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Date post: 14-Sep-2019
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DISH – Diffuse idiopathische Skeletthyperostose ein seltener Grund der Dysphagie in der HNO V. Onnebrink, S. Maune Klinik für HalsNasenOhrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Kliniken der Stadt Köln, Standort Holweide Einleitung Diffuse idiopathische Skeletthyperostose DISH ist eine in der HNO klinisch selten in Erscheinung tretende systemische, nichtentzündliche Skeletterkrankung bei der es zur Ossifikation der Ligamente und Enthesen kommt, besser bekannt als Morbus Forestier. (1, 2) Jacques Forestier war ein französischer Internist und Rheumatologe, der einer der Erstbeschreiber der systemisch auftretenden nichtentzündlichen Skeletthyperostostosen war. (3) 1942 beschreibt Oppenheimer als Radiologe die Kalzifizierung der Wirbelsäure. 1976 Donald R. Resnick und Gen Niwayama benennen die Wirbelsäulenerkrankung als diffuse idiopathische Skeletthyperostose (DISH). (2) Diese Hyperostosen treten überwiegend im thorakalen Bereich der Wirbelsäule vor und eher selten im Bereich der Halswirbelsäule (HWS). DISH tritt gehäuft bei Patienten mit Diabetes Typ II, Fettstoffwechselstörungen und Gicht auf. (2) Fallbeschreibung Wir berichten über einen Patienten mit ausgeprägter Dysphagie im Bereich der oberen HWS. Der 85jährige Patient berichtet über Dysphagie bestehend seit zwei Jahren einhergehend mit einem Gewichtsverlust von 20kg. Breiige Nahrung kann besser geschluckt werden als feste Nahrung. Flüssig Nahrung müsse er lange im Mund halten bis er diese aspiartionsfrei schlucken könne. Anamnestisch waren bei dem Patienten ein Diabetes mellitus Typ II, arterielle Hypertonie und eine Thrombozytose bekannt. Die bereits vor einem Jahr durchgeführte Gastroskopie zeigte sich unauffällig. Es erfolgte eine fiberoptische endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES), welche eine extreme Vorwölbung der Rachenhinterwand im Hypopharynx, bei intakter reizloser Schleimhaut, mit fast Komplettverlegung der Schluckstrasse aufzeigte. Zusammenfassend kann DISH ein zunehmend in der HNO auftretendes Erscheinungsbild der Dysphagie sein. Die Prävalenz von DISH liegt bei über 70 jährigen Patienten bei 10%. (4) Erste Hinweise einer cervicalen DISH können endoskopisch durch einen HNOArzt schnell und risikolos erhoben werden. Die Diagnose wird radiologische gestellt mittels Röntgen oder Computertomographie. Die Therapie kann sowohl konservativ und bei ausgeprägten Befunden chirurgisch sein. Dysphagie ist ein häufiges Erscheinungsbild bei älteren Patienten. Jedoch ist DISH weiterhin eine verkannte Ursache und viele Patienten müssen sich bis zur Diagnosestellung unnötigen Untersuchungen unterziehen. Besonders in Hinblick der Zunahme an Patienten mit Diabetes und Fettleibigkeit sollten Ärzte zunehmend sich der cervicalen Manifestation der DISH bewusst sein. In der folgenden bildgebenden Diagnostik zeigte sich in der Computertomografie der HWS ausgeprägte ventral verklammernde Skeletthyperostosen cervical mit Einengung des Pharynxlumens charakteristisch für eine DISH. Aufgrund des ausgeprägten Befundes erfolgte die Überweisung in eine neurochirurgische Fachabteilung. 1. Mader R, Verlaan JJ, Buskila D. Diffuse idiopathic skeletal hyperostosis: clinical features and pathogenic mechanisms. Nat Rev Rheumatol. 2013;9(12):74150. 2. Resnick D, Niwayama G. Radiographic and pathologic features of spinal involvement in diffuse idiopathic skeletal hyperostosis (DISH). Radiology. 1976;119(3):55968. 3. Forestier J, RotesQuerol J. Senile ankylosing hyperostosis of the spine. Ann Rheum Dis. 1950;9(4):32130. 4. Julkunen H, Heinonen OP, Knekt P, Maatela J. The epidemiology of hyperostosis of the spine together with its symptoms and related mortality in a general population. Scand J Rheumatol. 1975;4(1):237. CT Hals sagittal Ebene CT Hals transversal Ebene
Transcript
  • DISH – Diffuse idiopathische Skeletthyperostose ein seltener Grund der Dysphagie in der HNOV. Onnebrink, S. Maune 

    Klinik für HalsNasenOhrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Kliniken der Stadt Köln, Standort Holweide

    EinleitungDiffuse idiopathische  Skeletthyperostose  DISH  ist  eine  in  der  HNO  klinisch  selten  in Erscheinung  tretende  systemische,  nichtentzündliche  Skeletterkrankung  bei  der  es  zur Ossifikation der Ligamente und Enthesen kommt, besser bekannt als Morbus Forestier. (1, 2)Jacques  Forestier  war  ein  französischer  Internist  und  Rheumatologe,  der  einer  der Erstbeschreiber  der  systemisch  auftretenden  nichtentzündlichen  Skeletthyperostostosen war.  (3)  1942 beschreibt Oppenheimer  als Radiologe die Kalzifizierung der Wirbelsäure. 1976 Donald R. Resnick  und Gen Niwayama  benennen  die Wirbelsäulenerkrankung  als diffuse  idiopathische  Skeletthyperostose  (DISH).  (2)  Diese  Hyperostosen  treten überwiegend  im  thorakalen Bereich  der Wirbelsäule  vor  und  eher  selten  im Bereich  der Halswirbelsäule  (HWS).  DISH  tritt  gehäuft  bei  Patienten  mit  Diabetes  Typ  II, Fettstoffwechselstörungen  und Gicht auf. (2)

    FallbeschreibungWir  berichten  über  einen  Patienten mit  ausgeprägter  Dysphagie  im  Bereich  der  oberen HWS.  Der  85jährige  Patient  berichtet  über  Dysphagie  bestehend  seit  zwei  Jahren einhergehend mit einem Gewichtsverlust von 20kg. Breiige  Nahrung  kann  besser  geschluckt  werden  als  feste  Nahrung.  Flüssig  Nahrung müsse er lange im Mund halten bis er diese aspiartionsfrei schlucken könne. Anamnestisch waren  bei  dem  Patienten  ein  Diabetes  mellitus  Typ  II,  arterielle  Hypertonie  und  eine Thrombozytose  bekannt.  Die  bereits  vor  einem  Jahr  durchgeführte  Gastroskopie  zeigte sich unauffällig.  Es erfolgte eine  fiberoptische endoskopische Evaluation des Schluckens  (FEES), welche eine  extreme  Vorwölbung  der  Rachenhinterwand  im  Hypopharynx,  bei  intakter  reizloser Schleimhaut, mit fast Komplettverlegung der Schluckstrasse aufzeigte. 

          

    Zusammenfassend  kann  DISH  ein  zunehmend  in  der  HNO  auftretendes Erscheinungsbild der Dysphagie sein. Die Prävalenz von DISH liegt bei  über 70jährigen  Patienten  bei  10%.  (4)  Erste  Hinweise  einer  cervicalen  DISH  können endoskopisch durch einen HNOArzt schnell und risikolos erhoben werden. Die Diagnose wird radiologische gestellt mittels Röntgen oder Computertomographie. Die  Therapie  kann  sowohl  konservativ  und  bei  ausgeprägten  Befunden chirurgisch sein. Dysphagie  ist  ein  häufiges  Erscheinungsbild  bei  älteren  Patienten.  Jedoch  ist DISH weiterhin eine verkannte Ursache und viele Patienten müssen sich bis zur Diagnosestellung unnötigen Untersuchungen unterziehen. Besonders in Hinblick der  Zunahme  an  Patienten  mit  Diabetes  und  Fettleibigkeit  sollten  Ärzte zunehmend sich der cervicalen Manifestation der DISH bewusst sein. 

    In der folgenden bildgebenden Diagnostik zeigte sich in der Computertomografie der HWS ausgeprägte ventral verklammernde Skeletthyperostosen cervical mit Einengung  des  Pharynxlumens  charakteristisch  für  eine  DISH.  Aufgrund  des ausgeprägten  Befundes  erfolgte  die  Überweisung  in  eine  neurochirurgische Fachabteilung. 

    1. Mader R, Verlaan JJ, Buskila D. Diffuse idiopathic skeletal hyperostosis: clinical features and pathogenic mechanisms. Nat Rev Rheumatol. 2013;9(12):74150.2. Resnick D, Niwayama G. Radiographic and pathologic features of spinal involvement in diffuse idiopathic skeletal hyperostosis (DISH). Radiology. 1976;119(3):55968.3. Forestier J, RotesQuerol J. Senile ankylosing hyperostosis of the spine. Ann Rheum Dis. 1950;9(4):32130.4. Julkunen H, Heinonen OP, Knekt P, Maatela J. The epidemiology of hyperostosis of the spine together with its symptoms and related mortality in a general population. Scand J Rheumatol. 1975;4(1):237.

    CT Hals sagittal Ebene CT Hals transversal Ebene

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