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West Nil Virus Probleme in Ostösterreich - oegbt.at · Mittel-und Südeuropa und dem ......

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West Nil Virus Probleme in Ostösterreich ÖGBT Jahrestagung Eva Menichetti BLUTSPENDEZENTRALE | MEDIZINISCHE LEITUNG
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West Nil VirusProbleme in Ostösterreich

ÖGBT Jahrestagung

Eva Menichetti

BLUTSPENDEZENTRALE | MEDIZINISCHE LEITUNG

ALLGEMEINE INFORMATIONEN ÜBER WEST-NIL-VIRUS ERKRANKUNG

• WNV ist ein von Arthropoden übertragenes RNA-Virus, Flavi-virusVögel sind die natürlichen WirteEndwirte sind andere Tiere (z.B. Pferde) sowie Menschen

• Erstmals im Jahre 1937 von einem menschlichen Patienten in der West-

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• Erstmals im Jahre 1937 von einem menschlichen Patienten in der West-Nil-Region von Uganda isoliert.

• WNV wurde seither in verschiedenen Teilen von Afrika, Australien, Mittel-und Südeuropa und dem Nahen Osten gefunden1999 in New York nachgewiesen, kontinuierliche Ausbreitung in Nordamerika, seither endemisch

Erste Hinweise USA1999 Virusausbruch im Gebiet von New York City

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Hinweise auf Übertragung durch Blutprodukte

� Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 2002.:

"Intrauterine West Nile virus infection—New York,” "West Nile virus infection in organ donor and transplant recipients—

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"West Nile virus infection in organ donor and transplant recipients—Georgia and Florida, ".

2003:“Detection of West Nile Virus in blood donations-United States”

� Risiko für Europa damals aus Sicht von Experten:heimische Gelsen nur vogelpathogen oder menschenpathogen, Gelsen in USA beides

Entwicklung im weltweit

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Mensch und Insekten als Vektoren

� Mensch: Urlaub, GeschäftsreisenTransporte, weltweiter Handel:

Autoreifen ( Chikungunya Albanien)

Pflanzen, Schnittblumen, „Glücksbambus“ ( Südfrankreich)

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Pflanzen, Schnittblumen, „Glücksbambus“ ( Südfrankreich)

� Insekten, „Globalisierung der Erreger“:Tagaktive, invasive tropische Mücken als KlimaflüchtlingeAusbreitung und Etablierung in neuen Gebieten Adaptierung der Viren an andere Vektoren

Europa betroffen 2011

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WNV 2013

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Insekten, „Globalisierung der Erreger“Die üblichen Verdächtigen

Tagaktive, invasive tropische Mücken als KlimaflüchtlingeAusbreitung und Etablierung in neuen Gebieten

• Aedes albopictus, asiatische Tigermücke

Verbreitung:

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Verbreitung: Mittelmeerraum, Vordringen nach Norden,

• Aedes japonicus, asiatische Buschmücke

Die weitere Verdächtige dämmerungsaktive einheimische Mücke

Culex pipiensAdaptierung der Viren

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Adaptierung der Viren an heimische Gelsennicht mehr ausgeschlossen

Österreich

• Vorstellung erster Entwurf BereitschaftsplanSchennach/Jakobson in der Blutkommission

• 30.1.2013 Beschluß in der Blutkommission:Leitfaden für das Blutspendewesen Österreich

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• Gründung WNV / ARBO –Virus Bereitschaftsgruppe

• August 2014 Erscheinungstermin Leitfaden WNV

Mögliche Maßnahmen nachdem Leitfaden

• Abweisung:

RL 2004/33/EG :Personen, die sich in WNV Endemiegebieten aufgehalten

sind für die Dauer von 28 Tagen nach Verlassen des Gebietes von der Blutgewinnung auszuschließen. Durchreisende ausgenommen

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Durchreisende ausgenommen

• Pathogen-Inaktivierung für Plasma und TK

• Nachweis:

PCR: Sensitivität : Frankfurt 250 copies

PEI, CE 1.7. 2015

ELISA und Neutralisationstest bei Positivität, Titeranstieg

Kreuzreaktion mit anderen Flavi-Viren

Situation 2013

Humane FälleWNV in Vögel

WNV in Stechmücken

13

20082009

2010

2011

2012

2013

Prof.Stefan Aberle Inst.f. Virologie, MUW

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Situation Österreich vor 2013

� Kein Risikokeine Voraussetzungen o

� Prädisponiert oVoraussetzungen vorhanden

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Voraussetzungen vorhanden

� Gefährdet oVoraussetz., Erreger

� Betroffen oVoraussetz., Erreger, Übertragung

� Endemisch owiederholtes Auftreten

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Situation WNV in Ö Dez.2013Entscheidung zur Testung

• Jährliche outbreaks in Ungarn und Italien

• Nachweis der Vektoren in Österreich:aedes albopictus 2011 in NÖÜbertragung durch heimische Gelsennicht ausgeschlossenWNV in Vögel nachgewiesen

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WNV in Vögel nachgewiesen

• WNV 2012 in Liquorproben aus Wien und NÖ retrograd ( 2009) nachgewiesen wahrscheinlich autochton

• Einstufung von Wien und NÖ als gefährdetes bis betroffenes GebietVoraussetzung , Nachweis des Erregers und wahrscheinliche Übertragung

• Gipfel 2. Augustwoche

Ca. 500-2000 notwendige Abweisungen ( Norditalien, Balkan, Griechenland, Ungarn) für BSZ weniger

Der „case“ 2014

� 12.08.2014 Blutspende beim ÖRK-BSD

� 15.08.2014 Übermittlung des positiven WNV-NAT-Ergebnisses aus Frankfurt

� 19.08.positive WNV-Bestätigungstestung des Inst. f. Virologie, Wien

� WNV-RNA positivWNV-IgM positiv

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WNV-IgM positivWNV-IgG negativ

� 29.08.2014 1. Kontroll-Blutabnahme beim ÖRK-BSD

� WNV-RNA negativWNV-IgM positivWNV-IgG positiv

� 23.09.2014 2. Kontroll-Blutabnahme beim ÖRK-BSD

� WNV-RNA negativWNV-IgM positivWNV-IgG positiv

Der „case“ 2014Anamnese

� 15.08.2014 Kurz Kopfschmerz, Einnahme von Analgetika,geht dann Joggen

� 16.08.2014 Beginn des Exanthems, als Allergie interpretiert, anschließend Frankreichurlaub

� 18.08.2014 telefonische Information der Spenderin

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� 18.08.2014 telefonische Information der Spenderin

Die Spenderin erklärt initial, sich gesund zu fühlen.Nach längerem Nachdenken erinnert sie sich,

dass sie seit 16.08. einen Hautausschlag hat bzw. auch einen Tag unter Myalgien gelitten hatte

� 40 jährige Spenderin, keine Reiseanamnese im vorhergehenden Halbjahr,„Gelsenbelästigung“ im nachbarlichen Schrebergarten erinnerlich

Der „case“ 2014

• 19.8. Meldung an Ges. Min, MA 40

• Einberufung der WNV-Gruppe

• Gelsenmonitoring im Bereich der Gartensiedlung

• 2 positive Gelsen im Bereich des Döbl. Friedhofs

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• 2 positive Gelsen im Bereich des Döbl. Friedhofs

• Tschechischer Genotyp

• Info an alle BSD und Blutbanken

• Meldung an ECDC

• Fortsetzung der Testung bis Ende November

Reaktion in ÖKonsequenzen

• Eindeutiges Indiz für autochtones Vorkommen

• Umstufung vom gefährdetemzum betroffenem Gebiet

• Abweisung aller, die sich in Wien

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• Abweisung aller, die sich in Wien aufhalten

PI-TK‘s nicht betroffen

• Verwirrung unter Blutspender über unterschiedliche Vorgangsweise, Unverständnis für Grenzziehung

• BB St.Pölten beginnt WNV-Testung

Medien• Wahrscheinlicher Fall von Westnil-Virus (WNV) in Wien

Im Rahmen der Routinekontrolle einer Blutkonserve entdeckt -Verlauf meist harmlos

• West-Nil-Virus im Sommer in Österreich: Sturm im "Mücken-

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•Wasserglas„

• Gefährliches West-Nil-Virus zieht den Balkan heraufFälle von Infektionen mit dem Erreger aus Afrika nehmen in Südosteuropa zu. Zuletzt schon fünf Todesopfer. In Serbien sollen bis zu 3000 Menschen am Virus erkrankt sein, berichtet ein Belgrader Boulevardblatt.

ORF Oktober 2014Sobald die Nächte kälter werden

• „bei Temperaturen von drei bis null Grad Celsius drängen die gemeinen Stechmücken (Culex pipiens) in die Bauten

• „Überschwemmungsgelsen“ würden dagegen nun keine Probleme mehr machen.

• Für den Stechmückenexperten ein „fantastisches Kulturvolk“

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• Für den Stechmückenexperten ein „fantastisches Kulturvolk“

• Vom November und bis spätestens März mögliche Überwinterungsplätze der Gelsen abzusaugen, Eliminierung in der Winterruhe

• Der Zuzug der Spezies kann witterungsabhängig noch bis Ende November andauern.

• Nicht zuletzt können die Gelsen auch ein gesundheitliches Problem bedeuten: 2011 fand man das West-Nil-Virus bei einer Gemeinen Stechmücke in Niederösterreich und 2012 im Burgenland beim Neusiedler See, berichtete die AGES im Mai dieses Jahres.

Diplomarbeit FH JoanneumMedia Analysis - A Comparison of selected Media Reports about Avian Influenza in Austria and West Nile Virus in the U.S.

Das Ziel dieser Diplomarbeit war es herauszufinden, wie das System der Medien über West Nile Virus (WNV) in Amerika im Vergleich zur Vogelgrippe in Österreich berichtet. Weiters war es wichtig das System der Medien und dessen Wirkungsweise in der Gesellschaft zu analysieren.

Schlussfolgerung:

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Schlussfolgerung:

Diese Arbeit hebt hervor, dass “Realität” eine individuelle Wahrnehmung der Welt in der wir leben ist. Medien erzeugen eine Form dieser “Realität”, die von den MediennutzerInnen teilweise angenommen wird. Die Berichte über Vogelgrippe und WNV sind Beispiele wie unterschiedlich verschiedene Medien über ein Thema berichten, und dadurch verschiedene „Wirklichkeiten schaffen“. Infolgedessen müssen sich MediennutzerInnen stets bewusst sein, dass von den Medien keine objektive Wirklichkeit produziert werden kann, sondern lediglich eine Abbildung ihrer medienbezogenen Wirklichkeit

The case

WNV-case report

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Epidemiological update 24 Nov 2014: End of West Nile virus transmission season in Europe

• The first cases of West Nile fever (2 cases) were reported on 13 June 2014 from Republika Srpskain Bosnia and Herzegovina

• As of 20 November 2014, 74 human cases of West Nile fever

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74 human cases of West Nile fever (including 66 neuro-invasive infections) were reported in the EU; one case in Austria, 15 in Greece, 11 in Hungary, 24 in Italy and 23 in Romania. In neighbouring countries, 136 cases were detected in Bosnia and Herzegovina, Serbia and the Russian Federation, Israel, Palestine*,

• In the EU, the highest numbers of cases have been reported in Italy and Romania. However, considering the affected territory, Romania and Hungary have been the most affected countries

2015

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Prof. Stefan Aberle, Inst.f.Virologie, MUW

Auswirkung auf Österreich nach dem case

� Kein Risikokeine Voraussetzungen o

� Prädisponiert oVoraussetzungen vorhanden

� Gefährdet oVorrausetz., Erreger

� Betroffen o

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� Betroffen oVoraussetz., Erreger, Übertragung

� Endemisch owiederholtes Auftreten

• Wien bleibend betroffenes Gebiet, Testung auch 2015

• in anderen BlutspendedienstenAbweisung der Wiener Spender

Überlegungen zur Einführung der WNV-Testung

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Viren und Vektoren im Visier

• Aedes albopictus, asiatische TigermückeDengue, WNV, Chikungunya, Gelbfieber

St.Louis-Enzephalitis

• Aedes agyptii

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• Aedes agyptiiDengue, Gelbfieber, Rift-Valley

• Aedes japonicus, asiatische Buschmücke

Dengue, Chikungunya, WNV, Malaria,Rift-Valley

Kandidaten der Zukunft ?

Anopheles

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Malaria:Prophylaxe

Verbreitung in

niedrigen Meereshöhen:unter 2500 m am Äquatorunter 1500 m in den restlichen Regionen

Worauf sollte man sich vorbereiten, entscheiden ?

• Entscheidung für oder gegen Testung oder Virus inaktivierende Maßnahmen

• Impfungsteht nicht für alle Viren zur Verfügung

• Insekten Monitoring:

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• Insekten Monitoring:ECDC 2012:„Guidelines for the surveillanceof invasive mosquitos in Europe“Erstellung von Landkarten

• Vernetzung der BSD, Blutbanken, und auch Behörden

• Spenderinformation, Medienarbeit

• Allgemeine Maßnahmen: Vektorenbekämpfung, Gelsenschutz

Wie beurteilen wir die Situation ?

• Keine unkontrollierte Gefahr für Europa

• Unterscheidung autochthon vs. Importiert

• Mit dem Auftreten weitere Viren ist zu rechnen

• Überwachung, Einbeziehung veterinär-med. Informationen

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• Überwachung, Einbeziehung veterinär-med. Informationen

• Sehr unterschiedliche Vorgangsweisen aufgrund der Heterogenität der Blutbanken und Blutspendedienste

• Berichterstattung und Einfluss der Medien relativieren

• Überlegung zur Einbeziehung der Gewebebanken


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