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White Paper Web 2.0 – Technologien, Anwendungen und Nutzen

Date post: 20-Aug-2015
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1 Web 2.0 – Technologien, Anwendungen und Nutzen WHITE PAPER
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Web 2.0 – Technologien, Anwendungen und Nutzen

WHITE PAPER

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Web 2.0 – Technologien, Anwendungen und Nutzen

KurzfassungDer Begriff „Web 2.0“ ist derzeit in allen Medien präsent. Google listet beispiels-weise über 21 Millionen Fundstellen. Das Schlagwort ist griffig und leicht zu merken. Aber was beinhaltet es eigentlich – Hype, Trend oder Revolution?

Eine kurze Definition „Web 2.0, das heißt …“ gibt es bisher nicht und wird es auch in diesem White Paper nicht geben. Dafür ist die Materie zu komplex. Sicher ist nur, dass eine neue Etappe in der Verbreitung und Nutzung des Internet begonnen hat. Das Web ist heute Daten- und Anwendungsplattform zugleich, es ist durch die aktive Teilnahme von Millionen Nutzern zu einem eigenständigen sozialen Raum geworden. Viele kleine pfiffige Innovationen und Anwendungen haben diese neue Qualität produziert und erlauben es, einfach, direkt und schnell Content zu produzieren und zu kommentieren.

Man könnte daraus schließen, das gewohnte Content Management hätte ausgedient. Für private Nutzer mag dies vielleicht zutreffen. Aber Unternehmen benötigen fundierte Strategien zum Umgang mit dem Web der neuen Generation und zur Erschließung der sich eröffnenden Potenziale. Dafür erweist sich ein offenes Content Management System mit Portal- und CRM-Funktionen mehr denn je als unverzichtbares und universelles Instrument.

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1. Der Ursprung von „Web 2.0“

Bleibt alles anders …Der Begriff „Web 2.0“ wurde im Jahr 2004 geprägt. Als Erfinder des griffigen Schlagwortes gelten die Amerikaner Dale Doherty und Craig Cline, die einen Slogan für eine Konferenz über neue Trends und Techniken im Internet suchten. Besonders intensiv hat sich dann der amerikanische Verleger Tim O'Reilly mit dem Web zweiter Generation beschäftigt und im September 2005 einen umfangreichen Essay darüber publiziert. Fast alle Ansätze, Web 2.0 zu definieren, beruhen auf O'Reillys Gedanken-gängen.

Natürlich heißt Web 2.0 im Gegensatz zu herkömmlicher Software-Nummerierung nicht, dass es seit einem bestimmten Zeitpunkt eine neue „Version“ des Internet gibt. An den grundlegenden Funktionsprinzipien des Internets hat sich nichts geändert. Der Slogan beschreibt vielmehr eine neue Selbstverständlichkeit in der Nutzung der gewaltigen Potenziale des weltweiten Datennetzes, die durch neue Technologien und Anwendungen sowie den forcierten Ausbau von Breitband-zugängen und erschwinglichen Flatrates auch im privaten Bereich hervorgerufen wurde.

Kennzeichnend für diese Entwicklung ist insbesondere, dass die traditionellen Grenzen zwischen Anbietern und Konsumenten oder zwischen einzelnen Dienste-anbietern immer mehr verschwinden. Das Web ist zu einer eigenständigen sozialen Plattform geworden, in der Interaktivität und Kreativität die treibenden Kräfte der Entwicklung sind.

Die Basis dafür bildet eine Reihe neuartiger Technologien, von denen einige im nächsten Abschnitt exemplarisch erläutert werden. Da die Entwicklung permanent voranschreitet, kann es sich natürlich nur um eine Momentaufnahme handeln, die den derzeitigen Stand (August 2006) widerspiegelt.

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2. Die Technologien

Innovation im DetailDie explosionsartige Verbreitung des „Web 1.0“ basierte auf der Entwicklung der recht einfachen HTML-Syntax und der genialen Erfindung des Hyperlinks. Beim Internet der neuen Generation lässt sich eine ähnlich zentrale Innovation nicht genau bestimmen. Im Web 2.0 sorgt eine Vielzahl von relativ elementaren Ideen und Komponenten dafür, dass Nutzer auch ohne spezielle Kenntnisse weltweit in einer neuen Qualität miteinander kommunizieren und Informationen vernetzen können. Dazu einige Beispiele:

Feeds

Abonnementdienste sorgen dafür, dass Benutzer neue Inhalte einer Website (z.B. von Nachrichtendiensten) automatisch angezeigt bekommen. Diese Dienste werden als Feeds bezeichnet. Feeds kehren das bisherige Informationsparadigma um: Statt sich die Informationen zu holen, bekommt der Nutzer sie automatisch geliefert.

Überwiegend werden sogenannte RSS-Feeds eingesetzt (Really Simple Syndication). RSS-Feeds sind nichts anderes als XML-basierte Dateien, die sich sehr einfach auto-matisch erzeugen und in andere Anwendungen integrieren lassen. Sie gehören inzwischen zum Standardangebot im Internet.

RSS existiert in mehreren unterschiedlichen Formaten. Der konkurrierende Standard „Atom“ will die Vorteile der RSS-Formate vereinen und speziell die Bedürfnisse von Nachrichtendiensten erfüllen.

Tagging

Tagging bezeichnet eine Technik, mit der Benutzer von ihnen gelesene Webseiten oder Einzelbeiträge mit frei wählbaren Begriffen verschlagworten können („Tags setzen“). Das Tagging erweitert die klassischen Keywordstrategien und ermöglicht auf der Basis kollektiver Intelligenz eine sehr viel präzisere und nachvollziehbare Kategorisierung von Daten. Dieses häufig als „Folksonomy“ bezeichnete Konzept hat weite Verbreitung in Diensten wie del.icio.us (Online-Bookmarks) und flickr.com (Fotokatalog) gefunden.

Die populärsten Tags beim Fotokatalog flickr.com – anschaulich nach Relevanz in der Größe geordnet (sogenannte Tagclouds)

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Permalinks und Trackbacks

Mit Permalinks (gebildet aus der englischen Wortgruppe „permanent links“) ist es möglich, auf einzelne Artikel oder Artikelversionen einer Webseite dauerhaft zu verlinken. Das hört sich trivial an, erlaubt aber, beliebige Beiträge als Grundlage von Diskussionsforen, Chats und ähnlichen dialogorientierten Anwendungen zu nutzen. Permalinks basieren auf der bekannten URL-Adressierung, orientieren sich aber an dem REST-Konzept (REpresentational State Transfer), das stabile und möglichst sinnvolle Pfadnamen für den Aufruf beliebiger Ressourcen im Netz präferiert.

Umgekehrt liefern „Trackbacks“ den Autoren Informationen darüber, wer ihre Artikel verlinkt hat. Spielerisch leicht können so Aktionen und Reaktionen erzeugt und nachverfolgt werden – ein Konzept, das dem unidirektionalen HTML-Hyperlink weit überlegen ist.

APIs und Mashups

Offene Programmierschnittstellen (APIs) werden seit langem in der Software-entwicklung zur Verknüpfung unterschiedlicher Systeme verwendet. Mit Web 2.0 hat sich diese Idee auch im Internet durchgesetzt. Große Diensteanbieter wie Amazon, eBay oder Google haben die Schnittstellen zu ihren Datenbanken offen gelegt und bauen auf die Kreativität einer weltweiten Usergemeinde zur millionenfachen Verwendung und damit letztendlich zur Bewerbung ihres Angebotes.

Für die entstehenden Kombinationen existierender Webinhalte und -angebote hat sich der Begriff Mashup eingebürgert. Beispiele dafür sind die Verknüpfung der Geodaten von Google Maps mit anderen Inhalten wie z.B. Kleinanzeigen, Fotos oder Sachinformationen.

Placeopedia.com verknüpft geografische Daten mit Wikipedia-Einträgen

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AJAX

AJAX (Kunstwort aus „Asynchronous Javascript and XML“) ist eine Programmier-technik, die erstmals den traditionellen Wechsel zwischen Benutzeraktivität und Serververarbeitung im Web durchbricht. AJAX ermöglicht es, Inhalte und Objekte im Browser neu aufzubauen, ohne dass nach jeder Aktion die gesamte Seite neu geladen werden muss. Der Browser reagiert erheblich schneller, es entsteht der Eindruck, mit der Benutzeroberfläche einer herkömmlichen Desktop-Anwendung zu arbeiten.

Ein instruktives Beispiel ist der Google-Dienst Suggest, hier werden ähnlich einer Auto-Vervollständigungsroutine während der Eingabe in das Suchfeld Vorschläge unterbreitet. Auch der Bilderdienst flickr.com setzt sehr stark auf AJAX, um eine einfache, schnelle und komfortable Bedienung mit klassischen Desktop-Funktionen (Drag-and-Drop) anzubieten.

Vorschläge für Suchbegriffe mit Anzahl der Fundstellen – realisiert mit AJAX

Einfach und sinnvoll: Merkmale der

Web 2.0-TechnologienSo verschieden die oben beschriebenen Technologien in ihrer Komplexität und Ausführung auch sein mögen – sie zeichnen sich alle durch eine Reihe von Merkmalen aus, die die Attraktivität des Web 2.0 besonders für den Endanwender ausmachen:

Einfache Handhabbarkeit

Im Verhältnis zum konventionellen Website-Editing ist es leichter geworden, Content zu erzeugen, zu publizieren, zu verlinken, zu verschlagworten und zu bewerten. Alle diese Tätigkeiten können auch von Nutzern ohne spezielle Fachkenntnisse einfach und fehlerlos ausgeführt werden.

Für die Gestaltung der publizierten Inhalte gibt es keine zwingenden Vorschriften. Ein allgemeiner Trend zur Einhaltung bestimmter Konventionen (z.B. die chronologische Sortierung von Blogeinträgen) senkt aber erheblich die Hemm-schwelle für Neulinge und vereinfacht die Nutzung der neuen Anwendungen. Das

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Web wird dadurch zu einem kollektiven Medium, die Nutzer profilieren sich vom passiven Konsumenten zum aktiven Mitgestalter – ein enorm wichtiger Aspekt für den Erfolg der neuen Technologien.

Offenheit und ständige Weiterentwicklung

Der Open-Source-Gedanke freier Programmverfügbarkeit wird im Web 2.0 konsequent beachtet und auch auf die Datenbestände ausgeweitet. Die Nutzer werden aktiv in den Entwicklungsprozess mit eingebunden. Viele Anbieter deklarieren ihre Dienste und Anwendungen als permanente „Beta“. Regelmäßig werden neue Funktionen in die Seiten eingebaut, während des laufenden Betriebes getestet und entsprechend der Nutzerreaktionen beibehalten, weiterentwickelt oder wieder entfernt – auch das ist ein Ansatz aus der Open-Source-Philosophie.

Geräte- und Medienunabhängigkeit

Die Technologien funktionieren standortunabhängig und praktisch mit jedem internetfähigen Endgerät. Es existieren kaum hard- oder softwarebedingte Barrieren für die Nutzung. Tagging oder Permalinks beispielsweise lassen sich auf Texte, Bilder, Videos und Musikdaten gleichermaßen anwenden. Grafische Extravaganzen sind größtenteils durch allgemein anerkannte Nutzungsparadigmen verdrängt worden – so entsteht eine Barrierefreiheit im weitesten Sinne.

User- und Nutzenorientierung

Die beschriebenen Komponenten sind in erster Linie darauf ausgerichtet, dass jeder einzelne Nutzer von der „Weisheit der Menge“ profitiert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch häufig von „Social Software“. Das oft beschworene intelli-gentere Web entwickelt sich auf diese Weise ohne aufgestülpte Architektur aus dem Labor fast im Alleingang durch die Tätigkeit der breiten Nutzerbasis.

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3. Die Anwendungen

Die beschriebenen Innovationen nützen nur, wenn sie auch praktisch eingesetzt werden können. Mit dem Begriff „Web 2.0“ sind eine Reihe typischer Anwendungen verknüpft:

BlogsBlogs (genauer Weblogs – eine Kombination aus den englischen Wörtern „Web“ und „Log“) sind im Prinzip nichts anderes als Online-Tagebücher. Spezielle Publishing-Systeme (eine Art CMS mit Basisfunktionen) sorgen dafür, dass das Redigieren, Formatieren und chronologische Veröffentlichen von Beiträgen von jedem Internetnutzer problemlos ausgeführt werden kann – Generieren von RSS-Feeds inklusive. Da die Artikel auch sehr einfach verschlagwortet, verlinkt und kommentiert werden können, bieten Blogs eine ideale Plattform für direkte und schnelle Kommunikation. Die „Blogosphäre“ hat sich in den letzten Jahren explosionsartig entwickelt: Eine der bekanntesten Blog-Suchmaschinen www.technorati.com hatte im August 2006 bereits 50 Millionen Blogs indiziert.

Ursprünglich wurden Blogs hauptsächlich von Privatpersonen genutzt. Der CEO von Sun Microsystems, Jonathan Schwarz, war einer der ersten Unternehmer, der die Potenziale eines eigenen Blogs zur offensiven Unternehmensdarstellung erkannte und nutzte. Neben der nachhaltigen und leicht nutzbaren Möglichkeit, authentische Informationen zu verbreiten, bietet ein Blog auch hervorragende Chancen, quali-fizierten Input einer breiten Nutzergruppe zu bekommen und auszuwerten.

So hat SUN – nicht zuletzt veranlasst durch die teils wertvollen Kommentare in Schwarz' Blog – inzwischen die Möglichkeit auf der eigenen Website eingeführt, dass beliebige Produkte des Unternehmens frei kommentiert und bewertet werden können – ganz im Stile von Amazon. Schwarz geht hierbei davon aus, dass Nutzer die ehrlichen Meinungen anderer Kunden deutlich höher bei ihrer Kaufentscheidung bewerten als Marketingaussagen des Herstellers.

Produktbewertungen in Blogs bei SUN

Unabhängig davon, ob ein Unternehmen eigene Blogs betreibt oder nicht, sollten auf jeden Fall inhaltsrelevante externe Blogs beobachtet und eine Strategie für den Umgang mit positiven oder negativen Einträgen festgelegt werden. Die Wirksamkeit

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von Blogs zeigt unter anderem das Beispiel des Klingeltonanbieters Jamba, dessen Reaktion auf die Offenlegung seiner Geschäftspraktiken zu einem kompletten PR-Desaster führte. Völlige Ignoranz gegenüber den Bloggern ist genauso unangebracht wie Versuche, positive Kommentare unter falschen Namen zu veröffentlichen.

Dass viele Unternehmen bisher keine Blogs einsetzen, wird oft mit fehlenden Ressourcen, unklaren Rechtslagen oder dem möglichen Ausplaudern von Betriebs-geheimnissen begründet. Diese Argumente scheinen stichhaltig, aber letzten Endes spiegelt ein Blog nur die vorhandene interne Kommunikations- und Unternehmens-kultur wieder. Ist diese in Ordnung, sollte der Nutzung eines oder mehrerer Blogs (möglichst unter Vorgabe von Corporate Blogging Guidelines) nichts im Wege stehen.

WikisWer Wiki liest, denkt mit Sicherheit sofort an Wikipedia – die größte frei zugängliche Sammlung menschlichen Wissens im Internet. Der Begriff Wiki beschreibt aber ganz allgemein eine Sammlung von Seiten, die von Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch schnell und unkompliziert auf der Basis einer einfachen Redaktionssoftware geändert werden kann. Alle Änderungen werden dabei protokolliert.

ApfelWiki – das Kompendium für Apple-User

Dieses quasi „anarchistische“ Konzept, jeden Leser mit dem Redakteursstatus zu adeln, birgt natürlich gewisse Risiken bezüglich der Verbreitung falscher Informa-tionen oder sogar der kompletten Zerstörung vorhandenen Materials. Aus diesem Grund ist die Einsetzung von Administratoren bei gering kontrollierten Wikis uner-lässlich. Aktuell wird auch die Idee diskutiert, Artikel bei Erreichen eines bestimmten Niveaus „einzufrieren“. Bei geschlossenen Nutzergruppen, z.B. in einem Intranet, sind die Risiken geringer. Hier bieten Wikis eine Alternative, schnell und unkompli-ziert einen Wissenspool zusammenzutragen. Wiki-Systeme werden wegen der einfachen Bedienung auch häufig für Projektdokumentationen eingesetzt.

PodcastsPodcast ist ein Kunstwort aus dem Markennamen „iPod“ und Broadcasting (engl. für Rundfunk). Ein Podcast ist im ursprünglichen Sinn eine Audiodatei, die über News-feeds verbreitet wird. Auch für Podcasts gilt das „Web 2.0-Prinzip“ der einfachen Er-stellung und Verteilung. Auch diese Medienform hat sich von ursprünglich haupt-

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sächlich privater Nutzung zu einer seriösen Form unternehmerischer Tätigkeit ent-wickelt. Podcasts werden beispielsweise zur Produktpromotion oder im E-Learning genutzt.

Podcasts sind aus vielen Gründen interessant für das Marketing. Dabei ist es nicht entscheidend, ob mit dem Podcast direkt geworben wird oder ob fremde Podcasts als Werbeträger genutzt werden („Podvertising“):

• Die Konsumenten sind eine vielversprechende Zielgruppe für die Werbung (innovationsfreudig, aufgeschlossen gegenüber neuen Produkten usw.).

• Podcasts lassen sich mit geringem Aufwand (auch zeitnah) erstellen und verbreiten.

• Über das Abonnement wird eine direkte und (bei Gefallen) auch langfristige Bindung erreicht.

• Durch den Weiterempfehlungseffekt guter Podcasts erhöht sich die Reichweite ohne zusätzliche Aufwendungen spürbar.

• Podcasting entwickelt sich zu einer Alternative zu konventionellen Medien. Beispielsweise werden immer mehr Autos mit iPod-Integration verkauft, was darauf hindeutet, dass die Fahrer lieber ihr eigenes Programm zusammenstellen als sich von Radiosendern langweilen zu lassen.

In jüngster Zeit hat die Verbreitung von Videocasts spürbar zugenommen. Eine wesentliche Ursache dafür ist die Videounterstützung durch Apples iTunes seit Mai 2005, die es erlaubt, Videosequenzen auf dem iPod zu betrachten. In Deutsch-land ist diese Kommunikationsform insbesondere durch die wöchentlichen Video-Beiträge der Bundeskanzlerin Angela Merkel populär geworden.

Social SharingDas Web 2.0 wird durch Portale einer neuen Generation charakterisiert. Basierend auf den einfachen Möglichkeiten der Datenproduktion und -speicherung im Web sowie dem Bestreben vieler Nutzer, andere an eigenproduzierten Inhalten teilhaben zu lassen, entstanden große Sharing-Portale für Bilder (z.B. Flickr) und Videos (z.B. YouTube). Diese Websites zeichnen sich durch intuitive Bedienung aus und werden intensiv genutzt. Gegenüber herkömmlichen Tauschbörsen grenzen sie sich vor allem dadurch ab, dass der Austausch von Erfahrungen und das Einschätzen der Leistun-gen anderer im Vordergrund der Nutzertätigkeiten steht. Gemäß der im Web 2.0 typischen Gemeinschaftsphilosophie werden die Contents in der Regel unter relativ liberalen Lizenzbestimmungen (Creative Commons) für die weitere Verwendung freigegeben.

Noch einen Schritt weiter in der sozialen Vernetzung und Integration gehen speziell auf die Kontaktanbahnung und -pflege ausgerichtete Plattformen (z.B. MySpace und OpenBC). Diese Dienste führen unterschiedliche Anwendungen wie Blogs, Chats oder das Teilen von Inhalten zusammen. Sie werden erfolgreich zur Suche von Partnern, Menschen mit gleichen Interessen oder direkt zur Anbahnung von Geschäftskontakten genutzt.

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4. Content Management behält Stellenwert

Ist Web 2.0 überhaupt businessrelevant?

Die Technik ist im Web 2.0 in den Hintergrund gerückt. Das neue Web fungiert als Anwendung und Plattform zugleich. Es wird durch Partizipation und Kollaboration geprägt. Die neue Selbstverständlichkeit, mit der das Web als Plattform für die weltweite Kommunikation genutzt wird, birgt natürlich Risiken, bietet aber auch enorme Chancen für unternehmerische Tätigkeiten.

Skeptiker stellen den gesamten Begriff in Frage und verweisen darauf, dass es derzeit so gut wie keine funktionierenden Businessmodelle für Web 2.0-Anwendungen gibt. Richtig ist, dass mit Web 2.0-Diensten momentan nur von sehr wenigen Geld verdient wird. Aber jede neue Technologie benötigt Anlaufzeit und durchläuft verschiedene experimentelle Stadien, bis sie den Bedürfnissen des Marktes gerecht wird. Außerdem ist damit zu rechnen, dass Anwendungen wie Blogs oder Podcasts auch im Unternehmensumfeld ebenso selbstverständlich werden wie heute E-Mail oder Firmenwebsites.

Unternehmen dürfen das Web 2.0 nicht einfach ignorieren, sondern sollten es als aktuellen Trend begreifen, der genau beobachtet werden muss und schon jetzt sinnvoll genutzt werden kann. Im Folgenden sollen nur einige Anwendungsbeispiele genannt werden:

• Offene und vertrauensfördernde Unternehmenskommunikation über Blogs

• Verknüpfen eigener und fremder Daten und Dienste mit dem Ziel, neue Angebote bereitzustellen

• Gezielte Analyse des Kundenverhaltens in Portalen

• Aktive Kundenpflege auf der Basis der Analyseresultate

• Anbieten eigener Internet-Dienste, auch für kleine Nischen

• Marketingaktionen per Podcasting etc.

Wikis und Weblogs nur eingeschränkt nutzbar

Bei allen beschriebenen Anwendungen und Diensten steht immer wieder Content im Blickpunkt. Dieser Content ist in der Regel im Unternehmen bereits vorhanden, er muss allerdings unter bestimmten Gesichtspunkten in mehrfacher Variation neu (multimedial) aufbereitet und mit den Möglichkeiten des Web 2.0 versehen werden (beispielsweise RSS, Tags, Permalinks).

Über solche Fähigkeiten verfügt weder ein Wikisystem noch ein Webloganbieter. Diese aufgrund ihrer starken Spezialisierung relativ einfachen Anwendungen weisen eine Reihe von Nachteilen gegenüber einem professionellen Content Management System (CMS) auf, die einen umfassenden unternehmensweiten Einsatz stark erschweren:

• Fehlende redaktionelle Kontrolle, dadurch leicht missbräuchlich verwendbar

• Fehlende Zugriffsbeschränkungen

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• Keine Workflowunterstützung

• In der Regel nur einfache Formatierungsmöglichkeiten

• Inhalte werden nicht strukturiert gespeichert, dadurch auch mangelnde Eignung für umfangreiche Abhandlungen

• Keine Importmöglichkeiten für bereits existierende Inhalte

• Mehrfachverwendung der Inhalte schwer realisierbar

• Keine Unterstützung für Mehrsprachigkeit und Internationalisierung

• Integration in das Corporate Design des Unternehmens aufwändig

• Keine Schnittstellen zu anderer Software (CRM, ERP) usw.

Professionelles Content Management und

eCRM bleiben unverzichtbarIm Gegensatz dazu kann ein offenes und erweiterungsfähiges CMS wie Infopark CMS Fiona problemlos auch als Blog- oder Wiki-Erstellungstool eingesetzt werden. Dabei bleiben alle Daten weiterhin in einer einzigen Quelle gespeichert, was die Integration neuer Anwendungen und die Aufbereitung für hinzu kommende Ausgabeformate und -geräte erheblich erleichtert. Darüber hinaus fallen keine Kosten für die Installation und Wartung zusätzlicher Software an.

Durch die neuartigen kollaborativen Möglichkeiten, die sich Web-Usern für die Mitarbeit im Internet bieten, wird es immer wichtiger, zu wissen und zu verstehen, WER diese Nutzer tatsächlich sind. Nur mit diesen Kenntnissen wird die Interaktion nicht zum Selbstzweck, sondern erlaubt es, tatsächlich wirtschaftlichen Nutzen daraus zu ziehen. Hierzu ist es erforderlich, die Möglichkeiten einer eCRM-Lösung einzusetzen, zum Beispiel beim User-Tracking.

Für die komplette Erschließung aller Potenziale bleibt somit auch in den Zeiten des neuen Web ein CMS mit Integration von Portal- und eCRM-Funktionen die beste Wahl. Infopark hat als einer der ersten CMS-Anbieter konsequent auf Web 2.0 gesetzt und bietet neben der entsprechenden Software auch Dienstleistungen, Beratung und Seminare zu allen relevanten Themen an. Fragen Sie uns – wir zeigen Ihnen Möglichkeiten und Wege, die Web 2.0-Technologien sinnvoll in Ihr Unter-nehmen zu integrieren.

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5. Weiterführende Informationen

Checkliste „Web 2.0 – Technologien,

Anwendungen und Nutzen“Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick darüber, welche Fragen im Zusammenhang mit dem Thema „Web 2.0 – Technologien, Anwendungen undNutzen“ interessant sein können. Infopark CMS Fiona erfüllt alle hier genannten Anforderungen.

Entscheidungskriterien

Kann das CMS zur Pflege von Blogs oder Wikis genutzt werden bzw. erlaubt das CMS die Einbindung derartiger interaktiver Elemente in Websites?

Gestattet das CMS die Nutzung von Web 2.0-Technologien wie Tagging oder Trackbacks?

Ermöglicht das CMS die Aufbereitung vorhandener multimedialer Inhalte für Podcasting o. ä.?

Kann das CMS RSS- oder Atom-Feeds erzeugen?

Verfügt das CMS über offene Schnittstellen zur Anbindung an andere Internetdienste?

Kann das CMS gespeicherte Daten anderen Nutzern zur Weiterverwendung anbieten?

Integriert das CMS bei Bedarf Funktionen des Customer Relationship Management?

Verfügt der CMS-Anbieter über Referenzen bei der Umsetzung von Web 2.0-Anwendungen?

Raum für eigene Kriterien

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LiteraturNatürlich können wir an dieser Stelle das Thema „Web 2.0 – Technologien,Anwendungen und Nutzen“ nur ansatzweise beleuchten.

Die folgenden Links befassen sich mit ähnlichen Themen:

Links Tim O'Reilly über das Web 2.0:

• www.oreilly.de/artikel/web20.html

• Autorisierte deutsche Übersetzung:twozero.uni-koeln.de/content/e14/index_ger.html

Blogs:

• blogs.sun.com

• www.deutscheblogcharts.de

• www.technorati.com (Suchmaschine)

Wikis:

• de.wikipedia.org

• wikiindex.com

Podcasts:

• www.apple.de/itunes/podcasts

• www.podster.de

Social Sharing:

• www.flickr.com

• maps.google.com sowie labs.google.com

• del.icio.us (Bookmarksammlung)

• de.creativecommons.org

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KontaktSollten Sie weitere Fragen oder Anregungen haben, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht. Bitte wenden Sie sich an unser Communication Center:

Infopark AGCommunication CenterKitzingstraße 15, 12277 Berlin, DeutschlandTel. +49 30 747993-0, Fax +49 30 747993-93

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© Infopark AG, Berlin 2006-2009, Web 2.0 – Technologien, Anwendungen und Nutzen

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