Wasserstoffperoxid Von der Biochemie zur medizinischen ,
hygienischen Bedeutung
Ralf SchulteSchulte Consulting , Bad Lippspringe
Beschreibung des Problems
Führt der Einsatz von Wasserstoffperoxid im Kanalsystem von RLT Anlagen zu einer bakteriologischen
Veränderung einschließlich der belüfteten Räume ?
Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid wurde zum ersten Mal 1818 durch Reaktion von Bariumperoxid mit Salpetersäure dargestellt.
Absolut reines Wasserstoffperoxid wurde erstmals 1894 per Vakuumdestillation gewonnen.
Chemische Eigenschaften
Wasserstoffperoxid neigt dazu, in Wasser und Sauerstoff zu zerfallen
Starkes Oxidationsmittel
Im Handel mit Stabilisatoren z.B. Phosphorsäure
Physiologie Wasserstoffperoxid wirkt stark ätzend, besonders als Dampf.
Dringt es in die Haut ein, so zersetzt es sich dort rasch und die entstehenden Sauerstoffbläschen lassen die Haut weiß erscheinen.
Allgemein wirkt Wasserstoffperoxid zytotoxisch und durch seine starke Toxizität gegenüber vielen Kleinstlebewesen desinfizierend.
Wasserstoffperoxid entsteht bei zahlreichen biochemischen Prozessen. Im biologischen Kreislauf entsteht es durch die oxidative Metabolisierung von Zucker.
Der Organismus schützt sich gegen seine toxische Wirkung mithilfe von Enzymen – Katalasen, die es wieder zum ungiftigen O2 und H2O zersetzen.
Verwendung
Hochkonzentrierte Lösungen von Wasserstoffperoxid können sich spontan unter Explosion zersetzen.
Im Handel maximal 35-prozentige Lösungen in Wasser frei erhältlich.
Für den Industriebedarf gibt es Konzentrationen bis zu 70 Prozent H2O2 in Wasser.
Bleichmittel
Wasserstoffperoxid ist ein Bleichmittel.
Weltweit die häufigste Anwendung ist die Bleiche von Zellstoff.
Im Handwerk werden Hölzer bei der Restaurierung oder der Renovierung mit Wasserstoffperoxid gebleicht und dadurch aufgehellt.
Graufärbung von Haaren im Alter
Bleichen von Zähnen
Wasseraufbereitung
Bei der Einwirkung von UV-Strahlen auf Wasserstoffperoxid
wird das Hydroxyl-Radikal, ein
wesentlich stärkeres Oxidationsmittel
als das Peroxid selbst, gebildet.
Desinfektion
0,3 % als Mund- und Rachenspülung Kontaktlinsen
Entkeimung von Packstoffen Gesichtscremes
Hautverunreinigungen
Sterilisation
35 % Einsatz zur Sterilisation von PET Flaschen Verpackungen für Lebensmittel
Reinraumdekontamination
Eine Geräte-Kombination zur Desinfektion von Räumen und Inventar (Bild: Schülke & Mayr)
Material
Wo steckt die Problematik ?
Welche Maßnahmen sind ergriffen worden ?
Wie kann dieses Problem beherrscht werden ?
Ablagerungen
Keimbelastung
RLT –Anlagen
Filterverhalten
Ablagerungen
Recherche das Robert-Koch-Institut zum aktuellen Stand der
Raumdekontamination mit gasförmigem Wasserstoffperoxid:
• 1. Wasserstoffperoxid (H2O2) hat ein breites Wirkspektrum und ist bei Raumtemperatur realisierbar
• 2. Rückstandsfreies Verfahren ohne Nachreinigung bei ausreichender Belüftungsphase
• 3. Die H2O2-Vernebelung weist auch bei wiederholter Anwendung eine gute Verträglichkeit mit elektrischen
und elektronischen Geräten auf.
Schlussfolgerung des RKI
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Begasung von Räumen und raumlufttechnischen Anlagen zu Dekontaminationszwecken mit H2O2 nach Erbringung der
"Anforderungen an die sachgerechte Anwendung" eine wirksame und umweltfreundliche Alternative zum Einsatz von Formaldehydgas darstellt. (RKI Baukoordination, Dr. Dominique Krüger).
Zukunft
1. hohe bakterizide Wirkung von H2O2,
2. die Umweltverträglichkeit 3. gute technische Realisierbarkeit
sind die Gründe für die weite Verbreitung dieses Verfahrens.
Daten/Beobachtungen
Mikrobiologische Beweisführung bei Verfahren der Desinfektion und Sterilisation
Daten über Schädigungen oder Veränderungen von Produkten oder technischen Gewerken liegen nur bei unsachgemäßer Anwendung vor
Ergebnis
Der Wunsch nach sauberer, partikelarmer und rückstandsfreier Raumluft bzw. Atemluft besteht bei jedem Nutzer oder Anwender.
Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren, weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen,
die uns das Leben erleichtern.
Gabriel Laub
Zukunft Wasserstoffperoxyd
Von der Biochemie zur medizinischen , hygienischen Bedeutung
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