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Wiederheirat und Stieffamilien Wiederheirat und Stiefelternschaft Referentinnen: Kristina Franke...

Date post: 05-Apr-2015
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Wiederheirat und Stieffamilien Wiederheirat und Wiederheirat und Stiefelternschaft Stiefelternschaft Referentinnen: Kristina Franke Referentinnen: Kristina Franke Monika Monika Trentowska Trentowska Sonja Sonja Urban Urban Friederike Zimmermann Friederike Zimmermann
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Page 1: Wiederheirat und Stieffamilien Wiederheirat und Stiefelternschaft Referentinnen: Kristina Franke Monika Trentowska Monika Trentowska Sonja Urban Sonja.

Wiederheirat und Stieffamilien

Wiederheirat und Wiederheirat und StiefelternschaftStiefelternschaft

Referentinnen: Kristina FrankeReferentinnen: Kristina Franke

Monika TrentowskaMonika Trentowska

Sonja UrbanSonja Urban

Friederike ZimmermannFriederike Zimmermann

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Wiederheirat und Stieffamilien

GliederungGliederung DefinitionDefinition StieffamilientypenStieffamilientypen Theoretische AnsätzeTheoretische Ansätze

– Problem-und defizitorientierte ForschungProblem-und defizitorientierte Forschung– Rollentheoretische PerspektiveRollentheoretische Perspektive– Entwicklungsbezogene- systemtheoretische ForschungEntwicklungsbezogene- systemtheoretische Forschung

Qualität der BeziehungenQualität der Beziehungen– Elterliche BeziehungElterliche Beziehung– Beziehung von Stiefkindern und GeschwisternBeziehung von Stiefkindern und Geschwistern– Beziehung zwischen Stiefeltern und KindernBeziehung zwischen Stiefeltern und Kindern– Beziehung zwischen leiblichen Eltern und Beziehung zwischen leiblichen Eltern und Kindern Kindern

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Wiederheirat und Stieffamilien

GliederungGliederung

Die individuelle Entwicklung der Die individuelle Entwicklung der FamilienmitgliederFamilienmitglieder– Entwicklung der Ehepartner in StieffamilienEntwicklung der Ehepartner in Stieffamilien

– Entwicklung der Kinder in StieffamilienEntwicklung der Kinder in Stieffamilien

– Anpassungs- und Konfliktbewältigungsstrategien von Anpassungs- und Konfliktbewältigungsstrategien von StieffamilienStieffamilien

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Wiederheirat und Stieffamilien

DefinitionDefinition Historischer Wandel der StieffamilieHistorischer Wandel der Stieffamilie

Früher: Wiederheirat nach Verwitwung;Früher: Wiederheirat nach Verwitwung; Stieffamilie als soziale und finanzielle Stieffamilie als soziale und finanzielle Absicherung Absicherung

Heute: Wiederheirat nach Scheidung oder Heute: Wiederheirat nach Scheidung oder Verwitwung; Verwitwung; soziale und finanzielle soziale und finanzielle Absicherungsfunktion hat zunehmend an Absicherungsfunktion hat zunehmend an Bedeutung verlorenBedeutung verloren

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Wiederheirat und Stieffamilien

DefinitionDefinition

Eine Stieffamilie ist eine Familie, in der Eine Stieffamilie ist eine Familie, in der mindestens ein Erwachsener ein mindestens ein Erwachsener ein Stiefelternteil ist. Stiefelternteil ist. (Visher & Visher)(Visher & Visher)

Page 6: Wiederheirat und Stieffamilien Wiederheirat und Stiefelternschaft Referentinnen: Kristina Franke Monika Trentowska Monika Trentowska Sonja Urban Sonja.

Wiederheirat und Stieffamilien

StieffamilientypenStieffamilientypen Primäre StieffamilienPrimäre Stieffamilien

Familien in denen das/die leiblichen Kind/er eines Familien in denen das/die leiblichen Kind/er eines Ehepartners dauerhaft leben.Ehepartners dauerhaft leben.

Sekundäre StieffamilienSekundäre StieffamilienFamilien in denen das/die leiblichen Kind/er eines Familien in denen das/die leiblichen Kind/er eines Ehepartners nicht dauerhaft im Haushalt leben, sondern Ehepartners nicht dauerhaft im Haushalt leben, sondern nur zeitweise zu besuch sind.nur zeitweise zu besuch sind.

KernfamilienKernfamilienFamilien in der das/die Kind/er mit ihren leiblichen Eltern Familien in der das/die Kind/er mit ihren leiblichen Eltern zusammenleben.zusammenleben.

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Wiederheirat und Stieffamilien

Second Chance-Ehen und Second Chance-Ehen und PatchworkfamilienPatchworkfamilien

Es gibt Es gibt 3737 mögliche mögliche Formen von SFFormen von SF

Wird ein zusätzliches Wird ein zusätzliches Kind in die SF geboren Kind in die SF geboren oder existieren bereits oder existieren bereits Kinder/Stiefkinder, so Kinder/Stiefkinder, so erweitert sich das erweitert sich das Möglichkeitsmodell auf Möglichkeitsmodell auf 7474 mögliche Formen mögliche Formen

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ problem- od. Theoretische Ansätze/ problem- od. defizitorientierte Forschungdefizitorientierte Forschung

Perspektive: SF werden als Problem gesehen.Perspektive: SF werden als Problem gesehen.

Forschungsfokus: Nachteile die durch eine Forschungsfokus: Nachteile die durch eine SF entstehen können.SF entstehen können.

Forschungsbasis: Vergleich zwischen SF und Forschungsbasis: Vergleich zwischen SF und Kernfamilien.Kernfamilien.

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Problem- od. Theoretische Ansätze/ Problem- od. defizitorientierte Forschungdefizitorientierte Forschung

Zentrale Problembereiche:Zentrale Problembereiche:»SF sind unvollständige Institutionen, da für SF sind unvollständige Institutionen, da für sie keine gesellschaftlich anerkannten sie keine gesellschaftlich anerkannten Rollen existieren. Rollen existieren. »Daher haben SF keine Richtlinien um die AngemessenheitDaher haben SF keine Richtlinien um die Angemessenheit der eigenender eigenen

»EinstellungenEinstellungen»Erwartungen und Erwartungen und

»Verhaltensweisen einzuschätzenVerhaltensweisen einzuschätzen..

Fehlendes „biologisches Band“ zwischen einigen Fehlendes „biologisches Band“ zwischen einigen FamilienmitgliedernFamilienmitgliedern

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ problem- Theoretische Ansätze/ problem- od.defizitorientierte Forschungod.defizitorientierte Forschung

Kritik:Kritik:

– Unklarheit, ob Stiefkinderprobleme auf die SF oder auf Unklarheit, ob Stiefkinderprobleme auf die SF oder auf die elterliche Trennung zurückzuführen sinddie elterliche Trennung zurückzuführen sind

– Fraglich, ob Zusammenhänge zwischen elterlichem Fraglich, ob Zusammenhänge zwischen elterlichem Verhalten und kindlicher Entwicklung in Kernfamilien Verhalten und kindlicher Entwicklung in Kernfamilien nicht auch für SF zutreffen könnennicht auch für SF zutreffen können

– Vernachlässigung der Entwicklungschancen, die SF Vernachlässigung der Entwicklungschancen, die SF bietenbieten

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ Rollentheoretische ModelleRollentheoretische Modelle

Perspektive: rollentheoretischPerspektive: rollentheoretischFür eine gelungene kindliche Sozialisation sind zwei Für eine gelungene kindliche Sozialisation sind zwei Elternteile als Rollenmodelle und Identifikationsfiguren Elternteile als Rollenmodelle und Identifikationsfiguren wichtig, unabhängig davon, ob es leibliche oder soziale wichtig, unabhängig davon, ob es leibliche oder soziale Elternteile sind.Elternteile sind.

Forschungsfokus: Ressourcen einer SF.Forschungsfokus: Ressourcen einer SF.

Forschungsbasis: Vergleiche der SF mit der Forschungsbasis: Vergleiche der SF mit der

Ein-Elternteil-Familie.Ein-Elternteil-Familie.

Page 12: Wiederheirat und Stieffamilien Wiederheirat und Stiefelternschaft Referentinnen: Kristina Franke Monika Trentowska Monika Trentowska Sonja Urban Sonja.

Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ entwicklungsbezogene- entwicklungsbezogene-

systemtheoretische Forschungsystemtheoretische ForschungPerspektive: SF werden als Herausforderung gesehen.Perspektive: SF werden als Herausforderung gesehen.

..

Forschungsbasis:Unterschiede zwischen verschiedenen Forschungsbasis:Unterschiede zwischen verschiedenen

SF-Typen.SF-Typen.

Forschungsfokus: speziellen Entwicklungsaufgaben für Forschungsfokus: speziellen Entwicklungsaufgaben für Eltern und Kinder in unterschiedlichen Eltern und Kinder in unterschiedlichen Entwicklungsphasen einer SF sowieEntwicklungsphasen einer SF sowie

Selbstorganisation des Selbstorganisation des Familiensystems in der Umgestaltung Familiensystems in der Umgestaltung von Rollen und Beziehungenvon Rollen und Beziehungen

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ entwicklungsbezogene- entwicklungsbezogene-

systemtheoretische Forschungsystemtheoretische Forschung

Vorteiligster Ansatz, da er die individuelle Vorteiligster Ansatz, da er die individuelle Entwicklung und das komplexe Zusammenspiel in Entwicklung und das komplexe Zusammenspiel in einer SF berücksichtigt, sowie phasenspezifisch einer SF berücksichtigt, sowie phasenspezifisch analysiert. Somit wird er den einzigartigen analysiert. Somit wird er den einzigartigen Beziehungskonstellationen in einer SF vor und Beziehungskonstellationen in einer SF vor und nach ihrer Gründung, unter Einbezug nach ihrer Gründung, unter Einbezug verschiedener Stressoren gerecht.verschiedener Stressoren gerecht.

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ entwicklungsbezogene- entwicklungsbezogene-

systemtheoretische Forschungsystemtheoretische Forschung

SF- Entstehung ist ein grundlegendes SF- Entstehung ist ein grundlegendes Lebensereignis mit AufforderungscharakterLebensereignis mit Aufforderungscharakter– SystemerweiterungSystemerweiterung– Aufbau und Umstrukturierung von Rollen und Aufbau und Umstrukturierung von Rollen und

BeziehungenBeziehungen– Destabilisierung des bestehenden Destabilisierung des bestehenden

FamiliengleichgewichtsFamiliengleichgewichts

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ entwicklungsbezogene- entwicklungsbezogene-

systemtheoretische Forschungsystemtheoretische Forschung personen- od. umweltbezogene Faktoren, können personen- od. umweltbezogene Faktoren, können

die Entwicklungsaufgaben hindern die Entwicklungsaufgaben hindern Risikofaktoren:Risikofaktoren:

– Nicht emotional Bewältigte Verluste, Nachteile und negative Nicht emotional Bewältigte Verluste, Nachteile und negative Erfahrungen aus vorheriger BeziehungErfahrungen aus vorheriger Beziehung

– Beziehungsaufbau zwischen Stiefeltern und –kindernBeziehungsaufbau zwischen Stiefeltern und –kindern

– Stabilisierung der neuen PartnerschaftStabilisierung der neuen Partnerschaft

– Sicherung der Beziehung zum getrenntlebenden leibl. Elternteil Sicherung der Beziehung zum getrenntlebenden leibl. Elternteil und Verwandtschaftund Verwandtschaft

– Beziehungsaufbau zwischen Geschwistern und StiefgeschwisternBeziehungsaufbau zwischen Geschwistern und Stiefgeschwistern

– Veränderungsbewältigung bei der Geburt eines neuen KindesVeränderungsbewältigung bei der Geburt eines neuen Kindes

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Wiederheirat und Stieffamilien

Theoretische Ansätze/ Theoretische Ansätze/ entwicklungsbezogene- entwicklungsbezogene-

systemtheoretische Forschungsystemtheoretische Forschung

Maßgebend für das Gelingen/Misslingen sind:Maßgebend für das Gelingen/Misslingen sind:– Etablierung stabiler aber durchlässiger (Sub-) Etablierung stabiler aber durchlässiger (Sub-)

SystemgrenzenSystemgrenzen– Reorganisation der familiären RollenverteilungReorganisation der familiären Rollenverteilung

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Wiederheirat und Stieffamilien

Qualität der BeziehungenQualität der Beziehungen Elterliche BeziehungElterliche Beziehung

Wiederheiratsneigung und Tempo werden Wiederheiratsneigung und Tempo werden v.a. von den Faktoren Alter und Geschlecht v.a. von den Faktoren Alter und Geschlecht beeinflusstbeeinflusst

-Alter: 90% der 25jährigen gehen eine neue Ehe -Alter: 90% der 25jährigen gehen eine neue Ehe ein; ab 50 Jahren sinkend, wobei Männer ein; ab 50 Jahren sinkend, wobei Männer eher einen neue Ehe eingehen als Fraueneher einen neue Ehe eingehen als Frauen

-Tempo: allgemein neigen Männer schneller-Tempo: allgemein neigen Männer schneller

wiederzuheiraten als Frauen, wobei hierwiederzuheiraten als Frauen, wobei hier geschlechtsspezifische Subfaktoren geschlechtsspezifische Subfaktoren hinzukommenhinzukommen

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Wiederheirat und Stieffamilien

Qualität der BeziehungenQualität der Beziehungen

Partnerwahl:Partnerwahl:– durchschnittl. Altersabstand zwischen den Partnern = durchschnittl. Altersabstand zwischen den Partnern =

3Jahre (Erstehen = 2J.)3Jahre (Erstehen = 2J.)

– Oft heiratet ein geschiedener/ verwitweter Mann eine Oft heiratet ein geschiedener/ verwitweter Mann eine deutlich jüngere Fraudeutlich jüngere Frau

Rollengestaltung:Rollengestaltung:– Neigung zu egalitären Machtverteilung bei Neigung zu egalitären Machtverteilung bei

EntscheidungsprozessenEntscheidungsprozessen

– Finanzielle Ressourcen bleiben teilweise dem einzelnen Finanzielle Ressourcen bleiben teilweise dem einzelnen Partner zur eigenen VerfügungPartner zur eigenen Verfügung

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Wiederheirat und Stieffamilien

Qualität der BeziehungenQualität der Beziehungen

Allgemein: Allgemein: – Qualität und Stabilität beeinflussende Faktoren Qualität und Stabilität beeinflussende Faktoren

sind den der Erstehen gleich.sind den der Erstehen gleich.– Ehezufriedenheit ist geringer, wenn Scheidung Ehezufriedenheit ist geringer, wenn Scheidung

Trennungsgrund der vorherigen Ehe war und Trennungsgrund der vorherigen Ehe war und wenn beide Partner geschieden sindwenn beide Partner geschieden sind

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Wiederheirat und Stieffamilien

Einleitendes

• Stiefeltern treffen auf mehr oder weniger eingespielte Teilfamilie...

• Rollendefinition: Erwartungen, die an Stiefeltern gestellt werden sind weniger klar,

als diejenigen an Eltern (Coleman & Ganong, 1998).

• inkonsistente Befunde !!!

Positive Entwicklungen von Stieffamilien sind nicht die Regel.

Unterschiede zwischen Kern- und Stieffamilien insgesamt aber nicht überbewerten.

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Wiederheirat und Stieffamilien

Beziehung zwischen Kindern und Stiefeltern

• Evolutionäre Theorie: größere Investition in eigene Kinder als in Stiefkinder.

differentielles Elternverhalten ist aufgrund biologischer Verwandtschaft zu erwarten, nicht aufgrund des Familientyps per se.

• einfache Stieffamilien: alle Kinder sind biologisch voll verwandte Geschwister.

• komplexe Stieffamilien: Halb- und Stiefgeschwister: haben verschiedene biologische Beziehungen zu den jeweiligen Elternteilen.

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Wiederheirat und Stieffamilien

• komplexe Stieffamilien:

- Eltern zeigen mehr Fürsorge und Wärme gegenüber biologisch verwandten Kindern als gegenüber Stiefkindern. Und umgekehrt.

- Stiefväter zeigen weniger Monitoring und Kontrolle über Stiefkinder als über ihre eigenen Kinder.

• einfache Stieffamilien: selten Unterschiede im Elternverhalten im Vgl. zu Kernfamilien.

bei nicht biologisch verwandten Eltern und Kindern ist es schwieriger, eine enge Bindung aufzubauen.

Alternativerklärung: neue Partner werden oft unfreiwillig zu Stiefvätern: Kind ist (unerwünschtes) Nebenprodukt der Heirat. Vergleich von Adoptiv- und Stieffamilien wäre klärend!

Hetherington et al. (1999):

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Wiederheirat und Stieffamilien

• viele Stiefeltern und -kinder bauen enge Beziehungen auf (Hetherington, 1994).

• keine Hinweise auf stärkere emotionale Beeinträchtigungen der Beziehungen zwischen Kindern und Stiefvätern... (Ritzenfeld, 1998).

• einige Stiefväter investieren sogar mehr in Stiefkinder, als in nicht mit ihnen zusammenlebende eigene Kinder (Furstenberg & Cherlin, 1991).

biologische Verwandtschaft ist wichtig – kann aber durch spätere Erfahrungen und Familienbeziehungen überlagert werden!

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Wiederheirat und Stieffamilien

Differentielle Entwicklungen von Stiefvater-Kind-Beziehungen:manche werden zunehmend distanzierter, andere verändern sich kaum, einige werden enger (Coleman & Ganong, 1994).

Woran mag das liegen? Moderierende Faktoren:

ungünstig:

frühzeitige Versuche der Disziplinierung und Kontrolle negative Konsequenzen (Coleman et al. 2000)

frühzeitiges Bemühen um die Sympathie der Kinder Ablehnung (Hetherington & Jodl, 1994)

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Wiederheirat und Stieffamilien

dauerhafte, kontinuierliche Bemühungen um eine positive Beziehung zu den Kindern mit Nähe und Unterstützung förderlich (z.B. Ganong et al., 1999)

abwartend-geduldige Haltung und Eingehen auf Bedürfnisse der Stiefkinder erfolgreich: Kinder antworten mit Suche nach Nähe und Verbundenheit (Ganong et al., 1999)

Bedeutung wird bei „überbemühten“ Stiefmüttern ersichtlich (besonders gegenüber Stieftöchtern im Ggs. zu Stiefsöhnen)...

förderlich:

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Wiederheirat und Stieffamilien

Variable Geschlecht Beziehung von Mädchen zum Stiefvater ist konflikthafter als die zwischen Jungen und Stiefvätern (z.B. Brand et al., 1988).

Hetherington (1993):

- Söhne: Stiefväter hatten freundschaftliches Verhältnis – obwohl zunächst geringeres Engagement als bei Töchtern. Bemühungen zunehmend erfolgreicher.

- Töchter: zunehmende Spannungen, häufiger ernste Auseinandersetzungen – obwohl weiterhin freundlich-distanzierte Bemühungen seitens des Stiefvaters.

Mädchen entwickelten nach Scheidung enge Beziehung zur Mutter. Scheinen durch Hinzukommen des Stiefvaters mehr zu verlieren...

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Wiederheirat und Stieffamilien

Variable Alter

• Adoleszenz generell höhere Konfliktanfälligkeit in der Familie

• adoleszente Stiefkinder berichten mehr Konflikte mit Stiefeltern als Adoleszente in Kernfamilien (Barber & Lyons, 1994).

• Jugendliche scheinen resistenter gegen Annehmen der Autorität eines Stiefelternteils zu sein als jüngere Stiefkinder.

• Selbst anfänglich gute Beziehungen zwischen Stiefeltern und -kindern werden nun konflikthaft (Hetherington & Jodl, 1994).

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Wiederheirat und Stieffamilien

Variable „Qualität der neuen Partnerbeziehung“

• in Kernfamilien ist die Paarbeziehung „viewed as the cornerstone of a good family functioning“.

• positiver Zusammenhang zwischen Paarbeziehung und Eltern-Kind-Beziehung nicht gleichermaßen für Stieffamilien gegeben.

Brand et al. (1988): Geschlechtsdifferenzen:

- Stieftöchter: hohe Ehezufriedenheit weniger positive Verhaltensweisen gegenüber Stiefvater negativer Zusammenhang

- Stiefsöhne: Verhalten gegenüber Stiefvater ist von der Qualität der Paarbeziehung unabhängig kein Zusammenhang

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Wiederheirat und Stieffamilien

... ob Kinder sich von dieser Beziehung ausgeschlossen fühlen. In Stieffamilien sind die Familiensubsysteme mehr abgekapselt (Crosbie-Burnett, 1995).

... in welcher Reorganisationsphase sich die Stieffamilie befindet. In späteren Phasen mehrheitlich positive Korrelationen zwischen Qualität der Paarbeziehung und der Eltern-Kind-Beziehungen. (Fine & Kurdek, 1995).

Ob eine positive Partnerschaft den Kindern zugute kommt, hängt auch davon ab...

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Wiederheirat und Stieffamilien

Beziehung zwischen Kindern und leiblichen Eltern

Sorgeberechtiger Elternteil

• wiederverheiratete Mütter: geringere Zuwendung (McLanahan, 1999) und weniger Zeit mit ihren Kindern als alleinerziehende Mütter.

• im Wiedeverheiratetenhaushalt: aber mehr Kontrolle als bei alleinerziehenden Müttern (Thomson et al. 1992): „a new partner brings a second pair of eyes, ears and hands to the childrearing task“.

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Wiederheirat und Stieffamilien

Hetherington (z.B. 1999):

• langjährig alleinerziehende Mütter:

- wenig Kontrolle über Söhne

- intensive, gleichberechtigtere Beziehungen zu den Töchtern

• nach Wiederheirat:

- größeres Ausmaß an Kontrolle über Söhne

- Einfluß auf Töchter nahm signifikant ab!

durch den neuen Partner der Mutter verlieren die Töchter mehr als sie dazu gewinnen im Ggs. zu den Söhnen!

Variable Geschlecht

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Wiederheirat und Stieffamilien

• kurze Zeit nach Wiederheirat überwiegen Stressoren gg. Vorteilen:

Mütter zeigen mehr negatives Verhalten, weniger Monitoring... als in Kernfamilien.

• längerfristig:

keine Unterschiede in Beziehung/ Erziehungsverhalten der leiblichen Mütter zu ihren Kindern in Stief- und Kernfamilien

(Hetherington & Clingempeel, 1999 und Walper & Gerhard, 1999).

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Wiederheirat und Stieffamilien

Insofern noch Kontakt besteht:

- geringeres Anlehnungsbedürfnis an den Vater

- weniger Angst vor Verlust väterlicher Zuneigung

emotional distanzierteres Verhältnis zum getrennt lebenden Vater

(Walper & Gerhard, 1999)

Getrennt lebender Elternteil:

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Wiederheirat und Stieffamilien

Beziehung von Stiefkindern zu Geschwistern

• Stiefgeschwister: nicht biologisch miteinander verwandt

• Halbgeschwister: haben eine/n gemeinsame/n Mutter/Vater

• jedes 3. Kind bekommt innerhalb von 4 Jahren nach Gründung der Stieffamilie ein Halbgeschwister.

Eltern wenden sich intensiver ihren biologisch verwandten Kindern zu

unterschiedliche Erziehungspraktiken gegenüber „den eigenen Kindern“ und „denen des Partners“

wahrgenommene Ungleichbehandlungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Geschwisterrivalitäten!

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Wiederheirat und Stieffamilien

• Geschwister in Stieffamilien berichten (z.B. Kurdek & Finde, 1995):- weniger positive Beziehungen und Unterstützung- höheren Grad an Rivalität - größere emotionale Distanz

Hetherington et al. (1999):

- Kinder unterscheiden nicht zwischen „echten“ oder Halbgeschwistern.

- Gegenüber „Voll“ oder Halbgeschwistern zeigen Stiefgeschwister...

...geringeres Ausmaß negativer Interaktionen

...weniger Rivalität und Aggression

evtl. fällt es Stiefkindern leichter, differentielle Behandlungen der Eltern zu akzeptieren, weil sie biologisch nicht verwandt sind, was zu reduzierter Geschwisterrivalität führen könnte (Ihinger-Tallman, 1987).

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Wiederheirat und Stieffamilien

Abschließend

• Unterschiede in den Familienbeziehungen zwischen Kern- und (sogar Langzeit-) Stieffamilien (Hetherington et al. 1999).

• Diese Unterschiede aber insgesamt nicht überbewerten!

• nach Wiederheirat zunächst Phase der Destabilisierung

• Prozeß der Anpassung: graduelle Bildung einer neuen Homöostase(Hetherington & Jodl, 1994).

• Langfristig kaum Unterschiede zwischen Familientypen:

- Beziehungsmuster vergleichbar

- kaum Unterschiede im Elternverhalten gegenüber Erstehen,wenn sich die Familie stabilisiert (Hetherington & Jodl, 1994).

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Wiederheirat und Stieffamilien

Literatur:

• Hofer, M., Wild, E. und Noack, P.: Lehrbuch Familienbeziehungen. Hogrefe, 2002.

•  Coleman, M., Ganong, L., Fine, M.: Reinvestigating Remarriage: Another Decade of Progress. In: Journal of Marriage and the Familiy, Volume 62, 2000.

• Thomson, E., Mosley, J., Hanson, T., McLanahan, S.: Remarriage, Cohabiting, and Changes in Mothering Behavior In: Journal of Marriage and the Family, Volume 63, 2001.

• Hetherington, E.M., Henderson, S.H., Reiss, D.: Adolescent siblings in stepfamilies: Familiy Functioning and Adolescent Adjustment Monographs of the Society für Research in Child Development, Volume 64, 1999.


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