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Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin...

Date post: 08-Jul-2018
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Albanien un die Albanesen

Eine historisch- kritische Studie

von

assa

E:ll endi,

Beamter der Kaiserlich Türkischen Regierung

Christlich- Albanischer Nationalität.

Springer Verlag Berlin Heidelberg

GmbH

1879

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ISBN 978-3-662-38754-2 ISBN 978-3-662-39645-2 eBook

DOI

10.1007/978-3-662-39645-2

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I

\V

ie das

Leb

en

der e

inzelnen In

dividuen, so

ist  auch

das

L ebe

n der Na

tionen ma

nnigfachst

em Wechs

el un ter

worfen.

  Die Zeit

  -

jene

gr

osse Gleic

hmacherin

 aller Ding

e

und 

esen un

terwirft Alles

, was le

bt und athm

et, gleich

en

Ge

setzen;  üb

erall sehe

n

wir

dass

elbe Gesetz

es Wac

hsens, 

Vergehens, -

das Gesetz

der Umgestaltung.

A lle V

ölker habe

n' denselb

en Entwic

klungsgang

  durch

zumach

en; alle zahlen de

r M

acht d

er

Zeit

  ih

ren T ribu

t .

Bei

a l l

en sehen wir

Fortsc

hritt und

Niedergan

g.

Es gieb

t Völker, die

  nach

Perioden

des

Ruhms

,

des 

R eich

tbums, d

er Macht

zwar unte

rgegangen

,

s

o doc

h in

der

G e schi

chte - die

in  der

  Nachw el

t die Erinn

erung a

n

ihre

Existenz,

 an ihre ein

stige S tel l

ung wachh

ält, - noc

h for t

leben; andere sind unglücklicher : mögen 

sie

noch

so

zähe

um

ihre

  Existenz

  gerungen

haben,  in

  der

G

eschichte

  s i

nd

sie ausg

elöscht,

und

 

nur  noch

unsich

ere Spuren

  deuten a

u f

sie

hin

n

ur die

 

Sage

erin

nert s

ich ihrer

A

usser   die

sen beiden

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den

en

die

 eine

  die

Völk

er umfas

st, welche

ihre e igen

e Existenz

  verloren hab

en 

und

 

in andere

  Völker a

ufgegangen

  sind, die andere

s

olche

V

ölker in

  sich schli

esst,

d

ie v

ollständig

 

von

der W

eltbühne

 

verschwindend, verl

öscht sind, o

hne auc

h nur eine

  Spur i

hrer

E

xistenz zu

rückzulass

en - gieb

t

es

noch

eine dritte K

lasse, und

der

gehöre

n die Völker a

n, dere

n Ursprun

g sich in de

r grau en

 

Vorzeit

 verliert,

und die m

itten unter

  den grö

ssten Schw

ie

rigkeiten

, Feinde r

ingsumher,

 

trot

zdem

es versta

nden habe

n,

eine sel

bständige

 

Existen

z s

ich zu  er

halten,  un

d deren e-

schichte

ein wunde

rsames  Problem

 bie

tet.

Z

u letzter

er Kategor

ie

ge

hört

das

V

olk

der Alban

esen.

1

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Von 

wannen kommt es?

Was 

ist

es?

Wie  lebt  es?

D

as

  si

nd 

s

ch

wie

ri

ge 

un

bi

she

r u

r

un

gen

üg

en

be-

an

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rt

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F

rag

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er,

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di

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nd

 

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lle

n ; 

N

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un

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r,

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s

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wa

ch

en 

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en

 

zu

  wo

lle

n,

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Sch

w

ieri

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ke

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n zu

 

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en

,

die

 

da

s  ab

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ct

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m

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U

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run

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u

nd

 

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r  Le

be

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bed

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nge

ei

nes

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olk

es

b

iet

en

,

da

s k

ein

ei

gen

en

  H

is

tor

ike

h

at 

die 

uns, sei 

es 

die  Geschichte 

ih

re

r

ci

vile

n u

nd 

po

lit

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he

n O

rg

an

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n, 

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er 

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W

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wo

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n  

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des

 

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de

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ch

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ter

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er

 

s

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d, 

als

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r, 

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rau

ch

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ir

 

es 

ve

rst

and

en

 

W

e

nde

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un

se

rn

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lic

der

  äl

te

ste

n

Vo

rze

it 

zu

 

so

 

beg

eg

nen

  w

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de

r S

ag

e  v

on

  z

ah

lre

ich

en

  V

öl

ker

n,

  di

e

vo

n

Asien

her  Griechenland  überschwemmten

;

un

te r

  d

ies

en 

so

 

er

zäh

lt 

d

ie S

ag

e

we

ite

r, 

wa

ren

 

die

  er

ste

un

za

hlr

eic

hs

ten

 

di

P

elas

ge

I

19

. J

ah

rh

un

de

rt

  v

or 

un

se

rer

  Z

eit

rec

hn

un

sol

l P

e-

las

gu

s I

 

"d

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S

oh

n

der

 E

rd

e,"

 

sich

  in

 

A

rea

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eu

  n

ied

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gel

ass

en 

ha

be

n;

ih

m

  fo

lg

ten

 Pe

la

sgu

II.

 

de

B

ehe

rrs

ch

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Eto

lie

ns

,

un

d P

h

ae

ton

 

B

eh

err

sch

er

d

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Mo

lo

sse

r, 

ei

ne

V

öl

ker

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af

t E

p i

r ie

ns

.

D

ann

  b

eg

egn

en

  w

ir

in

 

der

 

Sa

ge im

 

16.

Jahrhundert vor unserer  Zeitrechnung  einem  Egypter

D

an

aus

 

d

er a

ls 

Ga

stf

reu

nd

  v

on

  Pe

las

gt

ts 

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de

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· 

em

-

p

fan

ge

n, 

di

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n

he

im

tüc

kis

ch

  t

öd

tete

  u

nd

  ih

m

 

da

s S

ce

pt

er 

von

  A

nr

os

r

aub

te

.

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- 5

A.lle

  Nachrich

ten stimm

en

aber

d

arin überei

n dass e

s

in

de

r sagenh

aften Zeit 

der Gesc

hichte G

riechenland

s

die

wir bis 

zum 9. Jah

rhundert 

vor unsere

r Zeitrech

nung

rech

nen zue

rst

d

ie P

elasger w

aren

die

Griechen

land

besetzten

  und

da

ss dann

erst

  andere V

ölker die  die

s ich  

schon 

festgesetzt

  hatten be

drängten.

Es war ein

ewige

s

K

ommen u

nd

Gehe

n  v

on Völker

schaften die

den Ko

ntinent

überschwemmten 

und

wenn

sie

nicht in einander verschmol

zen

zmückke

hrten oder si

ch an d

ie Stelle de

r zuerst an

ge

kommene

n setzten.

Die Pela

sger absta

mmend von

  jenem Pe

lasgus I. w

aren

a

ber zweife

il

os d

ie er

sten und

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  Vergle

ich zu

den

später

gekomm

enen den

Charakter der

Autoc

hthonen.

Den

 

fortdauern

den Anpra

ll der ihn

en folgenden

Eolier

.Jo

nier

Dor

ier u. s. w. kon

nten

die Pela

sger aber

mit

der 

Zeit

nicht widerstehen

und

sahen sich zuletzt gezwungen 

die

Meeresk

üste

und

die

Niederu

ngen

z

u v

erlassen un

d

im

Inneren de

s Landes  in

 

schw

er

zugänglich

en Gegen

den ein

A

syl zu suc

hen.

E

s

ist

kein

 

Zweif

el dass

elasgus

II. He

rrscher v

on

Eolien

un

d  Phaeton H

errscher

der

 

Moloss

er einer V

ölker

schaft

  von Epir

us nur

d

ie Führer

 

dieser Pel

asger haben

sein

 

könne

n welche

durch die

Einbrüch

e der Eol

ier

der

 

J

onier

und der Hellenen gezwungen worden

waren

A.rgos 

und

die ande

ren Länd

er deren

sie sich

im Augen

blick

ihrer Ers

cheinung 

auf

dem

K

ontinent b

emächtigt 

hatten

zu

 

ve

rlassen. E

in

Bewe

is mehr

  für

diese An

nahme ist

.

der

Fall

des Dana

us der Argo

s

i

m 16.

Jahrhu

ndert vor  un-

serer Ze

itrechnung

  besuchte 

u

nd

dem  

Gelanor der

 

ihm 

Gastfre

undschaft  bot

Reich

  und Lebe

n raubte. 

Im

Jahrhunde

rt einem 

Zeitraum  

der sich 

schon

mehr

den geschichtlich erforschten nähert finden 

wir

-

ranus

der 

Argos verl

ässt

und

s i

oh

in

 Em

athien nied

erlässt

und so

 

das mac

edonische

Reich grü

ndet. Die

ser Caranu

s

war ein

  Nachkom

me des He

rakles

und

stammte  h

öchst wahr

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6

sch

einlieh von

  eben dies

en  Pelas

gern, dere

n Ursprun

g sich

in

  der Fabel

  verl ier t .

  Da er i

n Argos

nicht bleibe

n kon

nte,

we

lches  wie w

ir schon s

ahen,

von

D

anaus

und später

auch

 von

A

nderen wa

hrscheinli

ch besetz

t wurde,

such te er

  e

in

Asyl

weiter

im inneren L

ande und

 

setzte sich

 

in Ema

thien

fest.

V

or

d

ieser Ep

oche  exist

irte der B

egriff Mac

edonien

noch nicht.

Damals hies

s

nach

  übereinst

im m ender

  Ku

nde

aller antiken  Schriftsteller das  betreffende Land Emathien,

und Ema

thien mus

s als die

Wiege die

ses Königr

eichs,

wel-

ches

 

spät

er so m ä

chtig und

  ruhmreic

h wurde,

angesehe

n

wer

den.

E

mathien a

ber 

war

j

enes Land

zwische

n den

Bergen

 

Albaniens

, zwisch

en D e b n ~

  Kro a un

d den M

iriditen,

wel-

ches

  man

heute

 

noch M

ath  und

Mat

hia

n

ennt. Di

eser

Na

me

M

athia  wurd

e

dem

La

nde  nac

h dem es d

urchfliessen

-

den

Flusse gegeben,

der

sich unter

dem

Namen Mathia 

zwischen Epidam

ne

(Durazzo)

u

nd

S

codra

Sc

utari) in

da

s

adriatisc

he

Meer ergiesst.

Im

  Umkreis

  v

on

M

athia finde

t

man auch 

in

d

er

That

ein grosse

s Ruinenf

eld, und m

an er

blickt n ihm

ein

en

run

den Thurm

, welcher

  im  Volksm

und P

ella genann

t wird.

W arum

sol lte man

  nicht an

nehmen, d

ass  Mathi

a und

Emathi

en dasselb

e Land s

eien,

und dass P

ella di

e

Hau

pt-

stadt

dieses

Landes

war? 

Wir

wissen

dass die alten 

Völker,

wenn sie

ihren bishe

rigen Wo

hnsitz ver

liessen,

um

einen

neuen aufzu

suchen,

diesem

den N

amen des urs

prüng-

lich

en Wohns

itzes gab

en und e

benso, w

enn  sie i

n dem

neue

n

W o

hnsitze n

eue Städt

e bauten,

  auch die

sen 

den

N

amen ihre

r al

ten

v

erlassenen

Städte be

ileg ten.

Eben

so wissen

  wi

r

dass

  Caranus,

seine Beg

leiter und

seine Nachk

ommen ni

cht allein

Em athien

besetzten,

sondern

dass  s

ie von  S ch

rit t zu S

chritt

ihre Herrsch

aft durch

 

K

lugheit un

d Tapferk

eit immer

  weiter aus

dehnten ,

und, w

ie

sie  sich

bei ihre

n

Siegen

g

em ässigt z

eigten, so

  auch die

Völk

er

,

die sie u

nterwarfen

  ,

als rüde

r

beh

andelten.

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- 7

So schlie

sst nichts

die W ahrs

cheinlichk

eit der A

nnahme

a

us

dass

der Nam

e Emathi

en schlie

sslich für

das g  nz

e

e

roberte  G

ebiet de

r allgeme

ine wurd

e und

dass das

Pella

welches

  die Geo

graphen

in die N

ähe von Sa-

loniki se

tzen eine

  Stadt is

t welche

  später

von mace

-

donische

n König e

n aufgebau

t worden

  ist und i

hren Na

men

empfi

ng von je

nem Pella

  welches

  die urspr

üngliche

Wiege

ihrer

Macht war.

Der Name

 Macedon

ien wurde

erst späte

r

dem 

Lande gege

ben das A

lexander

der Gross

e durch sei

n

m

ilitärische

s

enie

b

erühmt

machte. 

Wir woll

en

gewiss nicht beh

aupten  d

ass gegen

über

unser

er oben g

eschilderte

n Ansicht

  Einwürfe

  nicht m ö

glich

seien;

wir wol

len nur T

hatsachen

  anführen

wol

len

nur

die Beo

bachtunge

n

aufzählen

un

d die

  Schlüsse d

araus zieh

en

w

elche un

s die

Koin

cidenz 

de

s Namen

s der  Si

tten der

Gewohnheiten

des

Charakters

der 

gegenwärtigen Bevölke

run

g des  Di

strikts

von Mathia  mit

dem  N

amen den

Si t ten  

den  G

ewohnheit

en der al

ten M ace

donier  au

fdrängt.

Der

W iss

enschaft

ge

es

 

üb

erlassen s

ein a

uil

un

seren B eo

bach

tungen

  die W ah

rheit hera

uszufinden

  und die

Konsequen

zen

zu zie

hen die

sich aus d

enselben e

rgeben.

Im

  7. Jahrh

undert

vor un

serer Zeitrech

nung find

en

wir eine

n König de

r Macedo

nier P

hilipp I. der

wahrschei

n

lich ein direkter Nachkomme des Caranus und 

des

dem-

se

lben folg

enden Ero

pus ist.

Am Schl

usse

dieses selben

Jah

rhunde rts

begegnen

wir einem

  König d

er Epirer

Alco

und

am

Beg

inn d

es 6. ein

em König der M

acedonier

Al exan

der 

Sohn des

Amyntas

der bei

  ihm weile

nde G esa

ndte

töd

ten liess

weil sie

sich ge

gen die Tu

gend der Wei

ber

verga

ngen hatt

en. Im

  5. Jahrhu

ndert jene

m Zeitalte

r des

Perik

les in

 

we

lchem der

  Ruhm  G

riechenlan

ds

am

he l

ls ten

strahlte sehen

wir 

einen

macedonischen  König Perdiccas

welch

er

m

it S

italces

König

 

von T

hracien   K

rieg führte

. Zu 

jener

Zeit war M

acedonien

  schon  ei

n mächtig

es und  a

usge-

dehnt

es Königre

ich.

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8

Geg

enübe

r

em

 Einf

all d

er P

erser

  den

  di

eses J

ahr-

hunde

rt br

achte

  ve

reinig

ten s

ich alle

h

ellen

ische

n Stäm

me 

zur

Verth

eidig

ung 

ihre

r Na

tiona

lität

ihrer

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9

in den

Amphictyonenbund eintrat so war es für ihn

em

Schritt der hohen Politik um sich so für seine ehrgeizigen

Pläne den

Weg

zu

ebnen

während die Anderen die ihm

die

Pforten zu jener Versammlung öffneten nur

der oth-

wendigkeit folgten: sie wurden

durch

seine feindliche

Stel-

lung

gezwungen

sich

friedfertig

zu

zeigen; sie gaben schein-

bar freiwillig nur zu was

er

hätte erzwingen können. Wahr-

scheinlich fühlte

sich

Philipp

der

bis dahin als Barbar

be-

handelt

wo1·den war

auch geschmeichelt

dass

er so in

den

Schooss der Civilisation aufgenommen wurde.

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10

  -

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I

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Diese 

historische  Thatsache  verd ien t ernste   Beach

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Im  Jahre  

~   7 6  

vor  unserer  Zeitrechnung  ergab sich

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dem Adler  vergleichen  und Pyrrhus konnte  ihnen  antworten 

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11

Leben

des Pyrrhus erhalten

hat hat keine Ahnung

davon

gehabt, dass gerade wegen dieses Umstandes die Epiroten

und die Völker,

die

heute Albanier genannt

werden, den

Namen S tqypeta:rs führen.

Plutarch der

die

pelasgische Sprache nicht kannte,

welche zur Zeit des Herodot für barbarisch galt,

und

welcher Epirus

und seine

Völkerschaften nicht

aus

eigener

Anschauung kannte,

konnte

natürlich

die

Erklärung

nicht

liefern, welche

wir

im Folgenden dem Urtheil

der Philo-

logen und

Gelehrten unterbreiten.

Der Adler

heisst

albanisch

Shqype.

Shqypeni

bedeutet das Land des Adlers.

gleich

mit

Sohn des Adlers.

SAqyperi oder

Sltqypetar· ist

Diese historische Thatsache, welche sowohl den alten

Historikern,

wie den

modernen Philologen und Gelehrten

entgangen ist,

verdient

aufmerksame Beachtung; denn sie

beweist mit absoluter Sicherheit, dass die Epiroten ein von

dem hellenischen Volke vollständig getrennter Volksstamm

waren und

zu

allen

Zeiten

ihre eigene Sprache hatten ; die

Sprache der alten

Pelasger.,

die die Griechen nicht kannten

und die sicherlich

dieselbe

Sprache ist, welche man

jetzt

noch n Epirus,

in

Macedonien, in Illyrien und auf einzelnen

Inseln des Archipels, ebenso wie

in

den BergenAttika's spricht,

dieselbe Sprache,

die

man

die albanesische nennt oder

Shqypeta1·e.

Wir wollen, um der

Philologie

einen sicheren Anhalt

für die Bedeutung

unseres

Satzes

zu

bieten,

anführen,

dass

die Bezeichnungen Epirus, Macedonien, Albanien den Alba-

nesen selbst absolut unbekannt sind; in ihrer Sprache

existiren diese

Bezeichnungen

nicht, sie kennen einander

nur unter dem gemeinsamen Namen Shqypetih·e, und sie

wissen kaum,

dass

man

ausserhalb andere Bezeichnungen

für ihr Land hat,

als

S tqype'l"e oder S tqypene.

Die

Bezeichnungen

Epirus und Macedonien sind frem-

den, griechichen UrBprungs, die Bezeichnung Albanien ist

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12

-

modern un

d

erst

im

14. oder

 

15

.

J

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der Shqypet

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eigelegt.

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as 

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ien  Alban

ien  bedeu

ten  soll das

sind für

  sie

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nbekannte

 

in 

ihrer Sp

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Namen

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r in a Kreb

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rites Jannin a umfasst

bis

zum

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von Preveza 

und

das

ganze

Land

  welche

s

von

dies

en  geogra

phischen

Punkten

und de

m Meere beg

renz t wird

 

Shqy

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ein Land

 

w

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lan

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hat.

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em

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du

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n?  so wir

d

er

kurz

  und bün

dig  ant

w

orten: Ich

 

bin

S tqypeta

re

un

diese

Antwort

wird 

im

ganzen  Lande

A lbanien  Jeder

sei 

es

auf

den Höhen

sei

es im T

hale erth

eilen sei

er Musel

mann Ka

tholik oder

griechisch

  Orthodox

er.  

Spr

äche man

ihnen d

avon

sie

 

seien E

pirer oder

Alba

nesen

sie würde

n sich ver

letzt fühlen

  weil sie

glaubten

m

an

wolle

sie

in

  frem

der  Sprach

e beleidig

en. 

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13

III.

W

as wir

von

den

  Ep

iroten  gesa

gt habe

n,

il

t  eb

enso

für

die

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donier.  Es i

st histo

risch begl

aubigt, dass

die

ses V o

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ebe

nso w

ie die E

piroten , s

eine eigen

e Sprache

 

hatte, die sich 

von

allen  Dialekten der griechischen Zung

e

voll

ständig  ab

hebt. Auc

h

sie

hatten

 eine vo

llständig a

nde re

Staatsv

erfassung

, auch 

sie

 

hat ten G

esetze, G

ewohnheit

en,

Sitten, m

ilitärische

 Organisati

on, die  Ni

chts mit d

er

in

Hellas

gemein

sam hatte.

 

Bew

eis dessen

  ist die G

eschichte.

 

A

uch  Pl

utarch  er

-

zählt, w

ie er  Yon dem M

orde

des C

litus durch

  Alexand

er,

seinem  Fr

eunde,  spr

icht: Ale

xander, tru

nken von

Wein und

W

uth, stür

zte aus  seinem

Zelte

 

und

rief

 in maced

onischer

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eine Gard

en

un

d  Sta

llmeister.

 

N

ach A

nsicht  all

er Histori

ker war die

  maced

onische 

S

prache ein

e absolut

v

on dem

 grie

chischen I

diom versc

hiedene;

fo

lglich kon

nte Alexand

er wenn

 

er

zu den

Seinen

sprechen

wollte,  s i

ch nicht d

er griechi

schen Spr

ache bedie

nen,

d

enn

die M acedo

nier hätten

  ihn, da sie

die g

riechische

Sprache

nicht kannten , nicht verstehen können. Es 

konnte

die

Sprache,

welche  die

Soldaten

  des Phi

lipp und

Alexander

 

kannten u

nd sprac

hen, nur

die Sprac

he der  alt

en Pelasg

er

s

ein die

selbe Spra

che, welche m

an in

Epirus spra

ch, diesel

be

Sprach

e, welche

 

man

Shqypl

die A

dlersprach

e, nennt

und

welche man

heut noc

h in  A

lbanien  sp

richt.

In

 ve

rschiedene

n alten  Sc

hriften  wi

rd erwähnt

, dass die

 

Stämm

e Eoliens,

 

welche

an

Epi rus g

renzten, e

ine gemis

chte

griechisch-pelasgische Sprache sprachen, dass

sie

sich so

als

  arba

ren qua

lificirten.

urch ih

re geograp

hische  Lage

 

kamen sie

  zu dieser

  gemischte

n Sprache

 ; denn  auf

 der einen

 

Se

ite  gr

enzten  sie an

  Grie

chenland,

auf der a

nderen n

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14

Epirus. Dieses von

den

Geschichtsschreibern ausdrücklich

erwähnte

Detail vervollständigt den Beweis dass die Sprache

der Epiroten die Sprache der Pelasger war und

dass diese

Sprache

wie wir

schon sahen sich absolut von den Dialekten

und

Idiomen Griechenlands unterscheidet.

Die

griechische Sprache

war

allein bei den höheren

Gesellschaftsklassen bekannt die sie damals studirten ebenso

wie man

sie heute

noch

in Albanien studirt und

es

ist

sogar

wahrscheinlich

dass

der

Hof

des Philipp

und des

Pyrrhus

und

deren Hofleute Generäle und Staatsmänner grie-

chisch sprachen griechisch schrieben. Die Sprache der

Hellenen war ebenso verbreitet in Asien und Afrika wie

in

Rom

und Italien denn sie

war

die ausgebildetste ihrer

Zeit

und

war

am

besten in

der

Lage diejenigen

Völker

welche

unter sich commercielle

oder

politische Verbindungen

pflogen zu

verständigen. Damals studirte man griechisch

wie

man heute das

so zu sagen

zur universellen

Sprache

gewordene

französisch studirt.

Niemand wird leugnen dass die Hellenen durch

die

Fortschritte ihrer Civilisation und ihres Ruhmes auf die

höchste

Spitze der Civilisation ihrer Zeit gehoben waren

dass

sie sich durch ihre zur Literatursprache der Welt

gewordene

Sprache durch

ihre

Künste durch ihren Handel durch ihre

Gewerbe

die

erste

Stelle unter

den

antiken Völkern erobert

haben aber

darum

glauben wir

doch

keinesfalls dass

alle

die-

jenigen welche griechisch sprachen auch Griechen waren

und

zur hellenischen Familie gehörten.

Vorhergehendes beweist genügend dass

die

Epiroten

und die

Macedonier zwei Völkerstämme waren deren Ursprung

vielleicht zusammenfällt mit dem

der

Eolier der onier

u. s.

w.

dass dieselben sich aber vom ersten Augenblick ihres Er-

schemens

auf

dem

Continent an

von

den

Griechen getrennt

gehalten haben dass sie

für

sich

eine

besondere Gesellschaft

bildeten

eine

besondere Nationalität welche Nichts mit der

der Hellenen gemein hat; sie führten eine eigene Existenz

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15

und

haben niemals gemeinsame Sache gemacht

noch

mit

den Griechen sympathisirt.

Das einzige Gemeinsame waren vielleicht die hei -

nischen Götter. A ber diese Götter waren meistens von

en

alten

Pelasgern eingesetzt und es waren die Griechen welche

ihren

Cultus später annahmen

Diese Thatsache von der die Geschichte berichtet

erhellt noch deutlicher aus den Namen dieser Gottheiten

welche

eine in

der

albanischen Sprache verständliche un

rationelle Bezeichnung haben. Hierüber in Folgendem

Näheres.

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1

6

I

V.

Die Pel

asge

r

we

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den

 

gr

iechi

schen

  Con

ti-

nent überschwemmten führten

mit

sich die   Gebräuche

und 

den Cult

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r  ab

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itiven

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ig ion.

  Di

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Ge

-

sch

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an

 

ihr

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ählen

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ass 

die

Pelas

ger

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ren Göt

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chten

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welche 

später von den Griechen; angenommen und

ausge-

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Chaos, 

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heisst das L eere  

Unförmige 

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17

r

in ö und sprachen aus: oä , dha. In der albanischen

Sprache

heisst

die

Erde:

dhe.

·c,ranos, ot1( avik Dieses Wort wird mit dem Di-

gamma oran-os ausgesprochen. V1·an,

v1•ant i-vrant be-

deutet albanesisch: der Wolkige.

Wenn man

dem Worte

vmn

die griechische Partikel ~ hinzufügt, so haben wir

m·an-os

oder

oi:QaVOf:

und ist

das

der Name,

mit

welchem

die

Pelasger und ihre directen Descendenten, die Albaner,

den

Himmel als

den

Sitz der Wolken bezeichnen.

Die Vereinigung von Gea

und

Umnos

1

d. b. von

Erde

und Himmel brachte die Rlwct und den Clwonos hervor.

Rlwa bedeutet in der albanesischen Sprache: die

Wolke,

das

Gewöll.:.

Clz1·onos, XQOVoq,

entstammt dem albanischen Worte

Koh. In einigen Districten Albaniens umstellt man das k

in

r

und

anstatt,

dass man

koh

ausspricht, spricht

man

roh.

Kohn

und rohn will sagen: die Zeit; fügt man die

griechische Partikel hinzu so hat man rohnos, x( ovo;.

Aus Rltea entstand Xet•s, Zcvq Jupiter), Zaa, Zee be-

deutet in der albanischen Sprache: die Stimme. Rb.ea,

die

TVolke, konnte nur zerberstend gebären; das Zerbersten

gab einen Ton: das ist Blitz

und

Donner, genau

das

pe-

lasgische Zaa, Zee. vVir wissen, dass Jupiter sein dodoni

sches

Orakel

mit Geräusch gab,

und

ebenso war

die

Stimme,

die Zee,

der Gott der Pelasger.

Heut

noch sagt

man

in

Albanien: Zee lirdna

soi se

ge .:. Gott erlöse uns beute

vom

Uebel. Diese ·worte Zaa, Zee wurden später

in

Zaan,

Zoon und

Zoot

verwandelt, die

heute

Gott, der Ren be-

deuten, und man schwört

pe1·

Zoon,

pe1• Zoot, bei Gott.

Zevs verbindet sich mit JJI.dis, J J i ~ u ~ die Intelligenz,

der Gedanke.

1lient

bedeutet albanisch: die Intelligenz,

der

Gedanke. Die Griechen

haben

von diesem Worte

das

n fortgenommen, und

indem

sie die Partikel is zusetzten,

haben

sie Metis daraus gemacht. In dieser Verbindung

ist

es Zmus

Jupiter, welcher die Atltena, A.:tr;1 ä Minerva)

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18

gebärt. Aber der Gebärungsact spielt sich in

dem

Haupte

Jupiters

ab

,

im

Sitze der Intelligenz, und bringt

hervor

die Atluma oder Athene

Minerva). Die Griechen,

die

keinerlei Erinnerungen an die pelasgische Sprache sich er-

hielten,

haben

niemals dem Worte Atlzena eine rationelle

Bedeutung geben können

und

haben sich auf einfache

Hypothesen beschränken müssen. Umgekehrt bietet uns

die

albanische Sprache eine

sehr

klare und sehr rationelle

Erklärung. Tltane

und tllene

bedeutet auf albanesisch:

sprechen; E-tlwna und E-tlu na ist: das Sagen, das Wort,

At tena, 'Alh;va

ist

also das

Wort Gottes, jenes Wort,

welches

man

in

allen Religionen, sowohl den alten als den

modernen findet. Das Wort Gottes der Pelasger entspringt

der Verbindung von Zevs, die Kraft, die Macht

und

der

Jfetis, der Intelligenz, dem Gedanken.

Rem

UH( a,

die Juno der Griechen:

er,

era

bedeutet

in der albanesischen Sprache: die Luft, der Wind. Neme

sis, Ne,uedt;.

In

der albanesischen Sprache bedeutet neme,

nernes:

Verfluchung,

ein

Ding, welches U ebel herbeizieht,

welches

Leiden macht und Schlimmes hervorruft. Nach

unserer Meinung sind die Attribute der Nemesis in der

Bedeutung

der

albanesischen Worte neme nemes enthalten.

E1·innes, Eetvvvet;.

Dieses

Wort

entspringt dem

e,rh,

m·ltrri,

Schatten

Dunkelheit, oder

dem

1·ltenee,

1·henirne,

Ruinen, Zerfall.

~ M u s e Movcrat auf

albanisch mesoi und

muso'i,

be-

deutet: ich

lerne

ich lehre. Musozs ist Die

1

welche lehrt,

welche das Wissen inspirirt, die Wissenschaft gebärt. Das

sind die Attribute der Musen lYiuso is, Lehrerin, Inspiratorin.

T tetis, 8ir{l:;. Man . weiss, dass

Thetis

dem Meere

ihren Ursprung verdankt. Im albanisoben heisst Deti: das

Meer.

Apkrodite

A p ~ o o ü r ; Venus:

Venus ist

die

Göttin

der Liebe, der Schönheit und

ebenso

die des Morgensterns,

Afer

dite bedeutet albanisch:

nahe

dem Tage, Morgenstern.

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1

9

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na

li-

täten,  die  in   Europa  bekannt sind ,  aufzustellen .

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.

2

 

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20

V.

Abges

ehen  von

so vielen

anderen r

eligiösen P

raktiken

welch

e mit

dem alten Cul

t der

Pelasger

 

zusam

menhänge

n

und  die w

eder  Chris

tus noch M

ohamed

haben ganz v

erschwin-

d

en

la

ssen  kön

nen aus de

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er albani

schen

Völker

exist

irt der

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  Stein we

lcher heu

te

no

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in den 

e

rgen Alb

aniens geb

räuchlich i

st.

Diese

r

Schwur

hat auch

dasselbe G

ewicht w

ird von de

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erlichkeit

begleitet

wie in den

äl

testen Zeiten.

Alle His to r

ike r   erwä

hnen  dense

lben  u n d

J J   A

mpere

erzählt folgende Thatsache m it allen D eta i ls . Bevor  Sulla 

Rom

  verliess

um  Mith

ridates zu

bekämpfe

n verlang

te er

von Cinna

dem Haupt

e der Part

ei de s M a

rius  eine

n Eid

du

rch welch

en er sich

  feierlich v

erpflichtet

e keinen W

echsel

in Rom

 

w äh

rend  sein

er Abwes

enheit

zu versuchen

. Von

d

iesem Schwu

r wünschte

  Sulla d

ass Cinna

  ihn  nich

t auf

die

römischen

  Gottheite

n ab legte

sondern d

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h alter

Sit

te der

Etmsk

er

welche

  diese vo

den Pelasgern

  über-

nommen

ha tten   au f 

den 

heiligen

Stein

erfolge. Cinna

leistete d

iesen Schw

ur indem

 

er

de

n Stein

auf

se

ine Schulte

r

setzte

und ih

n

a

lsdann hin

ter sich w

arf  unter

  lauten Ve

r-

wün

schungen

g e g en sieb

  se lbst

wenn  er

  seine Verp

fiich-

tungen

  bräche.

Bei wi

chtigen G

elegenheite

n und w

enn es sic

h darum

handelte

  einen S

pruch vo

n grosser

Bedeutun

g zu geben

werden

die  Aelt

es ten   der

albanischen

  Clans

gleichviel

ob

C S

Muselmänner oder Christen

sind 

von den Parteien ange-

halten den

S

chwur beim St

ein

zu

leis

ten.

Di

eser

Schwur is t häuf

ig selbst

noch  in un

seren  Tagen

auf

den Höhen

und

 

in  d

en

T

hälern Alb

aniens:

er ist von den-

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21

 

selb

en

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den

 

P a

rt

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n  

ausgewählt  worden;

um 

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w

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he

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ch 

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die

  Be

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hn

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 de

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er

ge

  A

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ni

en

s

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Gewohnheit,

wenn

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zusam m en  sprechen,  -

indem 

sie

  e

in

en

  S

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en

 

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z

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ge

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en

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be

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Be

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pir

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rüc

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sic

h so

 

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s: 

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·

t

 

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d

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e k

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Ste

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s).

 

W

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gla

ub

en

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An

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en

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ür,

 

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ass

 

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se

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s  u

nd

 

di

ese

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wu

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jem

a

ls

un

ter

  d

en

  rel

i-

giösen 

Gebräuchen Griechenlands Eingang

gefunden 

hat

Da

s i

st

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rim

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W

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La

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ch

en 

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oh

nen

.

Die

 

Pe

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ge

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ke

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nd

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2

n

och

  be

i de

Er

de  u

nd

de

H im

m e

l,

l e1

• 

kiell

t

e

pe

d

te; beim

 F

eu

er 

u

nd Vas

ser

pe

 ·

k

et z z

a ~ · m

 

pe

·

ke

t

ui; b

eim

 

Be

rg

u

nd be

i  

de

r Ebe

ne,

 

pe

·

m al

 

e

 p

e  ·

bei 

Son

ne

und

  M

ond

 

pm·

 

ke t

  die

lh e 

pe

 · l

·eth

 

lid

ans

tatt

 

bei  G

ott

un

de

n H ei

l ige

n

zu

  schw

öre

n.

Dies

e

Fo

rm

en 

de

s Sc

hwu

res

,  w

elc

he

  zu

m

älte

ste

Alt

erth

um

  zu

rück

gre

ife

n, s

ind

  un

ver

änd

ert

geb

lieb

en

in

dem

 

Vo

lksb

ew

usst

sein

  so

woh

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ie

in

 

ih

rem

  A

usd

ruc

k .

Sta

tion

är,

b

leib

end

  ha

ben

  di

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lba

ner

 

in

 

de

n  v

ier

zig

  Jah

rhu

nde

rten

,

die

  a

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nei

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orü

ber

geg

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en

sind

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ede

r and

ere

Wo

rte

,

n

och

 

a

nde

re

Geg

ens

tän

de

find

en

kön

nen

, b

ei

den

en

sie

ihre

 

Eh

rfur

cht

be

zeu

gen

noch

  and

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Id

een

,

um

 

s

ic h

  die

  G

ott

he

iten

  gr

eifb

ar

zu

  rep

räs

enti

ren.

  D

ie

Sp

rac

he,

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  Si

tten

de

r G

lau

be,

A ll

es

is

t pela

sgi

sch

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lie

ben

  vo

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iner

  G

renz

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Alb

anie

ns

zur

  a

nde

ren,

  oh

ne

W

ech

sel

un

ter dem

 

Einf

luss

 

der Civilisation,  ohne W echsel unter 

dem 

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hun

dert

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nd

d

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ens

chli

che

n  U

nbe

stä

ndi

gke

it.

Es

ist

  w a

h rl

ich

  ein

  er

stau

nlic

hes

 

P

hän

om

en wie

  die

se

alte

  S

prac

he

, d

ie

älte

ste

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eka

nnt

en

Eu

rop

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  al

lein

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on eine

r Be

völ

ker

ung

 v

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eiM

ill

ione

nge

spr

och

en

wird

, un

d

wie

sie

sic

h

tro

tzd

em

 

in  ih

rer

Or

igin

alit

ät

hat

 erha

lten

 

kön

nen

 

oh

ne 

eine

  be

deu

ten

de

Lit

erat

ur

zu

  bes

itze

n .

Di

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prac

he

und

  eb

ens

o D ie

,  d

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sie

spre

che

n, h

abe

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lle

m

wid

ers

tehe

können

und 

der

Alb aner  ist unter allen  Z eitläuften Pelasger 

gebl

iebe

n.

D i

ese

  un

erk

lärl

ich

e  T

hat

sac

he

zeig

t s

ich

  nic

ht

al

lein

  in

Epir

us,

  M

aced

oni

en

und

  Ill

yrie

n,

d.

h.

in  d

er

Zo

ne

we

lche

  m

an

das

  eig

ent

lich

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lba

nien

  n

en

nt w

o  d

ie

B

evö

lke-

r

ung

  co

mpa

ct,

ho

m o

gen

  und

  za

hlre

ich

ist s

ond

ern

  ger

ades

o

a

uch

  au

f  ve

rsc

hied

ene

n I

nse

ln

des

A rc

hip

els

, in

  d

en  B

erge

At

tika

 s,

in

  d en

  alb

ani

sch

en

Kol

onie

I

tali

ens

 

u

nd

Dal

ma

t

iens

,  k

urz

üb

e ra l

l ,

wo

  die

ser

Vo

lim

stam

m

sei

ne

Wo

hnu

ng

aufgeschlagen 

hat

sei 

es

in   alten Zeiten,  s ei

es 

in 

neueu 

Z

eiten

.

gen

  di

e  A

lban

er

ihre

  Re

lig i

on

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ech

selt

  ha

ben

,

gen

  sie

auf

geg

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en

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  d

en st

aatl

ich

en

Ve

rban

an

dere

r  V

ölk

er,

da

s  A

nde

nke

an d

ie

urs

prü

ngl

ich

e  R

eli-

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  3 

gion 

ist

intact

geblieben, und 

ihre

Sprache hat

sich

er-

halten

, unen twe

g t durch den

Con t ac

t mit ande

ren Sprac

hen.

Di

eses

von den

griechisc

hen  Histo

rikern co

nstatirte

Phä

nomen ist

 

ebe

nso he

ute noch unt

er den

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baniens

ersichtli

ch und v

erdient in

de r

T

hat die ga

nze

Aufmer

k-

samke

it

de

r Phi

lologen un

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en , und w

ürde wahr

lich

die

W

issenscha

ft viel gew

innen, wen

n diese si

ch 

dem

  eif

rigen

und

  fleissige

n Studium

  dieses P

hänomens

  näher zu

wenden

wo

llten.

A bgeseh

en von Allem

w as

  wir bish

er schon e

rw ähnt

haben, um 

das A

lterthum d

es albanis

chen

Volk

s und

sei

ne

eigenth

ümliche

E

xistenz

au

sserhalb

der  griechi

schen Fam

il ie

zu

bewe

isen, gibt

 

es

noch and

ere Thats

achen, welche

 

dazu

  bei-

tragen, u

nsere Meinung

immer

 

m

ehr zu

bekräftigen

. In lba-

nien

ex

is tjrt der

 

G

laube

a

n

das U ebe

rnatürliche

 

noc

h im w

ei-

testen  Maasse;

man

zieht

das 

Horos

kop

aus

den

Eingew

eiden

oder a

us gewisse

n

Knochen

der Thie

re ,

aus

d

em  Fluge d

er

V

ögel, dem

  Schrei des

Wolfes, aus

Träum

en. Dieser ber

-

glau

be  wurze

lt tief in

d

em

G ei

ste   des V

olks

und

Nich

ts

ha

t ihn verbl

assen lasse

n können.

Todtenfes

te , Reinigu

ngen im

W a

sser und

manche

an

dere

mit

dem pr

imitiven C

ult  der

Pelasger

  zusammen

hängende

superstit iö

se  Gebräu

che, welc

he

überall

  noch in

Schwunge s

ind, bewe

isen, dass

 

die

Alban

er,

wenn

sie  auch Christen oder M uselm änner

geworden

s ind,

dennoch i

m Innerst

en

ebenso

, wie s

ie die Sprac

he ihrer

Vorfa

hren spre

chen, so auch

den

Glauben

ihrer Vorf

ahren

b

eibehalten

  haben.

So  wird a

uch 

die

Ve

ndetta, gh

iak  Blutra

che), dem

ent-

s

prechend,

  als eine h

eilige Pf

licht gegen

über

en

Manen

d er

 

ge

tödteten

Verwandte

n aufgefa

sst, indem

  man a

nn immt,

dass

  die S

eele eines

durch ein

en  Ander

n erschlage

nen

M

en-

schen w ede r Glück

noch

R uhe

im

Jenseits 

finden

kann ,

wenn

die  Verwa

ndten nich

t den M

örder, ode

r

E

inen

se

iner

Familie

  oder sei

nes  Clans

töd ten.

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24

VI.

Um

zu

r G e

schic

hte z

urück

zuke

hren

besi

egte

Pyrrh

us

de

r König

von

Epirus 

i. 

J.

274

vor  u nsere r   Zeitrechnung

den

  Anti

gonus

 

un

d

wur

de Kö

nig

v

on

M

acedo

nien.

  So wurd

en

M

aced

onien

  un

d Epir

us u

nter ein

em 

einz

igen  

Souve

rain v

er

ei

nigt; 

aber

  nach

  de

m To

de vo

n P

yrrh

us re

voltir

ten die

 

M

acedo

nier un

d

Alexa

nder 

der 

Sohn

 

d

es 

Pyrr

hus

musst

e

sie 

nach

dem er

K

önig

  gewo

rden 

war

bekr

iegen

.

Von diese

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raum  

bis

zur Z

eit

des

Perseu

s des

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etzten

  Kön

igs der

M

aced

onier 

sehe

n w i

r wi

e Ep

irus u

nd

M

aced

onien

  theils

  ve

rbund

en wa

ren the

ils

in  

grösse

ren o

der

kl

einere

n Ze

itläuf

ten w

ieder 

ausein

ande

rfiele

n ba

ld beh

errsc

ht

von

  den

K ön

igen 

des ei

nen 

Theil

s ba

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herrs

cht vo

n de

n

H

errsc

hern des

 

ande

rn Th

eils ;

  aber

  n ie

ma l s  

wand

ten sie

 

sic

h in  

ihren

  Str

eitigk

eiten

  an die

Griec

hen

wed

er

um

H

ilfe no

ch

schlo

ssen  

sie s

ich je

den  G

riech

en 

an.

A

ls die  R

ömer

  von

P

ersen

s pro

vocir

t ihm

  Kr

ieg e

r

klärten boten 

ihm 

die  griechischen R epu b liken   keine  Hilfe ;

d

enn 

ihre 

p o li

t i sch

e Ve

reinig

ung mi

t

1\;Iac

edonie

n d

eren

A

usga

ngspu

nkt d

ie A

ufnah

me P

hilipp

s in 

die  

Versa

mmlu

ng

d

er Am

phic

tyone

n gew

esen

  war

nur  du

rch

U

mstän

de e

r

zwu

ngen w

ord e

n un

d w

ar glei

ch n

achde

m di

e Bew

eggr

ünde

f

ortgef

allen 

w are

n au

seina

nderg

efalle

n u

nd se

it lan

ger Z

eit

ge

broch

en.

Sow o

hl d

ie Ma

cedon

ier w

ie d

ie Ep

iroten

 

w

aren

na

ch de

m Tod

e Ale

xand

ers de

s Gros

sen i

n Folg

e d

er tra

urige

n

Konsequenzen

der

Hivalität se iner G enerale

in

die ursprüng

li

che

Stellu

ng z

urück

gekeh

rt das

h

eisst  

da  

sie

keiner

lei

Ra

renge

m ein

schaf

t

m

it d

en 

Griec

hen hatte

n

so

hat

te sic

h

auch

  die A

nnä

herun

g welc

he  das

  U

eber

gew i

cht d

er m

ace-

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5

donischen

Waffen

zwischen den

beiden Völkern hervorgerufen

h

atte, nicht

aufrecht

erhalten  kö

nnen. 

G

egensatz zn den

Gri

echen eilt

en die Epi

roten und

c

  ie

I

l lyrier, we

lche

ebenfa

lls

als A

bkömmling

e der Pel

asger

gleiche S

prache, g

leiche Sitte

n

mit 

den

  Macedon

iern hatten

wie 

ein

  Mann  

dem

 

Persens

zur Hil fe

und hatten

 

das

 Unglü

ck,

das

der   Sc

hlacht  von

Pydna

folgte,  ge

meinschaft

lich mit

ihne

n zu trag

en. Maced

onien w u

rde in 

vier

tributäre

  Pro-

Yinzen

des

römischen

Reichs get

heilt  alle

  Städte

Ep i rus  

wur

den dem

Erdboden

gleich gem

acht un

d seine Einw

ohner 

in

  Sclav

erei gesc

hleppt,  wä

hrend  Ill

yrien,

de

ssen

letzter

König

Gentins n ch

Rom ge

schleppt w

urde, um

den Trium p

h-

zug des

Siegers  zu

schmücke

n, ebenfal

ls römisch

e Provinz

 

wurd

e.

D

asselbe Sc

hicksal  war

  Griechen

land etwas

  späte r vor-

behalten , indem

die

Römer

auch   seine   Unabhängigkeit ver-

nichteten

und sich das Land

 

unterwarfe

n. Sie p

lünderten

nicht

 

nur

die

Reichthiime

r Grieche

nlands, so

ndern sie

be-

m ächti

gten sich auch

ihre

r Kunstsc

hätze, an denen

noch

 

heute

  der a lte Glanz

des

alten R u h

m s und de

s unvergle

ich-

lichen G

enies

Gri

echenlands

h

ängt , und die

die B

ewunderun

g

auch der

spätes

ten

Zeiten

ausmache

n werden.

V on

  der Ersc

hütterung

dieser Z

eit hat   G

riechenlan

d

sich niem als erholen können; das  ze itweise  A ufflackern  

Griechen

lands zur

Zeit des b

yzantinisc

hen Kaise

rthums, in

das

es aufg

egangen

war, hat

sich niem

als seinem alt

en

Glanze  au

ch nur a

nnähern k

önnen.

In zwei P

rovinzen,

 

A

chaia und

  den

Pelo

ponnes

get r

ennt ,

w

urde

es zu v

erschie-

denen

Malen

v

on

Gothen

und  B

ulgaren  ve

rwüstet und

wurd

e in den

Untergang des

byzan

tinischen R

eichs gez

ogen.

Dann folg

ten die Kreuzzü

ge und

die  Kre

uzfahrer, w

elche das

 

La

nd

n

ach

dem alten

Feudalsys

tem n  kl

eine

Lappe

n

zer-

r

issen und

dasselbe

hart bed

rückten. So

setzte

sich die

Barb

arei des

Occidents

auf den T

rümmern

der alten

Civi -

lisation fe

st, deren

Untergang

 

durch

  si

e besiegelt

  wurde .

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26

Au

ch Epirus

Macedonie

n

und

I l ly

r ien welc

he

zu

ein-

fachen

Provinzen

  herabge

drückt w u

rden ha

tten keine

rlei

Beziehun

gen zu G

riechenlan

d;

der

  U

nterschied

  der Race

 

der A

nschauung

en der In

teressen w

elcher si

e nie zu

einer

gem

einschaftli

chen Nat

ionalidee

hatte ver

einigen  kö

nnen

hatte

auch die

letzt

en

Spur

en der vor

übergehen

den politis

chen

Ve

rbindung v

erwischt.

Der Einb ruch der Gothen

der

Bulgaren 

und anderer

Barbar

en versetz

te dem  K

aiserreiche

  des O rien

ts den  To

des-

stoss das

durch

  sein des

potisches R

egierungs

system  

und

sei

ne 

sc

hlechte  V

erwaltung

seine Kra

ft verlore

n hatte  un

d

so eine

 

B

eute des

Occidents

  wurde 

der es  ze

rstückelte

bevor es

den O tt

omanen a

nheimfiel.

Mitte

n unter d

er Unmass

e von U n

glück das

  hart auf

der Be

völkerung

lastete

verblasste

der Geda

nke an  ei

ne

gemeinsam

e Nation

al i tä t imm

er mehr u

nd mehr

; man fühlte

 

sich  nic

ht me

hr als Bürge

r desselben

  Vaterlan

des. Ebe

n-

so vernic

htete der

religiöse F

anatismus

die letzte

  Spur der

 

Vaterla

ndsliebe der

  Idee

der Race

der Zusam

mengehör

ig-

k

eit und se

tzte an d

eren Stell

e den Anta

gonism us

zwischen

Siegern

und B esieg

ten:

d

ie

Einen bed

rückten 

die Andern

 

litten

die E inen

  bedrängte

n die

 

An

dern b lieb

en passiv

die

Einen fühlten

sich

gemeinsch

aftlich

als Muselm ä

nner

die

 

Andern f

anden

ein gemeinsa

mes Band

  als Chris

ten.

Die

Christen G

riechenlan

ds assimil

irten s ich d

en Christen

 

des übrig

en Kaiserr

eichs und

  nach den e

rsten Um

wälzungen

 

welche

die

 

türkische

Eroberung

  hervorrie

f ergaben

  sie sich

dem Hande

l

de

r  Sc

hiffabrt un

d

d

en Kü

nsten.  Im

 Gegen-

satz

zu den G riec

hen samm

elten sich

  die Epi

roten die

Macedo

nier

und die Illyrie

r d. h.

die S täm

m e von re

in

pelasgischer R ace denen die Frem den

in 

neuester Zeit 

den

Kollekti

vnamen A

lbaner be

igelegt hab

en in

patriotisch

er

Idee

und setz

ten im  

15 Jahrhu

ndert

der ottomani

schen

Herrschaf

t hartnäck

igsten   W

iderstand e

ntgegen.

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-

2

So sehen  wir

wie 

in diesem  Jahrhundert  ganz  A lbanien 

die

 W

affe

n  e

rgri

ffen

 hat

te  

um

die

  Un

ab

hän

gig

keit

 de

s L

an

des

 

zu  v

ert

heid

ige

n.

Ge

org

Cas

trio

ti 

vo

n den

 Tü

rke

n S

kan

der

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y

ge

nan

nt

en

tris

s n

ach

dem

  e

r a

ls G

eis

sel

bei

m  S

ulta

n g

eleb

t

h

atte

  d

en

  Tü

rke

n  C

roy

und

  d i

e   g

anz

e  H

err

sch

aft

se

ine

r

V

orf

ahre

de

ren

sie

  si

ch 

bem

äc

hti

gt  h

att

en.

Im

  N

am

en

n

nd

u

nte

r de

m  

Bei

stan

d  a

ller

  A

lba

nes

en 

erk

lärt

e

er 

den

 

bei

den

  m

äch

tig

sten

  S

ulta

nen

  d

es

ot

tom

ani

sche

Re i

ch s

 

M

nr

ad 

IV

  un

d s

eine

Sohne 

M

ehmed 

dem

Vernichter  des

b

yz

anti

nis

che

n K

aise

rth

ums

  de

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E

rob

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  vo

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on

sta

nti

n

ope

l

den

  K

rieg

.

D

as

  wa

r

die

 

Z

eit

  d

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ban

isch

en

  Uni

on

dere

n H

au

pt

Ska

nd

er 

bey

  w

ar 

W

ir  s

teh

en

da

von

 

ab d

etai

llirt

e  b

io-

gr

aph

isch

e  N

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zu

 

k

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da

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ein

er 

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N ichts den türkischen  Waffen  W iderstand leisten  konn te  

S

kan

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der

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nzig

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er

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en 

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en 

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und

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chla

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efe

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iese

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n  s

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che

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aut

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kein

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ent

spr

ing

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Bew

eis

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u

nser

e  T

he

se ;

den

n  w

äh

rend

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Füh

rer

 und

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an

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en

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me

säm

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lich

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und

 

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vo

Ska

nde

bey

  ge

sam

me

lt  h

att

en

h

ielt

en

sic

die

lke

r

Griechenlands  vollständig  abse iten   und  thaten

Nic

hts

  u

die

na

tion

ale

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ewe

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g A

lba

nie

ns

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unt

erst

ütze

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gilt

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ie 

Gri

ech

en 

sich

  ni

cht

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ür 

so li

dar

isch

  h

ielte

mi

t

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  8

d

en 

w hre

n Abk

om m

en  d

er  P

ela sg

er;   s

ie   g

laubt

en w

eder

n

Geme

insch

aftlic

hkeit

  der

Race

noch

  an

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lisch

e ode

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politi

sche

Verw

andts

chaft

: die

  lte

Tren

nung

  die

  Tren

nung

 

des

Urs

prung

s ze

igte s

ich

zum

dritt

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ale

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enso

exp

ressiv

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eben d

ie V

ölke

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h in

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ugen

-

blic

ke  e

benso

  ge

trenn

t st

anden

  sie

  sich

eb

enso

frem

d

geg

enübe

r wi

e zu

r Ze

it de

s Einb

ruchs

  der

Per

ser  wie

  zu

den

Zeiten  der  Eroberungszüge

der

Römer

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9

 

V

I

I

N

a

ch

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on

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k

an

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ey

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M

it

te

 

d

es

 

15

.

Ja

hr

hu

n

de

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s

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zo

g

en

 

die

  T

ür

ke

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lb

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und unterwarfen 

es 

sich 

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on

 

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n

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w

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un

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g

in

g

in

 

A

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ie

so

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ie

  e

s  in

 

G

ri

ec

he

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an

ge

g

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ge

n

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ar:

  e

in

  T

h

ei

l

d

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e

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er

un

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ch

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ie

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de

re

 

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te

zu

m

 

Is

la

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en

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d

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s

im

 

L

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bl

ie

b

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eu

 

d

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ch

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stl

ic

he

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lig

ion

 

se

i

es

 

de

r

or

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od

ox

en

 

od

er

  d

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ka

th

ol

is

ch

en

.

D

ie

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n

ter

w

erf

un

g

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ie

ns

  w

ar

 k

ei

ne

sw

eg

s  im

 

St

an

d

e

den  kriegerischen 

Geist 

seiner  Volksstämme 

zu 

vernichten. 

B

ew

o

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ne

r

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ba

re

n

u

n

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ch

we

zu

n

gl

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B

er

ge

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ni

ch

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ge

nu

L

an

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um

 

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Ac

k

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b

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en

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en

 

ha

tte

si

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en

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m

 

s

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h

 

un

te

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d

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ch

  ein

er

 

a

nd

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en

 

T

tig

k

eit

 

zu

  b

eu

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en

 

um

 

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H

an

de

l

un

d

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  In

d

us

tr

ie  

in

  di

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A

rm

e

 

zu

  w

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fe

n.

 

Da

al

ba

n

isc

he

 

Vo

lk

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el

t s

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h

  s t

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s  

sei

ne

al

te

n

Ch

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er 

die

 

E

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er

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g

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a

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T

h

ate

n

; e

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li

eb

  S

o

ld

at

en

-

volk  ein  geborenes  Soldatenvolk  ebenso

wie 

es

seine 

Vor-

f

ah

re

n

g

ew

e

se

n

w

a

ren

.

In

 

di

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  l

rri

eg

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is

he

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G

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b

lie

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en

  s

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ie

  d

ie

 

M

us

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m

än

ne

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ge

wo

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en

 

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un

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ie

 

die

 

C

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n

  b

li

eb

en

 

gl

eic

h.

 

A

l

le

  b

eh

ie

lte

n

 

i

hre

 

1

 Va

ffe

un

f

hn

te

ih

re

k

rie

ge

ri

sc

he

In

s

tin

ct

en

.

D

ie

 

A r

m

ee

n

 

we

lc

he

 

m

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  i

n A

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ie

au

sh

o

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ren

 

im

m

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ve

rm

is

ch

u

nd

 

ob

 

die

 

So

ld

ate

C

hr

ist

en

  o

de

r

 M

u

se

lm

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w

ar

en

 

si

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a

re

i

m

m

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B

ürg

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de

s

se

lb

en

 

La

nd

e

s

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N

ac

h

-

ko

m

m

en

 

de

rs

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be

n R

ac

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un

d

 

o

hn

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  U

n

te

rsc

hi

ed

 

er

gr

iff

en

 

si

e

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W

a

ff

en

  un

d

  o

hn

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U

nt

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sc

h

ied

 

fo

ch

ten

 

sie

 

ta

pf

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r

d

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  S

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he

  de

s

ot

to

ma

n

isc

he

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  R

ei

ch

s.

 

I

n

  de

B

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is

tri

kte

n

  A

lb

an

ie

n

s

ge

no

ss

en

  d

ie 

C

h

ri

s te

n

 

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30

gegenüb

er den  C

hristen   d

er anderen

  The

ile des ottom

a-

nische

n Reichs

mancher F

reiheiten

und Privi

legien,  we

lche

sie

mit gerin

gen Ausn

ahmen 

auf fast g le

ichen   Fu

ss mit 

ihren

  muse lm ä

nnischen

Landsleute

n setzten

; die Pas

cha s

Albaniens

  waren  

immer von

militärisch

en Führer

n umgeben

.

die  th

eils Musel

männer, t

heils Chris

ten waren

, und stüt

zten

sich

auf deren

  Treue  ohne

Unter

schied

der Religion.

 

Alle

anderen Racen,

welche

nicht 

der albanischen

Race

  angehö

rten, hielt

en sich s

tets fe rn

von der

musel-

männ

ischen Ge

meinschaf

t und wollten

nie mit

Muselmän

nern

geme

insame S

ache mache

n. Sie  ha

tten

still das Loos

der

Besieg

ten angen

ommen  und

duldeten

  es, in

 

un

tergeordne

ter

Stellu

ng ihr 

Leben zu fr

isten.

In dieser   St

ellung ver

loren

s

ie die G

ewohnhei

t des Waf

feutragens und

  zog

en sich 

so

das M

isstrauen und

die V

erachtung

  der Mus

elmänner

zu

die

 

die

Krieg

erkaste b

lieben.

Ebenso

 

h

aben alle  die

Volks-

stäm

me , welc

he nich

t Albanesen

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iemals  da

s

Ge-

fühl der Pflich

t gekann

t, mit den

Waffen d

as gemein

schaft-

liche

Vaterland

  zu v erth

eidigen, und

sie gin

gen alle

unter

in

den Beschäft

igungen m

it Handel

, Industrie

  Landw

irth-

schaf

t,

w

ie die

  Unfre ien

 

d

es M itte

lalters.

Zu Begin

n unsres

Zeitalters

finden   w

ir Musta

phar,

Pascha 

von

Scutari

und Ali Tepelen,

Pasc

ha 

von Jannina, 

wel

che sich  so

  unab hän

gig gemac

ht hatten

dass  ihr

e Un-

ab

hängigkeit

die

 

hoh

e Pforte

beängstigt

e; der  E

ine be-

herr

schte das

obere ,  de

r Andere

das unte

re Albanien

, und

hatte

n es beid

e verstand

en, unter

sich di

e muselmänn

ischen 

und

christliche

n Element

e in dem

selben pa

triotischen

  Ge-

d

anken zu

verein igen

  und b eid

en Elem en

ten den G

eist krie-

gerischen

  Ruhm es

in gleiche

r vVei

se

e

inzuhauch

en. Unte

r-

stützt

von

den muselrnännischen

Beys

von den christlichen 

Hauptle

uten und

von den C

hefs

de

r C

lans, hat

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de

es verstan

den,

sich zu einer

unvergleic

hlichen  H

öhe empor

-

zuschw

ingen; aber

die Riv

alität,

d

ie un

ter bei

den ausbr

ach,

verdarb

sie. Geg

enseitig im

  Kam pfe,

  als Tyra

nnen zulet

zt

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- 3

1

von

ihrem

  Volke

verlassen,

wurden

s1e schlies

slich v

om

S

ultan gezü

chtigt. 

Es  w

aren die K

lephten  und

die a

lbanischen

l 'ührer,

welche

  dem ortho

doxen Rit a

ngehörten

, welche de

m moderne

n

Griech

enland  die

  tapfersten

  Helden

des Befre

iungskrieg

es

lieferten.

  Die  Bo

tzari, die K

aralskaki ,

  die Tcba

vella, d ie

Miaoulis,

  die Boul

garis und

viele and

ere Kriege

r waren

Albanesen, welche 

die Sache 

Griechenlands aufnahmen,

ge-

le

itet durch

  ihren krie

gerischen G

eist, beg

ierig nach

 

A

ben-

teue

r und  Ka

mpf, und

ausserdem

  durch  d

ie Religion,

  die

sie

mit den

Griechen  ge

meinschaf

tlich hatte

n. er g

rie-

chisch

e Befreiun

gskampf h

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en rauben

  albanisch

en

Führ

ern keines

wegs al

s

n

ationaler K

ampf  auf

gefasst w e

rden

können;

sie fassten

  ihn nur al

s religiös

en Kampf:

 

sie

war

en

Christen u

nd kämpf

ten gegen

die Muse

lmänner.

Es war

der

Kampf des

Kreuzes

gegen den Halb mond,

und

auch 

hier

kam 

zu Tage,

was fast bei

allen euro

päischen V

ölkern 

zu T

age trat

dass

die Bürger  de

sselben  V

aterlandes

sich

e

rwiirgen im

Namen

einer

 

R elig

ion, d ie

andere Rel

igionen 

nicht d

ulden wo

llte; ja, es ist

  schr

ecklieh  zu

  sehen,

bis

zu w

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rade der V

erblendu

ng die  Mensc

hen d

urch

den relig

iösen Fan

atismus u

nd durch

  Klassenha

ss wegge

ri

ssen werd

en könne

n.

Wenn 

wir aber

zugeben

m üssen,

dass

nach

der

U

nab-

hängigkei

tserklärung

 Griechenl

ands die a

lbanesische

n Führer

ber

auscht du

rch den S

ieg und

  durch d

ie hervorra

gende

Stellung,

  die ihnen

ihr Herois

mus unte

r den Gri

echen er-

obert ha

tte sich

Hellen

en

n

annten 

und die  he

llenische

N ati

onal i tä t an

nahmen,

so kann m

an doch

keineswegs

  aus

dieser  all

einstehend

en Thatsac

he den S

chluss zie

hen, dass

 

alle S

tammesge

nossen  dieser

Einzel

nen auc

h

H

ellenen  w

ären.

Aehnlich

es hat sich

stets

zugetragen

  und wird

  sich 

noch

  ste ts  zu

tragen,  es

werden

immer  ei

nzelne M

änner

der e

inen Natio

nalität 

die Nat ional i

tät eines

anderen V o

lkes

annehm

en, und

wir seh

en wie in F

rankreich

viele L

eute

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3

englisc

hen, irländ

ischen, gr

iechischen

oder italie

nischen St

am-

mes

Jl ranzosen

  werden,

nachdem

sie länger

in Frank

reich

gelebt habe

n. Dasse

lbe Phänom

en bie tet

sich unse

ren Blicken

 

in Eng and,

in R usslan

d und and

erswo; aber

das Alle

s beweist

nur,

dass einzelne

Menschen zwar

ihre

Nat ional i

tät wechseln

können sei es d

urch fre

ie Wahl, se

i es

 

unte

r dem Drucke

der Verh

ältnisse,

dass das a

ber keinen

  Einfluss

haben kann

auf

die

Nat iona l i tät ihrer  Landsleute.

Au

sserdem ist

es

bem

erkenswer

th, dass a.Ue

die  Alb

a-

nesen

welche si

ch in   Gr

iechenland

  befinden

und griech

ische

Unterthan

en gew or

den sind,

niemals a

ufgehört

haben,  ihr

e ·

eig

ene Sprache

  zu sprec

hen

und so eine  ges

onderte Fa

milie

un

ter den  Fre

mden b

ilden, und

dass  d

ie ihnen

mit den

G

riechen  g

emeinscha

ftliebe  R

eligion  u

nd Erzieh

ung sie

ihren Urs

prung n ic

ht hat ver

gessen

lassen könne

n, sie ihre

n

Sitten n

icht en tw

öhnt hat.

Wenn

 

man

also z

ugeben 

muss 

dass

es

Albanes

en giebt,

 

w

elche g

riechische

  Untertba

nen

sind, so

wird  man

trotzde

m nie  zu

geben kön

nen, dass

die

Albanese

n hellenis

cher Race

  seien, no

ch dass

diese beide

n

Völ

ker überh

aupt diese

lbe Race h

ät ten ,  no

ch dass sie

die-

s

elben Neig

ungen  em

pfänden.

A

ber

selbst wenn 

man zugeben

  woll te , da

ss die Chr

isten

Al

baniens  E

pirus ode

r Macedon

iens)

darum für G

riechen 

geha

lten w erd

en könnte

n, weil

sie mit

 

de

n Hellene

n ge-

meinschaft

lich diese

lbe orthod

oxe Religi

on haben

, oder weil

man in  ih

ren Schu

len griech

isch le rnt ,

  und we

il Einzelne

 

diese Sprach

e mit Vo

rliebe spre

chen, so m

üsste  

man ebe

nso

zugeben,

dass die

  Katholik

en Albani

ens Italie

ner wären

 

weil sie

italien

isch sprech

en und m

it den Ita

lienern gem

ein-

schaft

lichen ult

 ausüben

; aber  die

se Zusamm

engehörig

keit

hat niemals  den Ita lienern

den

Gedanken nahegelegt,

die

Katho

liken A lb

aniens 

als ihre Sta

mmesgeno

ssen für

sich

zu

revendicir

en, und

ebenso wenjg

hab

en die Kat

holiken 

Alba

niens daran

 gedacht

, dass sie

die m ind

este Stam

mes-

gem

einschaft

mit den

Völkern It

aliens hä t

ten.

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-

33 

Wie

w ir die Din

ge an

sehen, so

sind  die

Albanesen

,

mögen 

s ie

Muselmänn

er

oder

  K a

tholiken sein

dassel

be

ge-

bli

eben,  was

  sie durch 30

Jahrh

underte h

indurch w

aren :

das

ältes te Vo

lk Europa

 s, die  rein

ste Race a

ller bekan

nten

Rac

en ei

ne Race, die d

urch e

in

a

n s W u

nderbare g

renzendes

Phänom

en, das wir

uns nic

ht erkläre

n

k

önnen

hat

W

ider-

stand l

eisten

kön

nen

allen

 

Z

eitstürmen

, die  sons

t

Alle

s

ver-

ändern und umgestalten,

die

es

verstanden hat, ihre  Spra che

aufrech

t zu erhal

ten ohne eine

beson

dere Liter

atur, ohne

 

eine

we

itergehende

 

Ci

vilisation

und di

e

es

versta

nden  hat

was no

ch mehr bed

euten

will ih ren o

riginalen u

nd charak

te ristisch

en Typ sich

 

zu 

bewa

hren,  ohne

  sich  unv

ersöhnlich

zu

zeigen

und vo

n

vornher

ein in

  äusserlich

en Manife

stationen

d

en Gla

uben  un

d

den

Rit d

er Religio

nen zurüc

kzuweisen

,

die

sich in

  dem Wechsel

  der

Jahrhun

derte  sie

greich

verbreitet hatten. 

A ber es

gib t noch ein

e  and

ere Ideenr

eihe,  auf w

elche

wir di

e Aufmerk

samkeit

der G elehrt

en

un

d de

r Philolog

en

hinle

iten wollen

, auf  dass

sie uns i

n der Auf

rechterhalt

ung

unse

rer Argum

ente unters

tützen.

Wir

haben nich

t nöthig b

esonders

darauf auf

merksam

zu mach

en, dass K

onstantin,

der Kaise

r der  Röme

r, es  w ar

,

welcher

nach  

B

yzanz

den Si

tz des K

aiserreichs

verlegte,

noch

dass   spä ter

dieses

unendliche Kaiserreich

in

zwei

Theile z

ertheilt wu

rde , dess

en einer

Theil

den Namen

Kaiserreich

  des   Occidents 

anna

hm, der a

ndere

den

  N

amen

Kaiserre

ich des O

rients, no

ch dass

später durc

h einen

 

M is

sbrauch d

ieser letzte

re Theil b

yzantinisc

hes

Reich

  o

der

griec

hisches Ka

iserthum g

enannt w

urde.  Die

s

sind

  elem

en

tare Dinge

, die Jede

r kennt.

So ist

es sicher, dass

es nic

ht

die

  Griec

hen ware

n,

welch

e

das   grie

chische K

aiserreich

grü ndeten, und

die

sich

das

byzantinisc

he Kaiserr

eich unter-

wa

rfen;  das

war 

da

s

Werk  der

  Römer.

W enn ma

n das

Kai

serreich s

päter 

das

  g

riechische

  nannte, so

ist das ke

ines

wegs

  weil

es

eine

gri

echische S

chöpfung

war, sondern we

il

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  4

die

Kaiser

  welc

he einander folgte

n un 

weil di

e Mehrzah

der Volk

sstämme

welche vo

n  ihnen abhi

ngen .

sich

von

d

er

römischen Kirche

  tr

ennten un

d einen Rit

annahm

en welcher

 

griechis

ch

gen

annt

wurde

um ihn

von dem a

ndern Rit

 

zu

unters

cheiden

den man r

ömisch od

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sch nannt

e.

Ang

esichts di

eser Thats

achen

is

t

man gez

wungen zu

z

ugeben d

ass d ie

Bezeichnu

ng griech

isches K

aiserreich

absolut keinen nationalen Sinn  sondern

nur 

einen  religiösen

Sinn

hat und

  dass man

nur

 

i

n Mis

sbrauch des

Namens

dazu

komme

n  konnte mit

  grie

chisch zu

  bezeichne

n nicht

alle

in die

die

z

ur grie

chischen

R ace und 

Nationali

tät ge

rten sond

ern auch die

welch

e anderen 

Racen an

gehörten

und den

Rit d

er  oriental

isch-griec

hischen K

irche an

g

enommen hatte

n.

Wir halt

en

um 

so

  eifri

ger

an

dieser

  unser

er Meinung

 

fest

da

bis

zur

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von

Potldns 

und später

noch

das orie

ntalische

Kaiserreic

h nicht an

ders al

s römisch

es

Kaiserreich

 

gena

nnt 

wurde. Als

röm

ische Kais

er konser

virten

d

ie

Kaiser

von Byzan

z durch lan

ge Zeit

  das Exarc

hat

von

Ravenna

 

u

nd ebe

nso eine Reih

e ander

er Plätze

 

die

im

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Italiens l i

egen.

De

r griechis

che Name

  mit de m

  man die

  Unterthan

en

dieses Re

ichs bele

gte war

  einfach

Romei R

ömer un

d

heute noch

nenn

en die Ar

aber

d

ie

Einwoh

ner 

des

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a

nisc

hen Kaise

rreichs w

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ht ar

menische

r

Ra

ce sind

mit dem Na

men

Roum

i Römer

 

u

nd eb

enso beze

ichnen

die

Namen

Ronmei u

nd Rou

mi die rö

mischen

Eroberer

die

B

egründer

des Kaiser

reichs und

  keinesw

egs die M

änner

g

riechischer

 

R

ace.

D

ie

Arabe

r unsrer

Tage

 

we

nn

man

selbst vo

n  den

 

M u

selmänner

n

d

en Beam

ten de

r  türkische

n

Regierung

spricht

bezeichnen

sie

mit

dem 

unfreundlichen

Namen Ronm

i.

Man weis

s

dass

die

  Ara b e

die

Röm

er

hassten un

d verabsc

heuten si

e waren

i

hre

erbitter

ten Feinde

Die

G em

einsamke

it der Re

ligion

h

at

diese Ge

fühle wed

er

ge

ändert no

ch auch

nur gemild

ert. Au

ch bezeich

nen

die

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3 >

 

Söhne

  der W

üste 

n

och

heute mi

t dem

  Namen Rou

m i 

Die

jenigen w

elche  an S

telle der

 

R

öm er sich

  zu Herrs

chern  

ihre

s Landes

gemacht h

aben. 

Er

st als

  das  osm

anische K

aiserreich

  sich auf

 

den

T

rümm ern

des byzan

tinischen K

aiserreich

s erhob u

nd die

neu

en Erober

er

d

en Namen

  Osmanb

s  ange

nommen h

at ten  

hörte die

  Bezeichn

ung

omei

auf

  von d

en zur o

rthodoxen

 

Religion sich

bekennenden

Einwohnern

des

Kaiserreichs

ge-

brauch

t zu  werd

en.

omeos w urde

  in der V

olkssprac

he

s

ynonym mit

Grieche

.

Der

Spie

lraum 

den man  de

r Bedeutung

  dieses Na

m ens

liess u

nd der

Missbrau

ch den m

n in  der Folge 

dam

it

trieb m

achten ih

n schliess

lich gewi

ssermassen

  generisch

.

M

it

ihm

  beze

ichnete man

anfangs

  die Röme

r

die

  G rü

nder

des

Kais

erreichs

dann  die

Christen

orthodoxen

  Rits 

und

später auch die

Angehörigen 

der

griechischen

Race

und

N a

tionalität

sowie diej

enigen w

elche  mit

ihnen die

selben

Glauben

ssätze und

 

Dogmen

  b

ekannten.

Es gescha

h dasselbe

 

wa

s im  Isla

m gesche

hen war

: nicht d

ie N ation

alität

deutet

e m an m

it

dem

N

amen  Tür

ken an s

ondern die

ser

Name

wurde Allen die

  zum

Islam

  gehörten ohne

Unter-

schied

  gegeben.

  In  Erma

nglung ei

ner einzige

n National

itä.t

wa

r

es die rno

hamedanisc

he Religio

n welche

  dafür eintr

at

und es einigten  sich

die

M uselmänner al

ler Racen u

nd alle

r

Na

tionalitäte

n in

e

in un

d derselbe

n religiöse

n und  poli

tischen

Idee we

lche  nicht

 

eine

Natio

nalität ab

er eine g

rosse Mach

t

e

in ebenso f

urchtbares

Kaiserreic

h bildete

wie das de

r alten

Römer

ihrer 

V

orgänger.

Bei

den Leiden

schaften u

nd Begeh

rlichkeiten

 

un

serer

Ta

ge

b

emüht

man sich

ich  will

nicht sa

gen

d

ie Wissen

-

schaft -

welche den

Interes

sen und

dem sehnsüc

htigen V er-

langen de

r verschied

enenNatio

nalitäteng

egenüber u

nempfind

lich und

 unersc

hütterlich b

leibt  -

aber doch die

öffentl

iche

M

einung ir

re zu  führe

n welche

sich   man

chmal täus

cht und

Fra

gen welc

he von einem

falsch

en Princip

  herrühren

  sich

3

 

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36

 

g

ün

stig

  z

eig

t.

M

a

nc

he 

gl

aub

en

 

da

ss a

lle

  d

iej

eni

ge

n

we

lch

e

di

e

g

rie

chi

sch

e

R e

lig

io

n b

ek

enn

en

 

und

  d

esh

al

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ie

gri

ech

isc

he

 

S

pra

ch

e h

ab

en

  le

rn

en

  m

üs

sen

 

Gr

iec

he

n

von

  R

ac

e

un

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Ur

-

sp

run

g

si

nd.

 

A

uf

  di

ese

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Bo

de

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st

ell

en

  s

ich

 

gew

ö

hnl

ich

 

d

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hän

ge

r

de

s P

an

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lle

nis

mu

s

um

 

ein

en

  T

he

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de

r B

e-

lke

run

g

de

s

E p

iru

s

u

nd

  Ma

ce

don

ie

ns

r

si

ch 

zu

  r

ev

in-

d

icir

en

;

abe

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ac

u

ns

ere

r

Da

rle

gu

ng

 

u

n

d

nac

h

de

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Be

-

weisen 

die 

wir 

zu 

Gunsten unsrer Argumente vorgebracht

h

ab

en

  s

ind

  s

o l

ch

e A

ns

pr

üch

e

un

zu

läs

sig

  u

nd

  u

nh

alt

bar

 

vo

r

d

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Ge

sc

hic

hte

 

un

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vo

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en

  Th

at

sac

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sic

h

aus

  d

ies

er

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rge

be

n.

A

uc

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  Si

nn 

w

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an

 

de

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W

orte

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d

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D

eu

tun

g

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el

ch

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m a

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den

 

D

ing

en

  zu

  g

eb

en

  s

ich

  b

em

üh

t

sin

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a

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ahm

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sar

be

it

un

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abe

z

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eni

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Be

grü

nd

un

g

u

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on

  d

en

  M

en

sc

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ge

gla

ub

t

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on

  d

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  W

is

se

nsc

ha

ft

sa

nkt

ion

irt

  z

u

we

rd

en.

 

Wenn

de

r

Is

lam   indem 

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die Nationali tätsfrage 

zu

G

un

ste

n

de

s

G l

au

be

ns

  b

ei

Se

ite

 

sch

ob

 

die

  M

en

sc

hen

 

in

e

ine

  r

elig

se

E

in

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ge

br

ach

t

ba

t

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he

 

fus

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isti

sch

 

w

irk

te

u

nd 

A

lle

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W

ün

sch

e

zu

m  T

ri

um

p

d

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  G

läu

bi

gen

 

zu

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mm

en

st

röm

en

  l

ie s

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  ka

nn

  d

ies

e

T h

a t

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  n

ic

ht

als

 

Pr

äm

iss

e

für

  e i

ne

  F

olg

eru

ng

  d

ien

en

  w

el

ch

e z

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de

m

Sch

lu

sse

 

hrt

 

d

ass

  all

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eje

nig

en

  w

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in

 

d

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eu

rop

äis

ch

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T

ürk

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ri

ech

is

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eli

gio

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be

ke

nne

n

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elle

ni

sch

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  R

ac

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nd

  N

at

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al

itä

t s

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d.

D

ie 

Id

en

tit

ät

  d

es

re

ligi

öse

n

G l

au

be

ns 

h

at

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ies

e  M

ach

t

g

bt

u

nd

be

i

d

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M

oh

am

ed

ane

rn

 

de

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Be

gr

ün

der

n

d

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o

tto

ma

nis

ch

en  

R e

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h s

  di

ese

s P

no

me

n

he

rvo

rg

eb

rac

ht

: a

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r

si

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ka

nn 

n i

ch

t

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  e

in

Re

ch

t

noc

h

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ls e

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  B

ew

eis

  h

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en

i-

s

che

r

N a

tio

na

lit

ä t

für

 

di

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O

rth

od

ox

en 

vo

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E p

iru

s

M

ace

do

nie

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u.

 

s. w

an

ge

ru

fen

  w

er

de

n.

Man

hört 

alle  Tage

die

M uselm änner

von

Ep

iru

s

Ma

ced

on

ien

 

u.

  s

.

w.

A

lb

an

ese

n

ne

nn

en

 

d

ag

ege

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d

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Ch

ris

ten

  de

ss

elb

en

  L

an

des

  a

ls

Gri

ech

en

  H

e

lle

ne

n b

ez

eic

hne

n. 

D

ie 

B

ro c

re

n u

nd

 

Ze

itu

nge

n de

r

l

e tz

te

n

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it

hab

en

  d

ies

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Be

zei

ch

nun

g

e

wi

g

wi

ede

rh

olt

 

ohn

e

d a

ss

  J

em

an

d

an

  ih

re

 

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7

 

U

n

g

e

n

au

i

g

k

e

it   gedacht  hätte. Aber  diejenigen  w e lche  

s

o

  ä

h

n

l

ic

h

e

 

U

n

t

e

rs

c

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ei

d

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ng

e

n

 

d

u

r

c

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g

eh

e

n

 

l

a

ss

e

n

 

t

ä

u

sc

h

e

n

 

si

c

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in

  a

u

f

fa

l

le

n

d

s

te

r

W

e

i

se

 

w

e

i

l

si

e

 

ei

n

d

er

 

e

in

f

a

c

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st

e

n

 

B

e

t

ra

c

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t

u

n

g

e

n

 

u

n

te

rl

a

ss

e

n

 

n

ä

m

l

i

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rl

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ss

e

n

 

d

a

r

a

n

 

z

u

 

d

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n

k

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n

 

da

s

s

 

d

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M

u

s

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lm

ä

nn

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r

 

v

o

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E

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ir

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s

 

n

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  B

d

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r

 

d

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r

 

C

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s

te

n

 

v

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E

p

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s

 

s

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d

 

d

a

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s

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e

 

d

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rs

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lb

e

n

 

R

a

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a

n

g

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-

h

ö

r

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n

 

d

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ss

 

i

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ih

r

e

A

d

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n

  d

a

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lb

e

 

B

lu

t

 

c

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li

r

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s

s

 

si

e

 

d

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s

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lb

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n

 

V

o

rf

a

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re

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  h

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n

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o

r

 

d

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o

t

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m

a

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is

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H

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s

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g

a

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u

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r

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o

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C

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e  n

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N

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u

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g

 

o

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s

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  I

n

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re

s

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n

 

Is

l

a

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n

 

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s

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w

ie

 

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  M

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n

n

e

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A

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n

s

 

n

u

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K

a

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li

k

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w

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w

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ch

e

 

M

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-

m

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da

n

e

r

 

w

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n

 

e

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en

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  w

ie

 

d

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M

u

se

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ä

n

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G

ri

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-

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s

 

G

ri

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en

 

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d

ie

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I

s l

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  a

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n

a

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m

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n

.

D

ie

 

M

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ä

n

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i

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K

a

th

o

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ik

e

n

 

w

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he

 

n

i

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t

 

zur griechischen 

ir

c

he

 

gehören   Albaner n

e

n

ne

n

 

w

ä

re

 

da

s

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die 

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38

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  39

und seine Nationalität zu untergraben

so

machte es sich

doch von selbst durch die Nachbarschaft Italiens durch

die Handelsverbindungen mit Italien und ebenso durch die

Erinnerung

an die

Herrschaft der Republik Venetien dass

die italienische

Sprache dort

Eingang

fand. Aber

trotzdem

wurde die albanische Sprache als Sprache

des Landes

keineswegs proscribirt weder aus den Gebeten noch aus

der Kirche. Wir verdanken gerade dem katholischen

Klerus

die

wenigen Bücher die in albanischer Sprache

gedruckt sind und die heute noch existiren und werden

vielleicht diese Bücher

noch

dazu bestimmt sein die

rund-

pfeiler einer

bis

jetzt allerdings noch nicht existirenden

Literatur

zu

werden die vielleicht

noch

dazu berufen sein

wird einen mächtigen Platz in der europäischen Civilisation

einzunehmen.

Religion und Sprachstudium mag es

sich

nun um

griechisch italienisch oder türkisch dabei handeln sind

nur Hilfsmittel

zur

Förderung der Intelligenz und Morali-

tät

eines Volks; aber sie können niemals

Einfluss auf

die

Race gewinnen

sie

können

nur

die Nationalität umgestalten

- eine Nationalität welche eins und untheilbar bleibt für

alle Albanesen

für

die

S tqypetan,

mögen sie nun

an

Jesus

oder an Mohamet glauben mögen sie dem lateinischen oder

dem griechischen Cult huldigen.

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- 41

festsetzten;

denn vor uns

hat schon Paparigo

voulos

in seiner

ausgezeichneten Geschichte

in

anziehendster Weise die

Ver-

schiedenheit

der

Ideen der Sitten des Charakters der

Neigungen geschildert welche Jahrhunderte hindurch den

Zwiespalt

zwischen

den

beiden Völkern bis zu dem Grade

nährten

dass sie sich selbst als von verschiedenen Volks

stämmen abstammend

ansahen

dass

sie

selbst von sich be

haupteten dass unter

ihnen

Nichts gemeinsam

sei

als Hass

und gegenseitige Feindschaft.

Die Pelasger

in

sicherer Ruhe auf den

Bergen

in Epirus

Macedonien und Illyrien hatten und wollten

keine

Gemein

schaft haben mit

der

benachbarten

Race der

Griechen.

So

lebten sie eine eigene Existenz so hielten sie an ihren

Institutionen

die von

denen Griechenlands

abwichen

fest

so

vermischten

sie

sich

nie mit

jenen Griechen welche sie

aus ihren Wohnsitzen vertrieben hatten und

zwischen

ihnen

und den

Griechen

entstand ein natürlicher Erbhass.

Nun wird aber behauptet dass

die Griechen

selbst

nur Pelasger

gewesen

seien und

dass

sie

zur

Zeit ihres

Erscheinens in Europa pelasgisch gesprochen hätten und

dass die

griechische Sprache

oder

die

griechischen

Wirren

erst später durch

den

Einfluss der

Gesänge

Homers Ein

gang gefunden hätten. Diese Behauptung ist richtig d. h.

nur

insofern

als

es

wahr

ist dass

die

ersten

Völker

welche

den griechischen Kontinent betraten

die

pelasgische Sprache

sprachen ; aber

das bezieht

sich nur

auf

die Pelasger und

nicht auf

die

Volksstämme welche später Griechenland

überzogen

und

eine

ganz

verschiedene

Sprache

sprachen.

Die generische Supposition die man

heute

aufstellte ist weder

durch die

Geschichte

noch durch die Thatsachen be

gründet. Herodot

bezeugt

dass

die

Hellenen eine eigene

Sprache hatten und dass diese Sprache nur

ihre

Stammes

genossen führten.

Wenn

aber alle Griechen im Anfang

nur die pelasgische Sprache gesprochen

haben

wie wäre

es dann möglich dass die die zuerst

kamen

die wahren

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42

Pelasger

,  welche

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wälzung hervorgebracht werden können; aber

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nich

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n  geringste

n An-

halt, dass

ein solc

her Katakl

ysmus stat

tgefunden

  hat.

So sind d

ie Pelasge

r die erste

Race , we

lche zuers

t  den

griech

ischen Kontin

ent

bezog und

von  e iner b

is zur and

eren

Seite  füllte. amals sprach

man

in ganz Griechenland 

die

pelas

gische

Sprache d

enn die

Eolier

 

d

ie J onier

, di

e

Dorier,

die Hellene

n waren no

ch nich t

a

uf

dem

Kontinent

er

schienen,

und die gr

iechische S

prache kon

nte infolge

  dessen

d

ort

no

ch nich

t gespr

ochen w

erden. Aber i

n   dem Aug

enblick,

i

n  dem

die Eolier , di

e Jonier

  und

die Dorier er

scheinen,

weichen

die Pelasger

zurück, re

tten sich

vor dem

Ansturm

der neu

Anko

mmenden

und ne

hmen auf i

hrem Rüc

kzuge

ihre Sprache, ihre Sitten, ihren Glauben, ihr

e   Götter

mit,

und

überall, w

o  sie s

ich  niederla

ssen, fern

  von Grie

chen-

land, a

uf den hö

chsten Sp

itzen der

  Berge auf

den Klipp

en

des Meeres

da

 

bewah

ren sie

sich alle di

ese heilig

en Güter

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4

als theuerstes Vermächtniss ihrer Vorfahren

bewahren

sich

diese

Güter intakt durch alle Zeitläufte unentwegt von

dem politischen und religiösen Wechsel der Jahrhunderte.

Ebenso haben

die

Hellenen mögen sie nun Eolier

Jonier oder Dorier sein sich ihre Sprache erhalten

mag

das nun dieselbe Sprache sein welche

sie führten

als sie

in Griechenland erschienen mögen sie sie verändert und

verbessert haben

das

macht keinen Unterschied. Das

aber

ist sicher

dass

diese griechische Sprache mit wenigen

us-

nahmen allen

Diesen

gemeinsam war nur

dass sie

keine

A.nalogie mit der pelasgischen Sprache hatte es seien denn

jene W ortwurzeln die alle aus derselben Quelle entfliessen-

den Sprachen zeigen jene Wurzeln

des

Arischen und des

Sanskrits. Diese Sprache haben die Griechen sich erhalten

selbst in den

Gegenden wo

sie vennischt mit den Pelasgern

wohnten die ihrerseits ebenso ihre Sprache

sich

erhalten

haben in ihrer ganzen Einfachheit ihres alten Ursprungs.

Wohl

haben

die Genossen des pelasgischen Stammes

die als solche ihre Sprache erhielten

in

einzelnen Fällen

die griechische Sprache erlernt aber wir wüssten nicht

dass Griechen die pelasgische Sprache sprächen mit ihr

noch irgend welche Erinnerung verbänden. In

den \V

erken

der alten Griechen finden wir kein Citat

keinen

Incidenz-

punkt der uns

das

Gegentheil beweisen könnte.

Um zum Schlusse

zu

gelangen wollen wir nochmals

wiederholen dass

es wol

Männer der besseren Gesellschaft

und pelasgischen

Stammes

gibt die während

sie

gleich-

zeitig ihre Sprache

sich

erhalten welche die Griechen für

barbariscn hielten in der Erkenntniss der Vorzüge der

griechischen

Sprache

diese lernten

und

mit Vorliebe stu-

dirten; aber das Volk die

Seele

der Nation kannte sie nicht

sprach sie nicht. Der

von

uns

erbrachte

Beweis

ist

nicht

zu erschüttern.

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44

-

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seine

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und

m at

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twick

lung

zu

hemmen ist  das albanische

Volk

unglücklicherweise  zurück

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eblieb

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au

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45

 

es

sich

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anderen

Race

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hen

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isten

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mern 

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was

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itzend

 

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im

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an

seine F e l sen geklammert.

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und

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hu

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W

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lie

gen

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Gutf.garie  

nnd

die 

l  o squerie;

die  ersteren

nennt

man 

das 

o

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die

ander

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anie

n. D

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lban i

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ilien

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die

1cltams 

und 

die 

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welche 

den  drei 

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die 

frühe

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nten

 

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riben

 

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4

-

di

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och

 

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l  m

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die

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A lten  citiren und 

deren 

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im

  D

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ik t

Doukagin  

im  15.

Jahrhundert unm itte lb ar nach 

dem 

ode

 

v

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In  d

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sse

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h  in

 

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  7

Mirditien

niederzulassen. Dieses Dokument, in welchem

die

Vorfahren des Chefs von

MiTditien

aufgeführt wurden,

war

im

Besitz des verstorl enen

Bib

Doda

pasclta; er

zeigte

es

uns

vor seinem Tode; wir lasen

es

selbst und sind

sicher, dass sein Sohn P ·enk pa.<;clw

es noch

besitzt.

Da eine regelmässige Volkszählung niemals in Albanien

Yorgenommen worden ist,

so ist

es unmöglich,

die

wahre

Bevölkerungsziffer

zu

kennen;

nach

offiziellen Mittheilungen

und privaten Informationen können wir jedoch, ohne zu

sehr zu irren, annehmen, dass die Bevölkerungsziffer zwischen

1 800 000

und 2,000,000 Seelen schwankt.

Von

diesen

gehören 1,200,000 dem oberen Albanien, der Rest ist Unter-

albanien.

Diese Bevölkerung, die dieselbe Sprache spricht, die-

selben Sitten hat, dieselben Gewohnheiten und Traditionen

sich bewahrt, zerfallt

in

die drei Religionen der Musel-

männer, Orthodoxen und Katholiken.

Die Muselmänner bilden die eine Hälfte, während sich

die andere Hälfte in Orthodoxe und Griechen theilt. Die

Muselmänner mit den Katholiken zusammengenommen

be-

tragen

2

1 der Bevölkerung, während die Orthodoxen

nur

Va

ausmachen.

Das

Land ist

zum

grossen Theil bergig

und

gegen

fremde Einfälle leicht

zu

vertheidigen. Die am Meere

ge-

legenen Ländersh1che sind sehr fruchtbar. Die Thäler von

ßoyana Jll atlu a

1

Scumbi A1>genH Voyoussa D1·in

Bis-

t?·itsa Va?Ylm· etc. umfassen viele sehr produktive Länder-

striche; aber die Art der

Bebauung

ist absolut primitiv,

und werden lange nicht die Erfolge erzielt, die ein ratio-

neller Landbau aufweisen könnte. Mit etwas grösserer Auf-

merksamkeit, auf die Landwirthschaft verwendet,

wäre

leicht

ein Erfolg zu erzielen, der

nicht

nur dem inneren Konsum

entspräche, sondern auch bedeutende Ueberschüsse für den

Export geben würde, ein Export der die Unterlage eines

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48

ausseror

dentlich

lukrativen

  internati

onalen Hande

ls se

in

rde.

Uebri

gens treib

t das  alba

nische V

olk mehr

Viehzu

cht

als  Ack

erbau. V

iehzucht wird

  überal

l getriebe

n und  bild

et

di

e vornehm

ste Quell

e des  Rei

chtbums d

es Landes

 

Es

gibt in  Alb

anien  grosse

 

lder

Wasser

kräfte 

und

M

inen aller

  Art 

die le ider u

nbenutzt

brachliege

n. Die

 

Localindustrie 

ist 

im Stadium 

der 

ers ten Kindheit

und alle

Schwier

igkeiten

die sich s

tets der E

ntw icklun

g eines N

a-

tionalrei

chthums e

ntgegenges

tellt haben

  zu denen

  die Gleic

h-

giltigke

it gegen

alles Mate

rielle  und

  der  krie

gerische Cha-

rakter d

er Bevölk

erung  Vie

l beitrug

haben

das Land

in

ei

nem Zustand

traurigste

r Armuth

  gelassen

  so  d

ass

es

hinte

r der m

odernen C

ivilisation

 

am 

me

isten  zurü

ckge-

bliebe

n is t. U

eberall is

t di

Nat

ur wunder

voll

die

L

and-

schaft herrlich   die

Berge

sind grandios und

die

griechische

Mytholog

ie  ver

legte   mit

Recht auf

  sie den

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- 49

XI.

Das Leben das

man

n Albanien führt ist absolut

primitiv

und

patriarchalisch. Jeder Clan hat sein Oberhaupt

und seine Aeltesten

die

gemeinschaftlich regieren und

nach

den

alten Gebräuchen und Sitten die auf

dem

Rechte der

Wiedervergeltung: Auge um Auge Zahn um Zahn beruhen

Recht s-prechen. Das Haupt und die Aeltesten

des

Clans

erhalten ihre Stelle

durch

Erbgang. Aber diese

Stelle ist

was

das Recht angeht absolut nicht exceptionirt.

Das

Haupt

und

die Aeltesten sind in Fragen des öffentlichen

und

Privatrechts

ebenso

straffällig

wie

jeder Gemeine

und

sind denselben

Gesetzen

unterworfen: ein

Chef

der

tödtet wird getödtet damit ist Alles gesagt.

Ohne auf Einzelheiten einzugehen die nicht

in

den

Rahmen unserer Arbeit passten werden

wir

einige Züge

der

gewöhnlichen

Gesetze die

den V erkehr der Bevölkerung

unter sich regeln

in

Kürze mittheilen.

Wer mordet wird

von

den Nachkommen

des

Ermor

deten selbst ermordet;

kann

man den Mörder

selbst nicht

treffen

so

trifft

mau

seinen

Vater

seinen

Sohn seinen

Bruder seinen Vetter. Ja sogar wenn der

Mörder

selbst

und

seine Familie sich der Vendetta zu entziehen

weiss

so

tödtet

man

irgend ein sonstiges Mitglied

des

betreffenden

Clans.

Wer

stiehlt

wer

raubt muss den Raub doppelt

er-

setzen

und

ausserdem eine Strafe zahlen

die

dem Chef und

den

Aeltesten verfällt.

Der

Mann der

beim

Raub erschlagen

wird

stirbt

ehrlos.

Der Raub einer verheiratbeten Frau steht

dem

Morde

gleich der Räuber

oder einer

seiner Verwandten

muss von dem

beleidigten Gatten oder

dessen

Verwandten getödtet werden·

4

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5

Eine

Braut

die

sich

mit

einem Andern vermählt, gibt

dem verlassenen Bräutigam das Recht ihren Vater, ihren

Bruder, ihren Onkel oder ihren Vetter zu tödten.

Der Ehebruch wird mit dem Tode bestraft; der Gatte

hat das

Recht

den Ehebrecher zu tödten, wenn er ihn bei

seiner Frau trifft, oder wenn sonst der Ehebruch zweifellos ist.

Ein Schuldner muss seine Schulden zahlen, sei es in

Natur oder

in

Geld.

Das Eigenthum ist heilig; Niemand hat

das

Recht,

fremdes Eigenthum zu verlangen. Alle Grenzstreitigkeiten

werden von den Aeltesten entschieden, die unter Umständen

dabei

den Schwur auf

den

Stein leisten müssen. Gegen

den Rechtsspruch

der

Aeltesten gibt es keinen Appell;

derselbe ist sofort executabel.

Diese Gesetze sind

für

Alle gleich

ohne

Unterschied

der Religion. Wenn ein Muselmann einen Christen tödtet,

so

tödtet umgekehrt ihn

ein

Christ. Wenn

ein

Muselmann

einen

Christen tödtet, so ist

ein

Muselmann

des

Clans des

Getödteten gezwungen, als Verwandter

des

Todten den

Muselmann zu tödten, der gemordet hat, und umgekehrt,

wenn ein Christ

einen

Muselmann tödtet.

Der Gastfreund ist heilig; die Pflichten

der

Gastfreund-

schaft dürfen unter keinem Vorwande verletzt werden. Der,

der

einen Gastfreund verletzt oder tödtet, ist entehrt, der

Clan

treibt ihn aus

und Niemand

darf

mit seiner Familie

mehr zu

thun

haben.

Diese

Schande ist ewig und selbst

das Blut kann sie nicht verwischen. Der, der den Gast-

freund eines Andern tödtet, schuldet diesem vierzigmal

Blut, das der Clan dessen der Gastfreundschaft übte, zu

fordern hat

vo dem

Clan

dessen, der

den

Gastfreund

verletzte.

Der Mann,

der

eine Frau

tödtet

ist ehrlos und fällt

diese Ehrlosigkeit auf alle Mitglieder seiner Familie; man

nennt sie Frauentödter.

Ebenso wie jeder Clan sein Haupt hat,

so

hat jede

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51

Familie das ihre und das

ist

jedesmal

der

Aelteste

der

Familie. Die älteste Frau des Hauses steht dem Haus

wesen vor und wie das Leben überhaupt sehr patriarchalisch

ist so sind die Familien sehr kopfreich;

es

gibt Familien

die

100-120

Häupter zählen. Die Männer führen die Be

fehle des Oberhauptes aus und dieses verfügt über Alle und

Alles ohne Widerrede. Man folgt ihm mit blindem

Gehor

sam; denn das Ansehen des Aelteren ist unbegrenzt. Die Füh

rerirr des Hauswesens übt dieselbe Macht gegenüber

den

Frauen

und Mädchen aus. Hat ein

Mitglied

einer Familie sich

über

ein anderes zu beschweren so ist es das

Haupt

des

Hauses

das urtheilt straft versöhnt

je

nach

den

Umständen. Sich

gegen die Entscheidung des Oberhauptes auflehnen entehrt.

Der Albanese ist mässig und begnügt sich mit

einem

frugalen Mahle. Maisbrot

Käse

und Milch sind seine ge-

wöhnlichen Nahrungsmittel; er trinkt Wasser; Wein und

Branntwein nur in geringen Portionen. Seine Kleidung

ist

leicht Kälte und Hitze fechten ihn nicht an Ermüdungen

und Entbehrungen trägt er mit stoischem Gleichmuth. In

seiner Liebe

in

seinem Hasse kennt er keine

Grenzen;

weder seine Freude noch seinen Schmerz sucht er

zu

ver

bergen; er lacht und weint

ohne

Verstellung. Die Freund

schaft

ist

ihm heilig seine

Treue

erprobt. Leicht

geräth

er

in

Begeisterung ist empfänglich für alle schönen

grossen

glänzenden Ideen: er ist

Poet. Ja

selbst der zum Tode

verurtheilte albanische Bergbewohner singt auf dem Gange

zum Richtplatze lächelnd

sein

Lied

ohne

Uebermuth ohne

Schwäche während ihm

seine

Mutter seine Verwandten

folgen das Herz

im

Schmerz brechend.

Das

Gewehr und

der

Yatagan sind

die

Lieblingswaffen des

Albanesen vor Allem ist das Gewehr sein Genosse sein unzer-

trennlicher

Freund. Er pflegt

es

und

liebt

es

mit

aller

Zärtlich

keit

er

schwört bei seinen Waffen wie er bei

seinem Gott

oder

bei seiner Ehre schwört. Schöne Waffen sind

sein

Stolz sem

Ruhm.

4

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52

XII

Bis zum Jahre 1831 war Albanien von den nationalen

Chefs regiert. Jede Stadt von irgend welcher Bedeutung

hatte ihren

Pascha

oder ihren

Bey

der seine Macht

von

seinen Vorfahren her ererbte. Die hohe Pforte achtete

diesen Gebrauch und bestätigte die

Führer.

Albanien war in zwei

grosse

Gouvernements vertheilt,

deren

Hauptstädte

Scutari

und Jannina waren. Dem

Pascha von Scutari standen zur Seite alle Pascha s und

Bey s des oberen Albanien, ebenso wie dem Pascha von

Jannina zur Seite standen

die

Pascha s und die Bey s des

unteren Albaniens.

Diese beiden Pascha s

sind

gewissermassen als Feudal-

herren anzusehen; ihrer Suzeränität unterstanden die

Pascha s der anderen Plätze, ebenso wie die Chefs der

Bergstämme, die ihre Suprematie anerkannten, ihren

Be-

fehlen gehorchten.

Man

hat oft behaupten wollen, dass zwischen

den

Gneges und den Tosques von Alters her ein Zwiespalt ge-

herrscht hat, ein gewisser erblicher

Hass.

Es giebt keine

fälschliebere Behauptung. Wenn jener Zwist unter ihnen

ausbrach, so

hat

man denselben nicht dem Bewusstsein

des

Volkes zuzuschreiben, sondern es ging dieser Zwist höchstens

hervor aus der Rivalität der Pascha s von

Scuta1•i

und der

von

Jannina und hatte somit

nur

einen persönlichen Charakter,

der vom Ehrgeiz der betreffenden Familien dictirt

wurde

Die Völker unterstützten sie zuweilen , aber

im

Innersten

ihres Herzens nahmen sie

keinen

Theil

an ihrem Zwist;

denn immer, wenn

es

sich

darum

handelte, für das Kaiser-

reich zu kämpfen standen die ueges und die 1 o8gues

Schulter an Schulter. Niemals herrschte dann zwischen

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lec

ht a

usg

efüh

rt.

S

o

kom

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, d

ass 

die

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rhä

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ns  u

nte

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em 

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es

neu

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yst

em

s, d

as 

man

  in

 

d

ie

Ve

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al-

tung  ha tte  

einfiihren

wollen, im m er schlechter gew orden  

s

ind

, w

eil

eben

  d

iese

s

Sys

tem

  u n

zul

äng

lich

 

u

nd

u

n v

o ll-

s t

änd

ig

war

,

u

nd w

eil

and

ere

rsei

ts die

 

nne

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b

eau

f-

tr

ag t

w

aren

, e

s in

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nw

end

ung

 

z

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b

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en,

 

d

as

Sys

tem

 

s

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nich

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ers

tand

en,

od

er 

we

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tens

  so

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ate

n , 

als

 

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b s

ie e

s

nic

ht v

ers

tänd

en. 

Die

 

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ng 

ein

es  un

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vo

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änd

igen

  und

  dem

 

B

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der

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ölke

r,

den

en 

es 

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en 

soll

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wen

ig

ang

epa

sste

n S

yste

ms

  hat

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eit.

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ehl

t,

die  G arantie  

des 

Wohlbefindens  d ieser  V ölker 

zu 

verm ehre

n.

Ma

n se

hnt

 s

ich 

zur

ück 

na

ch

ein

em  

alle

rdi

ngs 

pri

m it

iver

en  

S y

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m e

, d

esse

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abe

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edo

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du

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B

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Ma

n seh

nt

si

ch  

zur

ück 

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eit, 

in  

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ie

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ng 

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Zw

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erw

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ie

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eit

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en  

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G

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sie

 

ni

cht

 

er

m ut

hig

t, da

s

ie

nic

ht

ges

chü

tz t  we

rden

.

D

er

 

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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6

öffentliche  Unterricht  hat 

keine

F

o

rts

ch

ritt

ge

ma

ch

t,

es

 

f

ehl

t

an 

S

ch

ule

n .

 

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eic

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um

 

de

r

Ve

r-

gan

ge

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em

 

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end

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G

eg

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hen

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no

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iss

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he

it ,

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e

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inn

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N

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wo

hn

en

de

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Tu

ge

nde

n,

 

d

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Re

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or 

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ch

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W

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il

de

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ist

 

ein

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  U

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iss

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hei

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ie 

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s, 

gle

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w

and

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ch

ter

  d

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U

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D

ie

se 

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rig

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iss

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w

elc

he

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nz

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n

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dem

 

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hw

er

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d

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m

än

ne

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uf

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C

hri

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D

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hre

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so

 

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ent

lic

h

drü

ck

en

d

wa

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ha

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sie

decim irt,  und  indem 

er

den  A rbeiten 

die

kräftigsten

Arm

e

  e

ntz

og

, ha

t

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daz

be

ige

tra

ge

n, 

da

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ng

ck 

z

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ehr

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ein

un

hli

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A

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hl

 

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Fa

m i

lie

ihr

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Er

hre

r

zu

 

be

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en,

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sie

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t. 

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,

das

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W

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M

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s

für

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u

se

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än

ne

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ab

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D

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sc

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ck

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W

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n

da

B

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  m

it

  d

üs

te r

en

  F

ar

be

ge

m

alt

s

ein

 

musste, dass wir 

von

dem  gegenwärtigen  Stande 

des 

alba-

n

isc

he

V

olk

en

tw

arf

en

, so

dar

f m

an

 

de

nn

oc

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nic

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ve

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g

ess

en

  d

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s

die

se

s

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olk

  im

me

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no

ch

  g

ros

ist

, d

ass

 

sei

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H

erz

 

n

oc

h

sc

hlä

gt

,

und

 

d

ass

  d

ie 

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di

ng

un

ge

n d

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ebe

ns

-

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igk

eit

,

des

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d

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G

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ne

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eh

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gl

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k, 

da

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be

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das

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och

en

,

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hw

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gt,

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es 

a

be

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ede

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he

n

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en.

 

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sch

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un

die

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ich

ke

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des

 

W

ied

era

uf-

kommens 

ist 

in 

dem 

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lic

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w

o

d

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kai

ser

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he 

Re

gi

eru

ng

, d

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  d

as

  L

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es

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gt

, i

hm

 

hilf

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b

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,

um

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h

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ein

er

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nw

är

tig

en 

tr

aur

ige

n  L

ag

e

z

er

heb

en

.

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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57

XIII.

Nur

die

Feinde des ottomanischen Reichs oder Solche

die absolut nichts

von

Leuten und Dingen verstehen haben

den Gedanken aufbringen können als verlange

das

alba-

nische Volk sich von der ottomanischen Pforte loszu-

reissen und als suche es eine Kombination die es

in

die

Lage setzte

sich

in

autonomer Form selbst zu regieren.

Nichts ist fälschlicher

Nichts

ungerechter.

Die

Albanesen die

es verstanden haben

durch

den

Lauf

der Jahrhundelte sich

ihre

eigene Existenz

zu

bewahren

die sich ihre Sprache ihre Sitten ihren Charakter

rein

er-

halten haben

sind

davon überzeugt dass wenn sie unter

die Herrschaft

einer

anderen Macht

sei

es

welche

es wolle

fallen

dann für sie

alle diese Vorzüge verloren wären.

Jede

Transformation die ihre Sprache

ihre

Sitten

ihre

Gebräuche

ihre

Nationalität angriffe wäre

für

die Albanesen

das höchste Unglück und sie wünschen viel zu sehr Alba-

nesen

zu

bleiben

um

sich

mit

leichtem Herzen einer solchen

Eventualität preiszugeben.

Ebenso

wissen die

Albanesen dass

da

sie

in

drei

Religionen

zerspalten

sind

und

der

öffentliche

Unterricht sich

noch in

embryonischem

Zustande befindet

es ihnen

nicht

leicht

fallen würde sich selbst zu regieren

ohne

dass eine

starke Hand

sie

leitet sie führt:

sie

haben eine Macht

nöthig

die sie nach

Umständen zurückhält

nach

Umständen

vorandrängt

die

ihren Elan mässigt ihre Trägheit aufmuntert.

Sich selbst

und

ihren Instinkten überlassen würden

sie

das Bild

ewiger

Zwistigkeiten bieten

die

schliesslich

in

Bürgerkrieg ausarten müssten

und

sie

sind

sich wohl

bewusst was Bürgerkrieg bedeutet.

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58

 

-

.Ausserdem  sind 

sie

davon  überzeugt, und die  Erfahrung 

v

on

 

fün

f

J

ah

rh

un

d

er

te

n  

h

at

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ne

b

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i

es

en

,  d

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s

i

hre

 

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m

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m

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m

an

is

ch

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h

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ein

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He

il

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t.

D

ies

e

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ni

on

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rt

ih

ne

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w

eit

er

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ist

en

na

ch

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hr

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ig

en

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n  

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eig

u

ng

en

,  d

en

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s

ie

 

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ec

kt

  i

hr

H

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ch

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n

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ch

 

ih

re

r

n

ati

on

al

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de

e,

 

na

ch

 

ih

re

Sp

ra

ch

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n

ac

ih

re

U

 e b

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li

efe

ru

n

ge

n;

  si

e

v

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de

rt

  n

ic

h

t  d

en

 

Ch

a

ra

kt

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  de

s

V

ol

ks

,

si

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dr

oh

t  n

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ht 

s

e

in

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x

is

ten

z,

  w

a

s R

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ce

 

und  Nationalität angeht.

D

ies

Id

e

en

  o

de

r

u

po

li

tis

ch

  z

u

  R

pr

ec

he

n,

  d

ie

se 

Sp

e

c

ul

ati

on

en

ha

b

en

 d

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al

ba

ni

sch

e

  R

a

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un

ze

rt

re

nn

li

ch

  m

it

  d

em

 

S

ch

ick

sa

l

de

s

K

ai

se

rre

ic

hs

  v

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bu

nd

en

;

d

ies

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Id

ee

n

  u

nd

 d

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G

e

ist

  sin

i

n  

ih

re

r

ur

sp

ng

lic

h

en

 K

ra

ft

no

c

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im

m

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 m

äc

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ig

sie

  si

nd

  d

a

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g i

sc

he

 R

e

su

lta

de

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it

ua

ti

on

.

W

ie

.A

lb

an

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n

n

ic

ht

  w

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ite

r

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eb

e

ka

nn

a

ls  

u

nte

r

in

 r

 H

e

rr

sc

ha

ft,

 

die

 

s

ei

ne

  E

x

ist

en

z,

  s

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ne

 

Si

tte

n,

 

se

in

e U

 e

 b e

rl

ief

er

un

g

en

sei

ne

 

Nationalität respectir t,  

so 

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ott

om

a

nis

ch

e

R

e

ich

 

bi

s  je

tz

all

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d

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B

ed

in

gu

ng

en

 

er

llt

.

.A

bg

ese

he

n

v

on

  d

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  u

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gla

u

bl

ich

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un

d

u

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de

nk

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re

n

.

An

o

ma

lie

, w

elc

he

 

die

 

.A

blö

su

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d

er

 

M

us

el

nn

er

 

vo

A

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ni

en

 

un

d

  i

hre

 

T

re

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un

g

  v

om

 

K

ha

lif

at

da

s

ie 

ve

re

hr

en

  u

n

wi

e

f

in 

re

li

g

se

Do

g

ma

 

re

sp

ek

ti

ren

,

s

ein

 

w

ürd

e,

 

m

pf

en

  no

ch

 

a

lle

 

d

ie

  U

m

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de

,

d

ie

 

w

ir

s

oe

be

un

s

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L

ese

r

v

or

ge

hrt

 

ha

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n,

  s

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gr

ei

ch

  g

eg

e

ein

e

s

ol

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e I

d

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  un

d

 m

a

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en

  a

ug

en

f

äll

ig

 

die

  s

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le

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te

n

  A

bs

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hte

n

  od

er

 

di

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Ig

no

ra

nz

  a

ll

D

er

er,

 

w

e

lc

he

  d

u

rch

 

p

erf

id

In

si

nu

ati

on

en

 

o

de

Ge

m

ei

np

tze

  d

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Ve

rs

uc

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ac

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en

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ö

ffe

nt

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  M

ein

u

ng

 

in

  i

hr

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S

inn

zu

  v

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de

rn

 

u

nd

 M

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str

au

en

 

be

de

r k

ai

se

rl

ic

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n  

Re

gi

er

un

zu

  sä

en

.

D

ie

  E

re

ig

n

iss

e

,  

w

el

ch

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in

 

B

u l

ga

ri

en

 

en

tw

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ke

lt

ha

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n,

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ed

e

ut

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  N

i

ch

ts;

 

m

an

 

ka

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  a

us

 

de

ns

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ein

es

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eg

s

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in

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  S

c

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us

s  

ziehen, 

aus 

dem 

man 

beweisen

wollte,

d

as

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.A

eh

nl

ich

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s  s

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  in

  .A

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an

ien

 

zu

tr

ag

en

  k

ön

n

te.

 

Z

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 M

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m

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ne

rn

  B

u

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ari

en

s

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nd

  de

n

c

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tli

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 B

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are

n

 

ha

t s

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o

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ter

s

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 ein

e

En

tf

re

md

u

ng

  h

er

au

sg

es

te

llt

we

lc

he

 

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5

9

in

Hass 

ausartete 

und

welche  die  beiden Elemente

in

einem  

Zu

st

an

de

  vo

lls

tän

dig

er

 T r

en

nu

ng

  er

hie

lt .

  B

e

i be

id

en s

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lu

m

-

m

rt 

n

sc

ho

n

lan

ge

  die

 

K e

im

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d

ie

sp

äte

r zu

 

so tr

au

rig

em

 

A

us

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  k

am

en.

 

So 

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rk

rt

es

  s

ich

 

da

ss e

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A u

sb

ru

ch

 

n i

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m

ö

glic

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s

ond

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ve

rm

eid

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ar

 

d

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 .

glü

ck

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r W

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ise

 

hat

te m

a

N

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ht

get

ha

n

um

  i

hn

 

zu

 

bes

ch

re

n.

D

as

S

ch

ick

sal

  t

r ie

b

w

eit

er

u

nd

  d

ie

St

aa

ts-

m

ä

nn

er

lie

sse

n sic

h

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n.

A

ber

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lba

nie

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eg

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ie

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che

n

gan

z

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rs.

 

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M u

se

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ne

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an

ien

s

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Alb

an

es

en

w

ie 

d

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hr

ist

en

si

e

sp

rec

he

n

die

se

lbe

  S

pra

ch

e

si

e

ha

ben

 

die

se

lbe

n  S

it t

en

 

si

e

fol

gen

  den

se

lbe

G

e

brä

ue

he

n

si

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ab

en

  d

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el

ben

  T

ra

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di

tio

ne

n; s

ie

un

di

e

Ch

ri

ste

n

ha

be

n  s

ich

  n

ie

ma

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ge

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sch

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  ih

ne

n

her

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ke

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ah

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nd

er

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e F

e i

nd

sc

haf

t.

D

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chi

ed

  der

 

R

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n

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ar

n

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al

ein

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u

e

ine

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system atischen Trennung treibende

s

M

oti

v;

M

us

el

m ä

nn

er

 

un

d

C

hri

ste

n  hab

en

 

s

tet

s

mi

we

nig

en

A

us

nah

m

en

 

au

f

g

le

ich

em

 

Fu

sse

  g

ele

bt

si

ch

 

d

er

 

gl

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he

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cht

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reu

en

d

di

ese

lb

en

P

flic

hte

n

er

llen

d.

  S

s

ind

 

di

e

Be

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ng

un

ge

ke

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e

gs

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ese

lbe

n

u

nd

 

is

t

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ho

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eit

 

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he

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ehe

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od

er

  ei

nen

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all

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n z

u

w

oll

en

A

lle

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as

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ges

ag

t

ha

ben

 

be

we

ist

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ass

  e

s

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ig

u

nd

 

un

ve

rm

eid

lic

ist

de

n

Al

ba

ne

sen

 ein

e

st

ark

e

ho

m o

ge

ne

 

com pacte Reorganisation zu  bewilligen welche  m it 

den

B e-

rfn

is

sen

  u

nd 

d

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  C

ha

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kte

r

de

r B

ev

ölk

er

ung

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n E

in

k l

an

g

is

t

un

d

da

ss es

 

e

ben

so

no

thw

e

ndi

g

ist

  d

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 Lan

du

rc

r

a-

d i

ca

le

R

efo

rm

en

  in

  de

n S

tan

d

zu

 

s

etz

en

  se

ine

 

In

tel

lig

en

s

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  R

ei

cht

bu

m

sein

m

il

itä

ris

ch

e

K r

aft

  zu 

e

ntw

ic

ke

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Da

 

zu

geb

en

  mu

ss

 

d

as

das

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bef

ind

en

  d

es

 

K

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ise

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hs

  die

 

Be

din

gu

ng

 

q

u

o

 

d

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Ex

ist

en

z  A

l-

b

an

ie

ns

  u

nd

  s

ein

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W

ohl

fa

hrt

  is

t

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fo

lg

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ara

us

 

da

ss

die

 

Entw icklung  Albaniens

nicht 

allein   n ich t 

den 

Interessen

de

r

ka

ise

rlie

be

n R

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gie

run

g

en

tg e

ge

nlä

uf

t s

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der

n im

 

G

eg

en

-

th

e i

l

da

ss

  die

 

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lu

ng

  A

lb

an

ien

s

ein

  n

eu

es

E

lem

e

n t

de

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K

ftig

un

g

ei

ne 

G

a

ran

ti

e d

er

O

rd

nun

g u

nd

 

ein

e

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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6

0

C

om

pe

ns

atio

n

ü

die

  V

er

lus

te

sei

rd

m

it

de

nen

  E

u-

r

op

a  i

de

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zt

n Kr

ieg

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  das

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ich

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f k

ei

nes

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se

n A

uf

wa

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es

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Ph

ant

asi

um

 

z

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hw

er

wie

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em

  I

nte

res

se

  j

s

oga

r

v

on

  w

elc

he

r  N

ot

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en

dig

ke

it

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s fü

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ie

ka

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rli

che

 R

eg

ier

ung

 

is

mi

t E

rn

s t

n

 

die

se F

ra

ge

  z

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en

ke

n.

E

s

be

da

rf

ke

ine

s

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ähe

ren

 

Be

we

is

es

das

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  k

ai

ser

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  R

eg

ier

un

g  n

ich

ts

Be

sse

res

  t

hu

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ön

nt

als

  wi

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en

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sie

  ih

re

w

ah

ren

 In

ter

ess

en

in

Ei

nkl

an

se

tzt

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mit

  d

en

W

ün

sc

hen

 

m

it

 de

V

erla

ng

en 

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es 

a

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ani

sch

en

 V

olk

s.

S

ie

ha

t

dab

ei

  nu

r

zu

  g

ew

inn

en

  si

e

k

an

n Ni

ch

ts

da

be

i  v

er

lie

ren

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61 

XIV 

un s

tellt

sich 

uns d

ie Frag

e

entg

egen

: wel

ches

ist 

den

n di

e Org

anisa

tion,

deren

  Al

banie

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hat,  u

in

den

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zu 

kommen 

seine  locale n Ressourcen zu  

ent-

wic

keln,

  zu  g

edeih

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ie 

A ntw

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uf di

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o

ft

vers

ucht

worde

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her a

ber nur

 sc

hlech

t gelu

ngen.

 

W

eic

hen

U

m stän

den

ist

das zu

zusch

reibe

n?

Es is

t lang

e Ja

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r,

se it Gibb

on

s

chrieb

: D

as 

Inne

re A

lbanie

ns is

t wenig

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ekan

nt ,

a

ls da

s

Innere

 A fri

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Ist 

d

iese

r Satz

  etwa

pa

radox

? Im

  Ge

genth

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enn ma

n

an

sieh t,

 

was

  man

 

heute

noc

h ü b

er

un

ser 

Land

spric

ht u

nd

denkt, sind

wir

gezwungen

zu glauben, dass

Gibbon 

Recht

hat

te,

un

d dass

  die

Sach

lage

sich

keine

sweg

s geä

ndert

  hat

.

M a

n ken

nt

A

lbanie

n

nich

t, und

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um  h

at ma

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ih

m

kein

e en

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sprec

hend

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ktisch

e Org

anisa

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en k

önnen

  w

elch

e so-

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hl fü

r

di

e k

aiser

licheR

egie

rung,

 

w

ie  fü

r die

 Bev

ölkeru

ng v

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N ut

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sen

re. St

att A

lbani

en im

 

G

rosse

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nd G

anzen

 

zu

  stud

iren,

·ist m

an imm

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im D

etail

 

b

ei  gew

issen

pa

rtie l

len

F

rage

n

stehe

n geli

ehen.

D ie

  Leu

te, die

  sic

h mit

den 

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n

beschäftig ten,

kannten

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Sprache,

den

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te r,

die

T ra

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n

des

 

Volke

s ni

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 waren

 

so 

auf die

A u

skun

ft

ig

nora

n ter ode

r

inco

mpete

nter

Leute

 

a

ngewi

esen.

E ben

so-

w e

nig 

waren

  alle D

iese

in der

 L

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n den

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n sch

en

der

 B

ewoh

ner, vo

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atürli

chen

 Hilfs

quell

en de

s B o

dens

un

d vo

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rtheile

n der

  gege

nwär

tigen

  Situa

tion 

R ech

en-

sch

aft

geb

en zu kön

nen.

So  ist

es

kaum

  wu

nderb

ar,  w

enn

da

s

La

nd_..s

ich

in

  einem

  Zu

stan

de de

r No

th,

d

er

U n

zulän

g-

l

ichke

it d

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ittel, der 

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erwi

rrung

  n 

der V

erw a

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  des

 

E

lends

, de

r Ent

muth

igung

  befi

ndet.

 

Be

i de

r For

matio

n de

r

ilayet

s ha

tte

m

an

nur 

ein

Z

iel, n

ämlic

h die

  Stä

dte un

d D

örfe

r in  g

enüg

ender

  Anz

ahl 

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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62

zu 

verbinden, um   ziemlich mächtige  Populationsgruppen 

z

u  b

ild

en;

ab

er 

ma

n h

at sich

 

ni

cht

  Re

che

nsc

haf

t ge

geb

en 

wed

er

vo

n d

er 

Hom

og

enit

ät 

dies

er  G

rup

pe

noc

h

vo

n  der

V

er

schi

ede

nhe

it 

der

  Ra

cen

, d

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Sp

rac

hen

  d

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ebr

äuc

he 

u

nd 

der

S

itt

en D

ere

r, a

us

den

en 

s ie

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usa

mm

ens

etze

n. 

D

ie,

  die

  na

tur

ger

näs

s zu

sam

me

nge

hör

ten

, h

at  m

an

  get

ren

nt,

u

nd

um

ge

keh

rt  ha

t

ma

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iej

enig

en 

zu

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men

ges

chw

eis

st,

w

elc

he

ni

cht

  zu

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nge

hör

en 

und

  so

 

daz

u k

am

en, in

 

ewigem 

Widerstreit 

ihre  gegenseitigen  Kräfte 

zu

neutrali

s

ir e

n,  wo

d11

rch 

glei

chz

eiti

g je

de T

tigk

eit

  d

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Reg

ieru

ng 

b

rac

hge

legt

, d

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Ent

wic

klun

der

Hi

lfsq

uel

len d

es

L

and

es 

z

urü

ckg

eha

lten

  w

urd

e.

D

em

en

tspr

ech

end

  h

at

man

 

au

ch 

Alb

anie

in 

dre

i

V

ilay

ets

g

etre

nn

t: S

cut

ari,

Jan

nin

a u

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 Mo

nas

tir.

N

euli

ch 

h

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e

ine

  n

eue

  V

ertb

eilu

ng 

vo

rgen

om

me

n

und

  da

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Vi

laye

t  v

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Ko

sso

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  zu

sam

me

nge

setz

t a

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de

n Sa

ndja

ks:

 

Pr

isti

na,

No

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Baz

ar

Pr

isre

n,

Us

kub

  D

ebr

Nis

ch 

und

 

Ch

ark

eui

, g

eb

ilde

t. 

M

ona

stir

wu

rde

  o

hne

  e

rsic

htlic

hen

 

G

run

d  m

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Sa

lon

iki

ver

bun

den

.

Da

s Vi

lay

et

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on Ja

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t g

ebil

det

wo

rde

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dem

 Sa

nd ja

k

Jan

nin

a,  aus

 

Pre

veza

,

A

rg i

ro -

Ca

stro

  B

era

t u

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Lar

issa

Au

f d

iese

  W

eise

  sin

N

isch

  un

Cha

rke

u i,

  die

  de

r M

eh

rzah

l  n

ach

  vo

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ulg

are

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bew

oh

nt 

s i

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un

d

ovi

-Ba

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  w

elc

hes

  st

ets

ein

  T

heil

 

Bosniens  war 

mit

einer Provinz des  oberen Albaniens  ver

b

und

en 

wor

den

, u

nd 

eben

so

ist

Lar

issa

, e i

n L

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 Th

essa

lien

s, 

m

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Unt

eral

ban

ien

  zu

sam

men

gew

orf

en 

wo

rde

n. 

N

ach

  un

ser

er

An

sich

t h

ätte

  di

e E

inth

eil

ung

  Al

ban

iens

 

in

  dr

ei  V

ila

ye t

 

sch

on 

gen

ügt

, u

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oh

ltha

eine

r

glei

cbm

äss

ige

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erw

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ung

  un

glic

h z

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ac

hen

.

D

as 

a

lte A

xio

m,

de

r alte 

S

atz

 : 

div

ide

  t

imp

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 "

'

hat

  sic

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ber

leb

t

der

Zug 

der

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geht 

nach Vereinigung,

u

nd 

jede

r e

rsu

ch

zu 

entz

wei

en,

hrt

ni

cht

  zu

r K

raf

t,

son

der

n w

end

et

in

  sei

nem

  R

esu

ltat

d ie

  K

raf

t zu

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 ern

ich

tu

ng.

W

ir

hab

en

  n

icht

  nö

tbig

,

bes

ond

ers

  zu

  er

wäh

nen

,

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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6

3

 

dass dieses  letztere  Resulta t e rre ich t  is t; 

es 

ist 

klar 

und  

d

e

ut

li

ch

 

r

J

ed

e

n

de

r

se

h

en

 

w

il

l.

 

E

in

e

 

la

ng

e

 

un

d

  t

ra

u

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ge

 

E

rf

a

hr

u

ng

 

le

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rt

  u

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s

 

da

s

s

s

e

it

de

m

 

A

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se

in

al

te

  F

o

rm

 d

e

r

V

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tu

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ge

n

o

m

m

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itd

e

m

 e

in

 

dr

ei

  P

ro

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vo

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  L

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ut

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re

gi

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d

 

di

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da

s

 

L

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d

 

d

ie 

S

p

ra

ch

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d

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S

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te

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de

r

  B

e

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hn

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n

ic

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k

en

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-

d

as

  a

nd

 

vi

el 

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o

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se

in

em

  G

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z

 

se

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r

K

ra

f

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s

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R

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ht

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um

  s

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ne

m

 

ob

i

st

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d

 

ve

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re

n

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D

ie

 

G

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tz

e

 

des 

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zi

mat 

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welche 

man 

zu 

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rs

ch

ie

d

en

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n

M

ale

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  e

in

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uf

üh

r

en

 

ve

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su

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t

  h

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ke

i

ne

 

W

u

rz

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im

  L

a

nd

e

 

fas

se

n

 

k

ö

n

n e

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da

 

st

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s

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  T

h

ä

ti

g k

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it

 

d

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in

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n G

o

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rn

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ur

du

rc

h

 

d

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  T

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ä

ti

gk

e

it

D

e

ss

en

 

b

ra

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ge

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eg

w

u

rd

e

 

de

i

hn

  zu

 

er

se

t

ze

n

  k

a

m

.

D

ie

 

ei

ne

n

 

w

ar

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R

e

a

ct

io

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ai

re

 

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nu

in

 

de

r

 

V

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rg

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g

en

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rz

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gl

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es

 

s

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he

n

 

d

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  A

n

de

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st

ür

m

te

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vo

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  u

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d

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än

g

te

n

z

u  N

eu

e

-

r

u

n

ge

n

 

w

el

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Alle 

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Eintracht  der  Brüderlichkeit 

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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6

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welche 

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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6

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nehmen wir

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das 

albanische  Volk 

zu 

verbreiten  indem  wir

zeigten 

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gegen 

seine  Beleidiger  vertheidigen  w ir haben 

ibm 

Gerech-

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8/19/2019 Wassa Effendi (auth.)-Albanien und die Albanesen_ Eine historisch - kritische Studie-Springer Berlin Heidelberg (1879)

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68

Scepter

S. M . de

s Sultans.

 

Ja 

wir

würden

sog r Alban

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lieber

sterb

en sehen  als

zerstücke

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barn.

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uns

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ter hinter

liessen.

Wir

 

wolle

n sie he

ilig halten.

Ist

die

ses Verla

ngen  ung

erecht

so möge

man

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bew

eisen. 


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