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Waldlieder deutscher Dichter

Date post: 08-Jan-2017
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Waldlieder deutscher Dichter Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 4 (Apr., 1905), pp. 116- 118 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30171003 . Accessed: 16/05/2014 11:54 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.104.110.114 on Fri, 16 May 2014 11:54:10 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Waldlieder deutscher DichterSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 6, No. 4 (Apr., 1905), pp. 116-118Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30171003 .

Accessed: 16/05/2014 11:54

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

http://www.jstor.org

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Pidagogische Monatsheffe.

in keiner andern Weise tritt der Lehrer den Schtilern so menschlich nahe. Mehr als 25 bis 40 Schtiler kann aber ein Lehrer nicht richtig leiten.

Der Fluch der amerikanischen Schulen ist der tote, mechanisehe Buchstaben- dienst, die Anbetung des Textbuches. Fast tiberall wird versucht, dem Kinde Be- griffe beizubringen, die ihm nur hohle Worte sind. Im Rechnen, in Grammatik, in Geschichte und nattirlieh erst recht in Geographie und Naturgesohichte - tiberall fehit es an Anschauung und Beobaehtung. Was fitir Ursachen an diesen Zustnden schuld sind, kann hier nicht erSrtert werden. Gewiss ist aber, dass die meisten Minner auf diesem Gebiete eben so viel siindigen wie die Frauen, obgleich es der SchSpfer dem Manne leichter gemacht hat, sich von dem GStzendienst des Text- buches zu befreien.

Ich weiss recht wohl, dass ftr den Durchschnittsbtirger Schule und Lernen gleichbedeutend ist mit seehs Stunden still auf einer Bank sitzen. Aber da sollten wir Lehrer den Mut haben, Wandel zu schaffen. Ein Tag im Freien regt den Schiiler oft mehr an und flirdert sein Wissen und Erkennen mehr als sechs Monate Bankdienst.

Und besonders fiir Grossstadtkinder sind solche Ausfliige natig. Wer's nicht glaubt, der erkundige sich einmal, wie viele von unseren Grossstadtkindern Kar- toffeln und Weizen auf dem Felde unterscheiden kannen.

Und dann machte ich noch einmal eindringlich mahnen, in Anlehnung an ein bekanntes Dichterwort: Wer seinen Kindern und Schiilern ein rechter Freund und Lehrer sein will, der fiihre sie recht oft und recht viel hinaus ins Freie.

(Fortsetzung folgt.)

Waldlieder deutscher Dichter.

(Aus ,,Aus der Schule - fiir die Schule".)

Allgemeine Zielangabe: Wir wollen eine Reihe von Gedichten be- trachten, die vom Walde reden.

Allgemeine Vorbereitung: Wessen bedtirfen die Menschen nach der Arbeit? Der Ruhe. Welches ist die notwendigste Form der Ruhe? Der Schlaf. Auf welehe Weise kbnnen sich die Menschen ausserdem wieder Kraft und Freudigkeit zur Arbeit erwerben ? Durch Vergntilgen allerlei Art. - Nenne solche! Lesen, Plaudern, Tanzen, Singen, Spielen u. a. m. - Ein Mittel habt ihr noch nieht genannt. Es ist der Aufenthalt im Freien, ausserhalb der menschlichen Wohnungen. Wann ist's dort am schtnsten? Im Frtihling und Sommer. Wem ist der Aufenthalt im Freien zur Erholung wohl am n~tigsten ? Den Stdtern. - Gewiss, und je grasser die Stldte sind, desto besser eist es, wenn einer mal hinaus- kommt. Warum braucht der Landmann wohl nieht so sehr den Aufenthalt im Freien zu seiner Erbolung? Er ist auch meist schon bei seiner Arbeit draussen. Warum bereitet denn nun dem, der nicht tiglich im Freien arbeitet, ein Aufent- halt dort so grosse Freude ? Denkt an die engen Stuben, die schmalen Strassen und die oft recht hohen Hluser. Auf dem Lande hat man einen freien Blick, man ffihlt sich nicht so beengt. Was verursacht denn das Treiben auf den Strassen und oft aueh in den Hiusern ? Lrm. Das ist in den ganz grossen Stldten oft

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Waldlieder deutscher Dichter.

sehr schlimm. Was findet man aber auf dem Lande? Ruhe. Welche Folge hat das enge Zusammenwohnen in der Stadt ? Es ist nicht sehr gesund. Woran kann man sich dagegen auf dem Lande erfreuen ? An der reinen, frisohen Luft. Woran fehlt es auch sehr in der Stadt? An Pflanzen und Tieren. - Wohl gibt es auch dort Blumen, Striiucher und Bliume, auch Vigel und andere Tiere; aber das ist doch wenig im Vergleich zu dem Tier- und Pfianzenleben auf dem Lande. Wir Menschen knnen ein Stiick Natur gar nicht entbehren. Was halten sich darum viele Leute in ihren Stuben ? Blumen und V6gel.

Z u s a m m en f a s sung : Wiederhole, warum es auf dem Lande so soha5n ist.

Wovon finden wir auf dem Lande, in der sch6nen, freien Natur doch immer- wihrend Spuren ? Von den Menschen. Was siehst du hier und da ? DSrfer oder wenigstens einzelne Hiiuser. Was siehst du, wenn es Wochentag zur Sommerzeit ist! Einzelne Leute arbeiten. Warum kiinnte man aber auch, wenn weit und breit kein Haus und kein Mensch zu sehen wRren, die Nihe der Mensehen nicht vergessen? Die Felder regelmissige Gestalt, ncker und Wiesen beackert und be-

stellt, die Wege von Menschen angelegt. Wie ist der Wald entstanden? Durch Mensohen angepflanzt, wenigstens

meistens. W arum spUrt man dort den Menschen so wenig? Wenig Wege, oft jahrelang keine Menschenarbeit auf weite Strecken, wenig Menschen, noch seltener Hiiuser, Pflanzenwelt (Angaben) viel wilder, Tierwelt (Angaben) viel kriftiger und mannigfaltiger. Welchen Eindruck haben wir im Walde noch viel starker als auf dem freien Lande? Der Urwiichsigkeit und Ruhe vom Menschenliirm.

Z usammen fassung: Wiederhole, warum der Wald der Eindruck der Ruhe und Urwiichsigkeit macht ?

Was erwartet man nun wohl von einem Gedicht, in dem der Wald besungen wird. Was k ann es besingen? Die schne Natur des Waldes, die Biume, Striucher und Blumen, die Vigel und andere Tiere, die Kiihle des Schattens im Sommer. Was ferner noch ? Den Frieden und die Einsamkeit des Waldes.

Erstes Waldlied. Z i e 1s t e llun g: Wir wollen ein Lied hiren, in dem der Dichter den Wunsch

ausspricht, im Walde leben zu ktinnen.

I. V or b e r e i t u n g: In welcher Jahreszeit kann der Dichter wohl diesen Wunsch haben ? Im Sommer. Wann kann dieser Wunsch wohl besonders lebhaft in ihm entstehen? Auf staubiger Landstrasse in Sonnenglut, wiihrend er einen Wald seitwirts vom Wege liegen sieht. - Sehnsichtig blickt er hiniiber. Wie mag es ihbm zumute sein, wenn er die Blumen und Biiume sich leise bewegen sieht, wenn er die Vzgel auf den Zweigen, die Hirsche und Rehe am Waldesrand ihr lustiges Spiel treiben sieht, wenn ter Gesang der Visgel in sein Ohr klingt? Es ist ibm, als wolle ihn alles locken und einladen zum Bleiben.

II. D Nun wollen wir das Gedicht, das dem Dichter in solchen Gedanken entstand, hren. Es heisst:

Waldlied.

Von Hoffmann von Fallersleben.

Im Walde micht' ich leben Zur heissen Sommerzeit! Der Wald, der kann uns geben Viel Lust und Frahlichkeit.

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8Piidagogische Monashefe.

In seinen khiilen Schatten Winkt jeder Zweig und Ast; Das Blmlein auf der Matten Nickt mir: omm, lieber Gast!

Wie sich die VSgel schwingen Im hellen Morgenglanz! Die Hirsch' und Rehe springen So lustig wie zum Tanz!

Von jedem Zweig und Reise, Hs rt nur, wie's lieblich schallt! Sie singen laut und leise: Komm, komm zum grtinen Wald!

Nachdem das Gedicht noch einmal von einem befilhigteren Schiiler gelesen worden, erfolgt die Feststellung der

Gliederung. Str. 1. Wunsch, im Walde zur Sommerzeit zu leben. Str. 2-4. Einladung, in den Wald zu kommen, und zwar Str. 2. Durch stilles Winken der Pflanzen, Str. 3. Dure lebhaftes Spiel der Tiere, Str. 4. Durch frahlichen Gesang der Vbgel. Die Feststellung der Gliederung geschieht in folgender Weise: Welchen Wunsch spricht der Dichter in Str. 1 aus? S. c. Was scheint dem

Dichter nach Str. 2--4 aus dem Walde entgegenzukommen ? S. o. Wodurch ge- bchieht die erste Einladung Str. 3? usw. Einpr&gung der Gliederung. Besprechung : Str. 1. Welchen Wunsch spricht der Dichter aus ? WTa-

rum ? Inwiefern im Walde viel Lust und FrAhlichkeit zu finden ist, hren wir weiterhin.

Str. 2. Wohin locken Zweige und Xste? In den kilhlen Schatten. Was ladet weiter ein? Was ist unter den Matten, wir sagen gewiuhnlich: unter der Matte, zu verstehen? Der Erdboden mit Gras und Moos. Wozu ladet denn das Blimlein ein? Sich zn lagern auf dem weichen Gras- und Moosposter.

Str. 3. Wodurch werden die Blicke des Wanderers noch ferner angezogen 3 Die V6gel schwingen sich in der Morgensonne von Ast zu Ast, Hirsche und Rehe springen lustig umber.

Str. 4. Was bereitet dem Dichter noch weiter Freude? Der Gesng der Vogel. Setze ein anderes Wort fir ,,Reis". Was will er mit den Worten: Hart nur ? Er will seine Wandergenossen darauf aufmerksam machen, wie die Vgel schan singen. Was hrt er aus dem Gesang heraus? Komm, komm zum grtinen Wald!

Was meint ihr, ist der Wanderer mit seinen Genossen der Einladung gefolgt Gewiss. - Aber nur ftr kurze Zeit. Was hren wir schon aus des Dichters Wunch heraus:

Im Walde macht' ich leben Zur heissen Sommerzeit! ?

Es ist ja doch nicht moglich. III. Verkntipfung und IV. System fallen fort. V. Anwendung : Lesen des Gedichtes. Wiederholung der Gliederung. Die

Schmnheit des Waldes (mindlich). Waldsehnsucht eines Wanderers (schriftlich).

(Forteetmung lolgt.)

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