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Dozent: Dawid Bekalarczyk
Universität Duisburg-Essen
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Institut für Soziologie
Lehrstuhl für empirische Sozialforschung
Raum: LF 161
Vorlesung:
„Methoden der Sozialwissenschaften“
für LA Ba GyGe, LA Ba HRGe, LBK, E3
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TEIL 1: EINFÜHRUNG IN DIE GRUNDBEGRIFFE UND
DIE MATERIE
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Empirische Sozialforschung
Umschreibung
• Erforschung sozialer Phänomene, die erfahrbar (= empirisch)
sind
• Erfahrung – im Sinne der Gewinnung von Erkenntnissen – ge-
schieht auf systematische Art und Weise
⇒ Sammlung von Techniken und Methoden zur korrekten Durch-führung der wissenschaftlichen Untersuchung menschlichen
Verhaltens und gesellschaftlicher Phänomene (vgl. Schnell 2008:
5)
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Beispiele für gesellschaftliche Phänomene mit breitem öffentlichen Interesse
• Demographischer Wandel (Geburtenrückgang, steigendes Durchschnittsalter der Be-
völkerung)
• Integration von Flüchtlingen/Migranten
• Diskriminierung von Minderheiten
• Bildung und Bildungsdefizite
• Verarmung / Arbeitslosigkeit („Hartz IV-Debatte“)
• Einfluss von Medien auf Meinungen und Einstellungen
• Verhältnis von Wirtschaft und Ethik
• Wahlverhalten / politische Meinungsbildung
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Anwendungsfelder der empirischen Sozialforschung
Soziologie:
• Soziale Ungleichheit/Gefüge sozialer Klassen und Schichten
• Migrationsforschung
• Stadtsoziologie (z.B. räumliche Disparität)
• Arbeits- und Organisationssoziologie
• Sozialprestige von Berufen
• Verhältnis von Arbeits- und Privatleben/Vereinbarkeit Beruf &
Kind
• Demographie
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Politikwissenschaft:
• Wahlprognosen
• Zunahme des Rechtsextremismus
• Politikverdrossenheit
• Politisches Engagement
• Analyse von Parteiprogrammen
• Berichterstattung der Medien zu politischen Ereignissen
• Evaluationsmethoden zur Ermittlung der Folgen gesetzlicher Maß-
nahmen
• Angst vor Terrorismus
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Ökonomie (Ökonometrie):
• Marktforschung – Untersuchung des Konsumentenverhaltens
• Ermittlung des Konjunkturklimas
• Untersuchung der Einkommens- und Vermögensverteilung
• Analyse der Dynamiken von Aktienmärkten
• Auswirkungen neuer Technologien und Produktionsverfahren
• Auswirkungen von Managementstilen
• Beschäftigungsfluktuation
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Pädagogik:
• Evaluationsmethoden
• Wirksamkeit unterschiedlicher Unterrichtsmethoden
Gesundheitswissenschaften:
• Ernährungsverhalten
• Gesundheitsbewusstsein
• Arztbesuche / Umgang mit Krankheiten
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Geographie:
• Raumplanung
• Wanderungsbewegungen
Weitere Anwendungsfelder:
• Geschichtswissenschaft
• Ethnologie
• Rechtswissenschaft
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Weltbild der empirischen Sozialforschung
• Existenz der Außenwelt
• Erkennbarkeit der Außenwelt
• Regelmäßigkeiten in der Außenwelt (vgl. Schnell et al. 2013: 50,
Fußnote 1)
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Ziele
• Konstruktion und Analyse eines objektiv nachprüfbaren Modells zu einem Ausschnitt aus der Realität:
� Systematische Prüfung von Theorien / theoretischen Annah-men vs.
� Explorative Erkenntnisgewinnung
⇒ Ermöglichung eines humaneren und rationalen (aufgeklärten)
Lebens der Menschen
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Ein Zitat zur Charakterisierung
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Zwei Teilgebiete
• Datenerhebung: Systematische Sammlung bestehender Daten
und Gewinnung neuer Daten
• Datenanalyse: Auswertung der erhobenen Daten mittels statisti-
scher Prozeduren
Daten: Informationen über soziale Tatsachen und Prozesse qualitati-
ver und quantitativer Art
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Formen / Ziele / Zwecke empirischer Sozialforschung
Explorative Untersuchungen:
• Der soziale Bereich, den es zu erforschen gibt, ist relativ unbe-kannt
• Es liegen nur vage oder gar keine spezifischen Vermutungen über
Zusammenhänge / Regelmäßigkeiten in diesem Bereich vor
• Beispiele:
o Auswirkung des „Handywahns“ auf Kinder und Jugendliche
o neue Organisations- und Arbeitsteilungsformen wie z.B. Open-
Source-Projekte im Internet
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Konfirmatorische Untersuchungen:
• Dienen der systematischen Prüfung von Hypothesen / Theorien
• Zu sehen als die vorrangige Aufgabe wissenschaftlicher Sozialfor-
scher
• Beispiele:
o Zusammenhang zwischen liberalen Scheidungsgesetzen und
der Verheiratetenquote in einem Land
o Zusammenhang zwischen Sprachkompetenzen und Berufser-
folg
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Evaluationsforschung:
• Ermittlung der Wirksamkeit praktisch-politischer oder sozialpla-nerischer Maßnahmen bezüglich eines oder mehrerer Erfolgskri-
terien
• Abschätzung der unbeabsichtigten positiven und negativen Ne-benwirkungen einer Maßnahme
• Beispiele:
o Auswirkungen der Hartz-IV-Reform auf den Arbeitsmarkt
o Auswirkungen des Zentralabiturs auf die Schulleistung
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Beispiele für empirische Befunde in den Medien
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Quelle: welt.de
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Beispiele für Institute der empirischen Sozialforschung (Auszug)
Privatwirtschaftliche Datenerhebung:
• Forsa (Berlin; www.forsa.de)
• Infratest dimap (Berlin; www.infratest-dimap.de)
• Emnid (Bielefeld; www.tns-emnid.com)
• Yougov (London; yougov.co.uk)
• Allensbach (www.ifd-allensbach.de)
• Infas (Bonn; www.infas.de)
• SUZ („Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum“ universitätsnahes Institut
von Prof. Faulbaum der Universität Duisburg-Essen; www.suz-umfragen.de)
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Amtliche Statistik:
• Statistisches Bundesamt (Wiesbaden, www.destatis.de)
• Statistische Landesämter (NRW: Düsseldorf, www.it.nrw.de)
• Diverse statistische Ämter auf Kommunalebene
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Übergeordnete Institute der empirischen Sozialforschung:
• GESIS: Forschung und Dienstleistung im Bereich Umfragen, Da-
tenarchivierung, Methoden und Analysen (Mannheim, www.ge-
sis.org; ehemals ZUMA, ZA, IZ)
• ADM – Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsin-stitute (Interessenvertretung, Bekämpfung unlauteren Wettbe-
werbs; http://www.adm-ev.de/)
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Institute mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung (kleine Auswahl):
• IAB - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (http://www.iab.de/)
• WZB – Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (http://www.wzb.eu/de)
• Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung
(Köln; www.mpi-fg-koeln-mpg.de)
• DJI – Deutsches Jugendinstitut (München / Dortmund; www.dji.de)
• DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
(Berlin; www.diw.de)
• MZES – Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung
(www.mzes.uni-mannheim.de)
• Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (www.berlin-institut.org)