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Date post: 08-Sep-2019
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kuno« DaS magaZIN DeR lebeNShIlfe haRZkReIS–QUeDlINbURg VORgeSTellT: INeS DRIllINg: SeITe 2 aDVeNTlIche feSTmUSIk: SeITe 3 eS WaR WeIhNachTeN: SeITe 4/5 WOhNeN & PaPIeR: SeITe 6 aRbeITSlebeN: SeITe 7/8/9 SPORT fReI / begegNUNgeN: SeITe 10 TheaTeRPROjekT: SeITe 11 WelT-DOWN-SYNDROm-Tag: SeITe 12 FEBRUAR / MÄRZ 2017 6. Gedanke: Neuanfang 2017 Hallo, ich wünsche allen da draußen ein ge- sundes neues Jahr 2017. Mögen eure Wün- sche und Träume in Erfüllung gehen und alles, was ihr euch vorgenommen habt! In der Weihnachtszeit 2016 hat es in meinem Kopf gerattert, weil ich wieder einen neuen Gedanken hatte. Eigentlich wollte ich nach dem 61. Gedanken aufhören zu schreiben. Aber ich habe es begriffen – ich genieße mein Leben in vollen Zügen! Darum schreibe ich weiter. Der Schmerz, den ich in meiner Brust hatte, war nicht mehr da. Dabei hatte ich ge- dacht, das kam auch vom vielen Schreiben. Ich weiß selber, ich kann mit meinen Gedan- ken nicht alle zum Nachdenken bringen, aber wenigstens nur die Leute, die sich für meine Gedanken interessieren. Und ja, es macht mir auch viel Spaß, Gedanken zu schreiben. Ihr sollt auch wissen, dass ich vielleicht bei eini- gen Gedanken falsch liege – ich will hier nicht allwissend wirken. Ich schreibe immer so, wie ich denke oder fühle. Eins steht zu 100 Pro- zent fest: ich schreibe weiter Gedanken. Wie viele es werden, keine Ahnung. Aber wenn mir was einfällt, dann schreibe ich es … Ich war geschockt, dass Donald Trump jetzt der neue Amerika-Präsident ist. Alle haben gesehen, wie Trump in den ganzen Monaten vor den Wahlen kein Vorbild war und schlecht über Frauen redete. Da war er für mich kein Präsident mehr. Aber ich kapiere es nicht: alle haben gesehen wie er war und trotzdem haben sie ihn gewählt. Sorry, wenn ich das jetzt sage, aber die Leute, die ihn gewählt haben, sind bescheuert dumm. Okay, er hat mit großer Klappe Versprechungen gemacht. Es ist von mir nur eine Vermutung, aber es kann auch sein, dass er Leute gekauft hat – er hat ja Milliarden Dollar. Jetzt habe ich den Glauben an die Menschheit verloren. Ich habe große Angst, was auf uns zukommt mit Trump. Ihr könnt mich auch jetzt dumm nennen, aber ich will ihm eine Chance geben. Ich mag ihn gar nicht. Ich wollte, das Hillary Clinton gewinnt, denn das war mein Wie wird ein Lama gebürstet? Florian besteht die Bildungsmaßnahme mit Stolz und Anerkennung. >> Seite 7 KOLUMNE Traum: dass einmal eine Frau gewinnt als Prä- sidentin – das hatten wir noch nie! Wollen wir hoffen und beten, dass es mit ihn keine Kata- strophe wird. Also euch allen ein frohes neues Jahr 2017! Macht das Beste draus! ChriSTian OTTe
Transcript

kuno«D a s m a g a z I N D e r l e b e N s h I l f e h a r z k r e I s – Q u e D l I N b u r g

Vo r g e st e l lt: I N e s D r I l l I N g : s e I t e 2a D V e N t l I c h e f e st m u s I k : s e I t e 3e s wa r w e I h N ac h t e N : s e I t e 4 / 5w o h N e N & pa p I e r : s e I t e 6a r b e I t s l e b e N : s e I t e 7 / 8 / 9s p o rt f r e I / b e g e g N u N g e N : s e I t e 1 0t h e at e r p r oj e kt: s e I t e 1 1w e lt- D o w N -sy N D r o m -tag : s e I t e 1 2

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6. Gedanke: Neuanfang 2017Hallo, ich wünsche allen da draußen ein ge-sundes neues Jahr 2017. Mögen eure Wün-sche und Träume in Erfüllung gehen undalles, was ihr euch vorgenommen habt!In der Weihnachtszeit 2016 hat es in meinemKopf gerattert, weil ich wieder einen neuenGedanken hatte. Eigentlich wollte ich nachdem 61. Gedanken aufhören zu schreiben.Aber ich habe es begriffen – ich genieße meinLeben in vollen Zügen! Darum schreibe ichweiter. Der Schmerz, den ich in meiner Brusthatte, war nicht mehr da. Dabei hatte ich ge-dacht, das kam auch vom vielen Schreiben.Ich weiß selber, ich kann mit meinen Gedan-ken nicht alle zum Nachdenken bringen, aberwenigstens nur die Leute, die sich für meineGedanken interessieren. Und ja, es macht mirauch viel Spaß, Gedanken zu schreiben. Ihrsollt auch wissen, dass ich vielleicht bei eini-gen Gedanken falsch liege – ich will hier nichtallwissend wirken. Ich schreibe immer so, wieich denke oder fühle. Eins steht zu 100 Pro-

zent fest: ich schreibe weiter Gedanken. Wieviele es werden, keine Ahnung. Aber wennmir was einfällt, dann schreibe ich es …Ich war geschockt, dass Donald Trump jetztder neue Amerika-Präsident ist. Alle habengesehen, wie Trump in den ganzen Monatenvor den Wahlen kein Vorbild war und schlechtüber Frauen redete. Da war er für mich keinPräsident mehr. Aber ich kapiere es nicht: allehaben gesehen wie er war und trotzdemhaben sie ihn gewählt. Sorry, wenn ich dasjetzt sage, aber die Leute, die ihn gewählthaben, sind bescheuert dumm. Okay, er hatmit großer Klappe Versprechungen gemacht.Es ist von mir nur eine Vermutung, aber eskann auch sein, dass er Leute gekauft hat – erhat ja Milliarden Dollar. Jetzt habe ich denGlauben an die Menschheit verloren. Ich habe große Angst, was auf uns zukommtmit Trump. Ihr könnt mich auch jetzt dummnennen, aber ich will ihm eine Chancegeben. Ich mag ihn gar nicht. Ich wollte, dasHillary Clinton gewinnt, denn das war mein

Wie wird ein Lama gebürstet? Florian besteht die Bildungsmaßnahme mit Stolz und Anerkennung.

>> Seite 7

K O L U M N E

Traum: dass einmal eine Frau gewinnt als Prä-sidentin – das hatten wir noch nie! Wollen wirhoffen und beten, dass es mit ihn keine Kata-strophe wird.

Also euch allen ein frohes neues Jahr 2017!Macht das Beste draus!

C h r i st i a n Ot t e

V O R G E S T E L LT❷

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Ines Drilling | Mein „Engel“ für immer!Nein, die Umstellung, jetzt in Quedlinburg zusein, fiel mir nicht schwer. Ich hatte ja schonvor 1990 bei Saxonia hier gearbeitet, darumkannte ich mich in Quedlinburg aus. Die Stadtwar mir nicht fremd. Jetzt weiß ich hier schonganz gut Bescheid. Meine Tante Mechthild habich schon ganz allein besucht. Tja – manchedenken, ich kann das nicht – dabei bin ichmanchmal eben nur ein bisschen faul … Jetzt kann ich auch endlich mehr mit meinemFreund zusammen sein. Er besucht mich, wirfahren auch mal weg. Zum Beispiel fahren wirmeinen Vater besuchen. Oder wir gehen spa-zieren. Gemeinsam kochen wir auch mal beimir. Ich sage dann Klaus immer, was er ma-chen soll.Meinen Umzug habe ich nicht bereut – keinbisschen! Mit allen hier komme ich perfektaus. Ich bleibe für immer hier!

Wie ich in den „Weißen Engel“ gekom-men bin? Am 1. und 2. Februar 2016bin ich hier eingezogen – also vor

genau einem Jahr! Natürlich hab ich mir dieWohnung vorher angeguckt, ob sie mir zusagtund gefällt. Das Gefühl war super – ich habesofort „Ja!“ gesagt! Ich wollte sofort einziehen …Vorher lebte ich bei meinem Vater in Harzge-rode. Nun ist er sehr krank. Dass ich mich umso vieles dort kümmern musste, schaffte ichnicht mehr. Meine Arbeits-Chefin in GroßOrden sah, dass ich mich nicht so gut fühlte.Sie gab mir den Tipp, vielleicht nach Quedlin-burg zu ziehen. So lernte ich Frau Renneckekennen. Mein Bruder half mir sehr bei dieserEntscheidung. Er war bei der Besichtigungdabei und half mir bei meinem Start in meinneues Leben, wo er konnte. Mit meiner Be-treuerin Frau Rennecke habe ich noch ein paarMöbel gekauft, sogar so richtig mit Probelie-gen!

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oder Abstellraum. Unsere gemütliche Sitz-ecke auf dem Hof lädt zum Entspannen undFeiern ein. Jeder Bewohner trägt für seineWohnung die Verantwortung. Ihm wird beimEinzug Wohnungs- und Briefkastenschlüsselausgehändigt. Natürlich gibt es auch Pflich-ten der Hauswoche. Sie sind laut Plan selb-ständig oder mit Anleitung und Assistenz desBetreuers zu erledigen.

C h r i st i n a r e n n e C k eL e i t e r i n B e t r e u t e s W O h n e n

viduellen Beeinträchtigungen erhalten sieintensive Hilfestellung in Form von Assis-tenz: bei der individuellen Basisversorgungeinschließlich pflegerischen Hilfen, Haus-haltsführung, individuellen und sozialen Le-bensgestaltung, Kommunikation mit demUmfeld und Freizeitgestaltung sowie psycho-logisch-soziale Hilfen. Unser Betreuungsge-biet umfasst den Harzkreis einschließlichQuedlinburg und Weddersleben. Das Ange-bot erfolgt in Form von Einzel- und Paarwoh-nen und Wohngemeinschaften.Das SBW „Weißer Engel“ befindet sich mittenin der Altstadt von Quedlinburg, Alte Topfstr.1-2 unterhalb des Schlosses. In ca. 10 Min. istder Marktplatz mit seinen zahlreichen histori-schen Gebäuden, Kirchen und Cafés zu errei-chen. In der Nähe befinden sich verschie-dene Einkaufsmöglichkeiten wie Supermärkteu. a. Geschäfte, sowie Sparkasse, Apotheken,Behörden und Ärzte. Das QuedlinburgerSchloss ist immer einen Besuch wert – selbstvom Wohnobjekt bietet es uns einen wun-dervollen Blick. Unser Haus ist ein dreigeschossiger Bau mit7 Einraum- und 3 Zweiraum-Wohnungen,teils mit separatem Schlafraum. Ausgestattetsind sie mit Einbauküchen, Bad mit Dusche,WC und Waschmaschine. Jede Wohnung istmit verschiedenen Möbeln eingerichtet, aberauch Eigenmobiliar kann mitgebracht wer-den. Zu jeder Wohnung gehört ein Keller

Das stationär betreute Wohnen (SBW) isteine Wohnform der sozialen Einrichtung.Grundlage und Bestandteil dieses Angebotessind das Wohn- und Betreuungsgesetz sowiedas Heimgesetz. Hier leben Menschen, diebehinderungsbedingt pädagogisch psycho-soziale Hilfen benötigen. Je nach ihren indi-

Die Adventliche Festmusik in Quedlin-burg fand am 7. Dezember im Bil-dungshaus Carl Ritter statt. Dort im

Festsaal Johann Heinrich Rolle konnten wirbei diesem wunderschönen Konzert zu-schauen, zuhören und Gedanken fassen.

Zu Beginn wurde an den 100. Geburtstag vonYehudi Menuhin erinnert. Sein Motto lautete:„Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringtFreude.“ In diesem Sinn fand dieses 9. Konzertstatt – unterstützt durch die Menuhin-Stiftung„Live Music Now“ Hannover e. V. Von Anfangan gestalten Absolventen der Musikhoch-schule Hannover diese Konzerte. Dieses Jahrfreuten wir uns auf die Künstler, die wir letztesJahr auch schon erleben durften: ManuelaVieira mit ihrer wunderschönen Sopran-stimme, Schaghajegh Nosrati am Flügel undMathias Tönges als Bassbariton. Dazu kam dieerst 12-jährige Tjada Böhm mit ihrer Violine.

Wir vom Wohnheim Benedikt wurden von un-serem Betreuer Uwe Lauterwald hingefahren.Ich half Sven Fischer am Eingang die Stufenhoch, weil Sven Probleme hat beim Treppen-steigen (der ebenerdige Eingang war auf derRückseite des Hauses – das hatten wir abernicht gewusst). Ein Herr im Anzug ist mit Svenden Fahrstuhl hochgefahren. Oben trafen wiruns im Konzertsaal wieder.

Auf einmal wurden die Flügeltüren geschlos-sen und die Künstler kamen herein. Der Sän-ger Mathias Tönges moderierte die Veranstal-tung. Gleich das erste Stück – es war ein Duettaus der „Hochzeit des Figaros“ – wurde vonManuela und Mathias toll dargestellt: siespielten ein wunderbares Liebespaar (Psst: inWirklichkeit sind sie auch eins!). Schaghajeghspielte so intensiv und gleichzeitig einfühl-sam auf dem Flügel, dass man eine Gänse-haut bekam. Wie die noch junge Tjada so pro-fessionell mit ihrer Violine spielte, fanden wirunglaublich!

Das Programm verfolgten wir mit großem In-teresse. So hörten wir Musikstücke aus Klassikund Romantik. Hier seien nur kurz die Kompo-nisten Puccini, Franz Schubert, Max Bruch,Rachmaninov, Johann Strauss, Robert Schu-mann und Engelbert Humperdinck erwähnt.Eine ganz besondere Atmosphäre entstand,als wir alle gemeinsam Weihnachtslieder san-gen: z. B. „Sind die Lichter angezündet“ und„O du fröhliche“. Schön!!

A D V E N T L I C H E F E S T M U S I K ❸

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Am Ende der Veranstaltung gab es viel Beifallund zwei Zugaben. Als sich die Künstler ver-beugten, überreichten Werkstattbeschäftigtevon der Evangelischen Stiftung Neinstedtselbst hergestellte Schutzengel aus Ton. Un-sere Lebenshilfe-Werkstatt bedankte sich mithandgeschöpftem Stiftspapier.Dann gab es die Gelegenheit, Autogramme zuerhalten und wir konnten uns gemeinsam mitden Stars des Abends fotografieren. Den gan-zen Abend hatten wir noch ein wunderbaresGefühl im Bauch und schöne Melodien imOhr. Danke!!! F LO r i a n st e rt z

DMusikstücke aus Klassik und Romantik

Viele unterstützer sind es, die diese schon zur schönen tradition gewordene Veranstaltungermöglichen. Dieses war auch schirmherrn Martin skiebe, Landrat des Landkreises harz, inseiner Begrüßungsrede wichtig hervorzuheben. so ermögliche man unseren Mitmenschenmit Behinderung, solchen kunstgenuss zu erleben. Der Landkreis sei froh, für diese Veran-staltung das Bildungshaus Carl ritter in Quedlinburg mit seinem Festsaal zur Verfügung zustellen. Besonders sei den sponsoren gedankt, die schon in verlässlicher regelmäßigkeit zum Gelin-gen beitrugen: den serviceclubs der Lions und rotary, der harzsparkasse und örtlichen un-ternehmen, die teils auch mit sachspenden gute Partner sind. Vertreter der sponsoren warenebenfalls anwesend und begeistert, das konzert in einem solch feierlichen rahmen stattfin-den zu lassen. Die Gäste des konzertes, das wegen der großen nachfrage gleich zweimal hin-tereinander stattfindet, brauchen keinen eintritt zu bezahlen. aber sie geben ihrer Dankbar-keit über diesen stimmungsvollen abend mit einer spende ausdruck. am ende befandensich 645,87 € in den spendenbüchsen. Der Betrag fällt sicher auch deshalb so hoch aus, dadas Geld für ein barrierefreies Quedlinburg verwendet wird. Der symbolische scheck wurde während des neujahrsempfangs der stadt Quedlinburg andessen Oberbürgermeister Frank ruch übergeben – gemeinsam vom Vorstand der evangeli-schen stiftung neinstedt hans Jaekel und dem Geschäftsführer der Lebenshilfe harzkreis-Quedlinburg andreas Löbel.

Foto Spendenübergabe: EVENTBILD24.de

E S W A R W E I H N A C H T E N …❹

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Ho Ho Ho ... Auf den Spuren vom Weihnachts-Elch

Die Weihnachtsferien im Hort an derSine Cura Schule waren wieder ge-spickt mit tollen Erlebnissen. Wir ver-

süßten unseren Ferienrabauken die Stundenmit köstlicher Weihnachtsbäckerei - Plätz-chenspaß für alle!

Unsere Kita- und Hortkollegin Lena Regernähte mit den Kindern gemeinsam Kuschel-kissen. "Mein eigenes Kuschelkissen",strahlte Leon glücklich.

Unser Highlight in der Ferienwoche war derAusflug zum Ferienpark Merkelbach nachFriedrichsbrunn. "Das ist ja ein Riesen-Elch ..."wunderten und freuten sich die Kinder beimAnblick des Tieres. Aber es kam noch besser:jedes Kind durfte einmal auf den Elch klet-tern, um ein tolles Erinnerungsfoto für zuHause zu ergattern. Abgerundet wurde unserAusflug mit einem leckeren Kakao im Wirts-haus.

Wir freuen uns schon auf die Winterferienund hoffen, Frau Holle gibt sich nochmalMühe!Ein Dank an alle fleißigen Hort-Kolleginnenfür Eure großartige Arbeit.

B e t t i n a W e i n B e r G

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Ein Weihnachtstag für mich

Ein geheimer Weihnachtswunsch erfülltesich am 2. Feiertag für mich. Meine Mit-bewohner waren alle bei ihren Familien,

so hatte ich meine Betreuerin Silke ganz fürmich alleine. Sie machte mir ein ganz beson-deres Geschenk: einen Ausflug zur Roßtrappein Thale inklusive Mittagsmenü.Das Wetter spielte mit und so konnten wir dieFahrt mit dem Sessellift genießen. Beim Ein-steigen in die Gondel wurde die Bahn fürmich etwas langsamer gesteuert. Dadurch fieles mir leicht, sicheren Halt im Sitz zu finden.Während der langsamen Bergfahrt hörte ichdas Rauschen der Bäume im Wind und dasZwitschern einzelner Vögel. So hatte ich guteOrientierung und konnte mir die Umgebungbildlich vorstellen.Oben angekommen schwärmte Silke vondem herrlichen Ausblick ins sonnige Tal, aberauch das Fernrohr konnte mir leider diesen

E Blick nicht wirklich ermöglichen.Im Bergrestaurant wurden wir sehr freundlichbegrüßt. Uns wurde ein gemütlicher Tisch amKamin zugewiesen. Mit einem kühlen Bierund einem guten Glas Wein stießen wir aufden 2. Weihnachtstag an. Das Menü – beste-hend aus Gänsebrust, Rotkohl und Klößensowie einem großen Eisbecher als Nachtisch –bekomme ich sehr selten. Umso mehr konnteich es auskosten.Nach der genüsslichen Talfahrt begleitetemich meine Betreuerin direkt bis auf meinenPlatz in der Bahn. Ich war sehr stolz, denHeimweg nach Quedlinburg ganz allein an-treten zu dürfen.Ich möchte meiner Betreuerin Silke Brabandthiermit noch einmal danken für diesen wun-derschönen Tag.

J ö r G s C h u L z e

E S W A R W E I H N A C H T E N … ❺

Jede Menge Vorbereitungen waren fürWeihnachten getroffen – Geschenke ein-gekauft, Lebensmittel besorgt und die

Wohnräume auf Hochglanz poliert. Unsere Rosi ist schon Wochen vorher losge-gangen und hat Geschenke eingekauft. Am23. Dezember schnupperten unsere Vorberei-tungen durchs ganze Haus. Karsten, Peter,Volker, Erika und unser neuer Mitarbeiter ToniSchüller schnitten Rotkohl. Rosi hat mitgehol-fen, die Mohn-Marzipan-Torte zu backen undden Wildbraten sowie einige Desserts vorzu-bereiten. Alle waren sehr fleißig!Dann kam der große Tag! Aufregung pur! Sa-brina half am Vormittag dem Weihnachts-mann, die Geschenke unter den Tannenbaumzu legen und, und, und …Pünktlich um 15 Uhr gab es an einer schönfestlich gedeckten Tafel die Torte, welche amVortag zubereitet wurde. Die Aufregung stiegzusehends und wir versammelten uns auf derSitzgruppe im Wohnzimmer und stimmtendas Lied „O Tannenbaum“ an. Alle sangen vol-ler Elan mit. Zwischen den Sangeskünsten

Ein heiliger Abend

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Unsere Aula war festlich geschmückt, inden Gruppen waren die Tafeln zum Kaf-fee trinken vorbereitet und im ganzen

Haus roch es nach Punsch und frisch gebacke-nen Köstlichkeiten. Es war der 9. Dezember und unsere große An-gehörigenweihnachtsfeier stand vor der Tür.Zahlreiche Angehörige, Betreuer, ehemaligeMitarbeiter und unsere langjährige Bewohne-rin Renate Bartel waren der Einladung gefolgt.Florian Sterz, unser Heimbeiratsvorsitzender,begrüßte alle Anwesenden und wünschte unseinen schönen Nachmittag. Im Anschlusssorgte die Singegruppe für eine musikalischeUntermalung, bei der alle nach Herzenslustmitsingen oder einfach nur den Klängen lau-schen konnten. So hatte auch unsere neu ge-gründete Tanzgruppe „Ramba Zamba“ unterder Leitung von Petra Hartmann und SabrinaBrüchner Gelegenheit, uns ihren neu einstu-dierten Lichtertanz vorzuführen. Hierbei wurdedie Stimmung in der Aula ganz heimelig. Unser Hausleiter Frank Pöschke ließ es sichnicht nehmen, das Jahr in einer kurzen RedeRevue passieren zu lassen. Anschließendkonnte in den Gruppen nach Herzenslust ge-plaudert und genascht werden.P e G Gy VO G e L

Weihnachtsbaum, Plätzchen und Lichterglanz

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gab es für alle eine Geschenkerunde und dieAufregung legte sich langsam. Der Weih-nachtsmann brachte alles was sich die Gruppegewünscht hatte. Karsten bekam seine Eisen-bahnplatte, Erika ihre Stiefel, Volker seinenTrafo und Peter seinen Bayern-Kalender.Obendrein gab es für die ganze Gruppe noch

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eine Eintrittskarte für „Holiday on Ice“ inBraunschweig.Nach dem großen Weihnachtsessen ließenwir dann satt und glücklich gemeinsam denAbend ausklingen.

P e G Gy VO G e L

W O H N E N & P A P I E R❻

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Ein Dankeschön an Benni

Benni, du warst ein toller und netter Be-treuer im Haus Benedikt. Du bistimmer für einen da gewesen, wenn wir

deinen Rat brauchten. Das Kochen war immersehr gut, es hat allen sehr gut geschmeckt. Duwarst immer gut gelaunt. Man konnte auchden einen oder anderen Spaß mit dir machen... wir konnten uns immer mit dir sehr gut un-terhalten. Gruppe vier und das ganze Haus

B hoffen, dass du ein schönes Weihnachtsfestund prima Jahreswechsel hattest.Für deine neue Arbeit im Wohnprojekt»Marschlinger Hof« wünschen wir dir alleserdenklich Gute. Du fehlst uns!!!Vergiss uns nicht!

G e s C h r i e B e n VO n F LO r i a n st e rt z ; i D e e VO n a n n a

Ein besonders Jubiläum

Das neue Jahr begann in der Außen-wohngruppe Quedlinburger Str. 21gleich mit einer großen Feier.

Sonst sind es immer die Betreuer, die unsereGeburtstage liebevoll gestalten und sie unver-gessen machen, aber diesmal war es umge-kehrt. Unsere Betreuerin, Frau Werner, feierteam 2. Januar ihren 60. Geburtstag und wir or-ganisierten mit unserer Wohnverbundsleite-rin, Frau Hoffmann-Grigoleit, eine schöne Ge-burtstagsfeier. Wir wollten auf diese Weiseauch mal Danke sagen für ihr Verständnis,ihre Zuverlässigkeit, einfach für ihre täglicheArbeit, die sie bei uns leistet und wir hoffen,dass sie uns noch einige Jahre erhalten bleibt.

Da n i e L a h e n s e L u n D a L L e B e W O h n e r D e r Q u e D L i n B u r G e r st r . 2 1

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Papier – der Stoff aus dem die Bücher sind

Papier ist ein Kulturgut das jeder kennt.Ob als Taschentuch, Notizblock, Toilet-tenpapier oder eben als Buch – die Ver-

wendungsmöglichkeiten sind schier unend-lich. Es trägt seit Tausenden von Jahren dasWissen der Menschheit, aber nur wenige wis-sen, wie es hergestellt wird.Auf dem Standort der Lebenshilfe-Werkstät-ten in Weddersleben wird seit fast 500 JahrenPapier von Hand geschöpft. Das Museum „Pa-piermühle Weddersleben“ bietet Workshopszu diesem Thema an.Das Museum, das auch von Menschen mit Be-hinderung betreut wird, stellt hier ein neuesinklusives Bildungskonzept vor und lädt alleInteressierten ein, selbst schöpferisch tätig zuwerden. Mit dem „PapierMobil“ machen wir an vierTagen, an vier unterschiedlichen Orten imStadtkern von Quedlinburg Station, um dort

P zu schöpfen, zu lehren, zu lernen und uns aus-zutauschen, denn Papier ist nicht zu letzt ebenauch Kommunikation.Die Ergebnisse unserer Arbeit wollen wir zumEuropatag am 4. Mai auf dem Marktplatz vonQuedlinburg gebührend in Szene setzen undso dazu beitragen, unsere Stadt mitzugestal-ten.

mo., 24.4., 10 – 14 uhr – marktplatz Quedlinburg

Di., 25.4., 10 – 14 uhr – marschlinger hof/wohnprojekt

fr., 28.4., 14 – 17 uhr – „haltestelle“

mo., 1.5., 11 – 16 uhr – café wirbelwind/bockstraße

kosten/pers.: 2,00 €

kontakt:Kay Förster E-Mail: [email protected] Tel. 03946 – 9810-130

A R B E I T S L E B E N ❼

Bei unserem Lama „Lutz“ kümmerte ichmich bisher alleine um die Fellpflege,weil kein Beschäftigter von unserem

Lama angespuckt werden wollte. Nun interes-sierte sich unser Beschäftigter Florian für dieArbeit im Bereich der Großtierpflege, insbe-sondere für das Lama. Mit diesem Bildungs-prozess sollte erreicht werden, dass er die ihmgestellte Aufgabe selbstständig und ohne Un-terstützung des Gruppenleiters erledigt. Dabeisollen kleinere Probleme selbstständig gelöstund die Angst vor Fehlern verloren werden.

Florians großes Ziel ist es, später mal in einemTiergehege oder Wildpark zu arbeiten. Ineinem Gespräch erklärte ich Florian das Vor-haben. Begeistert fragte er: „Okay, wann fan-gen wir an?“

Da es sich um eine komplexe Thematik han-delt, ist es wichtig, jeden Arbeitsschritt einzelnzu erlernen:• Auswahl des Pflegematerials für Halsbereich• Kämmen des Halsbereiches• Auswahl des Pflegematerials für Körper• Kämmen des Körpers• Auswahl des Pflegematerials für den Kopf• Bürsten des Kopfes• Auswahl des Pflegematerials für die Beine• Bürsten der Beine

B Florian soll vermittelt werden, wie man einLama richtig kämmt und bürstet. Er soll ler-nen, dass Tiere genauso wie auch Menschenfühlen, wenn ihnen Gutes widerfährt, aberauch spüren, wenn ihnen jemand etwasschlechtes tut. Die Bildungsinhalte bestehendarin, die richtigen Materialien zur Fellpflegezu bestimmen und zu benutzen.

Die Sozialform des Unterrichts der Partnerar-beit „Vormachen – Nachmachen“ erwies sichals verständlichste Methode, um das Bil-dungsziel zu erreichen. Der Bildungsplanwurde genau auf Florian zugeschnitten unterBeachtung seiner bereits erworbenen Kompe-tenzen und Fähigkeiten. Florian übernimmtzuerst eine passive Rolle, das heißt zuhörenund zuschauen, um dann aktiv zu sein. Er solldas von mir Gezeigte nachmachen.

Florian erlernte erst einmal die Verhaltenswei-sen des Lamas. Wir lernten zusammen dasrichtige aufhalftern und anbinden des Tieres.Zur richtigen Fellpflege musste Florian als ers-tes die Gegenstände zuordnen, welche für dieBeschaffenheit des langen Felles und welchesfür das kurze Fell des Lamas geeignet ist. Flo-rian wusste, dass man für langes Fell einenKamm benutzen muss. Für sehr kurzes Fell istdie Wurzelbürste besser geeignet, denn sie

hat sehr weiche Borsten, diese glätten undsäubern besonders gut. Diese Bereiche hatdas Lama am Kopf und an den Beinen. DerKamm hingegen ist durch seine langen Me-tallstifte besser für das sehr lange und dichteFell des Lamas geeignet. Durch seine Beschaf-fenheit kann man sehr gut die sehr dichte Un-terwolle des Tieres herauskämmen. Dies istsehr wichtig, da eine verschmutzte Unterwollebei dem Tier einen großen Juckreiz hervorruft.

Der nächste Schritt bestand darin, die beidenTeile richtig am Lama anzuwenden. Da Florianbis jetzt nur kleinere Hunde gekämmt hatte,war es für ihn etwas ganz neues, ein Lama zukämmen. Er wusste ja, dass ein Lama spuckenund austreten kann. Davor hatte Florian etwasAngst. Aber Florian legte das Lama selbstän-dig an und holte es aus dem Stall. Er bandLutz am Zaun an und redete beruhigend aufdas Tier ein.

Beim Kämmen ist es ist sehr wichtig, Ruhe zubewahren und dem Tier gut zuzusprechen.Florian ging ganz langsam auf das Lama zuund griff vorsichtig mit der linken Hand in dasHalfter. Das Tier legte die Ohren in den Na-cken, das signalisierte Florian „VORSICHT –Spuckgefahr“. Florian streichelte sofort denHals des Tieres und beruhigte es mit leisenWorten. Es zeigte Wirkung und das Tier stellteseine Ohren wieder auf. Florian wählte denKamm, denn das Lamafell am Hals ist lang. Ernahm den Kamm in die rechte Hand und nä-herte sich langsam dem Tier. Mit seiner linkenHand griff er in das Halfter und sagte: „Braver

Bildungsmaßnahme „Kämmen eines Lamas“

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Körperliche und geistige Behinderungen bedeuten oft auch Isolation. Tiere können helfen, so-ziale Kontakte aufzubauen und emotionale Ausgeglichenheit zu fördern. Alle Menschen wer-den von Tieren angenommen, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. „Tiere öffnen Wel-ten“ ist ein sehr passender Spruch dafür. Tiere stärken durch ihre unvoreingenommene Art dasSelbstbewusstsein des Menschen. Warum sind Tiere so wichtig für Menschen? Sie forderneine Verbindung zwischen Kopf, Bauch, Herz und Gefühl heraus. Tiere geben das Gefühl „Duverstehst mich“, sie geben Sicherheit, Wärme und Trost. Sie bewerten nicht ihr Gegenüber undgeben kein Urteil ab. Aus diesem Grund habe ich mich für eine praxisbezogene Projektarbeitmit einem Beschäftigten an einem Tier entschieden. Da es sich um eine Arbeit mit einem Le-bewesen handelt, gab es manchmal Situationen, welche für den Beschäftigten und mich nichtplanbar waren. Das Lama hat seinen eigenen Kopf und will ihn manchmal auch durchsetzen.Da hieß es Ruhe bewahren und das Tier zum Mitmachen zu animieren.

A R B E I T S L E B E N❽

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Lutz, ich will dich nur ein bisschen schick ma-chen.“ Florian kämmte vorsichtig den Halsvon oben nach unten gegen den Strich. Ichmachte ihm Mut, etwas mehr aufzudrücken,damit die Unterwolle herausgekämmt wird.Es ist wie eine Massage für Lutz und er ge-nießt es sehr. Florian machte es sichtlichSpaß: „Das ist ja fast wie bei einem Hund, nurgrößer!“

Zum Kämmen des Körpers näherte sich Flo-rian wieder langsam dem Tier. Halfter anlegenund beruhigend auf Lutz einreden – allesklappte. Genau in diesem Moment fing dasLama an, herumzuzappeln. Dies verunsicherteFlorian kurz, er ließ aber das Halfter nicht los.Lutz hatte wohl keine Lust mehr. Florian be-wahrte Ruhe und versuchte es noch einmal. Erstreichelte den Hals des Lamas und sprach zuihm mit leiser Stimme. Es funktionierte! DasLama wurde wieder ruhiger. Florian kämmtenun langsam das Fell von der Mitte des Rü-ckens, von oben nach unten – alles sehr vor-sichtig. Mit etwas mehr Druck kämmte er dieUnterwolle richtig heraus. Florian war sehr er-staunt, wie viel Fell er herauskämmte. Die an-fängliche Angst verflog und er kämmte dengesamten Rücken, immer von oben nachunten. Das Lama zappelte zwar ab und zu,aber Florian redete die ganze Zeit beruhigendauf das Tier ein. Das gab ihm und dem Tiereine Sicherheit. Er kämmte den gesamtenKörper des Lamas. Dabei kam ein halberEimer Unterwolle heraus.

Die schwierigste Aufgabe war es, Kopf undBeine des Lamas bürsten – an den Beinen istLutz sehr kitzelig. Mit der Bürste pflegte Flo-rian ganz langsam das Tier zwischen denOhren. Plötzlich drehte Lutz seinen Kopf inRichtung Florian und spuckte ihn an. Florian

war so erschrocken, dass er gleich zurück-schritt. Ob er etwas falsch gemacht hatte? Viel-leicht hatte er zu doll aufgedrückt. Oder hattedas Lama keine Lust? Florian versuchte esnoch einmal. Lutz legte die Ohren an undwollte wieder spucken, aber Florian S. fasstesein Halfter, redete mit ruhiger Stimme aufdas Lama ein und streichelte dabei den Halsdes Tieres. Es zeigte Wirkung und die Ohrenstellten sich wieder auf. Nun bürstete Florianbesonders vorsichtig zwischen den Ohren. Esklappte super. Er lächelte und war stolz aufsich. Es klappte immer besser und Lutz hattelangsam Gefallen daran gefunden.

Nun waren die Beine des Tieres an der Reihe,die man besonders vorsichtig bürsten muss.Er ist dort sehr kitzelig und könnte austreten.Man muss immer auf die Bewegung derBeine achten. Sollte das Lama während desBürstens anfangen zu trampeln, also dieBeine zu bewegen als ob es weglaufen will,sollte er sich sofort vom Tier entfernen. Lang-sames Nähern, Griff ans Halfter, ruhiges Einre-den – und nun fing er an, auch die Vorder-beine von Lutz zu bürsten. Es funktioniertesuper. Beim Büsten der Hinterbeine fing dasLama an, etwas herumzuzappeln und legtesich plötzlich hin. Florian fing an zu lachenund sagte zu Lutz „Bist wohl kitzelig, was?“Das Lama stand wieder auf und Florian be-gann nochmal von vorne. Das Lama legte sichwieder hin. Dies passierte dann noch einigeMale, bis Florian die Hinterbeine komplettbürsten konnte.

Inzwischen kämmt Florian Lama Lutz ganzsouverän und selbstständig. Es ist jetzt seineeigenständige Aufgabe im Bereich der Tier-pension, neben den alltäglichen Arbeitsauf-gaben. Er ist nun der Spezialist für die Pflegeunseres Lamas. Florian hat das Bildungsziel„Kämmen eines Lamas“ erreicht!

P e G Gy k n O P F

überarbeiteter, stark gekürzter Auszug aus der Abschluss-arbeit zum Lehrgang „Geprüfte Fachkraft zur Arbeits- undBerufsförderung in Werkstätten für behinderte Menschen

❾A R B E I T S L E B E N

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Die Tierpension „An der Bode“ ist ein Ar-beitsbereich, der 1997 eröffnete. Er verfügtüber eigene Tiere wie Pony, Esel, Lama, Zie-gen, Kaninchen, Meerschweinchen undAmazonen-Papageien. Die Hauptaufgabebesteht aber in der Dienstleistung der Be-treuung von Hunden, Katzen, Vögeln undNagern, wenn die Tierhalter im Urlaubsind, einen Krankenhausaufenthalt habenoder aus anderen Gründen sich kurzzeitignicht um ihre Hausiere kümmern können.Dies ist nicht mit einem Tierheim zu ver-gleichen. Die zu betreuenden Tiere sindnur zeitweilig dort untergebracht. Es gibtPlatz für 20 Hunde und 20 Katzen. Vögelund Nager werden im eigenen Käfig abge-geben.In dem Arbeitsbereich Tierpension küm-mern sich 13 Beschäftigte, davon 3 Frauenund 10 Männer im Alter von 22 bis 57 Jah-ren mit den verschiedensten Behinde-rungsbildern um die Pensionsgäste. DieBeschäftigten sind für die Futterversor-

gung der Tiere, die Reinigung und Desin-fektion der Zwinger, die tägliche Pflegeund Beschäftigung der tierischen Gäste zu-ständig. Für die Hunde heißt das ausgie-bige Spaziergänge, Fellpflege und ku-scheln. Für die Katzen spielen undkuscheln. Da es sich bei diesem Arbeitsbe-reich um eine Dienstleistung am privatenKunden handelt, ist es ein selbstständigwirtschaftlicher Bereich, welcher den staat-lichen Auflagen des Arbeits- und Tierschut-zes unterliegt. Dabei dürfen die Bedürfnisse der Beschäf-tigten nicht außer Acht gelassen werden.Dies stets in Balance zu halten, ist die Auf-gabe des Gruppenleiters. In besonderemMaße ist Wert auf Inklusion zu legen, diesbedeutet, die Beschäftigten für den erstenArbeitsmarkt fit zu machen. Augenmerkrichtet sich auf Selbstständigkeit undSelbstbewusstsein des Beschäftigten, dader Umgang mit dem Kunden das A und Oist.

Meyer de Luxe

Ein Kollege, der stets einsatzbereit ist.Pferdeverrückt in erster Linie, aber auchstets für seine Kollegen in der Tierpen-

sion da. „Bernhard, kannste mal kurz einsprin-gen?“ – „Da wäre etwas zu reparieren!“ – „Esmüsste Futter geholt werden.“ Dann spannt erseine „Kinder“ Leo, Berta oder Aurora an undab geht die Reise. Ich glaube, das Wort „nein“gibt es in seinem Sprachgebrauch recht sel-ten. Deswegen möchten sich alle bei ihm vonganzem Herzen bedanken.

e V e L i n s C h ö n e F u s s u n D Da s G a n z e t e a M D e r t i e r P e n s i O n

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S P O R T F R E I / B E G E G N U N G E N❿

kuno«

Dabei sein ist alles ...

Am 2. Februar lud der Behinderten-Sport-verein zu den 25. Landeswinterspielennach Friedrichsbrunn. Ein sportliches

Event, das wir uns nicht entgehen lassen. EinTeam mit 12 Sportlerinnen und Sportlern warschnell gefunden.

Eine Eisdecke über dem Schnee machte dieRodelbahn zur Unfallstrecke. So wurde der Ro-delwettbewerb kurzer Hand in die Halle ver-legt. Mit der Disziplin "Rollbrettfahren" warenalle Sportler animiert, eine tolle Zeit herauszu-fahren. Mit den weiteren Wettbewerben imSchneeballzielwurf und Eisstockschießen ver-brachten wir einen tollen Tag.

A Jessica Wohlfarth sahnte in unserem Teamzwei tolle Medaillen und Urkunden ab. Ein Fo-toshooting im Bob vor Ort begeisterte unsalle. Es zählen nicht immer die Auszeichnun-gen und Rekorde, das Beisammensein ist dasSchönste für uns!Danke an Magdalena Wendt für Deine Unter-stützung. Und einen Dank auch an Foto Gre-gor aus Gernrode für die tollen Bob-Fotos! Wirkonnten einen Ausdruck gleich mitnehmenund uns Fotos auf deren Internetseite www.fo-togregor-gernrode.de nachbestellen. EinSuper-Cervice!

B e t t i n a W e i n B e r G

Bälle!

Mit großer Freude durften Mandy, Chris-tine und Mike die neuen Sportgeräteerkunden. Neue Pezzibälle, Gymnas-

tikstäbe, Gymnastikhocker und Therapie-Emoti-cons-Bälle begeistern meine Sportler.Einen riesigen DANK an Stefan Fahldieck, dereine super-geniale Vorrichtung für die Pezzi-bälle gebaut hat.Ich freue mich sehr über die neuen Möglichkei-ten der Sporttherapie-Gestaltung und hoffe,viele weitere Interessenten zu motivieren, rein-zuschnuppern!B e t t i n a W e i n B e r G / s P O rt t h e r a P i e  

M

A visit from the end of the world

Igot a spontaneous visitor from Africa and Iwas really happy about it. Since „Shalom“can only communicate in English, I was able

to talk English very good in a short amount oftime. It was like traveling to another culture tome. It was very excited. I just met „Shalom“ but I feel like I know hersince forever. I think this will grow to an inter-cultural friendship. I'm really looking forward toit!L i s a s C h n e L L

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Fotos

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ernrod

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Ich habe spontanen Besuch aus Afrika bekom-men und mich sehr darüber gefreut. Da sich„Shalom“ nur auf Englisch verständigen kann,konnte ich innerhalb kurzer Zeit sehr gut Eng-lisch sprechen. Dies war wie eine Reise in eineandere Kultur für mich. Spannend und aufre-gend zugleich.Ich hatte „Shalom“ erst kennen gelernt unddoch habe ich das Gefühl, sie schon ewig zukennen. Ich denke, daraus wird eine interkultu-relle Freundschaft entstehen. Darauf freue ichmich sehr.L i s a s C h n e L L

So ein Überraschungs-Theater!

T H E A T E R P R O J E K T ⓫

Anita, Anja, Daniela, Ivonne, Lisa, Mandy,Maria, Nicole, Sandy, Stefanie, Benja-min, David, Florian, Maik, Marcus und

zweimal Matthias – sie alle gehören zum Thea-terprojekt. Nach dem Auftritt zum Sommerfestmit ihren mexikanischen Tänzen mussten sienun eine weitere Bewährungsprobe beste-hen: Aufführung eines kurzen Theaterstücks,so richtig mit Text lernen und Rollen mit Kos-tümen spielen. Theaterpädagogin JulianeZein wollte aus jedem einzelnen Mitspielerherauskitzeln, wie weit die Bereitschaft ist,sich auf dieses „Spiel“ einzulassen. Das Ergeb-nis einer kleinen Aufführung am 31. Januarwar verblüffend und begeisternd zugleich: Insechs Spielszenen überzeugten die Darsteller,indem sie sich perfekt in ihre Rollen eingelebthatten. Ob es übermütige Kindergartenkinderwaren, lässige Schüler, ein Redner, verschie-dene Arbeiter, einige Senioren oder sogar einTeufel und Gott persönlich – die Schauspielerüberzeugten selbstsicher ihr Publikum. DieGäste bogen sich vor Lachen, doch die Spielerbleiben trotz der witzigen Szenen völlig ernstund glaubhaft.

Mitten unter den Gästen saß Gabi Schmidt. Eswar ihr letzter Arbeitstag als Gruppenleiterinin der Papierwerkstatt. Seit 1999 arbeitet siein ihrer Gruppe. Und heute, zu ihrer Verab-schiedung, hatte die Theatergruppe als Über-raschung ein fiktives Leben von ihr auf dieBühne gebracht. Die Rolle der Gabi Schmidtspielte Daniela Kraft sehr toll, denn sie hatteauch den meisten Text und die meisten Kos-tüme, die sie oft in Sekunden wechselnmusste. Zum Abschluss sang die gesamteGruppe das Lied „Sag tschüss zu Papier undPappe“ nach der Melodie „Sternenhimmel“.

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Vielen Dank an alle, die unser Projekt unter-stützen (und hoffentlich auch weiterhin!): dieGruppenleiter, die die Mitglieder für die Pro-ben freistellten, auch an Silke Brabandt, diekurzfristig einsprang und helfend zur Seitestand. Danke auch an die Förderung durch dieKOBA, den Sozio-Kultur-Fonds und die Harz-sparkasse, durch die dieses Projekt erst mög-lich wurde.

Großer Respekt: Man muss zweimalhinsehen: die Kindergarten-Tante

wird von Marcus gespielt! Er bewegte sich perfekt in diesen

Frauenkleidern.

Lehrer Matthias brachte militärischenTon in seine Klasse – anders sind dieseJugendlichen ja nicht zu bändigen.

Sogar Herbert Löbel, gespielt von Anja, tauchtein diesem Stück auf, indem er Frau Schmidt in

der „Klemmmappe“ arbeiten lässt.

Heimleiterin Ivonne ließ im Altersheim mit Eierlikör an-stoßen (natürlich kein echter!) – aber die alten Herren(Matthias und David) tranken heimlich weiter.

Maria als Teufel konnte höllisch lachen, als sie Gabi zusich holen wollte. Maik sprang mit nur zwei Proben alsGott ein und spielte diesen sogar auf Stelzen.

Betriebsdirektor Florian hielt seine Rede vom sozialisti-schen Wettbewerb sehr überzeugend!

D A S B E S T E Z U M S C H L U S S⓬

herausgeber: Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg gemeinnützige Gesellschaft mbH, Quedlinburger Str. 2,06502 Thale OT Wedderslebengesellschafter: Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg e.V.,Marslebener Weg 10, 06484 Quedlinburgredaktion: Eike Helmholzlektorin: Antje Dirrfotos: Rechte bei der Lebenshilfesatz und layout: Matthias Ramme | www.300gramm.de

textverarbeitung: Ute Kittel, Lisa Schnellauflage: 1.000 Stückredaktionsschluss: 3.2.2017 spendenkonto: Harzsparkasse IBAN: DE30 8105 2000 0901 0264 33BIC: NOLADE21HRZMeinungen, Hinweise, zu veröffentlichende Berichte und Termine oder Ihre Bestellungen des kuno« als Heft oder PDF-Datei bitte per E-Mail an: [email protected] Kontakt per Telefon unter 03946. 98 10-109

kuno« kuno« ist das kostenlose Informationsmagazin der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg und erscheint alle zwei Monate.

www.lebenshilfe-hz-qlb.de

Impressum

passend zu diesem thema unser buch-tipp:

Zu unserem Familienfest 2014 im „WeißenEngel“ war Amelie Mahlstedt zu Gast. Sie lasaus ihrem Buch „Lolas verrückte Welt“. AlsAmelie Mahlstedt im November 2007 ihrezweite Tochter Lola zur Welt bringt, steht fürsie die Welt kopf – Diagnose: Down-Syndrom.In diesem Buch erzählt sie von den ersten dreiLebensjahren ihrer Tochter. Mit großer Offen-heit berichtet Amelie Mahlstedt vom Auf undAb ihrer Gefühle, den täglichen Herausforde-rungen und davon, wie sie durch ihre Tochtereinen neuen Blick auf das Leben bekommenhat. Mit ihrem Buch will sie Mut machen undbetroffenen Eltern helfen, den Schock der Di-agnose besser zu verarbeiten und ihr Kind lie-bevoll anzunehmen.Das Buch informiert auch über Therapiemög-lichkeiten, die ersten Entwicklungsschritteund die Zukunftsperspektiven eines Kindesmit Down-Syndrom.

• ein Mutmach-Buch für betroffene eltern• Mit vielen hilfreichen informationen und

praktischen anregungen• ein engagiertes Buch, das Berührungs-

ängste abbaut• konkrete hinweise, was der alltag mit

einem kind mit Down-syndrom bedeutet

Das Buch setzt einen klaren Akzent gegen denPerfektions- und Leistungsdruck unserer Ge-sellschaft [...].

Welt-Down-Syndrom-Tag am 21.3.2017

Über Lola wurde auch ein Lied komponiert,wie sie leibt und lebt. Und darüber, wie un-sere Gesellschaft mit Menschen (wie Lola) um-geht. Witzig-wahr und bitter-süß! Zu hörenund zu sehen ist es im Internet: bei youtubenach „Lola-Lied“ suchen oder den QR-Codescannen.

Am 21.3. ist es wieder so weit, es ist Welt-Down-Syndrom-Tag.

Gewählt wurde dieses Datum, da das 21. Chromosom 3-mal vorhanden ist. Anlässlich dieses Tages beteiligte sich Familie

Erdmann an einer Poster-Aktion mit ihrer Leonie. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!


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