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WERKSTATTBERICHT...54 luxlumina 15 | 2016 »Die tageslichtabhängigen Leuchten sind kaum zu spüren...

Date post: 23-Mar-2021
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52 luxlumina № 15 | 2016 Dezentrales intelligentes Licht bedeutet bei der HSi Elektronik AG, dass Leuchten eigenständig per Bewegungs- und Umgebungslichtsensor über die Lichtmenge und Lichtfarbe entscheiden können. Eine bereits marktfähige Software aus der Licht-Software-SchmiedeHSi macht es möglich. Als eines der ersten Büros in der Schweiz hat die Projektagentur Alltagaus St. Gallen das Lichtsystem einbauen lassen. Bio-Lichtmanagement HSi ELEKTRONIK AG Text: Sven Horsmann | Fotos: HSi, luxlumina WERKSTATTBERICHT
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52 luxlumina № 15 | 2016

Dezentrales intelligentes Licht bedeutet bei der HSi

Elektronik AG, dass Leuchten eigenständig per Bewegungs- und

Umgebungslichtsensor über die Lichtmenge und Lichtfarbe

entscheiden können. Eine bereits marktfähige Software aus der

›Licht-Software-Schmiede‹ HSi macht es möglich. Als eines der

ersten Büros in der Schweiz hat die Projektagentur

›Alltag‹ aus St. Gallen das Lichtsystem einbauen lassen.

Bio-Lichtmanagement

HSi ELEKTRONIK AG

Text: Sven Horsmann | Fotos: HSi, luxlumina

WERKSTATTBERICHT

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2016 | № 15 luxlumina 53

Softwaresteuerung per Tablet-

Computer. Einmal eingestellt,

komponiert die Leuchte

aufgrund der Umgebungsdaten,

per Software die Lichthelligkeit

genau ein. Die Leuchten

am Fenster berechnen das

einfallende Tageslicht mit ein

und reduzieren ihre Leuchtkraft

entsprechend.

Rechts: Quadratische

Flächenbüroleuchte in der

Werbeagentur Alltag aus

St. Gallen von AstraLED designt

mit Software von HSi. bestückt.

Lichtfrequenzen und ihre Intensität über den Tag hinaus ergeben unser natürliches Licht. Für künstliches Licht in Innen-räumen, z. B. in einem Grossraumbüro, können die tagesabhängigen Lichtfarben sowie Lichtfrequenzen nach Längengrad simuliert werden. Dabei wird der Blau-anteil morgens höher sein als abends. Die Software der Hsi Elektronik AG kann dieses einmal eingestellt für die neusten dimmbaren LEDs auf dem Markt selber regeln. Die Leuchte wird quasi zu einer ›bio-intelligenten Leuchte‹.

KonzeptDie HSi-Elektronik AG entwickelte eine tageslichtabhängige Beleuchtung, welche durch eine dezentrale, in der Leuchte fix eingebauten Intelligenz gesteuert wird. D. h. die Leuchte entscheidet per Software direkt über Lichtmenge und Lichtfarbe. Ständig und kontinuierlich sammelt die Software so Daten ihrer Umgebungssenso-ren ein, die in der Leuchte integriert sind.Vorteil dabei ist, dass Leuchten direkt am Fenster den Tageslichteinfall selbstständig berechnen können und ihre Lichtmenge

selbstständig herunterfahren. Alle übrigen Leuchten im inneren Bereich des Büros geben mehr Lichtmenge ab.

LichtwirkungDie HSi-Elektronik AG konnte ihr dezen-trales tageslichtabhängiges System unter anderem aktuell in einer Projektagentur einsetzen, wobei das System selber für weitere Bereiche einsetzbar ist, wie Spi-täler, Altersheime etc. Die Werbeagentur befindet sich im zweiten Stock mit einer grossen Fensterpartie nach Osten. Ins-gesamt wurden vier grosse quadratische Leuchten im Format Meter mal Meter von der HSi-AG & AstraLED entwickelt. Diese Büro-Sonderleuchten enthalten dimmbare LEDs (2700K-6500K) und sind optimal entblendet. Sie sind in einem Kunst-stoffrahmen eingebettet. Ein Layer zer-streut das Licht auf die Arbeitsplätze dif-fus. Zusätzlich gibt es Up-Licht zur Decke.

Wir wollten wissen, wie sich diese Technik bei den Mitarbeitern durchgesetzt hat? Gab es Beschwerden oder Unwohlsein oder läuft die Arbeit sogar besser? Mit an-

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»Die tageslichtabhängigen Leuchten sind kaum zu spüren und sehr angenehm für unsere Arbeitsprozesse in der Agentur. Das die Leuchten intelligent geworden sind und sich selber einstellen können, ist eine fantastische Sache«Marcus GossoltMitinhaber Alltag Projektagentur, St. Gallen

deren Worten, was hat sich im Arbeitspro-zess geändert? Alltag Geschäftsführer Paul Gruber: »Wir hatten lange die TL-Leuch-ten über unseren Tischen und sind heute richtig froh über das neue Licht. Es glie-dert sich sanft in unsere Arbeitspraxis ein und ich nehme es kaum war. Es ist irgend-wie biologischer geworden durch das neue Licht hier im Büro.«

Idee des vernetzten LichtsAls Resultat der Zusammenarbeit mit Swisslux AG bietet HSi ein intelligentes dezentrales Lichtmanagementsystem, das in jede Leuchte passend eingebaut werden kann. Die Leuchten verfügen mit dieser Steuerung über Tageslichtsensoren und Bewegungssensoren. Die Leuchten kön-nen untereinander über einen robusten und sicheren Datendraht Informatio-

nen austauschen. Das schlaue an der IL- Control (Steuerung) ist, dass keine zusätz-liche Programmierung durch den Instal-lateur notwendig ist. Es spielt auch keine Rolle, ob zwei Leuchten oder 200 mon-tiert und miteinander verbunden werden. Ausser der Montage bleibt nicht mehr viel zu tun, ausser der Wahl des vorkonfigurier- ten Steuerprogramms. Es gibt somit kei-ne Zentralen Lichtsteuerungen (SPS) die durch Fachleute programmiert werden  müsste.

Einfache InstallationTobias Hofer, Inhaber der HSi-AG und Entwicklungschef erklärt, warum es für Architekten und Lichtplaner nun einfacher wird: »Es wird um ein vielfaches einfacher. Der Architekt möchte z. B. eine komplexe Tageslichtregelung in einem Büro. 50

KONTAKT

HSi Elektronik AG

Tobias Hofer

[email protected]

www.hsi-astra.ch

+41 71 845 65 65

Einbau der HSi-Software-Technologie

in eine individuelle Balkenpendel-

Deckenleuchte.

Leuchten verfügen über 50 Tageslichtsen-soren. Diese Information wird unter den Leuchten ausgetauscht. Das Tageslicht wird somit an allen Punkten im Raum zur gleichen Zeit gemessen. Die müh- same Wahl für den passenden Standort des Tageslichtsensors entfällt. Möchte der Ar-chitekt im Korridor eine Schwarmlösung, so ist diese Teil der Steuerung und kommt gratis mit. Man braucht dazu keine zu-sätzliche Programmierung oder spezielles Know-how. Möchte der Lichtplaner nun

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Oben: Marcus Gossolt

Mitinhaber der Projektagentur

Alltag unter neuem Bürolicht.

Rechts: Die neuen Pendelleuchten geben

auch indirektes Licht für

das Team zur Decke ab.

INTERVIEW MIT ›ALLTAG‹Herr Marcus Gossholt Sie freuen sich sichtlich über das neue Licht im Büro. Was ist anders geworden? Hat das neue intelligente tageslichtabhängige Licht Ihr Wohlbefinden bei Ihren Ar-beitsprozessen positiv verändert? Ja, es ist nun angenehmer zu arbeiten. Es ist insgesamt heller und über den Tag hinaus und vom Gefühl her ist die Lichtwirkung konstanter geworden.Stellen Sie irgendwelche Defizite mit ihren Augen fest bei der Arbeit unter tageslichtabhängigem künstlichem Licht?Nein, absolut keine bisher. Eher das Gegenteil, es ist angenehmer geworden. Ausserdem entspricht es der Idee eines Fotostudios, was nach Norden ausge-richtet ist. Durch die Fensterfront kommt

das Tageslicht und wird wunderbar mit den neuen Leuchten berücksichtigt. Für Fotografen ist das ideal, da je nach Tageszeit das richtige Licht herrscht.Wir sind eher fitt und entspannt nach der Arbeit. (grinst)Als Grafik-Designer bräuchten Sie ja konstantes Licht, um auf dem Monitor die richtigen Farben zu entscheiden. Wenn nachmittags die Lichtfarbe unter 3000 Kelvin in warmweisses Licht geht, können Sie dann noch richtig arbeiten?Ich sehe da keine Probleme. Unsere Monitore haben ein spezielles Farb- proof-System. Das künstliche Licht beeinflusst das nicht. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass sich die Farben zu jeder Tageszeit perfekt zeigen.

zusätzlich einen Tageslichtverlauf in einem Schulzimmer oder Altersheim? Neben ei-nem Uhrenmodul braucht es dafür keine weitere Hardware oder zusätzliche Pro-grammierung. Alles ist in der dezentralen Steuerung integriert und funktioniert autonom, ohne aufwändige Programmie-rung. Diese Steuerungs-Idee ist von einer bislang neuen Seite angedacht worden und kann für den Anwender individuell ausge-legt werden.«

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