Date post: | 05-Apr-2015 |
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Vorlesung: Motivation und Emotion 1
Leistung I
Vorlesung: Motivation und Emotion 2
Theorie von MURRAY (1938)
Bereich Bedürfnis Repräsentatives Verhalten
Ehrgeiz Erfolg
Anerkennung
Auffallen
Hindernisse überwinden
Erfolge beschreiben
Andere schockieren
Nicht-lebende Objekte
Aneignung
Ordnung
Zurückhalten
Konstruktion
Dinge erhalten
Dinge ordnen
Dinge horten
Dinge bauen
Status verteidigen Verheimlichen
Verteidigung
Gegenangriff
Einen Fehler verheimlichen
Erklärung/ Entschuldigung
Vergeltung üben
Vorlesung: Motivation und Emotion 3
Theorie von MURRAY (1938)
Bereich Bedürfnis Repräsentatives Verhalten
Macht Dominanz
Autonomie
Aggression
Verhalten anderer steuern
Gegen Autorität stellen
Andere angreifen
Gefühle zw. Menschen
Geselligkeit
Hilfsbereitschaft
Spielen
Zeit mit anderen verbringen
Sich um jemanden kümmern
Mit anderen amüsieren
Informations-
austausch
Kognizieren
Darstellen
Anderen Fragen stellen
Anderen Informationen geben
Vorlesung: Motivation und Emotion 4
Thematischer Apperzeptions Test (TAT)
• Problem:Messung latenter, nicht offen gezeigter Motive und Bedürfnisse
• Morgan & Murray (1935):starke latente Bedürfnisse wirken sich auf Fantasien der Menschen aus(abgeleitet aus den psychoanalytischen Vorstellungen)
Vorlesung: Motivation und Emotion 5
Thematischer Apperzeptions Test (TAT)
Apperzeption (Murray):Projektion eigener Bedürfnisse auf einen äußeren Stimulus
Verfahren:• Darbietung von Bildern, auf denen nicht eindeutig klar ist, was passiert
• Proband soll in einer Geschichte erzählen oder schreiben, was passiert
• Gedanken und Gefühle der auf dem Bild dargestellten Personen sowie Ergebnis der Situation sollen beschrieben werden
• 20 Geschichten zu 20 verschiedenen Bildern
Vorlesung: Motivation und Emotion 6
Thematischer Apperzeptions Test (TAT)
Annahme:• Die ausgedachten Geschichten reflektieren die Bedürfnisse der Personen
• werden Hindernisse und Ziele mit positiven Emotionenverbunden, reflektieren diese das Leistungsmotiv
• gleiches gilt für negative Gefühle bei Misserfolgserlebnissen
Weitere mit dem TAT erfassbare Motive:• Nähe und Geselligkeit: Personen wollen mit anderen zusammen sein oder Beziehungen aufbauen
• Macht: Personen kontrollieren andere
Vorlesung: Motivation und Emotion 7
Thematischer Apperzeptions Test (TAT)
Validierung von ATKINSON & McCLELLAND (1948):
• Experimentalgruppe:Erzeugung von Hunger mittels Nahrungsentzug
• Ergebnisse:Im TAT unterschieden sich Personen, die Hunger hatten, von denen ohne Hunger in ihren thematischen Geschichten
Vorlesung: Motivation und Emotion 8
TAT-Auswertung
N: Bedürfnisse und Wünsche (need)Ga: Zielerwartung (goal antizipation)G: Gefühlszustände (goal affect)Bw: äußerliche Hindernisse (block located in world)Bp: innerliche Hindernisse (personal block)Nup: Unterstützung (nurturant press)I: Instrumentalität; erfolglos (-) oder erfolgreich (+)
Person Hindernis Ziel
+NGa+
G-
Ga-
G+I-
Bw
Bp
I+Nup
Vorlesung: Motivation und Emotion 9
Einflüsse auf den TAT
Einfluss verschieden starker Anregungsbedingungen bei einer vorhergehenden Aufgabentätigkeit auf die Kennwerte für Leistungsmotivation in nachfolgend verfassten TAT-Geschichten
nach McClelland et al. (1953)
Die Kennwerte der Leistungsmotivation waren beispielsweise bei Personen, die zuvor Erfolg hatten, geringer als bei Personen, die zuvor Misserfolg hatten
Anregungs-Bedingungen N Mittelwert Standardabweichung
Entspannt 39 1,95 4,30
Neutral 39 7,33 5,49
Leistungsorientiert 39 8,77 5,31
Erfolg 21 7,92 6,76
Misserfolg 39 10,10 6,17
Erfolg-Misserfolg 29 10,36 5,67
Vorlesung: Motivation und Emotion 10
Leistungsmotivation(achievement motivation)
Definition:Bedürfnis Handlungen gut auszuführen und Freude an der Überwindungvon Hindernissen.
Furcht vor Misserfolg äußert sich durch:• Vermeidung von Situationen, in denen Misserfolg eintreten kann• Motiv, erfolgreich zu sein
Messung der Leistungsmotivation seit Atkinson (1957):• Messen des Anstrebens von Erfolg (TAT)• Messen des Motivs Misserfolg zu vermeiden (Ängstlichkeitstests)
Vorlesung: Motivation und Emotion 11
resultierende Leistungsmotivation(resultant achievement motivation, RAM).
Definition:Index, der aus beiden obengenannten Maßen gebildet wird
Personen mit hohen RAM-Werten:• starkes Motiv, Erfolg zu erreichen und• ein geringes Motiv Misserfolg zu vermeiden
Personen mit niedrigen RAM-Werten• geringes Motiv Erfolg zu erreichen und• hohes Motiv Misserfolg zu vermeiden
Vorlesung: Motivation und Emotion 12
Die Forschung seit Atkinson (1957)
Fokus vor allem auf Personen, die Erfolg stark anstreben und aufPersonen, die Misserfolg stark vermeiden. Nachteil:Man weiß nicht, ob man die Unterschiede zwischen den Personenanhand ihrer Unterschiedlichkeit im Motiv Erfolg zu erreichen oder anhandihrer Unterschiedlichkeit Misserfolg zu vermeiden, erklären soll. Elliot und Sheldon (1997):diese beiden Motive beeinflussen Menschen sehr unterschiedlich:
Menschen, die vor allem Misserfolg vermeiden, berichten• geringes Wohlbefinden und• geringere Zufriedenheit mit ihren Leistungen
als Menschen, die vor allem Erfolg erreichen wollen.
Vorlesung: Motivation und Emotion 13
Hoffnung auf Erfolg (HE) und Furcht vor Misserfolg (FM) als zwei LM-Motive
Nach HECKHAUSEN
HE FMBe
Bedürfnis nach Leistung und Erfolg
Bm
Bedürfnis nach Misserfolgsvermeidung
Ie
Erfolgreiche instrumentelle Tätigkeit
Im
Erfolglose instrumentelle Tätigkeit
Ee
Erfolgserwartung
Em
Misserfolgserwartung
L
Lob
T
Tadel
G+
Positiver Affekt
G-
Negativer Affekt
The
Erfolgsthema
Thm
Misserfolgsthema
Gesamtmotivation: GM = HE + FM Netto-Hoffnung: NE = HE - FM
Vorlesung: Motivation und Emotion 14
HE und FM im TAT
Er fühlt sich wohl dabei. O
Er denkt: „Wenn das schwierig ist mache ich lieber ein anderes Mal weiter.“ X
Er glaubt, dass er das schaffen wird. X
Er denkt: „Ich bin stolz auf mich, weil ich das kann.“ O
Er denkt: „Ob auch nichts falsch ist?“ O
Er ist unzufrieden mit dem, was er kann.
Er wird dabei müde.
Er denkt: „Ich frage lieber jemand, ob er mir helfen kann.“
Er denkt: „Ich will das einmal können.“
Er glaubt, dass er alles richtig gemacht hat.
Er hat Angst, dass er dabei etwas falsch machen könnte.
Das gefällt ihm nicht.
Er will nichts verkehrt machen.
Er will mehr können als alle anderen.
Er denkt: „Ich will am liebsten etwas machen, was ein bisschen schwierig ist.“
Er will lieber gar nichts tun.
Er denkt: „Wenn das sehr schwer ist, brauche ich bestimmt länger als andere.“
Er denkt, er kann das nicht.Ü
Vorlesung: Motivation und Emotion 15
HE und FM im TAT
Er fühlt sich wohl dabei.
Er denkt: „Wenn das schwierig ist mache ich lieber ein anderes Mal weiter.“
Er glaubt, dass er das schaffen wird.
Er denkt: „Ich bin stolz auf mich, weil ich das kann.“
Er denkt: „Ob auch nichts falsch ist?“
Er ist unzufrieden mit dem, was er kann.
Er wird dabei müde.
Er denkt: „Ich frage lieber jemand, ob er mir helfen kann.“
Er denkt: „Ich will das einmal können.“
Er glaubt, dass er alles richtig gemacht hat.
Er hat Angst, dass er dabei etwas falsch machen könnte.
Das gefällt ihm nicht.
Er will nichts verkehrt machen.
Er will mehr können als alle anderen.
Er denkt: „Ich will am liebsten etwas machen, was ein bisschen schwierig ist.“
Er will lieber gar nichts tun.
Er denkt: „Wenn das sehr schwer ist, brauche ich bestimmt länger als andere.“
Er denkt, er kann das nicht.
HE1 FM1 FM2
2
Vorlesung: Motivation und Emotion 16
Annäherung und Vermeidung
Problem:Annäherung und Vermeidung kann vermutlich für jedes Motiv oderBedürfnis (s. obige Tabelle) unterschieden werden: z.B.: Motiv mit anderen Menschen zusammen zu sein vs.Motiv nicht allein sein zu wollen.
Welches Motiv in der Situation dominiert ist schwer zu ermitteln.