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Wasserzeitung 01/2012

Date post: 06-Mar-2016
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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 01/2012. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen
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Mit einem erfolgreichen Jahres- abschluss 2010 im Rücken kann der WasserZweckVerband Mal- chin Stavenhagen die neuen Auf- gaben für 2012 auf einer soliden Basis angehen. So könnte man das knappe Fazit der Verbandsver- sammlung des WZV zum Jahres- ende 2011 ziehen. Verbandsvorsteherin Inge Maischak verwies in ihrem Bericht vor den voll- zählig erschienenen Vertretern der Mitgliedsgemeinden darauf, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Wasserversorgers durch die Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft WIBERA als gut bewertet wird. Die Kosten steigen Dieses Ergebnis ist umso bemerkens- werter, da die rückläufige Bevölke- rungsentwicklung im Versorgungs- gebiet nach wie vor große Probleme und Belastungen für den WZV mit sich bringt. Einerseits verringern sich durch die sinkenden Kundenzahlen die Einnahmen bei Trink- und Abwasser. Andererseits steigen die Kosten des Wasserzweckverbandes durch den rückläufigen Verbrauch. So steht bei- spielsweise das Trinkwasser länger in den Leitungen und für die Sicherung der Qualität des Lebensmittels Nr. 1 muss häufiger gespült werden. Beim Abwasser gilt es, bedingt durch die längeren Verweilzeiten, Geruchspro- bleme und vermehrte Korrosions- schäden zu bekämpfen. Dieser Situation trägt der einstimmig beschlossene Wirtschaftsplan für 2012 Rechnung, der mit insgesamt 3,66 Mio. Euro deutlich geringere In- vestitionen als in den Vorjahren ein- plant. Zinslast verringern Diesen Weg kann der WZV gehen, ohne dass dabei Abstriche an Ver- sorgungsicherheit und Qualität der Leistungen vorgenommen werden müssen. Ersten ist der größte Inves- titionsberg, die Umsetzung des Ab- wasserbeseitigungskonzeptes, bis auf zwei Vorhaben 2012, so gut wie abgetragen. Zweitens soll durch das Zurückfahren der Kredite die Zinslast des Verbandes verringert werden. Um die Gebühren der Kunden unter der Prämisse „geringere Einnahmen bei gestiegenem Aufwand“ auch künftig stabil halten zu können, müs- sen die Betriebsabläufe noch kosten- günstiger gestaltet werden. Fortsetzung Seite 5 INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN 7. JAHRGANG NR. 1 MäRZ 2012 WZV-INTERNET Nach der Winterpause wurden ab dem 22. Februar die Bauarbeiten in der Warener Straße in Stavenhagen fortgesetzt. Hier werden die Trinkwasserleitungen ausge- wechselt und Rohre für Abwasser und Regenwasser verlegt. SELBSTABLESUNG 94 Prozent der Kunden haben die Ablesekarten mit dem ak- tuellen Zählerstand zum ge- forderten Termin an den WZV zurückgeschickt. Dafür möch- te sich der Verband bei den Verbrauchern sehr herzlich bedanken. Mit der Selbstable- sung der Wasserzähler durch die Kunden spart der Verband Kosten in Größenordnungen, die für die Stabilisierung der Gebühren genutzt werden. KUNDENDIALOG PER MAUSKLICK Gutes Jahresergebnis des WZV trotz geringerer Einnahmen und höherer Aufwendungen Betriebsabläufe kostengünstiger gestalten Übersichtlich und nutzerfreund- lich zeigt sich der neue Internet- auftritt des WasserZweckVer- bandes Malchin Stavenhagen. Von der Startseite aus können die wichtigsten Daten zum Verband, zu den Gebühren und zum Kun- denservice abgerufen werden. Dabei zeigt sich der WasserZweck- Verband als sehr transparentes Unter- nehmen, das sowohl die wichtigsten Kennziffern bei Trink- und Abwasser als auch die aktuellen Gebühren der Öffentlichkeit präsentiert. Neu ist die Rubrik „Gut zu wissen“, in der es Tipps von Experten zu Themen rund ums Wasser wie beispielsweise zur Rückstausicherung gibt. Weiterhin können die Kunden zahl- reiche Dokumente wie zum Eigen- tümerwechsel, zur Zählerablesung, zur Einzugsermächtigung oder das Verzeichnis der akkreditierten In- stallateure herunterladen und sich so den Weg in die Stavenhagener Schultetusstraße sparen. Ebenso sind unter „Aktuelles“ die neusten Infor- mationen zu erhalten, sei es nun zur Qualität des Trinkwassers oder zu den gegenwärtigen Bauvorha- ben. Und falls eine Aus- gabe der Wasserzeitung in Ihrem Archiv fehlt, können Sie sich diese bei „Gut zu wissen“ be- quem aus dem Internet holen. Also, besuchen Sie doch mal unter www.wzv-malchin- stavenhagen.de Ihren Wasserversorger im Internet. Viel Wissenswertes wartet auf Sie. Startseite des neuen Internetauftrittes.
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Page 1: Wasserzeitung 01/2012

Mit einem erfolgreichen Jahres­abschluss 2010 im Rücken kann der WasserZweckVerband Mal­chin Stavenhagen die neuen Auf­gaben für 2012 auf einer soliden Basis angehen. So könnte man das knappe Fazit der Verbandsver­sammlung des WZV zum Jahres­ende 2011 ziehen.

Verbandsvorsteherin Inge Maischak verwies in ihrem Bericht vor den voll-zählig erschienenen Vertretern der

Mitgliedsgemeinden darauf, dass die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Wasserversorgers durch die Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft WIBERA als gut bewertet wird.

Die Kosten steigenDieses Ergebnis ist umso bemerkens-werter, da die rückläufige Bevölke-rungsentwicklung im Versorgungs-gebiet nach wie vor große Probleme und Belastungen für den WZV mit sich bringt. Einerseits verringern sich

durch die sinkenden Kundenzahlen die Einnahmen bei Trink- und Abwasser. Andererseits steigen die Kosten des Wasserzweckverbandes durch den rückläufigen Verbrauch. So steht bei-spielsweise das Trinkwasser länger in den Leitungen und für die Sicherung der Qualität des Lebensmittels Nr. 1 muss häufiger gespült werden. Beim Abwasser gilt es, bedingt durch die längeren Verweilzeiten, Geruchspro-bleme und vermehrte Korrosions-schäden zu bekämpfen.

Dieser Situation trägt der einstimmig beschlossene Wirtschaftsplan für 2012 Rechnung, der mit insgesamt 3,66 Mio. Euro deutlich geringere In-ves titionen als in den Vorjahren ein-plant.

Zinslast verringernDiesen Weg kann der WZV gehen, ohne dass dabei Abstriche an Ver-sorgungsicherheit und Qualität der Leistungen vorgenommen werden müssen. Ersten ist der größte Inves-

titionsberg, die Umsetzung des Ab-wasserbeseitigungskonzeptes, bis auf zwei Vorhaben 2012, so gut wie abgetragen. Zweitens soll durch das Zurückfahren der Kredite die Zinslast des Verbandes verringert werden. Um die Gebühren der Kunden unter der Prämisse „geringere Einnahmen bei gestiegenem Aufwand“ auch künftig stabil halten zu können, müs-sen die Betriebsabläufe noch kosten-günstiger gestaltet werden.

Fortsetzung Seite 5

InformatIonen vom WasserZWeckverband malchIn stavenhagen7. Jahrgang nr. 1

März 2012

WZV-Internet

Nach der Winterpause wurden ab dem 22. Februar die Bauarbeiten in der Warener Straße in Stavenhagen fortgesetzt. Hier werden die Trinkwasserleitungen ausge-

wechselt und Rohre für Abwasser und Regenwasser verlegt.

SelbStableSung

94 Prozent der Kunden haben die Ablesekarten mit dem ak-tuellen Zählerstand zum ge-forderten Termin an den WZV zurückgeschickt. Dafür möch-te sich der Verband bei den Verbrauchern sehr herzlich bedanken. Mit der Selbstable-sung der Wasser zähler durch die Kunden spart der Verband Kosten in Größen ordnungen, die für die Stab ilisierung der Gebühren genutzt werden.

KundendIalog per MauSKlIcK

Gutes Jahresergebnis des WZV trotz geringerer Einnahmen und höherer Aufwendungen

betriebsabläufe kostengünstiger gestalten

Übersichtlich und nutzerfreund­lich zeigt sich der neue Internet­auftritt des WasserZweckVer­bandes Malchin Stavenhagen. Von der Startseite aus können die wichtigsten Daten zum Verband, zu den Gebühren und zum Kun­denservice abgerufen werden.

Dabei zeigt sich der WasserZweck-Verband als sehr transparentes Unter-nehmen, das sowohl die wichtigsten Kennziffern bei Trink- und Abwasser als auch die aktuellen Gebühren der Öffentlichkeit präsentiert. Neu ist

die Rubrik „Gut zu wissen“, in der es Tipps von Experten zu Themen rund ums Wasser wie beispielsweise zur Rückstausicherung gibt. Weiterhin können die Kunden zahl-reiche Dokumente wie zum Eigen-tümerwechsel, zur Zählerablesung, zur Einzugsermächtigung oder das Verzeichnis der akkreditierten In-stallateure herunterladen und sich so den Weg in die Stavenhagener Schultetusstraße sparen. Ebenso sind unter „Aktuelles“ die neusten Infor-mationen zu erhalten, sei es nun zur Qualität des Trinkwassers oder zu den

gegenwärtigen Bauvorha-ben. Und falls eine Aus-gabe der Wasserzeitung in Ihrem Archiv fehlt, können Sie sich diese bei „Gut zu wissen“ be-quem aus dem Internet holen. Also, besuchen Sie doch mal unter www.wzv­malchin­stavenhagen.de Ihren Wasserversorger im Internet. Viel Wissenswerteswartet auf Sie. Startseite des neuen Internetauftrittes.

Page 2: Wasserzeitung 01/2012

Aktuelles

He raus ge ber: ZV Grevesmühlen WZV Malchin StavenhagenWAZV Parchim-Lübz WZV Strelitz ZV Sude-Schaale ZV Insel Usedom ZV Festland WolgastRe dak ti on und Ver lag: SPree-Pr Dorfstraße 4; 23936 Grevesmühlen; OT Degtow, Telefon: 03881 755544, e-Mail: [email protected] Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re dak tion: Susann Galda (verantw.) Mitarbeit: K. Arbeit, F. Hultzsch, K. Maihorn, Th. Marquard, Dr. P. Viertel, Fo tos: S. Galda, K. Arbeit, F. Hultzsch, K. Lonkowski, T. Pagels, H. Petsch, P. Viertel, ArchivLayout: SPree-Pr, Marion Nitsche (verantw.), Franziska Fucke Druck: Berliner Zeitungsdruck Nach druck von Bei trä gen (auch aus zugs wei se) und Fo tos nur mit Ge neh mi gung von SPREE-PR!

Im­pres­sum­

„Jauchefahrer“­wurden­sie­noch­vor­wenigen­Jahrzehn­ten­abfällig­genannt­–­seither­hat­sich­der­Beruf­des­Abwas­serfachmanns­grundlegend­ge­wan­delt.­ um­fang­reiche­Fach­­kennt­nis­se­benötigen­die­Arbeiter­auf­den­Kläranlagen­ebenso­wie­in­den­Was­ser­wer­ken.

Es ist nicht so einfach, gute Lehrlinge zu finden. Viele Bewerber unterschät-zen die Anforderungen an einen Be-ruf in der Wasserwirtschaft, wissen auch die ausbildenden Wasser-zweckverbände im Land. Aber die Kunden erwarten zu Recht, dass sich gute Fachleute um das kostbare Gut Wasser küm-mern. In der Abwasserreinigung müssen die Azubis erst lernen, was es mit Ferndatenübertragung, Mess-sonden und Denitrifikation auf sich hat. Daran wird deutlich, dass es hier um mehr geht, als Jauche zu transpor-tieren und aufzubereiten. Gesetzliche Bedingungen und Umweltschutzkri-terien machen eine hoch technisierte Arbeit nötig. Es gibt drei umwelt-technische Berufe, die zur Arbeit in der Wasserwirtschaft qualifizieren. Das sind:

• Fachkraft für Wasser-versorgungstechnik

• Fachkraft für Abwassertechnik

• Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice.

Darüber hinaus bilden einige Was-serzweckverbände auch Elektroniker und für die Verwaltung Fachinforma-

tiker sowie Bürokaufleute aus. Drei Jahre dauern die Ausbildungen in der Regel (Elektroniker 3 ½). Mitbringen

muss man neben dem Realschulab-schluss technisches Verständnis. Schließlich gilt es, Elektropläne und

Wartungsanleitungen der Wasser-anlagen zu verstehen. Auch hand-werkliches Geschick ist vonnöten, denn Reparaturen und Instandhal-tungsarbeiten an den Anlagen fal-len ebenfalls ins Aufgabengebiet. Unabdingbar ist der professionelle Umgang mit dem Computer – fast alle Abläufe rund um die Wasserver-sorgung und Abwasserreinigung sind mittlerweile komplett automatisiert und computergestützt. Nicht zuletzt sollte man nachvollzie-hen können, wie Eisen und Mangan aus dem Rohwasser entzogen wer-den oder was bei der Abwassersäu-berung in den Klärbecken biologisch

passiert. Gute Schulnoten in Bio-logie, Chemie und Physik setzen die Wasserunternehmen bei ihren Azubis voraus. Außerdem sollte man freundlich und aufgeschlossen

sein, denn der Kontakt zu den Kun-den gehört zum Alltag eines Was-serexperten. Wer in diesem Beruf Leistung zeigt und sich fortbildet, hat gute Aufstiegsmöglichkeiten – z. B. zum Vorarbeiter oder Meister. Und einen Job mit Zukunft.

Wenn Sie mehr zu dem Thema in Ihrer Region erfahren möchten, wenden Sie sich an Ihren Zweck-verband! Nutzen Sie auch Tage der offenen Tür oder Projekttage und erkundigen sich nach möglicher Ferienarbeit oder Gelegenheiten für Praktika, um das Unternehmen bes-ser kennen zu lernen!

Gut­auf­den­Beruf­vorberei­tet­werden­die­jungen­Leute,­die­in­den­Wasserzweckver­bänden­ ihre­Lehrjahre­be­ginnen.­Von­erfahrenen­Kol­legen,­in­guten­schulen­und­darüber­hinaus­Verbundaus­bildung­ lernen­die­ jungen­Leute­ihre­Tätigkeit­von­der­pike­auf­und­umfassend.

„Wir setzen seit Jahren auf die Ausbil-dung. Geben den jungen Leuten eine Chance, vor Ort bestens in das Berufs-leben zu starten. Außerdem müssen wir auf den demographischen Wandel rea-gieren uns gute Leute sichern. Ein guter Weg ist da, sie selbst auszubilden“, sagt Sandra Krüger, im Zweckverband Grevesmühlen verantwortlich für die Azubis. Dieser Ansatz lohnt sich, das beweist unter anderem die Tatsache, dass viele ehemalige „Stifte“ heute noch zum Personalstamm gehören und

zum Teil sogar Meisterposten bekleiden.TOP-Azubis gehören zur Zeit auch wie-der dazu. Die Elektroniker Philipp Kurs-

chat, Tom Liebing und ChristophTörber hatten sich im Vorjahr am Wett bewerb des Handwerks um den besten Azubi

beteiligt. Der 18-jährige Tom Liebing hatte es als einziger Azubi aus der Wasserwirtschaft im Land in das Fina-le geschafft. „Aber die anderen beiden Elektroniker und auch unsere anderen 11 aktuellen Azubis sind super. Wir haben ein glückliches Händchen bei der Einstel-lung gehabt“, freut sich Sandra Krüger über die motivierten Leute. Der Nachwuchs erlernt die Praxis in den Betrieben. Die Theorie kommt in den Berufsschulen dazu. „Die Ver-bund aus bildung verbindet beide Be-reiche“, erklärt Sandra Krüger. Im UFAT Bildungs werk in Wöbbelin oder dem Ros tocker BCAW (je nach Zweckver-band) können die Azubis ihr Wissen in zusätzlichen auf die Bedürf nisse der Aus zubildenden und des Aus bil-dungsbe triebes zugeschnittenen Lehr-gäng en vervollkommnen. Hier geht es um Labortätigkeit, technische De tails, Materialien, handwerkliche Fähig keiten und Kal ku lationen.

„Ja, was haben wir denn hier?“ Sprichwörtlich unter die Lupe nehmen Max Böhringer (li.) und

Chris topher Martens das Abwasser auf der Kläranlage in Grevesmühlen. Sie messen dessen Gehalt

an Stickstoff, Phosphat und anderen chemischen Verbindungen – allerdings mit modernerem, hoch

technisiertem Gerät.

Top-Azubis gut für die Arbeitswelt gerüstet

Lupenreine ZukunftschanceEine Ausbildung in der Wasserwirtschaft hat einiges zu bieten

Wenn das Handwerk seine TOP-Azubis sucht, ist auch die Wasserwirt-

schaft vertreten. Christoph Törber, Tom Liebing und Philipp Kurschat

(v. li.) vom Zweckverband Grevesmühlen beteiligten sich am Wettbe-

werb.

wAsserZeiTungseiTe 2

Page 3: Wasserzeitung 01/2012

Fischer Fritz folgten fleißige FischersöhneZwischen Waren und Mal-chin befindet sich das be-schauliche Faulenrost. Direkt an der Ostpeene liegt dort der „Welshof“, der seit 1935 in der Hand fleißiger Schlie-männer und -frauen ist. Fritz Schliemann übernahm da-mals diese erste Mecklenbur-ger Erbhoffischerei. Heute führt Enkel Torsten die Ge-schicke mit seiner Familie.

Wer auf dem Hof an der Landstraße ankommt, erblickt ihn, wie er vielleicht in seinen ersten Jahren war. Hier räkelt sich die Katze auf der Bank. Da hängen graue Netze vor der alten gemauerten Wand. Der Duft von Räucherfisch liegt in der Luft. Das Reetdach schmiegt sich über die Toreinfahrt, durch die die Gäste heute zu den Öfen und dem kleinen Verkaufsladen gelangen. Die Ostpeene plätschert vorbei. Es ist ein Idyll. Aber eines, in dem die Betreiber schon immer hart arbeiten mussten.Das Pleite gegangene Gut Fau-lenrost wurde 1935 mit 63 Hö-fen aufgesiedelt und Fritz und Henny Schliemann erhielten den Zuschlag für die Fischerei mit 69 Hektar (Rittermannshägener) See, 7,4 ha Land und 2,5 ha Wald. Fritz Schliemann nannte seine neue Heimat „Welshof“, eher zufällig, weil hier eben auch Welse vorkamen. Dass er nur ein Jahr später hier den Fang sei-nes Lebens machen würde, konnte er nicht ahnen. 58 kg schwer und 2,20 m lang war der Prachtbursche, den er am Haken hatte. Das vom vorigen Pächter leergefischte Gewässer erholte sich unter den Händen Fritz Schliemanns. Der gelernte Fischer besetzte seine Gefilde neu und besann sich in der Zwischenzeit auf die Landwirtschaft. 1945 wurden die Schliemanns nicht enteignet, weil sie weniger als 100 ha See besaßen. Der 1933 begangene Um-weltfrevel – die Peene war ein drittes Mal abgesenkt worden und damit der Seespiegel von 125 auf 69 ha gefal-len – gereichte ihnen nun zum Vorteil.

Nach dem Krieg stieg Sohn Heinz in den Betrieb ein, übernahm ihn 1971. Zwar wurden in der sozialistischen Planwirtschaft die Eigenregie und die Vermarktungsmöglichkeiten stark ein-geschränkt, aber Heinz und seine Frau Ursula verteidigten ihr Familienerbe mit aller Kraft. Außer ihnen gab es nur noch in Kargow (südöstlich von Waren) einen privaten Mecklenburger Fischer. Würde Sohn Torsten die Fischerei über-nehmen dürfen? Die Lehre (1981–1983) musste der jüngste der fünf Kinder beim VEB für Binnenfischerei Neubrandenburg ab-

solvieren, weil

die beim Vater nicht anerkannt worden wäre. „Die Liebe zum Beruf kam erst während dieser Zeit. Vorher war es eher freiwilliger Zwang“, erinnert sich Torsten Schliemann. Kaum zu glau-ben, dass der heute 47-Jährige 2012 auch schon auf 20 Jahre Selbststän-digkeit schauen kann. Mit den kurzen blonden Haaren, den wachen blauen Augen wirkt er jünger. Der schlanke Fischer weiß aber genau, wovon er spricht. Reusen, Stellnetze, Aalpup-pen, Zugnetze – er kennt sie alle, hat sie zu den entsprechenden Zeiten im Einsatz. Die Fischerei ist damals wie heute ein Handwerk, die Schliemann-Brüder (Bruder Heiko ist auch seit den 80ern dabei) fahren mit dem Boot raus, schauen, was die Natur hergibt. Den Großen und Kleinen Varchentiner See (zusammen mehr als 300 ha)

konnten sie vom Land zupachten und so ihre Jagdgründe erheblich ausweiten. Dafür sind sie z. B. ver-pflichtet, die Gewässer mit Aalen zu besetzen. „Aber wer ein richtiger Fischer ist, der macht das sowieso“, sagt Tors ten Schliemann. Anfang der 90er verkauften sie ihren Fang im Fischimbiss. Etwas später hatten sie Glück und konnten den benachbarten alten Peenekrug kau-fen. An dessen Stelle steht heute die Gaststätte „Zum Fischer Fritz“. Der Name erinnert an den ersten Schliemann-Fischer in Fau-

lenrost. Hier steht neben Torsten Schliemanns Frau Kerstin auch Sohn Philipp am Herd und somit die vierte Generation der Familie. Fischfang, -handel und die Gaststätte ergebenzusammen den Erlebnishof „Wels-hof“, zu dem auch Ferienwoh -nung, Anglerbungalow und Bootsverleih gehören. Er-leben Sie es selbst!

enteignet, weil sie weniger als 100 ha See besaßen. Der 1933 begangene Um-weltfrevel – die Peene war ein drittes Mal abgesenkt worden und damit der Seespiegel von 125 auf 69 ha gefal-len – gereichte ihnen nun zum Vorteil.

noch in Kargow (südöstlich von Waren) einen privaten Mecklenburger Fischer. Würde Sohn Torsten die Fischerei über-nehmen dürfen? Die Lehre (1981–1983) musste der jüngste der fünf Kinder beim VEB für Binnenfischerei Neubrandenburg ab-

solvieren, weil

sie zu den entsprechenden Zeiten im Einsatz. Die Fischerei ist damals wie heute ein Handwerk, die Schliemann-Brüder (Bruder Heiko ist auch seit den 80ern dabei) fahren mit dem Boot raus, schauen, was die Natur hergibt. Den Großen und Kleinen Varchentiner See (zusammen mehr als 300 ha)

Anfang der 90er verkauften sie ihren Fang im Fischimbiss. Etwas später hatten sie Glück und konnten den benachbarten alten Peenekrug kau-fen. An dessen Stelle steht heute die Gaststätte „Zum Fischer Fritz“. Der Name erinnert an den ersten Schliemann-Fischer in Fau-

nung, Anglerbungalow und Bootsverleih gehören. Er-leben Sie es selbst!

Wir sind mv – Unikate aUs Unserem Land

So bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödle-risch, immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwas

Besonderes können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion und teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit!

SEITE 3März 2012

Drei Generationen in einem Boot – Heinz, Torsten und Philipp Schliemann (v. li.) auf dem Faulenroster

„Welshof“. Der erste Schliemann hier war Fischer Fritz. Das kleine Bild zeigt ihn auf der Bank vor

dem Haus in seinen späteren

Jahren, wie er das Arbeitszeug

aus bessert. Heute wie da mals

zeigen die aufgehängten Netze

an, welchem Handwerk die Be­

wohner nachgehen.

Öffnungszeiten:

Bis 29. März: Fr./Sa.: 11-23 Uhr,

So.: 11-15 Uhr.

Ab 30. März: täglich 11-23 Uhr.

Binnenfischerei Neubrandenburg ab

schicke mit seiner Familie.

Wer auf dem Hof an der Landstraße ankommt, erblickt ihn, wie er vielleicht in seinen ersten Jahren war. Hier räkelt sich die Katze auf der Bank. Da hängen graue Netze vor der alten gemauerten Wand. Der Duft von Räucherfisch liegt in der Luft. Das Reetdach schmiegt sich über die Toreinfahrt, durch die die Gäste heute zu den Öfen und dem kleinen Verkaufsladen gelangen.

den Zuschlag für die Fischerei mit 69 Hektar (Rittermannshägener)

ha Land und 2,5 ha Wald. Fritz Schliemann nannte seine neue Heimat

Dorfstrasse 3

17139 Faulenrost

Tel.: 039951 2235

Fax: 039951 27083www.welshof.de · Ab Ostern soll es hier auch einen Online-Shop geben.

Termine: Fischerfest am 2. Juni 2012 · Fisch satt Vom 7.– 9. September 2012

Der Fischwagen steht am Di./Mi. in Waren, do.

in Malchin, fr. in Stavenhagen. Am

SA. fährt er 14- täglich über die Dörfer.

Vierte Generation der Familie Schliemann auf dem „Welshof“ in Faulenrost

Page 4: Wasserzeitung 01/2012

Fast 1.000 Liter Leitungswasser, manche davon in Form von Tee und Kaffee, trinkt jeder von uns im Jahr. Deshalb ist Trinkwasser zu Recht unser wichtigstes Lebensmittel.

Der Gesetzgeber setzt aus diesem Grund hohe Maßstäbe für die Qualität des Trinkwassers. Es muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädi-gung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserre-ger, ausgeschlossen wird. Diese An-forderungen aus der Trinkwasserver-ordnung erfüllte der WZV bisher stets zur Zufriedenheit seiner Kunden. Das belegten auch die regelmäßigen Kon-trollen durch den Verband und das Ge-sundheitsamt des Landkreises sowie die Resonanz bei den Verbrauchern. „Wir gewinnen dieses Lebensmittel in unseren 27 Wasserwerken aus 70 Brunnen ausschließlich aus Grund-wasser“, berichtet Peter Dammann,

Leiter Investition beim WZV, im Ge-spräch mit der Wasserzeitung. Nun gab es im Herbst vergangenen Jahres besorgniserregende Mel-dungen von anderen Wasserverbän-den aus Brandenburg und auch aus Mecklenburg-Vorpommern, bei denen Enterokokken (siehe Kasten) im Trink-wasser entdeckt wurden.

Analysen durchgeführt

„Noch bevor es Hinweise oder gar Aufforderungen des Gesundheitsamtes gab, haben wir sofort reagiert und in unseren Wasserwerken mit Trinkwas-serspeichern im Oktober und Novem-ber zusätzliche mikro- biologische Un-tersuchungen d u r c h g e -führt“, blickt P e t e r D a m -mann auf diese Zeit zurück. In so genannten Stufenkontrollen wurden Proben aus den Brunnen, den Filteranlagen,

den Trinkwasserspeichern und dem Rohrnetz genommen. Das Ergebnis: Alle Brunnen und die Filter in den Wer-ken waren einwandfrei. „Nur“ in den Speichern der Wasserwerke Basepohl, Gädebehn, Malchin und Stavenhagen I (Am Alten Sportplatz) und II (Trepto-

wer Straße) wurden Enterokokken nachgewiesen. Laut Trinkwasser-

verordnung gilt dafür der Parameter null koloniebildende Einheit (KBE). Im Klartext: Enterokokken haben im Trinkwasser nichts zu suchen. Wie das Gesundheitsamt schriftlich bestätigt hat, ging von den betroffenen Wasser-speichern mit Werten zwischen 1 bis 2 KBE keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit aus, doch aus vorsorglichen Gründen erließ das Gesundheitsamt des Kreises ein Abkochgebot. Offene Fragen bleiben

„Gleichzeitig haben wir in diesen Was-serwerken, mit Ausnahme von Malchin – hier konnte der Trinkwasserspeicher außer Betrieb genommen werden – das Trinkwasser desinfiziert (siehe Kasten

Trinkwasserdesinfektion) und mit der Suche nach möglichen Quellen der Verunreinigung begonnen“, erinnert sich Dammann. In einem Anfang De-zember veröffentlichten Gutachten des DVGW-Technologiezentrums Wasser Dresden werden Mücken, die trotz Insektenschutzgitter in die Speicher gelangt sein sollen, als Überträger der Enterokokken ausgemacht. Das hat sich bei weiteren Untersuchungen in Bran-denburg bestätigt. Dennoch bleiben bei dem Wasserfachmann Zweifel. „Sicher hat der niederschlagsreiche Sommer zu starken Mückenpopulationen geführt, die im Herbst nach kühlen und dunklen

Räumen als Winterquartier gesucht haben. Doch warum dies nur

in bestimmten Regionen und bei uns nur in einigen Wasserspeichern passiert,

scheint mir ziemlich eigenar-tig“, sinniert Dammann.

Wie ist nun die Lage?

Gleich vornweg: Die sofort und in enger Abstimmung mit dem

Gesundheitsamt eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der

Trinkwasserqualität waren erfolg-reich. Alle Abkochanordnungen vom Gesundheitsamt konnten aufgeho-ben werden. Darüber sind nicht nur die betroffenen Kunden froh, sondern ganz besonders die Mitarbeiter des WZV. Auch der recht lange Zeitraum bis zur Aufhebung war erforderlich, denn die einwandfreie Qualität des Trinkwassers musste sowohl im Wasserwerk und an verschiedenen Netzstellen durch mehrere Probe-nahmen von unterschiedlichen Labo-ren nachgewiesen werden. Immerhin vergehen zwischen Probenahme und Ergebnis drei Tage. Während der überwiegende Teil der Bevölkerung

Verständnis für diese Maßnahmen bewies, gab es aber auch sehr kri-tische und besorgte Stimmen. Diesen Bürgern sei nochmals versichert, dass nach Aussage des Gesundheitsamtes zu keiner Zeit eine Gesundheitsge-fährdung bestand und auch gechlortes Trinkwasser unbedenklich ist. Dabei wird die durch das Gesundheitsamt angeordnete Trinkwasserdesinfekti-on mit Chlor beim WZV die Ausnah-me bleiben, wobei diese Methode durchaus eine zulässige Behandlung des Trinkwassers darstellt und in vielen Regionen Deutschlands üblich ist. Natürlich werden wir die oben genannten und auch alle anderen

Anlagen wie gefordert weiter im Fo-kus behalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Darüber hinaus werden wir mit der Gesundheitsbehörde, den Fachleuten vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) und BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) sowie mit Vertretern der ebenfalls betroffenen Wasserversorger die Ereignisse aus-werten. Auch das ZDF-Magazin „Frontal 21“ hat sich für diese Thematik interes-siert. Die Redaktion hat dem Ver-band 17 Fragen gestellt, die der WZV beantwortet hat. Diese sind unter www.wzv-malchin-stavenhagen.de in der Rubrik „Aktuelles“ zu finden. Übrigens hat der Übeltäter „Entero-kokken“ nicht nur bei den Verbrau-cher Sorgen und Verdruss ausgelöst, sondern auch dem WZV einen zusätz-lichen finanziellen Aufwand von bis-her ca. 41.000 Euro beschert.

WASSERZEITUNG – MäRZ 2012 SEITE 4/5

Kunden fragen – Petra tertel antwortet

Wenn aus Mücken Elefanten werden

Fotorückblende 2011

Kurzer draht

WasserZweckVerbandMalchin StavenhagenSchultetusstraße 56

17153 Stavenhagen

Tel.: 039954 361-0

Fax: 039954 361-531

E-Mail: info@wzv-malchin-

stavenhagen.dewww.wzv-malchin- stavenhagen.de

Herbst 2011: mikrobiologische Verunreinigungen in einzelnen WasserspeichernDiese Frage wurde in den letzten Wochen verstärkt Mitarbeitern des WZV gestellt. Neben Änderungen bei Grenzwerten, der Häufigkeit von Untersuchungen oder der neuen Einstufung von Wasserversor-gungsanlagen gibt es aus meiner Sicht für die Verbraucher vor allem zwei gra-vierende Neuerungen. Das betrifft zum einen die Einführung eines Grenzwertes für das Schwerme-tall Uran. Mit 10 ng (Nanogramm) pro Liter Trinkwasser – eine Milliarde Nano-gramm entspricht einem Gramm – haben die deutschen Unternehmen damit welt-weit den strengsten Wert. Uran kommt auch bei uns ganz natürlich im Erdreich vor. Aus diesem Grund haben wir das von uns genutzte Grundwasser bereits 2004 und 2005 ganz speziell auf den Para meter Uran unter-suchen lassen. Mit der aufkommenden Diskus-sion zum Thema Uran und der geplanten Festlegung eines Grenzwertes in der neuen Trinkwasserverordnung, hat das Gesundheitsamt im Dezember 2008 die Wasserversorger aufgefordert, bis zum Jahr 2012 alle Brunnen auf Uran prüfen zu lassen. Im Ergebnis der Un-tersuchungen wurde in drei Wasserfas-sungen Uran nachgewiesen, allerdings unterhalb des jetzt festgesetzten Grenz-wertes von 10 ng.Zum zweiten geht es um Legionellen. Legionellen sind Bakterien, die dort vorkommen, wo erwärmtes Wasser op-timale Bedingungen für die Vermehrung bietet. Während im kalten Wasser, d.h. bis ca. 15 °C, kein Wachstum stattfindet, vermehren sich die Legionellen im Tem-peraturbereich zwischen etwa 25 und 55 °C. Sie können durch das Einatmen kleinster Wassertröpfchen, zum Beispiel

beim Duschen, in den mensch-lichen Körper gelangen und z .B. schwere Lungenentzün-dungen hervor-rufen. Dem kann wirksam vorgebeugt werden, wenn das Warm wassersystem nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik immer eine Temperatur von 60 °C aufweist. Hier Energie zu sparen, wäre gesund-heitlich riskant. Bisher wurden nur große Warmwasseranlagen in öffent-

lichen Gebäuden wie Krankenhäusern oder Sporthallen auf Legio-nellen untersucht. Nun hat der Gesetzgeber weiterreichende Rege-lungen festgesetzt, die vor allem die Vermieter von Wohnungen betref-fen werden. So müssen

jetzt alle Warmwasseranlagen ab einem Volumen von 400 Litern, die Wasser im Rahmen einer öffentlichen oder gewerb-lichen Tätigkeit abgeben, dem zuständi-gen Gesundheitsamt angezeigt werden. Zugleich müssen aus diesen Warmwas-seranlagen regelmäßig Wasserproben von einem zu beauftragenden Sanitär-fachbetrieb entnommen und in einem zugelassenen Labor untersucht werden.Dazu noch ein Tipp von mir: Die meis-ten Kunden besitzen in ihren privaten Häusern viel kleinere als die oben ge-nannten Warmwasserspeicher. Trotz-dem sollten auch diese Warmwasser-aufbereitungsanlagen in bestimmten Abständen auf mindestens 60 °C hochgefahren werden, um eine Ver-mehrung der Bakterien zu vermeiden. Um sie abzutöten, bedarf es allerdings einer Temperatur ab 70 °C.

Was ist neu an der Trinkwasser-

verordnung?

Fortsetzung von Seite 1

Das gilt insbesondere für Vorhaben im Trinkwasserbereich, der bei Investiti-onen in den nächsten Jahren immer mehr in den Vordergrund rücken wird. 2012 sollen die Wasserwerke in See-dorf, Sülten, Faulenrost und Demzin außer Betrieb genommen werden und die Versorgung erfolgt durch leistungs-fähigere Anlagen. Damit wird der Betrieb der Wasserwerke effizienter und werden die Kosten für Wartung und Reparaturen reduziert. Um diese Anlagen stilllegen zu können, ist der Bau von neuen Versorgungsleitungen die zwingenden Voraussetzung. Das betrifft die Verlegung einer Trinkwas-sertrasse von Basedow nach Seedorf, mit der im Frühjahr dieses Jahres be-gonnen werden soll. Ebenso müssen Verbindungsstränge nach Sülten (von Jürgenstorf aus) und nach Faulenrost bzw.Demzin (von Rittermannshagen aus) verlegt werden. Nebenstehend die wichtigsten Bauvorhaben des WZV für 2012.Weiter sind im Wirtschaftsplan 2012 Kosten für Trinkwasser-Rohrnetz-auswechslungen, Kosten für evtl. Leitungserneuerungen im Zuge von Straßenbauvorhaben der Gemeinden, Kosten für Reinvestitionen tech-nischer Anlagen sowie Planungskos-ten enthalten.

Dank für VerständnisDie übergroße Mehrheit der Kunden in den betroffenen Versorgungsgebieten hat für die notwendigen Maßnahmen des WZV für die Desinfektion des Trink-wassers und die Abkochanordnung des Gesundheitsamtes großes Verständnis gezeigt. Dafür möchte sich der Verband bedanken und versichern, dass auch weiterhin alles für eine gute Qualität des Trinkwassers getan wird.

Die WZ erläutert humorvoll in loser Folge Fachbegriffe aus der Wasser-

wirtschaft. Heute zum Wasserfilter. Nachdem mächtige Pumpen das

Rohwasser aus beinahe 100 Metern Tiefe an die Oberfläche gefördert

haben, wird es im zweiten Schritt in großen Filterkesseln „gereinigt“.

WasserfilterWASSERCHINESISCHFrank Ziegler (l.) und Peter Holz bei einer Probeentnahme im Was-

serwerk Stavenhagen II in der Treptower Straße.

Betriebsabläufe kostengünstiger … Ort/Bauvorhaben Wert des Bau-

vorhabens in ca. T EUR

Längen/Anzahl

[m]/Stck.

STAvEnhAgEnPribbenower Weg/SandkampAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer RegenwasserkanalisationAlter SportplatzAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer Regenwasserkanalisation

110248170

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nEUKALEnStrasse des FriedensAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer Regenwasserkanalisation

343644

966872

SüLTEnAnschluss an das Wasserwerk Jürgenstorf und Stilllegung des WW SültenAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer Schmutzwasserkanalisation für Teilbereiche des OrtesNeubau Kläranlage

342

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4.200

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1

DEmzin/FAULEnROSTAnschluss an das Wasserwerk Rittermannshagen und Stilllegung der WW Faulenrost und Demzin, Bau einer Druckerhöhungsstation

594 375

SUmmE investitionen gesamt 3.668 T EUR

davon Fördermittel 286 T EUR

In der Weihnachtszeit lädt die Geschäftsführung des WZV die ehemaligen Kollegen zu einem gemüt-

lichen Beisammensein ein.

Reichlich Geschenke gab`s vom Weihnachts-mann für die Kinder der Betriebsangehörigen.

Der WZV war beim bunten Festzug aus Anlass des

775-jährigen Bestehens der Stadt Malchin mit dabei.

zu Recht unser wichtigstes Gädebehn, Malchin und Stavenhagen I (Am Alten Sportplatz) und II (Trepto

biologische Un-

mann auf diese

Stufenkontrollen wurden Proben aus den Brunnen, den Filteranlagen,

tig“, sinniert Dammann.

Wie ist nun die Lage?

Gleich vornweg: Die sofort und in enger Abstimmung mit dem

Gesundheitsamt eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der

EnterokokkenSie werden zu den Milchsäure-bakterien gerechnet und kommen in der Umwelt, bei Tieren und Menschen sowie in Lebensmitteln wie Käse oder Rohwürsten vor. Neben ihren positiven Eigenschaf-ten können bestimmte Enterokok-ken-Stämme bei Menschen, deren Immunsystem stark geschwächt ist, Infektionen auslösen.

Trinkwasserdesinfektion

Sie erfolgt durch die Zugabe von chlorhaltigen Produkten, die die im Trinkwasser vorhandenen Mikro-organismen eliminieren. Dabei gilt das Minimierungsgebot, das eine nur unbedingt notwendige Kon-zentration verlangt. Es werden dafür nur Produkte eingesetzt, die vom Umweltbundesamt zugelas-sen sind.©

SP

RE

E-P

R

InForMATIonEn Von VEr- UnD EnTSorGEr

Page 5: Wasserzeitung 01/2012

Fast 1.000 Liter Leitungswasser, manche davon in Form von Tee und Kaffee, trinkt jeder von uns im Jahr. Deshalb ist Trinkwasser zu Recht unser wichtigstes Lebensmittel.

Der Gesetzgeber setzt aus diesem Grund hohe Maßstäbe für die Qualität des Trinkwassers. Es muss so beschaffen sein, dass durch seinen Genuss oder Gebrauch eine Schädi-gung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserre-ger, ausgeschlossen wird. Diese An-forderungen aus der Trinkwasserver-ordnung erfüllte der WZV bisher stets zur Zufriedenheit seiner Kunden. Das belegten auch die regelmäßigen Kon-trollen durch den Verband und das Ge-sundheitsamt des Landkreises sowie die Resonanz bei den Verbrauchern. „Wir gewinnen dieses Lebensmittel in unseren 27 Wasserwerken aus 70 Brunnen ausschließlich aus Grund-wasser“, berichtet Peter Dammann,

Leiter Investition beim WZV, im Ge-spräch mit der Wasserzeitung. Nun gab es im Herbst vergangenen Jahres besorgniserregende Mel-dungen von anderen Wasserverbän-den aus Brandenburg und auch aus Mecklenburg-Vorpommern, bei denen Enterokokken (siehe Kasten) im Trink-wasser entdeckt wurden.

Analysen durchgeführt

„Noch bevor es Hinweise oder gar Aufforderungen des Gesundheitsamtes gab, haben wir sofort reagiert und in unseren Wasserwerken mit Trinkwas-serspeichern im Oktober und Novem-ber zusätzliche mikro- biologische Un-tersuchungen d u r c h g e -führt“, blickt P e t e r D a m -mann auf diese Zeit zurück. In so genannten Stufenkontrollen wurden Proben aus den Brunnen, den Filteranlagen,

den Trinkwasserspeichern und dem Rohrnetz genommen. Das Ergebnis: Alle Brunnen und die Filter in den Wer-ken waren einwandfrei. „Nur“ in den Speichern der Wasserwerke Basepohl, Gädebehn, Malchin und Stavenhagen I (Am Alten Sportplatz) und II (Trepto-

wer Straße) wurden Enterokokken nachgewiesen. Laut Trinkwasser-

verordnung gilt dafür der Parameter null koloniebildende Einheit (KBE). Im Klartext: Enterokokken haben im Trinkwasser nichts zu suchen. Wie das Gesundheitsamt schriftlich bestätigt hat, ging von den betroffenen Wasser-speichern mit Werten zwischen 1 bis 2 KBE keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit aus, doch aus vorsorglichen Gründen erließ das Gesundheitsamt des Kreises ein Abkochgebot. Offene Fragen bleiben

„Gleichzeitig haben wir in diesen Was-serwerken, mit Ausnahme von Malchin – hier konnte der Trinkwasserspeicher außer Betrieb genommen werden – das Trinkwasser desinfiziert (siehe Kasten

Trinkwasserdesinfektion) und mit der Suche nach möglichen Quellen der Verunreinigung begonnen“, erinnert sich Dammann. In einem Anfang De-zember veröffentlichten Gutachten des DVGW-Technologiezentrums Wasser Dresden werden Mücken, die trotz Insektenschutzgitter in die Speicher gelangt sein sollen, als Überträger der Enterokokken ausgemacht. Das hat sich bei weiteren Untersuchungen in Bran-denburg bestätigt. Dennoch bleiben bei dem Wasserfachmann Zweifel. „Sicher hat der niederschlagsreiche Sommer zu starken Mückenpopulationen geführt, die im Herbst nach kühlen und dunklen

Räumen als Winterquartier gesucht haben. Doch warum dies nur

in bestimmten Regionen und bei uns nur in einigen Wasserspeichern passiert,

scheint mir ziemlich eigenar-tig“, sinniert Dammann.

Wie ist nun die Lage?

Gleich vornweg: Die sofort und in enger Abstimmung mit dem

Gesundheitsamt eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der

Trinkwasserqualität waren erfolg-reich. Alle Abkochanordnungen vom Gesundheitsamt konnten aufgeho-ben werden. Darüber sind nicht nur die betroffenen Kunden froh, sondern ganz besonders die Mitarbeiter des WZV. Auch der recht lange Zeitraum bis zur Aufhebung war erforderlich, denn die einwandfreie Qualität des Trinkwassers musste sowohl im Wasserwerk und an verschiedenen Netzstellen durch mehrere Probe-nahmen von unterschiedlichen Labo-ren nachgewiesen werden. Immerhin vergehen zwischen Probenahme und Ergebnis drei Tage. Während der überwiegende Teil der Bevölkerung

Verständnis für diese Maßnahmen bewies, gab es aber auch sehr kri-tische und besorgte Stimmen. Diesen Bürgern sei nochmals versichert, dass nach Aussage des Gesundheitsamtes zu keiner Zeit eine Gesundheitsge-fährdung bestand und auch gechlortes Trinkwasser unbedenklich ist. Dabei wird die durch das Gesundheitsamt angeordnete Trinkwasserdesinfekti-on mit Chlor beim WZV die Ausnah-me bleiben, wobei diese Methode durchaus eine zulässige Behandlung des Trinkwassers darstellt und in vielen Regionen Deutschlands üblich ist. Natürlich werden wir die oben genannten und auch alle anderen

Anlagen wie gefordert weiter im Fo-kus behalten.

Wie geht es jetzt weiter?

Darüber hinaus werden wir mit der Gesundheitsbehörde, den Fachleuten vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) und BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) sowie mit Vertretern der ebenfalls betroffenen Wasserversorger die Ereignisse aus-werten. Auch das ZDF-Magazin „Frontal 21“ hat sich für diese Thematik interes-siert. Die Redaktion hat dem Ver-band 17 Fragen gestellt, die der WZV beantwortet hat. Diese sind unter www.wzv-malchin-stavenhagen.de in der Rubrik „Aktuelles“ zu finden. Übrigens hat der Übeltäter „Entero-kokken“ nicht nur bei den Verbrau-cher Sorgen und Verdruss ausgelöst, sondern auch dem WZV einen zusätz-lichen finanziellen Aufwand von bis-her ca. 41.000 Euro beschert.

WASSERZEITUNG – MäRZ 2012 SEITE 4/5

Kunden fragen – Petra tertel antwortet

Wenn aus Mücken Elefanten werden

Fotorückblende 2011

Kurzer draht

WasserZweckVerbandMalchin StavenhagenSchultetusstraße 56

17153 Stavenhagen

Tel.: 039954 361-0

Fax: 039954 361-531

E-Mail: info@wzv-malchin-

stavenhagen.dewww.wzv-malchin- stavenhagen.de

Herbst 2011: mikrobiologische Verunreinigungen in einzelnen WasserspeichernDiese Frage wurde in den letzten Wochen verstärkt Mitarbeitern des WZV gestellt. Neben Änderungen bei Grenzwerten, der Häufigkeit von Untersuchungen oder der neuen Einstufung von Wasserversor-gungsanlagen gibt es aus meiner Sicht für die Verbraucher vor allem zwei gra-vierende Neuerungen. Das betrifft zum einen die Einführung eines Grenzwertes für das Schwerme-tall Uran. Mit 10 ng (Nanogramm) pro Liter Trinkwasser – eine Milliarde Nano-gramm entspricht einem Gramm – haben die deutschen Unternehmen damit welt-weit den strengsten Wert. Uran kommt auch bei uns ganz natürlich im Erdreich vor. Aus diesem Grund haben wir das von uns genutzte Grundwasser bereits 2004 und 2005 ganz speziell auf den Para meter Uran unter-suchen lassen. Mit der aufkommenden Diskus-sion zum Thema Uran und der geplanten Festlegung eines Grenzwertes in der neuen Trinkwasserverordnung, hat das Gesundheitsamt im Dezember 2008 die Wasserversorger aufgefordert, bis zum Jahr 2012 alle Brunnen auf Uran prüfen zu lassen. Im Ergebnis der Un-tersuchungen wurde in drei Wasserfas-sungen Uran nachgewiesen, allerdings unterhalb des jetzt festgesetzten Grenz-wertes von 10 ng.Zum zweiten geht es um Legionellen. Legionellen sind Bakterien, die dort vorkommen, wo erwärmtes Wasser op-timale Bedingungen für die Vermehrung bietet. Während im kalten Wasser, d.h. bis ca. 15 °C, kein Wachstum stattfindet, vermehren sich die Legionellen im Tem-peraturbereich zwischen etwa 25 und 55 °C. Sie können durch das Einatmen kleinster Wassertröpfchen, zum Beispiel

beim Duschen, in den mensch-lichen Körper gelangen und z .B. schwere Lungenentzün-dungen hervor-rufen. Dem kann wirksam vorgebeugt werden, wenn das Warm wassersystem nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik immer eine Temperatur von 60 °C aufweist. Hier Energie zu sparen, wäre gesund-heitlich riskant. Bisher wurden nur große Warmwasseranlagen in öffent-

lichen Gebäuden wie Krankenhäusern oder Sporthallen auf Legio-nellen untersucht. Nun hat der Gesetzgeber weiterreichende Rege-lungen festgesetzt, die vor allem die Vermieter von Wohnungen betref-fen werden. So müssen

jetzt alle Warmwasseranlagen ab einem Volumen von 400 Litern, die Wasser im Rahmen einer öffentlichen oder gewerb-lichen Tätigkeit abgeben, dem zuständi-gen Gesundheitsamt angezeigt werden. Zugleich müssen aus diesen Warmwas-seranlagen regelmäßig Wasserproben von einem zu beauftragenden Sanitär-fachbetrieb entnommen und in einem zugelassenen Labor untersucht werden.Dazu noch ein Tipp von mir: Die meis-ten Kunden besitzen in ihren privaten Häusern viel kleinere als die oben ge-nannten Warmwasserspeicher. Trotz-dem sollten auch diese Warmwasser-aufbereitungsanlagen in bestimmten Abständen auf mindestens 60 °C hochgefahren werden, um eine Ver-mehrung der Bakterien zu vermeiden. Um sie abzutöten, bedarf es allerdings einer Temperatur ab 70 °C.

Was ist neu an der Trinkwasser-

verordnung?

Fortsetzung von Seite 1

Das gilt insbesondere für Vorhaben im Trinkwasserbereich, der bei Investiti-onen in den nächsten Jahren immer mehr in den Vordergrund rücken wird. 2012 sollen die Wasserwerke in See-dorf, Sülten, Faulenrost und Demzin außer Betrieb genommen werden und die Versorgung erfolgt durch leistungs-fähigere Anlagen. Damit wird der Betrieb der Wasserwerke effizienter und werden die Kosten für Wartung und Reparaturen reduziert. Um diese Anlagen stilllegen zu können, ist der Bau von neuen Versorgungsleitungen die zwingenden Voraussetzung. Das betrifft die Verlegung einer Trinkwas-sertrasse von Basedow nach Seedorf, mit der im Frühjahr dieses Jahres be-gonnen werden soll. Ebenso müssen Verbindungsstränge nach Sülten (von Jürgenstorf aus) und nach Faulenrost bzw.Demzin (von Rittermannshagen aus) verlegt werden. Nebenstehend die wichtigsten Bauvorhaben des WZV für 2012.Weiter sind im Wirtschaftsplan 2012 Kosten für Trinkwasser-Rohrnetz-auswechslungen, Kosten für evtl. Leitungserneuerungen im Zuge von Straßenbauvorhaben der Gemeinden, Kosten für Reinvestitionen tech-nischer Anlagen sowie Planungskos-ten enthalten.

Dank für VerständnisDie übergroße Mehrheit der Kunden in den betroffenen Versorgungsgebieten hat für die notwendigen Maßnahmen des WZV für die Desinfektion des Trink-wassers und die Abkochanordnung des Gesundheitsamtes großes Verständnis gezeigt. Dafür möchte sich der Verband bedanken und versichern, dass auch weiterhin alles für eine gute Qualität des Trinkwassers getan wird.

Die WZ erläutert humorvoll in loser Folge Fachbegriffe aus der Wasser-

wirtschaft. Heute zum Wasserfilter. Nachdem mächtige Pumpen das

Rohwasser aus beinahe 100 Metern Tiefe an die Oberfläche gefördert

haben, wird es im zweiten Schritt in großen Filterkesseln „gereinigt“.

WasserfilterWASSERCHINESISCHFrank Ziegler (l.) und Peter Holz bei einer Probeentnahme im Was-

serwerk Stavenhagen II in der Treptower Straße.

Betriebsabläufe kostengünstiger … Ort/Bauvorhaben Wert des Bau-

vorhabens in ca. T EUR

Längen/Anzahl

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STAvEnhAgEnPribbenower Weg/SandkampAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer RegenwasserkanalisationAlter SportplatzAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer Regenwasserkanalisation

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nEUKALEnStrasse des FriedensAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer SchmutzwasserkanalisationErrichtung einer Regenwasserkanalisation

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SüLTEnAnschluss an das Wasserwerk Jürgenstorf und Stilllegung des WW SültenAuswechslung der TrinkwasserleitungErrichtung einer Schmutzwasserkanalisation für Teilbereiche des OrtesNeubau Kläranlage

342

114172

189

4.200

375255

1

DEmzin/FAULEnROSTAnschluss an das Wasserwerk Rittermannshagen und Stilllegung der WW Faulenrost und Demzin, Bau einer Druckerhöhungsstation

594 375

SUmmE investitionen gesamt 3.668 T EUR

davon Fördermittel 286 T EUR

In der Weihnachtszeit lädt die Geschäftsführung des WZV die ehemaligen Kollegen zu einem gemüt-

lichen Beisammensein ein.

Reichlich Geschenke gab`s vom Weihnachts-mann für die Kinder der Betriebsangehörigen.

Der WZV war beim bunten Festzug aus Anlass des

775-jährigen Bestehens der Stadt Malchin mit dabei.

Reichlich Geschenke gab`s vom Weihnachts

EnterokokkenSie werden zu den Milchsäure-bakterien gerechnet und kommen in der Umwelt, bei Tieren und Menschen sowie in Lebensmitteln wie Käse oder Rohwürsten vor. Neben ihren positiven Eigenschaf-ten können bestimmte Enterokok-ken-Stämme bei Menschen, deren Immunsystem stark geschwächt ist, Infektionen auslösen.

Trinkwasserdesinfektion

Sie erfolgt durch die Zugabe von chlorhaltigen Produkten, die die im Trinkwasser vorhandenen Mikro-organismen eliminieren. Dabei gilt das Minimierungsgebot, das eine nur unbedingt notwendige Kon-zentration verlangt. Es werden dafür nur Produkte eingesetzt, die vom Umweltbundesamt zugelas-sen sind.

InForMATIonEn Von VEr- UnD EnTSorGEr

Page 6: Wasserzeitung 01/2012

Rechtsecke

Im Naturschutzausführungsgesetz MV regelt der Paragraph 25 das Betreten der freien Landschaft. Demnach können auf trittfesten Wegen oder ausgewiesenen Reitwegen das Pferd oder die Kut-sche geführt werden. Eigentümer dürfen Wege und Flächen nur mit Genehmigung sperren.Das Landeswaldgesetz bestimmt im § 28, dass Reiten im Wald nur auf ausgewiesenen Wegen oder in Absprache mit privaten Eigen-tümern gestattet ist.Am Strand regeln einzelne Ge-meindesatzungen, ob das Reiten verboten oder saisonal bezie-hungsweise ganzjährig erlaubt ist.

Verbände im Land (Auswahl)

Landesverband MV für Reiten, Fahren und Voltigieren e. V., Charles-Darwin-Ring 4, 18059 Rostock, Tel. 0381 3778735, www.pferdesportverband-mv.de

Verband der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommern e. V., Charles-Darwin-Ring 4, 18059, Rostock, Tel. 0381 44033870, www.pferdezuchtverband-mv.de

Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V., Landesverband MV, Am Ring 7, 19294 Gorlosen-Grittel, Tel. 038755 44909,www.vfdnet.de

Ausgezeichnete Übersicht

Die Broschüre „Reiturlaub Meck-lenburg-Vorpommern“ und viele weitere Informa-tionen zum Rei-ten in unserem Bundesland erhalten Sie beim:

• Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern Platz der Freundschaft 1 18055 Rostock www.auf-nach-mv.de

oder beim:

• Landurlaub Mecklenburg Vorpommern e.V. Projekt „Reiten“ Griebnitzer Weg 2 18196 Dummerstorf www.reiten-in-mv.de

Tourismusverband

Szenario 1: Der Wind spielt in der Mähne des Pferdes, Salzwasser plätschert um die langen schlanken Beine, die Ohren sind spitz nach vorn aufgestellt – der vierbeinige Freund genießt den Ausritt in den Wellen. Mensch, Tier und Natur sind eins.Szenario 2: Vogelgezwitscher von den Baumkronen, duftende Wie-sen. Bei der Rast inmitten des Meeres aus blauem Himmel und grünem Gras stupst Ihr großer brauner Freund Sie be-hutsam mit der weichen Nase an und schnaubt zufrieden. Was dem Pferdeliebhaber vorkommen mag wie Bil-der aus dem Paradies, ist in Mecklenburg-Vorpom-mern keine Seltenheit. Mit etwa 6.200 Kilometern Reit- und Fahrwegen sind die Bedingungen im Land schon sehr gut. Muss man im Sommer noch genauer hingucken, sind in der Nebensaison viele Küsten-

abschnitte für Ross und Reiter frei gegeben. Vor dem Ausritt sollte man sich vor Ort genau erkundigen, damit dem Vergnügen nichts im Weg steht.

Vor dem Galopp einiges zu beachten

Vor dem Ausflug gibt es einiges zu beachten. So empfiehlt sich ein Reit-helm (für Kinder Pflicht). Die Ausrü-stung sollte genau geprüft werden. Trotz vieler weicher Wege ist für längere Strecken Hufbeschlag rat-

sam, Ihr Pferd sollte selbstver-ständlich ge sund, ge impft

und versichert sein. E in Handy für

Notfälle

(Nummern parat haben) ist sinnvoll. Die Liebe zum Tier und zur Natur wird das Einhalten der 12 Ge bote des Reitens und Fahrens zum Kin-derspiel machen. Zu diesen zählen artgerechte Haltung und Pflege der Vierbeiner, das Einhalten der Wege, Schritttempo, wenn man auf andere trifft.

Viele Routen laden zum Ausritt ein

Ob Westernreiten, klassische eng-lische Ausbildung oder Kinderferi-en, in MV ist (fast) alles möglich. Da gibt es Wanderreiter, Züchter, Leihpferde oder willkommene Gast-pferde, therapeutisches Reiten, Ringreiten oder das berühmte Ton-nenabschlagen auf dem Darß. Für große und kleine Reiter müsste da etwas dabei sein. Der Reittouris-mus boomt. Etwa 300 Höfe sind ganz auf Gäste eingestellt. Gut die Hälfte der Besucher kommt übrigens aus dem eigenen Land. Und hier gibt es ja so einiges zu entdecken. Ob in Boltenhagen, am Schaalsee oder auf Usedom – in allen Regi-onen gibt es kleine und größere Anbieter, die sich auf Pferdefreunde eingestellt haben. Viele Routenvor-schläge sind schon ausgearbeitet. Die Wanderreit-Tour führt zum Beispiel 136 km fast kreisrund um

Neustrelitz durch die Mecklenbur-gische Schweiz und Seenplatte. Der Gestütsweg ist sogar 170 Kilome-ter und verbindet Redefin mit Neu-stadt/Dosse. Sie haben freie Wahl, ob Sie einen Vormittag, den ganzen Tag oder mehrere hintereinander auf dem Rücken der Pferde sitzen.

Lassen Sie die sanften Hügel, schroffen Kreideküsten, grünen Ebenen, glitzernden Seen auf sich wirken und genießen Sie die klei-nen Alltagsfluchten im Reitland MV!

Blätterrascheln im Wald, Meereswellenrauschen an der Ost-see – erst, wenn das Geräusch der Hufe dazu kommt, ist für Pferdeliebhaber die Musik perfekt. Und in Mecklenburg-Vor-pommern kommen sie vielerorts voll auf ihre Kosten! 6.200 Kilometer Reit- und Fahrwege, 300 Reiterhöfe, 8.400 Mitglieder im Pferdesportverband – die Zahlen sprechen für sich.

Schon 1710 gab es in dem kleinen Mecklenburger Dorf

Redefin zwischen Ludwigslust und Zarrentin ein landesherrschaftliches Gestüt, das die Schweriner Herzöge mit edlen Pferden belieferte. 1812 gründete Friedrich Franz I. von

Mecklenburg-Schwerin das Land-gestüt, das deshalb in diesem Jahr sein 200-jähriges Bestehen feiern kann. Hengsthaltung, Ausbildung und Tourismus sind heute die drei Hauptpfeiler des traditionsreichen Betriebes.

Publikumswirksame Veranstaltun-gen mit Gästen von nah und fern sind zum Beispiel die Hengstparaden (in diesem Jahr noch am 9., 16. und 23. September), die Verkaufsaus-stellung Lebensart (25. – 28. Mai) oder die Picknick-Pferde-Sinfonien

(16. Juni, 21. Juli, 1. September) auf dem Areal.

Weitere Infos erhalten Sie beim Landgestüt unter: Tel. 038854 62011 oder www.landgestuet-redefin.de

Die Wiege der Mecklenburger Pferdezucht

Das Binnenland braucht den

Vergleich nicht zu scheuen:

weit läufige Wiesen und schöne

Wald wegen locken Reiter an.

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Der Ritt durch die Wellen der Ostsee ist für Ross und Reiter etwas ganz Besonderes.

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Page 7: Wasserzeitung 01/2012

Badekulturen der Welt SEITE 7März 2012

Die römer, diese alten Genießer!

Liebe Leserinnen und Le-ser, wer schätzt sie nicht, die Wonnen der Wanne. In einer neuen Serie wollen wir Ihnen BadekuLturen der WeLt näherbringen. Lesen Sie heute als erstes, wie man sich im alten rom des Badens erfreute.

Nur sehr wenige römische Häuser waren mit eigenen Bädern ausge-stattet und so gab es in fast allen Städten, Siedlungen und sogar in den Legionslagern öffentliche Badehäu-ser. Sie dienten nicht nur der Hygie-ne, sondern waren zugleich Stätten, an denen man Geschäfte und Politik machte, Sport trieb und las oder sich mit Freunden traf. Die Eintritts preise waren sehr niedrig, oft war der Be-such auch kostenfrei. Das waren noch Zeiten, als die öffentlichen Bäder vom Staat aus Steuergeldern finanziert wurden! Die meisten Römer arbeiteten bis zum frühen Nachmittag, danach ging man ins Bad und blieb dort manchmal bis zum Sonnenuntergang.Zunächst suchte der Gast das Kaltbad Frigidarium auf, um sich zu waschen. Danach ging es zur ausführlicheren Reinigung mit dem Schabeisen ins lauwarme Tepidarium. Da die Seife noch nicht erfunden war, benutzte man Öl als Reinigungs- und auch Massagemittel. Die Reinigungsproze-dur wurde oft von Sklaven ausgeführt. Von Kopf bis Fuß gesäubert und durchmassiert, suchte der Römer nun das Caldarium oder Lakonium auf, um im heißen Wasser oder Dampf zu entspannen, zu schwitzen und zu genießen. Zum Schluss stieg man noch mal ins kalte Wasser oder ins Schwimmbecken. Natürlich blieben jedem Besucher Reihenfolge und Nutzung der Bäder selbst überlassen.

Die Thermen des Caracalla waren ein wahrer Wellnesstempel, eintrittsfrei und hielten 300 Jahre – bis die Germanen kamen

Selbst die Ruinen der Caracalla-Thermen vor den Toren Roms sind

heute noch eindrucksvoll. Die Westgoten zerstörten die Badeanla-

ge, um das belagerte Rom von der Trinkwasserversorgung abzu-

schneiden. Ein Fehlschlag, denn die Aqua Marcia zu den Thermen

war nur eine von elf Wasserleitungen nach Rom.

Frauen und Männer badeten zu

getrennten Besuchszeiten bzw.

in unterschiedlichen Bereichen.

Vor dem Baden wurde oft Sport

getrieben. Die Männer rangen

oder fochten, das weibliche Ge-

schlecht bevorzugte Bälle (Mo-

saikfragment) oder den Trochus,

einen mit einem Stock vorange-

triebenen Ring.

So sollen die Thermen des

Caracalla ausgesehen haben

(Darstellung im Schnitt).

Im 4. Jahrhundert gab es allein in Rom neben rund 900 öffentlichen Bädern elf große Thermen. Zu den schönsten und größten gehörten die Thermen des Caracalla, deren Ruinen noch heute vor den Toren der italienischen Hauptstadt zu besichtigen sind. Unter Kaiser Ca-racalla von 212 bis 219 n. Chr. erbaut, boten sie bei freiem Eintritt 1.600 Ba-denden Platz. Hier gab es alles, was das Herz des Erholungsuchenden be-gehrt: Biblio theken, Verhandlungs-, Fecht-, Massage- und Gymnastikräu-me, groß zügige Grün anlagen, Gar-küchen, Schönheitssalons, Brettspiele, Friseurgeschäfte und sogar ein Stadi-on. Die Räume des Riesenhallenbads im Hauptgebäude beeindruckten mit kunstvollen farbigen Mosaiken, Sta-tuen und Gemälden. Einige erhaltene Mosaik-Frag mente vermitteln noch heute einen ungefähren Eindruck der Pracht dieses Wellnesstempels.

Die Wasserversorgung und die Entsor-gung waren perfekt gelöst. Frisches Wasser kam durch die nach ihrem Er-bauer benannte Leitung Aqua Marcia aus einer Quelle im 91 km entfernten Anienetal. Auch das Heizsys tem der Anlage (lat. Hypocaustum) war ausge-klügelt: Unter der Anlage arbeiteten mehr als hundert Sklaven an riesigen mit Holz befeuerten Öfen. Von hier strömte Heißluft über Tonrohre, die au-ßerdem als Fußbodenheizung dienten, in sämtliche Räume.Die Thermen des Caracalla hielten über 300 Jahre, bis sie von den Goten im Jahre 536 verwüstet und zerstört wur-den. Die Rom belagernden Germanen glaubten dadurch die Trinkwasserzufuhr der Stadt abschneiden zu können. Heu-te finden in den Thermen des Caracalla wieder Konzerte und Theaterauffüh-rungen statt.

Frigidarium

Das Frigidarium (frigidus = kalt) diente als Waschbecken und Abkühlraum nach dem Bade oder dem Verlassen von Wärmeräumen. Ähnlich der heutigen Sauna diente der Sprung ins kalte Wasser der Re-vitalisierung und der Ankurbelung der Durchblutung.

Tepidarium

Das Tepidarium (tepidus = lauwarm) ist ein beheizter Raum mit Bänken und Liegen, in dem die Luft trocken ist. Die Temperatur lag üblicherwei-se bei 38 – 40 °C. Hier erfolgte der Besuch meist leicht bekleidet in Tu-niken oder umgehängten Tüchern. Durch die nur wenig über der Kör-pertemperatur liegende Raumtem-peratur wurde die Durchblutung des Körpergewebes verbessert; dies er-leichtert die Entspannung.

Caldarium

Das Caldarium (von caldus oder cali-dus = warm, heiß) besteht aus einem Raum, bei dem der mit Warmluft von unten geheizte Boden und oft auch die Wände und Bänke eine gleich-mäßige Wärme von 40 bis 50 °C abstrahlen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und beträgt nahezu 100 Prozent. Diese Art Bad gilt als kreislaufschonend, die Muskulatur entspannt sich. Zusätzliche Duft-essenzen sollten anregen.

lakonium

Das Dampfschwitzbad der Römer (laco = Spartaner) wurde so ge-nannt, weil es angeblich die einzige von den griechischen Spartanern ak-zeptierte Form des Badens war. Es handelte sich um einen halbrunden Alkoven. Meist gab es zusätzlich zur Fußbodenheizung ein Kohlebecken. In der Mitte befand sich ein flaches Becken mit Wasser, aus dem sich der Badende besprengte. Oft wur-den heiße Steine (durch Sklaven) mit Wasser benässt.

naTaTio (Schwimmbecken) Frigidarium grosse halle CaldariumTepidarium

Page 8: Wasserzeitung 01/2012

UmschaUWasserzeitung sei te 8

Verbandsmitglieder im Porträt (21)

In der Mitte zwischen Stavenha-gen und Malchin, westlich der von Waren nach Demmin führen-den Bundesstraße 194, liegt das Zuhause für die 338 Bürger der Gemeinde Zettemin.

Seit 1261 siedelten hier Bauern, wie es die erste Erwähnung von Zettemin in einer Urkunde des Klosters Dargun belegt. Während der wesentlich klei-nere Ortsteil Rützenfelde acht Jahre später erstmals auf sich aufmerksam machte, kann Carlsruhe als Dritter im Bunde „nur“ auf eine über 200-jährige Geschichte verweisen. Seine Grün-dung hängt mittelbar mit dem Bau des aus roten Backsteinen errichteten Gutshauses um die Mitte des 18. Jahr-hunderts durch die Familie Maltzahn in Zettemin zusammen. In dieser Zeit gin-gen viele Ackerflächen in den Besitz

des Gutsherren über. Die Bauernstel-len wurden „gelegt“. Die Landwirte, die diesem Schicksal entgingen und sich nicht als Tagelöhner auf dem Gut verdingen mussten, gründeten 1799 ein neues Dorf, „Carls-Ruhe“. In das 18. Jahrhundert fiel auch der Streit zwischen Mecklenburg und Preußen um die so genannten „Säben Dörper“, zu denen neben Duckow, Pinnow, Rottmannshagen, Peenwer-der auch Zettemin, Carlsruhe und Rützenfelde gehörten. Diese Gemar-kung an der Ostpeene in einer Länge von 10 km und Breite von 5 km ge-hörte zu Pommern und unterlag damit preußischem Recht. Aber so recht glücklich konnte das preußische Kö-nigshaus mit dieser Enklave, deren Wert mit 127.000 Goldtalern festlegt wurde, nicht werden. Da das Gebiet von Mecklenburg umgeben war,

stiegen die Kosten für die Rundum-Grenzbewachung ins Uferlose. Zwar versuchte man immer wieder durch Verhandlungen über einen Gebiets-austausch diesen finanziellen Klotz am Bein loszuwerden, doch es dau-erte über 200 Jahre bis das Gebiet am 26. Januar 1937 zum mecklenbur-gischen Kreis Malchin kam.Heute ist die preußische Periode in Zettemin kein Thema mehr, da man sich eh immer als Mecklenburger ge-fühlt hat. Dafür spricht auch die im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen errich-tete Dorfkirche, die im 15. Jahrhundert durch den quadratischen Westturm mit einem Pyramidenhelm erweitert wurde. Hörenswert das Orgelwerk von 1780, das von dem in Kummerow lebenden Matthias Friese, einem der bekanntesten Orgelbauer in dieser Zeit, stammt. Einen Besuch lohnt auch

das ehemalige Guts- oder Herrenhaus, das ab dem 19. Jahrhundert bis 1945 der Familie von Schwerin gehörte. Am markantesten hat sich Rützenfelde gewandelt. Nachdem der Ort um 1970 praktisch aufgegeben wurde, begann nachfolgend die Be bau ung

mit einer Feriensiedlung am Ufer des gleichnamigen Sees. Ob wohl die meisten Mitglieder der Bungalow- und Finnhütten-Inte res sen ge mein-schaft Rützenfelde nur „Sommer - gäs te“ sind, beteiligen sie sich rege am Gemeindeleben von Zettemin.

Der Wassersteckbrief

TrinkwasserWasserwerke (WW) Die in Zettemin und Carlsruhe lebenden Einwohner sowie das Kleingewer-be und die landwirtschaftlichen Betriebe werden über das Wasserwerk in Zettemin beliefert. Darüber hinaus versorgt das Werk die 122 Einwohner des Ortes Rottmannshagen (Gemeinde Jürgenstorf).Der Ortsteil Rützenfelde betreibt eine eigene Wasserversorgung.

Netz• Hauptleitungen: 4.580 m• Hausanschlussleitungen: 2.683 m

InvestitionenFür eine stabile Trinkwasserversorgung in der Gemeinde wurden insgesamt ca. 192.000 EUR eingesetzt. Davon wurden etwa 70.600 EUR in die Sanie-rung der Brunnen bzw. des Wasserwerkes investiert.

PerspektiveDas Wasserwerk Zettemin soll mittelfristig abgelöst und stillgelegt werden. Die Trinkwasserversorgung erfolgt dann über eine neu zu verlegende Trink-wasserleitung von Jürgenstorf nach Rottmannshagen/Zettemin. Für den Ortsteil Rützenfelde bleibt die derzeitige Eigenversorgung bestehen. In Zettemin ist mittelfristig die teilweise Auswechslung des Rohrleitungssys-tems und der Trinkwasserhausanschlüsse vorgesehen.

AbwasserDie Abwasserbeseitigung in Zettemin, Carlsruhe und Rützenfelde sowie den außerhalb der Ortslagen befindlichen Höfen erfolgt dezentral, d. h. mittels privater Kleinkläranlagen oder abflussloser Gruben.

PerspektiveAuch zukünftig werden die Orte Zettemin, Carlsruhe und Rützenfelde sowie die Grundstücke im Außenbereich dezentral entsorgt. In diesen Orten ist der WZV für die Fäkalschlammabfuhr aus den Kleinkläranlagen sowie die Entsorgung aus den abflusslosen Gruben verantwortlich.

Der 51-jährige Agraringenieur ar-beitet als kaufmännischer Ange-stellter bei der Hauptgenossen-schaft Nord AG in Goldberg und steht seit dem 6. Mai 2008 der Gemeinde Zettemin vor. Es ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Wie schafft man es, ein guter Bür-germeister für Zettemin zu sein, wenn man in Goldberg arbeitet?

Es wäre in der Tat schwierig, wenn ich zum einen nicht durch meinen Arbeitgeber Unterstützung erhalten würde, um bei allen Terminen immer vor Ort sein zu können. Zum anderen bin ich kein Einzelkämpfer, denn in Zettemin engagieren sich viele Bür-ger für ein reges kulturelles Leben in unserer Dorfgemeinschaft.

Wer steht da an Ihrer Seite?Neben den sechs Gemeindevertre-tern kann ich vor allem auf unseren im April 2000 gegründeten Dorf-club unter der Leitung von Ramona Rupp bauen. Dazu zählen auch Ruth Saenger, die die Geschicke der Volks-solidarität lenkt, und Kerstin Ahrndt,

die sich besonders um die Jugend-feuerwehr kümmert.

Was passiert denn so in der Ge-meinde?Das reicht von Feiern zum internati-onalen Frauentag, über die Ausflüge der Volkssolidarität, das Kinderfest, Grillnachmittage bis hin zur Seni-orenweihnachtsfeier. Den jährlichen Höhepunkt bildet unser Erntefest mit einem bunten Umzug durch unsere Gemeinde. Und es ist auch ein beru-higendes Gefühl für die Bürger von Zettemin, dass die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr für ein ho-hes Maß an Sicherheit in unserem Dorf sorgen.

Worauf sind Sie im Rückblick be-sonders stolz?Unvergessen dürfte für die Zettemi-ner unsere gelungene 750-Jahrfeier im Juli 2011 sein. Über eine ge-samte Woche gab es ein abwechs-lungsreiches Programm, wenn auch das Wetter beim Festumzug nicht mitspielte. Entscheidend war, dass sich fast alle Bürger an der Vorbe-reitung bzw. Durchführung des Jubi-läums beteiligten und wir so wieder ein Stück enger zusammengerückt sind.

Wo hat die Gemeinde in den ver-gangenen Jahren investiert?Unser Etat ist begrenzt, so dass

wir keine großen Projekte angehen können. Aber wir haben zuletzt für die vier gemeindeeigenen Häuser mit insgesamt 38 Wohnungen zwei neue Kleinkläranlagen für insge-samt 50.000 Euro errichtet, um das Abwasser umweltgerecht entsorgen zu können.

Zettemin ist Mitglied des WZV Malchin Stavenhagen. Wie be-urteilen Sie die Arbeit des Ver-bandes?Wir sind mit den Leistungen des WasserZweckVerbandes zufrieden. Das betrifft sowohl die Stabilität der Trinkwasserversorgung als auch die Höhe der Entgelte.

WZ sprach mit Rainer Boldt, ehrenamtlicher Bürgermeister von Zettemin

Aus der Gründungszeit von Zettemin stammt die aus Feldsteinen errichtete Kirche.

Rainer Boldt

Einst preußische Enklave

Bei der 750-Jahrfeier waren alle dabei

Verbandsmitglieder im Porträt (21)

Einst preußische Enklave

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