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Wer plant was? 2010

Date post: 29-Mar-2016
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Geschlossene Fonds,Finanzen,Vertrieb,Business,Makler,Versicherungen,Dienstleistungen,Boerse,Investment
84
www.wmd-brokerchannel.de Printausgabe Ausgabe 01/2010 - 10 Ausblicke und Einblicke: Neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien für den Finanzvertrieb 2010 WER PLANT WAS? + Kapitalanlage + Versicherung + Investment + Finanzierung +
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Page 1: Wer plant was? 2010

www.wmd-brokerchannel.dePrintausgabe

Ausgabe 01/2010 - 10 €

Ausblicke und Einblicke:Neue Produkte, Dienstleistungen und Strategien für den Finanzvertrieb

2010WER PLANT WAS?

+ Kapitalanlage + Versicherung + Investment + Finanzierung +

Page 2: Wer plant was? 2010

Die erste zertifizierte Basisrentenversicherung

am deutschen Markt.

Die MONEYMAXX Produkte vertreibt die maklermanagement.ag exklusiv im Maklermarkt und unterstützt Sie darüber hinaus mit Service und Vertriebsunterstützung.MONEYMAXX Vertriebsservice: [email protected] · Tel. 040/3599-4660

Wieder einen Schritt vorausDiscover level 1 – Basisrente

ifi i B i

Page 3: Wer plant was? 2010

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

ein turbulentes Jahr liegt hinter uns. Die Auswir-kungen der Wirtschaftskrise sind bei vielen Markt-teilnehmern stark zu spüren, denn die Verbraucher hielten sich lange zurück, neue Kapitalanlagen oder langlaufende Rentenversicherungen abzu-schließen. Doch die Zuversicht dass die Weltwirt-schaftskrise bald überwunden ist, wird bei vielen immer größer. Dies spiegelt sich auch in der deut-lich stärker werdenden Nachfrage nach Finanzpro-dukten der letzten Monate wieder.

Trotz guter Börsenzeiten verlangen viele Anleger weiterhin nach Anlagen mit Garantiekomponen-ten bzw. geringerem Risikoprofi l. Hier werden heuer eine ganze Reihe neuer Produkte nicht nur aus der Versicherungswirtschaft den Interessenten präsentiert.

Immobilien sind auch dieses Jahr des Deutschen liebstes Kind, viele Anbieter kommen in den näch-sten Monaten mit neuen Produktangeboten. Auch der Aspekt „Nachhaltigkeit“ fi ndet immer mehr Beachtung in der Anlageentscheidung. So würde bereits jeder zweite Bundesbürger Umfragen zu-folge eine „grüne“ Kapitalanlage abschließen.

Auf diesen Trend reagieren natürlich die Produk-tanbieter wie man am Beispiel Geschlossener Fonds sieht: Branchenexperten gehen davon aus, dass in 2010 ca. 80 Prozent aller neu auf den

Markt kommenden Fonds dem Segment „Erneu-erbare Energien“ zuzurechnen sein werden. Wie sich die Märkte 2010 entwickeln? Wohin tendiert die Rechtsprechung? Was kommt auf den Vertrieb zu? Welche Produkte sind nicht von der Krise be-troffen? Wir wollen Ihnen mit dieser Ausgabe ei-nen Ausblick in die verschiedenen Anlagemärkte geben und ihnen aufzeigen, was der eine oder andere Marktteilnehmer in diesem Jahr plant und mit welchen Produkten er punkten will. Was wir planen?

Noch mehr Videoinformationen für Sie unter www.wmd-brokerchannel.de und www.FinanzServiceTV.de!

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2010!

Ihr

Friedrich A. WanschkaChefredakteur und Herausgeber www.wmd-brokerchannel.de

EDITORIAL | Wer plant was?

Page 4: Wer plant was? 2010

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VERSICHERUNG

8 Vermittlerversicherer müssen diesen Vertriebsweg leben!

9 Allianz RiesterRente Index Select: Renditechancen ohne Risiko nutzen

10 Altersvorsorge: Experten sehen dunkelgrau

12 MONEYMAXX: „Wir sind gut gerüstet für 2010“

14 Aktuelle Umfrage zur Krankenver-sicherung: Jeder zweite Deutsche erwartet sinkende Leistungen

15 Versicherer erwarten angespanntes Jahr

16 Ertragschancen, Sicherheit, Flexibilät- die ideale Kombination für 2010

18 Plenum Life AG: Krise am Schiffsmarkt - für uns eine

große Chance

22 Die Zukunft der betrieblichen Alters-vorsorge in Europa

NACHHALTIGKEIT

24 Forsa-Umfrage: Große Zustimmung in allen Bundes-

ländern zu Erneuerbaren Energien

26 Über die Hälfte aller Privatanleger interessiert sich für ökologische Geldanlagen

28 Solarfonds im Anlegerfokus 29 6. Sustainability Congress 2010: Vertrauen zurückgewinnen - mit

Nachhaltigkeit überzeugen

30 Nachhaltig erfolgfreich: HEH-Flybe-Serie mit dem Scope

Award 2009 ausgezeichnet

Wer plant was? | INHALTSVERZEICHNIS

32 Das Sparschwein wird „grün“ - Nachhaltigkeit als Vertriebsargument

34 Regenerative Energien mit Zweit-marktpotential

34 KGAL setzt weiter auf Erneuerbare Energien für institutionelles Geschäft

35 PI Unternehmensgruppe lanciert ersten Solarfonds

35 Nordcapital plant ersten Solarfonds

35 Neue Adresse für die Entwicklung von Solarprojekten

INVESTMENT

36 DEXIA: Ausblick für die Rentenmärkte 2010

39 Studie: Zertifi kateanbieter zeigen weiterhin

Schwächen bei Service und Transpa-renz

40 Marktausblick 2010: Union Investment erwartet Über-

gang zu selbsttragendem Wirt-schaftsaufschwung

42 Zentraleuropa - ein lohnendes Investment?

44 Schwellenländeranleihen in lokaler Währung: Eine interessante Erweiterung des Anlagespektrums

46 ING:Neue Fondsstrategie

48 Pioneer Investment: 2010 wird das Jahr der Stockpicker

49 Fidelity: Optimistisch für 2010

50 INFINUS AG Finanzdienstleistungs-institut:

Drei Investmentfonds mit fl exibler Anlagestrategie

Page 5: Wer plant was? 2010

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HEH-Flugzeugfonds

Eine ausgezeichnete Flotte

Eine gute Wahl: Die Analysten der Ratingagentur SCOPE haben HEH alsbestes Emissionshaus im Bereich Geschlossene Flugzeugfonds ausgezeichnet.Der Gewinner des „Scope Investment Award 2009“ überzeugte die Jury vor allemdurch seine versierten Management-Partner und die hohe Investitionssicherheit.Mehr über das ausgezeichnete Angebot von HEH erfahren Sie unterwww.heh-fonds.de oder unter Telefon: 040/300 846 - 0

� 8% Auszahlung ab Einzahlung der Einlage,prognostizierte Gesamtauszahlung weit über 240%.

� Vollständige Tilgung während des 10 -12jährigenLeasingvertrages vorgesehen.

� Kein Währungsrisiko während des Leasingvertragesmit Flybe, der größten Regionalairline Europas.

INVESTMENT

52 Situation für die Private Equity-Bran-che in Europa bleibt schwierig

53 Privatanleger trauen Aktienmarkt nicht

BANKEN

54 Banken fürchten politische Einmischung

55 Baufi nanzierung 2010: Zinsen zeigen nach oben

IMMOBILIEN

56 München top, Dublin hopp

57 Beim Wohnungsneubau ist 2009 die Talsohle erreicht

GESCHLOSSENE FONDS

58 Geschlossene Fonds: Ausblick 2010

62 FLEX Fonds: Neue Fondsgeneration mit 100 %

Substanz

64 HIH VERTRIEBS GMBH: Institutioneller Hintergrund stärkt die geschlossenen Fonds der HIH

66 Premicon AG: Lukratives Beteiligungsangebot im fl orierenden Flusskreuzfahrtbereich

68 Schiffsbeteiligungen: Krisen und das Vergessen, ein altes

Problem

70 Schiffsbeteiligung: Eigenkapitalfonds – die Gewinner von morgen

INHALTSVERZEICHNIS | Wer plant was?

Page 6: Wer plant was? 2010

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GESCHLOSSENE FONDS

71 VGF: Schiffsbeteiligungen brauchen politischen Rückhalt

71 Profi tieren von weiter nachge-benden Bewertungen bei Container-schiffen

72 HCI Wohnkonzept gestartet - Zweiter Solarfonds in Vorbereitung

72 Real IS: Neuer Deutschlandfonds

72 Paribus will 2010 Umsatz verdoppeln

73 Wölbern Invest: Verschlankt die Produktpalette auf Immobilien und Private Equity

73 Für 2010 erwartet IMMAC weiterhin eine starke Nachfrage

74 Neue Produkte für das veränderte Investitionsverhalten der Anleger

74 WealthCap startet im März den Vertrieb des neuen Zweitmarktfonds WMC ZweitmarktWerte 3

VERTRIEB

76 MAKLERPORTALE: Immer beliebter, aber noch Verbes-

serungsbedarf

77 DVVF: Vorsicht bei neuen Courtagezusagen

78 Vom Maklerpool zum erfolgreichen Full-Service-Anbieter WIFO auch in 2010 auf Erfolgskurs

RECHT

80 Das ändert sich 2010 - Ein Ausblick auf schon in Kraft ge-

tretene und künftige Regulierungs-maßnahmen im Vertrieb von Finanz-dienstleistungen

Wer plant was? | INHALTSVERZEICHNIS

Page 7: Wer plant was? 2010

Persönliche Absicherung und Vorsorge –nachhaltig und ökonomisch!

Unsere Produkthighlights:

oeco futur

Rentenversicherung mit erhöhter Altersrente

bei Pflegebedürftigkeit zum Rentenbeginn

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Rentenversicherung mit TOP-Kinderinvaliditäts-

schutz und herausragender Erhöhungs-und

Umstellungsoption in eine BUZ

Risikoversicherung

mit terminal-illness Komponente und „oeco fit“-

Konditionen für besonders risikobewusste Kunden

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der erste ökologische Lebensversicherer

Page 8: Wer plant was? 2010

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Wer plant was? | VERSICHERUNG

Herr Junker, welche Entwick-lungen im Versicherungsver-trieb erwarten Sie für das Jahr 2010?

Jürgen A. Junker: Ich bin davon überzeugt, dass der Vertrieb von Versicherungsprodukten über Vermittler weiter zunehmen wird. Die Situation rund um den Ver-tragsabschluss ist in den letzten Jahren rechtlich stark reguliert worden. Beratungs- und Doku-mentationspfl ichten, ein mo-dernisiertes VVG haben den Verbraucherschutz deutlich ge-stärkt, allerdings auch einen ho-hen Verwaltungsaufwand beim Versicherer bzw. Vermittler mit sich gebracht. Unsere Erfahrung ist, dass die breite Masse der Ver-mittler und Agenten nicht den schnellen Abschluss sucht, son-dern an nachhaltigen Kundenbe-ziehungen über eine hochwertige Beratung interessiert ist, um so auch das Vertrauen ihrer Kunden zu behalten und ihren Bestand zu sichern.

Wird es bei der VHV Neues im Produktangebot geben? Jürgen A. Junker: Im vergangenen Jahr haben wir unser Hausrat- und Privathaftpfl ichtangebot optimiert, in dem wir die Pro-duktstruktur vereinfacht, den Leistungsumfang enorm erwei-tert und die Preispositionierung angepasst haben. Die Resonanz im Markt war ausgesprochen positiv. Entsprechend werden wir dieses Jahr unser Unfallversi-cherungsangebot neu gestalten. All unsere Privatkundenprodukte

enthalten die Leistungs-Update-Garantie. Sie ist inzwischen zu unserem Markenzeichen gewor-den.

Wie sieht es im gewerblichen Geschäft aus?

Jürgen A. Junker: Im gewerb-lichen Geschäft sind wir traditi-onell vor allem als Bauspezialver-sicherer positioniert. In diesem Segment wollen wir unsere Exper-tise noch stärker betonen. Zum Beispiel bietet die VHV schon seit 1990 auch Bürgschaften speziell für die Bauwirtschaft an und dies sehr erfolgreich. Bürgschaften über die Kautionsversicherung werden nicht auf die Kreditli-nie bei der Bank angerechnet, das heißt, der Liquiditätsspiel-raum wird nicht eingeschränkt. Ein gutes Argument, gerade in Zeiten, in denen die Kreditverga-be der Banken restriktiver wird. Wir haben unser Produkt Kauti-onsversicherung Premium wirk-lich einfach in der Handhabung

gestaltet. Unser Ziel ist es, die Vermittler verstärkt für die Kauti-onsversicherung zu gewinnen, da wir überzeugt davon sind, dass dieses Geschäftsfeld noch zu we-nig im Fokus der Vermittler steht und viele Chancen bietet.

Wie unterscheidet sich die VHV als Vermittlerversicherer vom Wettbewerb?

Jürgen A. Junker: Zunächst durch ein klares Bekenntnis und eine eindeutige Fokussierung auf die-sen Vertriebskanal. Es genügt nicht, einen Vertriebsweg „nur“ zu bedienen. Als Versicherer müssen Sie ihn tagtäglich leben und mit den Prozessen des Ver-mittlers gegenüber dem Endkun-den quasi eine Einheit bilden. Neben einem ausgezeichneten, leistungsstarken Produktangebot müssen wir uns durch die Qualität unserer vertrieblichen Betreuung und Beratung, durch eine weiter optimierte Servicequalität und durch die Unterstützung mittels zukunftsweisender Technologien vom Markt abheben. Oberste Pri-orität der VHV im Jahr 2010 ist eine noch intensivere Betreuung unserer Vermittler in ihren jewei-ligen Geschäftssegmenten. Wir haben hierzu im vergangenen Jahr eine Qualifi zierungsoffensive für unsere Vertriebsmitarbeiter gestartet – in Zusammenarbeit mit der Deutschen Maklerakade-mie (DMA). Sie führt zu einer Zer-tifi zierung analog der gesetzlich vorgeschriebenen Vermittlerqua-lifi kation. Diese Qualifi zierung wird stetig weiter entwickelt.

Vermittlerversicherer müssen diesen Vertriebsweg leben! Interview mit Jürgen A. Junker,Vertriebsvorstand der VHV Versicherungen

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Mit der Allianz RiesterRen-te Index Select verbindet die Allianz Lebensversi-

cherung-AG (Allianz Leben) seit Januar die Vorteile der RiesterRen-te und des bislang einzigartigen Garantiekonzeptes Index Select. Ein vergleichbares Produkt bietet kein anderer Anbieter am Markt.

Kunde profi tiert doppelt

Durch das Garantiekonzept Index Select partizipiert der Kunde an der Entwicklung des Aktienin-dexes Dow Jones EURO STOXX 50®. Seine jährliche Rendite er-rechnet sich aus den monatlichen bis zu einem Cap gehenden Ge-winnen und Verlusten des Index, die zum Ende des Indexjahres addiert werden: Ist das Ergebnis positiv, wird es dem Kunden nach dem sogenannten „Lock-in-Prin-zip“ gutgeschrieben – der Jahres-gewinn kann nicht mehr verloren gehen. Ist das Ergebnis aufgrund eines schlechten Börsenjahrs ne-gativ, wird das Jahresergebnis auf Null gesetzt. Der Kunde erleidet keine Verluste; seine eingezahlten Beiträge zur Altersvorsorge wer-den ihm zum Ende der Aufschub-dauer und im Todesfall garantiert. Zudem kann er zu Beginn jeden Indexjahres neu entscheiden, ob er am Aktienindex teilhaben möchte oder stattdessen die si-chere Verzinsung von Allianz Le-ben bevorzugt. Jörg Braun, Leiter des Maklerzen-tralbereichs Allianz Leben und

Vorstand der Allianz Pensionskas-se erklärt: „Das Garantiekonzept Index Select wird im Maklermarkt sehr gut angenommen. Seit der Einführung 2007 wurde es bei Allianz Leben insgesamt mehr als 55 000 Mal verkauft. Grund ge-nug, das Konzept nun auch für Riester-Renten anzubieten.“

Hohes Maß an Sicherheit

Aufgrund der Finanzmarktkrise legt der Kunde noch mehr Wert auf eine sichere Altersvorsor-ge. Produkte mit Garantien sind gefragt. Von den Chancen der Aktienmärkte profi tieren, ver-bunden mit einem effi zienten Schutz vor Wertverlust - genau das bietet das Garantiekonzept Index Select und liegt im Trend. Die Riesterzulagen des Staates er-hält er noch oben drauf. Mit der Allianz RiesterRente Index Select hat der Kunde eine zuverläs-sige lebenslange Altersvorsorge, die eine Mindestrente garantiert und Hartz-IV-sicher ist. Außer-

dem kann er zum Rentenbeginn auf bis zu 30 % seines gesparten Kapitals zugreifen. Ob das Geld zur Tilgung eines Kredits, für Anschaffungen, eine Reise oder für die Altersvorsorge verwendet wird, bleibt jedem selbst überlas-sen. Rund 23 Millionen Förderbe-rechtigte können sich noch für ei-nen Riester-Vertrag entscheiden.Ein Blick zurück zeigt, wie positiv die Wachstumschancen mit der RiesterRente Index Select durch die Indexpartizipation am Dow Jones EURO STOXX 50® sein können: Bei einem unterstellten monatlichen Cap von 4 Prozent wären im 12-Jahres-Zeitraum von 1988 bis 2001 beispielsweise ein jährliche Rendite von 7,56 Pro-zent und im Zeitraum von 1996 bis 2009 immerhin noch 5,81 Prozent möglich gewesen. „Dies ist ein beachtliches Ergebnis und zudem ist jegliches Verlustrisi-ko ausgeschlossen“, freut sich Braun. Jeder Rentenversicherungspfl ich-tige kann von der neuen Allianz RiesterRente IndexSelect profi -tieren - ob Angestellter, Arbeiter oder Auszubildender. Das Gleiche gilt auch für nicht pfl ichtversicher-te Ehepartner von förderberech-tigten Personen. Das Bürgerent-lastungsgesetz bietet durch seine fi nanziellen Erleichterungen die Möglichkeit, mit dem „Riestern“ zu beginnen. „Ein guter Zeit-punkt für alle Unentschlossenen, in die eigene Altersvorsorge zu investieren“, sagt Braun.

Von Jörg Braun, Leiter Maklerzentralbereich der Allianz Lebensversicherungs-AG undVorstand der Allianz Pensionskasse

Allianz RiesterRente Index Select:Renditechancen ohne Risiko nutzen

VERSICHERUNG | Wer plant was?

Page 10: Wer plant was? 2010

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Höchstens jeder Fünfte der heute unter 30-Jährigen werde das Ziel erreichen,

seinen Lebensstandard im Alter zu halten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung von sieben renommierten Rentenex-perten durch die HanseMerkur Versicherungsgruppe. Positiver fi el die Prognose für Ältere aus: Knapp 30 Prozent der heute über 40-Jährigen und mehr als ein Drittel der über 50-Jährigen würden ihren Lebensabend ohne größere Einbußen genießen kön-nen, meinen die Experten.

Zum Kreis der Befragten gehörten unter anderem Bernd Raffel-hüschen, Professor für Volkswirt-schaftslehre und Finanzwissen-schaft an der Universität Freiburg, Tristan Nguyen, Professor für Volkswirtschaftslehre, Versiche-rungs- und Gesundheitsökonomik an der Wissenschaftlichen Hoch-schule Lahr und Detlef Pohl, frei-berufl icher Journalist und Buch-autor, unter anderem spezialisiert auf das Thema Altersvorsorge. Trotz der offensichtlichen Ver-sorgungslücke, die gerade bei jüngeren Erwachsenen zu erwar-

ten ist, gehen die Experten nicht davon aus, dass der heutige Bei-tragssatz der Rentenversicherung von 19,9 Prozent wesentlich stei-gen werde: In fünf Jahren rech-nen sie mit Beiträgen von 20,7 Prozent, in zehn Jahren von 21,9 Prozent. „Die demographische Entwicklung bringt die gesetz-liche Rentenversicherung in ihrer heutigen Form an ihre Grenzen. Weitere deutliche Beitragssteige-rungen sind politisch nicht durch-setzbar“, erklärt Eberhard Sau-tter, Vorstand der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Deshalb rücken staatlich unterstützte pri-vate Vorsorgemodelle wie Riester oder Rürup zukünftig noch stär-ker in den Fokus. Diese Meinung vertreten auch alle sieben Exper-ten. Sie sind der Ansicht, die Be-deutung dieser Modelle werde eher oder sogar stark zunehmen.

Wem empfehlen Experten ei-nen Riestervertrag?

Auf die Frage, wem sie konkret einen Riestervertrag empfehlen würden, nannten alle Experten durchschnittlich verdienende Sin-gles und Menschen mit Kindern. Sechs von sieben Experten raten allen Arbeitnehmern unter 50 Jahren und gutverdienenden Sin-gles zu riestern.

Wie viel soll man sparen?

Fünf der befragten Experten waren bereit, konkrete Empfeh-lungen für Ansparraten in Ab-hängigkeit vom Alter zu geben.

Altersvorsorge:Experten sehen dunkelgrauVier von fünf der heute unter 30-Jährigen werden ihren Lebensstandard im Alter nicht halten können, schätzen führende Rentenexperten

Wer plant was? | VERSICHERUNG

Page 11: Wer plant was? 2010

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Impressum

Verlag und Herausgeber:wmd Verlag GmbHWiesseer Straße 12683707 Bad WiesseeTel: +49 (0)8022 – 187110Fax: +49 (0)8022 – 1871129info@wmd-verlag.dewww.wmd-verlag.dewww.wmd-brokerchannel.de

Geschäftsführung:Friedrich A. Wanschka

Chefredaktion: Friedrich A. Wanschka

Layout: Astrid Klee (wmd Verlag), Bianca Rappel (Net-D-Sign), Ralf Schumann (Net-D-Sign)

Handelsregister: HRB 165643 Amtsgericht München

Bankverbindung:Sparkasse Rosenheim - Bad AiblingBLZ 711 500 00, Kto. 24364

Steuer-Nummer: 139/142/50247Ust.- IdNr. DE 812638572

Verkaufspreis: 10 Euro

Anzeigenleitung:Matthias Heß, Vertriebsleitungwmd Verlag GmbHc/o SEL Selected Media OHGKattunbleiche 31a22041 HamburgTel: +49 (0)40 [email protected]

Technische Umsetzung / Produktion:Net-D-Sign GmbHParkring 485748 Garching bei MünchenTel: +49 (0)89 [email protected]

Druck und Verarbeitung:Lipp GmbH Graphische BetriebeMeglingerstraße 6081477 MünchenTel: +49 (0)89 [email protected]

Der Verleger übernimmt keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte und Fotos. Mit der Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor dem Verleger das ausschließliche Verlagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts. Dieses Recht bezieht sich insbesondere auch auf das Recht, das Werk zu gewerb-lichen Zwecken per Kopie zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere Datenbanken aufzunehmen. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich ge-schützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlegers ist eine Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes unzulässig. Aufsätze und Berichte geben die Meinung des Verfassers wieder. Für den Inhalt ist der Verlag nicht verantwortlich.

Drei von ihnen rieten den unter 30-Jährigen, mindestens 5 Pro-zent des Bruttojahresgehalts zurückzulegen, wenn sie heute mit einer privaten Altersvorsor-ge begännen. Durch die lange Ansparzeit genüge bei jungen Menschen schon ein geringer Be-trag, um die Versorgungslücke zu schließen. Bei einem Jahresgehalt von 30.000 Euro wären dies bei-spielsweise 125 Euro pro Monat. 30- bis 40-Jährigen, die heute mit der Vorsorge beginnen, empfeh-len die Experten eine Sparrate zwischen 5 und 10 Prozent. Über 40-Jährige sollten nach Meinung einiger Rentenfachleute sogar 10 bis 20 Prozent ihres Bruttogehalts in die Zukunft investieren.

„So sehr sich Experten über De-tails der privaten Altersvorsorge streiten, in einem Punkt sind sich alle einig: Früh anfangen ist der Schlüssel zu einer guten Versor-gung im Alter“, sagt Eberhard Sautter, Vorstand der HanseMer-kur Versicherungsgruppe. Oder mit den Worten von Björn Harald Krieger, preisgekrönter Nach-wuchswissenschaftler und Dok-torand an der Uni Gießen: „Wenn die Einsicht zu spät kommt, sind die Reserven klein und der Jam-mer groß.“

Die befragten Experten für das Thema Altersvorsorge:

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Professor für Volkswirtschaftsleh-re und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg

Prof. Dr. Tristan Nguyen, Lehr-stuhl für Volkswirtschaftslehre/ Versicherungs- und Gesundheits-ökonomik an der Wissenschaft-lichen Hochschule Lahr

Prof. Dr. Martin Balleer, Lehr-beauftragter an der Universität Göttingen mit dem Schwerpunkt Versicherungswissenschaft

Prof. Dr. Klaus Jäger, emeritierter Professor für Volkswirtschaftsleh-re der FU Berlin, unter anderem mit den Forschungsschwerpunkten Altersvorsorge und Demographie

Dipl.-Kfm. Björn Harald Krieger, Mitarbeiter der Universität Gie-ssen im Bereich Risikomanage-ment und Versicherungswirt-schaft.

Detlef Pohl, Buchautor und freier Fach-Journalist mit den Schwer-punktthemen Geldanlagen, Ver-sicherungen, Immobilien und Al-tersvorsorge.

Helmut Zermin, Buchautor und freier Fach-Journalist mit den Schwerpunkten Versicherung und Vorsorge sowie Generation 50plus.

VERSICHERUNG | Wer plant was?

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Frau Tiedemann, das Vertrau-en von Anlegern in aktien-basierte Produkte ist seit der Finanzmarktkrise gesunken. Wie geht MONEYMAXX als Spezialist für Fondspolicen da-mit um?

Marlies Tiedemann: Das Sicher-heitsbedürfnis der Verbraucher ist allzu verständlich nach dem Ver-trauenseinbruch, den vor allem die Insolvenzen der Ban-ken verursacht haben. Börsen-crashs dage-gen hat es über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gegeben, ohne dass die langfristigen Renditechancen aktienbasierter Produkte darun-ter nachhaltig gelitten hätten. Fondspolicen und Garantien sind zudem schon lange kein Wider-spruch mehr. Für die Altersvor-sorge sind aktuell Produkte ge-fragt, die ausreichendes Kapital erwirtschaften können, um die steigende Lebenserwartung ab-zusichern, und dabei gleichzei-tig ein individuell bestimmbares Maß an Garantien leisten. Und sie müssen natürlich den sich ändernden Finanzmarktbedin-gungen gewachsen sein, indem schnelle Anpassungen bei der Zusammensetzungen der Anla-geklassen möglich sind. Wir sind nach wie vor vom Modell des dynamischen Drei-Topf-Hybrids überzeugt, das alle diese Bedin-gungen erfüllt.

Im Markt der Fondspolicen gibt es inzwischen so viele un-terschiedliche Garantiemodel-le, dass Branchenkenner von mangelnder Transparenz und zu komplizierten Produkten sprechen. Wie sehen Sie das?

Marlies Tiedemann: Im letzten Jahr hat es eine regelrechte Wel-le von Produktentwicklungen als Reaktion auf die Finanzmarktkri-se gegeben. Dabei sind teilweise überholte, statische Zwei-Topf-Hybride als Innovationen verkauft worden, was mir ehrlich gesagt schleierhaft ist. Für uns geht der Weg nicht zurück in konventi-onellere Modelle, sondern wei-ter in die intelligente Nutzung der Möglichkeiten, welche die Verbindung aus Versicherungs-Know-how, solidem Deckungs-stock und Expertise moderner

Investmenttools bietet. Das muss nicht kompliziert sein, zumindest nicht für den Kunden. Durch-dachte, zuverlässige Wertsiche-rungssysteme, die dem Kunden den Kontroll- und Anpassungs-prozess seiner Kapitalanlage an die Marktentwicklung abneh-men, sind hierfür unerlässlich. Wir freuen uns, dass der von unserem Partner DWS extra für MONEYMAXX aufgelegte Wert-sicherungsfonds DWS FlexAktiv bereits seit vielen Monaten der Performance-Spitzenreiter seiner Peergroup ist.

Wer plant was? | VERSICHERUNG

Interview mit Marlies Tiedemann,Leitung Produktmanagement MONEYMAXX

Quelle: Morningstar; Stand: 31. Dezember 2009

Fonds ISIN Auflegungs- datum

Manage- mentfee

Wertentwick- lung 1 Jahr

DWS Flex Aktiv LU0327386305 15.01.2008 1,85% 27,56%

DWS Garant 80 Dynamic LU0348612697 01.07.2008 1,60% 25,54%

AL DWS Global Aktiv+ LU0327386487 13.05.2008 1,60% 22,25%

Lyxor EVO Fund World FR0010536821 31.01.2008 1,55% 21,91%

Lyxor EVO Fund FR0010343822 29.09.2006 1,55% 20,52%

SI Safe Invest DE000A0MP292 02.01.2007 1,90% 18,67%

Lyxor Safe Reformer FR0010542522 28.01.2008 1,75% 13,95%

cominvest Dynamic Safe 80 LU0301268404 18.06.2007 2,50% 11,01%

Monatliches Garantieniveau 80 % des zum letzten Stichtag festgestellten Netto-Inventarwertes. Wertsicherungsfonds von Fondspolicen

MONEYMAXX: „Wir sind gut gerüstet für 2010“

Page 13: Wer plant was? 2010

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Welche Trends sehen Sie für den Vorsorgemarkt 2010?

Marlies Tiedemann: Sowohl die von unserem Vertriebspartner maklermanagement.ag bei To-wers Perrin beauftragte Makler-Trendstudie aus 2009 als auch jüngste Trendumfragen der Fach-presse weisen für 2010 Vorsorge-produkte mit Garantie, BU/BUZ, Riester- und Basisrente, bAV so-wie Pfl egerente in ähnlicher Rei-henfolge als aussichtsreiche Ab-satzmärkte aus. Wir teilen diese Einschätzung und sehen uns für die genannten Vorsorgebereiche bereits gut aufgestellt. Die Ren-tenpolicen von Discover level 1 bis 3 decken Basisrente, Riester-rente, Betriebsrente und private Rente mit zeitgemäßem Garan-tiekonzept und leistungsstarkem Fondsportfolio ab, inklusive der Möglichkeit einer Berufsunfähig-keitszusatzversicherung. Im Üb-rigen schließen alle Discover Mo-dule bereits vorausschauend eine Pfl egeoption ein.

Was bedeutet „Pfl egeoption“ konkret?

Marlies Tiedemann: Egal, wann und wie die Pläne der Bundesre-gierung für die Einführung einer obligatorischen privaten Pfl ege-versicherung einmal umgesetzt werden, haben unsere Kunden bereits jetzt, d.h. mit Vertrags-beginn ihrer Rentenversicherung die Sicherheit, dass sie auch in fortgeschrittenem Lebensalter noch problemlos e i n e Pfl ege-versicherung e rha l ten k ö n -n e n . MONEYMAXX garantiert Discover Kunden das Recht, bis zum Alter von 67 Jahren bei Ab-lauf der Rentenversicherung ei-nen Teil des Vorsorgekapitals als Einmalbeitrag in eine Pfl egever-sicherung zu investieren, die sie dann ohne Gesundheitsprüfung abschließen können.

Sind denn für 2010 auch Neu-erungen von MONEYMAXX zu erwarten?

Marlies Tiedemann: Wir gehen davon aus, dass die geförderten Renten der ersten und zweiten Schicht in diesem Jahr ein stei-gendes Absatzpotential haben. Unsere Discover level 1 Basisren-

te ist bereits seit Jahresanfang als erste Basisrentenversicherung am deutschen Markt zertifi ziert, so dass Kunden und Ver-mittler auch hier bereits auf der sicheren Seite sind, was die steuerliche Absetzbarkeit der Vorsorgebei-träge und die Beratungshaftung angeht. Insofern haben wir unse-re Hausaufgaben für 2010 bereits gemacht, bleiben aber ständig auf der Suche nach Produktwei-terentwicklungen mit echtem Mehrwert. Derzeit arbeiten wir an einer Neuerung im Bereich der privaten Altersvorsorge, für detaillierte Auskünfte ist es aller-dings noch zu früh.

VERSICHERUNG | Wer plant was?

Über MONEYMAXX

Seit 1995 hat sich MONEYMAXX als Produktmarke für innova-tive fondsgebundene Versiche-rungen im deutschen Markt etabliert. Die leistungsstarken Produkte kombinieren hohe Renditechancen und bedarfsori-entierte Flexibilität – für die Al-tersvorsorge, Einkommens- und Familienabsicherung. Als Zweig-niederlassung der Deutscher Ring Lebensversicherungs-AG hat die MONEYMAXX Lebens-versicherung ihren Sitz in Düs-seldorf. Innerhalb des Konzerns ist MONEYMAXX die exklusi-ve Marke für fondsgebundene Vorsorgelösungen im freien Ver-mittlermarkt. Hohe Kompetenz und langjährige Erfahrung im Bereich der investmentorien-tierten Vorsorgeprodukte ma-chen MONEYMAXX zu einem attraktiven Produktpartner. Die Produkte werden über die mak-lermanagement.ag, die zentra-le Vertriebsservice-Gesellschaft des Deutschen Ring für unab-hängige Finanzdienstleister, ver-trieben.

Page 14: Wer plant was? 2010

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Wer plant was? | VERSICHERUNG

Die Deutschen befürch-ten sinkende Leistungen und höhere Beiträge in

der Krankenversicherung. Sie beklagen außerdem, dass das Verhältnis zwischen Arzt und Pa-tient unter dem zunehmenden Kostendruck leidet. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundes-weite repräsentative Umfrage im Auftrag der DEVK Versicherun-gen, für die im Januar 2010 rund 1.000 Bun-desbürger be-fragt wurden.

52 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass es nicht bei Zu-satzbeiträgen für die gesetzlich Versicherten blei-ben wird und rechnen zusätzlich mit weiteren Leistungseinschränkungen. Die aktuellen Entwicklungen in der gesetzlichen Krankenversiche-rung bereiten 90 Prozent der Befragten Sorge. Knapp 60 Pro-

zent der ausschließlich gesetzlich Versicherten machen sich sogar große Sorgen, wie die Milliarden-löcher bei den Krankenkassen ge-stopft werden können.

80 Prozent sagen: Ärzte verwei-gern aus Budgetgründen be-stimmte BehandlungenZwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass die Leistungen

der gesetzlichen Krankenversiche-rungen bereits heute nicht mehr ausreichen. Auch beklagen sich die Bundesbürger darüber, dass die Beziehung zwi-schen Arzt und Patient durch dieletzten Gesund-heitsreformen mas-siv gelitten hat.

So haben 80 Prozent der Be-fragten die Erfahrung gemacht, dass Ärzte aus Budgetgründen bestimmte Behandlungen ver-weigern und nicht mehr die ge-wünschten Medikamente ver-

schreiben. Außerdem werden Patienten immer häufi ger dazu aufgefordert, Leistungen selbst zu zahlen, für die eigentlich die Krankenkasse aufkommen müsste.

Zusatzversicherungen gefragt

Jeder zweite Deutsche erkennt die Notwendigkeit einer privaten Krankenzusatzversicherung, um die zunehmenden Leistungs-einschränkungen der Kassen zu kompensieren. Mehr als 21 Mil-lionen solcher Zusatzversiche-rungen, wie sie auch die DEVK anbietet, haben die Deutschen in-zwischen abgeschlossen. Das An-gebot ist vielfältig. Es reicht von Zusatzversicherungen für Zähne, Kieferorthopädie oder Sehhilfen bis hin zu Vorsorgebehandlungen (IGeL-Leistungen) und diversen Tarifen für Wahlleistungen im Krankenhaus oder zum Schutz vor fi nanziellen Verlusten durch Krankheit oder Pfl egebedürftig-keit. Allein die DEVK bietet ihren Kunden rund 30 verschiedene Ta-rife an.

Aktuelle Umfrage zur Krankenversicherung: Jeder zweite Deutsche erwartet sinkende Leistungen

„80 Prozent sagen:

Ärzte verwei-gern

aus Budget-gründen

bestimmte Behandlungen.“

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Über alle Sparten hinweg rech-net die Versicherungsbranche für 2010 damit, dass die gesam-ten Beitragseinnahmen um ein halbes Prozent unter den ange-strebten 170 Milliarden Euro lie-gen werden. Das Geschäft mit privaten Krankenversicherungen laufe zwar gut, schlechter sehe es jedoch in der Schadens- und Unfallsparte aus. Die Folgen der Krise spüren auch die Rechts-schutz- und Kreditversicherer. Die deutschen Kreditversicherer stellen sich darauf ein, dass die Schadensaufwendungen um die Hälfte auf 1,5 Milliarden Euro zu-nehmen werden. „Wir rechnen in diesem Jahr mit bis zu 680.000 Arbeitsrechtsschutzfällen“, er-klärte Rolf-Peter Hoenen (GDV) gegenüber der Presse Ende letz-ten Jahres. Auf der 10. Handels-blatt Jahrestagung „Assekuranz im Aufbruch“ 2010 (3./4. März 2010, München) stellt Hoenen die aktuellen Zahlen der deutschen Versicherungswirtschaft vor und spricht über Strategien und Plä-ne der Branche für 2010. Weitere Schwerpunkte der Jahrestagung sind rechtliche und strategische Veränderungen durch Solvency II, VorstAG und MaRisk, Wachstum-schancen und Vertrieb im gesät-tigten Versicherungsmarkt sowie mehr Effi zienz durch Industriali-sierung und IT. Das ausführliche Programm ist abrufbar unter: www.assekuranz-im-aufbruch.de/?pr-2010

Die Finanzindustrie nach der Krise

Dr. Paul Achleitner (Allianz SE) spricht über die Kapitalanlage im Zeitalter des New Normal und die Chancen und Risiken möglicher Makro-Szenarien. Dr. Nikolaus

von Bomhard (Munich Re Group) referiert über die Aufbruchstim-mung in der Assekuranz, die Leh-ren aus der Krise und mögliches Potenzial für profi tables Wachs-tum. Dr. Jochen Messemer (ERGO Versicherungsgruppe) sieht in internationalen Versicherungs-märkten den Ttreiber für nach-haltige Gewinnerzielung. Das Vorstandsmitglied spricht über die richtige Auswahl internatio-naler Geschäftspartner und das Management kultureller Unter-schiede. „Sich ständig ändernde Marktverhältnisse verlangen fl e-xible Unternehmensstrukturen“, erklärte Herbert K. Haas (Talanx AG). Wie der Talanx-Konzern mit neuer Aufstellung strategische Stärken aus- und Schwächen ab-baut, erklärt Haas am zweiten Konferenztag.

Versicherer skeptisch gegenü-ber neuen Kapital- und Bilanz-regeln

Die der Eigenkapitalrichtlinien Solvency II bereitet den Versi-cherern Sorge. Der Vorsitzende

der Versicherungsaufsicht Ba-fi n Dr. Thomas Steffen spricht über den Vorbereitungsstand in Deutschland und der EU und zieht einen sektorübergreifenden Vergleich mit den Insituten des Finanzmarktes. Die VorstAG und MaRisk sollen für eine risikoad-justierte, nachhaltige Vergütung sorgen. Ob diese Regelungen tat-sächlich weiterhelfen oder doch den Blick auf Marktgerechtigkeit und Leistungsorientierung ver-stellen, erörtert Dr. Karl-Friedrich Raible (Kienbaum Management Consultants GmbH).

Der Kampf um Kunden wird härter

Über den Vertriebsmarkt nach der Krise spricht Christian My-lius (Innovalue Management Partner). „Die Kombination aus strategischer Weitsicht, Diffe-renzierung in der vertrieblichen Marktbearbeitung sowie opera-tiver Exzellenz in den Vertriebs-kanälen ist die Basis für das so dringend benötigte Wachstum in der Assekuranz“, erklärte der Experte gegenüber dem Veran-stalter. Dr. Rainer Reitzler (Mün-chener Verein Versicherungs-gruppe) setzt auf traditionelle Werte mit innovativen Ansätzen. Der Vorstandsvorsitzende spricht auf der Handelsblatt-Tagung über die Bedeutung von Heimat, Herkunft und Handwerk bei der Kundengewinnung. Abschlie-ßend erläutert der Geschäftsfüh-rer der Google Germany GmbH, Dr. Stefan Tweraser, inwieweit der Medienkonsum und das Ver-braucherverhalten Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft haben und welches Potenzial di-gitale Versicherungsmärkte der Zukunft haben.

Versicherer erwarten angespanntes Jahr10. Handelsblatt Jahrestagung „Assekuranz im Aufbruch“

VERSICHERUNG | Wer plant was?

Page 16: Wer plant was? 2010

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Die Wirtschafts- und Finanz-krise hat die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt,

Staaten zu enormen Neuver-schuldungen gezwungen und dem Vertrauen vieler Bürger in ihre Altersvorsorge stark gescha-det. Die Erholung der Wirtschaft und anziehende Aktienkurse im zweiten Halbjahr 2009 haben dieses wieder steigen lassen. Und 2010? Mit welchen Erwartungen gehen die Anleger ins neue Jahr? Welchen Anlageprodukten für die langfristige Altersvorsorge ge-hört in ihren Augen die Zukunft? Eine Antwort auf diese Frage gibt das aktuelle „Vorsorgebarome-ter“ von Clerical Medical. „Was glauben Sie: Welche Formen der langfristigen Altersvorsorge werden sich durchsetzen?“, lau-tete die Frage. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Verunsicherung der Bürger bei der Altersvorsorge nimmt spürbar ab. Und: Das Ver-trauen in renditeorientierte Kapi-talanlage steigt wieder.

Die Zahl derer, die meinen, dass die meisten Anleger verunsichert sind und ihre Entscheidungen zu-rückstellen, ist um 7,4 Prozent-punkte auf 14,7 Prozent ge-sunken. Die Zahl der Befragten, die keine Angaben machten, sank um 6 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent. In der Folge legten alle längerfristigen Vorsorge-Varianten zu, allerdings auf un-terschiedlichem Niveau. Bis zu drei Antworten waren zulässig. Weiterhin auf dem ersten Platz: die selbstgenutzte Immobilie mit 48,8 Prozent (+10,2 Prozent-punkte). Es folgen die staatlich geförderte Altersvorsorge (+6 Prozentpunkte auf 35,9 Prozent) und festverzinsliche Anlagen wie das Sparbuch (29,8 Prozent; +1,4 Prozentpunkte).

Hohe Zustimmung zu Eigenheim und Zinsanlagen problematisch

Dabei ist die hohe Zustimmung zum Eigenheim kritisch zu sehen. Aufgrund der demografi schen Entwicklung wird es künftig au-ßerhalb wachstumsstarken Regi-onen immer schwieriger, einen Gewinn aus dem Verkauf einer Immobilie zu erzielen. Und: Der Erwerb einer Immobilie bedeutet Kapitalbindung. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung schränkt die fi nanzielle Flexibilität im Alter spürbar ein, etwa wenn Kinder ausgezogen sind und Zim-mer leer stehen.Ähnlich verhält es sich mit festver-zinslichen Anlagen wie dem Spar-buch. Dieses bringt zumeist eine Verzinsung von gerade einmal einem Prozent, was angesichts von Steuern und Infl ation nahezu immer Wertverlust bedeutet.

Aktienorientierte Altersvor-sorge gewinnt an Vertrauen

Erfreulich dagegen ist die wach-sende Zustimmung zu aktieno-rientierter Kapitalanlage, bringt diese doch über einen Zeitraum von 20 und mehr Jahren, von dem bei langfristiger Altersvor-sorge gesprochen wird, immer noch die höchste Rendite. Die Zahl derer, die als Antwort Ak-tien, Aktienfonds, Zertifi kate und Derivate angaben, nahm um +3,3 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zu. 5,3 Prozent sind überzeugt, dass sich die fonds-

Ertragschancen, Sicherheit, Flexibilität – die ideale Kombination für 2010

Wer plant was? | VERSICHERUNG

Von Thomas Bahr, Vorstandsvorsitzender Heidelberger Leben und Vertriebschef Clerical Medical, über aktuelle Trends in der Altersvorsorge

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gebundene Lebensversicherung durchsetzen wird (+0,9 Prozent-punkte).Auch die Stimmungsumfrage von Clerical Medical im Herbst 2009 belegt langsam steigendes Ver-trauen in renditeorientierte Ka-pitalanlage. Nur noch 26 Prozent glauben nicht an Aktien oder Ak-tienfonds als Anlageform für die langfristige Altersvorsorge (Im Ver-gleich zu 36 Prozent bei der Stim-mungsumfrage im Januar 2009).Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass die Sicherheitsorientierung der Bevölkerung leicht rückläu-fi g ist. Die Bereitschaft, für mehr Sicherheit bei der Kapitalanlage Einbußen am Lebensstandard in Kauf zu nehmen, ist auf 27 Pro-zent gesunken (4 Prozentpunkte weniger als im Januar). Nach wie vor ist jeder Dritte überzeugt, dass Garantien nur so viel kosten dür-fen, dass der Ertrag größer bleibt als Steuer und Infl ation (34 Pro-zent; keine Veränderung).

Anleger möchten Garantien individuell festlegen und fl e-xibel verändern

Ein weiteres Ergebnis der Stim-mungsumfrage: Kapitalanleger wollen das Verhältnis von ertrags-

zu sicherheitsorientierter Alters-vorsorge individuell bestimmen und bei Veränderungen an den Börsen rasch umschichten.Auf die Frage, was ihnen bei Ga-rantien am wichtigsten ist, gab knapp ein Drittel der Befragten an, die Höhe des garantierten Vermögensanteils individuell wählen zu können. Weitere 25 Prozent möchten ihn je nach Markt- bzw. Börsenlage fl exibel verändern.

Höchststandsgarantien wahl-weise bei 70, 80 oder 90 Prozent

Clerical Medical ist diesem Wunsch der Anleger nachgekommen und hat das Angebot an Garantie-fonds vergrößert. Mit dem CMIG GA70% Flexible (GA70F) und dem CMIG GA90% Flexible (GA90F) so-wie dem bereits etablierten CMIG GA80% Flexible (GA80F) bietet der britische Lebensversicherer täglich gültige Garantien wahlwei-se bei 70, 80 oder 90 Prozent des jemals erreichten Höchststandes. Highlight des Produktangebots ist die fl exible Anlagestrategie. Durch variable Investmentmo-delle kann die Aktienquote optimal an die Kursveränderungen angepasst werden.

Die Fonds wurden am 1. April 2009 aufgelegt. Bis zum 14. Ja-nuar 2010 erzielte der GA70F eine Wertentwicklung von 14,72

Prozent. Auch die Zahlen des GA80F (8,92 Prozent) und des GA90F (3,5 Prozent) sind erfreu-lich. Die Fonds sind die Weiter-entwicklung des Erfolgsmodells CMIG Guaranteed Access 80% (GA80), der seit seiner Aufl age im Juli 2004 eine Rendite von 20,82 Prozent erwirtschaftete.

Fonds jederzeit und kostenfrei tauschbar

Die drei neuen Garantiefonds sind sowohl miteinander als auch mit weiteren Fonds von Clerical Me-dical kombinierbar. Zudem kann zwischen ihnen ohne zusätzliche Gebühren gewechselt werden. Anleger können ihren gewünsch-ten Rendite-/Sicherheitsmix indi-viduell festlegen und bei Bedarf ändern. So genießen sie enorme Flexibilität, individuelle Sicherheit und hohe Ertragschancen bei der langfristigen Altersvorsorge.Die Fonds werden im Rahmen der fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung Performan-cemaster angeboten. Hierzu ge-hören neben der bekannten Nob-leRente von Clerical Medical auch die Basisrente – neuerdings auch als Einmalbeitragsprodukt.

VERSICHERUNG | Wer plant was?

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Wie gross schätzen Sie die Chancen dass sich die Honor-arberatung bei privaten Versi-cherungskunden durchsetzt?

In der Finanzkrise wurden die Ver-braucher hinsichtlich der Auswahl ihres Beraters stark sensibilisiert. Die Krise hat insbesondere der Honorarberatung erheblichen Auf-trieb verliehen und zu einer großen Aufmerksamkeit in den Medien, Verbraucherschützern, Verbrau-chern und der Politik geführt. Mit steigender Aufklärung der Ver-braucher wird die Akzeptanz wei-ter kontinuierlich zunehmen. Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sieht in der gesetzlichen Verankerung der Honorarberatung einen Schritt in Richtung mehr Ver-braucherschutz. Wenn die entspre-chenden Rahmenbedingungen geschaffen worden sind, wird sich das Modell sehr schnell zusätzliche Marktanteile erobern.

In den USA wächst die Honorar-beratung mit großem Abstand vor allen anderen Vertriebswegen mit aktuell jährlich 18% am stärksten. In Deutschland spiegelt sich dieses Wachstum am Beispiel der VDH GmbH Verbund Deutscher Honor-arberater wieder. Studien belegen, dass bis 2015 die Honorarberatung vollständig etabliert sein wird. Ein Marktanteil von bis zu 10% scheint uns daher sehr realistisch. Wer jetzt den Zug verpasst, wird es später schwer haben in diesem Segment Fuß zu fassen.

Ist der Vorteil eines speziellen Honorartarifes gegenüber üb-lichen Provisionstarifen deut-lich für den Kunden?

Der Vorteil ist sogar sehr deutlich. Die einmaligen Einrichtungskosten bei einem Honorartarif liegen bei 0.6%. Provisionstarife liegen bei den Abschlusskosten eher im Be-reich um die 5%. Auch bei den lau-fenden Verwaltungskosten macht sich der Unterschied bemerkbar.

Bei unserem Tarif „Maritim Life“ liegen die laufenden Verwaltungs-kosten bei gerade einmal 0.45% p.a. Es fallen keine weiteren Kosten für den Versicherungsvertrag an. Die geringere Kostenbelastung für den Versicherungsnehmer, macht sich dann natürlich positiv bei den Rückkaufswerten der Versicherung bemerkbar.

In provisionsbefreiten Tarifen sind aber dennoch Kosten vor-handen, wie hoch sind diese bei Ihrem Angebot?

Die einmaligen Einrichtungskosten liegen bei 0.6%. Die laufenden Verwaltungsgebühren für den Versicherungsvertrag liegen bei 0.45% p.a.

Als Versicherer kalkuliert man natürlich bei Markteinfüh-rung eines neuen Produktes auch den entsprechenden Ver-triebserfolg. Welche Chancen geben Sie Ihrem Produkt in 2010?

Wir sehen in der momentanen Krise am Schiffsmarkt, auch eine grosse Chance. Die Einstiegskurse der börsennotierten Aktiengesell-schaften sind historisch sehr gün-stig und noch sehr weit von ihren Höchstständen Anfang 2008 ent-fernt. Bisher folgte auf jede Talfahrt auch wieder ein Aufschwung. Für einen antizyklischen Einstieg in den weltweiten Schiffsmarkt sehen wir momentan die richtigen Signale.

Des Weiteren zeigen wir mit un-serem Produkt, dass es neben der geschlossenen Beteiligung möglich ist, kostengünstig, transparent und liquide in den Bereich der weltwei-ten Schiffsmärkte zu investieren. In diesem Zusammenhang sei er-wähnt, dass wir auch in der Vorbe-reitung zu einem EU-konformen, täglich handelbaren Investment-fonds sind, der aktiv gemanagt, in die Sektoren Container, Tanker, Bulker, Reefer und Offshore (Ölför-derplattformen und Versorgungs-schiffe) investiert.

Welche bisherigen Produkte sind bei Ihnen besonders gut gelaufen?

Hier kann man klar unsere Pro-duktschiene der Anlagestrategien im Rahmen einer anteilsgebun-denen Lebensversicherung nen-

Interview mit Boris Cufar, Geschäftsleitung der Plenum Life AG

Plenum Life AG:

Krise am Schiffsmarkt - für uns eine große Chance

Wer plant was? | VERSICHERUNG

Page 19: Wer plant was? 2010

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nen. Insbesondere die Anlagestra-tegie „Energiehandel“ erfreut sich einer wachsenden Nachfrage.

Plenum Life ist noch ein relativ neuer Marktteilnehmer, wie ist Ihr Geschäftsmodell und was offerieren Sie derzeit am deutschen Markt?

Die Plenum Life AG bietet in Deutschland und Österreich aus-schliesslich Fondsgebundene Le-bens- und Rentenversicherungen mit spezialisierten Anlagestrate-gien an. Hier greift die Plenum Life AG auf die erfahrenen Asset Ma-nager aus der Plenum Investments AG zurück. Wir (Plenum Gruppe) sehen uns als Nischenanbieter mit spezialisiertem Kapitalmarkt Know- How insbesondere in den Bereichen Energiehandel und welt-weite Schiffsmärkte.

Diese Themen werden wir 2010 verstärkt im Rahmen von Fonds-gebundenen Lebens- und Renten-versicherungen auf dem deutschen Markt anbieten.

Welche Expertise hat Ihr Unter-nehmen für dieses Produkt?

Für die Maritim Life bedient sich die Plenum Life der Expertise un-serer Asset Manager aus der Ple-num Investments AG. Dort haben wir Asset Manager, die seit Jahren erfolgreich im weltweiten Schiffs- und Offshoremarkt tätig sind.

Können Sie Highlight Ihres Pro-duktangebotes kurz defi nieren?

Das Highlight ist aus unserer Sicht ganz klar das Zielinvestment in das wir die Versicherungsprämien der Versicherungskunden investieren können. Um der am Markt kontro-vers geführten Diskussion (ob aktiv oder passiv Produkte) besser per-formen gerecht zu werden, wer-den wir für beide Kundengruppen ein Produkt anbieten. Für den pas-siven Anleger können die Versiche-

rungsprämien in ein open-end Zer-tifi kat der Bank Clariden Leu AG (Credit Suisse Gruppe) aus Zürich investiert werden. Dieses Zertifi kat versucht so genau wie möglich den maritimen Index MariX® (www.dax-indices.com) abzubilden. Die laufenden Kosten für dieses Zer-tifi kat sind sehr moderat und lie-gen bei 0.75% p.a. Die Versiche-rungsnehmer haben jederzeit die Möglichkeit uns als Versicherung zu beauftragen, dass Zertifi kat am Sekundärmarkt zu veräussern. Da das Zertifi kat ausschliesslich in hoch liquide, börsennotierte Aktien aus dem weltweiten Schiffsmarkt investiert, ist eine ausreichende Li-quidität jederzeit gegeben.

Für den Versicherungsnehmer, der eher einem aktiv gemanagten In-vestmentfonds vertraut, wird es bis Mitte März auch einen offenen UCITS III-konformen Investment-fonds zum Thema Schiffs und Öl-förderplattformen geben. Die An-teile des Investmentfonds können jeden Tag zum öffentlich kommu-nizierten NAV ge- und verkauft werden.

Die angebotene Police bein-haltet Investitionen in den derzeit durch die Weltwirt-schaftskrise stark gebeutelten Schiffsmarkt. Warum haben Sie sich genau diesen Markt ausgesucht?

Der weltweite Schiffs- und Offsho-remarkt bietet weiterhin hohes Potenzial. Die Globalisierung for-dert preiswerte und schnelle Trans-portmöglichkeiten in alle Welt. Die Schifffahrtsbranche zeigt sich seit

Jahrzehnten sehr robust. Bisher folgte auf jede Talfahrt auch wieder ein Aufschwung. Die momentane Schwächephase am Schiffsmarkt sehen wir als deutliches Signal für einen antizyklischen Einstieg. Be-reits im kommenden Jahr erwartet der Internationale Währungsfonds bereits wieder ein Wachstum des Welt-Bruttoinlandsprodukts von 1.9% steigend auf 4.3%. Wenn man sich zudem die Wertentwick-lung unseres maritimen Index Ma-riX® anschaut hatte dieser trotz der weltweiten Finanz- und Wirt-schaftskrise im Zeitraum von 2003 bis heute eine positive Wertent-wicklung von 255% bei einer jähr-lichen Volatilität von ca. 25% erzielt.

Chancen für freie Vermittler

Wir bieten mit unserer neuen Produktserie die Möglichkeit, ein Thema aufzugreifen, was bis dato schwerpunktmässig durch die Branche der „Ge-schlossenen Fonds“ dominiert wurde.Im Gegensatz zu den am Markt üblichen Produkten, kann der freie Vermittler mit der Mari-tim Life seinem Kunden zeigen, dass ein Investment in den welt-weiten Schiffsmarkt nicht zwin-gend mit hohen Weichkosten belastet sein muss und zudem täglich liquide, transparent und reguliert sein kann. Für freie Vermittler werden wir einen Tarif anbieten, der ihren Bedürf-nissen entsprechen wird.Aber auch hier gilt ganz klar der Grundsatz der völligen Kosten-transparenz.

VERSICHERUNG | Wer plant was?

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»DIE JURY SAGT: HAMMER!«

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Seite 2 von VHV

GUT, WENN MAN VERSICHERT IST.BESSER, WENN MAN VON EXPERTEN VERSICHERT IST.

• Stiftung Warentest sehr gut (1,2): Private Haftpfl ichtversicherung PHV-EXLUSIV, Ausgabe 8/2008

• Ökotest 1. Rang: PHV-EXKLUSIV Familientarif, Ausgabe 01/2008

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Allianz Global Investors AG hat zusammen mit dem Zentrum für Europäische

Wirtschaftsforschung (ZEW) 216 Experten aus den sechs wich-tigsten Altersvorsorgemärkten in Europa (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz und Niederlande) über die Zu-kunft der betrieblichen Altersvor-sorge (bAV) in den kommenden zehn Jahren befragt. Im Fokus der Befragung standen die bei-tragsorientierten Altersvorsor-gemodelle. „Es liegt in der Na-tur der Sache, dass die Zukunft schwer vorauszusagen ist, aus den Erkenntnissen dieser Umfra-ge erhalten wir jedoch fundierte Anhaltspunkte, in welche Rich-tung sich beitragsorientierte bAV-Modelle in Europa voraussichtlich entwickeln werden und welche Trends sich bereits heute abzeich-nen,“ sagt Brigitte Miksa, Head of International Pensions bei Al-lianz Global Investors, über die Umfrage.

Wachstum bei beitragsorien-tierten bAV-Lösungen

Trotz der Finanzkrise rechnen 89 % der Befragten mit weiterem Wachstum im Bereich der bei-tragsorientierten betrieblichen Altersversorgung (defi ned con-tribution bzw. DC-Modelle). Die meisten Teilnehmer (81 %) be-

stätigen, dass es einen Trend weg von leistungsorientierten Vor-sorgemodellen (defi ned benefi t bzw. DB), in denen den Arbeit-nehmern eine feste Rentenzah-lung zugesichert wird, hin zu bei-tragsorientierten Lösungen in der bAV gibt. Besonders akzentuiert ist diese Erwartung in Großbri-tannien (97 %) und der Schweiz (93 %). Insgesamt gehen drei Viertel der interviewten Experten von einer Dominanz der beitrags-bezogenen Systeme in der Zu-kunft aus, eine Ausnahme bilden die Niederlande, wo eine Koexis-tenz beider Modelle oder hybride Lösungen erwartet werden.

Kosten sind für Arbeitgeber wichtiges Entscheidungskrite-rium

Die Kalkulierbarkeit der Kosten ist nach der Erhebung der wichtigste Grund (85 % der Befragten) für Arbeitgeber, sich für eine bei-tragsorientierte bAV-Lösung zu entscheiden. In Deutschland stimmen 89 % der Teilnehmer dieser Aussage zu. In den Nieder-landen, der Schweiz und Großbri-tannien fi ndet dieser Punkt sogar noch höhere Zustimmung. Die direkte Einsparung von Kosten wird demgegenüber als weni-ger wichtig erachtet (63 % der Teilnehmer), in Großbritannien allerdings sehen über 90 % Ko-steneinsparungen als wichtigen Treiber für DC-Pläne. Nicht so häufi g wurden in den meisten Ländern die Verringerung des Kapitalanlagerisikos, die Redu-zierung des Langlebigkeitsrisikos sowie die höhere Transparenz über die Leistungen des Arbeit-gebers genannt. In Deutschland

sehen 57 % der Befragten auch die Rechnungslegung als Treiber an. Tobias Pross, Geschäftsführer Pension Markets bei Allianz Glo-bal Investors KAG, sagt: „Gemes-sen am Veränderungsdruck, den das ab kommendem Jahr für alle nach HGB bilanzierenden Unter-nehmen gültige BilanzrechtsMo-dernisierungsGesetz (BilMoG) auf die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland ausübt, ist der Wert erschreckend niedrig. Durch die Einführung des BilMoG müssen

Unternehmen ihre Pensionsver-pfl ichtungen mit dem Marktzins diskontieren und auch Gehalts- und Rentendynamik berücksich-tigen, was bei erstmaliger An-wendung zu einem Anstieg der Pensionsverpfl ichtung um die Hälfte führen kann.“

Rahmenbedingungen und Nachfrage für pan-europä-ische bAV-Lösungen

Die Umfrage lässt keine klare Aus-sage zu, ob sich in den kommen-den zehn Jahren ein einheitlicher europäischer Markt für betrieb-liche Altersvorsorge entwickeln wird (42 % ja, 40 % nein). Sollte sich dieser Markt jedoch entwi-ckeln, gehen die Experten von

Die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge in Europa

Wer plant was? | VERSICHERUNG

Eine Experten-Umfrage von Allianz Global Investors

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einer Dominanz von DC-Plänen aus. Weitgehende Einigkeit be-steht unter den Experten (70 %), dass ein einheitlicher europä-ischer Markt nur nach weiteren Veränderungen der Sozial-, Ar-beits- und Steuergesetzgebung zu erreichen sei. Die Nachfrage für pan-europäische Lösungen sehen die Experten: Mehr als 70 % sehen multinationale Unter-nehmen als wichtigen Treiber für grenzüberschreitende bAV-Lö-sungen. Pross bestätigt das: „Ein europaweit einheitliches bAV-Re-gime steht auf dem Wunschzettel vieler international operierender Unternehmen“, und fasst damit die Aussagen vieler Arbeitgeber-kunden zusammen.

Keine Renaissance der staatli-chen Rente durch Finanzkrise

„Im Nachgang der Finanzkrise überdenken Regulatoren, Arbeit-geber und Pensionsfonds ihre He-rangehensweise an die betrieb-liche Altersvorsorge,“ sagt Dr. Alexander Börsch, Senior Pension Analyst von Allianz Global Inve-stors und Autor der Publikation. Laut der Befragung rechnen 65 % der Experten mit einem beschleu-nigten Wechsel von DB- zu DC-Modellen, ausgelöst durch die Fi-nanzkrise. Besonders ausgeprägt ist diese Erwartung in Großbri-tannien (94 %), eher gering aus-geprägt ist sie in Deutschland (46 %). Umgekehrt gehen europa-weit gerade einmal 20 % der Be-fragten von einer Abkehr von der kapitalgedeckten Altersvorsorge und Hinwendung zur umlagefi -nanzierten staatlichen Rente aus. Stattdessen werden Sicherungs-mechanismen eine größere Rolle in DC-Plänen spielen: Über 75 % der Experten erwarten, dass es zu einer verstärkten Einbettung von Risikomanagement-Komponen-ten in DC-Plänen kommen wird. Europaweit erwarten 56 % (Deut schland 80 %), dass die Absiche-rung durch ein stärkeres Gewicht

risikoärmerer Anlageklassen in DC-Plänen erfolgen wird. Rund die Hälfte rechnet mit der Einfüh-rung formeller Garantiezusagen. „Dynamische Risikosteuerung ge-winnt im Pensionsmanagement immer stärker an Bedeutung und kann gleichzeitig dazu beitragen, die Nettofi nanzierungskosten in der betrieblichen Altersvorsorge zu senken“, erläutert Pross.

Geringe fi nanzielle Bildung als Hemmnis

Der Mangel an fi nanzieller Bil-dung sowie an sachgerechter Beratung werden – mit unter-schiedlicher Gewichtung auf Länderebene – als größte Hinder-nisse für die Fortentwicklung des DC-Marktes gesehen. Während in Frankreich 93 % (Deutschland 80 %) der Befragten die fi nanzi-elle Bildung als große Herausfor-derung sehen, scheint dies in den Niederlanden und der Schweiz kein vorrangiges Thema zu sein. In Deutschland geben 55 % der Befragten die geringe Beteiligung der Arbeitnehmer als Hemmnis an.

Gestaltung der Auszahlungs-phase

Börsch weist darauf hin, “dass mit der Aufwärtsentwicklung bei DC-Plänen die Frage nach der op-timalen Gestaltung der Auszah-

lungsphase und damit der Um-wandlung des Kapitalstocks in Einkommensströme für die Ren-tenbezieher virulent wird.” Die Präferenz der befragten Exper-ten liegt bei einer infl ationsinde-xierten Verrentung des Kapitals, wohingegen Einmalzahlungen zu Rentenbeginn kaum Zustimmung fi nden (23 %).

Zwischen Regulierung und fi -nanzieller Bildung

Brigitte Miksa fasst zusammen: „Aufgrund der Ergebnisse kön-nen wir also mit einem weiteren Anstieg kapitalgedeckter und beitragsbezogener Rentenmodel-le rechnen, über die in Zukunft ein wachsender Teil des Altersein-kommens der Rentner in Europa bestritten wird. Dieses Alters-einkommen wird damit Kapital-marktschwankungen und Infl ati-onsrisiken stärker ausgesetzt sein und bedarf der Absicherung. Re-gulierung ist dabei nur eine von mehreren Möglichkeiten, das Sy-stem zu stabilisieren. Von großer Bedeutung – wenngleich nicht in der öffentlichen Debatte – ist die fi nanzielle Bildung, wie die Befra-gung zeigt.”

Studie im Internet

Die Ergebnisse der Umfrage “De-fi ning the Direction of Defi ned Contribution in Europe: Results of an Expert Survey“ stehen zum Download im Internet bereit.

VERSICHERUNG | Wer plant was?

Page 24: Wer plant was? 2010

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Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutsch-land spricht sich für einen

starken Ausbau der Erneuer-baren Energien aus. Die jährliche Forsa-Umfrage zur Akzeptanz Erneuerbarer Energien belegt erstmals repräsentativ für jedes einzelne Bundesland die hohe gesellschaftliche Zustimmung zu regenerativer Energieerzeu-gung. Demnach wünschen sich insbesondere die Menschen in Süddeutschland mehr Erneuer-bare-Energien-Anlagen in ihrer Region. Mehrheitlich erwarten die Befragten ein stärkeres Enga-gement ihrer Landes- und Kom-munalpolitiker in Bezug auf Er-neuerbare Energien.„Die Akzeptanz von Erneuer-baren Energien ist bundesweit nach wie vor überwältigend“, bi-lanziert Jörg Mayer, Geschäftfüh-rer der Agentur für Erneuerbare Energien und Auftraggeber der Forsa-Umfrage. „Wir beobachten seit Jahren einen Bevölkerungsan-teil von mehr als 90 Prozent, dem der Ausbau und die verstärkte Nutzung der Erneuerbaren Ener-gien wichtig bis außerordentlich wichtig ist“, so Mayer weiter. Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am lieb-sten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen.

Mit mehr als 4.800 befragten Personen bundesweit ist die Um-frage auch auf Bundesländere-bene repräsentativ. Dabei zeigen sich zwar regionale Unterschiede, die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien ist aber generell in allen

Bundesländern sehr hoch. Dies trifft auch zu beim Blick auf die Präferenzen der Bürger für die einzelnen Energieträger: Fast 80 Prozent der Befragten geben an, den eigenen Strom am liebsten aus Erneuerbaren Energien zu beziehen. Kohle- und Atomstrom sind und bleiben bei dieser Fra-ge abgeschlagen im einstelligen Prozentbereich. „Bundesum-weltminister Norbert Röttgen hat aus dieser deutlichen gesell-schaftlichen Mehrheitsmeinung die richtigen Schlüsse gezogen, wenn er dafür plädiert, die kon-ventionellen Kraftwerke mög-lichst rasch durch Erneuerbare Energien zu ersetzen“, so Jörg Mayer im Hinblick auf die aktu-elle energiepolitische Debatte in Deutschland.

Insbesondere in Süddeutschland würden die Befragten mehr Er-neuerbare-Energien-Anlagen (vor allem Windkraftanlagen) auch in der eigenen Nachbarschaft begrüßen. Doch auch in den norddeutschen Bundesländern, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Stromverbrauch haben, fordert eine überdurchschnittliche Mehr-heit, mit dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung her-kömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu ver-ringern. Und quer durch alle Regi-onen Deutschlands zieht sich die mehrheitliche Erwartung, dass sich Landes- und Kommunalpoli-tiker stärker für Erneuerbare En-ergien engagieren sollen. Daraus

schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Po-litiker nicht darüber hinwegtäu-schen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bür-ger sind.“

Ausgewählte Bundesländer im Detail:

Die Baden-Württemberger tra-gen erheblich zu den guten bun-desweiten Umfragewerten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 97 Prozent der Be-fragten im Südweststaat den Ausbau und die verstärkte Nut-zung Erneuerbarer Energien als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren En-ergien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energie-träger wie Kohle, Gas und Atom-kraft zu verringern.

Forsa-Umfrage: Große Zustimmung in allen Bundes-ländern zu Erneuerbaren Energien

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

Page 25: Wer plant was? 2010

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Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Baden -Württem-berg den regenerativen Ener-gien auch in ihrer Nachbarschaft überdurchschnittlich positiv ge-genüberstehen: 76 Prozent der Baden-Württemberger begrüßen Anlagen für Erneuerbare Ener-gien in ihrer Heimatregion. Das ist der höchste Wert im Bundes-vergleich. Vor allem Solarparks und Windkraftanlagen werden überdurchschnittlich befürwor-tet. Und 80 Prozent der Be-fragten erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Po-litiker nicht darüber hinwegtäu-schen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bür-ger sind.“

Bayern trägt ebenfalls zu den gu-ten bundesweiten Umfragewer-ten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 95 Prozent der Befragten im Freistaat den Aus-bau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als „wich-tig“ bis „außerordentlich wich-tig“. Zugleich fordern 80 Pro-zent der Befragten in Bayern, mit einem starken Ausbau der Erneu-erbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Die Umfrage zeigt, dass die Men-schen in Bayern den regenera-tiven Energien auch in ihrer Nach-barschaft überdurchschnittlich positiv gegenüberstehen: 75 Pro-zent der Befragten begrüßen An-lagen für Erneuerbare Energien in ihrer Heimatregion. Das ist der zweithöchste Wert im Bundes-vergleich. Der Ausbau von Wind-kraft- und Biomasseanlagen wird stärker als im Bundesdurchschnitt befürwortet. Und 82 Prozent der bayerischen Bevölkerung erwar-ten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpo-

litiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien ein Gewin-nerthema für alle Bürger sind.“ Hessen trägt erheblich zu den gu-ten bundesweiten Umfragewer-ten für die Erneuerbaren Energien bei. So bewerten 98 Prozent der Befragten den Ausbau und die verstärkte Nutzung Erneuerbarer Energien als „wichtig“ bis „au-ßerordentlich wichtig“. In keinem anderen Bundesland erreicht die Zustimmung zu Erneuerbaren Energien höhere Werte. Zugleich fordern 81 Prozent der Befragten in Hessen, mit starken Investiti-onen in den Ausbau der Erneu-erbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. „In der Lücke zwischen dem groß-en gesellschaftlichen Wunsch nach mehr Erneuerbaren Ener-gien und der politischen Wirk-lichkeit scheint es noch große Handlungsspielräume zu geben“, folgert Jörg Mayer mit Blick auf die Umfrage: Drei Viertel der Hessen erwarten ein verstärktes Engagement ihrer Landes- und Kommunalpolitiker in Bezug auf Erneuerbare Energien. Auch

dieser Wert ist der höchste im Bundesvergleich. „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Po-litiker nicht darüber hinwegtäu-schen, dass Erneuerbare Energien ein Gewinnerthema für alle Bür-ger sind“, so Mayer.

Für Nordrhein-Westfalen zeichnet die Umfrage ein klares Bild pro Erneuerbare Energien. Den Aus-bau und die verstärkte Nutzung regenerativer Energie bezeich-nen 95 Prozent der Befragten an Rhein und Ruhr als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Die politische Umsetzung im ei-genen Bundesland bewerten die Befragten allerdings kritisch: Le-diglich 15 Prozent der Befragten sind mit dem Engagement der Landes- und Kommunalpolitik in diesem Bereich zufrieden. Dies ist einer der schwächsten Werte im Bundesvergleich. Hingegen for-dern 81 Prozent der Befragten von ihren Politikern mehr Einsatz in Bezug auf die Erneuerbaren Energien. Jörg Mayer stellt fest: „Die Menschen an Rhein und Ruhr setzen damit klare Prioritä-ten für das ‚Energieland NRW‘. Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuer-bare Energien ein Gewinnerthe-ma für alle Bürger sind.“

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

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Die Rheinland-Pfälzer bestätigen mit 94 Prozent Zustimmung den bundesweit hohen Zuspruch für Erneuerbare Energien. Zugleich fordern 78 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg, mit einem starken Ausbau der Erneu-erbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern.

Die Umfrage zeigt, die Menschen in Rheinland-Pfalz stehen regene-rativen Energieanlagen in ihrer di-rekten Umgebung positiv gegen-über. 72 Prozent der Befragten fänden eine Anlage für Erneu-erbare Energien in ihrer Nach-barschaft „gut“ bis „sehr gut“. Damit liegen die Ergebnisse leicht über dem Bundesdurchschnitt. Daraus schließt Jörg Mayer: „Vereinzelte lautstarke Proteste

sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuer-bare Energien ein Gewinnerthe-ma für alle Bürger sind.“ Auch in Schleswig-Holstein, wo die Erneuerbaren Energien bereits einen hohen Anteil am Strom-verbrauch haben, fordert mit 82 Prozent der Befragten eine über-durchschnittliche Mehrheit, mit

dem weiteren Ausbau der Erneu-erbaren Energien nicht zu warten und die Nutzung herkömmlicher Energieträger wie Kohle, Gas und Atomkraft zu verringern. Zudem begrüßen die befragten Bürger Schleswig-Holsteins weitere An-lagen für Erneuerbare Energien in ihrer direkten Umgebung: Insbe-sondere Solarparks (77 Prozent) und Windenergieanlagen (59 Prozent) fänden sie in ihrer Nach-barschaft „gut“ bis „sehr gut“. „Die Umfrage zeigt, dass die Menschen in Schleswig-Holstein mit dem Ausbau der Erneuer-baren Energien in der Vergangen-heit gute Erfahrungen gemacht haben“, stellt Jörg Mayer fest. „Vereinzelte lautstarke Proteste sollten die Politiker nicht darüber hinwegtäuschen, dass Erneuerbare Energien auch in Zukunft ein Ge-winnerthema für alle Bürger sind.“

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

Ökologische Geldanlagen werden für deutsche Pri-vatanleger immer wich-

tiger. Dies ergab eine repräsen-tative Umfrage, die TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK im Vor-feld der Kopenhagener Weltkli-makonferenz unter deutschen Privatanlegern durchgeführt hat. Dabei zeigten sich deutlich über die Hälfte der Befragten interes-siert, ihr Geld in Ökoinvestments anzulegen. Über ein Viertel der Privatanleger hat sogar in diesen Bereich bereits investiert.

Damit haben ökologische Geld-anlagen in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich an

Bedeutung gewonnen. Erklärten im Mai 2008 noch 48 Prozent, Geldanlagen nach ökologischen Kriterien kämen für sie in Frage, waren es in der aktuellen Befra-gung bereits 55 Prozent. Selbst inmitten der größten Unsicher-heit in der Finanzkrise im Januar dieses Jahres lag das Interesse bei 47 Prozent. Nur wenige Anleger, derzeit 17 Prozent, können sich ein Engagement in sogenannte „Ökoinvestments“ nicht vorstel-len.

„Das zunehmende Interesse an Geldanlagen nach ökologischen Kriterien ist kein Modetrend, son-dern eine nachhaltige Entwick-

lung. Und sie wird sich vor dem Hintergrund der Diskussion um den Klimawandel fortsetzen. Die Anleger wollen mit ihren Invest-ments ganz bewusst zum Um-weltschutz beitragen und damit gesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernehmen. Die

Über die Hälfte aller Privatanleger interes-siert sich für ökologische Geldanlagen

Jeder vierte besitzt bereits Öko-Anlageprodukte / Geringe Informationen und Angebot sind Anlagehemmnisse

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überdurchschnittlichen Wachs-tumschancen der Unternehmen und Märkte in diesem Bereich und die damit verbundenen Renditeerwartungen tun ihr Üb-riges“, erklärt Matthias Kinttof, der für die Produktentwicklung im Privatkundenwertpapierge-schäft zuständige Abteilungslei-ter der DZ BANK.

26 Prozent der Privatanleger ha-ben ihr Interesse bereits in die Tat umgesetzt und Geld in Öko-Investments angelegt. Zu Jahres-beginn waren es erst 22 Prozent. Unter denjenigen mit einem mo-natlichen Haushaltsnettoeinkom-men von über 3000 Euro haben sogar bereits 35 Prozent in ökolo-gische Geldanlagen investiert.

Große Differenz zwischen In-teresse und Produktbesitz

Dass rund die Hälfte der Anle-ger mit Interesse an ökologische Geldanlagen darin noch nicht investiert hat, liegt vor allem am Mangel an Informationen und am Angebot. So erklärten 80 Prozent derjenigen, die sich für ein Öko-Investment interessier-ten aber noch keines besitzen, ihre Bank habe ihnen bislang noch kein ökologisches Anlage-produkt angeboten. Drei Viertel fühlen sich darüber hinaus ge-nerell zu wenig über diese Anla-gemöglichkeiten informiert, und

für knapp zwei Drittel sind sie zu intransparent. Rund die Hälf-te bemängelt, die Produkte seien zu kompliziert. Ebenso viele ver-weisen darauf, dass das Angebot an ökologischen Anlageproduk-ten noch nicht ausreichend sei. Und 45 Prozent stört das Chan-cen-Risiko-Profil der Produkte. „Es gibt tatsäch-lich noch immer vergleichsweise wenige Anla-geprodukte für Privatanleger, die sowohl Nachhal-tigkeitsstandards wie Umweltschutz berücksich-tigen als auch Ertragsgesichts-punkte“, bestätigt Kinttof. Die DZ BANK hat darauf im Oktober dieses Jahres mit der auf ökolo-

gische, soziale und fi nanzwirt-schaftliche Kriterien ausgerichtete AKZENT INVEST Zertifi kate-Pro-duktlinie „Anlage Zukunft“ rea-giert. Das zweite Zertifi kat daraus ist bereits in der Zeichnung.

Auch erhebliches Interesse an Rohstoff- und ethischen In-vestments

Auffallend ist, dass die Privatan-leger ökologische Investments erheblich stärker interessieren als andere alternative Anlage-formen. Allerdings haben auch diese teilweise deutlich in der Anlegergunst gewonnen. So sagte jetzt immerhin ein Drittel der Befragten, ein Investment in Rohstoffe käme für sie in Frage.

21 Prozent haben ihr Geld bereits in diesem Be-reich investiert. Folglich ist die Differenz zwi-schen Interesse und Produktbe-sitz beim Anlage-thema Rohstoffe nicht so groß wie beim Anlagethe-ma Ökologie. Je-der dritte private Anleger kann sich vorstellen,

sein Geld nach ethischen Krite-rien anzulegen. Für Emerging Markets-Investments interessie-ren sich jedoch nach wie vor nur wenige (12 Prozent). Überra-schend: Nahezu alle (11 Prozent), die Interesse gezeigt haben für ein Investment in die aufstre-benden Schwellenländer, verfü-gen bereits über entsprechende Anlageprodukte. Die Daten wurden in der Zeit vom 13. bis 25. November 2009 im Rahmen einer telefonischen Umfrage von TNS Infratest erho-ben. Die Stichprobe von 1.026 ist repräsentativ für anlage-affi ne Personen in der deutschen Bevöl-kerung ab 18 Jahren.

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

„Das zunehmende Interesse an

Geldanlagen nach ökologischen

Kriterien ist kein Modetrend, sondern eine nachhaltige

Entwicklung.“

Page 28: Wer plant was? 2010

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Sie setzen mit Ihrer Produktpa-lette ja auf den Bereich der Er-neuerbaren Energien. Wie hat sich ihr Geschäftskonzept im vergangenen Jahr bewährt?

Wir sind mit der Geschäftsent-wicklung 2009 sehr zufrieden und sind in unserer Entschei-dung aus dem Jahre 2006, uns auf den Bereich der Solarfonds in Südeuropa zu fokussieren, be-stätigt worden. Mit 47 Mio. EUR platziertem Eigenkapital haben wir unser Platzierungsvolumen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht und die in den Vorjahren platzierten SolEs-So-larfonds werden in den nächsten Wochen planmäßig ausschütten.

Welche Auswirkung hat die Wirtschaftskrise auf den Bereich der Erneuerbaren Energien?

Die Wirtschaftskrise hat auf die Entwicklung unserer Fonds so gut wie keine Auswirkungen. Unsere Solarfonds besitzen aufgrund der jeweiligen Energieeinspeisege-setze eine hohe Kalkulations- so-wie Einnahmesicherheit. Das ist in der aktuellen Situation genau das, was die Anleger suchen. Das Streben nach immer höheren Renditen unter Vernachlässigung der Risiken ist einer realistischen Renditeerwartung bei gleichzeitig geringer Risikobereitschaft der In-vestoren gewichen.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung in der Solare-nergiebranche? Welche Aus-wirkungen wird dies auf Ihre Fonds haben?

Der Technische Fortschritt bei den Modulen wird weitergehen und damit auf Dauer zu sinken-den Preisen führen. Der Preisver-fall wird sich aber nicht mehr so schnell fortsetzen wie in den letz-ten eineinhalb Jahren. Wir haben mit unseren bereits platzierten Fonds von diesen Entwicklungen bereits sehr gut profi tieren kön-nen.

Was planen Sie für 2010 an neuen Fonds?

Auch im Jahr 2010 bleiben wir unserer Kernkompetenz der So-larfonds treu und setzen die er-folgreiche Produktlinie der SolEs-Solarfonds in Südeuropa fort.

Mit welchem Fonds sind Sie derzeit am Markt?

Wir sind seit Ende Januar mit un-serem aktuelle Fonds SolEs 22 im Vertrieb und erfahren hier bereits eine sehr hohe Nachfrage. Den SolEs 22 werden wir voraussicht-lich bis Ende 2010 platzieren.

Können Sie die Eckpunkte des Fondsangebotes nennen?

Der SolEs 22 investiert neben den bereits von den Vorgänger-fonds bekannten Zielländern Ita-lien und Spanien auch in Fran-kreich. Bei einem Eigenkapital von 40.000.000 EUR zzgl. Agio können sich Anleger ab 10.000 EUR beteiligen. Die geplante An-fangsausschüttung liegt bei 7% p.a. und steigt auf 9% p.a. im 10. Betriebsjahr. Nach 10 Jahren kalkulieren wir einen Verkaufser-

lös für die Anleger von 120% der Nominalbeteiligung. Damit können Anleger mit einem Ge-samtrückfl uss von 198% der No-minalbeteiligung rechnen. Der Frühzeichnerbonus beträgt noch bis zu 10%.

Wo sehen Sie die besonderen Highlights Ihres Fondsange-botes für den Zeichner?

Die Anleger investieren in eine renditestarke gut kalkulierbare Kapitalanlage. Hohe Einnahme-sicherheit durch die jeweiligen Energieeinspeisegesetze in Ver-bindung mit hohen Ausschüt-tungen von 7% - 9% p.a. bei einer geplanten Laufzeit von 10 Jahren lassen Anleger auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ruhig schlafen. Gleichzeitig pro-duzieren die SolEs-Solarfonds sauberen emissionsfreien Strom und stellen somit ein nachhal-tiges Investment auch für unse-re Umwelt dar. Dass wir in der Lage sind, die geplanten Investi-tionen auch tatsächlich umzuset-zen zeigt unser Track-Record von mittlerweile sieben ans Netz an-geschlossenen Solarparks mit ei-ner Gesamtleistung von 11 MWp. Weitere Parks mit einer Leistung von 14 MWp sind bereits im Bau und werden in den kommenden Wochen und Monaten sukzessive ans Netz angeschlossen.

Solarfonds im Anlegerfokus

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

Interview mit Hermann Klughardt,Geschäftsführer von Voigt & Coll. GmbH

Page 29: Wer plant was? 2010

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Die Finanzbranche hat en-ormen Bedarf, ihre Positi-onen in Richtung Solidität,

Transparenz und Sicherheit zu stärken, um beim Anleger wieder auf offene Ohren zu stoßen Beleg dafür: Die Umfrage eines Züricher Medienforschungsin-stituts in 28 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass Banken zur Zeit über einen noch schlechteren Ruf verfügen als zum Beispiel die Tabakindustrie.

Und auch so manch freier Ver-mittler hat es im Moment schwer in der Kundenberatung und in der Argumentation pro Invest-mentprodukte.

Raus aus der Vertrauenskrise – wie können Produktgeber und Vermittler gemeinsam das Ver-trauen der Anleger zurückge-winnen?“. Dazu möchte Herman Kutzer, Wirtschaftsjournalist und Moderator dieser Diskussions-runde, gemeinsam mit seinen Gesprächspartnern Antworten fi nden.Dies ist nur eine der Diskussionen, die auf dem sechsten Sustainabi-lity Congress vom

27. - 28. April 2010

im World Conference Center in Bonn geführt werden.

Ebenfalls kritisch beleuchtet wer-den folgende Themen:

Erneuerbare Energienfonds – Notnagel für die Fondsbranche oder neues Qualitätssegment? Jörg Weber, EcoReporter mode-

riert diese Runde und fühlt der Branche auf den Zahn. Nachhaltige Unternehmensziele – Anspruch und Wirklichkeit, Unternehmensvorstände und Fondsmanager diskutieren.

Daneben gibt es Informationen zu zahlreichen aktuellen Entwick-lungen im nachhaltigen Segment.• Nachhaltige Immobilienfonds• Grüne Revolution in Asien• Strom aus der Wüste• Neuer Hype: Umweltschutz

als Anlagethema• Aktuelle Produkte und ihre

Erfolgschancen• Regenerative Energien im

Zweitmarkt – wie viel ist eine Fondsbeteiligung wert?

• Fonds-Radar: Anlageuniver-sum Sustainability im Über-blick. Die Analyse und kritische Bewertung der am Markt befi ndlichen nachhaltigen In-vestmentfonds ist inzwischen der Klassiker aus dem Hau-se Drescher & Cie. Überblick schaffend: die Vergleichssy-stematik zur Entwicklung des jeweiligen Vorjahres.

Ökologische und ethische The-men sind Bestandteile unserer heutigen Welt und haben sich im Investmentbereich schon lang ihren Platz erobert – mit zuneh-mender Beliebtheit bei Anlegern!

Das Leit-Event für ethisch-öko-logische Anlage- und Versiche-rungsformen versammelt die wichtigsten Marktakteure und informiert in komprimierter Form über alles, was sich in diesem Sektor an Neuem tut. Die beiden Veranstaltungstage bieten den Besuchern wie immer ein erst-klassiges Programm mit Vorträ-gen, Workshops und hochkarätig besetzten Diskussionsrunden.

Hauptsponsoren der Veranstal-tung sind auch in diesem Jahr die Bank Sarasin & Cie AG, Pictet & Cie, ÖKORENTA AG, Lacuna AG und ÖkoWorld Lux.S.A.

Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure im Finanz- und Versi-cherungssektor.

6. Sustainability Congress 2010:

Vertrauen zurückgewinnen – mit Nachhaltigkeit überzeugen

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

Page 30: Wer plant was? 2010

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Die Schonung der Umwelt ist Ausdruck unterneh-merischer Verantwortung

und ein Erfolgsgarant für zukünf-tiges Wirtschaften. Schmerz-haft mussten dies die US-Auto-mobilhersteller erfahren, deren spritschluckende Limousinen im-mer weniger Käufer fi nden und Gefahr laufen, aus dem Markt gedrängt zu werden. Große Zu-wächse erfreuen sich hingegen treibstoffeffi ziente Hybridmodel-le. Das ist Ausdruck eines Werte-wandels der Konsumenten, der einhergeht mit einer Technikre-volution: „Grün“ ist in, „Durst“ ist out. Hohe Treibstoffpreise und neue Umweltabgaben beschleu-nigen die Entwicklung. Daran wird sich nichts ändern. Die Glo-balisierung verlangt eine hohe Mobilität der Gesellschaft und der wirtschaftliche Aufschwung der bevölkerungsreichen Länder China und Indien verstärkt den weltweiten Energiehunger. Ex-perten erwarten daher weiterhin hohe Treibstoffpreise und eine striktere Verkehrspolitik, um die Umweltbelastung insbesondere in Ballungszentren zu minimieren.

Für die Luftfahrt gilt dasselbe wie für die Autoindustrie. Nachhaltig ist nur, was ökonomisch, ökolo-gisch und sozial in der Zukunft Bestand hat. Weniger Lärm, weniger CO2-Emissionen und weniger Stickoxide verlangt die EU-Kommission von Fluggesell-schaften, die in Europa starten oder landen. Dafür werden diese ab 2012 in den Emissionshan-del eingebunden. Airlines mit einer Flugzeugfl otte mit hohem

Treibstoffverbrauch erwartet eine Doppelbelastung durch stei-gende Treibstoffkosten und neue Umweltabgaben. Dabei führten allein schon die sprunghaft ge-stiegenen Treibstoffkosten im Jahr 2008 zu einem Branchenver-lust von USD 16,8 Mrd. Im Bran-chenschnitt liegt der Anteil der Kerosinkosten an den operativen Gesamtkosten zwischen 30% und 40%.

Um im Wettbewerb dauerhaft bestehen zu können, brauchen Airlines eine treibstoffeffi ziente Flugzeugfl otte. Vorbildlich zeigt sich hierbei die größte Regio-nalairline Europas, Flybe, die be-reits im Jahr 2003 die Entwicklung der Treibstoffpreise antizipiert und daraufhin den Umbau der Flugzeugfl otte eingeleitet hat.

Flybe betreibt eine der umwelt-freundlichsten Flugzeugfl otten weltweit. Der Umbau führte im Geschäftsjahr 2007/08 zu Treib-stoffeinsparungen in Höhe von GBP 33 Mio. und reduzierte den Anteil der Kerosinkosten an den Gesamtkosten auf unter 25%. Flybe wurde für seine strategische Weitsicht zur besten Regionalair-line der Welt 2009 gekürt. Gegen den Markttrend konnte Flybe ihr Bonitätsrating bei der weltweit größten Wirtschaftsauskunftei Dun & Bradstreet vom bereits sehr guten „Low Risk“ im schwierigen Jahr 2009 auf die Bestnote „Mi-nimal Risk“ verbessern.

Ökologie und Ökonomie gehen somit mehr und mehr Hand in Hand und haben beispielsweise zum riesigen Verkaufserfolg der Bombardier Q400, dem Fonds-fl ugzeug der HEH-Flybe-Serie und Hauptbestandteil der Flugzeug-fl otte Flybes, geführt. Die Q400 ist das wirtschaftlichste Flugzeug ihrer Klasse. Sie kombiniert lei-stungsstarke Jet-Performance mit den Effi zienzvorteilen von Tur-

Nachhaltig erfolgreich:

HEH-Flybe-Serie mit dem Scope Award 2009 ausgezeichnet

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

Page 31: Wer plant was? 2010

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bopropfl ugzeugen. Die Reisege-schwindigkeit entspricht der eines Jets, der Treibstoffverbrauch liegt jedoch um 30% darunter. Dies spart ihren Betreibern bis zu USD 1,8 Mio. Treibstoffkosten pro Jahr. Bei der Produktauswahl war dies neben der sehr guten Boni-tät des Leasingnehmers Flybes das entscheidende Auswahlkrite-rium. Nur so konnten wir unseren Anlegern ein Produkt bieten, das langfristigen Erfolg verspricht.Die Performance unserer HEH-Flybe-Serie gibt uns Recht. Wir sind stolz darauf, dass unse-

re HEH-Flybe-Serie trotz der schwersten Wirtschaftkrise seit vielen Jahrzenten ihre prognos-tizierten Ergebnisse nicht nur erreicht, sondern sogar über-troffen hat: Auszahlungen er-folgten vorzeitig und die erfreu-liche Liquiditätsentwicklung der Fonds verbesserte den Auszah-lungsrhythmus von jährlich auf halbjährlich. Zinszahlungen und Tilgungen wurden planmäßig ge-leistet.Mit der HEH-Flybe-Serie ver-fügt HEH über die erfolgreichste Flugzeugfondsserie im Markt

der geschlossenen Fonds. Der Fonds fl ybe. Edinburgh ist bereits der neunte HEH-Flybe-Fonds. Im November 2009 gewann die HEH-Flybe-Serie den Scope Award 2009 in der Kategorie „Geschlossene Flugzeugfonds“. Auch andere Fondsexperten bewerten die Serie mit Bestno-ten. Hierfür verantwortlich ist sicherlich auch die transparente und sicherheitsorientierte Fonds-konzeption. Kein anderer Flug-zeugfonds tilgt planmäßig das gesamte Darlehen innerhalb des Erstleasingvertrages und kann dabei noch 8% an die Anleger ab Einzahlung der Einlage aus-zahlen. Die Gesamtauszahlung liegt weit über 240%. Zins- und Währungsrisiken sind durch die Ausgestaltung der langfristigen Leasing- und Darlehensverträge ausgeschlossen.

Autoren: Gunnar Dittmann und Dr. Sven Kehren

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

Page 32: Wer plant was? 2010

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Noch in den 90er Jahren musste ein nachhaltiger Konsument mitunter wei-

te Wege gehen, wollte er Bio-Pro-dukte kaufen. Im Supermarktre-gal? Fehlanzeige! Heute belegen Lebensmittelprodukte mit Bio-Siegel sogar beim Discounter ganze Regalböden. Eine logische Konsequenz auf die steigende Nachfrage der Verbraucher.Eine Umkehr dieses Trends ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Alle führenden Studien belegen, dass Nachhaltigkeit und eine Verbin-dung von Ökologie und Ökonomie für den Verbraucher in 2010 und auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema bleiben.

Nachhaltigkeit als Vertriebsar-gument

Dieser Trend hat im letzten Jahr-zehnt vom Bio-Gefl ügel aus dem Supermarkt auch auf das Spar-schwein des Kunden übergegriffen.

Die Wachstumsraten bei nach-haltigen Finanzdienstleistungen zeigen es deutlich: Auch das Sparschwein des Kunden will zu-nehmend mit Nachhaltigkeit ge-mästet werden. Das einst rein rosa Schweinchen wird also stetig „grüner“! Sprich: Der Verbraucher fordert auch und gerade in Finanz-fragen immer mehr nachhaltige, umwelt- und sozialverträgliche Produkte.

Nach einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2009 zum Thema „Kli-maeffekte von Kapitalanlagen“ ist für mehr als die Hälfte der Pri-vatkunden von Banken und Ver-sicherungen wichtig, dass sich Finanzdienstleister aktiv für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel engagieren. Und damit sind nicht nur Energiespar-lampen in den Büros oder Solarkol-lektoren auf dem Dach gemeint, sondern eine umfangreiche und hochwertige Palette an nachhal-tigen Produktangeboten, die den

Wünschen des Kunden entspre-chen.Finanzberater, die solche Angebote in ihrem Portfolio haben, sammeln hier nachhaltig Pluspunkte.

Wenig Angebote halten, was sie versprechen

Eine Vielzahl an Finanzprodukten wird heute als umweltfreundlich oder nachhaltig etikettiert. Doch näher unter die Lupe genommen, erweisen sich die wenigsten als tatsächlich konsequent ökologisch und nachhaltig sinnvoll.

Häufi g dient nur ein verschwindend geringer Teil des vom Kunden ge-zahlten Betrags dem angestrebten Zweck. Der Rest des Geldes fl ießt in konventionelle Kapitalanlagen ohne besondere Prüfung und ge-nügt somit nicht den gewünschten Anforderungen des Kunden.

Es geht auch konsequent…

Aber es geht auch konsequent nachhaltig. Die oeco capital Lebens-versicherung AG hat sich als „erster ökologischer Lebensversicherer“ Deutschlands seit ihrer Gründung

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

Von Lothar See,Vertriebsvorstand der oeco capital Lebens-versicherung AG und der Concordia Versicherungen

Das Sparschwein wird „grün“ -Nachhaltigkeit als Vertriebsargument

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konsequent einer umfangreichen Nachhaltigkeit verschrieben.Dass das Kapital der Kunden auch tatsächlich in ökologisch sinnvolle und ethisch vertretbare Kapital-anlagen fl ießt, darüber wacht der Ökologische Beirat der Gesell-schaft. Dieses unabhängige Gremi-um besteht aus Experten aus dem Umweltbereich und überprüft in regelmäßigen Abständen, ob das Geld der Kunden im Einklang mit den Kapitalanlagekriterien steht. Als Grundlage für die Anlageent-scheidung dienen eigene Umwelt-leitlinien, die die Basis für die kom-plette Kapitalanlage bilden.

… und transparent!

Für jeden Kunden transparent, in-formiert die oeco capital ihre Kun-den jährlich über Art und Verwen-dung des Sparbeitrags. So genießt der Kunde die Gewissheit, dass sein Geld tatsächlich nachhaltig im Rahmen der Umweltleitlinien wirt-schaftet und welche Ergebnisse es erzielt. Diese Transparenz ist einma-lig in der Versicherungsbranche!

Konsequent nachhaltig auch in der Produktgestaltung

Bedarfsdeckung, Sicherheit, Garantie und langfristige Erfüllbarkeit ste-

hen für den Kunden bei der Wahl seines Versicherungspartners im Vordergrund. Die oeco capital er-füllt diese Kundenwünsche. Ak-tuelle Ratings unterstreichen die Qualität der Angebote.

Neben der einzigartigen Ausrich-tung bietet die Gesellschaft des-wegen auch zahlreiche Besonder-heiten und Innovationen in ihrer Angebotspalette:

In ihrem neuesten Produkthigh-light „oeco futur“ z. B. kombi-niert die oeco capital eine äußerst fl exible Privat-Rente mit kom-plett neuem Bedingungswerk mit einem zusätz-lichen Schutz bei Pfl egebe-dürftigkeit. Eine erhöhte Alters-rente bei Pfl e-gebedürftigkeit zum Renten-beginn schließt eine weitere Lü-cke in der Vorsor-geplanung vieler Menschen. Die erhöhte Rente wird bereits ab Pfl egestufe I ein Leben lang gezahlt. Genau wie auf die Möglichkeit der Nachprü-

fung, verzichtet die Gesellschaft auf Gesundheitsfragen bei Ver-tragsabschluss.

Mit ihrer durch und durch nach-haltigen Ausrichtung, verbunden

mit der einma-ligen Transparenz, besitzt die oeco capital ein starkes Alleinstellungs-merkmal. Gerade für die Kunden, die eine nachhal-tige Verbindung von ökonomischer und ökologischer Leistungsstärke suchen, bieten wir optimale Lö-sungen. Davon kann jeder Ver-

triebspartner profi tieren. Nicht nur im Jahr 2010!

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

„oeco futur kombiniert eine äußerst fl exible Privat-Rente mit komplett neuem Bedingungswerk und mit einem

zusätzlichen Schutz bei Pfl egebedürf-

tigkeit.“

Page 34: Wer plant was? 2010

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Die Deutsche Zweitmarkt AG, Makler und Handels-haus für geschlossene

Fonds erwartet für das Jahr 2010 zunächst eine Stabilisierung des Marktes auf dem zuletzt wieder gestiegenen Niveau des vierten Quartals 2009. Mit Blick auf die Käuferstruktur des Vorjahres zeigt sich das verstärkte Engagement privater Käufer, deren Anteil sich von 12,4 Prozent im Vorjahr auf 32,11 Prozent in 2009 erhöhte. „Sachwerte sind in der Vermö-gensplanung der Anleger nach wie vor unterrepräsentiert. Viele Anleger haben jetzt die Vorteile des Zweitmarktes erkannt und investieren günstig in Fonds mit guten Zukunftsaussichten“, freut sich Björn Meschkat, Vorstand der Deutschen Zweitmarkt AG. Geschlossene Immobilienfonds waren auch im Krisenjahr 2009 keinen großen Schwankungen

ausgesetzt. Die Kategorie Ein-kaufscenterfonds konnte bei den Kursen sogar noch zulegen. Bei den Büroimmobilienfonds wird sich in 2010 zeigen, inwieweit diese von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Bereits jetzt sind hier erhöhte Leerstände und ein sinkender Mietspiegel zu ver-zeichnen. „Eine erfreuliche Ent-wicklung hat der Zweitmarkthan-del bei Solar- und Windparkfonds genommen“, sieht Meschkat ei-nen positiven Trend, der sich im laufenden Jahr fortsetzen sollte. „Die Assetklasse der Regenera-tiven Energien birgt erhebliches Potenzial für den Zweitmarkt und eröffnet auch Privatanlegern gute Investitionsmöglichkeiten.“ „Ge-rade in der aktuellen Marktphase sollte aber jeder Investition zwin-gend eine selektive Beratung vo-rausgehen, um Risiken und Ren-ditechancen einzelner Betei

Regenerative Energien mit Zweitmarktpotenzial

Die KGAL hat mit ihrem European Solar Power Fund, dem ersten lände-

rübergreifenden, europäischen Photovoltaikfonds für instituti-

onelle Investoren, einen großen Platzierungserfolg erzielt: In we-niger als einem Jahr wurde das ambitionierte Platzierungsziel von EUR 200 Mio. Eigenkapital

erreicht. Aktuell sind unter plan-mäßiger Aufnahme von Fremd-kapital bereits rund EUR 290 Mio. in Photovoltaikprojekte investiert. In 2010 wird voraussichtlich ein Gesamt-Investitionsvolumen von rund EUR 400 Mio. realisiert wer-den. „Wir freuen uns über die-sen Erfolg in der aktuellen wirt-schaftlichen Situation. Unsere Anleger haben erkannt, dass ein professionell gemanagtes und diversifi ziertes Photovoltaik-Port-folio ein höchst mögliches Maß an Sicherheit und Rendite bie-tet“, so Gert Waltenbauer, Mit-glied der Geschäftsführung der KGAL.

KGAL setzt weiter auf Erneuerbare Energien für institutionelles Geschäft

Wer plant was? | NACHHALTIGKEIT

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Das Emissionshaus PI Pro Investor GmbH & Co. KG geht im ersten Quartal

2010 mit seinem ersten Solar-fonds an den Start. Das Fonds-konzept basiert auf der Immo-bilienfondsserie, die von der PI Unternehmensgruppe für die ZBI AG entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurde. Mit der Idee, einen neuen, anlegerfreundlichen Immobilienfonds zu schaffen, der sich Unternehmensangaben zur Folge zum erfolgreichsten deut-schen Immobilienprojekt entwi-ckelt hat, konnte PI seine Kom-petenz für geschlossene Fonds

unter Beweis stellen. Über 4.000 Anleger haben sich für dieses Konzept entschieden und insge-samt mehr als 330 Millionen Euro Eigenkapital investiert. Die fünf geschlossenen Immobilienfonds der Serie investierten zusam-

men rund eine Milliarde Euro. Allein die ersten beiden Fonds, die inzwischen bereits aufgelöst wurden, erwirtschafteten jähr-liche Erträge von über 10 Prozent für die Anleger, so der Initiator wei-ter.

PI Unternehmensgruppe lanciert ersten Solarfonds

Die Hesse Newman Capital AG steigt in den Markt für Solarfonds ein.

In Kooperation mit der Alpine-Energie Gruppe entwickelt das Hamburger Emissionshaus ab sofort eigene Solaranlagen-Pro-jekte. Investitionsfokus sind Pho-

tovoltaik-Anlagen in Italien, Spa-nien und Deutschland.„Die Assetklasse Erneuerbare En-ergien gehört zu den stärksten Wachstumssegmenten im Be-reich der geschlossenen Fonds.“, erklärt Marc Drießen, Vorstand der Hesse Newman Capital AG.

Neue Adresse für die Entwicklung von Solarprojekten

Im vergangenen Jahr hat Nord-capital, das Hamburger Emis-sionshaus für geschlossene

Fonds, 210 Mio. Euro Eigenkapi-tal inklusive Agio für seine Fonds eingeworben. „Wir haben uns im vergangenen Jahr auf weni-ge Schwerpunktthemen konzen-triert und eine sehr aktive, offene Informationspolitik gegenüber unseren Vertriebspartnern und Anlegern gestaltet“, sagt Reiner Seelheim, Geschäftsführer der Nordcapital-Gruppe. Das Emissi-

onshaus ist überzeugt, dass Sach-wertinvestitionen in geschlossene Fonds vor dem Hintergrund des sich ändernden Anlegerverhal-tens mittelfristig zulegen wer-den. Transport und Energie wer-den auch weiterhin Themen mit Zukunft sein. Schließlich gehört die Sicherung der weltweiten Energieversorgung zu den größ-ten Herausforderungen unserer Zeit. Neben Investitionen in die Ölindustrie – mit Offshore- und Energieversorgungsfonds – baut

Nordcapital sein Engagement in erneuerbare Energien aus. Zu-sätzlich zum laufenden Wald-fonds plant der Initiator, in Kürze seinen ersten Solarfonds auf den Markt zu bringen. Der in Deutsch-land gelegene Solarpark mit mul-tikristallinen Solarzellen ist bereits im Jahr 2009 ans Netz gegangen. Nach erfolgreicher Platzierung des jüngsten Fonds Niederlande 10 sind weitere ausgesuchte Im-mobilieninvestments für 2010 in Planung.

Nordcapital plant ersten Solarfonds

NACHHALTIGKEIT | Wer plant was?

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Noch vor einem Jahr steckten Unternehmen und Finanz-märkte tief in der Krise. Seit

1930 hatte es keine so schwere Rezession mehr gegeben. Sämt-liche Wachstumsindikatoren fi elen auf historische Tiefstände. Nicht nur bei risikoreichen Assetklassen herrschte Chaos. Die Rezession er-wies sich als so schwer und lang-wierig, dass Zentralbanken und Regierungen Unmengen an Liqui-dität in das System pumpten. Was ist heute, ein Jahr später, noch von dieser Krise zu spüren? Die Märkte sind wieder liquide, welt-weit sind die Aktienkurse enorm gestiegen, und die meisten Länder haben die Rezession hinter sich gelassen. Wie ist es gelungen, in nur zwölf Monaten ein Armage-ddon zu verhindern? Was ist von der Krise übrig? Weder die Märkte noch die Volkswirtschaften haben sich aus eigener Kraft stabilisiert. In einem bis dahin einzigartigen Umfang mussten geld- und fi s-kalpolitische Instrumente einge-setzt werden. Und das Ergebnis? Ein gigantisches Liquiditätspolster und Defi zite in Rekordhöhe. Mit diesem schweren Erbe werden wir uns 2010 auseinandersetzen müssen. Dazu werden die Zentral-banken allmählich die überschüs-sige Liquidität abbauen müssen, und die Regierungen haben keine andere Wahl, als ihre Konjunk-turprogramme zu beenden. Die Frage in den nächsten Jahren lautet also nicht, ob es zu einem Ausstieg kommt, sondern wann. Denn während die Regierungen in der Krise sehr koordiniert vorge-gangen sind, bleibt es jetzt jedem Land selbst überlassen, wann und wie es den Abbau der Programme gestaltet – und den Letzten bei-ßen die Hunde.

Zu spät oder zu früh?

Die Zentralbanken werden die Kreditbedingungen straffen müs-sen. Die Federal Reserve dürfte aber auch 2010 risikoreiche As-sets aufkaufen. Die Liquidität wird also trotz liquiditätsverknap-pender Repogeschäfte hoch blei-ben. Dementsprechend wird sich der Ausstieg wohl eher langsam gestalten und das Risiko stei-gender Infl ationserwartungen mit sich bringen. Eine Zinserhö-hung wird erst dann in Betracht kommen, wenn die Arbeitslosen-quote nennenswert zurückgeht (was frühestens für Ende 2010 zu erwarten ist). Die US-Zinsstruktur-kurve wird deshalb sehr steil blei-ben. Im Euroraum wird alles ein wenig schneller gehen. Die EZB hat bereits angekündigt, bald kei-ne einjährigen Kredite mehr zur Verfügung zu stellen; außerdem soll nicht mehr jede Bank unbe-grenzt Kredite erhalten. Nach und nach dürfte die überschüs-sige Liquidität abgebaut werden, so dass der Eonia allmählich auf einen Zielwert von einem Pro-zent steigt. Diese Liquiditätsver-knappung dürfte schließlich zu steigenden Zinsen im kürzeren Laufzeitenbereich führen. Die europäische Zinsstrukturkurve könnte fl acher werden.

Die unerträgliche Leichtigkeit des Schuldenmachens

Alle Länder mussten Schulden machen, um die Rezession erfolg-reich zu bekämpfen. Einige, wie Italien und Belgien, waren schon vor der Rezession hoch verschul-det, andere wiederum, wie Irland und Spanien, geradezu muster-gültig sparsam. Am Ende gab es

jedoch überall Haushaltsdefi zite in bis dahin einzigartiger Höhe. 2010 werden die Regierungen ihre Ausgaben einschränken müssen, ohne dabei die Erholung im Keim zu ersticken. Dieses Ri-siko müssen die Marktteilnehmer in den Kursen berücksichtigen. Griechenland ist einer der be-sonders schlimmen Fälle im Eu-roraum, bietet aber aufgrund sei-ner günstigen Bewertung 2010 interessante Anlagechancen. In anderen Ländern spiegeln die An-leihen das Länderrisiko hingegen noch nicht angemessen wider, beispielsweise in Spanien.

Entkopplungswette

2010 werden einige Regie-rungen und Zentralbanken ihre Geld- und Fiskalpolitik zu früh straffen. Andere werden zu spät dran sein. Diese Entkopplung bie-tet Anlagechancen. Falls die Fed spät reagiert, könnte sich dies als gut für amerikanische infl ati-onsindexierte Anleihen erweisen. Und sollte die EZB vorpreschen, könnte dies die Verfl achung der Zinsstrukturkurve begünstigen. Beim Management von Staatsan-leihen wird es auch auf die rela-tiven Bewertungen ankommen. So sind beispielsweise Emerging-Market-Anleihen gestärkt aus der

Dexia: Ausblick für die Rentenmärkte 2010

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Und den Letzten beißen die Hunde

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Krise hervorgegangen, während US-Staatsanleihen stärker unter Druck stehen. Nicht alle Länder werden am Ende Gewinner sein, und 2010 wird sich herausstellen, wo in der Vergangenheit poli-tische Fehlentscheidungen ge-troffen wurden.

Währungsausblick 2010

US-DollarEnde 2009 ist der US-Dollar in-nerhalb weniger Wochen von fast 1,52 USD auf 1,42 USD je Euro gestiegen. Die wichtigsten Gründe waren die Aufl ösung von Shortpositionen und die ge-stiegene Risikoaversion nach der Herabstufung des griechischen Länderratings. Es ist davon aus-zugehen, dass der Dollar in den ersten Monaten dieses Jahres wieder auf 1,52 USD je Euro fällt, da die derzeitige Vorwegnahme von Zinserhöhungen übertrieben ausgefallen ist. Die Federal Reser-ve wird die Zinsen wahrscheinlich frühestens im 4. Quartal 2010 anheben – und den Zinserhö-hungszyklus sehr langsam und vorsichtig einleiten. Unserer An-sicht nach wird der Dollar im 1. Quartal einen Teil seiner Gewinne in den letzten Wochen des Jah-res 2009 wieder abgeben. Wenn aber Anfang des 2. Quartals die US-Konjunktur stärker anzieht, dürfte die amerikanische Wäh-rung von den Wachstumsunter-schieden zwischen den USA und Europa profi tieren – vorausge-setzt, dass sich die Erwartungen zum privaten Verbrauch, den Unternehmensinvestitionen und zum Lagerzyklus bessern. Hinzu kommt, dass der Euro im Ver-gleich zu den Währungen der Euroraum-Handelspartner derzeit überbewertet ist – sowohl ge-messen an der Kaufkraftparität als auch gemessen an den ge-wichteten Währungsindizes. Der Dollar dürfte deshalb auf etwa 1,40 USD je Euro steigen.Yen schwächer, norwegische Kro-

ne und polnischer Zloty stärker.Über weite Strecken Jahres waren 100 japanische Yen mehr wert als ein USD. Er profi tierte davon, dass der Greenback die wich-tigste Finanzierungswährung ist. 2010 dürfte die Unterstützungs-linie aber durchbrochen werden. Da mehr und mehr mit einer Straffung der amerikanischen Geldpolitik gerechnet wird, wird der Yen den Dollar allmählich als beliebteste Finanzierungs-währung ablösen, zumal die Defl ations- und Wachstumsaus-sichten für Japan in diesem und im kommenden Jahr noch Raum für eine weitere Lockerung der Geldpolitik lassen. Japans Export mag zwar vom Wachstum des übrigen Asiens profi tieren, doch dürfte das nicht ausreichen, um einen Ausgleich für die schwache Inlandsnachfrage und den Abbau der überschüssigen Lagerbestän-de zu schaffen. Japan hat struk-turelle Probleme, darunter eine hartnäckige Defl ation und eine alternde Bevölkerung. Wir ge-hen davon aus, dass der Yen die 100Yen/Euro-Marke 2 010 nach oben durchbricht.

Die norwegische Krone hat dage-gen sehr unter der Finanzkrise ge-litten, und zwar trotz der stabilen Fundamentaldaten des Landes. Die Wachstumsaussichten für 2010 sind gut: Als einzigem In-dustrieland ist es Norwegen ge-lungen, seine Arbeitslosenquote in der Rezession sehr niedrig zu halten, was den privaten Ver-brauch maßgeblich stützen wird. Hinzu kommen ein Leistungsbi-lanzüberschuss in Höhe von 15 Prozent und ein enormer Haus-haltsüberschuss von 9 Prozent des BIP. Nach unseren Bewer-tungsmodellen kehrt die norwe-gische Krone auf einen Wert von 7,80 NOK je Euro zurück.

In Osteuropa bleibt der polnische Zloty unser Favorit für das Jahr 2010. Polen hat seine Währung

gut im Griff, und das Leistungs-bilanzdefi zit verringert sich. Der weltweite Abschwung hat das polnische Wachstum zwar schwer getroffen, doch ist die Wirtschaft nicht in die Rezession abgeglit-ten. Zu verdanken ist dies der Tat-sache, dass Polen nicht vom Ex-port abhängig ist. In den letzten Monaten signalisierten die Erho-lungsindikatoren nur Gutes, und die polnische Zentralbank wird ihren Leitzins (der zurzeit bei 3,60 Prozent liegt) 2010 anheben, um die Infl ation in die Zielspanne zurückzuführen. Wir erwarten einen Anstieg des polnischen Zlo-ty auf 3,60 PLN je Euro bis Ende 2010.

Unternehmensanleihen 2010

Wie attraktiv werden die Unter-nehmensanleiherenditen 2010 sein?Mit einem Ertrag von15 Prozent haben Unternehmensanleihen mit Investmentqualität 2009 ge-halten, was sie versprochen ha-ben. Während der Rallye seit Mit-te März ist der Spread gegenüber Staatsanleihen von 5,5 Prozent auf unter 2 Prozent zurückge-gangen. Die Liquiditätsprämie, die seit September 2008 in den Spreads enthalten war, ist voll-ständig verschwunden.Für 2010 sind zwar nicht so hohe Erträge zu erwarten wie im letz-ten Jahr, doch ist mit einem wei-teren Rückgang der Risikoprämie um 75 Basispunkte zu rechnen, da sich die Fundmentaldaten der Unternehmen kontinuierlich ver-bessern.

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Die Frühindikatoren signalisieren einen Anstieg der Industriepro-duktion, von dem die Gewinne von Unternehmen außerhalb der Finanzbranche profi tieren wer-den. Nach einer ersten Phase mit drastischen Kostensenkungen Ende 2009 und einer Verbesse-rung der Kapitaldecke wird die Konjunkturerholung jetzt für steigende Umsätze, höhere Be-triebsergebnisse und damit auch für Gewinnsteigerungen sorgen. Gleichzeitig bleibt die Verschul-dung niedrig, während sich die Liquiditätssituation der Unter-nehmen erheblich gebessert hat. Alles in allem steigt die Kredit-würdigkeit von Industrieunter-nehmen, und die Ausfallquoten gehen auf ihren langfristigen Durchschnitt zurück.Die Banken werden nach einem Jahr Intensivbehandlung auf die normale Krankenstation verlegt. Einige Maßnahmen (Liquiditäts-programme und staatliche Ga-rantien) werden dieses Jahr aus-laufen, so dass die Finanzinstitute wieder auf traditionelle Finanzie-rungsquellen zurückgreifen müs-sen. Obgleich die Ausfallquoten der noch ausstehenden Kredite in der ersten Jahreshälfte ihren Hö-hepunkt erreicht haben dürften, erwarten wir keinen übermäßi-gen Anstieg der Bankgewinne. Grund dafür ist das neue Regel-werk, das bis 2012 fertiggestellt sein soll (Basel III).

Die neuen Vorschriften werden die Rentabilität von Banken be-lasten. Denn sie fordern eine weitere Reduzierung von Kredit-

hebeln (Deleveraging), die Ver-besserung der Kapitalausstattung und strengere Liquiditätsregeln. Dennoch sind sämtliche Maß-nahmen, die zu einer größeren Stabilität von Banken führen, de facto gute Nachrichten für Anlei-hegläubiger.Da wir am Anfang einer gute Phase für Anleihen stehen und sich die Spreads weiter verengen dürften, übergewichtet Dexia As-set Management nach wie vor sowohl Finanz- als auch Industrie-anleihen. Angesichts der sich ver-bessernden Fundamentaldaten sind Anleihen derzeit attraktiv bewertet. Die implizite 5-Jahres-Ausfallquote liegt bei 7 Prozent (gegenüber einem langfristigen Durchschnitt von 1,7 Prozent). In der aktuellen Rendite von 3,9 Prozent ist ein erheblicher Zin-saufschlag enthalten, den es aus-zunutzen gilt, insbesondere da der Spread (von derzeit 165 Ba-sispunkten) mit 42 Prozent noch immer einen großen Teil dieser Gesamtrendite ausmacht. Wenn sich die Spreads in diesem Jahr verengen und die Zinsen leicht steigen, wovon auszugehen ist, dürfte man mit Unternehmens-anleihen Erträge von 4,5 bis 5

Prozent erzielen können. Das technische Umfeld ist für Unter-nehmensanleihen günstiger als für Staatsanleihen. Da die Un-ternehmen immer noch Schul-den abbauen, werden wesentlich weniger Unternehmensanleihen angeboten als Staatsanleihen. Außerdem dürfte die langfristig hohe Nachfrage für einen Rück-

gang der Risikoprämien sorgen.

Im Rahmen unserer Strategie für das Jahr 2010 nutzen wir die großen Zinsvorteile und überge-wichten Unternehmensanleihen, um vom Rückgang der Risiko-prämie zu profi tieren. Innerhalb der Assetklasse bevorzugen wir Finanzwerte, die unter Berück-sichtung der Risiken sehr attrak-tive Renditen bieten. Das gilt insbesondere für nachrangige Papiere, für deren Risiko man mit recht hohen Prämien entschädigt wird und die von dem neuen Re-gelwerk profi tieren dürften. Bei Industrieanleihen geben wir kon-junktursensitiven Emittenten den Vorzug, weil sie ein hohes Beta haben.

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Die Wahrscheinlichkeit, das diese Prognose ein-treffen ist relativ hoch:

• Das größte Risiko wäre eine W-förmige Rezessi-on (Double Dip), die die Unternehmensgewinne wieder auf Talfahrt schi-cken würde. Dies halten wir allerdings nicht für das wahrscheinlichste Szenario.

• In den letzten 35 Jahren haben sich die Unterneh-mensanleihespreads in den zwölf Monaten nach einer ersten Erhöhung der US-Zinsen nicht ausgewei-tet. Eine Anhebung der Zinsen erwarten wir nicht vor dem 3. Quartal 2010.

• Die Neuemissionen von Finanz- und Industrieun-ternehmen dürften keine dauerhaften Spreadsaus-weitungen zur Folge haben. Das erwartete große An-gebot dürfte aus Papieren mit sehr langen Laufzeiten bestehen, so dass das Net-toemissionsvolumen leicht positiv, aber niedriger als 2009 ausfallen dürfte.

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Viele Zertifi kateanbieter haben selbst in der Kri-se wenig dazugelernt. Sie

schwächeln immer noch deutlich in puncto Service und Transpa-renz. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt das aktuelle Emittentenranking von Steria Mummert Consulting. Die Kun-den scheint dies nicht nachhal-tig zu stören: Sie kaufen bereits seit Frühjahr vergangenen Jah-res vermehrt Zertifi kate, obwohl sie infolge der Pleite der US-In-vestmentbank Lehman Brothers schmerzlich erfahren mussten haben, dass selbst vermeintlich sichere Papiere zum Totalverlust führen können. So lagen bereits im September 2009 wieder struk-turierte Wertpapiere im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro in den Depots deutscher Investoren. Und für 2010 erwarten knapp neun von zehn Anbietern weiter steigende Absatzzahlen.

390.000 Zertifi kate sind aktuell auf dem deutschen Markt er-hältlich, fast genauso viele wie vor der Finanzkrise. Um hier den Durchblick zu behalten und das

geeignete Produkt zu fi nden, ist der Anleger auf umfangreiche, verständliche und transparente Informationen seitens der Anbie-ter angewiesen. Das Emittenten-ranking von Steria Mummert Consulting zeigt, dass viele Emit-tenten im Vergleich zum Vorjahr zwar an Service und Transparenz gearbeitet haben, hier jedoch nach wie vor große Defi zite auf-weisen. So blieben die Tester bei telefonischen Anrufen beispiels-weise in der Warteschleife hän-gen oder wurden in dürren Wor-ten auf die Websites verwiesen. Ein Anbieter verweigerte ihnen sogar Informationen per E-Mail. „Es ist erstaunlich, wie wenig ser-viceorientiert einige Emittenten sind. Da geht es um beträchtliche Investments und die Anleger werden teilweise geradezu abser-viert“, stellt Dr. Stefan Naumann, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting und Leiter der Studie, fest.

Dass es auch besser laufen kann, zeigt Goldman Sachs. Zum drit-ten Mal in Folge steht das Institut im Ranking ganz oben auf dem Siegertreppchen. Insbesondere beim Internetauftritt aber haben sich die Anbieter spürbar um Ver-besserungen bemüht. Die trans-parente Produktdarstellung hat hier bei fast allen Emittenten in-zwischen einen hohen Anspruch, lautet das Fazit der Tester.

Enormen Verbesserungsbedarf in puncto Transparenz gibt es aller-dings noch bei der Bezeichnung der Papiere. So sind die Anleger

weiterhin zu einer intensiven Re-cherche gezwungen, um iden-tische Produkte der verschiedenen Emittenten erkennen und verglei-chen zu können. „Häufi g existie-ren mehrere Begriffe für dieselbe Konstruktion. Eine einheitliche Bezeichnung der Papiere ist daher aus Anlegersicht absolut wün-schenswert“, fordert Naumann.

Hintergrundinformationen

Insgesamt 32 Zertifi kateanbie-ter wurden im aktuellen Ran-king unter die Lupe genommen. Sie decken rund 95 Prozent des Marktes ab. Drei Monate lang wurden dabei Service und Trans-parenz mit E-Mails, Telefonan-rufen sowie einer gründlichen Untersuchung des Internetauf-tritts der Emittenten getestet. Für guten Service gab es 40 Punkte, für Transparenz im Internet und in der Produktdokumentation 60 Punkte.

Studie:

Zertifi kateanbieter zeigen weiterhin Schwächen bei Service und Transparenz390.000 Zertifi kate sind aktuell auf dem deutschen Markt erhältlich

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Die Chancen für den Über-gang zu selbsttragendem Wir t schaf tswachstum

im Jahr 2010 sind hoch. „Die weiter wirkenden Konjunktur-programme sowie die lockere Geldpolitik der Notenbanken liefern ausreichend Impulse für die Weltwirtschaft und schaffen so die Voraussetzung für eine fortgesetzte Konjunkturerho-lung“, begründet Jens Wilhelm, für das Portfoliomanagement zuständiges Vorstandsmitglied von Union Investment, seine po-sitive Einschätzung. Im nächsten Jahr komme es darauf an, dass die Volkswirtschaften wieder aus sich selbst heraus zu wachsen be-ginnen, also ohne die gewaltige Unterstützung durch Staaten und Notenbanken. Wichtige Rahmen-bedingungen für die Fortsetzung des Aufschwungs sind nach Ein-schätzung von Union Investment gegeben: Große Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien haben schnell wieder auf ihren Wachstumskurs zurückgefun-den und können so ihren Anteil an der weltweiten Wirtschafts-leistung weiter steigern. Zudem haben viele Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht, die Kosten gesenkt und durch Re-strukturierungmaßnahmen ihre Profi tabilität erhöht. Rückenwind kommt auch von den Kapitalmär-kten: Der seit Mitte März 2009 zu beobachtende Anstieg der Ver-mögenspreise trägt dazu bei, das in der Krise verloren gegangene Vertrauen langsam wieder herzu-stellen. „Nach überstandener Fi-nanzkrise sollten Anleger im Jahr 2010 wieder den Blick auf die Chancen an den Kapitalmärkten

richten“, so Wilhelm. Bei anhal-tend niedrigen Zinsen sei es not-wendig, gezielt Chancen auch in risikoreicheren Anlageklassen zu nutzen.

Mehr Kreditvergabe und Wende am Arbeitsmarkt sind Bedingung „Ein selbsttragender Konjunk-turaufschwung ist jedoch kein Selbstläufer“, erklärt Wilhelm. Als Voraussetzung dafür muss die Kreditvergabe der Banken anspringen, damit Unternehmen wieder stärker investieren und pri-vate Haushalte mehr konsumie-ren können. Eine weitere Voraus-setzung ist die Trendwende am Arbeitsmarkt. Dies gilt besonders für die USA, wo der Anstieg der Arbeitslosigkeit außergewöhn-lich stark ausfi el. Nur wenn die Beschäftigung wieder zunimmt, besteht die Chance auf steigende Einkommen und damit einen höheren privaten Verbrauch so-wie geringere Kreditausfälle. Für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung sieht Wilhelm als drit-te Voraussetzung weiter anstei-gende Unternehmensgewinne. Dazu müssten nun die Umsätze anziehen, da der Spielraum über Kostensenkungen weitgehend ausgeschöpft sei. „Steigende Umsätze bei niedrigen Kosten bieten die Chance auf überpro-portionales Gewinnwachstum“, so das Vorstandsmitglied.

Entscheidend ist die Geldpolitik

Auf dem Weg zu selbsttragendem Wirtschaftswachstum spielt die Geldpolitik eine entscheidende

Rolle. „Die Gefahr ist, dass die Leitzinsen zu früh und zu schnell angehoben werden und damit den Wirtschaftsaufschwung bremsen“, so Wilhelms Einschät-zung. Angesichts der derzeit noch niedrigen Infl ation sieht er keine unmittelbare Notwendig-keit für einen überstürzten Kurs-wechsel der Notenbanken. Vor Mitte 2010 sei weder von der US-Notenbank noch von der Eu-ropäischen Zentralbank eine Er-höhung der Leitzinsen zu erwar-ten. Wenn im zweiten Halbjahr 2010 die geldpolitischen Zügel langsam angezogen werden und die zusätzlichen staatlichen Aus-gaben aus den Konjunkturpro-grammen an Wirkung verlieren, rechnet Union Investment mit er-schwerten Bedingungen an den Kapitalmärkten. In allen Anlage-klassen kann es dann zu Kurskor-rekturen kommen. Zudem ist mit erhöhter Volatilität zu rechnen und die Anlagefavoriten werden häufi ger wechseln.

Unternehmensgewinne sind die Treiber am Aktienmarkt

An den Aktienmärkten sollte die Aufwärtsbewegung zunächst weitergehen, wenn auch in ge-ringerem Tempo als in den letzten Monaten. Nachdem Kursgewinne im Jahr 2009 maßgeblich aus der Korrektur der sehr günstigen Be-wertungen resultierten, wird im kommenden Jahr die Gewinn-entwicklung der Unternehmen zum wichtigsten Markttreiber. Union Investment erwartet für das kommende Jahr ein deutlich zweistelliges Gewinnwachstum. Der Aktienmarkt bleibt somit

Marktausblick 2010: Union Investment erwartet Übergang zu selbsttragendem Wirtschaftsaufschwung

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weiterhin gut unterstützt. Zu den Favoriten zählt Wilhelm Aktien aus den Emerging Markets und Dividendentitel: „Hohe Dividen-denrenditen machen Aktien auch im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen zusätzlich attraktiv.“ Vor allem für langfristig orientierte Anleger überwiegen Chancen. „In den vergangenen 40 Jahren gab es trotz Krise nur 12 von 358 Fällen, in denen Aktien nach zehn Jahren vorübergehend ein negatives Er-gebnis verbuchten. Dafür lag der Durchschnittsertrag bei zehn Pro-zent“, resümiert Wilhelm.

Hohe Realrendite macht Ren-teninvestments attraktiv

Nach hohen Kurszuwächsen im Jahr 2009 neigt sich die Eupho-rie bei Neuemissionen im Bereich der Unternehmensanleihen oder Schwellenländerbonds langsam dem Ende zu. Bonitätsstarke Emittenten dürften jedoch wei-terhin keine Probleme haben, sich über Anleihen zu refi nanzie-ren. Bei Unternehmen mit gerin-gerer Kreditwürdigkeit werden dagegen die Ausfallrisiken wieder stärker Beachtung fi nden, was insbesondere für den Finanzsek-tor gilt. „Wie bei den Aktien wird auch bei Unternehmensanleihen die Einzeltitelselektion wieder mehr im Vordergrund stehen“, so Wilhelm. Eine breite Diversi-fi kation in der Rentenanlage sei daher unverzichtbar. Das Um-feld für Staatsanleihen beurteilt Wilhelm weiterhin positiv: „Auf niedrigem Niveau verankerte

Zinsen, geringe Infl ation und mäßiges Wirtschaftswachstum sind gute Voraussetzungen für Renten-anlagen.“ Eine Zehnjah-resrendite von 3,5 Prozent bei einer Infl ationsrate von knapp über null Prozent entspreche ei-ner Realverzinsung von über drei Prozent und sei vor allem im Ver-gleich zum Geldmarkt attraktiv. Zu Vorsicht rät Wilhelm erst in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Notenbanken mit Zinsanhe-bungen beginnen und damit die Gefahr steigender Renditen und fallender Anleihekurse besteht. Timing-Aspekte spielen hier eine entscheidende Rolle.

Rohstoffe als Beimischung für jedes Depot

Obwohl die Rohstoffnachfrage angesichts der gering ausgela-steten Unternehmenskapazitäten nur geringfügig gestiegen ist, wa-ren auch in dieser Anlageklasse in den letzten Monaten deutliche Preisanstiege zu beobachten. „Nach Anlage suchende Liquidi-tät machte auch vor Rohstoffen nicht Halt“, erklärt Wilhelm diese Entwicklung. Hinzu komme, dass Rohstoffe als gute Versicherung gegen den längerfristig befürch-teten Infl ationsanstieg und die Dollarschwäche angesehen wür-den. Aufgrund gut gefüllter Roh-stoffl ager und einer eher moderat steigenden Nachfrage dürfte der Spielraum für weiteren Preisan-stieg bei Rohstoffen kurzfristig begrenzt sein. Langfristig werde jedoch angesichts der steigenden Nachfrage aus den Emerging Markets die Rohstoffknappheit wieder zu einem zentralen The-ma.

Immobilienmärkte mit ge-mischtem Ausblick

Der Prognose für die konjunk-turelle Entwicklung vieler Volks-wirt-schaften hat sich in den zurückliegenden Monaten zwar

deutlich verbessert, für die mei-sten Büro-Vermietungsmärkte ist kurzfristig jedoch keine Erholung in Sicht. „Der Ausblick für die eu-ropäischen Büromärkte ist nach wie vor eingetrübt. Aufgrund der schwächeren Flächennachfrage werden die Spitzenmieten auch 2010 auf fast allen Märkten wei-ter nachgeben“, sagt Dr. Wolf-gang Mansfeld, Mitglied des Vor-stands von Union Investment und zuständig für das Geschäftsfeld Immobilien. Ein etwas positiveres Bild zeichnet sich dagegen auf dem Vermietungsmarkt für den Einzelhandel ab. „Für die 1A-La-gen der großen deutschen Einzel-handelsstandorte lässt sich eine hohe Stabilität bei den Mieten und der Flächennachfrage fest-stellen, weshalb sich die Mieten in diesem Segment voraussicht-lich robust entwickeln werden“, erklärt Mansfeld. Insgesamt wer-den die Mieten auf ausgewählten europäischen Einzelhandelsmär-kten auch 2010 stabil bleiben. „Wir haben deshalb den An-teil an Einzelhandelsfl ächen in unseren Fonds ausgebaut“, so Mansfeld. Generell rät Mansfeld Anlegern dazu, bei der Investi-tion in einen Offenen Immobili-enfonds auf Qualität zu achten. „Es werden sich zukünftig dieje-nigen Offenen Immobilienfonds überdurchschnittlich gut entwi-ckeln, die in langfristig vermiete-te Objekte mit stabilen Cashfl ows investiert sind und sich in den überhitzten Märkten mit Käufen zurückgehalten haben“, führt Mansfeld aus. Anleger sollten zudem verstärkt auf Fondsan-bietern setzen, die bereits lange am Markt etabliert sind und die über ein gut ausgebautes Ver-triebsnetz verfügen. „Die aktuell wieder aufkommenden Probleme einiger Anbieter, die ihre Immobi-lienfonds erneut schließen oder noch immer geschlossen hal-ten müssen, gelten nicht für die großen Fondshäuser“, resümiert Mansfeld.

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In 2009 war das Gesamter-gebnis der Staatsanleihen in Tschechien, Polen und Ungarn besser als in der Eurozone. Warum sollten Anleger auch in Zukunft auf die zentraleu-ropäische Region setzen?

Steven Gardyn: Zentraleuropa ist auch in 2010 unser bevorzugter Anleihenmarkt! Diese Region ist wirtschaftlich stabil. Länder wie Polen, Tschechien und die Slowakei weisen gesunde Fun-damentaldaten auf. Das Auf-holpotential der tschechischen Krone, des polnischen Zlotys und der ungarischen Forint ist hoch. Weitere Währungsaufwertungen gegenüber dem Euro sind zu er-warten. Darüber hinaus sind die relativen Spreads zentraleuropä-ischer Staatsanleihen gegenüber der Eurozone attraktiv. Wir ge-hen davon aus, dass die Zinsen in Tschechien, Polen und Ungarn sinken werden. Staatsanleihen dieser Länder profi tieren davon und entwickeln sich gegenüber der Eurozone besser. Insgesamt erwarten wir für zentraleuropä-ische Staatsanleihen einen Ge-samtertrag von über 10 Prozent

in 2010. Für Unternehmensan-leihen (Investmentgrade) wird le-diglich die Hälfte erwartet.

Auf welche Länder legen Sie ihren Schwerpunkt? Und wa-rum?

Steven Gardyn: Wir bevorzugen Polen, Ungarn und die Türkei in unserem zentraleuropäischen An-leihenportfolio. Insbesondere pol-nische Anleihen weisen attraktive Renditen auf. Die Sorgen über die Höhe des Haushaltdefi zits sind übertrieben. Der polnische Zloty wertete innerhalb der zentraleu-ropäischen Region am stärksten ab und hat somit das höchste Auf-holpotential. Hier bevorzugen wir lange Restlaufzeiten. Ungarische Anleihen werden von stagnie-renden bzw. leicht rückläufi gen Zinsen, dem schwachen Wirt-schaftsumfeld und von einer fort-gesetzten Haushaltskonsolodie-rung profi tieren. Zwar wurde das Haushaltsdefi zit reduziert, jedoch wird dies vom aktuellen Zinsniveau noch nicht widergespiegelt. Die anstehenden Parlamentswahlen im Frühjahr sollten für weiteren Aufschwung sorgen. In der Türkei

hat sich der Rentenmarkt durch die massive monetäre Expansionspoli-tik stabil gehalten. Darüber hinaus ist das Finanzsystem relativ immun und profi tiert vom Angebot des in-ternationalen Währungsfonds für die Türkei.

Wird der weitere Verlauf Grie-chenlands Einfl uss auf die Renditen in der zentraleuro-päischen Region nehmen?

Steven Gardyn: Sollte die Situation in Griechenland weiter eskalieren, wird dies Einfl uss auf die Risiko-bereitschaft der Anleger nehmen. Erhöhte Volatilität wird sich dann an den Aktienmärkten breit ma-chen. Das Wirtschaftswachstum in Zentraleuropa wird davon un-beeinfl usst bleiben. Kurzfristig ist mit höheren Renditen und wei-teren Währungsabwertungen zu rechnen. Wir empfehlen Anlegern diesen kurzfristigen Effekt von niedrigeren Anleihenpreisen als Kaufzeitpunkt zu nutzen, um in Zentraleuropa zu investieren. Die Situation in Seite 2 von 3 Griechen-land ist schwierig und das Land benötigt eine verstärkte Haushalts-disziplin. Es besteht nach unserer

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Interview mit Steven Gardyn, KBC Bank Deutschland AG

Zentraleuropa – ein lohnendes Investment?Eine zunehmende Staatsverschuldung sowie eine schwache Außen- und Binnen-nachfrage belasteten im letzten Jahr die zentraleuropäische Region. Auswirkungen infolge des immensen Haushaltdefi zits in Griechenland auf Zentraleuropa lassen Zweifel an dieser Anlageregion aufkommen. Warum sich ein Investment gerade jetzt lohnt und welchen Schwerpunkt Anleger setzen sollten, um die starken Wäh-rungsabwertungen und die rückläufi gen Renditen zu nutzen, beantwortet Steven Gardyn, Anleihenfondsmanager für Zentraleuropa von KBC Asset Management Luxemburg.

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Auffassung jedoch kein Risiko, dass Griechenland aus der Europä-ischen Währungsunion austritt.

Wird die Binnenkonjunktur in 2010 durch höhere Staatsver-schuldungen in Zentraleuropa zusätzlich gebremst?

Steven Gardyn: Nein. Sicherlich wird das Ausbleiben von massiven staatlichen Hilfen den Druck auf das Wirtschaftswachstum erhöhen sowie die Arbeitsmarktdaten und somit die Einkommen der privaten Haushalte belasten. Im Vergleich zu anderen kontinentaleuropäischen Staaten ist die Staatsverschul-dung in Zentraleuropa gering. Maßgeblich für das wirtschaft-liche Wachstum wird weiterhin die Exportnachfrage aus der Eu-rozone sein. In Polen hält sich das Leistungsbilanzdefi zit in Grenzen. Umfangreiche EU-Fördergelder für den Ausbau der Infrastruktur sowie neue Projekte im Rahmen

der Fußballeuropameisterschaft 2012 werden unter anderem für Wirtschaftswachstum sorgen. In der Türkei erwarten wir eine leich-te Verbesserung des Leistungsbi-lanzdefi zits. Zudem drücken die schwachen Währungen, wie z.B. in Ungarn, auf die massiven Staats-verschuldungen in Euro, so dass eine Aufwertung der lokalen Wäh-rungen angestrebt wird.

Wie erfolgreich werden aus Ihrer Sicht die Investments in der Türkei sein?

Steven Gardyn: Strukturelle Re-formen und eine disziplinierte Geld-politik sorgen für gute Aussichten! Und die Konsumnachfrage ist auf einem stabilen Fundament gebaut. Früher war die Wirtschaft abhän-gig von den Entwicklungen in der Textilindustrie und in der Landwirt-schaft. Zukünftig entscheidet die Nachfrage in der Automobilbran-che sowie bei den langlebigen

Gebrauchsgütern, wie etwa nach Unterhaltungselektronik, Möbel oder Büroware über die wirtschaft-liche Entwicklung. Zudem ist die Türkei im hohen Maße von Roh-stoffi mporten abhängig. Höhere Rohstoffpreise werden die Preisdy-namik ankurbeln. Attraktive Invest-mentchancen ergeben sich für den mittel- bis langfristig orientierten Anleger durch ein verbessertes Risi-koumfeld und durch eine Aufwer-tung der türkischen Lira. Für die Türkei erwarten wir, dass sich die Aktienmärkte besser als andere eu-ropäische Aktienmärkte entwickeln werden. Bei den lokalen Staatsan-leihen sind die Renditen zwar dra-matisch zurück gegangen, jedoch werden Anleger in 2010 von der überdurchschnittlichen Entwick-lung der türkischen Lira deutlich profi tieren. Allerdings sollte auf be-währte Investments mit aktivem Risi-komanagement gesetzt werden, um die regionalen Konvergenzvorteile richtig zu nutzen.

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Über KBC Asset Management (KBC AM)

KBC AM zählt zu den führenden Vermögensverwaltern in Euro-pa und betreut ein Anlagevolu-men von 158,1 Mrd. EUR (Stand Q4/2009). Der Spezialist für An-leihen und nachhaltige Aktienin-vestments ist eine 100% Tochter der belgischen KBC Groep NV mit Hauptsitz in Brüssel, die weltweit mit ihren über 56.700 Mitarbei-tern in den wichtigsten Finanz-zentren vertreten ist. Mehr als 60 Jahre Erfahrung im Portfolioma-nagement versetzen KBC AM in die Lage, Markttrends zu antizi-pieren. Getreu dem Leitmotiv „In-novative Portfolio-Bausteine“ stellt die Gesellschaft immer wieder ihre Marktnähe und Kundenorientie-rung unter Beweis.Eine der Kernkompetenzen liegt im Anleihenbereich. KBC AM ist eines der bedeutendsten Bond-häuser Europas und verfügt über ein eigenes Kompetenzzentrum

in Luxemburg. Frühzeitig werden neue Investmentthemen analysiert und in attraktive Fondsprodukte umgesetzt. Bereits 1989 wurde eine internationale Anleihenstra-tegie mit aktivem Risikomanage-ment sowohl für reife als auch auf-strebende Märkte eingeführt und 1999 der erste Fonds für infl ations-geschützte Anleihen aufgelegt.Auch bei dem zweiten Schwer-punkt, den nachhaltigen Invest-ments, hat KBC AM stets die Rolle des Pioniers inne gehabt. Bereits seit 1992 nehmen Aktienanla-gen mit Nachhaltigkeitskriterien eine besondere Stellung ein. Da-bei erfolgt eine disziplinierte Fo-kussierung auf die Spezialthemen Wasser(-kreislauf), Alternative Energien, Klimawandel und En-ergieeffi zienz. Zusätzlich verfügt KBC AM seither über ein hausei-genes Analystenteam sowie ein unabhängiges Expertengremium,

die alle Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit bewerten. Bei KBC AM beläuft sich das betreute An-lagevermögen bei Nachhaltig-keits-Fonds auf über 6 Mrd. Euro.Im Bereich der Investmentfonds mit Kapitalschutz besitzt KBC AM einen Track Record von über 15 Jahren. In dieser Fondskategorie betreut die Gesellschaft euro-paweit ein Volumen von fast 23 Mrd. Euro und zählt damit zu den weltweit führenden Anbietern. Ei-nen weiteren Schwerpunkt bilden Fonds zu Spezialthemen aus demAktienbereich, wie z. B. Aktien-rückkauf-Programmen, die seit 1998 von KBC AM aufgelegt wer-den.Die besondere Expertise und der langjährige Erfolg der Gesellschaft zeigt sich zusätzlich in den Aus-zeichnungen, die das Unterneh-men regelmäßig – auch für seine Produkte – verliehen bekommt.

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Anleihen von Schwellenlän-dern (Emerging Markets Bonds) haben schon seit

einigen Jahren Interesse bei den Anlegern gefunden. Bislang stan-den dabei Titel im Vordergrund, die in US-Dollar (gelegentlich auch EURO) denominiert sind. Ihre Attraktivität gewinnen sie aus einer Rendite, die über der von US-Staatsanleihen (oder Bun-desanleihen) liegt. In den letz-ten Jahren hat sich allerdings ein Markt für Anleihen entwickelt, die auf die Heimatwährung des Emittenten lauten. Das entspre-chende Marktvolumen hat sich in den vergangenen fünf Jahren ver-vierfacht und sein USD-basiertes Pendant mit deutlichem Abstand hinter sich gelassen – gemessen an repräsentativen Indizes von JP Morgan (siehe die Abbildung).

Die Entwicklung dieses neuen Marktsegments refl ektiert nicht zuletzt die spürbar verbesserte Verfassung vieler Schwellenlän-der. Im Wesentlichen wird die-ser Markt nämlich von lokalen Investoren getragen. Er konnte sich nur entwickeln, weil diese Anleger (z.B. Pensionsfonds) in-zwischen Vertrauen in die Geld- und Finanzpolitik ihrer Länder gewonnen haben. Infl ationsraten im oberen zweistelligen Bereich, wie noch in den neunziger Jah-

ren in Lateinamerika zu registrie-ren, gehören der Vergangenheit an. Ein Engagement in länger-fristigen Anleihen ist damit kein unkalkulierbares Risiko mehr. So hat sich auch die Durchschnitts-rendite dieses Marktes in den vergangenen Jahren durchweg im einstelligen Bereich entwickelt - mit Ausnahme der Turbulenzen direkt nach dem Lehman-Kollaps.

Beachtliche Ergebnisse bei der Bekämpfung der Infl ation sind nur ein Teil der Erfolgsstory der Emerging Markets. Beein-druckend ist auch ihre höhere Wachstumsdynamik. Zwar ist auch an ihnen die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht spurlos vorübergegangen. In vielen Fäl-len schlug sie sich aber nur in niedrigeren, aber noch positiven Wachstumsraten nieder und die Erholung scheint kräftiger aus-zufallen als in den etablierten Industrieländern. Viele Faktoren spielen hier zusammen, von den Nachfrageimpulsen von Infra-strukturinvestitionen und ihren mittelfristig positiven Folgen bis zur Entstehung einer Mittel-schicht und demographischen As-pekten. In der aktuellen Situation spielt aber eine besondere Rolle, dass im Großen und Ganzen der Finanzsektor der Schwellenländer nicht so stark in Mitleidenschaft

gezogen wurde wie der der eta-blierten Industriestaaten und das sich insgesamt die Verschuldung des Privatsektors auf unpro-blematischen Niveaus bewegt. Während der private Konsum zumindest in einigen etablierten Volkswirtschaften (namentlich den USA) durch Verschuldungs-abbau bzw. höhere Ersparnis gedämpft wird, gibt es die Not-wendigkeit des „Deleveraging“ in den Schwellenländern so nicht.

Die positive Entwicklung hat sich auch in verbesserten Ratings nie-dergeschlagen. Manch einer wird

Wer plant was? | INVESTMENT

Beitrag von Dr. Walter Schepers,Leiter Produkt Marketing bei WestLB Mellon Asset Management (WMAM)

Schwellenländeranleihen in lokaler Währung: Eine interessante Erweiterung des Anlagespektrums

Auch andere Indikatoren zeigen, dass Schwellenländer sich heu-te viel stabiler präsentieren als früher:

• ihre Auslandsverschuldung-quote (gemessen als An-teil an den Exporten) hat deutlich abgenommen; ähnliches gilt für die am Bruttoinlandsprodukt ge-messene Quote

• ihre Währungsreserven sind stark angestiegen - nicht nur in China

• ihre Importe werden durch Währungsreserven besser abgedeckt als noch vor 10 Jahren

WMAM ist ein 50/50 Joint Venture von WestLB AG und BNY Mellon. Zur BNY Mellon Asset Management Gruppe gehört auch die Standish Mellon Asset Management Company LLC (Standish), Boston. Diese auf das Management von Rentenfonds spezialisierte Gesellschaft, verfügt über langjährige Erfahrung im Manage-ment von Emerging Markets Bond-Fonds.

Page 45: Wer plant was? 2010

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überrascht sein, dass über 50% der im JP Morgan EMBI Global Index erfassten USD-Anleihen ein Investment Grade Rating besit-zen (Durchschnittsrating: BB+); der von Standish Mellon als Index für die Anleihen in lokaler Wäh-rung herangezogene JP Morgan GBI- EM Global Diversifi ed Index besitzt sogar im Durchschnitt ein Investment Grade Rating (S&P). Dieses etwas bessere Durch-schnittsrating deutet an, dass es sich bei den Emittenten lokaler Währungsanleihen quasi um die „Creme“ der Schwellenländer handelt, darunter Brasilien, Ma-laysia, Mexiko und Polen. Insge-samt umfasst der JP Morgan GBI-EM Global Diversifi ed Index nur 14 Länder während der USD-An-leihenindex rund 40 Emittenten refl ektiert.

Für ausländische Investoren speist sich die Performance eines Enga-gements in auf lokale Währung lautende Schwellenländeranlei-hen nicht nur aus dem Renditeni-veau und der Renditeentwicklung sondern auch aus Wechselkurs-veränderungen. Die oben skiz-zierten Argumente, die für eine

weiter positive Entwicklung der Schwellenländer sprechen, lassen auch mittelfristig stärkere Wäh-rungen (auf USD-Basis) erwarten, zumal noch viele Währungen un-terhalb ihrer Niveaus vor den Leh-man-Turbulenzen notieren. Das Spezialistenteam von Standish geht beim Management ihrer Lo-cal Emerging Market Debt -Fonds so vor, dass es Anleihe- und Wäh-rungspositionen getrennt beur-teilt. Es kann also sein, dass die Anleihe eines Landes gehalten wird, die Währung aber (ganz oder teilweise) in den Dollar ge-sichert wird oder dass nur die Währung eines Landes gehalten wird. Mit diesem Ansatz gelingt es unterschiedliche Einschät-zungen hinsichtlich Währungs- und Anleiheentwicklung effi zient umzusetzen.

INVESTMENT | Wer plant was?

� Marktkapitalisierung: 614 Mrd. USD� Emittenten: Staaten� Durchschnittliches Rating: BBB+ (S&P)

� Marktkapitalisierung: 342 Mrd. USD� Emittenten: Staaten und quasi-staatliche

Einrichtungen� Durchschnittliches Rating: BB+ (S&P)

Quelle: JP Morgan per 31. Dezember 2009

Lokalwährungsanleihen (JP Morgan GBI-EM Global Diversified)

Auf USD lautende Anleihen (JP Morgan EMBI Global)

Mittlerer Osten/Afrika10,3%

Lateinamerika22,9%Asien

33,8%

Europe (ex Russland)29,2%

Russland3,7%

Russland10,7%

Mittlerer Osten/Afrika6,4%

Lateinamerika45,9%

Asien19,7%

Europa (ex Russland)17,2%

Insgesamt sehen wir mittelfristig interessante Perspektiven für Schwellenländeranleihen in lokaler Wäh-rung, die in vielen Portfolios noch unterrepräsentiert sind. Die Anforderung beim Management ent-sprechender Fonds sind komplex, sollten aber bei unseren Spezialisten in guten Händen liegen.

Für den Fonds (Basiswährung USD) existiert eine Anteilsklasse, bei dem der USD in den Euro „gesichert“ wird. Ein Euro basierter Investor erhält dabei einen

ähnlichen Ertrag wie ein in US-Dollar denkender Anleger. Währungsrisiken und -chancen der Schwellenländerwährungen gegenüber dem USD bleiben erhalten.

BNY Mellon Emerging Markets Debt Local Currency Fund - Benchmark: JP Morgan GBI-EM Global Diversified- TM-Morningstar-Rating, A V6 Standard & Poor´s Rating

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Welche Strategie verfolgen Sie beim Global Opportunities?

Unsere Investmentstrategie ba-siert auf sieben innovativen In-vestment-Themen, die wir von realen globalen Entwicklungen ableiten und die zukünftig eine Rolle spielen werden. Jedem dieser Hauptthemen ordnen wir nochmals kleinere Unterthemen zu, welche einem kürzeren In-vestment-Zeitfenster unterliegen. Somit sind wir in der Lage, so-wohl die längerfristigen als auch die mittel- bis kurzfristigen Ent-wicklungen abzudecken. Eines unserer Hauptthemen ist bei-spielsweise die „Digitale Revolu-tion“. Wir sind davon überzeugt, dass die Informationstechnologie in den nächsten vier bis zehn Jah-ren eine starke Wirkung auf die Organisation vieler Unternehmen sowie auch auf das tägliche Le-ben der Verbraucher haben wird. Wie eben beschrieben, ordnen wir all unseren Hauptthemen spezifi sche Unterthemen zu. In unserem Beispiel Digitale Re-volution wäre ein Unterthema das sogenannte „Cloud Com-puting“. Hierbei handelt es sich um eine Neuausrichtung der Informations-Technologie, in der die Anwendungen und Daten ausschließlich auf Servern oder im Internet gespeichert werden und nicht, wie bisher auf dem PC.

Cloud Computing ist momentan ein aktuelles Trend-Thema, wenn man die gegenwärtigen Über-nahmeszenarien im IT-Sektor betrachtet. Diese und ähnliche Invest-Themen sind besonders geeignet, weltweit verschiedene Wachstumsquellen in der Wirt-schaft und die dazu passenden Aktien zu fi nden.

Was sind die Stärken und Schwächen dieser Strategie?

Unsere Stärke ist, dass wir über die vielen Themen eine brei-te Streuung erreichen. Falls ein Thema sich nicht wie erwartet entwickelt, haben wir immer noch einige andere Themen zum Ausgleich in petto. Dieser An-satz macht unseren Fonds sehr stabil und weniger risikoreich

als Branchenfonds, die nur auf ein einziges Thema setzen. Eine Schwäche könnte sein, dass wir ein wichtiges Investment-Thema übersehen, aber das ist bisher nicht vorgekommen, was auch unsere starke Outperformance über einen Zeitraum von einem, drei und fünf Jahren zeigt.

In welchen Börsenphasen sind Sie, basierend auf Erfahrungs-werten besonders erfolgreich?

Unser thematischer Ansatz ist sehr erfolgreich, wenn sich die Aktien der verschiedenen Bran-chen und Länder unterschied-lich entwickeln. Bevor wir einige Investment-Themen, die nicht zwangsläufi g miteinander korre-lieren müssen, defi nieren, erfas-sen wir die verschiedenen Rendi-temöglichkeiten und kombinieren diese in einem gut diversifi zierten Fonds. Dieser Ansatz funktioniert jedoch weniger gut, wenn sich alle Aktien ähnlich verhalten, eine Situation, die wir 2008 hatten, die aber sehr selten ist.

Was halten Sie von anderen Vorgehensweisen wie Value, Fundamental- oder Chartana-lysen?

Unser Ansatz ist zu 100 Prozent fundamental. Wenn wir das Po-tenzial einer Aktie nicht einem

Neue Fondsstrategie

Wer plant was? | INVESTMENT

Interview mit Tycho van Wijk,Hauptverantwortlicher Fondsmanager des Global Opportunities

Zum 15. Oktober hat ING Investment Management seinen Aktienfonds ING (L) In-vest Global Growth in ING (L) Invest Global Opportunities umbenannt. Der Invest-ment Prozess und das Fondsmanagement blieben davon unberührt. Der Benchmark Index hat sich vom MSCI World Growth zum MSCI All Country World geändert. Das bedeutet, dass nun weltweit ein viel größeres Aktienuniversum zur Auswahl steht, das nicht nur auf Wachstumstitel beschränkt ist.

Page 47: Wer plant was? 2010

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realen Geschäfts-Treiber zuord-nen können, werden wir diese Aktie wahrscheinlich nicht in un-ser Portfolio aufnehmen. Wir sind davon überzeugt, dass grund-sätzliche fundamentale Treiber, kurz- wie auch langfristig, sich immer gegenüber fi nanzmarkt-basierten Aktieneigenschaften durchsetzen werden. Natürlich blenden wir den Finanzmarkt in unseren Analysen nicht komplett aus, aber in Bezug auf unsere Anlagethemen ist dieser eher zweitrangig. Wir setzen über-haupt keine Chartanalyse ein, da wir glauben, dass Aussagen von Charts nicht beständig genug sind, um im Investment-Prozess

eingesetzt werden zu können. Meist vermitteln Chartanalysen den Anlegern ein falsches Gefühl für die Richtung und demzufolge auch ein falsches Gefühl von Si-cherheit.

Sind globale Themenfonds wie der Global Opportunities für sicherheitsbewusste Anle-ger geeignet?

Unsere Investment-Themen eig-nen sich vor allem zur Ermittlung verschiedener Wachstumsquel-len der Wirtschaft wie auch zur Identifi zierung von Aktien, wel-che von diesem Wachstum pro-fi tieren können. Wenn jedoch das Wachstum eines Themas enttäuscht, können die Aktien natürlich darunter leiden. Da wir aber möglichst viele verschiedene Anlagethemen in einem Fonds kombinieren und weil wir ver-schiedene Aktien pro Thema aus-wählen, verfügen wir über einen hohen Grad an Diversifi kation. Aus diesem Grund ist unser Risi-

koprofi l im Vergleich zu anderen themenbasierten Fonds als sehr gut einzustufen. Natürlich kön-nen wir generelle Schwankungen an den Aktienmärkten nicht ganz vermeiden, aber das gilt für alle Aktienfonds. Die größte Sicher-

heit, die wir bieten können, ist, dass wir weltweit, jeden Tag nach spannenden Investment-The-men und Aktien, die von diesen Investment-Themen profi tieren, Ausschau halten.

INVESTMENT | Wer plant was?

Fondsname: ING (L) Invest Global Opportunities

ISIN P Cap LU0250158358

Investment-Universum: Globale Aktien

Benchmark: MSCI (AC) World (Net) Index

Target Tracking-Error: 4 -10 %

Basiswährung: Euro (in USD gehedgte Anteilsklasse erhältlich)

Wechselkurssicherung Unter normalen Umständen sichern wir den Wechselkurs nicht ab, sondern verlassen uns auf die natürliche Diversifikation durch unsere Aktienauswahl. Unter bestimmten Umständen können wir jedoch davon abweichen. In solch einem Fall suchen wir den Rat unseres erfahrenen internen Währungs-Teams. Wir sind nicht der Ansicht, dass Währung ein Performance-Treiber ist.

Geografisches Engagement: Die geografische Allokation wird durch unsere Themen-Verteilung und die Risiko-Modelle vorgegeben. In der Praxis diversifizieren wir hochgradig über unterschied-liche Regionen und Länder hinweg.

Sektor-Engagement: Wir streben nicht nach einer speziellen Sektoren-Exposure, sondern unsere Risiko-Modelle halten unser Über- oder Unter-Engagement unter Kontrolle.

Anzahl der Aktientitel: Typischerweise zwischen 50 -150

Weitere interne Richtlinien: • Max. Position in einem einzelnen Aktienwert: 10 %• Wir investieren mindestens in drei Themen

Nutzung von Derivaten: Wir sind dazu befugt, Derivate zur Kursabsicherung und zum Zweck eines effizien-ten Portfolio Managements einzusetzen.

Verwaltetes Vermögen: ING (L) Invest Global Opportunities: € 307 Mio. per Ende 2009

Insgesamt: € Mio. 782 per Ende 2009

Stand Q4, 2009; Quelle ING Investment Management

Quelle: ING Investment Management

Quelle: ING Investment Management

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International aufgestellte US-Unternehmen profi tieren von Dollarschwäche Die Weltwirtschaft wird sich im neuen Jahr weiter erholen. Diese Meinung vertritt Jürgen Rauhaus, Leiter des Investmentteams bei Pioneer Investments Deutsch-land. Er erwartet, dass das Brut-toinlandsprodukt in Europa 2010 um 1,5 Prozent und in den USA um 2,4 Prozent steigen wird. Investoren sollten sich aber kei-nesfalls entspannt zurücklehnen. „Für die Realwirtschaft beginnt die erste Phase nach der Rezes-sion. An den Finanzmärkten hin-gegen startet bereits Phase zwei. Das bedeutet: Nachdem es 2009 noch relativ einfach war, Kursge-winne zu erzielen, wird 2010 das Jahr der Stockpicker“, sagt Rau-haus. Er rechnet damit, dass die Regierunge n einige ihrer Hilfs-maßnahmen beenden werden und dies die Rally bei zyklischen

Assets verlangsamen könnte. „Die Herausforderung für die öffentliche Hand besteht darin, diesen Rückzug möglichst behut-sam zu gestalten. Denn sollten die Staaten ihre Maßnahmen zu schnell beenden und dem Markt somit zu viel Liquidität entziehen, sind nach wie vor Kurskorrek-turen möglich“, so der Invest-mentexperte.

International aufgestellte US-Unternehmen profi tieren von Dollarschwäche

In den Vereinigten Staaten rech-net Rauhaus vorerst mit einer langsamen Erholung der Wirt-schaft. Weil viele Unternehmen momentan ihre Strukturen ver-ändern und noch keine neuen Mitarbeiter einstellen, wird es noch einige Zeit dauern, bis der inländische Konsum wieder an-zieht.

„Eine schnelle Erholung des US-Marktes in seiner gesamten Brei-te ist eher unwahrscheinlich. Wir setzen deshalb gezielt auf Unter-nehmen, deren Namen für Qua-lität stehen und deren Aktien in volatilen Marktphasen weniger anfällig für Kursrückgänge sind“, sagt Rauhaus. Die derzeitige Dol-larschwäche komme insbesonde-re den Konzernen entgegen, die international aufgestellt sind und einen großen Teil ihrer Geschäfte im Ausland tätigen: Ihre Wett-bewerbsfähigkeit verbessert sich umso mehr, je schwächer der US-Dollar ist.

Europäische Konzerne mit Ge-schäft in Emerging Markets interessant

Europäische Unternehmen ha-ben im vergangenen Jahr viele Analysten mit außergewöhnlich guten Ergebnissen überrascht. „Einen erheblichen Teil dieser Ge-winne verdanken die Konzerne allerdings Kosteneinsparungen“, sagt Rauhaus. Wann jedoch die Umsatzerlöse wieder steigen, sei in einigen Branchen schwer abzu-sehen. Einige zyklische Sektoren allerdings dürften von besseren wirtschaftlichen Bedingungen weltweit profi tieren. „Unser Fo-kus liegt auf Industriekonzernen, die in Schwellenländern tätig sind und somit die Chance haben, von deren höherer Nachfrage nach Produktionsgütern zu profi tie-ren.“ Dabei setzt Pioneer Invest-ments momentan insbesondere auf Firmen mit hoher Marktka-pitalisierung, sogenannte Large Caps. „Diese Unternehmen sind in geringerem Maße abhängig von Bankkrediten als mittelgroße und kleinere Firmen“, erklärt Rauhaus.

Pioneer Investment:

2010 wird das Jahr der Stockpicker

Wer plant was? | INVESTMENT

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INVESTMENT | Wer plant was?

Das Unternehmen rechnet 2010 mit einer Fortset-zung der Konsolidierung

unter den Fondsplattformen und mit mehr Spezialisierung am As-set Management Markt. „An-bieter werden sich stärker auf einzelne Bereiche konzentrieren. Die Zahl derer, die die gesamte Produkt- und Servicepalette ab-decken, wird dagegen sinken“, sagt Christian Wrede, Sprecher der Geschäftsleitung von Fidelity International in Deutschland. „In fünf Jahren wird es wahrschein-lich ein Drittel weniger Anbieter für Privatkunden am deutschen Markt geben.“ Fidelity erwartet außerdem, dass sich 2010 die Auswirkungen der Wirtschafts-krise weiter verringern werden.

„Der Trend von Geldmarktfonds zu Renten-, Misch- und Aktien-fonds wird sich dadurch verstär-ken. Vor allem Emerging Markets und Asien sind derzeit schon wieder sehr gefragt“, so Wrede. Zudem geht Fidelity davon aus, dass noch deutlich mehr Firmen auf Lebenszyklusfonds als Vor-sorgeinstrument setzen und Fide-lity seinen Marktanteil hier weiter ausbauen kann. „Auch unser ei-genes Pensionssystem wollen wir 2010 auf Fidelity Target Funds umstellen.“ Zu den Wachstums-treibern zählt darüber hinaus die private Altersvorsorge. Neben ei-ner steigenden Nachfrage nach Target Funds geht Fidelity von ei-ner hohen Attraktivität fondsge-bundener Rentenversicherungen

aus, da diese hohe Renditechan-cen mit garantierten Renten kombinieren.

„Investmentfonds stehen für die private Altersvorsorge. Sie ste-cken nicht nur in Sparplänen, sondern auch in jeder Versiche-rung. Und das zu Recht“, so Wrede. „Wir werden daher 2010 wiederum wesentlich dazu bei-tragen, die Vorteile der Fondsa-nlage in Deutschland bekannter zu machen und uns auf Gesetz-gebungsebene verstärkt einbrin-gen. Keine andere Anlageform bietet langfristig ähnliche Er-tragschancen bei vergleichbarem Niveau bezüglich Anlegerschutz und Transparenz wie Investment-fonds.“

Fidelity: Optimistisch für 2010

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Ein wichtiger Schwerpunkt des nach Umsatz zweitgröß-ten Haftungsdaches INFINUS

AG Finanzdienstleistungsinstitut liegt im Ausbau der hauseigenen Fondsvermögensverwaltung. So bietet INFINUS den Partnern seit August vergangenen Jahres drei vermögensverwaltende Invest-mentfonds mit fl exibler Anlage-strategie an.

Die Varianten sind unter den Na-men INFINUS Relaxed Fund P (ISIN LU0425671327), INFINUS Balan-ced Fund P (ISIN LU0425671673) und INFINUS Dynamic Fund P (ISIN LU0425671830) in den drei Basis-Vermögensverwaltungs-strategien defensiv, ausgewogen und dynamisch erhältlich. Dabei

decken sie die Laufzeithorizonte kurz-, mittel- und langfristig ab. Das Fondsmanagement obliegt der Nürnberger Vermögensver-waltung CATUS AG, die bereits in den vergangenen Jahren in ver-schiedenen Vergleichen vorderste Plätze belegte. Zur Anlagephilo-sophie von CATUS gehört ein ak-tives Management unabhängig von einer fi xen Benchmark und

starren Anlagegrenzen in einzel-nen Asset-Klassen. Investitions-grad und Cashquoten können bei diesem Konzept in Bandbrei-ten von nahezu 0 bis 100 Prozent fl exibel gehalten und sowohl an steigende Marktphasen als auch an extreme Ausschläge ange-passt werden.

Zum Anlageuniversum der INFI-NUS-Fonds gehört die gesamte Breite der verfügbaren Finanz-instrumente, um die gesetzten Renditeziele unter allen Markt-bedingungen erfüllen zu können. Zur besonderen Expertise der ver-antwortlichen Portfoliomanager Manfred Wiegel und Ernst Rudolf zählt auch der Bereich Zertifi kate, die in Form von Bonus- oder Dis-countvarianten sowie als Rever-sezertifi kate in die Portfolios ein-gebaut werden können. Mit den dadurch erzeugten Glättungen im Rahmen einer stabilen und kontinuierlichen Wertentwick-lung hat sich CATUS als Zertifi -kate-Spezialist in der Vergangen-heit einen Namen gemacht.

Die Lancierung der vermögens-verwaltenden Fonds bleibt nicht zuletzt vor dem Hintergrund der anhaltenden Vertrauenskrise in der Anlageberatung günstig. Statt benchmarkgetriebener Produkte, die sich im Gleichklang der Kapital-märkte nach oben oder unten be-wegen, verfügt der Vertrieb über eine klare und nachvollziehbare Empfehlung, die die individuellen Situation des Anlegers umfassend berücksichtigt und sich nicht an Modethemen orientiert. Nach den negativen Erfahrungen der Ver-gangenheit ist es für den Endkun-den und die Vertriebspartner heute besonders wichtig, den Mechanis-men des Kapitalmarktes nicht hilf-

Von Jens Pardeike,Vorstand der INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut in Dresden

INFINUS AG Finanzdienstleistungsinstitut:

Drei Investmentfonds mit fl exibler Anlagestrategie

Wer plant was? | INVESTMENT

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los ausgeliefert zu sein, sondern Renditeziele auch bei fallenden oder seitwärts laufenden Märkten durch eine entsprechende Absi-cherung konsequent zu verfolgen. Vermögensverwaltende Fonds mit aktivem Management müssen daher im Gegensatz zu passiven, börsengehandelten Indexfonds (ETFs) mit der Abbildung von In-dizes über die nötigen Freiheiten verfügen, sich auch an hohe Volati-litäten anpassen zu können. Alle drei Teilfonds sind über die bekannten Plattformen und Di-

rektbanken erhältlich und zum Vertrieb in Deutschland, Österreich und Luxemburg zugelassen. Da-rüber hinaus können sie auch für institutionelle Investoren als I-Tran-che gezeichnet werden. Ein hoher Anteil des Anlagevolumens wird über fondsgebundene Versiche-rungen zum langfristigen Vermö-gensaufbau durch feste monatli-che Sparbeiträge generiert, woraus ein langfristiger Anlagehorizont in Übereinstimmung mit dem ver-mögensverwaltenden Charakter der Fonds resultiert. Grundsätzlich werden die fondsgebundenen Ver-

sicherungen im laufenden Jahr als Vertriebsschiene weiter ausgebaut und über die INFINUS Vertrieb & Service AG in Form von gelabelten INFINUS-Policen angeboten.

Trotz des schwierigen Marktum-feldes konnte das Dresdner Wert-papierhandelshaus bis zum Jah-reswechsel 2009 über 12 Mio. Euro an Fondsvermögen akquirie-ren. Dies ist nicht zuletzt in einem schwierigen Marktumfeld mit gro-ßer Kaufzurückhaltung breiter An-legerkreise ein erfreulicher Erfolg und großer Vertrauensbeweis.

Drei Fragen an Jens Pardeike (Vorstand der INFINUS AG)

Wird Ihrer Meinung nach 2010 ein gutes Börsenjahr?

Jens Pardeike: Das hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Wer einseitig auf ein Ende der Re-zession vertraut und neben den vorhandenen konjunkturellen die geld- sowie geopolitische Risiken ausblendet, wird auch 2010 gute Nerven brauchen. Es bleibt somit falsch, die Börsen als Einbahn-straßen zu betrachten und die steigenden Kurse linear fortzufüh-ren. Auch wenn sich ein Ende der Rezession andeutet, hat die Welt-wirtschaft die Finanzkrise und ihre unabsehbaren Folgen noch nicht verdaut. Wir rechnen daher mit temporären Rückschlägen, auch wenn Panikerscheinungen wie im Herbst 2008 ausbleiben sollten. Darauf sollten sich Anleger mit einer ausgefeilten Streuung ihres Portfolios vorbereiten und auch entsprechende Absicherungsin-strumente berücksichtigen.

Welche Ihrer verschiedenen Depot-Strategien werden von den Anlegern derzeit besonders bevorzugt?

Jens Pardeike: Mit den INFINUS Funds bieten wir unseren Kunden

insgesamt drei Varianten mit un-terschiedlichen Anlagehorizonten bzw. Zielrenditen und Schwan-kungsgrößen an. Obwohl die konservative Relaxed-Variante im Zeichnungsvolumen leicht vorn liegt, werden mit Balanced und Dynamic alle drei Strategien nahe-zu gleich nachgefragt.

Wird es 2010 neue Invest-mentfonds aus Ihrem Hause geben?

Jens Pardeike: Die Aufl egung neu-er Investmentfonds steht für 2010 nicht auf dem Plan. Dazu sehen wir derzeit keinen Bedarf, da un-sere Fonds in ihren Anlagemöglich-keiten ein Maximum an Flexibilität

aufweisen und die Bedürfnisse un-serer Partner in der Beratung optimal abdecken. Wir ha-ben uns 2009 be-wusst für vermö-gensverwaltende Multi-Asset-Fonds entschieden, um unseren Beratern und Anlegern ge-rade in schwie-rigen Zeiten die so wichtige Orientie-

rungshilfe über ein transparentes Produkt mit einem klaren und nachhaltigen Managementansatz zu bieten. Wir sehen dies im Üb-rigen auch als Paradigmenwechsel in der Anlageberatung, der für die Fondsindustrie zum Lackmustest in der anhaltenden Vertrauenskri-se wird. Der Berater sollte sich nicht mit der zeitaufwändigen Su-che nach dem optimalen Themen- oder dem besten Branchenfonds beschäftigen. Im Mittelpunkt ste-hen einzig und allein die Ziele und Risikopräferenzen des Anlegers. Damit kommen wir nicht zuletzt auch der Forderung des Gesetz-gebers nach anlegergerechter Be-ratung und der zunehmenden Re-gulierung nach.

INVESTMENT | Wer plant was?

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Die europäischen Private-Equity(PE)-Gesellschaften sind von der Finanz- und

Wirtschaftskrise besonders stark betroffen. 2008 nahm das Volu-men der getätigten Investitionen um 27 Prozent ab, die Vorhersa-gen für 2009 lassen einen wei-teren Rückgang um 40 Prozent befürchten. Trotz vorsichtig opti-mistischer Wirtschaftsprognosen für 2010 wird das Marktumfeld auch im kommenden Jahr mehr als schwierig bleiben. Damit rech-net Roland Berger Strategy Con-sultants in der aktuellen Analyse „European private equity outlook 2010“. Um erfolgreich durch die Krise zu kommen, sind drei zentrale Erfolgsfaktoren wichtig: Die sorgfältige Prüfung eines In-vestments vor der Akquisition, ein aktives Portfoliomanagement und die rasche Umsetzung not-wendiger Restrukturierungsmaß-nahmen bei den Beteiligungen. Im kommenden Jahr werden vermehrt günstige Unternehmen auf den Markt kommen, die PE-Gesellschaften attraktive Chan-cen eröffnen.

2008 gingen die Investitionsvo-lumina in fast allen westeuro-päischen Ländern deutlich zu-rück. Besonders betroffen waren Großbritannien, wo der Markt von 20,9 auf 13,75 Mrd. Euro einbrach (-66%), und Österreich (-62%). „Der Private Equity Markt in der Alpenrepublik verfügt nur noch über ein Volumen von 330 Mio. Euro und liegt damit hinter dem in Polen (630 Mio.), Ungarn (480) oder Tschechien (440)“, sagt Hendrik Bremer, Partner im Wiener Büro von Roland Berger

Strategy Consultants. Im Zuge der Krise haben PE-Fonds zudem mit sinkenden Renditen zu kämp-fen. Die Rendite (IRR) sank von 17,1% im Jahr 2007 auf 11,6% 2008. Für 2009 werden weitere Rückgänge erwartet. „Nur die besten Fonds können derzeit die hohe Erwartungshaltung ihrer Investoren erfüllen. Die Perfor-mance-Unterschiede zwischen den PE-Gesellschaften werden immer deutlicher zu Tage treten, so dass eine Marktbereinigung in den nächsten Jahren wahrschein-lich ist“, sagt Dr. Sascha Hagha-ni, Partner und Leiter der Practice Group Corporate Finance bei Ro-land Berger.

Einige der größeren Gesell-schaften verfügen über unge-bundenes Kapital und können nun die Krise zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie antizyklisch in-vestieren. Kleinere PE-Fonds hin-gegen stecken in der Klemme: „Die Möglichkeiten, Kapital auf-zunehmen sind derzeit sehr ein-geschränkt, während bestehen-

de Beteiligungen nicht mit der geforderten Rendite veräußert werden können“, sagt Hagha-ni. Die ‚Funds Raised‘ erreichten im ersten Halbjahr 2009 mit 5,7 Mrd. Euro einen historischen Tief-stand. Gleichzeitig werden auch die Divestments zum zweiten Mal in Folge um etwa 50 Prozent zu-rückgehen. Dazu kommt, dass Unternehmenskäufe aufgrund der erschwerten Finanzierungs-möglichkeiten durch Banken nicht mehr so stark fremdfi nan-ziert werden können. Das zeigen vor allem die sinkenden Leverage Ratios: Betrug die Gesamtver-schuldung, die dem Unterneh-men durch Kauf aufgebürdet

wird, 2007 noch das Sechsfache des EBITDA, so lag dieser Wert im ersten Halbjahr nur noch beim Fünffachen. „Der Eigenkapitalan-teil an Akquisitionen wird weiter steigen, da der Zugang zu Fremd-kapital schwierig bleibt“, sagt Haghani. Renditen werden also in Zukunft nicht mehr über Fremd-kapital, sondern über operative

Situation für die Private Equity-Branche in Europa bleibt schwierig

Wer plant was? | INVESTMENT

Marktanalyse von Roland Berger Strategy Consultants

Page 53: Wer plant was? 2010

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Perfomanceverbesserung erzielt werden. PE-Firmen müssen ihr Geschäftsmodell allerdings noch an die veränderten Marktbedin-gungen anpassen.

Investoren bleiben konservativ

Das herausfordernde Marktum-feld sorgt auch dafür, dass Investi-tionen seit Ende 2007 zunehmend konservativ getätigt werden: 2008 machten Buyouts 70 Pro-zent des Marktes aus, Startups und Expansionen sanken auf fünf bzw. sieben Prozent. 2001 lag der Marktanteil von Startup-Finanzie-rungen noch bei 15 Prozent, der von Expansionsfi nanzierungen bei 25 Prozent. Neu hinzugekommen ist hingegen die Finanzierung von Wachstumsprogrammen: Sie spielte vor 2006 keine Rolle, er-reichte 2007 fünf Prozent und wuchs 2008 auf 14 Prozent. Wesentlich für eine Erholung der europäischen Private Equity-Mär-

kte sind das makroökonomische Umfeld und die Entwicklung an den Börsen. Für das kommende Jahr werden geringere Zuwachs-raten erwartet, was das Umfeld für Exits weniger attraktiv macht. „Das Umfeld für IPOs ist noch nicht gegeben. Für ein ‚Seconda-ry Buyout‘, einen Weiterverkauf an einen anderen Fonds, ist der Verkaufsdruck noch zu gering“, erklärt Roland Berger Partner Dr. Gerd Sievers. „Schnäppchen gibt es im Distressed Bereich wenn überhaupt nur bei Trans-aktionen in der Insolvenz, so dass ein Weiterverkauf lediglich mit großen Preisabschlägen zu realisieren ist“. Dabei ist zu er-warten, dass sich der Fokus der Fonds-Manager weiter von der Exit-Phase auf die Akquisitions- und Halteperiode verschiebt. Bei einer Akquisition werden deshalb Synergiepotenziale zu anderen Portfolio-Unternehmen sowie operative Hebel eine weitaus

größere Rolle spielen als bisher. Aktive Strategien mit Fokus auf Kostensenkung und Wachstum haben bereits in der Vergangen-heit überdurchschnittliche Rendi-ten ermöglicht. Sievers: „Obwohl viele Unternehmen bereits in den letzten Jahren Restrukturierungs-programme durchlaufen haben und mehrfach im Rahmen von Secondary Buyouts gehandelt wurden, besteht in der aktuellen Wirtschaftskrise oft noch wei-terer Restrukturierungs- und An-passungsbedarf“.

INVESTMENT | Wer plant was?

Die deutschen Privatanleger bleiben optimistisch und erwarten weiter steigende

Aktienkurse. Doch trotz des Auf-schwungs am Aktienmarkt haben sie ihre Risikoscheu nicht abge-legt. Nach den neuesten Ergeb-nissen des quartalsweise von TNS Infratest im Auftrag der DZ BANK erhobenen Anlegerindikators er-wartet aktuell nahezu die Hälfte der Privatanleger (46 Prozent), dass der deutsche Aktienindex in den kommenden sechs Mona-ten weiter steigen wird, nur 14 Prozent gehen von rückläufi gen Notierungen aus. Damit sind die Anleger zwar ähnlich optimistisch wie im August. Seit damals ist der Dax jedoch deutlich gestie-gen - der Optimismus allerdings nicht. Die repräsentative Umfra-ge belegt zudem, dass die Anle-

ger weiter sehr vorsichtig agieren und Rückschlägen an den Aktien-märkten vorbauen. So interessie-ren sich weniger Privatanleger für ein Investment in Aktien als noch vor drei Monaten.

Auffallend ist, dass derzeit drei Viertel aller Befragten überhaupt nicht bereit sind, bei der Geldan-lage Risiken einzugehen. „Unsere

bisherigen Umfragen haben im Rückblick gezeigt, dass die Pri-vatanleger die Entwicklung an den Börsen häufi g recht gut vo-rausgesehen haben“, sagt Peter Schirmbeck, Bereichsleiter Retail der DZ BANK. „Insofern deutet ihre vorsichtige Haltung auch darauf hin, dass die Anleger be-fürchten, die Märkte könnten wieder ins Taumeln geraten.“

Privatanleger trauen Aktienmarkt nichtMehrheit glaubt, dass Finanzkrise anhält

Page 54: Wer plant was? 2010

54

Gut ein Jahr nach dem Hö-hepunkt der Finanzmarkt-krise hat sich die Stimmung

in der Bankenwelt klar gegen eine weitere staatliche Einfl uss-nahme gewendet. Wie aus einer gemeinsamen Umfrage der Wirt-schaftsprüfungs- und Beratungs-gesellschaft PricewaterhouseCo-opers (PwC) und des Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI) hervor geht, gelten „Poli-tische Interventionen“ derzeit als Risikofaktor Nummer Eins. Auf dem zweiten Platz des „Banking-Banana-Skins-Index“ folgen Kre-ditrisiken. Die Furcht vor Überre-gulierung steht auf Rang drei und damit noch vor der Sorge über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Der Index listet regelmäßig die aus Sicht von Bankern, Aufsichtsbe-hörden und Branchenbeobachtern größten Gefahren für die Banken-branche auf. „Die Befragten lehnen staatliche Interventionen in der Banken-branche nicht rundweg ab. Aus Sicht vieler Banker ist die Haltung der Politik gegenüber dem Finanz-sektor jedoch zu intransparent und teils auch widersprüchlich“, erläutert Markus Burghardt, Lei-ter des Bereichs Financial Services bei PwC, die Umfrageergebnisse. Konkret sehen viele Befragte ei-nen Zielkonfl ikt zwischen der politischen Forderung nach einer Ausweitung der Kreditvergabe an Unternehmen und der ange-strebten Stärkung des Eigenka-pitals. Zudem kritisieren einige Banker, dass die unterschiedliche Haltung der Staaten zu Stüt-zungskrediten und -bürgschaften den internationalen Wettbewerb in der Branche verzerrt. Eng verknüpft mit der Sorge vor den Konsequenzen staat-

licher Eingriffe ist das von den Befragten wahrgenommene Ri-siko der Überregulierung. „Hier dürften die anstehenden Ände-rungen bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten nach IFRS und US-GAAP sowie die ge-planten Regelungen rund um die Eigenkapitalausstattung eine we-sentliche Rolle spielen. Es ist da-her eine vorrangige Aufgabe für Regulierungsbehörden und -gre-mien, bestehende Unsicherheiten möglichst schnell auszuräumen“, erläutert Burkhard Eckes, Leiter des Bereichs Banking and Capital Markets bei PwC. Die Risiken im Bankgeschäft ins-gesamt sind nach Einschätzung der Befragten derzeit so hoch wie noch nie. Gleichzeitig sind nur neun Prozent der Ansicht, dass die Banken gut auf die Ge-fahren vorbereitet sind, während elf Prozent den Instituten eine schwache Verfassung attestieren. In der letzten Umfrage von 2008 sahen noch 24 Prozent die Ban-ken gut aufgestellt, lediglich vier Prozent waren gegenteiliger Auf-fassung. Für den „Banking Banana Skins Index“ befragten PwC und CSFI im November und Dezember 2009 über 440 Branchenexper-ten aus 49 Ländern. Gut 60 Pro-zent der Befragten sind Banker.

Wachsende Sorge vor Kapi-talknappheit

Bei den Risiken mit unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für den Bankensektor stehen die Kredit-risiken wie schon in der Umfrage von 2008 auf dem zweiten Rang. „Nach Einschätzung einiger Be-fragter ist die Finanzkrise im Kreditgeschäft noch längst nicht

vorbei. Insbesondere bei Immo-bilien- und Verbraucherkrediten befürchten viele Experten größere Zahlungsausfälle“, so Burghardt.

Auch in den Kernbereichen des Bankgeschäfts deutet der Risiko-index nur auf eine Entspannung, nicht jedoch eine Entwarnung hin. So sackt die Furcht vor einer Liqui-ditätsklemme gegenüber der Um-frage von 2008 zwar vom ersten auf den fünften Rang ab. Jedoch taucht die „mangelnde Verfügbar-keit von Kapital“ als Risiko erst-mals im Ranking auf (Rang sechs). Deutlich weniger Sorgen als 2008 machen sich die Befragten über die wirtschaftlichen Kon-sequenzen der Aktivitäten von Hedge Fonds, die im Ranking von Platz 10 auf 18 gefallen sind. Auch das Schadensrisiko durch illegale bzw. nicht autorisierte Transaktionen einzelner Wert-papierhändler („Rogue Trader“) schätzen die Experten geringer ein (Rang 20) als noch vor zwei Jahren (Rang 14).

Banken fürchten politische EinmischungPwC-Umfrage: Banker sehen staatliche Eingriffe und Überregulierung als Hauptrisiken im Jahr 2010

Rang im Jahr 2010

Risiko / Risikoquelle

Rang im Jahr 2008

1 Politische Inter-ventionen

-

2 Kreditrisiken 2

3 Überregulierung 8

4Makroökono-mische Trends

5

5 Liquidität 1

6Kapitalverfüg-

barkeit -

7 Derivate 4

8Qualität Risiko-management

6

9 Zinsspannen 3

10 Aktienmärkte 7

Wer plant was? | BANKEN

Page 55: Wer plant was? 2010

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Robert Haselsteiner zum ak-tuellen und zukünftigen Zinsumfeld für Baugeld:

„Das Jahr 2009 war maßgeblich von der anhaltenden Finanz-marktkrise und Rezession in USA und Europa geprägt. Die No-tenbanken haben die Leitzinsen massiv gesenkt und verharren seit Mai auf Rekordtief. Diese Nahe-Null-Zins-Politik sowie die sinken-den Renditen von Staatsanleihen haben zu historisch niedrigen Baugeldzinsen in Deutschland geführt. Kurzum, 2009 waren Bauherren und Immobilienkäufer klare Gewinner der Finanzmarktkrise.

In 2010 wird entscheidend sein, wie die Zentralbanken ihre Leit-zinspolitik ausrichten. Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank ihren Leitzins die nächsten sechs Monate bei 1,0 Prozent halten wird. Damit dürf-

ten die Baugeldzinsen mit kurzen Laufzeiten relativ stabil bleiben. Bei den Zinskonditionen mit langfristiger Fixierung hingegen wird es starke Schwankungen geben. Im zweiten Halbjahr wird es dann zu ersten Leitzinserhö-hungen kommen, die höhere Baugeldzinsen nach sich zie-hen werden. Daher sollten Bau-herren und Immobilienkäufer die ersten Monate des neuen Jahres nutzen, um die dann noch gün-stigen Baugeldkonditionen für einen möglichst langen Zeitraum festzuschreiben. Des Weiteren erlauben die niedrigen Zinsen eine erhöhte Tilgungsrate und damit eine schnellere Schulden-freiheit.

Mit Top-Konditionen von un-ter 4,5 Prozent effektiv gehören die aktuellen Zinssätze für lange Laufzeiten zu den tiefsten der

vergangenen 50 Jahre. So kann selbst bei einer Tilgung von 2 Prozent mit einer Monatsrate von 800 Euro ein 15jähriges Darlehen über 150.000 Euro aufgenom-men werden. Für ein 200.000 Euro-Kredit fällt eine monatliche Rate von 1.050 Euro an.

Auch Darlehensnehmer, die be-reits in den eigenen vier Wänden wohnen, sollten das Frühjahr 2010 nutzen, um mit einem un-abhängigen Berater abzuklären, wie sie bei ihrer Anschlussfi nan-zierung ein späteres Zinsanstiegs-Risiko vermeiden können. Denn auch wenn die Zinsbindung be-stehender Baukredite erst in 12 bis 60 Monaten abläuft, können Anschlussfi nanzierer auch jetzt von den aktuell niedrigen Zinsen profi tieren - je nach Vorlaufzeit durch bereitstellungszinsfreie Baukredite oder Forward-Darlehen.“

Baufi nanzierung 2010: Zinsen zeigen nach obenInterhyp: Historische Zinstiefs in 2009 erreicht

BANKEN | Wer plant was?

Page 56: Wer plant was? 2010

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PwC-Studie: Deutsche Städte etablieren sich in Europas Top-10-Immobilienranking /

München wieder unter den Top-Städten / Wien steigt auf, Mos-kau stürzt ab

Die Immobilienmärkte in Mün-chen und Hamburg bieten auch im Jahr zwei nach Beginn der Finanzkrise im europäischen Ver-gleich sehr gute Perspektiven für Immobilieninvestoren. Nach Einschätzung von über 640 be-fragten Immobilienexperten lie-gen die beiden Städte gemessen an den Ertragschancen in 27 europäischen Metropolen auf den Plätzen eins und drei. Hin-ter die bayerische Landeshaupt-stadt schiebt sich London auf den zweiten Rang, wie aus der Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2010“ von Pricewater-houseCoopers (PwC) und dem Urban Land Institute (ULI) hervor geht. Auch Berlin und Frankfurt konnten ihre Vorjahresplatzie-rungen unter den Top-Ten-Märk-ten verteidigen.

„Die Immobilienmärkte in den vier deutschen Städten zeich-nen sich nach wie vor durch eine überdurchschnittliche Stabilität aus. Allerdings müssen die Spit-zenplatzierungen vor dem Hinter-grund einer insgesamt weiterhin schwachen Immobilienkonjunk-tur in Europa gesehen werden“, kommentiert Jochen Brücken, verantwortlicher Partner für den Bereich Real Estate bei Pricewa-terhouseCoopers in Deutschland.

So bewerten die Experten die Rendite von Immobilieninvesti-tionen (bestehende Portfolios und Zukäufe) auf einer Skala von

neun („hervorragend“) bis eins („katastrophal“) im gesamteu-ropäischen Durchschnitt nur mit 4,74 und damit nur etwas besser als 2009 (4,71).

Allerdings gibt es Anzeichen für eine Erholung des europäischen Immobilienmarktes. So liegt die Durchschnittsnote für die Rendi-te von Immobilienakquisitionen bei 4,94 und damit über der Be-wertung für Bestandsimmobilien von 4,54. Attraktivster Markt für Käufer ist derzeit London (5,98). München (5,66) und Hamburg (5,56) folgen in diesem Ranking auf den Plätzen zwei und drei.

Schlechte Noten für Moskau

Während die deutschen Städte ihre Platzierungen im Immobili-enranking zumeist halten oder leicht verbessern konnten, gab es auf den übrigen Positionen zum Teil starke Verschiebungen. Zu den Gewinnern zählen Lon-don und Paris, die 2010 wieder deutlich positive Ertragsperspek-tiven bieten. Besonders bemer-kenswert ist der Aufstieg Wiens. Die österreichische Hauptstadt kletterte im Ranking um elf Posi-tionen auf den sechsten Rang.

Absteiger des Jahres ist Moskau. Nach Einschätzung der befragten Immobilienexperten leidet die Metropole unter einem hohen Leerstand, der vor allem auf das Abfl auen des Ölbooms und die verbundenen volkswirtschaft-lichen Probleme Russlands zu-rückzuführen ist. Die Benotung für die Ertragsperspektiven fi el im Jahresvergleich von 5,02 auf 4,17, im Ranking fi el Moskau da-mit um 17 Plätze auf Rang 23.

Kredite bleiben knapp

Wie bereits im Krisenjahr 2009 ist Kapital nach Einschätzung der Immobilienexperten knapp. Für 2010 erwarten rund 85 Prozent der Befragten eine nicht ausrei-chende Versorgung mit Fremd-kapital, fast die Hälfte sieht die Branche sogar in einer Kredit-klemme. Etwas besser sind die Perspektiven bei der Eigenkapi-talfi nanzierung. Immerhin jeder vierte sieht Kapitalangebot und -nachfrage im Gleichgewicht, knapp 14 Prozent registrieren so-gar ein Überangebot an verfüg-barem Kapital.

„Nachdem sich viele institutio-nelle Investoren im vergangenen Jahr kaum am Markt engagiert haben, suchen sie 2010 intensiv nach neuen Anlagemöglichkeiten für die aufgestaute Liquidität. Insbesondere für so genannte opportunistische Investoren, die auf die Übernahme notleidender Investments spezialisiert sind, haben sich im vergangenen Jahr nicht die von vielen Marktteil-nehmern erwarteten Investitions-möglichkeiten ergeben“, erläu-tert Brücken.

Büroraum in München, Woh-nungen in Berlin

Während sich alle analysierten deutschen Städte durch eine vergleichsweise stabile Rendite-entwicklung auszeichnen, unter-scheiden sich die Immobilienmär-kte im Detail zum Teil erheblich voneinander. München ist nicht nur der europaweit attraktivste Immobilienstandort, die Ertrags-perspektiven für die Stadt haben sich gegenüber 2009 auch weiter

München top, Dublin hopp Immobilienexperten sehen europaweit leichte Erholung

Wer plant was? | IMMOBILIEN

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verbessert (Note 5,61 gegenüber 5,51 im Vorjahr). Die befragten Investoren bevorzugen in Mün-chen Büroobjekte. Gut jeder Drit-te (33,8 Prozent) würde vor allem in diesem Segment aktiv werden. Auch Einzelhandelsimmobilien (29,6 Prozent) und Wohnraum (21,8 Prozent) gelten als attraktiv.

In Hamburg haben sich die Ren-diteaussichten gegenüber 2009 leicht von 5,41 auf 5,38 ver-schlechtert, dennoch bleibt die Stadt im europäischen Vergleich ein Top-Standort. Bevorzugte In-vestments sind neben Logistikim-mobilien Einzelhandelsobjekte (29,9 Prozent), zu Büro- und Woh-nimmobilien würden jeweils gut 22 Prozent der Befragten raten.

Berlin profi tiert nach Ansicht der Immobilienexperten von seinem Image als Kulturmetropole und der hohen Anziehungskraft für private Investoren. Eine Investiti-on in Wohnraum empfehlen 30,6 Prozent der Befragten. Dies ist der höchste Wert für diese Im-mobilienkategorie im Vergleich aller europäischen Städte. In Bü-

ros würden demgegenüber nur knapp 16 Prozent bevorzugt in-vestieren.

Frankfurt konnte sich im Vor-jahresvergleich zwar in den Top-Ten halten, leidet aber nach Ein-schätzung vieler Befragter unter der starken Abhängigkeit vom Finanzsektor. Die Folgen sind fallende Mieten und steigende Leerstände. Auf der anderen Seite eröffnen sich längerfristig orientierten Anlegern Kaufge-legenheiten. Insgesamt bleiben Bürofl ächen für die relativ mei-sten Befragten (35,4 Prozent) die bevorzugten Investitionsobjekte

in der Main-Metropole, während gut 30 Prozent eher im Einzelhan-delssegment investieren würden.

Europas Top-Ten-Märkte

Rang 2010* Stadt Bewertung der Ertragsperspektiven**1 (1) München 5,61 2 (5) Lon-don 5,52 3 (2) Hamburg 5,38 4 (8) Paris 5,32 5 (3) Istanbul 5,14 6 (17) Wien 5,09 7 (9) Berlin 5,05 8 (18) Mailand 4,98 9 (10) Frankfurt 4,93 10 (13) Warschau 4,89 *Rang 2009 in Klammern ** Durchschnittsnote auf einer Skala von 1 („katastrophal“) bis 9 („hervorragend“)

Alexander Otto, Vorsitzender von ULI Europe und CEO der ECE Pro-jektmanagement kommentiert: „Die Studie von ULI und PwC spiegelt den allgemeinen Trend wider. Die europäische Wirtschaft ist dabei, sich zu erholen, doch der Prozess wird langsam und uneben sein. Wie sich die Werte dabei entwickeln ist abhängig da-von, wie sich Europa wirtschaft-lich im weltweiten Wettbewerb schlägt.“

IMMOBILIEN | Wer plant was?

Der zuletzt deutliche Rückgang der Wohnungsbautätigkeit hat sich im dritten Quartal

2009 nicht fortgesetzt. Vielmehr stiegen die realen Wohnungsbau-investitionen im dritten Quartal ge-genüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 %. Auch wenn die realen Woh-nungsbauinvestitionen für das Ge-samtjahr 2009 um voraussichtlich rd. 1 % sinken werden, zeigt die unterjährige Entwicklung für die nahe Zukunft eine Erholung der Wohnungsbauinvestionen an.

Diese Erwartung wird durch die Entwicklung des regelmäßig ex-klusiv für die Wirtschaftswoche berechneten KfW-Indikator Ei-genheimbau gestützt, der erneut zulegen konnte und im Dezem-ber 2009 einen Wert von 38,1 erreichte - fast 8 Prozentpunkte mehr als im Dezember vorigen Jahres. Die KfW geht davon aus, dass die Zahl der Wohnungs-neubauten von voraussichtlichen 143.000 im Jahr 2009 auf etwa 146.000 im Jahr 2010 steigen

wird. Auch wenn vieles dafür spricht, dass im Jahr 2009 die Tal-sohle der Wohnungsneubauakti-vitäten durchschritten wurde, ist das Neubauniveau immer noch zu gering, um die zukünftig wei-ter steigende Wohnungsnachfra-ge zu bedienen.

Selbst wenn sich der aufsteigende Trend nun verstetigte, würde die Zahl der neuen Wohnungen den Neubaubedarf der kommenden Jahre nicht decken.

Beim Wohnungsneubau ist 2009 die Talsohle erreichtKfW-Indikator Eigenheimbau zeigt Erholung an Aussichten für die Neubautätigkeit in 2010 leicht verbessert

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Die Zahlen sprechen eine Katastrophe. Nur noch 824 Millionen Euro Ei-

genkapital haben Anbieter von Schiffsbeteiligungen im ver-gangenen Jahr eingesammelt, ein Minus von mehr als 67 Prozent. Und wie wir alle wissen, schlepp-te sich der Umsatz schon im Jahr 2008 spätestens nach der Leh-man-Pleite im September müh-sam dahin. Das Gesamtvolumen inklusive Fremddarlehen sum-miert sich 2009 auf 1,6 Milliarden Euro, das sind sogar 72 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit kommen die Schiffe hinter Fonds mit ausländischen und deutschen Immobilien zwar immer noch auf Platz drei. Dennoch ist die Sum-me nichts verglichen mit den kol-

portierten Milliardenbeträgen, die für kommende Schiffe noch bezahlt werden müssen. Zumal ein großer Teil des Umsatzes auf Spezialschiffe wie Ankerzieher entfällt. Nordcapital hat damit 116 Millionen Euro platziert.Relativ gut liefen außerdem die Angebote der Kategorie „Schnäppchen-Fonds“. Günstig

in der Krise einkaufen, lautet hier das Motto. Anleger beteiligen sich in der Regel an Blind-Pools und verlassen sich darauf, dass der Initiator Schiffe billig be-kommt. Das ist jedoch nicht so einfach wie vermutet. Das Ange-bot ist begrenzt, denn wer nicht zum Schleuderpreis verkaufen muss, versucht seine Schiffe zu halten. Nur in Einzelfällen kann so etwas gelingen. Die Oltmann-Gruppe war mit solch einem Mo-dell wohl erfolgreich, und Hesse Newman berichtet, Schiffe für seinen Zweitmarktfonds zum Kurs von 50 Prozent der ehema-ligen Preise gekauft zu haben.Auf ein anderes Konzept setzt Paribus Capital. Der Initiator will mit Eigenkapital einspringen, um Schiffe vor der Pleite zu retten. Mit bevorrechtigten Ausschüt-tungen soll das Engagement belohnt werden. Möglichkeiten gäbe es genug. Die Zahl der in-solvenzgefährdeten Schiffe wird auf mehrere Hundert geschätzt.Logisch, dass bei dieser Entwick-lung kaum noch jemand einen typischen Schiffsfonds anfasst. Reine Schiffsinitiatoren wie Ow-nership haben dem VGF für 2009 gerade einmal 4,4 Millionen Euro Eigenkapital gemeldet. Neuling Neitzel & Cie. kommt auf zwei Millionen Euro. Vor allem Con-tainerschiffe haben beim Anleger so gut wie keine Chance. In der Regel haben die Anbieter die Plat-zierung ausgesetzt. Grund dafür sind die teils extrem gesunkenen Charterraten als Einnahmequelle der Schiffe. Bei einigen Typenklas-

sen liegen die Einbrüche bei bis zu 90 Prozent. Wer einen Charterer hat, der sich an seinen langjäh-rigen Vertrag aus besseren Zeiten hält, kann sich glücklich schätzen. Spätestens wenn die Charter aus-läuft, wird es kritisch. Oft reichen die Einnahmen dann nicht ein-mal mehr aus, um die Zinsen der Fremdfi nanzierung zu bezahlen.Nicht ganz so grausam sind die Raten-Entwicklungen bei den Bulkern. Chinas Nachfrage nach Rohstoffen hat hier zumindest vorübergehend für steigende Einnamemöglichkeiten gesorgt. Fraglich ist, wie lange dieser Trend anhält. Anleger halten sich

jedenfalls auch mit Beteiligungen an Massengutfrachtern weiterhin zurück. Und noch ist nicht abzu-sehen, dass sich daran etwas än-dert.Da verwundert es, dass es die Containerfonds weniger hart ge-troffen hat. Natürlich ging auch hier der Umsatz erheblich zurück. Doch hat alleine Marktführer

Geschlossene Fonds: Ausblick 2010

Von Markus Gotzi, Chefredakteur Fondsbrief

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Page 59: Wer plant was? 2010

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Buss Capital 2009 immerhin noch 32 Millionen Euro mit Containern umgesetzt.Der VGF fasst die Containerfonds in der Kategorie „Spezialitäten-fonds“ zusammen. Dazu zäh-len beispielsweise auch Games-Fonds, wie sie von BVT oder United Investors angeboten wer-den. Mit Umsätzen im niedrigen, zweistelligen Millionenbereich hat diese Assetklasse die Nische aber noch nicht verlassen.Die Umsätze von Flugzeugfonds dagegen werden extra ermittelt. Sie hatten es im Vergleich zu den Schiffen nicht ganz so schlimm. Zwar ist auch hier die Nachfra-ge erheblich schwächer als im Hype des ersten Halbjahrs 2008. Trotzdem blieben die Umsatz-rückgänge vor dem Hintergrund des extrem schwachen Marktes begrenzt. Die Initiatoren setzten 2009 rund 428 Millionen Euro um, das sind 39 Prozent weniger als im Jahr zuvor.Zu den umsatzstarken Anbietern zählten Doric Asset Finance, Dr. Peters und KGAL, wobei sich die Konzepte grundsätzlich vonei-nander unterscheiden. Während Doric und Dr. Peters unter ande-rem mit dem Airbus A 380 weiter auf Größe setzen, glaubt KGAL an die Chancen kleiner Regionalfl ie-ger. Beides kann funktionieren. Wobei auch der Flugzeugmarkt grundsätzlich unter der anhal-tenden Krise leidet. So hat der Markt nach Informationen des Fluglinien-Dachverbandes IATA im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von neun Milliarden Dollar erlitten. Die Passagierzahlen sind um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, und im Fracht-verkehr beträgt das Minus sogar 13 Prozent. Für 2010 erwartet der Verband weitere Verluste.Doch das muss Anleger nicht schocken. Anders als bei Schiffen, verhandeln die Leasingnehmer ihre bestehenden Verträge in der Regel nicht nach. Kann die Airline eine Pleite vermeiden, dürften die

Einnahmen zunächst wie kalku-liert fl ießen. Doric vertreibt aktuell eine sehr günstig eingekaufte Bo-eing 777, die an die Hong-Kong-Airline Cathay Pacifi c verleast ist.

Infrastrukturfonds spielen mit einem Eigenkapital-Umsatz von 70 Millionen Euro noch keine große Rolle. Das bedeutet zwar ein Plus von mehr als 66 Prozent, macht aber nur ein Prozent des Gesamtmarktes aus. Allerdings erwartet der VGF hier eine stei-gende Nachfrage der Anleger. Es ist kaum zu übersehen, dass zum Beispiel in den USA Investitionen in das Straßensystem, Brücken oder die Energieversorgung nötig sind. Allerdings scheuen sich viele Investoren weiterhin, ihr Geld in Blind-Pools anzulegen. Der ty-pische Infrastrukturfonds inve-stiert nicht selbst, sondern leitet das Kapital an spezielle Zielfonds weiter. Commerz Real arbeitet an einem anderen Modell. Hierbei würden sich Fondszeichner zum Beispiel am Gasdurchleitungs-netz eines deutschen Energiever-

sorgers beteiligen. Solch ein An-gebot mit einem konkreten Asset hätte durchaus seine Chancen am Markt.Waldfonds haben sich vergleichs-weise wacker geschlagen. Auch wenn die Nachfrage nicht so hoch war wie von den Anbietern zu-nächst erwartet. Immerhin hat Nordcapital seinen Fonds mit Inve-

stitionen in rumänische Forste ge-schlossen und platziert derzeit ei-nen Nachfolger. Noch erfolgreicher war KGAL mit seinem Fonds „Tim-berClass 1“. Rund 3.400 Anleger investierten im vergangenen Jahr mehr als 90 Millionen US Dollar. Das Kapital fl ießt über den US-Partner Campbell Group in Wald-grundstücke in Texas, Louisiana, Alabama und Georgia.Ebenfalls im Südosten der USA kauft Jamestown Waldfl ächen auf. Anders als KGAL überlässt der Kölner US-Spezialist die Aus-wahl keinem Dritten, sondern beauftragt ein eigenes Team da-mit. Bislang vertrauten die Anle-ger dem Anbieter rund 31 Milli-onen Dollar an. Auch wenn das Geschäft noch eher schleppend läuft, sind Nachfolger geplant. Die Umsätze der übrigen Anbie-ter sind kaum der Rede wert.

Das gilt auch für das gesamte Segment der Zweitmarkt-Policen-Fonds. Noch vor wenigen Jahren setzte die Branche damit rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital um. Inzwischen sind diese Fonds zum Nischenprodukt geworden. Kaum mehr als 103 Millionen Euro kamen 2009 zusammen, noch einmal 71 Prozent weni-ger als im schon schwachen Jahr 2008. Offenbar ein Asset, das langsam aber sicher in der Ver-senkung verschwindet.

Kommen wir zu den Gewinnern des vergangenen Jahres, den Energiefonds. Sie konnten ihren Umsatz im Vergleich zu 2008 weit mehr als verdoppeln. Der VGF hat einen Eigenkapital-Umsatz von 556 Millionen Euro und somit ein Plus von 152 Prozent ermit-telt. Für diese Entwicklung gibt es verschiedene Gründe. Zum einen stiegen nach einer Testphase im Jahr 2008 die Volumen der 2009 platzierten Fonds. Zum anderen wuchs die Zahl der Anbieter. Und hier liegt auch die Gefahr der po-sitiven Entwicklung in diesem

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

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Segment. Nicht auszuschließen, dass sich Glücksritter in einem Markt tummeln, von dem sie kei-ne Ahnung haben. Denn auch wenn die Solarfonds mit staatlich subventionierten Vergütungs-sätzen punkten, so können die Initiatoren dennoch eine Menge falsch machen.Sonnige Investments stellen den Löwenanteil der Energien-Fonds. Zwar versuchten sich Initiatoren im vergangenen Jahr auch an Fonds mit anderen Erneuerbaren Energien. MPC etwa platziert aktuell die Beteiligung an einer Anlage in Brasilien, die Strom aus Reishülsen erzeugt. Die Nachfra-ge der Anleger bleibt allerdings begrenzt. Kann ein Angebot nicht mit dem Argument der re-gulierten Einnahmen argumen-tieren, winken Fondszeichner häufi g schnell ab. Die erwartete Sicherheit ist das A. und O. Hier drängen sich Parallelen zu den Immobilienfonds mit staatlichen Mietern auf.

Wer hat den Anlegern im ver-gangenen Jahr Fondsanteile ver-kauft? Hier gab es keine großen Veränderungen. Der Anteil der Banken am Gesamtvertrieb ist mit knapp 52 Prozent gegenüber 49 Prozent im Vorjahr weitge-hend stabil geblieben. Die freien Vertriebe haben leicht verloren. Sie vermittelten rund 28,5 Pro-zent der Anteile. Zugelegt hat der Direktvertrieb über den Anbieter. Er macht inzwischen knapp zwölf Prozent aus, nach sieben Prozent im Jahr zuvor.

Und 2010? Es müsste mich schwer wundern, sollte sich das Jahr 2010 deutlich vom ver-gangenen unterscheiden. Immo-bilien vor allem in Deutschland bleiben gefragt. Real I.S. hat gleich zwei solcher Angebote in der Pipeline. Zuerst kommt ein Bürogebäude mit staatlichem Mieter in Düsseldorf, und für Juni ist ein Fonds mit der e.on-Zentra-le in Regensburg geplant. Düs-seldorf ist ebenfalls Standort des aktuellen Deutschland-Fonds von Hesse Newman, und auch Signa werden in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens investieren.

Schiffe werden in diesem Jahr weiterhin wie Blei liegen, Flieger dürften sich auf ähnlichem Niveau bewegen wie 2009. Waldfonds werden wohl zunächst weiterhin ein Nischendasein fristen und ge-brauchte Policen kaum noch je-manden interessieren.2010 wird noch einmal das Jahr der Solarfonds. Die Zahl der An-bieter dürfte weiter steigen, auch wenn die Vergütungssätze für Anlagen sinken, die in Deutsch-land erst ab 2010 ans Netz ge-hen. Da in der Regel als Reaktion darauf auch die Preise für die Mo-dule sinken, verändert sich unter dem Strich für die Anleger so gut wie nichts. Fraglich ist, wie hoch die zum zweiten Halbjahr ge-plante, zusätzliche Vergütungs-Reduzierung vor allem für Anla-gen auf Ackerfl ächen tatsächlich

ausfällt. Ob sich Solarfonds dann noch lohnen, ist die Frage.Im europäischen Ausland sind gekürzte Einspeisevergütungen derzeit noch kein Thema, mittel-fristig aber wahrscheinlich. Oder bereits geregelt. In Italien etwa wird die garantierte Vergütung für Anlagen gekürzt, die erst ab 2011 ans Netz gehen.

Gut denkbar, dass in diesem Jahr erste Angebote mit Solarinvesti-tionen in den USA an den Markt kommen. Voigt & Collegen denkt darüber genau so nach wie Com-merz Real. Das Stichwort hier heißt Solarthermie. Bei dieser Technik lässt die Sonne eine Flüssigkeit ver-dampfen und treibt so eine Turbi-ne an. Die Investition rechnet sich in den USA nicht über garantierte Vergütungssätze, sondern über steuerbegünstigte Erträge.

Die gesamte Branche muss sich 2010 mit dem Thema Regulie-rung beschäftigen. Der Verband Geschlossene Fonds geht davon aus, dass nicht nur die Vertriebe davon betroffen sein werden, sondern auch die Anbieter. Sie werden künftig durch national umzusetzende, europäische Nor-men (AIFM) reguliert. Für den VGF ist das kein Drama, im Gegenteil. Er unterstützt die erwartete Re-gulierung, da sie „ einheitliche Marktbedingungen gegenüber anderen Kapitalanlageprodukten schafft“.

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Page 61: Wer plant was? 2010

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Page 62: Wer plant was? 2010

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Seit dem BGH-Urteil, welches Banken zur Offenlegung von Rückvergütungen (sog.

Kickbacks) verpfl ichtet, herrscht große Verunsicherung auch unter den freien Beratern. Ob das Urteil auf sie angewandt werden wird oder nicht, wird seit längerem heftig diskutiert. Inzwischen ver-treten immer mehr Rechtsexper-ten die Meinung, dass das BGH-Urteil in näherer Zukunft auch den freien Berater erreichen wird. Emissionshäuser, die ihre Vermitt-ler vor unangenehmen Überra-schungen schützen wollen, müs-sen über neue Kostenmodelle nachdenken. Angesichts dieser Entwicklung rückt die Senkung der Weichkosten bei den Ge-schlossenen Fonds immer mehr in den Mittelpunkt.

Wir denken schon seit Jahren darüber nach, wie die Weichko-sten bei FLEX Fonds weiter redu-ziert und damit ein noch höherer Anlegernutzen als bisher erzielt werden kann. Letzteres ist dabei unser eigentlicher Antrieb, der Druck von Seiten des Gesetzge-bers spielt für uns eher eine unter-geordnete Rolle. Unser Ziel kann dabei nur lauten: 100 Prozent Substanz! Dies ist aus unserer Sicht vor allem bei Ansparfonds wichtig, weil dort der Zufl uss des Investitionskapitals über die Spar-raten vor allem in den ersten Jah-ren wesentlich langsamer erfolgt als bei Einmalzahlerfonds und die wirtschaftliche Entwicklung des Fonds dadurch ausgebremst wer-den kann.

Deshalb werden beim Anspar FLEX Fonds 3, der im ersten Quartal 2010 in die Platzierung kommt, von Anfang an 100 Pro-zent des Investitionskapitals in Substanz bildende Werte fl ießen. Außer dem branchenüblichen Agio von 5 Prozent entstehen dem Anleger keine weiteren Ge-bühren, die seine Einlage schmä-lern. Das Agio wird ausschließlich zur Vergütung der autorisierten Partner im Vertrieb durchgerei-cht. Nachdem bereits der Anspar FLEX Fonds 1 mit rund 210 Mio. Euro geschlossen wurde und der Anspar FLEX Fonds 2 ein Volu-men von rund 150 Mio. Euro er-reicht hat, wird diese Innovation der Produktlinie in ihrem neunten Platzierungsjahr zusätzliche At-traktivität verleihen.

Dabei liegt der Vorteil eindeutig beim Anleger und besteht in er-

ster Linie in der schnelleren und höheren Substanzbildung des Fonds. In diesem Bereich sehen wir uns bereits seit Jahren in ei-ner Vorreiterrolle. FLEX Fonds zählten mit einer Substanzquote von knapp 94 Prozent schon im-mer zu den kostengünstigsten Fonds in der gesamten Branche. Auf einer Tagung mit Initiatoren und Journalisten der Fachpresse im vergangenen Frühjahr brach-te ich bereits den Vorschlag ein, dass sich die Branche angesichts des BGH-Urteils und der öffent-lichen Diskussion auf Vermittler-provisionen in Höhe des Agios von 5 Prozent einigen solle. Da-mals allerdings ohne erkennbare positive Reaktionen. Viele Kolle-gen äußerten sogar im Gespräch mit mir ihre Befürchtung, dass der Vertrieb bei einer weiteren Senkung der Gebühren nicht mit-ziehen würde.

FLEX Fonds: Neue Fondsgeneration mit 100 % Substanz

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Von Gerald Feig, Vorstandsvorsitzender der FLEX Fonds Capital AG

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Tatsächlich gilt es ja auch, eine Brücke zu schlagen zwischen hohem Anlegernutzen auf der einen Seite und attraktiven, zeit-gemäßen Vergütungsmodellen auf der anderen Seite. Wir haben natürlich dieses neue Modell im Oktober vergangenen Jahres zu-erst unseren Vertriebspartnern zur Diskussion gestellt und er-hielten überwältigend positive Reaktionen und eindeutige Zu-stimmung. Tatsächlich besteht bei den Beratern eine hohe Sen-sibilität zu dem Thema. Das neue Vergütungsmodell hat ja auch an Attraktivität keineswegs ein-gebüßt – im Gegenteil. Zwar ist die Abschlussprovision zunächst niedriger, wird jedoch in den da-rauf folgenden vier Jahren durch eine Folgeprovision und danach durch eine attraktive Bestands-pfl egeprovision mehr als ausge-

glichen. Langfristig betrachtet sind die Vergütungen für den Anlageberater sogar höher als bisher. Diesen Vorteil und den Wettbewerbsvorteil durch die hohe Substanzquote haben un-sere Vertriebspartner letztendlich überzeugt.

Nun wissen wir ja auch, dass das Agio von 5 Prozent nicht ausreicht, um die zwar knapp kalkulierten aber dennoch unausweichlichen Kosten eines Beteiligungsfonds abzudecken. Durch die hö-here Substanzquote des Anspar FLEX Fonds 3 entstehen jedoch zwangsläufi g auch höhere Erträ-ge, was man einer einfachen Drei-satzrechnung entnehmen kann. Daraus werden in den Folgejahren die verbleibenden Vergütungen für die übrigen Funktionsträger bestritten. Die Funktionsträgerge-bühren fallen bei dem neuen Mo-dell anfänglich deutlich geringer aus als bisher. Dieser Umstand ist für uns jedoch nicht neu, da die Fondsverwaltungsgebühren be-reits seit 2002 nicht mehr front-up, sondern erfolgsabhängig je nach Umfang der Platzierung be-zahlt werden. Die Verteilung der Konzeptions- und Marketingge-bühren, die ja bekanntlich vor der Platzierung anfallen, auf mehrere

Jahre, ist jedoch eine Kröte, die wir als Emissionshaus schlucken müssen.

Schließlich könnte man die Auf-fassung vertreten, dass die Ent-nahme von Gebühren aus den Erträgen die Ausschüttungen der Anleger schmälert. Dies relativiert sich jedoch bei genauer Betrach-tung. Durch die höheren Investiti-onen entstehen auch höhere Er-träge als bei dem herkömmlichen Modell, was sich langfristig positiv auch auf die Ausschüttungen der Anleger auswirken wird. Mit die-sem neuen Fondsmodell treffen wir Anfang 2010 auf ein Mark-tumfeld, das selten günstiger war als zurzeit. Die Preise für deutsche Immobilien sind deutlich gefallen. Der kalkulierte Einkaufsfaktor in unseren Fonds beträgt derzeit das 12,5-fache der Jahresnetto-miete. Wir investieren momen-tan jedoch für das 11-fache oder weniger. Zusätzlichen zu den Gewerbe- und Wohnimmobili-en runden die Energierohstoffe Erdöl und –gas und ein Edelme-talldepot aus Gold, Silber und Platin das Sachwertportfolio der FLEX Fonds ab. Ab 2010 werden zusätzlich erneuerbare Energien in Form von Photovoltaik in die Fondskonzeption aufgenommen.

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Im Bereich Geschlossener Fonds ist die HIH im freien Vertrieb noch wenig bekannt. Soll sich das ändern?

Torsten Doyen: Ja, das habe ich mir als ein Ziel seit meinem Amts-antritt im Sommer vergangenen Jahres gesetzt. Bisher wurde der freie Vertrieb noch nicht in einem ausreichenden Maße eingebun-den. Dies soll sich aber in diesem Jahr ändern. Ich halte viel von einer ausgewogenen Balance im eigenen Vertriebsnetzwerk. Gerade die Möglichkeit mit ver-schiedenen Partnern zusammen zu arbeiten, macht doch gerade den Reiz des Vertriebes aus. Au-ßerdem stärken wir dadurch die eigene Vertriebskraft - von daher darf der freie Vertrieb neben den großen als auch kleineren Banken nicht fehlen.

Was möchten Sie dem freien Vertrieb künftig offerieren? Torsten Doyen: Unsere Pro-duktstrategie ist vornehmlich auf Core-Immobilien in zentralen europäischen Metropolen ausge-richtet. Der freie Vertrieb kann von uns insofern Geschlossene Fonds und Private Placements erwarten, die den aktuellen Wünschen ih-rer Kunden entsprechen und si-cherheitsorientiert ausgerichtet sind. Selbstverständlich nimmt die Rendite dabei eine wichtige Rolle ein. Deshalb konzipieren wir ein Produkt nicht um jeden Preis. Viel mehr nehmen wir uns die Zeit, Angebote zu suchen, die sich durch gute Lagen, bonitäts-starke Mieter, langfristige Miet-verträge und attraktiven Renditen auszeichnen. Dabei ist uns wich-tig, dass die Fondskalkulation auf realistischen Parametern basiert, um dem Sicherheitswunsch ihrer Kunden zu entsprechen.

Wie ist die HIH derzeit als Un-ternehmen aufgestellt?

Torsten Doyen: Die HIH Ham-burgische Immobilien Handlung präsentiert sich als ein breit auf-gestelltes Immobilieninvestment-haus und ist ein Unternehmen

des Warburg Verbundes. Mit den Bereichen Asset Management, Property Management, Projekt-entwicklung und Investments für geschlossene Immobilienfonds deckt die HIH alle möglichen Dienstleistungen rund um die Immobilie ab. Die gemeinsame Stärke liegt insbesondere auch darin, dass die einzelnen Bereiche ihre Dienstleistungen sowohl für das eigene Haus als auch für ex-terne Dritte erbringen. Dass sich dieses Konzept bewährt, haben wir nicht nur im krisenhaften Jahr 2009 feststellen dürfen. Trotz schwieriger gesamtwirtschaft-licher Rahmenbedingungen ha-ben wir ein erfreuliches Gesamt-ergebnis erzielt.

Über welche besonderen Kompetenzen verfügt das Un-ternehmen?

Torsten Doyen: Durch unsere aus-schließliche Ausrichtung auf die Assetklasse Immobilien und ein breites Dienstleistungsspektrum rund um den Lebenszyklus einer Immobilie, können wir unsere Kunden vollständig bei ihren Im-mobilienvorhaben mit unserem

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Interview mit Torsten Doyen, Geschäftsführer der HIH Vertriebs GmbH

HIH VERTRIEBS GMBH:

Institutioneller Hintergrund stärkt die geschlossenen Fonds der HIH

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Know-how begleiten. Wir be-herrschen zwar nur eine Asset-klasse – diese beherrschen wir dafür aber richtig!

Wodurch unterscheidet sich die HIH von anderen Mitbe-werbern?

Torsten Doyen: Zum einen blickt die HIH auf 20 Jahre Erfahrung im Immobiliensegment zurück. Zum anderen wird sie durch den institutionellen Hintergrund des Warburg Verbundes gestärkt. So steht die M.M.Warburg unter anderem mit ihrer verbindlichen und verlässlichen Platzierungsga-rantie für den Platzierungserfolg unserer geschlossenen Immobi-lienfonds ein. Diese Sicherheit wird nicht nur von den Anlegern sondern auch vom Finanzierungs-markt geschätzt. Außerdem wer-den zwischen der HIH und der Privatbank M.M.Warburg Syner-gien erzielt und effektiv für unse-re Produkte eingesetzt.

Welche Produkte oder Dienst-leistungen sind derzeit am stärksten nachgefragt?

Torsten Doyen: Vom Markt neh-men wir auf, dass die Anleger nach wie vor sicherheitsorien-tierte Produkte bevorzugen. Für uns bedeutet dies, dass wir wei-terhin geschlossene Fonds konzi-pieren, dessen Core-Immobilien eine nachhaltige Rendite verspre-chen und zugleich einen Infl ati-onsschutz bieten. Darüber hinaus überzeugen unsere Auslands-fonds aufgrund der günstigen Doppelbesteuerungsabkommen

mit einer äußerst attraktiven Nachsteuerrendite. Ebenso sind wir daran interessiert, Immobilien auszuwählen, die dem Nachhal-tigkeitsaspekt gerecht werden. So wurden die beiden Objekte unseres Pacifi c Core 1 Neusee-land für ihre Energieeffi zienz mit den höchsten Sternen des Green Star Ratings ausgezeichnet. Wie sehen Sie die Marktent-wicklung für Immobilien in 2010?

Torsten Doyen: Für die Immo-bilienmarktpreise gehe ich von einer weiterhin stabilisierenden Entwicklung aus, wobei zu er-warten ist, dass sich die euro-päischen Metropolen deutlich schneller erholen werden als pe-riphere Standorte. Der Londoner Markt hat es bereits vorgemacht. Auf dem bedeutendsten Wirt-schaftsstandort der Welt ist der Immobilienmarkt kurzfristig stark eingebrochen, bewegt sich aber schon heute in großen Schritten auf ein vergleichbares Niveau zu, wie es vor der Lehman-Pleite vor-zufi nden war. Sicherlich werden vereinzelte Metropolen eine län-gere Zeit für ihre Gesundung be-anspruchen und einige kleinere Immobilienmärkte werden viel-leicht sogar noch mit den Auswir-kungen der Finanzkrise zu kämp-fen haben. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die Assetklasse Immobilien das Jahr 2010 – eben-so wie das vergangene Jahr – do-minieren wird und wir uns über eine positive Entwicklung freuen dürfen. Mit welchen Immobilien las-sen sich in diesem Jahr gute Ergebnisse erzielen?

Torsten Doyen: Das Rennen wer-den erneut die Core-Immobilien machen. Bonitätsstarke Mieter mit langfristigen Mietverträgen, eine sehr gute Lage in einer eu-ropäischen Metropole und eine

vertrauenswürdige Anlagestruk-tur bedienen die Anforderungen der aktuellen Zeit. Eine große Rol-le wird weiterhin auch die Nach-vollziehbarkeit von Produkten spielen. Die Anleger befassen sich heute deutlich intensiver mit einem Investitionsangebot, so dass die Fonds überzeugen, die eine nachvollziehbare Immobili-enstrategie aufzeigen. Was plant die HIH an neuen Angeboten im Jahr 2010?

Torsten Doyen: Geplant ist die Aufl age von zwei geschlossenen Immobilienfonds mit einem ge-samten Eigenkapitalvolumen von rund 70 Millionen Euro. Im Fo-kus stehen Core-Immobilien in zentralen Lagen in europäischen Metropolen wie zum Beispiel London, Brüssel oder Paris. Hier-mit wollen wir an unseren Plat-zierungserfolg unseres London-Fonds anknüpfen, den wir in nur acht Wochen schließen konnten. Aktuell bieten wir unseren Ver-triebspartnern ein Private Place-ment an, das in deutsche Immo-bilien mit einem bonitätsstarken Mieter und einem langfristigen Mietvertrag investiert. Überzeu-gend ist vor allem die sehr attrak-tive Auszahlung, die das Produkt bietet. Ich freue mich, wenn wir schon mit diesem Investment neue Kontakte im freien Vertrieb gewinnen können.

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

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Ein Segment des Reise-marktes kann trotz der Kon-junkturfl aute punkten: Der

Kreuzfahrtbereich, der auch 2010 nach Erwartungen der GfK wie-der zweistellig wachsen dürfte. Dafür gibt es einen Grund: Hoch-see- und Flusskreuzfahrten sind speziell bei älteren Jahrgängen beliebt. Das verwundert kaum, verfügt doch die Generation 55+

neben dem größeren Zeitbudget oft genug auch über entspre-chende fi nanzielle Möglichkeiten. Die Zielgruppe der unterneh-mungslustigen, gut situierten „Best Ager“ wächst stetig – das ist einer der Gründe, warum sich die Premicon AG mit ihren Betei-ligungsfonds im Flusskreuzfahrt-bereich in gewinnbringenden Gewässern bewegt.

Seit 2007 wächst der deutsche Flusskreuzfahrtmarkt wieder kräf-tig. 2008 waren mit rund 383.690 Passagieren 14,8 Prozent mehr Passagiere auf den Flüssen unter-wegs als im Vorjahr. Dabei erzielte die Branche einen Umsatz von 442.948.000 Euro und somit ein Plus von 12,3 Prozent. Seit 1996 stiegen die Passagierzahlen um satte 203 Prozent an, beim Um-satz waren es sogar 253 Prozent. Anstiege gibt es derzeit vor allem in der Premium- und der Deluxe-Klasse. Neben dem deutschen Quellenmarkt bieten vor allem der englische und US-amerikanische Markt noch erhebliche Wachstum-schancen.

Der Erfolg von Flusskreuzfahrtan-bietern hängt davon ab, wie gut das Angebot auf die Ansprüche der Kunden abgestimmt ist – ge-rade im Luxussegment. Auf dem Markt tummeln sich derzeit noch viele ältere Schiffe, die in Komfort, Raumangebot und Ausstattung nicht mehr den modernen Anfor-derungen entsprechen. Für moder-

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Von Alexander Nothegger,Vorstand der Premicon AG

Entwicklung der Passagierzahlen in der Flusskreuzfahrt in Deutschland

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Entwicklung der Passagierzahlen in der Flusskreuzfahrt in Deutschland

Premicon AG:

Lukratives Beteiligungsangebot im fl orierenden Flusskreuzfahrtbereich

Quelle: Die Branchenanalyse des Deutschen Reiseverbandes DRV, „Der Kreuzfahrtenmarkt in Deutschland 2008“

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ne, großzügige und luxuriös ausge-stattete Schiffe gibt es daher ein erhebliches Potenzial – zumal laut einer Untersuchung des Tourismus-Marktforschungsinstitutes F.U.R. bis zu 8 Prozent aller Reisenden das absolute Luxussegment suchen. Die Premicon AG ist in Deutsch-land Marktführer für die Konzepti-on und den Vertrieb geschlossener Fonds in der Flussschifffahrt und stellt mit gegenwärtig 23 Kreuz-fahrtschiffen die größte Flotte auf dem zusammenhängenden Fahrt-gebiet Rhein, Main und Donau. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung 18 Fonds (davon 15 Schiffsfonds) mit einem Gesamtin-vestitionsvolumen von 583 Millio-nen Euro aufgelegt.

Die Premicon kümmert sich so-wohl um den Betrieb als auch den Vertrieb ihrer Flusskreuzfahrtfl otte. Die so entstehenden Synergien senken die Betriebskosten und helfen, auch Randzeiten optimal zu vermarkten. Ein Einnahmepool ermöglicht gesicherte Einnahmen und insgesamt 13,8 Mio. Euro Ausschüttung. Durch die Verla-gerung des Flottenmanagements nach Zypern sind diese Ausschüt-tungen für die Anleger fast steuer-frei zu vereinnahmen.

Im ersten Halbjahr 2010 legt die Premicon AG ein innovatives In-vestitionsangebot auf, das die

unterschiedlichen Vorteile der Flusskreuzfahrt in einem Fonds vereint. Es handelt sich um ein dreiteiliges Produkt: Einer Betei-ligung am Reiseveranstalter Tran-sOcean, am 5-Sterne-Traditions-schiffe MOZART und an einem Flussschiff-Neubau, dem TwinC-ruiser MARILENA. Das neue An-gebot nutzt optimal die Syner-gien aus eigenem Schiffsbetrieb und eigener Vermarktung und bietet damit dem Anleger die Gelegenheit, von der kompletten Dienstleistungskette zu profi tie-ren.

TransOcean ist ein Kreuzfahrtspe-zialist in den Bereichen Hochsee und Fluss. Durch das Eingreifen der Premicon AG konnte die Tradition des renommierten Veranstalters nach seiner Insolvenz Ende 2009 weitergeführt werden. Die neu gegründete Transocean Kreuz-fahrten GmbH & Co. KG über-nimmt zentrale Geschäftsbereiche sowie den Firmensitz in Bremen. Der Veranstalter verfügt über ein hochwertiges Portfolio mit sei-nem Hochseekreuzer, der in 2010 modernisierten und luxuriös aus-gestatteten ASTOR, sowie acht Flusskreuzfahrtschiffen, darunter dem Top-Flaggschiff PREMICON QUEEN. Durch eine Vertriebskoo-peration mit der TUI bündelt das Unternehmen seine Kompetenz mit der Stärke des internationalen

Touristikkonzerns und ist in Ange-bot und Service bestens für den Markt gerüstet.

Mit dem Neubau des TwinCruisers MARILENA durch die Volkswerft Stralsund sind weitere lukrative Ge-winnchancen verbunden. Der weiter fortentwickelte, begehrte Schiffstyp mit geteiltem Rumpf schafft außer-gewöhnlichen, schwingungs- und geräuscharmen Fahrkomfort. Groß-zügige Aufent-haltsbereiche, weite Glasfronten, luxuriöse Suiten und die Verwendung hochwertigster Materialien wie Holz, Marmor und Granit kennzeichnen den Premium-charakter des 4,5-Sterne-Schiffes.

Beim Fahrgastschiff MOZART handelt es sich um eine Occasi-on aus der Insolvenz der Reederei Deilmann. Der luxuriös ausgestat-tete Semikatamaran wird derzeit modernisiert. Er ist mit einer Län-ge von 120,6 m und einer Breite von 22,85 m das größte Binnen-kreuzfahrtschiff Europas. Sein Lu-xuscharakter entsteht vor allem durch die ungewöhnliche Breite und entspricht in hohem Maße den Wünschen einer wachsenden Flusskreuzfahrtklientel.

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

Die Vorteile des Ange-botes auf einen Blick:• Effi zient und lukrativ: Be-

trieb und Vertrieb von Flusskreuzfahrten in einem Beteiligungsangebot

• Vertriebsstark: TransOcean in Kooperation mit TUI op-timal aufgestellt

• Marktkonform: Neubau MARILENA erfüllt Ansprü-che im wachsenden Luxus-segment

• Zeitgemäß: Traditionsschiff MOZART kombiniert hohen Bekanntheitsgrad mit an-spruchsvoller Modernisierung

Quelle: Die Branchenanalyse des Deutschen Reiseverbandes DRV, „Der Kreuzfahrtenmarkt in Deutschland 2008“

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Entwicklung des Umsatzes in der Flusskreuzfahrt inDeutschland in 1.000 €

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Entwicklung des Umsatzes in der Flusskreuzfahrt inDeutschland in 1.000 €

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Seit gut 15 Monaten haben wir nur noch ein Thema, die Krise und der Kurs ins

Chaos. Während sich die Lage auf den Finanzmärkten zu nor-malisieren beginnt, viele in die Krise involvierte Banken durch staatliche Hilfen saniert wurden und unverdrossen weiter zocken in der Spielhölle der Hochfi nanz und das Bonussystem auch schon wieder fröhliche Urständ feiert, geht es in der Schifffahrt nach wie vor dramatisch zu. Als hof-fentlich letzten Beitrag in Sachen Krise in der Schifffahrt setze ich mich heute mit den Themen Ver-gessen, Hoffnungen und Wün-sche auseinander, die unmittelbar damit verbunden sind.

„Für alle, die professionell mit der Seefahrt zu tun haben, ist jeder Hauch von Romantik und Aben-teuer verweht. Reeder, denen man immer einen Schuss See-räubermentalität nachsagte, sind angesichts der weltweit von ihren Schiffen eingefahrenen Verluste zu nüchternen Rechnern gewor-den. Lloyd`s Register of Shipping kommt zu dem Ergebnis: „Die Weltseeschiffahrt ist von der schwersten wirtschaftlichen Kri-se der zurückliegenden 50 Jahre getroffen worden.“ Lichtblicke sieht Lloyd`s nicht: Die kaum kalkulierbaren Einfl üsse, die von der technischen Entwicklung, wirtschaftlichen und politischen Faktoren ausgehen, machen es schwer, Prognosen über eine Erholung dieser Branche abzu-geben. Zahlreiche Schiffe sind aufgelegt, dümpeln in einsamen

Buchten und auf Reede vor Anker oder dampfen in langsamer Fahrt beschäftigungslos in Hoffnung auf irgendeine Ladung über die Weltmeere.

Ein Banker einer namhaften schiffsfi nanzierenden großen Bank erklärte jüngst, die Reeder müssten sich auf eine Stärkung ihrer fi nanziellen Basis einstel-len, denn die Geldinstitute sähen sich gezwungen, ihre Kriterien für Schiffsfi nanzierungen erheb-lich zu verschärfen. Eine Reihe von Banken werde sich ganz aus diesem Geschäft zurückzie-hen. Denn die Finanzierung von Schiffen ist risikoreich geworden, weil angesichts der Übertonnage viele Reedereien kaum mehr die Betriebskosten erwirtschaften - von den Finanzdiensten ganz zu schweigen. Weltweit sind nach

Ermittlungen von Lloyd`s 1663 Schiffe aufgelegt, 80 Millionen tdw und damit mehr als ein Vier-tel der Weltfl otte von 422,6 Mil-lionen!“

Halt!! Wieso 1663 aufgelegte Schiffe? Es ist doch immer von rd. 550 aufl iegenden Container-schiffen die Rede. Stimmt, bei den 1663 Schiffen handelt es sich um den Teil der Welthandelsfl ot-te der im Sommer 1984 aufge-legt war. Der ganze Text, der in Anführungszeichen gesetzt ist, entstammt wortwörtlich einem Artikel aus der Zeitschrift Wirt-schaftswoche, Ausgabe vom 3. August 1984 und ist in seiner Diktion so aktuell, als sei er jetzt geschrieben worden.

Ich möchte Ihnen mit diesem Ar-tikel gern zwei Dinge vor Augen führen. Der Mensch neigt dazu, unangenehme Dinge zu verges-sen und zu verdrängen. Die Krise 2009 ist nicht die erste schwere Krise, die wir in der Schifffahrt erlebt haben. Bereits Anfang der 70er Jahre erlangte die Gel-tinger Bucht traurige Berühmt-heit, weil dort mehr als 1,7 Mio. tdw an Tankertonnage aufgelegt wurde und längere Zeit dort lag. Bekanntlich wiederholt sich Ge-schichte und heute, über 35 Jah-re nach der großen Krise in der Tankschifffahrt sind die ersten Anträge gestellt worden, wieder rund 15 bis 20 Schiffe, allerdings Containerschiffe, dort in der Gel-tinger Bucht aufzulegen. In dem Zusammenhang ist aber auch eines interessant: Wir haben uns

Schiffsbeteiligungen:Krisen und das Vergessen, ein altes Problem

Michael Rathmann über Vergangenheit und Gegenwart in der Schifffahrt, sowie über schlechten Journalismus

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Michael Rathmann

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nach jeder Krise in der Schifffahrt wieder erholt und anschließend gute Marktbedingungen erlebt.

Interessant ist bei dem histo-rischen Vergleich der verschie-denen Krisen auch, dass der Aus-löser für die Schifffahrt immer bei den Reedern selbst gelegen hat. Getreulich dem Motto „ich bin größer und schöner“ wurden Schiffe geordert die von der An-zahl her zwangsweise zu Proble-men im Markt führen mussten. In jeder Krise zeigte man sich dann sofort geläutert und erkannte, frei nach der Erkenntnis des Philo-sophen Socrates: Nosce te ipsum (Erkenne Dich selbst), die Fehler, die man mit dem Verhalten be-gangen hat. Das ist momentan auch nicht anders.

Aber leider ist nach der Krise auch immer schon wieder vor der Krise und wenn der Markt wieder richtig läuft und Tonnage vermehrt nach-gefragt wird, dann haben die er-sten Reeder die gerade durchlebte Vergangenheit schon wieder ver-gessen und das Spiel beginnt von vorne. Wenn der erste dann wie-der bestellt hat, will der nächste in nichts nachstehen und der Grö-ßenwahn des größer und schöner Seins beginnt erneut. Die Selbst-erkenntnis aus der letzten Krise ist vergessen, Socrates ist nicht mehr angesagt und die Erkenntnis von Descartes: Cogito ergo sum (Ich denke, also bin ich) wurde wohl nur mit dem zweiten Teil der Aus-sage verstanden, vom Denken kann wohl keine Rede sein.

Wie wird es weiter gehen? Hoffnungen und Wünsche.

Prognosen abzugeben, wie sich die Schifffahrt in den nächsten 1 - 2 Jahren weiter entwickeln wird,

ist sicherlich schwierig. Einen ge-wissen Optimismus in Bezug auf eine positive Entwicklung in der Nachfrage nach Containerton-nage verbreitete die Studie von Maersk aus dem September 2009 über die Aussichten der Contai-ner-Chartermärkte bis ins das Jahr 2014. Sicherlich ist in dieser Stu-die ein gewisser Zweckoptimis-mus enthalten, aber gleichwohl sind die Aussichten für bestimmte Größenklassen der Container-schiffe nicht so schlecht. In den Bereichen bis 3000 TEU (nomi-nal) wird die Erholung sicherlich am schnellsten von statten ge-hen und eine ganze Anzahl von Charterabschlüssen, die in den letzten Wochen geschlossen wur-den, bestätigen diesen Trend. Die großen Charterer schließen ver-mehrt Abschlüsse mit Anschluß-optionen über längere Laufzeiten und mit deutlich höheren als den gegenwärtigen Raten in de r Op-tionsperiode.

Natürlich melden sich dazu die Pessimisten mit dem Einwand, dass die Optionen ja nicht ausge-übt werden müssen. Das stimmt zwar, aber die Erfahrungen, die ich über viele Jahre Marktverhal-ten und -beobachtung gewon-nen habe, zeigen am Tiefpunkt der Krise immer das gleiche Ver-haltensmuster auf. Aus diesen Erfahrungen heraus müssten sich die Charterraten in der Größen-klasse bis 3000 TEU im Verlauf des zweiten Halbjahres 2010 be-reits erholen. Die Studien nam-hafter Institute in diesem Bereich sprechen zwar unisono von einer Erholung für 2011 und 2012, aber mit etwas Zweckoptimismus verlagere ich diesen Zeitpunkt be-reits in dieses Jahr. In 12 Monaten wissen wir, ob ich richtig liege.In den Größenklassen über 6000 TEU wird sich der Normalisie-rungsprozess sicherlich noch bis 2014 und darüber hinaus erstre-cken, weil in diesen Container-schiffsklassen die Unvernunft vie-

ler Reeder zu einem Super-GAU bei der Bestellung von Neubauto-nnage und anstehender Abliefe-rung der Schiffe geführt hat. Hier kann ich eigentlich nur den Ap-pell an die Reederschaft wieder-holen, zukünftig, wenn sich der Markt irgendwann wieder erholt hat, über die Tragweite unter-nehmerischer Entscheidungen im Aufbau und Bestand der eigenen Flotte nachzudenken und maß-voll zu planen.Einen besonderen Wunsch für 2010 richte ich an diejenigen

Journalisten, die mit teilweise unverantwortlich schlecht recher-chierten Artikeln ihr Scherfl ein dazu beigetragen haben, dass das Asset Schiffsbeteiligung derart in Verruf geraten ist. Natürlich lässt es sich nicht wegdiskutieren, dass die Anzahl der in Not geratenen Einschiffsgesellschaften weiter wächst, aber die Art und Weise, wie dies in der Presse dargestellt wird entbehrt jeglicher Sach- und Fachkenntnis. Sicherlich gibt es Einschiffsgesellschaften, die zum Scheitern verurteilt sind. Dabei handelt es sich aber überwiegend um solche Schiffe, die über ihre bisherige Marktteilnahme nie performt haben und die besser nie als Schiffsemissionen auf den Markt gebracht worden wären. Das Problem dabei ist die Tatsa-che, dass nur über solche Ein-schiffsgesellschaften geschrieben wird und völlig verallgemeinernd der Gesamtbereich Schifffahrt in Bausch und Bogen nieder ge-macht wird.

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

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Das Ende der internationa-len Handelsschifffahrt will Frank Moysich, geschäfts-

führender Gesellschafter der Sa-lomon Invest, nicht ausrufen, im Gegenteil: „Schiffe als Invest-ment sind so interessant wie nie. Das gilt besonders für Contai-nerschiffe. Hier sehen wir derzeit nicht nur erhebliche Abschläge im Vergleich der letzten 18 bis 24 Monate, sondern historisch nied-rige Kaufpreise“, so der Schiffs-fondsexperte. Im Gegensatz zu Bulkern und Tankschiffen, deren Kaufpreise sich immer noch über dem langfristigen Mittel bewe-gen, sind die Preise für Contai-nerschiffe tatsächlich geradezu implodiert. Profi teure dieser Ent-wicklung sind jedoch nicht die klassischen Schiffsfonds, bei de-nen zwischen Einkauf des Schiffs und Platzierung am Markt meist mehrere Jahre liegen, sondern die Eigenkapitalfonds, die zu ak-tuellen Marktpreisen investieren können. Moysich: „Im Augenblick sehen wir historisch niedrige Preise und ein wachsendes Angebot am

Zweitmarkt und bei gebrauchten Schiffen. Wer jetzt Geld hat und kaufen kann, wird die Chancen bei einer Erholung in den kom-menden Jahren voll mitnehmen.“

Die 2003 aufgelegte Fondsserie Maritim Invest erwirbt Anteile laufender Schiffsfonds zu aktu-ellen Marktpreisen und streut das Geld der Anleger über viele Zielfonds, Schiffstypen und Char-termärkte. Das 2007 gestartete Schwesterunternehmen Maritim Equity investiert gemeinsam mit

mittelständischen Reedereien direkt in neue und gebrauchte Schiffe. Für die Emissionshäu-ser der Salomon Invest Gruppe blickt Moysich gelassen in das

Jahr 2010. Die gesamte Unter-nehmensgruppe arbeitet auf Ei-genkapitalbasis und ist durch kei-nerlei Kredite, Bürgschaften oder Platzierungsgarantien belastet: „Gerade in der Krise bewährt sich die alte Unternehmerweisheit, nur das zu kaufen, was man auch bezahlen kann.“

Schiffsbeteiligung: Eigenkapitalfonds – die Gewinner von morgen

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Es gibt einige sehr engagierte Journalisten, die sich mit diesem Thema sachlich fundiert ausein-andersetzen und die Zusammen-hänge richtig darstellen. Genau diese Journalisten meine ich mit meiner Kritik nicht, sondern sie richtet sich an all jene, die in der gleichen Manier wie zu letzt eine Journalistin namens G.Hussla im Handelsblatt vom 8.12.2009 (Titel: Sinkende Schätze) einen grauenhaft schlecht und falsch recherchierten Artikel veröffent-lichen, die der Schifffahrtsbran-che nur noch ein Kopfschütteln der Fassungslosigkeit abringen. Nicht von ungefähr hat Fonds-

Media diesem Artikel den „Gol-dene Saure-Gurke-Award“ für maximale Uninformiertheit über das Anlagesegment Schiffsfonds verliehen.

Vielen Dank dafür FondsMedia!

Genau diese Journalisten sollten darüber nachdenken, welche Ver-antwortung sie für ihr Handeln tragen, wenn sie in namhaften Medien schreiben. Wenn genau diejenigen aber meinen über Din-ge schreiben zu müssen, von de-nen sie keine Ahnung haben und gewissenhafte Recherche als zu

mühselig erachten, dann sollten sie vielleicht über ein Zitat des Kabarettisten Dieter Nuhr nach-denken und danach handeln:

„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.“

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Für 2010 erwartet der Ver-band eine Konsolidierung des Marktes auf niedrigem

Niveau: „Unsere vorsichtig opti-mistischen Erwartungen für 2009 haben sich leider nicht bestätigt. Die Auswirkungen der Finanz-krise haben die Branche erst in 2009 voll erwischt“, stellt VGF-Hauptgeschäftsführer Eric Rom-

ba fest. „Wir hoffen jedoch, dass sich der Aufwärtstrend vom Ende des Jahres in 2010 weiter stabili-siert. Die Stimmung im Markt hat sich bereits verbessert, wir haben den Boden hoffentlich erreicht.“ Befragt nach den Trends für 2010 sieht der Verband weiterhin Im-mobilieninvestitionen in Deutsch-land vorn. Aber auch bei Ener-gie- und Flugzeugfonds wird eine stabile Entwicklung erwartet.

Schiffsbeteiligungen bleiben da-gegen auch 2010 in rauer See. Eric Romba: „Aber wenn die Weltwirtschaft wieder richtig Tritt fasst – und die aktuellen Prognosen des IWF lassen da-rauf hoffen – ziehen auch die Schifffahrtsmärkte schnell nach. Denn ohne Schiffe geht nichts auf den Transportadern der Welt-wirtschaft.“ Der VGF-Geschäfts-führer weist auf die Bedeutung von Schiffsbeteiligungen für den

Wirtschaftsstandort Deutschland hin. Sie fi nanzierten zwei der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland: Logistik und Schiff-bau. Umso erstaunlicher sei, dass sie bisher in keinem Konjunktur-programm berücksichtigt wer-den und keinerlei Staatshilfen erhalten. Emissionshäuser und Anleger engagierten sich derzeit gemeinsam mit Reedern stark, um notleidende Schiffe durch die raue See zu steuern. Erforderlich sei aber auch endlich eine ver-nünftige Mitwirkung der Banken. Deren Beitrag müsse zur Not von staatlichen Programmen mit abgesichert werden. Dabei gehe es auch nicht um eventu-elle verlorene Zuschüsse, sondern um zurückzuzahlende Überbrü-ckungen. „Damit verdient der Staat sogar gutes Geld, das ha-ben wir bei der Soffi n bereits ge-sehen“, fügt Hauptgeschäftsfüh-rer Eric Romba hinzu.

VGF: Schiffsbeteiligungen brauchen politischen Rückhalt

Nach der starken Reso-nanz auf Ocean Partners Shipping Invest, einen

antizyklisch investierenden Betei-ligungsfonds im Bereich der Con-tainerschifffahrt, steht ein Nach-folgefonds mit Fokus auf den Sachwert Schiff bereits in den Startlöchern. Der neue Fonds er-öffnet die Möglichkeit, sich an opportunistischen Investitionen in Containerschiffe mit hohem Wertsteigerungspotential und vergleichsweise kurzer Laufzeit zu beteiligen. Das Zeichnungsan-gebot richtet sich an einen Kreis von unternehmerisch geprägten Privatanlegern und soll ab An-

fang 2010 zur Verfügung ste-hen. „Nie zuvor konnten in den letzten Jahren neuwertige Con-tainerschiffe auf einem derart niedrigen Preisniveau erworben

werden“, betont Hans-Jürgen Kaiser-Blum, geschäftsführender Gesellschafter von Ocean Part-ners Shipping, die Vorzüge des Angebotes.

Profi tieren von weiter nachgebenden Bewertungen bei Containerschiffen

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

Page 72: Wer plant was? 2010

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Nach der erfolgreichen Plat-zierung des ersten Solar-fonds im Vorjahr plant

die HCI Gruppe bereits einen weiteren Solarfonds, der in zwei Solarparks in Süddeutschland in-vestiert.

Dieser Fonds soll noch im ersten Quartal 2010 den Anlegern zur

Zeichnung angeboten werden. Neben dem Produktbereich der Erneuerbaren Energien liegt der Fokus der Anleger zurzeit stark auf Immobilieninvestments. Im Januar 2010 hat die HCI ihren neuen Wohnimmobilienfonds HCI Wohnkonzept Hamburg an den Markt gebracht, der in ener-gieeffi ziente Neubauwohnungen

im Hamburger Stadtgebiet investiert. Die HCI Gruppe will ihr Angebot an Immobilieninvestments eben-so wie das Produktangebot im Bereich Erneuerbare Energien im Jahr 2010 weiter ausbauen. Da-rüber hinaus wird HCI auch wei-terhin ein breites Spektrum maß-geschneiderter Produkte in der Assetklasse Schiff anbieten.

HCI Wohnkonzept gestartet-Zweiter Solarfonds in Vorbereitung

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Im Februar sind die ersten Produkte für das Privatkun-dengeschäft bereits in der

konkreten Umsetzung. Es sind zwei Deutschlandfonds mit sehr bonitätsstarken Mietern. „Die Erwartungen der Anleger werden sich 2010 nicht grund-legend ändern, das Sicherheits-bedürfnis steht weiterhin im

Vordergrund“, erläutert Josef Brandhuber, Vorsitzender des Vorstandes, die Sichtweise der Real I.S. Der erste Fonds aus der Deutschland-Reihe soll noch im 1. Quartal in den Vertrieb ge-hen. Ferner sind für 2010 auch weitere Auslandsfonds in der Planung. Die starke Fokussie-rung auf Immobilienangebote

wird sich im neuen Jahr fortset-zen. „Wir möchten ein nach-haltiges Platzierungsergebnis erzielen und planen deshalb im Privatkundengeschäft mit einem Fondsabsatz in Höhe von EUR 300 Mio. Im institutionellen Be-reich soll ein Eigenkapital von EUR 200 Mio. eingeworben werden“, so Brandhuber weiter.

Real IS: Neuer Deutschlandfonds

Im vergangenen Jahr wurden drei neue Beteiligungen initi-iert: Der Paribus Schiffsportfolio

Renditefonds X GmbH & Co. KG, der Paribus Development Ren-ditefonds XIV GmbH & Co. KG und der Paribus Renditefonds XI GmbH & Co. KG. Die Emission des Paribus Deutsche Eisenbahn

Renditefonds IX GmbH & Co. KG war so erfolgreich, dass das In-vestitionsvolumen auf bis zu 35 Millionen Euro erhöht wurde. Hier wurden die in der Prognoserech-nung kalkulierten 8 Prozent Aus-zahlung 2009 plangemäß an die Anleger ausbezahlt. Alle Beteili-gungen befi nden sich jetzt in der

Platzierungsphase. „Wir sind mit dem Verlauf unserer Unterneh-mensentwicklung hoch zufrieden. Es hat sich gezeigt, dass gut durch-dachte und konservativ gerechnete Beteiligungen gerade auch in Kri-senzeiten erfolgreich sind“, freut sich Geschäftsführer der Paribus Capital, Thomas Böcher. In 2010 will Paribus sein Platzierungsvolu-men im Vergleich zu 2009 erneut mehr als verdoppeln. „Wir haben für dieses Jahr neue Emissionen in der Pipeline. Dazu gehören unter anderem ein weiterer Wohnimmo-bilienfonds sowie eine Solar-Betei-ligung. Wir sind davon überzeugt, das sich unsere Konzepte auch in diesem Jahr bewähren“, erklärt Böcher weiter.

Paribus will 2010 Umsatz verdoppeln

Page 73: Wer plant was? 2010

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Konsolidierung auf das Kerngeschäft und eine gut gefüllte Produktpipeline

sind die Leitmotive des Hambur-ger Emissionshauses Wölbern In-vest für das Jahr 2010. „In Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sehen wir eine erhebliche Ver-schiebung der Anlegerwünsche in Richtung Sicherheit und Trans-parenz. Während die Nachfrage nach unseren Hollandfonds das Angebot deutlich überstieg, lie-ßen sich Dachfondskonzepte, Schiffe und Flugzeuge trotz guter Fundamentaldaten der Objekte

kaum noch platzieren“, begrün-det der Inhaber der Wölbern Invest, Prof. Dr. Heinrich Maria Schulte, diesen Schritt. Entspre-chend wurde die Fondssparte Global Transport jetzt geschlos-sen. Ausgebaut und personell verstärkt wurde dagegen das Im-mobilienteam. Für die seit 1993 erfolgreiche Holland-Fonds-Reihe von Wölbern Invest konnten für 2010 zwei neue Objekte mit einem Investitionsvolumen von 150 Millionen Euro für die An-leger gesichert werden. Auch Frankreich, Deutschland, Öster-

reich und Großbritannien hat der Hamburger Immobilienspezialist weiter als Zielländer im Blick. „Etablierte Märkte, erstklassige Immobilien, langfristige Miet-verträge und tadellose Bonität“ nennt Roman Menzel, Vertriebs-leiter Wölbern Invest als die wichtigsten Kriterien für sicher-heitsorientierte Core-Investments 2010. Aber auch risikominimierte Objektentwicklungen sind gep-lant. Weitergeführt werden soll auch die Sparte Private Equity. Hier ist Wölbern Invest seit 2006 mit insgesamt 3 Fonds und einem Platzierungsvolumen von rund 70 Millionen Euro am Markt. „Gerade im Segment Life Science und Cleantech verfügen wir über besonderes Know-how, das zeigt auch die gute Performance un-serer laufenden Fonds. Hier wer-den wir zur geeigneten Zeit auch wieder neue Beteiligungsmög-lichkeiten anbieten“, so Schulte. Wölbern Invest beginnt das Jahr 2010 mit einer neuen Produktpa-lette ohne Altfonds.

Wölbern Invest: Verschlankt die Produktpalette auf Immobilien und Private Equity

IMMAC plant Investitionen in Sozialimmobilien in Deutsch-land, Österreich und Großbri-

tannien. Für die Investitionstätig-keit in Großbritannien hat IMMAC bereits 2009 eine Tochtergesell-schaft in London gegründet. Die aktuellen Beteiligungsangebote Pfl egezentren Baden-Württem-

berg II und Pfl egezentren Austria VII sind derzeit in der Platzierung.

Der Deutschlandfonds investiert in zwei 2009 fertig gestellte Ein-richtungen in Singen und Wester-heim. Das Investitionsobjekt in Österreich ist ein bestehender Se-niorenwohnpark mit stationärer Pfl egeeinrichtung und Betreutem Wohnen in Unterpremstätten bei Graz.

Für 2010 erwartet IMMAC weiterhin eine starke Nachfrage

GESCHLOSSENE FONDS | Wer plant was?

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Dabei handelt es sich um ein neues Multi-Asset-Kon-zept. Investoren können

dabei zwischen drei unterschied-lichen Investmentportfolien wäh-len. Die BASIS-Variante sieht ausschließlich Investments in Im-mobilienbeteiligungen vor, wäh-rend die Variante BASIS PLUS entweder zu 30 bzw. die Variante PLUS PLUS sogar zu 60 Prozent je-weils in andere Assetklassen wie Flugzeug-, Infrastruktur-, Private Equity-, Schiffs- und Energiebe-teiligungen investieren. Bei allen Varianten liegt der Schwerpunkt innerhalb der Immobilieninvesti-tionen auf inländischen Immobi-lien - Bis zu 30 Prozent können

in Auslandsimmobilien investiert werden. Der Ankauf der Fonds-anteile erfolgt überwiegend über Zweitmarktplattformen und Zweitmarkt-Makler.

Für das Jahr 2010 blickt die WealthCap optimistisch in die Zukunft. So ist bereits im 1. Halbjahr eine Produktoffensive

geplant. WealthCap plant 270 Millionen Euro Eigenkapital ein-zusammeln. Insgesamt sollen im 1. Halbjahr vier neue Fonds an den Start gehen: ein Deutsch-landimmobilienfonds, ein Pho-tovoltaikfonds mit Investments in Deutschland, ein Zweitmarkt-fonds und ein Private Equity Fonds mit Kapitalgarantie.

WealthCapstartet im März den Vertrieb des neuen Zweitmarktfonds WMC ZweitmarktWerte 3

Wer plant was? | GESCHLOSSENE FONDS

Für das Jahr 2010 erwartet Lloyd Fonds allenfalls eine leichte Verbesserung im

Gesamtmarkt. „Mit neuen Pro-dukten und der strategischen Neupositionierung sind wir in der Lage, uns auch in einem schwie-rigen Marktumfeld zu behaup-

ten“, betont Michael F. Seidel, Finanzvorstand der Lloyd Fonds AG. Das Jahr 2009 hat gezeigt, dass derzeit vornehmlich Betei-ligungsangebote aus der Asset-klasse Immobilien gefragt sind. Allerdings sieht Lloyd Fonds für Spezialprodukte mit erhöhtem Si-

cherheitskonzept auch im Bereich Transportation gute Chancen. „Die aktuelle Schifffahrtskrise darf nicht davon ablenken, dass die Globa-lisierung weiter voranschreitet“, so Seidel. Daneben wird Lloyd Fonds künftig stärker auf den Im-mobilienbereich setzen.

Neue Produkte für das veränderte Investitionsverhalten der Anleger

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Die Maklerportale der As-sekuranzen erfreuen sich weiter steigender Beliebt-

heit: Aktuell nutzen mehr als 90 Prozent der unabhängigen Versi-cherungsvermittler die Unterstüt-zungs- und Informationsange-bote der Versicherer im Internet; 2005 waren dies erst 80 Prozent. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Qualität der Maklerportale aus Nutzersicht überwiegend ver-bessert. Gleichzeitig melden die Makler weiteren Optimierungs-bedarf bei der Funktionalität der Extranet-Lösungen an. Das aus Maklersicht beste Maklerportal im Markt bietet derzeit die VHV-Versicherung.

Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des „Makler-Absatzbarometer“ (IV/2009) des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov-Psychonomics AG aus Köln. Über 200 hauptberufl iche Versiche-rungs- und Finanzmakler wurden zum Schwerpunktthema „Mak-lerportale“ sowie zur aktuellen und zukünftigen Geschäftsent-wicklung befragt.

Nutzungsschwerpunkte und Optimierungswünsche

Am häufi gsten genutzt werden die Maklerportale der Versicherer für den Download von Vertrags-formularen sowie zur Informati-on über Versicherungsprodukte. Hoch im Kurs stehen aber auch die angebotenen Tarifi erungshil-fen, die Online-Bestandseinsicht und der Download von Software. Deutlich seltener als noch 2005

werden die Maklerportale hinge-gen zur Information über aktu-elle Branchennews genutzt; viele Makler greifen hier offensichtlich lieber auf unabhängige Informa-tionsquellen zurück.

Den größten Verbesserungsbe-darf bei den versichererspezi-fi schen Extranets sehen die un-abhängigen Vermittler derzeit im Bereich der Information über das Schaden-/Leistungsmanagement der Produktgeber sowie bei den Möglichkeiten zur Antragsver-folgung. Speziell im Firmenkun-dengeschäft werden vor allem die fehlenden Möglichkeiten zum Einholen individueller Deckungs-konzepte für die Kunden kriti-siert.

Ranking: VHV mit bestem Ge-samturteil für ihr Maklerpor-tal

Das überzeugendste Maklerpor-tal der Versicherer stellt aus Sicht der unabhängigen Vermittler der-zeit die VHV zur Verfügung, erst

mit Abstand folgen AXA und In-terRisk. Zu den Top 5 der am be-sten bewerteten Maklerportale zählen darüber hinaus die Allianz sowie die Haftpfl ichtkasse Darm-stadt. Einzelne Versicherer erhal-ten für ihre Maklerportale aktu-ell schlechtere Bewertungen als 2005, während die Topplatzierten sich teils deutlich verbessern konnten. Die Vermittler konnten ihre Favoriten aus insgesamt rund 80 Maklerportalen auswählen.

„Maklerportale bieten den Versi-cherern hervorragende Möglich-keiten zur eigenen Positionierung im Maklervertrieb. Die Nase vorn haben die Anbieter mit besonders maklerfreundlichen und innova-tiven Konzepten“, sagt Christina Barschewski, Studienleiterin bei der YouGovPsychonomics AG.

Makler-Absatzindex: Weitere Erholung im Privat- und im Fir-menkundengeschäft

Die generelle Nachfrage nach Ver-sicherungen im ungebundenen Maklervertrieb hat sich derweil weiter stabilisiert. Im Privatkun-dengeschäft lag der von YouGov Psychonomics vierteljährlich er-hobene Makler-Absatzindex für das vierte Quartal 2009 mit 12 Indexpunkten deutlich über dem Wert des Vorquartals (+2) und knapp über dem Niveau des Ver-gleichszeitraum des Vorjahres (+11; Wertbereich von minus 100 für stark abnehmend bis plus 100 für stark wachsend). Das Nach-frageniveau von 2007 (+20) wur-de allerdings klar verfehlt. Gewin-

MAKLERPORTALE: Immer beliebter, aber noch Verbesserungsbedarf

Wer plant was? | VERTRIEB

Absatzbarometer: Nachfrage im Maklervertrieb erholt sich weiter

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ner im letzten Quartal waren vor allem die Sparten Sach (saison-bedingt Kfz-Versicherungen) und Rechtsschutz. Auch Rentenversicherungen be-fi nden sich erstmals wieder im Aufwind. In der Kranken-Sparte sticht auf der Produktebene die private Krankenvollversicherung positiv hervor. Weiterhin deutlich in der Krise steckt hingegen der Absatz von Finanzprodukten.

Im Firmenkundengeschäft wurde der zurückliegende Nachfrage-einbruch weitgehend überwun-den. Gegenüber dem Vorquartal gewinnt der Makler-Absatzindex 6 Punkte, liegt mit aktuell 19 Indexpunkten aber noch immer unter dem Niveau des Vergleichs-zeitraums der beiden Vorjahre (+25 / +26). Anziehend zeigte sich die Nachfrage im vierten Quartal 2009 insbesondere bei den Sach- und Haftpfl ichtversi-cherungen.

Bei der Prognose für das Ge-samtjahr 2010 herrscht im Mak-lervertrieb vorsichtiger Optimis-mus: Fast jeder zweite Makler im Privatkundengeschäft geht von zumindest moderat steigenden Umsätzen aus, lediglich 17 Pro-zent befürchten gegenüber dem Vorjahr eine rückläufi ge Entwick-lung. Das Stimmungsbild im Fir-menkundengeschäft sieht sogar noch positiver aus.„Insgesamt ist der Maklervertrieb im Privat- und im Firmenkunden-sektor weiter auf dem Wege der Erholung. Einzelne Sparten bie-ten sogar wieder ausgesprochen

gute Absatzchancen“, analysiert Christina Barschewski.Das komplette rund 70-seitige „Makler-Absatzbarometer“ (Ausgabe IV/2009) mit den aus-führlichen Ergebnissen zum Ver-tiefungsthema „Maklerportale“ sowie zur aktuellen Absatzent-wicklung im Maklervertrieb – differenziert nach sechs Sparten im Privatkundengeschäft bzw. fünf Sparten im Firmenkunden-geschäft und insgesamt 41 Pro-dukten – kann als Einzelstudie oder im Rahmen eines vergün-stigten Jahresabos über die YouGovPsychonomics AG bezo-gen werden.

Das kommende Makler-Absatz-barometer I/2010 erscheint im April 2010. Interessierte Versiche-rer und Finanzdienstleister haben fortlaufend die Möglichkeit, ex-klusive Zusatzfragen in der vier-teljährlichen Maklerumfrage von YouGovPsychonomics zu schalten.

VERTRIEB | Wer plant was?

Viele VU stellen seit Anfang 2009 Ihre Courtagezusa-gen um und regeln in den

neuen Zusagen, dass Courtagen für Lebens- & Rentenversiche-rungsverträgen (auch fondsge-bundene Verträge) teilweise als Darlehen vorfi nanziert werden. Der Versicherungsmakler erhält dann die Courtage voll ausbe-zahlt, wobei ein Teil aufschiebend bedingt (Stornohaftung) verdient ist und ein Teil als Darlehen vor-geschossen wird.

Diese Vorgehensweise hat erheb-liche bilanzielle Auswirkungen, die die meisten Branchenkollegen noch nicht überblicken.Für diejenigen, die bilanzieren,

gerät das Betriebsergebnis in Ge-fahr und die Hausbank wundert sich über eine steigende Netto-kreditaufnahme!

Noch schlimmer zeigt sich dies oft bei den Kollegen, die eine Einnahme-/Überschussrechnung durchführen. Da dort Darlehen nicht bilanziert werden, hat der Makler dies nicht im Blick. Des-halb gibt er im Rahmen einer Selbstauskunft solche Darlehen auch nicht an. Das legen Banken dann als Kreditbetrug aus!

Auf diese Probleme weist die Ver-sicherungswirtschaft bei Vertrags-änderung offenbar nicht hin!

Solche Probleme haben Mak-ler, die Honorarvereinbarungen schließen und für größere Be-träge Stundungsvereinbarungen und Factoring nutzen, nicht.

DVVF: Vorsicht bei neuen CourtagezusagenMakler überblicken bilanzielle Folgen oft nicht!

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Eines der Erfolgsrezepte der WIFO-Gruppe ist es, dem Verbundpartner durch maß-

geschneiderte Vertriebskonzepte das optimale Arbeitsumfeld be-reitzustellen. Die konsequente Ausrichtung der einzelnen Kon-zepte auf die individuellen An-sprüche der verschiedenen Ziel-gruppen und der bedarfsgerechte Support der jeweiligen Vermittler sind der Schlüssel zum Erfolg der zu diesem Zwecke geschaffenen Aktiengesellschaften.

Die Wifo Finance AG bietet Aus-schließlichkeitsagenturen eine neue berufl iche Heimat. Perfekt ausgestattet mit umfangreichen Beratungs- und Analysetools und allen relevanten Verkaufsunterla-gen starten ehemalige Ver-treter erfolgreich in die Makler-tätigkeit. Das WIFO Exper-tenteam stellt dabei das nöti-ge Know-how zur Verfügung und unterstützt die ehemaligen Agenten bei der Einarbeitung in die neuen, un-eingeschränkten Produktwelten sowie bei Umdeckungsaktionen.

In bereits zehn Vertriebsdirekti-onen bietet die äußerst erfolg-reiche und stetig expandierende wifo konzept AG ihren Berater-

teams eine perfekte Basis für vertrieblichen Erfolg. Die durch Teamarbeit und einen ganzheit-lichen, strukturierten Beratungs-ansatz gekennzeichnete Arbeits-weise konzentriert sich in erster Linie auf Neukunden. Den Ver-mittlern werden qualifi zierte und durch die wifo konzept AG sub-ventionierte Leads geliefert, was ihnen gemeinsam mit den praxi-sorientierten Beratungsleitfäden und verstärkt durch verschiedene Schulungsbausteine zu einer überragenden Erfolgsquote ver-hilft. Beratungsschwerpunkt und Türöffner ist die private Kranken-versicherung. In diesem Bereich stehen den Vermittlern ebenfalls

Leads zu Sonder-preisen, äußerst attraktive Cour-tagesätze sowie ein Experten-Backofficeteam zur Angebotser-stellung und ex-trem schnellen Ri-sikoprüfung zur Verfügung.

Als Experten-Backoffi ce für die Sparten Bau-fi nanzierung und Bausparen fun-giert die my bau-fi AG. Auch für

diese Sparten können besonders hochwertige Leads zu Sonder-preisen bezogen werden. Je nach Wissensstand und Beratungs-schwerpunkt kann über dieses Backoffi ce vom schrankfertigen Antrag bis hin zur reinen Empfeh-

lung im Rahmen einer Tippgeber-schaft alles abgewickelt werden. Ein erheblicher Vorteil für die Verbundpartner, insbesondere da durch diese Verbindung der spartenübergreifende Zugriff von Banken auf die Bestandskunden im Zuge einer Baufi nanzierung unterbunden wird.

Seit dem 09.02.2010 ist WIFO al-leiniger Inhaber der in Ulm ansäs-sigen Financial Experts Group AG, ein bundesweit tätiges Finanz-dienstleistungsunternehmen mit dem Schwerpunkt private Kran-kenversicherung. Durch die ein-zigartige Vorgehensweise bei der Verarbeitung der Angebotsanfra-gen durch das eigene Servicecen-ter ist es den angeschlossenen Maklern möglich, qualitativ hoch-wertiges PKV-Geschäft in bislang nicht dagewesener Geschwindig-keit abzuwickeln. Dieser immen-se Vorsprung wurde auf diesem Weg der gesamten WIFO-Gruppe und somit den angebundenen Verbundpartnern zugänglich ge-macht und dauerhaft gesichert.

Auch die in 2009 besiegelte Zu-sammenarbeit mit der Marbur-ger FiNet intensiviert sich stetig.

Wer plant was? | VERTRIEB

Von Karl Burkart,Inhaber der WIFO GmbH

„Wir werden unserem Kurs

auch in 2010 treu bleiben und

unseren Verbund-partnern einen hochwertigen

Service und eine sichere, faire

berufl iche Heimat bieten.“

Karl Burkart

Vom Maklerpool zum erfolgreichen Full-Service-AnbieterWIFO auch in 2010 auf Erfolgskurs

Page 79: Wer plant was? 2010

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In 2009 waren die Unternehmen mit einem gemeinsamen Stand auf der DKM-Messe präsent, für Anfang 2010 wurde eine pari-tätische Beteiligung an einer ge-meinsamen Bildungsakademie beschlossen und auch bereits durchgeführt. Für eine effi ziente Kundenver-waltung inklusive Beziehungsma-nagement („CRM“) bietet WIFO über den unabhängigen Anbieter assapp AG ein CRM-Programm auf Microsoft-Basis mit anbiete-runabhängigen Schnittstellen zu den führenden Vergleichs-, An-

gebots- und Beratungs-programmen der Versiche-rungs- und Finanzbranche an. Die Verwaltung von Kundendaten, Doku-menten und allen son-stigen Informationen wird ebenfalls haftungssicher, revisionssicher und zeit-sparend über das CRM-Sy-stem abgewickelt. Hierbei sorgen intelligente Schnitt-stellen für einen automa-tischen Import von Kun-den- und Vertragsdaten. Zeitaufwendige manuelle Datenpfl ege entfällt, Ver-waltungskosten werden

entscheidend gesenkt. Gestal-tung und Handhabung sind an die Microsoft Produktlandschaft

angepasst. Das CRM-System ist vollständig in Outlook integriert und kann on- oder offl ine ge-nutzt werden. Das CRM-System wird permanent erweitert und kann auch auf die individuellen Bedürfnisse von Vertrieben ange-passt werden.

VERTRIEB | Wer plant was?

Das Unternehmen Die in Rheinstetten ansässige WIFO GmbH ist einer der füh-renden deutschen Maklerpools und steht für eine einzigartige Service-Abwicklung in den Spar-ten LV, KV und SHUK (privat und gewerblich). Neben den hervor-ragenden Serviceleistungen der verschiedenen Expertenteams bietet WIFO einzigartige EDV-Lösungen, Top-Konditionen und maßgeschneiderten Vertriebs-Support.

Als inhabergeführtes Unterneh-men ist WIFO entgegen dem

aktuell vorherrschenden Trend zu 100% eigenständig und da-durch absolut unabhängig. Über 20 Jahre Branchenerfahrung und eine stetige, erfolgreiche Ent-wicklung machen WIFO zu einem zuverlässigen Partner für unab-hängige Versicherungsmakler. Ein Ende des Erfolgstrends ist bei Weitem nicht in Sicht.

Als einer der ersten Maklerpools hat sich WIFO dem Rating durch die renommierte Agentur Asse-kurata gestellt. In den Katego-rien Maklerorientierung, Solidität

und Maklerzufriedenheit wur-de WIFO intensiv geprüft und mit dem Gesamtergebnis „sehr gut“ belohnt. Bemerkenswert ist dabei nicht nur das trotz der beratungsintensiven und an-spruchsvollen Rolle als Full-Ser-vice-Anbieter erfreuliche Ergeb-nis, sondern auch die Tatsache, dass sich WIFO im Gegensatz zu einigen anderen bekannten Pools der öffentlichen Beurtei-lung gestellt und dabei seine Lei-stungsfähigkeit und Vertrauens-würdigkeit nachhaltig bewiesen und dokumentiert hat.

„Als unabhängiger Full-Service-Anbieter stellen wir unseren

Verbundpartnern daher alle Möglichkeiten zur

Verfügung, um ihre Kunden optimal zu

beraten und auch selbst alle Herausforderungen

des Maklerdaseins zu meistern.“

Karl Burkart

Page 80: Wer plant was? 2010

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Folge der Finanz- und Wirt-schaftskrise war eine starke Verunsicherung von Anle-

gern. Der Wunsch nach Transpa-renz ist dadurch weiter gewach-sen. Das betrifft die eigentlichen Anlageobjekte, in die investiert werden soll, ganz allgemein und im Produkt eingerechnete Ge-bühren, Aufschläge oder Rück-vergütungen im Besonderen.

Inzwischen hat der Gesetzge-ber durch das am 05.08.2009 in Kraft getretene Gesetz zur Neu-regelung der Rechtsverhältnisse bei Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen und zur ver-besserten Durchsetzbarkeit von Ansprüchen von Anlegern aus Falschberatung (BGBl. I 2009, S. 2512 ff.). Banken mit Wirkung seit 01.01.2010 verpfl ichtet, den Inhalt jeder Anlageberatung bei Privatanlegern zu protokollieren und den Kunden eine Ausferti-gung des Protokolls auszuhändigen.

Der wesentliche Ablauf des Be-ratungsgesprächs muss nach-vollziehbar protokolliert werden. Basierend auf den Angaben, die der Kunde macht, müssen ggf. dessen Wünsche noch tief-er hinterfragt werden. Die an-schließend vom Berater erteilten Empfehlungen und die für diese Empfehlungen maßgeblichen Gründe sind dann ebenfalls zu

dokumentieren. Das Protokoll soll den Kunden grundsätzlich vor Vertragsabschluss übermit-telt werden. Die Kunden sollen kontrollieren können, ob die Be-ratung richtig wiedergegeben ist. Wenn im Protokoll Risiken dar-gestellt sind, die in der Beratung nicht vermittelt wurden, können Kunden von dem Geschäft wie-der Abstand nehmen. Bei einer telefonischen Beratung muss das beratende Unternehmen das Pro-tokoll unverzüglich übersenden. Wenn das Protokoll unrichtig oder unvollständig ist, hat der Kunde ein gesetzlich verankertes einwöchiges Rücktrittsrecht. Die Anlageberatung durch Ban-ken ist damit ein weiteres Feld, in dem die schriftliche Dokumen-tation gesetzlich gefordert wird.

Bisher bestanden entsprechende Verpfl ichtungen nach dem seit 01.01.2008 geltenden VVG und - eingeschränkt - nach § 31 WpHG. Die Beratung erfolgt in mehreren Schritten: im ersten sind von den Kunden alle Informationen über Kenntnisse und Erfahrungen in Bezug auf Geschäfte mit be-stimmten Arten von Finanz-instrumenten oder Wertpapier-dienstleistungen einzuholen, des Weiteren über die Anlageziele der Kunden und über ihre fi nan-ziellen Verhältnisse. Anhand die-ser Kriterien soll den Kunden im nächsten Schritt ein für sie ge-eignetes Finanzinstrument oder eine für sie geeignete Wertpa-pierdienstleistung empfohlen werden (vgl. dazu noch näher § 5 der Wertpapierdienstleistungs-Verhaltens- und Organisations-verordnung vom 20.07.2007). Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Verpfl ichtung zur schrift-lichen Dokumentation einer Be-ratung über kurz oder lang auf alle Finanzdienstleistungsvermitt-ler übertragen wird und auch die Produktwelt „geschlossene Fonds“ erfassen wird, die heute (noch) nicht als Finanzinstrument gilt.

Der Bundestag fordert schon seit einiger Zeit die Stärkung ei-ner produkt- und anbieterun-abhängigen Vermittlung von Fi-nanzdienstleistungen. In einem

Das ändert sich 2010 - Ein Ausblick auf schon in Kraft getretene und künftige Regulierungsmaßnahmen im Vertrieb von Finanzdienstleistungen

Von Ulrich Nastold,Rechtsanwalt der Kanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR in Köln

Wer plant was? | RECHT

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Antrag der Regierungskoalition werden die Schaffung einer Be-rufsqualifi kation und die Regis-trierungspfl icht auf Seiten des Finanzdienstleisters gefordert. Im Hinblick auf den Kundenschutz geht es um die bedarfs- und pro-duktorientierte Beratung und die Notwendigkeit, eine Berufshaft-pfl ichtversicherung vorzuhalten. Diese Punkte sind aus dem Be-reich des Versicherungsvermittler-rechtes bereits bekannt. Hierbei wird auch überlegt, im Rahmen der Registrierung die Unterschei-dung zwischen anbieterabhän-gigen und anbieterunabhängigen Vermittlern zu treffen. Ein Weg wäre, die Regelung des § 34c GewO weiter auszugestalten und die Vermittler auch hier in die ver-schiedenen Gruppen (abhängig vs. unabhängig) zu unterteilen.

Der VGF hat vor kurzem Stel-lung bezogen und den Vorschlag unterbreitet, in die Gewerbe-ordnung einen neuen § 34f ein-zufügen. Er soll die Tätigkeit als Anlagevermittler und Anlagebe-rater regeln. Teils sollen Regeln übernommen werden, die aus § 34d GewO bekannt sind. Die Industrie- und Handelskammern sollen ein Register führen. Es soll einen Sachkundenachweis geben und die Notwendigkeit, eine Be-rufshaftpfl ichtversicherung nach-zuweisen. Auch Mitarbeiter von Anlagevermittlern und Anlage-beratern müssen über eine ange-messene Qualifi kation verfügen. Näheres soll dann wiederum eine Rechtsverordnung regeln.

Ferner geht es um den Themen-komplex, welche Mindestqua-lifi kation künftig ein Vermittler von Finanzdienstleistungen auf-weisen muss. Nach Ansicht von Branchenverbänden wie z.B. des AfW Bundesverband Finanz-dienstleistungen ist man mit der bereits existierenden IHK-Qua-lifi kation zum Fachberater für Finanzdienstleistungen oder mit

dem Fachwirt für Finanzbera-tung auf der sicheren Seite. Für den möglichen künftig neu zu defi nierenden Beruf des Hono-rar- oder Finanzberaters dürften weitere Qualifi kationen erforder-lich sein, beispielsweise durch die Weiterbildung zum Certifi ed Financial Planner (CFP). Schließ-lich kann erwartet werden, dass in Umsetzung der sog. AIFM-Richtlinie die Bereichsausnahmen entfallen, die es heute für die Vermittlung von Investmentfonds und Beteiligungen an geschlos-senen Fonds gibt. Nach der Be-griffsbestimmung in Art. 3a des AIFM-Richtlinienentwurfs ist AIF (Alternative Investmentfonds) im Sinne der Richtlinie jeder Or-ganismus für gemeinsame Anla-gen (OGA), der nicht nach Art. 5 OGAW-Richtlinie zugelassen wer-den muss. Nach Art. 2 der AIFM-Richtlinie spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem AIF um einen of-fenen oder geschlossenen Fonds handelt und welche rechtliche Struktur AIF und AIFM (Alterna-tive Investmentfonds-Manager) haben. Wenn man hiervon aus-geht, werden auch geschlossene Fonds vom Anwendungsbereich erfasste Organismen für ge-meinsame Anlagen (OGA) sein. In Anhang 1 Abschnitt C. Nr. 3 der MiFID ist wiederum defi niert, dass Finanzinstrumente nicht nur übertragbare Wertpapiere, son-dern auch Anteile an Organismen für gemeinsame Anlagen sind. Damit sind geschlossene Fonds auch Finanzinstrumente im Sinne der MiFID.Allerdings fehlt es bisher an einer Defi nition des OGA-Begriffs auf europäischer Ebene. Insoweit ist noch nicht abschließend geklärt, wie weit die Geltung der Rich-tlinie tatsächlich gehen wird. Bislang versteht der deutsche Gesetzgeber unter dem OGA-Begriff lediglich Investmentfonds im Sinne des Investmentge-setzes. Geschlossene Fonds sind ausdrücklich nicht als OGA be-

zeichnet worden (vgl. Gesetzes-begründung zum Regierungsent-wurf des FRUG vom 15.11.2006, BT-Dr. 16/4028 vom 12.01.2007).Angesichts des umfassenden Ansatzes, mit dem die Richtlinie AIFM sämtliche bisher nicht regu-lierte Anlageklassen erfassen will, erscheint es unwahrscheinlich, dass geschlossene Fonds unre-guliert bleiben. Diese Auffassung bestätigte auch Uwe Wewel, Mi-nisterialrat im Bundesfi nanzmi-nisterium, auf der Jahresauftakt-veranstaltung des VGF Anfang Februar 2010. Aktuell könne zwar noch niemand sagen, wann und in welcher Form die Richtlinie verabschiedet und in nationales Gesetz gegossen wird, allerdings könnte die Richtlinie noch in die-sem Frühjahr konkrete Gestalt an-nehmen und über den üblichen Instanzenweg spätestens 2012 in nationales Recht umgesetzt sein. Wewel warnte die Fondsbranche aber auch davor, bis zu einer ge-setzlichen Regelung abzuwarten. Die Richtlinie ziele keineswegs auf die Fonds und andere An-lageinstrumente ab, sondern es ginge vor allem um die Qualität des Managements. Regelungsziel sei eine Verbesserung des Inve-storenschutzes.

Ein Marktteilnehmer schrieb dann auch gleich, dass das in der Ver-gangenheit häufi g als „grau-er Kapitalmarkt“ beschriebene Marktsegment „weiß gewaschen“ wird.

Den Emissionshäusern und Initia-toren steht somit eine weitere Be-währungsprobe bevor. Auch die Konzentration auf dem Vermitt-lermarkt dürfte dadurch weiter zunehmen. Unbestritten ist aber auch, dass eine profunde und so-lide Finanzplanung notwendiger denn je ist. Sie ist zugegebener-maßen auch schwieriger denn je. Für den qualifi zierten Finanz-dienstleister wird der Raum da-durch eher größer.

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Wer plant was? | IN EIGENER SACHE

Wer plant was 2010:

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