Date post: | 21-Jan-2018 |
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Studie:
Welche Berufsausbildungen sind durch
akademische Bildungsangebote gefährdet?– Indikatoren für eine Verschiebung von der
Berufsausbildung in akademische Studienangebote
2017
Ziel: Die Debatte um zu viel oder zu wenig Akademisierung mit aktuellen
Entwicklungen konfrontieren.
Leitfragen:
Wie groß ist der Überschneidungsbereich und damit das „Potenzial“ dafür, dass
berufliche Ausbildungen in Zukunft durch ein Studium ersetzt werden?
Wie groß ist die Akademisierungstendenz von Ausbildungsberufen bereits heute?
Welche Berufsgruppen und damit Branchen sind betroffen?
22.11.2017Titel der Präsentation 2
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Analyse der Akademisierungstendenz von Ausbildungsberufen mit einem
Mix aus quantitativer und qualitativer Analyse
22.11.2017Titel der Präsentation 3
Identifizierte Berufsgruppen
1. Existieren berufsnahe, konkur-
rierende Studienangebote?
2. Existiert ein quantitativ rele-
vantes duales Studienangebot?
3. Gibt es weitere Hinweise auf
eine verstärkte Akademisierung
(z.B. Initiativen von Anspruchs-
gruppen; betriebliche
Rekrutierungspraxis)?
Kaufmännische Berufe
Gesundheitsberufe
Metall- und
Elektroberufe
Informations- & Kommuni-
kationstechnische Berufe
Medienberufe
Laborberufe
Kriterien zur Beurteilung
hoch
mittel
niedrig
Bewertungsskala
Au
sb
ildu
ng
sb
eru
fe
Relevante Berufe
• mind. 100
Neuanfänge
• Anteil mit
HZB mind.
25%
Substituierungspotenzial der kaufmännischen Berufe
Der hohe Anteil von Auszubildenden mit HZB dokumentiert die
Attraktivität, zeigt aber auch den Umfang einer möglichen
Verschiebung von der Berufsausbildung in ein Studium.
Zwischen den kaufmännischen Ausbildungsberufen und den
wirtschafts- und verwaltungswissenschaftlichen Studiengängen
besteht eine hohe fachliche Affinität.
In den wirtschaftswissenschaftlichen dualen Studienstudiengängen
überwiegt die praxisintegrierende Variante bei Weitem – mit weiter auf-
steigender Tendenz.
In den kaufmännischen Berufen übersteigt die Nachfrage das Angebot
an betrieblichen Ausbildungsplätzen. Das kann den Zulauf zu
akademischen Alternativen zusätzlich befördern.
22.11.2017Titel der Präsentation 4
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Substituierungspotenzial der Gesundheitsberufe
Für sieben der elf Gesundheitsberufe werden korrespondierende
Studiengänge angeboten.
Insbesondre private Hochschulen versprechen sich Marktchancen und
bieten fachlich affine Studiengänge an.
In einigen der Berufe hat seit einigen Jahren ein Prozess der
Akademisierung eingesetzt hat, der u.a. durch eine Empfehlung des
Wissenschaftsrats und durch die Schaffung von Modellstudiengängen
vermutlich einen weiteren Auftrieb bekommt.
Ein Teil der Auszubildenden mit HZB nimmt im Anschluss an die
Ausbildung (aus unterschiedlichen Motiven) ein Studium auf.
22.11.2017Titel der Präsentation 5
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Substituierungspotenzial der Metall- und Elektroberufe
Die Nachfrage nach dualen Ausbildungsplätzen übersteigt das Angebot
weit. Die betriebliche Ausbildung wird also nicht von attraktiveren
Studienangeboten um benötigte Ausbildungsanwärter gebracht.
Der hohe Anteil ausbildungsintegrierender dualer Studiengänge belegt
die Koexistenz von beruflicher und fachhochschulischer Ausbildung.
Die duale Ausbildung der Metall- und Elektroberufe ist in den
Unternehmen gut verankert.
Nur ein kleiner Anteil an privaten Hochschulen bietet fachlich affine
Studiengänge an, denn der Kostenaufwand ist im Vergleich zu anderen
Fächern hoch.
22.11.2017Titel der Präsentation 6
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Substituierungspotenzial der informations- und
kommunikationstechnischen Berufe
Die duale Ausbildung hat sich ebenso etabliert wie stark anwendungs-
und professionsorientierte Studiengänge auf Seite der
Fachhochschulen.
Eine beachtenswerte Anzahl von ausbildungsintegrierenden dualen
Studiengängen deutet auf eine inhaltliche Affinität hin.
Auf Grundlage des verfügbaren Datenmaterials ist allerdings nicht
erkennbar, dass derzeit für die dualen Ausbildungsgänge
Substitutionsgefahren durch entsprechende duale Studiengänge
bestehen.
22.11.2017Titel der Präsentation 7
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Substituierungspotenzial der Medienberufe
In den Medien-Berufen hat sich die duale Ausbildung etabliert. Die
gewählten Indikatoren deuten – außer bei den kaufmännischen
Medienberufen – nicht auf ausreichende inhaltliche Überschneidungen
von Studien- und Ausbildungsangeboten hin, um von
Substituierungspotenzialen ausgehen zu können.
Grundlagen für die geringe Affinität von Studium und Ausbildung in
Medienberufen bilden die starke handwerklich-technische Prägung
vieler Medienberufe, der hohe Aufwand der Durchführung von
Studiengängen für private Anbieter und die mittelständische Struktur
der Medienwirtschaft, die Formate wie das duale Studium bisher nicht
ausbaut.
22.11.2017Titel der Präsentation 8
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Substituierungspotenzial der Laborberufe
Trotz inhaltlicher Überschneidungen ist kein Wettbewerb zwischen
beruflicher und akademischer Ausbildung zu erkennen.
Weder führen entsprechende akademische Angebote zu einer
Unterdeckung des Ausbildungsplatzangebots noch zeigen die
etablierten Unternehmen Tendenzen, die duale Ausbildung oder die
Einstellung von schulisch Qualifizierten zugunsten der von
akademischen Absolventen zu reduzieren
22.11.2017Titel der Präsentation 9
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Fazit: Gesundheits- und kaufmännische Berufe befinden sich im Sog der
Akademisierung, sonst stabile Koexistenz
Die Ausbildung in kaufmännischen und in Gesundheitsberufen
kann sich künftig noch stärker in die Hochschulen verlagern.
In den Metall- und Elektroberufen, den Informations- und
Kommunikationstechnischen sowie den Medien- und den
Laborberufen gibt es bisher eine stabile Koexistenz von
beruflicher und fachhochschulischer Ausbildung.
22.11.2017Titel der Präsentation 10
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Bildungspolitische Konsequenzen
Gestaltung des Überschneidungsbereiches statt
Abgrenzung beruflicher und akademischer Bildung;
Kooperation statt Wettbewerb
Entwicklung von Modellen wechselseitiger
pauschaler Anrechnung / Anerkennung und
Anrechnung von Lernleistungen in fachaffinen
Segmenten
Ausbau von trialen Lernortkooperationen
Förderung ausbildungsintegrierter statt
praxisintegrierter dualer Studiengänge
22.11.2017Titel der Präsentation 11
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Bewertung der Akademisierungstendenz der sechs Berufsgruppen im
Überblick
22.11.2017Titel der Präsentation 12
Kaufmänn-
ische Berufe
Gesundheits-
berufe
Metall- und
Elektroberufe
Informations-
& Kommuni-
kationstechni
-sche Berufe
Medienberufe Laborberufe
Konkurrierende
Studienangebote Nicht
ausgewiesen
Quantitativ relevante
duale Studienangebote Nicht
ausgewiesen
Hinweise auf verstärkte
Akademisierung Nicht
ausgewiesen
Substitutions-
potenzial
hoch mittel niedrig
22.11.2017Titel der Präsentation 13
Euler, Dieter; Severing, Eckart (2017):
Welche Berufsausbildungen sind durch
akademische Bildungsangebote gefährdet?
Indikatoren für eine Verschiebung von der
Berufsausbildung in akademische
Studienangebote.
Hg. v. Bertelsmann Stiftung. Gütersloh.
Online verfügbar unter www.chance-
ausbildung.de/welche-berufsausbildungen-
gefaehrdet.
DOI 10.11586/2017032
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www.bertelsmann-stiftung.de
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