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Wertvoll UND begehrt...Digitale Geomedien und Web-GIS in der Schule 39 e-learning im Gelände 54...

Date post: 07-Jul-2020
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arc AKTUELL 1/2014 WERTVOLL UND BEGEHRT
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arca k tu e l l 1/2014

Wertvoll UND begehrt

Page 2: Wertvoll UND begehrt...Digitale Geomedien und Web-GIS in der Schule 39 e-learning im Gelände 54 eSRi haNdelt 54 esri Rwanda und Sekundarschüler erheben Daten zur Verbesserung des

04NeuigkeiteN

08Neue eSRi SchuluNgeN

10–31SchweRpuNkt

13 Wert und Preis amtlicher Geoinformation

14 Der Wert von Open Data

16 Das Prinzip des Schweizer taschenmessers

19 Informationen für effektive Hilfe in Notsituationen

21 Schneeradar 2.0 – Wo schneit es und was

berichten Soziale Medien darüber?

25 Intelligente Sicherheitslösungen bieten verlässlichen Zugriffsschutz

26 Digitale Geodaten-Bibliothek

28 Informationssicherheit als Herausforderung

30 Geo Open Data schnell in Nutzung bringen

32–35SoftwaRe NewS

32 arcGIS 10.2.1 – ein Release mit interessanten Neuerungen

33 Cityengine 2013.1 – Neuheiten im Überblick

34 Neue Offline-Funktionen in arcGIS 10.2.1

34 Ortsbezogene Benachrichtigungen erhalten

mit dem arcGIS Geotrigger Service

35 transparente update-Planung – mit dem

arcGIS Product-lifecycle-kalender

35 arcGIS Online und Datenschutz

36–39BilduNg uNd foRSchuNg

36 Jetzt auch für Schulen: arcGIS Online Subskription

36 Neue Online-Schulungen

37 esri Young Scholars Program 2014

37 erfolgreiche kartierung des Schulhofs mit der klasse 6 d

38 Geoplattform für die Forstausbildung

39 Online-lehrerfortbildungsreihe:

Digitale Geomedien und Web-GIS in der Schule

39 e-learning im Gelände

54eSRi haNdelt

54 esri Rwanda und Sekundarschüler erheben Daten zur Verbesserung

des kundenservice bei der Stromversorgung

40 Impressum

40 tipps und tricks

45 Schulungskalender

46 anwendergruppen

47 esri termine

48 esri Veranstaltungen

Wertvoll und begehrt

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e D I t O R I a l

Daten sind das neue gold

Firmen wie Burger king, Pepsi und andere bieten punktehungrigen Nutzern die Möglichkeit, sich Werbeclips auf Mobilgeräten anzusehen. Damit wächst die Zahl der Zuschauer, die Sender neh-men mehr Geld durch Werbung ein. Das Punktesystem ist sicher einträglicher als anzeigen und Fernsehwerbung. Weiteres kapital liegt in den Daten, die die unternehmen über die app vom Nutzer erhalten.

Dass wertvolle Datensammlungen nicht immer zu schützen sind, zeigen Hacking-Reports der letzten Zeit: Systeme von Staaten und der Industrie wurden ausgeforscht. Der Bundesnachrich-tendienst baut eine eigene abteilung auf, um angriffe auf Industrieunternehmen, zum Beispiel auf diejenigen, die De-Mail betreiben, zu unterbinden. Je stärker aber der Mail-Datenstrom an-schwillt, desto aussichtsloser scheint dieser kampf. Dabei wäre der aufwand für eine ende-zu-ende-Verschlüsselung immer noch minimal im Vergleich zu analogen Verfahren.

Der Datenklau bei einem Mobilfunkanbieter löste bei den kunden alarm aus. und die Nutzer anderer Dienste fragen sich: kann das auch mir passieren? Denn der Handel mit gestohlenen Daten ist ein Millionengeschäft. Prinzipiell ist keine Institution, Behörde oder Firma zu 100 Pro-zent gegen solche angriffe gefeit.

Wer hat Interesse an den Datensätzen? Vor allem kriminelle, die die darin enthaltenen Informati-onen für ihre Zwecke missbrauchen und das Vertrauen der Inhaber dieser Daten ausnutzen. aber auch Marktforscher und Werber profitieren davon. Für besonders hochwertige Daten wie kredit-kartennummern samt PIN werden bis zu 30 uS-Dollar pro Datensatz bezahlt.

Nutzer sozialer Netzwerke legen inzwischen hohen Wert darauf, ihre Daten zu kontrollieren. Zu diesem ergebnis kommt eine umfrage des It-Branchenverbands Bitkom unter 1.000 Internet-nutzern in Deutschland. 93 Prozent finden es am wichtigsten, persönliche Daten in einem sozialen Netzwerk löschen zu können. 91 Prozent wollen festlegen können, welche Daten für bestimmte Personengruppen sichtbar sind. 82 Prozent der Nutzer haben sich mit den Privatsphäre-einstel-lungen ihres Dienstes auseinandergesetzt, 69 Prozent haben auch Änderungen vorgenommen. unter den Jüngeren haben sich 90 Prozent mit den einstellungen beschäftigt, 77 Prozent haben sie auch verändert. Neun von zehn Nutzern wollen, dass die Dienste-anbieter für einen besse-ren Datenschutz sorgen.

Symbole für den Wert von Daten sind der aufstieg der tech-Firmen und die enormen Summen, die ihnen von Investoren zufließen: Google hat an der New Yorker Börse einen Wert von 394 Mil-liarden Dollar (289 Milliarden euro), apple ist mit knapp 472 Milliarden Dollar der weltweit wert-vollste konzern. Der kurs von Google hat sich seit Juli 2012 verdoppelt und seit dem Frühjahr 2009 verdreifacht. es wird immer mehr Geld auf die Zukunft gewettet – nach Überzeugung der anleger sind also Daten das neue Gold.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Sittard

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Neuer Partner – n-Sphere Ag

Die n-Sphere aG ist spezialisiert auf die entwicklung von Software- lösungen, die auf der arcGIS Plattform basieren. Im Frühjahr 2013 ist die Firma aus der lCC Consulting aG als Spin-off hervorgegangen, wobei der Bereich umwelt inklusive der lösung D-noise für umgebungslärm, die zuständigen Personen und somit die seit 2004 gesammelte erfah-rung mit der lärmthematik auf n-Sphere übertragen wurden.

Der Schutz vor störendem und gesundheitsbelastendem lärm ist ein aktuelles thema in Politik, Verkehrsplanung und Baupraxis. In diesem kontext bietet D-noise wesentliche Hilfeleistungen wie etwa zur Identi-fikation lärmbelasteter Gebiete und Gebäude oder zur ermittlung der optimalen kombination lärmreduzierender Massnahmen.

eingebettet in die arcGIS Plattform ermöglichen verschiedene tools die gezielte aufbereitung und das strukturierte Halten umfangreicher Raum- und Sachdaten. Über Schnittstellen zu Drittprodukten und integrierte Berechnungsmodelle lassen sich emission, ausbreitung und Immission von lärm grossflächig und hochauflösend simulieren. Zur analyse der Resultate steht ein fein konfigurierbares Reporting-tool zur Verfügung. Mit ihm lassen sich unter Berücksichtigung diverser aspekte wie etwa so-ziodemografischer Verteilungen rasch und unkompliziert Betroffenen-

analysen erstellen. ebenso können verschiedene Zeitstände, Verkehrs-szenarien und lärmsanierungsmassnahmen berechnet, gehalten und in Form von Word-Dateien mit text, karten und Diagrammen ausge-geben werden.

Die Produkt- und Projektlösungen von n-Sphere basieren auf dem ge-nerischen kern D-gen, einer auf Produkten von esri basierenden Soft-ware-komponente, auf deren Grundlage sich massgeschneiderte lösun-gen flexibel und effizient verwirklichen lassen. D-gen kann sowohl für Desktopanwendungen als auch als Serverkomponente für Webappli-kationen mit oder ohne Datenbankanbindung eingesetzt werden. eines der kernstücke von D-gen ist ein .Net-Code-Generator, der aus einem logischen uMl-Datenmodell .Net-Quellcode generiert und eine Synchronisation zwischen dem im Quellcode bekannten Datenmodell und dem physikalischen Datenmodell gewährleistet.

n-Sphere AGJonas Schneider

www.n-sphere.ch

++

N e u I G k e I t e N

NeuigkeiteN

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N e u I G k e I t e N 5

HeRe, ein Geschäftsbereich von Nokia, und die esri Deutschland GmbH haben im Januar 2014 eine kooperation vereinbart, die es allen Fir-men der esri Deutschland unternehmensgrup-pe ermöglicht, weltweiten Content von HeRe Maps (vormals NaVteQ-Daten) für kunden in Deutschland und der Schweiz zu beschaffen und in GIS-lösungen zu integrieren. Dies er-gänzt auf lokaler ebene die bereits über zehn-jährige gute globale Partnerschaft zwischen esri Inc. (uSa) und HeRe, die dazu dient, Con-tent für die arcGIS Plattform bereitzustellen. So findet man HeRe Map Content durchgängig und ready to use in verschiedenen esri Services und Produkten, zum Beispiel in arcGIS Online in Basemaps wie World Streetmap und World topographic Map oder in den analytischen Network- und traffic-Services sowie on premise in der arcGIS extension Streetmap Premium und in transpor tation analyst. HeRe, vormals bekannt als NaVteQ, ist anbieter der weltweit besten Navigations- und location-Services für unterschiedliche Screens und Betriebssysteme. Basierend auf mehr als 25 Jahren erfahrung mit kartografie und aufzeichnung von mehr als 80.000 Datenquellen, bietet HeRe Maps for life unter anderem digitale karten für über 190 länder und Verkehrsinformationen in echtzeit für über 30 länder.

Jörg-Peter WendtEsri Deutschland GmbHKranzberg

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Kooperation mit here: Content für die ArcgIS Plattform

esri landesrahmenvertrag für hochschulen in hessen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studie-rende an staatlichen Hochschulen in Hessen haben jetzt alle Möglichkeiten, sich mit moder-nen Geotechnologien vertraut zu machen. Für sie besteht seit November 2013 die Gelegen-heit, am landesrahmenvertrag in Hessen zu partizipieren. Dabei erhält jede teilnehmende Hochschule eine eigene Campuslizenz zu spe-ziellen Hochschulkonditionen. Die Campus-lizenz ermöglicht unbegrenzten Zugriff auf alle esri Produkte. auch für Studierende direkt bie-tet das Vorteile: Sie haben unkomplizierten Zu-griff auf kostenfreie Studentenlizenzen und den esri Virtual Campus, um sich im Selbststudium unabhängig vom Computer-Pool mit arcGIS vertraut zu machen. So kann sich jeder Studie-rende ohne räumliche oder zeitliche Beschrän-kungen auf die beruflichen aufgaben von mor-gen vorbereiten.

Der landesrahmenvertrag für Hochschulen ermöglicht den einsatz von arcGIS in lehre, Forschung und Verwaltung. Die einsatzzwecke sind breit gefächert: arcGIS wird in Fächern wie Geografie, Hydrologie und architektur, aber auch in Biologie, Wirtschaftswissenschaften oder Informatik eingesetzt, um raumbezoge-ne Fragestellungen zu beantworten.

Bisher nehmen die Goethe-universität Frank-furt, die Fachhochschule Frankfurt, die tech-

nische universität Darmstadt, die Hochschule RheinMain und die Hochschule Geisenheim am landesrahmenvertrag teil. Da das einstiegs-datum für jede Hochschule flexibel handhab-bar ist, folgen anfang 2014 die Philipps-univer-sität Marburg und die Justus-liebig-universität Gießen.

Informationen zum esri Campuslizenzprogramm finden Sie hier:esri.de/branchen/bildung-und-forschung/gis-auf-dem-campus

Anna Lena SchwiegerEsri Deutschland GmbHKranzberg

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6 N e u I G k e I t e N

Das Bundesamt für landestopografie swisstopo ist das kompetenzzentrum der Schweizeri-schen eidgenossenschaft für Geoinformation, das heisst für die Beschreibung, Darstellung und archivierung von raumbezogenen Geoda-ten (zum Beispiel landeskarten, Höhen- und landschaftsmodelle, Satellitenbilder, Ortho-fotos) zuständig.

Nach einer WtO-ausschreibung hat swisstopo esri 2006 damit beauftragt, das Produktions-system für die neue landes karte der Schweiz auf der Basis von arcGIS zu realisieren. Das neue Produktionssystem erfüllt anforderungen wie flexiblere Datennutzung für verschiedene Medien, effizientere Prozesse und automation in der Produktion, höhere Genauigkeit und

raschere aktualisierung der Daten. Mit diesem System hat swisstopo eine umfassende Moder- nisierung des grössten amtlichen kartenwerks der Schweiz – der landeskarte 1:25‘000 – be-gonnen. Dazu werden die Daten aus dem topo - grafischen landschaftsmodell, einer riesigen, ebenfalls mit arcGIS produzierten Geo daten-bank, übernommen. Die Prozesse der kartogra-fischen Produktion werden so weit wie möglich automatisiert und die Daten flexibel in einem Digitalen kartografischen Modell aufgebaut und bereitgestellt.

Für komplexe aufgaben, bei welchen das Spe-zialwissen des kartografen notwendig ist, stellt das System eigens entwickelte, effiziente edi-tierwerkzeuge zur Verfügung. Für die automa-

tische Generalisierung kommt die Software eines schweizerischen unternehmens zum ein-satz.

Im Januar 2014 hat nun swisstopo die ersten neuen landeskarten veröffentlicht, wie swisstopo in der Medienmitteilung vom 16. Januar be-richtet. „Damit ist klar, dass mit arcGIS höchste kartografische ansprüche erfüllt werden kön-nen, und dies für die digitale Nutzung ebenso wie für gedruckte Produkte!“, sagt Peter Jäger, Geschäftsführer von esri Schweiz.

Martin SuterEsri Schweiz AG

esri.ch

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Das Bundesamt für landestopografie swisstopo veröffentlicht die ersten neuen landeskarten 1:25‘000. Damit beginnt eine neue Ära, die Verbesserungen bei der digitalen Nutzung des landeskartenwerks bringt. aber auch das kar-tenbild wurde weiterentwickelt. Gleich bleibt die von den kunden geforderte Qualität, der die landeskarte auch ihren guten Ruf verdankt.

Nach intensiver Vorarbeit startet das Bundes-amt für landestopografie swisstopo mit den vier landeskartenblättern 1088 Hauenstein, 1089 aarau, 1108 Murgenthal und 1109 Schöft-land mit der umfassenden Modernisierung des kartenwerks im Massstab 1:25‘000. Innerhalb der nächsten sechs Jahre werden sämtliche 247 Blätter auf die neue kartengeneration umge-stellt.

Modernere Grafik für eine bessere Lesbarkeit„Vor dem Hintergrund der heute vermehrten digitalen Nutzung wartet das neue karten-werk im Massstab 1:25‘000 mit einer sanft re-novierten kartengrafik auf“, sagt Olaf Forte, leiter kartografie bei swisstopo. auf den ers-ten Blick fällt auf, dass die karte etwas farbi-ger ist. So sind die Gemeindegrenzen violett und die Bahnlinien rot dargestellt. auch das Strassennetz wird je nach Verkehrsbedeutung mit Farben unterlegt. Strassen sind entspre-chend ihrer nutzbaren Breite dargestellt und können nach Hart- und Naturbelag unterschie-den werden.

Zusammenarbeit mit swisstopo von erfolg gekrönt

verlässlich, leicht lesbar, intelligent – die Schweiz erhält eine neue landeskarte

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7N e u I G k e I t e N

Neu ist auch die Verwendung der Schweizer „Frutiger-Schrift“ bei der Beschriftung der Inhalte. Sie macht das kartenbild insgesamt ruhiger und besser lesbar. Mit den visuellen Ver- änderungen wird die Grafik der landeskarte erstmals nach über 60 Jahren in wesentlichen teilen weiterentwickelt.

Kartennachführungen werden einfacherBis anhin wurde bei der periodischen Nachfüh-rung der landeskarte jedes Detail manuell er-fasst und von den kartografen bei swisstopo nachgeführt. künftig werden die Inhalte für die karten aus einer riesigen Geodatenbank ab-geleitet. Damit können viele bisherige Prozes-se automatisiert werden. Der kartograf mit sei-nem Spezialwissen übernimmt künftig vor allem komplexe aufgaben, die der Computer nicht automatisch erledigen kann, sowie die Quali-tätssicherung. Für Olaf Forte ist dieser Schritt ein kartografischer Meilenstein: „er ist ver-

gleichbar mit der einführung des kupferstichs oder der einführung der digitalen Produktion.“

Neue Technik eröffnet neue Möglichkeitenelektronisch können verschiedene karteninhal-te wie Wald, Gewässer oder das Strassennetz neu auch separat genutzt und beliebig darge-stellt oder mit Daten von Drittanbietern ver-knüpft werden. Da die anwenderinnen und an-wender die digitalen kartendaten nach ihren eigenen Bedürfnissen auswählen können, er-öffnet dies neue Möglichkeiten für die Nutzung der swisstopo-kartografie. Die neue kartenge-neration wird somit zum landeskartenwerk der neuen Medien, wobei die gedruckte karte ein wesentliches von künftig vielen denkbaren und vielseitig einsetzbaren Produkten bleibt.

Weiterhin gute Schweizer Qualitättrotz grundlegend neuem aufbau und moder-nisierter Grafik wird das wichtigste Merkmal

der Schweizer landeskarten auch in Zukunft unverändert bleiben: Die von den Nutzerin-nen und Nutzern geforderte und geschätzte hohe Qualität der Inhalte. auch wenn viele arbeitsschritte bei der Produktion automati-onsunterstützt erfolgen, stecken beim neuen kartenwerk noch Handarbeit und minutiöse Qualitätskontrollen dahinter. Die Fels- und Reliefdarstellung, auf der sich der Weltruf der Schweizer karten begründet, wird übernom-men und aktualisiert. Dadurch bleibt der Cha-rakter der bekannten Schweizer landeskarte 1:25‘000 erhalten.

Bundesamt für Landestopografie swisstopo Ruedi Bösch Kommunikation swisstopo

www.swisstopo.ch/NLK

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N e u e e S R I S C H u l u N G e N8

Die Begriffe Web-GIS, cloudbasiertes GIS, arcGIS Online oder Portal for arcGIS und Ähnliches tauchen in letzter Zeit sehr häufig in vielen Medien auf und sind das aktuelle thema in der It-Welt. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch immer alle Zusammenhänge klar sind und dass das Zusammenspiel von Desktop-GIS, Web-GIS, freier Cloud und privater Portal-lösung so verstanden wird, dass der Nutzen für das eigene unternehmen sofort daraus abgeleitet werden kann. Da die esri arcGIS Plattform für sehr viele unternehmen großes Potenzial für mehr effizienz und Wachstum bietet, hat esri eine neue Schulung in das Weiterbildungsprogramm aufge-

nommen, die die Grundlagen für eine zielgruppen orientierte Veröffent lichung von karten, Geodaten und Diensten im Web vermittelt. In diesem kurs wird umfassend auf die verschiedenen Möglichkeiten eingegangen, die arcGIS Online, Portal for arcGIS und arcGIS for Server bieten, und es werden die besonderen Stärken der unterschiedlichen lösungen einander gegenübergestellt. Für anwender, die bereits ihre entscheidung getroffen haben, ausschließlich arcGIS for Server für die Veröffentlichung von GIS-Content im Web einzusetzen, empfiehlt sich der kurs arcGIS for Server: einführung.

So funktioniert gIS im Web und in der Cloud!

ArcgIS 4: gIS-Inhalte im Web freigeben (neu)

arcGIS unterstützt die plattformübergreifende Freigabe geografischer Informationen, sodass man jederzeit mit unterschiedlichen endgeräten Zugriff darauf hat. Dieser kurs zeigt, wie Sie Ihre Daten, Workflows und karten als Dienste auf arcGIS Online, arcGIS for Server oder Portal for arcGIS veröffentlichen und einfach in Webkarten und Webseiten integ-rieren können. Der kurs unterstützt Sie in Ihrer entscheidung, welche art der Veröffentlichung für Ihre speziellen anforderungen angemessen ist.

ZielgruppeDer kurs richtet sich an GIS-analysten und -Fachleute sowie erfahre-ne anwender von arcGIS, die GIS-Inhalte in Webkarten und Weban-wendungen veröffentlichen möchten. auch entwickler, die Dienste und Webkarten in eigene anwendungen integrieren wollen, profitieren von diesem kurs.

LernzieleNach abschluss des kurses sind die teilnehmer in der lage:

· kartendienste zu erstellen und zu veröffentlichen · Feature-Services für das webbasierte editieren von GIS-Daten zu erstellen

· Image-Services für den schnellen Zugriff auf Rasterdaten zu erzeugen und zu veröffentlichen

· Geoverarbeitungs-Services zu erstellen, um GIS-Modelle und analyseergebnisse zu veröffentlichen

· GIS-Ressourcen als Service, in Webkarten und Webanwendungen bereitzustellen

Themen · GIS-Ressourcen freigeben – ein Überblick: erstellen und Freigeben von Webkarten und Diensten auf arcGIS Online, Freigabe-Optionen

· Operationale Inhalte freigeben: GIS-Dienste und ihre Optionen verstehen, Freigeben von Inhalten aus arcGIS for Desktop

· Webbasiertes Editieren: Verschiedene editier-anwendungen, Feature-Services veröffentlichen, Webanwendungen für das editieren aus einer Vorlage erstellen

· Grundkarten erstellen: Caching und kachelschemata verstehen, Optionen für gecachte Dienste

· Rasterdaten veröffentlichen: karten- und Image-Services vergleichen, Mosaik-Dataset erstellen und als Image-Service veröffentlichen, Image-Service bei arcGIS Online registrieren, gecachten Image-Service veröffentlichen

· Analyse-Workflows veröffentlichen: analyse mithilfe eines Geoverarbeitungs-Service, Modelle erstellen und als Dienst veröffentlichen, Geoverarbeitungs-Service in eine Webanwendung integrieren

· Projekt – eine Webanwendung erstellen: Services in arcMap vorbereiten, Dienste auf arcGIS Online, arcGIS for Server und Portal for arcGIS freigeben, Webanwendung konfigurieren

Voraussetzungen, Empfehlungen, Hinweiseteilnehmer sollten den kurs „arcGIS II: Wichtige Workflows“ besucht haben oder über einen vergleichbaren kenntnisstand verfügen. Wenn Sie sich ausschließlich für das Freigeben von Daten und karten als Dienste über arcGIS for Server interessieren, wählen Sie bitte den kurs „arcGIS for Server: einführung“.

Eine Übersicht über alle Termine von Esri Software-Kursen im Zeitraum April bis Juni 2014 finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 45.

Neue esri Schulungen

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N e u e e S R I S C H u l u N G e NN e u e e S R I S C H u l u N G e N 9

Weiterführende Kurse · arcGIS for Server: administration · arcGIS for Server: Webkartenanwendungen mit JavaScript

Kursdauer: 2 TageKurstermine + Kursorte15. und 16. april 2014 in Hannover 17. und 18. Juni 2014 in kranzberg

ArcgIS for Server: einführung

Dieser kurs zeigt, wie mit arcGIS for Server geografische Informationen so aufbereitet werden können, dass kollegen, entscheider oder auch die breite Öffentlichkeit im Web effizient und einfach damit arbeiten kön-nen. Die teilnehmer lernen, wie sie ihre professionellen karten, Daten und Workflows in Form von GIS-Diensten veröffentlichen und damit für Desktop-Computer, Webbrowser und mobile Geräte verfügbar machen.

ZielgruppeDieser kurs richtet sich an arcGIS anwender, die ihre Daten in Form von Webkarten und Webanwendungen anbieten möchten, sowie an entwickler, die GIS-Dienste und Webkarten in eigene anwendungen integrieren wollen.

LernzieleNach abschluss des kurses sind die teilnehmer in der lage:

· karten-Services aufzubereiten und zu veröffentlichen · Image-Services für den schnellen Zugriff auf ihre Bilddaten zu erzeugen und zu veröffentlichen

· karten-Caches für eine bestmögliche Performance zu entwerfen und zu berechnen

· Modelle und analyseergebnisse in Form von Geoverarbeitungs-Services bereitzustellen

· Daten in Webanwendungen mithilfe von Feature-Services zu bearbeiten

· GIS-Ressourcen als eigenständigen Dienst und eingebunden in Webkarten und Webanwendungen freizugeben

Themen · arcGIS for Server · GIS-Services verstehen · erstellen effektiver karten für das Web · karten-Caches für bestmögliche Performance und Skalierbarkeit · Bilddaten freigeben · Geoverarbeitungs-Services anbieten und verwenden · Feature-Services

Voraussetzungen, Empfehlungen, Hinweiseteilnehmer sollten den kurs „arcGIS II: Wichtige Workflows“ besucht haben oder über einen vergleichbaren kenntnisstand verfügen.

In diesem kurs werden unterlagen in englischer Sprache verwendet.

Kursdauer: 2 TageKurstermine + Kursorte8. und 9. april 2014 in Nyon 9. und 10. april 2014 in köln 27. und 28. Mai 2014 in kranzberg

Weiterführende Kurse · arcGIS for Server: administration · arcGIS for Server: Webkartenanwendungen mit JavaScript

Detaillierte Beschreibungen der kursinhalte aller esri Schulungen sind im Internet zusammengestellt: esri.de/schulung, www.esri.ch/training und www.mysynergis.com

Der unternehmensverbund esri, con terra und Geocom bietet kom-plementäre Schulungen zu Software-Produkten, die von con terra bzw. Geocom vertrieben werden, und zu Grundlagenthemen rund um GIS an. Weitere Informationen dazu sind auf den Internetseiten der con terra und der Geocom veröffentlicht:conterra.de/de/schulung geocom.ch/schulungen

Wolfgang Steib Esri Deutschland GmbH Kranzberg

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Deutschland

Esri Deutschland GmbHSchulungsteamRingstraße 785402 KranzbergTelefon +49 89 207 005 3140Telefax +49 89 207 005 1111

esri.de/schulung

Österreich

SynerGIS Informationssysteme GmbHSchulungssekretariatEURO PLAZA Gebäude ETechnologiestraße 101120 WienTelefon +43 1 878 06 76Telefax +43 1 878 06 99

mysynergis.com

Schweiz

Esri Schweiz AGSchulungssekretariatJosefstrasse 2188005 ZürichTelefon +41 58 267 18 00Telefax +41 44 360 19 11

esri.ch/training

Suisse

Esri Suisse SARoute du Cordon 5 – 71260 NyonTelefon +41 58 267 18 60Telefax +41 44 360 19 11

esri.ch/training

ArcGIS für Bildung, Forschung und Berufsstart – Mehr als 100 akademische Disziplinen arbeiten mit GIS. auch beim Start in den Beruf spielen GIS und Geotechnologien eine wichtige Rolle. eröffnen Sie sich neue Perspektiven durch ei-nen professionellen umgang mit karten, räumlichen analy-sefunktionen und Visualisierungswerkzeugen. Nutzen Sie das speziell für Studierende und Mitglieder von Bildungseinrich-tungen entwickelte Schulungsangebot von esri und profitie-ren Sie von den besonderen Preisvorteilen. Wir bieten eine Grundlagenschulung und eine aufbauschulung im Block an 2 bis 4 aufeinanderfolgenden Vormittagen oder verteilt auf 2 bis 4 Wochen, einmal wöchentlich am Dienstag vormittag. termine und Details unter esri.de/schulung

Neue online-Schulungen

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s c h w e r p u n k t 11

Wertvoll UND begehrt

SChWerPUNKt

13Wert und Preis amtlicher Geoinformation

14Der Wert von Open Data

16Das Prinzip des Schweizer

taschenmessers

19Informationen für effektive Hilfe

in Notsituationen

21Schneeradar 2.0

Wo schneit es und was berichten

Soziale Medien darüber?

25Intelligente Sicherheitslösungen bieten

verlässlichen Zugriffsschutz

26Digitale Geodaten-Bibliothek

28Informationssicherheit als

Herausforderung

30Geo Open Data schnell in Nutzung

bringen

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amtliche Geoinformation ist wertvoll, daran gibt es keinen Zweifel. In einem Report, den das Joint Research Centre (JRC) 2006 veröffentlichte, wird geschätzt, dass eine Ge- samt investition in das INSPIRe-Projekt in einer Höhe von rund 230 Millionen euro zu einem quantifizierbaren Nutzen von 1,2 bis 1,8 Milliarden euro führen würde. Das wäre in der tat ein beeindruckender Return on Investment; im Vergleich dazu muten die Renditeversprechen der insolventen Prokon in Höhe von 8 Prozent p.a. geradezu konservativ an.

Informationen können im digitalen Zeitalter zu verschwin-dend geringen kosten vervielfältigt werden. Das bedeutet: Je mehr eine Information genutzt wird, desto geringer ist der anteil an den ursprünglichen kosten für die Gewinnung der Information. und während der Wert materieller Güter irgendwo in der Nähe ihrer Herstellungskosten vermutet werden darf, hängt der Wert von Informationen von ihrem Verwendungszweck ab. Für die Schatzkarte von Captain Flint in „Die Schatzinsel“ riskieren die Piraten ihr leben, aber sonst interessiert sich kaum jemand für karten irgend-welcher abgelegener Südseeinseln.

Dies vorausgeschickt, stellt sich als erstes die Frage, wer denn überhaupt für Geoinformation zahlen soll: der (amt-liche) anbieter oder der Nutzer?

Naheliegend ist natürlich, dass der Nutzer zahlt. Man könnte dann auf die Idee kommen, den Preis nach art und umfang der Information festzulegen, so wie früher in der analogen Zeit. Das würde aber dazu führen, dass entweder Großnut-zer einen Spottpreis zahlen oder Geringnutzer wegen der zu hohen kosten für sie abgeschreckt werden. also versucht

man, den Preis an art und umfang der Nutzung zu binden. Das ist aber nicht trivial, wenn für den Nutzer die Geoin-formation nur teil eines komplexen Geschäftsmodells ist. Man muss es dann analysieren und mit anderen konzepten vergleichen, und das in einem umfeld, in dem Geschäfts-modelle ständig angepasst, verändert und verfeinert wer-den. Man mag sich nicht ausmalen, was passiert, wenn der-artig schwierige Preisfindungen mit 16 Bundesländern plus Bundesverwaltung unter konsenszwang geschehen sollen.

Die zweite Möglichkeit, bei der der anbieter zahlt (Open Data), kann politisch oder wirtschaftlich begründet sein. Die politische Begründung heißt Open Government, mehr transparenz von Politik und Verwaltungshandeln für den Bürger. Die wirtschaftliche Begründung liegt in der annah-me, dass mit kostenlosen Geodaten die It-Wirtschaft stimu-liert wird. Beide Begründungen sind nicht unumstritten und noch weit von einem politischen konsens entfernt. In jedem Fall bleiben bei Open Data die kosten beim Daten anbieter, und er muss sich auch entscheiden, welcher kosten aufwand überhaupt getrieben werden soll in Hinsicht auf Datenqua-lität und aktualität. und dann muss erhöhte transparenz oder Wirtschaftsförderung gegen andere politische Vor-haben, beispielsweise die Zahlung von Mütterrenten, ab-gewogen werden. auch dies keine leichte aufgabe.

Peter Ladstätter Esri Deutschland GmbH Kranzberg

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Wert uNd PreiS amtlicher geoinformation

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ein ergebnis des G8-Gipfels vom Juni 2013 in loch erne, Nordirland, war die unterzeichnung der Open Data Charter. Die G8-Mitgliedsstaa-ten, darunter auch Deutschland, verpflichteten sich zu „Open Data by Default“ und verabschiedeten fünf gemeinsame Open-Data-Prinzipien, um einmal vom Staat erhobene Daten in hoher Qualität und Quanti-tät, gut dokumentiert und als Rohdaten zur Wiederverwertung ohne Restriktionen öffentlich zugänglich zu machen. Dies soll das wirtschaft-liche Potenzial von Open Data fördern sowie Innovation und transpa-renz unterstützen.

Mit Hamburg und Berlin haben die ersten Bundesländer ein transpa-renzgesetz erlassen, immer mehr Städte und kommunen, kreise und landesbehörden stellen ihre (Geo-)Daten als Open Data in eigenen Por-talen in den unterschiedlichsten Datenformaten zum Download oder als Dienst bereit. Der Bund unterstützt mit dem Metadatenportal1 die zent-rale Registrierung, Dokumentation und Suche nach Open Data.

aber reicht eine kostenlose Bereitstellung von Geodaten zum Download oder als WMS-Dienst aus, um Wirtschaft und transparenz breit zu fördern?

Nein, denn ohne spezielles GIS- und kartenwissen sind Bürger und app-entwickler häufig mit den exportierten Geo- und Fachdaten über-fordert, und der Nutzen bleibt so hinter den erwartungen zurück. auch wenn amtliche Daten bei hohen kosten erstellt und vorgehalten werden, bedeutet dies nicht, dass sie einen hohen Wert für nachgelagerte Nutzungen in anderen Bereichen der Wirtschaft oder Verwaltung haben. Ähnlich einem Diamanten entsteht der nachhaltige Wert von Open Data

erst durch Schliff (= Verarbeitung) und Nachfrage, aber nicht durch ihre bloße existenz.

Damit Open Data einen Wert für die Gesellschaft darstellen, müssen die Daten natürlich such- und auffindbar, aber auch leicht interpretier-bar, mit anderen Daten verknüpfbar und analysierbar sein. Open Data tragen dann zur Wertschöpfung und Innovation in der Wirtschaft bei, wenn sie möglichst vielfältig in anderen Informationssystemen, Produk-ten und mobilen apps genutzt und wiederverwendet werden können.

Daten-Provider, die an einer Verbreitung und vielfältigen Nutzung ihrer Daten und Services in mobilen apps, Web- und GIS-anwendungen interessiert sind, sollten arcGIS Online zur ersten Wahl für die Bereit-stellung von Open Data machen.

Denn mit arcGIS Online können erstmals auf effiziente und kostengüns-tige Weise Open Data als Feature-Services in der arcGIS Online Cloud gehostet, gemanagt, gesucht und mit anderen anwendern in der eige-nen Organisation oder weltweit geteilt werden. Open Data müssen nicht mehr in verschiedene Formate exportiert oder als WMS gekapselt auf ei-genen Servern zum Download oder als Dienst bereitgestellt werden. Die Daten stehen in arcGIS Online sofort ready to use allen Interessierten im Internet2 kostenfrei als kartendienst zur Verfügung. Mit arcGIS Online kann jeder anwender sehr einfach Open Data mit anderen Daten kombi-nieren und sie analysieren sowie sofort einsetzbare WebMaps und apps ohne entwicklungsaufwand für alle Devices erstellen. Natürlich stehen in arcGIS Online auch aPIs für professionelle entwickler zur Verfügung,

Der Wert von

oPeN data

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topo graphic Map, World Image Map oder Ocean Basemap eingearbei-tet werden. Open-Data-Community-Beiträge dienen so dem kontinuier-lichen ausbau und der anreicherung und aktualisierung von Grund-karten-Services, die quasi in jeder GIS-anwendung, Web-applikation und mobilen anwendung genutzt werden.

Die ersten Open-Data-Beiträge aus Deutschland sind Orthofotos von Hamburg (40 cm auflösung) und erlangen (7,5 cm auflösung), die in die World Imagery Map eingeblendet werden und so die Standardauf lösung von 60 cm der Microsoft-Bing-luftbilder weiter verbessern.

Die teilnahme am Community-Maps-Programm ist kostenfrei. Weitere Informationen zu Community Maps und zu denteilnahmevoraussetzun-gen sind unter www.arcgis.com/features/maps/community-maps.html zu finden.

Fazit: Der Wert von Open Data erschließt sich durch breite Nutzung und Wiederverwendung ohne Restriktionen. Mit arcGIS Online stehen ein-fache Werkzeuge für den Zugang zu Open Data und ihre Bereitstellung sowie die Wertschöpfung durch Dritte bereit.

Jörg-Peter WendtEsri Deutschland GmbHKranzberg

1 www.govdata.de2 www.arcgis.com

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damit sie anwendungsspezifische lösungen und apps entwickeln kön-nen. auch die Dokumentation der Open-Data-Feature-Services und WMS-Dienste kann in arcGIS Online layersensitiv und einfach vorge-nommen werden. Neben automatisch generierten Metainformationen stehen Felder für Beschreibung, Nutzungsbedingungen sowie Quellen-angaben (Credits) zur Verfügung. Mit tags können die Daten für Such-routinen wieder leicht auffindbar gemacht werden.

Beispiele für die Veröffentlichung von Open Data in arcGIS Online fin-den sich bereits viele. esri Deutschland hat etwa die Verwaltungsgren-zen des BkG, die Zensusdaten des Statistischen Bundesamts und von infas geodaten bereitgestellte PlZ-Grenzen unter dem user „esride_content“ als Feature-Services veröffentlicht. Des Weiteren betreibt esri Deutschland das arcGIS Online Portal GovData Mirror und spiegelt Metadaten von raumbezogenen Daten und Services aus dem Open- Data-Metaportal www.GovData.de in arcGIS Online. Dadurch können in GovData registrierte Open Data in arcGIS einfach gesucht, gefun-den und genutzt werden.

Neben diesen Standardmöglichkeiten bei arcGIS Online können Open Data Provider ihre kartendaten auch für die Community Maps zur brei-ten Nutzung freigeben. Im Rahmen des Community-Maps-Programms werden die bereitgestellten Geodaten in der esri Cloud gehostet und verwaltet, wodurch eine hohe Performance und Verfügbarkeit sicher-gestellt ist. Die Daten können von esri in mehreren hochauflösenden und weltumspannenden Basemaps wie der World Streets Map, World

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Esri: Die im Frühjahr 2013 ver-öffentlichte Studie „Geoinfor-mationen in kommunen“ hat gezeigt, dass die kommunen in Deutschland GIS-koordina-toren noch keineswegs flächen-deckend einsetzen, obwohl er-heblicher Handlungsbedarf besteht. Was hat Ihren land-kreis dazu bewogen, ein kom-munales Geoinformationssys-tem aufzubauen?

Huber: Wie meist in der Verwaltung: der leidensdruck! es gibt in Bayern kein Gesetz, das kommunen, landkreise und Städte verpflichtet, geo-grafische Daten in digitaler Form zu führen. In Bayern wurden Ämter im Veterinärwesen oder das Gesundheitsamt kommunalisiert, aber eben nicht wie zum teil in anderen Bundesländern die Vermessungsämter. Die katastervermessung ist völlig losgelöst von Wirtschaft und kommunal-verwaltung, was im Grunde genommen auch gut ist. außer in einigen Stadtvermessungsämtern, die mehr oder weniger Zwitterbetriebe sind.

Esri: Wenn es also eine freiwillige entscheidung war, wie kam der land-kreis zu der Überzeugung, dass ein GIS oder eine GDI durchaus nütz-lich sein könnte?

Huber: auf der einen Seite muss das landratsamt selbst viel mit Geo-daten arbeiten. Die klassiker sind natürlich Bauwesen, Naturschutz, um- weltschutz, Denkmalpflege und tourismus. auf der anderen Seite sind da die 39 Gemeinden des kreises, hier war der leidensdruck am größten. Wir sind ein Flächenlandkreis ohne ausgesprochen leistungsstarke, große Gemeinden. Die kleinen Gemeinden unseres kreises sahen sich außer stande, sich ein eigenes komplettes System inklusive Personal ins Haus zu holen. außerdem hatten wir davor schon als erster landkreis in Bayern ein kommunales Behördennetz. Das lief schon seit Jahren gut. So hat sich der landrat schließlich für ein landkreisweites – ein interkommu-nales System – entschieden. Für den Mittelbau ist eine solche koope-ration eindeutig der Weg, der den besten erfolg verspricht. Doch gibt

es leider keinen konsens zwischen landkreistag, Städte tag und Ge-meindetag, hier verpflichtende Vor gaben einzuführen.

Esri: Wie sind Sie vorgegangen, welche Geoinformationen wurden zuerst eingespielt?

Huber: Natürlich muss man zunächst verschiedene Grunddaten in das System einbringen. Bei uns standen damals an erster Stelle die klassi-schen topografischen karten, luftbilder natürlich und selbstverständlich die digitale Flurkarte. Die Content-entwicklung hat sich seither massiv weiterbewegt. Vor allem vonseiten verschiedener Behörden kamen sehr viele Daten, beispielsweise das Biotop-kataster, dazu. aber viel wichti-ger sind die eigenen Daten. Gerade im Bereich Bauleitplanung, Boden-richtwerte ist hier viel passiert. aber auch politisch schwierige themen wie altlastenverdachtsflächen, Breitbandinfrastruktur, Windkraftplanung sind dazugekommen. und natürlich die gesamte erfassung von kommu-nalen Ver- und entsorgungsdaten. Wir haben große Wasserversorger, die kreiswerke Cham und Zweckverbände, die eben große Wasserka-taster haben und sehr viele kanaldaten.

Esri: Bei der Bandbreite der Daten und anwendungen könnte man mei-nen, Sie hätten ein team von fünf Mitarbeitern, um Datenübernahme, Digitalisierung, transformation und alles, was dazu gehört, zu bewältigen!

Huber: Schön wär’s. In der Regel läuft das alles, salopp gesagt, als „One-Man-Show“ ab. Die meisten haben inzwischen verstanden, dass sie mindestens eine weitere Person für die Datenerfassung brauchen. Ich besetze die Vollzeitstelle, manage die Sache technisch, fachlich und organisatorisch, von der It bis hin zu den Geodatenthemen. In der In-dustrie würde man dafür ein ganzes team beschäftigen. Weil es ja wirk-lich von der Datenbank bis zur Fachanwendung geht. Dann hat man noch jemanden aus der technik, der die Daten mit pflegt, sich um Datenexporte und die aufgaben des klassischen tagesgeschäfts küm-mert. Das sind dann in der Regel 1,5 Stellen. Wir holen uns Verstärkung bei der It. Das hat bei uns dazu geführt, dass die Sachgebiete eDV und GIS zusammengelegt wurden, auch führungstechnisch. Wir haben ein team gebildet. Wir kommunizieren auf augenhöhe und auf dem kurzen Dienstweg. Hinzu kommt, dass zum Beispiel die kreiswerke Cham, die

Das Prinzip des Schweizer

taScheNmeSSerSgespräch mit dr.-ing. ulrich huber,

Sachgebietsleiter am landratsamt cham, zum thema „giS und gdi in kommunen“

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zwar ein eigenbetrieb sind, aber mit eigener abteilung bei uns, noch Personal im techniker-Bereich beschäftigen, das für die Datenerfassung Wasser zuständig ist. Natürlich versucht man, möglichst viele leute im Haus zu qualifizieren, damit sie ihre Fachdaten selbst pflegen können. Damit sind wir vor allem in den Bereichen Öffentliche Sicherheit und Ordnung, katas trophenschutz, Jagdrecht und Naturschutz erfolgreich.

Esri: Beachtlich, dass Sie diese leistungen mit 1,5 Personalstellen erbringen! Mit aufgaben wie Sonderprogrammierungen können Sie sich da nicht auf-halten, bestenfalls mit Customizing und Ähnlichem, um Dritte in die lage zu versetzen, zuzuarbeiten. Das fängt beim user Interface Design an und hört beim Datenmodell noch lange nicht auf. Dazwischen braucht es noch tools, die auch von GIS-fachlichen laien schnell erlernt werden können.

Huber: es gibt da zwei Philosophien. einmal kann man sich jede ge-wünschte anwendung als einen „knopf“ bauen lassen oder kaufen. Wir arbeiten aber eher nach dem Prinzip des Schweizer taschenmessers. Das ist für mich arcGIS; ein Baukasten, ein Betriebssystem und keine fertige lösung. Wir passen immer alles so an, wie wir es brauchen. Wenn bei-spielsweise die kreisstraßen gerade neu kilometriert werden müssen und draußen vermessen wird, bin ich froh, dass das System ein „linear Referencing“ enthält. Ich muss es nicht erst eigens programmieren. So kann dann die zuständige Mitarbeiterin die Messergebnisse und weitere angaben damit einpflegen.

Esri: Der erwähnten Studie zufolge sind die angebote an Daten oder Diensten in interkommunalen oder auch kommunalen Informationssys-temen eher angebotsgetrieben und wenig nutzerorientiert. Bei Ihnen scheint jedoch durchaus eine hohe Nutzerorientierung da zu sein ...

Huber: Das ist unsere Philosophie: Wir haben kein Fachinformationssys-tem, sondern ein Betriebssystem. und das Betriebssystem versetzt mich in die lage, auf jede anforderung flexibel zu reagieren. Je mehr diese Systeme von Haus aus mitbringen, desto leichter kann ich reagieren. Hätte ich ein kleines, eingeschränktes System, das mir einen bestimmten knopf und eine bestimmte Methode liefert, dann führte das schnell in die Sackgasse.

Esri: Sie favorisieren also eine durchgängige technologie aus einer Hand, auch wenn Sie vielleicht in der anfangsphase komponenten im Baukasten haben, die Sie noch gar nicht benötigen?

Huber: Da bringe ich mal ketzerisch Microsoft Office oder Word ins Spiel. Jeder hat es, aber wer schöpft schon jemals alle seine Mög-lichkeiten aus? Mit GIS ist es genauso. Natürlich nutze ich bei einem arcInfo nicht alle tausende Möglichkeiten auf einmal. Das heißt aber noch lange nicht, dass das System unwirtschaftlich ist.

Esri: Wirtschaftlichkeit entsteht bei Ihnen also dadurch, dass Sie unmit-telbar und schnell auf den Bedarf der Nutzer reagieren können! Das muss dann mehr oder weniger auf knopfdruck möglich sein.

Huber: Ja. arcGIS war bislang fast immer am Puls der Zeit: Wenn ein neues thema aufkam, folgte in der Regel auch gleich die entsprechende systemtechnische antwort. arcGIS Online for Organizations ist für mich ein klassisches Beispiel. als die tablets in Mode kamen, hatte man dann sofort ein adäquates Werkzeug, um die ohnehin schon irgendwo im Haus zentral vorhandenen Daten ohne große Mühe auch nach außen zu bringen, beispielsweise auf die Smartphones der freiwilligen Feuer-wehren mit der arcGIS app.

Esri: Im It-Bereich gibt es ja einen starken trend hin zu Cloud-Diensten. Ist das schon thema bei Ihnen?

Huber: Die Cloud-technologie können wir als Verwaltung bislang nicht nutzen, da die Regularien nicht zulassen, verwaltungsinterne Daten bei Serverdiensten außerhalb der eu zu lagern. es müsste ein arcGIS Online geben, das innerhalb der eu läuft.

Das nächste Problem ist, dass wir immer noch an Haushalte gebunden sind und ich meine kosten fürs nächste Jahr kalkulieren muss. und klick-bezogene Modelle können ja durchaus kostenschwankungen verursa-chen. Dann wird es für die Verwaltung schwierig, darauf zu reagieren. aus diesem Grund arbeiten wir lieber mit pauschalen angeboten. Im Fall der Bayerischen Vermessungsverwaltung haben wir es geschafft, die gesamten amtlichen Geobasis-Daten pauschalisiert in die kommunal-verwaltungen zu bekommen. Das ist jedes Jahr ein fester Betrag, und wir haben deswegen mit esri das SlG ela abgeschlossen.

Esri: Wo stehen Sie bei der umsetzung Ihres kommunalen GIS? Welche Weiterentwicklungen für Ihre Nutzer initiieren Sie gerade?

Huber: Datentechnisch sind wir gerade bei der umsetzung von einwohne r- meldedaten ins GIS. Die kann man inzwischen für den vorbereitenden katas trophenschutz nutzen. Da eröffnen sich schöne Möglichkeiten. Beim katastrophenschutz selbst, aber auch für die hoffentlich bald kom-mende Zusammenarbeit mit dem Innenministerium. unter anderem sollen die katastrophenschutzpläne ins GIS eingearbeitet werden.

Esri: Hier gibt es doch auch die Möglichkeit, modernste app-techno-logien zu nutzen?

Huber: Ja, allerdings mussten wir beim letztjährigen Hochwasser in Deggendorf lernen, dass plötzlich Mobilfunknetze, Internet und Stromver-sorgung nicht mehr funktionierten. Da mussten wir Papierkarten nutzen. Hier kann es sein, dass GIS sehr schnell auch wieder nur mit steinzeit-lichen Methoden funktionieren. In solchen Fällen muss ich mir ruck, zuck über Webdienste bei der Vermessungsverwaltung topaktuelle topogra-fische Daten vom einsatzgebiet holen können, um sie für die einsatz-kräfte auszudrucken.

es ist natürlich charmant, über das Smartphone in der Hosentasche ein-fach eine katastrophenschutzkarte als esri app zu betreiben. Das wird im landkreis beispielsweise bei den Feuerwehreinsatzkräften sehr inten-siv genutzt.

Wenn das Mobilfunknetz jedoch weg ist, ist auch die karte weg. Des-halb muss eben von der liga Neandertal bis zur liga Hightech alles vorhanden sein.

Esri: Herr Huber, wir bedanken uns herzlich für das Interview!

Das Interview führte Prof. Dr. Gerd Buziek von esri Deutschland.

Links zu aktuellen Veröffentlichungenhttp://www.landkreis-cham.de/kxw/common/file.aspx?data=sllX4CMMEQ36A6/fcaApVcpIU-5ahDb5/mOCAioQluOvvt/Y/+0kcOV7R7v9U6kz+kR+bE+fslSBcJFrmAjbPj0Z8pVvFA7coYZCGw5V4b+XoSZMjmkukvg==

http://www.landkreis-cham.de/kxw/common/file.aspx?data=XkbC4OMXeJUJTNpH4tQF7S2sia4DL7dxuBwTlSI6eFQXCoHCsEkSMqLGEPqfkPdujYSUKlu4hCne/hp68iASFQ4WF8X/5ZxaJOAP6dTvX1YuXih9pNKTyw==

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Die Bilder der großen katastrophen, zum Beispiel in Deutschland verur-sacht durch das Hochwasser an elbe, Donau und weiteren Flüssen, sind uns noch allgegenwärtig und haben sich bei uns als große Herausforde-rung für die vielen freiwilligen und professionellen Helfer im Gedächt-nis eingeprägt. aber nicht nur diese Großschadenslagen stellen insbe-sondere die einsatzleiter vor Fragen, die teilweise über leben und tod entscheiden. auch einsätze, die nicht überregional in Funk und Fern-sehen präsent sind, müssen jederzeit gut gemeistert werden. Dafür ist es allerdings notwendig, umfassende Information zur einsatzstelle zu er-halten. Je besser eine lageerkundung, und dazu zählt auch eine digi-tale lageerkundung, ist, desto klarer können richtige entscheidungen vor allem auch schnell getroffen werden. allerdings ist das bei komple-xen einsatzlagen zu wenig. Das Bestreben eines jeden einsatzleiters ist es, mit seinen kräften und Mitteln „vor die lage“ zu kommen. Was be-deutet das konkret? es geht darum zu wissen, wie sich die lage künftig entwickeln könnte, um richtige und fundierte entscheidungen treffen zu können. Dieses „In die Zukunft“-Schauen kann natürlich sehr unter-schiedlich verlaufen. Viele einsatzleiter haben ein gewisses Bauchge-fühl entwickelt, das auf jahrelanger ausbildung und erfahrung basiert. Das ist unbedingt nötig und oft ein entscheidendes kriterium, um einen einsatz erfolgreich zu führen und zu beenden. aber jedes Bauchgefühl stößt auch an Grenzen. Deshalb werden zunehmend Simulationen ge-nutzt, um die lageentwicklung abschätzen zu können.

Beiden genannten Prinzipien der lagebeherrschung ist gemein, dass dafür aktuelle und umfangreiche Geodaten mit einfachem und schnel-lem Zugang benötigt werden. aber ist das in der heutigen Zeit mit einem vielfachen Überangebot an Daten immer noch ein Problem? Im Großen und Ganzen wahrscheinlich nicht. Im Detail aber dann schon.

Für die Verwendung von applikationen, gerade im Bereich der BOS, ergeben sich hohe erwartungen an die bereitgestellten Basisdaten. Sie müssen auf allen Maßstabsebenen verfügbar sein, möglichst viele unterschiedliche themenbereiche abdecken und stets aktuell sein. Die applikation muss zudem die Daten in ansprechender funktionaler kar-tografie bereitstellen.

Werden applikation online betrieben, ergeben sich weitaus weniger Probleme. Jeder größere Datenanbieter stellt inzwischen Dienste für die kartografisch aufgearbeiteten Daten, manchmal in mehreren Styles, zur Verfügung. Diese Daten müssen nur in die applikation eingebunden werden und stehen dann immer aktuell, ohne dass der anwender sich um ihre Pflege kümmern muss, zur Verfügung. In der Regel als WebMap Services. Featurebasierte analysen sind somit kaum möglich. WFS sind wesentlich seltener zu finden und auch gar nicht so ganz einfach und vor allem nicht ad hoc einzubinden. aber die Problematik für BOS-kräf-te stellt sich noch ganz anders dar. In diesem umfeld kann nicht von ei-ner hundertprozentigen Hochgeschwindigkeits-Online-Verfügbarkeit von Daten ausgegangen werden. entweder sind Mobilfunknetzver-bindungen gar nicht vorhanden oder nicht performant verfügbar und bei Großschadenslagen in der Regel permanent überlastet. Satelliten-verbindungen stellen nur bedingt eine alternative dar.

Deshalb ist die gegenwärtig einzige alternative die Verfügbarkeit der Daten jeweils am Ort des Geschehens mittels geordneter Redundanz. auf eine entsprechende lösung, die die Nachteile einer Offline- Datenhaltung zu minimieren versucht, wird im Folgenden eingegangen.

Seit circa 15 Jahren setzt die Berliner Feuerwehr für ihre einsatzführung das auf einem Produkt von esri basierende lageführungssystem GeoFeS

Informationen für effektive hilfe in

NotSituatioNeN

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ein. es verwaltet eine Vielzahl von raumbezogenen Datenbeständen, die durch unterschiedlichste Institutionen und Behörden in Berlin und Brandenburg gepflegt und bereitgestellt werden – » Abbildung 1 gibt einen Überblick dazu.

Die Zahl der Datenthemen und damit der aufwand für die Datenver-waltung und Bereitstellung nahmen deshalb permanent zu. Inzwischen liegt der umfang bei über 100 verschiedenen Datentypen, Formaten und Quellen. um sowohl den aufwand für die Bereitstellung zu minimie-ren als auch die Bereitstellung der Daten zu beschleunigen, wird des-halb arcGIS Server unter anderem als die zentrale Datendrehscheibe bei der Berliner Feuerwehr eingesetzt. Damit beschränkt sich der primä-re aufwand inzwischen auf die Integration von aktuellen Daten in den zentralen Server. Zwar wäre es wünschenswert, dass alle lieferanten ihre Daten im Server erfassen, aber das ist sicher noch für eine ganze Zeit eine Vision. allerdings gibt es hier positive entwicklungen. In Zusam-menarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und umwelt wird angestrebt, in diesem Jahr eine auf dem NBa-Verfahren basierende Online-Synchronisation zu etablieren. Damit wird der aufwendige Pro-zess der Datenübernahme von 3a-Datenbeständen entfallen. Ähnliche ansätze sind bei den Berliner Wasserbetrieben in der Diskussion. Den-noch werden weiterhin viele Datenbestände als Differenzen-update via etl-Prozesse in den arcGIS Server der Feuerwehr gelangen. Dafür gilt es, diese Prozesse weiter zu automatisieren. Sind die Daten schon im Server als update enthalten, ist die weitere Verteilung inzwischen relativ einfach. Mittels eines neu eingerichteten Verfahrens werden die Geo-

daten in den Stabsräume und den einsatzführungsfahrzeugen wie dem elW3 und elW1 repliziert (» Abbildung 2). Der Vorteil dieser lösung ist, dass sich niemand mehr explizit um die Verteilung der Daten kümmern muss und dass die Replikation auch aufgrund des ausrückens von Fahr-zeugen jederzeit unterbrochen werden kann. In den Fahrzeugen ist so-mit ein konsistenter Datenbestand verfügbar. Die Replikation wird wie-derholt, wenn das Fahrzeug wieder in der Fahrzeughalle auf der Wache steht und in das lokale laN eingebunden ist. eine Synchronisation der Daten bei Verbindung über GPRS, uMtS bzw. lte wird explizit ausge-schlossen, um diese kanäle für weitere digitale Übertragungen freizu-schalten. als nächster Schritt ist die Verbindung von leitstellen-Software (IGNIS Plus) in einem konsistenten System mit arcGIS geplant, sodass auch die Dispositionsaufgaben (circa 1.000 einsätze pro tag) effek tiver gestaltet werden können und der Datenaufbereitungsaufwand eben-falls weiter minimiert wird.

Berliner FeuerwehrVerena Such

www.berliner-feuerwehr.de

DHI-WASY GmbHIngo Michels Jürgen [email protected]@dhigroup.comwww.dhi-wasy.de

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Abbildung 2Abbildung 1

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Wie mit ArcGIS Online interaktive, thematische Karten durch Kombination bestehender Geodaten entstehen München, 25. Dezember 2013, nachmittags, 16,7 ° Celsius, t-Shirt und Biergarten statt Wollmütze und Weihnachtsmarkt. Die bisherige Winter-saison hätte für „Frostbeulen“ und Wintermuffel nicht besser sein können. alle Schnee- und Wintersportfans quälte der milde Winter hingegen. Skifahren, Snowboarden, Rodeln, Schneewandern, Schlittschuhlaufen oder eisstockschießen beschränkten sich in der kalten Jahreszeit ende 2013, anfang 2014 entweder auf Indoor-Bereiche wie eishallen und Snowdomes oder, dank moderner unterhaltungselektronik, auf das heimische Wohnzimmer. Wo Sport auf echtem Schnee und eis möglich ist, lässt sich heutzutage jedoch leicht herausfinden. Ob Zeitung, Fern-sehen, Rundfunk oder Internet, alle Medien stellen Wetterinformatio-nen oder sogar Schneefallprognosen bereit. Diverse Webcams zeigen das Wetter geschehen vor Ort. Diese und weitere Datenquellen können mit der arcGIS Plattform genutzt werden, um anschauliche und infor-mative „echtzeit-karten“ zu erzeugen. Dafür müssen einfach die benö-

tigten Geodaten in eine arcGIS Online Web karte oder in das karten-dokument auf arcGIS for Desktop geladen werden. Zur Nutzung liegen bereits diverse Hintergrundkarten wie Sate llitenbilder, Straßenkarten, OpenStreetMap und topografische karten vor. ein Wetterdatendienst (WebMap Service, WMS) steht zum Beispiel unter wms.openweather-map.org/service zur Verfügung (» Abbildung 1).

Abbildung 1: Hinzufügen eines WMS-Wetterdatendienstes in ArcGIS Online

SchNeeradar 2.0 Wo schneit es und was berichten Soziale Medien darüber?

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Weitere Dokumente wie Webcam-Bilder findet man auf diversen Inter-netseiten. Für ihre Nutzung kopiert man die Internetadresse der jewei-ligen aufnahme und verlinkt sie in einem Geodatensatz. arcGIS Online bietet für die Darstellungen von Bildern, Videos und Diagrammen zahl-reiche konfigurationsmöglichkeiten (» Abbildung 2).

Die Darstellung von Wetterinformationen und Webcam-Inhalten auf einer karte hilft sicherlich bei der Bewertung der Situation vor Ort. Doch sind die Bedingungen tatsächlich so gut, wie aus dem Wetterbericht hervorgeht? Wie lang sind die Wartezeiten an den Skiliften? Wie ist die Situation in den Gebieten, für die die Wetterauskünfte unsicher sind? Zur Beantwortung derartiger Fragen müssen weitere Informationsquel-len genutzt werden. Zum Beispiel Menschen, die direkt am Ort des Ge-schehens sind und ihre erfahrungen bereitwillig mit anderen über so-ziale Medien teilen. Nutzer von Facebook, twitter und Co. berichten standortbe zogen über ihre erfahrungen und posten verortete Bilder und Videos. Mit arcGIS Online ist es möglich, auch diese Geodaten anzuzapfen. Dazu verwendet man die Vorlage „Social Media“, die aus einer Webkarte eine Webapplikation mit zusätzlichen Funktionalitäten zur abfrage von Videos auf Youtube, tweets auf twitter und Fotos auf Flicker erzeugt (» Abbildung 3 und 4).

So entstehen durch kombination unterschiedlicher Daten und Medien, einem Merkmal des Web 2.0 und einem klassischen Charakteristikum Geografischer Informationssysteme, neue Informationen (» Abbildung 5).

Derartige anwendungen sind nicht nur für Sportler von Interes-se. Die „Social Media“-Webapplikation wurde bereits zur Visuali-sierung der Hagel- und Sturmereignisse des vergangenen Jahres und des Hochwassers im Sommer 2013 verwendet. Die Möglichkeit der Datenvalidierung anhand von Social-Media-Meldungen ist ins-besondere im Versicherungsumfeld von Interesse. Mit der arcGIS for Server erweiterung Geoevent Processor stehen sogar weitere Möglich-keiten zur Verfügung, um auf diverse echtzeit-Daten zuzugreifen und im ernstfall automatisiere aktionen wie zum Beispiel Benachrichtigungen oder alarme auszulösen.

Übrigens weist die Webapplikation noch ein weiteres Merkmal des Mit-machweb auf. Jeder Nutzer kann empfehlenswerte Freeride-Gebiete in eine separate Webkarte eintragen. Hierzu einfach auf den link in der Be-schreibung der applikation klicken. Die Webapplikation „Schneeradar“ finden Sie in der Galerie auf www.arcgis.com/home oder direkt unter http://t.co/bOF0efiX3d. Für die Darstellung von tweets ist ein twitter-account notwendig. eine ausführliche Dokumentation inklusive Video-anleitungen zu arcGIS Online finden Sie unter www.arcgis.com/help. Hals- und Beinbruch!

Adam PlataEsri Deutschland GmbHNiederlassung Hannover

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Abbildung 2: Livebild einer Webcam im Pop-up einer Webkarte

Abbildung 3: Erstellen der Webapplikation „Social Media“

Abbildung 4: Verorteter Tweet in der Webapplikation „Social Media“

Abbildung 5: Webapplikation „Schneeradar“ mit Luftdruckgrenzen, Schneefallmengen, Webcams, Freeride-Gebieten und Tweets sowie YouTube-Videos zum Thema Schnee

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Die steigende Verbreitung von arcGIS Services über das Internet führt dazu, dass intelligente lösungen für die kontrolle des Zugriffs auf die bereitgestellten Geodienste zunehmend zu einer unternehmenskriti-schen anforderung werden. Dies gilt insbesondere für dezentral auf-gestellte Organisationen, in denen unterschiedliche Nutzergruppen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten auf zentrale Datenbestände ausgestattet werden müssen. Für solche anwendungsfälle bietet der security.manager der con terra GmbH die Möglichkeit, individuelle und feingranulare Zugriffsrechte zu definieren und durchzusetzen. Zwei typi- sche Beispiele aus der Praxis verdeutlichen die Möglichkeiten der ab-sicherung, die neben der rein räumlichen autorisierung zur einschrän-kung von Funktionen und Inhalten bestehen, und belegen die effizienz des gewählten lösungsansatzes.

Menschen – ein BistumDas Bistum Münster ist mit fast zwei Millionen katholiken die drittgrößte Diözese Deutschlands. es umfasst knapp 280 Pfarreien und reicht von Weeze am Niederrhein bis Wadersloh an den Beckumer Bergen und von Werne am nordöstlichen Ruhrgebietsrand bis zur Nordseeinsel Wange-rooge. Die Bistumsverwaltung versorgt die einzelnen Pfarreien mit geo-grafischen Informationen über eine arcGIS Infrastruktur. Viele Daten-sätze liegen dabei bistumsweit vor, sollen in bestimmten Fällen den Pfarreien jedoch nur für ihr eigenes Gebiet zugänglich gemacht werden. Ohne ein leistungsfähiges Rechtemanagement für die Nutzer hätte dies bedeutet, dass für jede Pfarrei ein eigener Dienst notwendig geworden wäre. außerdem gibt es Nutzergruppen innerhalb des Bistums, die Daten mehrerer Pfarreien zur Verfügung gestellt bekommen, was zu einer weiteren erhöhung der komplexität führt. es ist leicht vorstellbar, dass eine solche Menge an individuellen Diensten ohne ein intelligentes Nutzermanagement kaum praktikabel ist.

Dem Bistum ist daran gelegen, lediglich einen Dienst zu betreiben und den Zugriff über die Zuordnung von Berechtigungen an die unterschied-lichen Nutzer zu steuern. Dabei soll für jeden Nutzer definiert werden können, auf welche Gemeindekennziffern er zugreifen kann. Des Wei-teren wird auch eine Vielzahl bestimmter Objekte über den Bistums-dienst publiziert. Sie tragen unter anderem ein attribut, das über die Gemeindekennziffer die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinde beschreibt.

Mithilfe des security.manager wurde eine denkbar einfache lösung ent-wickelt. Für alle Standardnutzer wurde nur ein einziges Recht definiert, das bewirkt, dass sie lediglich auf diejenigen Objekte zugreifen dürfen, deren Gemeindekennziffer mit der dem Nutzer im active Directory zu-geordneten kennziffer übereinstimmt. Somit konnte eine anforderung, die sonst nur durch Bereitstellung von 280 verschiedenen Diensten reali-sierbar gewesen wäre, mit nur einem Dienst und einem geeigneten Recht im security.manager erfüllt werden. Der notwendige administrationsauf-wand reduziert sich somit enorm.

IT.NRW – FlächenmonitoringDass es sich bei der lösung des Bistums Münster keineswegs um eine Spezialanforderung handelt, zeigt ein weiteres Beispiel des landes-betriebs Information und technik Nordrhein-Westfalen (It.NRW), dem It-Dienstleister für die landesverwaltung Nordrhein-Westfalen. It.NRW stellt eine anwendung zum Flächenmonitoring zur Verfügung, über die die 396 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen freie Flächen kennzeichnen und klassifizieren können. Dabei ist grundsätzlich für Mit-arbeiter der Gemeinden ein Zugriffsrecht für gemeindeeigene Objekte vorgesehen. allerdings können einzelne Gemeinden Nutzern anderer Gemeinden lesezugriffe auf die eigenen Daten gewähren. Somit benö-tigen Nutzer also umfassende Rechte für Objekte der eigenen Gemeinde und leserechte für eine beliebige Menge weiterer Gemeinden.

Diese anforderung mit dezidierten Diensten für jede denkbare kom-bination von Gemeinden umzusetzen erscheint nahezu unmöglich, da-her ist auch hier eine feingranulare autorisierungslogik notwendig. Mit-dem security.manager reicht auch hier ein Dienst, um diesen komplexen Sachverhalt zu realisieren. allerdings sind nun zwei verschiedene Rechte notwendig. Das erste Recht beschreibt, analog zum anwendungsfall des Bistums Münster, die Rechte für den Zugriff auf die Objekte der eigenen Gemeinde, das zweite Recht hingegen beinhaltet die lesebe-rechtigung für weitere Gemeinden, ohne das editieren dieser Objekte zuzulassen. Hierfür können Nutzern über ein aufzählungsattribut im Nutzer-Datensatz weitere Gemeinden zugeordnet werden. Ihnen wird damit das leserecht für die Daten der Gemeinden gewährt, die in dem attribut aufgeführt sind.

Neben den rein technischen Möglichkeiten der Zugriffskontrolle ist die Fähigkeit einer solchen lösung zur Integration in ein bestehendes Sys-tem natürlich von zentraler Bedeutung. Der security.manager übernimmt die autorisierung von arcGIS Diensten, ohne dabei die Interoperabi-lität mit existierenden Client-anwendungen zu gefährden. Dies wird dadurch sichergestellt, dass das Verhalten der geschützten Dienste exakt dem Verhalten nativer arcGIS Dienste entspricht. Dabei ist es sogar möglich, dass der security.manager auf der gleichen Nutzerver-waltung wie arcGIS Server oder arcGIS Online arbeitet.

Die Beispiele verdeutlichen anschaulich, dass sich arcGIS problemlos um einen einfach zu handhabenden, flexiblen und feingranularen Zu-griffsschutz erweitern lässt und dass durch den gewählten lösungsansatz enorme einsparungspotenziale entstehen.

Rüdiger Gartmanncon terra GmbHMünster

www.conterra.de

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Intelligente

SicherheitSlöSuNgeNbieten verlässlichen Zugriffsschutz

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Revisionssichere ablage von geoinformationen

Mit Geodaten dokumentieren wir unsere umwelt und Infrastruktur und deren Dynamik im Verlauf der Zeit. Damit sind Geodaten einem kultur gut gleichzusetzen, das auch für zukünftige Generationen nutzbar bleiben und deshalb revisionssicher abgelegt werden muss.

So wie heute beispielsweise noch geschichtliche altlastenflächen oder Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg aus historischen Geodaten abgeleitet werden, werden diese Informationen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Rückblickende auswertungen von Geodaten mit

uns heute noch nicht bekannten erkenntnissen und Zielen werden not-wendig sein, um wichtige Informationen für anstehende entscheidungen zu liefern. Das enorme Wachstum von Geodatenbeständen verschie-denster Herkunft, ihre intensive und interdisziplinäre Nutzung sowie ein dauer hafter Schutz der Datenintegrität erfordern ganzheitliche lösun-gen für das Handling und das gleichzeitige Management aktueller und historischer Geodaten.

Bei der ablage von Geoinformationen muss beachtet werden, dass nicht nur analoge, sondern auch digitale Speichermedien eine begrenzte lebensdauer haben. Zudem sind Geodaten bereits nach ihrer ersten

Digitale

geodateN-bibliothek

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erstellung ohne spezielle Maßnahmen nicht mehr sicher vor Verfäl-schungen. angesichts dieser Herausforderungen ist die zentrale auf-gabe, eine revisionssichere langzeitsicherung für historische, aktuelle und zukünftige Geodaten zu schaffen, die gleichzeitig eine direkte Nutzung der Datenbestände ermöglicht.

Mit dem Ziel, den Nutzern eine zukunftsweisende lösung zur lang-zeitsicherung von Geodaten anbieten zu können, haben sich die in ihrem Bereich jeweils ausgewiesenen Firmen M.O.S.S. und Fujitsu in einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen. Das ergeb-nis ist eine modulare und integrierbare lösungsarchitektur, die Digitale Geodaten-Bibliothek. Sie ermöglicht eine fachlich gesteuerte, revisions-sichere langzeitsicherung von luftbildern und weiteren Geodokumen-ten, zum Beispiel Vermessungsrissen. Berücksichtigung finden bei der umsetzung nicht nur die fachlichen anforderungen und die 16 grund-legenden Prinzipien von staatlichen Vermessungsbehörden und archi-ven, die von der euroSDR Working Group „Geographic Data archiving“ im GI+100-Papier zusammengestellt wurden. es werden auch die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für die archivierung digitaler Daten vorgegebenen Standards angewendet. Durch den einsatz standardisierter Querschnittsformate ist der unein-geschränkte Zugriff und damit die Nutzbarkeit der langzeitgesicher-ten Geodokumente unter kontinuierlicher Wahrung ihrer Integrität und authentizität gewährleistet. Durch die konsequente anwendung dieser Standards sind die wertvollen Daten wie kulturgut für zukünftige auf-gaben gesichert.

Grundlagen der architektur bilden die Standardlösungen novaFaCtORY auf Basis von arcGIS aus dem Hause M.O.S.S. und SecDocs von Fujitsu.

novaFaCtORY ist das geotopografische Datenmanagementsystem (Gebrauchsspeicher, aktiver Datenbestand) von M.O.S.S. Bei SecDocs (langzeitspeicher, passiver Datenbestand) handelt es sich um eine zer-tifizierte Middleware von Fujitsu zur beweiswerterhaltenden, zeitlich unbe grenzten Speicherung von elek tronischen Dokumenten. Beide lösungen werden durch den novaFaCtORY SecDocs Connector ver-bunden, sodass sich die jeweiligen anforderungen an beide Produkte in einer gemeinsamen Systemlösung kombinieren und erfüllen lassen.

novaFaCtORY mit arcGIS for Server hat sich als führende lösung zur Verwaltung von geotopografischen Datenbeständen bewährt. Mit dem

novaFaCtORY SecDocs Connector wird die Brücke zwischen aktiven und passiven Geodaten, zum Beispiel luftbildern oder Vermessungs-rissen, geschlagen. aktive, noch permanent benötigte Daten werden mit den novaFaCtORY Mechanismen verwaltet und bereitgestellt. Passive bzw. revisionssicher zu speichernde Daten werden mit dem SecDocs Connector an SecDocs übergeben. Wesentlicher aspekt der architektur ist, dass die langzeitgespeicherten Daten weiterhin über nova FaCtORY recherchierbar und verfügbar sind.

Der novaFaCtORY SecDocs Connector bietet anwendern: · ablegen von Geodaten (zum Beispiel luftbildern) in der SecDocs umgebung

· Recherchieren abgelegter Geodaten · Qualifizierten Zugriff auf abgelegte Geodaten · anstoßen der Integritätsprüfung für Geodaten

novaFaCtORY als geotopografisches Datenmanagementsystem auf Basis von arcGIS verbindet über den novaFaCtORY SecDocs Connector die Welt der Geodaten mit Fujitsu SecDocs, der ersten und derzeit ein-zigen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach Common Criteria eal 4+ zertifizierten, tR-03125-konformen, be-weiswerterhaltenden langzeitspeicherung.

Neben der lösung Digitale Geodaten-Bibliothek bieten M.O.S.S. und Fujitsu den Nutzern aus der öffentlichen Verwaltung eine auf ihre an-forderungen zugeschnittene Integrations- und Beratungsleistung. Dazu haben die beiden Firmen ein Branchen-Competence-Center für die Speicherung und langzeitspeicherung von Geodaten ins leben gerufen, das sie mit ausgewiesenen Fachleuten besetzt haben. ein effizienter und nachhaltiger einsatz der Digitalen Geodaten-Bibliothek wird durch die kompetenzen beider Partner und die modulare architektur der lösung gewährleistet. als alternative zur Implementierung in der It-umgebung des kunden ist die lösung ohne einschränkungen auch als Service aus der Cloud vorgesehen.

M.O.S.S. Computer Grafik Systeme GmbHDaniel Holweg

www.moss.de

Fujitsu Technology Solutions GmbHJohannes Schöniger

www.fujitsu.com/de

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Architekturkonzept der Digitalen Geodaten-Bibliothek

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Informationssicherheit als

herauSforderuNg

Die anforderungen an ein unternehmensweites Management der Infor-mationssicherheit haben sich im laufe der Zeit enorm gewandelt. War arcGIS zunächst ausschließlich erfahrenen experten zur aufbereitung und analyse räumlicher Daten vorbehalten, so ebnete die Software schon bald den Weg zu einer vernetzten Zusammenarbeit im unter-nehmen. Datenbankmanagementsysteme haben unter anderem ge-währleistet, Daten stringent und konfliktfrei zu bearbeiten, und damit größere auftragsvolumina ermöglicht. aus betriebswirtschaftlicher Sicht bietet der konzentrierte einsatz mehrerer experten im team einen klaren Wettbewerbsvorteil. Daten und Produkte des GIS lassen sich unmittelbar über das It-Netzwerk bereitstellen. It-Services sind heute unverzicht-barer Bestandteil der GIS-Nutzung als Medium der schnelleren Zusam-menarbeit.

ArcGIS im Internetals arcGIS einzug ins Internet hielt, entwickelte die „karte“ als Medium binnen kürzester Zeit eine große anziehungskraft auf zahlreiche Ge-schäftsmodelle. Denn unternehmen können auf diesem Weg prob-lemlos ihre Nutzer gemeinschaft erreichen. Das bedeutet auch: Das unternehmen präsentiert sich über seine GIS-Dienste im Internet. Diese öffentlichkeitswirksame GIS-Präsenz erfordert es, die wichtigsten unter- nehmensziele bei der Planung mit einzubeziehen. auch die GIS-Infra-struktur wird dadurch also Bestandteil der unternehmensstrategie im Bereich Marketing und Vertrieb.

ArcGIS in der Cloud Mit der Version arcGIS 10 hat esri schließlich eine leistungsstarke Cloud-Präsenz hervorgebracht. Damit stehen grundlegende Geoinformationen, aber auch geschäftsfeldrelevante, räumlich verortete Informationen via Internet auf dem gesamten Globus bereit – ausfallsicher und rund um die uhr. unternehmen können mithilfe dieser arcGIS Version ihre Business-Systeme wie SaP, CRM, CaD, IBM Cognos, Sharepoint etc. direkt mit GIS koppeln. Die Folge ist eine tiefgreifende technische und prozes suale Integration der GIS-Infrastruktur innerhalb der unternehmen. unterneh-menskritische Prozesse setzen sich aus Schritten zusammen, die über die einzelsysteme hinweg bewerkstelligt werden. GIS hat daran anteil. Wer diesen Weg beschreitet, ist in der lage, kundenanfragen schneller zu beantworten, neue Produkte einzuführen und so neue kunden zu erreichen. Die eigene Planung wird zielgerichteter. Doch damit nicht genug: Die prozessuale Integration des GIS erzeugt einen klaren Wett-bewerbsvorteil, eröffnet sie doch für die unternehmensentwicklung neue Perspektiven. Der erfolg im Wettbewerb hängt auch davon ab, die prozessunterstützende It zuverlässig bereitzustellen. Das schließt die GIS-Infrastruktur des unternehmens ein. GIS ist It!

InformationssicherheitDoch noch von weiteren Faktoren hängt der erfolg einer Organisation ab: Sicherheit, Vertraulichkeit und Integrität sind neben der zuverläs-

sigen Verfügbarkeit der Daten Herausforderungen, denen sich heute jedes unternehmen stellen muss. Ob abgehörtes kanzlerinnenhandy oder untersuchungsausschüsse zur kommunikation rund um Beschaf-fungsprojekte der Bundeswehr – die Öffentlichkeit ist für das thema Informationssicherheit längst sensibilisiert. und ein modernes unter-nehmens management muss das thema an eine zentrale Stelle rücken, vor allem dann, wenn die prozessuale Integration ständig fortschreitet. Zu diesem Zweck sind in den vergangenen Jahren Methoden entwickelt und in Standards fortgeschrieben worden, die unternehmen dabei unterstützen, ihren betriebswirtschaftlichen erfolg zu sichern!

Je nach land, Branche und eingesetzten technologien gelten – teils sogar verpflichtende – Regularien, etwa die ISO/IeC 27001 Information Systems Management System Requirements oder die BSI 100-1-Ma-nagementsysteme für Informationssicherheit. In Deutschland umfasst die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik verab-schiedete Standardreihe 100 die Standards BSI 100-1 bis BSI 100-4. Die Methodik des It-Grundschutzes, wie im Standard BSI 100-2 beschrieben, bietet konkrete Maßnahmen für unternehmen an, um das Management der Informationen grundlegend zu gewährleisten.

Geosecure: Dienstleister für BOSDie esri Deutschland Group hat im Januar 2012 das tochterunternehmen Geosecure Informatik GmbH gegründet. erfahrene experten und eine spezialisierte Infrastruktur können hier den einsatz von GIS im Nischenmarkt der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsauf-gaben (BOS) zielgruppenspezifisch begleiten. Die Zusammenarbeit bei-spielsweise mit der Bundeswehr erfordert hochspezialisiertes Wissen rund um ihre besonderen anforderungen an die Informationssicherheit. Geosecure verfügt heute über die Fähigkeit, die Plattform arcGIS mit all ihren komponenten in ein ganzheitliches Management der Informa-tionssicherheit zu integrieren. Dabei kann auch die Methodik des BSI-Grundschutzes zum einsatz kommen. Dies schließt die gegebenenfalls erforderliche Risikoanalyse auf Basis des It-Grundschutzes (BSI 100-3) ein, für den Fall, dass die Informationen des unternehmens einen hohen oder sehr hohen Schutzbedarf ausweisen. Die experten von Geosecure verfügen über relevante Qualifikationen und nachweisbare Zertifizierun-gen im Bereich des It-Grundschutzes. Die Dienstleistung der Geosecure ergänzt damit zielgerichtet das Portfolio der esri Deutschland Group für diesen Bedarf. Sie unterstützt Implementierung, Betrieb sowie Weiter-entwicklung und ausbildung des Personals unter der Prämisse eines umfassenden konzepts zum Management der Informationssicherheit.

Michael MundtGeosecure Informatik GmbH

www.geosecure.de

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geo oPeN data schnell in Nutzung bringen

offene geodaten einfach erschließen, bereitstellen und nutzen

Die zunehmende Bereitstellung von Open Government Data unterstützt das öffentliche Handeln und wird auf vielen politischen ebenen aktiv vorangetrieben. Verfolgt wird das Ziel, mithilfe von offenen Daten wert-volle Informationen zu gewinnen für mehr transparenz, Beteiligung und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Bürgern und Wirtschaft. Das gilt insbesondere für Geodaten und ist mit einfachen Mitteln möglich.

Die Idee, dass Daten der öffentlichen Hand kostenlos, frei nutz- und verfügbar für jedermann sind, erscheint heute vielleicht noch visionär, wird jedoch bald Standard sein. Getragen wird die Idee auf vielen ebe-nen von unterschiedlichsten akteuren. Die G8-Staaten haben im Juni 2013 die Open Data Charter unterzeichnet, in der sie sich verpflichten, Regierungsdaten möglichst als Open Data zur Verfügung zu stellen. Die Vereinten Nationen stellen ihre Daten auf die gleiche Weise zur Verfü-gung. Neelie kroes, Vizepräsidentin der europäischen kommission und verantwortlich für die Digitale agenda europas, hat in verschiedenen Reden den Wert von Open Data herausgestellt. und Präsident Barack Obama unterzeichnete Mitte 2013 eine entsprechende executive Order für die uSa. In Deutschland will die Große koalition laut koalitionsver-trag Open Data fördern und fordern: „Die Bundesverwaltung muss auf der Basis eines Gesetzes mit allen ihren Behörden Vorreiter für die Bereit-stellung offener Daten in einheitlichen maschinenlesbaren Formaten und unter freien lizenzbedingungen sein.“ Open Data ist kein kurzfristiger Hype, sondern ein politisch gewollter trend – gemäß wallstreet:online sogar ein „Mega-Business-trend 2014“ (» Abbildung 1).

allein mit der Bereitstellung der Daten ist jedoch nicht jedem geholfen, da sie noch interpretiert und in einen kontext gebracht werden müssen. Gerade hier liegt ein Vorteil von Open Data: es wird die Möglichkeit geboten, dies selbst zu tun; man ist nicht zwangsläufig auf eine bereits vorgefertigte analyse oder Interpretation angewiesen. Dies schafft trans-parenz und Raum für unterschiedliche ergebnisse und stößt Diskussio-nen und Interaktionen an. ein großer teil der Daten hat einen Bezug zum Raum und lässt sich auf einer karte darstellen. Menschen sind es gewohnt, karten zu lesen und mit ihnen zu interagieren. Dabei müssen diese karten nicht zwangsläufig von experten erstellt werden. es bedarf also Möglich-keiten, die es jedem erlauben, karten ad hoc mit Open Data anzureichern.

Geo Open Data lassen sich oft in maschinenlesbaren, aber nicht geo-üblichen Formaten auf zentralen Open-Data-Portalen wie dem Datenportal Deutschland GovData (govdata.de) oder verteilt in Geoda-teninfrastrukturen finden. Nutzen lassen sie sich aber oftmals nur mit ex-pertenwissen. Hier helfen Metadaten. Sie beinhalten die notwendigen Informationen, die der Nutzer für das Verständnis der Daten benötigt, um sie zielgerichtet weiterverwenden zu können. eine automatisierte Bereitstellung der Metadaten in strukturierter Form auf einer skalier-baren und frei zugänglichen Plattform zur karten erstellung ist folglich eine Grundvoraussetzung für eine effiziente Nutzung der bereitgestell-ten Geodaten durch die anwender. Zu diesem Zweck hat con terra die Open Data Bridge entwickelt und auf esri GitHub als Open Source ver-öffentlicht. Sie spiegelt automatisiert Quellenverweise aus Open-Data-Portalen und Geodateninfrastrukturen in arcGIS Online Subskriptionen. Dies geschieht bei der automatisierten Übernahme der Metadaten für WMS- und kMl-Datenquellen, die beispielsweise in GovData von Städ-ten und kommunen eingestellt werden. Sie können in der arcGIS Online Subskription GovData Mirror gefunden, visualisiert und von Bürgern und experten weiterverarbeitet werden. Der einsatz der Open Data Bridge ist für jede arcGIS Online Subskription möglich.

Abbildung 1

Open-Data- Portale/

Geodaten- Infrastrukturen

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liegen Geodaten zwar in maschinenlesbarer, aber in für anwender nicht ohne Weiteres nutz- oder interpretierbarer Form vor, bietet sich mit FMe ein leistungsfähiges und flexibles Werkzeug für ihre effiziente umwand-lung und automatisierte Weiterverarbeitung mit Raumbezug an. Offe-ne, dezentral bereitgestellte Geodaten aus Open-Data-Portalen können mit FMe in arcGIS Online als Dienste (zum Beispiel Feature-Services) bereitgestellt und so in anwendungen integriert werden (» Abbildung 2).

ein Beispiel mit Daten der Stadt Münster soll dies verdeutlichen. Das tiefbauamt der Stadt Münster veröffentlicht aufgrabungsmeldungen (das heißt Baustellen) als Shapefiles (ZIP-Dateien) auf GovData. Die Daten sind für Bürger so zunächst nicht direkt nutzbar, lassen sich aber über FMe automatisiert als Feature-Service in arcGIS Online bereitstel-len. auf diese Weise können sie auf arcGIS Online gefunden, auf Grund-karten dargestellt und als interessante Information für die Bürger ge-nutzt werden. Zur Integration in eine funktional fokussierte map.app zur Bürgerinformation bedarf es dann nur noch weniger klicks (» Abbildung 3).

Der Bürger erhält auf diese Weise Informationen über Beginn, träger und einzugsgebiet von Baumaßnahmen in seiner Stadt. Denkbar ist hier eine Verlinkung zu Netzbetreibern, Versorgungsunternehmen etc., die

mit einem solchen angebot einen verbesserten und kostensenkenden Service für ihre kunden anbieten können.

Fazit: Die Bereitstellung von Geodaten als offene Daten schafft trans-parenz und eröffnet neue, vielfältige Möglichkeiten für mehr Bürger-information und -beteiligung. Mit arcGIS Online, Open Data Bridge, FMe und map.apps steht die richtige technologie zur Verfügung. time to get „Open Data Ready“.

Marc KleemannThore Fechner Jens Voigtcon terra

www.conterra.de

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Abbildung 2 Abbildung 3

Open-Data- Portale/

Geodaten- Infrastrukturen

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arcGIS 10.2.1 bringt einige Neuerungen für die gesamte Plattform, die auf arcGIS Resources1 detailliert beschrieben sind. Im Folgenden finden Sie einige Highlights für arcGIS for Desktop und arcGIS for Server.

ArcGIS 10.2.1 for DesktopFür einige Werkzeuge, zum Beispiel Profil, Neigung und konturlinien, in der 3D analyst toolbox können in dieser Version jetzt auch laS- Daten als eingabe verwendet werden. Damit werden die einsatzmöglich keiten dieser Daten in einem GIS-Projekt erweitert. Zusätzlich können laS-Daten nun in einem komprimierten Format verarbeitet werden. Zur er-stellung dieses Formats stellt esri das Werkzeug „laS Optimizer“ auf arcGIS Online zum Download bereit.

Das Bearbeiten von konflikten in einer versionierten Geodatabase wurde durch die einführung neuer Optionen im Dialog zur Behandlung von konflikten erleichtert. es ist nun möglich, nur diejenigen Felder an-zeigen zu lassen, die einen konflikt verursachen. Solche konfliktfilter können auch mit zwei neuen GP-Werkzeugen erstellt bzw. gelöscht werden.

Die arctoolbox bietet in dieser Version noch weitere neue Werkzeuge. So lassen sich nun Feldnamen und alias mittels GP-Werkzeug ändern. Zur Behebung von Dateninkonsistenzen steht ein neues toolset „Zusam-menführung“ mit fünf Werkzeugen zur Verfügung. Damit lassen sich unter anderem linien räumlich anpassen, attribute übertragen oder kanten an-passen. Änderungen an Features lassen sich mit einem ebenfalls neuen Werkzeug ermitteln. auch für die arbeit mit geometrischen Netzwerken bietet die Version 10.2.1 neue Werkzeuge, mit denen die Überprüfung solcher Netzwerke wesentlich verbessert wird.

eine weitere Neuerung ist die einfache einbindung von GP-Services auf arcGIS Online und arcGIS for Desktop. Wenn Sie auf arcGIS

Online nach GP-Services suchen und auf den link eines ergebnisses klicken, wird dieser GP-Service als toolbox in das Fenster arctoolbox hinzugefügt.

ArcGIS 10.2.1 for ServerDie aktuelle Version von arcGIS for Server bringt neben einigen neuen Funktionen vor allem erleichterungen für den administrator. Der arcGIS Server Manager zeigt jetzt den Maschinennamen und den tatsächlichen Pfad der zugrunde liegenden MXD-Datei für die kartendienste an. Diese Information ist hilfreich, wenn das MXD geändert werden soll. Der Manager erhält außerdem eine Suchfunktion für Dienste.

Die konfiguration von Webadaptor für arcGIS for Server und Portal for arcGIS wurde vereinfacht, gleichzeitig wurden die Möglichkeiten, die konfiguration per Scripting zu automatisieren, erweitert. ebenso wurde die konfigurationsseite von Webadaptor neu gestaltet und damit der Benutzer oberflächevon arcGIS Server Manager angepasst. Mehrere Ver-sionen von Webadaptor für IIS können jetzt auf einer Maschine installiert werden. Dadurch werden Migrationen und tests wesentlich erleichtert.

Die WMS-Schnittstelle in arcGIS for Server unterstützt jetzt mehrdimen sionale Daten. Neben „Zeit“ werden auch andere Dimensionen wie Höhe oder tiefe im Service unterstützt. In der Version 10.2.1 wurde für Feature-Services von arcGIS for Server die „Sync“-Funktionalität eingeführt. Damit wird das editieren von Daten in anwendungen im Offline-Modus ermöglicht.

Roman StarýEsri Deutschland GmbHKranzberg

1 resources.arcgis.com

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ArcgIS 10.2.1 – ein release mit interessanten Neuerungen

SoftWare NeWS

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33S O F t W a R e N e W S

esri veröffentlicht eine aktualisierte Version von Cityengine, die eine Stand-alone-Desktop-Software für 3D-Design, -Planung und -Modellie-rung städtischer Räume mit folgenden einsatzszenarien ist: · erstellung von 3D-Stadtmodellen aus 2D-Vektordaten · 3D-Design basierend auf 2D-Vektordaten und Cityengine Regeln · Dreidimensionale Modellierung virtueller städtischer Räume für Simulationen und unterhaltungsindustrie

esri versteht die Cityengine als eine lösung zur erstellung von 3D- Inhalten. Im neuen Release 2013.1 geschieht die anbindung an arcGIS über Import und export von 2D-und 3D-Daten aus File-Geodatabase und Shapefile. Die wichtigsten Neuerungen:

Rule Package – Regeln erstellen und als Paket mitsendenMit Cityengine 2013 kann ein Regelpaket, das Rule Package, einschließ-lich der damit verbundenen texturen und 3D-Modelle erstellt werden. Dieses Regelpaket kann anschließend auf arcGIS Online für andere anwender freigegeben werden. Das in arcGIS 10.2 for Desktop vorhan-dene Werkzeug Features aus Cityengine Regeln ermöglicht den Im-port und die anwendung dieser Regeln auf Multipatch-Geometrien in arcGIS for Desktop. auf diese Weise können direkt in arcGIS detaillierte 3D-Modelle visualisiert werden (» Abbildung 1).

3D-PflanzenbibliothekCityengine 2013 umfasst eine erweiterte Pflanzenbibliothek mit 3D- Modellen von über 75 Pflanzentypen zur ergänzung und aufwertung der dreidimensionalen Darstellung: realistisch, kompakt und analytisch (» Abbildung 2).

Verbesserte Darstellung von StraßenDie Visualisierung und Modellierung von Straßen wurde in Cityengi-ne 2013 deutlich verbessert. Neue kreuzungsarten, Brücken und Über-führungen werden unterstützt. Der Import aus OpenStreetMap und File-Geodatabases wurde verbessert, um die automatische grafische

Bereinigung, anschlusseinstellungen und die Brückendarstellung zu unterstützen (» Abbildung 3).

City Wizard – ein neuer AssistentCity Wizard erleichtert den einstieg in die 3D-Modellierung mit defi - nierten Designvorlagen. es stehen mehr als 400 elemente wie Fassaden-texturen und Pflanzentypen zur Verfügung (» Abbildung 4).

Real-time ReportsWährend der 3D-Modellierung werden automatisch zusammenfassende Informationen ausgewählter Parameter des Modells wie Geschoss-flächenzahl und energiebedarf erstellt. Diese Informationen können zur weiteren Verwendung exportiert werden.

CityEngine SDK für Software-EntwicklungCityengine 2013 besitzt ein SDk, sodass die anwender die „Prozedural-Geometrie-Generierung“ in andere anwendungen einbinden können, zum Beispiel in 3D-Modellierungs software (Sketchup, Maya), Spiel-engine (unreal engine, unity3D), Simulation-engine (Citilabs, Vega Prime) oder arcGIS Desktop Werkzeuge und Server-erweiterungen. Verschiedene entwicklungen mit diesem SDk wurden mit einem Plug-in für auto-desk Maya umgesetzt, die bereits über GitHub veröffentlicht wurden (» Abbildung 5).

esri Cityengine: esri.com/software/cityengine esri Cityengine SDk: https://github.com/esri/esri-cityengine-sdk Customer Care Portal: https://customers.esri.com/index.cfm?event=login.show

Özgür ErtacEsri Deutschland GmbHKranzberg

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Cityengine 2013.1 – Neuheiten im Überblick

Abbildung 4 Abbildung 5Abbildung 2

Abbildung 1 Abbildung 3

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Neue offline-Funktionen in ArcgIS 10.2.1

einer der wichtigsten neuesten It-trends ist Mobilität. Informationen werden immer und überall genutzt. Dadurch werden entschei-dungen vor Ort präziser, aufgaben schneller und genauer erledigt. aufgrund einer Vielzahl mobiler Plattformen und möglicher anwen-dungsfälle, meist auch ohne bestehende In-ternetverbindung, wird die umsetzung einer passenden lösung schnell zu einer Herausfor-derung. esri stellt mit arcGIS 10.2.1 eine Reihe neuer komponenten und Workflows zur Verfü-gung, um skalierbare mobile lösungen als ver-längerten arm für Geoinformationssysteme zu erstellen. eine mobile lösung besteht dabei immer aus einer mobilen Infrastruktur und den mobilen anwendungen, die sie nutzen.

Mobile Infrastruktureine mobile Infrastruktur in arcGIS kann service- und desktopbasiert sein. Die servicebasierte Version kann mithilfe von arcGIS for Server, arcGIS Online und Portal for arcGIS umgesetzt werden. Die mobilen anwendungen können hierbei direkt über Webservices sowohl Vektor- als auch Hintergrundkarten herunterladen und offline nutzen. Die Vektordaten mit den zuge-hörigen attributen kann der anwender zudem offline editieren und später über den Webser-

vice synchronisieren. es ist auch möglich, arcGIS Online Hintergrundkarten, zum Beispiel World Street Map, offline zu nutzen.

In der desktopbasierten Infrastruktur werden die Geodaten per „Check-out“ mit arcGIS for Desktop erstellt und müssen anschließend den mobilen anwendungen zur Verfügung gestellt werden. Neben Vektordaten und Hintergrund-karten können hier zusätzlich auch Netzwerke für Routing und locators für Geokodierung off-line bereitgestellt werden. um das Datenvolu-men auf mobilen Geräten zu minimieren, ist es in beiden Infrastrukturen zu empfehlen, die Geo- daten nur für definierte Gebiete zu exportieren.

Mobile AnwendungenDie arcGIS Runtime SDks bieten komponen-ten, um die mobile Infrastruktur zu nutzen1. Damit können eigene anwendungen für die Plattformen iOS, android, Windows, linux und MacOS erstellt werden. Sie können die offline bereitgestellten Hintergrundkarten, Vektorda-ten, Netzwerke für Routing und locators für Geokodierung in gleicher Weise verwenden. Somit ist es in mobilen Szenarien mit vielen außendienstmitarbeitern möglich, die Offline-Daten einmal zentral zu erstellen und sie an-

schließend für die mobilen klienten zu kopie-ren. als erste app von esri kann Collector for arcGIS für iOS und android Hintergrundkarten und Vektordaten offline nutzen.

Der aufbau einer mobilen lösung kann von vielen Faktoren abhängen: Wie viele außen-dienstmitarbeiter werden zusammenarbeiten? Müssen verschiedene mobile Plattformen un-terstützt werden? Welchen Funktionsumfang soll die mobile app haben? Müssen Daten off-line zur Verfügung stehen? Wie werden die Da-ten aktualisiert? – Dies sind nur einige der da-bei möglichen Fragen. Mit den service- und desktopbasierten Synchronisationsszenarien und den unterschiedlichen nativen arcGIS Runtime SDks bietet esri einen Baukasten, um maßgeschneiderte mobile lösungen über Plattformgrenzen hinweg zu erstellen. Die Vor-teile liegen auf der Hand.

Christine BrunnerAlexander ErbeEsri Deutschland GmbHKranzberg

1 Ausgenommen ist das ArcGIS Runtime SDK for WPF.

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ortsbezogene benachrichtigungen erhalten mit dem ArcgIS geotrigger Service

Immer mehr Menschen verwenden Smartphones und tablets, wenn sie unterwegs sind. Durch die permanente ermittlung des eigenen Stand-orts auf diesen Geräten eröffnen sich vielfäl-tige, interessante anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können dem Benutzer spezifische Benachrichtigungen zu seinem momentanen aufenthaltsort gesendet werden. So könnten etwa touristen über Sehenswürdigkeiten infor-miert werden, sobald sie in ihre Nähe kommen. Oder Bürger erhalten eine Nachricht, wenn sie sich einer gesperrten Straße nähern. kunden könnten maßgeschneiderte angebote über-mittelt werden, sobald sie ein Geschäft betre-ten. Das Spektrum vergleichbarer Szenarien ist riesig.

esri hat für die Realisierung derartiger anwen-dungsfälle den arcGIS Geotrigger Service ent-wickelt. Damit können ortsbezogene Benach-richtigungen in mobilen apps mit android, iOS oder JavaScript verwendet werden. Der Geotrigger Service ist ein cloudbasierter Dienst, mit dem sogenannte Geotrigger angelegt wer-

den. Dies sind Flächen, mit denen Nachrichten oder aktionen verknüpft sind. Die Fläche des Geotriggers kann als kreis über Mittelpunkt und Radius oder als Polygon definiert werden. tritt der Benutzer mit dem mobilen Gerät in die Fläche des Geotriggers ein oder aus ihr heraus, so erhält er eine entsprechende Push-Benach-richtigung auf seinem Gerät. Die Geotrigger werden dabei über tags den mobilen Geräten zugeordnet. es ist auch möglich, eine Benach-richtigung an einen Server zu schicken, um dort eigene Funktionalität aufzurufen.

um den arcGIS Geotrigger Service anzuspre-chen, verwendet man das Geotrigger Service aPI. es basiert auf HttP-Requests und auf antworten im JSON-Format. Das aPI verwen-det Oauth 2.0 für die authentifizierung. Man kann über das aPI Geotrigger anlegen, ändern und löschen sowie Informationen über trigger, tags und die Geräteposition abfragen. Für die grafische anlage der Geotrigger gibt es eine fertige Webapplikation, mit der ihre erstellung und Bearbeitung sehr einfach möglich sind. Für

android und iOS existieren SDks, mit denen entwickler die Geotrigger-Funktionalität in mobilen apps umsetzen können. Mit diesen SDks können auch bestehende apps um die Geotrigger-Funktionalität erweitert werden. Die kommunikation mit dem Server geschieht auch in den SDks über das Geotrigger Service aPI. Die apps verwenden dabei die plattform-spezifischen Benachrichtigungsdienste Google Cloud Messaging für android und apple Push Notification Service für iOS. Durch eine intel-ligente Implementierung wird der Batteriever-brauch der mobilen Geräte beim Verwenden der apps auf ein Minimum reduziert. Software-entwickler, die den arcGIS Geotrigger Service in ihrer app verwenden wollen, finden weitere Informationen dazu unter https://developers.arcgis.com/en/features/geotrigger-service/

Rainald SuchanEsri Deutschland [email protected]

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transparente Update-Planung – mit dem ArcgIS Product-lifecycle-Kalender

ArcgIS online und Datenschutz

Der Product lifecycle gibt auskunft darüber, in welcher Phase des Produktlebenszyklus eine Software-Version steht. er zeigt, welche art und welcher umfang an Support den an-wendern zur Verfügung steht. es werden vier Phasen unterschieden: General availability, extended, Mature und Retired. eine erläute-rung der Phasen finden Sie auf den Support-seiten unter esri.de/support/support-infos/unter stuetzte-versionen

Beginnend mit arcGIS 10.2 wurde der arcGIS Product-lifecycle-kalender1 eingeführt. Darin veröffentlicht esri einen Zeitplan für jede Phase des Produktlebenszyklus. Richtete sich der Support bislang nach der Freigabe neuer Soft-

ware-Versionen, zeigt der arcGIS Product-life-cycle-kalender nun exakt an, bis zu welchem Datum ein Produkt eine Berechtigung für den Support hat. es gilt der letzte tag des ange-gebenen Monats. Der arcGIS Product-life-cycle-kalender dient als Planungsgrundlage. er erleichtert kunden die zuverlässige Migra-tions- und update-Planung.

Michael HöckEsri Deutschland [email protected]

1 http://support.esri.com/en/content/productlifecyclecurrent

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arcGIS Online ist ein „Software as a Service“-angebot“ von esri. Für den Betrieb dieses an-gebots wird von esri eine Cloud-umgebung eingesetzt.

Die Nutzung von lösungen oder Funktionen aus einer Cloud-umgebung stellt hohe anfor-derungen an Datenschutz, Sicherheit und Be-trieb der Infrastruktur.

Die einhaltung von Sicherheitsstandards und -richtlinien durch esri gewährleistet, dass arcGIS Online die wesentlichen Ziele der Informations- und Datensicherheit erfüllt: Vertraulichkeit, In-tegrität und Verfügbarkeit der Daten. arcGIS Online basiert auf Cloud-Infrastrukturen, die ISO 27001 und internationalen audit-Richt-linien entsprechen.

Der Zugriff auf die Informationen aus den Daten- banken von kunden ist auf die erforderliche Zahl ausgewählter Mitarbeiter beschränkt.

Das log-in in die Plattform geschieht über ein verschlüsseltes HttPS-Protokoll. Die anschlie-ßende kommunikation läuft auf der Basis von http oder https ab.

Jeder Datensatz ist mit der ID der kundensub-skription gekennzeichnet. So wird sicherge-stellt, dass ausschließlich Nutzer der jeweiligen unternehmenssubskription auf die unterneh-mensdaten zugreifen können. Die Verwaltung der Nutzer obliegt ebenfalls einem autorisier-ten Mitarbeiter des unternehmens: er allein entschiedet, wer die Nutzer sind und welche Berechtigungen sie besitzen.

Die bereitgestellten Daten und Dienste der Plattform machen einen großen teil der attrak-tivität von arcGIS Online aus. Je mehr Inhalte für alle Nutzer verfügbar sind, desto besser ist dies. Das Motto „teilen und zusammenarbei-ten“ ist eines der Grundprinzipien von arcGIS Online. Hier greifen aber natürlich die Nutzungs- bedingungen von arcGIS Online. Der eigen-tümer der Daten hat auch immer die Hoheit über sie. Das heißt, das eigentumsrecht an den Daten verbleibt immer beim eigentümer. Ob sie für alle freigegeben sind oder nur für die eigene Orga nisation bzw. nur für den eigen-tümer selbst, ist immer die entscheidung des Dateninhabers.

esri stellt mit arcGIS Online Funktionen und auch Daten bereit, aber esri verwendet oder ana-lysiert die Daten, die kunden einstellen, weder direkt noch indirekt. Das unternehmen stellt nur die technische Verfügbarkeit der Daten sicher.

Die einbindung von kundeneigenen arcGIS for Server, auch hinter einer Firewall, ist natür-lich jederzeit möglich. Hierbei verlassen keine Daten das Netzwerk des kunden, in arcGIS Online wird lediglich ein Verweis, ein Hyper-link, auf diese Datenquelle hinterlegt. auch ein Zugriff auf die eigentlichen Daten ist nur über Clients (beispielsweise Web oder mobile anwendungen) möglich, die ebenfalls im kun-dennetzwerk betrieben werden. arcGIS Online wird in diesem Szenario als Plattform für die Zusammenarbeit und Verteilung von Informa-tionen und anwendungen benutzt, nicht als Hosting-Plattform.

Die authentifizierung gegen die arcGIS Online Plattform kann nicht nur über Nutzer gesche-hen, die direkt in einer arcGIS Online Subskrip-tion angelegt werden, der administrator einer Subskription kann vielmehr auch die Nutzung des unternehmens-log-ins konfigurieren. es können unter anderem active Directory Fede-ration Services 2.0 benutzt werden.

esri verpflichtet sich zu weltweit anerkannten Compliance-, It-Sicherheits- und Datenschutz-standards und bietet den anwendern von arcGIS Online durch die Nutzungsbestimmun-gen und Datenschutzrichtlinien maxi male kon-trolle ihrer eigenen Daten.

ein weiterer aspekt der Datensicherheit ist die Verfügbarkeit von Diensten und lösungen. Durch den einsatz zertifizierter Cloud-Infra-strukturen kann esri eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent für arcGIS Online zusichern.

Die Infrastruktur von arcGIS Online ist zudem skalierbar. Wenn mehr anwender die Dienste nutzen, weil zum Beispiel ein neues Webange-bot live geschaltet wird, wird von arcGIS Online automatisch mehr kapazität bereitgestellt. So bleiben die Performance und die Verfügbarkeit von Diensten unabhängig von der anzahl der anfragen immer konstant gut. Diese automa-tische Skalierung ist integraler Bestandteil von arcGIS Online und verursacht keine Mehrkosten.

Jörg MoosmeierEsri Deutschland GmbHKranzberg

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S O F t W a R e N e W S

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Jetzt auch für Schulen: ArcgIS online Subskription

lange Zeit war das Desktop-GIS der Standard an Schulen, sofern eigene Daten integriert oder lokale GIS-Projekte bearbeitet werden sollten. Damit installierten sich die Schulen ein exper-tenwerkzeug. Nun gibt es eine alternative, die das Potenzial hat, es in alle klassenzim-mer zu schaffen: eine Subskription für arcGIS Online.

ArcGIS Online verbindet die Vorteile von herkömmlichen Web-GIS-Angeboten und Desktop-GIS: · es ist cloudbasiert. Dadurch müssen keine Installationen auf den Schulrechnern vorgenommen oder updates eingespielt werden. Voraussetzungen sind nur ein Browser und ein Internetanschluss. Dies erspart lehrern umfangreiche abstim-mungen mit den administratoren und die Notwendig keit, ausschließlich im Computerraum mit GIS zu arbeiten.

· es beinhaltet wesentliche GIS-Funktio-nalitäten, zum Beispiel Puffer erstellen, verschneiden, Daten zusammenfassen. aber im Gegensatz zu arcGIS Desktop enthält arcGIS Online nicht die zahlreichen, sehr spezialisierten GIS-Werkzeuge. Daher ist die einarbeitungszeit gering.

Mit ArcGIS Online können Sie · eigene und fremde Daten integrieren, analysieren und speichern

· eigene Webkarten und -anwendungen erstellen und sie in unterschiedliche Medien einbinden, zum Beispiel auf der Internetseite Ihrer Schule

· gemeinsam digital kartieren · eigene Gruppen, zum Beispiel für eine klasse oder ein Seminar, anlegen und die Rechte der Nutzer spezifisch einrichten

· sofort GIS im unterricht nutzen aufgrund der Vielfalt und Fülle der einbezogenen Daten

esri bietet nun arcGIS Online zu speziellen Schulkonditionen an. kontaktieren Sie uns, wenn Sie weitere Informationen wünschen. Was eine solche Subskription beinhaltet und wie Sie da-mit in der Schule arbeiten können, zeigen wir Ihnen in vier Online-Seminaren (siehe artikel „Online-lehrerfortbildungsreihe: Digitale Geo-medien und Web-GIS in der Schule“, Seite 39).

Susanne TschirnerEsri Deutschland GmbHKranzberg

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B I l D u N G u N D F O R S C H u N G

ArcGIS für Bildung, Forschung und Berufsstart

Mehr als 100 akademische Diszip-linen arbeiten mit GIS. auch beim Start in den Beruf spielen GIS und Geotechnologien eine wichtige Rolle. eröffnen Sie sich neue Pers-pektiven durch einen professionel-len umgang mit karten, räumlichen analysefunktionen und Visualisie-rungswerkzeugen. Nutzen Sie das speziell für Studierende und Mit-glieder von Bildungseinrichtungen entwickelte Schulungsangebot von esri und profitieren Sie von den be-sonderen Preisvorteilen.

Wir bieten eine Grundlagenschu-lung und eine aufbauschulung im Block an 2 bis 4 aufeinanderfolgen-den Vormittagen oder verteilt auf 2 bis 4 Wochen, in diesem Fall ein-mal wöchentlich am Dienstagvor-mittag.

Termine und Details unter esri.de/schulung

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Neue online-Schulungen

bilduNg uNd forSchuNg

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37B I l D u N G u N D F O R S C H u N G

Mit einem Esri Stipendium zur User Conference nach San Diegoeinsendeschluss für Beiträge ist der 31.03.2014.

Das esri Young Scholars Program startet in die dritte Runde. es honoriert herausragende aka-demische leistungen von Studierenden aus der ganzen Welt. Die Young Scholars werden von esri für eine Woche nach San Diego zur International user Conference eingeladen. Das bedeutet: 15.000 GIS-anwender treffen, aktuelle entwicklungen entdecken, netzwerken und erfahrungen sammeln. esri Deutschland und esri Schweiz vergeben 2014 jeweils ein Young-Scholar-Stipendium.

Mitmachen können Studierende, die in einem Bachelor- oder Masterprogramm einer deut-schen oder schweizerischen Hochschule oder universität eingeschrieben sind und ihren Bei-trag mit technologie von esri erstellt haben. einzureichen ist ein Poster, das Fragestellung,

Methoden und ergebnisse der akademischen arbeit dokumentiert. eine Jury aus esri Mitar-beitern und Hochschullehrern beurteilt die Bei-träge und benachrichtigt die Gewinner. ausführ-liche Informationen zum Wettbewerb und einer liste mit interessanten links zum Programm vor Ort und den Gewinnern der Vorjahre finden Sie unter esri.de/branchen/bildung-und-forschung/young-scholars

Grischa GundelsweilerEsri Deutschland GmbHKranzberg

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Der Schultag der klasse 6 d der karl-Meichelbeck-Realschule im baye-rischen Freising gestaltete sich an einem Montag ende letzten Jahres anders als gewohnt: Statt Biologie und erdkunde steht für 30 Schülerin-nen und Schüler an diesem tag Schulhofkartierung auf dem Programm. Das Ziel ist die lokalisierung von tätigkeiten wie lernen, Spielen, Rat-schen oder küssen auf dem Schulhof.

Zusammen mit dem klassenlehrer, Clemens abs, haben die Schüler be-reits letzte Woche alle tätigkeiten innerhalb einer großen Pause auf dem Schulhof gesammelt. Jetzt werden aus diesen tätigkeiten in arcMap Domänen einer Feature-Class mit Punktgeometrien. Sie wiederum wird als Feature-Service aus arcMap in arcGIS Online veröffentlicht. als der Vergleich mit Facebook gezogen wird, begreifen die Schüler binnen weni ger Minuten das Software-as-a-Service(Saas)-konzept von arcGIS Online als Cloudlösung. Die Hälfte der etwa Zwölfjährigen hat ein Face-book-konto und ist begeistert von dem Gedanken, mehr als nur Fotos mit Freunden zu teilen. auf Basis des veröffentlichten Feature-Service erstellen wir gemeinsam in arcGIS Online eine Webkarte und veröf-fentlichen sie für die GIS-Day-Gruppe. Momentan wird diese Gruppe noch von esri Deutschland gehostet. In wenigen Monaten wird die karl- Meichelbeck-Realschule jedoch ihre eigene arcGIS Online Subskrip tion mit eigenen Gruppen verwalten.

Die Webkarte beinhaltet zunächst eine Hintergrundkarte von esri und einen noch leeren Feature-Service. Nun ist es aufgabe der Schüler, auf Basis des Feature-Service die karte mit Inhalten zu füllen. Gemein-schaftlich installieren wir die native app Collector for arcGIS auf den Smartphones und tablets der Schüler. einige bringen die tablets der eltern mit; andere besitzen schon selbst ein mobiles Gerät. Schüler ohne Gerät haben die Möglichkeit, android-tablets von esri zu leihen.

Die erfassung des ersten Punkts geschieht gemeinsam mit Demonst-ration über Beamer. Ist der Punkt gesetzt, poppt ein Menü auf, in dem nun die vorher festgelegten tätigkeiten und altersklassen über eine Drop-down-liste ausgewählt und gespeichert werden können. Nach dem ausruf eines Mädchens – „das funktioniert ja wie in Facebook“ – ist klar, dass die Schüler die app bedienen können. Zum Gong der gro-ßen Pause stürmen die Schüler mit ihren Geräten aus dem klassenzim-mer und nehmen die tätigkeiten ihrer Mitschüler auf. Nach der Pause werten wir gemeinsam die vielen Punkte auf der Webkarte nach alters-klasse oder tätigkeiten aus.

Diese Webkarte ist jedoch nur ein Zwischenergebnis, das schließlich als Webanwendung in arcGIS Online freigegeben wird. als template wäh-len wir den Parcel Viewer, weil wir hier nach tätigkeiten suchen und die karte direkt in Facebook freigeben können. einige Schüler nennen ihre Namen, um über ihr eigenes Facebook-Profil auf die selbst erstellte Webanwendung zugreifen zu können. Drei Schüler aus der letzten Bank ergänzen die Webanwendung durch eine Beschreibung und bieten ihre Hilfe für den aufbau einer schuleigenen arcGIS Online Subskription an.

Das ergebnis kann sich sehen lassen. außerdem ist die Webanwendung unter dem folgenden link freigegeben: http://esri-de.maps.arcgis.com/apps/Solutions/s2.html?appid=718205d95d7442a4858865eb0837ecbe

Christiane Radies Jan WilkeningEsri Deutschland Group GmbHKranzberg

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erfolgreiche Kartierung des Schulhofs mit der Klasse 6 d

Webanwendung „Was geht wo ab“? der Karl-Meichelbeck-Realschule in Freising

esri Young Scholars Program 2014

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Das Leitbild dieser Arbeit – die sieben Kernkomponenten des Konzepts und die drei Hauptaspekte der Philosophie

Ein Konzept zur Unterstützung der forstwissenschaftlichen LehreIn der forstwirtschaftlichen Praxis spielen dezentrale, plattformartige und mobile GIS-lösungen eine wichtige Rolle für das Management und den austausch waldbezogener Geoinformationen. Bei forstlicher Pla-nung findet eine Vielzahl von fachlichen kartenthemen, etwa zu Böden, Geologie, klima, natürlicher Vegetation und vielem mehr, Berücksich-tigung. Vorgesehene Waldbehandlungsmaßnahmen wie aufforstung, Pflege und Holzernte werden wiederum in operationalen karten fest-geschrieben. Mit Blick auf die entwicklung des zunehmenden GIS-ein-satzes bei der arbeit mit karten in der Praxis wurde ein konzept für eine Geoplattform zur unterstützung der Forstausbildung erarbeitet. Dies geschah im Rahmen einer Masterarbeit an der Fakultät Forstwissen-schaft und Ressourcenmanagement der technischen universität Mün-chen in Weihenstephan und mit freundlicher unterstützung der esri Deutschland GmbH. Neuartige arbeitsweisen und Werkzeuge, die mit Web-GIS im weitesten Sinne zusammenhängen, sollen räumliches Den-ken und GIS-Fertigkeiten unter den Studierenden kultivieren.

Zunächst wurde ein allgemeines leitbild des konzepts als Orientierung aufgestellt. Dabei wurde versucht, eine abstrakte Geoplattform in sieben greifbare, charakteristische komponenten und eigenschaften zu glie-dern. thematisiert wurde in diesem leitbild auch die zugrunde liegende Philosophie der breiten, nicht auf GIS-Spezialisten bezogenen anwen-derzielgruppe und der angestrebten Denkhaltung des bereitwilligen teilens von Geoinformation. Übergeordnetes Ziel der Geoplattform ist es, den austausch und die kommunikation mit multidisziplinärer Geo-information unter den Mitgliedern der Studienfakultät zu fördern und zu erleichtern. Weiterhin soll der Zugang zu forstfachlichen karten aus der Forstpraxis für den akademischen Bereich verbessert und gebün-

delt werden. Die Bereitstellung von kartenthemen beispielsweise der Bayerischen Forstverwaltung über die Geoplattform konnte durch den unternommenen Vorstoß in die Wege geleitet werden. auf tech-nischer Grundlage von arcGIS Online, arcGIS for Server und arcGIS for Desktop wurden infrastrukturelle Varianten skizziert und hinsicht-lich Datensicherheit und Performanz bewertet. als sinnvoll wurde eine Hybrid-lösung mit einer On-Premise- und Cloud-ebene erachtet (arcGIS for Server in kombination mit arcGIS Online).

Verschiedene anwendungsszenarien der Geoplattform zu lehrzwecken wurden generiert, erprobt und kritisch diskutiert. Sie wurden in zwei Gruppen strukturiert: (1) erhebung und (2) Vermittlung von Geoinformati-onen. In ersterer werden Möglichkeiten vorgeschlagen, wie Studierende selbstständig einfache Merkmale im Gelände erfassen und direkt in eine Web-karte einbinden können. Dies kann für eine persönliche Studien-aufgabe alleine oder kollaborativ mit kommilitonen geschehen, worin eine besondere Stärke der Geoplattform liegt. Hauptgegenstand die-ser anwendungsszenarien sind Feature-Dienste und die mobile app Collector for arcGIS.

Bei der Vermittlung von Geoinformationen stehen kartenpräsentations-anwendungen (Storymaps) im Fokus. Studierende haben dadurch die Mög-lichkeit, räumliche ergebnisse ihrer abschlussarbeiten als abwechslungs-reiche ergänzung zu statischen Dokumenten zu präsentieren. tourkarten sind dafür geeignet, beispielsweise Forstexkursionen oder Waldlehrpfade interaktiv mit text und Bildern zu dokumentieren und zum teil öffent-lichkeitswirksam zu schalten.

In dem konzept wurden weiterhin Möglichkeiten des Managements der Geoplattform, der Pflege und Moderation von Inhalten sowie aspekte

der Zugriffskontrolle und Didaktik behandelt. angestrebt ist, dass Studierende die Möglichkeiten und Vorteile der Geoplattform jederzeit und von überall aus nutzen können und dass sie als user die Plattform inhaltlich und kreativ mitgestalten. eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit des log-ins mit der für alle campusweiten Online-Dienste gewohnten kennung. Wünschenswert ist auch, dass bestehende Inhalte des Curriculums durch an-wendung der Geoplattform ergänzt werden und die neu-artigen arbeitsweisen die Rolle des klassischen Desktop-GIS aufwerten. auf vielfältige Weise kann nach ansicht des autors die Geoplattform in naher Zukunft der Fakultät ei-nen beachtlichen Mehrwert liefern. als Weiterentwick-lungsansätze sieht das konzept die Vernetzung, koopera-tion und den erfahrungsaustausch mit anderen Standorten forstlicher lehre in Deutschland vor. um Studierenden und Dozenten die Nutzung eines umfassenden angebots forstfachlicher karten für lehrzwecke zu ermöglichen, wird der ausbau einer Geoinformations brücke zur Forstpraxis weiter vorangetrieben.

Technische Universität MünchenNicolas Dechamps

www.tum.de

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geoplattform für die Forstausbildung

B I l D u N G u N D F O R S C H u N G

Das Leitbild dieser Arbeit – die sieben Kernkomponenten des Konzepts und die drei Hauptaspekte der Philosophie

konzept Geoplattform

Inhalt

anwender

Management

Software

Hardware

Funktionalität

Philosophie

breite Zielgruppe

Vernetzung

kollabo-rativesteilen

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e-learning im gelände

Münchener Geografiestudenten absolvieren Geländepraktika mit dem GEOTutorWenn die Geografiestudenten der ludwig- Maximilians-universität (lMu) München im Gelände unterwegs sind, dann ist von ihnen ein hohes Maß an selbstständigem arbeiten gefordert. Mithilfe des GeOtutors wird die Betreuung der Studierenden im Gelände opti - miert. Statt eines Papierskripts bekommen sie seit Sommer 2012 als unterstützung dafür den GeOtutor zur Verfügung gestellt. Die an-wendung, die gemeinsam vom Department für Geographie und der agentur 42robots konzipiert und entwickelt wurde, enthält da-bei mehr als nur starre arbeitsaufträge. Sie versorgt die Studierenden mit passgenauen Informationen für ihre Geländearbeit und er-möglicht ihnen ein effizientes Datenmanage-ment. Die im Gelände erfassten Messdaten können inhouse ausgelesen und weiterver-arbeitet werden. Verschiedene Hilfstools wie die Visualisierung der Messdaten in echtzeit, vom Dozenten hinterlegte Validierungen oder Notizfunktionen erleichtern dabei nicht nur die arbeit, sondern helfen den Studierenden auch, ihre Daten besser zu interpretieren und Fehler noch im Gelände zu erkennen.

Der GeOtutor arbeitet nicht nach dem starren konzept einer klassischen e-learning-Plattform, sondern ist vielmehr ein Gerüst mit veränder-baren Inhalten. Dozenten können mithilfe eines Content-Management-Systems (Open Source) die lerninhalte für den jeweiligen kurs flexi-bel selbst generieren und pflegen. Nach dem Baukastenprinzip werden anschließend einzelne Funktionen der app im autorentool zusam-mengesetzt. Über vorhandene Schnittstellen können zudem externe Inhalte, zum Beispiel

aus arcGIS Online, direkt in das kursmateri-al eingebunden werden. Georeferenziertes kartenmaterial kann somit durch den anwen-der mit Standard-Software wie arcGIS Desktop oder arcGIS Online vorbereitet und zur Nutzung und Weiterbearbeitung im Gelände in die app hochgeladen werden. Die interne Sensorik der tablets (GPS-Sensor, kamera, lage sensoren) ergänzt das System dabei ideal. Die Vernet-zung unterschiedlicher lehrveranstaltungen, etwa von GIS-kursen mit Geländepraktika, kann dadurchs umgesetzt werden und ermög-licht neue didaktische konzepte.

Neu an diesem System ist, dass mit dem GeO-tutor e-learning mobil, aufgabenspezifisch und unabhängig vom arbeitsplatz stattfinden kann. Die app soll die Betreuung durch den Dozenten nicht ersetzen, aber durch struktu-rierte anleitung und Information den Studie-renden effizient unterstützen. Dadurch wird mehr Raum für komplexe Fragen und Diskus-sionen mit dem Dozenten geschaffen.

Die erwartungen an die app wurden in den letzten zwei Jahren mehr als erfüllt. umfang-reiche evaluierungen sowohl der lehrveranstal-tungen mit GeOtutor als auch der app selbst zeigen, dass die Studierenden das lernsystem GeOtutor mit Begeisterung angenommen haben. als nächster Schritt folgt nun die an-passung des bisher iOS-basierten Systems an android und Windows.

LMU München Department für GeographieStefanie Kriegs

www.geographie.uni-muenchen.dewww.geotutor.de

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Messdaten werden im Gelände von den Studierenden direkt in GEOTutor eingegeben und können in Echtzeit visualisiert werden.

online-lehrerfortbildungsreihe: Digitale geomedien und Web-gIS in der Schule

Im Februar hat die Webinar-Serie „Digitale Geomedien und Web-GIS in der Schule“ be-gonnen. Bis ende Mai informieren wir an insge-samt sieben terminen in Form von Webinaren über freie Online-GIS-angebote und arcGIS Online für Schulen. Die Vorteile dieses neuen Fortbildungsangebots sind: · Der Zeitaufwand für Sie je Webinar ist mit maximal zwei Stunden relativ gering.

· Sie können von jedem beliebigen Ort aus an der Fortbildung teilnehmen, auch von zu Hause. Voraussetzung ist allein ein Internetanschluss.

· Das umfangreiche angebot rund um Geomedien und Web-/Online-GIS für Schulen ist in thematischen „Häppchen“ aufge arbeitet. Sie registrieren sich nur für die für Sie interessanten Webinare.

Die Informationsfülle pro Webinar ist für Sie über schaubar. themen und termine für die kommenden Webinare:

27.3.2014 | Webinar IV arcGIS Online für Ihre Schule: aufbau und administration einer arcGIS Online Subskription

09.04.2014 | Webinar V eigene Webkarten und Webanwendungen erstellen

08.05.2014 | Webinar VI GIS-Daten in gewohnter excel-umgebung bearbeiten

27.05.2014 | Webinar VII Gemeinsam digital kartieren

Die Webinare richten sich ausschließlich an lehrer, lehrer in der ausbildung und Schüler. Die teilnahme ist kostenfrei.

anmeldung zu den Webinaren und weitere In-formationen im Post vom 7. Januar auf GIS IQ: http://gisiq.blogs.esri.de

Susanne TschirnerEsri Deutschland GmbHKranzberg

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B I l D u N G u N D F O R S C H u N G

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40 B I l D u N G u N D F O R S C H u N G t I P P S u N D t R I C k S

Mit dem Release arcGIS for Desktop 10.0 wurde erstmalig das Background Geopro-cessing eingeführt, das es ermöglicht, in den applikationen arcMap und arcCatalog weiterzuarbeiten, während gleichzeitig Geoverarbeitungwerkzeuge in einem eigenen Prozess ausgeführt werden. Dazu muss einerseits in den Geoprocessing-Optionen das Background Processing eingeschaltet werden, andererseits müssen die auszuführen-den Werkzeuge auch für den Background prozessfähig sein. Während die Prozesse im Hintergrund abgearbeitet werden, kann in den applikationen mithilfe des Result Win-dow jederzeit der aktuelle Stand der Verarbeitung eingesehen werden. Darüber hinaus ist es möglich, einen laufenden Prozess abzubrechen, einen abgeschlossenen Prozess neu zu starten, ihn als Result abzuspeichern, als Geoprocessing Package auf arcGIS Online zum Download zur Verfügung zu stellen oder als Geoprocessing Service zu publizieren.

Das 10.1 Service Pack 1, das seit ende Oktober zum Download zur Verfügung steht, enthält eine 64-bit-Variante des Background Geoprocessing für Desktop und engine unter Windows. Nach der Installation des Service Pack 1 kann so das aktuelle 32-bit Background Geoprocessing – vorausgesetzt man arbeitet auf einem 64-bit-Betriebssys-tem – durch die neue 64-bit-Installation des Background Geoprocessing ersetzt werden. Der größte Vorteil besteht darin, dass diese Prozesse, insbesondere diejenigen, die große Datenmengen verarbeiten müssen, von wesentlich mehr Memory (RaM) pro-fitieren als die 32-bit-applikationen – wenn denn auch ausreichend viel Memory zur Verfügung steht.

Dabei sind – neben dem 64-bit-Betriebssystem – noch weitere Faktoren zu berück-sichtigen: Werden Daten in einer DBMS (Oracle, PostgreSQl, Microsoft SQl Server …) verarbeitet, sind für die Datenbankverbindungen zwingend 64-bit-Client-Bibliothe-ken erforderlich. Sie müssen zusätzlich zu den 32-bit-Bibliotheken, die für engine und Desktop erforderlich sind, auf dem Desktop installiert werden. Daten, die sich in einer Personal Geodatabase (.mdb) oder in excel-tabellen (.xls, .xlsx) befinden, oder Daten, die über eine OleDB-Verbindung ausgelesen werden, können durch das 64-bit Back-ground Geoprocessing nicht verarbeitet werden – die tools müssen in diesem Fall im-mer im Vordergrund ausgeführt werden. Darüber hinaus gibt es einige System-tools, die ebenfalls nicht unter 64 bit verwendet werden können. Dazu gehören tools aus dem toolset „Metadata Conversion“ und „Geodatabase adminis tration“ sowie alle „Coverage“ tools. Custom Function tools, die in .Net entwickelt wurden, müssen mit der Option „aNY CPu“ kompiliert, und sowohl als 32-bit als auch als 64-bit tool regis-triert werden.

Mit der Installation von 64-bit Background Geoprocessing wird zusätzlich eine 64-bit-Version von Python 2.7.2 installiert – falls sie nicht schon nach einer Installation von arcGIS for Server sowieso vorhanden sind.

Nach dieser Installation ist die 64-bit-Version von Python diejenige, die automatisch für die Verarbeitung von Python-Skripten herangezogen wird – außer, wenn das Skript über ein Skript tool aus arcMap oder arcCatalog heraus aufgerufen wird. Werden zu-sätzliche Python-Module für die Verarbeitung von Skripten benötigt, müssen nun im-mer sowohl die 32-bit-Variante als auch die 64-bit-Variante auf dem Desktop installiert werden. andernfalls muss in dem Skript tool die Option „always run in foreground“ eingestellt werden. Zur Feststellung, mit welcher Python-Version ein Skript ausgeführt wird, kann folgende Funktion in das Python Skript eingebaut werden:

arcpy.AddMessage(„Python Version {}“.format(sys.version)).

Jochen ManegoldEsri Deutschland GmbHKranzberg

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TIPPS UND TRICKS FüR ANweNDeR

Background geoprocessing in arcMap und arccatalog

Vorschau ausgabe 2/2014

Herausgeber: esri Deutschland GmbH Ringstraße 7, 85402 kranzberg

Verantwortliche Redakteurin: Monika Stark-Sittard Gestaltung: Scheufele Hesse eigler kommunikations agentur GmbH, Frankfurt am Main

arcaktuell (auflage: 38.000) erscheint viermal im Jahr. Sie ist das Forum für anwender von esri Produkten und für alle an GIS interessierten Personen.

Zuschriften richten Sie bitte an: esri Deutschland GmbH, Redaktion arcaktuell, Ringstraße 7, 85402 kranzberg, [email protected]

arcaktuell wird kostenlos verteilt.

Wenn Sie die regelmäßige Zusendung wünschen, schreiben Sie bitte an esri oder rufen uns an unter +49 89 207 005 1200.

ISSN: 1617-8394 (Print) und 1617-8408 (Online)© 2014 esri Deutschland GmbH kein teil dieser Zeitschrift darf vervielfältigt oder übersetzt weitergegeben werden ohne die ausdrück liche Genehmigung der esri Deutschland GmbH. alle angaben sind nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr wiedergegeben.

AUF SChrItt UND trItt

Impressum

Bildnachweise

alle nachfolgenden Motive © Simon Beck,https://de-de.facebook.com/snowart8848

titel: aiguille Grive mit lac Marlou im Vordergrundu2: Detail einer kubischen „koch-Schneeflocke“Seite 5: Zeichnung auf dem lac MarlouSeite 6: Zeichnung mit besonderer fraktaler Struktur

im kantenbereichSeite 10: Zeichnung auf dem lac MarlouSeite 12: Metatron-Würfel kombiniert mit lebensblumeSeite 14: „Beck“-kreis und zwei einander überlagernde

ZeichnungenSeite 18: Zeichnung im tiefschneeSeite 21: Simon Beck in seinem „atelier“Seite 23: Zeichnung mit Sessellift über dem lac MarlouSeite 24: kornkreis-inspirierte ZeichnungSeite 26: „Beck“-kreis und zwei einander überlagernde

ZeichnungenSeite 29: kubische „koch-Schneeflocke“Seite 30: Fünfzackiger Stern mit „koch-Strukturen“Seite 46: kathedrale im tauwetterSeite 49: BlattstrukturenSeite 50: Mandelbrot-basierte ZeichnungSeite 52: elfzackiger Stern

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41t I P P S u N D t R I C k S 41

Bei der anwendung von Geoverarbeitungswerkzeugen stellt man im-mer wieder fest, dass nicht alle Systemressourcen (CPu, RaM, …) voll-ständig ausgeschöpft werden. Während man dies auf der einen Seite begrüßt, weil man in der Zwischenzeit auch noch andere Dinge am Sys-tem erledigen kann, wünscht man sich vor allem bei Prozessen mit sehr langen laufzeiten wegen großer Datenmengen oder sehr vieler einzel-ner Datensätze eher eine Beschleunigung der Verarbeitung durch die Nutzung aller verfügbarer Ressourcen.

Die in Python integrierten Module thread und multiprocessing bie-ten ohne zusätzliche Installationen die Möglichkeit, Geoverarbeitungs-prozesse durch Parallelisierung zu beschleunigen, wobei der Grad der Beschleunigung sehr stark von den einzelnen aufgabenstellungen abhängt. Dabei ist zu beachten, dass mit der Parallelisierung ein zu-sätzlicher zeitlicher Overhead verbunden ist. er resultiert zum einen aus dem entwicklungsaufwand – in der Regel gleichen die arbeiten einem „trial and error“-Szenario, bis die optimale Partitionierung gefun-den ist – und zum anderen aus zusätzlichem Rechenaufwand. er entsteht dadurch, dass die zu verarbeitenden Daten für die einzelnen Jobs vor-konfektioniert und am Schluss die teilergebnisse der einzelnen Prozesse wieder zu einem Gesamtresultat zusammengeführt werden müssen. Dazu kommt, dass bei jedem neuen Prozess („out of process“) die Geo-verarbeitungsumgebung jeweils neu initialisiert werden muss, was bei einer Verarbeitung „in process“ nicht erforderlich ist. Dieser Overhead kann nur dadurch kompensiert werden, dass die Zeitersparnis durch die Parallelisierung den aufwand der konfektionierung und Initialisierung mehr als nur ausgleicht und der entwicklungsaufwand durch die häu-fige, am besten regelmäßige Verwendung der Geoverarbeitungswerk-zeuge gerechtfertigt werden kann.

Was die teilergebnisse einzelner Prozesse betrifft, so ist die Nutzung einer gemeinsamen prozessübergreifenden Geodatabase im allgemeinen nicht möglich. Beim anlegen von neuen tabellen in der Geodatabase wird sie von einem der Prozesse exklusiv gesperrt (schema lock), sodass andere Prozesse an dieser Stelle scheitern. In diesem Fall muss in einem temporären Verzeichnis für jeden Prozess eine prozesseigene File-Geodatabase erzeugt werden. Nur wenn eine derartige Schema-änderung in der Datenbank nicht erforderlich ist und Daten von paral-lelen Prozessen in vorhandene tabellen geschrieben werden, ist eine Multiuser- bzw. arcSDe Geodatabase nutzbar. Zwischenergebnisse soll-ten aus Performancegründen immer in einer „in_memory“ Geodatabase zwischengespeichert werden. um Out-of-Memory-Probleme zu ver-meiden, sollte an jedem Prozessende die „in_memory“ Geodatabase explizit gelöscht werden.

Löschen einer „in_memory“ Geodatabase:

arcpy.Delete_management(„in_memory“)

Wie schon erwähnt funktioniert das Multiprocessing in arcGIS nur out of process. Das bedingt, dass bei den eigenschaften eines Skript tools, das im referenzierten Python-Skript das Multiprocessing-Modul nutzt, der Haken bei „Run Python script in process“ nicht gesetzt werden darf. Multithreading wiederum ist in-process-fähig, wird aber durch das Geo-processing-Framework direkt nicht unterstützt. Multithreading mit Geo-processing funktioniert deshalb nur in Verbindung mit dem Subprocess-

Modul, bei dem jeder thread seinen Job in einen eigenen Prozess aus-lagert und so lange wartet, bis dieser – wiederum out of process – seine aufgabe erledigt hat. Das setzt bei der Implementierung allerdings voraus, dass der Code für die einzelnen Jobs in ein eigenes Python-Skript ausgelagert werden muss.

Wie viele Jobs und Prozesse sind eigentlich ideal? Die anzahl der Pro-zesse, die gleichzeitig Jobs bearbeiten, ist optimal, wenn alle System-ressourcen über den gesamten Verarbeitungszeitraum ausgeschöpft werden können. Wenn es möglich ist, die zu verarbeitenden Daten so gleichmäßig aufzuteilen, dass jeder Job in etwa gleich lange arbeitet, ist pro Job ein Prozess und ein Prozess pro CPu ideal.

Anzahl der CPUs in Python:

noOfJobs = multiprocessing.cpu_count()

Viele kleine Jobs würden in diesem Fall einen zusätzlichen und unnötigen Overhead bewirken. können die Daten allerdings nur zufällig und hetero-gen auf die Jobs verteilt werden (zum Beispiel durch die Verwendung eines regelmäßigen räumlichen Gitters), sind vielleicht 3 oder 4 Jobs pro CPu günstiger; ansonsten läuft man Gefahr, dass einer dieser Prozesse sehr schnell beendet ist und ein anderer aber sehr lange dauern kann – und in der Zwischenzeit die Ressourcen des ersten nicht weiter genutzt werden.

Haben Sie also eine zu verarbeitende Objektliste auf der einen Seite und 4 CPus für die Verarbeitung auf der anderen Seite, könnte es eine gute Strategie sein, die Objektliste (zum Beispiel OIDs 1 bis 100000) in 4 gleich große Objektlisten (OIDs 1 bis 25000, 25001 bis 50000, 50001 bis 75000, 75001 bis 100000) aufzuteilen und 4 Jobs – einer pro liste – zu definieren, die gleichzeitig mit 4 Prozessen abgearbeitet werden.

Haben Sie 4 CPus und Daten, die über ein großes Gebiet verteilt sind, hat es unter umständen Sinn, sie räumlich mithilfe eines Gitters aufzu-teilen. Jedes Gitter wird durch einen Job verarbeitet. Da die Menge der Daten pro Job aber in der Regel unterschiedlich groß ist, könnte es hier eine gute Strategie sein, mehr als nur 4 Jobs zu definieren: ein Gitter mit 16 Flächen definiert 16 Jobs, die durch 4 gleichzeitige Prozesse abge-arbeitet werden. Während ein Prozess dann einen Job mit sehr vielen Daten verarbeitet, kann ein anderer Prozess in dieser Zeit mehrere Jobs mit weniger Daten prozessieren.

entsprechend einer dieser gewählten Verteilstrategien (gleichmäßig oder zufällig) wählt man in Python die dazu passende Implementie-rung. können die Daten gleichmäßig auf so viele Jobs wie verfügbare CPus verteilt werden, ist die Thread- oder die Multiprocessing.Process- Strategie am geeignetsten, bei denen jeder Job gezielt einem Prozess zugeordnet wird. Definiert man viele kleine Jobs, ist die Multiprocessing. Pool-Implementierung die effektivste, weil hier die Jobs dynamisch den Prozessen zugewiesen werden: Hat ein Prozess einen Job abgearbeitet, wird ihm automatisch ein neuer Job zugewiesen.

Die Thread-Strategie sieht vor, dass das Python-Script (Dispatcher) pro Job einen thread startet. Sobald die threads gestartet (multithreading.start_new_thread) wurden, läuft das Script durch eine While-Schleife, bis sich alle threads wieder zurückgemeldet haben (num_threads = 0):

TIPPS UND TRICKS FüR ANweNDeR

Beschleunigte geoverarbeitung durch Multiprocessing/ Multithreading in arcgiS for desktop

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42 t I P P S u N D t R I C k S

try:

noOfThreads = multiprocessing.cpu_count()

for i in range(int(noOfThreads)):

thread.start_new_thread(start_worker,([arguments]))

except Exception as e:

print e.args[0]

return

## warten, bis mindestens ein Thread gestartet wurde

while not thread_started:

pass

## warten, bis alle Threads beendet sind

while num_threads > 0:

pass

Die Funktion start_worker übernimmt die argumente für den Job und startet einen neuen Prozess. Dazu verwendet sie das zweite Python-Skript (Worker) und übergibt die für den Job relevanten argumente. Vor dem Start des Prozes-ses wird die globale Variable num_threads um 1 erhöht. Sobald der Prozess beendet ist, wird die Variable wieder um 1 verringert:

def start_worker(arguments):

global num_threads, thread_started

num_threads += 1

thread_started = True

try:

pythonpath = „C:\\bin\\Python27\\ArcGIS10.1\\python.exe“

scriptname = os.path.join(os.path.abspath(os.path.dirname(__file__)),“Worker.py“)

commandline = [pythonpath, scriptname, arguments]

rprocess = subprocess.Popen(commandline, stdout=subprocess.PIPE,

stderr=subprocess.PIPE,

shell=True)

stdoutstring, stderrstring = rprocess.communicate()

if stdoutstring:

arcpy.AddMessage(stdoutstring)

if stderrstring:

arcpy.AddError(stderrstring)

except arcpy.ExecuteError:

arcpy.AddError (arcpy.GetMessages(2))

except Exception as e:

arcpy.AddError (e.args[0])

num_threads -= 1

Im unterschied zur Thread-Strategie läuft die Multiprocess-Implementierung „out of process“ zu arcGIS (Skript-tool-eigenschaft), und der Worker ist als Funktion und nicht als eigenes Python-Skript implementiert. In diesem Fall wird für jeden Job ein Prozess definiert (multiprocessing.Process) mit den angaben, welche Funktion mit welchen argumen-ten ausgeführt werden soll. eine Queue (multiprocessing.Queue) kann zur kommunikation zwischen den Prozessen genutzt werden:

number_of_processes = multiprocessing.cpu_count()

processes = []

queues = []

for i in range(int(number_of_processes)):

q = multiprocessing .Queue()

TIPPS UND TRICKS FüR ANweNDeR

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43t I P P S u N D t R I C k S 43

TIPPS UND TRICKS FüR ANweNDeR

p = multiprocessing .Process(target=worker, args=(q,))

p.start()

processes.append(p)

queues.append(q)

## warten, bis alle Prozesse beendet sind

for p in processes:

p.join()

## alle Queues auf Nachrichten hin abfragen

for q in queues:

arcpy.AddMessage(q.get())

Die Worker-Funktion nimmt die Queue und alle anderen argumente für die Bearbeitung der ihr zugedachten Daten entgegen:

def worker(q):

try:

env.overwriteOutput = True

## hier den Job implementieren

## ...

q.put(„success“)

except arcpy.ExecuteError:

q.put(arcpy.GetMessages(2))

except Exception as e:

q.put(e.args[0])

Diese beiden beschriebenen Szenarien setzen voraus, dass gezielt ein oder mehrere Jobs einem Prozess zugeord-net werden. Hat man viele einzelne Jobs und möchte es dem System überlassen, welcher Job durch welchen Prozess verarbeitet wird, ist die Multiprocessing.Pool-Strategie die zielführendste. Die anzahl der abzuarbeitenden Jobs wird über eine liste der argumente definiert:

try:

number_of_processes = multiprocessing.cpu_count()

## Liste der Argumente für jeden Job definieren…

args_list = []

for i in range(number_of_jobs):

args = …

args_list.append(args)

pool = multiprocessing .Pool(number_of_processes)

pool.map(worker, args_list)

pool.close()

pool.join()

except arcpy.ExecuteError:

arcpy.AddMessage (arcpy.GetMessages(2))

return

except Exception as e:

arcpy.AddMessage (e.args[0])

return

Die Map-Funktion des Pools steuert automatisch die erzeugung der Prozesse, den aufruf der Funktion und die Zuwei-sung der argumente zu jedem einzelnen Prozess. es werden maximal so viele Prozesse gleichzeitig erzeugt, wie man bei der Initialisierung des Pool-Objekts angegeben hat (idealerweise die anzahl der verfügbaren CPus). Die Imple-mentierung der Worker-Funktion entspricht dann dem Multiprocessing.Process-Szenario.

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44

ein Debugging ist nicht möglich. Darum ist es wichtig, dass sowohl der Gesamtprozess als auch alle anderen Prozesse sinnvoll und aussagekräftig loggen. Das Logging-Modul in Python bietet dafür gute unterstützung – die Übergabe einer eindeutigen Prozess- oder Jobnummer (pid) in den argumenten ist für die spätere Zuordnung einer log-Datei zu einem Job hilfreich:

def worker(arguments):

arg_list = eval(arguments)

pid = arg_list[0]

logging.basicConfig(level=logging.DEBUG,

format=‘%(asctime)s %(name)-12s %(levelname)-8s %(message)s‘,

datefmt=‘%m-%d %H:%M‘,

filename=r‘C:\temp\process_‘+ pid + ‚.log‘,

filemode=‘w‘)

logging.info(arguments)

try:

env.overwriteOutput = True

### ....

logging.info(„ finished“)

except arcpy.ExecuteError:

logging.error(„arcpy failed „ + arcpy.GetMessages(2))

except Exception as e:

logging.error(„python failed „ + e.args[0])

Folgende Grafiken veranschaulichen zum Schluss noch einmal die mögliche Zeitersparnis durch multiprocessing bei der ausführung eines Geoverarbeitungsmodells. Die ausführung eines testmodells komplett über den gesamten test-datenbestand direkt in arcCatalog dauerte 80 Minuten.

Durch ein regelmäßiges Gitter wurden die testdaten in 16 Portionen aufgeteilt und gleichzeitig mit 4 Prozessen (Multiprocessing.Pool-Implementierung) verarbeitet (bei 4 verfügbaren CPus):

Die einzelnen Prozesse (jeder Prozess verarbeitete zwischen 2 und 6 Jobs) dauerten zwischen 31 und 35 Minuten. Der gesamte Prozess (aufteilen der Daten in Jobs – Verarbeitung der Jobs durch die Prozesse – Zusammenführen aller ergebnisse) dauerte 38 Minuten – war also immerhin doppelt so schnell wie der eine Prozess für den gesamten test-datenbestand.

templates für die oben beschriebenen Implementierungen gibt es auf arcGIS Online zum Download. Suchen Sie mit den Begriffen Python, Thread, Multiprocessing, Template oder verwenden Sie folgenden link: arcgis.com/home/item.html?id=fbdc5324a3ba4807beb72a97c4bf1a39

Jochen ManegoldEsri Deutschland GmbHKranzberg

++

t I P P S u N D t R I C k S

TIPPS UND TRICKS FüR ANweNDeR

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Schulungskalender

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aktuelle termine der esri anwendergruppen

aNweNdeRgRuppe adReSSe NächSteR teRMiN

kreisverwaltung teltow-Fläming, Dezernat I, Hauptamt, aDV am Nuthefließ 2, 14943 luckenwalde telefon +49 3371 608 11 41,

Points Verlag Norden Halmstad, Poggenpoller 2, 26506 Norden telefon +49 4931 932 94 65, www.pointsverlag.com/GIS-anwendertreffen

Points-Geoinformatik, Domküsterhof 5, 31191 algermissen telefon +49 5121 163 156, www.pointsgeoinformatik.de

RaG aktiengesellschaft, BG G2 GeodatenmanagementShamrockring 1, 44623 Hernetelefon +49 2323 15 46 06,

Hallesche landstraße 22, 06188 landsberg

Stadt Mainz, 17 – umweltamt Geschwister-Scholl-Straße 4, 55131 Mainz telefon +49 6131 12 29 89,

Hochschule für technik Stuttgart Schellingstraße 24, 70174 Stuttgart telefon +49 711 89 26 26 08, www.geoinformatik.hft-stuttgart.de

ili gis-services Wiesenthalstraße 10, 85356 Freising telefon +49 8161 434 30,

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Röntgenring 8, 97070 Würzburgtelefon +49 931 35 11 82 10, karin Di Silvio,

www.gislabor.de

landeshauptstadt Dresden, Städtisches Vermessungsamtabt. Geoinformation, ammonstraße 74, 01067 Dresden telefon +49 351 488 41 20, [email protected]

esri Deutschland GmbH, Martin-luther-king-Weg 20, 48155 Münstertelefon +49 251 74 74 548-0,

esriuserforum.ch, c/o Marielle Fraefel, Hoffeld 36, 8057 Zürichtelefon +41 43 268 97 43, www.esriuserforum.ch

Forstliches Ingenieurwesen etH Zürich Institut terrestrische Ökosysteme CHN k 70.1universitätsstrasse 16, 8092 Zürichtelefon +41 44 632 32 37, www.lue.ethz.ch

universität Zürich, Geographisches Institut, abt. GISWinterthurer Strasse 190, 8057 Zürichtelefon +41 44 635 52 57,

universität Bern, Centre for Development and environment (CDe) Hallerstrasse 10, 3012 Bern telefon +41 31 631 37 53, www.unibe.ch

8. bis 9. Mai 2014 in Ratzeburg

14. Mai 2014 in Hannover

21. März 2014, Bezirksregierung köln, Geobasis NRW, köln

4. april 2014 in ludwigshafen

26. Juni 2014 an der HFt Stuttgart

27. März 2014 in Zürich

Januar 2015 in Zürich

e S R I t e R M I N e

Kommunaler Nutzerkreis Brandenburg ansprechpartnerin: Monika Flach

Esri Anwender Küste ansprechpartner: Wolfgang liebig

Esri Anwender Norddeutschlandansprechpartner: Rolf-Dieter Mummenthey

Esri Anwender NRW ansprechpartner: Jork Musiedlak

Esri Anwender Mitteldeutschlandansprechpartner: Dr. Peter Balaske

Esri Anwender Südwestansprechpartnerin: Christiane Hopf

Esri Anwender Baden-Württemberg ansprechpartner: Prof. Dr. Dietrich Schröder

ArcView Anwender Bayernansprechpartner: Wolfgang Söldner

Esri Anwender Bayernansprechpartnerin: Prof. Dr.-Ing. Daniela Wenzel

Esri Anwender Ostsachsenansprechpartner: andreas Schmidt

Anwendergruppe „GIS in Nationalen Naturlandschaften“ansprechpartnerin: Sybille lohmöller

esriuserforum.ch ansprechpartnerin: Marielle Fraefel

Esri User Group ETHansprechpartnerin: Sarah Salvini-Brugger

Esri User Group Universität Zürichansprechpartner: Ronald Schmidt

Esri User Group Universität Bern universität Bern ansprechpartner: Juerg krauer

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Simon Beck, Jahrgang 1958, ist ein britischer Schneekünstler. Nachdem er sich aus liebe zu den alpen im Skigebiet „les arcs“ in Frankreich niedergelassen hatte, war seine kunst zunächst sportlich motiviert. Mit der Zeit entdeckte er die stilistischen Möglichkeiten, die ihm seine eigenen Schrittmuster boten, und aus der Faszination für die daraus entstehenden Bilder wurde eine echte leidenschaft. Für Beck ergab sich eine spannende Wechselwirkung zwischen den Bergen und seinen Zeichnungen. Die Werke sind durch mathematische Formen wie die „koch-kurve“ oder das „Sierpinski-Dreieck“ inspiriert und stehen damit im kontrast zur archaischen Physis der umliegenden Bergwelt. Dies und die relativ kurze lebensdauer der arbeiten machen sie besonders „wertvoll und begehrt“. als gelernter Ingenieur und kartograf bringt Simon Beck das nötige Wissen mit, um beinahe ohne Hilfsmittel seine Werke zu schaffen. er braucht dafür nur einen kompass, eine genaue Zeichnung und viel kondition: Für manche seiner arbeiten läuft er bis zu zehn Stunden mit Schneeschuhen durch den Neuschnee. Doch seine Werke werden von zusätzlichen Faktoren bestimmt: Wind und Wetter, Skifahrer und Pistenraupen durchkreuzen häufig die fragilen Muster. So kann es sein, dass die arbeit eines ganzen tages einem Wetterwechsel zum Opfer fällt. auf einem zugefrorenen See, direkt vor seinem apartment, hat Beck seine – relativ geschützte – „leinwand“ gefunden. einzig die Paraglider zweckentfremden die Fläche ab und an als landeplatz. aber Simon Beck hinterlässt nicht nur Spuren im Schnee. Mit über 250.000 Followern auf Facebook ist er im Netz angekommen und hat dort seine Plattform für sich gefunden.

Beitrag „Schneekunst von Simon Beck“ http://www.youtube.com/watch?v=oLbYCaGSN2o

portrait

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e S R I t e R M I N e

Veranstaltungstermine 2014

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20.03. – 21.03.2014 Tag der Hydrologie 2014 Eichstätt http://tdh2014.ku-eichstaett.de/ KU Eichstätt-Ingolstadt

26.03. – 28.03.2014 Geomatik-Tagung 2014 Hamburg http://www.geomatik-hamburg.de/jt14/ Geomatik Tagungs-GmbH

31.03. – 01.04.20147. Bürgermeisterkongress – Risiken und Katastrophenschutz in Deutschland

Bad Neuenahrhttp://www.buergermeisterkongress.de/icc/buerger/nav/050/05020f17-a98f-c331-7a95-c7857b988f2e.htm

Behördenspiegel

07.04. – 08.04.2014 GeoForum MV 2014Rostock- Warnemünde

http://www.geomv.de/geoforum/ GeoMV e. V.

06.05. – 07.05.2014 13. Internationales 3D-Forum Lindau Lindau http://www.3d-forum.li/ Stadt Lindau

05.05. – 09.05.2014 IFAT 2014 München http://www.ifat.de/ Esri Deutschland GmbH

07.05. – 08.05.2014 AFCEA 2014Bonn-Bad Godesberg

http://www.afcea.de/start.html Esri, Geosecure

13.05.2014 FME World Tour Berlin http://www.fme-wt.de/ con terra

15.05.2014 FME World Tour München http://www.fme-wt.de/ con terra

19.05.2014 FME World Tour Barcelona http://www.fme-wt.es/ con terra

20.05.2014 FME World Tour Frankfurt http://www.fme-wt.de/ con terra

20.05.2014 FME World Tour Madrid http://www.fme-wt.es/ con terra

20.05.2014 ANGACOM Köln http://www.angacom.de/en.html ANGA Services GmbH

22.05.2014 FME World Tour Köln http://www.fme-wt.de/ con terra

10.06. – 13.06.2014 FME International User Conference 2014 Vancouver http://www.fmeuc.com/ Safe Software Onc.

11.06. – 13.06.2014 10. GIS-Ausbildungstagung Potsdam Potsdam http://gis.gfz-potsdam.de/index.php?id=238Fachübergreifende Veranstaltung diverser Gesellschaften

23.06. – 25.06.2014 14. Europäische TDWI-Konferenz Münchenhttp://www.tdwi.eu/veranstaltungen/konferenzen/ tdwi-2014-munich/

SIGS Datacom GmbH

14.07. – 18.07.2014 Esri International User Conference San Diego http://www.esri.com/events/user-conference Esri Inc.

23.09. – 26.09.2014 Wind Energy Hamburg Hamburg http://windenergyhamburg.com/Hamburg Messe und Congress

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Bereits seit 1999 findet der weltweite GIS Day statt. er ist aus der Geography awareness Week heraus entstanden. Ihr anliegen ist die Vermittlung und die Förderung des Verständ-nisses für geografisches Wissen.

am 20. November 2013 konnten die interes-sierte Öffentlichkeit, Schüler und Studenten in 98 ländern in über 1.000 Veranstaltungen einen einblick in die Welt der Geoinformationssys-teme gewinnen. GIS-experten aus Bildung und Wirtschaft luden aus diesem anlass zu Präsenta-tionen und Workshops und zeigten die Vielfalt der Möglichkeiten, mit denen man Informati-onen mit Raumbezug mit moderner techno-logie visualisieren kann. auch bei den Veran-staltungen am GIS Day in Deutschland lag der Fokus darauf, Interesse und Neugier für die spannenden Möglichkeiten zu wecken und Wissen zu vermitteln. am Geoforschungszent-rum in Potsdam, der GIS-Station der Pädagogi-schen Hochschule Heidelberg, der Beuth Hoch-

schule für technik Berlin und der Hochschule für technik Stuttgart konnten sich Schüler und Studienanfänger zu aktuellen GIS-themen in-formieren. Mobile applikationen, die anwen-dung von Geomedien im Internet und die analyse von Satelliten- und Bilddaten standen hierbei im Fokus.

Darüber hinaus fanden an mehreren Schulen Veranstaltungen rund um GIS statt. Die Schü-ler sammelten dabei erste praktische erfahrun-gen mit der kartierung und der Verarbeitung von Geodaten. In der Schweiz stand bei Ver-anstaltungen in St. Gallen, lausanne, luzern und ascona der einsatz von GIS-technologie in der Raumfahrt, der klima forschung oder bei der abbildung von Zukunftstrends im Fokus.

Der nächste GIS Day findet am 19. November 2014 stattMöchten Sie auch am GIS Day teilnehmen? Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wir

unterstützen Sie gern bei Ihrer Veranstaltung! Weitere Informationen zum GIS Day in Deutsch-land finden Sie auf gisday-germany.de.

Kaya Sittard Esri Deutschland GmbHKranzberg

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von entwicklern für entwickler

Für entwickler veranstaltet esri neue Meet-ups. Geotechnolo gien und app-entwicklung stehen im Fokus. Sie haben die Möglichkeit: · Ihre anwendung und lösung zu präsentieren · ein konzept oder eine Idee vorzustellen · Ihre erfahrungen mit anderen zu teilen · sich mit entwicklern auszutauschen

Die treffen sind von entwicklern für entwickler und bieten Gele-genheit, aktuelle themen, die Sie interessieren, zu diskutie-ren. Das GeoDev Meet-up findet nach der arbeit statt und ist kostenfrei. egal ob einsteiger oder Profi – alle entwickler sind willkommen.

APIs von Esri nutzenauf unserer Seite für entwickler (https://developers.arcgis.com/en/) erfahren Sie mehr über die technologie von esri. laden Sie kosten frei aPIs herunter, nutzen Sie apps, Code-Beispiele, cloud-basierte Speicher und Webservices für alle arten von Mapping-Funktionen. Sie finden esri auch auf GitHub.

Anmelden und Kurzvortrag einreichenReichen Sie mit Ihrer anmeldung ein thema für einen kurzvor-trag ein, der maximal zehn Minuten dauert. egal, ob Sie Map-ping-apps für Desktop, Web oder Mobile entwickeln – seien Sie dabei.

TerminDonnerstag, 3. april 2014, 18:00 bis 21:00 uhresri Deutschland GmbHNiederlassung kölnkonrad-adenauer-ufer 41 – 4550668 köln

Programm – GeoDev Meet-up uhrzeit thema18:00 uhr kennenlernen18:30 uhr keynote19:00 uhr kurzvorträge von entwicklern20:00 uhr Diskussion und austausch21:00 uhr ende

anmeldung und einreichung von Vortragsthemen: [email protected]; Betreff: GeoDev Meet-up köln esri.de/neuigkeiten/events/140403-esri-geodev-meet-upgithub.com/esri

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gIS Day 2013

esri geoDev Meet-up

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GIS Day im Zeichen der GeoforschungZum dritten Mal beteiligte sich das Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungs-Zentrum (GFZ) am internationalen GIS Day, der 2013 ganz im Zeichen von GIS-anwendun-gen in der Geoforschung stand.

etwa 75 teilnehmerinnen und teilnehmer, dar-unter Mitarbeiter der auf dem telegrafenberg in der Nähe von Potsdam angesiedelten For-schungseinrichtungen GFZ, alfred-Wegener-Institut (aWI) und dem Potsdamer Institut für klimafolgenforschung (PIk) sowie von exter-nen aus der Region Berlin/Brandenburg, fan-den den Weg in den Großen Hörsaal des Wissenschaftsparks albert einstein, um sich über anwendungen rund um das thema GIS zu informieren. Zu den externen einrichtungen gehörten unter anderem die universität Pots-dam, die Berliner Humboldt-universität, die Beuth Hochschule für technik Berlin und das amt für landesvermessung und Geobasisinfor-mation Brandenburg (lGB). einmal mehr hat sich damit das GFZ als regionaler Schlüssel-

akteur beim für die Geoforschung so wichti-gen Werkzeug GIS gezeigt.

Der GFZ GIS Day bot in diesem Jahr vier höchst abwechslungsreiche Blöcke aus 15 Vorträgen und einer kleineren Poster-Session. Das Spek-trum der Vorträge umfasste Forschungsfragen rund um Geodaten und GIS bis hin zu Werk-stattberichten über neuere GIS-anwendungen. So wurden Wege aufgezeigt, wie Daten aus einer Quelle in verschiedene Distributions-kanäle, darunter GIS und GDI, eingespeist wer-den können. aus Perspektive der technischen Informationsbibliothek Hannover wurden zu-dem lösungsansätze vorgestellt, wie GIS-Soft-ware und GIS-arbeitsabläufe und -ergebnisse für die Nachwelt gesichert werden können. Im weiteren Verlauf stellte das Potsdamer amt für landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (lGB) vor, wie leicht seine viel-fältigen Geodienste für die Geoforschung ge-nutzt werden können. Neue GIS-anwendun-gen wurden beispielsweise in einem Vortrag des PIk gezeigt, der die ci:grasp Web-Plattform

für wissenschaftliche Informationen zu klima-wirkungen in karten darstellte. Mit dem Projekt Brandenburg 3D wurde eine spannende Web-anwendung zum geologischen untergrund Brandenburgs vorgestellt. Die Geomatiker des GFZ gaben zudem in einem eigenen Bei-trag einen ausblick auf den Nutzen von uaVs (unmanned aerial Vehicles) für die Geofor-schung und stellten die Funktionsweise des GFZ-eigenen Hexacopters vor.

Den Schlusspunkt des GIS Day 2013 am GFZ setzte wieder die mit Spannung erwartete tom-bola, die auch in diesem Jahr vom Verein der Freunde und Förderer des GFZ (FFGFZ e.V.) fi-nanziell unterstützt wurde. Weitere unterstüt-zung leisteten esri Deutschland und der FOSS-GIS e. V. mit Give-aways.

Deutsches GeoForschungsZentrum GfZ Potsdam Matthias Schroeder

www.gfz-potsdam.de

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Der 3. gIS Day am Deutschen geoForschungsZentrum

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gIS Day 2013 an der beuth hochschule

Berliner Schülerinnen und Schüler entdecken die Welt der digitalen GeoinformationDer GIS Day ist der tag im Jahr, an dem sich die angewandten Geo-wissenschaften mit engem Bezug zur Geoinformation einer interessier-ten Öffentlichkeit präsentieren. GIS steht dabei zwar als abkürzung für Geografische Informationssysteme, heute ist dieser Begriff jedoch sehr viel weiter gefasst und umfasst anwendungen, die weit über das klassi-sche Desktop-GIS hinausgehen.

Im Fachbereich III der Beuth Hochschule für technik Berlin werden zum GIS Day in jedem Jahr Schulklassen aus Berlin und Brandenburg eingela-den, damit die Schüler einen möglichst vielfältigen einblick in die tech-nik des Geoinformationsmanagements erhalten. Im November 2013 wa-ren etwa 50 Jugendliche aus mehreren Schulklassen zusammen mit ihren klassenlehrern auf dem Campus. es waren klassen, die schon einen fun-dierten Geohintergrund haben, etwa leistungskurse in erdkunde und kurse aus dem MINt-umfeld (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaf-ten und technik). Für alle, Schüler aber auch die lehrer, war es span-nend zu sehen, wie in den angewandten Geowissenschaften der aktu-elle Stand der technik ist, welche Geräte und Methoden eingesetzt werden und wie vielfältig letztlich auch die Produkte gestaltet sind, die aus einem typischen GIS-Prozess resultieren. Wie in fast allen Compu-terwissenschaften ist der Bereich GIS äußerst dynamisch und profitiert von vielfältigen Innovationen, die das Geoinformationsmanagement als Wissenschaft nachhaltig beeinflussen.

Diese Dynamik spiegelt sich im FB III und hier insbesondere in den drei teildisziplinen Geoinformation, kartografie und Vermessung wieder. Für die Besucher waren am GIS Day vier Stationen aufgebaut, die auch das breit aufgestellte Studienangebot repräsentierten. auf dem Dach des Hauses Bauwesen im fünften Stock ist der Sitz der geodätischen Vermessung, hier konnten die Schüler einen Blick durch modernste lasertheodoliten werfen, Strecken messen und Neigungswinkel ermit-teln. Das schon seit Jahren populäre Geocaching ist heute mit apps auf Smartphones möglich und bietet gerade für Schüler einen optimalen einstieg in das Feld des Geoinformationsmanagements. an der nächs-ten Station konnten die Schüler also unter fachkundiger anleitung Geo-Caches suchen, die auf dem Beuth-Campus versteckt waren. es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die erde zu betrachten, zu verstehen und zu analysieren, als mithilfe von Satellitenbildern. ein Bild sagt ja be-kanntlich mehr als tausend Worte, aber um in diesen speziellen Satel-litenbildern zu lesen und sie auch verstehen zu können, war ein beson-deres Satellitenbildquiz für die dritte Station ausgearbeitet worden. Bei diesem Quiz wurden die Gewinner, die die besten tipps abgegeben hat-ten, mit Preisen prämiert. an einer vierten Station hatten Ba- und Ma-Studierende der drei Studiengänge Geoinformation, kartografie und Vermessung beispielhaft praktische arbeiten aus ihrem Studienalltag zu-sammengestellt, um so ganz authentisch quasi der nächsten Generation ihr eigenes Bild des Studiums zu vermitteln. Gerade diese Station wur-de von den Schülern äußerst gut angenommen und positiv bewertet, so kam es an hier auch immer wieder zu sehr interessanten Diskussionen.

„Insgesamt können wir mit der akzeptanz und dem Verlauf des GIS Day 2013 sehr zufrieden sein. Wir planen schon mit neuen Ideen für das Jahr 2014, vielleicht wird es sogar eine internationale liveschaltung in an-dere länder geben, um dem globalen anspruch des GIS Day gerecht zu werden“, führt Professor Matthias Möller aus, der die Veranstaltung jährlich organisiert.

Beuth Hochschule für Technik BerlinProfessor Dr. rer. nat. habil. Matthias Möller

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am 15. November 2013 betrachteten die Schü-ler der klassen 4 a und 4 b der evangelischen Schule Frohnau ihren Schulort aus der Vogel-perspektive. tische und Stühle mussten ver-rückt werden, denn das luftbildmosaik nahm eine Fläche von drei mal zwei Metern ein. Für viele Schüler war es das erste Mal, dass sie ein luftbild sahen und sich darauf orientieren mussten. und auch die lehrer waren sehr an-getan. Mithilfe des luftbilds näherten wir uns dem thema GIS, Geodaten und ihrer Verwen-dung. lange gab es uneinig keit darüber, zu welcher Jahreszeit dieses luftbild aufgenom-men worden war, denn „es war so grün“! Ob-wohl sich die Schüler tagtäglich in Frohnau be-

wegen, war der hohe Baumbestand in ihrem Viertel vielen nicht bewusst. Die meisten tippten auf den Sommer. Nur die potenziellen Nach- folger unserer Fußballnationalspieler sagten, „die Bilder wurden im Winter aufgenommen, denn im Sommer sind auf unserem Fußballplatz diese und jene Sachen aufgestellt“. Sie hatten recht. aufgrund des hohen anteils an Nadel-bäumen ist Frohnau auch im Winter sehr grün. Nachdem wir die Jahreszeit der aufnahme und die Himmelsrichtungen bestimmt sowie einige dominierende Objekte wie S-Bahn-tras-se, kirche oder Golfplatz identifiziert hatten, verfolgten die Schüler mit Stecknadeln und Wollfäden oft genutzte Wege: von der Schule

zum Sportplatz, zur kirche, zum einkaufs-zentrum oder zur S-Bahn. Die lehrerin, Frau Hildebrand, resümierte: „Sie waren mit voller Begeisterung dabei, sehr geschickt und fast schon akribisch.“ Nach der analogen arbeit sahen die Schüler, wie schnell Orte und Wege mit GIS – wir nutzten arcGIS Online – visuali-siert werden können. ein interessanter und be-reichernder Vormittag – für alle teilnehmer.

Susanne TschirnerEsri Deutschland GmbHKranzberg

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gIS Day an der grundschule Frohnau, berlin

Jennifer Hörstel (3. Semester BA Kartografie und Geomedien) präsentiert ihre praktischen Studienarbeiten.

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Wie lang ist mein Schulweg? Wie kommt die runde erde auf ein Blatt Papier? und was ist überhaupt ein GIS? Diese Fragen waren die zentra-len themen des diesjährigen GIS Day, der in Nordrhein-Westfalen mit der unterstützung der esri Niederlassung Münster an der kettelerschule in Hamm stattfand. Im Mittelpunkt des ersten Projekts in der klasse 3 d stand „Mein Schulweg“. Mit Wollfäden und Stecknadeln markierten die kinder ihren mit dem auto oder zu Fuß zurückgelegten Schulweg auf einem großen luftbild. erstaunlicherweise erkannten fast alle ihre Stadt und ihr Zuhause auf anhieb und waren spätestens von da an höchst motiviert, mitzuarbeiten. Obwohl der eine oder die andere viel Geduld aufbringen musste, bis er oder sie den eigenen Schulweg suchen durfte, waren alle bei der Sache und unterstützten sich gegenseitig.

anhand der länge der Wollfäden konnten dann die jeweiligen entfer-nungen miteinander verglichen werden. Natürlich geht das auch viel einfacher und genauer. Die realen Wege wurden schon vor Beginn des Projekts mit der Software arcGIS berechnet und die Daten konnten nun mit den mittels der Wollstrecken ermittelten entfernungen verglichen werden. Hier stießen die kinder schnell auf ungereimtheiten und falsch berechnete Weglängen. arcGIS kennt eben nicht die Geheimwege zur Schule und ist vielleicht doch nicht so „schlau“.

Im zweiten teil beschäftigten sich die Schüler mit der Frage, wie die runde kugel erde auf eine flache karte kommt. Glücklicherweise hat sich „Die Sendung mit der Maus“ bereits mit diesem Problem befasst und eine tolle Sendung darüber aufgezeichnet, die auch für Grund-schüler verständlich ist. Wann darf man im unterricht schon einmal Fern sehen gucken? Na klar, beim GIS Day! Den Weg vom Papier zur erde erlebten die Schüler dann ganz praktisch: Sie bastelten ihren ei-genen Globus, oder vielmehr versuchten sie es. Die Bastelvorlage auf Basis der Projektion von Buckminster Fuller (http://help.arcgis.com/de/ arcgisdesktop/10.0/help/index.html#//003r0000002p000000) musste erst mühselig ausgeschnitten werden, was den einen oder anderen schon an den Rand seiner Möglichkeiten brachte. Danach musste das starre Papier gefaltet und schließlich richtig zusammengeklebt werden. Das Resultat dieser arbeitsphase war allerdings nicht bei allen ein runder Globus. aber auch eine Weltkugel mit Hörnern und viel, viel klebe-film ist am ende einer Präsentation würdig! Nächstes Jahr muss Mischa Giese wiederkommen (nein, lucia, GIS gehört nicht Herrn GIeSe) und mehr über seine arbeit bei esri erzählen. Das wurde zum ende des tages einstimmig beschlossen.

Ketteler-Grundschule in Hamm Isabel DartschGrundschullehrerin der Klasse 3 d

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gIS Day 2013 an der Ketteler-grundschule in hamm

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Der energieversorger Ruandas, eWSa (energy, Water and Sanitation), verfolgt ambitionierte Ziele, um den kundenservice in der Stadt kigali zu verbessern. Die schon seit zwei Jahren operierende kostenlose Hot-line, die bei Problemen mit der Strom- und Wasserversorgung angerufen werden kann, soll dahingehend verbessert werden, dass Störungen in der Stromversorgung schneller lokalisiert und somit technisch schneller behoben werden können. Das sechste esri Summer Camp sollte zeigen, welche arbeiten und wie viel aufwand dafür notwendig werden.

In Ruanda wird der Haushaltstrom über sogenannte „Cash Power“-ein-heiten im Voraus erworben und mithilfe des erhaltenen Codes im am Haus installierten Stromzähler aktiviert. Damit in Zukunft Fehlerquellen im Stromnetz schnell lokalisiert werden können, sollten die Hausan-schlüsse per GPS erfasst und in das elektrische Netzwerk des testgebiets eingefügt werden. Zusätzlich sollten mit kurz gefassten Frage bögen Informationen über die kunden eingeholt werden. Dies, um sie im Fall von Wartungsarbeiten zum Beispiel per SMS informieren zu können. Da-rüber hinaus sollte festgehalten werden, wie viel Zeit erforderlich ist, um diese Informationen zu erfassen.

Nachdem im Herbst 2013 ein kartenwettbewerb stattgefunden hatte, wurden die besten 20 Schülerinnen und Schüler aus 149 Bewerbern zur Projektwoche nach kigali eingeladen, um in Zusammenarbeit mit eWSa, dem Ministerium für Bildung, dem GIS-Zentrum der Nationalen universität und esri Rwanda die benötigten Informationen zu erheben.

Wie jedes Jahr begann das Summer Camp mit einem Geo-Caching auf dem Campus der gastgebenden SOS-kinderdorf-Schule in kigali, um die teilnehmer spielerisch mit den Grundlagen der Positionsbestim-mung per GPS vertraut zu machen. In den folgenden zwei Feldarbeits-tagen in kigali wurden mehr als 700 Stromzähler von zehn teams erfasst und ebenso viele Fragebögen ausgefüllt. Im Computer lab wurden die Punktdaten der Stromzähler und die in excel überführten Informationen aus den Fragebögen zunächst verschiedenen Qualitätsprüfungen unter-zogen; anschließend erstellte jedes team karten nach verschiedenen themenstellungen. Im nächsten Schritt wurden die bereinigten Daten in das elektrische Stromnetz geladen und mit den leitungsdaten ver-bunden; so konnten die Schülerinnen und Schüler die vielfältigen Mög-lichkeiten eines geometrischen Netzwerks erproben.

es folgten die Vorbereitungen für die abschlussfeier, auf der vier Gruppen über die Feld- und Computerarbeit berichteten und eine einführung in geometrische Netzwerke präsentierten. Der Höhepunkt der Feier war ein Rollenspiel, in dem ein Schüler die eWSa-Hotline, ein weiterer die Rolle des elektrotechnikers und die weiteren Gruppenmitglieder kunden spielten. In anwesenheit von Vertretern aller beteiligten Institutionen konnten sie zeigen, dass mithilfe der geocodierten Stromzähler Probleme schnell lokalisiert und der techniker zielgerichtet zur Behebung von Stö-rungen an leitungen oder transformern losgeschickt werden konnte. Die erhobenen Informationen dienten zur Benachrichtigung der be-troffenen kunden, dass entsprechende Wartungsarbeiten vorgenom-men werden.

esri Rwanda zieht eine positive Bilanz des sechsten esri Summer Camps. Das gesetzte Ziel, die erforderlichen Daten zu erheben und im elekt-rischen Netzwerk zu nutzen, wurde klar erreicht. Die Schülerinnen und Schüler dokumentierten ihre Beobachtungen und gaben empfehlun-gen in Form eines Reports an eWSa zum thema mit welcher Methode das unternehmen am besten Daten in der Stadt kigali erheben kann.

Connie SchmidtEsri Rwanda

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eSri haNdelt

esri rwanda und Sekundarschüler erheben Daten zur verbesserung des Kundenservice bei der Stromversorgung

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Zusammenhänge erkennen –Hintergründe verstehen: ArcGIS.

Umfassende Informationsversorgung – aufgaben- und ebenengerecht. Intelligente Ver knüpfungen von Daten aus unterschiedlichsten Quellen beeinfl ussen maßgeblich die Qualität militärischer Entscheidungen. Vom Satellitenfoto bis zum sozialen Netz -werk – mit den Geospatial-Intelligence-Lösungen der ArcGIS Produktfamilie kommt ans Tageslicht, was verborgen bleiben will. Lassen Sie uns darüber reden!

Esri Deutschland GmbH, Tel. +49 89 207 005 1200, [email protected], esri.de Geosecure Informatik GmbH, Tel. +49 89 207 005 4820, [email protected], geosecure.de


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