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Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Date post: 29-Jun-2015
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Klatschmarsch - Abmarsch - Frohes Fest
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Klatschmarsch Abmarsch Frohes Fest Geschichte(n) einer Präsidentschaft präsentiert von der KG UHU von 1924 e.V. Köln-Dellbrück
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Page 1: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Klatschmarsch

Abmarsch

Frohes Fest

Geschichte(n)

einer Präs identschaft

präsentiert von der KG UHU

von 1924 e.V. Köln-Del lbrück

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52-57

Die Autorin

Petra Alefeld, Jahrgang 1964,

Journalistin und Dipl.-Übersetzerin,

lebt seit 1987 in Köln. In den vielen

Jahren ihrer PR-Arbeit in verant-

wortlicher Position beim weltgröß-

ten Automobilhersteller war Schrei-

ben für sie stets mehr als die Weitergabe

von Informationen. Geschichtliche und

gesellschaftliche Zusammenhänge fi nden

ihr besonderes Interesse. Die Überzeu-

gung, dass nichts spannender ist als das

Leben selbst, hat sie dazu inspiriert, die

Erinnerungen von Willi Hölzgen

niederzuschreiben.

Petra Alefeld wohnt seit 2005 in

Köln-Brück, wo sie erstmals in

Kontakt zur KG UHU von 1924

e.V. Köln-Dellbrück kam.

3

58-59

„Et Hätz op d´r Zung“ − die Bläck Fööss

Jezielte Frogen - passende Antwote60-61

Zwei Messdiener im Schwarzwald − von Hans Hachenberg62-63

„Et es alles joot, su wie et jekumme es!“ − von Wicky Junggeburth64-69

Der hochelegante, vornehme Präsident − von Ulrich Remmel und Georg Blum70-73

„ding Libblingswöötsche heiss Kölle Alaaf.“ − von Dieter Friedmann74-77

„Ming Frau, dat wor ne Jlöcksjreff“78-79

Danksagung, Impressum82-83

Vorwort

Dat Pennche vun Dellbrück

„Wellem, du mähst dat“

„Vun he bovve weed bestemmp, wo et lang jeiht“

Ein Garant für jede Sitzung − von Heiner Mühr

Paraplü, Pääd en Persifl age

Die Schnäuzer auf Tour

Vereinsdiener mit Säge und Sohn − von Fritz Esser

Willi, Freund der sechs großen „F“ − von Dr. Bruno Wasser

Page 3: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

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Page 4: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

einzigartiges Kapitel in der 86-jährigen

Geschichte der KG UHU Dellbrück. Willi

hat sein Feld bestellt und dafür gesorgt,

dass die Nachfolge in der Präsidentschaft

gesichert ist. Jetzt geht der Blick nach

vorn - eine neue Ära beginnt! Mit einer

solch tiefgreifenden Zäsur darf man aber

auch noch einmal zurückblicken,

dürfen alte Geschichten noch einmal in

die Gegenwart geholt und Entwicklungen

über vier Jahrzehnte in einen Zusammen-

hang gebracht werden, darf man einem

langjährigen Weggefährten Danke sagen.

Dass ausgerechnet eine Fränkin dieses

Projekt angeht, vor 23 Jahren nach Köln

immigriert und „nur“ als Senators-Gattin

dem UHU verbunden ist, mag verwundern.

Doch traf hier eine spontane Idee auf

eine Leidenschaft: Mein Mann Manfred

Draschner trug mir die Idee vor,

Willis Erinnerungen aufzuschreiben.

Meine Freude am Schreiben und mein

Interesse an geschichtlichen und gesell-

schaftlichen Zusammenhängen ließen

mich spontan zusagen. Willi legt Wert

darauf, nicht der Initiator dieses Büch-

leins gewesen zu sein. „Wat han ich

schon ze verzälle“, war sein bescheide-

ner Kommentar. Doch er willigte in das

Projekt ein, unter der Voraussetzung, die

beiden ein unvergleichliches Duo im

Kölner Karneval. 35 Jahre lang konnten

sich die Besucher der UHU-Sitzungen auf

die humorvollen Dialoge zwischen

Präsident und Vereinsdiener freuen. Ge-

meinsam mit seinem „Sohn“ Eddy Enkler

gaben sie Jahr für Jahr ihre eigene Vor-

stellung auf der Bühne – dramaturgisch

durchdacht und immer mit demselben

vermeintlichen Hintersinn: Der Diener

sägt am Stuhl des Präsidenten – natürlich

vergebens. Verständlich, dass mit dem

Abgang des Präsidenten auch sein Stuhl

uninteressant geworden ist und so endete

mit der Session 2009/2010 ein

onnerstag, 18. Februar 2010.

Fischessen der KG UHU in Knippschild´s

Restaurant, genannt Werk 1. Was beginnt

wie ein zufriedener Ausklang einer ge-

lungenen Session, endet mit einer Zeiten-

wende für die Gesellschaft: Ihr Präsident

und Ehrensenator Willi Hölzgen erklärt

nach 40 Jahren Amtszeit seinen Rücktritt.

Als 76-Jähriger möchte er lieber selbst-

bestimmt den Schlussstrich ziehen, „bevör

ich anfange ming Texte ze verjesse“. Als

wäre das nicht genug, nimmt am selben

Abend auch Fritz „Stoppe“ Esser, ebenfalls

Ehrensenator, seinen Hut als Vereins-

diener. 35 Jahre lang bildeten die

Warum dieses Buchentstanden ist

onnerstag, 18. Februar 2010.D Gesellschaft wollte es so. Die Gesellschaft

wollte. So kam es zu zahlreichen ausgie-

bigen Gesprächen zwischen Willi und mir

im Ühle-Ness in der Humperdinckstraße,

in denen ich nicht nur die ganz per-

sönlichen Erinnerungen des Präsidenten

erfahren durfte, sondern auch erkennen

konnte, wie wichtig für eine prosperie-

rende Gemeinschaft Menschen sind, die

ihre Zeit der Allgemeinheit zur Verfügung

stellen. Ein immer selteneres Gut, da ganz

selbstverständlich erwartet wird, dass je-

der seine ganze Energie dem Arbeitsplatz

widmet. Mit der Perfektionierung dieses

Systems wird unsere Gesellschaft ärmer.

Wir alle sollten uns bewusst machen, was

das in letzter Konsequenz für uns und

unsere Kinder bedeutet.

Ein letzter Satz sei hier erlaubt: Dieses

Buch erhebt keinen Anspruch auf sach-

liche Korrektheit und Vollständigkeit. Es

sind die persönlichen Erinnerungen eines

Mannes (und seiner Weggefährten),

dem ich herzlich danke für seine Offen-

heit und die Zeit, die er diesem Projekt

widmet.

Petra Alefeld

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Page 5: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Willis KindheitDat Pennche vun Dellbrück

Dellbrück in den späten 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts:

ein Veedel zwischen Boore Dorf und städtischem Vorort.

Gepfl asterte Straßen gab es kaum, Bauernhöfe waren noch mitten im Ort,

an jeder Ecke stand ein Wirtshaus, Kleinindustrie gab den Arbeitern ihr Auskommen,

deren Frauen zur Mittagszeit das warme Essen im Henkelmännchen brachten.

Abseits der Hauptstraße war die Bebauung weitläufi g und lückenhaft,

jeder freie Platz war ein Bolzplatz für die vielen Dutzend Jungen, die dort tagein,

tagaus auf den Ball droschen. Unter ihnen Willi Hölzgen, genannt Pennche

(= kleines Stöckchen), aus der Von-Quadt-Straße, im Volksmund Kohjass genannt,

denn dort hindurch trieben früher die Bauern ihr Vieh in Richtung

Mühlheimer Schlachthof. „Jeboren am 11.11.33 in Dellbrück,

getauft am 19.11.33 in St. Josef, in St. Norbert Kommunion am 25.04.44

und Heirat dortselbst am 14.06.62“. Wenn Willi Hölzgen anfängt zu erzählen,

dann meint man, er zitiert detailgetreu aus einem Buch – seinem Lebensbuch.

WILLIRodeln in der Kohjass: Willi und seine Schwester

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Page 6: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

In seiner Erzählung werden die Kriegs-

jahre lebendig, in denen Bomben auch

auf Dellbrück fi elen und die der 9-jährige

folglich ab ´44 mit der drei Jahre jünge-

ren Schwester, der Mutter, Großmutter

und Urgroßmutter in Brachbach an der

Sieg verbrachte, dem Heimatort der Groß-

mutter väterlicherseits. Man wohnte bei

der Tante des Vaters, der „Tant Drees“ und

Willi fühlte sich auch dort sehr wohl. „Em

Summer ham mer Fußball jespillt un em

Winter han ich met dä Junge us dem Dorf

Ski jefahre.“ Als dann auch noch der bes-

te Freund aus Dellbrück Otto Wasser bei

seiner Verwandtschaft im nächstgelege-

nen Ort Mudersbach einzog, war die Idylle

perfekt. Bis die Bomben auch auf die bei-

den Dörfer im Siegtal fi elen, weil Hitler-

jungen erbitterten Widerstand gegen die

anrückenden Amerikaner leisteten.

Kaum waren die Amerikaner durch, stand

im April ´45 der Heimweg nach dem be-

freiten Köln an. Ein Ereignis, das Willi in

besonderer Erinnerung blieb: Bis Waldbröl

konnten die Frauen und Kinder auf dem

motorisierten Milchwagen mitfahren.

Dann, nach einer Übernachtung in Ove-

rath bei der Frau Karlsbach, einer Freun-

din von Frau Peters aus der Dellbrücker

Fidele Kohjass, marschierten sie zu Fuß

weiter - immer vorneweg die 70-jährige

Urgroßmutter. Erst als ihr Blick von Bens-

berg ins Rheintal schweifte, fand sie die

Muße zum Innehalten. „Hä steiht noch!“

Freudig und erleichtert betrachteten die

Frauen den Kölner Dom, das Sinnbild

ihrer Heimat, das aus den Trümmern der

untergegangenen Stadt herausragte.

Welch ein Glück, wieder zurück in der

Heimat zu sein, im eigenen Bett zu schla-

fen und endlich wieder die schmerzlich

vermissten Freunde zu treffen.

Auch Otto Wasser war zurück. Schon als

kleine Pänz gingen die beiden gemein-

sam in die „Verwahrschul“ der Vinzenz-

schwestern. Jetzt drückten sie wieder die

Schulbank zusammen und verbrachten

ansonsten ihre Tage auf dem Bolzplatz

und der Straße. Die Mutter sorgte alleine

für das Auskommen der Familie, da der

Vater bis `49 in Gefangenschaft war.

Tagelang war sie mit dem Zug zum „Mag-

geln“ unterwegs. Sie holte Tabak aus der

Pfalz, der im Hof geschnitten und gegen

Eier und Speck in Friesland getauscht

wurde. Die Oma führte in dieser Zeit das

Regiment zu Hause. Die Mutter war es

auch, die 1948 ihrem 14-Jährigen sagte,

wo er in die Lehre gehen würde: Ein Be-

kannter arbeitete beim Telegrafenbauamt

in Köln, dort sollte er zum 1. April in die

Berufswelt eintreten. „Ich wör’ su jähn

Schreiner oder Bäcker gewode“, erinnert

sich Willi noch ein wenig wehmütig, denn

schwere körperliche Arbeit war ihm lieber,

als die Feinmechanik und Elektrotechnik.

„Äver en dä drei Liehrjohre han ich Freud

dran krähje, un de Jesellenpröfung dann

och met sihr jot bestande.“

Körperliche Höchstleistungen erbrachte er

trotzdem täglich, denn so wie Hunderte

Jungs auf all den Bolzplätzen ringsum war

es das heimliche Ziel des jugendlichen

Willi, ein großer Fußballer zu werden. Die

Faszination für diesen Sport kam durch

den Vater, der Zeit seines Lebens Anhän-

ger von Preussen Dellbrück war. Damals,

noch vor dem Krieg, kamen die beiden

jeden Sonntag auf dem Weg zur Oma auf

der Gladbacher Straße und zurück am

Seitenkistenrennen - Willi in Brachbach

Die Eltern Gertrud und Wilhelm Hölzgen mit Willi

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Page 7: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Preussen-Platz vorbei, der mit Brettern

vernagelt einer Festung glich. Der Vater

nahm Willi auf die Schultern und ließ ihn

durch die Astlöcher gucken - noch heute

leuchten die Augen bei der Erinnerung an

das Gefühl, das den kleinen Jungen dabei

erfasste. Die ersten Fußballschuhe

schickte der Vater aus dem Krieg in

Holland nach Hause – was für ein Glück!

Doch wie herb war die Enttäuschung –

die Schuhe waren ihm zu klein! Keinen

Staub, keinen Schlamm und keinen Stein

sahen diese Schuhe. Der 9-jährige Willi

hielt sie jedoch in Ehren: „Ich ging jeden

Abend mit ihnen ins Bett.“

So gerne wäre er schon als Kind in den

Verein eingetreten, doch drei Armbrü-

che im frühen Alter hatten die Mutter

alarmiert. So hieß es „erst wenn der

Papa wieder da ist oder du in die Lehre

gehst, darfst du in den Verein“. Am 1.4.48

begann die Lehrzeit zum Fernmeldebau-

Handwerker, am 4.4.48 war Willi stolzes

Mitglied der Jugendabteilung von

Preussen Dellbrück. Ganz zum Glück und

Stolz des Vaters, der 1949 auf Nikolaus

aus der Gefangenschaft nach Hause kam.

Als die Familie wieder komplett, der Vater

in Lohn und Brot bei der Firma Radium

in Dellbrück war und die Mutter wie-

der Mutter sein konnte, gab es auch bei

Hölzgens in der Von-Quadt-Straße wieder

mehr Raum und Zeit für die schönen

Dinge des Lebens. An allererster Stelle

stand natürlich der Fastelovend. „Ming

Mutter dat wor e Kölsch’ Mädche“, und

auch Willi war mit Feuereifer an den

tollen Tagen dabei. Mit alten Frauenklei-

dern verkleidet, zog er mit seinem Freund

Otto Wasser, selbst in eine Karnevalsfa-

milie hineingeboren, durch den Ort. Das

karnevalistische Treiben nahm nach den

entbehrungsreichen Jahren schnell wieder

Fahrt auf, auch den Dienstagszug gab es

ab 1955 wieder. Da Ottos Vater Mitglied

bei der 1924 gegründeten Karnevals-

gesellschaft UHU war, durfte der Junior

schon als Panz bei besonderen Anlässen

die Fahne tragen. Am liebsten hätte die-

ser seinen Freund Wellem schnell auch zu

den UHUs geholt, doch der dachte nur an

das runde Leder zu seinen Füßen: „Otto“,

entgegnete ihm Wellem, „ich hänge am

Fußball. Ich krieg nicht beides geregelt“.

Die Lust dabei zu sein, wenn die Men-

schen im Gesellenhaus sangen, schunkel-

ten und den Büttenrednern lauschten, war

jedoch schon längst erwacht.

„Die Red, dat wor dat Salz in dä Supp. Do

wor ich bejeistert! Wat för Type do Rede

jeschwunge han“, schwärmt Willi Hölzgen

in der Rückschau noch immer: Et Heinche

vun de Feuerwehr, De Doof Noß, De Buur

us dem Vörjebirch – große Künstlerna-

men dieser Zeit. Mit 14 erlaubte ihm

die Mutter auf der Samstagssitzung der

Fidele Kohjasser im Gesellenhaus dabei zu

sein, doch nach dem Programm ging’s die

200 Meter im Laufschritt nach Hause. Am

nächsten Morgen musste er ausgeschlafen

sein: Dann stand Fußball auf dem Pro-

gramm.

Willi Hölzgen mit Mutter,

Opa, Oma und Schwester

Willi: „Ich wor ne Päds Jeck“

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Page 8: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

„Wellem, du mähst dat“Die große Fasteolvends Karriere des Willi Hölzgen begann schon in den 50er-Jahren.

Ob als Büttenredner, Vereinspräsident oder einfach nur zu Fuß im Rosenmontagszug - sein

großes Talent und der Spaß an der Freud waren die Wegbereiter für den späteren UHU-Präsidenten.

Seit 1955 sah man Willi Hölzgen mit den

UHUs im Rosenmontagszug mitgehen und

in dieser Zeit übte sich Wellem, wie ihn

die ahl Fründe seit dieser Zeit nennen,

bereits im Redefach. „Beim Fußball gab’s

in der sogenannten dritten Halbzeit tüch-

tig was zu trinken. Die Sponsoren spen-

deten damals kein Geld, sondern Bier-

stiefel. Der gute Brauch wollte es, dass

der Sponsor eine Dankesrede bekam. Es

dauerte nicht lange, dann war das meine

Aufgabe“, erinnert sich Willi. Treffpunkt

für die dritte Halbzeit war u.a. der Dell-

brücker Hof auf der Bergisch Gladbacher

Straße/Ecke Biesfelder Straße. Heinz

Kooistra war Wirt des Vereinslokals der

Preussen Dellbrück. Willis engster Freund

seit Kindertagen, Otto Wasser, spielte

ebenfalls bei den Preussen und war schon

damals seine Verbindung zu den UHUs.

Er versuchte mich immer zu werben, aber

ich sagte ihm „ich kann nit Fußball spille

un Fastelovend fi ere,“ erklärt Willi. „Der

Sauhund kunnt dat“, fuchst es ihn noch

im Nachhinein, „dä kunnt de janze Naach

an der Thek ston,

un wor am nökste Morje fi t om Platz“.

Und wehmütig fügt er über seinen 2005

verstorbenen Freund hinzu: „Dä Otto wor

en Urvieh! Ävver, vielleich hät hä sech ze

vill zojemoht.“

„Do muss bei uns en de Bütt“

1958, ein Jahr nach der Fusion der

Preussen mit Rapid Köln zu SC Vikto-

ria 04, vereinten sich auch für Willi die

Redekunst mit dem Karnevalstreiben, als

sein Spielerkamerad Manfred Buschmann

auf ihn zukam und sagte „Do muss bei

uns, bei de KAJUJA, en de Bütt jon“. „Bes

do beklopp? Dat es in 14 Däch!“, war

die erste Reaktion des 25-Jährigen, doch

schnell ließ er sich überreden und kreierte

die Figur des „Jinsterfööschter Hubäät“.

Die Idee war nicht weit hergeholt. Der

Ginster blühte auf der Dellbrücker Heide.

Den entdeckte er auf dem Weg in den

Königsforst zum „Dierche beloore“ mit

seinem Kameraden, dem Torwart „Bub-

ba“ Krein. Die Kostümierung kam auch

von ihm: die grüne Lodenjacke, die Botz

und der passende Hut. Die kostbare

Porzellanpfeife stammte hingegen vom

Großonkel. Mit dem Luftgewehr über

der Schulter und falschen Schnäuzer im

Gesicht pirschte sich „Hubäät“ an die

Bütt ran und landete einen Volltreffer im

Saal. Kein Wunder, dass man ihn im Jahr

darauf wieder engagierte, als er dann von

seiner Reise zur Fußball-WM in Schweden

zu berichten wusste.

Jinsterfööschter Hubäät 1958 (links),

Drei Stroßenmusikante, v.l. Peter Mehlis,

r. Willi Hölzgen und Otto Wasser

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Page 9: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

1962 Präsident der Fidele Kohjasser

Der Schritt von der Bütt an den Präsidi-

umstisch erfolgte 1962. Beim gemütli-

chen Abend der Fidele Kohjasser-Junge

auf der Kegelbahn im Herbst 1961 kam

der Siebertz Willi, seines Zeichens Präsi-

dent des Heimatverein “Fidele Kohjasser“

und Vetter der Mutter, auf ihn zu und

sagte unverblümt „Du wirst bei uns Präsi-

dent!“ Als Mitglied der Tanzgruppe „Maat

Wiever“ gehörte Wellem den Kohjassern

schon seit 1958 an und so manches Mal

konnte er dort sein Bühnentalent unter

Beweis stellen. Nun also der offi zielle

Auftrag der „Fidele Kohjasser“, die quasi

Familienangelegenheit waren. Schließ-

lich hatte dieser Veedelsverein seinen

Ursprung auf der Goldenen Hochzeit der

Urgroßeltern Katharina und Peter Siebertz

in der Ahl Kohjass genommen, wie die

Von-Quadt-Straße damals im Volksmund

hieß. Die Urgroßeltern hatten dort vor

dem Krieg einen Bauernhof, feierten ihre

Goldene Hochzeit in einer eigens errich-

teten großen Holzbude im Hof. Bei Bier

und Flönz, Gesang und Tanz kam die Idee

zum Veedelsverein, dessen einziger Zweck

es war, gemeinsam Spaß an der Freud zu

haben. „Die Feste wurden gefeiert, wie

sie fi elen – ob Fastelovend, Kirmes oder

Namenstag“, so Willi.

1948 folgte die offi zielle Vereinsgrün-

dung. Der Vetter der Mutter übernahm

das Präsidentenamt und entwickelte die

Fidele Kohjasser zum Heimatverein, der

das Brauchtum hoch hielt. Das damalige

Gesellenhaus an der Ecke Von-Quadt- /

Haupt-Straße mit seinem Saal für 400

Personen war Treffpunkt der Kohjas-

ser und seine Schließung im Jahr 1963

bewirkte eine tiefe Zäsur für das ge-

sellschaftliche Leben im Herzen von

Dellbrück. Es bedeutete das Ende für die

Samstag-Sitzung und damit auch für den

jungen, fi delen Präsidenten, der sei-

ner Herkunft, der Ahl Kohjass, alle Ehre

machte. Den Siebertz-Hof gibt es noch

heute - frisch renoviert, wenngleich die

Scheune die Zeit nicht überdauert hat.

Fünf Jahre Büttenredner

Insgesamt fünf Jahre zog Willi von Bütt

zu Bütt – mal als Jinsterfööschter, mal als

„ne liebe Jung“ oder „ne boore Frengel“,

was soviel heißt wie ungehobelter Klotz.

Die freche und kesse Schnauze war in

dieser Zeit sein Markenzeichen. „In Dell-

brück“, so Willi, „haben sie mich immer

bejubelt. Allein schon, weil sie meinen

Mut bewunderten. Außerhalb – bei den

Lustigen Ubiern am Chlodwigplatz, toll

anjekumme, in Dünnwald oder Brück –

musste ich mich gegen die Konkurrenz

behaupten. Wenn ich nach „Schlauch und

Schläuchelche“ dran war, konnte das hart

werden. Die waren seinerzeit eine Top-

nummer!“ Aus dieser Zeit stammt auch

die bis heute freundschaftliche Beziehung

zu Hans Hachenberg, der Doof Noss, der

ebenfalls 2010 mit 84 Jahren seinen Hut

an den Nagel hing. „Wir haben öfter

darüber sinniert, warum dieselbe Rede im

einen Saal wie eine Bombe einschlug, und

im nächsten die Lück offenbar langweilte.

Ein Phänomen!“

Willi als „Maatwiev em Dellbröcker Diensdagszoch“

(Anfang der 60er-Jahre)

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Page 10: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Die Ahl Kohgasser sind fi del wie eh: Ihnen

gebührt die Ehre, die erste Gruppe im

Dellbrücker Dienstagszug zu sein.

13 Jahre Präsident der KAJUJA

Ein neues Präsidentenamt lockte ab 1965.

Die KAJUJA, die sich in Dellbrück 1949

gegründet hatte, war Willi nicht erst ab

der Jinsterfööschter Zeit verbunden.

„Ich war von 1944 bis 48 Messdiener in

St. Norbert. Daher stammte meine Ver-

bindung zur Pfarrjugend“, erklärt Willi.

1964 trug ihm der Programmgestalter das

Präsidentenamt an. Zwei Sitzungen galt

es zu leiten: freitags die Altensitzung und

samstags die Hauptsitzung. Von 1965 bis

1978 blieb er der KAJUJA Dellbrück als

Präsident treu und überstand in dieser

Zeit die schwerste Krise, nicht nur für

die KAJUJA. Denn: 1969 wurde auch der

Heidehof geschlossen, das letzte Tanz-

lokal in Dellbrück, das die Karnevalisten

und feierfreudigen Dellbrücker heimatlos

machte. Bis heute vermissen diese ein

neues Lokal mit entsprechendem Saal.

WILLIDie UHU-Fußgruppe im Rosenmontagszug am Kölner Neumarkt, Anfang der 60er

Willi Hölzgen und Otto Wasser

18 19

Page 11: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

„Vun he bovve weed bestemmp,wo et lang jeiht“

Die Höhepunkte aus 40 Jahren Präsidentschaft,

die wichtigsten Wegbegleiter,die schönsten Ideen, aber auch die

größten Herausforderungen – eine persönliche Chronik von Willi Hölzgen.

Herbst 1970. Die Session soll in wenigen

Wochen beginnen, doch die KG UHU steht

ohne Präsident da. Theo Häck hatte 1969

nach 34 Jahren Vorsitz und Präsident-

schaft in Personalunion seinen Abschied

gegeben. Ein Nachfolger ist nicht in

Sicht. Der Heidehof samt Festsaal ist

verkauft und nicht mehr nutzbar, es fand

erstmals seit dem Krieg keine Sitzung

statt. Die Gesellschaft zählt kaum 40

Mitglieder.

Keine guten Aussichten für die Zukunft.

Zwei engagierte Männer der Stunde -

Otto Wasser und Wilbert Mühr – nehmen

die Sache in die Hand. Jetzt ist die Zeit

gekommen, um ihren Freund Willi Hölz-

gen endlich zu den UHUs zu holen. Der

hatte sich schon als KAJUJA-Präsident

seit 1965 einen hervorragenden Na-

men als Humorist und Sitzungspräsident

gemacht, doch aufgrund vieler Verpfl ich-

tungen stets abgelehnt, bei den UHUs

mitzumachen. Auch diesmal knüpft Willi

seine Zusage an eine Bedingung, die für

die Gesellschaft eine Satzungsänderung

bedeutet: „Ich bin bereit, aber nur für das

Präsidentenamt, nicht für den Vorsitz“.

„Dat jeiht nit“, hieß es zunächst, doch

schon nach einer Woche „sät der Otto

‚dat es en Odenung’“.

7.11.1970, Haus Maar (Ortsteil Strunden).

Die KG UHU begeht die Feier des Elften

im Elften und präsentiert ihren neuen

Präsidenten, der gerade erst die Mit-

gliedschaft erworben hat. Auf dem Kopf

die Mütze seines Vorgängers noch aus

Vorkriegszeiten, hinten mit einer

Sicherheitsnadel auf die richtige Größe

zurechtgemacht. Lampenfi eber hatte Willi

nach eigenen Angaben nicht, schließlich

war er schon äußerst erfahren im Prä-

sidieren und im Reden vor vielen Men-

schen. Auch im Zwiegespräch mit den

Künstlern auf der Bühne:

An jenem Abend sollte eine junge

Gruppe auftreten, die in dieser

Session ihr Karnevalsdebüt gab:

Bläck Fööss war Name und Programm

zugleich. Mitten im Vortrag wandte sich

einer der Sänger zum Präsidenten um und

fragte „Häs do keine Teppich?“ „Woför

dat dann?“ „Mir han kal Fööss!“

Die 1970er-Jahre

Kommando zwei: Präsident beim Zünden einer Rakete

20 21

An jenem Abend sollte eine junge

Gruppe auftreten, die in dieser

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Page 12: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Dass die UHUs mit ihrem neuen Front-

mann zufrieden waren, ist im Geschäfts-

bericht 1970/71 nachzulesen: „Die

Sitzungen wurden von unserem Freund

Willi Hölzgen geleitet, der seine erste

Präsidenten-Session mit großem Erfolg

bestand“. Zwölf neue Mitglieder wurden

in diesem Jahr gezählt. Zwei Wegbegleiter

waren in dieser Zeit besonders wichtig:

Otto Wasser, der laut Willi „die ersten

Jahre die KG über Wasser hielt“, Mitglie-

der und Mitmacher warb und somit auch

die Gebrüder Mühr gewinnen konnte,

Wilbert (Wib), der später Literat wurde,

und Heiner, der ab 1972 für 18 Jahre den

Vorsitz innehatte. Heiner war der für Willi

„ohne Einschränkung entscheidende Mann

für die Gesellschaft“. Er war als kreativer

Kopf der Ideengeber unermüdlich damit

beschäftigt, der KG UHU ein unverwech-

selbares Gesicht im Kölner

Karneval zu geben. Die größte Herausfor-

derung jener Zeit war der fehlende Fest-

saal in Dellbrück. Nach der Schließung

des Gesellenhauses 1963 und des Heide-

hofs 1969 gab es keinen Raum mehr, der

600 Menschen fassen konnte und somit

für eine ordentliche Sitzung taugte. In

der Not wich man 1971 für zwei Sessio-

nen ins Offi zierskasino der Belgier Kaser-

ne an der Bergisch Gladbacher Straße aus,

doch wollten das die Gastgeber danach

nicht mehr. So gab es nur noch einen

Raum: Die neu gebaute Aula der Real-

schule am Dellbrücker Mauspfad. „Der

Saal war für 360 Personen und so eng,

dass an eine normale Gastronomie gar

nicht zu denken war“, erinnert sich Willi.

Da kam Heiner Mühr auf die Idee „Loss

die Lück sech dat Esse metbrenge“ – die

Idee von der „Frikadellen-Sitzung“ war

geboren. Die schönsten Ideen kamen mit

der Erfi ndung der Booresitzung – 1975

erstmals „nor för Häre“, 1976 erstmals

„met Mädcher un Madämmcher“ – und

ihrer sukzessiven Weiterentwicklung.

Sie bedeutete die Abkehr vom traditio-

nellen, ja steifen Sitzungskarneval und

läutete eine neue Form des urwüchsigen

und ursprünglichen Frohsinns für jeder-

mann ein. Nicht allein, dass man seine

Verpfl egung selbst mitbrachte, auch das

Geschehen auf der Bühne hatte man bis

dahin in dieser Form noch nie gesehen.

Ab 1975 gab es jenen Vereinsdiener Fritz

„Stoppe“ Esser, dessen „kesse, freche

Schnauze gegenüber dem Präsidenten

der Knüller war“, sagt Willi heute. Doch

damals waren die Gäste zunächst beinahe

schockiert, wussten sie doch nicht, ob die

Uhus den Präsidenten wirklich „absägen“

wollten. „Später musste ich den Stoppe

immer wieder ermuntern, auf mich drauf-

zuhauen. Um des Erfolges willen!“ Für

Willi kein Problem, „schließlich kannten

wir uns seit Kindestagen und haben uns

immer schon auf die Schippe genommen.

Auch beim Fußball, wo Tricks und Täu-

schungen dazu gehören.“

Bemerkenswert in dieser Zeit war, dass

sich die Hauptakteure mit den Erfolgen

keinesfalls zufrieden gaben. Immer neue

22 23

Immer am Stuhl des Präsidenten gesägt: Vereinsdiener „Stoppe“

Page 13: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Ideen wurden gesponnen und auch um-

gesetzt. So fragte man sich schon eine

ganze Weile, womit die UHUs – ohne

Tanzkorps oder Gesangsgruppe – Besuche

bei befreundeten Gesellschaften machen

konnten. Ein Männerballett sollte es sein

– wiederum eine Idee von Heiner Mühr,

der die Gesangsgruppe „Schnorreswack-

ler“ in Frankfurt Pate stand. Deshalb

also „Schnäuzer Ballett“, das allerdings

nicht aus schmucken Burschen bestehen

sollte, die die Beine im Takt schwingen,

sondern aus „echten Typen“, wie Willi

seinen Freund Heiner zitiert. „Das müssen

gestandene Männer sein“. Musikalität war

kein Eignungskriterium, vielmehr stabile

berufl iche Verhältnisse und Trinkfestig-

keit, wenn es darauf ankam. „Dat wor ne

Trupp’! Do moots de allt laache, bevör se

danze däte!“

Besonders in Erinnerung ist Willi noch

heute das „grüne Ungeheuer“ Johann

„Addi“ Roggmann, der stets im grünen

Trikot trainierte und vom Choreograph

und Ballettmeister Peter Schnitzler immer

nur kommentiert wurde: „Dat darf doch

nit wohr sin! Dat jröne Unjeheuer! Heiner,

wat häs do mir do anjeschleif!“ Doch der

Erfolg war überwältigend: Allein im ers-

ten Jahr ihres Bestehens zählte das Boore

Schnäuzer Ballett mehr als 40 Auftritte!

Von Anfang an vorne mit dabei: Willi

Hölzgen als Ansager.

Die 1980er-Jahre

Fastelovends-Diensdach 1979: Der Zug

durch Dellbrück ist vorüber, Heiner Mühr

wendet sich Willi zu: „Ich jon met dir noh

Huus“. Unterwegs wurde die Stimmung

ernst: Heiner wollte ins Kölner Festko-

mitee, doch zunächst die Meinung des

Freundes hören, die eindeutig ausfi el:

„Heiner, das ist für die Gesellschaft ein

Riesenverlust. Dein ganzes Denken gehört

heute einem Verein. Das ist dann vorbei.“

Tatsächlich wurde Heiner Mühr 1979 für

drei Jahre Präsident des Kölner Festkomi-

tees.

„Er wollte etwas verändern. Aber der köl-

sche Fastelovend ist ihm nicht gefolgt“,

resümiert sein Freund Willi. Obgleich der

UHU den Verlust des kreativsten Kopfes

in den ersten Jahren schmerzlich spürte,

tat es dem Erfolg der Sitzungen und der

Gesellschaft in den 80er-Jahren keinen

Abbruch. Das Feld war bestellt, „wir ritten

auf einer Erfolgswelle, die Menschen hat-

ten Spaß an dem was wir machten“. Der

Präsident machte seinem „Boore“-Anse-

hen alle Ehre, wenn er den Saal mit „Ehr

boore Poppeköpp“ oder „Klotzköpp“ be-

grüßte, wie im Geschäftsbericht von 1981

zu lesen ist. Neben Stoppe kam bald sein

„Sohn Eduard“ in Person von Eddy Enkler

mit auf die Bühne und komplettierte ein

24 25

Die Schnäuzer mit ihrem ehemaligen Tanzpaar

Page 14: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Jubiläums Herren-Kommers 1974, v.l. Jupp Blank, Protokolant und

Heimatdichter, Heiner Mühr 1. Vorsitzender, Anton Rütten,

UHU-Gründungsmitglied und Willi Hölzgen als Präsident

Trio, das 30 Jahre für erstklassige Unter-

haltung und Witz auf höchstem Niveau

sorgen sollte. Die besten Ideen und die

schönsten Erinnerungen an die 80er-

Jahre sind für Willi damit verbunden.

„Eddys hintersinniger und trockener

Humor war einmalig. Hatten Stoppe und

ich mal Sendepause, kam garantiert Eddy

aus der Reserve und setzte den richtigen

Punkt“. Der Zulauf zu den UHU-Sitzungen

ermöglichte es ab 1980, die Große Prunk-

sitzung erst im Kristall-, dann im Con-

gress-Saal der Kölner Messe auszurichten,

wo man 1200 Gästen Raum bieten konn-

te, was für die fi nanzielle Ausstattung der

KG unerlässlich wurde.

Auch neue Formate wurden eingeführt:

die 1. Dellbrücker Booresitzung för Frün-

de und Frembcher fand 1985 statt, 1987

leitete Willi die neue Dellbrücker Stra-

ßensitzung, die es bis heute gibt. Durch-

aus stolz ist Willi auf die Qualität seiner

Herrensitzungen in all diesen und auch

den nachfolgenden Jahren. Zoten waren

verpönt (Programmgestalter Klaus Fischer

wurde angewiesen: Keine Sauerei!) statt-

dessen herrschte ein strenges Regiment

von der Bühne, was die Herren im Saal

gerne über sich ergehen ließen.

Willis wichtigste Begleiter dieser Zeit

waren die Wasser-Brüder. Bruno, der

später selbst Vorsitzender werden sollte,

führte den Dellbrücker Verdienstorden

ein und integrierte die Verleihung an „Ich

ben ne janz verdeente Dellbröcker“ in die

Sitzung.

Sommer 1991: Dem 57-jährigen Willi,

wird vom Arzt eröffnet, sein Herz brauche

zwei Bypässe. Die Operation im August

verläuft gut, im November steht Willi

wieder auf der Bühne. Doch schon 1992

und 1993 warten die nächsten großen

Herausforderungen persönlicher Art:

jeweils im Sommer eine Hüftoperation.

Willis Disziplin und Verantwortungs-

bewusstsein sind zu verdanken, dass

in dieser kritischen Zeit keine einzige

Sitzung ausfi el: „Ich hab’ alle Operati-

onen so gelegt, dass ich im November

wieder fi t war“. Doch eine schmerzvolle

Entscheidung musste getroffen werden:

„Ich trat 1991 als Schnäuzer-Ansager

zurück“, wenngleich Willi bis heute als

inaktives Mitglied einmal pro Session

mit den Schnäuzern auf Tour geht. Seine

beste Idee in diesem Jahrzehnt war und

ist für Willi bis heute der Eintritt in den

Vorruhestand im Jahr 1995. Die Tatsache,

dass er laut Publikum mit fortschrei-

tendem Alter immer besser wurde, führt

26 27

Die 1990er-Jahre

Aus dieser Zeit stammt eine

Erinnerung von Willi: „Vun he

bovve weed bestemmp, wo et lang jeiht!“

Aus dem Auditorium ruft Hans Höhr:

„Und wir sind das Volk“. Antwort des

Präsidenten: „Hans, do kriß nöchs Johr en

Freikaat!“

Willi genau darauf zurück: Ab ´95 keine

Arbeit mehr, ab ´97 kein Posten mehr im

Fußball, ab dann konnte er abends auch

mal den Kopf zwischen die Hände nehmen

und in Ruhe nachdenken.

„Ab dieser Zeit haben wir uns in der Ses-

sion jeden Dienstagmorgen im Ühle-Ness

in der Humperdinkstraße 2a getroffen“.

In der Vörstands-Stuff, am Tisch mit der

rot-weiß karierten, mit Eulen bestickten

Tischdecke, saß man ab November Woche

für Woche beisammen, um Witze zu

schmieden. Auch die Ansagen der

Künstler änderten sich. Sie wurden kürzer,

Aus dieser Zeit stammt eine

Erinnerung von Willi:

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Page 15: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Die 2000er-Jahre

Fastelovend 2001: Schon wieder Prob-

leme mit dem Raum, oder besser dies-

mal mit einem Anwohner, der sich über

Lärm beschwert und eine Fortsetzung der

Sitzungen in der Schul-Aula in der Folge

unmöglich macht. Über so viele Jahre

gestaltete sich der passende Festsaal nun

schon als fortwährende Herausforderung,

die sich von Jahr zu Jahr steigerte. Die

Gesellschaft war mittlerweile auf rund

260 Mitglieder angewachsen und die

Schul-Aula platzte aus allen Nähten. „Wir

waren froh, dass wir so einen Zulauf hat-

ten – was wieder ein Verdienst von Heiner

war, der schon früh meinte, wir müssten

uns öffnen, doch zum Schluss konnten

wir nicht einmal allen unseren Mitglie-

dern Karten anbieten!“ Im Bahnhof Thie-

lenbruch sah man eine neue Chance, doch

nach zwei Sitzungen im Jahr 2002 und

einer erneuten Anwohner-Klage, die vor

dem Verwaltungsgericht Münster landete,

hieß es 2003 wieder umziehen. Seitdem

residiert der UHU im Forum der Gesamt-

schule Holweide. Die beste Idee seiner

letzten Präsidentenjahre ist laut Willi „der

Rücktritt, bevor man mich tritt!“ Im April

2009 kündigte er diesen dem Vorstand

für das Jahr 2010 an und machte auch

einen Vorschlag für einen Nachfolger.

Doch wollte nicht er entscheiden, sondern

er schlug die Einrichtung einer Findungs-

kommission vor. In seiner Abschieds-

Session präsentierte Willi noch ein neues

Format, die Schnäuzer-Jalla im Stile einer

Flüstersitzung. Sie ist der Versuch, die

Sitzung ein Stück weit zu ihrer Ursprüng-

lichkeit zurückzuführen, mit mehr Platz

für Redner und Krätzjessänger, und selbst

große Gruppen zeigten sich bereit, mitzu-

machen. „Ich wäre glücklich und dankbar,

wenn diese Ursprünglichkeit wieder mehr

Raum bekäme“, resümiert Willi.

Der Präsident unter Seinesgleichen: das Trifolium der KG UHU im Jubiläumsjahr 1999

28 29

prägnanter und auf den Punkt. „Das hat

den Künstlern auch gefallen“, was Willi

eine Freude in doppelter Hinsicht war,

denn „es ist das A und O, dass man die

Menschen, die Spaß machen sollen, so

ansagt, dass sie mit Freude dabei sind“.

Die Folge seiner Akribie war nicht selten

Ärger mit dem Literaten, dem die Zeit

davonlief … Bei aller Bescheidenheit gibt

es doch eine Begebenheit, die Willi auch

in der Rückschau noch „ein wenig stolz“

macht. Ferdi Leisten stellte einst auf dem

Alter Markt den Dellbrücker Karnevalisten

mit den Worten vor:

„der humorvollste Präsident vun Kölle“.

Page 16: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

unglaublich, welchen Mutterwitz Willi

versprühte, ne richtije Fastelovensjeck.

Etwa im gleichen Jahr trat der langjährige

Präsident des UHU, Theo Häck, nach 35

Jahren im Amt aus Altersgründen zurück.

Er war 75 Jahre. Ein Nachfolger war nicht

vorhanden, ebenso fehlte ein Veranstal-

tungssaal. Bei einer UHU-Versammlung

fragte ich, warum man nicht den KAJU-

JA-Präsidenten Willi Hölzgen frage, das

Amt zu übernehmen. Dem KLEINEN RAT

der KG UHU, mehrheitlich in gesetztem

Alter, war dieser „zu wild“. Doch im Jahr

darauf wagte der Vorstand schließlich,

diesen „jungen Wilden“ probeweise zum

Präsidenten der KG zu berufen. Und so

kam es, dass Willi im Januar 1971 als

Präsident der UHU-Herren-Sitzung im

Kasino der Belgischen Kaserne sein Debüt

gab. Und damit begann eine Präsidenten-

Ära für den UHU, die ich in der Rück-

schau nur als einmaligen, unwahrschein-

lichen Glücksfall bezeichnen kann.

Sitzung in drei Abteilungen

Wie letztlich die erste Sitzung mit dem

neuen Präsidenten verlaufen ist, weiß

ich heute nicht mehr, ich hatte zuviel

mit organisatorischen Dingen im neuen

Saal und den unkooperativen Hausherren

zu kämpfen. Es war aber der Beginn der

erfolgreichsten Phase der Gesellschaft

seit ihrem Bestehen. Willi entpuppte sich

als Garant für jede Sitzung. So „durfte“

er im Jubeljahr der KG UHU, 1974, eine

Sitzung in drei Abteilungen leiten. Und

das kam so: Die Gesellschaft war schon

in die Aula am Mauspfad umgezogen und

bei der Sitzung mit Damen sollte zum

Abschluss unser Dreigestirn aufziehen.

Doch die Ankunft verzögerte sich durch

Willi Hölzgen:Ein Garant für jede Sitzung

Das traf mich völlig überraschend.

Hatte ich doch in voller Überzeugung

vor wenigen Tagen meinen Gästen auf

der Sitzung erklärt, dass Willi gewiss

noch viele Jahre amtieren werden, so fi t

wie er sei. Und nun das! Mir blieb

zunächst einmal die Luft weg. Dann regte

sich natürlich Verständnis für den Ent-

schluss, nach 40 Jahren Präsidentschaft

und im Alter von 76 Jahren die Pritsche

Aschermittwoch 2010. Fastelovend eröm. Kein Kopping, alles em Lot. Das Telefon.

Willi Hölzgen in der Leitung. Kurz und knapp informiert er mich,

dass er aufhören will und das mit dem Vorstand bereits besprochen hat,

es aber erst nach der Session offiziell machen wollte.

Vor etwas mehr als 40 Jahren begegnete

ich Willi zum ersten Mal. Ich denke, es

war in der Session 1969. Wir

waren nach einer Veranstaltung im

Vereinslokal „Dellbrücker Hof“, ich selbst

noch neu beim UHU und in Dellbrück.

Eine Schar junger Leute kam herein, in

bester Stimmung und wie sich heraus-

stellte, Freunde der KAJUJA Dellbrück, die

von ihrer Sitzung kamen. Dabei

deren junger Präsident: Willi Hölzgen. Der

war außer Rand und Band und

unterhielt das Lokal mit herrlichem

Blödsinn. Er sprang wie ein Heizefeiz auf

Stühle und Tische, hatte die Präsiden-

tenjacke auf links gewendet, die Mütze

quer auf dem Kopf und sprudelte nur so

vor witzigen Ideen. Er hielt eine Bütten-

rede oder auch nur Teile daraus. Es war

30 31

aus der Hand zu legen. 40 Jahre Präsident

Willi Hölzgen. Es fällt schwer, sich die KG

UHU zukünftig ohne ihn vorzustellen.

Page 17: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Als “bester Präsident” gehandelt

wieder gern zum UHU. Übrigens stammt

von den Fööss für unsere Boore-Sitzung

der Name „Frikadellen-Sitzung“.

Aber alle - namhafte und weniger

bekannte Kräfte, Künstler, Büttenredner,

Krätzchessänger, Nachwuchsamateure,

Duette und Musikbands und wie sie alle

da waren – erhielten von Willi Hölzgen

immer einen aufmerksamen Saal, eine

dankende und anerkennende Replik, eine

herzliche Verabschiedung, die vielfach

mit den Worten endete: „Abmarsch,

Klatschmarsch, Frohes Fest!“ Und später,

unter Einbeziehung des Publikums: „Die

Junge wore jot, jitz sid esu jot un joht!“

Es gäbe zahlreiche Beispiele anzufüh-

ren, welche Bravourstücke Willi auf dem

Podium vollbrachte, wie er aus Sitzungen

mit schwachem Programm ein nach-hal-

tiges Erlebnis für die Gäste bereitete, die

begeistert nach Hause gingen. Oder wenn

er bei der Prunk-Sitzung die ersten zehn

Minuten in (fast) akzentfreiem Hoch-

deutsch den Saal instruierte, was er wann

zu tun habe, um dann wieder mit seinem

Temperament ins Kölsche zu verfallen und

mundartlichen Witz zu versprühen.

Ich würde es im Nachhinein als Phäno-

men Willi Hölzgen bezeichnen und ich

habe meinem Freund stets meinen Dank

für seine Leistung ausgesprochen. Die KG

UHU erlebte mit diesem Präsidenten den

absoluten Glücksfall über diesen langen

Zeitraum von nunmehr 40 Jahren. Ich

weiß, dass viele Gäste zum UHU kamen,

um wieder eine Sitzung mit Willi Hölzgen

zu erleben, weil es Vergleichbares im

Kölner Karneval nicht gab, sondern eben

nur beim UHU. Ich vermute, dass sich

Willi in einer anderen Gesellschaft nicht

so hätte entfalten und agieren können.

Zu Recht wurde er als „bester Präsident

im Kölner Karneval“ gehandelt.

Die Bläck Fööss als Stammgäste

Andererseits war der Präsident

Willi Hölzgen auch immer auf Augenhöhe

mit seinen auftretenden Künstlern. Schon

1970, bei Willis erstem Auftritt am 7.11.

im Haus Maar, hatten wir die jungen

„Bläck Fööss“ zu Gast, die doch tatsäch-

lich ohne Schuhe auftraten. Die freund-

schaftliche Verbindung hat Willi bis heute

gepfl egt und die Fööss kommen immer

den übervollen Terminplan so sehr, dass

Willi die Sitzung morgens um halb zwei

bereits geschlossen hatte, als wir endlich

eintrafen. So eröffnete er um zwei Uhr

kurzerhand die dritte Abteilung!

Dem Dellbrücker Jung’ Willi kam na-

türlich eine Sache sehr entgegen: Die

Erfi ndung und Einführung der Dellbrö-

cker Boore-Sitzung in den Jahren 1975

(„nor för Häre“) und 1976 (met Mädcher

un Madämmcher). Hier konnten sich

sein Mutterwitz, sein Humor und seine

Schlagfertigkeit so richtig entfalten, hier

war er in seinem Element. Hier wurden

die Herren mit „Ihr Poppeköpp“, begrüßt,

eine von vielen Gästen alljährlich erwar-

tete Ansprache. Hier erfand Willi den

Begriff der Traditions- oder Tanz-ZORPS,

deren Protagonisten er namentlich ge-

nüsslich mit allerlei Verballhornung dem

Auditorium vorstellte. Hier beförderte er

auch den einen oder anderen namhaften

Bühnengast zum „Hauptmann der Hanut-

zen“, einen Begriff, den man in keinem

Lexikon der Welt fi ndet. Willis Erklärung,

um welchen Dienstgrad es sich dabei han-

delt, erspare ich mir an dieser Stelle.

32 33

Page 18: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

den Zugweg zurückzugehen und in den

Gaststätten und bei bekannten Geschäfts-

leuten Stärkung zu sich zu nehmen.

Jedenfalls hatte ich Willi versprochen, ihn

heute nach Hause zu bringen. Mit von der

Partie waren Otto Wasser, Hans Jungkenn

und andere von der Wagenbesatzung. Es

war schon ein schönes Stück Arbeit, auf

dem Rückweg keine Kneipe auszulassen

und an keinem Laden vorbeizugehen, der

uns einlud.

So war es schon reichlich spät, als wir

endlich Knippschilds Werk 1 erreichten.

Unser Grüppchen war auf eine Handvoll

zusammengeschmolzen, aber immer noch

fest entschlossen, Willi persönlich nach

Hause zu begleiten. Nun wohnt Willi,

wie bekannt, in Gierath, kurz hinter der

Stadtgrenze zu Bergisch Gladbach, also

vom Knippschilds noch ein ordentliches

Stück des Wegs. Die Stationen wurden

spärlicher, da wusste Otto Rat. Er kannte

in Dellbrück alle und jeden. So klingel-

te er bei diesem oder jenem und es gab

weitere Stärkung in später Nacht. Ich

erinnere mich, dass wir irgendwo in einer

Ein langer Heimweg

Zu erwähnen ist an dieser Stelle,

dass über Jahrzehnte viele Präsidenten-

Kollegen ständige Gäste auf der UHU-

Herrensitzung waren. Einer der treuesten

Gäste unserer Herren-Sitzung war Robert

Schumann, seines Zeichens Literat der

Kölschen Funken Rut-Wieß, der dafür

bekannt war, dass er nie lachte oder eine

Miene verzog. Schließlich machte er

diesen Job mehr als 30 Jahre und brach-

te es fertig, seine Programme zusam-

menzuklüngeln, während die Sitzung im

Saal bereits lief. Worüber sollte er noch

lachen? Doch er kam alljährlich zum

UHU, um sich an Willi Hölzgen und seiner

Sitzung zu erfreuen. Und hat dabei auch

gelacht.

Als Präsident war Willi auch bei vielen

anderen Aktivitäten der Gesellschaft

dabei, insbesondere bei den Zügen an

Rosenmontag und Karnevalsdienstag. An

einen Dienstagszug erinnere ich mich

besonders, d.h. an die Nachfeier nach dem

Zug. Es muss in den 70er-Jahren

gewesen sein. Denn zu dieser Zeit nahmen

zahlreiche Geschäftsleute der Dellbrücker

Hauptstraße noch persönlich an diesem

Fest teil, indem sie in ihren Geschäften

und Läden anwesend waren, mit Kunden

und Bekannten den Zug ansahen und

dabei auch für das leibliche Wohl sorg-

ten. Dies sieht man heute nur noch bei

ganz wenigen Anliegern. Jedenfalls war es

alljährlich üblich, vom Zugende

Die “Poppeköpp” vom Festkomitee

Ich erinnere mich an eine

Episode, als Willi – ich glau-

be es war sein erstes Mal – zu einem

Präsidenten-Abend ins Festkomitee kam.

Bei dieser Runde, zu der in regelmäßigen

Abständen alle Präsidenten der dem Fest-

komitee angeschlossenen Gesellschaften

geladen sind, hob Willi Hölzgen zu einer

kurzen Rede an, um sich vorzustellen

und begann mit den Worten „Meine sehr

geehrten Heeren, lev Poppeköpp“. Eine

allgemeine Entgeisterung der hochverehr-

ten Kollegen brachte den Redner etwas

aus dem Konzept, hatte er doch mehr

Humor an dieser ehrwürdigen Stelle ver-

mutet. Wir haben später herzlich darüber

gelacht.

Der UHU Boore Rot (Mitte der 70er Jahre):

Senatspräsident Ulrich Remmel, 1. Vorsitzender Heiner Mühr,

Präsident Willi Hölzgen, Vereinsdiener Fritz Esser jenannt

„D´r Stoppe“, 2. Vorsitzender Otto Wasser

34 35

Ich erinnere mich an eine

Episode, als Willi – ich glau-

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Page 19: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

mit Vereinsdiener Stoppe den Ablauf

diskutieren, kleine Verse für die Ansage

der Künstler verfertigen. Unwägbarkeiten

bei Zeitverschiebung (z.B. bei Glatteis

oder Dreigestirn) planen. Gästeliste für

Begrüßungen zusammenstellen, nach-

fragen. Dieses und mehr waren für Willi

selbstverständlich vor jeder Sitzung. Und

wer ihn sah und kannte, bemerkte bei

aller Routine auch das Lampenfi eber bei

ihm. Ich glaube, all das zusammen machte

den unglaublichen Erfolg von Willi Hölz-

gen aus: Er erfand sich und seine Sitzung

jedes Mal wieder neu. Wie gesagt: Unser

Glücksfall. Willi Hölzgen. Danke für alles.

Heiner Mühr

verbreitete, ist seine Disziplin vorbildlich.

Ich kann mich nicht erinnern, dass er in

diesen 40 Jahren auch nur eine einzige

Sitzung nicht geleitet hätte. Selbst in den

90er-Jahren, als Herz- und Hüftoperatio-

nen anstanden, hat er sie so legen lassen,

dass er im Fastelovend fi t war.

Zu den Sitzungen traf er immer pünkt-

lich ca. 30 Minuten vor Beginn ein. Zu

der Frage „Willste jet drinke?“ immer

die Bitte „Jo, ne kleine Klore“. Disziplin.

Vorbereitung zu den Sitzungen: Immer

das vorgesehene Programm besprechen,

Frühstück mit Margret

Daraufhin zeigte sich Margret hocher-

freut und bat uns alle hereinzukommen.

Sie kochte Kaffee und machte uns ein

ausgiebiges Frühstück, das wir in dieser

fröhlichen Runde genossen. Erst als die

Morgendämmerung des Aschermittwochs

heraufzog, machten wir uns auf den

Heimweg. In den Folgejahren ist Willi

nach dem Zug immer irgendwo im Trubel

verschwunden, sodass wir ihm unser Ge-

leit nicht anbieten konnten.

Bei all den Erinnerungen dieser miter-

lebten 40 Jahre der Präsidentschaft darf

eines nicht unerwähnt bleiben: Neben

dem Spaß den Willi persönlich hatte und

Wohnung auf dem Sofa gesessen haben

und Kaffee mit Schnaps aus Kaffeetassen

getrunken haben. Der Kaffee schmeckte

sehr nach Schabau. In der Früh erreich-

ten wir dann doch Willis Heimstatt und

er führte uns zum hinteren Eingang, um

seine liebe Margret nicht zu wecken. Das

war aber nicht nötig, denn Margret war

schon wach und fragte Willi direkt, wa-

rum er erst jetzt nach Hause käme. Willi

erklärte sogleich, dass er nicht alleine sei

und wir ihn nach Hause gebracht hätten.Heiner Mühr

36 37

Page 20: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Paraplü, Pääd en Persiflage:Die Zeit als Ansager beim

Dellbröcker Boore Schnäuzer Ballett„Zwei Dinge waren in meiner

Präsidentschaft für mich persönlich die

wichtigsten: die Einführung der Boore-

Sitzung und die Gründung des Schnäuzer

Balletts“, resümiert Willi Hölzgen. Im

Oktober 1975 wurde das erste rechts-

rheinische Männerballett aus der Taufe

gehoben, nach einer Idee von Heiner

Mühr, der damals Vorsitzender der KG

Uhu, und – so Willi Hölzgen – auch der

kreativste Kopf war und vor guten Ideen

nur so sprühte.

Eines fehlt den UHUs in dieser Zeit: Eine

Gesangs- oder Tanzgruppe für die übli-

chen Gegenbesuche bei befreundeten Ge-

sellschaften. Der Anlass war also prakti-

scher Natur und es brauchte nicht lange,

da war die Idee des Schnäuzer Balletts

erdacht. Die Gesangsgruppe „Schnorres-

wackler“ aus Frankfurt mit den großen

Schnurrbärten gaben die optische Vorlage.

Die Schnäuzer aus Dellbrück wollten nicht

singen, sondern tanzen und so traf man

sich zum Training im Herbst 1975 bei Pe-

ter und Hilde Schnitzler, die ein Tanzstu-

dio am Hohenzollernring hatten, jedoch

entsetzt über die tänzerischen Fähigkeiten

der ambitionierten Balletttänzer waren.

„Wat häste mir denn do anjeschlepp?“,

lautete die vorwurfsvolle Frage an Heiner

Mühr. Jedoch war von Anfang an klar,

dass nicht die tänzerischen Fähigkeiten

im Vordergrund stehen würden, sondern

Stand- und Trinkfestigkeit. Man such-

te „echte Typen“, so Willi, die in jeder

Hinsicht eine „Bühnenkarriere“ verkraf-

ten konnten. Peter Schnitzler motivierte

die Truppe mit dem Satz: „Nät nur e

bissche doll, JECK möht Ihr sin!“ – über

viele Jahre ein gefl ügeltes Wort bei den

Schnäuzern, die ihre eigene tänzerische

Beschränktheit immer mit großer Toleranz

ertrugen. Denn weder Charaktertanz noch

Arabesque hatten die Gründer im Sinn:

„Wir wollten eine Persifl age auf die Tra-

ditionskorps der Karnevalsgesellschaften

geben“, so die Grundidee.

Natürlich brauchte es ein unverwechsel-

38 39

Erster Ansager vum Dellbröcker Boore Schnäuzer Ballett, Willi Hölzgen

bares Kostüm: Dreispitz, Brille, Schnäuzer,

Gehrock, dreiviertellange weiße Hose, rote

Stutzen, schwarze Schuhe, weiße Hand-

schuhe und ein rot-weißer Paraplü, eine

Idee von Heiner Mühr und Uli Remmel.

Die Brille hatte Willi ohnehin schon auf

der Nase: Mit Übernahme seiner

Präsidentschaft 1970 war die runde

Nickelbrille seines Großonkels sein

Markenzeichen auf der Bühne. Mit dem

Schnäuzer war es da schon schwieriger.

Klebte er ihn die ersten Jahre noch mühe-

Page 21: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

40 41

aber wenig wirkungsvoll an, ließ er ihn

später eigens für die Schnäuzer wach-

sen: „Der 1. Dezember war für mich der

Stichtag.“

Der erste Auftritt war im Januar 1976 bei

der Dellbrücker Booresitzung nor för Häre,

die gerade ein Jahr davor aus der Taufe

gehoben worden war. Ein sensationeller

Erfolg! 40 Auftritte schon in der ersten

Session sprachen für sich! „Mir hatten

einen Heidenspaß, uns selver und andere

auf die Schöpp zu nemme“, schmunzelt

Willi, der die ersten Jahre mittanzte, be-

vor er „nur noch“ den Ansager gab.

Aufmarsch in den Saal. Es lag am Ansa-

ger, das Publikum auf den Auftritt einzu-

stimmen. „Joht in die schwierije Position

1 brengt dä Paraplü in Stellung - maht

en äußerst fründlich Jeseech“ eine Ansage

mit trockenernster Miene. In der Rück-

schau sind es genau diese Momente,

41

Unverwechselbar den Schnäuzern zugehörig: Pääd fürre un Pääd hinge

Page 22: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

42 43

ohne das kein Korps auskommen kann!

Bis heute ist das Schnäuzer Tanzpaar

mit der riesigen Tanzmarie Olli Merten

- und dem schmächtigen Offi zier Fritz

Esser - ein Kracher in allen Sälen Kölns

und Umgebung. Zwischen Düsseldorf und

Euskirchen, Aachen und Lindlar waren

die Schnäuzer schon in den ersten Jahren

ihres Bestehens ein karne-

valistischer Höhepunkt. Willi: „Von An-

fang an der Fahnenträger vum Schnäuzer

Ballett, de Wassers Otto. Bald folgten

Pääd vürre un Pääd hinge.“

die Willi besonders freudvoll in Erinne-

rung geblieben sind. Ob ein Auftritt beim

Apotheker-Ball in der Flora, wo der Witz

mit dem Fritzchen und dem „Dönndress“

die feine Gesellschaft zum Toben brachte,

oder einfach nur Worte in sauber arti-

kuliertem Kölsch – mit der humorvoll

hintergründigen Ansage wurde der Erfolg

des Schnäuzer-Auftritts vorbereitet.

Beseelt von diesem großartigen Einstieg

entwickelten Heiner Mühr und Peter und

Hilde Schnitzler das Ballett stetig wei-

ter. Schon im Jahr 1977 gab es neben

den damals 20 Tänzern ein Tanzpaar,

Der jähe Ausstieg als Ansager bei den

Schnäuzern folgte 16 Jahre nach der

Gründung: Eine Herzoperation im Jahr

1991 verlangte in der Folge auch mehr

Rücksicht auf die Gesundheit des mitt-

lerweile 58-Jährigen. Doch ist und bleibt

Willi den Schnäuzern und bleiben die

Schnäuzer ihm mit dem Herzen verbun-

den. „Seitdem bin ich jedes Jahr einen

Tag lang mit der Truppe auf Tour“

als guter Geist und Ehrenschnäuzer.

Das erste und legendäre Tanzpaar Olli Merten und Fritz Esser

Page 23: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Die Schnäuzer auf Tour:„Oxford am Rhing“

Auf einem Fest der Venetia in

Düsseldorf waren die Schnäu-

zer eingeladen. Im Vorraum hörten wir

Arien. Ich saht zo minge Fründe: „Wat

sollen mir dann he?“ Die Tür ging auf, wir

marschierten ein, steige auf ein kleines

Podium mit Mikrofon und beginne mit

meiner Ansage. Auf einmal ruft einer aus

dem Publikum: „Wir verstehen Sie nicht,

wir hören nichts!“

Ich saht: „Es dat Mikrofon kapott?“

Man brachte mir ein Neues und ich hob an:

„Muss ich jetz’ die janze Scheiße noch

ens vun vürre verzälle“ da lachte sich

der Saal weg. Ich hatte Lunte gerochen.

Wenn die über das lachten, dann freuen

die sich, wenn einer platt spricht, war

meine Schlussfolgerung. Da hab ich mir

den Präsidenten aufs Korn genommen. Ich

saht: „Herr Präsident, et stünd ihne jot zo

Jesech, wenn Sie och platt sprechen däte

und nit mit ihrem Düsseldorfer Oxford“.

Bis dahin kam ich, dann ein Gebrüll in

dem Laden! Die Lück, die krähten sich nit

mieh en. Im Nachhinein saht de Ers-

felds’ Pitter, der damals für die Verträge

zuständig war: „der Präsident von denen,

der heißt Ochsenfort.“ Dat kunnt’ ich jo

nit wisse, su ne Name, un dat en

Düsseldorf…

Willi Hölzgen44 45

Auf einem Fest der Venetia in

Düsseldorf waren die Schnäu-

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Page 24: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Vereinsdiener mit Säge und Sohn

Als im Jahre 1975 Heiner Mühr die Idee

hatte, die „Boore-Sitzung nor för Häre“

ins Leben zu rufen, war noch nicht abzu-

sehen, was sich daraus entwickeln würde.

Die Vorstellung von ihm bestand darin,

eine Sitzung zu gestalten, die sich von

dem allgemein üblichen Schema

unterscheiden sollte. An Stelle von

vornehm gekleideten Gästen sollten sich

bäuerlich ausgestattete Männer

ungezwungen amüsieren. Von den Gästen

mitgebrachte Speisen sollten die

allgemeine Lockerheit noch unter-

streichen. Mir wurde die Aufgabe über-

tragen, als Vereinsdiener Orden und

Ein Präsident allein macht noch keine Sitzung. Im Falle der KG UHU gab es 35 Jahre

lang ein Triumvirat auf der Bühne – Willi als Präsident, Fritz „Stoppe“ Esser als Ver-

einsdiener und Eddy Enkler als dessen „Sohn“ -, das Garant für einen humorvollen

Abend war. Erinnerungen vom Stoppe.

Geschenke an die Künstler zu verteilen

und dabei ein paar freche Sprüche und

Bauernregeln von mir zu geben. Da dies

natürlich im Dialog leichter ist, hatte ich

darum gebeten, mir dabei Eddy Enkler als

Assistenten zur Seite zu stellen. Eddy mit

seiner Körpergröße von 2,09 Meter in der

Rolle meines „Sohnes Eduard“ und seinem

unvergleichlich trockenen Humor erwies

sich als der ideale Partner.

Das Konzept ging auf: die Sitzung war ein

toller Erfolg. So bot es sich an, im fol-

genden Jahr auch eine Sitzung mit Damen

in der gleichen Form abzuhalten. Damit

war die „Boore-Sitzung met Mädcher un

Madämcher“ geboren.

Am Präsidentenstuhl sägen

Da ich mit Willi Hölzgen schon seit unse-

rer gemeinsamen Fußballzeit bei Preu-

ßen Dellbrück zu Beginn der 50er-Jahre

befreundet bin, ist es gang und gäbe, sich

gegenseitig „auf die Schippe“ zu nehmen.

Dies habe ich dann während der Sitzung

ausgiebig praktiziert. Sprüche wie „Willst

Du Dir den Tag versauen, musst Du in

den Spiegel schauen“ oder der Bauernre-

gel „Ne Boor, dä Hölzgen ligge kann, dä

muss jet an der Waffel han“ haben dazu

geführt, dass ich einmal gefragt wurde:

“Sag’, wollt Ihr den Hölzgen eigentlich

abschießen!“. So wurde die Idee geboren,

in unser Rollenspiel meinen Anspruch

auf das Präsidentenamt einzubinden,

was unter den Sitzungsbesuchern große

Heiterkeit auslöste und schon bald zum

ständigen Ritual gehörte. Dies geschah

entweder verbal oder auch deftig, indem

ich mich hinter seinen Stuhl schlich und

mit einer großen alten Säge ein Stuhlbein

bearbeitete. Willi mit seiner gespielten

Empörung ob meines despektierlichen

Verhaltens leitete trotzdem die Sitzung

souverän mit Schlagfertigkeit und

Mutterwitz.

46 47

Natürlich waren Dialoge und Gags vorher

miteinander abgesprochen, wobei auch

Eddy mit guten Ideen einen wesentlichen

Anteil hatte. Es kam aber auch häufi g

vor, dass im Verlaufe der Veranstaltung

der Vortrag eines Künstlers Stoff für eine

neue Bauernregel oder ähnliches lieferte.

Irgendwann kam die Idee auf, Werbung

zu machen, die allerdings nicht ganz

ernst gemeint war und hauptsächlich

Mitglieder der Gesellschaft betraf. Ich

trat also zwischendurch mit einem Gong

Page 25: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

bewaffnet an das Mikrofon und brachte

einen Werbespruch. Beispielweise für die

Gaststätte Knippschild: „Trinkt dä Bauer

20 Biere, jeit hä heim op alle Viere!“ oder

für Kriesel an der Oper: “Der Eunuch, der

hodenlose, trägt stets Kriesel’s Loden-

hose!“. Solche Einlagen wurden stets

dankbar aufgenommen und zum Teil auch

gefordert: “Maach ens widder Werbung!“.

Aber auch ich war manchmal Ziel für

Eddy Enklers Überraschungen. Wenn nach

dem Auftritt eines Künstlers von Willi der

Befehl kam: „Stoppe, dä Orden!“ und ich

dann Eddy aufforderte: „Eduard, den

Orden“, kam „mein Sohn Eduard“

würdevoll, den Orden auf einem silbernen

Tablett tragend über die Bühne, hielt das

Tablett so hoch, dass ich nur auf

Zehenspitzen den Orden entgegennehmen

konnte, oder er übergab mir einen Orden,

der mir dann auf die Füße fi el, weil er an

einem zwei Meter langen Band hing.

Das „Loch-Lied“ angestimmt

Bisweilen kommt es vor, dass während

einer Veranstaltung durch Ausfall oder

Verspätung von Kräften ein so genanntes

„Loch“ entsteht. Diese Situation gab es

beim UHU auch schon, war aber nie ein

Problem. Abgesehen davon, dass unser

Willi stets in der Lage war, dies elegant

zu überbrücken, hatten wir aber auch

immer schnell eine Möglichkeit gefun-

den, die Gäste zu unterhalten. Entweder

sangen wir gemeinsam das „Loch-Lied“

(Mir han e Loch, mir han e Loch) oder ich

lieferte mir mit Willi ein Wortgefecht.

Wir hatten ausgemacht, dass er hin und

wieder mit einer positiven Eigenschaft

angab und dann von mir einen ordent-

lichen Dämpfer bekam. Einmal erklärte

er mir, er sei sehr sportlich und würde

häufi g große Strecken wandern.

Daraufhin stellte ich fest, jetzt wäre mir

klar, wieso an der Straße vor seinem Haus

ein Schild mit den Worten „Achtung

Krötenwanderung!“ angebracht sei.

In einem anderen Fall konterte ich seine

Aussage, als vornehmer Mensch sei er

jetzt Mitglied im „Lions-Club“ mit der

lapidaren Feststellung: “Dat nötz nix, die

leihen (Lion) dir jo doch nix!“

Sohn Eduard reicht dem Diener die Orden

48 49

Page 26: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Fritz EsserVereinsdiener „Stoppe“ mit „Sohn Eduard“

50 51

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“Janz einfach, do jeihs an et

Mikrofon, klopps der met d‘r

Fuus op de Bross un sähs:

`Ich – Robinson!` Dann mähst do en

Verbeujung un et Publikum klatsch.

Dann jon ich an et Mikrofon, klopp mer

met d‘r Fuus op de Bross un sage: `Ich

- Freitag!` Maache en Verbeujung un

et Publikum klatsch. Un domet es dat

Stöck fädich.“ „Jot, dat kann ich!“Gesagt,

getan. Willi geht an das Mikrofon, klopft

sich mit der Faust an die Brust: `Ich –

Robinson!` Verbeugung – Beifall. Ich

gehe an das Mikrofon, klopfe mir mit

der Faust an die Brust: `Ich – Freitag!`

Verbeugung. Beifall. Damit taucht aus

dem Hintergrund Eddy mit einem großen

Panamahut auf dem Kopf auf, geht an das

Mikrofon, klopft sich an die Brust: “Ich –

langer Donnerstag!“ Der Gag war gelun-

gen, das Publikum brüllte vor Lachen.

So wurden im Laufe der Jahre viele Ideen

geboren. Trotzdem hatte ich Bedenken, ob

diese Art über Jahre hinaus vom Publikum

noch angenommen würde. Mein Freund

Willi sah darin keine Probleme. Als ich

1995 – inzwischen waren 20 Jahre

vergangen - wieder meine Bedenken

vortrug, war Willi unerbittlich und nahm

mir das Versprechen ab, diese Rolle

weiterzuspielen, solange er noch

Präsident wäre. Leichtsinnigerweise ließ

ich mich darauf ein, nicht ahnend, dass

daraus noch weitere 15 Jahre würden.

Nun, inzwischen schreiben wir das Jahr

2010, hat Willi nach 40-jähriger Präsi-

dentschaft seinen Abschied genommen,

und auch ich habe verabredungsgemäß

meine Rolle als Vereinsdiener beendet.

Auch Eddy, der aus gesundheitlichen

Gründen ohnehin nicht mehr immer dabei

sein konnte, ist nun im karnevalistischen

Ruhestand. Meine alte Säge, die ich nun

nicht mehr brauche, rostet still vor sich

hin. Obwohl – Senatspräsident wäre auch

kein schlechter Posten!

Page 27: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Willi, Freund der sechs großen „F““Ne Boor, dä Hölzgen ligge kann, dä muss jet an d’r Murmel han!“ Was hat sich unser lieber Willi von seinem „Präsidentenanwärter“

Stoppe nicht alles bieten lassen müssen!? “Jeder Bauer dä hät Geist, es sei denn, dass er Hölzgen heißt!“ Der Kern von Willis Beliebtheit

und seinem nie erreichten Erfolg ist der Umstand, dass er als Präsident eben solche “Boshaftigkeiten“ seines Freundes Stoppen zuließ,

und auch dass dieser oft genug (und im wahrsten Sinne des Wortes) an seinem Präsidentenstuhl sägte! Man ist versucht zu sagen,

dass die Lacher letztlich auf seine Kosten gingen, doch trifft dies nur die halbe Wahrheit.

Die chronische Saalnot in Dellbrück

brachte es mit sich, dass die “Heimspiel-

Sitzungen“ schon 1973 in der Aula der

Realschule stattfi nden mussten, bei

Linoleumboden, grellem Neonlicht und

einer Aula, die einer “Wurstküche“ glich.

Vielleicht nicht allein dadurch, aber

sicherlich besonders auch durch diese

miserablen Umstände, diesem fehlenden

Ambiente war Willis phänomenales Talent

zur Sitzungsleitung gefragt –

und gefunden. In den dreißig Jahren

meiner Vorstandstätigkeit (alle mit ihm

zusammen, davon von 1990 bis 2002 als

1. Vorsitzender) sind mir einige Begeben-

heiten besonders in Erinnerung geblieben,

bei denen Willi Hölzgen in unnachahm-

licher Manier zur einmaligen Hochform

aufl ief (ist ja auch kein Wunder, wenn

man am 11.11.33 geboren ist!). Im Jahr

des 1. Golfkriegs 1991 war – zwei Tage

vor Beginn der Kampfhandlungen und in

äußerst angespannter politischer Lage –

der 1. Sekretär der sowjetischen Botschaft

in Bonn, Nikolay J. Kasatschuk, zu Besuch

bei unserer “Frikadelle–Sitzung“. Von Willi

Hölzgen wurde er politisch dermaßen

korrekt, warmherzig und zugleich staats-

männisch empfangen und begrüßt, dass

etlichen Sitzungsbesuchern die Tränen in

den Augen standen.

„Die Aap“ bei Willi zu Gast

Eine völlig andere Facette zeigte Willi

beim Überraschungsgast einer Herren-

sitzung Anfang der neunziger Jahre.

Dabei handelte es sich um die “Müllers

Aap“, den legendären Profi boxer, Catcher

und Dellbrücker Bananenverkäufer Peter

Müller. Der ließ sich vom entwaffnen-

den Charme Hölzgens dermaßen aus der

Reserve locken, dass er unfreiwillig für

Höhepunkte kölscher Komik sorgte. So

meinte „die Aap“ beispielsweise zu seiner

Niederlage gegen Bubi Scholz: “Dat kann

ich bis hück nit bejriefe, dat ich en der

1. Rund k.o. jejange ben. Die müsse mer

irjendjet en et Fresse jedonn han!“

Weitere ganz besondere Höhepunkte der

UHU–Sitzungen lieferte der Präsident

Willi Hölzgen in den Jahren 1974 und

1999, als die KG UHU jeweils das Kölner

Dreigestirn stellen durfte und Willi dieses

in einmaliger und emotionsgeladener

Weise dem eigenen Publikum vorstell-

ten konnte. Absolute Höhepunkte nicht

nur für das Trifolium, sondern auch für

Willi und seine UHUs! Welcher kölsche

Karnevalspräsident kann schon von sich

52 53

Das Trifolium der KG UHU im Jahr 1999 2. v.l. Bruno Wasser, r. Willi Hölzgen

Page 28: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Ausgefeilte Lochfüller

Wenn Willi Dieper als Literat die UHU–

Ampel auf Rot stellte, war weit und

breit kein Auftrittskünstler zu sehen. Bei

„Gelb“ hieß es “ziehen“, bei „Rot-Gelb“:

“glich jeiht et wigger!“ Bei solchen Ein-

fällen, aber insbesondere bei der stadt-

bekannten Qualität der Hölzgen’schen

Sitzungsleitung verwundert es nicht,

dass unzählige Prominente immer wie-

der gerne zum UHU kommen, auch ohne

dass sie sonderlich hofi ert werden. Wo

gehobelt wird, fallen aber bekanntlich ja

auch schon mal Späne: Als Verena Gräfi n

Berghe von Trips vor einigen Jahren

die UHU–Prunksitzung besuchte, fragte

Willi Hölzgen sie unvermittelt: “Mädche,

kannste och Auto fahre?“ (worauf Verena

nie wieder beim UHU gesehen wurde).

Für solche verbalen Attacken und großen

Lacher war Willi stets gut!

Herrensitzung als Kunstform erhalten

Selbst über die größten Krisen der

Herrensitzungen Mitte der 80er-Jahre

schaffte es die KG UHU – trotz unüb-

lichem Weinzwang, aber dank der Sit-

zungsleitung eines Willi Hölzgen – diese

schöne Sitzungsform hochzuhalten und

den Saal zu füllen. Dabei ließ Willi noch

nicht einmal die sonst üblichen Zoten

durchgehen und brach eher einen Vor-

trag ab, als “sich das Niveau versauen zu

lassen“. Einzig Heinz Willi Odenthal war

seinerzeit als “Nummerngirl“ zugelassen!

Dagegen heimste sich Willi schon mal

wütende Proteste ein, wenn er vermeint-

liche Honorationen feierlich zu „Leut-

nants der Hanutzen“ erklärte (Bernd

Stelter, Helmut Urbach u.a.). Originalton

Paveier: “Fastelovend pur – ohne Stötz!“

Ein Leben in Disziplin

Mit welch unglaublicher Disziplin Willi

sein Leben meistert, zeigte sich 1994,

als er – frisch genesen – mit zwei neuen

Hüftgelenken über die Fastelovendsbühne

sprang! Natürlich ist eine solche “Karrie-

re“ gar nicht denkbar ohne eine verständ-

nisvolle und unterstützende Frau wie

54 55

Als überzeugter Anhänger der großen

„F’s“: Freud’, Fründe, Fraue, Famillich,

Fußball un Fastelovend hatte Willi nie

Probleme, da sein Motto lautet: “Unjefähr

sechs Woche Fastelovend em Johr, dä Rest

Fußball un alles andere zweschendurch!“

behaupten, in 40 Jahren Präsidentschaft

gleich zweimal das eigene Dreigestirn

begrüßt zu haben?

Vielfach wurde schon versucht, nicht

nur die Mühr’sche Erfi ndung der Frika-

dellesitzung zu kopieren, sondern auch

die einmalige Sitzungsleitung von Willi

Hölzgen („Hev Dich-Beifall-Setz Dich!“;

„Klatschmarsch, Abmarsch, Frohes Fest!“

u.ä.m.). Gleiches galt auch für Willis

Ansage beim Dellbröcker Boore Schnäuzer

Ballett. Gemeinsam mit seinem Freund

Stoppen und dessen „Sohn“ Eddy Enkler

schaffte er es, selbst die größten Pro-

gramm–Löcher zu abendlichen Sonder-

nummern und Höhepunkten zu machen.

(Leider gehen uns diese „Löcher“ im Zeit-

alter der Handys mehr und mehr verloren!)

Willis Margret, der die KG UHU über 40

Jahre Präsidentschaft ihres Mannes un-

endlich viel zu verdanken hat.

Die zeitliche Trennung von Karneval

und Fußball ermöglichte Willi Hölzgen

überhaupt erst, neben der Karnevals-

präsidentschaft auch noch den Vorsitz

der Verbandsgruppe Nordrhein im Bund

Deutscher Fußball–Lehrer zu bekleiden

(zwischendurch auch noch 2. Vorsitzen-

der beim SC Viktoria Köln). Mit Recht

ist er Träger höchster karnevalistischer

Orden, was infolge seiner Bescheidenheit

kaum bekannt ist. Auch die KG UHU hat

Page 29: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

ihn mehrfach mit eigenen Orden ausge-

zeichnet (so z.B. 1981: “Hohe Schule des

Humors“).

Zu seiner Fußball–Affi nität gehört es sich

von selbst, dass er mit mir gemeinsam in

den neunziger Jahren die „Alten Preu-

ßen“ um Paffraths Jean, Schmidte Jupp

und Droste Paul näher an die KG UHU

heranführte und eine echte Partnerschaft

begründete (Wiederaufl age des Preußen

Dellbrück–Wimpels, viele Jahre eigene

Preußenseite im Liederheft, Verleihung

des Dellbrücker Verdienstordens u.ä.m.).

Wie ihm die „Fußball–Alten“ am Herz

lagen, so hat sich Willi mindestens seit

1988 auch für den karnevalistischen

Nachwuchs eingesetzt und diesen vehe-

ment gefördert (J’UHUs, Schnäuzer–Pänz,

Mini–Schnäuzer, Puutesitzung u.a.).

Der von Bernhard Schütz (Schütze–

Bumm) und mir 1992 ins Leben gerufene

“UHU-Dämmerschobbe“ brachte in– und

ausländische Gäste, Freunde, Karneva-

listen und Auftrittskünstler zusammen

und begründete ein ganz besonderes

Verhältnis zum Karnevalspräsidenten auch

außerhalb der Session.

Für meine Tochter Stephanie und mich

stand beim Entwurf für das UHU–Büh-

nenbild Willis karnevalistische Philoso-

phie Pate. Wir sind schließlich nicht nur

Fastelovendsjecke, sondern auch unserem

Heimatort Dellbrück stark verbunden, dem

mit den wichtigsten Stationen im Leben

der KG UHU und Willi Hölzgens Rechnung

getragen wurde: Kohjass, Dellbrücker

Hauptstraße, Gesellenhaus, Heidehof,

die Strunde, Ballhaus Lenzen und vieles

andere mehr. Wie sagte Oberbürger-

meister Norbert Burger so richtig beim

Sessionsauftakt auf dem Altermarkt am

11.11.1999: “Jo, mer vun Dellbröck, mer

sin en eijen Aat. Mer sin kein Boore un

kein Lück us d’r Stadt.“

Bruno Wasser

1999 beim Rosenmontagszug mit Bruno Wasser

56 57

Page 30: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

„Et Hätz op d´r Zung,ne echte Kölsche Jung“

Willi Hölzgen, ein Mann, ein Präsident,

den wir über 40 gemeinsame Jahre gut

kennen und sehr schätzen gelernt haben.

Einer der wenigen Fähigen, die „us d´r

Lameng“, sozusagen „us däm decke Zih“

immer spontane, treffende, schöne und

humorvolle Worte fi ndet, weil er eben

lebt was er darstellt. „Hä hät et Hätz op

d´r Zung, ne echte kölsche Jung!!!“

Bläck Fööss

58 59

Die jungen Bläck Fööss

Page 31: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Jezielte Frogen - passende Antwote

60 61

Willi, du warst ein ausgesprochen

erfolgreicher Präsident. Welche deiner

Prinzipien glaubst du, waren dafür

entscheidend?

“Villeich han de Minsche jespört, dat

ich inne einfach nor Freud mache

wollt.“

Wärst du gerne einmal Prinz

geworden?

“Nä!“

Woraus hast Du in den 40 Jahren

Präsidentschaft deine größte Befriedigung

gezogen?

“Wenn de Minsche en Lächeln em

Jeseech hatte.“

Hast Du jemals auf der Bühne deinen Text

vergessen und was passierte dann?

“Als KAJUJA - Präsident ben ich bei

dr Bejrößung hange jeblevve!

Han ne Moment üverlaht:

´Leck mich em Jade, ich han minge

Bejrößungstex verjesse.´Han frech

wigger jeschwaad, wie mir dr

Schnabel jewahse, de Minsche han

bejeistert applaudeet!“

Welche Karriere im Karneval hättest du dir

vorstellen können, wärst du nicht Präsident

geworden?

“Velleich en de Bütt?“

Hast du jemals in den 40 Jahren

vorzeitig ans Aufhören gedacht?

“Nä!“

Was denkt der Präsident in dem

Moment, wenn die Sitzung vorbei ist?

“Et hät noch immer jot jejange!

Hatte de Minsche Spaß, hat ich am

Spaß vun dä Minsche minge Spaß!“

Was hättest du gerne besser gekonnt in den

Jahren? Wo warst du mit dir selbst nie ganz

zufrieden?

“Ich wor eijentlich, su wie ich wor,

met mir zefridde! Wor immer jot

präpareet!“

Wie wird man dich künftig im Karneval

erleben und was wirst du vermissen?

“Als ne jroße Fründ vum Sitzungs-

karneval! Ov ich jet vermesse?

Dat weiß ich noch nit!“

Was wäre dein Rat an einen jungen

Karnevalisten?

“All sing Talente en dr Deens vun dr

Saach ze stelle, ohne selvs em

Meddelpunk ston ze welle.

Dä Minsche Spaß un Freud mache ze

welle, dat muß et sinn,

dat merken die!“

Page 32: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

nach Oberkirch. Dort fand in den 60er-

Jahren ein Rheinischer Abend mit Stein-

gass-Terzett, Schlauch und Schläuchelche,

Doof Noss, Michael Hoch und anderen

statt. Im privaten Kreis des Vereins traten

Willi Hölzgen und ich als Messdiener bei

einer improvisierten Trauung auf.

Der Erfolg war riesengroß. Bei einer

Sitzung des Heimatvereins im Dellbrücker

Gesellenhaus trat Willi Hölzgen in der

Bütt als „Ginster-Förster“ auf. Wo Willi

war, war immer was los und so wunderte

es keinen, dass eines Tages die KG UHU

an ihn herantrat und ihn bat,

die Präsidentschaft zu übernehmen.

Die Werbung der KG an Willi war erfolg-

reich, denn er übernahm das Zepter als

Präsident im Jahre 1970. Was Willi

Hölzgen als Präsident in der KG und vor

allem aus der KG gemacht hat, haben in

all den Jahren tausende Menschen

miterlebt. Wenn Willi und sein Freund

Zwei Messdiener im Schwarzwald

Willi Hölzgen? Willi Hölzgen!

40 Jahre Präsident der KG UHU in Köln-Dellbrück,

sowie 7 x 11 Jahre alt: Jecker jit et jo kein Daach,

die mer su fiere kann.

Ich kenne den Willi schon weit über 40

Jahren, als er mit seinem Vater im

Heimatverein „Ahl Kohgasser“ tätig war.

Auch Vater Hölzgen war überaus humor-

voll und Willi hat das Talent absolut vom

Vater.

Durch familiäre Verbindung des

Vorsitzenden Willi Siebertz vom Heimat-

verein fuhren wir in den Schwarzwald

Fritz Esser, besser bekannt als „Stoppe“

die Sitzungen moderierten, war alles

gelaufen, die beiden waren das Salz in der

Suppe. Alle auftretenden Karnevalisten

kamen gerne zur KG UHU, wussten sie

sich dort gut aufgehoben. Dass ich ein

besonders gutes Verhältnis zu Willi hatte,

versteht sich von selbst.

Nun geht Willi Hölzgen nach 40 Jahren

als Präsident der KG UHU in den

verdienten Ruhestand.

Willi über Hans Hachenberg:

„Ne jode Fründ, ne Seelenverwandte“

62 63

Lieber Willi,

vielen Dank für all das, was Du für den Kar-

neval, besonders für die KG UHU getan hast.

Ich persönlich wünsche Dir weiterhin alles

Gute und beste Gesundheit.

Dein Freund

Hans Hachenberg „Die Doof Noss“

Page 33: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

„Et es alles joot,su wie et jekumme es!“

Es gab in Köln zu allen Zeiten Karnevals-

präsidenten, die es mit ihrer Aura ver-

standen, ihr Publikum zu fesseln. Damit

ich jetzt keinem auf die Füße trete, nenne

ich nur einige, bereits verblichene dieser

Spezies:

Thomas Liessem, der große Präsident

der Prinzengarde Köln (und ehemaliger

Festkomitee-Präsident), der – unabhängig

von seiner Vergangenheit vor 1945 –

Zeichen gesetzt hat und „seine“ Prinzen-

garde auch durch schwierigstes Gewässer

höchst erfolgreich manövrierte.

Ferdi Leisten, ein ganz großer der Ehren-

Garde der Stadt Köln (und ehemaliger

Festkomitee-Präsident). Nicht nur als

stimmgewaltiger Sitzungsleiter höchst

beliebt, sondern auch als Korpskamerad

innerhalb der EhrenGarde äußerst

geschätzt und bewundert.

Albrecht Bodde, Präsident der Großen

Kölner von 1883 (und ehemaliger Fest-

komitee-Präsident), der es in den schwe-

ren Nachkriegsjahren verstand, seiner

„Großen Kölner“ rasch wieder zu hohem

Ansehen zu verhelfen mit geschliffener

Zunge und typischem zeitgenössischen

Kölner Humor.

Friedel Haumann, Präsident der

EhrenGarde der Stadt Köln, der

vielleicht einer der letzten typischen

Vertreter des allmächtigen Präsiden-

tentypus war. Der, wenn er nur seine

Stimme erhob, auch den lautesten Saal

zur Raison, d.h. zum Zuhören bringen

konnte.

Ävver die woren all nix jäjen dich, leeven

Willi. Jeder Mensch ist für sich gesehen

natürlich ein Unikat. Aber, ich habe das

Gefühl, dass unser Herrgott über dich sein

Füllhorn an Esprit, geistiger Frische, Kre-

ativität und urwüchsigem Humor beson-

ders üppig ausgeschüttet hat. Und danach

hat er noch dafür gesorgt, die „richtige“

Gesellschaft und die am besten geeigne-

ten Mitstreiter für dich zu fi nden. Zwei Karnevals-Größen: Willi und Wicky

64 65

Page 34: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Ävver, andererseits: Sie hätten Dich ja

nicht verstanden! So hätte man Dich

dann wieder in das regionale Fernseh-

Programm versetzen müssen. Und dafür

wärst Du zu schade gewesen. Also kurz:

Et es alles joot, su wie et jekumme es!

Lieber Willi, Du bist das lebende Beispiel

dafür, dass Größe in keinster Weise etwas

mit Länge zu tun hat!

Das wurde mir erstmals bewusst, als ich

im Jahre 1993 als Mitglied eines Dreige-

stirns das erste Mal die KG UHU besu-

chen durfte ja durfte. Denn das war eine

Auszeichnung. So verdötsch, so urwüchsig

kommentiert und dabei doch so warmher-

zig empfangen zu werden das war schon

etwas Besonderes. Und dann das Spiel

mit däm Stoppe. Zwei Mann auf Augen-

höhe! Das Spiel des Präsidenten mit dem

Vereinsdiener ist legendär legendär und

einzigartig und nicht kopierbar.

Es wird interessant zu sehen sein, wie

Eure Nachfolger dieses Spiel in neuer

Variante fortführen.

nicht gewesen. Obwohl – wenn man

einmal darüber nachdenkt – welche nu-

ancenreichen Facetten des Kölner Karne-

vals dann einer breiteren Öffentlichkeit

hätten dargeboten werden können, kann

man Deine Fernsehabstinenz fast wieder

bedauern. Da hätten die karnevalsfreien

Städte von Hamburg bis München und

von Dresden bis Düsseldorf einmal An-

schauungsunterricht in Sachen urwüch-

sigem und unverwechselbarem Humor

(nicht zu verwechseln mit „Comedy“)

bekommen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Dein Talent –

na, sagen wir mal - bei der Großen von

1823 so deutlich hervorgestochen wäre

wie gerade bei den bäuerlichen Vertretern

aus dem wunderschönen rechtsrheini-

schen Vorort Dellbrück.

Außerdem hattest Du es nicht nötig, im

Gegensatz zu den meisten der vorge-

nannten Präsidenten-Größen, das Amt

des Festkomitee-Präsidenten anzustreben.

Das kann man begrüßen oder bedauern.

Ich persönlich begrüße diesen Umstand

auf das herzlichste! In die Zwangsjacke

hättest Du nicht gepasst. Und uneinge-

schränkt fernsehgerecht wärst Du auch

Wicky: „Größe hat nichts mit Länge zu tun“

66 67

Page 35: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Nun geht dem Kölner Karneval schon

wieder ein einmaliges kölsches Element

verloren. Und, man kann heute schon sa-

gen, es kommen kaum Neue mehr hinzu.

Unser aller Bestreben muss es sein, dieses

kölsche Element wieder zu beleben. Der

kölsche Fastelovend ist in seiner einzigar-

tigen Stellung auf unsere Muttersprache

angewiesen. Hochdeutsch ist austausch-

bar! Dat kannste och en Düsseldorf spre-

che. Deshalb würde ich mir aufrichtig und

dringlich wünschen, dass Du, leeven Willi,

auch in Zukunft demjenigen mit Rat und

Deine Art, Sitzungen zu präsentieren,

nein, zu zelebrieren, wird noch in vielen

Jahren Gesprächsthema sein. Geradezu

meisterhaft hast Du es verstanden, dem

Karnevalisten mit Deiner Ansage „ein

wohliges Bett“ zu bereiten. Besonders

wirkungsvoll war diese Gabe bei jungen

Nachwuchskräften. Nach dem Motto

’M’r sull jo keine junge Hungk versäufe’,

wurde das Publikum auf die kommen-

de Darbietung eingestimmt und bestens

vorbereitet. Dies hatte zur Folge: Selbst

durchschnittliche Beiträge wurden vom

Saal wohlwollend aufgenommen. Jeder

Karnevalist (ich spreche bewusst nicht

von „Künstler“) fühlt sich deshalb bei der

KG UHU wohl. Eine wunderbare Schule

für Deine Nachfolger.

Tat zur Seite stehst, der die Fastelovends-

bühne als Nachwuchsinterpret betreten

möchte un däm noch esu e beßje kölsche

Schliff fählt. Du weiß jo wie et jeiht!

Su, jetz maach ich, dat ich fott kumme.

Alaaf, atschüß

un Frohes Fest, Dinge

Wicky Junggeburth

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Wicky Junggeburth zu Gast bei den UHUs

Page 36: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Ein fröhlicher UHU-Vorstand. Mitte: Ulli Remmel

Der hochelegante,vornehme Präsident

Der UHU war in seiner Aufbauzeit stets

um Originalität und Ausbau seines Be-

kanntheitsgrades bemüht. Hierzu trugen

natürlich die schon bekannten und über

alle Grenzen hinaus beliebten Veranstal-

tungen „Boore met Mädcher un Ma-

dämcher“ sowie das Dellbrücker-Boore-

Schnäuzer Ballett bei.

Aber wir wollten auch Einzug in die guten

Stuben unserer Mutterstadt halten. Un-

sere Bemühungen wurden durch die rege

Kontaktpfl ege mit der Gastronomiefamilie

Reis für die Durchführung unserer ersten

Prunksitzung im legendären Kristallsaal,

bei dem wir die riesigen Lüsterleuchten

noch demontieren mussten, um freie

Sicht zu erhalten, belohnt. Lange vor der

Veranstaltung hatten wir mit unserem

Präsidenten Absprachen über ein vorneh-

mes Auftreten getroffen, um unser hoch-

dekoriertes Publikum zu beeindrucken.

Als besondere Ehrengäste durften wir den

Regierungspräsidenten, den Oberbürger-

meister, Stadtverordnete, den Festko-

miteepräsidenten und Ehrenpräsidenten

begrüßen. Alles lief bestens, bis wir einen

Büttenredner im FC-Outfi t mit sehr

schwacher Ausdrucksform auf der Büh-

ne hatten. Der Beifall wollte und wollte

nicht aufkommen. Aber das nicht mit

unserem Präsidenten Willi Hölzgen! Kurz,

ihm wurde das zu bunt und er animierte

das erlauchte Publikum „Ihr Boore-Klotz-

köpp, wollt Ihr wohl klatsche un Beifall

spende!“ Es war passiert, Präsident Willi

Hölzgen war in sein herzliches Tempera-

ment verfallen. Von wegen hocheleganter

Präsident! Im Nachhinein war er stets um

Nachwuchsredner bemüht

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Page 37: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Was soll ich dem an dieser Stelle hin-

zufügen? „Nur“ fünf Jahre war es mir

vergönnt, unter unserem Präsidenten und

Ehrensenator Willi Hölzgen als Senats-

präsident zu „dienen“. Mit ansteckender

Begeisterung hat er sich für den Sit-

zungskarneval eingesetzt und hinter der

Bühne mit leuchtenden Augen von echten

Rednern, Künstlern und einem aufmerk-

samen Publikum geschwärmt. Die Gesell-

schaft und der ursprüngliche Karneval

lagen und liegen ihm am Herzen, wunder-

bar zu erleben, wie er in der ihm eigenen

Art sich selbst und auch sein Gegenüber

auf den Arm nimmt; wer das nicht ver-

steht, ist entweder kein Karnevalist oder

aber schwer von Begriff. Oder beides.

Niemals amtsmüde, auch nach fast 40

Jahren nicht, kommt Willi Hölzgen immer

wieder völlig unerwartet mit einer Pointe

um die Ecke, die den geneigten Zuhörer

überrascht und den gesamten Saal toben

lässt. Diese das Ansehen der Gesellschaft

prägende Art, gepaart mit liebenswerter

Bescheidenheit und kölschem Mutterwitz,

war und ist es, was diesen einmaligen

Menschen ausmacht. Vielen Dank für die

Bereicherung und Begeisterung, lieber

Willi, sagt Dein Senatspräsident

Georg Blum

Ulrich Remmel

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und bewunderte deren Mut. Willi Hölzgen

hat es verstanden, mit seiner unnachahm-

lichen, herzlichen und originellen Art zu

jeder Gelegenheit das Publikum zu be-

geistern. Mit vollem Recht steht ihm ein

Spitzenplatz unter allen Kölner Karnevals-

präsidenten zu. Danke - danke für all die

wunderschönen Stunden, die wir durch

Dich erleben durften. Vun Hätze Dinge

ehemaliger Senatspräsident

Präsidentengefl üster mit Gattin: Mitte Georg Blum

Page 38: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

„ding Libblingswöötscheheiss Kölle Alaaf!“

Nunmehr elf Jahre (diese Zahl zieht sich

irgendwie durch Willis und mein Leben)

hatte ich das Vergnügen, mit Willi Hölz-

gen im Vorstand der KG UHU von 1924

e.V. Köln-Dellbrück zusammenarbeiten zu

dürfen, davon jetzt acht Jahre als

1. Vorsitzender. Meine erste Begegnung

mit Willi war außerhalb des Karnevals,

nämlich bei einer seiner, neben dem

Karneval, weiteren großen Leidenschaft,

dem Fußball. In der Jugend hatte ich Willi

eine kurze Zeit als Trainer und hier hatte

mich damals schon fasziniert, wie Willi

mit uns Jugendlichen umgegangen war.

Respektvoll, ehrlich, motivierend, aber

auch Leistung fordernd. Dies hat sich bis

heute nicht geändert. Leistung fordern,

sich für Argumente anderer begeistern,

jedoch auch Kritisches bemerken und der

Sache dienen, das zeichnet Willi noch

heute aus. Ein echter Sportsmann und

Teamplayer eben. Einmal in der Session

nimmt Willi sich die Zeit und fährt einen

Tag mit zu den Auftritten des Dellbröcker

Boore Schnäuzer Balletts. Hier zu erleben

mit welchen Worten, Gesten, Anekdoten

er die Boore im Bus zu Höchstleistungen

animiert, ist eine wahre Freude. Oder, die

monatliche Versammlung der Gesellschaft

im Vereinslokal Werk II, Marktschän-

ke Knippschild, muss man erlebt haben.

Willi zelebriert dort ein Feuerwerk an

Sprüchen und Reimen, die eine solche

Versammlung, das ein oder andere Mal zu

einer kleinen (Karnevals-) Sitzung werden

lassen. Insbesondere das kölsche Liedgut

liegt ihm am Herzen und so wird während

der Session bei den Versammlungen, auf

ausdrücklichen Wunsch von Willi, laut-

stark gesungen. Zum Leidwesen mancher

Anwesender.

Als Vorsitzender der KG UHU darf ich

mich - und ich denke, dass meine bei-

den Vorgänger im Amt, Heiner Mühr und

Dr. Bruno Wasser sich anschließen - im

Namen der Mitglieder der Gesellschaft bei

Willi bedanken für seine 40-jährige

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Spaß an der Freud: Dieter Friedmann und Willi Hölzgen

Page 39: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

seinen Charme, seinen Witz und seine

Ideen. Er hat wesentlich dazu beigetragen,

dass sich die KG UHU zu der Karnevalsge-

sellschaft entwickelt hat, die sie heute ist

und dafür von vielen Menschen ge- und

beachtet wird. Willi, vielen Dank und

ich darf mit dem von mir umgestalteten

Refrain eines Liedes von Fritz Weber, im

Original unvergesslich gesungen von Willi

Millowitsch, enden:

„Do bes e`ne Kölsch Jung, wat willste

maache? Do bes e`ne Kölsche Jung un

deihst jään laache. Do bes och söns nit

schlääch, nä do bes brav, ding Lieblings-

wöötsche, heiss Kölle Alaaf!“

Präsidentschaft (wobei hier zu bemerken

sei, dass in all den Jahren nur ein einziger

versucht hat an seinem Stuhl zu sägen,

nämlich sein Freund Fritz Esser in Aus-

übung seiner Tätigkeit als Vereinsdiener

der Gesellschaft), seinen jahrelangen Ein-

satz für den UHU, das Schnäuzer Ballett,

die J`UHUs und die Schnäuzer Pänz, für

sein Engagement, seine Zuverlässigkeit, Dieter Friedmann

Elf gemeinsame Jahre: Willi Hölzgen und Dieter Friedmann

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Page 40: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

Schnapszahlen brachten ihnen Glück:

Willis Geburtstag ist der 11.11. – wie

sollte es anders sein bei einem Vollblut-

karnevalisten - den 2.2.1958 nennen

die Hölzgens ihren Kennenlerntag. Am

8.8.1963 erblickte der erstgeborene Sohn

Willi das Licht der Welt, am 2.2.1967

Sohn Thomas.

„Wenn ich dat Margret beschrieve sollt,

fällt mer et esch en, dat it ene unje-

sprochene Familijeminsch es. It hät sech

immer öm alles jekümmert, et Huus, de

Pänz, dr Jade, dr Großühm. Ich kunnt

mich immer op it verloße un et wor im

nix ze vill, “ schwärmt Willi. „Wat dat

jeleistet hät!“ Täglich holte sie ihn nach

der Arbeit mit dem Auto am Bahnhof

Thielenbruch ab, dann stand das Essen

auf dem Tisch, bevor der Fußballer zum

Sport verschwand. Wenn er nach dem

Training nach Hause kam, stand oft noch

so einiges an: „Wie mer dat Huus ömbaue

däte, hät it met mir bes deef en dr Naach

jemort.“ Eine praktisch veranlagte Frau,

willensstark, engagiert und leidenschaft-

lich. Bei den Fußballspielen und den

Karnevalssitzungen war sie immer an sei-

ner Seite. „Andersicks dät it mich leever

om Foßballplaaz sin als wie beim Fastel-

ovend, weil et do keine Alkohol ze drinke

jov. Wann ich dann doch ens huvoll noh

Huus kom, hät it mer öhntlech de Levite

jelese, ävver allt am ander

Meddach wor et all widder jot. Dat

Margret dät nix nohdrage.“

Sein Resumee nach 48 gemeinsamen

Jahren: „Ming Frau, dat wor ne Jlöcks-

jreff. It hät alles metjemaht un wann ich

et im och nit jeden Dach sage, ich künnt

et alle Stund rofe: Danke Margret.“

„Ming Frau, dat wor ne Jlöcksjreff“

1957 kam das Sudetenland-

Mädchen Margarethe aus der Lüneburger

Heide nach Dellbrück, wo sie eine

Anstellung als Hausmädchen fand.

Bis dahin widmete Willi dem Fußball

mehr Zeit als den jungen Frauen, doch

mit dem Auftauchen dieser bildhübschen

17-Jährigen änderte sich das schnell.

Beim Tanz im Gesellenhaus sprach er sie

das erste Mal an und schon bald waren

die beiden ein Paar.

Margarethe ist die starke Frau hinter dem erfolgreichen Mann Willi Hölzgen.

„Dat Margret“ nennt er sie liebevoll und sein Resumee nach 48 Ehejahren ist

eine Liebesgeschichte: „Wie ich dat et eschte Mol gesin han’,

do woss ich, dat es et’“.

Margarethe und Willi Hölzgen - seit 48 Jahren ein Paar

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Page 41: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

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„Rainer, ne Tip: Klein, fein Saache mache, üver die die Lückcher häzhaff laache!“

Page 42: Willi Hölzgen - Geschichten einer Präsidentschaft

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Druck:Druckerei Lohmann GmbH, Kierspe

Design, Layout und Satz:WEISS-KOMMUNIKATION,Gummersbach - Vanessa Fronius

Impressum

Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers ist es nicht gestattet,das Buch oder Teile daraus zu vervielfältigen oder auf Datenträger aufzuzeichnen. Printed in Germany.

ISBN 978-3-00-032592-2

Die KG UHU von 1924 e.V. Köln-Dellbrück dankt...

... dem Autohaus Karst für die großzügige Finanzierung,ohne die es das Buch nicht gäbe,

... der Autorin Petra Alefeld für rund 100 Stunden Freizeit,die sie in das Projekt gesteckt hat,

... der Agentur WEISS KOMMUNIKATION für die außerordentlich günstige Erstellung von Design, Layout und Satz

... dem Fotografen Wolfgang Weiss für die „Willi“ -Serie,

... dem Fotografen Joachim Badura für die Bereitstellung von Fotomotiven aus seinem Archiv

...und allen anderen, die zum Gelingen des Buches beigetragen haben.

Herausgeber:KG UHU von 1924 e.V. Köln-Dellbrück

Verfasser:Petra Alefeld, Georg Blumund Dieter Friedmann

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Korrektorat:Reusch Sprachenservice,Friesenhagen

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