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Vor-Wort an die Leser - uni-leipzig.de in Leichter Sprache... · Poster von Tina Hölzel und David...

Date post: 18-Oct-2020
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Page 1: Vor-Wort an die Leser - uni-leipzig.de in Leichter Sprache... · Poster von Tina Hölzel und David Jugel (ZipB/TU Dresden). 5 Was macht die Leichte Sprache leicht? Über die lexikalische
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Vor-Wort an die Leser:

Begrüßung und wichtige Hinweise

Liebe Leser,

wir freuen uns sehr, dass Sie die Tagung zu Leichter Sprache

besuchen! Wir haben die Tagung vorbereitet:

Ulla Fix, Bettina Bock und Daisy Lange. Außerdem helfen uns

Julia Schmidt, Jana Dietzel, Cindy Hoffmann und Janine Kaczmarzik.

Die Hilfs-Kräfte sind als Ansprech-Personen für Sie da.

Auf der Tagung werden viele Wissenschaftler Vorträge über Leichte

Sprache halten. Wir hoffen sehr, dass Sie die Vorträge spannend

finden und etwas Neues über Leichte Sprache erfahren.

In diesem Heft finden Sie die Begleit-Texte zu den Vorträgen in

Leichter Sprache. Die Texte wurden von Janine Kaczmarzik

geschrieben.

Die Begleit-Texte in Leichter Sprache gibt es aus zwei Gründen:

Einerseits sollte auch für Nicht-Fach-Leute klar werden:

Worum geht es in den Vorträgen?

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Andererseits wollten wir ausprobieren:

Wie gut lassen sich die Begleit-Texte zu den Vorträgen in

Leichte Sprache übersetzen?

Bei der Übersetzung konnten wir sehen, dass es noch viele Fragen

und Schwierigkeiten beim Arbeiten mit Leichter Sprache gibt.

Das Wichtigste dazu steht im Nach-Wort in Leichter Sprache und im

Werkstatt-Bericht in Fach-Sprache.

Die Fragen und Schwierigkeiten beim Übersetzen zeigen aber, was die

Forschung in Zukunft untersuchen sollte.

Deswegen wollen wir auf der Tagung auch gemeinsam mit den

Teilnehmern über die Fragen und Schwierigkeiten sprechen.

Auch, wenn manches bei der Übersetzung schwierig war, hoffen wir,

dass Sie alle Texte gut verstehen.

Aber falls Sie etwas nicht gut verstehen:

Bitte fragen Sie uns!

Wir freuen uns über Ihre Hinweise und helfen Ihnen gern.

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Ein paar Hinweise zu den Begleit-Texten von den Vorträgen in

Leichter Sprache:

Bei den Begleit-Texten in Leichter Sprache gibt es viele

Erklärungen und Beispiele, damit man alles gut versteht.

Deswegen sind die Texte ein paar Seiten lang.

Vielleicht wollen Sie nur kurz wissen: Worum geht es im

Vortrag? Dann können Sie Das Wichtigste zum Vortrag lesen.

Dieser Text-Abschnitt steht immer auf der letzten Seite von

einem Begleit-Text in einem großen Kasten.

Darin steht kurz:

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer hält den Vortrag?

Was wird in dem Vortrag gesagt?

Wann wird der Vortrag gehalten?

Wo wird der Vortrag gehalten?

Vielleicht finden Sie einen Vortrag besonders spannend. Dann

können Sie den ganzen Begleit-Text zu dem Vortrag lesen.

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Ein paar Hinweise zur Poster-Ausstellung:

Auf der Tagung werden die meiste Zeit Vorträge zu Leichter Sprache

gehalten. Am Mittwoch dem 13. April gibt es aber auch eine

Poster-Ausstellung. Dazu möchten wir Sie ganz herzlich einladen!

Bei der Ausstellung stellen Forscher ihre Untersuchungen zu Leichter

Sprache mit Hilfe von Postern vor.

Sie können die Poster ansehen und sich mit den Forschern darüber

unterhalten.

Diese Poster gibt es bei der Ausstellung:

Einfach leicht verständlich! Leichte Sprache im

Erwachsenen-Schutz.

Poster von Gabriela Antener, Anne Parpan-Blaser und Annette

Lichtenauer (Hoch-Schule für Soziale Arbeit FHNW Olten).

Leichte Sprache – Der Weg zu einem reflektierten

Geschichts-Bewusstsein?

Poster von Sebastian Berendonck (Universität zu Köln).

Zentrum für inklusive politische Bildung.

Poster von Tina Hölzel und David Jugel (ZipB/TU Dresden).

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Was macht die Leichte Sprache leicht? Über die lexikalische

Gestaltung von Wahl-Programmen in Leichter Sprache.

Poster von Janine Kaczmarzik (Universität Leipzig).

Leichte Sprache im Physik-Unterricht.

Poster von Nicole Kohnen, Hendrik Härtig, Sascha Bernholt und

Jan Retelsdorf (IPN Kiel).

Leichte Sprache in der Schule – Neue Konzepte für eine inklusive

Sprach-Förderung.

Poster von Claudia Priebe (Universität Bochum).

Kultur-Führungen in leicht verständlicher Sprache. Entwicklung

einer Methodik in deutsch‐finnischer Zusammen-Arbeit.

Poster von Eeva Rantamo (Köln).

„Kleine Wörter“ als sprachliches Werkzeug: Zur Wirksamkeit von

Strukturierungs-Hilfen bei der text-sorten-spezifischen Lektüre.

Poster von Caroline Schuttkowski (Universität Bochum).

„1975/2015 – Schiffe erzählen Museums-Geschichten“:

Eine Untersuchung zum sinnvollen Umgang mit Leichter Sprache

im Museum.

Poster von Stephan Siegert (Hoch-Schule Bremen).

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Leichte Sprache im Übersetzungs-Kontext. Dargestellt an

deutschen und russischen Text-Beispielen zum Thema

Barriere-Freiheit.

Poster von Oksana Usova (TU Dresden).

Studie zum Einfluss von Text-Bild-Beziehungen auf die

Verständlichkeit von Instruktionen in Leichter Sprache.

Poster von Cordula Wünsche (Hoch-Schule Merseburg).

Das Wichtigste zur Poster-Ausstellung:

Wer: Forscher von verschiedenen Universitäten und Einrichtungen,

die Leichte Sprache untersuchen

Was: Ausstellung von Postern über Untersuchungen zu Leichter

Sprache. Sie können die Poster ansehen und sich mit den Forschern

darüber unterhalten.

Wann: 13. April 2016, 18:15-19:00 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Inhalts-Verzeichnis zu den Begleit-Texten

von den Vorträgen:

Wie leicht darf leichte Sprache sein?

Vortrag von Ursula Christmann. Seite 11-15

Wie man den Inhalt und den Ausdruck von Texten in Leichter

Sprache bewerten kann.

Vortrag von Jürgen Schiewe. Seite 16-19

Wenn Leichte Sprache untersucht wird, müssen Wissenschaftler

und Menschen mit Lern-Schwierigkeiten zusammen arbeiten.

Vortrag von Anne Goldbach und Saskia Schuppener. Seite 20-23

Leichte Sprache und angepasstes Sprechen.

Vortrag von Thorsten Pohl und Katrin Kleinschmidt. Seite 24-28

Macht Leichte Sprache wirklich, dass Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten mehr dazu gehören?

Vortrag von Bettina Zurstrassen. Seite 29-33

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Ist Leichte Sprache verständlich und wenn ja, für wen und wie

verständlich?

Vortrag von Gerd Antos. Seite 34-37

Welche Fragen und Probleme gibt es beim Arbeiten mit Leichter

Sprache?

Vortrag von Anja Seidel und Josef Ströbl. Seite 38-40

In Finnland gibt es verschiedene Regeln für Texte in Leichter

Sprache.

Vortrag von Leealaura Leskelä. Seite 41-44

Leichte Sprache in Schweden.

Vortrag von Ulla Bohman. Seite 45-48

Leichte, Einfache und Bürger-nahe Sprache in der Schweiz.

Vortrag von Susanne Jekat. Seite 49-52

Leicht Lesen in Österreich.

Vortrag von Walburga Fröhlich. Seite 53-55

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Lesen-Können.

Vortrag von Michael Becker-Mrotzek. Seite 56-58

Wie man Gesetze verständlicher machen kann.

Vortrag von Markus Nussbaumer. Seite 59-62

Wie man Wörter aus dem Bundestag einfach erklärt.

Vortrag von Sibylle Hallik. Seite 63-66

Was sagen die Zeitung, das Fernsehen und das Internet zu

Leichter Sprache?

Vortrag von Hajo Diekmannshenke. Seite 67-70

Die Leichte Sprache als eigenständige Sprach-Form.

Vortrag von Alexander Lasch. Seite 71-74

Leichte Sprache, Bildungs-Sprache und Wort-Schatz.

Vortrag von Jörg Kilian. Seite 75-78

Der Binde-Strich und der Medio·punkt bei Texten in Leichter

Sprache.

Vortrag von Ursula Bredel und Christiane Maaß. Seite 79-83

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Wie man die Bilder von Texten in Leichter Sprache untersucht.

Vortrag von Kerstin Alexander. Seite 84-86

Was die LeiSA-Untersuchung zur Verständlichkeit von Leichter

Sprache sagen kann.

Vortrag von Daisy Lange und Bettina Bock. Seite 87-90

Was die Text-Forschung zu Texten in Leichter Sprache

sagen kann.

Vortrag von Ulla Fix. Seite 91-93

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Wie leicht darf leichte Sprache sein?:

Über den Vortrag von Ursula Christmann

Die Verständlichkeits-Forschung und

die Leichte-Sprache-Forschung sind sich ähnlich:

In der Verständlichkeits-Forschung untersuchen Wissenschaftler:

Wie muss ein Text geschrieben sein, damit man ihn gut

verstehen kann?

Was braucht ein Leser, um einen Text gut zu verstehen?

In der Leichte-Sprache-Forschung untersuchen Wissenschaftler:

Wie kann man wichtige Texte für Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten verständlicher machen?

Die Verständlichkeits-Forschung und die Leichte-Sprache-Forschung

sind sich sehr ähnlich. Beide wollen wissen:

Wie kann man einen Text schreiben, der alles Wichtige sagt und den

die Leser gut verstehen?

Es gibt einige Wissenschaftler, die in der Verständlichkeits-Forschung

und auch in der Leichte-Sprache-Forschung arbeiten.

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Die Idee von der Text-Leser-Wechsel-Wirkung kann

der Leichte-Sprache-Forschung helfen:

Die Verständlichkeits-Forschung gibt es schon länger als

die Leichte-Sprache-Forschung.

Deswegen gibt es schon viele Untersuchungen zum Text-Verstehen

und viele Ideen, wie Leser einen Text gut verstehen können.

Eine wichtige Idee aus der Verständlichkeits-Forschung ist

die Text-Leser-Wechsel-Wirkung. Diese Idee sagt:

Damit ein Leser einen Text versteht, sind zwei Sachen wichtig:

Der Text muss gut geschrieben sein.

Der Leser muss den Text mit dem verbinden können,

was er schon weiß.

Der Leser weiß etwas zum Inhalt von dem Text.

Und darüber, wie Texte Dinge erklären.

Was der Leser schon weiß, nennt man: Vor-Wissen.

Wenn ein Text gut geschrieben ist und zum Vor-Wissen von einem

Leser passt, dann lernt der Leser etwas aus dem Text.

Vielleicht liest der Leser dann einen ähnlichen Text.

Oder er liest den gleichen Text nochmal.

Dann hat er ein größeres Vor-Wissen.

Dadurch kann er noch mehr verstehen.

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Zum Beispiel:

Jemand liest einen Text über Hunde.

Er weiß, dass Hunde bei Menschen leben.

In dem Text steht:

„Der Hund wird auch >>der beste Freund des Menschen<< genannt.“

Das merkt sich der Leser.

In einem neuen Text steht:

„Der beste Freund des Menschen stammt von Wölfen ab.“

Der Leser weiß jetzt: Es geht in dem neuen Text um Hunde.

Die Idee von der Text-Leser-Wechsel-Wirkung kann

der Leichte-Sprache-Forschung helfen. Denn sie zeigt:

Damit ein Leser einen Text versteht, sind zwei Sachen wichtig:

Der Text muss gut geschrieben sein.

Der Leser muss den Text mit seinem Vor-Wissen

verbinden können.

Deshalb sind bei Untersuchungen der Text und der Leser gleich

wichtig.

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Darum geht es im Vortrag:

Ursula Christmann zeigt in ihrem Vortrag:

Was weiß man schon über die Text-Leser-Wechsel-Wirkung?

Was davon kann der Leichte-Sprache-Forschung helfen?

Dabei sind der Text und der Leser gleich wichtig.

Für Texte zeigt sie: Wann ist ein Text gut geschrieben?

Dabei ist wichtig:

Ein Texten ist einfach geschrieben.

Ein Text ist gut gegliedert.

Ein Text ist kurz.

Ein Text macht neugierig.

Für Leser zeigt sie: Wann kann ein Leser einen Text gut verstehen?

Dabei ist wichtig:

Ein Leser kann einen Text gut mit seinem Vor-Wissen verbinden.

Ein Leser hat Lust dazu, einen Text zu lesen.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Ursula Christmann von der Uni Heidelberg

Was: Vortrag darüber, wie die Verständlichkeits-Forschung der

Leichte-Sprache-Forschung helfen kann.

Die Verständlichkeits-Forschung und die Leichte-Sprache-Forschung

sind sich ähnlich. Deswegen können Ideen aus der

Verständlichkeits-Forschung der Leichte-Sprache-Forschung helfen.

Eine wichtige Idee aus der Verständlichkeits-Forschung sagt:

Beim Text-Verstehen sind der Text und der Leser gleich wichtig.

Diese Idee wird im Vortrag erklärt.

Der Vortrag heißt: Wie leicht darf leichte Sprache sein?

Empirische Lücken in einem gut gemeinten Konzept.

Wann: 13. April 2016, 13:15-14:00 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Wie man den Inhalt und den Ausdruck von

Texten in Leichter Sprache bewerten kann:

Über den Vortrag von Jürgen Schiewe

Was ist Sprachkritik?

Wenn jemand einen Text schreibt oder etwas sagt, kann man fragen:

Wie gut ist der Inhalt und der Ausdruck von der Sprache?

Dann wird die Sprache bewertet.

Das nennt man: Sprach-Kritik.

Die Sprache ist gut, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt. Dann ist die

Sprache angemessen. Das erkennt man daran:

Die Sprache passt zu einem bestimmte Inhalt.

Die Sprache passt zu einem bestimmten Zuhörer oder einen

bestimmten Leser.

Die Sprache passt zu einer bestimmten Zeit und einem

bestimmten Ort.

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Ein Beispiel für un-angemessene Sprache:

Vor einigen Jahren hat man zu einer Frau, die noch nicht verheiratet

war, „Fräulein“ gesagt. Erst, wenn die Frau verheiratet war, durfte man

sie auch „Frau“ nennen. Das hat unverheiratete Frauen herabgesetzt.

Das war aber ungerecht. Denn: Zu einem Mann, der noch nicht

verheiratet war, durfte man schon „Herr“ sagen. Unverheiratete

Männer wurden nicht herabgesetzt.

Dieser Sprach-Gebrauch war ungerecht. Deshalb war er für die

Frauen, die man „Fräulein“ genannt hat, nicht angemessen.

Damit die Sprache gerechter und angemessener ist, sagt man heute

auch zu unverheirateten Frauen „Frau“.

Was ist Sprachkultur?

Es gibt Erwartungen, wie man einen bestimmten Inhalt gut

ausdrücken kann. Ein guter Ausdruck hilft, dass die Sprache ihre

Aufgabe erfüllt.

Die Erwartungen zum Ausdruck gehören zur Sprach-Kultur.

Die Sprach-Kultur sagt:

Wann benutzt man einen bestimmten Ausdruck?

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Darum geht es im Vortrag:

Jürgen Schiewe zeigt in seinem Vortrag:

Wie kann man den Inhalt und den Ausdruck von Texten in

Leichter Sprache bewerten?

Dabei ist wichtig:

Um die Sprache zu bewerten, fragt man:

Passt die Sprache zu einem bestimmten Inhalt?

Passt die Sprache zu einem bestimmten Zuhörer oder

einem bestimmten Leser?

Passt die Sprache zu einer bestimmten Zeit und einem

bestimmten Ort?

Wenn man Texte in Leichter Sprache beurteilt:

Kann man die gleichen Fragen stellen? Oder muss man die

Fragen anders stellen?

Muss man vielleicht auch neue Fragen stellen?

Ist der Ausdruck gut, wenn er schwer verständlich ist, aber viel

Wichtiges sagt? Oder ist der Ausdruck gut, wenn er leicht

verständlich ist, aber weniger Wichtiges sagt?

Nicht alle Leser oder Zuhörer sind gleich. Vielleicht darf es

deswegen verschiedene Ausdrucks-Formen geben.

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Ein guter Ausdruck folgt bestimmten Regeln.

Der Ausdruck von Leichter Sprache folgt neuen Regeln.

Sind die Regeln für den Ausdruck von Leichter Sprache schlecht?

Weil sie die alten Regeln für einen guten Ausdruck manchmal

brechen? Oder sind die Regeln für den Ausdruck von Leichter

Sprache gut? Weil durch sie mehr Menschen wichtige Sachen

verstehen?

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Jürgen Schiewe von der Uni Greifswald

Was: Vortrag darüber, wie man den Inhalt und den Ausdruck von Texten

in Leichter Sprache bewerten kann. Die Sprach-Kritik bewertet den Inhalt

und den Ausdruck von Texten. Deswegen kann sie auch Texte in Leichter

Sprache bewerten. In dem Vortrag wird gefragt: Kann man Texte in

Leichter Sprache genauso bewerten wie andere Texte? Oder muss man

Texte in Leichter Sprache anders bewerten?

Der Vortrag heißt: „Leichte Sprache“ aus der Perspektive von

Sprachkritik und Sprachkultur. Überlegungen zur Anwendbarkeit der

Kategorie „Angemessenheit.“

Wann: 13. April 2016, 14:00-14:45 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Wenn Leichte Sprache untersucht wird,

müssen Wissenschaftler und Menschen

mit Lern-Schwierigkeiten zusammen

arbeiten:

Über den Vortrag von Anne Goldbach

und Saskia Schuppener

Leichte Sprache soll Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

helfen, sich selbst zu vertreten:

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sollen eine eigene Meinung

haben und sich selbst vertreten können.

Deswegen müssen wichtige Dinge in Leichter Sprache erklärt werden.

Die Erklärungen muss man auch gut finden können.

Leichte Sprache soll Menschen mit Lern-Schwierigkeiten helfen:

ihre Rechte zu verstehen

und ihre Meinung zu sagen

Eine Gruppe von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten hat sich für die

Leichte Sprache besonders stark gemacht. Die Gruppe heißt:

Inclusion Europe. Der Name bedeutet: Teilhabe in Europa.

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Menschen mit Lern-Schwierigkeiten müssen bei der

Verbesserung von Leichter Sprache helfen:

Leichte Sprache muss leicht verständlich sein. Damit sie Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten wirklich helfen kann.

Deswegen untersuchen viele Sprach-Wissenschaftler die Leichte

Sprache. Sie wollen wissen:

Was versteht man schon gut an Leichter Sprache?

Was muss noch besser verständlich werden?

Aber: Leichte Sprache soll vor allem Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten helfen. Deswegen ist ihre Meinung zu Texten

in Leichter Sprache besonders wichtig.

Nur Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können sagen:

Was an Texten in Leichter Sprache verstehen sie gut?

Was an Texten in Leichter Sprache verstehen sie nicht gut?

Wo brauchen sie Texte in Leichter Sprache besonders?

Deswegen ist es wichtig, dass Sprach-Wissenschaftler und Menschen

mit Lern-Schwierigkeiten bei der Untersuchung von Leichter Sprache

zusammen arbeiten.

So kann die Leichte Sprache immer besser verständlich werden.

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Darum geht es im Vortrag:

Anne Goldbach und Saskia Schuppener zeigen in ihrem Vortrag:

Es ist wichtig, dass Sprach-Wissenschaftler und Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten Texte in Leichter Sprache zusammen

untersuchen.

Wenn Wissenschaftler mit den Menschen, für die ihre Forschung

wichtig ist, zusammen arbeiten, nennt man das:

teilnehmende Forschung.

Das Fach-Wort dafür heißt: partizipative Forschung.

Nur wenn Menschen mit Lern-Schwierigkeiten den Wissenschaftlern

helfen, kann die Leichte Sprache wirklich gut verständlich für

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten werden.

Und dann können Menschen mit Lernschwierigkeiten wichtige Dinge

wirklich besser verstehen und sich selbst vertreten.

Genau so, wie das auch Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten können.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Dr. Anne Goldbach und Prof. Dr. Saskia Schuppener

von der Uni Leipzig

Was: Vortrag darüber, dass Sprach-Wissenschaftler und Menschen

mit Lern-Schwierigkeiten die Leichte Sprache zusammen untersuchen

müssen.

Leichte Sprache soll Menschen mit Lern-Schwierigkeiten helfen,

wichtige Dinge besser zu verstehen. Man muss aber erst untersuchen:

Ist Leichte Sprache wirklich gut verständlich? Dabei müssen

Sprach-Wissenschaftler und Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

zusammen-arbeiten. Denn nur Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

können sagen: Verstehen sie einen Text wirklich gut?

Der Vortrag heißt: Die Bedeutung des partizipativen Vorgehens in

der Erforschung der Leichten Sprache.

Wann: 13. April 2016, 15:00-15:45 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Leichte Sprache und angepasstes

Sprechen:

Über den Vortrag von Thorsten Pohl und

Katrin Kleinschmidt

Der Ausdruck von Texten in Leichter Sprache ist immer

gleich:

Die Sprache in einem Text hat zwei Aufgaben:

Der Inhalt zeigt: Was ist in dem Text wichtig?

Der Ausdruck zeigt: Was für ein Text ist das?

Wer hat den Text geschrieben? Einen Text kann zum

Beispiel der Gesetz-Geber oder ein Dichter schreiben.

Für wen ist der Text? Ein Text kann zum Beispiel

für Erwachsene oder für Kinder sein.

Welche Aufgabe hat der Text? Ein Text kann zum Beispiel

etwas erklären oder etwas vorschreiben.

Zu welcher Text-Sorte gehört der Text?

Verschiedene Text-Sorten sind zum Beispiel:

Märchen, Koch-Rezept und Brief.

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Viele Texte werden noch einmal in Leichte Sprache übersetzt.

Dabei ist wichtig:

Der Inhalt von dem Text, der übersetzt wird,

soll auch in Leichter Sprache gleich bleiben.

Der Ausdruck von dem Text, der übersetzt wird,

soll in Leichter Sprache leichter verständlich werden.

Es gibt Regeln dafür, wie der Ausdruck von Texten verändert werden

muss, damit er leichter verständlich wird.

Das Problem ist aber:

Der Ausdruck von Texten in Leichter Sprache ist immer gleich.

Er ist immer so, wie es die Regeln vorschreiben.

Deswegen kann der Ausdruck von Texten in Leichter Sprache nicht mehr

zeigen:

Wer hat den Text geschrieben?

Für wen ist der Text?

Welche Aufgabe hat der Text?

Zu welcher Text-Sorte gehört der Text?

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Sprache kann auch leicht verständlich sein, wenn der

Ausdruck nicht immer gleich ist:

Wenn Texte in Leichter Sprache geschrieben werden,

dann ist der Ausdruck immer gleich.

Aber wenn man in leicht verständlicher Sprache spricht,

dann kann man sich auch verschieden ausdrücken.

Man drückt sich zum Beispiel auf verschiedene Arten leicht aus,

wenn man mit diesen Menschen spricht:

mit kleinen Kindern, die erst sprechen lernen

mit Schülern, die etwas Neues lernen

mit Menschen, die nicht gut Deutsch können

Diese leichten Arten, sich auszudrücken, sind verschieden,

weil man sie daran anpasst:

Was will man sagen?

Wem will man es sagen?

Was will man damit erreichen?

Will man zum Beispiel etwas erklären oder um etwas bitten?

Das angepasste Sprechen nennt man: adaptives Sprach-Handeln.

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Es gibt keine festen Regeln, wie man sich beim angepassten Sprechen

ausdrücken muss.

Das angepasste Sprechen ist gut, wenn sich die Menschen verstehen

und wenn sie beim Sprechen das erreichen, was sie wollen.

Deswegen gibt es beim angepassten Sprechen viele verschiedene

Arten, wie man sich leicht ausdrücken kann.

Darum geht es im Vortrag:

Thorsten Pohl und Katrin Kleinschmidt zeigen in ihrem Vortrag:

Es ist nicht gut, dass der Ausdruck von Texten in Leichter Sprache

immer gleich ist. Der Ausdruck kann leicht, aber trotzdem verschieden

sein. Denn man kann auch auf verschiedene Arten leicht sprechen.

Das nennt man: angepasstes Sprechen.

Deswegen kann die Leichte Sprache vom angepassten Sprechen

lernen.

Im Vortrag ist wichtig:

Was weiß man schon über angepasstes Sprechen?

Was davon hilft der Leichten Sprache?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Thorsten Pohl und Katrin Kleinschmidt von der Uni Köln

Was: Vortrag darüber, dass der Ausdruck von Texten in Leichter

Sprache nicht immer gleich sein muss.

Der Ausdruck von Texten in Leichter Sprache ist immer gleich. Er ist

immer so, wie es die Regeln für Leichte Sprache sagen. Aber eine

leicht verständliche Sprache muss nicht immer den gleichen Ausdruck

haben. Das sieht man daran: Wenn man spricht, kann man sich auf

verschiedene Arten leicht ausdrücken. Davon kann die Leichte

Sprache lernen.

Der Vortrag heißt: Leichte Sprache vs. adaptives Sprachhandeln.

Wann: 13. April 2016, 15:45-16:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Macht Leichte Sprache wirklich, dass

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten mehr

dazu gehören?:

Über den Vortrag von Bettina Zurstrassen

Die Leichte Sprache soll helfen, dass Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten mehr dazu gehören:

Vor einigen Jahren hatte die Gruppe Mensch zuerst eine Idee:

Wichtige Texte sollen für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

in Leichter Sprache geschrieben werden.

Heute gibt es in vielen Ländern Texte in Leichter Sprache.

Die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können durch Texte in

Leichter Sprache wichtige Dinge besser verstehen. Dadurch können

sie mehr selber entscheiden.

So, wie das auch Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten können.

Texte in Leichter Sprache sollen helfen, dass jeder sich selbst

vertreten kann. Dann können die Menschen gut zusammen leben.

Auch, wenn sie verschieden sind. Das nennt man: Inklusion.

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Manche Leute denken vielleicht:

Wer Leichte Sprache liest, ist anders als ich:

Leichte Sprache hilft Menschen mit Lern-Schwierigkeiten,

wichtige Texte besser zu verstehen.

Das ist gut für das Zusammen-Leben von Menschen mit und ohne

Lern-Schwierigkeiten. Denn so können alle eine Meinung zu wichtigen

Dingen haben und ihre Meinung sagen.

Manches an Leichter Sprache ist aber auch nicht gut für das

Zusammen-Leben von Menschen mit und ohne Lern-Schwierigkeiten.

Auch, wenn die Leichte Sprache gut gemeint ist.

Das Problem ist: Nicht alle Menschen lesen Leichte Sprache.

Viele Menschen lesen die Texte so, wie sie zuerst geschrieben werden.

Deswegen denken vielleicht manche Leute, die Leichte Sprache nicht

lesen: Wer Leichte Sprache liest, ist anders als ich.

Dann ist nicht mehr wichtig, dass alle wichtige Dinge verstehen.

Dann ist wichtig, dass nicht alle gleich sind.

Und wer anders ist, als die meisten, gehört nicht dazu.

Er wird ausgeschlossen. Das nennt man: Exklusion.

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So könnten Menschen mit Lern-Schwierigkeiten durch Leichte

Sprache ausgegrenzt werden:

Viele Leute sagen: Leichte Sprache ist für alle Menschen, die

nicht gut lesen können, oder die nicht oft lesen.

Das sind zum Beispiel:

Menschen, die nicht gut Deutsch können

Menschen mit der Krankheit Demenz

Menschen, die nicht richtig lesen können

Diese Menschen sagen aber vielleicht:

Leichte Sprache ist für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Aber ich habe keine Lern-Schwierigkeiten. Deswegen lese ich

keine Texte in Leichter Sprache.

Denn Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sind anders als ich.

Die meisten Menschen, die selber Texte in Leichter Sprache

schreiben, sagen:

Nur Menschen mit Lern-Schwierigkeiten dürfen entscheiden:

Ist ein Text in Leichter Sprache leicht genug?

Aber auch das sagt: Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sind

anders als Menschen ohne Lern-Schwierigkeiten.

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Niemand möchte, dass Menschen mit Lern-Schwierigkeiten wegen

Leichter Sprache ausgegrenzt werden. Aber man muss wissen, dass

das passieren kann. Denn dann kann man etwas dagegen tun.

Zum Beispiel:

Die Kinder in der Schule können schon lernen:

Viele wichtige Texte werden noch einmal in Leichter Sprache

geschrieben. In beiden Texten steht aber das gleiche.

Das heißt: Jeder kann den Text lesen, der ihm am besten gefällt.

Darum geht es im Vortrag:

Bettina Zurstrassen zeigt in ihrem Vortrag:

Leichte Sprache ist nicht nur gut oder nur schlecht für das

Zusammen-Leben von Menschen mit und ohne Lern-Schwierigkeiten.

Im Vortrag ist wichtig:

Was an der Leichten Sprache hilft Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten?

Was an der Leichten Sprache grenzt Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten aus?

Kann man schon in der Schule mit Leichter Sprache arbeiten?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Bettina Zurstrassen von der Uni Bielefeld

Was: Vortrag darüber, wie gut Leichte Sprache beim

Zusammen-Leben von verschiedenen Menschen hilft.

Leichte Sprache soll Menschen helfen, die nicht gut lesen können.

Sie sollen wichtige Dinge besser verstehen. Das Problem ist aber:

Die meisten Menschen lesen Leichte Sprache nicht. Deswegen werden

Menschen, die Leichte Sprache lesen, vielleicht ausgegrenzt.

Der Vortrag zeigt, dass das passieren kann und was man dagegen

tun kann.

Der Vortrag heißt: Gesellschaftliche In(Ex)klusion durch Leichte

Sprache?

Wann: 13. April 2016, 16:45-17:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Ist Leichte Sprache verständlich und

wenn ja, für wen und wie verständlich?:

Über den Vortrag von Gerd Antos

Darum geht es im Vortrag:

Gerd Antos fragt in seinem Vortrag:

Ist Leichte Sprache verständlich?

Um eine Teil-Antwort auf diese Frage zu finden,

gibt er einen Überblick über Leichte Sprache.

Dabei ist wichtig:

Wie passt Leichte Sprache zu anderen wissenschaftlichen Ideen,

wie man Texte verständlicher machen kann?

Den Vergleich von verschiedenen wissenschaftlichen Ideen nennt

man: wissenschaftliche Einordnung.

Ist Leichte Sprache so, wie sie zurzeit benutzt wird, verständlich?

Wenn wissenschaftliche Ideen benutzt werden, nennt man das:

Anwendung.

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Für die wissenschaftliche Einordnung von Leichter Sprache

ist wichtig:

Wie passt die Leichte Sprache zu den Ideen aus der

Verständlichkeits-Forschung?:

Wichtige Ideen, wie man Texte verständlicher machen kann,

kommen aus der Verständlichkeits-Forschung. Sie untersucht:

Wie kann man einen Text schreiben, der alles Wichtige sagt

und den die Leser gut verstehen?

Das ist auch für die Leichte Sprache wichtig. Deswegen kann die

Leichte Sprache von den Ideen aus der Verständlichkeits-Forschung

lernen. Manches an der Leichten Sprache ist aber auch anders,

als die Ideen aus der Verständlichkeits-Forschung.

Nicht alle Menschen verstehen eine bestimmte Sprache

gleich gut:

Viele Leute glauben, dass für alle Menschen die gleiche Sprache

gut verständlich ist. Deswegen glauben sie auch, dass alle

Menschen Leichte Sprache am besten verstehen.

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Aber: Viele Menschen, die gut lesen können, kennen

Leichte Sprache nicht. Für sie wirkt die Leichte Sprache fremd.

Deswegen verstehen sie andere Texte oft besser.

Es gibt noch mehr Ideen, wie man Texte verständlicher

machen kann:

Es gibt noch viele andere Ideen, wie man Texte verständlicher

machen kann. Solche Ideen sind zum Beispiel:

die einfache Sprache:

Einige Texte werden in einfacher Sprache geschrieben.

Dann sind sie leichter verständlich als viele andere Texte.

Aber sie erklären Dinge trotzdem noch genauer als Texte in

Leichter Sprache.

die Text-Bild-Beziehung:

Die Bilder in einem Text sollen helfen, dass man den Inhalt

besser verstehen kann.

Diese Ideen werden kurz vorgestellt.

So kann man sehen: Die Leichte Sprache ist nicht die einzige Idee,

wie man Texte verständlicher machen kann.

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Für die Anwendung von Leichter Sprache ist wichtig:

Was ist schon gut daran, wie Texte zurzeit in Leichte Sprache

übersetzt werden?

Was ist noch nicht gut daran, wie Texte zurzeit in Leichte Sprache

übersetzt werden?

Das wird an einigen Text-Beispielen gezeigt. Sie geben einen Überblick

über ein paar wichtige Dinge, die beim Übersetzen schon gut sind oder

noch besser werden müssen.

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Gerd Antos von der Uni Halle

Was: Vortrag über die Frage, wie verständlich Leichte Sprache ist.

Leichte Sprache soll für alle Menschen leicht verständlich sein. Man

weiß aber noch nicht genau: Ist Leichte Sprache wirklich für alle gut

verständlich? In der Sprach-Forschung gibt es aber schon viele andere

Ideen zu verständlichen Texten. In dem Vortrag wird gezeigt, wie die

Leichte Sprache zu den anderen Ideen zu verständlichen Texten passt.

Der Vortrag heißt: Ist „Leichte Sprache“ verständlich

und wenn ja, für wen und wie verständlich?

Wann: 13. April 2016, 17:30-18:15 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Welche Fragen und Probleme gibt es beim

Arbeiten mit Leichter Sprache?:

Über den Vortrag von Anja Seidel und Josef Ströbl

Darum geht es im Vortrag:

Anja Seidel und Josef Ströbl sprechen in ihrem Vortrag

über Fragen und Probleme beim Arbeiten mit Leichter Sprache.

Dabei ist auch wichtig: Wie kann die Forschung helfen,

die Fragen zu beantworten und die Probleme zu lösen?

Das Besondere dabei ist:

Vor dem Vortrag leitet Anja Seidel zusammen mit Marion Michel ein

Treffen. Bei dem Treffen unterhalten sich viele verschiedene

Menschen über Leichte Sprache. Zum Beispiel:

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

Menschen, die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten helfen

Menschen, die mit Leichter Sprache arbeiten

Die Menschen unterhalten sich bei dem Treffen darüber:

Welche Erfahrungen haben sie mit Leichter Sprache gemacht?

Wo haben sie Probleme mit Leichter Sprache?

Warum gibt es Probleme mit Leichter Sprache?

Wie kann die Forschung helfen, die Probleme zu lösen?

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Die Ergebnisse aus dem Gespräch stellen Anja Seidel und Josef

Ströbl in ihrem Vortrag vor. Sie zeigen:

Welche Probleme und Fragen gibt es bei der Arbeit mit

Leichter Sprache?

Wie kann die Forschung der Leichten Sprache helfen?

Wie kann die Forschung die Leichte Sprache verbessern?

Wie kann die Forschung helfen, dass mehr Menschen gern

mit Leichter Sprache arbeiten?

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Anja Seidel von der Uni Leipzig und Josef Ströbl aus dem

Vorstand vom Verein Mensch zuerst

Was: Vortrag über Fragen und Probleme beim Arbeiten mit

Leichter Sprache. Die Gedanken dazu kommen von verschiedenen

Menschen, die selbst Leichte Sprache benutzen. Sie unterhalten sich

vor dem Vortrag bei einem Treffen über ihre Erfahrungen mit Leichter

Sprache. Bei dem Vortrag ist wichtig: Wie kann die Forschung helfen,

die Probleme zu lösen und die Fragen zu beantworten?

Der Vortrag heißt: „Leichte Sprache“ – Impulse und Perspektiven für

die Forschung.

Wann: 14. April 2016, 9:00-9:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Das Wichtigste zum Treffen über Leichte Sprache:

Wer: Dr. Marion Michel und Anja Seidel von der Uni Leipzig

Mit wem: Menschen, die Leichte Sprache benutzen.

Das sind Menschen mit Lern-Schwierigkeiten,

Menschen, die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten helfen,

und Menschen, die mit Leichter Sprache arbeiten.

Was: Gemeinsames Gespräch über Leichte Sprache.

Die Teilnehmer vom Treffen sagen ihre Meinung zu Leichter Sprache.

Dabei ist auch wichtig: Wo gibt es Fragen und Probleme?

Das Treffen heißt: Workshop „Leichte Sprache“ –

Impulse und Perspektiven für die Forschung.

Wann: 13. April 2016, 9:00-12:00Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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In Finnland gibt es verschiedene Regeln

für Texte in Leichter Sprache:

Über den Vortrag von Leealaura Leskelä

In Finnland gibt es schon sehr lange Leichte Sprache:

In vielen Ländern werden wichtige Texte noch einmal in Leichte

Sprache übersetzt.

In Finnland gibt es schon seit 30 Jahren Leichte Sprache.

Auf Finnisch heißt Leichte Sprache: Selkokieli.

Weil es in Finnland schon sehr lange Leichte Sprache gibt, hat man

dort schon mehr Erfahrung damit.

Deswegen hat man schon etwas Wichtiges erkannt:

Texte mit verschiedenen Aufgaben müssen nach verschiedenen

Regeln in Leichte Sprache übersetzt werden.

Aber Texte mit gleichen Aufgaben sollten nach den gleichen

Regeln in Leichte Sprache übersetzt werden.

Texte mit gleichen Aufgaben gehören zu der selben Gruppe von

Texten. Das Fach-Wort dafür ist: Text-Genre.

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Texte mit verschiedenen Aufgaben müssen nach

verschiedenen Regeln in Leichte Sprache übersetzt

werden:

Am Anfang wurden in Finnland alle Texte in Leichter Sprache nach

den gleichen Regeln geschrieben.

Aber: Verschiedene Texte haben sehr verschiedene Aufgaben.

Zum Beispiel:

Ein Roman hat eine andere Aufgabe als ein Gesetz:

Ein Roman unterhält die Leser.

Ein Gesetz regelt das Zusammen-Leben.

Auch Texte mit verschiedenen Aufgaben wurden lange nach den

gleichen Regeln geschrieben.

Aber so konnten sie ihre Aufgaben nicht mehr so gut erfüllen.

Deswegen haben Sprach-Wissenschaftler und Menschen, die Texte in

Leichter Sprache schreiben, gesagt:

Wenn Texte in Leichter Sprache geschrieben werden,

dann muss es für Texte mit verschiedenen Aufgaben

auch verschiedene Regeln geben.

Dann können die Texte ihre verschiedenen Aufgaben besser erfüllen.

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Darum geht es im Vortrag:

In Finnland gibt es jetzt verschiedene Regeln dafür, wie Texte mit

verschiedenen Aufgaben in Leichte Sprache übersetzt werden sollen.

Leealaura Leskelä stellt in ihrem Vortrag diese Regeln vor.

Es gibt verschiedene Regeln für:

Texte, die wichtige Dinge erklären.

Das sind zum Beispiel Texte aus der Verwaltung und Texte aus

der Wissenschaft.

Texte, die über Dinge berichten, die passiert sind.

Das sind zum Beispiel Nachrichten oder Internet-Tagebücher.

Internet-Tagebücher nennt man auch Blogs.

Texte, die in kunstvoller Sprache geschrieben sind.

Das sind zum Beispiel Erzählungen und Gedichte.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Leealaura Leskelä vom Finnischen Zentrum für

Leichte Sprache in Helsinki

Was: Vortrag darüber, dass es in Finnland verschiedene Regeln für

verschiedene Texte in Leichter Sprache gibt.

Texte können verschiedene Aufgaben erfüllen. Die Sprache von einem

Text zeigt an, welche Aufgabe ein Text hat. Das soll auch bei Texten in

Leichter Sprache so sein. Deswegen gibt es in Finnland verschiedene

Regeln, wie verschiedene Texte in Leichte Sprache übersetzt werden

sollen. Die verschiedenen Regeln sollen helfen, dass jeder Text seine

Aufgabe gut erfüllen kann.

Der Vortrag heißt: Textgenreorientierte Prinzipien für selkokieli

(Leichte Sprache in Finnland).

Wann: 14. April 2016, 9:30-10:00 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Leichte Sprache in Schweden:

Über den Vortrag von Ulla Bohman

Auch in Schweden braucht man Texte in Leichter Sprache:

Seit vielen Jahren wollen Menschen in Schweden, dass wichtige Texte

verständlicher werden.

Aber lange war nicht wichtig, ob auch Menschen, die nicht gut lesen

können, wichtige Texte verstehen.

In Schweden können aber viele Menschen nicht gut lesen.

Einige von diesen Menschen verstehen nur leichte Texte.

Solche Menschen sind zum Beispiel:

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

Menschen mit der Krankzeit Demenz

Menschen, die nicht gut lesen können

Menschen, die aus einem anderen Land kommen

Sie müssen erst Schwedisch lernen.

Deswegen braucht man in Schweden auch Texte in Leichter Sprache.

Dann können alle Menschen wichtige Texte verstehen und eine

eigene Meinung dazu haben.

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Es gibt in Schweden Einrichtungen, die sich für Leichte

Sprache stark machen:

Seit fast 30 Jahren gibt es eine Einrichtung für Leichte Sprache in

Schweden. Die Einrichtung heißt: Zentrum für Leichte Sprache.

Auf Schwedisch heißt das: Centrum för Lättläst.

Die Mitarbeiter vom Zentrum für Leichte Sprache haben sich für die

Leichte Sprache stark gemacht. Zum Beispiel:

Sie haben viele Texte in Leichter Sprache geschrieben.

Zum Beispiel:

Texte, die wichtige Dinge erklären

Texte, die über Nachrichten berichten

Texte mit kunstvoller Sprache

Das sind zum Beispiel Romane und Gedichte.

Dabei haben die Mitarbeiter eng mit Menschen, die nicht gut

lesen können, zusammen gearbeitet.

Die Mitarbeiter vom Zentrum für Leichte Sprache haben gesagt:

Es muss mehr Texte in Leichter Sprache geben.

Sie haben oft gesagt:

Viele Menschen brauchen Texte in Leichter Sprache.

Sie haben Menschen, die Texte schreiben aufgefordert:

Schreibt Texte in Leichter Sprache!

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Letztes Jahr wurde das Zentrum für Leichte Sprache geschlossen.

Aber dafür wurde der Schwedische Arbeits-Kreis für zugängliche

Medien gegründet.

Das Fach-Wort für zugänglich ist: barriere-frei. Medien sind zum

Beispiel die Zeitung, das Fernsehen und das Internet.

Der Arbeits-Kreis hat ein Ziel: Alle sollen verstehen, was in Zeitungen

oder im Internet steht, und alle sollen verstehen, was im Radio und im

Fernsehen kommt.

Deswegen kümmert sich der Arbeits-Kreis auch darum, dass es Texte

in Leichter Sprache gibt.

Darum geht es im Vortrag:

Ulla Bohman spricht in ihrem Vortrag über Leichte Sprache in

Schweden.

Im Vortrag ist wichtig:

Was ist Leichte Sprache?

Wer braucht Leichte Sprache?

Seit wann gibt es Leichte Sprache in Schweden?

Wie untersucht man Leichte Sprache in Schweden?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Ulla Bohman von der schwedischen Behörde für zugängliche

Medien

Was: Vortrag über Leichte Sprache in Schweden.

Auch in Schweden brauchen vielen Menschen Leichte Sprache.

Deswegen gibt es einen Arbeits-Kreis für zugängliche Medien.

Zugängliche Medien sind zum Beispiel Zeitungen, die alle gut

verstehen können. In dem Vortrag geht es um die Geschichte und um

die Untersuchung von Leichter Sprache in Schweden.

Der Vortrag ist auf Englisch und heißt: Easy-to-Read in Sweden –

from bureaucracy to accessibility for all.

Auf Deutsch heißt das: Leichte Sprache in Schweden –

von der Bürokratie zur Zugänglichkeit für alle.

Wann: 14. April 2016, 10:00-10:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Leichte, Einfache und Bürger-nahe

Sprache in der Schweiz:

Über den Vortrag von Susanne Jekat

Darum geht es im Vortrag:

In vielen Ländern werden wichtige Texte noch einmal in Leichte

Sprache übersetzt.

Seit 2 Jahren gibt es auch in der Schweiz Leichte Sprache.

Susanne Jekat spricht in ihrem Vortrag über Leichte Sprache

in der Schweiz.

Dabei ist wichtig:

Manche Menschen finden Leichte Sprache gut.

Andere Menschen finden Leichte Sprache nicht gut.

Damit mehr Menschen in der Schweiz Leichte Sprache gut

finden, muss man deutlicher sagen:

Wer braucht Leichte Sprache?

Wer braucht andere verständliche Sprach-Formen?

Dazu müssen andere verständliche Sprach-Formen besser

untersucht werden.

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Manche Menschen in der Schweiz finden Leichte Sprache

gut, andere finden Leichte Sprache nicht gut:

Die Menschen in der Schweiz haben verschiedene Meinungen zu

Leichter Sprache:

Viele Menschen sagen: Leichte Sprache ist gut.

Leichte Sprache hilft Menschen, die nicht gut lesen können,

wichtige Texte besser zu verstehen.

Durch Leichte Sprache können sie mehr verstehen und sich

besser eine eigene Meinung bilden.

Andere Menschen sagen aber: Leichte Sprache ist nicht gut.

Leichte Sprache hilft Menschen, die nicht gut lesen können,

nicht, wichtige Texte besser zu verstehen.

Durch Leichte Sprache gibt es nur mehr Vor-Urteile.

Trotzdem machen sich viele Menschen für Leichte Sprache stark:

Es werden schon viele Texte in Leichter Sprache geschrieben.

Viele Menschen arbeiten zusammen, damit es mehr Leichte

Sprache gibt. Das sind Wissenschaftler, Hilfs-Verbände und

Menschen, die nicht gut lesen können.

Die Gruppe, in der die Menschen zusammen arbeiten, heißt:

Schweizerisches Netzwerk Leichte Sprache .

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Texte müssen in verschiedenen verständlichen

Sprach-Formen geschrieben werden:

Menschen, die Leichte Sprache nicht gut finden, gefällt zum

Beispiel nicht, dass es nur eine Form von Leichter Sprache gibt.

Manche Menschen glauben auch, dass es nur noch Leichte Sprache

geben soll. Das macht ihnen Sorgen.

Wenn man wichtige Texte nur in Leichter Sprache verständlich

erklären würde, müssten viele Menschen Leichte Sprache lesen.

Aber zu Menschen, die Dinge genauer erklärt haben wollen, passt

Leichte Sprache nicht so gut. Für diese Menschen sind Texte in

anderen verständlichen Sprach-Formen besser.

Es gibt auch andere verständliche Sprach-Formen. Zum Beispiel:

Einfache Sprache:

Sie erklärt Dinge ein bisschen genauer als Leichte Sprache.

Bürger-nahe Sprache:

Sie erklärt Dinge ein bisschen genauer als Einfache Sprache.

Diese Sprach-Formen erklären Dinge unterschiedlich genau, aber sie

sind trotzdem verständlich.

Wenn Texte in verschiedenen verständlichen Sprach-Formen

geschrieben werden, findet jeder eine Sprach-Form, die zu ihm passt.

Und dann finden vielleicht auch mehr Menschen Leichte Sprache gut.

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Damit jeder die verständliche Sprach-Form lesen kann, die zu ihm

passt, muss man aber wissen:

Welche Menschen brauchen welche verständliche Sprach-Form?

Wie müssen Texte in verschiedenen verständlichen

Sprach-Formen geschrieben sein?

Um das herauszufinden, untersuchen Wissenschaftler viele Texte in

verschiedenen verständlichen Sprach-Formen.

Susanne Jekat zeigt in ihrem Vortrag auch, wie man Texte für so eine

Untersuchung sammeln kann.

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Susanne Jekat von der Züricher Hoch-Schule für

angewandte Wissenschaften

Was: Vortrag über Leichte Sprache in der Schweiz.

In der Schweiz finden manche Menschen Leichte Sprache gut, aber

andere finden Leichte Sprache auch nicht gut. Damit mehr Menschen

Leichte Sprache gut finden, muss es auch andere verständliche

Sprach-Formen geben. Deswegen muss man alle verständlichen

Sprach-Formen untersuchen.

Der Vortrag heißt: Leichte, Einfache und Bürgernahe Sprache

in der Schweiz.

Wann: 14. April 2016, 11:00-11:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Leicht Lesen in Österreich:

Über den Vortrag von Walburga Fröhlich

In Österreich heißt Leichte Sprache „Leicht Lesen“:

In vielen Ländern werden wichtige Texte noch einmal in Leichte

Sprache übersetzt.

Seit mehr als 10 Jahren gibt es auch in Österreich Leichte Sprache.

In Österreich heißt Leichte Sprache „Leicht Lesen.“

Das ist auch in vielen anderen Ländern so.

Zum Beispiel: In England heißt Leichte Sprache „easy-to-read.“

Das heißt auch: „Leicht zu lesen.“

Manchmal sagt man in Österreich aber auch Leichte Sprache.

Wahrscheinlich, weil man in Deutschland Leichte Sprache sagt.

Österreich und Deutschland arbeiten eng zusammen.

Leichte Sprache und Leicht Lesen sind

nicht ganz genau das gleiche:

Bei Leichter Sprache und Leicht Lesen gibt es denselben

Grund-Gedanken: Wichtige Texte sollen leicht verständlich erklärt

werden. So kann jeder sie verstehen und eine eigene Meinung haben.

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Vor ein paar Jahren hat man in Österreich aber gesagt:

Leichte Sprache und Leicht Lesen sind nicht ganz genau das gleiche.

Das ist wichtig. Denn:

Bei Leichter Sprache ist am Wichtigsten,

dass ein Text leicht verständlich geschrieben ist.

Deswegen werden alle Leichte-Sprache-Texte

nach den gleichen Regeln geschrieben.

Die Regeln sollen helfen, dass ein Text wirklich

leicht verständlich ist.

Bei Leicht Lesen ist am Wichtigsten,

dass ein Text gut zu den Lesern passt.

Manche Leser mögen leicht verständliche Texte,

in denen nur das Wichtigste steht.

Andere Leser mögen leicht verständliche Texte,

in denen manches noch genauer erklärt wird.

Deswegen werden Leicht-Lesen-Texte für verschiedene Leser

nach verschiedenen Regeln geschrieben. Die verschiedenen

Regeln sollen helfen, dass ein Text gut zu seinen Lesern passt.

Ein Leicht-Lesen-Text muss genau zu seinen jeweiligen Lesern passen.

Dafür gibt es Regeln. Nur solche Texte, die sich an die Regeln halten,

dürfen Leicht-Lesen-Texte heißen.

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Darum geht es im Vortrag:

Walburga Fröhlich zeigt in ihrem Vortrag:

Leichte Sprache und Leicht Lesen sind nicht ganz genau das gleiche.

Im Vortrag ist wichtig:

Was bedeutet Leicht Lesen?

Was ist an Leicht Lesen und an Leichter Sprache gleich?

Was ist an Leicht Lesen und an Leichter Sprache verschieden?

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Walburga Fröhlich von der Übersetzungs-Firma Atempo/Capito

in Graz (Österreich)

Was: Vortrag über Leichte Sprache in Österreich.

In Österreich sagt man zu Leichter Sprache „Leicht Lesen.“

Damit ist aber nicht genau das gleiche wie mit Leichter Sprache

gemeint. In dem Vortrag geht es um Gemeinsamkeiten und

Unterschiede von Leichter Sprache und Leicht Lesen.

Der Vortrag heißt: Österreich – von der Leichten Sprache zur

Zielgruppengerechten Information.

Wann: 14. April 2016, 11:30-12:00 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Lesen-Können:

Über den Vortrag von Michael Becker-Mrotzek

Manche Menschen können nicht richtig lesen

und schreiben:

Die meisten Menschen können lesen und schreiben.

Deswegen stehen viele wichtige Dinge in Texten.

Zum Beispiel:

Wenn man mit dem Bus oder dem Zug fahren will,

muss man den Fahrplan lesen.

Wenn man einen Vertrag abschließen will,

muss man die Vertrags-Regeln lesen.

Verträge gibt es zum Beispiel bei der Bank oder bei

der Versicherung.

Wenn man Tabletten nehmen muss,

muss man den Beipack-Zettel lesen.

Manche Menschen können aber nicht richtig lesen und schreiben.

Sie fragen oft andere, wenn sie etwas wissen wollen, und merken sich

wichtige Dinge.

Im Alltag haben es Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben

können, aber oft schwerer als andere.

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Beim Lesen von Texten muss man zwei verschiedene

Dinge können:

Beim Lesen von einem Text muss man zwei verschiedene Dinge

können:

1. Als erstes muss man wissen, welcher Buchstabe für welchen Laut

steht. Danach muss man Wörter und Sätze aus den Buchstaben

zusammensetzen können.

2. Man muss den Inhalt von Texten verstehen.

Das heißt: Man weiß, was die Sätze bedeuten, und wie die Sätze

zusammenhängen.

Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können,

haben oft nur mit einem von diesen Dingen Probleme:

Sie können Wörter und Sätze lesen. Dabei können sie aber den Inhalt

von den Wörtern und Sätzen nicht aufnehmen.

Diese Menschen nennt man: funktionale An-Alphabeten.

Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können,

verstehen den Inhalt von einem Text,

wenn der Text vorgelesen wird.

Aber sie können nicht gut alleine Texte lesen.

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Darum geht es im Vortrag:

Michael Becker-Mrotzek zeigt in seinem Vortrag:

Wie kann man Menschen, die nicht richtig lesen können, helfen?

In Vortrag ist wichtig:

Was muss man können, um gut zu lesen?

Wie kann man erkennen, dass jemand nicht richtig lesen kann?

Wie kann man helfen, dass jemand besser lesen lernt?

Was gibt es schon für Untersuchungen zum Lesen

und Lesen-Lernen?

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek von der Uni Köln

Was: Vortrag darüber, was Lesen-Können ausmacht und wie man es

fördern kann.

Lesen ist wichtig, um gut leben zu können. Aber manche Menschen

können nicht richtig lesen. Der Vortrag erklärt, was man können muss,

um gut zu lesen. So kann man auch erkennen, wie man Menschen

helfen kann, richtig lesen zu lernen.

Der Vortrag heißt: Lesekompetenz.

Wann: 14. April 2016, 14:00-14:45 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Wie man Gesetze verständlicher

machen kann:

Über den Vortrag von Markus Nussbaumer

Darum geht es im Vortrag:

Markus Nussbaumer zeigt in seinem Vortrag:

In der Schweiz arbeitet man schon lange daran, Gesetze leicht

verständlich zu machen. Davon kann die Leichte Sprache lernen.

Dabei ist wichtig:

Manche Verwaltungs-Mitarbeiter haben die Aufgabe, Gesetze

leicht verständlich zu machen. Dabei benutzen sie grobe

Richtlinien. Die Richtlinien können der Leichten Sprache helfen.

Vor einer Abstimmung erklärt die Regierung den Bürgen das

Gesetz, über das abgestimmt wird. Manche Bürger erklären das

noch einmal in leicht verständlicher Sprache, damit es alle

verstehen. Die leichte Erklärung steht dann im Internet.

Bei Untersuchungen kann man die leichte Fassung von dem Gesetz

mit der ursprünglichen Fassung vergleichen. Daran kann man auch

erkennen: Wie muss ein leicht verständliches Gesetz geschrieben

sein?

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Verwaltungs-Mitarbeiter machen Gesetze verständlicher:

In der Schweiz will man schon lange, dass Gesetze für die Bürger

leicht verständlich sind.

Deswegen haben einige Verwaltungs-Mitarbeiter die Aufgabe,

Gesetze in leicht verständlicher Sprache zu schreiben.

Die Verwaltungs-Mitarbeiter benutzen ein paar grobe Richtlinien,

um die Gesetze leicht verständlich zu machen.

Viele von den Richtlinien kann man für alle Texte benutzen.

Manche von den Richtlinien kann man nur für Gesetze benutzen.

Die Richtlinien kommen nicht von Wissenschaftlern. Aber sie helfen

trotzdem gut dabei, Gesetze leicht verständlich zu machen.

Wichtig ist aber:

Das leicht verständliche Gesetz muss noch den gleichen Inhalt

wie das das ursprüngliche Gesetz haben.

Manchmal ist der Inhalt von einem Gesetz aber schwer.

Dann kann man es vielleicht auch in leicht verständlicher Sprache

nicht ganz so gut verstehen.

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Vor Volks-Abstimmungen erklären manchmal auch

Bürger Gesetze verständlicher:

In der Schweiz dürfen die Bürger oft selbst entscheiden:

Wollen sie ein Gesetz oder nicht? Dann gibt es eine Abstimmung,

bei der jeder seine Meinung sagen soll.

Bei der Abstimmung über ein Gesetz ist besonders wichtig,

dass alle Bürger das Gesetz gut verstehen.

Deswegen gibt es vor der Abstimmung von der Regierung eine

Erklärung zu dem Gesetz. Das nennt man: Sach-Vorlage.

Manche Bürger schreiben die Erklärung zu dem Gesetz

aber noch einmal in leicht verständliche Sprache.

Damit wirklich jeder versteht, worum es in dem Gesetz geht.

Die leichte Erklärung kann man dann im Internet nachlesen.

Zum Beispiel auf der Internet-Seite: www.easyvote.ch.

Sprach-Wissenschaftler können die verschiedenen Fassungen von

dem Gesetz vergleichen: Was ist an der leichten Fassung und an der

ursprünglichen Fassung gleich? Was ist verschieden?

Dann kann man auch sehen:

Wie muss ein leicht verständliches Gesetz sein?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Dr. Markus Nussbaumer vom Sprach-Dienst der Schweizer

Bundes-Kanzlei aus Bern (Schweiz)

Was: Vortrag über leichte Gesetze in der Schweiz.

In der Schweiz findet man schon lange wichtig, dass alle Menschen

die Gesetze gut verstehen können. Deswegen gibt es

Verwaltungs-Mitarbeiter, die Gesetze in leicht verständlicher Sprache

schreiben. Bei Abstimmungen erklären auch manche Bürger Gesetze

in leicht verständlicher Sprache. Der Vortrag zeigt, dass die Leichte

Sprache von den leichten Gesetzen lernen kann.

Der Vortrag heißt: Gesetzestexte verständlich machen und Gesetze

verständlich „verkaufen“ – Aus der Arbeit an Gesetzestexten und an

Abstimmungserläuterungen in der Schweiz.

Wann: 14. April 2016, 14:45-15:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Wie man Wörter aus dem Bundestag

einfach erklärt:

Über den Vortrag von Sibylle Hallik

Besondere Wörter aus dem Bundestag werden auch

in Einfacher Sprache erklärt:

Die Politiker im Bundestag benutzen viele besondere Wörter.

Zum Beispiel:

Bericht-Erstatter

Diäten

Schriftliche Frage

Diese Wörter wurden in einem Wörter-Buch erklärt. Es heißt:

Parlaments-Deutsch – Lexikon der parlamentarischen Begriffe .

Das Parlament von Deutschland ist der Bundestag.

Das Wörterbuch soll Bürgern helfen, die Arbeit der Politiker

besser zu verstehen. Es wurde aber für Menschen ohne

Lern-Schwierigkeiten geschrieben.

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sollen die Erklärungen auch

verstehen können. Deswegen gibt es das Wörter-Buch für

Bundestags-Wörter auch in Einfacher Sprache.

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Die Erklärungen in Einfacher Sprache sollen gut

verständlich für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sein:

Die Erklärungen von Bundestags-Wörtern sollten gut verständlich für

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten sein.

Deswegen waren bei der Übersetzung von dem Wörter-Buch in

Einfache Sprache zwei Dinge wichtig:

Die Übersetzer haben sich an die Regeln aus der Forschung

für leicht verständliche Sprache gehalten.

Eine Gruppe von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

hat die Übersetzung noch einmal überprüft.

Die Aufgabe von den Prüfern war besonders wichtig.

Nur sie durften entscheiden:

Kann man den Text gut lesen?

Kann man den Text gut verstehen?

Wenn die Prüfer den Text nicht gut fanden,

haben die Übersetzer den Text noch einmal verändert.

So lange, bis die Prüfer gesagt haben:

Jetzt kann man die Übersetzung wirklich gut verstehen.

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Darum geht es im Vortrag:

Sibylle Hallik zeigt in ihrem Vortrag:

Wie wurde das Wörter-Buch für Bundestags-Wörter

in Einfache Sprache übersetzt?

Dabei ist wichtig:

Was ist an den ursprünglichen Erklärungen von

Bundestags-Wörtern anders als an den Erklärungen für

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten?

Nach welchen Regeln haben die Übersetzer die Erklärungen in

Einfache Sprache geschrieben?

Wie hat sich die Übersetzung entwickelt?

Dabei ist wichtig:

Was fanden die Prüfer an den Übersetzungs-Vorschlägen

gut?

Was fanden die Prüfer nicht gut?

Wie wurden die Übersetzungs-Vorschläge verändert?

Welche allgemeinen Fragen gab es bei der Übersetzung?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Dr. Sibylle Hallik vom Sprach-Büro im Bundes-Tag

Das Sprach-Büro gehört zur Gesellschaft für Deutsche Sprache.

Was: Vortrag darüber, wie das Wörter-Buch für Bundestags-Wörter in

Einfache Sprache übersetzt wurde.

Übersetzer und Prüfer mit Lern-Schwierigkeiten haben zusammen

gearbeitet, um das Wörter-Buch für Bundestags-Wörter in

Einfache Sprache zu übersetzen. Der Vortrag zeigt,

wie Übersetzer und Prüfer zusammen gearbeitet haben

und wie die Erklärungen in Einfacher Sprache aussehen.

Der Vortrag heißt: Das Projekt „Parlamentsdeutsch in

Einfacher Sprache.“

Wann: 14. April 2016, 15:30-16:15 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Was sagen die Zeitung, das Fernsehen und

das Internet zu Leichter Sprache?:

Über den Vortrag von Hajo Diekmannshenke:

Berichte über Sprache müssen wichtig oder lustig sein:

In der Zeitung oder im Fernsehen geht es nur selten um Sprache.

Wenn es um Sprache geht, dann wird etwas Wichtiges oder Lustiges über

Sprache gesagt. Wichtig ist zum Beispiel:

Wird die Sprache richtig benutzt? Oder machen viele Leute Fehler?

Viele Leute sagen zum Beispiel: „Im April diesen Jahres“.

Im Duden steht aber, man sollte besser sagen:

„Im April dieses Jahres“.

Verändert sich die Sprache? Und ist das gut oder schlecht?

Zum Beispiel: Viele Kinder von Einwanderern sprechen anders

Deutsch als Kinder mit deutschen Eltern. Die Kinder von

Einwanderern vermischen Deutsch mit ihrer Mutter-Sprache.

Manche Wörter verletzen Menschen. Welche anderen Wörter kann

man benutzen, die nicht verletzend sind? Zum Beispiel:

Manche Menschen finden, dass man nicht „geistig Behinderte“

sagen sollte. Besser ist: „Menschen mit Lern-Schwierigkeiten“.

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Über Leichte Sprache wurde schon in der Zeitung und im

Fernsehen berichtet:

Vor ein paar Jahren hat sich der Chef von einer Zeitschrift

über die Sprache auf einer Internet-Seite lustig gemacht.

Er fand die Sprache zu einfach und deswegen für die Leser unpassend.

Der Chef von der Zeitschrift hatte aber nicht bemerkt,

dass die Internet-Seite mit Absicht in Leichter Sprache geschrieben war.

Sehr viele Menschen waren nicht damit einverstanden,

was der Chef von der Zeitschrift gesagt hat.

Er hatte auch gar nicht verstanden, was Leichte Sprache ist.

Deswegen gab es danach viele Berichte über Leichte Sprache in der

Zeitung und im Fernsehen. Man wollte, dass mehr Menschen verstehen:

Was ist Leichte Sprache?

Wem hilft Leichte Sprache?

Warum ist Leichte Sprache wichtig?

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Darum geht es im Vortrag:

Hajo Diekmannshenke zeigt in seinem Vortrag:

Was für Zeitungs-Berichte und Fernseh-Berichte gibt es zu

Leichter Sprache?

Was für eine Meinung haben die Leser oder die Zuschauer zu

Leichter Sprache?

Im Vortrag ist wichtig:

Was wird in den Berichten über Leichte Sprache gesagt?

Was wird an der Leichten Sprache gelobt? Was für Probleme

werden angesprochen?

Wie ist die Sprache von den Zeitungs-Berichten und den

Fernseh-Berichten über Leichte Sprache?

Was denken die Leser oder Zuschauer über die Leichte Sprache?

Was die Leser oder Zuschauer denken, kann man im Internet sehen.

Manche Leser oder Zuschauer schreiben ihre Meinung auf eine

Internet-Seite. Andere Leser oder Zuschauer unterhalten sich dort

über die Berichte und über Leichte Sprache.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Hajo Diekmannshenke von der Uni Koblenz

Was: Vortrag über Zeitungs-Berichte und Fernseh-Berichte zu Leichter

Sprache.

In der Zeitung und im Fernsehen wird manchmal über Leichte Sprache

berichtet. So lernen viele Menschen Leichte Sprache kennen. Im Vortrag

wird gezeigt, was die Berichte über Leichte Sprache sagen. Dabei ist auch

wichtig, was die Leser oder Zuschauer von den Berichten dann über

Leichte Sprache denken.

Der Vortrag heißt: Zwischen „Leicht kompliziert“ und „Deutsch light“.

Der mediale Diskurs um die Leichte Sprache.

Wann: 14. April 2016, 16:45-17:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Die Leichte Sprache als eigenständige

Sprach-Form:

Über den Vortrag von Alexander Lasch

Sprach-Wissenschaftler müssen die Leichte Sprache

untersuchen:

Leichte Sprache ist eine eigenständige Sprach-Form mit einer

bestimmten Aufgabe: Sie soll wichtige Dinge für Menschen, die nicht

gut lesen können, leicht verständlich erklären.

Eigenständige Sprach-Formen, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen,

nennt man: funktionale Varietät.

Damit die Leichte Sprache ihre Aufgabe gut erfüllen kann, muss man

wissen:

Welche Wörter darf man in leichten Texten benutzen?

Wie darf man die Wörter und Sätze in leichten Texten

benutzen?

Es gibt schon einige Regeln, wie man Texte in Leichter Sprache

schreiben soll. Aber diese Regeln wurden ohne die Hilfe von

Sprach-Wissenschaftlern erstellt.

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Man weiß noch nicht sicher:

Sind Texte in Leichter Sprache wirklich gut verständlich?

Deswegen müssen Sprach-Wissenschaftler die Leichte Sprache

untersuchen:

Sie müssen überprüfen:

Wie gut verstehen Menschen, die nicht gut lesen können,

Texte in Leichter Sprache?

Sie müssen überlegen:

Welche Ideen können noch helfen, damit Texte in Leichter

Sprache wirklich gut verständlich werden?

Solche Ideen kann man aus der Verständlichkeits-Forschung

bekommen. Dort wird untersucht:

Wie kann man einen Text schreiben, der alles Wichtige sagt

und den die Leser gut verstehen?

An der Uni Kiel gibt es Untersuchungen zu

Leichter Sprache:

An einigen Unis wollen Sprach-Wissenschaftler jetzt untersuchen:

Wie muss Leichte Sprache sein, damit sie wirklich gut verständlich ist?

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Einige Untersuchungen zur Verständlichkeit von Leichter Sprache

werden auch an der Uni Kiel gemacht. Dabei werden Tests mit

verschiedenen Lesern durchgeführt.

Es gab schon Untersuchungen

zusammen mit der Lebenshilfe Schleswig-Holstein.

Es soll bald noch mehr Untersuchungen

zusammen mit der Lebenshilfe Schleswig-Holstein

und dem Martins-Club Bremen geben.

Darum geht es im Vortrag:

Alexander Lasch zeigt in seinem Vortrag:

Es ist wichtig, dass Sprach-Wissenschaftler Leichte Sprache

untersuchen.

Im Vortrag ist wichtig:

Sprach-Wissenschaftler müssen die Leichte Sprache überprüfen.

Damit man wirklich sicher weiß:

Wie muss ein leicht verständlicher Text geschrieben sein?

Es gibt schon Untersuchungen dazu, wie Leichte Sprache sein

soll. Einige Untersuchungen von der Uni Kiel werden in dem

Vortrag vorgestellt.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Dr. Alexander Lasch von der Uni Kiel

Was: Vortrag darüber, dass Sprach-Wissenschaftler untersuchen müssen,

ob Leichte Sprache wirklich gut verständlich ist.

Leichte Sprache ist eine eigenständige Sprach-Form. Sie hat die Aufgabe,

wichtige Dinge für Menschen, die nicht gut lesen können, leicht

verständlich zu erklären. Damit man weiß, ob Leichte Sprache wirklich gut

verständlich ist, müssen Sprach-Wissenschaftler die Leichte Sprache

untersuchen. Der Vortrag zeigt, wie Leichte Sprache an der Uni Kiel

untersucht wird.

Der Vortrag heißt: Eine „Leichte oder Einfache Sprache“ als

funktionale Varietät.

Wann: 14. April 2016, 17:30-18:15 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Leichte Sprache, Bildungs-Sprache und

Wort-Schatz:

Über den Vortrag von Jörg Kilian

Viele wichtige Texte werden in Bildungs-Sprache

geschrieben:

Es gibt verschiedene Formen, wie man sprechen und schreiben kann.

Viele wichtige Texte werden aber in einer bestimmten Sprach-Form

geschrieben. Das ist die Bildungs-Sprache.

Die Menschen sollen Bildungs-Sprache in der Schule lernen.

Denn Bildungs-Sprache hilft ihnen, wichtige Texte besser zu verstehen

und selbstständig neue Dinge zu lernen.

Wenn man gut in Bildungs-Sprache ist, hat man oft auch mehr Erfolg

und wird mehr anerkannt.

Es fällt aber nicht allen Schülern leicht, Bildungs-Sprache zu lernen.

Deswegen müssen die Lehrer beim Sprach-Unterricht überlegen:

Wie können sie Schülern, denen die Bildungs-Sprache schwer fällt,

beim Lernen helfen?

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Damit man in der Bildungs-Sprache besser wird,

muss man neue Wörter lernen:

In der Bildungs-Sprache gibt es viele verschiedene Wörter. Oft sind

das auch Fach-Wörter aus bestimmten Bereichen. Solche Bereiche

sind zum Beispiel Gesundheit und Verwaltung.

Menschen, denen die Bildungs-Sprache schwer fällt, kennen die vielen

verschiedenen Wörter nicht so gut.

Aber wenn diese Menschen mehr Wörter aus der Bildungs-Sprache

lernen, dann können sie Texte in Bildungs-Sprache besser verstehen.

Deswegen soll der Wort-Schatz dieser Menschen größer werden.

Damit die Menschen neue Wörter aus der Bildungs-Sprache lernen,

können sie mit bestimmten Texten üben. Für Übungs-Texte ist

wichtig:

Sie sollen wichtige Dinge und Handlungen aus dem Alltag

beschreiben. Zum Beispiel einen Arzt-Besuch oder eine

Haus-Ordnung.

Sie sollen verständlich sein, aber auch Fach-Wörter enthalten.

Solche Übungs-Texte sollen den Menschen helfen, dass sie neue

Wörter besser verstehen und sich besser merken können.

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Darum geht es im Vortrag:

Jörg Kilian beantwortet in seinem Vortrag die Frage:

Können Texte in Leichter Sprache Menschen helfen, dass sie

Bildungs-Sprache besser verstehen?

Dabei ist wichtig:

Können Texte in Leichter Sprache Menschen helfen,

neue Wörter zu lernen?

Falls Texte in Leichter Sprache Menschen helfen können,

neue Wörter zu lernen:

Kann man mit Texten in Leichter Sprache alle Wörter lernen,

die man braucht, um Bildungs-Sprache zu verstehen?

Oder braucht man dazu auch andere Texte?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Jörg Kilian von der Uni Kiel

Was: Vortrag darüber, ob Leichte Sprache Menschen helfen kann,

Bildungs-Sprache besser zu verstehen.

Viele wichtige Texte werden in Bildungs-Sprache geschrieben. Manche

Menschen verstehen Bildungs-Sprache aber nicht so gut. Wenn die

Menschen mehr Wörter lernen, können sie Bildungs-Sprache besser

verstehen. Der Vortrag fragt: Kann Leichte Sprache helfen, dass

Menschen mehr Wörter lernen?

Der Vortrag heißt: „Leichte Sprache“, Bildungssprache und

Wortschatz. Zum Spannungsverhältnis zwischen Heterogenität und

Standards im Bereich des sprachlichen Lernens und der sprachlichen

Bildung aus sprachdidaktischer Sicht.

Wann: 15. April 2016, 9:00-9:45 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Der Binde-Strich und der Medio·punkt bei

Texten in Leichter Sprache:

Über den Vortrag von Ursula Bredel und

Christiane Maaß

Man kann lange Wörter besser lesen, wenn man sie mit

einem Zeichen teilt:

In Texten gibt es manchmal Wörter, die sehr lang sind. Wenn der

Leser das lange Wort kennt, kann er es gut lesen. Aber wenn der Leser

es nicht kennt, kann er das Wort oft nicht gut lesen.

Man kann lange Wörter aber mit einem Zeichen teilen.

Dann erkennt man besser, aus welchen Teilen sie aufgebaut sind.

Dadurch kann man lange Wörter besser lesen.

In vielen Regeln für Leichte Sprache wird gesagt:

Lange Wörter sollen mit einem Binde-Strich geteilt werden.

Das steht zum Beispiel:

in den Regeln vom Netzwerk Leichte Sprache.

in den Regeln von der Gruppe Inclusion Europe.

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Bei Texten in Leichter Sprache sollte man öfter einen

Medio·punkt benutzen:

Man benutzt den Binde-Strich, um Wörter zu teilen, die aus mehreren

eigenständigen Wörtern zusammengesetzt wurden. Diese Wörter

nennt man zusammengesetzte Wörter.

Bei Texten in Leichter Sprache werden alle zusammengesetzten

Wörter mit einem Binde-Strich geteilt.

Zum Beispiel: Fahr-Zeug, Gleich-Stellung, Arbeits-Platz.

Viele dieser Wörter werden aber eigentlich nicht mit Binde-Strich

geschrieben. Der Binde-Strich wird nur sehr selten und meistens bei

sehr langen zusammengesetzten Wörtern verwendet.

Deswegen haben Sprach-Wissenschaftlerinnen von der

Uni Hildesheim für die Leichte Sprache vorgeschlagen:

Es sollen nur die zusammengesetzten Wörter mit Binde-Strich

geteilt werden, die auch in anderen Texten mit Binde-Strich

geschrieben werden dürfen. Zum Beispiel: Musiker-Leben.

Die anderen zusammengesetzten Wörter sollen mit einem

Medio·punkt geteilt werden. Zum Beispiel: Fahr·zeug,

Gleich·stellung, Arbeits·platz.

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Manche zusammengesetzte Wörter bestehen aus mehr als 2

Wörtern. Dann können sie an mehreren Stellen geteilt werden.

An den Stellen, wo der Binde-Strich verwendet werden

darf, soll auch der Binde-Strich stehen.

An den Stelle, wo der Binde-Strich nicht verwendet werden

darf, soll der Medio·punkt stehen.

Zum Beispiel: Mehr·zweck-Küchen·maschine

Der Binde-Strich und der Medio·punkt können also beide zeigen, aus

welchen Teilen ein zusammengesetztes Wort besteht.

Aber den Medio·punkt darf man öfter verwenden als den Binde-Strich.

Deswegen kann der Medio·punkt sehr gut zeigen, aus welchen Teilen

ein Wort aufgebaut ist. Das hilft, die Wörter besser zu verstehen und

schneller zu lesen. In der Fach-Sprache sagt man auch:

Der Medio·punkt macht ein Wort morphologisch transparent.

„Morphologisch“ kommt von dem Fach-Wort Morphem. So nennt

man die kleinsten Teile von einem Wort, die eine eigene Bedeutung

haben. Zum Beispiel: Das Wort „Hunde“ besteht aus zwei Morphemen:

„Hund“ trägt die Grund-Bedeutung von dem Wort.

„e“ zeigt an, dass das Wort in der Mehrzahl benutzt wird.

Das ist aber nur eine grobe Erklärung. Es gibt noch viel mehr Arten,

wie ein Wort aus Morphemen aufgebaut sein kann.

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Darum geht es im Vortrag:

Weil man den Medio·punkt oft benutzen kann, sind manche

Übersetzer von Texten in Leichter Sprache unsicher:

Wann darf man den Medio·punkt benutzen und wann nicht?

Zum Beispiel:

Soll man schreiben Um·satz·steuer-Tabelle oder

Umsatz·steuer-Tabelle?

Deswegen zeigen Ursula Bredel und Christiane Maaß in ihrem

Vortrag:

Wo sollte man den Medio·punkt benutzen und wo nicht?

Warum darf man den Medio·punkt manchmal benutzen und

manchmal nicht?

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Ursula Bredel und Prof. Dr. Christiane Maaß von

der Uni Hildesheim

Was: Vortrag darüber, wann man einen Medio·punkt benutzen sollte,

um den Aufbau von langen Wörtern zu zeigen.

Viele lange Wörter kann man besser lesen, wenn man zeigt: Aus welchen

Teilen ist das Wort aufgebaut? Dafür kann man einen Binde-Strich oder

einen Medio·punkt benutzen. In dem Vortrag wird gezeigt: Wann sollte

man einen Medio·punkt benutzen?

Der Vortrag heißt: Morphologische Transparenz und Orthographie:

Zum Einsatz von Bindestrich und Mediopunkt.

Wann: 15. April 2016, 9:45-10:30 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Wie man die Bilder von Texten in Leichter

Sprache untersucht:

Über den Vortrag von Kerstin Alexander

An der Hoch-Schule Merseburg wird untersucht,

welche Bilder Texte verständlicher machen:

Viele Texte kann man besser verstehen, wenn Bilder zeigen:

Worum geht es in dem Text?

Damit die Bilder helfen, dass man einen Text besser versteht,

müssen sie aber verständlich sein und gut zu dem Text passen.

Deswegen untersuchen Wissenschaftler von der Hoch-Schule

Merseburg schon lange: Welche Bilder machen Texte verständlicher?

Sie haben Bilder in vielen verschiedenen Texten untersucht.

Zum Beispiel:

Bilder in Lehr-Büchern

Bilder in Bedienungs-Anleitungen von Geräten

Bilder in Anleitungen von Computer-Programmen

Sie haben selbst Texte mit Bildern für verschiedene Firmen

gestaltet.

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Bilder von Texten in Leichter Sprache müssen besonders

gut verständlich sein:

Bei Texten in Leichter Sprache gibt es viele Bilder.

Sie sollen Menschen helfen, die nicht gut lesen können.

Deswegen müssen die Bilder von Texten in Leichter Sprache

besonders gut verständlich sein.

Es gibt schon viele Ideen für gut verständliche Bilder in Texten.

Eine wichtige Frage ist aber:

Helfen diese Ideen auch Texten in Leichter Sprache? Oder müssen

Bilder von Texten in Leichter Sprache noch etwas anders sein?

Deswegen untersucht man an der Hoch-Schule Merseburg auch:

Was für Bilder helfen, dass man Texte in Leichter Sprache

besser versteht?

Wichtige Fragen für die Untersuchungen sind:

Wann kann man Bilder von Texten in Leichter Sprache

nicht gut verstehen?

Wie können Text und Bild am besten etwas zusammen erklären?

Das erkennt man, wenn man untersucht:

Was kann ein Text besser erklären als ein Bild?

Was kann ein Bild besser erklären als ein Text?

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Darum geht es im Vortrag:

Kerstin Alexander stellt in ihrem Vortrag Untersuchungen zu Bildern

von Texten in Leichter Sprache vor.

Zwei Arten von Untersuchungen sind dabei besonders wichtig:

Untersuchungen, wann man Bilder von Texten in Leichter

Sprache nicht gut verstehen kann.

Untersuchungen, wie Text und Bild am besten etwas zusammen

erklären können.

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Kerstin Alexander von der Hoch-Schule Merseburg

Was: Vortrag über Bilder von Texten in Leichter Sprache.

Viele Texte kann man besser verstehen, wenn sie Bilder haben.

An der Hoch-Schule Merseburg untersuchen Wissenschaftler schon

lange: Was für Bilder helfen, dass man Texte besser versteht?

In dem Vortrag wird gezeigt: Welche Untersuchungen gibt es schon zu

Bildern von Texten in Leichter Sprache?

Der Vortrag heißt: Zur Erforschung der relativen Leistungsfähigkeit

von Text-Bild-Beziehungen im Umfeld „Leichter Sprache“.

Wann: 15. April 2016, 11:00-11:45 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Was die LeiSA-Untersuchung zur

Verständlichkeit von Leichter Sprache

sagen kann:

Über den Vortrag von Daisy Lange und

Bettina Bock

Man weiß noch nicht genau: Wie müssen Texte sein, die

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten gut verstehen können?:

Texte in Leichter Sprache werden nach den Regeln für Leichte Sprache

geschrieben. Die Regeln haben Menschen gemacht, die Texte für

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten verständlicher schreiben wollten.

Bisher haben Sprach-Wissenschaftler aber kaum untersucht:

Wie müssen Texte sein, die Menschen mit Lern-Schwierigkeiten gut

verstehen können?

Es gab noch keine Tests, wie gut Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten bestimmte Sprach-Formen verstehen.

Es gab noch keine Befragungen darüber, was Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten über bestimmte Texte denken.

Deswegen weiß man auch nicht genau:

Sind die Regeln für Leichte Sprache wirklich gut?

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Eine Untersuchung von der Uni Leipzig zeigt, dass die

Regeln für Leichte Sprache verändert werden müssen:

Man weiß noch nicht genau: Sind die Regeln für Leichte Sprache

wirklich gut? Trotzdem werden Texte in Leichter Sprache aber nach

bestimmten Regeln geschrieben.

Deswegen gibt es jetzt Untersuchungen, die herausfinden wollen:

Wie gut verstehen Menschen mit Lern-Schwierigkeiten

Texte in Leichter Sprache?

Wie gut verstehen Menschen, die nicht richtig lesen können,

Texte in Leichter Sprache? Das ist wichtig, weil Leichte Sprache

auch ihnen, den funktionalen An-Alphabeten, helfen soll.

Eine von diesen Untersuchungen zum Text-Verstehen ist

die LeiSA-Untersuchung von der Uni Leipzig. LeiSA heißt:

Leichte Sprache im Arbeits-Leben.

Die Ergebnisse aus der LeiSA-Untersuchung zeigen, dass einige

Regeln für Leichte Sprache verändert werden müssen:

Manche Regeln machen Texte nicht verständlicher. Diese Regeln

braucht man vielleicht nicht.

An manchen Stellen kann man Texte in Leichter Sprache immer

noch nicht gut verstehen. Deswegen muss es auch neue Regeln

für Texte in Leichter Sprache geben.

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Darum geht es im Vortrag:

Daisy Lange und Bettina Bock zeigen in ihrem Vortrag:

Wie gut konnten die Teilnehmer von der LeiSA-Untersuchung

Texte in Leichter Sprache verstehen?

Die Teilnehmer von der LeiSA-Untersuchung waren Menschen mit

Lern-Schwierigkeiten und Menschen, die nicht richtig lesen können.

An den Ergebnissen kann man erkennen:

Wie verständlich sind Texte in Leichter Sprache?

Wo müssen Texte in Leichter Sprache verändert werden?

Im Vortrag ist wichtig:

Konnten die Teilnehmer erkennen, welche Aufgabe ein Text hat?

Konnten die Teilnehmer verschiedene Arten von Texten gleich

gut verstehen?

Wie verständlich waren für die Teilnehmer:

verschiedene Formen von Sätzen.

Wörter. Das wurde in einem Wortschatz-Test untersucht.

Wort-Trennungen.

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Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Daisy Lange und Dr. Bettina M. Bock von der Uni Leipzig

Was: Vortrag darüber, was die LeiSA-Untersuchung zur Verständlichkeit

von Leichter Sprache sagen kann.

Texte in Leichter Sprache werden nach den Regeln für Leichte Sprache

geschrieben. Man weiß aber noch nicht: Sind die Regeln für Leichte

Sprache wirklich gut? Deswegen muss man untersuchen, ob Texte in

Leichter Sprache wirklich gut verständlich sind. In dem Vortrag wird so

eine Untersuchung von der Uni Leipzig vorgestellt.

Der Vortrag heißt: Empirische Untersuchungen zu Textverstehen und

-verständlichkeit bei Menschen mit Lernschwierigkeiten und

funktionalen Analphabeten.

Wann: 15. April 2016, 12:30-13:15 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Was die Text-Forschung zu Texten in

Leichter Sprache sagen kann:

Über den Vortrag von Ulla Fix

Es gibt eine Forschungs-Richtung, die Texte untersucht:

In der Sprach-Forschung kann man verschieden große Teile von

Sprache untersuchen. Das sind zum Beispiel Laute, Wörter und Sätze.

Es gibt auch eine Forschungs-Richtung, die Texte untersucht.

Das ist die Text-Forschung.

Bei der Text-Forschung untersucht man zum Beispiel:

Was ist ein Text?

Was für Arten von Texten gibt es?

Wann kann man einen Text gut verstehen?

Wissen über Texte ist wichtig, wenn man Leichte Sprache

genauer untersuchen möchte:

Auf der Leipziger Tagung zu Leichter Sprache gibt es viele Vorträge.

In den Vorträgen werden oft Fragen besprochen, die auch die

Text-Forschung untersucht.

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Fragen, die auch die Text-Forschung untersucht, werden zum Beispiel

angesprochen:

bei Vorträgen zur Text-Verständlichkeit von Leichter Sprache

bei Vorträgen über verschiedene Text-Sorten in Leichter

Sprache

Daran sieht man:

Wissen über Texte ist wichtig, wenn man Leichte Sprache genauer

untersuchen möchte. Deswegen ist auch wichtig,

was die Text-Forschung zu Leichter Sprache sagen kann.

Darum geht es im Vortrag:

Ulla Fix zeigt in ihrem Vortrag:

Was kann die Text-Forschung zu Texten in Leichter Sprache sagen?

Im Vortrag ist wichtig:

Welche Zusammenhänge zwischen den Vorträgen zeigen sich

aus der Sicht der Text-Forschung?

Welches Wissen aus der Text-Forschung kann bei der Arbeit an

Texten in Leichter Sprache helfen?

Gibt es auch Texte, die man nicht oder nur schwer in Leichter

Sprache schreiben kann? Stößt die Leichte Sprache zum Beispiel

bei Märchen, Gedichten oder religiösen Texten an ihre Grenzen?

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Ein Beispiel zu Schwierigkeiten bei Märchen in Leichter Sprache:

Der Anfang „Es war einmal“ ist ein wichtiges Merkmal für die

Text-Sorte Märchen. In Leichter Sprache sollte „Es war einmal“ aber

weggelassen werden.

Ulla Fix fragt: Ist das gut so? Oder kann man die Märchen dann

vielleicht nicht mehr so gut als Märchen erkennen?

Das Wichtigste zum Vortrag:

Wer: Prof. Dr. Ulla Fix von der Uni Leipzig

Was: Vortrag darüber, was die Text-Forschung zu Texten in Leichter

Sprache sagen kann.

In vielen Vorträgen auf der Tagung zu Leichter Sprache geht es um

Wissen über Texte. Daran sieht man: Wenn man Texte in Leichter

Sprache genauer untersuchen möchte, ist Wissen über Texte wichtig.

Deswegen wird im Vortrag gezeigt, was die Text-Forschung zu Texten

in Leichter Sprache sagen kann.

Der Vortrag heißt: Texte in „Leichter Sprache“ – Voraussetzungen,

Möglichkeiten und Grenzen (?) aus textlinguistischer Sicht.

Wann: 15. April 2016, 13:15-14:00 Uhr

Wo: Uni Leipzig, Universitätsstraße 1; Seminargebäude, Raum 202

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Nach-Wort an Fach-Leute und Neugierige:

Über Fragen und Schwierigkeiten beim Arbeiten

mit Leichter Sprache

Liebe Leser,

Sie konnten in diesem Heft die Begleit-Texte zu allen Vorträgen von

der Tagung in Leichter Sprache lesen.

Wir wollten damit zum einen die Inhalte von den Vorträgen für

Nicht-Fach-Leute verständlicher machen. Zum anderen wollten wir

aber auch selbst die Leichte Sprache ausprobieren.

Es war nicht immer einfach, die Texte in Leichte Sprache zu

übersetzen. Deswegen stehen im Werkstatt-Bericht einige Fragen

und Schwierigkeiten, die es bei der Übersetzung gab. Das soll

Wissenschaftlern zeigen:

In welchen Bereichen wird die Forschung zu Leichter Sprache

besonders dringend gebraucht?

Der Werkstatt-Bericht ist in Fach-Sprache geschrieben. Das soll

helfen, dass man die Fragen und Schwierigkeiten noch genauer

beschreiben kann. Das Wichtigste zum Werkstatt-Bericht ist aber auf

den nächsten Seiten auch in Leichter Sprache zusammengefasst .

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Das Wichtigste zum Werkstatt-Bericht:

Bei der Übersetzung waren 3 Bereiche sehr wichtig, in denen es

Fragen oder Schwierigkeiten gab. Diese Bereiche sind:

1. Inhalt

2. Sprache

3. Gestaltung

1. Der Inhalt von Texten in Leichter Sprache und von den

Ausgangs-Texten soll gleich sein. Das ist manchmal schwierig

umzusetzen:

Manchmal ist der Inhalt von einem Ausgangs-Text

schwierig. Dann muss der Übersetzer noch mehr zu dem

Inhalt von dem Text lesen, damit er ihn wirklich gut

versteht.

Manchmal passt eine Stelle im Ausgangs-Text nicht so gut

zu dem Grund-Gedanken von dem Text. Dann muss der

Übersetzer viel nachdenken: Wie ist die Text-Stelle

gemeint?

Manche Texte sind sehr allgemein geschrieben. Dann muss

der Übersetzer gut überlegen: Wie kann man den Inhalt

mit Beispielen und Erklärungen verständlicher machen?

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2. Die Sprache von Texten in Leichter Sprache soll für Menschen

mit Lern-Schwierigkeiten gut verständlich sein. Deswegen fragt

sich ein Übersetzer oft:

Wie viele Beispiele und Erklärungen sollten in einem Text

sein? An welchen Stellen sollten sie eingefügt werden?

Wie lang darf ein Satz in Leichter Sprache sein?

Welche Wörter sind für die Leser gut verständlich?

3. Ein Text in Leichter Sprache soll so gestaltet sein, dass ein Leser

ihn gern liest. Er soll gut gegliedert sein und anschauliche Bilder

haben. Manchmal ist das für einen Übersetzer aber schwierig:

Wenn der Text gut gegliedert ist, passt manchmal nicht

alles, was zusammen gehört, auf eine Seite. Soll der Text

dann anders gegliedert werden?

Nicht für jeden Text gibt es anschauliche Bilder. Darf man

die Bilder dann auch weglassen? Oder muss man Bilder

einfügen, auch wenn sie nicht so gut passen?

Vielleicht werden einige dieser Fragen und Schwierigkeiten bald von

Wissenschaftlern bearbeitet. Dann kann es für die Übersetzer leichter

werden, gute Texte in Leichter Sprache zu schreiben.

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Werkstattbericht aus der Übersetzungspraxis

- Über Fragen und Schwierigkeiten beim Übersetzen der Abstracts in Leichte Sprache –

Im Rahmen der Konferenz zur Leichten Sprache im Spiegel theoretischer und angewandter

Forschung wurde ein begleitender Abstractband in Leichter Sprache zur Verfügung gestellt.

Dies sollte einerseits Interessierten die Möglichkeit geben, einen Zugang zu den

Vortragsthemen zu erhalten. Andererseits sollte aber auch praktisch erprobt werden, auf

welche Schwierigkeiten man bei der sprachlichen Anpassung der Tagungsthemen an die

Leichte Sprache stößt. Meine Aufgabe war es, die vorliegenden Abstracts in Leichte Sprache

zu übersetzen. In dem hier vorliegenden Werkstattbericht möchte ich nun einige wichtige

Fragen und Schwierigkeiten darstellen, die mir in der Übersetzungspraxis begegnet sind.

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es innerhalb dieses Berichts nicht möglich ist, auf alle

Auffälligkeiten und Fragestellungen einzugehen, die sich während der Übersetzung ergaben.

Das zentrale Problem war jedoch der Konflikt zwischen einer möglichst präzisen Wiedergabe

des Inhaltes bei gleichzeitiger Gewährleistung einer zielgruppengerechten Gestaltung.

In diesem Zusammenhang war besonders interessant, dass sich kurze Zusammenfassungen

des Inhaltes tendenziell besser erstellen ließen als detailliertere Erläuterungen der Abstracts.

Daher stellen die nachfolgenden Punkte zunächst vor allem Herausforderungen in Bezug

auf die ausführliche inhaltliche Darstellung der Abstracts in Leichter Sprache dar:

Eine Herausforderung, die sich in einigen Fällen stellte, war das umfassende

Verstehen des fachlichen Inhaltes eines Ausgangstextes. Dieses ist zwingend

erforderlich, um die Übersetzungen inhaltlich so vollständig und nachvollziehbar wie

möglich gestalten zu können, wurde aber zum Teil durch die Komplexität der

Sachverhalte sowie hoch fachspezifische und abstrakt gehaltene Formulierungen

erschwert. Zudem stammen die Vorträge aus einer Vielzahl von verschiedenen

Disziplinen, die mir als Germanistin mit zunehmender Spezialisierung auf Aspekte des

Sprachsystems teilweise selbst nur wenig bekannt sind. Daher waren für die

Übersetzung einiger Texte weiterführende Recherchen zu den jeweiligen

Vortragsthemen erforderlich. Dabei stellte sich die Frage, welchen fachlichen

Hintergrund Übersetzer haben sollten: Sollten sie Fachleute aus dem Themengebiet

des zu übersetzenden Textes oder Experten in der Leichten Sprache sein?

Zudem war ein wichtiger Punkt, der den Grad des Übersetzungsaufwandes

beeinflusste, die Textstruktur des Ausgangstextes. Es zeigte sich, dass ein Text

umso besser übersetzbar war, je deutlicher der Grundgedanke des Vortrags in einer

sachlich konkreten Form ausgearbeitet war. Wo ein Text mehr auf das

Hintergrundwissen eines fachkundigen Lesers aufbaute, traten Schwierigkeiten auf.

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Über das Ausformulieren von impliziten Zusammenhängen zwischen einzelnen

Textstellen ließen sich zwar einige textverständnisfördernde Brücken schlagen.

Teilweise blieb aber auch die Ungewissheit, ob das Vortragsthema durch die

ergänzenden Textbausteine verzerrt wurde beziehungsweise ob die Darstellung in

ihrer abschließenden logischen Form schlüssig genug für die Zielgruppe ist.

Um den Inhalt für die Leser der Leichten Sprache zusätzlich zu illustrieren, wurden

mehrfach Beispiele und Erklärungen eingefügt. Auch hierbei stellten sich wieder

zwei Herausforderungen. Zum einen galt es, für teilweise abstrakt beschriebene

Themen anschauliche Beispiele zu finden, die den Inhalt weder zu stark

verallgemeinern noch in anderer Art und Weise verzerren sollten. Zum anderen war es

jedoch auch schwierig, das richtige Maß an Erklärungen und Beispielen zu finden,

zumal es auch immer zu berücksichtigen galt, dass die Länge der Übersetzungen nicht

ausufern sollte.

An diesem Punkt zeigt sich, dass die in vielerlei Hinsicht zielgruppengerechte Gestaltung

neben der inhaltlichen Nachvollziehbarkeit noch ein weiteres wichtiges Kriterium aufwirft.

Dabei handelt es sich um die Berücksichtigung des motivationalen Aspekts, der vor allem

einen möglichst überschaubaren Textumfang fordert. Diesen bei inhaltlich weitestgehender

Übereinstimmung mit dem Ausgangstext zu gewährleisen, stellte eine große

Herausforderung dar. In dieser Hinsicht ergaben sich auch besonders viele Fragen an die

Textgestaltung:

Wie viele Beispiele und Erklärungen sind noch praktikabel und in welchen

Kontexten sollten sie angewandt werden?

Sind anschauliche Beispiele, die den Grundgedanken eines Themas grob fassen,

abstrakteren Erklärungen, die jedoch fachlich genauer sind, vorzuziehen? Lenken zu

viele Beispiele vielleicht auch teilweise vom eigentlichen Thema des Textes ab?

Welche Sätze sind noch verständlich?

Sollte ein komplexer Sachverhalt, wie es die gegenwärtigen Regeln für Leichte

Sprache nahelegen, mit vielen kurzen und einfachen Sätzen erklärt werden, die jedoch

die Textlänge deutlich ausdehnen und teilweise dem natürlichen Sprachgebrauch

widersprechen? Oder ist in manchen Fällen auch eine höhere Komplexität der Syntax

zugunsten der Kürze und weitestgehenden Standardnähe des Gesamttextes

vertretbar? Wenn ja, wie komplex dürfen Sätze sein, die für die Zielgruppe noch

verständlich sind?

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Welche Wörter dürfen in den Texten verwendet werden?

Wo liegt die Grenze zwischen der Unterforderung des Lesers durch eine lexikalisch

eintönige Gestaltung und der Überforderung durch die Verwendung von der

Zielgruppe unbekannter Lexik? Wie erkennt man, welche Wörter erklärt werden

müssen, und wie präzise müssen die Erklärungen sein?

(Wie ist es etwa mit den tendenziell gebräuchlichen Fremdwörtern Situation, Thema,

Struktur, Medien, funktionieren, organisieren und interessant?)

Ein Punkt, an dem die Überlegungen zu angemessenen Wörtern immer wieder neu

zutage traten, war beispielsweise die Frage, ob innerhalb der Texte die Formulierung

Sprach-Forscher oder Sprach-Wissenschaftler gebraucht werden sollte. Gerade da die

Übersetzungen im Rahmen eines Programmheftes präsentiert wurden, sollten die

Texte so einheitlich wie möglich gestaltet werden. Das führte auch dazu, dass die

bestehende Regel für Leichte Sprache Benutzen Sie immer die gleichen Wörter für die

gleichen Dinge auf die Gesamtheit der Texte im Programmheft übertragen wurde.

Dementsprechend sollte in allen Texten entweder Sprach-Forscher oder

Sprach-Wissenschaftler verwendet werden. Zunächst wurde systematisch die

Formulierung Sprach-Forscher gebraucht, da Forscher analog zu Forschung verwendet

wurde und zudem ein vergleichsweise kurzes Grundwort für das Kompositum

darstellt. Im Zuge der Überlegungen, dass Sprach-Wissenschaftler jedoch die stilistisch

weniger markierte Form ist, die Bedeutung des Wortes trotz der Länge prinzipiell gut

erschließbar erscheint und Leichte Sprache zudem den Lesern ermöglichen sollte,

ihren Wortschatz zu erweitern, wurde schlussendlich jedoch die Alternative

Sprach-Wissenschaftler in den Texten verwendet. Es lässt sich jedoch sicher darüber

diskutieren, ob diese Variante tatsächlich die angemessenere ist.

Neben den Fragen zur sprachlichen Gestaltung von Texten in Leichter Sprache gab es jedoch

auch einige Unklarheiten, was die optische Gestaltung der Übersetzungen anbelangt. Auch

hier schlug sich vor allem der Anspruch nieder, den Umfang von Texten zugunsten der

Motivation nicht übermäßig auszudehnen. Dies gestaltete sich besonders schwierig, da ein

Ausgangstext allein durch die für Leichte Sprache empfohlene vergrößerte Schrift sowie den

erweiterten Zeilen- und Zeichenabstand deutlich an Umfang gewann. Die beiden wichtigsten

Fragen zur optischen Gestaltung konzentrierten sich auf die folgenden Punkte:

In den Regeln für Leichte Sprache wird empfohlen, jeden Satz auf eine neue Zeile zu

setzen, kurze Absätze zu schreiben und inhaltlich Zusammengehöriges nicht zu

trennen. Bei längeren Texten, die sich über mehrere Seiten ziehen, war es jedoch

schwierig, alle Punkte zu vereinen. Wenn der Text optimal in kleine Absätze gegliedert

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wurde, konnte er schnell so lang werden, dass inhaltlich Zusammengehöriges nicht

mehr auf eine Seite passte. In diesen Fällen wurde zugunsten einer mit der

inhaltlichen Gliederung des Gesamttextes übereinstimmenden Seitenaufteilung die

Textgliederung auf den einzelnen Seiten verändert, wobei teilweise auch Sätze

gekürzt werden mussten. Hier stellte sich jedoch die Frage, ob die Seitenaufteilung

des Gesamttextes tatsächlich Vorrang gegenüber einer optimalen

Textgliederung auf einer einzelnen Seite besitzt.

Anders als in den Regeln für Leichte Sprache empfohlen, finden sich in diesen

Übersetzungen keine Bilder. Dies liegt darin begründet, dass es leider sehr schwierig

war, ausreichend Abbildungen zu finden, die zu den dargestellten Inhalten passen.

Besonders schwierig war es, Bilder für tendenziell abstrakte Inhalte wie Sprachkritik

und Sprachkultur, Illustrationen für mentale Prozesse wie die Wortschatzarbeit oder

Abbildungen für die theoretische Verortung der Leichten Sprache im

Wissenschaftssystem zu finden.

Daher war bei der Gestaltung der Abstracts in Leichter Sprache eine wichtige Frage,

wie mit Texten umgegangen werden soll, zu denen es keine oder nur wenig

passende Bilder gibt. Steht die Angemessenheit der Illustrationen im Vordergrund

und ist es legitim, sie auszusparen, wenn keine passenden Abbildungen vorhanden

sind? Ist es vielleicht sogar gut, wenn Textsorten, die normalerweise nicht illustriert

werden, bei einer Übertragung in Leichte Sprache diese Spezifik behalten? Oder

sollten immer einige Bilder den Inhalt veranschaulichen? Wie ist damit umzugehen,

wenn in einem Textband manche Texte gut und andere nicht gut illustrierbar sind?

Dürfen die Texte auch uneinheitlich gestaltet sein oder ist das eher irritierend?

Die hier beschriebenen Punkte stellen die Fragen und Schwierigkeiten dar, die mir bei der

Arbeit an den Übersetzungen am häufigsten begegneten und durch die bestehenden Regeln

für Leichte Sprache meines Wissens nach noch nicht hinreichend abgeklärt sind. Anzumerken

ist aber, dass ich bei dieser Arbeit zum ersten Mal Texte in Leichte Sprache übersetzt habe

und daher einige Unsicherheiten auch auf meine fehlende Erfahrung in der

Übersetzungspraxis zurückzuführen sein könnten. Hinzu kommt, dass es leider nicht mehr

genug Zeit gab, um die Texte durch einen Prüfer mit Lernschwierigkeiten lesen zu lassen.

Einige Probleme hätten sich vielleicht dadurch lösen lassen. Allerdings ist hierbei

anzumerken, dass die Textprüfung ihrerseits auch wieder neue Schwierigkeiten aufgeworfen

hätte. Das liegt vor allem darin begründet, dass der Prüfprozess bislang noch nicht

wissenschaftlich fundiert ist und so oftmals von Intuition geleitet wird. Daher bedarf es noch

einiger Forschungsarbeit, um herauszufinden, wie Texte zuverlässig auf ihre Verständlichkeit

hin geprüft werden können, und wie Testleser für verschiedene Arten von Texten in Leichter

Sprache auszuwählen sind.

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Vor diesem Hintergrund habe ich mich bei der Übersetzung hauptsächlich an den Regeln für

Leichte Sprache vom Netzwerk Leichte Sprache orientiert, die mir am besten bekannt sind.

Teilweise wurde die Textgestaltung jedoch auch auf der Basis von Ergebnissen aus dem

LeiSA-Forschungsprojekt modifiziert. So wurden etwa die für Leichte Sprache typischen mit

und eingeleiteten Sätze weitestgehend vermieden. Das liegt darin begründet, dass im Projekt

keine Verständnisförderung durch diese Struktur nachgewiesen werden konnte, sondern

dadurch ein Text eher als standardfern markiert wurde, was es zu vermeiden galt. Um den

verschiedenen Problemen in der Textgestaltung zu begegnen, für die weder von Seiten der

Regeln für Leichte Sprache noch durch bereits vorliegende Forschungsergebnisse eine

Lösung bereitstand, bin ich meist intuitiv vorgegangen. So habe ich etwa, um dem zentralen

Problem des Konflikts zwischen einer inhaltlich präzisen Darstellung und einem möglichst

überschaubaren Textumfang zu begegnen, an jede Übersetzung eine Zusammenfassung

angeschlossen. Das soll dem Leser ermöglichen, sich kurz über das Thema informieren zu

können, bei Interesse aber auch auf eine genauere Darstellung des Inhaltes zurückgreifen zu

können.

Insgesamt konnte ich feststellen, dass die bestehenden Regeln eine gute Basis zur Erstellung

eines Textes in Leichter Sprache darstellen, sich diese aber in der Praxis nicht immer

problemlos umsetzen lassen. Daher hätte ich mir, gerade bei lexikalischen, syntaktischen oder

textstrukturellen Fragen, einen detaillierteren Orientierungsrahmen gewünscht, der nicht nur

grundsätzliche, sondern auch praxisrelevante Gestaltungsempfehlungen zur Verfügung stellt.

Janine Kaczmarzik im April 2016

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