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William Shakespeare - Das Wintermärchen

Date post: 16-Mar-2016
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A Winter's Tale
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WILLIAM SHAKESPEARE DAS WINTERMÄRCHEN THE WINTER’S TALE
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Page 1: William Shakespeare - Das Wintermärchen

WILLIAM SHAKESPEARE

DAS WINTERMÄRCHENTHE WINTER’S TALE

Das Programmheft zur Inszenierung des Thüringer Staatstheaters Jena

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung/Inhalt 3

2. Drei Fragen – Neun Antworten 6

3. Contemporary witness I. – An actor 10

4. Contemporary witness II. – Director 11

5. Personal acquisition I. – Maximilian 12

6. Personal acquisition II. – Benedict 13

7. Böhmen am Meer 14

8. Gedanken zu William Shakespeare - War

William Shakespeare ein "Dichter und Rebell

im katholischen Untergrund"? 15

9. Hat Shakespeare seine Stücke selbst

geschrieben? –

Ein Bericht von literaturen.net 17

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1. Einleitung/Inhalt

Ein verliebtes ungleiches Paar zwischen Eis und Schnee. Der junge träumende Prinz, die wunderschöne Tochter aus der Mühle vor den Mauern der Stadt, Feen in verzauberten Wäldern und kleine niedliche Zwerge in den Bergen. Als Gegenstück eine intelligente, aber eifersüchtige skrupellose Königin und/oder Stiefmutter, der Winter zeigt seine Schattenseite. So oder so ähnlich lautete die Antwort, als ich gefragt wurde, was ich denn hinter dem Titel „Ein Wintermärchen“ verstehen würde. Ein klassisches Märchen eben, oder etwa nicht?

William Shakespeare, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Weltliteratur lässt von meinen Vorstellungen jedoch nur sehr wenig bestehen. Zu mindestens beginnt das Stück im Winter, die Hauptprotagonisten entstammen zu einem großen Teil dem Adel, aber auch das ländliche Volk bekommt eine bedeutende Rolle in diesem Stück. Auch die Eifersucht lässt Shakespeare in seinem Werk nicht zu kurz kommen.

Leontes ist seines Zeichen König von Sizilien und erwartet sein zweites Kind durch seine Frau Hermione. In der Hochzeit ihrer Schwangerschaft empfängt das Königspaar Besuch durch Leontes alten Freund Polixenes, dem König von Böhmen, in Begleitung von Teilen seines Gefolges. Trotz der alten Freundschaft und Liebe zu seiner Frau vermutet der sizilianische König jedoch eine Affäre zwischen Polixenes und Hermione. Beweise oder eine wirkliche Begründung besitzt jedoch der König nicht und Hermione bestreitet die Vorwürfe vehement. Trotzdem beauftragt Leontes den sizilianischen Lord Camillo, den böhmischen König zu vergiften. Camillo willigt in den Plan ein, verrät ihn aber später Polixenes und flieht mit ihm gemeinsam nach Böhmen. Leontes lässt seine Frau daraufhin in das königliche Gefängnis einsperren und fragt das mysteriöse Orakel von Delphi nach der Wahrheit. Die Anklagepunkte bezeichnet er als Ehebruch und Verschwörung im Bezug auf die Flucht Polixenes und Camillos. In Gefangenschaft gebärt die Königin eine kleine Tochter, welche der König jedoch nicht anerkennt und Mamilius weiter als seinen einzigen Sohn darstellt. Er beauftragt sogar einen seiner Lords, Antigonus, das

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kleine Mädchen mitten in der Wildnis auszusetzen. In der Zwischenzeit erklärt Leontes Hermione durch ein Gerichtsverfahren für schuldig und lässt für sie die Todesstrafe verhängen. Dieses Urteil widerspricht jedoch dem des Orakels. Es entlastet Hermione deutlich und stellt dafür jedoch Leontes schwer in die Schuld. Wenige Tage nach dieser Nachricht ereilt dem geliebten Sohn des Königs Mamilius der plötzliche Tod. Die sizilianische Königin bricht in Folge dessen zusammen und wird für tot erklärt. Der böhmische Lord Antigonus hingegen folgt dem Aufruf seines Herren und setzt die kleine Königstochter an der böhmischen Küste aus, woraufhin sie von einem Schafhirten und seinem Sohn gefunden wird. Doch es scheint so, als würde ein Fluch auf den Taten Polixenes liegen. Der treue Antigonus erfährt den Tod durch einen Bären, noch bevor er den Rücktritt nach Sizilien beginnen kann.

Es erfolgt ein Zeitsprung von über 16 Jahren. Die kleine Königstochter ist schon fast erwachsen, nachdem sie unter dem Namen Perdita bei den böhmischen Schäfern aufwuchs. Ebenso ist der Winter vorbei, der dem Stück die Hälfte seines Namens verleiht. Wie durch Zauberhand lernt Perdita einen jungen Mann, namens Florizel kennen, Polixenes Sohn. Wie in einem Märchen eben üblich, verlieben die beiden sich sofort unsterblich ineinander. Der böhmische König selbst ist jedoch alles andere als angetan, über die große Liebe seines Sohnes. So vermutet er hinter Perdita ja die einfache Tochter eines Schäfers ohne Rang und Namen. Doch Polixenes und Camillo schöpfen bald verdacht und begleiten die verliebten jugendlichen verkleidet auf ein Schafschurfest. Sie beobachten die Beiden und geben sich anschließend zu erkennen. Aus Angst vor seinem zornigen Vater, flieht Florizel daraufhin mit Perdita nach Sizilien. Polixenes, sowie Perditas vermeintlicher Vater, der alte Schäfer bemerken dies und brechen ebenso auf um die Beiden zurück zu holen. In Sizilien werden an Leontes Hof jedoch alle Irrtümer und Identitätsprobleme aufgeklärt. Nach Ankunft des böhmischen Königs versöhnt sogar er sich wieder mit seinem alten Freund Leontes. So plagt doch dem sizilianischen König schon seit Jahren sein schlechtes Gewissen, nachdem er diese ohne Kinder und Frau durchleben musste und all dies seine eigene Schuld war. Leider kann selbst eine Versöhnung einen Tod nicht wieder rückgängig machen, selbst in Shakespeares Märchen nicht. Denn es stellt sich heraus, dass Hermione über die Jahre in Gestalt eines Marmorbilds erstarrt im königlichen Hof auf einem Sockel gestanden hatte. Jetzt,

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nach Aufklärung aller Missetaten, verlässt sie eben diesen wieder und vervollständigt das sizilianische Königspaar.

Eine Geschichte zauberhaft wie Märchen, zugleich traurig wie eine Tragödie, aber offiziell als Komödie bezeichnet. Um eine genaue Stilbezeichnung für sich zu finden sollte man das Werk Shakespeares auf sich wirken lassen. Man sollte sich nach unserer Inszenierung, das Buch durchlesen, wenn man es nicht schon getan hat und man sollte sich eine andere Inszenierung anschauen. Wieso? Weil man zu hoher Wahrscheinlichkeit ein ganz anderes Stück sehen würde. Eben dies macht die Vielfältigkeit Shakespeares und seines Wintermärchen aus. Er legt sich nicht auf eine bestimmte Jahreszeit, auf ein bestimmtes Gebiet, ja nicht mal auf ursprünglich beschriebene Sachverhalte fest.

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Gespräch zwischen Lord Camillo, König Leontes und Königen Hermione

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2. Drei Fragen – Neun Antworten

Drei fachkundige Personen beantworten drei Fragen zu Shakespeare und seinem Werk „Das Wintermärchen“ unter dem Gesichtspunkt der Liebe. Unseren Fragen stellen sich Bernhard Mauerer (Shakespeare-Gesellschaft), Hans-Jürgen Liehmayr (Anti-Stratfortdianer) und Friedrich Töpfer (Regisseur).

Frage 1: Gibt es Zusammenhänge zwischen dem Liebesleben Shakespeares und dem Verhalten des Hauptcharakters Leontes?

Bernhard Maurer: Ich denke, dass Shakespeare in vielen seiner Stücke immer wieder probiert hat die romantische Liebe, die er in seiner Ehe nie vollends ausleben konnte, zu thematisieren. Für mich ist dies aber auch ein Beweis, dass William Shakespeare wirklich Autor dieser Werke war. Man sollte beispielsweise Wissen, dass seine Eheschließung zu Anna Hathaway nur zu Stande kam, weil sie schon eine kleine Tochter in ihrem Bauche trug. So musste schnell geheiratet werden, um kein uneheliches Kind zu gebären. Diese Tochter, welche später den Namen Susanna erhielt, wurde beispielsweise auch in seinem Testament gegenüber seiner Ehefrau bevorzugt. Eine weitere Theorie sagt aus, dass Shakespeare eigentlich eine Anna Whateley geliebt haben soll, aber Anna Hathaway ihn durch ihre Schwangerschaft zur Heirat zwang. Durch sie bekam Shakespeare außerdem zwei Jahre später noch Zwillinge. Was ich damit sagen möchte ist, dass Shakespeare durch die Kinder und die strengen Ansichten der damaligen Zeit, zu mindestens offiziell seine Liebesphantasien anscheinend nie wirklich ausleben konnte. Er sah in der Hochzeit seiner Arbeit seine Familie nur sehr selten, aber ob andere Frauen existierten ist auch nicht nachgewiesen. Bewiesen sind nur die zahlreichen fantastischen Liebesgeschichten, die Shakespeare in diesen Jahren trotz allem verfasste.

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Hans-Jürgen Liehmayr: Das kann ich nicht genau sagen. Über Shakespeares Beziehung zu seiner Frau ist nicht viel bekannt. Ich denke jedoch, dass Shakespeare in dem Märchen keinen Bezug zu seinem Liebesleben herstellen wollte. Seine Beziehung zu Anne war, anders als im Märchen, davon geprägt, dass sie bereits im frühen Alter Kindern bekamen, was sie vermutlich in eine Art „Zwangsliebe“ versetzte – eine Trennung kam auf Grund der Kindern nicht in Frage. Durch lange Reisen stand Shakespeare jedoch nicht immer in engem Kontakt mit seiner Familie. Es war somit seiner Frau auch nicht voll und ganz verbunden, was ihm vielleicht gar nicht so unwohl war, trotz seiner Liebe zu ihr. In dem Märchen tritt ähnliches auf, da König Leontes zwischenzeitlich den Bezug zu seiner Frau verlor, als er sie wegsperren ließ. Trotz dieser Ähnlichkeit würde ich keine Parallelen zwischen der Liebesgeschichte im Märchen und Shakespeares wahrem Liebesleben ziehen.

Friedrich Töpfer: Es ist nicht historisch bewiesen, welche Art von Bindung Shakespeare zu seiner Frau Anne Hathaway pflegte, da er sie schon in einem recht frühen Alter heiratete. Ebenso schnell kamen seine drei Kinder zur Welt und er war immer länger geschäftlich auf Reisen. Später kehrte er sogar nur noch in den Sommermonaten zu seiner Familie zurück. Trotz eventueller Ablenkung auf seinen langen Reisen sagen Historiker Shakespeare eine gewisse Liebe zu seiner Frau nach. Man könnte also vermuten, dass Shakespeare wie Leontes auch seine Frau erst zu lieben gelernt hat, wenn er sie nicht direkt vor sich hatte. Über andere Liebschaften und/oder Affären von Shakespeare, aber auch von Anne Hathaway sowie von deren privaten Leben ist leider wenig bekannt.

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Frage 2: Schrieb Shakespeare „Das Wintermärchen“ aus persönlichen Gefühlen heraus oder bediente er sich bereits bestehenden Vorlagen?

Bernhard Maurer: Diese Frage kann vermutlich nur Shakespeare selbst beantworten. Aber in einem sind sich eigentlich die Befürworter Shakespeares, aber auch die Anti-Stradfordianer einig. Shakespeare bezog für fast jedes seiner Werke Handlungsideen aus anderen Geschichten. Ich denke jedoch, dass er diesen erst durch seine persönlichen Ideen und durch seinen Bezug zu ihnen diese Einzigartigkeit verlieh.

Hans-Jürgen Liehmayr: Wenn sie mich fragen, dann hat Shakespeare das Märchen weniger nach seinen Gefühlen geschrieben, als mit Hilfe anderer Werke. Schon die Tatsache, dass er nur den geringsten Teil seiner gesammelten Arbeiten tatsächlich selbst verfasst hat, lässt mich darauf schließen, dass er sich auch bei dem Wintermärchen wieder bereits bestehenden Werken bediente. Ganz ausgeschlossen ist allerdings nicht, dass er in die abgewandelte Version des Stückes einige Gefühle oder eigene Erfahrungen hat einfließen lassen.

Friedrich Töpfer: Wie wahrscheinlich vielen bekannt ist, schrieb Shakespeare nur drei seiner Werke in seinem Leben komplett ohne fremde Vorlage. Es ist also nahezu sicher, dass für „Das Wintermärchen“ bereits ein ähnliches Vorgängerstück existierte. Nichts desto trotz schafft es Shakespeare die damalige breite Masse anzusprechen und in sein Stück mit einzubeziehen. Man spürt hier also auch deutlich, dass Shakespeare sich sowohl am Hofe, als auch im Leben des „kleinen Mannes“ sehr gut auskannte. Wie in vielen anderen Stücken probiert er auch hier, möglichst viele seiner Zuschauer persönlich, durch eine einfache, aber dramatische und fast schon fantastische Geschichte, zu bewegen.

Frage 3: War Shakespeare in der Lage dieses Stück selbst zu schreiben da viele geschickte Verknüpfungen zwischen dem „normalen Leben“ und dem leben bei Hof hergestellt wurden?

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Bernhard Maurer: William Shakespeare verfügte über ein unglaubliches Allgemeinwissen, sowie über einen außergewöhnlichen Wortschatz mit über 17 750 Wörtern. Er besuchte ebenfalls eine gute Schule und lernte im Laufe seiner Karriere sehr viele Menschen aus, allen Bereichen der Gesellschaft kennen. Hier liegt wahrscheinlich auch eine große Quelle der Informationsbeschaffung für seine Stücke Des weiteren trat er in seinem gesamten Leben unglaublich vor Hof auf und erlebte so auch das Leben an diesem. Allgemein ist es erstaunlich, dass die damalige Queen seine Stücke so achtete, obwohl er wie beispielsweise im Wintermärchen auch die Fähigkeiten von adligen Führungspersonen in Frage stellte und kritisierte.

Hans-Jürgen Liehmayr: Bei dieser Frage kann ich mich auf meine vorige Antwort beziehen: wenn Shakespeare tatsächlich nur etwa drei, und so lautet die Zahl, seiner Werke selbst geschrieben hat, kann man wohl davon ausgehen, dass er nicht imstande dazu gewesen wäre, solch ein Stück allein zu verfassen.

Friedrich Töpfer: Um Shakespeares Bildung und sein anscheinend umfangreiches Allgemeinwissen sowie seinen unglaublichen Wortschatz drehen sich viele Spekulationen und Legenden. Laut offizieller Überlieferung besuchte er allerdings die Lateinschule von Stratford und beschäftigte sich schon dort mit vielen Werken von antiken Autoren. Außerdem adoptierte er, wie oben bereits erwähnt, dieses Stück von einem unbekannten Autor. Laut den überlieferten Informationen war Shakespeare also in der Lage ein derartiges Stück zu schreiben. Ähnliche umfangreiche und genial ausgeklügelte andere Werke bestätigen dies.

9Bernhard Maurer Hans-Jürgen Liehmayr Friedrich Töpfer

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3. Contemporary witness I. – An actor

It's March 12th 1625 and I'm going to see the new play of William Shakespeare „The Winter's Tale“, cause I read it for a couple of days and I was very excited.

I'm John Sandner, an ancient actor of the playing company Lord Chamberlain's Men. I was very proud to be part of this marvelous group. The last years were our golden age. It was 'Merry England', in love with life, expressed itself in music and literature, in architecture, and in adventurous seafaring. We held exclusive rights to perform Shakespeare's plays and even Shakespeare performed many main characters in his plays. He was an fabulous actor. But I'm old and frail. I'm not longer able to play in the biggest theaters of London, like the Globe Theatre or the Blackfriars Theatre. But it's terrible. Our highly respected king is gravely ill. An nobody knows, how long he will hold out. Although he and Queen Elizabeth I. brought us a kind of british high culture. Of course, our regencies had rough edges like Leontes in Shakespeare's „The Winter's Tale“.

I love Shakespeare's description of the sheep shearing celebrations in Bohemia. Because when I was a child, I visited very often such events with my father. I'm a part of a normal family, part of the inter-mediate layer. So I know the life of craftsmen and countrymen, but also of the upper classes and nobility. Because I visited with William Shakespeare, in person, the royal society and showed them the most famous plays of him. His plays are unique, because he manages to exist one single story through all social classes. He connect two very big opposites – the royal society in Sicily and Bohemia and the bo-hemian shepherds. He plays with prejudices, love, superstition and jealousy. These are all motives, where are also currently significant. And the unexpected ending of the play? It shows everyone in our so-ciety, that it's worthy to regret his doings. Maybe there is a superior force, which is able to modify incredible thin. Maybe it's able to modify the truth like the new techniques and renewals of the science in the last century. But I'm sorry, the play starts in a few of a minutes and I think the theatre is once again chock-full.

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4. Contemporary witness II. – DirectorMy name is Michael Baker and I’m the director of a little theatre in Preston. Our theatre is very small, but we want to give people the chance to see brilliant performances of good plays. Today it isn’t easy to give all people the option to see a stage play, because of the different social classes. Not everybody is capable to finance the theatregoing, but we want to try to make it possible, that everybody can watch our performances. We try to create our plays in the simplest way, to make it accessible for all.Today there will be the premiere of the play “The Winter’s Tale” by William Shakespeare in our theatre. It is our first try to bring the dif-ferent social classes together. I think it is really important, that we do our best to pursue that aim. All in all there is a higher education ef-fort by many people, that’s why I hope that our production of “The Winter’s Tale” is the right choice. It is a particular play. It is named “The Winter’s Tale”, so different to other works of William Shakespeare it is a fairy tale, as the name implies. Consequently it has some typical features of a fairy tale. An example is the usage of some contrived places where the storyline pass off.The tale is a feature in our theatre and maybe we can reach some-body with this. The people will see a play where they have to be a little intellectual, but they also can dream of the fantastic story of Shakespeare’s oeuvre. I think that we created a play for all social classes and all intellects, so that the people will see the performance.

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5. Personal reference I. – Maximilian

Shakespeare's death dates back nearly 400 years and nevertheless there are parts and main ideas in his plays, which are further meaningful today. Many elements in „The Winter's Tale“ are timeless. For example love, superstition and jealousy. Of course there aren't no longer royal dynasties in Sicily or Bohemia and certainly not in the Federal Republic of Germany. But Shakespeare uses intentionally a unrealistic frame for the plot. If the basic conditions are imprecise and fantastic, the quintessence is more visible. Thus it doesn't matter, whether bohemia has a coast and an access to the sea. But things like jealousy knows everyone and also the consequences, which someone doesn't realize, when he feel that emotion. Like Leontes, who sent his own wife in prison, because he doesn't believed her. These scenes show me how thoughtlessly a human often acts. And I'm asking myself, whether I'm also up to something like that in border of my options. But I think, equal what we're going to do. Our guilty conscience will catch up us anytime.

Unfortunately there are many parts of the book, which were far to much unrealistic and besides the already mentioned things it's very hard to find an reference to our everyday life. Besides antiquated sole power of kings and queens, all incidents are fortunes. So it's very hard for me to identify with this book or show general admitted everyday life references.

Because of that The Winter's Tale is an act, which is in many parts freely interpretable. So Everyone is able to interpret this play, how he want. That's the great and unique advantage about this act and of course the biggest difference to traditional tales like “Snow White”, or “Little Red Riding Hood”.

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And also the circumstances in Shakespeare's lifetime were abysmal. Crime and torture were commonplace and the plague was also still going strong. And anyway Shakespeare's fantasy was able to blend out all these catastrophes and coevally able to create fantastic tales in complete other circumstances and still accomplish the populace. This is another argument, because of that detractors say that Shakespeare's plays are still timeless.

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6. Personal reference II. – Benedict

William Shakespeare created a tale, which also has a connec-tion to today. “The Winter’s Tale” contains topics, which are actually for many people of today. Shakespeare treated some topics like love, honour and pride. These are certainly themes, which nearly all people have to be concerned with also today. I think there is so much that had been changed since Shakespeare’s time, but equally some things are consistent. So for example love and pride. Indifferent whether man or woman, both have to deal with this topics. Even today it plays a role in the society, in for example the media, because people have to process their ex-periences or something like that.In my opinion already Shakespeare and people, who live in his time, had to deal with this. In the tale it is shown an extreme example of a story about a man, who is to proud and mortified in his honour, be-cause he has a conflict with his wife. In the tale the conflict is a very big problem, so that maybe it was a negative example. But last the story has a good end, so that it also shows which importance these themes have. And because of that they are also topics which concern us today.

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7. Böhmen am Meer

Böhmen am Meer taucht in der Literatur immer wieder vereinzelt auf. Es findet in Werken verschiedener Literaten Verwendung, wie auch in dem Werk „Das Wintermärchen“ von William Shakespeare.

Wie der Name des Stückes schon sagt, handelt es sich um ein Märchen. Die Verwendung von „Böhmen am Meer“ könnte ein Merkmal dafür sein. Es stellt in der Erzählung einen fiktiven Handlungsort am Meer dar. In der Realität ist Böhmen allerdings durch Hunderte Kilometer von Meeren getrennt und liegt demzufolge nicht am Meer. Er verwendet also ausgedachte, fantastische Orte, in denen die Handlung seines Märchens abläuft.

Ganz abwegig ist seine Überlegung trotz allem nicht. Es gab historische Momente, in denen sich Böhmen flächenmäßig dem Mittelmeer sowie dem adriatischen Meer näherte, auf Grund der Verteilung der Gebiete unter den Königen. Jedoch galt dies nur für kurze Zeit und Böhmen erreichte das Meer nie vollständig. Es bleibt also eine fantastische Idee Shakespeares in seiner Erzählung des Wintermärchens.

15Böhmener Mittelmeerküste – wohl nur in

Shakespeares Werken vorhanden

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8. Gedanken zu William Shakespeare - War William Shakespeare ein "Dichter und Rebell im katholischen Untergrund"?

Es lässt sich wunderbar spekulieren über einen, der zwar ein unglaubliches Werk geschaffen hat, von dem sonst aber herzlich wenig bekannt ist: William Shakespeare hat Generationen von Anglisten (und Nicht-Anglisten) zu teilweise haarsträubenden Mutmaßungen und Behauptungen veranlasst. Bis hin zu der gewagten Theorie, die berühmten Stücke seien gar nicht von ihm, sondern, wahlweise, von Francis Bacon, dem Adeligen Edward de Vere, Earl of Oxford, oder diversen Dramatiker-Kollegen. Warum aber jemand wie Ben Jonson, der ja ohne Scheu unter eigenem Namen schrieb, plötzlich unter Pseudonym veröffentlicht haben sollte - oder gar unter dem Namen einer anderen tatsächlich existierenden Person - ist schwer einsichtig zu machen.

Die "Beweise" für derlei sind fast immer äußerst dünn. Gründlicher recherchiert als viele Kollegen, die sich an Shakespeares Lebenslauf versuchten, hat nun Hildegard Hammerschmidt-Hummel, Professorin in Mainz. Sogar in alte Namenslisten des Collegium Anglicum in Rom vertiefte sie sich, um Belege für ihre These zu finden, William Shakespeare sei nicht nur Katholik gewesen, sondern habe sich sogar unter großem persönlichem Risiko als Beschützer katholischer Geistlicher betätigt. Das Ergebnis der Hammerschmidt-Hummelschen Recherche ist nun erschienen, wurde im Frankfurter Literaturhaus vorgestellt und trägt den Titel Die verborgene Existenz des William Shakespeare, Dichter und Rebell im katholischen Untergrund.

Juristen würden vermutlich von einem Indizienprozess sprechen. Mit Indizien freilich, die zu keiner Verurteilung führen könnten. Denn was, zum Beispiel, kann man daraus schließen, dass ein bekanntes Shakespeare-Porträt über ein Marienbildnis gemalt wurde, wie eine röntgenologische Untersuchung ergab? Dass der Dichter die Jungfrau verehrte und das Bild auf diese Weise bewahren wollte? Oder nicht vielleicht doch, dass man das Marienbild für überflüssig

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hielt und die Leinwand anderweitig nutzen wollte? Eine derartige Wiederverwertung war nicht unüblich.

Unbestritten ist, dass der Katholizismus in England damals einen schweren Stand hatte, dass seine Anhänger mit Verfolgung rechnen mussten. Doch darin, wie gefährlich Katholiken tatsächlich lebten, widerspricht sich die Autorin: Einerseits versichert sie, wer dem protestantischen Gottesdienst fernblieb, konnte sich durch Zahlung von 20 Pfund im Jahr sozusagen freikaufen, erzählt auch, dass in den Listen des katholischen Collegium Anglicum in Rom viele Zeitgenossen Shakespeares unter ihrem richtigen Namen stehen. Andererseits möchte sie, dass der Leser als Tatsache akzeptiert, dass sich hinter Eintragungen wie "Shfordus" Shakespeare verbirgt - ein Pseudonym fabriziert aus Shakespeare und Stratfordus (Stratford).

Keinesfalls ist Die verborgene Existenz (erschienen im Herder-Verlag) das Ende einer Debatte. Denn manches könnte durchaus so gewesen sein, wie Hammerschmidt-Hummel behauptet. Oder auch ganz anders.

Aus: Frankfurter Rundschau, ein Artikel von Sylvia Staude

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9. Hat Shakespeare seine Stücke selbst geschrieben? – Ein Bericht von literaturen.net

Spätestens seit Roland Emmerichs KinofilmAnonymous (2011) wird wieder viel über Shakespeare gesprochen. Im Zentrum der Diskussionen stehen dabei weniger die 38 Dramen, 154 Sonette und 2 narrativen Versdichtungen, als vielmehr die Frage, wer der Verfasser dieser

Texte sei; anders formuliert: Wer ist Shakespeare? Diese Frage beschäftigt nicht nur Liebhaber von Verschwörungstheorien, sondern auch renommierte Shakespeare-Forscher weltweit. So erschien beispielsweise im 19. Jahrhundert in einem Fachmagazin ein Artikel von Robert W. Jameson mit dem Titel “Who Wrote Shakespeare” (dt.: “Wer schrieb Shakespeare”). Der Artikel äußerte starke Zweifel an der Verfasserschaft Shakespeares und sollte eine Vielzahl von ähnlich argumentierenden Artikeln nach sich ziehen. Immer wieder wurden Geistesgrößen des späten 16. Jahrhunderts als ‘eigentliche’ Autoren von Shakespeares Werk ins Spiel gebracht. Die Argumentationen wurden mal wissenschaftlich, mal polemisch geführt; das Beweismaterial erwies sich manchmal als recht stichhaltig, mal als wild-spekulativ. Und natürlich fanden sich schnell auch Stimmen, die sich für die Verfasserschaft Shakespeares aussprachen. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Positionen der Shakespeare-Urheberschaftsfrage vor.

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Stratfordianer und Anti-Stratfordianer

Wir wissen wenig über William Shakespeare. Was wir von dem Mann dieses Namens definitiv wissen, ist, dass er 1564 im mittelenglischen Stratford-upon-Avon geboren wurde. Folglich unterscheidet man bei der Urheberschaftsfrage Shakespeares häufig zwischen “Stratfordianern” und “Anti-Stratfordianern”. Erstere behaupten, dass der Mann aus Stratford tatsächlich auch der Verfasser der unter dem Namen ‘Shakespeare’ veröffentlichten Texte ist, letztere behaupten, dass er es nicht ist. Für Anti-Stratfordianer gibt es zudem weitere Unterbezeichnungen. Die Anti-Stratfordianer zum Beispiel, die behaupten, dass in Wahrheit der Earl of Oxford der Verfasser der Dramen sei, werden “Oxfordianer” genannt; solche die Christopher Marlowe als Verfasser betrachten, nennt man “Marlowianer” usw.

Die anti-stratfordianische Haltung wurde besonders in der Mitte des 19. Jahrhunderts stark vertreten, etwa mit dem o.g. Artikel von Jameson. Die ersten kritischen Artikel lösten eine ganze Welle ähnlicher Artikel und Spekulationen aus, traten also eine urheberschaftskritische Mode los. Doch die Mode sollte nicht, wie das mit Moden im allgemeinen zu sein pflegt, vergehen. Auch im 20. Jahrhundert wurde weiter über die Wer-ist-Shakespeare?-Frage spekuliert. So schrieb z.B. der englische Wissenschaftler und Politiker Edwin Durning-Lawrence zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Buch mit dem provokanten Titel Shakespeare is Bacon (1910). Darin behauptet Durning-Lawrence, dass der Autor der Dramen, die wir gewöhnlich ‘Shakespeare’ zuschreiben, in Wahrheit Sir Francis Bacon (1561–1626) sei. Damit ist Durning-Lawrence ein sogenannter “Baconianer”.Im September 1923 publizierte A. Webster einen Artikel mit dem Titel Was Marlowe the Man? (dt.: War Marlowe der Mann?). Der Artikel spekuliert darüber, dass Shakespeares Zeitgenosse Christopher Marlowe der eigentliche Verfasser der

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Dramen sei. Marlowe habe seinen frühen Tod im Jahre 1593 (er wurde wohl erstochen) demnach nur vorgetäuscht und unter dem Pseudonym ‘Shakespeare’ weitergeschrieben. Vertreter dieser Theorie nennt man folglich “Marlowianer”.Der Kinofilm Anonymous (2011) vertritt die These, dass Edward de Vere, 17. Earl of Oxford der Verfasser der Dramen sei. Diese These zählt zu den jüngeren Thesen um die Autorschaft Shakespeares, da sie erstmals 1920 öffentlich vertreten wurde (von J. Thomas Looney). Dennoch zählt sie wohl bis heute zu den prominentesten Theorien um die Verfasserschaft Shakespeares: Jahr für Jahr werden neue Bücher im Stile der “Oxfordianer” veröffentlicht.Zu den weiteren Anwärterinnen und Anwärtern um die Verfasserschaft zählen u.a. Fulke Greville, Lord Brooke (1554-1628), der spanische Dichter Cervantes (1547-1616) oder auch Königin Elizabeth I. (1533-1603). Auch sogenannte “Gruppen-Theorien” stehen bei einigen Forschern hoch im Kurs. Diese Theorien besagen, dass man die Person Shakespeare nicht durch eine andere Person ersetzen muss, sondern durch ein Kollektiv, also eine Gruppe von mehreren Autoren.

Shakespeare-Zweifel und seine Gründe

Warum hat es überhaupt Zweifel an der Verfasserschaft gegeben? Vermutlich würde niemand ernsthaft behaupten, Goethes Werke stammten nicht von Goethe. Die Anti-Stratfordianer hingegen sind eine starke Gruppe. Die Gründe für den Zweifel rühren von der schlechten Überlieferung her. Während wir bei Goethe eine Vielzahl von Zeugnissen haben, die keinen Zweifel lassen, dass Goethe der Verfasser des Faust und anderen Werken ist, haben wir von Shakespeare nur wenige gesicherte Daten. Erschwerend kommt hinzu, dass diese wenigen Daten, die wir haben, überhaupt nicht auf ein Genie von der Größe Shakespeares hindeuten wollen. So besuchte Shakespeare vermutlich nur bis zu seinem 14. Lebensjahr eine Schule, wo er eine eher rudimentäre Bildung erhielt; eine Universität dürfte der Handwerkerssohn Shakespeare mit ziemlicher Sicherheit nie besucht haben. Das Wissen, das vom komplexen Werk

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Shakespeares vorausgesetzt wird, lässt sich aus einer solch niedrigen Bildung folglich nicht ableiten. Shakespeare müsse demzufolge Autodidakt gewesen sein.

Auch wird oft von Anti-Stratfordianern auf die ungelenke Handschrift von Shakespeare unter seinem Testament (das überliefert ist) verwiesen. Die Handschrift sieht aus, als stamme sie von einem Menschen, der nicht sein Leben mit Schreiben zugebracht habe, sondern eher gelegentlich Tinte und Feder benutzte.Wer hat aber nun recht? Ist Shakespeare = Shakespeare? Ist Shakespeare = Oxford/Marlowe/Bacon/Elizabeth…? Sicher ist, dass bis zum Auffinden weiterer historischer Beweise die Frage nach der Verfasserschaft Shakespeares ungeklärt bleiben muss. Alle Argumentationen für und gegen Shakespeare als Autor der Dramen und Gedichte sind daher bis zu einem gewissen Grad auch Glaubensfragen. Wie bei allen Glaubensfragen kann man sich auch agnostisch verhalten, sprich: man kann die Frage Wer ist Shakespeare? schlicht unbeantwortet lassen. Der Lektüre der Dramen tut das keinen Abbruch. Die Genialität der Dramen wird weder durch eine stratfordianische noch durch eine antistratfordianische beeinträchtigt. Die Deutsche Shakespeare Gesellschaft fasst die Frage daher richtig zusammen, wenn sie schreibt: “Selbst wenn für ‘Shakespeare’ damit vor allem die Rolle eines sinnstiftenden (und prestigeträchtigen) Etiketts bliebe, welches den Dramen angeheftet wird, kann dies ihre unbestreitbare künstlerische Qualität und ihre enorme kulturelle Wirkmacht keineswegs schmälern.” 

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