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Weihenstephan braucht ein neues Konzept – Weihenstephan ...€¦ · Aktuelles 3 In eigener Sache...

Date post: 22-Nov-2020
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der Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen • Heft Nr. 94 • Sommer 2003 Agrar- und Gartenbauwissenschaften • Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung • Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie 3. Hochschultag Weihenstephan 1803 und 2003: Herausforderungen an die Wissenschaft Y Freitag, 27. Juni 2003 Y 9.30 bis 17.00 Uhr Y Zentrales Hörsaalgebäude Freising-Weihenstephan Zum 3. Hochschultag sind Sie herzlich eingeladen. Er beginnt um 9.30 Uhr mit einer Plenar- veranstaltung im Hörsaal 14. Sie erfahren Aktuelles aus der Fakultät und Chancen Weihenstephans in der Zukunft. Drei Vorträge beschäftigen sich mit der For- schungs- und Technologiepolitik, 200 Jahre Fortschritt in der Ernährung und dem Klimawandel im 21. Jahrhundert. Eingerahmt werden diese Beiträge durch das Weihenstephaner Universitätsor- chester unter der Leitung von Felix Mayer. Ab 14.00 Uhr, nach der Mittagspause, haben Sie die Wahl zwischen verschiede- nen parallel laufenden Vorträgen der Studienfakultäten Agrar- und Garten- bauwissenschaften (Hörsaal 16), Ernäh- rungswissenschaft und Ökotrophologie (Hörsaal 15), Biowissenschaften (Hörsaal 12), Brau- und Lebensmitteltechnologie (Hörsaal 14) sowie Forstwirtschaft und Ressourcenmanagement (Hörsaal 21). Dieser Ausgabe der Mitteilungen liegt ein ausführliches Programmheft bei. Weihenstephan braucht ein neues Konzept – Weihenstephan hat ein neues Konzept Angeregt durch den Ausgang der Zukunftskonferenz der Agrar- wissenschaften im November 2002 in Glonn bildete sich von studentischer Seite aus der AK Zukunft und erarbeiteten ein neues Konzept für einen ge- meinsamen akkreditierten Bache- lorstudiengang der Agrar-, Gar- tenbau- und Forstwissenschaften und einen Masterstudiengang für die Agrarwissenschaften. Wachgerüttelt durch u.a. fol- gende Aspekte entstand ein Modell das die Studierenden am 03. Juni in Weihenstephan gela- denen Gästen und interessier- ten Studenten präsentierten: Die Lehrstuhlbesetzung war bzw. ist in Weihenstephan in einem nicht vorteilhaften Zu- stand, worin nicht zuletzt die sinkende Zahl der Studierenden begründet liegt. Eine Internationalisierung der Universität und der Abschlüsse ist unabdingbar, jedoch sollte vor allem das Ziel sein, Weihen- stephan in Deutschland wieder an die Spitze zu bringen und die Absolventen wettbewerbsfähi- ger denn je zu machen. Einen weiteren Motivations- grund stellt die Struktur des Münchner Modells dar, die bis- her vorhandenen Bachelor- und Masterabschlüssen fallen unter die Experimentierklausel, die im nächsten Jahr abläuft und waren weder akkreditiert noch internatonal anerkannt. Zur Zeit der EU-Osterweite- rung hat Weihenstephan als ein Standort in der Mitte Europas und mit einer FH und der LfL ein enormes Potential zu bieten, dass in keinem Fall vernachlässigt bzw. unterschätzt werden darf. Die gefassten Ziele sind klar abgesteckt: der Bachelor sollte berufsqualifizierend sein wäh- rend der Master stark for- schungsorientiert ausgerichtet sein sollte. Dieses bedarf einiger Voraussetzungen am Standort Weihenstephan und das WZW. Da Lehraufträge keine Lösung für eine optimale Lehre und einen Zugang zur Forschung sind, weiterhin die Betreuung von Seminar-, Bachelorarbeiten etc. dadurch nur bedingt gege- ben ist, müssen zum einen die Kernkompetenzen, wie Pflan- zen- und Tierwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozial- kunde und Technik (am Beispiel Agrarwissenschaften) unmittel- bar am WZW verfügbar sein! Darüber hinaus ist die Nutzung der TU-weiten Ressourcen wün- schenswert. Auch die direkte Nähe zu der LfL (Landesanstalt für Landwirtschaft) und der FH bergen eine große Chance für Weihenstephan, welche durch eine punktuelle Zusammenar- beit gestärkt werden sollte. Sowohl für den gemeinsamen Bachelor- als auch für den Mas- terstudiengang hat sich ein Ziel ergeben: Klasse statt Masse! Dieses wird durch ein straffes Programm v.a. im Bachelorstu- diengang und ein Eignungsfest- stellungsverfahren (zu Studien- beginn – ausschlaggebend ist nicht nur die Abiturnote son- dern auch das persönliche Profil des jeweiligen Bewerbers) gesi- chert. Der am 03. Juni vorgestellte Bachelorstudiengang (Bs.Sc. of Landuse) den Agrar-, Garten- Bachelorstudiengang: Struktur BSc. of Land- use Semester Ziel Grundlagen Allgemeinbildend: Sprache, Rhetorik, Soft Skils (4 SWS je Sem.) 3 x 2 Monate bis Anfang 6. Sem. (Betrieb, verwandter Bereich, Ausland) System Inhalt Praktika Propedeutische Fächer (24 WS) Fachspezifische Grundlagen in 5 Projektwochen (insg. 20 WS) Kombis (4/6) Projekt- woche (1) =20 SWS Vertiefung und Abschluss Wahlfächer (12 SWS) Kernfächer (40 SWS) 1 2 3 4 5 6 P P P P P P Bachelor- arbeit
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Page 1: Weihenstephan braucht ein neues Konzept – Weihenstephan ...€¦ · Aktuelles 3 In eigener Sache Unser bisheriger Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Wag-ner hat den Ruf an die Professur

d e r V e r e i n i g u n g W e i h e n s t e p h a n e r U n i v e r s i t ä t s a b s o l v e n t e n • H e f t N r . 9 4 • S o m m e r 2 0 0 3

Agrar- und Gartenbauwissenschaften • Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung • Ernährungswissenschaft und Ökotrophologie

3. HochschultagWeihenstephan 1803 und 2003:

Herausforderungen an die

Wissenschaft

Y Freitag, 27. Juni 2003

Y 9.30 bis 17.00 Uhr

Y Zentrales Hörsaalgebäude

Freising-Weihenstephan

Zum 3. Hochschultag sind Sie herzlicheingeladen.Er beginnt um 9.30 Uhr mit einer Plenar-veranstaltung im Hörsaal 14. Sie erfahrenAktuelles aus der Fakultät und ChancenWeihenstephans in der Zukunft. DreiVorträge beschäftigen sich mit der For-schungs- und Technologiepolitik, 200Jahre Fortschritt in der Ernährung unddem Klimawandel im 21. Jahrhundert.Eingerahmt werden diese Beiträge durchdas Weihenstephaner Universitätsor-chester unter der Leitung von FelixMayer.Ab 14.00 Uhr, nach der Mittagspause,haben Sie die Wahl zwischen verschiede-nen parallel laufenden Vorträgen derStudienfakultäten Agrar- und Garten-bauwissenschaften (Hörsaal 16), Ernäh-rungswissenschaft und Ökotrophologie(Hörsaal 15), Biowissenschaften (Hörsaal12), Brau- und Lebensmitteltechnologie(Hörsaal 14) sowie Forstwirtschaft undRessourcenmanagement (Hörsaal 21).

Dieser Ausgabe der Mitteilungen liegtein ausführliches Programmheft bei.

Weihenstephan braucht ein neues Konzept –Weihenstephan hat ein neues Konzept

Angeregt durch den Ausgang derZukunftskonferenz der Agrar-wissenschaften im November2002 in Glonn bildete sich vonstudentischer Seite aus der AKZukunft und erarbeiteten einneues Konzept für einen ge-meinsamen akkreditierten Bache-lorstudiengang der Agrar-, Gar-tenbau- und Forstwissenschaftenund einen Masterstudiengang fürdie Agrarwissenschaften.Wachgerüttelt durch u.a. fol-gende Aspekte entstand einModell das die Studierenden am03. Juni in Weihenstephan gela-denen Gästen und interessier-ten Studenten präsentierten:■ Die Lehrstuhlbesetzung warbzw. ist in Weihenstephan ineinem nicht vorteilhaften Zu-stand, worin nicht zuletzt diesinkende Zahl der Studierendenbegründet liegt.■ Eine Internationalisierung derUniversität und der Abschlüsseist unabdingbar, jedoch solltevor allem das Ziel sein, Weihen-stephan in Deutschland wiederan die Spitze zu bringen und dieAbsolventen wettbewerbsfähi-ger denn je zu machen.■ Einen weiteren Motivations-grund stellt die Struktur desMünchner Modells dar, die bis-her vorhandenen Bachelor- undMasterabschlüssen fallen unterdie Experimentierklausel, die imnächsten Jahr abläuft undwaren weder akkreditiert nochinternatonal anerkannt.■ Zur Zeit der EU-Osterweite-rung hat Weihenstephan als einStandort in der Mitte Europas

und mit einer FH und der LfL einenormes Potential zu bieten, dassin keinem Fall vernachlässigtbzw. unterschätzt werden darf.Die gefassten Ziele sind klarabgesteckt: der Bachelor sollteberufsqualifizierend sein wäh-rend der Master stark for-schungsorientiert ausgerichtetsein sollte. Dieses bedarf einigerVoraussetzungen am StandortWeihenstephan und das WZW.Da Lehraufträge keine Lösungfür eine optimale Lehre undeinen Zugang zur Forschungsind, weiterhin die Betreuungvon Seminar-, Bachelorarbeitenetc. dadurch nur bedingt gege-ben ist, müssen zum einen dieKernkompetenzen, wie Pflan-zen- und Tierwissenschaftensowie Wirtschafts- und Sozial-kunde und Technik (am BeispielAgrarwissenschaften) unmittel-bar am WZW verfügbar sein!

Darüber hinaus ist die Nutzungder TU-weiten Ressourcen wün-schenswert. Auch die direkteNähe zu der LfL (Landesanstaltfür Landwirtschaft) und der FHbergen eine große Chance fürWeihenstephan, welche durcheine punktuelle Zusammenar-beit gestärkt werden sollte.Sowohl für den gemeinsamenBachelor- als auch für den Mas-terstudiengang hat sich ein Zielergeben: Klasse statt Masse!Dieses wird durch ein straffesProgramm v.a. im Bachelorstu-diengang und ein Eignungsfest-stellungsverfahren (zu Studien-beginn – ausschlaggebend istnicht nur die Abiturnote son-dern auch das persönliche Profildes jeweiligen Bewerbers) gesi-chert.Der am 03. Juni vorgestellteBachelorstudiengang (Bs.Sc. ofLanduse) den Agrar-, Garten-

Bachelorstudiengang: Struktur

BSc.ofLand-use

Semester

Ziel Grundlagen

Allgemeinbildend: Sprache, Rhetorik, Soft Skils (4 SWS je Sem.)

3 x 2 Monate bis Anfang 6. Sem. (Betrieb, verwandter Bereich, Ausland)

System

Inhalt

Praktika

■ PropedeutischeFächer (24 WS)

■ FachspezifischeGrundlagen in 5Projektwochen(insg. 20 WS)

■ Kombis(4/6)

■ Projekt-woche(1) =20SWS

Vertiefung und Abschluss

■ Wahlfächer (12 SWS)■ Kernfächer (40 SWS)

1 2 3 4 5 6

P P P P P P

Bachelor-

arbeit

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bau- und Forstwissenschaften-Studentengemeinsam absolvieren (abgesehen vonden fachspezifischen Fächern) geht übersechs Semester. Angedacht ist eine ange-passte Verteilung und Reduzierung der pro-pädeutischen Fächer im ersten Studienjahr,wo vor allen Dingen die Vermittlung vonGrundlagen im Vordergrund steht; sowiedie Einführung von insgesamt 6 Projektwo-chen.Das zweite Studienjahr soll vor allem dasprogressive Systemdenken der Studentenfördern, welches für Systemwissenschaften,wie es Agrar-, Gartenbau- und Forstwissen-schaften sind, von zentraler Bedeutung ist.In den letzten drei Semestern können dannVertiefungen gewählt werden jedoch nichtohne die Kernfächer außer acht zu lassen.Darüber hinaus ist die Wahl von Allgemein-bildenen Fächern, wie z.B. Rhetorik, Spra-chen etc. zwingend, um den zukünftigenArbeitgebern die Sicherheit zu geben, dassder Absolvent sowohl die Grundlagen alsauch Soft Skills beherrscht.Die sechs Monate Praktikum aufgeteilt in 2mal 3 Monate sollten in den verschiedenenBereichen(Betrieb, vor- und nachgelagerterBereich, Ausland) abgeleistet werden, wasdazu beiträgt, dass der Studierende einenbreites Spektrum an zukünftigen Arbeits-möglichkeiten kennenlernt.Abgeschlossen wird der sechs Semesterumfassende Studiengang mit dem BachelorScience of Landuse in dem jeweiligen Fach-bereich Agrar-, Gartenbau- oder Forstwis-senschaften.Anschließend kann der Studierende in einenMasterstudiengang einsteigen, der einenüberdurchschnittlich abgeschlossenen Ba-chelor voraussetzt, sich über vier Semestererstreckt und stark zur Internationalisie-rung beiträgt, indem ausländischen Studie-renden der Zugang erleichtert wird.Im Masterstudiengang steht die Forschungund Spezialisierung im Vordergrund, wobeiim ersten Semester die Methodik eine

bedeutende Rolle spielt. Die forschungso-rientierte Masterarbeit bildet den Ab-schluss der den Studierenden bzw. denAbsolventen als Master of Science mit derjeweiligen Fachrichtung, z.B. Master of PlantScience und der gewählten Spezialisierung,z.B. Plant Breeding auszeichnet.Wir, die Studierenden der Agrar-, Forst- undGartenbaustudenten aus dem AK Zukunft,erhoffen uns eine weiterhin so positiveZusammenarbeit mit der Hochschulleitung,den Professoren und allen weiteren die unsbisher geholfen haben, unsere Idee bzw.Vision zu einem umsetzungsfähigen Kon-zept werden zu lassen!

Inhalt | Zukunftskonferenz Agrarwissenschaften 2

Aufbauend auf den Ideen der Zukunfts-konferenz Agrarwissenschaften vomvergangenen November erarbeitete inder Zwischenzeit ein studentischerArbeitskreis Vorschläge zur Neuausrich-tung des Studiums. Dabei ging es nichtnur um Strukturüberlegungen sondernes wurden auch sehr detaillierte Vor-schläge zur inhaltlichen und methodi-schen Gestaltung des Studiums unter-breitet. Die kürzlich vorgestellten Ergeb-nisse fanden eine breite Zustimmung.Besonders hervorzuheben ist die fun-dierte Diskussion der unterschiedlichenAnsätze und die Einigung auf ein unmit-telbar umsetzbares Konzept. Es bestehtnun das Ziel, diese Vorschläge unter Ein-beziehung der betroffenen Gruppierun-gen umgehend in eine Prüfungs- undStudienordnung umzusetzen, so daßzum Wintersemesteter 2004/2005 mitdem Studium nach der neuen Strukturbegonnen werden kann. An dieser Stellesei den Mitgliedern des Arbeitskreisesnochmals ein besonderer Dank für Ihrenormes Engagement ausgesprochen.

Prof. Dr. A. Heißenhuber, Studiendekan

Masterstudiengang: Struktur

Semester

Ziel

Englisch

Beispiel

1

Methodik

■ 20 SWS■ Biometrie,

Bio-chemie,usw.

2

Spezialisierungswissen

■ 50 % Pflanze, allgemein■ 50 % Schwerpunkt in Pflanze:

z. B. Pflanzenschutz/Pflanzen-bau, Pflanzengenetik

3 4

Masterarbeit

Forschungs-

orientierte

Arbeit

Master ofScience

In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

AktuellesWeihenstephan braucht ein neues Konzept –

Weihenstephan hat ein neues Konzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1

3. Hochschultag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1

Freisetzungsversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Vergleichende Untersuchungen zur inneren Qualität

von ökologisch und integriert angebautem Gemüse . . . . . . . . . . . . . .4

Bodenbelüftung im geschützten Anbau durch

H2O2 und normale Luft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Variation ernährungsphysiologisch bedeutsamer

Glucosinolate in Blumenkohl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Regionalinitiativen – was leisten sie

im Sinne der Nachhaltigkeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5

Von der Agrarwende zur Konsumwende? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Precision Farming – aktuelle Aktivitäten

des IKB Dürnast Projekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Landscape Development, Biodiversity

and co-operative Livestock Systems in Europe (LACOPE) . . . . . . . . . . .7

Die längerfristigen Veränderungen in der Agrarstruktur

der Mongolei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7

Neuentwicklung für die Erosionsprognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9

Projekte über die Auswirkungen transgener Kulturpflanzen

auf die Umwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10

Einfluss der Haushaltstechnik auf Verfügbarkeit, Hygiene

und Wertigkeit der zubereiteten Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11

Vergleichende Studien zur Hitzeabtötung thermoresistenter

Bakteriensporen unter Einsatz zweier Testverfahren . . . . . . . . . . . . . .12

Einfluss von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen

auf Alicyclobacillus acidoterrestris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Eröffnung des Webauftrittes für die Datenbank

regionaltypischer bayerischer Spezialitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

WZW auf der EuroTier 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

Neuer Lehrstuhl für Ernährungsmedizin besetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

Neue Landesanstalt – für eine Landwirtschaft mit Zukunft . . . . . . .14

DissertationenMehr Bewegungsfreiheit für »Partner Pferd« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

Einfluss des Glomus intraradices Schenk & Smith

auf den Ertrag … verschiedener Gewürzkräuterarten . . . . . . . . . . . . . .15

Entwicklung eines Management-Informationssystems für

Entscheidungen im Precision Farming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Kohlenstoffhaushalt von Einzelpflanzen eines

Sonnenblumenbestandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Das risikopolitische Potential von Warentermingeschäften… . . . . .16

PersonenBayerischer Tierschutzpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Klaus Salhofer berufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Kommissarische Leitung Marktlehre der Agrar- und

Ernährungswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Kommissarische Leitung Landtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Verdienstkreuz am Bande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17

Im Gedenken an Gerhard Voigtländer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Im Gedenken an Dr. Andreas Kraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18

Fach für FachBiogene Rohstoffe und Technologie der Landnutzung . . . . . . . . . . . . .18

Lebensmittel und Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19

Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

Pflanzenwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

Tierwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28

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Aktuelles 3

In eigener SacheUnser bisheriger Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Wag-ner hat den Ruf an die Professur für landwirtschaftli-che Betriebslehre an der Martin Luther UniversitätHalle angenommen und steht uns deshalb nichtmehr zur Verfügung. Herzlichen Dank sagen wir fürdie Arbeit, die er unserer Vereinigung gewidmet hat.

Bei der diesjährigen Vorstandssitzung am 04. Februar2003 wurde Dr. Hubert Pahl vom Vorstand einstim-mig zum neuen Geschäftsführer der Vereinigungernannt. Dr. Hubert Pahl ist am Lehrstuhl für Wirt-schaftslehre des Landbaues tätig und kennt unsereVereinigung bereits durch die Tätigkeit als Redakteurder jährlich 2 mal erscheinenden Mitteilungen.

MitgliederstandDer derzeitige Mitgliederstand steht bei 1100 (davon28 Doppelmitglieder in gfö und VWU, sowie 42 Mit-glieder, die nur der gfö angehören). 29 Mitgliedersind im Ausland tätig. 78 Mitglieder können bereitseine 50 jährige und höhere Mitgliedschaft aufwei-sen.Im Jahr 2002 traten 22 Absolventen der Vereinigungbei (davon 15 Absolventen des Jahrgangs 2001/2002).

Zahl und Studienrichtung der VWU-Mitglieder –Stand 31.12.2002:Studienrichtung Anzahl der MitgliederAgrarwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .758

Gartenbauwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106

Landschaftsarchitektur und

Landschaftsökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .96

Ökotrophologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115

davon 42 nur gfö

Sonstige Herkunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

Mitglieder insgesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1099

toffelknöllchen im Feld ausgelegt, die jetzt(hoffentlich ungestört) zu ordentlichenStauden mit besonderen Knollen heran-wachsen. Der Anbau dieser gentechnischveränderten Pflanzen ist in Roggensteinnicht der erste GVO Versuch. Bereits 1994erfolgte mit transgenem Mais und Raps derin Deutschland fünfte Freisetzungsversuchvom LS Pflanzenbau und Pflanzenzüchtungder TUM. Die erste Versuchsserie wurde inzwei Vegetationsperioden so stark zerstört,dass sie mit transgenem Raps derzeit ineiner Wiederholung im zweiten Jahr wiederangebaut werden muss. Ein zwischenzeit-lich durchgeführter Anbau von Kartoffeln, indenen die Photosyntheseaktivität durch FrauProf. Gatz, Göttingen, verändert war, konntedagegen unbehindert beerntet werden.Möglicherweise spiegelt dies doch einGrundwissen bei den Gentechnikgegnernwider, das ihnen sagt, dass die vegetativüber Knollen vermehrte Kartoffel nicht überPollen in das Pflanzgut von Öko-Bauerngelangen kann, und dass es in Deutschlandfür diese aus Südamerika stammendeFruchtart keine kreuzbaren Verwandtengibt.Das Besondere an den Knollen der gentech-nisch veränderten Kartoffel ist ihre tief-gelbe bis leicht orange Schalen- undFleischfarbe, verursacht durch das Carotino-id Zeaxanthin. Die ungewöhnlich hohe Caro-tinoid- demKonzentration in diesen Knollenist ein erstes sichtbares Ergebnis des vomBundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF) finanzierten Leitprojekts»Verbesserung der gesundheitlichen Quali-tät von Lebensmitteln durch Erhöhung undModifikation des Carotinoid-Gehalts« derInitiative »Ernährung - moderne Verfahrender Lebensmittelerzeugung«. In diesem For-schungsverbund kooperieren unter Leitungvon Prof. H. Schubert, Universität Karlsruhe,sieben öffentliche Forschungsinstitutesowie zehn weitgehend mittelständischePrivatunternehmen. Neben dem Ziel, dieMöhre mit klassischen Methoden in derCarotinzusammensetzung zu verbessern,ist die Kartoffel Objekt für gentechnischeVeränderungen. Ende 2001 wuchsen dieersten transformierten Pflänzchen der Kar-toffelsorte »Baltica« im biologischen Sicher-heitslabor der Firma Saka-Ragis, Windeby,und kamen von dort zur schnellen in vitroVermehrung nach Freising. Gleichzeitigwurde der Antrag auf Freisetzung gentech-nisch veränderte Organismen nach demGentechnikgesetz von der TUM gestellt.

Wo liegen Sinn und Ziel dieser Arbeiten?Studien weisen nach, dass ein hoher Gemü-severzehr das Risiko degenerativer Krank-heiten z.B. die Makuladegeneration, senkt.Diese Schutzwirkung wird unter anderemden Carotinoiden zugeschrieben. Wegendes geringen Gemüseverzehrs soll nun ver-sucht werden, wertgebende Inhaltsstoffe ineinem viel-gegessenen Grundnahrungsmit-tel anzureichern. Kartoffelknollen enthaltennormalerweise nur wenig Carotinoide, unddas gesundheitlich besonders wertvolle Zea-xanthin tritt darunter nur in Spuren auf, eswird nahezu quantitativ zu Violaxanthinumgebaut. Um eine Anhäufung von Zea-xanthin zu erreichen, blockierte Dr. J. Lübeck,Windeby, das Enzym Zeaxanthinepoxidaseund damit den Umbau in das Folgeproduktu.a. durch Einsatz von Antisense und Co-Suppressions Techniken. In einigen transge-nen Klonen stieg daraufhin die Zeaxanthin-produktion um mehr als das 100-fache.Damit dürfte die Voraussetzung für einegesteigerte Bioverfügbarkeit gegeben sein.Mit der Vermehrung von je 300 Knollen von4 Genotypen soll jetzt in Roggenstein sovielErntegut wachsen, dass das Material um-fassend ernährungsphysiologisch sowie inTierversuchen weiter untersucht werdenkann. Günstig ist, dass Carotinoide hitzesta-bil sind und folglich beim Kochen nicht zer-stört werden, so dass die Bioverfügbarkeitdadurch sogar steigt. Bestätigen sich unterFreilandbedingungen die Erwartungen zuErtrag, Sicherheit, Bioverfügbarkeit und Sta-bilität, würde auf aufwendigeren Wegen –ohne Einsatz der jetzt genutzten Markerge-ne – die Züchtung von Sorten für den Ver-zehr beginnen. Bis diese Kartoffel alsFunctional Food auf den Markt kommenkönnte, vergehen aber sicherlich noch rund10 Jahre. So konnten wir auf die Anfrageeiner 76 jährigen Dame, die mit Makulade-generation Probleme hat und die neuenKartoffeln gleich von ihrem Augenarzt ver-schrieben haben und essen wollte, nur ant-worten, dass sie sich noch etwas geduldenmüsse, möglicherweise bis zu ihrem90. Geburtstag. In ihrer Antwort bot sie sichdann als Versuchsperson an, und betonte,dass sie ansonsten sehr rüstig sei, so dasssich eine Investition bei ihr noch lohnenwürde. Solche Briefe wiegen einige der vie-len negativen, nicht differenzierendenÄußerungen von Gentechnikgegnern auf.Mit dem Anbau im Feiland ist jetzt einewichtige Hürde auf dem Weg der Kartoffelzum Functional Food genommen. Die jetzterhaltene Genehmigung macht Mut, dieGentechnik als effizientes Werkzeug in dermodernen Pflanzenzüchtung in Verbindungmit den Ernährungswissenschaften zu nut-zen.

FreisetzungsversuchLS für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung baut auf der Versuchsstation Roggensteinwieder gentechnisch veränderte Kartoffeln anEnde April wurden auf der TU Versuchsstation Roggenstein insgesamt 1 200 transgene Kar-

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Aktuelles4

Vergleichende Untersuchungen zur inneren Qualität vonökologisch und integriert angebautem GemüseEin wichtiger Entscheidungsgrund für denKauf von ökologischen Lebensmitteln istder von den Verbrauchern oft höher einge-schätzte gesundheitliche Wert (Woese etal., 1995). Jedoch zeigen bisherige For-schungsergebnisse in diesem Punkt einuneinheitliches Bild. Bourn und Prescott(2002) stellen in ihrer Literaturstudie fest,dass bei keinem gesundheitsrelevantenParameter – mit Ausnahme von Nitrat – dieUnterschiede zwischen verschiedenen An-bausysteme signifikant waren. Zudem wirddie geringe Anzahl an Anbauversuchenbemängelt. Das Ziel des hier dargestelltenAnbauversuches ist es in drei Anbaujahrendie innere Qualität von ökologisch und inte-griert produziertem Gemüse sowohl mitStandard-Analysen als auch mit ganzheitli-chen Methoden zu messen.An der Versuchsanstalt des Lehrstuhls fürGemüsebau der TU-München in Freisingwird seit 10 Jahren auf einem Feld (0,5 ha)parzellenweise Gemüse ökologisch undintegriert angebaut. Mit der Förderung desStaatsministeriums für Gesundheit, Ernäh-rung und Verbraucherschutz werden derAnbau und die Analysen beginnend im Jahr2002 bis 2004 intensiviert. Das Versuchs-feld ist unterteilt in vier Blöcke. In jedemBlock werden Weißkraut und Zwiebeln nachden Richtlinien der integrierten Produktionund des ökologischen Landbaus angebaut.Jede Bewirtschaftungsvariante wird durcheine 3-jährige Fruchtfolge gestaltet, wobeijedes der drei Anbaujahre nebeneinanderauf der Versuchsfläche vertreten ist. Bei derökologischen Variante wird zugunsten einer

einjährigen Kleegras-Gründüngung auf einAnbaujahr verzichtet. Jede Parzelle wurdezudem in eine optimale und eine reduzierteStickstoff-Düngung aufgeteilt. Da die Ein-flüsse des Klimas, des Bodens sowie der Sor-ten bei beiden Anbausystemen gleich sind,kann nicht nur geklärt werden, ob Lebens-mittel aus unterschiedlicher ErzeugungUnterschiede in ihrer Qualität aufweisen,sondern auch auf welche Anbaumaßnah-men diese zurückzuführen sind.

Die erhobenen Parameter für das Gemüsesind:■ die verkaufsfähige Ware,■ Trockenmasse und Frischmasse,■ die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Mag-

nesium, Eisen, Mangan und Zink,■ die löslichen Zucker Saccharose, Glucose

und Fructose,■ sowie die Ascorbinsäure.Weitere Untersuchungen zu erwünschtenund unerwünschten Inhaltsstoffen werdennoch durchgeführt.

Die Düngung, der Hauptunterschied zwi-schen dem ökologischen und integriertenAnbau, beeinflusst die Pflanzenentwick-lung, die Reife und somit auch die Inhalts-stoffe. Im Anbaujahr 2002 wurden dieGehalte der löslichen Kohlenhydrate be-stimmt, es wurden aber keine Unterschiedefestgestellt. Als weiterer Inhaltsstoff wurdedie Ascorbinsäure gemessen. Sie spielt einewichtige Rolle in der pflanzlichen Stressphy-siologie, beim Wachstum und der Entwick-lung (Conklin, 2001). Die abweichenden

Wachstumsbedingungen und Stresseinflüs-se zwischen den Anbausystemen könnendemnach Auswirkungen auf den Ascorbin-säuregehalt haben. Jedoch erbrachtenweder der Faktor Anbausystem noch derFaktor erniedrigte N-Düngung unterschied-liche Ascorbinsäuregehalte.Die Gehalte von Kalium, Calcium und Mag-nesium unterschieden sich bis auf den Cal-ciumgehalt des Weißkrautes nicht, der beimÖko-Weißkraut 30 % höher war. Eine Erklä-rung dafür sind unterschiedliche Calcium-gehalte im Boden, verursacht durch dieDüngung und die Vorfrucht. Bei den weite-ren Mineralstoffen Eisen, Kupfer, Manganund Zink konnten aufgrund hoher Stan-dardabweichungen keine Unterschiedefestgestellt werden.

Michael Georgi und Wilfried H. Schnitzler,

Lehrstuhl für Gemüsebau

Literatur:■ Bourn, D. and Prescott, J. (2002) A Comparison of the

nutritional value, sensory qualities and food safety of

organically and conventionally produced food. Critical

Reviews in Food Science and Nutrition, 42(1): 1-34

■ Conklin, P.L. (2001) Recent advances in the role and bio-

synthesis of ascorbic acid in plants. Plant, Cell and

Environment 24: 383-394

■ Woese, K., Lange, D., Boess, C. and Bögl, K.W. (1995) Öko-

logisch und konventionell erzeugte Lebensmittel im

Vergleich -Eine Literaturstudie-. BgVV-Hefte 4/1995.

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz

und Veterinärmedizin, Berlin.

Bodenbelüftung im geschützten Anbau durch H2O2 und normale LuftDer Lufthaushalt eines Bodens oder Sub-strates hat eine hohe Bedeutung für dasPflanzenwachstum und damit den Ertrag.Gerade im geschützten Anbau wird durchlange Kultivationsdauern die ursprünglichoptimale und eine hohe Luftkapazitätgewährende Struktur des Substrates durchSackung und mikrobiellen Abbau vermin-dert. Wenn auch nur für kurze Zeit, sokommt es bewässerungstechnisch bedingtauch hier zu Sauerstoffmangel-bedingun-gen. Temporäre Staunässe wirkt sich nach-teilig auf das Wachstum, die Qualität undden Ertrag vieler Kulturpflanzen aus (Drew1992). Im Freiland und der Hydroponik sinddie Vorteile der Belüftung bereits vielfachbewiesen worden.Innerhalb von zwei Versuchen wurde dieAuswirkung von künstlicher Sauerstoffzu-führung durch H2O2 und normaler Luftsowohl auf den Boden als auch auf denErtrag und die Qualität von Tomatenpflan-

zen (Douglas F1) untersucht. Angebautwurde in einer Rinnenkultur mit 20 cmPelargoniensubstrat (Klasmann-Deilmann)und Oberflächentropfbewässerung (T-Tape,Tropferabstand 20 cm). Die Varianten wur-den mit unterschiedlicher H2O2-Konzentra-tion (0,4 mM und 0,8 mM im Substrat) bzw.durch Einspritzung von Luft mit einemInjektor (amerikanisches Patent der FirmaMazzei) belüftet. Der Sauerstoffgehalt desBodens wurde laufend mit einem faseropti-schen Sauerstoffmessgerät (Fibox) derFirma PreSens überwacht.Die Sauerstoffdüngung mit H2O2 zeigtedurchaus eine Wirkung, allerdings nur inden oberen 5 cm, in denen Sauerstoffman-gel noch nicht gravierend ist. Bei keinem derbeiden Versuche konnte eine signifikanteErtragssteigerung erzielt werden, jedochzeigten die belüfteten Varianten einenhöheren Feinwurzelanteil. Die Ursache fürdie mangelnde Ertragssteigerung könnte

beim 1. Versuch in einer zu trockenenBewässerung, beim 2. Versuch an mangeln-dem Licht und Wärme gelegen haben (der 2.Versuch dauerte bis Mitte November). Inbeiden Fällen konnte der erhöhte Feinwur-zelgehalt nicht zum Tragen kommen.Entscheidend für die Belüftung – auchdurch flüssige Medien wie Peroxide – ist dieApplikation in unmittelbarer Wurzelnähe.

S. Walter, H. Heuberger und W.H. Schnitzler

Lehrstuhl für Gemüsebau

Literatur:■ Drew MC 1992: Soil aeration and plant root meta-

bolism. Soil Sci 154: 259-268.

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Aktuelles 5

Variation ernährungsphysiologisch bedeutsamer Glucosinolate inBlumenkohl (Brassica oleracea convar. botrytis L.) …in Abhängigkeit von Sorten und Ernte-zeitpunktBlumenkohl (Brassica oleracea convar. botrytisL.) gehört zu den Kohlgemüsen, die inDeutschland traditionell ein wichtiges Nah-rungsmittel darstellen. Die Züchtung neuerSorten ist in letzter Zeit stetig gestiegen, sodass mittlerweile eine große Angebotspalet-te mit interessanten Kopfformen und Fär-bungen existiert. Blumenkohl enthält nebenhohen Gehalten an Vitaminen und Mineral-stoffen auch als sekundäre PflanzenstoffeGlucosinolate (GSL), die in allen Brassicaceaevorkommen. Es sind schwefelhaltige Verbin-dungen, deren Abbauprodukte (vor allem dieIsothiocyanate) wesentlich zum typischenGeschmack von Brassicagemüse beitragen;einige besitzen zudem hohe gesundheitlicheWirkungen, wie z. B. das Sulforaphan ausGlucoraphanin, über dessen anticanceroge-nen Eigenschaften in letzter Zeit viel berich-tet wird. Die GSL-Zusammensetzung ist art-

spezifisch, doch können auch innerhalb vonSorten einer Art signifikante Unterschiedeauftreten. Des Weiteren können die indivi-duellen Gehalte durch exogene Faktoren,wie z. B. Umwelt- und Anbaubedingungen,aber auch durch Erntemaßnahmen starkbeeinflusst werden.Fünf Blumenkohlvarianten, darunter dreineue Zuchtlinien mit unterschiedlicherRöschenfarbe, wurden in 2002 in der Ver-suchsstation Dürnast kultiviert und ihre GSLanalysiert. Insgesamt konnten neun ver-schiedene GSL identifiziert werden, davonvier Indolyl- und fünf aliphatische GSL. Anernährungsphysiologisch bedeutsamen GSLwaren Glucoraphanin und Glucobrassicinenthalten, wobei letztere Komponente inallen Proben dominierte. Innerhalb der fünfVarianten traten zwei verschiedene GSL-Muster mit unterschiedlichen Zusammen-setzungen auf. Während die Indolyl-GSL beiallen Varianten identisch waren und sich nur

in ihren Konzentrationen unterschieden, wardie Zusammensetzung der aliphatischenGSL verschieden. So besaßen die weißen Blu-menkohlröschen neben Glucoiberin vorallem Sinigrin, das jedoch nicht in den Vari-anten mit grünen und lila Röschen nachge-wiesen werden konnte; dafür enthieltendiese Glucoraphanin. Die Gehalte an Gluco-raphanin variierten zwischen 5,7 und 48,6mg/100 g Frischsubstanz und korreliertenpositiv mit der Farbintensität der Röschen.Eine Verzögerung der Ernte nach Ausbildungder Röschen war mit einer Reduzierung derindividuellen Konzentrationen verbunden;nach 4 Wochen hatten die Gehalte von Glu-cobrassicin um ein Drittel und die von Glu-coraphanin sogar um mehr als zwei Drittelabgenommen.

Gerda M. Nitz*, F. Branca° und W.H. Schnitzler*

*Lehrstuhl für Gemüsebau

°Department für Gartenbau- und Agrarwissenschaften,

Catania Universität, 95123 Canania, Italien

Regionalinitiativen – was leisten sie im Sinne der Nachhaltigkeit?Die einzelnen Initiativen, die sich inDeutschland mit der Erzeugung und Ver-marktung von regionalen Lebensmittelnbeschäftigen, sind in ihrer Organisations-form und in ihrer Zielsetzung sehr vielfältig.Welchen Beitrag sie für eine nachhaltigeGestaltung der Lebensmittelversorgungleisten, lässt sich daher am Besten im Ver-gleich ersehen.Es hat uns im Rahmen des BMBF-Projektes»Nachhaltigkeit durch regionale Vernet-zung« interessiert, nach welchen Richtliniendie Erzeuger in den Regionalinitiativen wirt-schaften und inwieweit diese auch kontrol-liert werden. Zudem wollten wir wissen,welcher Stellenwert der Landschaftspflegein den Initiativen beigemessen wird. Imsozialen Bereich fragten wir zum einennach Aktivitäten im Bereich der Verbrau-cheraufklärung und zum anderen nach demAnteil ehrenamtlicher Tätigkeiten. Letztlichinteressierte uns der Umsatz der regionalenInitiativen.Die wachsende Zahl an Regionalinitiativenzeichnet sich im Vergleich mit der Gesamtsi-tuation in Deutschland durch ein weit über-durchschnittliches Engagement undumfangreiche Aktivitäten im Sinne einernachhaltigen Entwicklung aus. Es lassen sichin der ökologischen Dimension zum einenpositive Effekte im Bereich der Landschafts-pflege ausmachen. Zum anderen tragen Initi-ativen, die sich auf die Richtlinien der Bio-Verbände festgelegt haben, systembedingt -und je nach Umfang und Kontrolle zum Teilauch Initiativen mit eigenen Erzeugerkrite-

rien - zu einer umweltverträglichenLandbewirtschaft in der Region bei.Rund zwei Fünftel der Regionaliniti-ativen, die unseren Fragebogenbeantworteten (insgesamt rund40 %), wirtschaftet nach den Richt-linien eines anerkannten Verbandesfür Ökologische Landwirtschaft.Vorzüge ergeben sich ebenfalls inder sozialen Dimension durch denKontakt mit dem Verbrauchersowie der Akteure untereinander.Vorträge in Schulen oder in derErwachsenenbildung sowie Führungen undInformationsveranstaltung auflandwirtschaftlichen Betrieben stellenwesentliche Elemente eines großen Teils derInitiativen dar. Allerdings sind die oftmalshohe zeitliche Belastung in Verbindung miteinem großen Anteil ehrenamtlicher Mitar-beit und die daraus resultierenden sozialenKonsequenzen im Sinne einer nachhaltigenEntwicklung nicht unkritisch zu betrachten.In der ökonomischen Dimension zeigt sich,dass Regionalinitiativen erst einen sehrgeringen Umsatzanteil erreichen. Der ge-samte Umsatz belief sich für das antwor-tende Viertel auf rund 80 Mio. Euro im Jahr2000. Dabei reicht die Spanne von kleinenInitiativen mit einem durchschnittlichenUmsatz von 40.000 Euro bis hin zur größ-ten mit rund 30 Mio. Euro. Der mit weitemAbstand höchste Umsatzanteil entfällt aufdie Lebensmittelgruppe Fleisch und Wurst-waren. Getränke haben aufgrund des großenStreuobstanteils eine besondere Bedeutung

in der deutschen Regionalvermarktungs-landschaft. Milchprodukte, Obst & Gemüsesowie Brot & Backwaren folgen mit in etwaden gleichen Umfängen. Geht man untergünstigen Bedingungen von einem Gesam-tumsatz aller Regionalinitiativen von300 Mio. Euro pro Jahr aus, wird, gemessenan den gesamten Umsätzen des Lebensmit-teleinzelhandels (rund 375 Mrd. Euro im Jahr2000), die (noch) sehr geringe Bedeutungdes gegenwärtig Umsatzes der Regionalini-tiativen deutlich. In diesem Falle könnte nurjeder tausendste Euro mit Lebensmittelnaus der Region erzielt werden.Mit zunehmendem Wachstum und fortschrei-tender Professionalisierung ist zu erwarten,dass die Initiativen ihre Organisationsstrukturverbessern und die ökonomische Rentabilitäterhöhen können. Das Maß an Nachhaltigkeitkönnte sich dadurch weiter erhöhen.

Martin Demmeler, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des

Landbaues, [email protected];

Silke Ohmann, Diplomarbeit, jetzt Bauernverband Freising

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Aktuelles6

Von der Agrarwende zur Konsumwende?Die Untersuchung der Effekte der Agrarwende für die Verbreitung nachhaltiger Ernährungsmuster entlang der Akteurskette vom Pro-duzenten bis zum Konsumenten

Ein Projekt im Rahmen der Sozial-Ökologi-schen Forschung am Lehrstuhl für Wirt-schafslehre des Landbaus im Verbund mitweiteren Projektgruppen.

Das Projekt untersucht inwieweit die vonRenate Künast propagierte »Agrarwende«Erfolg haben kann, wenn sie von einer ent-sprechenden »Konsum-« bzw. »Ernährungs-wende« gestützt wird. Dazu müssen dieverschiedenen Verbrauchergruppen bereitsind, die Kosten von ökologisch verträgli-cheren Formen des Landbaus, den Aufwandfür artgerechte Tierhaltung, für bäuerlicheLeistungen der Landschaftspflege, sowie füraufwändigere und transparentere Formender Qualitätssicherung zu honorieren.Das setzt einerseits eine neue Wertschät-zung von Nahrungsmittelqualität voraus,andererseits bedarf es auch eines erweiter-ten Angebots, einer Verringerung der Preis-schere zwischen ökologisch und konventio-nell erzeugten Produkten sowie neuer,transparenter Formen der Qualitätssiche-rung. Eine am Leitbild der Nachhaltigkeitorientierte Transformation der landwirt-schaftlichen Erzeugungsstrukturen kannnur gelingen, wenn die politischen Impulseund Anreize der Agrarwende von den

Akteursgruppen entlang der Wertschöp-fungskette (Erzeuger, Verarbeiter, Handel,Verbraucher) in einer gleichgerichtetenWeise aufgegriffen werden und sich wech-selseitig stützen.Ziel des Projekts ist es somit erstens, zuüberprüfen, ob die an der Produzentenseiteansetzenden Maßnahmen einer angestreb-ten Agrarwende, die damit ausgelösten Ver-änderungen des Angebots sowie die auf dasVerbraucherverhalten zielenden Beratungs-angebote und politischen Öffentlichkeits-kampagnen in der Tat zu den angestrebtenVeränderungen des Ernährungsverhaltensführen – oder warum nicht bzw. nicht so,wie erhofft (»Erarbeitung von Systemwis-sen«). Es soll klären, welche hindernde oderfördernde Rolle dabei die Leitbilder, Interes-sen und Erwartungen, die Handlungs- undStrukturzwänge, die Ressourcen und Organi-sationsformen der verschiedenen Akteurs-gruppen spielen und wo sich die »kriti-schen« Weichenstellungen vollziehen. Zieldes Projekts ist zweitens eine Bewertungder eingetretenen – auch der nicht-inten-dierten – Effekte einer angestrebten Agrar-wende unter dem Gesichtspunkt der Nach-haltigkeit (»Erarbeitung von Ziel- bzw.Bewertungswissen«). Und drittens sollenauf der Basis dieser Analyse und in Koopera-tion mit Akteuren aus den verschiedenenPraxisfeldern praktische Ansatzpunkte zueiner Optimierung des Zusammenhangsvon Agrar- und Konsum- bzw. Ernährungs-wende entwickelt werden (»Erarbeitungvon Gestaltungswissen«).Das Projekt konzentriert sich dazu auf denBereich, dem eine gewisse Leitfunktion füreine mögliche Agrarwende zugesprochenwird: auf die Ausweitung des ökologischenLandbaus und seiner Folgen für Verarbei-tung, Handel und Konsum.Empirisch stützt sich das Projekt auf regio-nale und großstädtische Fallstudien sowieauf bundesweite Erhebungen. Organisato-risch wird es durch fünf akteursspezifischeTeilprojekte, vier Querschnittsdimensionen(theoretisches Rahmenkonzept, regionalspezifizierte Kriterien nachhaltigen Kon-sums, Brückenkonzepte auf der Akteursebe-ne, Genderaspekte im Feld einer möglichenAgrar- und Konsumwende) und sieben Inte-grationsworkshops verzahnt.Die ersten Ergebnisse zeigen, dass auf derErzeugerebene die Wahrnehmung einersogenannten Agrarwende sich bereits weit-gehend im permanenten Transformations-prozeß ändernder EU-Politik und entspre-chender Verordnungen verlaufen hat. Derökologische Landbau als »Leitbild« einerAgrarwende, hat seit dem Nitrofen-Skandalvor allem beim durchschnittlichen Verbrau-cher an Ansehen verloren und in einem ent-

sprechenden Rückkopplungsprozess zueiner Verminderung umstellender Betriebegeführt.Eine angestrebte Agrar- und Konsumwendehin zu nachhaltigen Konsummusternerscheint somit vorläufig als ein Entwick-lungsprozess der auf allen Ebenen derAkteurskette in kleinen Schritten erarbeitetwerden muss und nicht durch politischeVorgaben herbeigeführt werden kann.Weitere Informationen zum Projekt findenSie unter: www.konsumwende.de

Projektleitung: Prof. Dr. Alois Heißenhuber,

Dr. Jochen Kantelhardt

Projektbearbeitung: Dipl. Pol. Harald Ulmer,

Dipl. Ing. agr. Astrid Engel

Precision Farming –aktuelle Aktivitäten desIKB Dürnast ProjektsSeit nunmehr einem Jahr läuft die zweitePhase des DFG-geförderten Forschungs-projekts IKB Dürnast (Informationssystemkleinräumige Bestandesführung). In der zwei-ten Phase sind wiederum Lehrstühle verschie-denster Fachrichtungen beteiligt. ZurPräsentation erster Ergebnisse organisiertedie DFG Forschergruppe mit ihren fünf neuenDoktoranden zum zweiten mal eineAusstellung zum Thema Precision Farming inder Freisinger Bank (Obere Hauptstraße). Zielder Ausstellung war es, die äußerst interes-sierte Öffentlichkeit über das Thema PrecisionFarming und das IKB Projekt zu informieren.Gezeigt wurden neben Postern der einzelnenTeilprojekte anschauliche Exponate, wie z.B.ein EM38 Messgerät und ein N-Sensor. ImMittelpunkt stand ein detailgetreuesHofmodell, in dem Informationsströme bei

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Aktuelles 7

Landscape Development, Biodiversity and co-operativeLivestock Systems in Europe (LACOPE)

Precision Farming dargestellt werden, das vorallem die jüngsten Besucher begeisterte. DieAusstellung konnte von Anfang Februar mitVerlängerung bis Ende März in derSchalterhalle der Freisinger Bank besuchtwerden. In diesem Zusammenhang möchtenwir uns herzlich bei Herrn Anton Littel(Geschäftsstellenleiter) bedanken, der dieAusstellung ermöglicht und finanziell unter-stützt hat. Folgende Aktivitäten sind für denzweiten Teil des Jahres geplant: Vom 15. biszum 19. Juni 2003 ist das IKB-Team auf derECPA (4th European Conference on PrecisionAgriculture) mit zahlreichen Postern undVorträgen vertreten. Auf der Agritechnica, dergrößten europäischen Landtechnikausstel-lung vom 11. bis 15. November in Hannoverwird das Forschungsprojekt auf einemgemeinsamen Messestand mit demFachgebiet Technik im Pflanzenbau (Depart-ment für Biogene Rohstoffe und Technik inder Landnutzung) präsentiert.Markus Gandorfer und Georg Weigert,

Wirtschaftslehre des Landbaues,

Quelle (Foto): SZ vom 21.02.2003

Viele gefährdete europäische Arten sind aufextensive und großflächige Tierhaltungs-systeme angewiesen. Oft wurde die Bewei-dung über eine permanente oder saisonaleKooperation zwischen Landbesitzern undLandnutzern organisiert. Extensive Viehhal-tungsverfahren sind durch eine geringeRentabilität gekennzeichnet, da sie oft aufmarktfernen Standorten mit geringemnatürlichen Ertragspotential betrieben wer-den. Dies führt vielfach zur Auflösung der-artiger Systeme.Die Verpflichtung der EU-Mitgliedstaatenzur Erhaltung der Artenvielfalt beinhaltet ingroßem Ausmaß den Schutz der Landschaftund die Förderung der regionalen Entwick-lung (z.B. AGENDA 2000, NATURA 2000). Die

Auswirkungen beispielsweise der Marktord-nungen oder der EU-Osterweiterung sindteilweise unvereinbar mit diesen Schutzzie-len. Gegenstand des LACOPE-Projektes istdie Verbesserung der ökologischen und öko-nomischen Effektivität von kooperativenWeidesystemen, welche zur Erhaltung derArtenvielfalt beitragen. Da die bisherigenBemühungen zum Schutz der Umwelt eineVerminderung der Artenvielfalt in Europasoffenen und halboffenen Landschaftennicht verhindern konnten, müssen dieMethoden verbessert werden. GroßflächigeWeidesysteme waren die treibende Kraft,offene Habitate für viele Arten zu schaffen,die prioritäre Arten der FFH-Verordnungsind.Die Ziele des LACOPE-Projekts sind■ die Anerkennung von kooperativen Wei-desystemen als Möglichkeit zur Schaffungund Erhaltung wichtiger FFH-Gebiete, diegroß genug sind, um den Fortbestand vongefährdeter Arten zu sichern.■ die Verbesserung von kooperativen Wei-desystemen als ökologisches und ökonomi-sches Mittel zum Erhalt und zur Schaffungvon offenen und halboffenen Landschaftenund einer landschaftlichen Entwicklung

gemäß den Zielen der Erhaltung der Arten-vielfalt.■ die zielorientierte Nutzung der Potentialevon kooperativen Weidesystemen, um dieStrategien des Umweltschutzes (NATURA2000) mit den Agrarumweltprogrammeneiner erweiterten EU vereinbaren zu können.Forscher-Teams aus sieben Ländern (Norwe-gen, Polen, Schweiz, Spanien, Deutschland,Portugal und Irland) und aus zwei Fachge-bieten arbeiten gemeinsam daran, Regio-nen mit komplexen Weide-Ökosystemenund typischen Ausprägungen von gemein-schaftlichen Weidesystemen zu analysieren.Diese Systeme sind die Rentierbeweidungim Norden der skandinavischen Halbinsel,Schafbeweidungssysteme in Zentralspa-nien, Südportugal und in der polnischenTatra, Jungviehbeweidung in Südbayernund Milchviehbeweidung in der Schweiz. ImZentrum der ökologischen Untersuchungenstehen die Flora und Fauna. Die ökonomi-schen Arbeiten konzentrieren sich auf Fra-gestellungen aus dem Bereich der Sozio-,Ressourcen- und Institutionenökonomie.

Bearbeiter: apl. Prof. Dr. Helmut Hoffmann,

Anne Gueydon, Katharina Niemeyer, Norbert Röder

Die längerfristigen Veränderungen in derAgrarstruktur der MongoleiDie Mongolei – das Land und die MenschenDas Land hat 1,5 Millionen Quadratkilometerund die Gesamtbevölkerung beträgt nur 2,5Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt Ulaan-baatar hat heute etwa 800 Tausend Einwoh-ner. Das sind fast ein Drittel der Gesamtbevöl-kerung. Ein weiteres Drittel der Bevölkerungstellen auch heute noch die nomadischenViehhirten, während das verbleibende Drittelzu jeweils der Hälfte in den Hauptstädten derAimags2 und der Soums3 leben.Die Wirtschaft des Landes ist von der Land-wirtschaft geprägt, vor allem von der noma-dischen Viehhaltung. Das durchschnittlicheBSP betrug im Jahr 2002 knapp 500 Eurospro Kopf. Die Landwirtschaft trug 26 Prozentbei, davon entfallen etwa zwei Drittel auf dienomadische Viehwirtschaft. Die Boden-schätze und deren Verarbeitung, vor allemGold, Molybdän und Kohle trugen 12 Prozentzum BSP bei. Der Rest entfällt auf die indus-trielle Produktion und die Dienstleistungen.Eine eher karge Steppe bedeckt etwa 80 Pro-zent des Landes, die wüstenähnlichen Gebie-te im Süden etwa 13 Prozent und nur noch 7Prozent können als Waldflächen bezeichnetwerden.

Die jährliche Durchschnittstemperatur desLandes beträgt 1,1 Grad Celsius4 und derdurchschnittliche Niederschlag 228 Milli-meter pro Jahr, wobei natürlich enormeregionale Unterschiede auftreten. Aberselbst die regenreichsten Gebiete im Nordenkommen nicht weit über 350 Millimeter. DieVegetationsperiode liegt im Durchschnittzwischen 95 und 105 frostfreien Tagen.Das Land war und ist ein unabhängigerStaat, stand aber bis 1922 unter chinesi-schem und bis 1990 unter sowjetischemEinfluss. Seit der politischen Wende ist dasLand politisch vollkommen unabhängig.5

Geschichtlicher Rückblick über die Agrar-strukturDie Entwicklung bis zum Jahr 1990Die Mongolei war Jahrhunderte lang dasLand der nomadischen Viehhirten. Eine»Landbewirtschaftung« hat sich nurzögernd im Laufe des 20sten Jahrhundertsentwickelt. In den dreißiger Jahren gab eserste Versuche eines Ackerbaus mit ein paarTraktoren und etwas Futterbau. Das Landwurde im Jahr 1958 von der Euphorie desfrüheren sowjetischen Sekretärs für Land-wirtschaft Nikita Chrustschow erfaßt, wel-

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Aktuelles8

cher die Steppen in Sibirien umpflügte umnach amerikanischem Vorbild billige Korn-kammern zu schaffen.6 Im Jahr 1985 bewirt-schafteten etwa 100 staatliche große Acker-baubetriebe 1,3 Millionen Hektar7 , wovondie Hälfte einjährige Schwarzbrache war.Die andere Hälfte war Weizen und ein

bescheidener Futterbau. Auch die nomadi-sche Viehhaltung wurde in Form der NegdelGenossenschaften kollektiviert. Im angege-benen Jahr gab es etwa 90 Tausend noma-dische Viehhaltungsbetriebe mit insgesamt22 Millionen Tieren, das entspricht etwa45 Millionen Schafeinheiten. Davon warenetwa 25 Prozent Schafe, 20 Prozent Ziegen,25 Prozent Rinder, 25 Prozent Pferde undfünf Prozent Kamele.8 Im Durchschnitthatte ein Viehhirte etwa 450 Schafeinheitenauf einer Weidefläche von etwa 1.000 Hek-tar, welche in einem größeren Raum ver-streut war.Die Verarbeitung und Verteilung der land-wirtschaftlichen Produktion erfolgte in die-ser Zeit fast ausschließlich über staatlicheBetriebe.

Die wesentlichen Veränderungen in der ver-gangenen TransformationsdekadeIm Jahr 1991 setzte auch in der Mongolei diePrivatisierung der Landwirtschaft ein, dieheute offiziell als abgeschlossen betrachtetwird. Zunächst wurden nach dem Vorbildder GUS-Länder aus den staatlichen Acker-baubetrieben meist landwirtschaftlicheAktiengesellschaften gegründet. Diese gin-gen jedoch im Laufe der Jahre mehr undmehr in GMbHs über bzw. wurden Betriebemit einem Besitzer. Die Tierhaltung wurdeebenfalls total privatisiert, das heißt dieTiere wurden den einzelnen nomadischenTierhaltern als Eigentum übertragen unddie Negdel Genossenschaften stellten denBetrieb ein.Die Ergebnisse dieser ersten Transforma-tionsdekade können wie folgt zusammen-gefaßt werden :1. Die landwirtschaftliche Produktion –

Viehhaltung und Ackerbau – ebenso wiedie landwirtschaftliche Vermarktung unddie Nahrungsmittelindustrie wurden

»privatisiert«. Der Boden, also hauptsäch-lich die Ackerbaufläche und die Steppen-weide blieben Staatseigentum. DasAckerland konnte langfristig (bis 60Jahre) an die neuen privaten Betriebe ver-pachtet werden. Die Steppe blieb jedochfür praktisch jedermann frei verfügbar.

2. Die Ackerbaufläche ging um die Hälftezurück, ebenso sank die Produktivitätvon etwa 1,5 auf 0,7 Tonnen Weizen proHektar. Dies ist wohl auf die abrupteUnterbrechung der Vermarktungskanälefür Betriebsmittel und landwirtschaftli-che Produkte zurückzuführen, ebensoaber auch auf das mangelnde Know-howim Betriebsmanagement, in der Anwen-dung modernen landwirtschaftlicherTechnologie und in der Vermarktung. Dergrößte Teil des landwirtschaftlichenMaschinenparks ist heute total überal-tert und nicht mehr nutzbar. Die bewäs-serten Flächen gingen von etwa 40 Tau-send auf 5 Tausend Hektar zurück.

3. Andererseits nahm die Viehhaltung starkzu. Die Anzahl der nomadischen Viehhir-ten verdoppelte sich, ebenso wie dieAnzahl der Tiere. Gleichzeitig aber sankdie Produktivität. Eine Schafeinheit ver-bringt vier Jahre auf der Steppenweide9

und erbringt dann nur 20 KilogrammFleisch. Der Fleischverbrauch von etwa110 Kilogramm pro Kopf pro Jahr ist wohlmit der Höchste in der Welt. Um eine Per-son im Jahr mit Fleisch zu versorgen wer-den fast 50 Hektar Steppe benötigt! Diestarke Zunahme der nomadischen Vieh-wirtschaft ist darauf zurückzuführen,dass es in fast allen anderen Wirtschafts-bereichen bergab ging. Die Viehhaltungauf dem frei verfügbaren staatlichenWeideland war meist die einzige Mög-lichkeit um ein bescheidenes Einkommenbzw. die Selbstversorgung zu sichern.

4. Die umgewandelten »privaten« Betriebeder Vermarktung und Verarbeitung hat-ten ähnliche Probleme wie die landwirt-schaftlichen Produktionsbetriebe: man-gelndes Management Know-how undeine Überalterung und mangelnde Aus-lastung der technischen Anlagen.

5. Bis heute besteht im Land noch keinlandwirtschaftliches Finanzierungs- undKreditsystem. Alle neuen Betriebe, ein-schließlich der nomadischen Viehhalterleiden unter der Kapitalknappheit. DieFinanzpolitik der Regierung 10 hat zwarerreicht, dass die Wechselkurse der ein-heimischen Währung im internationalenGeldmarkt in den letzten fünf Jahrenrelativ stabil blieben. Andererseits kamwegen die Geldknappheit die nationaleProduktion nicht in Schwung.

6. Das Resultat der ersten Transformations-dekade waren auch schwere ökologischeSchäden im ganzen Land und damit ver-bunden eine langfristige Klimaverände-rung. Fast die Hälfte der Steppe ist heutestark überbeweidet, die natürliche Reha-bilitierung dieser Steppe wie auch desverlassenen Ackerlandes wird Jahrzehntedauern. Die durchschnittliche Jahrestem-peratur ist im Verlauf von 15 Jahren umfast ein Grad angestiegen, gleichzeitiggingen die durchschnittlichen Nieder-schläge um 30 Millimeter zurück. DieDürrejahre nehmen zu. Zwischen 10 und15 Prozent der Tiere kommen im Winterum. Dazu beigetragen hat schließlichauch, dass der Waldbestand im gleichenZeitraum von 15 auf sieben Prozent derLandesfläche zurückgegangen ist.

Das neue Konzept der integrierten undintensivierten LandwirtschaftDer Traum, dass ein großes Land mit vielennatürlichen Ressourcen eine kleine Bevölke-rung leicht ernähren kann ist ausgeträumt.Die Landwirtschaft muß intensiviert undintegriert werden. Das ist notwendig, um(a) den Betrieben ein angemessenes Ein-kommen zu ermöglichen, (b) der Bevölke-rung eine ausreichende einheimische Nah-rungsmittelproduktion zu sichern und (c) dienatürliche Umwelt zu erhalten. Die Mongo-lei ist ein Beispiel dafür, dass nicht dieextensive, sondern die intensive Landnut-zung die Natur schont und der ländlichenBevölkerung einen besseren Lebensstandardsichert. Die Regierung und das Ministeriumfür Ernährung und Landwirtschaft habendeshalb im vergangenen Jahr die Intensivie-rung und die Integration von Ackerbau undViehhaltung zum politischen und wirt-schaftlichen Ziel erklärt.Ebenso wird jetzt seitens der Regierung aucherkannt, dass das ursprüngliche Konzept derPerestroika zur Transformation der Landwirt-schaft geändert und angepaßt werden muß.Das Konzept der »Umwandlung der Agro-Industriellen Komplexe« in privatwirtschaft-liche Strukturen hat nicht funktioniert. DiePerestroika war nur ein erster Versuch – dergescheitert ist. Was heute gebraucht wird isteine »Novostroika«.11

Im Herbst 2002 hat das Mongolische Parla-ment ein neues Landnutzungsgesetz verab-schiedet. Das ermöglicht erstmals auch dennomadischen Viehhirten staatliches Weide-land über einen längeren Zeitraum hinweg

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Aktuelles 9

zur alleinigen Nutzung zu pachten, ein ver-bessertes Weidemanagement einzuführenund selber das Heu für den Winter zu erzeu-gen. Ebenso werden die Ackerbaubetriebeverpflichtet, das gepachtete Land intensiverzu nutzen. Wenn mehr als zwei Jahre Bracheauftreten, fällt das Land wieder an den

Staat zurück. Es wird allerdings noch vieleJahre dauern, bis dieses neue Gesetz imganzen Land voll angewandt wird.De facto sind bereits heute etwa ein Drittelder nomadischen Tierhalter als halb sess-haft zu bezeichnen, denn ihr Winterquartierist ihr ständiger Wohnsitz geworden. ImUmkreis bauen sie bereits bis zu einem Hek-tar Kartoffeln und Gemüse an. Im Umkreisder Städte sind viele Menschen mangelsanderer Arbeitsplätze zu Kleinbauerngeworden und bewirtschaften bis zu 10,manchmal auch bis 50 Hektar. Sie versorgendie Gesamtbevölkerung mit fast einem Drit-tel des Bedarfs an Kartoffeln und Gemüse.Das erklärte Ziel des Landwirtschaftsminis-teriums sind mittlere Betriebe mit 200 bis800 Hektar die eine Dreifelderwirtschaftpraktizieren – Getreide, gefolgt von Kartof-feln, Gemüse oder Futterbau mit einemanschließenden Brachjahr. Gleichzeitig inte-grieren diese neuen mittleren Betriebe dieViehwirtschaft, vor allem Rinderhaltung zurMilch- und Fleischerzeugung.Es wird nicht nur in der Mongolei, sondernauch in den GUS- und MOE-Ländernerkannt, dass neue landwirtschaftlicheBetriebe in der Größenordnung von 300 bis600 Hektar mit integriertem Ackerbau undViehhaltung allgemein viel wirtschaftlicharbeiten als die Großbetriebe und Agrar-industriellen Komplexe »beyond a manage-able size«. Diese Erkenntnis setzt sich auchim heutigen Russland immer mehr durch.Ebenso wird erkannt, dass die übertriebeneSpezialisierung der Ackerbau- und Vieh-zuchtbetriebe wirtschaftlich und ökologischnicht mehr vertretbar ist. Und schließlichwird man sich bewußt, dass der Auf-schwung der Landwirtschaft nicht mit einertotalen Globalisierung auf nationaler oderinternationaler Ebene erreicht werdenkann, sondern in erster Linie durch eine gut

geplante und durchgeführte regionale länd-liche Entwicklung. Noch halten viele Funk-tionäre in den nationalen und regionalenstaatlichen Behörden aber auch in den»umgewandelten« Großbetrieben am altenKonzept fest. Aber die wirklich neuenBetriebe stellen sich im Rahmen der

»Selbstorganisation«12 schneller auf dieRealitäten ein als viele Politiker und Verwal-tungsbeamte. Im beginnenden »freienMarkt« eilen die Betriebe den Politikern undBeamten, und manchmal auch den Wissen-schaftlern voraus.

Dr. Karl Wierer 1

Fußnoten1 Seit 1999 Teamleiter des Agroconsult Konsortiums für

ein von EU-Tacis gefördertes landwirtschaftliches

Entwicklungsprojekt in der Mongolei. Der Autor hat in

Weihenstephan in den Jahren 1964 bis 1967

Landwirtschaft studiert. Nach vielen Jahren beruflicher

Tätigkeit als Berater und Projektleiter in internationalen

Organisationen wie FAO, GTZ, dem BML und der

Weltbank im Rahmen von Projekten in Südamerika,

Afrika, Asien und in den GUS-Ländern hat er 2001 an der

TU München-Weihenstephan bei Professor Michael

Besch promoviert zum Thema »Aufbau und Entwicklung

der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und

Nahrungsmittel in ausgewählten GUS-Ländern«. Die

Arbeit wurde im Peter Lang Verlag veröffentlicht.

2 Bezirke, vergleichbar den Oblasten in Russland

3 Landkreise, vergleichbar den Rayons in Russland

4 etwa minus 20 Grad im Januar-Februar und plus 22

Grad im Juni-Juli

5 Es gehört auch nicht der Gruppe der GUS-Länder an.

6 Trotz der anfänglichen Erfolge ist der Autor der Ansicht,

dass dies die größte agrarpolitische Fehlentscheidung

des Jahrhunderts war.

7 etwa 13.000 Hektar pro Betrieb

8 Die relativen Zahlen basieren auf der Umrechnung der

verschiedenen Tiere in Schafeinheiten. Schweine zählen

nicht zum Viehbestand und werden erst seit einigen

Jahren als »Tiere des privaten Haushalts« aufgeführt.

9 etwa zwei Hektar Weide pro Schafeinheit pro Jahr

10 die wesentlich von den internationalen Finanz-

organisationen beeinflusst wurde

11 Diesen Begriff hat der Autor mit seiner Dissertation im

Jahr 2001 an der TU-München-Weihenstephan im russi-

schen Sprachbereich eingeführt.

12 ein weiterer Begriff und eine Entwicklung, welche der

Autor in seiner Dissertation eingehend behandelt hat

Neuentwicklung fürdie ErosionsprognoseSeit den frühen 80-er Jahren wird in Wei-henstephan die Allgemeine Bodenabtrags-gleichung ABAG entwickelt, die sich inDeutschland zum führenden Instrumentder Erosionsvorhersage und -beratung ent-wickelt hat. Daraus ist mittlerweile eineganze Modellpalette entstanden, da je nachAnforderung und Beratungszweck andereSchwerpunkte zu setzen sind. So gibt es einallgemeines Handbuch von Schwertmannet al. Eine PC-Version (PCABAG) steht derLandwirtschaftsberatung zur Verfügungund eine GIS-Version wird vor allen in derLandentwicklungsplanung eingesetzt. DieseModellfamilie wurde nun in Zusammenar-beit der Bayerischen Landesanstalt fürLandwirtschaft, des Freisinger Planungsbü-ros uismedia und dem Lehrstuhl für Grün-landlehre um ein neues Produkt erweitert.Die PocketABAG stellt eine Implementie-rung für die zunehmend in der Beratungdirekt am Feld eingesetzten PDA (PersonalDigital Assistant) dar (siehe Abbildung).Außerdem liegt gerade DIN zu dieser Pro-gnosemethode liegt im Entwurf vor (DIN19708). Die Festlegung in einer DIN war not-wendig geworden, da durch den Erlass desBundesbodenschutzgesetzes an die Ero-sionsprognose besondere Ansprüche hin-sichtlich Verbindlichkeit und Reproduzier-barkeit zu stellen sind.

K. Auerswald, Lehrstuhl für Grünlandlehre

Erscheinungsbild der Pocket ABAG

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Aktuelles10

Projekte über die Auswirkungen transgener Kulturpflanzenauf die UmweltDer Lehrstuhl für Vegetationsökologie bear-beitet innerhalb des Verbund-Projektes»Anbaubegleitendes Monitoring von gen-technisch veränderten Pflanzen und Metho-denentwicklung für eine standardisierteBeurteilung ihrer Umweltwirkung«, dasvom Staatsministerium für Landesentwick-lung und Umweltfragen finanziert wird dasTeilprojekt »Persistenz und Ausbreitunggentechnisch veränderter Kulturpflanzenund potentiell kreuzungskompatibler Wild-

pflanzen«. Ziel ist eine Abschätzung desRisikos, das durch den Anbau gentechnischveränderter Kulturpflanzen (GVP) entstehenkönnte. Dabei wird in einem im August2001 gestarteten Versuch die Überdauer-ungsfähigkeit gentechnisch veränderterRapspflanzen im Vergleich zu den nicht-transgenen Ausgangslinien bei praxisübli-cher Bewirtschaftung untersucht. Die gen-technisch veränderten Rapspflanzen ent-halten ein Gen, das sie gegen ein Herbizidresistent macht. Die bisherigen Ergebnissezeigten, dass sich die transgenen Pflanzenhinsichtlich ihrer Persistenz ähnlich verhal-ten wie ihre nicht-transgenen Ausgangsli-nien. Bis Projektende 2004 sind weiteredetaillierte Ergebnisse zu erwarten.Ein zweites im Oktober 2001 genehmigtesProjekt mit dem Titel »Prüfung der Raumre-präsentativität von Pollensammlern für einLangzeitmonitoring von GVP« ist ein For-schungs- und Entwicklungs-Vorhaben undwird anteilig vom Umweltbundesamt unddem Bayerischen Staatsministerium fürLandesentwicklung und Umweltfragen

finanziert. Am Forschungsvorhaben sindfolgende Projektpartner beteiligt: Bayeri-sches Landesamt für Umweltschutz Augs-burg, Fachbereich Wald und Forstwirtschaftder Fachhochschule Weihenstephan, Deut-scher Wetterdienst Freiburg, Institut fürInformatik der Universität Freiburg, Ökolo-giebüro Bremen und Lehrstuhl für Vegeta-tionsökologie der Technischen UniversitätMünchen.Zwar ist ein Langzeitmonitoring gemäß

einer EU-Richtlinie nach Inverkehrbringungvon gentechnisch veränderten Kulturpflan-zen zwingend vorgeschrieben, verbindlicheRichtlinien zur Methodik sind bislangjedoch nicht festgelegt. Um diesem Mangelentgegenzutreten, hat das Umweltbundes-amt Modellprojekte ins Leben gerufen, diesich mit einer entsprechenden Methoden-entwicklung beschäftigen. Aufgabengebietdes Lehrstuhls für Vegetationsökologie istdabei die Erfassung von transgenem Pollenim Luftraum. Dabei soll die Pollenkonzen-tration im Luftraum eines bestimmtenGebiets möglichst repräsentativ ermitteltwerden. Würde man die Messgeräte dabeientsprechend eines Rasters mit festgeleg-ten Abständen anordnen, wären sehr vieleMesspunkte nötigt, um das Gebiet reprä-sentativ zu untersuchen. Da die meteorolo-gischen Parameter von Ort zu Ort und vonJahr zu Jahr variieren, müssten zudem ver-schiedene Anordnungen und eventuell auchverschiedene Gebiete getestet werden. Einesolche Untersuchung würde mehrere Jahrein Anspruch nehmen. Um diesen experi-

mentellen Aufwand zu reduzieren, werdenim Projekt computergestützte Modelle ein-gesetzt. Als Basis dienen umfangreicheGebietsinformationen wie z.B. meteorologi-sche Daten der letzten Jahre, topografischeDaten und Daten über die Ausbreitung vonPollen aus eigenen Vorversuchen. AufGrundlage dieser Daten soll ein Modell ent-stehen, welches in Verbindung mit einemPollen-Ausbreitungsmodell ermöglicht, Pol-lenkonzentrationen in dem gewähltenGebiet abzuschätzen. Anhand dieser Datenkann dann ein Messnetz für Pollensammel-geräte gezielt erstellt werden. Inwieweitdiese Aufstellung der Messgeräte den rea-len Pollenflug erfasst, wird in einem Feld-versuch getestet. Dabei werden 50 Pollen-sammelgeräte in einem Gebiet von ca.16 x 16 km Größe im Landkreis Fürstenfeld-bruck aufgestellt. Die gefundenen Pollenwerden hinsichtlich ihrer Artzugehörigkeitausgewertet und es soll eine Methode ent-wickelt werden mit der bestimmt werdenkann, ob sie gentechnisch verändert waren.Die im Feldversuch ermittelten Daten wer-den dann wiederum verwendet, um dasMessnetz entsprechend zu optimieren unddie Anzahl der benötigten Messgeräte aufein Minimum zu reduzieren. Mit dieserMethode könnte in Zukunft die Anzahl undAnordnung von Pollensammelgeräten soermittelt werden, dass für ein bestimmtesGebiet die Konzentration von transgenemPollen in der Luft repräsentativ und mitgeringst möglichem Aufwand nachgewie-sen werden kann. So könnten unerwünsch-te Effekte der transgenen Kulturpflanzenfrühzeitig entdeckt werden und nötigen-falls Gegenmaßnahmen eingeleitet wer-den.

Dr. Heike Beismann, Dr. Harald Albrecht,

Prof. Jörg Pfadenhauer

am Lehrstuhl für Vegetationsökologie

Technische Pollensammler werden aufgestellt. l: Dipl.-Ing. Martin Kuhlmann, r: Dr. Heike Beismann.

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Aktuelles 11

Einfluss der Haushaltstechnik auf Verfügbarkeit, Hygiene undWertigkeit der zubereiteten LebensmittelDie allgemeine Technisierung der letzten200 Jahre hat auch den privaten Haushalterfasst. Zusammen mit dem Ausbau derEnergieversorgung in Deutschland wurdenzunehmend Geräte zur Kühlung, Bearbei-tung und Wärmebehandlung von Lebens-mitteln entwickelt, hergestellt, vermarktetund genutzt.Das Wissenschaftsgebiet Haushalttechnikbefasst sich heute mit allen Geräten,Maschinen und Einrichtungen in den Berei-chen Haushalt, Gewerbe und Gastronomie,sowie Gemeinschaftsverpflegung. Grundle-gendes Modell ist das Arbeitssystem mitden Elementen »Lebensmittel«, »Gerät«,»Umwelt« und »Mensch«. Die sechs Wech-selbeziehungen (entspricht zwölf Funktio-nen) belegen die komplexe Aufgabenstel-lung bei der Optimierung von Prozessen.Der bewußte Einbezug des Menschenskennzeichnet die Abgrenzung zur indus-triellen Verfahrenstechnik. Letztere ersetztden Menschen weitgehend durch »Automa-ten«.Früher hatte die Handarbeit eine noch grö-ßere Bedeutung als heute auch bei der Küh-lung von Lebensmitteln. So mussten »Eis-männer« im Winter aus zugefrorenenGewässern Eisstücke ausbrechen, die in Fel-senkellern für den Sommer eingelagertwurden. Nur gutsituierte Haushalte konn-ten sich Eisschränke leisten (um 1900): Dick-wandige Holztruhen mit einer Blechwannezur Aufnahme des angelieferten Stangenei-ses und des Schmelzwassers. Durch dieErfindung der Kältemaschine durch Carl vonLinde (1875) wurde aus dem Eisschrank, einKühlschrank mit eigenem Kältemittelkreis-lauf (ca. 1950).Heute gibt es für Haushalt, Gastronomieund Großküche Kältezentren mit verschie-denen Temperaturbereichen. Nicht alleGeräte verfügen über sog. 0 °C - Lagerfächer(feucht und trocken), die sich in wissen-schaftlichen Unter-suchungen als optimaleLagerorte für bestimmte Lebensmittelerwiesen haben. (Deutscher Haushalttech-nikpreis 1999: Dissertation Bodo Jaspert).Die Bearbeitung von Lebensmitteln (z. B.Rühren, Schlagen, Kneten) war früheranstrengende Handarbeit. Mit modernenKüchenmaschinen lassen sich nahezu alleVerfahren zur mechanischen Bearbeitungmühelos durchführen. Besonders wirkungs-voll sind Maschinen mit Planetenantrieb,bei denen das Werkzeug neben der Eigenro-tation eine Zusatzdrehung des Lagerkopfesvollführt. Zur Optimierung der Werkzeugki-nematik wurde die »Bahnkurvenmethode«entwickelt, welche die Bahn eines Werk-zeugpunktes und seine örtliche Geschwin-digkeit anschaulich dokumentiert.Im Trend zur »Gesunden Ernährung« wer-

den ganz unterschiedliche Modelle vonGetreidemühlen angeboten. Wissenschaftli-che Untersuchungen zeigen, dass die meis-ten motorangetriebenen Mühlen im Mahl-spalt viel zu hohe Temperaturen entwickeln(teilweise über 60 °C), sodass wichtigeEnzyme geschädigt werden, was beispiels-weise auch die Porung des nachfolgendenBackgutes beeinträchtigt. (Deutscher Haus-halttechnikpreis 1997: Dissertation MonikaBlechinger-Zahnweh).Die bedeutsamsten Innovationen gab undgibt es bei der Wärmebehandlung vonLebensmitteln. Der frühere »Universalofen«zum Kochen, Braten, Backen, Heizen und zurWarmwasserbereitung wurde durch Gas-und Elektrogeräte verdrängt. Aus der elek-trisch beheizten Guß-Kochplatte entwickel-ten sich Glaskeramik - Kochstellen, zunächstfür den Privathaushalt und später auch fürden gewerblichen Einsatz z.B. in der Restau-rantküche. Die neueste Beheizung hierzubietet die Induktion mit unmittelbarerErwärmung des Geschirrbodens durch mag-netische Wechselfelder. Mit wissenschaftli-chen Messungen wurde festgestellt, dassderzeit bei ausermittigen Verschieben desGeschirrs auf der Kochstelle (z. B. nach hin-ten) extrem hohe Feldstärken die Bedien-person treffen.Neben den Kochstellen gibt es heute nocheine Reihe von Geräten mit geschlossenemGarraum wie Backöfen, Dampfgarer undMultigarer sowie Mikrowellen-Geräte. Auswissenschaftlicher Sicht wäre ein »Univer-salgarer« wünschenswert, mit allen Behei-zungsarten wie Oberhitze, Unterhitze,Strahlungsgrill, Umluft, Mikrowelle undDampf. Diese könnten einzeln genutzt wer-den oder in Kombination. Geeignete Gar-programme, gesteuert von verschiedenenSensoren (Temperatur, Strahlung, Feuchte,etc.), müssten gemäß vorgegebenem Gar-ziel optimiert werden.Problematisch ist das geringe haushalttech-nische Wissen der Konsumenten. FalscheKaufentscheidungen haben beispielsweisebei Mikrowellengeräten zu immer höherenLeistungen geführt (»Watterities«), mit derFolge von »Hot und Cold Spots«. Bei salmo-nellenbehafteten Lebensmitteln (Hygiene)kam es zu Erkrankungen und auch zu Todes-fällen, vor allem in England wegen des dortbeliebten »Chilled Food«.Ein anderes Beispiel für fehlendes Wissenist die Verbrühung der Mundhöhle vonSäuglingen beim Trinken von Milch aus derSchnullerflasche. Physikalisch bedingt, ent-steht beim Erhitzen der Milch in der zylin-drischen Flasche ein »Dromedarhöcker –Temperaturprofil« (cross fire effect). DieMutter verspürt nur die niedrige Tempera-tur der Flaschenwand, aber aus dem

Schnuller fließt dann Milch mit hoher Tem-peratur.Die mikrowellenspezifischen Temperatur-profile mit abgesenkter Randtemperaturlassen sich durch Kombination mit derBeheizungsart »Dampf« korrigieren. Miteinem Labor-Gargerät »Mikrowelle +Dampf« konnten ausgeglichene Tempera-turprofile erzeugt und zusätzlich Massen-verluste (durch Austrocknen) vermiedenwerden. Das neue Gerätekonzept bringteine hohe sensorische und ernährungsphy-siologische Qualität der Lebensmittel (u.a.geringer Vitaminverlust). (Deutscher Haus-halt-technikpreis 1997: Dissertation MichaelGreiner).Die Ausstattung von Haushalten, Gastrono-miebetrieben und Großküchen mit ausge-reiften Geräten zur Kühlung, Bearbeitungund Wärmebehandlung zusammen mit derVerfügbarkeit an hochwertigen Lebensmit-teln garantiert dem Essensnehmer heuteeine sehr hohe Wertigkeit der angebotenenSpeisen. Besondere Arbeitserleichterungbrachten Convenience-Produkte. Allerdingssollte die gesamte Convenience - Kette opti-miert werden, in allen Gliedern wie: Präsen-tation, Verkauf, Transport, Lagerung, Ent-nahme, Zubereitung, Servieren, Verzehr, Ent-sorgung, Recycling.Die steigende Wertigkeit der zubereitetenLebensmittel ist im wesentlichen zurückzu-führen auf:■ Professionalität bei Geräten und Verfah-

ren (vgl. Synergieeffekte: Haushalt/Groß-küche)

■ Elektronikeinsatz■ Sensoren, Mikroprozessoren, Garpro-

gramme zur Prozess-Regelung (z. B. ver-netzter Haushalt)

■ Automatisierung in vielen Anwendungs-bereichen (z. B. Robotortechnik)

■ »Barrierefreiheit« bei technischen Pro-dukten und Convenience-Lebensmitteln.

Dennoch sind weitere Innovationspotenzia-le im Spannungsfeld »Lebensmittel undGesundheit« vorhanden:Ganzheitliche Produktqualität bei Gerätenund LebensmittelnTransparenz bezüglich Typen-, Produkt- undKennzeichnungsvielfaltBessere Ausbildung, Information und Bera-tung der Konsumenten.Zwangsläufig resultieren daraus neue Zielefür die universitäre Forschung und Lehre.

Vortrag von Prof. Pichert im Rahmen der

2. Wissenschaftstagung »Lebensmittel und

Gesundheit 1803 - 2003« am 24. Februar 2003

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Aktuelles12

Vergleichende Studien zurHitzeabtötung thermo-resistenter Bakteriensporenunter Einsatz zweierTestverfahrenDie wichtigste Methode zur Abtötung vonMikroorganismen in Lebensmitteln ist dieHitzebehandlung. Durch Pasteurisations-verfahren bei Temperaturen unterhalb von100 °C werden alle vegetativen Bakterien-zellen abgetötet. Der Zelltod tritt dabeiu.a. infolge der thermischen Denaturie-rung von Proteinen und DNA-Schädigungein. Die Abtötung der erheblich resistente-ren Bakteriensporen bereitet dagegen beider Hitzekonservierung von LebensmittelnSchwierigkeiten und erfordert Sterilisa-tionstemperaturen über 100 °C, meistsogar über 120 °C.In dieser Diplomarbeit wurde die Hitze-resistenz der Sporen von Bacillus amylo-liquefaciens, Clostridium sporogenes undThermoanaerobacterium thermosaccharoly-ticum untersucht und durch D- und z-Werte charakterisiert. Die im Labor herge-stellten Sporensuspensionen wurden nachzwei alternativen Verfahren in Phosphat-puffer (1/15 M, pH 7,0) erhitzt. Zum Einsatzkamen: a) Ein Kompaktautoklav, bei demdie Sporensuspension in das heiße Auto-klavenmedium eingebracht, darin erhitztund in definierten Zeitabständen entnom-men wird.b) Eine Röhrchen-Erhitzungsapparatur, einDruckbehälter, in dem die Erhitzung derProbenbehältnisse durch Heißdampferfolgt. Auf Grund der besseren Versuchs-ergebnisse sowie der einfachen Bedienungund weniger zeitaufwendigen Versuchs-durchführung erwies sich der Kompaktau-toklav als vorteilhafter.Die Untersuchungen zeigen, dass es sichbei allen drei getesteten Sporenbildnernum sehr hitzebeständige Mikoorganismenhandelt, deren D120-Werte entweder übereiner Minute (Clostridium sporogenes, Ther-moanaerobacterium thermosaccharolyti-cum) oder nur unwesentlich darunter lie-gen (Bacillus amyloliquefaciens). Somitmuss bezüglich der Produktsicherheit mitentsprechend hohen F0-Werten sterilisiertwerden, wenn diese Mikroorganismen ingrößerer Menge im Produkt zu erwartensind. Die z-Werte liegen zwischen 7,0 °Cund 11,0 °C und damit in einem für Bakte-riensporen üblichen Bereich.

Diplomarbeit von Dipl. oec. troph. Ramona Wittmann

am Fachgebiet Haushalts- und Betriebshygiene

Einfluss von sekundärenPflanzeninhaltsstoffen(Flavonoide, Phenolcarbon-säuren, Carotinoide undBiochinone) auf Alicyclo-bacillus acidoterrestrisZiel der Arbeit war es, die antimikrobiellenEffekte von sekundären Pflanzenstoffen, ins-besondere von Phenolcarbonsäuren, Flavonoi-den, Carotinoiden und Biochinonen auf A. aci-doterrestris zu untersuchen.Man kann festhalten, dass Fruchtsaftverderbdurch A. acidoterrestris ein ernst zu nehmen-des Problem für die Fruchtsaftindustrie dar-stellt. Durch sekundäre Pflanzeninhaltsstoffekonnte der bakterielle Sporenbildner nicht imerhofften Maße in seinem Wachstum beein-trächtigt werden.Lediglich durch Zugabe der Phenolcarbonsäu-ren zu BAM-Bouillon (Nährbouillon) konntenwährend einer etwa 14-tägigen Bebrütung bei46 °C eindeutige antimikrobielle Effekte aufden Sporenbildner erzielt werden. Die geteste-ten Flavonoide übten geringere und wenigereindeutige antimikrobielle Effekte auf denTestkeim aus als die Phenolcarbonsäuren. DasProblem bestand bei Zugabe von Flavonoidenzu BAM-Bouillon darin, dass diese teils alsBodensatz ausfielen. Bei den Polyphenolen, diedas Wachstum des Sporenbildners eindeutighemmten, lagen die Mindesthemmkonzentra-tionen in einem Bereich, der im Fruchtsaftauch bei schonender Verarbeitung nicht vor-kommt. Durch Zusatz der Antioxidantien β-Carotin und α-Tocopherol zu BAM-Bouillonwurde eine ähnliche Wirkung wie bei Zugabevon Ascorbinsäure vermutet. Bereits bekanntist, dass Ascorbinsäure das positive Redoxpo-tential von Fruchtsäften senkt. Zugaben von 15bis 20 mg/100 ml Apfelsaft hemmten dasWachstum des obligat aeroben Sporenbild-ners. β-Carotin konnte das Wachstum von A.acidoterrestris nicht und α-Tocopherol nurwährend der ersten Bebrütungstage verlang-samen, was möglicherweise am Löslichkeits-verhalten dieser Substanzen liegen könnte.Man muss jedoch berücksichtigen, dass dieVersuche bei einer optimalen Bebrütungstem-peratur von 46 °C durchgeführt wurden undsomit der Einfluss dieser Substanzen auf A. aci-doterrestris bei praxisüblichen Lagerbedingun-gen um 20 °C größer sein könnte. Außerdemkönnte eine synergistische Wirkung der im Saftvorkommenden sekundären Pflanzeninhalts-stoffe einen zusätzlichen Effekt ausüben.Durch Zusatz von Phenolcarbonsäuren undFlavonoiden zur Bouillon konnte die Hitzere-sistenz der Sporen nicht wesentlich verringertwerden. Aufgrund der ermittelten Ergebnisseist es sinnvoller eine Kontamination mit A. aci-doterrestris durch geeignete Waschverfahrender Früchte zu vermeiden.

Diplomarbeit von Dipl. oec. troph. Silvia Pfeifer am

Fachgebiet Haushalts- und Betriebshygiene

Eröffnung des Web-auftrittes für die Daten-bank regionaltypischerbayerischer Spezialitätenim Rahmen der GrünenWoche in Berlin

Bayern ist ein Land mit gewachsener Kulturund vielfältigen Traditionen. Besondersbeliebt und geschätzt sind seine vielenregionaltypischen Köstlichkeiten.Die Bekanntesten dieser Spezialitäten ausBayern finden Sie nun im Internet unterwww.spezialitaeten.bayern.de. Sie erfahrenWissenswertes über die Geschichte und dieZubereitung dieser Speisen und Produkte.Und sie können herausfinden, welche Spei-sen mit welchen regionalen Bräuchen ver-bunden sind.Diese Sammlung von bayerischen Speziali-täten wurde in den vergangenen zehn Jah-ren an der Professur für Marktlehre derAgrar- und Ernährungswirtschaft im Auf-trag des Staatsministeriums für Landwirt-schaft und Forsten erarbeitet und gepflegt.Im Rahmen von verschiedenen Forschungs-projekten und dank der Unterstützung vonMitarbeitern der bayerischen Landwirt-schaftsämter, zahlreichen Heimatpflegernund sonstigen interessierten Personen istdiese Zusammenstellung auf inzwischenrund 200 bayerische Spezialitäten ange-wachsen.Mit dieser Datenbank sollen insbesonderefolgende Zielgruppen angesprochen wer-den:1. Endverbraucher, die an regionalen Pro-

dukten interessiert sind und mehr überHintergrund, Entstehungsgeschichte undRezepturen erfahren wollen;

2. den Lebensmitteleinzelhandel und Ab-satzmittler. Letztere erhalten durch dieHintergrundinformationen zu bayeri-schen Produkten eine Hilfestellung z.B.bei der Anfertigung von Handzetteln zu»Bayern-Wochen« im Lebensmittelhan-del;

3. Entscheidungsträger in der bayerischenAgrar- und Ernährungswirtschaft und

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Aktuelles 13

4. Meinungsbildner (insbesondere Journa-listen), die an einer fundierten Informa-tion über regionale Spezialitäten oder anspeziellen Produkten aus Bayern beson-ders interessiert sind.

5. In einem immer schärferen Wettbewerbim Binnenmarkt geht es darum,■ die Produkte eigenständig zu positio-nieren,■ typische Produkte auch in anderenRegionen mit der Herkunft aus Bayern zuverbinden und ■ damit die Austauschbarkeit der bay-erischen Agrar- und Ernährungswirt-schaft als Rohwarenlieferant zu reduzie-ren.

Die Spezialitäten-Datenbank ist ein wesent-licher Schritt, um die Kenntnis und Pflegeregionaltypischer Spezialitäten zu fördernund auszubauen. Ein weiteres wichtiges Zieldieser Datenbank ist es, die Eintragungregionaltypischer Spezialitäten in das Euro-päische Register zum Schutz von geographi-schen Angaben und Ursprungsbezeichnun-gen voranzubringen.Mit der Realisierung dieses Spezialitäten-verzeichnises hat Bayern eine Alleinstellungunter den Bundesländern. Selbst auf euro-päischer Ebene existiert bisher kein ver-gleichbares Verzeichnis. In dieser professio-nellen und zukunftsgerichteten Form ist dieSpezialitäten-Datenbank auch auf europäi-scher Ebene einzigartig.

Bei Fragen und Anregungen können Sie sich bei

Herrn Adriano Profeta unter 08161-713593 weitergehend

informieren.

WZW auf der EuroTier 2002Mit einem eigenen Informationsstand wardas TUMWissenschaftszentrum Weihenste-phan für Ernährung, Landnutzung undUmwelt auf der Messe »EuroTier 2002« ver-treten, die im November 2002 in Hannoverstattfand. Gemeinsam präsentierten dieLehrstühle bzw. Fachbereiche für Physiolo-gie, Tierzucht, Landtechnik, Tierernährung,Grünlandlehre sowie Wirtschaftlehre desLandbaus und die Fachschaft Agrarwissen-schaften einschlägige Forschungsarbeitenund das Studienangebot. Die EuroTier,deren Inhalte Tierhaltung und Managementbetreffen, ist Europas umfassendste Infor-mationsbörse für die Rinder-, Schweine-und Geflügelhaltung.Die TUM-Wissenschaftler stellten rund umdas Beispiel Kuh – vom Gras bis zur Milch –aktuelle, praxisrelevante Ergebnisse ihrerForschung vor, zum Beispiel drei neueMethoden zur Überwachung der Produk-tionskette in der Tierhaltung. Sie berichte-ten über ihre Erfahrungen bei der Anwen-

dung molekularbiologischer Methoden imBereich der Tierzucht und der Mastitisfor-schung und stellten neue Erkenntnisse überWechselwirkungen zwischen veränderterMelkfrequenz in Melkrobotern und derMilchsynthese ebenso dar wie Methodenzur qualitativen Beurteilung von Futtermit-teln für Rinder.Für das Wissenschaftszentrum Weihenste-phan (WZW) bot die Teilnahme an derMesse Gelegenheit, sich nach der struktu-rellen Reform, die am 1. Oktober 2000 zurGründung des WZW aus den drei Fakultätender TUM am Standort Freising-Weihenste-phan führte, dem Fachpublikum zu präsen-tieren und die positiven Auswirkungen desReformprozesses auf Forschung und Lehreaufzuzeigen.*

Neuer Lehrstuhl für Ernährungsmedizin besetztEtappenziel in Weihenstephan erreicht

Erstmals wirken Wissenschafts-zentrum Weihenstephan, Fakul-tät für Medizin und Klinikumrechts der Isar der TUM institu-tionell zusammen. Prof. HansHauner, Oberarzt am DeutschenDiabetes-Forschungsinstitut ander Heinrich-Heine-UniversitätDüsseldorf, wird den neugeschaffenen Lehrstuhl fürErnährungsmedizin überneh-men.»Mit der erfolgreichen Beset-zung des Lehrstuhls für Ernäh-rungsmedizin hat die Techni-sche Universität München einwichtiges Etappenziel ihresReformprozesses erreicht.« Sokommentierte TUM-PräsidentProf. Wolfgang A. Herrmann dieEntscheidung des renommier-ten Ernährungsmediziners HansHauner, den Ruf nach Weihen-stephan und München anzu-nehmen. Hauner, ein gebürtigerRegensburger, ist derzeit am Kli-nikum der Universität Düssel-dorf tätig, wo er eine internatio-nal bekannt gewordene For-schungsgruppe aufgebaut hat,die sich schwerpunktmäßig mitden ernährungsbedingten Fak-toren von Adipositas (Fettsucht)beschäftigt. Diese Forschungs-richtung umfasst auch das Feldder Hepatologie (Leber-erkrankungen).

Wie TUM-Präsident Herrmannbekanntgab, sei das Berufungs-verfahren wegen der hohenAnsprüche der Hochschule andas neu aufzubauende Gebietbesonders schwierig gewesen.Ziel war es, den Lehrstuhl miteiner Persönlichkeit zu beset-zen, die das »Else Kröner- Frese-nius-Zentrum für Ernährungs-medizin« in Weihenstephanund gleichzeitig die »Klinik fürErnährungsmedizin « im TUM-Klinikum rechts der Isar aufbau-en und zum Erfolg bringenkann. Hauner sei ein besondererGlücksfall, weil er eine hohewissenschaftliche Reputationmit Begeisterung für die Lehreund mit der Bereitschaft verbin-de, die Ernährungswissenschaf-ten in Weihenstephan bezie-hungsweise München zusam-menzuführen.Fachlich und wegen der geogra-fischen Nähe sei er als Partnerfür das Klinikum Freising inter-essant. Möglich wurde der Auf-bau einer Ernährungsmedizindurch eine großzügige Zuwen-dung durch die Else Kröner-Fre-senius-Stiftung, Bad Homburg,die der Hochschule im Rahmender TUMFundraisingkampagne»Allianz für Wissen« 11,5 Millio-nen Euro zur Verfügung stellt.Davon werden der Lehrstuhl für

Ernährungsmedizin und dreiExtraordinariate in den erstenfünf Jahren voll finanziert. Dazugehört auch die Ausstattungeines Stoffwechsel- und Funk-tionslabors sowie eines Bera-tungszentrums für ernährungs-bedingte Krankheiten; mit Letz-terem soll unter anderem dasBewusstsein für die Bedeutunggesunder Ernährung gefördertwerden.An der TUM sieht man diestandortübergreifende Ernäh-rungsmedizin als einen der zen-tralen Entwicklungsschritte derHochschule in den nächstenJahren. Neben der spezifischenProfilbildung innerhalb derErnährungswissenschaften undder Hochschulmedizin erwartetdie Hochschule auch eine weite-re Aufwertung des StandortsFreising-Weihenstephan in derGesamtentwicklung der TUM.Nicht zuletzt deshalb hat dieUniversitätsleitung das ihrdirekt zugeordnete »Zentralin-stitut für Ernährungs- undLebensmittelforschung« amStandort Weihenstephan aufden Weg gebracht. Der bereitszügig voranschreitende Neubauaus der »Offensive Zukunft Bay-ern« (rund 16 Millionen Euro)wird das neue Zentralinstitutaufnehmen. Vorübergehend istes im Neubau »Tierwissenschaf-ten II« untergebracht. Mit Hau-ners Berufung sieht die Hoch-schule die Neukonzeption derErnährungswissenschaften imWissenschaftszentrum Weihen-stephan weitgehend konsoli-diert.Der stark nachgefragte neueStudiengang »Ernährungswis-senschaften« kann rechtzeitigvor Eintritt der Studierenden indie Master-Ausbildung denSchwerpunkt »Public Health«(Öffentliche Gesundheit,Gesundheitswesen) kompetentbesetzen. Bereits auf der Sucheist die Hochschule nach Wissen-schaftlern für die drei ernäh-rungsmedizinischen Extraordi-nariate; mit ihrer Besetzungkann im Wintersemester2003/04 gerechnet werden.***

aus: TUM Mitteilungen

* 2-02/03

** 3-02/03

*** 4-02/03

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Aktuelles14

(20. Januar 2003) München - Ein bundesweiteinzigartiges Wissens- und Dienstleistungs-zentrum hat der Freistaat laut Landwirt-schaftsminister Josef Miller mit der neuenLandesanstalt für Landwirtschaft (LfL)geschaffen. Die LfL sei künftig eine wichtigeHilfe für alle innovativen Entwicklungen undWeichenstellungen im Agrarbereich, sagteder Minister beim Gründungskongress inder Münchner Residenz. Sie biete problemo-rientierte Forschung auf höchstem Niveauund ein effektives staatliches Versuchswe-sen. Miller: »In der neuen Landesanstalt sinddie entscheidenden Kräfte gebündelt, umdie künftigen Herausforderungen der Land-nutzung und Ernährung in Bayern erfolg-reich zu bewältigen.« Nach Aussage des Ministers nehmen dieAnforderungen an eine umweltgerechteund nachhaltige Landwirtschaft und Nah-rungsmittelerzeugung ständig zu. Immerwichtiger werde es, komplexe Problemefachübergreifend zu bewältigen. Ange-wandte Agrarforschung dürfe daher nichtnur eine Addition sektoraler Disziplinensein, so Miller. Sie müsse vielmehr Einzeler-kenntnisse zur Gesamtschau mit Gesamt-aussage verknüpfen. An der LfL werde des-halb ein institutsübergreifendes Projekt-management dafür sorgen, dass Zukunfts-themen wie Qualitätssicherung oder art-gerechte Tierhaltung interdisziplinär undumfassend bearbeitet werden. FlexibleArbeitsbereiche anstelle von Sachgebietensollen zudem eine rasche Anpassung an denForschungsbedarf sicher stellen.Die LfL wurde am 1. Januar gegründet –durch Zusammenlegung von sechs Landes-anstalten und drei staatlichen Versuchsgü-

terverwaltungen. Sie besteht aus zehn fach-lich eigenständigen Instituten und fünfzentralen Abteilungen. Aufgaben sind dieanwendungsorientierte Forschung und Ent-wicklung, die Erarbeitung politischer Ent-scheidungshilfen und fachlicher Grundla-gen für die Beratung der Landwirte, der Voll-zug von Rechtsvorschriften im Agrarbereichund die Mitwirkung bei der Berufsbildung.Mit der Neuorganisation verbunden ist einStellenabbau von 25 Prozent. Die LfL hatmehr als 1 000 Beschäftigte.Aktuell: Wissens- und Dienstleistungszen-trum (21. Mai 2003) Vier Monate nach Gründungder Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)in Freising-Weihenstephan hat Landwirt-schaftsminister Josef Miller eine erste Zwi-schenbilanz gezogen. Die Einrichtung seiauf bestem Weg zu einem modernen undschlagkräftigen Wissens- und Dienstleis-tungszentrum, sagte Miller im Landwirt-schaftsausschuss des Bayerischen Landtagsin München. Als äußerst erfolgreich habesich die neue Organisationsstruktur mitfachlich selbstständigen Instituten und fle-xiblen Arbeitsgruppen anstelle von Sachge-bieten erwiesen, denn: »So konnten raschinnovative Arbeitsfelder eingerichtet wer-den, die am aktuellen Forschungsbedarfausgerichtet sind.« Zudem habe die engeEinbindung der Abteilungs- und Instituts-leiter den Informations- und Ideenfluss ver-bessert und wichtige Weichenstellungenfür die künftige Arbeit der LfL ermöglicht.Miller: »Die Landesanstalt bietet schonheute problemorientierte Forschung aufhöchstem Nivau und ein effektives staat-liches Versuchswesen.«

Eine zentrale Rolle kommt dabei nach Aus-sage des Ministers der Festlegung instituts-übergreifender Arbeitsschwerpunkte zu:»Damit können die entscheidendenZukunftsthemen der bayerischen Landwirt-schaft interdisziplinär und umfassend bear-beitet werden.« Drei Arbeitsschwerpunktegibt es bereits: »Ökologischer Landbau«,»Artgerechte, nachhaltige Verfahren derTierhaltung« sowie »Qualitätssicherungund Qualitätsmanagement«. Auf Basiseiner Risikoanalyse der landwirtschaftli-chen Produktion soll in den nächsten Mona-ten ein umfassendes Qualitätsmanage-ment-System als Beratungshilfe für dieLandwirte entwickelt werden. Zudem wirdnoch heuer ein Arbeitsschwerpunkt »Nach-haltige, flächendeckende Grünlandbewirt-schaftung« eingerichtet.Im Januar nächsten Jahres werden nacheinem Beschluss des Bayerischen Kabinettsvom Juli 2002 die fünf Lehr- und Versuchs-anstalten für Tierhaltung Achselschwang,Almesbach, Kringell, Schwarzenau und Spi-talhof sowie das Haupt- und LandgestütSchwaiganger in die Landesanstalt ein-gegliedert. Vorgesehen ist für jeden Regie-rungsbezirk ein Lehr-, Versuchs- und Fach-zentrum mit einem bestimmten fachlichenSchwerpunkt und darüber hinaus zweiGemeinschaftsprojekte mit den BezirkenMittelfranken bzw. Oberfranken. Der Minis-ter erwartet sich davon eine Verbesserungder praxisnahen Aus- und Fortbildung derLandwirte, einen beschleunigten Wissens-transfer in die Praxis sowie Musterlösungenfür eine zukunftsorientierte Landnutzungund Tierhaltung. Die LfL erarbeitet derzeiteine Modernisierungskonzept für diegeplanten Standorte. Es soll bis Ende desJahres vorliegen.Die LfL wurde am 1. Januar gegründet -durch Zusammenlegung von sechs Landes-anstalten und drei staatlichen Versuchsgü-terverwaltungen. Sie besteht aus zehn fach-lich eigenständigen Instituten und fünfzentralen Abteilungen. Aufgaben sind dieanwendungsorientierte Forschung und Ent-wicklung, die Erarbeitung politischer Ent-scheidungshilfen und fachlicher Grundla-gen für die Beratung der Landwirte, der Voll-zug von Rechtsvorschriften im Agrarbereichund die Mitwirkung bei der Berufsbildung.

Quelle: Presseseite des Internetauftritts des Bayerischen

Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten

Neue Landesanstalt – für eineLandwirtschaft mit Zukunft

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Dissertationen 15

Mehr Bewegungsfreiheit für»Partner Pferd«

Margit Zeitler-Feicht, Tierhaltung und Verhaltenskunde

In ganz Deutschland findet der Reitsportimmer mehr Anhänger. Doch mit der Unter-bringung der vierbeinigen Partner steht es oft-mals nicht zum Besten: Noch immer habenviele Pferde keine eigene Box, in der sie sichfrei bewegen können, sondern stehen imengen Ständer - angebunden zwischen zweiseitlich hochgezogenen Trennwänden. In Fach-welt und Praxis gilt die dauerhafte Anbinde-haltung von Pferden zwar allgemein als über-holt, doch ist sie, in regional unterschiedlicherHäufigkeit, noch immer zu finden. In Hessenbeispielsweise wurde sie bereits 1998 verbo-ten. Mit der noch unbeantworteten Frage, obdiese Haltungsform für Pferde unter heutigenTierschutzaspekten noch als tiergerecht ange-sehen werden kann, hat sich die Agrarwissen-schaftlerin Stephanie Buschmann in ihrerDiplomarbeit »Zur Tiergerechtheit der Stän-derhaltung von Pferden aus der Sicht der Etho-logie«, befasst, die sie am Lehrgebiet für Tier-haltung und Verhaltenskunde des TUM-Wis-senschaftszentrums Weihenstephan unterAnleitung von Dr. Margit H. Zeitler-Feichtdurchgeführt hat.An 74 Pferden aus 16 Ställen wurden Hal-tungsdaten erhoben und Verhaltensbeobach-tungen durchgeführt. Kriterien warenBetriebsform, Aufstallung, Pferdebestand,Management, Hygienemaßnahmen und Füt-terung sowie Bewegungsmöglichkeiten, Ver-haltensauffälligkeiten, Krankheiten und Unfäl-le in der jeweiligen Pferdehaltung. Sie wurdeneinerseits von den Betriebsleitungen erfragt,andererseits selbst überprüft. Zusätzlich erho-ben die Wissenschaftler technische Daten zuFaktoren wie Abmessungen der Stallgebäude,Fensterflächen, Ständer, Größe der Pferde,Anbindung, Fütterungs- und Tränkeinrichtun-gen. An je drei Pferden pro Stall beobachtetensie über sechs Stunden am Tag essentielle Ver-haltensweisen des Sozial-, Bewegungs-, Fress-,Ruhe-, Komfort- und Erkundungsverhaltenssowie Verhaltensauffälligkeiten. Ergänzendüberwachten sie vier Pferde an jeweils dreiTagen über 24 Stunden mittels Video. Als Kon-trollgruppe dienten unter naturnahen Bedin-gungen gehaltene Pferde.Beurteilt wurden die Haltungsdaten unterdem Aspekt der Tiergerechtheit anhand der»Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltun-gen unter Tierschutzgesichtspunkten« desBundesministeriums für Verbraucherschutz,Ernährung und Landwirtschaft und der »Min-destanforderungen an die Sport- und Freizeit-pferdehaltung« der tierärztlichen Vereinigungfür Tierschutz. Hinsichtlich der dort gestelltenAnforderungen deckten die TUM-Wissen-schaftler gravierende Mängel auf. So waren 68Prozent der Ständer zu schmal, 38 Prozent zukurz - die Tiere konnten sich nur unter Schwie-rigkeiten oder gar nicht hinlegen. Zudemmacht kein Regelwerk verbindliche Angabenzur Art der Anbindung, weshalb jeder Betrieb

hier nach Gutdünken vorging - mit demErgebnis, dass fast 30 Prozent der Anbindun-gen zum Teil erhebliche Mängel aufwiesen.Folge: Die Tiere konnten bei »zu kurzer Anbin-dung nach unten« nur erschwert fressen undlediglich mit hochgezogenem Kopf liegen; die»zu kurze Anbindung nach oben« schränkteSozialkontakt, Erkundungs- und Komfortver-halten erheblich ein. Erschreckend war dasmangelhafte Bewegungsangebot: Fast 70 Pro-zent der Tiere konnten sich nicht wenigstenseinmal täglich außerhalb des Ständers beiKoppelgang oder Arbeit bewegen, nur zehnProzent hatten täglich freie Bewegung. Beson-ders im Winterhalbjahr gab es gravierendeDefizite. Alarmierend war der hohe Anteil anverhaltensgestörten Pferden; über die Hälftewies mindestens eine Verhaltensstörung auf -die Literatur nennt für Pferde in menschlicherObhut einen Anteil von durchschnittlich 1 bis15 Prozent. Auch die drei Kontrollgruppen derStudie zeigten keine Verhaltensanomalien.Pferde dauerhaft angebunden zu halten, stehtgrundsätzlich im Widerspruch zu den Kriterieneiner verhaltensgerechten Pferdehaltung, wiesie das Tierschutzgesetz fordert. Das Bewe-gungsbedürfnis der Tiere ist erheblich einge-schränkt, ihr Bedürfnis nach Sozialkontakt,Körperpflege, Erkundung und das Liegen in derSeitenlage – zum Tiefschlaf unerlässlich –weitestgehend unterbunden. Diese grund-sätzlichen Befunde hat die Studie der TUM-Wissenschaftler bestätigt. Darüber hinausbeweist der hohe Anteil verhaltensgestörterTiere die unzureichende Tiergerechtheit derAnbindehaltung. Die Arbeit weist somit nach,dass Pferde durch die nach wie vor anzutref-fende Art der Haltung in ihren angeborenenVerhaltensweisen erheblich eingeschränktwerde und daher nicht als tiergerecht bezeich-net werden.Außerdem zeigt die Studie, dass auch die Leit-linien zur Pferdehaltung, die das Bundesminis-terium für Verbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft herausgegeben hat, in zentra-len Punkten unzureichend sind. Da auch derenÜberarbeitung die Situation wegen des hohenAufwands der notwendigen Kontrollen durchAmtstierärzte nur bedingt verbessern würde,setzen sich die TUM-Wissenschaftler für einbundesweites absolutes Verbot der dauerhaf-ten Anbindehaltung ein. Vom Amtstierarzt zugenehmigende Ausnahmen, etwa für Militär-

und Polizeipferde mit täglich mehrstündigemArbeitseinsatz, wären möglich.Aufgrund der Ergebnisse der Untersuchungenvon Frau Buschmann wurde mittlerweile diedauerhafte Anbindehaltung von Pferden inden Ländern Schleswig-Holstein, Mecklen-burg-Vorpommern, Niedersachsen und Thü-ringen verboten. Weitere Verbotsanträge wer-den zur Zeit geprüft.

Einfluss des arbuskulärenMykorrhizapilzes Glomusintraradices Schenk & Smithauf den Ertrag und dieNährstoffaufnahme verschie-dener Gewürzkräuterarten

Folko Kullmann

Der Einfluss des arbuskulären Mykorrhiza-pilzes Glomus intraradices Schenk & Smithauf den Ertrag und den Gehalt an Stickstoff,Phosphor und Kalium der GewürzkräuterBasilikum (Ocimum basilicum L.; Lamiaceae),Petersilie Petroselinum crispum (MILL.)Nyman ex A.W. Hill; Apiaceae), Schnittlauch(Allium schoenoprasum L.; Alliaceae) undEstragon (Artemisia dracunculus, L. Asterace-ae) wurde untersucht.Des Weiteren wurde der Einfluss organi-scher und mineralischer Stickstoff- undPhosphordüngung einbezogen. Bei minera-lischer Düngung war die Kolonisierungsrateder Pflanzenwurzeln mit Glomus bei allenPflanzenarten höher.Keine der Pflanzenarten zeigte eine eindeu-tige Reaktion auf die Kultur mit Mykorrhiza.Die kurze Kulturdauer der Topfkräuter warnur schwer mit der »Langzeitwirkung« derorganischen Dünger und der Mykorrhiza zuvereinen.Die Ergebnisse der Versuche haben dieErwartungen an die Mykorrhiza (Erhöhungder Frischmasse = Ertrag) nicht erfüllt. Zwarwar die Nährstoffaufnahme mykorrhizierterPflanzen teilweise höher als die nicht-mykorrhizierter, dies führte jedoch zu keinerErtragssteigerung. Ziel gärtnerischer Pflan-zenkultur ist es, der Pflanze optimaleWachstumsbedingungen zu schaffen, sodass die Pflanzen keinen nennenswertenStresssituationen ausgesetzt sind. Bei opti-maler Pflanzenernährung kann eine Mykor-rhiza evtl. sogar parasitische Wirkung fürdie Pflanze besitzen, was in der Tat zu ver-meiden ist.Die Bandbreite der Effekte von positiv, neu-tral bis hemmend zeigt, dass ein Einsatz vonMykorrhiza unter den üblichen Bedingun-gen im gärtnerischen Pflanzenbau, hier spe-ziell in der Topfkräuterproduktion, kritischzu beurteilen ist, solange keine garantierteund sichtbare Wirkung für Produzent undVerbraucher zu erkennen ist.

Die vollständige Arbeit ist auf der Homepage der

Universitätsbibliothek der TU München abrufbar.

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Dissertationen16

Entwicklung einesManagement-Informations-systems für Entscheidungenim Precision Farming

Hubert Linseisen

Im Rahmen der Dissertation werden zuerstAnforderungen an ein Management-Infor-mationssystem (MIS) zur Entscheidungsun-terstützung für Precision Farming Maßnah-men definiert. Anschließend werden diedazu benötigten Softwarekomponenten,Daten und Datenströme vorgestellt undetwaige zukünftige Verbesserungsmöglich-keiten beim Aufbau des MIS vorgeschlagen.Im praktischen Teil der Arbeit wird das reali-sierte MIS dokumentiert. Die Stufen derDatenverarbeitung von der mobilen Prozes-stechnik (MPS), über Geo-Informationssys-teme (GIS), einer gesamtbetrieblichenDatenbank hin zu einer Versuchsplanung-und auswertung und einer Kostenrechnungwerden gezeigt. Ebenso wird der umgekehr-te Weg der Datenverarbeitung von den Aus-wertungskomponenten hin zum MPSgeschildert. Zudem wurden im Rahmen derArbeit erste Schritte zur Verrechnung vonInformationen in Fahrgassenrichtung undfür Teilarbeitsbreiten auf dem MPS (z.B. fürAuslegedüngestreuer) entwickelt und in derDissertation vorgestellt.

Kohlenstoffhaushalt vonEinzelpflanzen einesSonnenblumenbestandes …in Abhängigkeit von der hierar-chischen Position und der N-Versor-gung – Untersuchungen mit 13C/15N-Markierung

K. Klumpp

Die vorliegende Arbeit wurde im Rahmendes Sonderforschungsbereichs 607 »Wachs-tum und Parasitenabwehr« durchgeführt,und befasste sich mit den Auswirkungender hierarchischen Position auf den C- undN-Haushalt von Individuen eines Bestandes.In einem Versuch unter kontrolliertenBedingungen wurde dazu mittels 13C/12C-und 15N/14N-Markierung die C- und N-Auf-nahme, -Allokation und -Nutzung von sub-ordinaten und dominanten Pflanzen einesSonnenblumen-Bestandes untersucht. Inder Untersuchung wurde zwei Bestandes-dichten (50 und 400 Pfl/m2) verwendet,wobei der dichte Bestand eine Früh- undSpätsaat (2 N-Versorgungsstufen) umfasste,die sich zu dominanten bzw. subordinatenPflanzen entwickelten. Während der Licht-periode wurde sämtlicher aufgenommenerC und N eines Individuums markiert. Diehierfür verwendete Markierungsanlageermöglichte es erstmals, die Netto C-Fixie-

rungsleistung eines Individuums im Bestandzu erfassen. Der respiratorische C-Verlustwurde durch CO2-Gaswechselmessungen ander ganzen Pflanze ermittelt. Aus der NettoC-Fixierungsleistung und dem Respirations-verlust wurde die Brutto C-Fixierungsleis-tung einer Pflanze berechnet.Die Konkurrenzsituation im dichten Bestandführte zu einer Änderung des Lichtangebo-tes über die Zeit. Bei subordinaten Pflanzennahm während des Aufwuchses das relativeLichtangebot von 100% auf ca. 2-3% ab. AlsReaktion änderte sich bei diesen Pflanzendie Architektur und allometrischen Verhält-nisse in einem sehr frühen Stadium. Diesbetraf besonders das Streckungswachstumder Stängel, welches relativ zu den domi-nanten Pflanzen verstärkt war. Die Biomas-seakkumulation und die relative C-Fixie-rungsleistung blieb jedoch hinter denDominanten zurück (Brutto C-Fixierung proEinheit Biomasse, g C g-1C d-1, -49% bis -87%der Dominanten). Im Vergleich dazu, warder spezifische Respirationsverlust prak-tisch unabhängig von der Fixierungsleis-tung, der hierarchischen Position und der N-Ernährung. Bei subordinaten, mangeler-nährten Pflanzen überstiegen die Respira-tionsverluste die Brutto C-Fixierung, so dassdie C-Bilanz negativ wurde. Dieser respira-torische Verlust war vor allem der Erhal-tungsrespiration zuzuordnen, die täglich2,6% der Masse betrug, und bereits höher alsdie Brutto C-Fixierung dieser Pflanzen war.Die Wachstumsrespiration ebenfalls unab-hängig von der N-Ernährung und der Posi-tion betrug täglich ca. 13% des fixierten C.Das N-Angebot beeinflusste maßgeblichdie Anpassungsfähigkeit einer Pflanze andas zeitlich sich ändernde Lichtangebot.Subordinate mit ausreichender N-Versor-gung modifizierten ihre Blattfläche und denBlatt-N Gehalt, um die Lichtinterzeption zuverbessern. In Verbindung mit der Stängel-streckung glich dies das abnehmende Licht-angebot aus. Das zur späteren Saat zusätz-lich reduzierte N-Angebot bewirkte dage-gen vor allem eine relativ zum Spross ver-stärkte Investition in Wurzelbiomasse,sowie eine verzögerte Primärblattentwick-lung. Die Biomasseproduktion war damitschon unmittelbar nach der Keimung beein-trächtig, und schränkte somit die Anpas-sungsfähigkeit der Pflanzen ein.

Das risikopolitischePotential vonWarentermingeschäften… …und Konzeption eines Entscheidungsun-terstützungssystems zur Durchführungvon Warentermingeschäften in der land-wirtschaftlichen Praxis

Uwe Steffin, Unternehmensforschung und

Informationsmanagement

In Deutschland steht mit der Warentermin-börse Hannover (WTB) seit 1998 ein Instru-ment für das Management von Preisrisikenzur Verfügung. Die Arbeit untersucht ineinem grundlagenorientierten ersten Teildas risikopolitische Potential von Warenter-mingeschäften zum Management vonPreisrisiken unterschiedlicher Fristigkeit,wobei mit einem Kontrakt auf Schlacht-schweine ein nicht lagerfähiges Produkt imMittelpunkt der Betrachtungen steht. Ineinem anwendungsorientierten zweitenTeil folgt die Konzeption eines Entschei-dungsunterstützungssystems zur Durch-führung von Warentermingeschäften in derlandwirtschaftlichen Praxis. Der Darstel-lung der mikro- und makroökonomischenRahmenbedingungen am Schlachtschwei-nemarkt folgt zunächst die Erläuterungwichtiger börsentheoretischer Zusammen-hänge bei lagerfähigen und nicht lagerfähi-gen Agrarprodukten. Dabei liefern die »The-ory of Storage« und das Konzept des »Priceof Feedlot Services« wichtige Erkenntnisse

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Personen 17

zum Verständnis der je nach Lagereignungunterschiedlichen Preisbildungsmechanis-men. Die empirische Untersuchung derInformationseffizienz des an der Terminbör-se von Amsterdam (AEX) gehandeltenSchlachtschweinekontraktes über einen Zei-traum von 10 Jahren offenbart die hohe Pro-gnoseeffizienz der Terminkurse als Prädiktorzukünftiger Kassapreise. Eine regressionsa-nalytische Untersuchung bestätigt die »For-ward Pricing Function« der Terminpreise fürSchlachtschweine, was die individuelleInformationslage des Unternehmers zumEinstallungszeitpunkt spürbar verbessert.Die folgende Untersuchung der Markteffi-zienz, die auf die Ursachen möglicherAbweichungen schließt, ergibt ein gemisch-tes Bild. Die Hypothese der schwachenMarkteffizienz, wonach die Terminpreisewährend der Kontraktlaufzeit einem »Ran-dom Walk« folgen, kann nicht abgelehntwerden. Hingegen wird die Hypothese dermittelstarken Markteffizienz, wonach dieTerminkurse stets alle öffentlich verfügba-ren Informationen reflektieren, mit Hilfeeines ARIMA-Modells auf Zeitreihenbasiswiderlegt. Die sogenannte Portfolioselek-tion stellt das Rüstzeug zur Ermittlung destheoretischen Risikoreduzierungspotentialsvon Warentermingeschäften zur Verringe-rung des kurzfristigen Preisänderungsrisi-kos zur Verfügung. Die Herleitung ex postermittelter Portfolios, bei denen sowohlRisiko- als auch Ertragskriterien berücksich-tigt werden, bestätigt das erhebliche Poten-tial von Warentermingeschäften zur Mini-mierung bzw. Optimierung des Preisände-rungsrisikos. Da der landwirtschaftlicheUnternehmer in erster Linie an gleichmäßi-gen Gewinnbeiträgen aus der Schweine-mast und erst in zweiter Linie an der Redu-zierung des kurzfristigen Preisänderungsri-sikos interessiert ist, erfolgt anschließenddie Entwicklung, empirische Simulation undBewertung verschiedener Routine-, Portfo-lio- und Signalstrategien auf Basis von Ter-minkontrakten und Optionen. Die Bewer-tung der einzelnen Strategien erfolgt unterErtrags- und Risikogesichtspunkten, wobeisich die Effizienzkriterien »Deckungsbei-trag« und »Standardabweichung derDeckungsbeiträge« aufgrund einer unterder Programmiersprache Visual Basic forApplications (VBA) konzipierten Absiche-rungssimulation über einen Zeitraum von10 Jahren ergeben. Da die Komplexität derTerminmarktmechanismen für den land-wirtschaftlichen Unternehmer eine hoheMarktzutrittsbarriere bedeuten, erfolgtabschließend die Konzeption und Program-mierung eines internetbasierten Entschei-dungsunterstützungssystems zur Durch-führung von Warentermingeschäften. NachVorwahl einer entsprechenden Absiche-rungsstrategie liefert das System je nachaktueller Datenlage vollautomatisch Sta-tusinformationen und Handlungsempfeh-lungen zur Umsetzung entsprechenderHandelsaktivitäten.

Bayerischer TierschutzpreisProf. Hans-Hinrich Sambraus, ehemaligerExtraordinarius für Tierhaltung und Verhal-tenskunde der TUM in Weihenstephan,wurde für sein Lebenswerk von Gesund-heits- Staatssekretärin Erika Görlitz mitdem Bayerischen Tierschutzpreis 2002 aus-gezeichnet.*

Klaus Salhofer berufenZum 1. Februar 2003 wurde Dr. Klaus Salho-fer, Außerordentlicher Professor an derUniversität für Bodenkultur Wien, auf denLehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mitSchwerpunkt Umwelt- und Ressourcenöko-nomie - Agrarpolitik der TU München an

der Fakultät für Wirtschaftswissenschaftenberufen; Zweitmitgliedschaft besteht inder Fakultät Wissenschaftszentrum Wei-henstephan für Ernährung, Landnutzungund Umwelt.Klaus Salhofer, geboren 1966 in Ried imInnkreis, Oberösterreich, studierte an derJohannes Kepler Universität Linz Volkswirt-schaftslehre. Anschließend ging er alsAssistent an die Universität für Bodenkul-tur Wien, wo er 1996 promovierte und 2001habilitierte. Darüber hinaus lehrte er ander Johannes Kepler Universität Linz, derChristian-Albrechts- Universität zu Kielund der Freien Universität Bozen undabsolvierte Forschungsaufenthalte an derUniversity of Illinios at Urbana-Champaignund der University of California Davis.Seine Forschungsschwerpunkte und -inte-ressen liegen im Bereich der Analyse vonAgrar- und Agrarumweltpolitik, insbeson-dere der optimalen Instrumentenwahl, derpolitischen Ökonomie, der vertikalen Koor-dination im Agrifood-Sektor und der Öko-nomie der Lebensmittelqualität, -sicher-heit und -kennzeichnung.***

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Klaus Salhofer • Foto: privat

Kommissarische LeitungMarktlehre der Agrar- undErnährungswirtschaftNachdem Prof. Dr. Michael Besch im März2001 in den »Ruhestand« versetzt wordenist, hat er das Fachgebiet Marktlehre derAgrar- und Ernährungswirtschaft mehr alszwei Jahre kommissarisch weitergeführt.Zum ersten Mai 2003 konnte er einen gutfunktionierenden Lehrstuhl mit 4 Doktoran-den an seinen Vertreter Prof. Dr. UlrichEnneking übergeben. Prof. Dr. Ulrich Enne-king hat bis April 2003 an der UniversitätGöttingen in den Bereichen Marketing undKonsumentenverhalten geforscht undgelehrt. Seine Arbeitsschwerpunkte liegenin den Bereichen »quantitative experimen-telle Marktforschung«, »Konsumentenver-halten« und »Lebensmittelqualität«. Fol-gende Fragestellungen standen dabei imvergangenen Jahr im Vordergrund seinervor allem empirisch ausgerichteten For-schung: a) Der Kaufeinfluss des Biosiegelsund QS-Zeichens, b) die Bedeutung regiona-ler Marken im Portfolio genossenschaftli-cher Unternehmen, c) Analyse von Selten-und Gelegenheitskäufern ökologischerLebensmittel. Neben seiner regulären Tätig-keit hat Herr Enneking verschiedene Weiter-bildungsseminare für Manager aus demAgribusiness ins Leben gerufen und gelei-tet.

Kommissarische LeitungLandtechnikProf. Hermann Auernhammer, Leiter desFachgebiets Technik im Pflanzenbau amTUM-Wissenschaftszentrum Weihenste-phan, wurde für die Zeit vom 25.2.2003 bis1.10.2006 mit der kommissarischen Leitungdes Lehrstuhls für Landtechnik beauf-tragt.***

Verdienstkreuz am BandeMit dem Verdienstkreuz am Bande wurdeProf. Günther Wolfram, Ordinarius fürErnährungslehre des TUMWissenschafts-zentrums Weihenstephan für Ernährung,Landnutzung und Umwelt, ausgezeichnet.Wissenschaftsminister Hans Zehetmairwürdigte Wolfram in seiner Laudatio als»richtungsweisenden Gestalter derGesundheits- und Ernährungspolitik«.***

aus: TUM Mitteilungen

* 2-02/03

** 3-02/03

*** 4-02/03

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Gedenken18

Im Gedenken an Gerhard VoigtländerProf. Gerhard Voigtländer, langjähriger Ordi-narius für Grünlandlehre der TU Münchenin Freising-Weihenstephan, verstarb AnfangMai.Gerhard Voigtländer, geboren auf dem elter-lichen Gut in Ströbeck als Spross einer alt-eingesessenen Bauerndynastie, studierteAgrarwissenschaft in München und Halle.Die angestrebte Promotion musste zunächstzurückgestellt werden: Zunächst leitete erden elterlichen Betrieb, dann folgten dieKriegsjahre, denen Verlust von Gut und Hei-mat folgten.Es war eine schwierige Zeit des Aufbaus, diedann schließlich doch noch zur Promotionbei Brouwer in Stuttgart-Hohenheim führ-te. Anschließend wurde Voigtländer wissen-schaftlicher Mitarbeiter der Ruhr-StickstoffAG. 1957 kehrte er zurück zu Brouwer undder Wissenschaft nach Hohenheim, wo ersich 1962 für das Fach »Acker- und Pflanzen-bau einschließlich Grünlandwirtschaft«habilitierte. Wenig später wurde er auf denneu gegründeten Lehrstuhl für Grünland-lehre an der TUM berufen.Von Anfang an hatte Voigtländer ein wis-senschaftliches Programm mit klarenSchwerpunkten. Er und seine Mitarbeiterbefassten sich mit Fragen wie Weidefüh-rung, Futterbewertung im wachsendenWeidebestand oder Futterausnutzung aufder Weide; auch grünlandkundliche Arbei-ten über Alpweiden gehörten dazu. DieseFragen der angewandten Forschung erlan-gen gerade heute wieder Interesse undAktualität. Hier leistete Voigtländer originä-re (grün-)landwirtschaftliche Forschung, dienicht nur das technologisch gerade Mach-bare im Blickfeld hat, sondern gleichzeitignach dem naturhaushaltlich Verträglichenund ökonomisch Sinnvollen fragt. In derGrundlagenforschung widmete er sich demReservestoffwechsel, dem Wurzelwachstumund den Spurenelementhaushalt von Grün-

land- und Futterpflanzen. Bald spielte seinLehrstuhl eine führende Rolle im Fach - einFaktum, das seinen Ausdruck auch darinfand, dass Schüler gegenwärtig Lehrstühlenseines Fachs vorstehen.Im Gespräch mit ehemaligen Studentenwird rasch klar, welche Hochachtung Voigt-länder genoss. Nobel und großzügig als Per-son, belastbar als Freund und unbestechlichklar als Wissenschaftler, das war Voigtlän-ders Art.

Hans Schnyder*

Im Gedenken an Dr. Andreas KrausNach schwerer Krankheit ist Dr. AndreasKraus (82), Präsident a.D. der BayerischenLandesanstalt für Bodenkultur und Pflan-zenbau, verstorben. Der gebürtige Würzbur-ger studierte in Weihenstephan Landwirt-schaft. Seine erste Diensttätigkeit führteihn an die damalige MoorwirtschaftsstelleWeilheim. 1963 übernahm er die Leitung derBodenkulturstelle Südwestbayern in Buch-loe, wo er sich vor allem um die Verbesse-rung der landwirtschaftlichen Nutzung vonStandorten mit schwierigen Bodenverhält-nissen widmete und dafür große Anerken-nung fand. 1969 wurde Dr. Kraus von Minis-ter Hundhammer ins Landwirtschaftsminis-terium berufen und mit der Leitung desReferates »Landes- und Bodenkultur, Dün-gung und Pflanzenschutz« beauftragt. Indieser Funktion hat er sich auch besondereVerdienste um das Zustandekommen derHopfenmarktorganisation der EuropäischenGemeinschaft erworben. 1973 beauftragteStaatsminister Eisenmann Dr. AndreasKraus mit der Leitung der Bayerischen Lan-desanstalt für Bodenkultur und Pflanzen-bau (LBP) und ernannte ihn 1974 zu ihremPräsidenten. Die Umsetzung der Idee des»Integrierten Pflanzenbaus« mit der Ent-wicklung umwelt- und bodenschonenderProduktionsmethoden war ihm dabei einzentrales Anliegen, das er zum Leitgedan-ken der Arbeit seiner Abteilungen machte.In den 12 Jahren seines Wirkens hat Präsi-dent Dr. Kraus der LBP über die GrenzenBayerns hinaus auf dem Gebiet der ange-wandten landwirtschaftlichen Forschunghohes Ansehen verschafft. Auch nach demEintritt in den Ruhestand 1986 galt seinbevorzugtes Interesse neben dem Hopfen-bau dem Anbau von Heil- und Gewürzpflan-zen. Für seine Verdienste um die Landwirt-schaft wurde Dr. Kraus das Bundesver-dienstkreuz verliehen.

aus: Freisinger Tagblatt, 02.05.03

Fach für Fach

Biogene Rohstoffe undTechnologie der Landnutzung

Landtechnik –- Technik im Pflanzenbau und Technikim Gartenbau

Berufung in wissenschaftliche GremienProf. Dr. H. Auernhammer wurde bis zum 30.09.2006 alskommissarischer Leiter des Lehrstuhls für Landtechnikernannt.

Berufung und Neuanstellung von AkademikernHerr Dipl.-Ing. Michael Gallmeier als wissenschaftlicherMitarbeiter zum Thema »Umweltfreundliche Antriebssysteme«FG Technik im Pflanzenbau ab 01.01.03Herr Dipl.-Ing. agr Kahl als Promotionsstipendiat im FG Technikim Gartenbau zum Thema »Ökophysiologie Baumschul-gehölze« ab 01.01.03Herr Dipl.-Ing. Sascha Marterer als technischer Angestellter im FGTechnik im Pflanzenbau ab 15.02.03Frau Dr. agr. Christina Umstätter als wissenschaftlicheMitarbeiterin im FG Technik im Pflanzenbau ab 01.07.03

Ausgeschiedene MitarbeiterHerr Dr.-Ing. Tiemo Schwenke zum 28.02.2003, FG Tech-nik im PflanzenbauFrau Dr. Heike Mempel zum 28.02.2003, FG Technik imGartenbau

PromotionenFrau Barbara Maier promovierte mit dem Thema»Entwicklung und Validierung einer Chemosensor-Technologie zur kontinuierlichen Geruchsmessung inRinder- und Schweineställen« zum Dr.-Ing.Herr Thomas Launhardt promovierte mit dem Thema»Umweltrelevante Einflüsse bei der thermischen Nutzungfester Biomasse in Kleinanlagen - Schadstoff-emissionen,Aschqualität und Wirkungsgrad« zum Dr.-Ing.Herr Edgar Remmele promovierte mit dem Thema»Standardisierung von Rapsöl als Kraftstoff - Unter-suchungen zu Kenngrößen, Prüfverfahren und Grenz-werten« zum Dr. agr.Herr Thomas Steinmayr promovierte mit dem Thema»Fehleranalyse und Fehlerkorrektur bei der lokalenErtragsermittlung im Mähdrescher zur Ableitung einesstandardisierten Algorithmus für die Ertragskartierung«zum Dr.rer.nat.

Tagungen und VorträgeLehrstuhl für LandtechnikDr. agr. Klindtworth, M.:■ In Tüntenhausen über »Eignung und Mischgenauigkeitvon Futtermischwagen bei Milchkühen« anlässlich derJosefi-Ausstellung der Fa. Eder am 15.03.03. ■ In Vechta

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über »Entnahme von Transpondern bei derRinderschlachtung« - Ergebnisse aus dem EU-weiten Feldversuch »IDEA« zur elektronischenTierkennzeichnung. 6. Internationale TagungBau, Technik und Umwelt in der landwirt-schaftlichen Nutztierhaltung vom 25.–27.03.2003.

Tagungen und VorträgeTechnik im PflanzenbauProf. Dr. Auernhammer, H.:■ In Deggendorf über »AutomatischeBetriebsdatenerfassung im Ackerbau undseine Nutzanwendung«. LandtechnischeJahrestagung 2002 »Ackerbau mit Zukunft«am 4.12.02. ■ In Erfurt über »Prozess- undDokumentationsautomatisierung in derFeldwirtschaft«; 5. Jahrestagung ThüringerLandwirtschaft am 20.02.03. ■ In Rom(Italien) über »EurAgEng 20 Years on the Move- What’s Tomorrow?«; Executive BoardMeeting EurAgEng am 12.04.03

Dipl.-Ing. M. Sc. Ehrl, M, Dr. agr. Demmel, M.,Prof. Dr. Auernhammer, H.:■ In Halle/Saale über »Untersuchungen zurProzessqualität in landwirtschaftlichen Bus-Systemen«. Tagung Landtechnik 2002 am10./11.10.02

Dipl.-Ing. Ostermeier, R., Dipl.-Ing. M. Sc. Ehrl,M., Dipl.-Inform. Spangler,, A., Dr. agr. Demmel,M., Prof. Dr. Auernhammer, H.:■ In Halle über »LBS/ISOBus als Open SourceImplementierung in der Prozessauto-matisierung bei Feldarbeiten« am 09.10.02

Dipl.-Ing. agr. Rothmund, M., Prof. Dr.Auernhammer, H.:■ In Halle/Saale über »MehrjährigeErgebnisse der Gewannebewirtschaftung inZeilitzheim«. Tagung Landtechnik 2002 am10./11.10.2002

Tagungen und VorträgeTechnik im GartenbauProf. Dr. Meyer, J., Dr. Hauser, B.:■ In Weihenstephan über »Einfluss vonStrahlungsquellen mit unterschiedlicherspektraler Zusammensetzung auf dasWachstum und die Morphologie vonPflanzen«. 40. GartenbauwissenschaftlicheTagung vom 26.02. bis 01.03.03.

Prof. Dr. Meyer, J., Dr. Mempel, H., Dipl.-Ing.agr. Bauersachs, H.:■ In Weihenstephan über »Dokumentationund Bewertung der Umweltwirkungen gar-tenbaulicher Produktionssysteme«. 40. Gar-

tenbauwissenschaftliche Tagung vom 26.02.bis 01.03.03.

Dipl.-Ing. agr. Bauersachs, H., Dr. Mempel, H.:■ In Weihenstephan über »Developmentof an Information Management System forHorticultural Production Systems«. 40.Gartenbauwissenschaftliche Tagung vom26.02. bis 01.03.03.

Ausländische Gäste in WeihenstephanProf. Terao und einige seiner Mitarbeiter ausJapan werden vom 30.05. bis 04.06.03 zueinem deutsch-japanischen Landtechnik-Seminar nach Weihenstephan kommen.

VorschauProf. Dr. Auernhammer, H., Dr. agr. Demmel,M. , Dr. agr. Umstätter, Ch. werden vom 18. -20.03.04 an der 2. Internationalen Konferenzvon HAICTA (Hellenic Association forInformation and CommunicationsTechnology in Agriculture, Food andEnvironment) in Thessaloniki teilnehmen.

Lebensmittel undErnährung

Haushalttechnik

dgh-Tagung, Fachausschuss Haushaltstechnik,DüsseldorfVom 06.03. bis 07.03.2003 fand dieJahrestagung 2003 des FachausschussesHaushaltstechnik der Deutschen Gesell-schaft für Hauswirtschaft zum Thema:»Spülen und Reinigen - Schmutz und harte

Oberflächen« in Düsseldorf statt. DasFachgebiet Haushalttechnik der TUMünchen, Weihenstephan, war vertretendurch Frau Dipl.oec.troph. Monika MüllerPathle; Herrn Sebastian Uhlich: »Ver-gleichende Untersuchung von gasbeheiztenund elektrisch beheizten Großküchen-fritteusen« und Frau Dipl.oec.troph. KerstinHelbig: »Optimierung der Beleuchtung inKüchen«. Des Weiteren referierte FrauClaudia Krines über ihre von Frau Dr. Baier(ihoe) und Herrn Prof. Pichert (FachgebietHaushalttechnik) gemeinsam betreuteDiplomarbeit »Ersatzstoffe für die PrüfspeiseKartoffelpüree beim Regenerieren«.

Exkursionen im WS 2002/2003Am 09.01.2003 fand eine ganztägigeExkursion nach Nürnberg zur Landes-gewerbeanstalt Bayern (LGA) statt. DasProgramm umfaßte nach Begrüßung undVorstellung der LGA durch Herrn RainerWeiskirchen (Marketing) sowie einemFachvortrag zum Thema »Sicherheit undQualität« von Herrn Thomas Wolkenstörfer(Vertrieb Produkte) zunächst eine Führungdurch das Arbeitsgebiet »Haushaltsgeräte«.Diesbezüglich wurden von Frau Dipl. oec.troph. Monika Barth der Bereich »Küchen-geräte« näher vorgestellt, Herr Weiskirchenübernahm den Bereich »Geschirr-spülmaschinen« und Fr. Dipl.-Ing ChristineGluth gab einen kurzen Überblick über denBereich »Wasch- und Trockengeräte«. Dieanschließende Führung umfaßte dieThemengebiete »Produktprüfung auf elektro-magnetische Verträglichkeit«, »TechnischeAkustik« sowie »Schallschutz«. Die Exkursionendete mit einer lebhaften, interessanten,themenübergreifenden Abschlussdiskussionund einem gemeinsamen Mittagessen in derKantine der LGA.

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Ökologie

Vegetationsökologie

Semestergeschehen – AusblickDer Lehrstuhl führt vom 13. Juli bis 10. August2003 eine Exkursion mit 20 Studenten undDoktoranden in die Mongolei durch. Das Zielist die Kenntnis der Vegetation in ihrer hori-zontalen und vertikalen Abfolge und ihreAbhängigkeit von Standort und Nutzung.Die Exkursion wird in Kooperation mit derNationalen Universität der Mongolei inUlaanbaatar durchgeführt.Im Sommersemester 2003 werden die»Vegetationsökologische Übungen 2« fürStudenten der Umweltplanung und derBiologie im 6. Semester in Zusammenarbeitmit dem Naturschutzprojekt »SandAchseFranken« und regionalen Naturschutz-behörden im Raum Bamberg angeboten.Aufgrund bodenkundlicher und vegetations-kundlicher Analysen sollen die Studentendabei das aktuelle Naturschutzmanagementvon Sandmagerrasen beurteilen undMöglichkeiten zur Optimierung erarbeiten.Studenten der Landschaftsarchitektur undLandschaftsplanung im 4. Semester beschäf-tigen sich mit der Landschaftsplanung imUmgriff der geplanten Transrapid-verbindung zwischen Stadtmitte undFlughafen München.

Ausländische Gäste:02.05.2002 - 14.05.2002 • Prof. Dr. MariaLuiza Porto, Departamento de Ecologia,Universitdade Federal do Rio Grande do Sul,Porto Alegre, Brasil 02.05.2002 - 22.05.2002 • Prof. Dr. Paulo LuisOliveira, Departamento de Ecologia,Universitdade Federal do Rio Grande do Sul,Porto Alegre, Brasil02.05.2002 - 11.07.2002 • MSc Sandra CristinaMüller, Departamento de Ecologia, Uni-versitdade Federal do Rio Grande do Sul,Porto Alegre, Brasil02.05.2002 - 11.07.2002 • MSc. Eduardo DiasForneck, Departamento de Ecologia, Uni-versitdade Federal do Rio Grande do Sul,Porto Alegre, BrasilOktober 2002: • Prof. Dr. Sandra Hartz,Departamento de Ecologia, UniversitdadeFederal do Rio Grande do Sul, Porto Alegre,BrasilOktober 2002: • Prof. Dr. Maria TheresaRodriguez, Departamento de Ecologia, Uni-versitdade Federal do Rio Grande do Sul,Porto Alegre, Brasil Alle Wissenschaftler hielten sich im Rahmendes ProBral-Projekts »Schutz undManagement von naturnaher Vegetation inder Region von Porto Alegre, RS, Brasilien –auf der Basis von Untersuchungen zuMuster und Dynamik der Vegetation«, geför-dert durch den DAAD bzw. die brasilianische

Partnerorganisation CAPES, am Lehrstuhl fürVegetationsökologie auf.

Berufung in wissenschaftliche GremienProf. Dr. Jörg Pfadenhauer wurde für eineweitere Periode von drei Jahren zumPräsidenten der Gesellschaft für Ökologiegewählt. Die Gesellschaft vertritt die in dendeutschsprachigen Ländern in Forschungund Lehre tätigen Ökologen.

Ernennungen oder BeförderungenDr. Harald Albrecht wurde zum 1. April 2003vom Akademischen Rat zum AkademischenOberrat befördert.

Pflanzenwissenschaften

Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

Neuanstellung von AkademikernFrau Carolin Ölschläger, Doktorandin

PromotionenDiekmann Florian, November 2002 zum Dr.agr.: Untersuchungen zu Sortenunter-schieden in der Aufnahme und Verwertungvon Stickstoff bei Winterweizen (Triticumaestivum L., cv. Batis und cv. Toronto)URL:http://tumb1.biblio.tu-muenchen.de/publ/diss/ww/2002/diekmann.htmlSingrün Charlotte, November 2002 zum Dr.agr.: Untersuchungen zur Lokalisierung undKartierung von Genen für Resistenz gegenMehltau und Braunrost in Saatweizen (Triticumaestivum L.) und Dinkel (Triticum spelta L.)URL:http://tumb1.biblio.tu-muenchen.de/publ/diss/ww/2002/singruen.htmlStern Gerold, April 2003 zum Dr. rer. nat.:Kartierung von quantitativen Resistenzlocigegen die Blatt- und Spelzenbräune (Septorianodorum Berk.) bei Weizen (Triticum aestivumL.) mittels molekularer Marker.Braun Alexander, Mai 2003 zum Dr. agr.:Einfluss von Cytoplasma und Heterozygotieauf die Merkmalsvariabilität in Kreuzungs-nachkommenschaften von Solanum tubero-sum L.

Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) tagtmit der Arbeitsgemeinschaft Molekulare Mar-ker am Wissenschaftszentrum für Ernährung,Landnutzung und UmweltOrganisation: Gerhard Wenzel und VolkerMohler, Weihenstephan(Gekürzter Bericht von G. Röbbelen)Die Tagungen der AG Molekulare Marker inder GPZ sind durch Berichte zu der bedeu-tenden methodischen Neuerung für diePflanzenzüchtung gekennzeichnet: derEntwicklung und Anwendung molekularerMarker für die züchterische Auslese, durchdie direkt genetisch relevante anstelle derbisherigen phänotypischen Kriterien verfüg-

bar werden. Nicht alle Hoffnungen konntenbis heute erfüllt werden und trotz wieder-holter methodischer und apparativerEntwicklungssprünge fehlen nach wie vorpreisgünstige Verfahren für den Serien-durchsatz. Wie dringlich effiziente Metho-den für die Pflanzenzüchtung sind, unter-strich G. Wenzel in seinem Begrüßungs-worten mit dem Hinweis, dass derZüchtungsfortschritt in den letzten Jahreninsgesamt als rückläufig bezeichnet wird.Methodenfortschritt ist somit heute mehrdenn je gefragt. Dazu bot das Programm die-ser Veranstaltung mit 16 Vorträgen und 30Postern den 107 Teilnehmern zumindest einesolide Grundlage für anregende und intensi-ve Diskussionen.Mit dem Vortrag über »Genomik in derTierzüchtung« gewährte Prof. R. Fries,Lehrstuhl für Tierzucht in Weihenstephan,den anwesenden Pflanzenzüchtern eineninteressanten Blick über den Zaun. Hier gibtes dieselben Probleme, wie er am Beispieldes Rinds für das Merkmal Fettgehalt inMilch bzw. im Fleisch veranschaulichte. Inder Tat wurde die Bezeichnung »QTL«(Quantitativ Trait Locus) erstmals von demdeutschen Tierzüchter Geldermann 1975geprägt und hierfür von ihm bereits eine»markergestützte Segregationsanalyse«empfohlen, für die DNA-Marker allerdingserst durch Botstein et al. 1981 verfügbar wur-den. Fries u. Mitarb. konnten einen effizien-ten QTL für Milchfett lokalisieren.Die pflanzenzüchterischen Vorträge gabenBeispiele für die Entwicklung und Nutzungverschiedener molekularer Marker: so dieEntwicklung von hochspezifischen Markernmittels BAC-Banken von Weizen (B. Keller,Zürich) als erfolgversprechender Ansatz zurmolekularen Analyse von Mehltau und Rost-Resistenzgenen in dem wenig polymorphenWeizengenom; die Nutzung von ESTs für eingenerelles mapping des Transcriptoms derGerste; die Anwendung von cDNA-AFLPs undReal-Time-PCR zur Untersuchung derGenexpression während der Vermälzung vonSommergerste (M. Herz, Freising); und diePCR-basierte Klonierung eines zweitenNematoden-Resistenzgens aus Beta procum-bens aus der Zuckerrübe (Tian Yanyan, Kiel).Weiterhin wurden Beispiele für klassischgenetische Kartierung vorgestellt:Mehltauresistenzgene bei Weizen (V. Mohler,Weihenstephan); Fusarium-Resistenz beiWinterweizen (M. Schmolke, Freising); gelbeSamenfarbe bei Raps (Ana Gloria Badani,Giessen), und Wurzelmorphologie unterKühletemperaturen bei Mais (A. Hund,Zürich). Frau Ari Jamsari (Kiel) berichteteüber die molekularen Analyse desMännlichkeit bestimmenden Geschlechts-gens vom Spargel. Mit den Firmen Hild-Nunhem und Wagner wurden beim Feldsalat(Valerianella locusta) Arbeiten mit AFLP undISSR begonnen, um als Vorarbeit für geplan-te Kreuzungsprogramme an je 40 verschie-denen Zucht- und exotischen Herkünften diegenetische Verwandtschaft zu messen.

Fach für Fach20

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Mittels AFLP charakterisierte R. Kölliker(Zürich-Reckenholz) Hof- und Zuchtsortendes Mattenklees (T. pratense). R. Schubert(Zittau) stellte mit der Fichte ein den anwe-senden Agrariern weitgehend unbekanntesObjekt vor, das durch sein sehr großesGenom und den Besitz von sehr homogenenMultigenfamilien gekennzeichnet ist.Die letzten Vorträge wandten sich noch ein-mal landwirtschaftlich bedeutsamenPflanzen zu: Alexa Telgmann (Kiel) berichtetesouverän über die Arbeiten zur Erstellungeiner physikalischen Karte für die Region desSchoßgens der Zuckerrübe und die intensi-ven Bemühungen, die in der YAC-Karte nochbestehenden Lücken mittels einer BAC-Bankzu schließen. Für den Roggen versuchte B.Hackauf (Groß Lüsewitz) unter Nutzung vonReis-Syntänien fünf bekannte Gene fürBraunrostresistenz auf der EST-SSR-Karte zulokalisieren, um für diese die Möglichkeiteneiner Marker-gestützten Auslese (MAS)abzuschätzen.»MAS« hatte F. Utz auf der letzten GPZ-Jahrestagung in Hohenheim mit »Moneyabsorbing System« übersetzt. Dem-gegenüber wies G. Wenzel abschließend auf3 entscheidende Vorteile einer Marker-Anwendung hin: 1) Marker sind ein sicheresHilfsmittel, um die genetische Diversität vonund in Populationen zu messen; 2) sieermöglichen eine Pyramidisierung vonMerkmalen (z.B. der Resistenz), die phänoty-pisch allein undurchführbar wäre; und 3) siecharakterisieren die genetische Struktur vonGenomen, z.B. deutliches clustering vonResistenzgenen beim Selbstbefruchter Gers-te, hingegen disperse Lokalisation beimFremdbefruchter Mais, was nicht nur für dieChancen einer Rekombination höchstbedeutsam ist. Diese und weitere Vorteileeiner Markeranwendung seien trotz der oftfür ein praktisches Zuchtprogramm noch zu

hohen Kosten ein unbestreitbarer Grund,»MAS« zu lesen als »Most attractive service«.

Gemüsebau

Große SOKRATES-Exkursion vom 6.4.–15.4.2003Teilnehmer: Prof. Schnitzler als Betreuer mitGartenbau-Studenten der TUM in dieGemüsebau-Region um Lissabon, zusam-men mit Dozenten und Studenten ausFrankreich, Spanien und Portugal.

NeuanstellungHerr Dipl. Ing. agr. Georg Schirrmacher(Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung)ab 1.12.2002 als wissenschaftlicher Mit-arbeiter in der Arbeitsgruppe »Ernährungs-physiologische Qualität pflanzlicher Lebens-mittel«Herr Dr. rer. nat. Markus Woitke, Diplom-Biologe ab 1.1.2003 als wissenschaftlicherMitarbeiter im neuen EU-Projekt (mit Part-nern in Deutschland, Italien, Frankreich,Ägypten, Jordanien, Türkei, Marokko) mitdem Titel: »Efficient water use through envi-ronmetally sound hydroponic production ofhigh quality vegetables for domestic andexport markets in Mediterranean countries«.Frau Dipl. Ing. agr. Angela Toth ab 1.1.2003 alswissenschaftliche Mitarbeiterin im neuenEU-Projekt (wie vor beschrieben).

PromotionenFrau Dipl.-Ing. agr. Liv Halter mit dem Thema»Systemabhängige Qualität frischer Arti-schocken« zum Dr. agr. am 18.12.2002

Tagungen und VorträgeVom 5. - 13. Febr. 2003 nahm Prof. Schnitzleran der »South Pacific Soilless Culture

Conference« teil und hielt beim ISHS-Hydroponics-Symposium in Palmerstone/Neuseeland als »invited speaker«denVortrag: » Pest and Disease Management ofSoilless Culture«

DGG-Tagung in Weihenstephan vom 26.–28. 2.2003Vortrag von Frau Diplom-Biologin TatjanaKistner mit dem Thema: »Wachstum vonKohlrabi (Brassica olearcea L. convar. Acaphala)bei Zusatz von getrockneten Abwässern ausder Olivenherstellung und verschiedenenmineralischen Zuschlagstoffen«.

Ausländische GästeBesuch einer chinesischen Delegation mitHerrn Lt. MR Dr. Theo Weber, vom Bayer.Staatsministerium für Landwirtschaft undForsten, am Lehrstuhl für Gemüsebau am15.10.2002

Pflanzenernährung

HabilitationDr. Yuncai Hu: »How can China feed itself inthe 21st century?

PromotionenDieter Geesing: »Site-specific effects ofwater supply and nitrogen fertilization onwinter wheat« zum Dr.rer.nat.

Tagungen und VorträgeProf. Dr. Urs Schmidhalter:■ 28.11.02: »Teilflächenspezifischer Wasser-und Stickstoffhaushalt« - FAM Status-seminar im GSF-Forschungszentrum Neu-herberg ■ 19.03.03: »Nutzung undPerspektiven operativer Messverfahren zurErmittlung des Pflanzenernährungs-

Fach für Fach 21

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Fach für Fach22

zustandes bei der Bestandsführung« -Gemeinsame Frühjahrssitzung der VDLUFAFachgruppen I, II und X in Kassel

Dr. Reinhold Gutser:■ 28.11.02: »Stoffflüsse auf Betriebsebene«- FAM Statusseminar im GSF-Forschungs-zentrum Neuherberg ■ 26.11.02: Teilnahmeam Statusseminar im Rahmen desForschungsprojektes »Ureaseinhibitoren inder Landwirtschaft« in Piesteritz/ Luther-stadt Wittenberg ■ 04.12.02: Vortrag -Kalktagung FAL Braunschweig

Dr. Hauke Heuwinkel:■ 28.11.02: »Methoden zur Abschätzungder N-Fixierung« - FAM Statusseminar imGSF-Forschungszentrum Neuherberg■ 22.-26.02.03: Dr. Hauke Heuwinkel,Martin Helmert und Christina Stadler:Teilnahme an der 7. Wissenschaftstagungzum Ökologischen Landbau in Wien

Ausländische GästeZu einem Forschungsaufenthalt vom03.04.03 - 02.07.03 sind vom InformationInstitute, Tianjin Academy of AgriculturelSciences Nakai District / China Herr Dr. Wen-long Lu und Dr. Shaobai Liu am Institut fürPflanzenernährung.

Zellbiologie

SemestergeschehenVom 22.07. bis 24.07.02 fand die Exkursion»Technische Biologie« statt. Besichtigungder staatl. Lehr- und Forschungsanstalt inNeustadt an der Weinstraße, Besuch der Fa.Merck in Darmstadt und der BASFVersuchsstation Limburger Hof.

PromotionenFrau Doris Rau promovierte am 30.04.2002zum Dr. agr. mit dem Thema »Konstruktionvon scFv-, Fab- und enzymkonjugiertenAntikörperfragmenten für die Umwelt-analytik«.Herr Ralph Lausterer promovierte am19.07.2002 mit dem Thema »MonoklonaleAntikörper zum Nachweis von 2,4,6-Tri-chloranisol in Kork« zum Dr. agr.Herr Matthias Kania promovierte am19.07.2002 mit dem Thema »Entwicklungvon polyklonalen und monoklonalenAntikörpern zum Nachweis von Domoin-säure« zum Dr. agr.Herr Martin Riffeser promovierte am02.08.2002 zum Dr. rer.nat. Das Disserta-tionsthema lautete: Vitellogenin-ähnlicheProteine in Muscheln (Anodonta cygnea,Mytilus edulis): Elektrophoretische undimmunchemische Untersuchungen an ver-schiedenen Geweben.Herr Holger Geue promovierte am08.10.2002 mit dem Thema »Molekular-biologische Untersuchungen zum Nachweisarbuskulärer Mykorrhizapilze bei Wild-pflanzenpopulationen landwirtschaftlicherNutzflächen« zum Dr. rer.nat.

Tagungen und VorträgeVom 16.09. - 17.09.2002 fand in Brüssel eineArbeitsgruppenbesprechung des EU-Projektes »RADAR« statt. Herr Prof. Hockund Herr Dr. Kramer, der dort überAntikörper referierte, nahmen daran teil.Frau Dr. Astrid Lux-Endrich nahm vom 16. -19.09.02 am Second European Workshopon Exo/Astrobiology in Graz teil. Sie ist alsMitautorin an der Präsentation »Spores inartificial meteorites, the experimentSpores on expose« beteiligt.Der Lehrstuhl für Zellbiologie organisierteam 27.09.03 in Weihenstephan das zweite

Treffen der Partner des EU-Projektes »BIO-IMAGE«.Herr Prof. Hock nahm vom 17.11. - 21.11.02 inYokohama an der Internationalen SCOPE/IUPAC Conference teil. Er hielt einenVortrag über Endokrine Disruptoren.Herr PD Dr. Karl Kramer besuchte vom15.08. bis 22.08.2002 das ACS NationalMeeting in Boston und referierte über»Recombinant antibodies for environmen-tal analysis«.Herr Prof. Hock hielt am 27.11.02 an derUniversität Hamburg einen Vortrag überEndokrine Disruptoren.Herr Prof. Hock und Herr Dr. Seifert nahmenvom 09.12. - 11.12.02 in Kopenhagen amKick-Off Meeting des neuen EU-ProjektesEDEN teil.Am 17.12.2002 fand in Weihenstephan eineArbeitsgruppenbesprechung des EU-Pro-jektes »Metropolis« statt, an der Herr Prof.Hock und Herr Dr. Seifert beteiligt waren.Vom 19.01. - 21.01.2003 wurde in Dublin/Irland die Arbeitsgruppenbesprechung desEU-Projektes »RADAR« abgehalten. Herr Dr.Kramer und Herr Dr. Lausterer nahmendaran teil und beteiligten sich mit einemVortrag.Herr Prof. Hock hielt sich vom 05.02. -10.02.2003 an der University of California inDavis auf. Er ist Koordinationsprofessor derTU München für diese Universität.Das erste Arbeitsgruppentreffen des neugenehmigten EU-Projektes »IMAGEMO«fand vom 14.02. - 16.02.03 in Ioannina(Griechenland) statt. Herr Dr. Kramer nahmdaran teil und hielt dort drei Vorträge überRekombinante Antikörper und GMOs.Die dritte Arbeitsgruppenbesprechung desEU-Projektes »Metropolis« wurde vom18.02. - 19.02.2003 in Brüssel abgehalten.Herr Dr. Seifert nahm daran teil.An der Universität in Padua fand vom06.03. - 08.03.2003 das dritte Treffen derPartner des EU-Projektes »BIOIMAGE«statt. Herr Prof. Hock referierte dort überAntikörper für die Atomic force Microscopy.

Grünlandlehre

Berufung und Neuanstellung von AkademikernFelix Locher

Promotionen: Katja Klumpp

Tagungen und Vorträge»Bodenschutz ist Hochwasserschutz«. 2. Inter-national Soil and Land Alliance Conference,Augsburg, 3.-4.4.2003 (K. Auerswald)»Potential of grassed waterways in reducingrunoff and sediment delivery from agriculturalwatersheds«. European Geophysics Society,American Geosciences Union & EuropeanGeosciences Union Joint Assembly 2003, Nice,France, 7.-11. April 2003. (P. Fiener, K. Auerswald)»Vergleich der Erosionswirksamkeit deskonventionellen und des organischen

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Landbaus«. 7. Wissenschaftstagung zumÖkologischen Landbau »Ökologischer Land-bau der Zukunft«, Universität fürBodenkultur Wien, 24. - 26. Februar 2003(Auerswald, K., Kainz, M.)

Ausländische Gäste in WeihenstephanProf. Dr. Cory Matthew von der MasseyUniversity; Institute of Natural Resourcesaus Neuseeland hielt sich zu einemWissenschaftleraustausch am Lehrstuhl fürGrünlandlehre auf.

School on »Use of Stable Isotopes in Plant Eco-logy and Ecophysiology«.2nd to 6th of June in Freising there will be aNETCARB Summer

Tierwissenschaften

Physiologie (Lehrstuhl)

AuszeichnungAnlässlich der 11. AFEMA Tagung in Moson-magyaróvár, Ungarn, wurde Herrn MarkusWeinfurtner für seine hervorragende wissen-schaftliche Diplomarbeit der AFEMAFörderpreis für Nachwuchswissenschaftler2003 überreicht.

Berufung Herr PD Dr. rer. nat. Dr. agr. habil. RalfEinspanier hat im September 2002 einen Rufauf den Lehrstuhl (C4) für Veterinär-Biochemie an der Freien Universität Berlinerhalten und seinen Dienst dort zum 01. Mai2003 angetreten.

ErnennungenPrivatdozent Dr. rer. nat. Dr. agr. habil. Ralf Ein-spanier wurde mit Wirkung vom 04.02.2003zum »Außerplanmäßiger Professor« ernannt.

PromotionenEllinor Bauer, Dr. rer. nat., TechnischeUniversität München, 19.12.2002: »Expressionof recombinant human receptor and its usefor screening methods«

Tagungen und VorträgeDr. agr. Bajram Berisha■ »Expression of fibroblast growth factor(FGF9 family members in bovine folliclesduring the final follicular growth«; 36.Jahrestagung Physiologie und Pathologieder Fortpflanzung, VeterinärmedizinischeUniversität Wien, Österreich, 19.-21.02.2003■ »The expression of angiotensin andendothelin family members in bovine ovari-an follicles during final maturation«; 47.Symposium »Oocyte maturation and earlymolecular events of implantation« derDeutschen Gesellschaft für Endokrinologie,Köln, 05.-08.03.2003

Dr. Dr. habil Rupert Bruckmaier■ »Einsatz von synthetischem Oxytocinbeim Melken und Auswirkungen«; EuroTier2002, Internationale DLG-Fachausstellungfür Tierhaltung und Management, Manage-ment Konferenzen, Hannover, 11.11.2002■ »Was tun, wenn die Milch nicht fließt?«;EuroTier 2002, Internationale DLG-Fach-ausstellung für Tierhaltung und Manage-ment, Hannover, 12.11.2002 ■ »Ansprücheder Kühe an den maschinellen Milchentzug:Voraussetzung für optimale Milchleistung,Eutergesundheit und Milchqualität« ;Fachtagung für Milcherzeugerbetriebe zumThema »Tiergesundheit«, Grub am Forst,21.11.2002

Dr. med. vet. Andrea Didier■ »Erhöhung der Caspase-3 und Fas mRNAExpression in adulten Ratten mit subklini-scher Zink-Defizienz«; GMS Tagung,Stuttgart, 11.-12.10. 2002 ■ »PrP mRNAexpression levels various bovine tissuesincluding mammary gland (real-time PCRapproach)«; COST ACTION B 20, I.N.R.A., Jouy-en-Josas, Frankreich, 13.11.2002

Dr. Dr. habil. Ralf Einspanier■ »Food Safety - selected European conven-tions«; Veterinärfakultät der UniversitätConcepcion, Campus Chillan, Chile, 17.10.2002■ »Novel Food – an European View«;Agronomiefakultät der Universität Concepcion,Campus Chillan, Chile, 24.10.2002 ■ »Mole-cular techniques in food inspection«;Plenarvortrag, XII. Chilenischer Veterinär-medizinischer Kongress, Chillan, Chile,26.10.2002 ■ »Zelluläre Machanismen aufdem Weg zur reifen Säugetier-Eizelle in vivound in vitro«; Gemeinsames SeminarTierwissenschaft, Technische Universität Mün-chen, Freising-Weihenstephan, 05.02.2003■ »Mammalian Oocyte Maturation in vivoand in vitro«; 47. Symposium »Oocyte matura-tion and early molecular events of implanta-tion« der Deutschen Gesellschaft fürEndokrinologie, Köln, 06.03.2003

Prof. Dr. Dr. Heinrich H.D. Meyer■ »Integration of higher agricultural edu-cation in the Center of Life and Food SciencesWeihenstephan«; 6th European Conferenceon Higher Agricultural Education »Har-monization in European Higher AgriculturalEducation: Dream or Nightmare?«, Hera-klion, Kreta, Griechenland, 11.-14.-14.09.2002

Prof. Dr. med. vet. Dieter Schams■ »Possible role of local proteins for bovinecorpus lutuem formation, function and lute-al regression«; Farewell Symposium for Dr.Theo A.M. Kruip: »>Egg< to the Future«,Veterinary Faculty, Lelystad, Niederlande,12.12.2002

Diplom-Biologe Martin Schönfelder■ »Nitric oxide synthase expression duringin vitro maturation of bovine cumulus oocy-te complexes compared to cultured granulo-

sa cells in response to gonadotropins«; 36.Jahrestagung Physiologie und Pathologie derFortpflanzung, VeterinärmedizinischeUniversität Wien, Österreich 19.-21.02.2003

Dipl. agr. Ing. Susanne E. Ulbrich■ »Hyaluronan synthases HAS2 and HAS3are expressed in the bovine oviduct«; 47.Symposium »Oocyte maturation and earlymolecular events of implantation« derDeutschen Gesellschaft für Endokrinologie,Köln, 05.-08.03.2003

Diplom-Biologe Harald Welter■ »Effect of PGF2α-induced luteolysis onnitric oxide system in equine endometri-um«; 36. Jahrestagung Physiologie undPathologie der Fortpflanzung, Veterinär-medizinische Universität Wien, Österreich19.-21.02.2003

Ausländische Gäste in WeihenstephanDr. G. Berezina, Institute of MolecularGenetics, RAN, Moskau, Russland, vom 18.09.-17.12.2002Alessandra Denik del Valle, Campinas,Brasilien, vom 01.10.2002-31.03.2003MSc. C. S. Thomas, DeLaval, Puna, Indien, vom25.-29.11.2002Dr. B.S. Prakash, Deemed University, NationalDairy Research Institute, Indian Council ofAgricultural Research, Karnal - 132001(Haryana), Indien, vom 17.01-17.02.2003MSc. Anders Stalberg, Chalmers University ofTechnology, Göteborg, Schweden, vom 17.03.-17.04.2003Maristela Rovia, Sao Paulo, Brasilien, vom01.05.-31.10.2003

Tierhaltung und Verhaltenskunde

AuszeichnungDipl. Ing. agr. Stephanie Buschmann erhieltfür ihre Diplomarbeit »zur Tiergerechtheitder Ständerhaltung von Pferden aus etholo-gischer Sicht«, die sie am Lehrgebiet fürTierhaltung und Verhaltenskunde unterAnleitung von Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht anfertigte auf der 34. InternationalenTagung Angewandte Ethologie am 23.November 2002 in Freiburg denSchweisfurth-Forschungspreis für artgemä-ße Nutztierhaltung.

Vorträge Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht hielt einenVortrag »zur Prävalenz von Verhaltens-störungen bei Reitpferden in Deutschland«an der 34. Internat. Tagung AngewandteEthologie, DVG, Fachgr. Verhaltensforschung,in Freiburg, 21.- 23.11.02.Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht hielt bei derFachtagung der DVG (Deutsche Veterinär-medizinische Gesellschaft e.V.) zum Thema»Tierschutz« am 20.02.2003 einen Vortrag»Zur Tierschutzrelevanz der dauerhaftenAnbindehaltung von Pferden«.

Fach für Fach 23

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Fach für Fach24

Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht hielt einenVortrag über »das Lernverhalten der Pferde«an der 3. Fachtagung Gesunde Haltung -Gesunde Pferde in Verden am 27. Februar 03Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht hielt einenVortrag über »artgemäße Pferdehaltung« an

der 8. Fachtagung »Ethologie und Tier-schutz«an der Tierärztlichen Fakultät inMünchen am 3. April 03.Frau Dr. Margit H. Zeitler-Feicht hat am 16. April2003 eine Vorlesung im Rahmen des Amtstier-ärztelehrgangs im Bayerischen Landesamt fürGesundheit und Lebensmittelsicherheit inOberschleißheim gehalten.

FachbuchZeitler-Feicht, Margit H: HandbuchPferdeverhalten –Ursachen , Diagnostik undTherapie von Problemverhalten, Eugen-Ulmer Verlag. 25,- Euro

Tierernährung und Leistungsphysiologie

Tagungen und VorträgeGemeinsames Seminar der Tierwissen-schaften: 08.01.03: Dr. U. Steinruck:Qualitätssicherung in der Mischfutter-herstellungFachgespräch »Aminosäuren«, 16. Oktober2002 in Münster: Prof. Dr. F.X. Roth und Dr. T.Ettle: Neuere Aspekte zur Threonin-versorgung von Mastschweinen

57. Tagung der Gesellschaft für Ernährungs-physiologie, 19-21. März 2003 in Göttingen:■ Prof. Dr.W.Windisch, Dr. J. Broz und Prof. Dr.F.X. Roth: Effekt von Phytase auf dieBioverfügbarkeit von Zink im Ferkelfutter■ Dr. B. Paulicks, Prof. Dr. V.A. Aletor, Prof. Dr.K. Eder, Prof. Dr. F.X. Roth und Prof. Dr. D.A. Roth-Maier: Lipide in Geweben von Broilern beiVerfütterung von Niedrig-Proteinrationenergänzt mit CLA oder einem α-Glukosidase-Inhibitor ■ Dr. T. Ettle und Prof. Dr. F.X. Roth:Nachweis einer spezifischen Nahrungs-präferenz für Tryptophan bei Ferkeln

Dr. T. Ettle und Prof. Dr. F.X. Roth: Einfluss desVerhältnisses von scheinbar ileal verdauli-chem Lysin zur umsetzbaren Energie in derEndmast bei unterschiedlicher Energie-konzentration des Futters

Wirtschafts- undSozialwissenschaften

Volkswirtschaftslehre mit SchwerpunktUmwelt- und Ressourcenökonomie/Agrarpolitik

Berufung und Neuanstellung von AkademikernBerufung:Zum 1. Februar 2003 wurde Dr. KlausSalhofer, Außerordentlicher Professor an derUniversität für Bodenkultur Wien, auf denLehrstuhl für Volkswirtschaftlehre mitSchwerpunkt Umwelt- und Ressourcen-ökonomie/Agrarpolitik der TU München ander Fakultät für Wirtschaftswissenschaftenberufen.Dr. Klaus Salhofer, geboren 1966 in Ried imInnkreis, Oberösterreich, studierte an derJohannes Kepler Universität LinzVolkswirtschaftslehre. Anschließend ging erals Assistent an die Universität fürBodenkultur Wien, wo er 1996 promovierteund 2001 habilitierte. Darüber hinaus lehrteer an der Johannes Kepler Universität Linz,der Christian Albrecht Universität zu Kielund der Freien Universität Bozen und absol-vierte Forschungsaufenthalte an derUniversity of Illinois at Urbana-Champaignund der University of California Davis. SeineForschungsschwerpunkte und -interessenliegen im Bereich der Analyse von Agrar- undAgrarumweltpolitik, insbesondere der opti-malen Instrumentenwahl, der politischenÖkonomie, der vertikalen Koordination imAgrifood-Sektor und der Ökonomie derLebensmittelqualität, -sicherheit und -kenn-zeichnung.

Neuanstellung:Dipl. Ing. agr. Christoph Tribl ist seit 01. März2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl tätig.Dipl. Ing. agr. Thilo Glebe ist seit 01. Mai 2003als wissenschaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl tätig.

Wirtschaftslehre des Haushalts ·Verbrauchs- und Beratungslehre

Promotion Jaquemoth, Mirjam promovierte zum Dr.oec. mit dem Thema »TheorienvergleichendeRekonstruktion mikroökonomischer Modellezum Arbeitsangebot privater Haushalte«Betreuer: Prof. Dr. Georg Karg, Ph.D.

Tagungen und VorträgeProf. Dr. Georg Karg, Ph.D., Dr. WaltraudKustermann, Dipl.oec.troph. Kornelius Wagner■ Veranstaltung: 2. WissenschaftstagungLebensmittel und Gesundheit 1803 - 2003am 24.02.2003; Thema: Lebensmittel-ausgaben im 19. und 20. Jahrhundert und ihrBezug zum Gesundheitsstatus in vorindu-strieller Zeit

Prof. Dr. Georg Karg ■ organisierte und leitete anlässlich des10th Annual EUPHA Meetings 2002 vom 28. -30.11. 2002 in Dresden den Workshop zumThema »Nutrition Behaviour of Children«

Dr. Kurt Gedrich■ Veranstaltung: 1st Plenary Meeting ofthe DAFNE IV Project (SPC 2002336) am15./16.11.2002 in Wien; Thema: The GermanHousehold Budget Survey Datasets 1988 -1998

Dr. Kurt Gedrich, Prof. Dr. Georg Karg, Ph.D.■ Veranstaltung: Biodiversität, die ungese-hene Vielfalt, Tagung zu Forst undWaldwirtschaft in der EvangelischenAkademie Tutzing vom 14.02. - 16.02.2003;Thema: Was isst der Bayer? Über die Vielfaltund Qualität der Ernährung in Bayern

Dr. Kurt Gedrich, Dipl.oec.troph. StefanieHimmerich, Prof. Dr. Georg Karg, Ph.D.■ Veranstaltung: 40. WissenschaftlicherKongress der Deutschen Gesellschaft fürErnährung (DGE) am 13./14.03.2003 an derUniversität Potsdam; Thema: Übergewicht inBayern und Beitrag der Fettzufuhr - Ergebnisseder Bayerischen Verzehrsstudie (BVS) I

Dipl.oec.troph. Andrea F. Glogger, Dr.ThomasZängler, Prof. Dr. Georg Karg, Ph.D.■ Veranstaltung: The Economic andEnvironmental Consequences of RegulatingTraffic Research Conference in Hillerød,Dänemark am 2./3. Februar 2003; Thema: TheImpact of Telecommuting on Households’Travel Behaviour, Expenditures andEmissions

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Fach für Fach 25

Dr. Waltraud Kustermann■ Veranstaltung: Fachtagung »Armuts-prävention - Aufgabe und Ergebnis aktivie-render Gesellschaftspolitik der DeutschenGesellschaft für Hauswirtschaft (dgh) vom30.09. - 02.10.2002 in Berlin ; Thema: Armutund Ernährung aus Sicht der Er-nährungsforschung

Dipl.oec.troph. Sybille Römmelt, Dr. ThomasZängler, Prof. Dr. Georg Karg, Ph.D.■ Veranstaltung: Downtown or Download,E-Shopping in den Städten - Trends,Auswirkungen, Strategien beim DeutschenInstitut für Urbanistik am 20./21.01.2003 inMünchen; Thema: MOBINET-Shopping Box

Marktlehre der Agrar- undErnährungswirtschaft

NeuanstellungDipl.-Ing. agr. Marina Petzoldt: Typical foodproducts in Europe: consumer preference

and objective assessment (Typic)Aufgrund verschiedener Skandale ist dasVertrauen der Verbraucher gegenüberLebensmitteln stark gesunken. Produkte, dieeine bestimmte Typizität aufweisen, schei-nen jedoch geeignet, das verloreneVertrauen zurückgewinnen zu können.Im Rahmen des EU-Projektes »Typical foodproducts in Europe: consumer preferenceand objective assessment (Typic)« werdendie beiden Produktgruppen Rotwein undluftgetrockneter Schinken hinsichtlich ihrerTypizität näher untersucht. Sensorische und

chemisch-physikalische Analysen sowie dieBeobachtung des Konsumentenverhaltensdienen dem Ziel, das Kaufverhalten und dieWahrnehmung der Verbraucher bezüglichtypischer Lebensmittel mit den wesentli-chen objektiv erfassbaren Eigenschaften, diedie Typizität dieser Produkte bestimmen, zuvergleichen. Die Ergebnisse sollen u.a. derErstellung von Richtlinien für Produzentenund Konsumenten dienen, aufgrund dererTypizität bei Lebensmitteln erzeugt, kontrol-liert und kommuniziert werden kann.

Tagungen und Vorträge:■ Teilnahme an der »OECD-Conference onChanging Dimensions of the Food Economy:Exploring the Policy Issues«, 6-7 February2003, The Haque, Netherlands (Enneking)■ Vortrag im Rahmen eines Workshops inder Abteilung »Marktforschung« der Dr.August Oetker Nahrungsmittel KG zumThema »Discrete-Choice/Conjoint-Modellein der Marktforschung für Lebensmittel« am6. März 2003 (Enneking).■ »Marken im Einzelhandel und im

Gartenbau aus Sicht des Handels, derIndustrie und der Konsumenten - Markenund Gütezeichen:Wo liegt der Unterschied?«Vortrag im Rahmen der 6. Sommertagungdes Bundesverbandes Einzelhandelsgärtnervom 23.-25.06.2003 in Rostock (Enneking).■ Vortrag einer Fallstudie über den Marktfür Schrobenhausener Spargel beim 3. DOL-PHINS-MEETING (Development of originlabelled products - humanity, innovation,nature and sustainability) am 02.11.2003 inToulouse (Frankreich) (Profeta).■ Teilnahme am Treffen der Arbeitsgruppe

5 des DOLPHINS-Projektes am 24.01.03 inNewcastle (England)(Profeta).■ Vorträge bei der Mitgliederversammlungdes Spargelverbandes Südbayern e.V. am05.02.03 in . 1. Schutz der Herkunftsbezeich-nung Schrobenhausener Spargel nach derVerordnung (EWG) 2081/92; 2. Präsentationder Ergebnisse von Verbraucherbefragungenim Spargelsektor (Profeta).■ Leitung eines Workshops bei der tsche-chischen Brauerei Budejovice (Budweis) zumThema »Schutz von geographischen An-gaben nach der Verordnung (EWG) 2081/92«.Analyse der Schutzmöglichkeiten der Her-kunftsangabe »Budweis« auf europäischerund WTO-Ebene (Profeta).■ Teilnahme am »Roundtable« der INTA(International Trademark Association) zumThema: Der Schutz geographischer Angaben- neueste Entwicklungen - Chancen undRisiken - Verhältnis zum Markenschutz am21.03.2003 im Max-Planck-Institut für geisti-ges Eigentum und Patentrecht in München(Profeta).■ Vortrag bei der 1. Fachtagung »Streuobst

in der Kulturlandschaft« in Kirchehrenbach09.07.2003. Thema des Referats:Marketingmöglichkeiten für »Streuobst« -Schutz nach der Verordnung (EWG) 2082/92(Profeta).■ Weitere Vorträge zum Herkunftsschutzvon Agrarprodukten und Lebensmitteln imAuftrag der CMA:. Kiel am 26.06.03,Düsseldorf am 01.07.03, Sachsen am30.09.03.

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Unternehmensforschung undInformationsmanagement

LeitungProf. Dr. Klaus Salhofer hat ab 01.02.03 diekommissarische Leitung der Professur fürUnternehmensforschung und Informations-management übernommen.

ExkursionDr. Meggendorfer leitete am 05.02.03 mitStudierenden des 7. Semesters Gartenbau-wissenschaften eine Exkursion mit demSchwerpunkt gartenbauliche Produktionund Vermarktung im Nürnberger Raum.

PromotionenDipl. Ing. agr. Uwe Steffin promovierte am11.02.03 zum Thema:»Das risikopolitische Potential von Waren-termingeschäften und Konzeption einesEntscheidungsunterstützungssystems zurDurchführung von Warentermingeschäftenin der landwirtschaftlichen Praxis«.

VortragDr. Meggendorfer referierte am 18.02.03 imRahmen der 12. Weihenstephaner EDV-Seminars zum Thema: »Controlling mitTabellenkalkulation in der gärtnerischenPraxis aus der Sicht eines Wissen-schaftlers«.

Wirtschaftslehre des Landbaues

Neuanstellungen

Herr Ulrich Frey, wiss. AngestellterFrau Ina Gruber, Dipl.-Ing.agr.: »Milchquoten2008«

Frau Melissa Schafer, wiss. Angestellte,»Agrar-u.Konsumwende«

GastwissenschaftlerFrau Heskova, Südböhmische Universität,Tschechien, 9.12.02; Betreuung Semester-treffen Agrarwissenschaftler Prüfungs-jahrgang 1980, 22.06.02Herr Dr. T. Nemecek, FAL , Zürich; HerrDipl.Ing. Etienne de Lajudie, UNIP, Paris; FrauDipl.-Ing. agr. von Richthofen, Pro_Plant,Münster; Herr Dipl. Ing. Pierre Casta, ITA,Spanien (GL-Pro-Meeting am Lehrstuhl fürWirtschaftslehre des Landbaues am 13. Mai2003 (Organisation: H. Pahl).

AuslandsaufenthalteProf. Dr. A. Heißenhuber:■ 17.- 21.03.03 in China, InternationalWorkshop »Substainable Agriculture inChina«, Vortragstätigkeit zum Thema:»Economical analysis of cultivation systemsunder consideration of evironmentaleffects« ■ 26.-30.3. in Türkei, Uni Ankara,Symposium, Vortragsthema: »Biogas: Poten-zial für Ressourcenschutz sowie Ein-kommensbeitrag für die Landwirtschaft«

Dr. Hubert Pahl■ 20. Februar 2003 in Paris; Teilnahme andem GL-Pro (European extension network forthe development of grain legume produc-tion in the EU) - Management CommitteeMeeting ■ 5./6. Juni 2003 in Fontaine-bleau, Frankreich; Teilnahme an dem GL-Pro- General Meeting

ExkursionenPfingstexkursion nach Oberitalien vom9.6.03 - 13.06.03; Leitung u. Organisation:Prof. A. Heißenhuber, Frau Simon, HerrDinzinger

Tagungen und VorträgeProf. Heißenhuber■ Halle - GEWISOLA i. Halle 30.9.-2.10.02■ Glonn - Zukunftskonferenz Agrar 15.-16.11.02

■ 11.10.02; Landwirtschaftskammer Vor-arlberg, Vortrag zum Thema »Konsequenzenvon Änderungen der Milchmarktordnung fürdie Landwirtschaft« ■ 08.02.03; WildbadKreuth -Agrarpolitisches Seminar, Thema:»Auswirkungen und Chancen von Halb-zeitbewertung und Modulation« ■ 19.02.03Universität Zagreb, Symposium in Croatien,Thema: »Agriculture in the future«■ 25.03.03; Brüssel-Europ.Parlament-Aus-schuss für Landwirtschaft u. Ländl. Entwickl.Thema: »Halbzeitbewertung der GAP undUmsetzung der Multifunktionalität«■ 07.04.03; Berlin-Deutsch.Bundestag,Runder Tisch zu Zukunftsperspektivenf.d.bäuerliche Milchwirtschaft. Thema:»Konsequenzen der MTR für milcherzeugen-de Betriebe« ■ 29.04.03; Osnabrück-Tagung

Fach für Fach26

ImpressumMitteilungen der Vereinigung

Weihenstephaner

Universtitätsabsolventen

www.weihenstephan.de/actual/VWU/index.html

Studienfakultäten für Agrar- und Gartenbau-wissenschaften, Ernährungswissenschaftund Ökotrophologie sowie Landschafts-architektur und Landschaftsplanung derTechnischen Universität München

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Fach für Fach 27

d. DBU, DLG u. BLL, Thema: »RegionaleVermarktung, globaler Handel-Distributions-wege u. Nachhaltigkeit«

Dr. Andreas Meyer-Aurich■ 24.10.2002 Jahrestagung des Dach-verbands wissenschaftlicher Gesellschaftender Agrar-, Forst-, Ernährungs-, Veterinär-und Umweltforschung e.V. (DAF) in Braun-schweig zum Thema: Agrarumweltindika-toren auf betrieblicher Ebene - Vergleich ver-schiedener Ansätze zur Bewertung derUmweltleistungen landwirtschaftlicherBetriebe.

Martin Demmeler■ 3.2.2003 Landesvereinigung für den öko-logischen Landbau in Bayern (LVÖ) inLandshut. Vortrag: Regionale Ökoprodukteim Supermarkt - Vorteile für Erzeuger undVerbraucher ■ 24. - 26.2.2003 Bioland-bautagung in Wien »Ökologischer Landbauder Zukunft«. Vortrag zum Thema »Bio-Vermarktung zwischen Region und Welt-markt - Ökobilanzierung und Ressourcen-ökonomische Analyse verschiedenerAbsatzwege« ■ 29. - 30.4.2003 Tagung derDBU, DLG und BLL zum Thema »NachhaltigeAgrar- und Ernährungswirtschaft -Herausforderungen und Chancen in derWertschöpfungskette«. Ko-Referent zumThema: »Regionale Vermarktung, globalerHandel - Distributionswege und Nach-haltigkeit«

Dr. Hubert Pahl■ 9. Dezember 2002, Freising-Weihen-stephan (Landesanstalt für Landwirtschaft);»Bewertung von neuen Systemen derBodenbewirtschaftung in Fruchtfolgen mitKörnerraps und Körnerleguminosen - Über-blick und ökonomische Aspekte« ■ 20.Februar 2003, Paris (GL-Pro (European exten-sion network for the development of grainlegume production in the EU - ManagementCommittee Meeting); »Objectives and activi-ties of an economic analysis » ■ 27. Februar2003, Stadtroda (Thüringer Ökolandbau-Fachtagung 2003); »Leguminosen im ökolo-

gischen Landbau« ■ 13. Mai 2003, Freising-Weihenstephan (GL-Pro - WP 3-4 work shop);»Workpackage 3: Economic analysis - generaloverview about planned activities« ■ 6.Juni 2003, Fontainebleau (GL-Pro - Generalmeeting«; »Economic and environmentalanalyses - procedure and components of theanalyses«)

Anschrift :Vereinigung WeihenstephanerUniversitätsabsolventenAlte Akademie 1485350 Freising-Weihenstephan

Geschäftsführer/Redaktion:Dr. H. PahlLehrstuhl für Wirtschaftslehredes LandbausAlte Akademie 1485350 Freising-WeihenstephanTelefon (0 81 61) 71-35 58Telefax (0 81 61) 71-44 [email protected]

Mitgliederbetreuung:Dipl.-Ing. A. AltweckProfessur für Unternehmens-forschung und Informations-managementTelefon (0 81 61) 71-35 77Telefax (0 81 61) 71-34 [email protected]

Bankverbindung:Konto-Nummer 142 240Sparkasse Freising BLZ 700 510 03

Herausgeber:Der Vorstand der VereinigungWeihenstephaner Universitäts-absolventen, Vorsitzender:Prof. Dr. A. HeißenhuberMitglieder des Vorstandes:Prof Dr. G. Karg,Prof. Dr. Pfadenhauer,Dr. U. Reinfeld.,MR J. Stockinger,Prof. Dr. D. Treuter

Erscheinungsweise:Die Mitteilungen erscheinen imSelbstverlag zweimal pro Jahr,Auflage 1.300. Der Bezugspreis

ist für Mitglieder der Vereini-gung Weihenstephaner Uni-versitätsabsolventen im Jahres-beitrag enthalten.

Zeichnung Titelseite: H. Keller,Landtechnik Weihenstephan

Gestaltung, Satz, Fotos (soweitnicht anders genannt):Dipl. oec. troph. A. v. [email protected]

Herstellung: Druckerei Kuttner,Freising, Tel. (0 81 61) 79 80

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Veranstaltungen28

Beitrittserklärung/ÄnderungsmitteilungHiermit erkläre ich meinen Beitritt❏ zur Vereinigung Weihenstephaner Universitäts-

absolventen (VWU);der Jahresbeitrag beträgt 10,– A/Jahr.

❏ zur Gesellschaft zur Förderung der Ökotrophologie(gfö) und zur Vereinigung WeihenstephanerUniversitätsabsolventen (VWU); der Jahresbeitragbeträgt zusammen 23,– A/Jahr (davon 15,– A/Jahr fürdie gfö).

Folgendes möchte ich ändern:❏ Ich bin Mitglied der VWU und möchte zusätzlich der

gfö beitreten. Der Jahresbeitrag beträgt zusammen23,– A/Jahr

Meine Adresse

Name Vorname Titel

Straße, Hausnummer

plz, Ort

Studiengang Diplomjahrgang

Meine Kontoverbindung

Kontonummer

Name der Bank

Bankleitzahl Ort

Ich bin damit einverstanden, dass die fälligen Beiträgevon meinem oben genannten Konto abgebucht werden.

Ort, Datum

Unterschrift

Veranstaltungs-kalender

Weihenstephan 1803 und 2003:Herausforderungen an die Wissenschaft3. Hochschultag amFreitag, 27. Juni 20039.30 bis 17.00 UhrZentrales HörsaalgebäudeFreising-Weihenstephan

Dieser Ausgabe der Mitteilungen liegt einausführliches Programm bei. Wir freuenuns auf Ihr Kommen!

Bitte weiterempfehlen: Abiturienten-InformationstagAm Dienstag, 1. Juli 2003, ab 11 Uhr, könnensich Abiturienten aus erster Hand informie-ren. Professoren und Studierende stehenRede und Antwort, so dass sich die Interes-sierten ein klares Bild machen können zuden neuen Studiengängen■ Ernährungswissenschaft,■ Molekulare Biotechnologie,■ Nachhaltiges Ressourchenmanagement

oder ■ Ingenieurökologie;sowie den traditionellen Studiengängen■ Agrarwissenschaften,■ Biotechnologie,■ Brauwesen- und Getränketechnologie,■ Forstwissenschaft und Holzwissen-

schaft,

■ Gartenbauwissensschaften,■ Landschaftsarchitektur und Landschafts-

planung oder■ Technologie und Biotechnologie der

Lebensmittel.Die Abschlüsse Bachelor of Science (B.Sc.)und Master of Science (M.Sc.) in diesenFächern sind international anerkannt underöffnen jungen Menschen ausgezeichneteBerufsaussichten in zukunftsträchtigen Bra-chen.

Aktuelle Themen der Ökotrophologiejeweils montags in der Zeit von 10:15 - 11.45Uhr im Hörsaal 10, Weihenstephan, Techni-schen Universität MünchenAngesprochen sind im Besonderen die Stu-dierenden der Ökotrophologie sowie weite-re Interessierte aus Fachverbänden bzw.artverwandten Studiengängen (z.B. Ernäh-rungswissenschaft).

23.06.2003 Evaluation des UGB-Abnehm-ProgrammsGenuss ohne ReueReferentin: Dipl.oec.troph. Dagmar StumpfInstitut für Ernährungswissenschaft, Uni-versität Gießen

30.06.2003Gesundheit und Wohlbefinden durchoptimierte BettensystemeReferenten: Dr.oec.troph. Florian Heidingerund Dr.-Ing. Bodo Jaspert,Ergonomie Institut München

07.07.2003Das Energielabel für BacköfenReferentin: Dipl.oec.troph. Ramona Haber-kamm,Produktbereich Herde, Bosch-Siemens-Hausgeräte, Traunreut.


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