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13.11.2012 1 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Univ.- Prof. Dr. Thomas Häcker Universität Rostock, Philosophische Fakultät
Institut für Schulpädagogik
Einführung in allgemeindidaktisches Denken (5)
Rostock, den 13.11.2012
Einführung in allgemeindidaktisches Denken
Vorschlag zum Verlauf
1. Hinweise zur Texterstellung 2. Bildungstheoretische Didaktik (1) 3. „Didaktische Analyse“: Biologisches
Gleichgewicht 4. Portrait: Bildungstheoretische Didaktik (1) 5. Von der bildungstheoretischen
zur kritisch-konstruktiven Didaktik (2) 6. Portrait: Kritisch-konstruktive Didaktik (2) 7. Unterrichtssequenz (optional)
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Methoden
Lernende Lehrende
interne Bedingungen
externe Bedingungen
Lehrziele
Sozialformen Artikulation
Modelle Theorien: Bildungstheoretische Didaktik
Unterrichtsplanung auf der Basis der „Didaktischen Analyse“*
Autorin: Ingrid Geiser (Bodnegg, Baden-Württemberg) Jahr: 1979 Fach: Biologie Thema: Biologisches Gleichgewicht zwischen Feldmäusen und Mäusebussard Klasse: 6 Schulart: Realschule
Aufgaben: 1. Lesen Sie die Überlegungen von Frau Geiser in Ruhe durch. 2. Notieren Sie Auffälligkeiten, Unklarheiten, Stärken, Defizite,…
* Aus: Peterßen, W. H. (1982). Handbuch Unterrichtsplanung. Grundfragen, Stufen, Modelle, Dimensionen. München: Ehrenwirth, S. 48-53.
Leseaufgabe bis 13.11.12: Unterrichtsplanung Biologie
13.11.2012 4 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Didaktischer Ansatz Bildungstheoretische Didaktik
VertreterInnen Wolfgang Klafki
Zentralbegriff Bildungsbegriff
Ansatzpunkt These vom Primat der Inhalte
Didaktikkonzept Didaktik „im engeren Sinne“
Modell Didaktische Analyse
Wissenschaftliche Orientierung
Geisteswissenschaftliche Orientierung mit praktischem Erkenntnisinteresse
Wiss. Vorgehen Hermeneutische Verfahren
Einordnung der ‚Didaktischen Analyse‘
13.11.2012 5 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Methoden
Lernende Lehrende
interne Bedingungen
externe Bedingungen
Lehrziele
Sozialformen Artikulation
Modelle Theorien: Bildungstheoretische Didaktik
Gegenseitige Beeinflussungen: 60er-80er Jahre
Von der bildungstheoretischen zur kritisch-konstruktiven Didaktik
Problematik des Konzepts der Kategorialen Bildung
• Trotz der kritischen Grundhaltung wurden keine konkreten Kategorien und Verfahren entwickelt, um Bildung und Mündigkeit des Einzelnen voranzutreiben.
• Bspw. wurden staatliche Lehrplan-Vorgaben im Modell der Kategorialen Bildung nicht grundsätzlich infrage gestellt
„Lehrplanfrage“ • hier zeigt sich ein konservativer Zug der bildungstheoretischen Didaktik
• dieser wurde nach 1968 zum Teil heftig kritisiert • 1985 legt Wolfgang Klafki als Reaktion darauf
ein neues Konzept vor, das er als kritisch-konstruktive Didaktik bezeichnet
• die kritisch-konstruktive Didaktik behält die bildungstheoretische Grundorientierung der 1960 er Jahre bei
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Merkmale der kritisch- konstruktiven Didaktik 1/2
Kritisch • Der Unterricht erhält grundlegende Zielstellungen (aufklärerisch-humanistisches Menschenbild)
• Die Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit der Schüler sollen durch eine entsprechende Unterrichtgestaltung entwickelt werden
• Beteiligung der Schüler/-innen von Anfang an an der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung des Unterrichts
Konstruktiv • Klafki gibt sich nun nicht mehr damit zufrieden, innerhalb der vorgegebenen institutionellen curricularen Rahmenbedingungen zu arbeiten
• die Lehrer/-innen werden aufgefordert, sich aktiv für die Veränderung der bestehenden Verhältnisse einzusetzen
• Ziel ist eine humanere und demokratischere Schule 13.11.2012 9 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Schlüsselprobleme
• Beispiele: Friedensfrage, Umweltproblem, Problem der gesellschaftlich produzierten Ungleichheit
• ein auf Schüsselprobleme ausgerichteter Unterricht ist ein Problemunterricht (er zielt auf Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs-, und Solidaritätsfähigkeit)
• die Arbeit an Schlüsselproblemen soll grundlegende Einstellungen und Haltungen ausbilden ( Kritik, Argumentieren, Empathie, vernetzendes Denken usw. )
• gegen „Blickverengungen“ muss es darüber hinaus um „vielseitige Interessen- und Fähigkeits-entwicklung“ gehen
Merkmale der kritisch- konstruktiven Didaktik 2/2
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Perspektivenschema zur Unterrichtsplanung
• Einbettung und Ergänzung des Problemunterrichts • Beibehaltung der fünf Fragen der didaktischen Analyse • Wichtige Fragen zur Unterrichtsvorbereitung werden hinzugefügt ( Neugewichtung der
Bedingungsanalyse, Betonung der Unterrichtsmethoden, Feststellung des Lernerfolgs)
Das Perspektivenschema zur Unterrichtsplanung
• An die Stelle einer impliziten tritt eine explizite Bedingungsanalyse ( war vorher nur implizit in den Fragen II und III enthalten)
• An die Stelle des „Primats der Inhalte gegenüber der Methode“ ist der „Primat der Zielsetzung“ getreten
• An die Stelle des Bildungsideals des „gebildeten Laien“ tritt als oberstes Bildungsziel die Vorstellung von der „Emanzipation“, unterstützt durch eine Lernziel-Hierarchie
• An die Stelle einer bloß individuellen Orientierung der Fragen tritt in der neuen Form der didaktischen Analyse eine durchgängig gesellschaftspolitische Orientierung
• Zusätzlich aufgenommen in die Didaktische Analyse ist das Problem der Erweisbarkeit bzw. Überprüfbarkeit des Lernens
• Zusätzlich in die Planungsfragen aufgenommen wird auch die Frage nach der Prozessstruktur
• Unterricht wird jetzt nicht mehr nur als Bildungsprozess, sondern als Interaktionsprozess aufgefasst
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• Das Konzept der Schlüsselprobleme stellt die traditionellen Grenzen der Schulfächer in Frage ( Klafki zieht einen epochal organisierten und projektorientierten Unterricht dem konventionellen Unterricht vor)
• Schlüsselprobleme lassen sich nicht ein für alle Mal definieren
• Problemunterricht erzwingt ein hohes Maß an unterrichtsmethodischer Fantasie
• Problemunterricht stellt höchste Ansprüche an Lehrer und Schüler (Selbstständigkeit, Aushalten von Widersprüchen, Anwendung von Methoden, Strategien, Techniken usw. )
Bewertung der kritisch- konstruktiven Didaktik
13.11.2012 13 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Didaktischer Ansatz Bildungstheoretische Didaktik
VertreterInnen Wolfgang Klafki
Zentralbegriff Bildungsbegriff
Ansatzpunkt These vom Primat der Inhalte
Didaktikkonzept Didaktik „im engeren Sinne“
Modell Didaktische Analyse
Wissenschaftliche Orientierung
Geisteswissenschaftliche Orientierung mit praktischem Erkenntnisinteresse
Wiss. Vorgehen Hermeneutische Verfahren
Einordnung des revidierten Ansatzes von Klafki
13.11.2012 14 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Didaktischer Ansatz Kritisch-konstruktive Didaktik
VertreterInnen Wolfgang Klafki
Zentralbegriff Bildungsbegriff (Bildung als Emanzipation; Bildungsvorgang als Interaktion)
Ansatzpunkt These vom Primat der Zielsetzung
Didaktikkonzept Didaktik „im weiteren Sinne“
Modell Perspektivenschema d. Unterrichts
Wissenschaftliche Orientierung
Geisteswissenschaftliche und praktische Grundstruktur und kritische Tendenz
Wiss. Vorgehen Hermeneutische und tendenziell ideologiekritische Verfahren (Mischtheorie)
Einordnung des revidierten Ansatzes von Klafki
13.11.2012 15 © 2009 UNIVERSITÄT ROSTOCK Einführung in die Allgemeine Didaktik
Aufgaben zu Ihrem Unterrichtsprotokoll…
1. Machen Sie durch geeignete Markierungen (Färbungen, Absätze) kenntlich: Wie führt die beobachtete Lehrperson (Lp) das Thema der Stunde ein? Werden zu Beginn die Ziele des Unterrichts benannt?
2. Hat die Lp am Ende der Stunde den Lehr-/Lernerfolg überprüft? Markieren Sie ggf. diese Sequenz. Wie schätzen Sie diese Maßnahme ein? Fügen Sie einen Kommentar ein, wie die Lp dies aus Ihrer Sicht hätte tun können.