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Wandel der Ergotherapie · Change in occupational therapy- a comparison of the standard textbooks...

Date post: 06-Nov-2019
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HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Studiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie Bachelor-Arbeit Wandel der Ergotherapie- Ein Vergleich der „zentralen westdeutschen Lehrbücher“ von 1959 bis 2007 Erstprüferin: Prof. Dr. Ulrike Marotzki Zweitprüferin: Kathrin Reichel, MSc Modulnummer: 2.4 Helen Karla Fricke 6. Semester Matrikel-Nr.: 459826 Tiestr. 9 31171 Nordstemmen Tel.: 05069 7531 E-Mail: [email protected] Datum: 27. 01. 2009
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HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit Studiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie

Bachelor-Arbeit

Wandel der Ergotherapie-

Ein Vergleich der „zentralen westdeutschen Lehrbüch er“

von 1959 bis 2007

Erstprüferin: Prof. Dr. Ulrike Marotzki Zweitprüferin: Kathrin Reichel, MSc Modulnummer: 2.4 Helen Karla Fricke 6. Semester Matrikel-Nr.: 459826 Tiestr. 9 31171 Nordstemmen Tel.: 05069 7531 E-Mail: [email protected] Datum: 27. 01. 2009

Helen Karla Fricke [email protected]

Wandel der Ergotherapie- Ein Vergleich der „zentral en

westdeutschen Lehrbücher“ von 1959 bis 2007

Die Ergotherapie befindet sich in einem stetigen Wandel. Dieser

Wandel kann beispielsweise anhand einer Betrachtung der zentralen

ergotherapeutischen Lehrbücher nachvollzogen werden.

Diese Thesis beschäftigt sich mit diesen Veränderungen anhand

eines Vergleiches der zentralen ergotherapeutischen Lehrbücher von

Jentschura (1959, 1974) und Janz (1979); Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn (1999,2000, 2007).

Der Vergleich der zentralen Lehrbücher findet unter Betrachtung der

ablenkenden, der funktionalen und der lebensweltzentrierten

Ausrichtung der Ergotherapie statt; Mit der Fragestellung ob und in

wie fern die Ausrichtungen thematisiert werden und ob eine

Entwicklung deutlich wird.

Durch diese Literaturarbeit wird dem Leser ein historischer Rückblick

über die sechs verschiedenen Lehrbücher und deren Entwicklung

gegeben. Es zeigt sich ein deutlicher Wandel. Das erste Buch von

Jentschura (1959) zeigt eine ablenkende Ausrichtung. In den beiden

folgenden Werken von 1974 und 1979 überwiegt die funktionelle

Ausrichtung. In den aktuellen Lehrbüchern von Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn (1999, 2000, 2007) wird neben der

funktionsorientierte zunehmend auch die lebensweltzentrierte

Ausrichtung thematisiert.

Zukünftig ist anzunehmen, dass Letztere innerhalb der zentralen

Lehrbücher mehr Raum einnehmen wird, wobei auch die ablenkende

und die funktionelle Ausrichtung – ggf. mit anderen Schwerpunkten –

weiterhin thematisiert werden wird.

Schlüsselwörter: Wandel, zentrale Lehrbücher, ablenkende,

funktionelle und lebensweltzentrierte Ausrichtung

Helen Karla Fricke [email protected]

Change in occupational therapy- a comparison of the standard

textbooks used in West Germany from 1959 to 2007

Occupational therapy is in a constant state of change. This can be seen for example by an examination of the standard textbooks in occupational therapy.

This bachelor thesis analyses the changes in occupational therapy by comparing the textbooks written by Jentschura (1959, 1974) and Janz (1979); Scheepers, Steding-Albrecht and Jehn (1999, 2000, 2007).

The focus of the comparison is the emphasis on the diversionary, the functional and the environment-centered approach. The main question is whether and to what extent the diversionary, functional and environment-centered approaches appear in the principal textbooks and whether any development becomes apparent.

In the course of this textbook analysis, the reader gains a historical perspective as well as an insight into the six textbooks and their development.

An obvious change can be observed. The first book, written by Jentschura (1959), shows a diversionary approach. The two following works (1974, 1979) are predominantly functional in their approach. In the current books by Scheepers, Steding-Albrecht and Jehn (1999, 2000, 2007) the environment-centered approach is presented increasingly alongside the functional approach.

It is expected that in the future the environment-centered approach will grow in importance in the occupational therapy textbooks even though the diversionary and the functional approaches will continue to be topics, possibly with new key aspects of activity.

Keywords: change, standard textbooks, diversionary, functional and environment-centered approach

1 Einleitung ............................................................................................. 2

2 Kontext der zentralen ergotherapeutischen Lehrbücher ....................... 4

2.1 Vorstellung der Bücher ................................................................. 4

2.2 Geschichtliche Zuordnung und Definition ...................................... 7

3 Ausrichtungen der Ergotherapie ........................................................ 10

3.1 Ablenkende Ergotherapie ........................................................... 12

3.2 Funktionelle Ergotherapie ........................................................... 13

3.3 Lebensweltzentrierte Ergotherapie ............................................. 16

3. 4 Zusammenfassung ..................................................................... 17

4 Vergleich der zentralen ergotherapeutischen Lehrbücher .................. 19

4.1 Vergleich von Format und Aufbau ............................................... 19

4.2 Analyse der zentralen Lehrbücher anhand der ergotherapeutischen Ausrichtungen ........................................... 21

5 Diskussion ......................................................................................... 31

6 Ausblick ............................................................................................. 37

2

1 Einleitung

Die Ergotherapie befindet sich in einem stetigen Wandel. Dieser Pro-

zess wird unter anderem anhand der konstanten Aktualisierung des

zentralen Lehrbuches deutlich. Das erste Buch erschien 1959 von

Jentschura. Das aktuelle Buch wurde 2007 von Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn herausgegeben. Auch von weiteren Autoren sind

ergotherapeutische Lehrbücher geschrieben worden1. Diese Thesis

bezieht sich ausschließlich auf die ergotherapeutischen Lehrbücher

von Jentschura und Janz; Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn, da

diese als die zentralen ergotherapeutischen Lehrbücher angesehen

werden (vgl. Hack, 1999, S. 205; Scheepers, Steding-Albrecht&

Jehn, 2007, S. V). Diese Bücher stehen im Kontext der jeweiligen

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Ein enger Zusammenhang

zwischen den Inhalten der Bücher und der ergotherapeutischen Be-

rufsausübung scheint daher naheliegend. Bisher wurden keine Arbei-

ten veröffentlicht, welche sich mit den Veränderungen der Buchinhal-

te beschäftigen, die innerhalb der sechs Überarbeitungen und Neu-

auflagen zwischen 1959 und 2007 stattfanden.

Die zentralen Lehrbücher tragen einen Teil zu den Ansätzen, Grund-

gedanken und Methoden der arbeitenden Ergotherapeutinnen2 bei,

da die Nutzung dieser Werke besonders in der Ausbildung empfoh-

len wird. Ebenso repräsentieren sie als zentrales Lehrbuch die Ergo-

therapie nach außen.

In jüngster Zeit setzen sich Autoren zunehmend mit der ergothera-

peutischen Geschichte auseinander, um die Wurzeln der Ergothera-

pie und deren Entwicklung näher zu beleuchten. Publikationen, die in

diesem Zusammenhang zu nennen sind und auf die sich die folgen-

den Ausführungen beziehen, sind von der Pädagogin und Ergothe-

1 Bspw. Schücking und Huchthausen (1961, o. S.), Weißbach und Weißbach (1966, o.S.) und Presber und de Nevè (1997). 2 In dieser Ausarbeitung wird die weibliche Form für Therapierende verwendet, da der Anteil der Kolleginnen gegenüber den Kollegen innerhalb der Thera- pieberufe deutlich größer ist. Für Patienten, Leser etc. findet die männliche Form Verwendung. Selbstverständlich sind jeweils auch die Vertreterinnen und Vertreter des anderen Geschlechts gemeint.

3

rapeutin Dr. Giesela Beyermann (2001) und den Ergotherapeutin

Prof. Dr. Ulrike Marotzki (2004). Dr. Manfred Marquardt schrieb im

Auftrag des Deutschen Verbands für Ergotherapie (DVE) bezüglich

des Verband-Jubiläums 2004 eine Publikation über die Geschichte

der Ergotherapie. Auch auf die Bachelorarbeit von der Ergotherapeu-

tin Reick (2004) wird zurück gegriffen. Letztere stützt sich auf das

Interview zweier Ergotherapeutinnen der ersten ergotherapeutischen

Generation.

Beyermann (2001) und Marotzki (2004) stellen in ihren Arbeiten drei

unterschiedliche ergotherapeutische Ausrichtungen dar, nach denen

behandelt wurde und wird. Diese können mit ablenkender, funktionel-

ler und lebensweltzentrierter Ausrichtung betitelt werden. Diese Aus-

richtungen werden im dritten Kapitel ausführlich dargestellt. Sie bil-

den die Kriterien, auf deren Grundlage die zentralen Lehrbücher in

dieser Thesis miteinander verglichen werden. Die vorliegende Arbeit

beschäftigt sich mit der Frage: „Werden in den ‚zentralen westdeut-

schen Lehrbüchern’ der Ergotherapie von 1959 bis 2007 ablenkende,

funktionelle und lebensweltzentrierte Ausrichtungen und Entwicklun-

gen deutlich?“.

Einführend werden die ergotherapeutischen Lehrbücher vorgestellt

und ein historischer Überblick im Zusammenhang zu den jeweiligen

Definitionen des Berufsbildes gegeben (Kapitel zwei). Im dritten Ka-

pitel werden die drei oben erwähnten Ausrichtungen beschrieben

und die zentralen Lehrbücher anschließend auf dieser Basis mitei-

nander verglichen (Kapitel vier). Im fünften Kapitel werden unter-

schiedliche Aspekte der zentralen Lehrbücher diskutiert. Und ab-

schließend im sechsten Kapitel ein Ausblick gegeben.

4

2 Kontext der zentralen ergotherapeutischen Lehrbüc her

Dieses Kapitel soll einen ersten Überblick zu den zentralen Lehrbü-

chern geben. Dem Leser wird ein Einstieg in die Thematik ermög-

licht, indem die Bücher anhand der Titel, Autoren und Vorworte be-

trachtet und dargestellt werden (2.1). Eine geschichtliche Zuordnung

und die jeweils aktuelle Berufsdefinition runden das Bild ab (2.2).

An dieser Stelle eine kurze Erläuterung: Bei den Büchern von 1959

und 1974 war Jentschura allein Herausgeber, das 1979er Werk

brachte er in Zusammenarbeit mit Janz heraus. Im weiteren Verlauf

werden beide Autoren gemeinsam genannt, wenn diese drei Bücher

insgesamt beschrieben werden. Bei genauer Sichtung wurden keine

relevanten Unterschiede zwischen dem ersten Buch von Scheepers,

Steding-Albrecht und Jehn (1999) und ihrer zweiten Ausgabe deut-

lich, daher wird die 2000er Ausführung nicht mit aufgegriffen. Im wei-

teren Verlauf wird von fünf Lehrbüchern berichtet. Die einzelnen Ka-

pitel der zentralen Lehrbücher sind im Anhang aufgeführt (Anhang I).

Außerdem wurde eine Tabelle erstellt, um den Vergleich der Kapitel

zu visualisieren (Anhang II).

2.1 Vorstellung der Bücher

Das erste ergotherapeutische Lehrbuch schrieb Privat-Dozent Dr.

Günther Jentschura. Es wurde 1959 unter dem Titel „Beschäfti-

gungstherapie. Einführung und Grundlagen“ (Jentschura, 1959, o.

S.) herausgegeben. Das Vorwort des ersten Buches wurde von Prof.

Dr. Lindemann verfasst. Er stellt den neuen Therapiezweig vor und

gibt einen allgemeinen Überblick. Lindemann spricht von angestreb-

ter „Vervollkommnungen“ (ebd., 1959, S. III) des Berufes durch mehr

Erfahrung der Therapeutinnen, bspw. in Bereichen der Rehabilitati-

on. Es werden wünschenswerte Charaktereigenschaften einer ange-

henden Beschäftigungstherapeutin3 dargestellt.

3 Jentschura verwendet in der ersten und den beiden Folgenden Ausgabe (1974; 1979) die weibliche Form für Beschäftigungstherapeutin „… da diese Tä- tigkeit vornehmlich ein Frauenberuf ist … “ (Jentschura, 1959, S. 4). Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn verwenden ohne Erläuterung die männliche Form.

5

Das erste Buch wurde von Jentschura überarbeitet, die zweite Aufla-

ge erschien 1974 unter geändertem Titel: “Beschäftigungstherapie.

Grundlagen und Praxis“. Jentschura verweist im Vorwort der zweiten

Fassung auf Änderungen im funktionellen Bereich und Kürzungen

bei den Techniken der Beschäftigungstherapie. Das Bestreben, mo-

derne Aspekte darzustellen und die Entwicklung des Berufes stehen

in der zweiten und dritten Ausgabe im Vordergrund.

Die dritte Auflage des Lehrbuches wurde 1979 mit dem Titel „Be-

schäftigungstherapie. Grundlagen und Praxis in 2 Bänden“ 4 (Jent-

schura& Janz, 1979, o. S.) gedruckt. Prof. Dr. Hans-Werner Janz ist

zweiter Herausgeber, er hat bereits an den ersten beiden Büchern

mitgewirkt. Im Vorwort verweisen die Autoren auf die fortschrittliche

Überarbeitung der Ausgabe von 1974. Aufgrund der Umgestaltung

verschiedener Kapitel wird das dritte Buch in zwei Bänden heraus-

gegeben. Dadurch sei auf Kürzungen weitgehend verzichtet worden

(Jentschura& Janz, 1979, o. S.).

Die erste Auflage des heutigen Lehrbuches „Ergotherapie. Vom Be-

handeln zum Handeln. Lehrbuch für die theoretische und praktische

Ausbildung“ (Scheepers et al., 1999, o. S.) erschien 1999. Es wurde

von der Ergotherapeutin Clara Scheepers, der Dipl. Psychologin und

Ergotherapeutin Ute Steding-Albrecht und Peter Jehn, der unter an-

derem Dozent an einer Ergotherapieschule ist, geschrieben.

Im Vorwort der Neuauflage werden vor allem die Veränderungen im

ergotherapeutischen Berufsfeld seit 1979 und die Professionalisie-

rungsbestrebungen betont. Erstmals werden der geschichtliche Hin-

tergrund und die Entstehung des Berufes dargestellt. Die aktuelle

Ausgabe erschien 2007 unter dem Titel: „Ergotherapie. Vom Behan-

deln zum Handeln. Lehrbuch für Ausbildung und Praxis“ (Scheepers

et al., 2007, o. S.). Das Vorwort dieser Fassung stellt die akademi-

sche Entwicklung der Ergotherapie in den Mittelpunkt. Es stechen

neue Begrifflichkeiten wie Qualitätssicherung, Berufsprofilierung, Cli-

4 Bei einer Unterteilung wird der ersten Band mit A gekennzeichnet und der zweite mit B.

6

nical Reasoning, ICF5 und evidenzbasierte Praxis hervor. Die Auto-

ren beschreiben eine Teilung der Ergotherapeutinnen in zwei Berei-

che; es gebe eher praktisch und eher theoretisch fundierte Ergothe-

rapeutinnen (Scheepers et al., 2007, V).

Besonders prägnant ist die Veränderung der Berufsbezeichnung.

Jentschura und Janz weisen in den Vorworten von 1974 und 1979

auf den Begriff ‚Ergotherapie6‘ hin, geben hier aber an, weiterhin von

‚Beschäftigungstherapie‘ zu sprechen. Allerdings taucht der Begriff

‚Ergotherapeutin‘ besonders in dem psychiatrischen Teil ebenfalls

auf (vgl. bspw. Janz, 1979, S. VII; S. 16). 1999 nimmt dann ohne

weitere Erklärung ‚Ergotherapie‘ diesen Platz ein. Eine kurze Erklä-

rung zu der Änderung von ‚Beschäftigungstherapie’ zu ‚Ergotherapie’

erfolgt im Anhang III.

Wie bereits durch die Titel zu erkennen ist, werden in den ersten vier

Lehrbüchern gezielt Lesergruppen angesprochen. Neben Schülerin-

nen und Berufserfahrenen richten sich Jentschura und Janz auch an

berufsverwandte Leser wie Ärzte und Sozialarbeiter. Diese zählen

Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn nicht mehr explizit mit auf. In

der aktuellen Fassung von 2007 ändern sie den Titel und nehmen

den Zusatz ‚Praxis‘ wieder mit auf, welcher schon bei der zweiten

und dritten Ausgabe von Jentschura und Janz im Titel steht. Sie be-

ziehen auch die arbeitenden Ergotherapeutinnen mit ein. Eine spezi-

fische Zielgruppe sticht 2007 im Vorwort nicht hervor. In den Ausga-

ben von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn steht der Zusatz

„Vom Behandeln zum Handeln“, dieser kann als ihre Grundidee von

Ergotherapie gedeutet werden.

Das Vorwort der ersten Ausgabe ist mit eineinhalb Seiten im Ver-

gleich zu den anderen Büchern sehr umfangreich. Die folgenden

Ausgaben sind hier deutlich reduziert. Mit der Länge von einer Seite

ist das Vorwort der aktuellen Ausgabe wieder umfassender. Hier

müssen die unterschiedlichen Formate der Bücher beachtet werden, 5 ICF= International Classification of Functioning, Disability and Health 6 Seit 1965 wird über eine Änderungsergänzung in „Beschäftigungstherapie (Ergo- therapie)“ diskutiert (Miesen, 2004. S. 35). 01.01.1999 tritt die Namensän- derung in „Ergotherapie“ in Kraft (ebd., S. 41).

7

die im Kapitel 4.1 dargestellt werden. Dies lässt besonders bei der

ersten und der aktuellen Auflage auf einen erhöhten Aufklärungs-

und/ oder Erklärungsbedarf schließen.

2.2 Geschichtliche Zuordnung und Definition

Die Umgestaltungen der Bücher lassen sich teilweise auf historische

und gesellschaftliche Veränderungen zurück führen. Daher folgt eine

geschichtliche Zuordnung der Bücher in den Gesamtkontext. Diesem

wird die jeweils aktuelle Definition zugeordnet, um die aktuelle Sicht-

weise auf die Ergotherapie zu spiegeln.

Der Beginn der Ergotherapie in Deutschland ist geprägt von den

Auswirkungen des zweiten Weltkrieges. In der Nachkriegszeit ent-

sandte England eine Ergotherapeutin in die britische Besatzungszo-

ne Deutschlands, um die ergotherapeutischen Grundideen im Rah-

men der Rehabilitation zu vermitteln (Marquardt, 2004, S. 12f.).

1953 wurde die staatliche Anerkennung zur Beschäftigungstherapeu-

tin erlassen. In diesem Jahr wird die erste Ausbildungsstätte für Er-

gotherapeutinnen, das Annastift in Hannover, eröffnet (ebd., S. 26).

Das erste ergotherapeutische Lehrbuch erschien sechs Jahre später.

Jentschura (1959) definiert7 in der Einleitung des ersten Lehrbuches

die Beschäftigungstherapie folgendermaßen:

Unter Beschäftigungstherapie verstehen wir jede Art geistiger oder körperlicher Betätigung des Kranken, die zu seiner Gesundung beiträgt. Sie wird vom Arzt verordnet und von der Beschäftigungstherapeutin geleitet. Die Beschäftigungs-therapeutin reiht sich also neben der Krankengymnastik und der Arbeitstherapie als Behandlungsmethode für den kranken Menschen in das Wiedereingliede-rungsverfahren (Rehabilitation) ein (ebd., S. 1).

Durch das Wirtschaftswunder der 60er Jahre wurde die Entwicklung

des Gesundheitssystems und der Gesundheitsberufe in hohem Ma-

ße positiv beeinflusst. Der Therapiebedarf stieg deutlich, da neben

Erkrankungen wie Kinderlähmung und Zerebralparesen die Behand-

lung von psychischen Erkrankungen und sogenannten „Contergan-

Kindern“ in den Vordergrund traten. Das sich verändernde offenere

7 Die Definitionen/ Beschreibungen sind teilweise gekürzt, die kompletten Ver- sionen sind im Anhang IV verzeichnet.

8

Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderungen wirkte sich eben-

falls positiv auf den Beruf aus. In diesem Bereich wurden vermehrt

rehabilitative Maßnahmen in Anspruch genommen (Marquardt, 2004,

S. 68ff). So erfolgte eine Weiterentwicklung des beschäftigungsthe-

rapeutischen Berufes. 1965 wurde ein Informationsblatt zur Beschäf-

tigungstherapie von 1958 überarbeitet und aktualisiert. Unter ande-

rem heißt es hier:

Die Beschäftigungstherapie nimmt heute unter den modernen Behandlungsar-ten einen fest umrissenen Platz ein. … Er [der Therapeut, A. d. Verf.] bedient sich … aller Form der Betätigung … um die schöpferischen Kräfte des Unter-bewusstseins zu wecken, dem Kranken zur inneren Ruhe zu verhelfen, Fehlhal-tungen der Persönlichkeit vorzubeugen und somit den Gesundheitsvorgang nachhaltig zu unterstützen (Marquardt, 2004, S. 80).

Die 70er Jahre waren geprägt von der Psychiatrie-Enquête. Diese

wird im Anhang V näher erläutert. Die deutlichen Mängel in dem psy-

chiatrischen Fachbereich sollten durch veränderte Strukturen und

vermehrte Ausbildung und Einstellung von Fachkräften behoben

werden (Marquardt, 2004, S. 98ff.). 1976 erschien ein neues Berufs-

gesetz, 1977 wurde die neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung

verabschiedet.

In den zentralen Lehrbüchern von 1974 und 1979 wird Beschäfti-

gungstherapie nicht explizit definiert. In den Blättern zur Berufskunde

der Anstalt für Arbeit von 1987 wird der Beruf nun wie folgt darges-

tellt:

Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, auch Ergotherapie genannt, ist eine vom Arzt verordnete Heilmaßnahme. … Sie hat begleitend zu anderen therapeuti-schen Maßnahmen, die Wiederherstellung oder erstmalige Herstellung verlo-rengegangener [sic] oder noch nicht vorhandener körperlicher, geistiger oder seelischer Funktionen zum Ziel. Dabei ist das übergeordnete Ziel das Erreichen der größtmöglichen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit im Leben (Mar-quardt, 2004, S. 125).

Die Behandlung von Tuberkuloseerkrankten stellte ein großes Tätig-

keitsfeld innerhalb der Beschäftigungstherapie dar und wurde in den

drei Büchern von Jentschura und Janz beschrieben. Durch die flä-

chendeckende Impfung gegen Tuberkulose wurde diese in den

1980er Jahren weitestgehend eingedämmt. Somit verschwand die-

ses Tätigkeitsfeld aus der Beschäftigungstherapie. Heute ist die An-

9

steckungsgefahr in westeuropäischen Ländern sehr gering (vgl.

Deutsches Hygiene Museum Dresden, 1995, o.S.; AOK, 2008, o. S.).

1998 veröffentlichte der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V.

eine neue Definition:

Ergotherapie beruht auf medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlage und ist ein ärztlich zu verordnendes Heilmittel. Ergotherapie kommt zum Einsatz bei Menschen jeden Alters mit motorisch-funktionellen, senso-motorisch-perzeptiven, neuropsychologischen und/ oder psychosozialen Störungen. Ziel der Ergotherapie ist der spezifische Einsatz ausgewählter Aktivitäten, um Aus-wirkungen von Krankheit und Behinderung zu analysieren und zu behandeln (Hölzl, 1998, S. 120).

1999 brach eine neue Ära an: zeitgleich zu der Änderung der Be-

rufsbezeichnung von Beschäftigungs- und Arbeitstherapie in Ergo-

therapie wurde die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung überarbei-

tet, diese trat 2000 in Kraft (Hagedorn, 2004, S. 4). Außerdem er-

schien das vierte zentrale Ergotherapie-Lehrbuch, welches sich deut-

lich von den vorherigen unterschied. Eine direkte Definition wurde

hier nicht aufgenommen, Scheepers (1999a) schrieb in dem Kapitel

„Ergotherapie heute“:

Als anerkanntes Heilmittel wird der Ergotherapie eine tragende Bedeutung in der stationären und ambulanten Versorgung insbesondere chronisch Kranker und schwer Behinderter sowie in der Frühförderung zugemessen. … Ziele ergo-therapeutischer Versorgung sind die Wiedergewinnung von Selbstständigkeit und Lebensqualität zur eigenverantwortlichen Bewältigung des Alltags (ebd., S. 25).

Mit der Jahrtausendwende fand auch in der Akademisierung eine

Wende statt. Zum Sommersemester 2001 wurde der erste Studien-

gang für Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie an der Fach-

hochschule in Hildesheim eröffnet (Marquardt, 2004, S. 171).

2003 wurde die Definition erneut überarbeitet: Ergotherapie begleitet, unterstützt und befähigt Menschen, die in ihren all-täglichen Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkungen bedroht sind. Diesen Menschen soll es ermöglicht werden, für sie bedeutungsvolle Betätigung in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer Umwelt durchführen zu können. Ziel der Ergotherapie ist es, Betätigung zu erreichen. Gleichzeitig wird Be-tätigung als therapeutisches Medium eingesetzt (Miesen, 2004, S. 157).

10

In dem Lehrbuch von 2007 werden unterschiedliche Definitionen

aufgezeigt, die Aktuelle befindet sich nicht darunter (vgl. Götsch,

2007, S. 5f.). Die aktuelle Definition vom DVE 2007 lautet folgender-

maßen:

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persön-lichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umwelt-anpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im All-tag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen (DVE, o. J. a, o.S.).

3 Ausrichtungen der Ergotherapie

In der Literatur wird die Entwicklung der Ergotherapie in drei Phasen

dargestellt. Beyermann (2001, S. 277) betitelt diese mit „Beschäfti-

gung“ von 1953- 1977, „Medizinalisierung“ von 1977 bis in die

1980er Jahre und seit den 1980er Jahren mit „Methodisierung“. Ma-

rotzki (2004) nimmt eine ähnliche - aber weniger konkrete - Zeitein-

teilung vor, sie spricht von einer Pendelbewegung:

Von der eher ganzheitlichen zu reduktionistischen Ansätzen und erst in den siebziger Jahren mit der systematischen Reflexion der berufsinternen Entwicklung wieder zu einer eher ganzheitlichen Orientierung mit entspre-chenden Konzepten (ebd., S. 34).

Die Tradition des ergotherapeutischen Berufes wird im Bereich der

Aktivitäts- und Partizipationsebene gesehen. Laut Hagedorn (2004a,

S. 2ff.) sei die Relevanz, Betätigung individuell auf die Patienten ab-

zustimmen, den Praktikern immer bewusst gewesen. Dennoch sei

eine Orientierung an der Medizin erfolgt. Eine neue Sichtweise, nach

welcher die Ergotherapeutinnen die Handlungsfähigkeit des Men-

schen im Zentrum sehen, gewinne nun an Relevanz für den Beruf.

Das Unvermögen des Individuums - aufgrund bestimmter Symptome

- für ihn relevante Rollen und Aufgaben vollständig erfüllen zu kön-

nen, stehe im Vordergrund. Die Symptome an sich würden eher

zweitrangig behandelt werden (vgl. Hagedorn, 2004, S. 2f.; Schmidt&

Winkelmann, 2001, S. 10ff.).

11

Diese Aspekte beschreiben die Entwicklung der praktisch arbeiten-

den Ergotherapeutinnen. Wie in der Einleitung erläutert, scheint die

Ausbildung und Ausübung des ergotherapeutischen Berufes in ei-

nem engen Kontext zu den zentralen Lehrbüchern zu stehen. Diese

beziehen sich auf die jeweilige Ausbildungs- und Prüfungsverord-

nung (vgl. Scheepers et. al, 1999, S. V). Hack (1999, S. 205) be-

schriebt die dritte Ausgabe 1979 als „unangefochten einziges Lehr-

buch“ und im Vorwort wird die 2007er Fassung als „Standardwerk

der Ergotherapie“ (Scheepers et al., 2007, S. V) dargestellt.

In dieser Thesis soll festgestellt werden, ob die drei Ausrichtungen in

den Inhalten der Lehrbücher wieder zu finden sind. Zur deutlichen

Unterscheidung der drei Phasen werden die Begriffe ablenkende,

funktionelle und lebensweltzentrierte Ergotherapie in dieser Arbeit

verwendet. Mit ablenkender und funktioneller Therapie werden die

gewählten Begrifflichkeiten der Bachelorarbeit von Reick (2004) auf-

gegriffen. Die ablenkende Therapie wird in anderen Quellen auch als

Beschäftigungstherapie bezeichnet. Beyermann (2001, S. 267f.) ord-

net die funktionelle Therapie zeitlich der „Medizinalisierung“ von 1977

bis in die 1980er Jahre zu. Historisch zeichnet sich ein früherer Be-

ginn ab, dieser wird im folgenden Kapitel skizziert. Die Bezeichnung

der lebensweltzentrierten Therapie lehnt sich an die Dissertation von

Marotzki (2004, o.S.). Mit dieser Formulierung, die sich an die „Me-

thodsierung“ (Beyermann, 2001, S. 34) seit den 1980er Jahren an-

schließt, soll der ganzheitliche Blick auf den Klienten dargestellt wer-

den.

Im Folgenden werden die drei Ausrichtungen der ablenkenden, funk-

tionellen und lebensweltzentrierten Ergotherapie näher beschrieben,

da sie die Kriterien für den anschließenden Vergleich der Lehrbücher

(vgl. 4) darstellen.

12

3.1 Ablenkende Ergotherapie

Als historischer Vorläufer der ergotherapeutischen Therapiekonzepte

ist unter anderem das Moral Treatment und die Arts and Craft Bewe-

gung zu nennen. Entscheidende Elemente waren schon hier das

Prinzip der Ablenkung und Abwechslung (Marotzki, 2004, S. 30). Im

Anhang VI und VII befindet sich eine kurze Zusammenfassung. Das

Moral Treatment und die Arts and Craft Bewegung werden in der

Dissertation von Marotzki (2004) und der Bachelorarbeit von Reick

(2004) ausführlich beschrieben. Reick hat in diesem Rahmen Nico-

laus und Witte interviewt, zwei Ergotherapeutinnen der ersten Stun-

de.

Die ablenkende Ergotherapie wird in der Literatur recht unterschied-

lich beschrieben. Laut Beyermann war „ein sinn- und lustvoller Zeit-

vertreib ... schon viel im Rahmen eines Krankenhaus- und Rehabili-

tationsalltags“ (Beyermann, 1994, zit. n. Beyermann, 2001, S. 19).

Optimaler Weise wurde dieser Zeitvertreib durch die Therapie er-

reicht.

In anderen Quellen werden der ablenkenden Therapie weitere Wir-

kungen zugesprochen: Laut Marquardt (2004) trugt sie zu der „Wie-

derherstellung der Gesamtpersönlichkeit“ (ebd., S. 21) bei. Der orga-

nisierende Effekt von handwerklichen Arbeiten wurde mit dem Ziel

eingesetzt, Klienten von negativen Gedanken abzulenken und diese

in gesündere Bahnen zu leiten. Daraus erfolgte eine Veränderung im

Verhalten, die Gedanken wurden in einen realen Bereich kanalisiert

und die Klienten konnten dadurch wieder aktiv am Alltag teilnehmen.

Ein weiterer Punkt war die Stärkung des Selbstvertrauens, welches

teilweise auch durch den Verkauf der entstanden Werkstücke er-

reicht wurde. Die Therapie war produktorientiert (vgl. Beyermann,

2001, S. 285; Marotzki, 2004, S. 30ff.; Marquardt, 2004, S. 21;

Schmiedt & Winkelmann, 2001, S. 22). Durch die Erfahrungen mit

verschiedenen Techniken, Materialien und Medien wurde zur Hobby-

findung beigetragen. Im Idealfall entstand daraus sogar eine Mög-

lichkeit etwas zum Lebensunterhalt beizusteuern (Marotzki, 2004, S.

31). Dabei stand die individuelle Förderung im Vordergrund.

13

Bei fortgeschrittenem Therapieerfolg wurden die Entwicklungswege

gemeinsam im Dialog mit dem Patienten besprochen (Marotzki,

2004, S. 33). Die Therapie wurde überwiegend diagnoseunabhängig

betrachtet und richtet sich vor allem an chronisch Kranke (vgl. Ma-

rotzki, 2004, S. 31; Reick, 2004, S. 35; S. 136). Nicolaus (Ergothera-

peutin der ersten Generation, Interviewpartnerin von Reick) be-

schreibt die ablenkende Therapie im Interview als „alte Art von Be-

schäftigung“ (Reick, 2004, S. 136), Nicolaus betrachtet sie als „origi-

näre[n] Inhalt“ (ebd.).

Zusammenfassend wird deutlich, dass das Handwerk die Basis der

ablenkenden Therapie darstellt. Die Therapie richtet sich individuell

nach Fähigkeiten und Interessen des Patienten aus, die Stärkung

seines Selbstvertrauens steht dabei im Vordergrund. Mit diesem

phänomenologischen8 Ansatz werden eine systemische Herange-

hensweise und eine Verbindung zu der lebensweltzentrierten Aus-

richtung deutlich.

3.2 Funktionelle Ergotherapie

Durch die hohe Zahl von Kriegsverletzten aus dem zweiten Weltkrieg

wurden vermehrt rehabilitative Einrichtungen aufgebaut. Nach briti-

schem Vorbild wurde 1946 in Bad Pyrmont ein Rehabilitationszent-

rum errichtet, in dem ein Jahr später eine englische Beschäftigungs-

therapeutin den ersten Lehrgang zur Beschäftigungstherapie anbot

(vgl. 2.2). Innerhalb der neu entstehenden Berufsmöglichkeiten ver-

suchten die Beschäftigungstherapeutinnen ihre Position in der Reha-

bilitation zu sichern und sich gleichzeitig von anderen verwandten

Berufen (wie der Krankengymnastik9) abzugrenzen. So erfolgte eine

Spezialisierung auf Basis der medizinischen Diagnosen.

8 phänomenologisch= Studium der Phänomene (ganzheitlicher, holistischer An- satz) 9 Da es zu Beginn Überlegungen gab, nach denen die Beschäftigungstherapie der Krankengymnastik zugeordnet werden sollte, scheint hier eine Abgrenzung besonders relevant (Marquardt, 2004, S 17).

14

Die beschäftigungstherapeutische Behandlung orientierte sich an

akuten Störungsbildern; Ausgangs- und Zielpunkt stellte dabei die

Körperfunktions- und -strukturebene dar. Funktionelle Übungen wur-

den durchgeführt, um unter anderem die Muskelfunktionen zu erhal-

ten, steife Gelenke zu mobilisieren und koordinierte Bewegungsab-

läufe wiederzuerlangen. Diese Übungen wurden mit Betätigung ver-

bunden, so dass sie nicht als reine Bewegung stattfanden. Zum Be-

üben bestimmter Körperfunktionen wurde speziell adaptiertes Hand-

werk eingesetzt (Marotzki, 2004, S. 36ff.). Als Klassiker ist der Ku-

fenwebstuhl zu nennen, hier arbeiteten oftmals unterschiedliche Pa-

tienten an einem Werkstück. Marotzki (2004, S. 39) beschreibt ein

englisches Lehrbuch von 1945, dessen Herausgeber Colson sich auf

die Ergotherapie bei Unfallverletzten bezieht. Er betrachtet den Ein-

satz des Kufenwebstuhls als „zweckvolle Betätigung“ (ebd., S. 39).

Naumann10, als Ergotherapeutin der ersten Generation von Kräft

interviewt, erinnert sich, dass „das Webstück ... anschließend [nach

Fertigstellung des Stückes; A. d. Verf.] in der Regel mangels Ver-

wertbarkeit einfach abgeschnitten und entsorgt [wurde]“ (Fricke&

Kräft, 2006, S. 10).

Neben den adaptierten handwerklichen Übungen standen auch Pro-

thesentraining sowie Hilfsmittelentwicklung und –versorgung im Zent-

rum der funktionellen Therapie. Von einer individuellen Einbindung

der Patienten wird nicht berichtet, im Allgemeinen wurden die An-

wendungen von der Beschäftigungstherapeutin gewählt, welche ein-

deutig die Expertin war (Marotzki, 2004, S. 41f.).

Mitte der siebziger Jahre wurden Modelle aus dem Angloamerikani-

schen in Deutschland verbreitet, die sich an der Medizin orientierten;

Bspw. die Bobath-Behandlung. Die Modelle basierten auf überwie-

gend von der Medizin „geborgtem Wissen“ (Hagedorn, 2004b, S. 23).

Durch diese Anlehnung an medizinische und psychologische Modelle

wurde die Ergotherapie überwiegend von reduktionistischen biome-

chanischen Denkweisen geleitet (ebd.).

10 Ilse Naumann wurde im Rahmen des Referats „Theorie und Geschichte der Ergotherapie - Die Leitgedanken der ersten Berufsgeneration und ihre aktuelle Bedeutung“ an der HAWK von K. Kräft in Berlin in einem persönlichen Ge- spräch am 01.04.2008 interviewt.

15

Marotzki (2004, S. 42f., S. 53f.) unternimmt eine Unterscheidung bei

den funktionellen Therapieansätzen. Die Funktionalisierung erster

Ordnung ist gekennzeichnet durch den direkten Bezug zu der Funk-

tionsförderung. Beruhend auf der Annahme, dass gestörte Funktio-

nen medizinisch isoliert diagnostiziert werden können, werden diese

auch isoliert betrachtet und behandelt. Das Ziel ist die Wiederherstel-

lung von physischen und/ oder mentalen Funktionen. Handwerk wird

eingesetzt, um explizit an einem Wirkungsort (bspw. bestimmte Mus-

kelpartien) mit individuell zu steigernden Dosierung zu heilen. Betei-

ligte Personen können den Einsatz und den Effekt von Handwerk

oder Betätigung direkt spüren, zum Beispiel durch den vergrößerten

Bewegungsradius in der Schulter.

Bei der Funktionalisierung zweiter Ordnung verwendet die Therapeu-

tin bestimmte Aktivitäten, die sich in spezifische Bezugsrahmen fü-

gen (bspw. Entwicklungspsychologie, Neurophysiologie). Hierzu zäh-

len auch aktuell angewandte Behandlungen nach dem Bobath Kon-

zept und der Sensorischen Integrationstheorie. Der Patient kann die

Zusammenhänge kaum begreifen, da die Prozesse für ihn unsichtbar

in seinem Köper oder seiner Psyche ablaufen. Er hat aber bei der

Anbahnung spezifischer Funktionen eine wichtige aktive Rolle, unter

anderem, in dem er die Prozesse kommuniziert. Daher ist eine erklä-

rende Einbeziehung seitens der Therapeutin unabdingbar. Diese be-

handelt nach strikter ärztlicher Anweisung. Eine Spezialisierung nach

bestimmten Störungsbildern ist daher nahe liegend (Marotzki, 2004,

S. 53).

Zusammenfassend wird bei dieser Orientierung der medizinische

Fokus sehr deutlich. Die Therapie wird eingesetzt, um Funktionen

wieder herzustellen. Es zeichnet sich ein reduktionistischer Ansatz

ab, weil die Therapie auf die Funktionalisierung bestimmter Körper-

abschnitte reduziert wird. Der Mensch als Individuum gerät dabei

tendenziell in den Hintergrund.

16

3.3 Lebensweltzentrierte Ergotherapie

Zentraler Gedanke dieser Orientierung ist der tätige Mensch als Mit-

telpunkt der ergotherapeutischen Betrachtungen. Seine Möglichkei-

ten und Beeinträchtigungen in der Handlungsfähigkeit bilden den

Ausgangspunkt der Therapie. Das Ziel der Behandlung ist die Integ-

ration des Klienten in die für ihn individuell bedeutungsvolle Umwelt.

Als Hilfe für die Therapeutin, sich in den Klienten als tätiges Wesen

hinein versetzten zu können, werden u. a. Modelle angewandt. Hier

sind zum Beispiel das „Canadian Modell of Performanz“ (CMOP) und

das „Model of Human Occupation“ (MOHO) zu nennen. Ergothera-

peutinnen entwickeln darüber eine ganzheitliche Sicht auf den Men-

schen. Die Therapie richtet sich nach sinnvollen Betätigungen für

den Klienten und ist prozessorientiert. Auf partnerschaftlicher Ebene

werden mit dem Klienten Ziele formuliert. Die Ergotherapeutin un-

terstützt somit die Klienten bei der Ausführung von -für sie relevan-

ten- Aufgaben. Hierfür werden gemeinsam die nötigen Veränderun-

gen vorgenommen, um ihre Umwelt zu verändern und anzupassen

(vgl. Hagedorn, 2004, S. 5, S. 12; Marotzki, 2002, S. 12f.).

Um individuelle Ziele erreichen zu können, ist die klientenzentrierte

Haltung unabdingbar. Durch den Einsatz von systemischer, metho-

disch-reflektierter Klientenzentrierung wird die Kooperation mit dem

Klienten hervorgehoben. Diese hat das Ziel, ihn von der Betäti-

gungseinschränkung zu einem aktiven Eingreifen und Betätigungs-

übernahme zu befähigen (Marotzki& Hack, 2004, S. 177). Seit den

80er Jahren gewinnt diese Orientierung immer mehr an Bedeutung.

Im praktischen Unterricht werden methodische Inhalte und Ansätze

zu Gruppen- und Gesprächstherapie gelehrt. Psychosoziale Metho-

den und sozialwissenschaftliche Grundlagen, sowie Modelle stehen

im Vordergrund (Beyermann, 2001, S. 277f.; S. 285).

Die Therapie auf Basis der lebensweltzentrierten Orientierung zeich-

net demnach eine ganzheitliche Betrachtung des Klienten aus. Die-

ser steht im Mittelpunkt und die Behandlung richtet sich nach seinen

individuellen Bedürfnissen. Um diese zu erfahren, werden auf Grund-

lage der klientenzentrierten Haltung, Modelle und die dazu gehörigen

Assessments eingesetzt.

17

3. 4 Zusammenfassung

Die Ergotherapie stützt sich auf Kenntnisse aus teilweise sehr unter-

schiedlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Bereichen. Klas-

sisch medizinisches Wissen über Anatomie, Physiologie und Verhal-

tenspsychologie steht teilweise konträr gegenüber der Einbeziehung

subjektiver Erfahrung des individuellen Klienten. Die Bedeutung von

Betätigungen und Rollen für den Klienten und die sozialen und kultu-

rellen Hintergründe sind in der ergotherapeutischen Behandlung von

großem Wert. Diese Mischung hat einerseits zu mannigfachen Mög-

lichkeiten und einem breit gefächerten Berufsbild, andererseits aber

auch zu Kritik bezüglich der wissenschaftlichen Beweisbarkeit ge-

führt. Festzustellen ist dabei, dass der phänomenologische und der

reduktionistische Ansatz zwei Arten der Betrachtung darstellen, wel-

che beide Vor- und Nachteile haben (Hagedorn, 2004, S. 11f.).

Laut Hagedorn (2004a, S. 3) ist die individuelle Abstimmung der Be-

tätigung auf den Klienten ein ergotherapeutischer Grundgedanke.

Sie beschreibt, dass sich die Praktiker dessen von Anfang an be-

wusst waren. „Es geht nicht um irgendwelche Betätigungen … “

(ebd.), dieser Leitgedanke scheint in der Zeit der Medizinalisierung

eher sekundär behandelt worden zu sein. Der englische Autor Col-

son (Marotzki, 2004, S. 37ff.) legt in dem von ihm 1945 veröffentlich-

ten Buch den Fokus auf funktionelle Techniken zur Wiederherstel-

lung von Bewegung. Er unterscheidet systematisch zwischen funk-

tionellen Übungen und Ablenkung; betitelt diese mit spezifischer/ hei-

lender und ablenkender Ergotherapie. Auch die Begrifflichkeiten the-

rapeutische und nicht-therapeutische Arbeit werden gewählt, wobei

sich Zweite vorrangig an die Behandlung chronisch Kranker richtet.

Nach Colson hat die ablenkende Therapie vor allem den Sinn, die

Zeit zwischen „zweckvolle[r] Betätigung“ (ebd., S. 38). zu überbrü-

cken. Die Ablenkung durch das Handwerk wird der Förderung der

speziellen Funktion zugeschrieben. Die Herstellung eines Gegens-

tandes und dessen Prozess spielen somit eine eher untergeordnete

Rolle. Es wird eine klare Trennung zwischen der funktionellen und

der ablenkenden Therapie deutlich (ebd., S. 37ff.).

18

Mit der Entwicklung der lebensweltzentrierten Therapie in den

1980er Jahren rückt der Klient wieder in den Mittelpunkt der Be-

trachtung und Behandlung. Aus unterschiedlichen Ländern kommen

Modelle nach Deutschland, werden übersetzt und finden Anklang.

Bei vielen Modellen wird der Mensch als Zentrum, umgeben von der

ihn betreffenden Umwelt und weiteren Einflüssen dargestellt (bspw.

COPM, MOHO, OPMA11). Hier wird auch der gesteigerte Einfluss

aus dem Ausland deutlich. Gleichzeitig wird der Einsatz von Hand-

werk immer weiter reduziert. Dies wird unter anderem bei der Be-

trachtung der handwerklichen Unterrichtsstunden gut nachvollzieh-

bar: 1958 wurden bei der zweijährigen Ausbildung 1093 Handwerks-

stunden festgeschrieben (Marquardt, 2004, S. 56). 1977 wurde die

Zahl der Ausbildungsjahre auf drei erhöht und mindestens 800 Stun-

den Handwerksunterricht vorgeschrieben (Dohm & Raps, 1996, zit.

n. Fricke& Kräft, 2008, S. 17). 1999 wurde der handwerkliche Ausbil-

dungsteile auf mindestens 500 Stunden in den drei Ausbildungsjah-

ren reduziert (Raps, 2000, zit. n. Fricke& Kräft, 2008, S. 17).

Die Bedeutung der lebensweltzentrierten Ausrichtung wird an der

Aufnahme „Grundlagen der Ergotherapie“ in die Ausbildungsverord-

nung deutlich, hier werden in 140 Stunden u. a. die konzeptionellen

Modelle, die Grundlagen der Qualitätssicherung und klientenzentrier-

te Gesprächsführung erläutert (Deutscher Verband der Ergothera-

peuten, o. J. b, o. S.).

Der funktionelle Therapieansatz zweiter Ordnung mit Konzepten wie

Bobath, Affolter und der Gestaltungstherapie hat, im Vergleich zu der

lebensweltzentrierten Ausrichtung, die ältere Entwicklungslinie. Der-

zeit stehen beide Ansätze nebeneinander, wobei oftmals zu beo-

bachten ist, dass sich funktionelle Behandlungen als Vorstufe von

lebensweltzentrierten Therapie abzeichnet. Bspw. wird eine Behand-

lung nach Bobath durchgeführt mit dem Ziel, den betroffenen Klien-

ten zu befähigen, sich alleine anzuziehen. Diese Behandlung kann

entweder eher handlungs- oder funktionsorientiert aufgebaut sein.

11 OPMA Occupational Performance Model (Australia)

19

4 Vergleich der zentralen ergotherapeutischen Lehrb ücher

In diesem Kapitel werden die fünf zentralen Lehrbücher, welche be-

reits im zweiten Kapitel vorgestellt wurden, miteinander verglichen.

Zuerst werden die Bücher bezüglich der Länge und Gliederung ei-

nander gegenübergestellt (4.1). Dann werden sie im Hinblick auf die

drei therapeutischen Ansätze (vgl. 3) hinsichtlich ihrer inhaltlichen

Veränderungen miteinander verglichen (4.2). Abschließend erfolgt

eine Zusammenfassung (4.3).

4.1 Vergleich von Format und Aufbau

Wie bereits unter Kapitel 2.1 angemerkt wurde, müssen bei einem

Vergleich der fünf Bücher die unterschiedlichen Formate ebenso wie

der unterschiedliche Aufbau der Lehrinhalte beachtet werden. Auch

die Verwendung von Bildern, Skizzen und Modellen variiert. Unter

Berücksichtigung dieser Aspekte werden die Bücher im Folgenden

dargestellt und miteinander verglichen, um einen Eindruck von der

massiven Veränderung im Laufe von 48 Jahren zu verdeutlichen. Im

Anhang II findet sich eine Tabelle, in der die Bücher mit den Kapiteln

dargestellt werden.

Das erste Lehrbuch von Jentschura (1959) erscheint (als einziges

der hier aufgeführten Bücher) in gebundener Ausgabe in etwa in DIN

A4 Format. Es setzt sich aus fünf Kapiteln und insgesamt 297 Seiten

zusammen. 1974 zeigt sich ein geändertes Bild; Diese Ausgabe er-

scheint im verkleinerten Taschenbuchformat und umfasst 266 Seiten

(Jentschura, 1974, o.S.). Das dritte Buch wurde zweibändig im glei-

chen Format gedruckt, mit 313 und 206 Seiten (Jentschura& Janz,

1979, o.S.). 1999 wird das Format des nun 437 Seiten starken Bu-

ches vergrößert und entspricht nun wieder ungefähr dem Format der

ersten Ausgabe (Scheepers et al., 1999, o.S.). Das Buch von 2007

umfasst 599 Seiten in gleichem Format (ebd., 2007, o.S.).

Ist die Seitenanzahl nahezu konstant gestiegen (abgesehen von der

Kürzung von 1959 zu 1974), zeigt sich in der literarischen Entwick-

lung bezüglich der Anzahl von Kapiteln ein anderes Bild. Von dem

ersten zum dritten Buch wurden diese drastisch erweitert (von fünf

auf achtzehn Kapitel). 1999 wurde der Inhalt komplett überarbeitet

20

und in sieben Kapiteln dargestellt, welche 2007 um ein weiteres Ka-

pitel ergänzt wurde. Diese Entwicklung wird im Folgenden näher er-

läutert.

Die ersten beiden Bücher von Jentschura (1959/ 1974) sind ähnlich

aufgebaut. In beiden Büchern wird die Beschäftigungstherapie in den

Bereichen der Orthopädie und Unfallkunde, der Funktionellen Thera-

pie, der Tuberkulose und der Psychiatrie dargestellt. 1974 werden

die Kapitel Geriatrie und berufliche Rehabilitation12 hinzugefügt.

Die dritte Fassung von Jentschura und Janz (1979) sticht durch die

Teilung in zwei Bände13 hervor. Der erste Band ähnelt der Ausgabe

von 1974, mit dem Zusatz von zwei Kapiteln bezüglich der Neurolo-

gie. Der zweite Band wurde von Janz bearbeitet. Er stellt die Psy-

chiatrie detailliert in den Vordergrund, und greift unter anderem auch

Pädagogik und Pädiatrie mit auf; Die Bände werden mit insgesamt

18 Kapitel herausgegeben.

Das erste ergotherapeutische Lehrbuch von Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn (1999, o.S.) besteht aus 7 Kapiteln. 2007 wird ein

Kapitel hinzugefügt und die Kapitelüberschriften teilweise geändert:

Das erste Kapitel wird 2007 von „Entwicklungen und Modelle der

Ergotherapie“ (Kubney-Lüke, Jehn, Miesen, Scheepers, Schwarz,

Götsch, Marotzki, Mentrup& Steding-Albrecht, 1999, S. 1 ff.) in

„Grundlagen, Theorien und Modelle“ (Götsch, Kubney-Lüke, Jehn,

Scheepers, Schwarz, Fürhoff, Feiler, Voigth-Radloff, 2007, S. 2 ff.)

umbenannt und um 68 Seiten erweitert. Das zweite Kapitel ist mit

„Systematik der Ergotherapie“ (Kolster, Habermann, Harth& Wolf,

1999, S. 102 ff.) betitelt. Auch hier findet 2007 eine Änderung in „Er-

gotherapeutische Behandlungsprozesse“ (Haase, Flotho, Harth, Pe-

per, 2007, S. 187 ff.) statt. In der aktuellen Fassung werden in dem

dritten Kapitel die Arbeitsfelder und Behandlungsverfahren der Ergo-

therapie beschrieben (Scheepers, Reichel, Rüter, 2007, S. 214ff.).

Es folgen fünf Kapitel zu den Behandlungsverfahren.

12 Die Verbreitung diese Zweiges wird bereits im Vorwort des ersten Buches an gesprochen, s. Lindemann, 1959, o.S) 13 Erläuterung dazu s. Kapitel 2.1

21

4.2 Analyse der zentralen Lehrbücher anhand der er gothera-

peutischen Ausrichtungen

Die im dritten Kapitel vorgestellten Ausrichtungen der ablenkenden,

funktionellen und lebensweltzentrierten Ergotherapie dienen als

Grundlage der nun folgenden Gegenüberstellung der fünf zentralen

Lehrbücher.

Die ablenkende Ergotherapie zeichnet sich durch den therapeuti-

schen Einsatz von Handwerk aus; Der Klient wird individuell be-

trachtet. Die Therapie wird anscheinend universell eingesetzt, die

Diagnose wird scheinbar eher nebensächlich behandelt. Bei der

funktionellen Ergotherapie ist die Wiederherstellung der Funktionen

bestimmter Körperteile das Ziel der Behandlung, welche sich strikt

nach der Diagnose ausrichtet. Im dritten Kapitel wird diese Ausrich-

tung in Funktionalisierung erster und zweiter Ordnung erläutert. Im

Mittelpunkt der lebensweltzentrierten Ergotherapie steht der Klient

als Partner. Die Therapie ist auf dessen individuelle Bedürfnisse

ausgerichtet, welche in gemeinsamen Gesprächen zusammengetra-

gen werden.

Das erste Buch von Jentschura (1959) thematisiert vorrangig die ab-

lenkende Therapie. Davon ausgehend, dass die Anordnung der Ka-

pitel auch eine Aussage über deren Wichtigkeit trifft, stechen die

„Handwerklichen Tätigkeiten der Beschäftigungstherapie“ (Jentschu-

ra, 1959, S. V) sowohl durch ihre Position als erstes Kapitel als auch

durch den Umfang deutlich hervor. Hier werden in 15 Unterkapitel

unterschiedlichsten Techniken beschrieben. Neben auch heute noch

geläufigen Handwerkstechniken wie Weben und Peddigrohr, fallen

exotisch anmutende Überschriften wie „Arbeiten aus Röhrenknochen

und Kokosnuß [sic]“ (Rudel, 1959., S. 50ff.) ins Auge. Laut der Be-

schäftigungstherapeutin Rudel (ebd., S. 6ff.) sind genaue Kenntnisse

von unterschiedlichen handwerklichen Fertigkeiten als Beschäfti-

gungstherapeutin unabdingbar. Dies wird durch die Fülle von hand-

werklichen Techniken und Materialien deutlich. Bei der Auswahl der

Beschäftigungsart werden u. a. der geistige und seelische Zustand

sowie der Beruf und die persönlichen Neigungen und Potenzialen

der Patienten hinzugezogen (ebd., S. 67f.).

22

In den folgenden Kapiteln werden zu den dargestellten Krankheits-

bildern passende handwerkliche Techniken aufgeführt; Bspw. wer-

den bei Polyarthritis zur „Verbesserung der Fingergreiffähigkeit“

(Jentschura, 1959a, S. 92) Holz- Web- und Metallarbeiten empfoh-

len. In deutlich medizinisch orientierten Arbeitsbereichen wie der

Orthopädie hebt Jentschura hervor, dass sich die Beschäftigungsthe-

rapie stets „an den ganzen Menschen“ (ebd., S. 60) wenden, auch

wenn in diesem Kapitel durch handwerkliche Techniken gezielt ge-

störte Muskel- oder Gelenkfunktionen behandelt würden. Die Ablen-

kung der Patienten von der Krankheit wird ebenso wie die Stärkung

ihres Selbstbewusstseins als wesentliche Aufgabe der Beschäfti-

gungstherapeutin angesehen. An dritter Stelle wird das „Wiederer-

langen verlorener Funktionen“ (ebd., S. 61) ausgeführt.

Parallelen zu dem ablenkenden Therapieansatz ziehen sich dem-

nach durch das gesamte Werk. Auch in medizinisch orientierten Ka-

piteln heben die Autoren die ganzheitliche Sicht auf den Patienten

hervor. Ein Leitgedanke der Beschäftigungstherapie scheint dem-

nach die Harmonisierung der Persönlichkeit der Patienten durch

kreativen Umgang mit unterschiedlichen Materialien zu sein (vgl.

Janz& Hillers, 1959, S. 213). Hier wirkt der Einsatz von Handwerk

wie ein gemeinsames Band zwischen den unterschiedlichen Tätig-

keitsbereichen.

In den darauf folgenden Werken von Jentschura und Janz (1974,

1979) zeichnet sich eine Umorientierung zu der eher funktionellen

Beschäftigungstherapie ab. Die Ergotherapie wird fachbereichsspezi-

fisch dargestellt. Es sind keine offensichtlichen Gemeinsamkeiten

zwischen den Fachbereichen erkennbar. Der funktionsorientierte An-

satz wird u.a. in der geänderten Buchgliederung deutlich. Das erste

Kapitel ist nun den „Grundlagen der funktionellen Beschäftigungsthe-

rapie“ gewidmet. Das Kapitel „Handwerkliche Fertigkeiten der Be-

schäftigungstherapie“ (Rudel, 1959, S. 6ff.) wird gestrichen. Als Un-

terkapitel zu den beschäftigungstherapeutischen Techniken erschei-

nen 1974 „Handwerkliche Techniken in der funktionellen Behand-

lung“ (Lehmann, 1974, S. 217ff.). Damit einher geht eine Kürzung um

45 Seiten im Vergleich zu 1959.

23

1979A wird der Begriff ‚Handwerk’ an dieser Stelle durch ‚beschäfti-

gungstherapeutisch’ ersetzt. Die funktionelle Ausrichtung zeigt sich

auch an der Hinzufügung von funktionellem Spielzeug (vgl. ebd., S.

217ff.; ebd., 1979A, S. 244ff.).

Des Weiteren werden handwerkliche Arbeiten als Teil der Übungs-

einheiten beschrieben, sofern sie „funktionell richtig genutzt“ (ebd.,

1979A, S. 244) werden. Lehmann (1974, S. 217) beschreibt die Ar-

beit mit Werkstoffen als eine Form von Therapie. Die Wahl der Me-

dien und Materialien sei dabei Aufgabe der Therapeutin. Auch hier

zeigt sich eine funktionsorientierte Ausrichtung, bei der die Individua-

lität des Patienten in den Hintergrund rückt. In der folgenden Auflage

führt Lehmann (1979A, S. 244ff.) einleitend den zu betreuenden Pa-

tienten mit seinen Bedürfnissen und Erwartungen an, dessen Ziele

neben den Zielvorstellungen der Therapeutin beachtet werden müss-

ten. Somit wird fünf Jahre später die Meinung der Patienten wieder

höher gewertet, vergleichbar mit der Haltung gegenüber Patienten

von 1959 ist dies jedoch nicht.

Beispielhaft für die medizinisch ausgerichteten Kapitel wird in diesem

Teil der Thesis das Kapitel der funktionellen Therapie dargestellt. Der

steigende Bedarf in diesem Bereich ist dabei schwerpunktmäßig in

der Rehabilitation zu sehen. Hier wird das Behandlungsziel in der

„medizinische Wiederherstellung“ (Jentschura, 1974a, S. 1; ebd.,

1979A, S. 1) gesehen, neben der die „Reintegration in die Gesell-

schaft“ (ebd.) ebenfalls angestrebt wird. Die Grundlagen der funktio-

nellen Anatomie werden intensiv beschrieben. Die Behandlung stützt

sich auf den klinischen Befund. Eine Einbeziehung des Patienten in

den Therapieprozess wird nicht beschrieben (ebd.., 1974a, S. 1ff.;

ebd., 1979A, S. 1ff.).

Die Auseinandersetzung mit den Erkrankungen der Patienten und

den Diagnosen scheint die gestalterisch-kreative Beschäftigung, in

Bezug nehmend auf die individuellen Interessen und Potenziale der

Patienten, verdrängt zu haben.

24

Seit 1979A wird die Pädiatrie und Pädagogik mit aufgegriffen und der

psychiatrische Bereich deutlich erweitert. Diese Zeit markiert einen

allgemeiner Umbruch (vgl. 2.2; Pörksen, 1979B, S. 25f.). Dies kann

als eine Begründung für die zunehmende Relevanz dieses Arbeits-

bereiches betrachtet werden. Im zweiten Band der dritten Ausgabe

(1979B) soll der „gesunde Betätigungstrieb“ (Janz, 1979B, S. 6) des

Patienten, unter Berücksichtigung seiner spezifischen Interessen und

beruflichen Kenntnisse, bei der Therapie (wieder) geweckt werden.

Im Allgemeinen wird die Vermittlung grundlegender Lebensbedürf-

nisse der Anwendung von differenzierter Methodik vorgezogen

(Pörksen, 1979B, S. 29). Somit wird die grundsätzliche Haltung ge-

genüber dem Patienten, welche sich im zentralen Lehrbuch 1959

bereits abzeichnet, aufgegriffen und erweitert. Die Bereiche der

Kommunikation und Interaktion stehen ebenso wie die individuell

sozialen Fähigkeiten der Patienten im Vordergrund der Beschäfti-

gungstherapie.

Wuttke (1979B, S. 114f.) unternimmt eine Unterscheidung zwischen

funktionell/ didaktischen und gestalterisch/ kreativen Behandlungen.

Erstere beziehen sich u.a. auf die motorischen und kognitiven Fähig-

keiten und stützten sich auf Modelle der Psychologie, bspw. dem

Cumming-Cumming-Kreis (Haerlin, 1974, S. 107f.; ebd., 1979B, S.

47ff.). In diesem Rahmen wird die „klienten-zentrierte Psychothera-

pie“ (Wuttke, 1979B, S. 114) erwähnt. Die gestalterisch/ kognitive

Behandlung bezieht sich u.a. auf das Üben und Lernen von realitäts-

bezogenem und adäquatem Verhalten (ebd., S. 116).

Insgesamt wird deutlich, dass die Therapie um sozialpsychiatrisch-

rehabilitative Aufgaben erweitert wurde (vgl. Janz, 1979B, S. 19). In

diesem Zusammenhang werden auch erste Ansätze in Richtung der

lebensweltzentrierten Therapie erkennbar. Dabei erfährt die künstle-

rische Betätigung im Bereich der kreativen Gestaltung einen neuen

Stellenwert, Handwerk wird nicht mehr „seiner selbst willen“ einge-

setzt, wie die Anwendung 1959 schien, sondern um den Patienten

durch spezielle Techniken bestimmte Erfahrungen erleben zu lassen.

Dies führt auch zu neuen Bezeichnungen, bspw. wird sie in der psy-

choanalytisch orientierten Beschäftigungstherapie unter der Be-

25

zeichnung „Maltherapie“ (Budjuhn, 1974, S. 125) als Zugang zu un-

bewussten psychischen Inhalten eingesetzt.

Die eher medizinische Ausrichtung der drei Bücher, bspw. die Glie-

derung an medizinischen Fachbereichen, kann u.a. mit der Berufs-

zugehörigkeit der Autoren erklärt werden. Diese waren/ sind zu ei-

nem großen Teil Ärzte und bezogen sich weitgehend auf medizini-

sche Literatur aus Deutschland. Dies änderte sich in den neunziger

Jahren, als Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn ein neues zentra-

les Lehrbuch herausbringen, welches den ‚Klassiker‘ von Jentschura

und Janz ablöst (vgl. Hack, 1999, S. 205). Die Autoren sind überwie-

gend Ergotherapeutinnen. Die Literaturrecherche zu den einzelnen

Kapiteln zeigt ein bunteres Bild: Es werden vermehrt ergotherapeu-

tisch spezifische Quellen, bspw. Texte aus berufsinternen Zeitschrif-

ten und Schriftgut aus anderen Ländern (meist auf Englisch) ver-

wendet.

Nicht nur bezüglich der ausgeweiteten Literaturverwendung zeigt

sich eine Umorientierung. Auch inhaltlich haben Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn 1999 diverse Änderungen vorgenommen. Diese

werden u.a. durch die komplett geänderte Anordnung und Umbe-

nennung der Kapitel und durch die Hinzufügung fachtheoretischer

Aspekte (besonders im ersten und zweiten Kapitel) deutlich. Die Au-

toren kombinieren medizinische und sozialwissenschaftliche Kenn-

tnisse – welche teilweise durch die vorher erschienenen Lehrbücher

bereits verbreitet waren - mit bisher nicht aufgeführten ergotherapeu-

tisch spezifischen Interventionsansätzen. Die Darstellung der ergo-

therapeutischen Tätigkeitsbereiche erfolgt in den motorisch-

funktionellen, neurophysiologischen und neuropsychologischen, psy-

chosozialen, arbeitstherapeutischen und adaptiven Behandlungsver-

fahren. Damit wenden sich die Autoren von der medizinischen Kate-

gorisierung ab und heben den ergotherapeutischen Schwerpunkt

hervor (vgl. Hack, S. 205ff.; Scheepers et al., 1999, S. V; ebd. 2007,

S. V).

26

2007 wurde das derzeit aktuelle Lehrbuch herausgegeben. Schee-

pers, Steding-Albrecht und Jehn haben es intensiv überarbeit und

einige Titel abgewandelt. Besonders die ersten beiden Kapitel mit

theoretischen Schwerpunkten wurden im Vergleich zu der 1999er

Ausgabe überarbeitet und erweitert. Außerdem wurde ein drittes Ka-

pitel hinzugefügt (vgl. 4.1). In dieser Ausgabe nehmen die theoreti-

sche Auseinandersetzung mit dem Beruf und dessen Geschichte

einen noch größeren Platz ein. Auf Basis der neuen Definition (vgl.

2.2) und des neuen Berufsprofils wird beschrieben, dass sich die Er-

gotherapie aktuell an der für den Klienten bedeutungsvollen Betäti-

gung orientiert, wodurch die klientenzentrierte Haltung unabdingbar

wird. Außerdem wird auf die verstärkte Ausrichtung an Bezugsrah-

men der Sozialwissenschaft hingewiesen, womit eine Distanzierung

vom medizinischen Bezugsrahmen interpretiert werden kann.

Dafür spricht auch die Einführung des Begriffes ‚Klient‘. Dieser wird

in dem ersten Buch von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn 1999

ohne Erklärung scheinbar synonym zu ‚Patient‘ verwendet, überwie-

gend in den Kapiteln zu psychischen und arbeitstherapeutischen Be-

handlungsverfahren. 2007 erfolgt im Rahmen der Erklärungen zum

klientenzentrierten Ansatz eine Definition dieser Begriffe (Flotho,

2007, S. 200); diese wird im Anhang VIII dargestellt.

Die ersten zwei Kapitel der beiden Werke von Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn beschäftigen sich mit den (theoretischen) Grund-

lagen der Ergotherapie. Diese sollen die Gemeinsamkeiten der Ergo-

therapeutinnen hervorheben. Im Hinblick auf die gemeinsamen Wur-

zeln wird die historische Entwicklung in Deutschland intensiv behan-

delt. 2007 wird das erste Kapitel um die „Philosophie der Ergothera-

pie“ (Götsch, 2007, S. 2) erweitert. Die Darstellung der ergotherapeu-

tischen Befunderhebung und Behandlung soll die gemeinsamen

Grundprinzipien verdeutlichen. Als das Gemeinsame wird das Be-

streben nach (Wieder-) erlangen von Handlungskompetenzen der

Klienten angesehen. 2007 weist Haase (2007, S. 198ff.) in diesem

Zusammenhang darauf hin, dass die Spezifität der ergotherapeuti-

schen Behandlung erst durch die Berücksichtigung der übergeordne-

ten Ziele von Alltags- und Handlungskompetenz sowie Partizipation

27

des Klienten verdeutlicht wird. Auf Grundlage der Aktivitäten des täg-

lichen Lebens werden unterschiedliche Mittel und Medien dargestellt.

Es wird betont, dass sich der Einsatz von Medien zukünftig noch in-

tensiver an dem subjektiven Nutzen für den Klienten ausrichtet sollte.

Dies verdeutlicht die Thematisierung der lebensweltzentrierten The-

rapie (Fürhoff, 2007, S. 90f.). Ergotherapeutische Modelle werden

1999 eingeführt und 2007 deutlich erweitert. Dabei steht der Mensch

mit seinem individuellen Bedürfnis nach Betätigung im Mittelpunkt

(vgl. Scheepers et al., 1999, S. 2ff.; S. 102ff.; ebd., 2007, S. 2ff., S.

188ff.). Der klientenzentrierte Ansatz wird ausführlich dargestellt.

Auch hier wird ein enger Zusammenhang zu der lebensweltzentrier-

ten Therapie greifbar, Ergotherapie scheint sich durch diese spezielle

Haltung gegenüber dem Klienten zu definieren.

Das 2007 neu erschiene dritte Kapitel „Arbeitsfelder und Behand-

lungsverfahren“ (Scheepers, Reichel& Rüter, 2007, S. 214ff.) fungiert

als Brücke. Die derzeitigen ergotherapeutischen Arbeitsfelder wer-

den dargestellt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass „noch“ ein ku-

rativ, rehabilitativen Einfluss vorherrsche (Scheepers, 2007b, S.

214). Durch eine systemische Beschreibung von Ergotherapie erfolgt

erneut eine kritische Auseinandersetzung mit den bestehenden Be-

handlungsverfahren. Bei dem Berufsprofil wird – wie auch in vielen

ergotherapeutischen Modellen, bspw. COPM, MOHO – die men-

schliche Betätigung in den Mittelpunkt gestellt. Somit müssen die

ergotherapeutischen Angebote aus der Betätigungsperspektive dar-

gestellt werden. Abschließend wird ein Ausblick zu neuen Leistungs-

ansätze wie Prävention, Gesundheitsförderung und Beratung gege-

ben; Hier scheint der Ansatz von lebensweltzentrierter Therapie los-

gelöst von Krankheit und medizinischen Diagnosen als selbstständi-

ges Konstrukt zu stehen (Scheepers, 2007d, S. 230ff.).

Die nächsten Kapitel beziehen sich auf die jeweils fachspezifischen

Behandlungsverfahren. Die 2007er Überarbeitung von Scheepers,

Steding-Albrecht und Jehn unterscheidet sich in diesen Kapiteln

kaum von der Erstausgabe 1999. Dabei zeigen sich besonders in der

motorisch-funktionellen und den neurophysiologischen, neuropsy-

chologischen Behandlungsverfahren Ähnlichkeiten zu den entspre-

28

chenden Kapiteln in den Werken von Jentschura und Janz. Diese

werden mit lebensweltzentrierten Aspekten kombiniert. Beispielhaft

wird im Folgenden das motorisch-funktionelle Kapitel dargestellt.

In der Einleitung zum motorisch-funktionellen Kapitel beschreiben

Harth und Scheepers (1999, S. 122; 2007, S. 238) die traditionell

mechanische Ausrichtung dieses Bereiches. Demnach besteht auch

aktuell eine therapeutische Orientierung an der „reinen Funktionali-

tät“, wenn in der Therapie das alltagsrelevante Handeln für den Pa-

tienten fehlt. Dies sei laut Harth und Scheepers (ebd.) Ergotherapie

auf „niedrigste[m] Niveau“ (ebd., S. 238). Um dies zu vermeiden, wird

auf die Arbeit mit Modellen und Assessments verwiesen. Hier wird

eine Abwendung von der Funktionalität erster Ordnung deutlich. Die

folgenden Inhalte ähneln dem funktionellen Kapitel von 1979 stark.

Der Kufenwebstuhl wird ausführlich und kritiklos als Beispiel für funk-

tionelle Übungsgeräte dargestellt. Die von Harth und Scheepers

(ebd.) geforderte alltagsrelevante Handlung erschließt sich dem Le-

ser bei diesem „Bewegungs- und Funktionstraining“ (Koesling, 1999,

S. 187, ebd., 2007, S. 308) nicht.

Beim Prothesentraining stehen die Aktivitäten des täglichen Lebens

im Vordergrund, Aspekte zu der Wohnraumanpassung und berufli-

chen Neuorientierung werden dargestellt und beziehen sich auf das

oben genannte Ziel der möglichst selbstständigen Handlungskompe-

tenz (Koesling, 1999, S. 163ff.). Hier zeigt sich eine Annäherung an

die lebensweltzentrierte Therapie, da die individuellen Bedürfnisse

der Klienten im Vordergrund stehen. Ebenso wie im 2007 neu er-

gänzten Bereich der „Umfeldberatung“ (ebd., 2007, S. 304).

Das nachfolgende Kapitel beschreibt die psychosozialen und die ar-

beitstherapeutischen Behandlungsverfahren, somit stehen die Kapi-

tel im engen Zusammenhang zueinander. Hier kommt ein Satz der

2004 aktuellen Definition (vgl. 2.2) besonders zum Tragen: „Ziel der

Ergotherapie ist es, Betätigung zu erreichen. Gleichzeitig wird Betäti-

gung als therapeutisches Medium eingesetzt (Miesen, 2004, S.

157).“. Handwerkliche und gestalterische Medien werden in der psy-

chiatrisch ergotherapeutischen Behandlung neben weiteren Angebo-

29

ten und Maßnahmen zur Therapie eingesetzt. In diesem Kapitel zeigt

sich, wie schon in der 1979er Ausgabe von Janz, eine konstante

klientenzentrierte Ausrichtung. Ähnlich der ursprünglichen Ansätze

werden – neben den Problemen - die Ressourcen betrachtet. In der

Arbeitstherapie werden neben den klassischen, eher defizitorientier-

ten Modellen zunehmend systemische, kontextbezogene Modelle

entwickelt und angewendet. Hier stehen „lebensweltorientierte Kon-

zepte“ (Weber, Marotzki, Philippi, 1999, S. 362) im Mittelpunkt.

Das psychosoziale Behandlungsfeld bezieht sich auf Erkenntnisse

der Medizin und Psychologie, aus denen sich unterschiedliche ergo-

therapeutische Ansätze ableiten, bspw. klientenzentrierte Ge-

sprächsführung und körperorientierte Verfahren. 2007 wird die le-

bensweltzentriert Therapie aufgegriffen (Kubny-Lüke, 2007, S. 481).

Stets wird die Bedeutung für die ergotherapeutische Praxis im Vor-

dergrund gestellt, bspw. nach der Erläuterung der menschlichen

Entwicklungsschritte (vgl. Beyermann, 1999, S. 284; ebd., 2007, S.

443). Gleichzeitig wird 2007 der medizinische Schwerpunkt um bio-

chemische Erklärungsansätze von Erkrankungen erweitert (Schee-

pers, 2007e, S. 456ff.).

Das abschließende Kapitel zu adaptiven Verfahren beschäftigt sich

mit der möglichst selbstständigen Bewältigung von Alltag, Beruf und

Freizeit bei Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Behinde-

rungen. Hier steht die individuelle Behandlung im Vordergrund, wel-

che offensichtlich die lebensweltzentrierte Therapie thematisiert. Die

beschriebenen Methoden, mit denen die größtmögliche Selbststän-

digkeit der Patienten erreicht wird, erstrecken sich über alle ergothe-

rapeutischen Fachbereiche (Berting-Hüneke, 1999, S. 418ff.).

30

4.3 Zusammenfassung

Deutlich wird, dass die drei Lehrbücher von Jentschura und Janz in

erster Linie auf medizinischem Wissen beruhen. Die Herausgeber

und eine hohe Anzahl der Autoren sind Ärzte; Die Bezugsliteratur

stammt mehrheitlich aus dem medizinischen Bereich. Somit erfolgt

die Darstellung überwiegend aus der Fremdperspektive. Mit der Pub-

likation des „Vom Behandeln zum Handeln“ zeigt sich ein Umbruch.

Nach zwanzig Jahren wurde ein „längst überfälliges und wahrlich

‚außergewöhnliches’ Schriftstück“ (Hack, 1999, S. 205) veröffentlicht.

Die Herausgeber sind Ergotherapeutinnen oder aber diesem Beruf

sehr zugewandt; auch die meisten Co-Autoren haben die entspre-

chende Ausbildung absolviert. Sie beziehen sich zumeist auf aktuelle

deutsche und ausländische ergotherapeutische Literatur.

Auch innerhalb der zentralen Lehrbücher von denselben Autoren

zeigen sich klare Unterschiede: Das erste Lehrbuch wurde beson-

ders im Handwerkskapitel stark gekürzt und in deutlich geringerem

Umfang 1979 neu aufgelegt. Gleichzeitig entwickeln sich mit ver-

stärkter Akzeptanz und Festigung des ergotherapeutischen Berufes

die Tätigkeitsbereiche, dies spiegelt sich in der folgend konstanten

Erweiterung der Bücher wider. Die Buchgliederung der Publikationen

von Jentschura und Janz richten sich an den medizinischen Fachbe-

reichen aus. Das erste Werk von Scheepers, Steding-Albrecht und

Jehn von 1999 bewegt sich auf komplett neuem Terrain: Statt medi-

zinisch kategorisierter Begriffe werden die Kapitel nach ergothera-

peutischen Behandlungsverfahren gegliedert. Diese Änderung der

Titel stützt sich auf die geänderte fachliche Zuordnung, welche in der

neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung verwendet wird. So

kommt es zu einer Kürzung der Kapitel, welche in der aktuellen Aus-

gabe wieder erweitert werden, um die neu hinzukommenden Berei-

che mit aufzugreifen. Auffällig ist dabei, dass auch die Werke von

Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn mit den motorisch-

funktionellen Behandlungsverfahren beginnen und diese somit op-

tisch in den Vordergrund stellen.

Inhaltlich wird eine dreistufige Entwicklung deutlich. Die drei Ausrich-

tungen der Ergotherapie werden auch in den zentralen Lehrbüchern

31

thematisiert. Im ersten Buch von Jentschura zeigt sich eine Analogie

zu der ablenkenden Therapie. Diese ist durch den hohen Stellenwert

und dem universellen Einsatz von Handwerk signifikant. Die Thera-

peutinnen zeigen eine eher ganzheitliche Sicht auf den Patienten.

Jentschura (1959) verdeutlicht dies: „Stets ist es ... Aufgabe der Be-

schäftigungstherapeutin, den kranken Menschen zu behandeln und

nicht die Krankheit.“ (ebd., S. 3).

Die darauf folgenden Werke greifen die Thematik der funktionellen

Therapie auf. Der funktionelle Schwerpunkt zeigt sich in allen Kapi-

teln. 1979 wird der Bereich der Psychiatrie und Psychologie erweitert

und die Pädagogik und Pädiatrie neu mit aufgenommen. In diesen

Bereichen zeigt sich, neben der funktionellen Ausrichtung, welche

durch den adaptierten Einsatz von Handwerk ersichtlich wird, auch

eine Annäherung an die lebensweltzentrierte Therapie. Diese wird

durch die Einbeziehung des Patienten in den Therapieprozess ge-

zeigt. Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn vertiefen diesen An-

satz. Beide Lehrbücher (1999, 2007) sprechen die lebensweltzent-

rierte Therapie an, besonders in den theoretisch fundierten Kapiteln

und in den psychosozialen, arbeitstherapeutischen und adaptiven

Behandlungsverfahren.

5 Diskussion Der Hauptgegenstand dieser Thesis „Werden in den ‚zentralen west-

deutschen Lehrbüchern’ der Ergotherapie von 1959 bis 2007 ablen-

kende, funktionelle und lebensweltzentrierte Ausrichtungen und Ent-

wicklung deutlich?“ lässt sich bejahen. Zeigt sich bei Beyermann und

Marotzki eine zeitliche Einteilung der Ausrichtungen (vgl. 3), wird in

den zentralen Lehrbüchern eher eine Überschneidung sichtbar. Die

ablenkende Ausrichtung wird ab 1974 nicht mehr explizit themati-

siert, bereits im zweiten Band der 1979er Ausgabe zeigen sich Paral-

lelen zu der lebensweltzentrierten Ausrichtung. Die funktionelle Aus-

richtung zieht sich in unterschiedlicher Ausprägung durch alle Bü-

cher. In den Büchern von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn wird

deutlich, dass die funktionelle Ausrichtung in der praktischen Anwen-

32

dung als Grundlage für lebensweltzentrierte Therapie unter Umstän-

den benötigt wird. Fraglich ist, in welchem Ausmaß und mit welcher

Umsetzung. 1999 und 2007 wird der Kufenwebstuhl ausführlich dar-

gestellt, obgleich dieser, nach der einleitenden Erläuterung von Harth

und Scheepers, Ergotherapie auf niedrigstem Niveau zu entsprechen

scheint; eine Alltagsrelevanz wird bei diesem Einsatz nicht ersich-

tlich. An diesem Beispiel wird deutlich, dass der Ansatz der Autoren,

eine aktuelle Sicht auf die Ergotherapie darzustellen, nicht immer

gelingt. Teilweise scheinen sie sich zu widersprechen oder aber tra-

ditionell angewandten Behandlungsmethoden mit neuen Erkenntnis-

sen und neuem Wissensstand nicht vollständig befriedigend mit ei-

nander zu kombinieren.

Hack (1999, S. 206) beschreibt in ihrer Buchbesprechung das

1999er Werk von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn „ ... auch

als Metapher der aktuellen Zerrissenheit und Verwirrung in der Dis-

ziplin und den daraus ableitbaren Veränderungspotentialen.“ (ebd.,

S. 206). Die Verfasser haben, wie bereits im vierten Kapitel ausführ-

lich dargestellt, große Veränderungen im Vergleich zu den drei Bü-

chern von Jentschura und Janz vorgenommen. Die Urheber des

„Vom Behandeln zum Handeln“ haben sich zum Ziel gesetzt, den

aktuellen Stand der Ergotherapie in Deutschland darzustellen. Be-

währtes Wissen wurde differenziert betrachtet, um unzeitgemäße

Techniken und Methoden reduziert und anschließend mit neuen An-

sätzen koordiniert. Aktuell stützt sich das ergotherapeutische Wissen

auf humanistische, funktional-reduktionistische und systemtheoreti-

sche Denkrichtungen (Schwarz, 1999, S. 42). Durch diese unter-

schiedlichen Ansätze werden Konfliktpotentiale ersichtlich. Schwarz

(1999, S. 39; 2007, S. 65) beschreibt einleitend zu dem medizini-

schen Grundwissen für die Ergotherapie diskrepante Aspekte bezüg-

lich medizinischer Verständnisse. Teilweise zeigen sich Ergothera-

peutinnen enthusiastisch über die beginnende Ablösung vom reduk-

tionistischen, medizinischen Modell und die damit einhergehende

Erweiterung der Bezugswissenschaften. Gleichzeitig weist Schwarz

(ebd.) darauf hin, dass medizinisch ausgerichtete Weiterbildungen,

im Zusammenhang mit ergotherapeutischen fachspezifischen Thera-

pieansätzen, immer häufiger in Anspruch genommen werden.

33

In dieser Kontroverse wird auch die Frage nach den Tätigkeitsberei-

chen der Ergotherapeutinnen und der Abgrenzung zu anderen Beru-

fen, besonders dem „Schwesternberuf“ (vgl. Augustin, 1979B, S.

123ff.) Physiotherapie, deutlich. Die Abgrenzung bzw. Schnittstellen

werden seit dem ersten ergotherapeutischen Lehrbuch thematisiert.

Bei der spezifische Abgrenzung und Auseinandersetzung mit der

Physiotherapie kann ein Zusammenhang zu den anfänglichen Über-

legungen, Ergotherapie als Zusatzausbildung für Physiotherapeutin-

nen anzubieten, vermutet werden (Marquardt, 2004, S. 17). Die Be-

rufe zeigen in bestimmten Tätigkeitsbereichen starke Ähnlichkeit,

auch auf der Internetseite des Deutschen Verbands für Ergothera-

peuten befindet sich einen Eintrag zu „Wo ist der Unterschied zur

Krankengymnastik?“14. Jentschura (1959, S. 4) beschreibt in seiner

Einleitung 1959 „Was die Krankengymnastik bahnt, soll die Beschäf-

tigungstherapie wieder zur Gewohnheit werden lassen.". Laut Jent-

schura ergänzen sich beide Berufe sinnvoll.

Die Kooperation mit anderen Berufen wird in allen fünf zentralen Bü-

chern aufgefasst, dabei unterschiedlich behandelt. 1959 wird die

Kooperation zwischen Beschäftigungstherapeutin und Arzt hervorge-

hoben, des Weiteren wird ein Kapitel über die Zusammenarbeit mit

den anderen Abteilungen und beispielhaft die Arbeit mit Kranken-

pfleger und Krankengymnasten dargestellt (Jentschura, 1959a, S.

84ff.). 1974 und 1979A wird im Bereich der beruflichen Rehabilitation

auf kooperierende Bereiche und die Bereitschaft zur Teamarbeit hin-

gewiesen (Wiedemann, 1974, S. 202ff.; S. 214, ebd., 1979A, S.

230ff; S. 240). In dem zweiten Band der 1979er Ausgabe wird dies in

Betrachtung der Abschnitte „Das Team und seine Aufgaben“ (Wutt-

ke, 1979B, S. 108), „Wie lässt sich die Beschäftigungstherapie gege-

nüber anderen Fachbereichen abgrenzen?“ (Augustin, 1979B, S.

122) und „Zusammenfassende Bemerkungen zum Verhältnis zwi-

schen Beschäftigungstherapie und Verhaltenstherapie“ (Kallinke,

1979B, S. 205) hervorgehoben.

14 http://www.ergotherapie-dve.de/informationen/ueber_die_ergotherapie/faq.php

34

1999 werden diese Aspekte unter dem Begriff Schnittstellen zu ande-

ren Berufen aufgegriffen. In dem Werk von Scheepers, Steding-

Albrecht und Jehn werden diese explizit bezüglich der einzelnen Be-

handlungsverfahren dargestellt (vgl. bspw. Duhm, 1999, S. 191f.;

Berting-Hüneke, 1999, 436f.). 2007 gibt Scheepers (2007c, S. 228f.)

einen allgemeinen Überblick über die Thematik. Hier hebt sie die Be-

deutung der Kooperation und Qualitätssicherung hervor. Insgesamt

wird die interdisziplinäre Arbeit positiv bewertet und unterstrichen,

bspw. in dem Exkurs über „Kooperation mit anderen Berufsgruppen“

(Scheepers, 2007a, S. 51).

Auffällig ist dabei, dass sich die Autoren Scheepers, Steding-Albrecht

und Jehn (1999, o. S.) in dem Vorwort von 1999 spezifisch an Ergo-

therapeuten, vor allem an Auszubildende, richten. In den Werken von

Jentschura und Janz werden ebenfalls berufsverwandte und interes-

sierte Leser wie Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter hinzugezo-

gen (vgl. 1979, o.S.). 2007 wird in dem Vorwort keine spezielle Ziel-

gruppe erkennbar. Diese unterschiedliche Handhabung wird von den

Autoren nicht näher erläutert. Ob andere Berufsanhänger die Bücher

von Jentschura und Janz gelesen haben, sei dahingestellt, aber zur

Vertiefung einer fachkundigen Meinung über Ergotherapie scheint

die Lektüre auch für bspw. Ärzte, Lehrer und Erzieher sinnvoll. Aller-

dings wirkt wahrscheinlich gerade das aktuelle Werk mit seinem

enormen Umfang von nahezu 600 Seiten besonders auf berufsfrem-

de Personen, die auf der Suche nach Literatur über Ergotherapie

sind, eher abschreckend.

Die Beschäftigung von Personen anderer Berufe mit der Ergothera-

pie durch das zentrale Lehrbuch kann zu einer besseren Verständi-

gung führen. Gleichzeitig wird die Einzigartigkeit der Ergotherapie

durch die Bücher hervorgehoben. Das Thema der Abgrenzung ge-

genüber anderen Berufen wird auch in den Buchinhalten aufgefasst.

Für Ergotherapeutinnen der ersten Generation wurde die Besonder-

heit des Berufes und damit auch die Abgrenzung von anderen Beru-

fen durch den Einsatz von Handwerk offensichtlich. Die Interview-

partnerinnen von Reick, Nicolaus und Witte sehen den Einsatz von

Handwerk als Basis der Ergotherapie an. Nicolaus berichtet im Inter-

35

view (Reick, 2004, S. 42), dass die Schülerinnen der Ergotherapie ab

den 1970er Jahren immer weniger Handwerk gekannt und ange-

wandt hätten. Für sie wirke Ergotherapie nun wie ein neuer Beruf.

Welcher dies sein solle, sei ihr jedoch unklar. Dieser Meinung ist

auch Naumann, Ergotherapeutin der ersten Generation. Das Hand-

werk sei demnach zentraler Therapieinhalt, es mache die Ergothera-

pie aus. Gleichzeitig werde dadurch die Abgrenzung zu der Physio-

therapie hervorgehoben (Fricke& Kräft, 2008, S. 12).

Auch aktuell wird diese Meinung deutlich, bspw. betrachten Schmidt

und Winkelmann (2001, S. 46) den Einsatz von handwerklichen und

gestalterischen Techniken als eine qualifizierte Möglichkeit sich ge-

genüber anderen Berufen abzugrenzen.

In den zentralen Lehrbüchern zeigt sich ein anderes Bild: Das Hand-

werk gerät ab 1974 deutlich in den Hintergrund. Das 1999er Werk

von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn enthält kein eigenes Ka-

pitel zu handwerklichen Techniken. Drei Indexeinträge führen den

Leser beispielhaft zu der Anwendung von Handwerk; einmal in dem

Kapitel „motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren“ (Koesling,

1999, S. 188f.) und zweifach in „Neuropsychologische Behandlungs-

verfahren“ (Habermann& Kolster, 1999, S. 251f.; 266f.). Interessan-

terweise beziehen sich diese Einträge auf Kapitel mit eher funktionel-

ler Ausrichtung, hier zeigen sich Parallelen zu den Ausführungen in

den Werken von Jentschura und Janz 1974 und 1979. In der aktuel-

len Fassung von 2007 gibt es keinen Indexeintrag oder sonstigen

Hinweis zu der Materie Handwerk.

Neu hinzugefügt wird 2007das Unterkapitel „Ergotherapeutische Mit-

tel und Medien“ (Fürhoff, 2007, S. 90ff.). Hier werden u.a. handwerk-

liche und gestalterische Techniken dargestellt. Fürhoff (ebd.) be-

schreibt, dass die Begriffe Mittel und Medien „die Ergotherapie in

ihrem Wesen … charakterisieren.“ (ebd., S. 90). Die Betätigung des

Klienten wird als therapeutisch eingesetztes Mittel angesehen. Dabei

wird Betätigung zur Befunderhebung eingesetzt, ist zentrales Mittel

und gleichzeitig Ziel der Behandlung.

36

Bereits im ersten zentralen ergotherapeutischen Lehrbuch scheint

es, als haben die Autoren das Bedürfnis, den Einsatz von Handwerk

zu rechtfertigen und zu verteidigen. Jentschura (1959) zieht in seiner

Einleitung eine klare Grenze zu der „’Basteltante’ früheren Typs“

(ebd., S. 4). Er hebt die speziell geschulte Therapeutin als Voraus-

setzung für eine sinnvolle Therapie hervor. Im Zusammenhang zu

den psychiatrischen Kapiteln prangern Janz und Hiller (1959, S.

219f.) an, dass die Arbeit im Sinne von Arbeitstherapie überschätzt

und ‚Beschäftigung’ aufgrund dessen abgewertet und missverstan-

den werde. Beschäftigungstherapie werde demnach als Pseudothe-

rapie abgetan. Laut Janz und Hiller ebd.) sei diese negative Beset-

zung nicht alleine aufgrund der unglücklichen Übersetzung von ‚ocu-

pational-therapist‘ zu verstehen, sondern auch und vor allem durch

die angewandten Methoden selbst zu erklären.

1979 beschreibt Pöksen (1979B, S. 22ff.) die Befreiung von Vorurtei-

len in der Beschäftigungstherapie. In den letzten Jahren sei eine

wichtige Behandlungsmethode aus der „Bastelstuben-Idylle“ (ebd., S.

22) entstanden. Auf welche Vorläufer der derzeitigen Therapie sie

sich mit diesem Ausdruck bezieht, wird nicht deutlich.

Janz (1979B, S. 16) rät von übertriebener Rücksichtnahme auf die

Persönlichkeit - besonders ‚psychopathischer‘ - Patienten ab, denn

diese würden die „Beschäftigung als Bastelstunde“ (ebd., S. 16) nur

genießen. Ähnliche Äußerungen bezüglich des Bastelns werden bei

den Büchern von Scheepers, Steding-Albrecht und Jehn nicht ersich-

tlich.

Jentschura (1959, S. 1ff.) legt in seiner Einleitung großen Wert auf

die Vielschichtigkeit des Berufes. Diese hat sich im Laufe der Zeit

enorm erweitert. Das zeigt sich auch in der Erweiterung der Bücher.

Daraus resultiert jedoch nicht nur ein interessanter und abwech-

slungsreicher Beruf mit vielen unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern,

sondern auch eine Gefahr. Durch die sehr unterschiedlichen Berei-

che scheint sich eine Ergotherapeutin, welche in einem Akutkran-

kenhaus nach Bobath behandelt, ihrer ebenfalls nach Bobath behan-

delnden physiotherapeutischen Kollegin näher als einer Ergothera-

37

peutin, die in der Arbeitstherapie bemüht ist, Arbeitsstellen für psy-

chisch erkrankte Menschen zu vermitteln. Es gebe nicht die Ergothe-

rapeutin, sagt Beyermann (2001, S. 279). Dies sei immer auch von

der jeweiligen Generation und dem Arbeitsbereich abhängig. Beyer-

mann (ebd.) beschreibt die daraus resultierende Problematik, ein

einheitliches Berufsbild zu entwerfen15.

Dies spiegelt sich an den unterschiedlichen Kapiteln und den unter-

schiedlichen Ausrichtungen der Ergotherapie selbst innerhalb der

zentralen Lehrbücher wider. Das zentrale Lehrbuch zeigt keine zent-

rale Lösung; Auch hier wird keine zentral gültige Ergotherapeutin

dargestellt. Vielmehr, so scheint es, wird auf die individuelle Speziali-

sierung wert gelegt (vgl. Jentschura, 1959, S. 5). Dies scheint sich

bei der heutigen Generation der Ergotherapeutinnen noch weiter

auszudifferenzieren, da nun unterschiedliche Abschlüsse möglich

sind und diese auch vermehrt genutzt werden. Diese Thematik greift

auch das aktuelle Vorwort mit der Unterscheidung der Ergotherapeu-

tinnen zwischen „Theorie und Praxis“ (Scheepers et al., 2007, o.S.)

auf (vgl. 2.1). In welche Richtung sich die Ergotherapie in Zukunft

bewegen wird, bleibt abzuwarten.

6 Ausblick

Sowohl die ablenkende, als auch die funktionelle und lebenswelt-

zentrierte Ausrichtung werden auch in Zukunft relevant für die Ergo-

therapie sein. Anzunehmen ist das sich der Schwerpunkt weiter ver-

schieben wird. Schwarz (1999, S. 39; 2007, S. 65) beschreibt eine

kontroverse Einstellung zu dem medizinischen Grundwissen der Er-

gotherapie (vgl. 5). Dies zeigt auch, dass eine komplette Trennung

des ergotherapeutischen Wissens von der Medizin weder sinnvoll

noch denkbar ist. Der Klient als Mensch wird auch in stark funktionell

ausgerichteten Bereichen immer weiter in den Mittelpunkt gerückt.

Es scheint wahrscheinlich, dass sich dieser Prozess weiter ausbrei-

15 Literaturhinweis: Reichel, K. (2005). Ergotherapie systematisch beschreiben und erklären. Das AOTA Framework als Beitrag zur Systematisierung der deut- schen Ergotherapie. Idstein: Schulz-Kirchner-Verlag.

38

tet. Folgerichtig wäre daher, dass Geräte zur reinen Beübung be-

stimmter Funktionen, wie der Kufenwebstuhl, in der nächsten Aufla-

ge eines zentralen Lehrbuches nicht aufgegriffen werden würden.

Der Einsatz von Handwerk wird in der ergotherapeutischen Behand-

lung auch weiterhin eine gewisse Position bekleiden. Im Einzelnen

wird es nicht mehr in den Lehrbüchern aufgeführt - eine erneute Ein-

führung von handwerklichen und kreativ-gestalterischen Techniken

erscheint nicht denkbar. Dennoch wird das Handwerk auch aktuell

u.a. als charakterisierend beschrieben (vgl. 5; Fürhoff, 2007, S.

90ff.). Anzunehmen ist, dass eine ausführliche Kommunikation be-

züglich der Wahl und der Zielsetzung des Einsatzes von Handwerk

mit den Klienten, den Angehörigen und angrenzenden Berufen weiter

in den Mittelpunkt rücken wird. Wie Führhoff (ebd., S. 91) beschrie-

ben hat, wird sich der Einsatz an den Wünschen der Klienten spezifi-

zieren und sich daran orientieren, in welchem Arbeitsbereich damit

spezifische Ziele erreicht werden können. Hier zeichnet sich ein wei-

terer Schritt in die lebensweltzentrierte Ausrichtung ab. Handwerk

wird weiterhin als „um-zu“ Einsatz erfolgen. Hier zeigen sich Ähnlich-

keiten in der psychiatrischen Therapie zu den Büchern von Jentschu-

ra und Janz, wo die Art dieses Einsatzes bereits beschrieben wurde.

Bspw. wird Handwerk eingesetzt um in einer Gruppearbeit einen Ka-

lender herzustellen und zu gestalten. Hier werden in der interaktio-

nellen Methode unterschiedliche Bereiche der Klienten gefördert, u.a.

die Kommunikation, die Auseinandersetzung miteinander und das

Selbstvertrauen. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass das aktive Han-

deln der Menschen die Ergotherapie ausmacht, welches auch durch

Handwerk angebahnt wird.

Die wissenschaftliche Basis der Ergotherapie und deren Effektivi-

tätsmessung werden immer relevanter. Dies zeigt sich bei der Be-

trachtung des Kapitels zur Wissenschaftlichkeit in der Ergotherapie

(Steding-Albrecht, 1999, 86ff.; Mangold, 2007, S. 144ff.) und an den

Hinweisen zum Qualitätsmanagement in jedem Kapitel der Behand-

lungsverfahren (vgl. bspw. Harth& Wolf, 1999, S. 110ff.; Harth& Pe-

per; 2007, S. 205ff.). Aufgrund der finanziellen Einschränkungen

durch die Reformen im Gesundheitswesen wird ein Effektivitäts-

39

nachweis der Maßnahmen von Kostenträgern verlangt (vgl. ebd., S.

110f.; ebd., S. 206). Es ist anzunehmen, dass sowohl die Wissen-

schaftlichkeit als auch das Qualitätsmanagement in der Ergotherapie

an Relevanz gewinnen werden und auch in einem neuen zentralen

Lehrbuch ausführlich erläutert werden.

2007 wird im Abschnitt zu der Wissenschaftlichkeit erneut die Kom-

bination aus Wissenschaftlerin und praktisch arbeitender Ergothera-

peutin hervorgehoben (Mangold, 2007, S. 148); In der Einleitung

wurde auf diese Verknüpfung bereits hingewiesen. Demnach erfolgt

einerseits eine Übertragung der wissenschaftlichen Überlegungen in

die praktische Umsetzung, gleichzeitig werden auch in der Praxis

entstandene Konzepte bezüglich ihrer Wirksamkeit überprüft. Auch

hier taucht der Begriff des Qualitätsmanagements auf.

Es herscht eine gewisse Diskrepanz zwischen der angenommenen

und der tatsächlichen Nutzung der Lehrbücher vor. In dieser Thesis

wurde mehrfach dargestellt, warum es anzunehmen ist, dass die

Aneignung von Wissen im engen Zusammenhang mit dem zentralen

Lehrbuch steht (vgl. 1; 3). In welchem Umfang das jeweils aktuelle

Lehrbuch tatsächlich in der Ausbildung verwendet wurde, ob die Er-

gotherapeutinnen es sich gekauft und vor allem, ob sie es – während

und nach der Ausbildung - genutzt haben, wurde bisher nicht intensiv

untersucht. 2008 wurden im Rahmen eines Studienprojektes der

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim

zu dem Thema „Das zentrale Ergotherapie- Lehrbuch als Assoziati-

onsgegenstand“ eine Ergotherapeutin und ein Ergotherapeut inter-

viewt. Die Leitfrage des Interviews lautete: „Welche Verknüpfung gibt

es zwischen dem (in der eigenen Ausbildung angewandten) zentra-

len Ergotherapie- Lehrbuch und der Aneignung deines ergotherapeu-

tischen Fachwissens?“ Beide TherapeutInnen gaben eine eher ge-

ringe Nutzung des Buches an (Büttner, Fricke, Gebhard& Hoffmann-

Berling, 2008, o. S.). Das Projekt kann in keinem Fall als repräsenta-

tiv bewertet werden, eine solche Studie zu diesem Thema wäre aber

auch im Hinblick auf das nächste Lehrbuch und dessen Verbesse-

rungen darin interessant.

40

Allgemein ist anzunehmen, dass das folgende zentrale ergothera-

peutische Lehrbuch noch umfangreicher werden wird. Auch zukünftig

wird ein Schwerpunkt in den theoretischen Fundierungen der Ergo-

therapie liegen, welche sich noch ausweiten werden. Hier werden die

oben genannten Bereiche der Wissenschaftlichkeit und der Nach-

weisbarkeit effizienter Therapie ebenfalls eine hohe Relevanz haben.

Es ist anzunehmen, dass sich die Ausrichtung an der Medizin weiter

reduzieren wird und somit unterschiedliche ergotherapeutische

Handlungsoptionen, auch außerhalb der Krankenbehandlung entste-

hen. Das dritte Kapitel der 2007er Ausgabe würde demnach erweitert

werden.

Wünschenswert wäre, dass die Autoren in einigen oben genannten

Aspekten klarer Stellung beziehen, so dass Unklarheiten wie an dem

Beispiel der Einleitung zu den motorisch-funktionellen Behandlungs-

verfahren und dem Kufenwebstuhl vermieden werden. Auch eine

einheitliche Verwendung des Begriffs Klient oder Patient wäre hilf-

reich, um einen konforme Verwendung auch innerhalb der Ergothe-

rapeutinnen anzustreben.

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förderung und Beratung. In: Scheepers, C., Steding-Albrecht, U.

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Prüfungsverordnung, einem Paradigmenwechsel zu folgen. Die

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deln. 1. Auflage. Stuttgart: Thieme Verlag.

Weißbach, W.& Weißbach, E.-M. (1966). Praktische Anleitung zur

Einrichtung der Arbeitstherapie in Chirurgie und Orthopädie. Edi-

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Wiedmann, E. (1974). Beschäftigungstherapie in der beruflichen

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therapie. Grundlagen und Praxis. 2. neubearb. Aufl. Stuttgart:

Thieme Verlag.

Wiedmann, E. (1979A). Beschäftigungstherapie in der beruflichen

Rehabilitation. In: Jentschura, G. & Janz, H.-W. (Hrsg.) (1979A).

Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Praxis in 2 Bänden. 3.

neuüberarb. und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme Verlag.

Wuttke, I. (1979B). Beschäftigungstherapie in der Kinder- und Ju-

gendpsychiatrie. In: Jentschura, G. & Janz, H.-W. (Hrsg.)

(1979B). Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Praxis in 2

Bänden. 3. neuüberarb. und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme

Verlag.

Anhangsverzeichnis

I Kapitelauflistung der zentralen Lehrbücher

IIa Erklärungen zu der Tabelle

IIb Tabelle zu dem Vergleich der Kapitel

III Von Beschäftigungs- und Arbeitstherapeutin zur Ergothera-

peutin

IV Ausführliche Darstellung von Definition/ Beschreibung

V Psychiatrie-Enquête

VI Moral Treatment

VII Arts and Crafts Bewegung

VIII Definition Klient/ Patient

I Kapitelauflistung

Im Folgenden werden die Kapitel der zentralen Lehrbücher aufgelis-

tet und mit Seitenzahlen versehen, so dass sich der Leser einen all-

gemeinen Überblick verschaffen kann.

1959 Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Einfüh rung

1 Handwerkliche Fertigkeiten der Beschäftigungstherapie

(S. 6- 69)

2 Die Beschäftigungstherapie in der Orthopädie und Unfallkunde

(S. 60- 141)

3 Funktionelle Beschäftigungstherapie

(S. 142- 169)

4 Beschäftigungstherapie bei der Behandlung von Tuberkulose-

erkrankungen

(S. 170- 211)

5 Die Beschäftigungstherapie in der Psychiatrie

(S. 212- 288)

1974 Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Techni ken

1 Grundlagen der funktionellen Beschäftigungstherapie

(S. 1- 29)

2 Beschäftigungstherapie in der Orthopädie und Traumatologie

(S. 30- 74)

3 Beschäftigungstherapie in der Psychiatrie

(S. 75- 139)

4 Beschäftigungstherapie bei der Behandlung von Tuberkulose

(S. 140- 176)

5 Beschäftigungstherapie in der Geriatrie

(S. 177- 194)

6 Beschäftigungstherapie in der beruflichen Rehabilitation

(S. 195- 258)

1979A Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Praxis in zwei

Bänden

1 Grundlagen der funktionellen Beschäftigungstherapie

(S. 1- 27)

2 Beschäftigungstherapie in der Orthopädie und Traumatologie

(S. 28- 93)

3 Neurologie

(S. 94- 137)

4 Beschäftigungstherapie in der Neurologie

(S. 138- 170)

5 Beschäftigungstherapie bei der Behandlung von Tuberkulose

(S. 171- 190)

5 Beschäftigungstherapie in der Geriatrie

(S. 191- 223)

6 Beschäftigungstherapie in der beruflichen Rehabilitation

(S. 224- 243)

7 Techniken der Beschäftigungstherapie

(S. 244- 308)

1979B Beschäftigungstherapie. Grundlagen und Praxis in zwei

Bänden

1 Beschäftigungstherapie in der Psychiatrie

(S. 1- 21)

2 Beschäftigungstherapie als Bestandteil psychiatrischer Kran-

kenversorgung

(S. 22- 29)

3 Konzepte und Praktiken- Arbeitstherapie

(S. 30- 35)

4 Beschäftigungstherapie im Akutstadium

(S. 36- 45)

5 Beschäftigungstherapie nach Akutstadium

(S. 46- 80)

6 Psychoanalytisch orientierte Beschäftigungstherapie

(S. 81- 90)

7 Pädagogische Aspekte in der Beschäftigungstherapie

(S. 91- 103)

8 Beschäftigungstherapie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

(S. 104- 118)

9 Aufgaben und Möglichkeiten der Beschäftigungstherapie in

der Pädiatrie

(S. 119- 196)

10 Verhaltenstherapie und Beschäftigungstherapie

(S. 197- 206)

1999 Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln

1 Entwicklung und Modelle der Ergotherapie

(S. 2- 100)

2 Systematik der Ergotherapie

(S. 101- 120)

3 Motorisch- funktionelle Behandlungsverfahren

(S. 121- 194)

4 Neurophysiologisch und Neuropsychologische Behandlungs-

verfahren

(S. 195- 270)

5 Psychosoziale Behandlungsverfahren

(S. 271- 360)

6 Arbeitstherapeutische Verfahren

(S. 361- 416)

7 Adaptive Verfahren

(S. 417- 437)

2007 Ergotherapie. Vom Behandeln zum Handeln

1 Grundlagen, Theorie und Modelle in der Ergotherapie

(S. 2- 186)

2 Ergotherapeutische Behandlungprozesse

(S. 187- 212)

3 Arbeitsfelder und Behandlungsverfahren

(S. 213- 236)

4 Motorisch- funktionelle Behandlungsverfahren

(S. 237- 316)

5 Neurophysiologisch und Neuropsychologische Verfahren

(S. 317- 414)

6 Psychosoziale Behandlungsverfahren

(S. 415- 522)

7 Arbeitstherapeutische Verfahren

(S. 523- 574)

8 Adaptive Verfahren

(S. 575- 598)

IIa Erklärungen zu der Tabelle:

Die Tabelle soll auf einer Seite dargestellt werden, um einen über-

sichtlichen Vergleich zu ermöglichen. Daher wurden folgende Abkür-

zungen verwendet:

BT= Beschäftigungstherapeutin

ET= Ergotherapeutin

Reha= Rehabilitation

Trauma= Traumatologie

Die einzelnen Kapitel wurden teilweise in den Lehrbüchern unter-

schiedlich betitelt, in der Tabelle wird in dem Fall der meist verwen-

dete Titel genommen, bspw. wird das erste Kapitel 1959 „Handwerk-

lichen Techniken“ betitelt. 1974 befindet sich dies als Unterkapitel

unter „Techniken der Beschäftigungstherapie“, diese Gliederung wird

in den folgenden Lehrbüchern beibehalten. Besonders deutlich sind

die Unterschiede bei dem Autorenwandel (von Jentschura& Janz zu

Scheepers, Steding-Albrecht & Jehn). Scheepers, Steding-Albrecht

und Jehn nehmen eine allgemeine Umbenennung vor, die Kapitel

der Bücher von 1999 und 2007 werden anhand der Inhalte den Kapi-

teln der Werke von Jentschura und Janz zugeordnet oder die neuen

Überschriften mit aufgenommen. Teilweise lassen sich Inhalte in an-

deren Kapiteln finden, darauf verwiesen.

IIb

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1974

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III Von Beschäftigungs- und Arbeitstherapeutin zur Ergothe-

rapeutin

Zum 01.01.1999 trat die Namensänderung in „Ergotherapie“ in Kraft

(Marquardt, 2004., S. 41). Der Impuls zur Namensänderung wurde

durch die Schweizer Kollegen auf dem fünften Weltkongress der

World Federation of Occupational Therapists (WFOT) im Juni 1970

gesetzt. Inhaltlich wird Ergotherapie als prägnant und „sprachlich

einwandfrei“ (Marquardt, 2004, S. 93) dargestellt, bezugnehmend auf

die beiden griechischen Elemente. Für den Wortteil ergon werden

verschiedene Übersetzungen genannt: Tätigkeit, Arbeit, Wirksamkeit

aber auch Handwerk und Hantieren. All diese umfassen Betätigung

und Anwendung des Berufes.

Die interdisziplinäre Vereinfachung durch einen gemeinsamen Na-

men in allen Ländern wird ebenfalls positiv dargestellt. Im französi-

schen und italienischen Sprachgebrauch werde der Ausdruck „Ergo-

therapie/ Ergotherapia“ bereits verwendet (ebd., S. 93f.).

1975 erfolgte eine Namensänderung in „Verband der Beschäfti-

gungstherapeuten (Ergotherapeuten) der Bundesrepublik Deutsch-

land e.V.“. Dieser wurde 1992 in den Namen „Deutscher Verband der

Ergotherapeuten (Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten) e.V.“ ge-

ändert (ebd., S. 147).

01.01.1999 wurde das „Gesetzt über den Beruf der Ergotherapeutin

und des Ergotherapeuten (Ergotherapeutengesetzt- ErgThG)“ verab-

schiedet (ebd., S. 162).

IV Ausführliche Darstellung von Definition/ Beschre ibung

Definition 1959 von Jentschura

Unter Beschäftigungstherapie verstehen wir jede Art geistiger oder

körperlicher Betätigung des Kranken, die zu seiner Gesundung bei-

trägt. Sie wird vom Arzt verordnet und von der Beschäftigungsthera-

peutin geleitet. Die Beschäftigungstherapie reiht sich also neben der

Krankengymnastik und der Arbeitstherapie als Behandlungsmethode

für den kranken Menschen in das Wiedereingliederungsverfahren

(Rehabilitation) ein. Die Beschäftigungstherapeutin bemüht sich je-

doch nicht nur um Patienten, die wieder für einen Beruf befähigt wer-

den sollen, sondern auch um kranke Kinder und Jugendliche, die für

eine Schul- und Berufsausbildung vorbereitet werden können. Weiter

dient die BT den alten Menschen, die ihren Lebensabend in Heimen

und Hospitälern verbringen müssen und den nicht berufsfähigen ju-

gendlichen Siechen in Pflegeheimen (Jentschura, 1959, S. 1).

Aus dem Informationsblatt 1965

Die Beschäftigungstherapie nimmt heute unter den modernen Be-

handlungsarten einen fest umrissenen Platz ein. Sie wird angewandt

in orthopädischen Kliniken, in Tuberkulosekliniken und Sanatorien, in

Alterskrankenhäusern sowie allen sonstigen Einrichtungen, die der

Behandlung bzw. Rehabilitation körperlicher oder geistiger Behinde-

rung dienen. Je nach Einsatzgebiet wendet der Beschäftigungsthe-

rapeut verschiedene Methoden an. Er bedient sich dabei aller Form

der Betätigung –handwerklicher, musischer, geistiger Art- um die

schöpferischen Kräfte des Unterbewusstseins zu wecken, dem Kran-

ken zur inneren Ruhe zu verfehlen, Fehlhaltungen der Persönlichkeit

vorzubeugen und somit den Gesundheitsvorgang nachhaltig zu un-

terstützen (Marquardt, 2004, S. 80).

V Die Psychiatrie-Enquête

Von England aus begann in den sechziger Jahren eine Reformbe-

wegung, mit dem Ziel psychisch Erkrankte und deren Behandlung

nicht länger auszugrenzen sondern diese mit Familien, Arbeitgeber

und die der Gemeinde zu vernetzen.

In Italien wurden die „antiautoritäre und liberale Prinzipien“ (Scheiber,

1996, S. 20) aus Großbritannien übernommen und umgesetzt.

Zwangsmaßnahmen wie Gitter und Elektroschocks wurden abge-

schafft. Es entstand eine therapeutischen Gemeinschaft aus Patien-

ten, Ärzten und Pflegepersonal. Ein großes Ziel war die Auflösung

der Krankenanstalten, um dies zu erreichen wurden Wohngemein-

schaften gegründet, auch die Wiederaufnahme in der Familie wurde

begrüßt. Die Behandlung sollte ambulant und/ oder an Allgemein-

krankenhäuser angeschlossen erfolgen.

In Deutschland bildete sich 1971 die auch heute noch aktive

Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP). Eine Kom-

mission vom Bundestag erstellt eine Bestandsaufnahme über die

Lage der Psychiatrie und formulierte Empfehlungen zur Neugliede-

rung. Forderungen waren bspw.: ambulante Dienste den stationären

Bereichen zuzuordnen, die multidisziplinäre Zusammenarbeit, eine

Gleichstellung der psychisch und körperlich Kranken (Scheiber,

1996, S. 19ff).

VI Moral Treatment

Im Umbruch von dem 18. Zum 19. Jahrhundert entstand unter dem-

Begriff Moral Treatment eine Bewegung psychiatrischer Hospitäler.

Auf der Basis, dass es einen Zusammenhang zwischen Betätigung

und Gesundung gibt, wurden Programme gestaltet, durch welche

eine Strukturierung der Tage der Patienten in Arbeit, Ruhe und Muße

erfolgte. Dabei stand die Ablenkung von krankenhaften Ideen im

Vordergrund. Die Gedanken sollten sich auf die sinnvolle Aufgabe

fokussiert werden. Diese Aufgaben entsprachen den anfallenden

Arbeiten und wurden nach Geschlecht und Symptomatik verteilt. Um

diese Programme um zusetzten wurden Arbeitsbereiche bspw. in der

Landwirtschaft und in Werkstätten geschaffen (Marotzki, 2004, S.

16ff.).

VII Arts and Crafts Bewegung

Der grundlegende Gedanke dieser Bewegung die Mitte des 19.

Jahrhunderts besonders in England und den USA populär wurde,

war eine alternative Lebensform zu der aufkommenden Konsumge-

sellschaft zu bieten. Die Anhänger stammten überwiegend aus den

gehobenen Kreisen. Im Vordergrund standen die traditionellen Nor-

men und Werte. Demnach gibt es einen engen Zusammenhang zwi-

schen Lebensqualität und Gesundheit und dem eigenen Wirken und

den daraus entstehenden Produkten. Die ordnende und heilende

Wirkung entfaltete sich aus der Teilnahme an strukturierten Abläufen

und der Produktvorgabe. Auch bei dieser Bewegung steht die Ablen-

kung im Vordergrund (ebd., S. 23ff.).

VIII Definition Klient/ Patient

Der Klient: „... [ist] ein Mensch, der die Professionellen Dienste ande-

rer in Anspruch nimmt. Ein Klient hat das Recht, Informationen zu

verlangen und seine Meinung frei zu äußern ...“ (Sumsion, 2002,zit.

n. Flotho, 2007, S. 200).

Der Patient: „... [ist] jemand, der Hilfe sucht und dem gesagt wird,

was er zu tun hat ..., an dem gehandelt wird“ (Herzberg, 1990, zit. n.

Flotho, 2007, S. 200).

Erklärung gemäß § 21 Absatz 7 Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung 2005

der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Studiengänge Ergotherapie,

Logopädie und Physiotherapie

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne

Benutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt habe.

Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus fremden Quellen übernommen wurden,

sind als solche kenntlich gemacht.

Die Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde

vorgelegen.

_____________________________ ________________________ Ort, Datum Unterschrift

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst FACHHOCHSCHULE HILDESHEIM/HOLZMINDEN/GÖTTINGEN

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

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Ich/wir bin/sind nicht damit einverstanden, dass ein Exemplar meiner Bachelor-Thesis in der Bibliothek ausgelegt wird.

Hildesheim, .................................................................................................... (Unterschrift)


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