Date post: | 05-Apr-2015 |
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Vorlesung Neurologie
In der Vorlesung werden Grundzüge der Neurologie darge-Stellt und die Differentialdiagnose der neurologischen Krank-heitsbilder erörtert; die Vorlesung orientiert sich am Gegen-standskatalog. Einzelheiten müssen durch Eigenstudiumin den einschlägigen Lehrbüchern nachgelesen werden.
Begleitend zu der Vorlesung findet das Kurspraktikum statt,in welchem neurologische Patienten gezeigt und ihre Unter-Suchung, Diagnose und Behandlung diskutiert werden.
Am Ende des Semesters finden mündliche Prüfungen statt,in denen der erfolgreiche Erwerb der Lernziele der Vorlesungund des Praktikums geprüft wird.
Hirnnervensyndromeund klinische Untersuchungsbefunde
• Die neurologische Untersuchung und der Befundung ist Hauptbestandteil einer Diagnosestellung. In der Vorlesung werden die klinischer Symptome an Hand von Fallbeispielen und deren neuroanatomische Zuordnung präsentiert, wie sie auch in der hausärztlichen Versorgung auftreten. Besprochen werden z.B:Tolossa-Hunt-Syndrom, Internukleäre Ophthalmoplegie
• Bing-Horton Schmerzen u.a.
• Weiterführende Literatur: – Duus: Neurologisch-topische Diagnostik;– Netters: Neurologie; Poeck: Neurologie; – Adams: Principles of Neurology.
Kopfschmerzen
Schmerzform Erkrankung Diagnostik Therapie
Perakut „Schlag mit dem Hammer vor den Kopf“ Subarachnoidalblutung CT, MRT, Angiographie Klippen des Aneurysmas
Akut Intrazerebrale Blutung CT, MRT Nur bei großen BlutungenEntlastungsoperation
Cluster-Kopfschmerz Nur initial MRT SauerstoffinhalationAnalgetisch
Paroxysmale Hemicranie Nur initial MRT Indometacin Migräne-Attacke Nur initial MRT Triptane, Prophylaxe
Antiemetika, ev. BoNT-A
Subakut: Sinusvenenthrombose KM-CT, Angiographie Antikoagulation Meningitis MRT, LP, gezielte Antibiose,
Analgesie
Chronisch Subdurales Hämatom KM-CT, MRT Verlaufskontrolle,Bohrloch anlegen
Hydrozephalus CT, LP, Druckmessung Verlaufsbeobachtung,Verschiedene Varianten Ventil-AnlageAbszeß Nasennebenhöhlen- MRT Antibiose, FensterungprozeßSpannungskopfschmerz Nur initial MRT Muskelrelaxantien, phys.
Maßnahmen, ev. BoNT-A
Sensomotorische Syndrome• Anamnese und Untersuchung von Patienten
mit motorischen und sensiblen Ausfällen (Patientenvorstellung / Videodemonstration)
• topologische und ätiolgische Differential-diagnostik anhand der anamnestischen Hinweise und der klinisch-neurologischen Befunde (transiente versus permanente Symptome; zentrale versus periphere Paresen oder Sensibilitätsstörungen; Begleitsymptome)
• Planung und Wertigkeit sinnvoller Zusatzdiagnostik
Neurologische SchmerzsyndromeNeurologische Schmerzsyndrome
Anatomische Grundlagen Topographische Überlegungen Therapeutische Überlegungen Physiologische Grundlagen Symptomatische Schmerzsyndrome Kopfschmerz-Erkrankungen
Hirninfarkt:Diagnostik und Behandlung
• Der Schlaganfall ist einer der häufigsten Erkrankungen mit hoher Mortalität und Langzeitbehinderung. Neue diagnostische Möglichkeiten und insbesondere Therapien lassen eine wirksame Notfallbehandlung zu und haben zur Einrichtung von Stroke Units geführt. Jeder Arzt sollte die Symptome und notwendigen Behandlungsschritte kennen. In der Vorlesung werden sowohl Diagnostik, Pathogenese, Risikofaktoren, Akutbehandlung und Prävention besprochen.
• Weiterführende Literatur: – Brandt,Dichgans, Diener: Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen; Hamann,
Siebler, von Scheidt: Der Schlaganfall;
Blutungen
Symptomatik, Diagnostik,Therapie, Ursachen von
SubarachnoidalblutungSubduralblutung
Intrazerebrale Massenblutung
Sinusvenenthrombose
Schädel-Hirn-Traumata• Traumatische Läsionen des ZNS sind einerseits
durch direkte Gewalteinwirkungen bedingt aber auch zunehmend Sekundärfolgen von Primärerkrankungen (z.B. Synkopen). Sie erfordern eine schnelle Diagnostik und adäquate Therapie. In der Vorlesung werden die diagnostischen Möglichkeiten, Krankheitsbilder (z.B. Subdurales/epidurales Hämatom, spinale Contusion) besprochen und deren konservative Therapie.
• Weiterführende Literatur:– W.Grothe: Neurochirurgie; Poeck:Neurologie;
Zerebrale Raumforderungen
Struktur Erkrankung Diagnostik Therapie
Knochen Hyperostosis cranialis Schädel-nativ-Röntgen Keine
Gefäße Gefäßmißbildungen(Angiom, Cavernom) CT, MRT, Angiographie Bestrahlung, Operation, Coiling,
Verkleben
Hirnhäute Subdurales Hämatom KM-CT, MRT Verlaufskontrolle, Bohrloch anlegenMeningeom CT, MRT, Angiographie Bei entsprechender Größe OperationMeningeosis LP, MRT Radiatio, Chemotherapie
Liquor Einklemmungssyndrom CT,MRT, Druckmessung Drucksenkung, Duisburger NadelHydrozephalusVerschiedene Varianten CT, LP, Druckmessung Verlaufsbeobachtung, Ventil-AnlageHirnödem CT, MRT Druckreduktion
Hirnparenchym Astrozytom, Gliome CT, MRT, LP PET, Biopsie Radiatio, Entlastungs-Op, ChemotherapieGlioblastom Antiödematöse Therapie
Externes Gewebe Metastasen: CT, MRT, LP, Biopsie Operation, Radiatio, Chemotherapie,Mamma-CA, Prostata-Ca Sanierung des Primarius Melanom, Bronchial-CaNierenzell-Ca, Lymphome
Epilepsien
Symptomatik, Therapie, Prognose
Bewußtseinsstörungen
SymptomatikStadieneinteilungDiagnostikDifferentialdiagnoseUrsachenNotfalltherapieIntensivtherapiePrognose
Parkinson-Syndrome
Syndrom Leitsymptome Diagnostik Therapie
Morbus Parkinson Rigor, Akinese, Tremor, posturale Instabilität klinisch Initial: Dopa-AgonistenTrippel: L-Dopa, COMT-Hemmer,Dopa-AgonistLangzeit: Trippel+AmantadinTiefenhirnstimulation
Steel-Richardson- Ausgeprägte vertikale Blickstörung Klinisch, DAT-Scan? L-DopaOlszewski-Syndrom PET, SPECTStriatonigrale Ausgeprägte Dysarthrie Klinisch, DAT-Scan? L-Dopa Degeneration LogopädieCortico-basale Apraxie, Dystonie einseitig, alien limb Klinisch, CT, MRT, PET, L-Dopa Degeneration SPECTMultisystem- Rigor, Akinese, Ataxie, gestörte Okulomotorik PET, SPECT, DAT L-Dopaatrophie Autonome Störungen CT, MRT
M. Wilson Dysarthrie, Tremor, Lebererkrankung Typisches Labor Chelatbildner, eventuell Leber-Transplantation
Hämosiderose Bradykinese Typisches Labor Aderlässe
Parkinsonsyndrom Fokale neurologische Zeichen CT,MRT, RR, Risikoprofil Angepaßte Therapie bei zerebralen Erkrankungen (ent-zündlich, vaskulär)
Extrapyramidale Bewegungsstörungen Syndrom Leitsymptome Diagnostik Therapie
Dystonien Blepharospasmus klinisch Botulinumtoxin-Injektionen Oromandibuläre Dystonie in die betroffene MuskulaturMeige-SyndromFokale zervikale DystonieExtremitätenmdystonie
Dopa-responsive Dystonie Beginn im Kindesalter Klinisch, Ausschluß L-Dopa in niedriger DosierungSegawa-Syndrom einer symptomatischen
DystonieGeneralisierte Dystonie Beginn im Kindesalter Klinisch, Ausschluß Verschiedene Medikamente
mit Progredienz einer symptomatischen KrankengymnastikErkrankung Baclofenpumpe, Tiefenhirnstimulation
Restless-Leg-Syndrom Starker nächtlicher Be- Ausschluß einer spinalen L-Dopa in niedriger Dosierungwegungsdrang der Beine Raumforderung oder
einer Polyneuropathie
Myoklonien Seltene Erkrankungen, Klinisch, Ausschluß Antiepileptika, Tranquilizer, BoNT-A, zahlreiche Spezialfälle anderer Ursachen Tiefenhirnstimulation
Kleinhirnerkrankungen Ataxie, Tremor, Dysarthrie, Klinisch, genetische Zahlreiche, genetisch Testung, MRTunterscheidbare Formen Symptomatische Klinisch, Labordiagnostik Behandlung derzerebelläre Erkrankungen MRT, LP, PET zu Grunde liegendenNutritiv toxisch ErkrankungParaneoplastisch
Enzephalopathien• Metabolische Störungen, systemische Infektionen oder
Neoplasien führen sehr häufig zu Beteiligungen des Nervensystems. Oftmals sind neuronale Funktionsstörungen sogar das erste Symptom und führen zur Entdeckung der Grunderkrankungen. In der Vorlesung werden die wichtigsten Erkrankungen (z.B. hepatische E., paraneoplastische-limbische Enzephalitis) besprochen.
• Weiterführende Literatur: – Harrison:Principle of Internal Medicine, Adams: Principle of Neurology.
Pontine Myolyse
Systematik – Diagnostik – Therapie (Intelligenzverlust, Persönlichkeitsentdifferenzierung)
Demenz
Alzheimer-Typ
Normaldruck-hydrocephalus
M. Pick
Vaskuläre Demenzen„Fokale“ Demenzen
(progressive Aphasie, semantische Demenz)
Infektiöse Demenzen
- SAE
- M.Binswanger
- Viren
- Prionen, z.B. BSE
HIV-Infektion
Enzephalopathie
Neuritiden
Myelopathie
Myopathie
Systematik – Diagnostik –Therapie
opportunistische Infektionen- cerebrale Toxoplasmose- Cryptococcose- JC-Virus-Infektion
(progressive multifokale Leukencephalopathie (PML))
Systematik – Diagnostik – Therapie (Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lympho-monozytäre Pleocytose)
Virale Meningoenzephalitiden
Herpes-Meningoenzephalitis
FSME
slow virus Erkrankungen (SSPE)
Cytomegalie-Virus
Prionen-Erkrankungen
Systematik – Diagnostik – Therapie (Demenz, Basalganglien- u. cerebellare Defizite, Myoklonien)
Jacob-Creutzfeld-Erkrankung (JCD)
BSE
Gerstmann–Sträussler–Scheinker syndrome (GSS)
fatale familiäre Insomnie
Kuru
Grampositive Kokken
Meningokokken
Neuro-LuesGramnegative Kokken
Tuberkulose
Borrelienbakterielle
Meningitiden
Bakterielle Meningitiden
Systematik – Diagnostik – Therapie (Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, granulozytäre Pleocytose)
Systematik – Diagnostik – Therapie
Systemische Erkrankungen
Churg-Strauss-Syndrom- Neuritiden
- Myositiden
M. Wegener
- Neuritiden
Immunvaskulitis
Rheumatoide Arthritis
- Neuritiden
Lupus erythematodes- Neuritiden
- Schlaganfälle
- Psychosen
- Grand-mal-Anfälle
Vaskulitiden
Multiple Sklerose
• Einteilung (RRMS, SPMS, PPMS, KIS)
und Grundlagen der Diagnosestellung (McDonald Kriterien)
• Pathologie (Subtypen, Bedeutung des axonalen Untergangs)
• Pathogenese • Häufige Symptome• Diagnostisches Vorgehen• Wichtige Differentialdiagnosen• Therapeutische Strategien
Symptomatische Behandlung, Physiotherapie/Ergotherapie, frühzeitige Komplikationsbehandlung, konsequente Schubbehandlung, Immunmodulation (Prophylaxe), Immunsuppression
Rückenmarkserkrankungen
Inhalte:
1. Querschnittssyndrome: Trauma, Tumor, Myelitis
2. Halbseitenläsion (Brown-Sequard-Syndrom)
3. Pyramidenbahndegeneration: spastische Spinalparalyse
4. Vorderhorndegeneration: spinale Muskelatrophie
5. Kombinierte Motoneurondegeneration: Amyotrophe Lateralsklerose
6. Hinterstrangläsion: Funikuläre Myelose
7. Spinocerebelläre Degeneration: M. Friedreich
8. Zentrale RM-Läsionen: Tumor, Syringomyelie, Spinalis anterior-Syndrom
9. Cervicale Myelopathie, Spinalkanalstenose
10. Spinale Gefäßmalformationen
Lernziele:
1. Verständnis der neuroanatomischen Grundlagen und typischer klinischer
Befundkonstellationen (Syndrome).
2. Kenntnis der Pathogenese, Klinik, Differentialdiagnose und Therapie der wichtigsten Erkrankungen.
Radikuläre Syndrome und Nervenläsionen
• Anatomische und physiologische Grundlagen des peripheren Nervensystems mit Relevanz für das Volesungsthema
• Arten von Nervenläsionen • Prinzipien der Degeneration und Regeneration nach
Nervenläsionen • Grundlagen der neurophysiologischen Diagnostik des
peripheren Nervensystems• Klinik und Diagnostik häufiger radikulärer Syndrome• Klinik und Diagnostik häufiger Nervenläsionen• Klinik und Diagnostik häufiger Plexusläsionen• Therapeutische Richtlinien• Klinische Blickdiagnosen: Quiz anhand typischer Befunde
Polyneuropathien
• Einteilung (ätiologisch, klinisch, elektrophysiologisch)• Klinik von Polyneuropathien • Häufige Symptome im klinischen Alltag• Klinische Untersuchung und ihr Stellenwert• Diagnostisches Vorgehen• Polyneuropathien – wichtige Ursachen (z.B. metabolisch,
paraneoplastisch, paraproteinämisch, toxisch, medikamentös, entzündlich/infektiös, bei Kollagenosen, Vaskulitiden, Resorptionstörungen)
• Relative Häufigkeiten verschiedener Polyneuropathien• Differentialdiagnosen• Pathogenese• Therapeutische Strategien (kausal, symptomatisch)
Neuromuskuläre Transmissionsstörungen:Myasthenie, Lambert-Eaton-Syndrom
Inhalte:
1. Pathophysiologie der motorischen Endplatte
2. Autoantikörper gegen den nikotinischen Acetylcholinrezeptor
3. Die Rolle des Thymus: Thymom vs. Thymushyperplasie
4. Klinik: Abnorme Ermüdbarkeit der quergestreiften Muskulatur; okuläre, bulbäre, generalisierte Symptomatik; Ossermann-Klassifikation; myasthene vs. cholinerge Krise
5. Diagnostik: Tensilon-Test, repetitive Nervenreizung (Dekrement), Radioimmunassay auf Autoantikörper, Thymus-CT/MRT
6. Differentialdiagnose: andere Ursachen von Lähmungen der Augenmuskeln (diabetische Ophthalmoplegie, Hirnbasisarterien-Aneurysma, mitochondriale Myopathie) bzw. generalisierter Muskelschwäche (Polymyositis, Guillain-Barré-Syndrom)
7. Therapie: symptomatisch (Acetylcholinesterase-Hemmer), immunologisch (Steroide, Immunsuppressiva, Plasmapherese, Thymektomie)
8. Lambert-Eaton-Syndrom: spannungsabhängige Calcium-Kanäle, Paraneoplasie, Inkrement, Therapie
Lernziele:
1. Verständnis der pathophysiologischen und immunologischen Grundlagen
2. Kenntnis der typischen Symptome, Verlaufsformen, Differentialdiagnose und Therapie
Myositiden• Anamnese und Untersuchung von Patienten mit
entzündlichen Myopathien (Patientenvorstellung / Videodemonstration)
• Differentialdiagnostik – Polymyositis – Dermatomyositis – Einschlußkörperchenmyositis
anhand der anamnestischen Hinweise, der klinisch - neurologischen Befunde sowie der Zusatzdiagnostik
• Systematik und Therapie der Myositiden
Myopathien• Anamnese und Untersuchung von Patienten mit
verschiedenen Myopathien (Patientenvorstellung / Videodemonstration)
• Differentialdiagnostik anhand der anamnestischen Hinweise, der klinisch - neurologischen Befunde sowie der Zusatzdiagnostik (Elektrophysiologie; Labor; Histologie; Genetik)
• Systematik und Therapie der Myopathien (angeborene M.; metabolische M. (Fett- und Glykogenstoffwechsel); mitochondriale M.; myotone M.; medikamentös bedingte M., Muskeldystrophien)entzündliche M. -> Vorlesung Myositiden
RJS
Neurologische NotfälleLebensbedrohliche Krankheitenvon ZNS, PNS oder Muskulatur
Hemiparese
Bewußtseinsverlust
Warnsymptome:
Pupillenstörungen + Mydriasis
Tetraparese + Atemlähmung
Paraparese + Blasenlähmung
RJS
Neurologische Notfälle: Ursachen
I. Koma
II. Status epilepticus
III. „akutes Psychosyndrom“
IV. Spinaler Querschnitt
V. Guillain-Barré-Syndrom
VI. Myasthene Krise
RJS
Neurologische NotfälleKlinische Untersuchung
2. Nackensteifigkeit (Kopfbeugung)
1. Spontanmotorik, Atemmuster, Sprachäußerungen (beobachten)
3. Pupillenfunktion Vestibulo-okulärer Reflex
4. Schmerzwahrnehmung
5. Muskeleigenreflexe, Babinski-Probe