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Weiteres über die uigurische Nāmasaṃgῑti

Date post: 23-Dec-2016
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GEORG KARA Weiteres über die uigurische Namasamgiti I Nach dem Erscheinen des Bandes VIII der Berliner Turfantexte (1977) 1 , in dem wir außer dem Guruyoga von Sa-skya Pandita auch 39 Fragmente der uigurischen Versionen des tantrisch-buddhistischen Werkes Mañjusrínámasamgiti veröffent- licht hatten, fand Dr. Peter Zieme noch einige kleinere Bruchstücke in der Ber- liner Turf ansammlung, die von ihm anhand unserer Ausgabe und der mongolischen Version von 1592 (ed. Ligeti) als Fragmente der NämasamgUi identifiziert wurden. Hier folgt eine Bearbeitung dieser Fragmente als Fortsetzung unserer gemeinsa- men Bemühungen um den uigurischen Mañjuári, in dessen Gestalt die allmächtige Weisheit verkörpert ist und dessen Verehrung mehrere mittelalterliche Über- setzungen ins Uigurische in zahlreichen Blockdruckausgaben der Yuan-Zeit gewidmet waren. Die Möglichkeit der Veröffentlichung verdanke ich Herrn Dr. Zieme und dem Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der AdW der DDR, das unsere Zusammenarbeit seit Jahren unterstützt. 1. Blockdruckfragment Τ I (Mainz 93), BTT VIII Β 208 ff. 1 Ϊ 2. alti ygrmi yarim-ning yarím y 3. iltindäci árür : bölük-süz ülüs-süz 4. ülüs-tin ärtmis ärür : törtünc dyan .... 5. iltindäci ärür : : alqu dyan bölük 6. samadi dyan-nïng uyus-ïn-lï tözin-Ii 7. biltäci ärür : samadi dyan ät'özlüg 8. ärür : alqu tüs ät'özlär 9. blgürtmä Z. 6 und 7 : Neben uig. samadi ist samädhi auch mit Brähmi-Silben geschrieben. Z. 1 : Siehe BTT VIII Β 208, alqu uyur-luy ärip artuqraq uyursuz ärür : (von -luy ab : ergänzt auf Grund der Parallelen). Z. 2 : In BTT V I I I Β 208 ist nur ygrmi a/. . . erhalten ; der Text ist hier mit Hilfe der Paralleltexte rekonstruiert ; yarïm y .. . kann als yarïm-ï tamizlm\tam%z\tigli (mit oder ohne Plural und Akkusativ) wieder- 1 G. Kara-P. Zieme, Die uigurischen Übersetzungen des Guruyogas „Tiefer Weg" von Sa-skya Pandita und der Mañjuérinámasaipgiti, Berlin 1977 (Berliner Turfantexte VIII). Zur Erklärung der im vorliegenden Beitrag verwendeten Abkürzungen s. die genannte Ausgabe. Toten buch = P . Zieme-G. Kara, Ein uigurisches Totenbuch, Näropas Lehre in uigurischer Übersetzung von vier tibetischen Traktaten nach der Sammelhandschrift aus Dunhuang British Museum Or. 8212 (109), Budapest 1978. 15· Brought to you by | National Dong Hwa University Authenticated | 134.208.103.160 Download Date | 3/27/14 12:01 AM
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G E O R G K A R A

Weiteres über die uigurische Namasamgiti

I

Nach dem Erscheinen des Bandes VIII der Berliner Turfantexte (1977)1, in dem wir außer dem Guruyoga von Sa-skya Pandita auch 39 Fragmente der uigurischen Versionen des tantrisch-buddhistischen Werkes Mañjusrínámasamgiti veröffent-licht hatten, fand Dr. Peter Zieme noch einige kleinere Bruchstücke in der Ber-liner Turf ansammlung, die von ihm anhand unserer Ausgabe und der mongolischen Version von 1592 (ed. Ligeti) als Fragmente der NämasamgUi identifiziert wurden. Hier folgt eine Bearbeitung dieser Fragmente als Fortsetzung unserer gemeinsa-men Bemühungen um den uigurischen Mañjuári, in dessen Gestalt die allmächtige Weisheit verkörpert ist und dessen Verehrung mehrere mittelalterliche Über-setzungen ins Uigurische in zahlreichen Blockdruckausgaben der Yuan-Zeit gewidmet waren. Die Möglichkeit der Veröffentlichung verdanke ich Herrn Dr. Zieme und dem Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie der AdW der DDR, das unsere Zusammenarbeit seit Jahren unterstützt.

1. Blockdruckfragment Τ I (Mainz 93), BTT VIII Β 208 ff.

1 Ϊ 2. alti ygrmi yarim-ning yarím y 3. iltindäci árür : bölük-süz ülüs-süz 4. ülüs-tin ärtmis ärür : törtünc dyan . . . . 5. iltindäci ärür : : alqu dyan bölük 6. samadi dyan-nïng uyus-ïn-lï tözin-Ii 7. biltäci ärür : samadi dyan ät'özlüg 8. ärür : alqu tüs ät'özlär 9. blgürtmä

Z. 6 und 7 : Neben uig. samadi ist samädhi auch mit Brähmi-Silben geschrieben. Z. 1 : Siehe BTT VIII Β 208, alqu uyur-luy ärip artuqraq uyursuz ärür : (von -luy ab : ergänzt auf Grund der Parallelen). Z. 2 : In BTT V I I I Β 208 ist nur ygrmi a/. . . erhalten ; der Text ist hier mit Hilfe der Paralleltexte rekonstruiert ; yarïm y .. . kann als yarïm-ï tamizlm\tam%z\tigli (mit oder ohne Plural und Akkusativ) wieder-

1 G. Kara-P. Zieme, Die uigurischen Übersetzungen des Guruyogas „Tiefer W e g " von Sa-skya Pandita und der Mañjuérinámasaipgiti, Berlin 1977 (Berliner Turfantexte VIII ) . Zur Erklärung der im vorliegenden Beitrag verwendeten Abkürzungen s. die genannte Ausgabe. Toten buch = P . Zieme-G. Kara, Ein uigurisches Totenbuch, Näropas Lehre in uigurischer Übersetzung von vier tibetischen Traktaten nach der Sammelhandschrift aus Dunhuang British Museum Or. 8212 (109), Budapest 1978.

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hergestellt werden; für die Wörter für „Tropfen" s. BTT VII A 233: BTT VIII Β 204; Totenbuch 279, 515. Die Parallelen:

Sanskrittext (RV, 69): sarvàkàro niräkärah akalah kalanätitas sarva-dhyâna-kalâbhikçah samädhi-käva-käyägryah nirmäna-käya-käyägrvo

çodasârdhârdha-bindu-dhrk j caturtha-dhyána-koti-dhrk|¡ samâdhi-kula-gotra-vit ¡ sarva-sambhoga-kâya-râtH (buddha -nirmäna-vamsa-dhrk | )

Tib. (BD 41b—42a): |rnam-pa kun-ldan rnam-pa med| |bcu-drug phyed-phyed thig-le 'chañ| |yan-lag med-pa rcis-las 'daß| |bsam-gtan bzi-pa'i rce-mo '5haù|

|bsam-gtan [42 a] yan-lag kun ses-sin| |tiñ-'jin rigs dan rgyud rig-pa| ¡tiñ-'jin lus-can lus-kyi mchog| |loñs-spyod rjogs-sku kun-gyi rgyalj

|sprul-pa'i aku-ste sku-yi mchog|

Mong. (14. Jh./1592, Transkription ed. Ligeti S. 152, 75a-76a; in Klammern: die BD-Varianten): qarnuy düri-tü ba tegüs düri ügei: arban jiryuyan jarim-un (BD jarim-un jarim) dusul-tu (BD dusul-i bariyci): üyes ügei toyan-'aca (BD -aca) nögcigsen : dörben diyan-i (BD -u) üjügür bariyci : :

diyan-u (BD immer: diyan-) [BD 42a] üyes bügüde-yi medegci: diyan-u ijayur kiged ündüsün-i medegci: diyan (BD diyan-u) beye-tü (BD bey-e-tü) beye-sün (BD beyes-ün) degedü: tegüs jiryalang-un toyuluysan (BD : fehlt) bey-e qamuy-un qan : :

qubilyan (BD qubilyan-u) bey-e-tü (BD -dü) beyes-ün degedü:

Übersetzung der uigurischen Version : „[Er hat alle Formen, er ist gänzlich ohne Formen]. (2) Sechzehn [Tropfen]viertel (3) hält er. Er ist ohne Teile (Hend.), (4) er ist über die Teile hinausgegangen. [Der Spitze] des vierten Dhyäna (5) ist er der Halter. — Aller Dhväna-Teile (Hend.?), (6) des Samädhi-Dhyäna Ursprung und Wesen (8) lernt er [laut den Parallelen soll man noch am Ende der Z. 7 ergänzen: ,,er ist der beste Körper"]. [Er ist der Herrscher] aller Frucht-Körper. — (9) Mit dem Erscheinungs[körper ist er versehen, er ist der beste Körper]." (Die 4 Samädhi-Dhvänas 8. BTT VIII Β 180 . )

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D i e u i g u r i s c lip Xâmasamgiti 229

2. Blockdruckfragment U4414, ergänzt auf Grund von BTT VIII Β 215-218

1. köni tüziini tuymiv virtincü-nüng uduzyaqi ärür: : 2. tapinyuluq öggülük külägülük yuküngülük:

(Zwischenraum zwischen den Seiten) 3. iirük uzatï turqaru ayïr ayay tapiy uduy qilyuluq ymä: ayayuluq ötüngülük-

lärtä yigi . . .

Übersetzung in B T T V I I I S. 111: „[Der Samyaksambud]dha [ist der Führer der] Welt. [Unter denjenigen, denen zu opfern ist,] die zu loben (Hend.) [und vor denen man sich zu verneigen hat und denen man auch lange und ständig Ver-ehrung und Opfer darzubringen hat, die zu achten sind und vor denen zu bitten ist, ist er der Beste . ]"

3. Blockdruckfragment U 4462 (zum Fragment U 4461)

1 yoq nom-tin blgülüg bolmxs-2. qa yukünéüm bolzun sizingä : yukünürmn sizingä: 3. burxan blgülüg bolyu-ga: kok qaZi'y-tïn

(U 4461 + 4462) 4. bolmß-qa yukünéüm bolzun sizingä : yukünürmn 5. sizingä bilgä bilig-tin blgülüg bolmïs-qa 6. mayacal yilvi kömän toor-qa yuküncüm bolzun

(U 4461) 7. sizingä: yukünürmn sizingä burxan-qa (oder -Ιϊγ?) 8. oynay urmaq qïltacï-sïnga : alqu-ta alqn-qa 9. yukünürmn sizingä: bilgä bilig ät'özlüg-

10. kä yuküncüm bolzun sizingä:

Vgl. B T T V I I I Β 235-241 . Das für unsere Mns-Ausgabe in B T T V I I I zu spät gefundene, winzige Fragment zeigt, daß der uig. Übersetzer die Wortfolge freier behandelte, als wir anhand der Parallelen vermuteten. So sind unsere dortigen Ergänzungen diesem Textchen nach folgendermaßen zu emendieren:

yoq nomtïn bälgülüg bolmïsqa yüküncüm bolzun sizingä: yükünürmän sizingä burxan bälgülüg bolyuqa: kök qalïytïn bolmiáqa yükünéüm bolzun sizingä: yükünürmän sizingä bilgä biligtin bälgülüg bolmïsqa:

mayacal yilvi kömän toorqa yüküncüm bolzun sizingä: yükünürmän sizingä burxanqa oynay urmaq qïltacïsînga : alquta alquqa yükünürmän sizingä : bilgä bilig ät'özlügkä yüküncüm bolzun sizingä:

Für die Ergänzung yoq nom-tin „aus dem Nichts-Dharma" s. skr. abhava-, chin, wu (Mns 1592), tib. med-pa- (1592; BD), dfias-med- (Kanjur-Text nach RV) , mong. ügey-ece (1592; BD).

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Übersetzung : „Für den, der aus dem Niehts-Dharnia erschienen ist, sei meine Verehrung, für

Euch. Ich verehre Euch, der Ihr als Buddha erscheinen werdet. Für den, der aus dem Himmel erschienen ist, sei meine Verehrung, für Euch. Ich verehre Euch, der Ihr aus der Weisheit erschienen seid.

Für das Mäväjäla-Zaubernetz sei meine Verehrung, für Euch. Ich verehre Euch, der Ihr für die Buddhaschaft Vergnügen schafft. Den, der alles über alle ist, verehre ich, Euch. Für den, der den Weisheitskörper hat, sei meine Verehrung, für Euch."

Hier kann man eine gewisse Regelmäßigkeit im Wechsel der synonymen Formen yükünóüm bolzun (yb) und yükünürmän (y) mit sizingá (s) in folgender Weise re-konstruieren :

»ybs ybs ys ys

ybs ys ys und ybs.

Im Gegensatz zu den vorliegenden chin., tib. und mong. Parallelen, wo eine monotone Formel vorherrscht, finden wir das Vorbild des uig. Prädikatwechsels im Sanskrittext in ähnlicher Weise, wo die Formen ñamas (te und tubhyam) und namo'stu te sowie namo namah verwendet werden :

abhavodbhava ñamas te 'stu ñamas te buddha-sambhava| gaganodbhava namas tubhyam ñamas te k§ána-sambhava|¡ mäyä-jäla namas tubhyam namas te buddha-nätaka| namas te sarva sarvebhyo kçâna-kâya namo 'stu te||

(s. RV S. 75, Faksimile : S. 220). Dies kann ein Beweis dafür sein, daß die vorhan-dene uig. Übersetzung auf ein Sanskritoriginal zurückgeht und nicht aus dem Tibetischen oder Chinesischen stammt, bzw. dafür, daß die Übersetzung nicht ohne Berücksichtigung des Sanskrittextes angefertigt wurde.

4. Blockdruckfragment Τ I 607 (Mainz 305) + Τ II 904 (U 4134)

Dieses Fragment, Anfang des „Zweiten Rades", ist in der Reihe der schon publi-zierten Stücke vor Ζ. Β 244-256 (parallel zu BD 51a-52a) und Roborovski 1 + U 5223 (parallel zu BD 64a-67a), Nachtrag, in BTT VIII, anzuordnen.

1 2 bastïnqï tilgän-ig öggöliik külägülük bir ygrmi 3. padak-lar ärür: 4. vcir iliglig vcir-a 5. bo nama sangit mancusiri 6. ärtingü ariy yruq yaltriq-ΐϊγ

( + U 4 1 3 4 ) 7. bilgä bilig-i ärip: ' kizläk-8. lig-i bolmis ärür: alqu

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Die uigurische NämasarngUi 231

9. tuyunmaq-ï ärür: köni tüz tuymaq 10. uqmaq-i ärür: ädgün barmi§ 11. kälmis-lär-ning üzäliksiz 12. uqmaq-ï ärür: utmïs-lar

Ζ. 5: Neben uig. nama usw., mit Brâhmï-Silben, nâmasamgîti mañjusrl.

Mong. Paralleltext laut BD 49a-50a : Tartayan vcir-du Vcir bariyci a ene kemebesü bi cinu sedkil-dür ni yuca tarniß-un qamuy nom-un cinar-un adis-did-iyar adistid orosi-yuluysan buyu: angqan-u kürdün-i dayan sayisiyaysan arban nigen baday bolai : busu ber ra r tayan vcir-du Vcir bariyci a ene Nam-a-sanggiti kemebesü masi [49b] oyoyata bisiluysan buyu: kejiy-e-de qamuy-i medegci-yin beige bilig kiged bey-e kelen sedkil-ün niyuca inu boluysan bolai : qamuy tegüncilen iregsed-ün burqan-u bodi qutuy anu bolai : üneger toyuluysan burqad-un [50a] ilete uqaqui anu bolai: qamuy tegüncilen iregsed-ün deger-e ügegü anu bolai : qamuy sayibar oduy-sad-un nom-un òinar-i uqaqui anu bolai :

Tib. Text ebenda: Lag-na rdo-rje Rdo-rje-'chañ 'di ni ñas khyod-kyi rgyud-la sñags-kyi chos-ñid thams-cad-kyis byin-gyis brlabs-pa'o| |gzan yañ Lag-na rdo-rje Rdo-rje-'chañ 'di ni Mchan yañ-dag-par [49 b] brjod-pa sin-tu yoñs-su dag-pa yoñs-su byañ-ba-ste| ji srid tham3-cad mkhyen-pa'i ye-ses dan sku dan thugs-kyi gsañ-bar gyur-pa*o| |de-bzin gsegs-pa thame-cad-kyi sañs-rgyas-[50a]-rnams-kyi mñon-par rtogs-pa*o| |de-bzin gsegs-pa thams-cad-kyi bla-na med-pa'o| |bde-bar gsegs-pa-rnams-kjd chos-kyi dbyiñs rtogs-pa'o|

Übersetzung des uig. Fragments: „O [Vajrapäni-Vajradhara, was dies betrifft, habe ich dir im Sinn die Einweihung durch die Einweihung aller Dharmawesen der geheimen Tantrae eingeweiht. — Dies] sind [die elf] Strophen (pädaka) [des Lobpreises des ersten Rades.] — [Weiter-hin, o] Vajrapäni-Vajra[dhara, was] diese Nâmasamgîti des Mañjuérí [betrifft], so ist sie äußerst rein und glanzvoll (Hend.). [Sie ist] die Weisheit [der jeweiligen Allwiesenden und ihr Geheimnis des Körpers, der Rede und des Sinnes geworden. Sie ist die Buddhaschafts-Bodhi-Seligkeit aller Tathägatas. Sie ist] die Einsicht [der Samyaksambuddhas. Sie ist das Höchste für alle] Tathägatas. [Sie ist das Dharmadhätu-Verständnis der Sugatas.]"

II

Für uns tauchte erst jetzt in einem Kolophonfragment, das von Dr. Zieme publi-ziert wurde (Zur buddhistischen Stabreimdichtung der alten Uiguren, in: Acta Orient. Hung. 29 [1975], 197-199), der indische Name des uigurischen Gelehrten Karunadäsa in uigurischer Schrift auf. Am Ende des Druckvermerkgedichts figuriert er als aëari ksi Karuiwdaz situ, der Lehrer Karunadas situ, Übersetzer „dieses reinen Nama sangit nom ärdini (Nämasamgiti-Dharma-Juwels), das von

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Säkyamuni Buddha (dessen Name erhaben ist) im Ärya-mäyäjäla-mahäyoga-tantra gepredigt wurde", und das 1302 in demselben Großen Kloster des Weißen Reliquienturms (Aq stup-luy uluy vxar ~mong. Öayayan suburyalu yeke süme~ chin. Battasi) gedruckt wurde, wo 1312 die kommentierte Ausgabe des mongo-lischen Bodhicaryävatära (ed. Haenisch, Cleaves, Ligeti), in der chinesisch-mon-golischen Kaiserstadt Taydu (s. noch L. Tuguseva, Dva kolofona iz sobranija drevneujgurskich rukopisej, in: Tjurkologiceskij Sbornik 1975 [Moskau 1978], 254, Bruchstück eines Blockdruckkolophons: Taydu balïq-ta[qï'>.], vgl. mong. 1312 Daidu, 1338 Daitu ~ chin. Dadu) angefertigt wurde.

Das Blockdruckfragment enthält keinen Teil des ins Uigurische übertragenen Werkes. Der zitierte Tantra-Titel ist wohl irreführend. Nichtsdestoweniger gibt es keinen Zweifel daran, daß das in Versen verfaßte Kolophon zu der nicht weniger poetischen, jedoch nicht in Stabreimen geschriebenen MañjusrI-Litanei gehört. Erstens weist darauf der unvollständige, kurze Titel Nama sangit (nom árdini) hin. Derselbe Kurztitel kommt auch in dem hier als 4. behandelten Fragment und in den älteren mongolischen Versionen als Nama sanggiti vor. Zweitens ist zwar der „täuschende" Tantra-Name Mäyäjäla sowohl dem tibetischen als auch dem chinesischen Tripifaka als Titel eines selbständigen Werkes bekannt, s. Bunviu Nanjio, A Catalogue of the Chinese Translation of the Buddhist Tripitaka (Oxford 1883) Nr. 1022: Foshuo yuijia dajiaowang j ing = Buddhabhäsita yoga-mahätan-traräja-sütra = Mäyäjäla-mahätantra-mahäyäna-gambhira-näya-guhya-paräsi-sü-tra = Taisho Nr. 890 sowie tib. Tripitaka, Kanjur Nr. 102, Rgyud ja 59 a 4 - 1 0 3 a 4 , Rgyud-kyi rgyal-po chen-po sgyu-'phrul dra-ba zes bya-ba = Mäyäjäla-mahätan-traräja-näma, jedoch enthält dieses Werk die Nämasamglti nicht und kann somit allenfalls als Quelle und Grundlage in Frage kommen. Der Titel Mäyäjälatantra findet sich aber in unserem uigurischen Text, B T T V I I I Β 28, als uluy tantir-a yilvi toor „das große Tantra, das Zaubernetz (genannt)", vgl. auch hier, Fragment 3, U 4461, mayaëal yilvi kömän toor als einer der „Namen" von Mañjusrí, weiter im Mong., B D 5a—b, yeke dandr-a yilvi qubil-yan-u toor-i . . . nomlan soyur*q—a „Geruhe . . . das große Tantra, das Zaubernetz, zu predigen" ~t ib . , ebenda, rgyud-ëhen sgyu-'phrul dra-ba-las . . . bsad-du gsol „Aus dem großen Tantra, dem Zaubernetz . . . geruhe zu predigen", weiterhin mong. yelvi qubilyan-u toor-un yosun-i üjügülügii~tib. sgyu-'phrul dra-ba'i chul bstan-pa „(der Weg), der die Methode des Zaubernetzes zeigt", und schließlich in dem langen Schlußtitel in der-selben Ausgabe der BD-Version, 82b—83a, mong. Qutuy-tu yelvi qubilyan-u toor arban jiryuyan mingyan toyatu mahä-yoga-yin dandr-a-yin ejen-ü samadi-yin toor-un bölög-ece yaruysan ilaju tegüs nogóigsen tegünéilen ireg*sen Sigemüni burqan-u nomlay*san ilaju tegüs nogóigsen Manju*siri injana-sadu-a-yin ünemle-küi ner-e-yi [83a] üneger ügüleküi tegüsbe: : ~ t ib . 'Phags-pa sgyu-'phrul dra-ba stori phrag bcu-drug-pa rnal-'byor chen-po'i rgyud-kyi bdag-po tiii-fie-'jin dra-ba'i le'u-las phyun-ba bèom-ldan 'das de-bzin gsegs-pa Säkya thub-pas gsuñs-pa bcom-ldan 'das 'Jam-dpal ye-ses sems-dpa'i don dam-pa'i mchan [83a] yan-dag-par brjod-pa rjogs-so \ ]„Das wahre Aufzählen der Namen von ausgezeichneter Bedeutung (mong. : ;,der wahrhaften Namen") des Tathägata Mañjusrí-Jnänasattva, (das Aufzählen,) das aus dem Kapitel ,das Meditationsnetz (Samädhijäla), der Herr des Mahäyogatantra" des heiligen (Werkes) mit 16 Tausend Versen des Zauberver-wandlungsnetzes entstanden und das vom Bhagavan Tathägata Öäkyamuni

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Die uigurische Xämnsamglti 233

gepredigt wurde, ist beendet" (leicht abweic hend in skr.-tib.-mong.-chin. Mns von 1592), ähnlich in Raghu Viras Version (RV S. 104) skr. ärya-mäyä-jäla-sodasa-eahäsrikän mahä-yoga-tanträntah-pâti-sa meld hijäla-pataläd-bhagavato-manjusri-jnäna-sattvasya-parämarthä näma-saiigUir bhagavat-tathägata-l$äkya-muni-bhäsitä samäptä (1592 : °ptah) sowie in der uigurischen Blockdruckausgabe des Sanskrittex-tes in uigurischer Schrift mit interlinearer Brâhmï-Version, Τ I I S 25 (U 4703 i):

ary-a may-a calat sodas-a saxasiri-kan mxa yoga dantir-a anda padi samati cala padalat bagavat t a taga ta sakva: moni basita bagavado maneusiri inyana satvasy-a parama ar ta ñama sañggit-i sakala pari samapda : : sadu sadu : · j ·

( ~ s kr. taldd-bhagavat-tathägata Säkya-muni-bhäsitä bhagavato°, °samgîti-saJcalah parisamäptä).

Auì Grund der technischen Angaben (Duktus; Breite zwischen den Randlinien, den Zeilen sowie den „Blät tern") lassen sich die Fragmente U 4461 und U 4462, die zu demselben Blat t gehören, als ein Teil aus Karunadäsas Version identifi-zieren.

III

Daß Karunadas /Karunadäsa nicht nur im buddhistischen Geistesleben für seine Landsleute bedeutend war, sondern am Kaiserhof auch wissenschaftliche und politische Tätigkeiten ausübte, zeigt seine Biographie im Kapi te l 134 des Yuan shi (vgl. auch die türkische Übersetzung von B. ögel, Sino-Turcica, Taipei 1964, 125f.):

„Karunadas, Uigure, Kenner der indischen (tianzhu) Lehren ( jiao, skr. éäsana) und der Sprachen aller ( = mehrerer) Länder, vorsitzendes Mitglied (xiaoshi chengzhi) der Hanlin-Akademie. Anzang Cayadas ( = skr. Jayadâsa) empfahl ihn dem (Kaiser) Shizu (Qubilai), der ihn an den Hof rief und ihm befahl, mit dem guoshi das buddhistische Gesetz zu erklären. Der guoshi war aber ein Tibeter, und in der Rede konnten sie sich nicht verständigen. Der Kaiser befahl deshalb dem Karunadas, den guoshi zu begleiten und seine Gesetzes(lehre), Sprache und Schrift (zi) zu lernen. Nachdem er im selben Jahr alles erlernt hatte, übersetzte er mit uigurischen Buchstaben (zi; vermutlich auch: ins Uigurische) indische (xitian) und tibetische Sütras ( j i ng ) und Sastras (lun), und diese, in schriftlicher Fo rm vollendend, übergab er dem Kaiser, der befahl, sie durch Blockdrucke zu verviel-fältigen und den Prinzen (zhuwang) sowie den großen Beamten (dachen) zu schen-ken.

Als aus dem südwestlichen Kleinstaat Singqala-Divi (schon) mehr als zwanzig-mal Gesandte am Hof ankamen, [oder: Als aus . . . S. eine Gesandtschaft aus mehr als zwanzig Personen am Hof ankam. Die letztere Übersetzung findet sich bei ögel],

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war es Karunadas, der ihr Memorandum (biaozhang) vor dem Kaiser unterbreitete. (Es lautete :) .Alle Länder fürchten sich davor, sich dem Hof zu unterwerfen. Es ist ratsam, das Heer in Bewegung zu setzen und Siam, Loqu, Mabar, Kolam, Sumu-dura, alle diese Staaten, zu bestrafen.' Karunadas unterbreitete (aber folgendes): ,Diese alle sind winzige Länder. Was für einen Vorteil gibt es, wenn auch noch sie erworben werden ? Das Heer in Bewegung zu setzen : (das ist nichts anderes als) das Leben des Volkes überflüssig zu ruinieren. Es gibt keine bessere (Lösung), als Gesandte zu schicken und (die Lage) dem unglücklichen oder glücklichen (Aus-gang der Mission) entsprechend anzuordnen. Wenn (diese Länder) sich uns nicht unterwerfen, wird e3 nicht zu spät sein, sie anzugreifen.' Der Kaiser billigte seine Worte und befahl Yaolayenu (*Yol Ayinu?), Tiemie (*Tämä) und anderen, die mehr als zwanzig Länder, die zu unterwerfen seien, als Gesandte zu besuchen.

Im 24. Jahr Zhiyuan (1287) schlug der Minister (chengxiang) Sängä vor, (Karu-nadas) zum Mitglied (xiaoski) der Hanlin-Akademie zu ernennen. Der Kaiser aber sagte: ,Karunadas' Amt ist nicht von dir vorzuschlagen.' Doch beförderte er ihn zum Vorsitzenden Mitglied (xiaoshi chengzhi) der Hanlin-Akademie und schickte ihn zu dem (damaligen Prinzen, dem späteren Kaiser) Chengzong (Temür öljeitü), in dessen besonderer Hauptstadtresidenz zu dienen und zu überwachen, daß der (Prinz) sich des Trinkens enthalte und die Vorschriften beachte. Als (1295) Chenzong den Thron bestieg, gedachte er seiner Treue und beförderte ihn zum Rang yonglu dafu dasitu, und sich seines hohen Alters erbarmend, befahl er, daß man ihn (Karunadas) in den Palast mit einem Wagen hereinfahren lasse. Als (1312) Jenzong (Buyantu) den Thron bestieg und den Ratschlag annahm, die über-flüssigen Beamten zu entfernen, blieb allein Karunadas, wie vorher, im Rang situ, und er wurde zusätzlich zum Rang kaifu yitong sansi ernannt sowie mit einem Jadesattel beschenkt. Er starb im 8. Mondmonat desselben Jahres (September 1312)."

Anmerkungen zu Karunadas' Biographie

Hanlin xiaoshi chengzhi·. Siehe P. Ratchnevsky, Un code des Yuan I, Paris 1937, 148—149: Titel der Vorsitzenden Mitglieder der Hanlin-Akademie; von 1264 bis 1318 wuchs ihre Anzahl auf 8. Die Wörter xiaoshi „ . . . der . . . Akademie" könn-ten auch als Attribut zum darauffolgenden Namen Anzang Cayadas verstanden werden. Diese Stelle in Karunadas' Biographie beweist, daß Anzang und Anzang Cayadas/Jayadäsa identisch sind. Dieser uigurische Gelehrte mit einem chine-sischen und einem indischen Namen, Übersetzer buddhistischer, historischer und botanischer Werke sowie Dichter stammte aus Bisbalïq, am mongolischen Hofe diente er seit Möngkes Regierungszeit, er starb 1293 (s. W. Fuchs, Monumenta Serica X I (1946), 42ff. ; ögel Sino-Turcica 120). Das Andenken an seine dichte-rische Tätigkeit bewahren die in einem handschriftlichen Faltbuch überlieferten uigurischen Verse, wo er Antsang Xnlim kävsi, d. i. Anzang Hanlin xiaoshi, Mitglied der Hanlin-Akademie, heißt (s. Arat E T S 170 Text 16 Z. 164(30)110; kävsi, lies hävsi — wie Kiruka = Heruka —, vgl. die mittelmongolischen ( = uig.) Transkrip-tionen Qanlirn ön ( = chin. Hanlin yuan), Qan-lim und cingji sowie cing ci ( =chin. chengzhi) in der sino-mongolischen Inschrift von 1335, ebenda keusi ( — chin.

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Die uigiirisehe hlâmnsamgîti 235

xiaoshi) und, in der sino-mong. Inschrift von 1338, qiosi, s. F. W. Cleaves, HJAS 13 [1950], 33 Anm. 20, 108 Anm. 29, 109 Anm. 37, 110 Anm. 45, HJAS 14 [1951], 86-87 Anm. 77, die richtige Transkription Iceusi in L. Ligetis Monumenta Linguae Mongolicae Collecta II, Budapest 1972, 37, dazu Menggu ziyun häv für xiao.

Der tibetische „Staatsgelehrte" (guoshi) könnte 'Phags-pa Blo-gros rgyal-mchan (seit 1260 guoshi, seit 1279 aber dishi, kaiserlicher Gelehrter, s. Yuan shi Kap. 202) oder der Karmaua baxsi (s. BTT VII Β 99; Totenbuch 30 Anm. 22) sein. Für guoshi, uig.-mong. gui si (später als güsi, guusi etc. geschrieben und gelesen) s. L. Ligeti, UAJb 33 [1961], 241 Anm. 1.

Karunadas war nicht nur ein buddhistischer Übersetzer, trotzdem ist es wahr-scheinlicher, daß die Wörter jing und lun hier nicht „klassik mukaddes kitaplar", sondern die zwei am häufigsten vorkommenden buddhistischen Literaturgat-tungen bedeuten.

Singqala (oder uig. *SinxcUa, s. noch J . P. C. Toalster, Die uigurische Xuan-Zang-Biographie, 4. Kapitel mit Übersetzung und Kommentar, Diss. Gießen 1977, S. 53/S. 88 recto Ζ. 731 : [sí\nxanadivip), chin. Xinghala oder, laut einer anderen chin. Transkription, Sengjiala, in Yuan shi Kap. 131, Singgala; Divi, chin. Diwei, vgl. uig. divip, skr. dvipa, s. P. Pelliot, Notes on Marco Polo I, Paris 1959, 559 über Diva, die Maladiven; hier soll Singqala-Divi/Simhala-Dvïpa, d. h. Ceylon, bedeuten. Siehe noch Soothill-Hodous 420a (324b, 345a).

Siam, Syäm, chin. Xianguo, s. Yuan shi Kap. 210. Loqu (oder Loyu), chin. Lohn, das südsiamesische Land Lovu, s. P. Pelliot,

Notes on Marco Polo II , Paris 1963, 768; Yuan shi Kap. 210; G. Coedès, The Indianized States of Southeast-Asia, Canberra 1968, 220 Anm. 57.

Mabar, chin. Mabar, die Koromandelküste, s .Yuan shi Kap. 210; Pelliot, Marco Polo I, 96; Coedès 324 Anm. 66.

Kolam, chin. Julcm, s. Yuan shi Kap. 210 sowie Kap. 2, 3, 12 (s. Genshi goi shüsei Bd. II, Kyoto, Shöwa 37, S. 1501-1502); laut Morohashis Dai kan wa jiten Nr. 724 : 29: Kaulam, ein südindisches Land; Pelliot, Marco Polo I, Coilum.

Sumudura, chin. Sumudula, Sumatra, s .Yuan shi Kap. 210, 131; Pelliot, Marco Polo II , 840; Coedès 352 Anm. 83.

Yao, Familienname des berühmten chin. Generals Yo Fei, kommt manchmal in der Transkription von uig. Namen vor, die mit yol „(gutes) Schicksal·' beginnen. Ayïnu ist hier als eine bloß phonetische Rekonstruktion des zweiten Namensele-ments anzunehmen; die letzte Silbe nu „Sklave" ist in chinesischen (und sino-barbarischen) buddhistischen Namen wie Ghianyinnu „Avalokitesvaras Sklave" belegt. (Vgl. noch chin. Baijianu, Yuan shi Kap. 124; Yuannu [lies Mainuì], Α.ν. Gabain, Ein chin.-uig. Blockdruck, in: Tractata Altaica, Wiesbaden 1976, 205). Tämä kann eine Variante des türk.-mong. Wortes für „Kamel" sein.

Zhiyuan, uig.-mong. 6i δη : 1264-1295. Der chengxiang (uig.-mong. èingsiang >èingsang) Sängä ( = mong. Sengge, chin.

Sangge; buddhistischer Name, tib. sen-ge<skr. simha „Löwe", vgl. ζ. B. Radioffs Uig. Sprachdenkmäler Nr. 11: Sängä; sino-mong. Inschrift von 1338: Prinzessin Sengge ay-a; yuanzeitlicher mong. Übersetzer des Goldglanz-S vir a des Lalita-vistara-Sütra und der Pancaraksä : Ses-rab seri-ge, mong. Sirab singgi). Über diesen uigurischen Staatsmann Qubilais s. H. Franke, Sen-ge, Das Leben eines uiguri-schen Staatsbeamten zur Zeit Chubilai's, in: Sinica 17 [1942], 90-113; ögel

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120-124. [Nach L. Petech, Sang-ko, a Tibetan Statesman in Yiian China, in: Acta Orient. Hung. 34[1980], 193-208 geht dieser Name auf skr. Samgha zurück.]

Das chin. Wort jie, das hier als „Vorschrift" übersetzt wird, bedeutet auch siksäpada „Gelübde" im buddhistischen Gebrauch.

Yonglu dafu dasitu, vgl. sino-mong. Inschrift von 1335: yung-luu daivu; dieser erste Teil des Doppeltitels ist der siebente in der Liste der 42 bürgerlichen Ehren-beamten (wensanguan), Yuan shi Kap. 91. S. auch Ratchnevskv I S. X X X I V usw. und Cleaves H JA S 13 [1950], 108 Anm. 26. Für dasitu, großer situ, s. P. Zieme, Acta Orient. Hung. 29 [1975], 199 und Ratchnevskv I, 186: «charges subordonnées . . . to sseu-t'ou, sseu-t'ou, t'ai-wei».

Renzong (1312-1321), Avurbarvada im Kolophon der mong. Blockdruckaus-gabe der Bodhicaryävatära. Die Biographie schweigt in bezug auf die Jahre unter Wuzong, 1308-1311.

Kaifu yitong sansi, der erste der 42 wensanguan, s. oben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es unser Karunadas/Jialunadasi/Karunadaz/

Karunadäsa ist, der bei Rasïdu-'d-dïn unter dem Namen Qrnt's =Qarantas oder Qarunatas verborgen und als ein Lama aus Kaschmir an Qubilais Hof zusammen mit den tibetischen Lamas „Tanba" und „Lanba" erwähnt wird (s. noch in meiner Anmerkung Qaradas, in: Acta Orient. Hung. 33, [1979], 60, aber sicherlich nicht identisch mit Qaradas cuqui, „Herausgeber" und Redakteur mehrerer mongoli-scher Übersetzungen von Ses-rab seò-ge; Qaradas hatte einen militärischen Titel (zhihui) und hatte nicht früher als Τογοη Temürs Zeit tätig werden können. Zum zweiten Teil von Karunadas' Namen s. noch v. Gabain, Ein chin.-uig. Blockdruck 206: Das.

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