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Vös 14:1

Date post: 04-Apr-2016
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VÖS Magazin 1/2014
36
Futterhygiene als Erfolgsfaktor 02Z030068, P.b.b. Verlagspostamt 1200 Wien, DVR-Nr.0956015 Ausgabe Österreich 1/2014 www.schweine.at
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Futterhygiene alsErfolgsfaktor

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Ausgabe Österreich 1/2014

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voes 2014 - 1 XIV_VÖS 1/2005 08.03.14 15:23 Seite 2

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1 2014 | Inhalt | 3

Herausgeber u. Verleger: Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/33417 21 DW31, E-Mail: [email protected] - IBAN-Nr. AT 71 3200 0000 0384 2333, BIC-Nr.: RLNWATWWFür den Inhalt verantwortlich: DI Alexandra Kreuzer, VÖS-Geschäftsführerin. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder.Grafik und Satz, Layout: Mag. Heinz u. Susanne Ebner GmbH, Sandwirtgasse 9/6, 1060 Wien, E-Mail: [email protected]ändige Autoren: Dr. Peter Knapp, Dr. Johann Schlederer, DI Johann Stinglmayr, Hans Peter Bäck, Ing. Franz StrasserAnzeigen: Regina Söncksen, Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/334 17 21 DW31Druck: Leykam Druck GmbH&CoKG, Bickfordstr.21, 7201 Neudörfl Titelfoto: EZG Gut Streitdorf Mit freundlicher Unterstützung von

IMPRESSUM

Ausgabe Österreich 1/201413

Eiweißalternativen... Versuche zur Erhöhung desSelbstversorgungsgrades mitheimischen Alternativen ...

22Futterhygiene... Weltweit verderben jährlich 2 Milliarden Tonnen Getreide ...

26Elektronische Ohrmarke... das Projekt „Elektronische Ohr-marke in der Schweinehaltung““zieht immer weitere Kreise ...

29Afrikanische Schweinepest... hat Ende Jänner Litauen und vorwenigen Wochen nun auch Polenerreicht ...

32Genial regional... eine Woche ausschließlichregionale Lebensmittel essen ...

34Rezept-Tipp... Fleisch-Gemüsestrudel alsKochtipp mit Mengenangabenund Zubereitungsanleitung ...

NEU!

03 Inhalt

04 Leitartikel

05 Kommentar

06 Interview BM Rupprechter

08 Marktanalyse

09 Mit dem Rüssel in Brüssel

10 Nachruf

11 Recht & Politik

13 Fütterung Eiweißalternativen

16 Schweinevermarktung

18 AMA

20 Management

22 Futterhygiene

26 Elektronische Ohrmarke

28 Besamungsstationen

29 Afrikanische Schweinepest

32 Genial regional

34 Rezept-Tipp & Rätsel-Stall

35 Berichte

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4 | Leitartikel | 1 2014

Nichts ist so beständigwie die Veränderung

Schon lange haben wir überlegt dem VÖSeinen frischeren Auftritt zu verpassenund somit wurde in den Ausschüssenberatschlagt und Ende November überein neues Logo abgestimmt. Ebenso wur-de die Gestaltung des Magazins überar-beitet. Ich hoffe sie können sich in dieserAusgabe davon überzeugen, dass sichunsere Arbeit ausgezahlt und das Maga-zin durch die Anpassungen nun ein fri-scheres Aussehen erlangt hat.

Neues Logo und Homepage

Das neue Logo des VÖS soll für einen zeit-gemäßen Auftritt des Verbandes sorgen.Die gewählten Farbkombinationen unddie Klarheit der Formen sollen eine aktive,moderne und dennoch bodenständigeInteressensgemeinschaft aller österrei-chischen Schweinebauern darstellen.Auch die VÖS Homepage ist leider in dieJahre gekommen und wird im Laufe desJahres neu gestaltet und mit aktuellenInhalten gefüllt werden.

Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger

In der Vergangenheit haben wir uns stän-dig an den Markt anpassen müssen. Auf-lagen in Sachen Tierschutz und der stän-dige Preisdruck haben nicht nur in Öster-reich die Strukturen in der Schweinehal-tung massiv verändert. Kleinere Betriebeschließen auf Grund ständig steigenderAuflagen ihre Stalltür für immer. AndereBetriebe wachsen, und bekommendadurch gesellschaftlich sehr oft großeProbleme. In der Vergangenheit war esaber der Öffentlichkeit relativ egal, wound wie wir Schweine gefüttert undgehalten haben. Dies hat sich aber gera-de in letzter Zeit verändert. Von Tierschüt-zern werden Bilder gemacht und veröf-fentlicht, die nicht den Tatsachen einermodernen Nutztierhaltung entsprechen.Aber sie haben es trotzdem erreicht, dassüber unsere Tierhaltung gesprochen unddiskutiert wird. Mittlerweile sind wirschon so weit, dass sehr oft eine sachliche

Als Vorsitzender des VÖS Marketing Ausschusses ist es mir eine Freude,Ihnen in dieser Ausgabe des VÖS Magazins unser neues VÖS Logosowie die Auffrischung unserer Zeitung vorstellen zu dürfen.

Kurt TauschmannVÖS-ObmannStv.

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1 2014 | Kommentar | 5

Diskussion bzw. Berichterstattung garnicht mehr möglich ist. Wir brauchen abertrotzdem die Öffentlichkeit, um die heuti-ge Form der modernen Landwirtschaft insrichtige Licht zu rücken.Für die Zukunft gibt es von uns Forderun-gen an die Politik, vernünftige Rahmenbe-dingungen zu schaffen, um die heimischeVersorgung an Schweinefleisch abzusi-chern. Das sind zum einen klare Richtli-nien bei Baugenehmigungen. Mir sinddeutliche und zum Teil auch strengereRichtlinien lieber, als welche die nur Geld,Zeit und auch Nerven kosten.

Zum anderen brauchen wir eine vernünfti-ge Investitionsförderung, um einen Anreizzu schaffen, nicht nur um zu wachsen,sondern auch um zu modernisieren. (sieheKasten unten)Wir müssen in Zukunft die Bevölkerungdavon überzeugen, dass moderne Land-wirtschaft und moderne Nutztierhaltungkeinen Widerspruch zum Tierschutz dar-stellen. Wir Bauern gehen jeden Tag inunseren Stall, und betreuen unsere Tierebestmöglich. Denn nur wenn sich unsereSchweine im Stall wohlfühlen, bringen sieuns auch wirtschaftlichen Erfolg.

LE2020- Schlussphase

Mitte Februar fand in Wien ein Dialog-tag zur Programmerstellung der Länd-lichen Entwicklung 2014-2020 statt.Dabei wurde der aktuelle Stand desProgrammes sowie konkrete Maßnah-menbeschreibungen von den Fachex-perten des Lebensministeriums undBundesminister Andrä Rupprechtervorgestellt und diskutiert.

Ein wichtiges Ziel der LE wird die ver-stärkte Förderung von Klimaschutz-maßnahmen und Innovationen imländlichen Raum sein. Ebenso dieUnterstützung der Bergbauern durchAusgleichszahlungen für benachteilig-te Gebiete, das AgrarumweltprogrammÖPUL sowie Investitions- und Bildungs-maßnahmen werden zentrale Elementedarstellen. Nach der Diskussion des Programment-wurfes im Parlament und der voraus-sichtlichen Fertigstellung im März,muss der Entwurf der EU-Kommissionzur Genehmigung vorgelegt werden.Dieser Prozess wird bis zum Herbstabgeschlossen sein.

Lesen sie auf den folgenden Seiten dasInterview mit Bundesminister Rupp-rechter, in dem er sich neben der Länd-lichen Entwicklung zu verschiedenenThemen äußert.

DI Alexandra KreuzerVÖS-Geschäftsführerin

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Investitionsförderung

Im Zuge der Programmerstellung zur Länd-lichen Entwicklung 2014-2020 werden auchdie Rahmenbedingungen der Investitionsför-derung neu formuliert. Folgende Darstellungder österreichischen Schweinebranche sowiedie Forderungen des VÖS in Bezug auf dieInvestitionsförderung wurden den politischenEntscheidungsträgern übermittelt.

Ausgangssituation

Wegen verpflichteter Umbaumaßnahmen inRichtung mehr Tierschutz (Gruppenhaltung),ständige Verunsicherung durch Tierschutzaktivi-sten und zunehmend schwächer werdenderRechtssicherheit bei der Errichtung und Betrei-bung von Schweinestallungen, haben in denletzten 3 Jahren mehr als 4.000 Betriebe mitmehr als 30.000 Zuchtsauenplätzen und über75.000 Mastplätzen die Stalltür für immergeschlossen. Dieser Prozess setzt sich leidernach wie vor fort.Österreich hat eine gute Verarbeitungswirt-schaft und eine hohe Nachfrage nach regiona-lem Schweinefleisch Mit der derzeitigen Ent-wicklung laufen wir Gefahr, diesen heimischenErfolgsweg zu gefährden.Unsere Schlachthöfe benötigen mehr Schweinezur Abdeckung von Regionalprogrammen unddes AMA Gütesiegels bzw. SUS Programmes.

Notwendige Investitionen

Wegen immer höherer Ansprüche der Gesell-schaft in Richtung Tierwohl und Umwelt-schutz müssen vermehrt Investitionen vorge-nommen werden. Um die Stallungen tier-schutzkonform und am letzten Stand derTechnik zu halten, müssen jährlich mind. 3%bis 5% der Stallungen um- oder neu gebautwerden. Das bedeutet, dass in Österreich jähr-lich ca. 10.000 Zuchtsauenplätze und ca.

50.000 Mastschweineplätze um- oder neuge-baut werden müssten.Die besondere Unterstützung von bäuer-lichen Schweinebetrieben mit kleinerer Flä-chenausstattung und von Jungunternehmernist ein Gebot der Stunde, um auch weiterhinden Produktionsstandort und die Wertschöp-fung in Österreich abzusichern.

Investitionsförderung• Der VÖS tritt für eine Förderung der bäuer-

lichen Betriebe - egal welcher Rechtsform - ein. • Die gesamten Investitionsfördermittel sol-

len nach der Wertschöpfung der Sparten ali-quot aufgeteilt werden.

• Die Investitionsförderung muss die gesamtePeriode über zur Verfügung stehen.

• Keine Flächenbindung: geförderte Betriebekönnen ihren Wirtschaftsdünger-Anfallauch über Gülleverträge verwerten.

• Die max. förderbare Investitionssummemuss mindestens € 400.000,— betragen.

• Bei Betriebsaussiedlungen entstehen enor-me Kosten. Für diese Fälle ist eine deutlichhöhere Investitionssumme vorzusehen.

• Die Höhe des Fördersatzes soll mind. 30%betragen. Zuschläge sollen unter bestimm-ten Voraussetzungen möglich sein:- Zuschläge von mind. 5% für Jungüber-

nehmer - Zuschläge von mind. 5% bei emissions-

mindernden Maßnahmen- Zuschläge von mind. 10% bei der Um-

setzung von besonders tierfreundlichen Haltungen

• Die neuen Abferkelbuchten und das neueDeckzentrum müssen als besonders tier-freundliche Haltungen gelten.

• Bei der Ausarbeitung der von der EU gefor-derten projektbezogenen Beurteilung vonStallbauvorhaben müssen spezialisierteBauberater der Kammern und der VÖS ein-gebunden werden.

• AIK Freigabe soll parallel mit der Projektfrei-gabe erfolgen.

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Für ein intelligentes und nachhaltiges Management

Was sind Ihre Ziele und Arbeitsschwer-punkte für diese Legislaturperiode?

Mein Ziel ist ein lebenswertes Österreich.Das bedeutet reine Luft, sauberes Wasserund sichere, qualitativ hochwertige, leistba-re Lebensmittel. Im Mittelpunkt meinerArbeit steht die Sicherung der Lebensgrund-lagen des Menschen. Der ländliche Raum isthier der entscheidende Impulsgeber. Öster-reich braucht eine produzierende Landwirt-schaft, die flächendeckend und nachhaltigarbeitet. Ihr Kern sind und bleiben unsererbäuerlichen Familienbetriebe. Untrennbar mit all dem verbunden ist aucheine moderne Umweltpolitik. Dabei geht eseinerseits darum, unseren Lebensraum zuschützen und zukunftsorientiert zu gestal-ten, andererseits aber auch um wirtschaftli-che Vorteile. Industriezweige mit sauberenTechnologien werden immer wichtiger. Siefördern Beschäftigung, Export und Wachs-tum. Nicht zuletzt ist der respektvolleUmgang mit der Natur ist auch eine Verant-wortung den nächsten Generationengegenüber.

Die Umsetzung der Agrarreform wird einwesentlicher Arbeitsschwerpunkt für dasLebensministerium sein. Wann werden imBereich der Ländlichen Entwicklung dieProgramme der einzelnen Maßnahmenfertig gestellt sein? Werden im BereichTierschutzförderungen auch „besonderstierfreundliche Haltungssysteme“ fürSchweine förderfähig sein?

Das Programm für die Ländliche Entwick-lung ist das zentrale Element für die Weiter-entwicklung unserer Landwirtschaft. Ichhabe hier einen straffen Zeitplan vorgege-ben, bis Ende März soll das Programm beider Europäischen Kommission eingereicht

werden. Bis dahin werden Feinabstimmun-gen auf technischer, aber insbesondere auchauf politischer Ebene durchgeführt. Die Förderung von „besonders tierfreund-lichen Investitionen im Stallbau“ wird auchzukünftig möglich sein. Allerdings haben dieSchweinehalter dies bisher nur zu einemgeringeren Teil in Anspruch genommen. DerGrund dafür sind die hohen laufendenKosten. Es bestehen durchaus Forderungenund Wünsche, für diese Kosten eine jährlichePrämie als Tierschutzmaßnahme zu zahlen.Das betrifft insbesondere die Haltung aufStroh. Die Diskussion dazu ist noch nichtabgeschlossen.

Die Erzeugerorganisationen sind mitihrer Marktkompetenz oft Vorreiter undein wichtiger Partner für die bäuerlichenBetriebe. Wie beurteile sie die Wertigkeitvon Erzeugerorganisationen und in wel-cher Form wird das BMLFUW künftig dieVerbände im VÖS unterstützen?

Kompetente Ansprechpartner für die jewei-lige Branche sind mir sehr wichtig. DerSchweinesektor hat die Erzeugerorganisa-tionen vor mehr als 20 Jahren gegründetund damit absolut die richtigen Schrittegesetzt. Bei kleinen Betriebsstrukturen isteine konzentrierte Vermarktung nach wievor unverzichtbar. Die öffentliche Unterstützung - auch durchdas Landwirtschaftsressort - war dabeiimmer gerechtfertigt. Die Erzeugergemein-schaften erbringen wichtige Leistungen,nicht nur für ihre direkten Mitglieder, son-dern für den ganzen Sektor. Eine rein natio-nale Förderung wird jedoch immer schwieri-ger. Zukünftig wird es daher die Aufgabe derVerbände und Organisationen sein, dieMöglichkeiten im Rahmen des Programmszur Ländlichen Entwicklung bestmöglich zunutzen.

Andrä Rupprechter wurde am 31.05.1961 in Brandenberg, Tirol geboren. Ergilt als Experte für landwirtschaftliche Belange und war im Agrarbereichsowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene langjährig inleitenden Positionen tätig, ehe er im Dezember 2013 das Amt des Bundes-ministers für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft übernahm.Im folgenden Interview steht uns der neue Bundesminster Rede und Ant-wort zu wichtigen Fragestellungen rund um die Schweinebranche.

6 | Interview | 1 2014

BM Andrä Rupprechter im Interview.Foto: BMLFUW

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In den Bereichen Tierschutz oder Pflan-zenschutz gibt es immer wieder Vor-würfe Richtung Landwirtschaft - zuUnrecht, denn die Bäuerinnen und Bau-ern gehen mit großer Sorgfalt undFachwissen ihrer Arbeit nach. Was kannman tun, um das Image der Bauern inder Öffentlichkeit zu verbessern?

Die Branche muss offensiv auf die Konsu-mentinnen und Konsumenten zugehen.Das ist sicher keine leichte Aufgabe, doches gibt ja gute Gründe für die heutigenSysteme. Man muss klarstellen, dass sichauch die Tierhaltung nicht der allgemei-nen Technisierung und Effizienzsteige-rung verschließen kann. Aber weder Tech-nisierung noch Größe schließen das Wohlder Tiere aus. Ich erinnere mich an Ställeaus der „guten alten Zeit“, da würden dieTiere heute sicher nicht tauschen wollen.

Immer häufiger versuchen Tierschutz-Aktivisten Schweinebauern als Tierquä-ler darzustellen. In den vergangen Jah-ren kam es häufig vor, dass fremde Per-sonen illegal in Stallungen eingedrun-gen sind und dort fotografiert odergefilmt haben. Was empfehlen sie den Bauern um sichgegen diese nächtlichen Einbrüche zuschützen bzw. was kann die Politik tun,um diese Entwicklung zu stoppen?

Die Möglichkeiten der Politik sind hiersehr begrenzt. Ich werde mich jedoch mitNachdruck dafür einsetzen, dass der Wertder Landwirtschaft wieder verstärkt imBewusstsein der Menschen verankertwird. Qualitätsprodukte aus der Regionsollen in der Region auch geschätzt undgenützt werden.

Mit Sorge verfolgen wir die rückläufigeSchweineproduktion in Österreich - dieBetriebe müssen wieder investieren,um die Eigenversorgung nicht zugefährden. Wird es entsprechendeAnreize geben?

Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterim Ministerium arbeiten wie gesagt mitHochdruck an der Fertigstellung des neu-en Programms für die Entwicklung desländlichen Raums. Damit werden auch dieBedingungen für die zukünftige Förde-rung definiert. Schon bald wird es möglichsein, bestimmte Maßnahmen zu beantra-gen. Dieses Programm wird wichtige

Impulse für die Entwicklung der produzie-renden österreichischen Landwirtschaftsetzen.

Das Freihandelsabkommen mit denUSA wird von der Größenordnung rd.die 10fache Dimension als das bereitsbeschlossene Abkommen mit Kanadadarstellen. Die Schweinebauern in derEU sind durch dieses Abkommenbenachteiligt worden, da die höherenFütterungs- und Tierschutzrichtlinien inder EU nicht berücksichtigt wordensind. Was können sie tun, damit dieSchweinebauern beim USA-Abkommennicht abermals benachteiligt werden?Bzw. wie können die deutlich höherenStandards in der EU berücksichtigt wer-den, um Wettbewerbsnachteile vermei-den zu können?

Ich werde nicht zulassen, dass unsereSchweinebauern durch ein Freihandelsab-kommen mit den USA nur mit Nachteilenzu kämpfen haben. Ganz im Gegenteil -ich beabsichtige die österreichische Ex-portinitiative auszubauen, um unsereExporte weiter zu steigern. Wir sind aufeinem guten Weg, die 10 Milliarden EuroGrenze österreichischer Agrarexporte zudurchbrechen. Unsere Handelspartnerschätzen die hohen Tierschutzbedingun-gen und strengeren Fütterungsauflagen inÖsterreich. Gerade dadurch sind wir aufvielen internationalen Märkten, beispiels-weise in Russland, bereits sehr gut eta-bliert. In Österreich selbst schätzen die Konsu-mentinnen und Konsumenten regionale,heimische Ware. Daher teile ich keinesfallsdie Angst, dass ein mit dem MasthormonRactopamin erzeugtes Billigfleisch öster-reichische Qualitätsprodukte vom Marktverdrängen wird. Die laufenden Initiativenfür eine umfassendere Herkunftskenn-zeichnung werden unseren Produktenweitere Wettbewerbsvorteile sichern.Europa wird nicht von den etabliertenhohen Umwelt- und Gesundheitsstan-dards abweichen.

In Deutschland setzen viele Schlachthö-fe Billigarbeitskräfte aus Osteuropa ein.Durch dieses Lohndumping sichern sichdie deutschen Schlachtbetriebe Wett-bewerbsvorteile zu Lasten der heimi-schen Bauern. Auch wenn jetzt von derEinführung von Mindestlöhnen von€8,50 in Deutschland die Rede ist,haben heimische Schlachtbetriebe

auch weiterhin deutlich höhere Lohn-kosten. Welche Chancen sehen Sie, HerrMinister, dass die Arbeits- und Sozial-kosten EU-weit vereinheitlicht werden?

Die Einführung eines Mindestlohnes inDeutschland in Schlachtbetrieben ist einerster und wichtiger Schritt. Auf Seiten derEU- Arbeits- und Sozialminister wurde imDezember eine Grundsatzentscheidungfür neue Regeln zur Entsendung vonArbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerngetroffen. Für Firmen, die Mitarbeiter insAusland entsenden, sollen strengereDokumentationsvorschriften definiertwerden. So will man Mindeststandards fürArbeits- und Ruhezeiten, Löhne oderSicherheit effektiver durchsetzen? Die Minister einigten sich auch auf dieStärkung nationaler Aufsichtsbehörden imKampf gegen Lohndumping und Schwarz-arbeit. Die Zuständigkeit in Österreichliegt hier beim Bundesminister für Arbeit,Soziales und Konsumentenschutz undbeim Bundesminister für Wissenschaft,Forschung und Wirtschaft.

Laut UN-Bericht 2013 wird die Weltbe-völkerung bis 2050 von mehr als 7 Milli-arden auf über 9 Milliarden ansteigen.Ebenso wird die wachsende Mittel-schicht in den Schwellenländern deut-lich mehr und höherwertige Lebens-mittel nachfragen. Welche Lösungsan-sätze sehen sie für diese Herausforde-rung- brauchen wir eine nachhaltige,verantwortungsbewusste Intensivie-rung?

Wir brauchen ein intelligentes und nach-haltiges Ressourcen- und Lebensraumma-nagement - naturnah und innovativ. Verantwortungsvolle Nutzung muss Vor-rang haben vor bloßem Verbrauch. DerSchlüssel dazu liegt im bewussten Kon-sum und hochwertigen Lebensmitteln.Österreich hat bereits eine europaweiteVorreiterrolle für biologische Landwirt-schaft. Mit diesem Erfolgsmodell sind wirauch wirtschaftlich erfolgreich. Es nutztallerdings nichts, von Lebensmittelqua-lität und biologischer Landwirtschaft zureden, aber Billig-Lebensmittel zu kaufen.

1 2014 | Interview | 7

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8 | Markt | 1 2014

Afrikanische Schweinepest vermiestStart ins neue Schweinejahr

Ost-West Politikum spielt mit

In Fachkreisen wird das Embargo durchRussland als eindeutig überzogen bewer-tet. Zum einen gibt es bisher die Bestäti-gung des Auftretens der ASP in Litauenund Polen nur bei Wildschweinen, zumanderen kam das Virus aus Russland, woman seit 2007 Probleme damit hat. Daher dürften bei der russischen Entschei-dung primär politische Motive eine Rollegespielt haben. Mag sein, dass es eineRetourkutsche wegen der jahrelangenVorwürfe der europäischen Veterinärbe-hörde ist, Moskau würde nichts oder zuwenig gegen die Ausrottung der Afrikani-schen Schweinepest tun.

Weiters kommt der Importstopp der russi-schen Schweinewirtschaft beim Aufbaueiner nationalen Eigenversorgung entge-gen.

Nichttarifäres Handelshemmnis

Die russische Schweinebauernorganisa-tion wettert ja seit dem WTO-Beitritt Russ-lands vor gut einem Jahr gegen die damitverbundene Liberalisierung des Marktesbzw. den Abbau von Importzöllen. Die vorläufige Totalsperre ist jedenfalls derHöhepunkt einer Ausgrenzungs- oderAbschottungspolitik gegenüber der EU,die seit mehr als einem Jahr läuft. Dennbereits letztes Jahr waren Deutschland,Spanien und Holland von einer weitge-henden Sperre betroffen.

Für diese Länder ist das aktuelle Embargonun weniger dramatisch. Österreich, dassich letztes Jahr einen kleinen Vorteil –weil nicht gesperrt – im Export mit Russ-land erarbeiten konnte (immerhin konnteman das Exportvolumen an Schweine-fleisch von 3.250 Tonnen auf 10.700 Ton-nen verdreifachen), würde eine längereSperre schmerzlicher treffen.

Stark betroffen ist Dänemark, das sich zumHauptexporteur nach Russland entwickelthat und mit 600% Eigenversorgungsgradvoll exportabhängig ist.

Chefveterinäre am Zug

Veterinäre der GD Sanco aus Brüssel undMoskau stehen in laufendem Kontakt bzw.halten Verhandlungsrunden ab. Um denExport möglichst schnell wieder in Gangsetzen zu können, versuchen einzelne Mit-gliedsstaaten wie z. B. Frankreich, Hollandund Dänemark bilateral Russland eineRegionalisierung der EU schmackhaft zumachen. Auch die EU-Kommission versucht einzel-ne Länder oder Ländergruppen, die nach-weislich seuchenfrei sind, wieder für denExport nach Russland frei zu bekommen. Umgekehrt würde die EU akzeptieren,dass Lettland, Litauen und Teile Polens

vorläufig für Exporte gesperrt bleiben.Diese potentiellen Sperrgebiete berech-nen zurzeit den Schaden, der daraus ent-stünde und konfrontieren die EU-Kommis-sion mit der Forderung nach entsprechen-der Entschädigung.

Es ist zu hoffen, dass die Regionalisie-rungsstrategie aufgeht. Letztlich ist eswichtig, dass wieder Ware fließt und derEU-Markt entlastet werden kann.

Schaden geht in die Millionen

Nach einem holprigen Jahresbeginnstimmte die Preis- und Markentwicklunggegen Ende Jänner durchaus zuversicht-lich. Leider wurde diese positive Stim-mung zwischenzeitlich auf den Kopfgestellt. Ausgehend von den großen Vermarkternin Deutschland, welche bereits wenigeTage nach Bekanntwerden des russischenEinfuhrstopps mit „Hauspreisen“ unter deramtlichen Notierung agierten, verteiltesich der Preis- und Angebotsdruck auf dengesamten europäischen Schweinemarkt.

Die Österreichische Schweinebörse ver-zeichnete ein Minus von 7 Cent, währendman kurz davor, bedingt durch ein rück-läufiges Angebot, von einem Aufwärts-trend ausgegangen war. Allein den öster-reichischen Schweinebauern entstehtdurch die ASP-Misere wöchentlich einSchaden von ca. 1 Million Euro.

Erfahrungsgemäß dauert es Wochen, bissich der Markt aus einer derartigen Verun-sicherung wieder erholt.

Trotzdem: Das Jahr hat 12 Monate und dasEU-weite Produktions-Minus sollte doch inabsehbarer Zeit mithelfen, die Preise wie-der ins Lot zu bekommen.

Dr. Johann SchledererKoordinator Ö-Börse

Seit den nachgewiesenen Fällen von Schweinepest bei Wildschweinen in Litauen und Polen blockiert Russland -der größte Schweinefleischabnehmer der EU – die Abnahme von Schweinen und Schweineprodukten aus der EU.Preiseinbußen und die Verhinderung der erwarteten Aufwärtsentwicklung waren die Folge. Auch wenn die Sperrefrüher oder später aufgehoben wird, Leidtragende bzw. Geschädigte werden leider wieder einmal alleSchweinebauern sein.

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1 2014 | Markt | 9

Kastrationsstudie mit zweifelhaftem Ergebnis

In Vorbereitung auf die geplante Beendi-gung der chirurgischen Kastration ohneSchmerzausschaltung ab 2018 hat dieEU-Kommission GD Sanco eine europa-weite Studie in Auftrag gegeben. Unter-suchungsgegenstand war eine Kosten/Nutzen Analyse für den Fall der Beendi-gung der chirurgischen Kastration vonSchweinen.

Das Ergebnis der länger als ein Jahrandauernden Studie wurde im Dezemberder Expertengruppe für Alternativen zurchirurgischen Kastration präsentiert. Obdie Studie den Anspruch auf Objektivitätund Unabhängigkeit erfüllt, wird aller-dings von vielen Seiten bezweifelt.

Zahlungsbereitschaft ist frommer Wunsch

Die ziemlich optimistischen Schlussfolge-rungen der Studie basieren nämlich aufder Annahme, dass die Verbraucherbereit wären, Preisaufschläge für nichtkastriertes bzw. schmerzfrei kastriertesFleisch in Kauf zu nehmen. Die errechne-ten Mehrkosten erscheinen plausibel, sieentstehen laut Studie u. a. durchSchmerzmittelkosten, zusätzlicher Arbeit,Überwachungskosten am Schlachthofinkl. der Verwertung bzw. Entsorgungvon nicht für den menschlichen Konsumgeeignetem Fleisch.

Beim Durchlesen der Studie gewinntman den Eindruck, dass durch die Annah-me einer hohen Zahlungsbereitschaft derEndverbraucher der in vielen Mitglieds-staaten bis dato nicht vorstellbaren Been-digung der herkömmlichen KastrationVorschub geleistet werden soll. In einemkritischen Schreiben der COPA an dieKommission wird auch darauf hingewie-sen, dass in Drittstaaten wie z. B. Canada,USA oder Brasilien, die zukünftig auch alsSchweinefleischlieferanten am EU Marktpräsent sein könnten, keinerlei Regle-

ments im Zusammenhang mit der Ferkel-kastration bestehen und daher allein ausdiesem Bereich Wettbewerbsnachteilefür die europäischen Schweinehalter ent-stehen würden. Aus dem bisher vorge-legten Ergebnisbericht geht jedenfallsnicht hervor, mit welcher Methode dieBereitschaft zum Mehrbezahlen getestetwurde. Denn die theoretische Bereit-schaft mehr zu bezahlen, die bei Befra-gungen von Verbrauchern erhoben wird,entspricht bei weitem nicht der tatsäch-lichen Bereitschaft am Regal im Super-markt.

Wesentliche Fragen nicht untersucht

Die COPA kritisiert weiters, dass substan-zielle Fragestellungen in der Studie nichtberücksichtigt wurden. Beispielsweise istunklar, was passiert, wenn in den Län-dern, wo derzeit kastriert wird, plötzlichunkastriertes Schweinefleisch mit unter-schiedlichem Geschmack auftaucht?Wenn in Folge die Verbraucher das

Fleisch ablehnen? Wie groß ist dieses Risi-ko? Wie sehr würde es den Konsum drü-cken? Und welchen Einfluss hätte dies aufden Schweinemarkt bzw. Schweinepreis?Welche Konsequenzen sind beim Exportin Drittstaaten zu erwarten? Viele Abneh-mer haben bereits mitgeteilt, dass sienicht akzeptieren, Fleisch von nichtkastrierten männlichen Schweinen zuimportieren.

Es bleibt zu hoffen, dass die Kommissiondie Einwände und zusätzlichen Fragestel-lungen der COPA ernst nimmt, unabhän-gig untersuchen lässt und ohne zubeschönigen die Ergebnisse analysiert.

Dr. Johann SchledererKoordinator Ö-Börse

Mit dem Rüssel in Brüssel

Die Objektivität und Unabhängigkeit einer Studie zur Beendigung der chirurgi-schen Ferkelkastration wird allgemein bezweifelt. Foto: Exel

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10 | Nachruf | 1 2014

Ing. Gerhard Griessler begann seine Lauf-bahn 1982 unter dem damaligen GF DIBösau. Die Geschäftsstelle befand sichdamals in Schwechat, die Vermarktungs-menge betrug ca. 300.000 Ferkel pro Jahr.

Am Anfang seiner Tätigkeit war er für dieDurchführung von Ferkelübernahmen inganz NÖ zuständig, schwerpunktmäßignatürlich in seinem Heimatgebiet St. Pöl-ten und Melk. Seine offene, freundlicheArt, gepaart mit Fachkompetenz undGestaltungswillen, trug wesentlich zur suk-zessiven Expansion der Sparte Ferkel beiund machte ihn sowohl bei den Ferkelpro-duzenten als auch bei den Mästern sehrbeliebt. Bald war sein Name weit über dieGrenzen Niederösterreichs in der Branchebekannt.

Nach dem Geschäftsführerwechsel von DIBösau zu DI Liebscher und der damit ver-bundenen Übersiedlung von Schwechatnach Streitdorf stieg Ing. Griessler inner-halb des Ferkelbereiches rasch zu einerFührungspersönlichkeit auf, die von denanderen Mitarbeitern wegen seinermenschlichen Größe und seines Fachwis-sens überaus geschätzt wurde.

Sein unermüdlicher Einsatz für die Ferkel-produktion in NÖ führte dazu, dass die Ver-marktungsmengen stetig anstiegen undsich auch die Ferkelqualität und die Quali-fikation der Mitgliedsbetriebe laufend ver-besserten.

Nach dem Ausscheiden 1996 von DI Lieb-scher aus der Geschäftsführung vertrauteder Vorstand Ing. Gerhard Griessler dieseFunktion an, welche er bis zuletzt mit vol-lem Einsatz zum Wohle der NÖ Ferkelpro-duktion ausübte.

Eine seiner ersten Herausforderungen alsGeschäftsführer war die Integration derPorco-Gruppe in die EZG Gut Steitdorf, dieAnfang der 2000-er Jahre über die Bühneging. Seit der Gründung des Dachverban-des VÖS arbeitete er an vorderster Frontmit, um die Interessen und Anliegen derSchweinebauern österreichweit zu vertre-ten. Federführend war Ing. Gerhard Griess-ler auch bei der Forcierung von Netzwer-ken und branchenübergreifenden Koope-rationen. Ebenso war er einer der treiben-den Kraefte, wenn es darum ging, flächen-deckende Impfstrategien oder Gesund-heitsmonitorings einzuführen, um dieWettbewerbsfähigkeit der österreichi-schen Ferkelproduktion zu verbessern.

Im Jahr 2010 übernahm er auch dieGeschäftsführung der BesamungsstationHohenwarth, die in den letzten Jahrentrotz sinkender Schweinebestände laufenddie Verkaufszahlen steigern konnte. MitIng. Gerhard Griessler verliert die österrei-chische Schweineproduktion einen sehrprofilierten und engagierten Experten, derauch auf Grund seiner menschlichen Arteine große Lücke hinterlassen wird.

Unser besonderes Mitgefühl in dieserschweren Zeit gilt seiner gesamten Familie.

Für das gesamte Team des VÖS,Obmann Josef Hieger &

Hans-Peter BäckVorsitzender FerkelausschussKoordinator Ferkelausschuss

Nachruf Ing. Griessler

Aus traurigem Anlass entfällt in dieser Ausgabe der Ferkelmarktbericht.Unser geschätzter Kollege Ing. Gerhard Griessler ist am 05.03.2014 nachschwerer Krankheit von uns gegangen.

Ing. Johann Nolz, Otto Auer,  Josef Hieger, Josef Braunshofer, Ing. Gerhard Griessler.Foto: VÖS

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Antibiotikastrategie

Letztendlich geht es darum, dass derErhalt der Wirksamkeit von Antibiotika fürMensch und Tier abgesichert wird. DaMensch und Tier in derselben Umweltleben, müssen Human- und Veterinärme-dizin dieses Thema und insbesondere dasZiel der Reduzierung des Antibiotikaein-satzes gemeinsam lösen. Um dabei erfolg-reich sein zu können, muss jeder seinenTeil dazu beitragen. Auch die Tierhaltung.Hauptverantwortlich für die österreichi-sche Antibiotikastrategie zeichnet dasGesundheitsministerium, das mit Hilfe vonverpflichtenden und freiwilligen Maßnah-men versucht, die Zielerreichung voranzu-treiben. Mit Hilfe von neuen Systemen sollder Antibiotikaeinsatz künftig besserüberwacht werden. Damit versucht maneine detaillierte Übersicht über die Anti-biotika-Mengenströme in der Tierhaltungzu erlangen.

Erst wenn man weiß was, warum, wann,wo und in welchen Mengen eingesetztwird, kann man auch gezielte Handlun-gen, Maßnahmen und Empfehlungen zurReduzierung setzen.

Antibiotika – Mengenstromerfassung

Um flächendeckende Daten über die Men-gen der im Veterinärsektor angewendetenantimikrobiellen Wirkstoffe zu erhalten,hat sich das BMG für ein dreistufiges Ver-fahren entschieden.

1. Stufe: Verkaufsdaten-ErfassungDie Pharmaindustrie sowie der pharma-zeutische Großhandel werden dazu ver-pflichtet ihre abgegebenen Mengen überdie Verkaufsdaten in eine elektronischeDatenbank zu melden. Zusätzlich sind diebeteiligten tierärztlichen Hausapothekenzu erfassen.

Die Erhebung dieser Daten erfolgt seit1.1.2014.

2. Stufe: Abgabedaten-ErfassungDiese Stufe dient der Erfassung der Abga-bemengen an landwirtschaftliche Betrie-be. Dabei hat eine Erhebung und Meldungder Abgänge von Antibiotika in den tier-ärztlichen Hausapotheken zu erfolgen.Jede abgegebene Menge des antimikro-biell wirksamen Tierarzneimittels mussunter Angabe des landwirtschaftlichenBetriebes verpflichtend in die elektroni-sche Datenbank gemeldet werden. DieErhebung dieser Daten erfolgt ab01.01.2015.

3. Stufe: Anwendungsdaten-ErfassungIn dieser Stufe wird die tatsächlicheAnwendung von Antibiotika im Nutztier-bereich elektronisch erfasst und an dieDatenbank weitergegeben. Diese Stufe erfolgt grundsätzlich ohneVollerhebung und auf freiwilliger Basis,

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DI Johann StinglmayrKoordinator Ausschuss Recht & Politik

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Die drohende Gefahr, dass Antibiotika ihre Wirkung verlieren, ist ein weltweites Problem. Die oftmals in diesemZusammenhang sehr emotional geführte Diskussion mit gegenseitiger Schuldzuweisung zwischen Human-und Veterinärmedizin muss zukünftig sachlich strategisch vorangetrieben werden.

Aktuelles aus dem Aus-schuss Recht und Politik

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12 | Recht & Politik | 1 2014

setzt jedoch voraus, dass alle Nutztierspar-ten und maßgeblichen Produktionsbetrie-be mitmachen. Die Erfassung der Datensoll in sogenannten „Bündler-Datenban-ken“ erfolgen.

Die notwendigen Informationen leitensich aus den obligatorischen Abgabe- undAnwendungsbelegen ab und werden miteinem zusätzlichen Diagnoseschlüssel inein „elektronisches Medikamentenbuch“eingetragen. Die Daten sind dann in regel-mäßigen Abständen in anonymisierterForm an die Datenbank weiterzuleiten.

VÖS strebt Branchenlösung an

Die Gewährleistung der Nachvollziehbar-keit des Antibiotika-Einsatzes bei Schwei-nen ist zukünftig unerlässlich. Die Schwei-nebranche steht noch am Anfang der Erar-beitung einer umsetzbaren Strategie, istsich jedoch der Verantwortung bei derBewältigung dieser Herausforderungbewusst. Der VÖS hat deshalb den Grund-satzbeschluss gefasst, die „Bündler-Funk-tion“ für seine Mitgliedsbetriebe in ganzÖsterreich zu übernehmen und gemein-sam mit dem BMG und dem TGD eingeeignetes Modell zu entwickeln. Der „Online Sauen-und Mastplaner“ wirddabei das Grundlagensystem darstellen,auf das ein „elektronisches Medikamen-tenmodul“ aufgebaut werden soll.

Wir sind davon überzeugt, dass diese Ent-wicklung für eine konsequente Qualitäts-sicherung in der heimischen Schweine-produktion unerlässlich ist. Dadurch kön-nen derzeitige Annahmen zukünftig mitFakten ersetzt werden. Damit wird in der öffentlichen Diskussionauch die Glaubwürdigkeit und Verlässlich-keit der heimischen Schweineproduktiongestärkt.

Weiterentwicklung TGD

Die Zusammenarbeit von Schweinebau-ern und Tierärzten im Zuge des Tierge-sundheitsdienstes ist zu einer echtenErfolgsgeschichte geworden. Mit einerbeinahe 100%igen Teilnahmequote derösterreichischen schweinehaltendenBetriebe, hebt man sich deutlich vonanderen Produktionssparten ab. VonAnfang an ging es um die konsequenteVerfolgung von klaren Zielen:

• Verbesserung und Sicherung der Qua-lität in der Produktionskette der Schwei-neproduktion

• Absicherung eines hohen Tiergesund-heitsstatus

• Betreuung der Tierbestände zur Mini-mierung des Einsatzes von Tierarznei-mitteln

• Seuchenprophylaxe

• Erhöhung der Produktivität in denschweinehaltenden Betrieben

• Konsequente Weiterbildung der Teilneh-mer

Damit die Zielverfolgung auch weiterhinbestmöglich und erfolgreich umgesetztwerden kann, findet derzeit ein Weiterent-wicklungsprozess zwischen Tierärztenund Landwirtschaft statt, in demSchwachstellen ausgemerzt und neue An-forderungen umgesetzt werden sollen.Über ein Mehrstufensystem versucht mandabei, den unterschiedlichen Ansprüchengerecht werden zu können. Die derzeitigeForm soll weitgehend unverändert blei-ben, jedoch mit einem sogenanntenhöherwertigen „TGD-Plus-Programm“ergänzt werden.

TGD-plus-Programm

Mit Hilfe von definierten und objektivenProduktionsdaten soll die konsequenteVerbesserung der Tiergesundheit und eineErhöhung des Tierwohls stattfinden.Gleichzeitig wird damit eine kontinuierli-che Minimierung des Einsatzes von Tier-arzneimitteln angestrebt.

Die Teilnahme am „TGD-plus-Programm“wird freiwillig sein. Bei der Teilnahme ver-pflichten sich jedoch Tierhalter und Tier-arzt, alle definierten Inhalte und Vorgabeninnerhalb einer festgelegten Zeit umzu-setzen. Damit wird die Zusammenarbeitfür alle Beteiligten deutlich verbindlicher.

Die von den teilnehmenden Betrieben zurVerfügung zu stellenden Produktionsda-ten müssen aus Managementsystemen,wie dem Online-Sauenplaner oder Online-Mastplaner stammen. Über diese Datenwerden die Betriebe in Kategorien einge-stuft, die dann je nach Einstufung zuunterschiedlichen Handlungsanleitungenführen. Der Erfolg von einzelbetrieblichenMaßnahmen wird regelmäßig auch vonder TGD-Geschäftsstelle überprüft wer-den.

VÖS fordert mehr Rechte fürSchweinebauern

Der VÖS bekennt sich zur Notwendigkeiteiner ständigen Weiterentwicklung desTGD als Qualitätssicherungsinstrument inder heimischen Schweineproduktion. Wirbegrüßen die Spezialisierungsschritte, dienun über ein freiwilliges TGD-plus-Pro-gramm möglich erscheinen, aber auch diehöhere Verbindlichkeit und Erfolgskon-trolle von gesetzten Maßnahmen derBetreuungstierärzte am Einzelbetrieb.

Die Teilnahme an diesem höherwertigenBetreuungsprogramm darf jedoch nichtnur neue Verpflichtungen für die teilneh-menden Betriebe schaffen, sondern mussvor allem zusätzliche Rechte und neueMöglichkeiten für die Schweinebetriebebringen.

Die noch bessere Einbindung der Tierhal-ter in die Behandlung ihrer Tiere mit höhe-ren Befugnissen als derzeit in der Durch-führung, muss für den Tierhalter im TGD-plus-Programm gewährleistet sein.

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© sima - Fotolia.com

Der in den Futterrationen unserer Nutztiere in hohen Anteilen eingesetzte Sojaextraktionsschrot (SES) wirdvorwiegend aus USA, Argentinien oder Brasilien in die EU importiert. Die Reduktion von Importabhängigkeitensowie der Wunsch nach gentechnikfreien Fütterungsstrategien haben Versuche zur Erhöhung des Selbstver-sorgungsgrades mit heimischen Alternativen angeregt.

Eiweißalternativen zu Sojaextraktions-schrot in der Schweinefütterung

Lokaler Sojaanbau und dessen Nutzungsetzt eine Verfügbarkeit von Infrastrukturzur thermischen Behandlung des Sojaschro-tes oder –kuchens voraus, um dessen anti-nutritive Faktoren zu inaktivieren.

Zur Schließung der Lücke stehen vor allemtraditionelle Leguminosen, (Extraktions-)Schrote von Ölsaaten (v.a. Raps, Sonnenblu-me) oder Nebenprodukte der Bioethanol-herstellung (distillers dried grains with solu-bles, DDGS) zur Verfügung.

Im Folgenden sollen daher vor allem hofei-gene bzw. regionale Futtermittel bzw. Alter-nativen vorgestellt werden, die eine Reduk-tion bis hin zur Elimination von SES aus denFutterrationen ohne Leistungseinbußenermöglichen.

Anforderungen an die Protein-qualität für Schweine

Protein und Energie müssen in ausreichen-der Menge und Qualität über die Nahrungzugeführt werden. Für das Protein gilt:Strenggenommen gibt es gar keinen Pro-teinstoffwechsel per se, sondern einen quer-vernetzten Stoffwechsel von 20 Aminosäu-ren. Dieses Stoffwechselsystem wird vomFutterprotein beliefert. In einer dem Nähr-stoffbedarf entsprechenden Ration spieltdaher neben dem Lysin:Energie Verhältnisdie Relation der verschiedenen essentiellenAminosäuren zur erst-limitierenden Amino-säure Lysin eine entscheidende Rolle. Dieseals Idealprotein bekannte Aminosäurerela-tion ist jedoch keine konstante Größe son-dern variiert in den Empfehlungen von diver-sen Tierernährungsgesellschaften so-wieAminosäureproduzenten. Wird die optimaleRelation der essentiellen Aminosäuren bei

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einem Austausch der Eiweißkomponenten(z.B. Soja vs. Eiweißalternativen) oder beieiner Reduzierung des Rohproteingehaltes(XP) im Futter beibehalten, steht hohen Leis-tungen nichts im Wege. Das Futterprotein stellt normalerweise denHauptkostenfaktor der Futterration dar. EineAbsenkung des XP-Gehaltes ermöglichtzudem leichter den Einsatz von pflanzlichenEiweißalternativen, da diese meist einengeringeren XP-Gehalt als SES aufweisen.Durch eine Rohproteinabsenkung im Futterwird überdies die Umwelt entlastet undgleichzeitig die Abhängigkeit der „Hofmi-scher“ vom Zukauf teurer Proteinfuttermittelwie SES verringert. Im Gegenzug könnensomit Eiweißalternativen in hohen Anteilenfür die Schweinerationen herangezogenwerden. Ein erfolgreicher Einsatz dieserEiweißfuttermittel im Futter für unsereSchweine wurde in zahlreichen Fütterungs-versuchen belegt.

In der konventionellen Fütterungspraxissowie in der „gentechnikfreien Schiene“ hatsich die Verwendung reiner Aminosäuren inVerbindung mit fortgeschrittenen Metho-den der Proteinbewertung schon seit lan-gem bewährt. Sie ist die Grundlage für dieMinimierung des Proteingehalts zumZweck einer effizienten und umweltscho-nenden Fütterung (Minimierung der N-Emissionen).

Grundvoraussetzung für den erfolgreichenEinsatz von Eiweißalternativen beziehungs-weise einer XP-Absenkung ist eine bedarfs-gerechte Berechnung der Aminosäurege-halte auf Basis der standardisierten ilealenVerdaulichkeit (SID). Eine Berechnung derAminosäuregehalte auf Basis der Brutto-aminosäuren, wie dies in der Praxis leiderimmer noch gerne gemacht wird, sollte tun-

lichst vermieden werden. Mit der letztenAuflage der Versorgungsempfehlungen fürSchweine hat der Ausschuss für Bedarfsnor-men der Gesellschaft für Ernährungsphysio-logie (GfE) sowie dessen amerikanischesGegenüber, das National Research Council(NRC), ein System etabliert, in dem Futter-mittelbewertung einerseits und Versor-gungsempfehlungen andererseits auf Basisder SID von Aminosäuren basieren. Eineweitere geeignete Futtermitteltabelle fürunsere Nutztiere stellt das Buch „Tables ofcomposition and nutritional value of feedmaterials“ (ISBN 2-7380-1046-6) dar.

Allgemeine Limitierungen derEiweißfuttermittel für Schwein

und Geflügel

Neben den Leguminosen zählen vor allemdie Nebenprodukte der Ölerzeugung oderBioethanolproduktion zu den traditionellenEiweißfuttermitteln. Eine mögliche Limitie-rung beim Einsatz solcher pflanzlicher Pro-teinquellen stellen deren sekundäre Pflan-zeninhaltsstoffe und Nicht-Stärke-Polysac-charide (NSP) dar. NSP sind überdies inGetreidearten wie Roggen, Weizen und Ger-ste anzutreffen. Leguminosen und Ölsaatenenthalten eine Vielzahl sekundärer Pflanzen-inhaltsstoffe, welche vielfältige Einflüsseausüben können. Der Großteil davon, wird als antinutritiveFaktoren (ANF) bezeichnet, da sie die Leis-tungen und auch die Gesundheit der Nutz-tiere negativ beeinflussen können.

Aufgrund züchtungstechnischer Maßnah-men konnten viele ANF minimiert werden,wobei diesen Sorten in der Tierernährungund hier vor allem bei der Ernährung mono-gastrischer Nutztiere der Vorzug gegeben

werden soll. Darüber hinaus können ver-schiedene physikalische, thermische undbiologische Verfahren deren Gehalt mini-mieren, wodurch die Protein- und auchStärkeverdaulichkeit beim Schwein verbes-sert wird.

Zusammenfassend kann festgehalten wer-den, dass durch gezielte Sortenwahl undden Einsatz geeigneter Behandlungsverfah-ren die Einsatzmöglichkeiten und der Nähr-wert pflanzlicher Proteinquellen erheblichverbessert werden kann.

In weiterer Folge können die oben genann-ten Futtermittel somit höhere Anteile anSojaschrot aus der Ration für Schweine ver-drängen.

Heimische Eiweißalternativenzum Sojaextraktionsschrot

Sojaextraktionsschrot liefert SchweineEiweiß mit einer hohen biologischen Wer-tigkeit. Überdies sind die Aminosäuren desSES sehr hoch verdaulich (SID) (Abbildung1). Aus diesen Gründen sowie der gutenVerfügbarkeit stellt SES die traditionelleproteinliefernde Komponente in Futterra-tionen für Schweine dar. Jedoch bietet derMarkt auch andere Eiweißfuttermittel, wel-che aus ökonomischer Sicht, beziehungs-weise im Rahmen von speziellen Fütte-rungsstrategien wie zum Beispiel der „GMO-freien Fütterung“, eine interessante Alterna-tive zum SES darstellen können.

Die traditionellen Körnerleguminosen wieErbsen, Ackerbohnen oder Lupinen fungie-ren als Protein- und Energielieferant fürSchweine. Von diesen Körnerleguminosenbietet sich vor allem die Körnererbse wegenihres hohen Energie- (15,1 MJ ME/kg TM)und Lysingehaltes im Rohprotein (7%) fürdie Schweinemast an. Auch die Gehalte an ANF der Körnerlegum-inosen wurden vor allem bei weißblühen-den Erbsensorten sehr stark reduziert,wodurch einem Einsatz von bis zu 40% inder Ration nichts im Wege steht. Im Gegen-satz dazu reichen die Einsatzempfehlungenfür Ackerbohnen und Lupinen aufgrunddes höheren Gehaltes an ANF nur von 15bis 25%.

Vor allem Raps- aber auch Sonnenblumen-extraktionsschrot besitzen die Fähigkeit SESin Futterrationen für Schweine zu reduzie-ren bzw. zu verdrängen. Rapsschrot liefertim Vergleich zum SES um ein Viertel weni-ger XP und ME.

Abbildung 1: Gesamtgehalt an Lysin (g/kg, grau) sowie der Anteil an standardi-siert ileal verdaulichem (SID) Lysin am Gesamt- Lysin-Gehalt (schraffiert) vonheimischen Eiweißalternativen. Quelle: Schedle et al. 2013

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Versuche zeigen, dass Rapsextraktions-schrot (RES) bis zu 20% bei bedarfsdecken-der Aminosäure- und Energieversorgungohne Leistungseinbußen eingesetzt wer-den kann. Des Weiteren spielt natürlich derGehalt an ANF eine entscheidende Rolle beider Höhe der möglichen Einsatzmenge vonRES. Auch sollte in der Rationsberechnungberücksichtigt werden, dass die SID des XPnur 71% ausmacht. Ein entscheidender Fak-tor bei der Einsatzmenge von Sonnenblu-menextraktionsschrot ist, ob der Schrot ausgeschälter oder ungeschälter Saat stammt,da dies zu beträchtlichen Unterschieden imXP und Energiegehalt führt. Der niedrigeLysingehalt im Rohprotein (3,5%) verur-sacht überdies bei hohen Einsatzmengen ingetreidereichen Rationen einen beacht-lichen Supplementationsbedarf an L-Lysin,um so eine bedarfsgerechte Versorgungdieser essentiellen Aminosäure sicherzu-stellen.

Neben den Extraktionsschroten von Soja,Raps und Sonnenblumen befinden sichauch die Kuchen bzw. Expeller dieser ölrei-chen Samen am Markt. Der Restfettgehaltdieser Produkte schwankt jedoch zwischen8 und 15%. Beim Einsatz von Kuchen bzw.Expeller sollte überdies immer die Fettqua-lität des anfallenden Produktes im Hinter-kopf behalten werden.

Aufgrund der weltweit steigenden Produk-tion von Biotreibstoff fallen auch großeMengen an Nebenprodukten (Schlempen),in getrockneter Form auch als „distillersdried grains with solubles“ (DDGS) bzw. inÖsterreich als Actiprot® bezeichnet, an. Pro-duktvariationen und die fehlenden Infor-mationen über die genaue Nährstoffzusam-mensetzung der DDGS von unterschied-lichen Ausgangsprodukten, sowie die durchden Trocknungsprozess verursachte verrin-gerte Protein- und Aminosäureverdaulich-keit, sind Gründe für den zögernden Einsatzvon DDGS als Futtermittel bei Schweinen.

Der niedrige Lysingehalt im Rohprotein(1,6-2,8%), sowie die durch die thermischeBehandlung verursachte geringe Lysin-SIDvon durchschnittlich 66%, verursachen wiebeim Sonnenblumenextraktionsschrot beihohen Einsatzmengen einen beachtlichenSupplementationsbedarf an L-Lysin. Den-noch enthält DDGS hohe Mengen an Ener-gie, XP, Aminosäuren sowie Nicht-Phytat-Phosphor und bietet daher Potential fürden Einsatz in Futtermischungen fürSchweine.

Durch den Fermentationsprozess kommt es

neben einer Anreicherung von XP vor allemauch zu einer Steigerung der NSP. Diesehaben zwar einen negativen Effekt auf dieNährstoffverdaulichkeit können sich abergünstig auf den Stickstoffstoffwechsel aus-wirken. Studien zeigen, dass in Österreichverfügbare DDGS (Actiprot®) ohne Lei-stungseinbußen in Mastschweinerationenbis zu 30% eingesetzt werden kann.

Auch Kürbiskernkuchen, welcher als Ne-benprodukt der Kürbiskernölproduktionanfällt, stellt einen potentiellen Proteinliefe-ranten dar. Hier muss jedoch beachtet wer-den, dass dieser trotz eines Rohproteinge-haltes von über 50% im Vergleich zu SESniedrigere Lysingehalte aufweist.

Schlussfolgerung

Allgemein kann gesagt werden, dass durchzüchterische und futtermitteltechnologi-sche Reduktion der antinutritiven Faktorenund bei einer bedarfsdeckenden Kalkula-tion der Aminosäuregehalt auf Basis der SIDAminosäuren, hohen Einsatzmengen dersogenannten Eiweißalternativen, die bis zueinem kompletten Ersatz des SES führen,nichts im Wege steht.

Dr. Karl SchedleDipl.-Ing. Elke HumerDr. Christiane Schwarz

Institut für TierernährungUniversität für Bodenkultur Wien

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Schweinevermarktung: Potenziale nutzen – nichts verschenken!

In der Regel kann der Schweinemäster diemarktbedingte Erlössituation nicht beein-flussen. Den Schlachtschweineverkauf undvor allem die Sortierung hat der Mäster aberselbst in der Hand. Bei der Vermarktungungleichmäßiger Schlachtschweinepartienverliert der Landwirt bares Geld.Alle zwei bis drei Jahre bildet die Schlacht-datenauswertung einen fixen inhaltlichenSchwerpunkt in der Arbeit der Mastarbeits-kreise. Für diese Auswertung werden aus derÖFK- Datenbank (www.oefk.at) die Klassifi-zierungsdaten aller Schlachtungen einesBetriebes herangezogen. Jeder Betrieberhält eine Auswertung über die Gewichts-und Muskelfleischanteil (MFA)-Verteilungseiner Schlachtungen und einen jahreszeit-lichen Verlauf der durchschnittlichenSchlachtgewichte sowie des MFA.Außerdem zeigt die Auswertung, ob im Ein-zelfall ein Zusammenhang zwischenSchlachtgewicht und MFA besteht. Zudemkönnen, soweit Speck- und Fleischmaße vor-handen sind, Rückschlüsse auf die Fütterunggezogen werden. Aufbauend auf diese Aus-wertungen suchen Mäster und Berater Mög-lichkeiten, das Verkaufsmanagement zuoptimieren.Ziel dabei ist über eine gute Sortierung derSchlachtpartien möglichst viele Tiere inner-halb der Gewichtsmaske und dem Idealge-wichtsbereich zu verkaufen und damitAbschläge für über- und untergewichtigeSchweine in Grenzen zu halten.

In Österreich wird ein Großteil der Mast-schweine über die genossenschaftlichenBörsen wie die Schweinebörse in Nieder-österreich vermarktet. Dabei kommt eineeinheitliche Abrechnungsmaske zur Anwen-dung. Europäische Nachbarländer beneidenuns um diese österreichweit gleiche Preis-maske, da zum Beispiel in Deutschland zumeinen verschiedene Klassifizierungssysteme(FOM, AutoFOM) zum Einsatz kommen undgleichzeitig verschiedene Abrechnungsmas-ken verwendet werden, was den Vergleichvon Schlachtabrechnungen schwierigmacht. Abbildungen 1 und 2 zeigen die Kriterienbei der Totvermarktung von Mastschweinenüber die Erzeugerorganisationen in Öster-reich. Möglichst alle Schweine sollten sichim Normgewichtsbereich (82 - 106 kgSchlachtgewicht) befinden.

Die Abbildungen 3 und 4 zeigen am Beispielvon zwei Betrieben, wie sich die Unterschie-de bei der Gewichtssortierung in der Praxisauswirken. Beide Betriebe verkaufen etwa2000 Mastschweine pro Jahr.Bei Betrieb B liegen 8% der verkauften Mast-schweine außerhalb des Normalgewichts-bereiches, während bei Betrieb A rund 60%der Tiere im Idealgewichtsbereich von 87 –96 kg Schlachtgewicht liegen.Die genauere Gewichtssortierung (geringe-re Abschläge) und das Ausnutzen des Ideal-gewichtszuschlages bei Betrieb A bedingen

Mit einem durchdachten Vermarktungsmanagement lassen sich die Erlöse in der Mast steigern. Wie sich mitHilfe der Schlachtdatenanalyse der Schlachterlös verbessern lässt, erklären Lydia Krojnik und JohannSchmutzer vom Beratungsteam Schweinehaltung anhand zweier Beispiele aus der Praxis.

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SchlachtschweinehälftenFoto: Ing. Johann Schmutzer

Abb. 1: Abrechnungsregulativ EZGGut Streitdorf, MFA. Daten: LK-NÖ

Abb. 2: Abrechnungsregulativ EZG Gut Streitdorf, SchlachtgewichtDaten: LK-NÖ

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einen jährlichen Vorteil von rund 1100Euro bei 2000 verkauften Mastschweinengegenüber Betrieb B.Aufgrund der großen Verkaufspartien(durchschnittlich 65 Stück/Partie beiBetrieb A und 82 Stück/Partie bei BetriebB) erzielen beide Betriebe einen Mehrerlösvon 2,85 Euro je verkauftes Mastschwein,der auf die Größe der Mastpartie zurück-zuführen ist.Um das sehr gute Ergebnis des Betriebes Azu erreichen, muss bereits beim Einstallender Ferkel angesetzt werden. Um die Füt-terung optimal anzupassen, werden dieFerkel nach Größe sortiert und in unter-schiedlichen Buchten aufgestallt. Allesechs Wochen wird das augenscheinlichschwerste bzw. leichteste Tier aus jederBucht verwogen und das Gewicht am Rü-cken der Tiere vermerkt. Vor dem erstenVerkaufstermin wird erneut das "augen-scheinlich passende" Tier jeder Buchtgewogen und anschließend alle verkaufs-fähigen Tiere markiert und angemeldet.Noch am Abend der Schlachtung kann derMäster die Schlachtdaten seiner verkauf-ten Tiere in der ÖFK-Datenbank kontrollie-ren und sie daraufhin mit seinem Berateranalysieren.

Mastschweine zu leicht - untergewichtig

Unter 82 kg Schlachtgewicht erfolgt einAbzug vom Basispreis von mindestens0,02 Euro je kg. Die zu leichten Schweinesollten nach einzelbetrieblicher Möglich-keit (Nachmastabteil) noch ca. zweiWochen gemästet werden. Bei sogenann-ten „Nachzüglern“ (Kümmerer, etc.) istaber im Einzelfall die Abgabe im unterge-wichtigen Bereich auch aus Sicht derBetriebshygiene unvermeidbar. Bei sehrguter Gewichtssortierung liegt die Anzahlder zu leicht vermarkteten Schweine untereinem Prozent.

Mastschweine zu schwer - übergewichtig

Der Erlös pro Mastschwein steigt mit demSchlachtgewicht. In der Preismaske gibt esab 106 kg Schlachtgewicht einen Abzugvom Basispreis von ebenfalls mindestens0,02 Euro je kg. Aus wirtschaftlicher Sichtsind die Futterkosten je kg Zuwachsneben dem Abzug für das Übergewicht zuberücksichtigen. Diese setzen sich aus denKosten je kg Futter und der Futterverwer-tung zusammen.

Wie Ergebnisse aus der LVFZ Schwarzenau(Bayern) zeigen, verschlechtert sich dieFutterverwertung mit zunehmendemLebendgewicht. Zudem ist die Futterver-wertung stark abhängig vom Zunahmen-niveau. Bei etwa 700g Tageszunahmen inder Mast liegt die Futterverwertung dem-nach in der Endmast bei über 4 kg Futter(bei 88% TS) je kg Zuwachs. Bei 800 gZunahmenniveau sind es etwa 3,5 kg Fut-ter je kg Zuwachs.

Über eine gute Sortierung der Mastpar-tien können Schweinemäster einen Teildes Schlachtschweineerlöses selbst beein-flussen. Die Schlachtdatenauswertungdurch das Beratungsteam Schweinehal-tung bietet Betrieben ein Werkzeug, umdie Sortierung zu verbessern. Darüber hin-aus zeigt die biologische und ökonomi-sche Auswertung über das Online-Mast-auswertungsprogramm, ob bei den Leis-tungen, bei der Tiergesundheit oder denFutterkosten noch Reserven liegen.

Nähere Informationen zur Schlachtdaten-bzw. Mastauswertung und wie auch Siedas Verkaufsmanagement ihres Betriebesdurchleuchten und verbessern können,erfahren Sie von Lydia Krojnik und JohannSchmutzer unter der Tel: 050 259 23214bzw. 050 259 23215

Ing. Johann Schmutzer Lydia Krojnik

LK-NÖ, Beratung Schweinehaltung

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Onlineabfrage der Klassifizierungsdaten

unter

www.oefk.at

Login: • mit dem vorhandenen Zugang zueAMA (ein fehlender AMA-Pincode kannunter www.eama.at direkt angefordertwerden)• Betriebsnummer sowie AMA-Pincodeeingeben und das Feld „anmelden“ an-klicken• Unter dem Menüpunkt „Schlachtda-ten“ auf der linken Spalte --> alle Liefe-rungen (unabhängige Klassifizierungs-EDV)• Im Feld „Lieferungen“ --> Suche nachbestimmten Schlachtbetrieben, Liefer-zeiträumen möglich, ansonsten werdenalle Lieferungen des Betriebes ange-zeigt

Abb. 3: Schlachtgewichtverteilung Betrieb A. Daten: LK-NÖ

Abb. 4: Schlachtgewichtverteilung Betrieb B. Daten: LK-NÖ

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Warum Kontrollen?

Einerseits sollen sie den Betrieb eventuelleVerbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.Andererseits unterstützen sie das Vertrau-en des Handels als wichtigen Partner derErzeuger und fördern die Glaubwürdigkeitdes einzigen gesetzlichen Qualitätszei-chens für Lebensmittel bei den Konsu-menten.

Wie oft wird kontrolliert?

Das AMA-Gütesiegel Fachgremium Frisch-fleisch hat im Oktober 2013 grundsätzlicheine jährliche Kontrolle aller Schweinehal-ter vorgesehen und sich dabei zu einemrisikobasierten Ansatz bekannt. In derpraktischen Umsetzung richtet sich daherdie Kontrollfrequenz nach den Ergebnis-sen der letzten Routinekontrolle (sieheTabelle). Ein risikobasiertes Bonussystemsoll also die erfolgreiche Arbeit des Betrie-bes honorieren. Es findet auch bei denAbnehmern (Handel, Konsument) großesVerständnis.

Wichtig: Stichprobenartige Kontrollenaußerhalb der Routinekontrollfrequenzwerden darüber hinaus durchgeführt.

Betriebliche Anforderungen bei der Kontrolle

Österreich zählt zu den Vorreitern, wennes um hohe Standards in der tierischenProduktion geht. Denkt man aber z.B. andas Thema Tierwohl, werden zukünftig dieKonsumentenerwartungen aber auch dierechtlichen Anforderungen mehr undmehr Herausforderungen beinhalten.

Die Gütesiegel-Landwirte sind darauf vor-

bereitet: Sie halten nicht nur die gesetz-lichen, sondern freiwillig darüber hinausgehende höhere Auflagen ein. Diese sindin den AMA-Richtlinien definiert.

Wesentlicher Bestandteil jeder Kontrolleist neben der Begehung der Stallungenauch die Prüfung der Dokumentation.

Um im Sinne der Landwirte einen zügigenAblauf der Kontrolle zu ermöglichen, soll-ten daher folgende Unterlagen bereitlie-gen:

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AMA-Gütesiegel Schweinehaltung:Kontrollen als Teil des Qualitätssicherungssystems

Betriebskontrollen, sogenannte Vor-Ort-Kontrollen, sind Teil des Qualitätssicherungssystems. Die Kontrollen imAMA-Gütesiegel-Programm verfolgen mehrere Ziele.

Festlegen der Kontrollfrequenz. Daten: AMA

Kontrollergebnisse der Schweinemastbetriebe von 2011 bis 2013. Daten: AMA

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Allgemeine Dokumente und Unterlagen

• AMA-Gütesiegel-Erzeugervertrag • ausgefüllte, aktuelle AMA-Eigen-

kontrollcheckliste• Bestätigungen der zuletzt besuchten

Schulungen

Futtermittel-Unterlagen

• aktuelle Futtermittel-Negativliste im AMA-Gütesiegel-Programm

• Lieferscheine/Rechnungen zugekaufterFuttermittel*

• Mischprotokolle/Rationsberech-nungen für selbst gemischte Futter-mittel*

• Bestätigung, dass eingesetzte fahrbareMahl- u. Mischanlagen gemäß System pastus+ zugelassen sind*

• Dokumentation über Schadnager- undSchädlingsbefall*

Unterlagen zur Tierkennzeich-nung und Tierherkunft

• Bestandsverzeichnis - schriftlich oder elektronisch

• Liefer-/Viehverkehrsscheine für den Zukauf und Verkauf

Unterlagen für die Tiergesundheit

• Vertrag mit dem Tiergesundheitsdienst(TGD)

• letztes Protokoll der TGD – Betriebs-erhebung

• Belege der Tierkörperverwertung

(Mit * gekennzeichneten Bestätigungenmüssen nur im Bedarfsfall vorliegen)

Kontrolle schafft Vertrauen

Im AMA-Gütesiegelprogramm versuchenwir seit Jahren durch konsequente geziel-te Kontrolle das Vertrauen der Konsumen-ten zu stärken. Die Kontrollen sind unabhängig, unange-meldet und prüfen die strengen Anforde-rungen der AMA-Gütesiegelproduktion.Das neu beschlossene Kontrollsystemsieht mehr Kontrollen auf Betrieben mitAbweichungen vor und belohnt darüberhinaus jene, die die Anforderungen strikteinhalten.

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Eigenkontrollcheckliste. Daten: AMA

Erzeugervertrag. Daten: AMA

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Was machen erfolgreiche Mäster anders?

1. Verlasse nie den Stall mit schlechtemGewissen (ich sollte eigentlich noch von Box14 ein „sitzendes“ Schwein heraus sperren,aber der Maisdrescher ... wartet).

2. Bei jedem Stalldurchgang Viehzeichenstiftund Stallkalender mitnehmen.

3. Nimm dir für neu angekommene Ferkelbesonders Zeit zum Sortieren, Kontrollierenund Stallklimaeinstellen. Ferkel dürfen niefrieren.

4. Belege deine Ställe nicht höher als maxi-mal 0,7 m2 (besser 0,75 m2) pro Mast-schwein.

5. Krankenstall (vornehmer ausgedrückt„Genesungsstall“) für vorzeitig abgesonder-te Schweine vermindern die Ausfälle undspart die eigenen Nerven.

6. Lege großen Wert auf einwandfreie Fut-terkomponenten (CCM, Getreide, Zukauffut-termittel).

7. Fixiere einen Tag in der Woche, wo duRoutinearbeiten konsequent durchführst(vielleicht jeden Samstagvormittag). Folgen-de Tätigkeiten werden ausgeführt:

• Güllestoppeln ziehen• Flüssigfütterung gezielt reinigen

(Abwaschen – Säurezusatz)• Eintragung auf Stallkalender überprüfen

• Einen Blick in den CCM-Silo werfen (Entnahmefräse warten und Silage-qualität überprüfen)

• Verkaufs-, Einstall- und Futterplanung für die kommende Woche durchführen

• Ventilatoren und Thermostate über-prüfen und säubernWICHTIG: Alarmanlage testen (Strom-kreis trennen – AKKU des Gerätes mussHupe mindestens drei Minuten zum Heulen bringen)

• Tränken stichprobenartig kontrollieren

8. Verkotete Tröge sind absolute Fresslustkil-ler, da ein Trogputzen vor jeder Mahlzeitunzumutbar ist. Versuche durch baulicheMaßnahmen dieses Problem in den Griff zubekommen.

9. Infektionsketten kompromisslos trennenund nie übriggebliebene Restpartien mitfrisch eingestallten Ferkeln in einem Abteilmischen (Abteil - Rein Raus oder Betrieb -Rein Raus).

10. Mindestens einmal, besser zweimal täg-lich, die Schweine beim Füttern kontrollie-ren: Das erste Mal vor dem Ausdosieren und daszweite Mal nach dem Füttern, denn zu krän-keln beginnende Schweine erkennt man früh-zeitig daran, dass sie früher abgedrängt wer-den und den Fressplatz frühzeitig verlassen.

Bei den aktuell mageren Renditen in der Schweinemast ist es umso wichtiger, die Produktion gut im Griff zuhaben. Oft sind es oberflächlich betrachtet nur Kleinigkeiten, die es ausmachen, dass die Leistungen passen.Franz Strasser Produktionsberater für Schweinemast an der BSP Wels hat die Arbeitsweise erfolgreicher Mästerin 15 „Gute Regeln für die Schweinemast“ zusammengefasst.

Ing. Franz StrasserABL, Berater LK-OÖ

20 | Management | 1 2014

Schweine in Seitenlage fu�hlen sich wohl. Foto: Strasser

Schweine mit geseundheitlichen Probelmen werden leichtabgedra�ngt. Foto: Strasser

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1 2014 | Management | 21

11. Beachte das Liegeverhalten DeinerSchweine – da erkennst Du genau ob es zuwarm oder kalt ist, oder ob es zieht.

12. Jedes verendete Mastschwein ist eineszu viel. Daher alle Ausfallursachen feststel-len und Maßnahmen setzen!

13. Daten jedes Mastdurchganges auswer-ten (tägliche Zunahmen, Ausfälle, Futter-verbrauch, MFA, Schlachtgewicht).

14. Organisiere dir die Ferkel zum Wieder-einstallen, bevor du die Mastschweine die-ses Stalles verkaufst. Es reichen drei bisvier Leertage zum Reinigen und Desinfi-

zieren - ungewollte Leerzeiten kostenunnötig Geld.

15. Sei kein „Einzelkämpfer“ sondern ver-markte Deine Schweine über VLV, GutStreitdorf oder Styriabrid, denn nur miteinem gebündelten Angebot könnenMästerinteressen vertreten werden.

Gleichzeitig sicherst Du mit dem umfang-reichen Serviceangebot deine Produktionab. (Zahlungsgarantie, Solidarhaftung beiLüftungsausfällen, wichtige Informatio-nen)

Sehen und Hören im Maststall

Trotz fortgeschrittener Technik ist die täg-liche Beobachtung der Tiere für jedenMäster notwendig. Gut wachsendenSchweinen zuzusehen und zu betreuenmacht richtig Freude. Genauso müssenschwächelnde und kränkelnde Tiere früh-zeitig über eine Betreuungspersonerkannt werden. Oft entscheidet dierasche Behandlung über Erfolg.

Merkmal normal auffällig

Liegeverhalten • gleichmäßig verteilt • bequeme Seiten- oder Bauchlage

• eng bei- oder übereinander • entlang der Wände

Temperament, Aufmerksamkeit • lebhaft, aufmerksam, • neugierig, Ferkel spielen

• Schweine stehen abseits oder bleibenliegen, träge

• apathisch, teilnahmslos

Laufverhalten • flitzen durch die Bucht • belasten alle vier Beine gleichmäßig

• lahmen • entlasten ein Bein • ziehen ein Bein nach

Gliedmaßen • Gelenke ohne Schwellung • korrekte Stellung • Klauen gleich groß und geschlossen

• geschwollene Gelenke • Fehlstellungen • Spalten, Risse in den Klauen • lange Klauen

Körperhaltung • gerade Rückenlinie • gekrümmter Rücken • schiefer Kopf

Entwicklungszustand • Gruppe homogen • Lebendgewicht entspricht Alter

• Auseinanderwachsen • einzelne Schweine kümmern

Fressverhalten • laufen bei rationierter Fütterung alle an den Trog

• Trog blank gefressen

• bleiben liegen oder legen sich schnell wieder hin

• Futterreste im Trog

Kot • fest, braun • Schweine und Boden kaum verschmutzt

• dünnbreiig bis dünnflüssig • Schleim- oder Blutbeimengungen • Ferkel und Boden stark verschmutzt

Haare • kurz, enganliegend • matt glänzend

• lang, abstehend • stumpf • haarlose Stellen

Haut • rosa-weiß • glatt, straff

• blass oder gelblich • Krusten, Borken • punktförmige Rötungen • Unterhaut-Blutungen

Nase • Rüsselscheibe matt glänzend, rosa • kein oder wenig klares Sekret

• schleimiges, eitriges oder blutiges Sekret • Nasenkrümmung, Querfalten • Bläschen

Augen • klar, ungetrübt • lebhaft • frei von Sekret

• trüb • Ausfluss; dunkle Sekretspuren, „Tränenrinnen“

• Bindehäute geschwollen, rot Ohren • frei von Krusten

• rosa-weiß • blau-grau verfärbte, angeknabberte,

blutig verkrustete Ohrränder

Atmung • ruhig • pumpend, kurzatmig • Husten, Niesen, Geräusche

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Futterhygiene beeinflusst maß-geblich die Futteraufnahme

Das Schwein hat einen ausgezeichnetenGeruchssinn, es besitzt rund 1000 mal mehrRiechsinnenszellen als der Mensch. Auch derGeschmacksinn ist um 50% besser ausge-prägt. Es ist daher leicht erklärbar, warumSchweine auf schlechte Futterhygiene mitreduzierter Futteraufnahme reagieren. Diese reduzierte Futteraufnahme führt zuLeistungsdepressionen und in ausgeprägterForm zu schweren gesundheitlichen Schä-den. Wie eng der Zusammenhang zwischenFutteraufnahme und Leistung ist zeigt dieGraphik am Beispiel von laktierenden Zucht-sauen. Reduziert sich die Futteraufnahmeum 7% (0,5 kg täglich), so erhöht sich der

Gewichtsverlust in der Säugephase, bei derAnnahme einer konstanten Milchleistung,um bis zu 33 Prozent. Entsprechende Aus-wirkungen auf die Fruchtbarkeit sind zuerwarten.

Futteranalysen bringen Sicherheit

Als wichtige Maßnahme zur Qualitätssiche-rung zählt die Futteranalyse. Die Analyse aufRohnährstoffe und Energie bringt wertvolleInformationen zur Rationsgestaltung, dieUntersuchung auf Mikrobiologie und Fusa-rientoxinen hingegen eine Abschätzungmöglicher Risiken der Futterhygiene. Es gehtdabei immer um das Ziehen einer repräsen-tativen Durchschnittsprobe. Diese ist in denmeisten Fällen nur bei der Ernte durch viele

Die Bedeutung der Futterhygiene für die Welternährung ist enorm. Weltweitverderben jährlich 2 Milliarden Tonnen Getreide, das sind 15% der Welt-getreideernte. In Europa wird der Verderb auf rund 1% geschätzt, haupt-sächlich verursacht durch Getreideschädlinge.

22 | Futterhygiene | 1 2014

Gute Futterhygiene ist der Schlüssel zum Erfolg

© Kybele - Fotolia.com

Ing. Hannes PrillerBeratung Schweineproduktion

BSP Wels, LK-OÖ

Page 23: Vös 14:1

Einzelproben zu gewinnen, bereits einge-lagert meist ein Ding der Unmöglichkeit. In diesem Fall ist die Untersuchung einerfertigen Mischung sinnvoller als die punk-tuelle Entnahme aus einer Getreidesiloan-lage. Das Futtermittellabor der LK NÖ istseit vielen Jahren ein verlässlicher Partnermit einem hohen Qualitätsstandard. Bei der mikrobiologischen Untersuchungwerden die Keimzahlen von Bakterien,Schimmelpilzen und Hefen ermittelt.Zudem erfolgt eine Bestimmung der wich-tigsten Keime, handelt es sich um pro-dukttypische oder verderbanzeigendeTypen. Zusätzlich wird die Futterprobemikroskopisch untersucht. Aus diesen ver-schiedenen Parametern beurteilt dasLabor die Futterqualität und möglicheRisiken und Einsatzmöglichkeiten.

Schäden am Tier durch Mikroorganismen im Futter

Bei schlechter Futterhygiene ist dasImmunsystem des Körper ständig gefor-dert und verbraucht viel Energie, Amino-säuren und Vitamine zur Krankheitsab-wehr. Nährstoffe die für Wachstum, Repro-duktionsleistung oder Milchleistungabgehen.

Mikroorganismen im Futter können durchdie allergene Wirkung der Pilzsporen,durch negative Abbauprodukte, durchEndotoxine, Exotoxine und MykotoxineKrankheiten verursachen.

Pilzsporen haben eine allergene Wirkungbesonders auf die Schleimhäute der Lunge.

Mikroorganismen können beim Abbau vonEiweißstoffen giftige Abbauprodukte bil-den, wie biogene Amine z.B. Histamin u.a.

Ein zusätzliches Gesundheitsrisiko kanndurch Endotoxine verursacht werden. Die-se entstehen beim Zerfall bzw. beimWachstum von gramnegativen Mikroorga-nismen. Endotoxine bilden sich besondersbei Futtererwärmungen (Zwischenlage-rung von feuchtem Getreide und Maisoder Silagen). Auch in den staubförmigenBestandteilen von Futtermitteln (Heu,Stroh, Getreide…) findet man hohe Gehal-te. Scharfes Reinigen bei der Ernte und vordem Vermahlen reduziert auch den Endo-toxingehalt drastisch.

Erhöhtes Risiko der Endotoxinaufnahmebesteht bei Verletzungen im Magen-Darmbereich (Geschwüre…). Gelangen

Endotoxine direkt in den Blutkreislauf istmit erheblichen negativen Auswirkungenzu rechnen, wie Erbrechen, septischerSchock, Kreislaufschäden, Temperaturer-höhung, Entzündungskaskade u.a.Beim Futterverderb können sich auch Exo-toxine bilden. Es handelt sich dabei umgiftige Stoffwechselprodukte von Bakte-rien, besonders von Clostridien u.a. In der Praxis haben aber Mykotoxine diegrößte Bedeutung. Aufgrund der relativintensiven Aufarbeitung dieses Themas inden letzten Jahren wird nicht näher daraufeingegangen.

Erntefrisches Getreide lebt

Erntefrisches Getreide ist besonders inden ersten 8 Wochen anfällig für begin-nenden Verderb. Ursache dafür sind Nach-reifeprozesse. Dabei wandert Feuchtigkeitvom Korn nach außen, das Getreideschwitzt. Dieser Prozess führt zu einemAnstieg von „freiem Wasser“, welches dieEntwicklung von Mikroorganismen för-dert. Dieses freie Wasser spiegelt sich im

AW Wert wieder (=Wasseraktivität). Haltbar ist Getreide bis zu einem AW Wertvon 0,65. Der AW Wert ist „der“ Messwertzur Beurteilung der Lagerfähigkeit. Ein AWWert von 0,65 bedeutet, dass sich im Luft-raum eines Getreidelagers, durch denFeuchtigkeitsaustausch eine relative Luft-feuchtigkeit von 65% bildet. Nachdem erntefrisches Getreide lebt,atmet es auch. Bei der Atmung entstehtaus Kohlenhydrate und Sauerstoff, CO2, Wasser und Wärme. Getreide neigt daherin dieser Phase auch zur Selbsterwär-mung.

Futterhygiene beginnt beimscharfen Reinigen

Ausputz enthält viel abgestorbene Mate-rie, also den optimalen Nährboden fürMikroorganismen. Durch scharfes Reini-gen kann der Keimgehalt im Getreide jenach Ausgangssituation um bis zu 80%reduziert werden. Ausputz enthält meistviel Grünbesatz, was zu einem zusätz-lichen Feuchtigkeitseintrag führt.

1 2014 | Futterhygiene | 23

Tabelle: Lagerfähigkeit von Getreide nach Burghes und Burell 1964, abgewan-delt. Daten: Priller

Graphik: Zusammenhang Futteraufnahme und Gewichtsverlust bei Zuchtsauen(Wurfzuwachs 2,5 kg täglich, 240 kg LG) Daten: Priller

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Der Vorgang der Trocknung und Belüftungwird dadurch stark erschwert, Energie ent-sprechend verschwendet. Ausputz hat zudem ein deutlich anderesFließverhalten und Gewicht als Getreide,es können sich beim Ablauf entsprechen-de Schmutznester bilden. Hier dringt die Luft beim Belüften undTrocknen nur schwer durch, es bilden sichBrutstätten für Mikroorganismen undGetreideschädlingen.

In der Praxis bewähren sich Windsichter-anlagen zum Reinigen sehr gut. Im Gegen-stromprinzip werde alle leichterenBestandteile aus dem Getreide geblasenund über einen Zyklon abgeschieden. DieLeistung des Windsichters muss entspre-chend der Förderleistung angepasst sein.

Lagertemperatur von Getreideist entscheidend

Bereits 1964 definierten Burghes undBurell den Zusammenhang zwischen Tem-peratur, Feuchtigkeit und Lagerfähigkeit.Mikroorganismen entwickeln sich tempe-ratur- und feuchtigkeitsabhängig. Jehöher die Lagertemperatur desto niedri-ger muss die Produktfeuchte eingestelltwerden, oder umgekehrt Getreide ist auchmit 17% Feuchtigkeit durch Kühlung auf10°C über 24 Monate haltbar.

Betrachtet man aber die Entwicklung vonLagerschädlingen, so ist weniger dieFeuchtigkeit sondern vielmehr die Tempe-ratur entscheidend.

Beispielsweise kann die Vermehrung desKornkäfer bei einer Lagertemperatur von12°C effektiv verhindert werden.

Der Kornkäfer kommt unbemerkt und verursacht

horrende Schäden

„Jahrelang kein Problem, plötzlich war erda und viel zu spät bemerkt“, das sind typi-sche Äußerungen von betroffenen Land-wirten. Man erkennt meist erst die Spitzedes Eisbergs, wenn es am Getreidehaufenwächst, dann ist der Schaden meist schonenorm.

Der Kornkäfer zählt wohl zu den gefähr-lichsten Getreideschädlingen, vermehrtsich bei einer Temperatur von über 12°C,fällt bei 5°C in Kältestarre überlebt dabeiaber noch rund 10 Wochen. Aus einemWeibchen entwickeln sich bis zu 250.000Nachkommen jährlich. Bei Temperaturenvon über 40°C tritt der Hitzetot ein.

Ausreichend Belüften schützt

Getreide hat eine geringe Wärmeleitfähig-keit, ohne Belüften dauert es Monate bisder Getreidehaufen auskühlt. Belüftenreduziert das „freie“ Wasser im Getreide inder Nachreifephase, senkt die Temperaturund dadurch auch maßgeblich dieAtmungsverluste. Man geht davon aus,dass Getreide bei einer Lagertemperaturvon 20°C monatlich rund 0,2-0,3% Sub-stanz veratmet, bei Temperaturen von10°C hingegen nur 0,1%. Das sind immer-hin bei 100 t Getreide monatlich um 100-200 kg weniger Verlust.

Bei kühler Außentemperatur kommt eszudem im zu warmen Getreidelager zuKondensation im inneren Randbereich derSiloanlage.

Auch im Flachlager gibt es Möglichkeitenzur Belüftung, mit Wellblechkanälen,Unterflourkanälen u.a. Alternativ kannauch das Umziehen und Reinigen überden Windsichter durchgeführt werden,jedoch mit deutlich geringerem Effekt.

Grundsätze beim Belüften

Beim gängigen Verfahren der Minimalbe-lüftung, sollte Getreide mit maximal 14,5%Feuchtigkeit eingelagert werden. Das Getreide muss schichtweise befülltwerden und das Getreidelager muss ebensein. Bei hohen Erntetemperaturen solldie Belüftung sofort beginnen. In denersten Wochen muss die Temperatur täg-lich überwacht werden.

Die notwendige Belüftungsdauer wirdnach einer Trocknung mit 10 Nächten zu10 Stunden angegeben. Die anschließen-den Intervalle richten sich nach der Tem-peratur im Getreidehaufen und derAußentemperatur. Je schneller das Getrei-de auf unter 12°C gebracht wird, umsobesser. Nach jedem Belüften soll dieZuluftklappe geschlossen werden, damitkeine Luftzirkulation entsteht. Ein Absenken der Temperatur um 10°Cbewirkt auch eine Reduktion der Korn-feuchte um 0,5°C. Zum Beachten ist auch,dass nur Außenluft angesaugt wird, esdarf kein Kurzschluss der Luft entstehen.

Belüftungstabellen helfen bei der Frage,ab welcher rel. Luftfeuchte und Tempera-turdifferenz zwischen Außenluft undGetreide belüftet werden kann, ohne dasses zu einem Feuchtigkeitseintrag kommt.Enthält das eingelagerte Getreide 13%Feuchtigkeit so darf bei einer Temperatur-differenz von 5°C die maximale Luftfeuch-

24 | Futterhygiene | 1 2014

Vorratsschädlinge im Getreide. Bild:REICHMUTH, Ch., 1997: Th. Mann, 20ff Tabelle 1: Belüftungstabelle für Getreide. Daten: Dr. Theimer

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tigkeit 84% betragen, bei einer Tempera-turdifferenz von 8°C wären sogar 100%Luftfeuchtigkeit zulässig.

Als Grundsatz gilt, dass ab einer Tempera-turdifferenz von 5°C und einer rel. Luft-feuchtigkeit von unter 80% Getreideimmer belüftet werden kann.

Technische Voraussetzungenzum Belüften

Die Luftrate sollte rund 15-20m³ je m³Getreide und Stunde betragen. Das Geblä-se sollte je Meter Schütthöhe 350 Pascalleisten, die max. Luftgeschwindigkeit imBelüftungskanal 10m/sec. nicht über-schreiten, im Getreidestapel 0,1- 0,2m.Im Flachlager sollten 3 m Schütthöhenicht überschritten werden, der Abstandder Belüftungsrohre zur Höhe im Verhält-nis 0,6 bis max.0,9 stehen und die Kanal-länge max. 20m betragen.

Notwendige Messgeräte sind ein Luft-feuchtemessgerät mit Thermometer undeine Temperaturmesseinrichtung für dasGetreide. Die Messungen sollten im Ab-stand oder Raster von 3m x 3m durchge-führt werden.

Der richtige Lagerort

Grundsätzlich gelten beim Lagerort fol-gende Grundsätze, möglichst glatte Wän-de, keine Ritzen, Spalten oder Fugen undmöglichst wenig sonstiges Gerümpel inder Umgebung, damit Schadnager keineRückzugsmöglichkeiten haben.

Vor dem Befüllen muss das Lager geleertund gründlich gereinigt werden. Es darf

niemals frisches und altes Getreide ver-mischt werden. Bei deckenlastiger oderHallenlagerung ist eine Dampfsperre bzw.Feuchtigkeitssperre mit PE-Folie notwen-dig. Zusätzlich bei Decklagerung aucheine Wärmedämmung

Chemische Konservierung bei suboptimalen Lagerungs-

bedingungen

Bei allen Lagerungsbedingungen ohneBelüftungsmöglichkeit bietet sich die Säu-rekonservierung mit nichtkorrosiver Warean. Meist wird zur Säure ein Insektizid bei-gemischt, wodurch der perfekte Schutzgegen alle Lagerschädling entsteht. Auchbei der Säurekonservierung sollte dasGetreide vorher gereinigt werden. Vorteil-haft wäre eine Zwischenlagerung derbenetzten Ware bis die Säure eingezogenist, um ein Zusammenklumpen am Endla-ger zu verhindern. Weitere Voraussetzun-gen sind die exakte Bestimmung der Ern-tefeuchtigkeit mit mehrmaliger Messungund die genaue Ausdosierung je nach Pro-duktinformation am Besten mit 10%igemSicherheitszuschlag und einer gutenDurchmischung. Konserviertes und nicht-konserviertes Getreide darf nicht ver-mischt werden.

Laufende Kontrolle des Getreidelagers

Mikrobiologische Aktivität geht immer miteinem Temperaturanstieg einher. Die lau-fende Temperaturmessung ist daher diewichtigste Maßnahme zur Qualitätssiche-rung, in den ersten Wochen täglich, späterbei abgekühlter Ware wöchentlich bis zum2 Wochen Intervall.

Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Die angeführte Tabelle bietet eine Über-sicht über die gängigsten Mitteln zurSchädlingsbekämpfung. Zu beachten ist,dass nicht alle Mittel für die Lagerraumbe-handlung bzw. für das Einmischen insGetreide zugelassen sind. Gerade bei derSäurekonservierung wurde oft das Pro-dukt Actellic 50 zugemischt, es hat aberseine Zulassung verloren. Alternativ bietetsich das Produkt K-Obiol EC 25 an, welchesebenso mit Säure gemischt werden kann,jedoch mit einer anderen Dosierung (Ach-tung Begleittext).

Lagerraumbehandlungen mit Produktenaus Phosphorwasserstoffe sind für denMenschen hochgiftig und dürfen nur vonsachkundigen, zugelassen Schädlingsbe-kämpfern durchgeführt werden.

Fazit

Zusammengefasst bleibt festzuhalten,dass zunehmende Betriebsgrößen undTierzahlen nach höheren Standards beider Qualitätssicherung und beim Risiko-management verlangen.

Für Betriebe mit knappen Arbeitsressour-cen tritt die Bedeutung einer möglichstrunden Produktion besonders in denVordergrund.Die Futterhygiene ist ein Faktor von vielen,der wesentlich die Gesundheit und Leis-tungsbereitschaft beeinflusst. Nutzen wirdie Möglichkeiten, durch die überwiegen-de eigene Produktion unserer Futtermit-tel, hervorragenden Futterqualitäten zuverfüttern.

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Tabelle 2: Mittel zur Schädlingsbekämpfung und –Vorbeuge für Getreidelagerund Getreide. Daten: Tiefenthaller, Köppl, 2013 LKOÖ

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Besonderheit der Ohrmarke

Die elektronische Ohrmarke (Abb. 1)unterscheidet sich rein äußerlich nichtvon der bis jetzt verwendeten, beherbergtaber in ihrem Inneren einen RFID-Chip,der im UHF-Bereich arbeitet (868 MHZ)und mit einem 24-stelligen Code pro-grammiert wird. In diesem Code sind dieLänder- und Bundesländernummer sowiedie LFBIS-Nummer des Herkunftsbetrie-bes und eine laufende Nummer enthalten.Diese laufende Nummer wird im Internet-sauenplaner, der Grundbedingung fürden Einsatz der elektronischen Ohrmarkeist, vor dem Absetzen jedem Ferkel zuge-ordnet.

Nach Anpassungen während der Testserieist die Ohrmarke robust genug, um soauch die speziell beim Schlachtprozess

sehr hohen Belastungen (Brühwasser,Flämmmaschine) unbeschadet überste-hen zu können. Um eine 100% Ableseratezu ermöglichen sind jedoch weitere Opti-mierungsschritte notwendig.

Das Auslesen und die Einbindung derDaten des Chips in die Software amSchlachthof erfolgt vollkommen automa-tisch. Das dazu benötigte technischeEquipment besteht aus speziellen RFID-Leseantennen, die mit einem Reader ver-bunden sind. Dieser verarbeitet die vonden Antennen empfangenen Daten undschickt sie über eine Schnittstelle direkt andie ÖFK-Schlachthofsoftware.

Der Zeitpunkt des Auslesevorganges bzw.der Datenweiterleitung ist ident mit demZeitpunkt des Verwiege- und Klassifizie-rungsprozesses der einzelnen Schlacht-schweine.

Das von der EZG Gut Streitdorf in Zusammenarbeit mit den Firmen SAPRO und ECMAS initiierte Projekt „Elek-tronische Ohrmarke in der Schweinehaltung“, wurde nun österreichweit unter der Koordination des VÖS aus-geweitet. Die Elektronische Ohrmarke soll die Selektion in der Schweinezucht, sowie die Identifikation derEinzeltiere erleichtern. Ebenso soll eine Rückverfolgbarkeit vom Landwirt bis zum Schlachthof abgesichertwerden.

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Projekt elektronische Ohrmarke: Erwei-terung unter VÖS-Schirmherrschaft

© Simone van den Berg - Fotolia.com

Abb. 1: Im weiblichen Teil der Ohrmar-ke (Mitte und Rechts) wird der auf einerKupferfolie integrierte Chip einge-schweißt. Foto: Krapf

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Projektplan

Nach den ersten zufriedenstellendenPilotversuchen in Niederösterreich wurdemit Beginn 2014 das Projekt im Rahmendes VÖS auf ganz Österreich ausgeweitet.In dieser Testphase wurden vor ungefähreineinhalb Jahren 20 Ferkelerzeuger bzw.kombinierte Betriebe mit elektronischenOhrmarken ausgerüstet.

Die Betriebe wurden nach bestimmtenKriterien ausgewählt. Grundbedingungenwaren der Einsatz von 100 % ÖHYB-Gene-tik, Verwendung des Internetsauenplanerssowie Verkauf der Ferkel an Mäster imDirektbezug, deren Schweine wiederumüber die Börse an die Schlachthöfe Dachs-berger und Gantner vermarktet werden.

Seit Beginn dieses Jahres sind auch jeweils1 kombinierter Betrieb aus der Steiermarkund Oberösterreich in das Projekt einge-stiegen. Im Laufe dieses Versuchs wurdendurch ständige Beobachtungen auf denBetrieben selbst, sowie auf den Schlach-thöfen laufend Optimierungen im Herstel-lungs-, Einsatz- und Ausleseprozess vorge-nommen.

Folgende weitere Vorgangsweise istgeplant:

a) Verstärkter Einsatz von elektroni-schen Ohrmarken in der Praxis

b) Nach erfolgreich absolvierter Test-phase verbreiteter Einsatz voneigens für dieses Projekt konstru-ierten mobilen Erfassungs- undEingabegeräten

c) Installation der benötigten Hard-und Software auf den strategischwichtigsten Schlachthöfen

d) Fachliche Begleitung sowie ent-sprechende Auswertung und Auf-bereitung der Daten durch dieÖsterreichische Schweineprüfan-stalt in Streitdorf

Mobile Datenerfassung mit Spezialtablet

Um dem Landwirt die Zuordnung derelektronischen Ohrmarken zu den einzel-nen Ferkeln und ihren Elterntieren zuerleichtern sowie die allgemeine Datener-

fassung fast komplett vom Büro in denStall verlagern zu können, hat die EZG GutStreitdorf mit den Firmen ECMAS undINTELICON ein spezielles mobiles Einga-begerät entwickelt (siehe Foto).Auf der Rückseite eines herkömmlichenTablet-PC’s ist eine spezielle RFID-Leseein-heit angebaut, welche die Chip-Ohrmarkeidentifiziert und die sofortige Weiterverar-beitung über eigens dafür programmierteApps (siehe Screenshots) mit dem Tabletermöglicht. Die Lesereichweite der Antenne ist stufen-los verstellbar, derartige Geräte werden inden nächsten Monaten 10 in der Praxis aufHerz und Nieren getestet.

Zusammenfassung

Durch den Einsatz der elektronischen Ohr-marke wird mit Hilfe der in die Zuchtwert-schätzung einfließenden zusätzlichenFelddaten die Selektion unterstützt und soder Zuchtfortschritt beschleunigt. JederFerkelproduzent bzw. kombinierteBetrieb, der in Zukunft mit der elektroni-schen Ohrmarke arbeitet, bekommt natür-lich auch wertvolle Rückmeldungen fürseinen eigenen Betrieb.

Ing. Robert KrapfProjektkoordinator, EZG Gut Streitdorf

Screenshot 2. Foto: GrafScreenshot 1. Foto: Graf

Eingabegerät für die mobile Datener-fassung. Foto: Krapf

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Neben der gemeinsamen Finanzierung pra-xisrelevanter Forschungsarbeit unterziehensich die Besamungsstationen des FBF aucheinem regelmäßigen externen Qualitätsmo-nitoring.

Überwachung der gesamten Produktionskette

Dabei wird von den Experten des Instituts fürFortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere(IFN) in Schönow bei Berlin der gesamte Pro-zess bei der Spermaproduktion unter dieLupe genommen. Der Schwerpunkt liegt inder Überwachung der kritischen Punkte Bio-sicherheit, Absamung und Spermaverarbei-tung. Gleichzeitig werden stichprobenweiseSpermatuben aus der Produktion genom-men und hinsichtlich der Spermaqualitäts-kriterien Dichte, Motilität, Spermienmengepro Tube und Haltbarkeit nach dem FBF

Standard überprüft. Bei den diesjährigen Sta-tionsbesuchen standen die Optimierung derAbkühlungs- und Verdünnungsschrittesowie die Überprüfung der Hygiene im Laborim Mittelpunkt. Beide Faktoren haben auchEinfluss auf die Haltbarkeit des Spermas.

Praktische Ratschläge

Dr. Martin Schulze vom IFN, der über 30Besamungsstationen im deutschsprachigenRaum jährlich überprüft, gibt auch im Rah-men von Mitarbeiterschulungen wertvollepraktische Ratschläge zur Optimierung derProduktionsabläufe in allen Bereichen derBesamungsstation. Das positive Resümeeseines Österreichbesuches: „Die Hygiene-und Qualitätsstandards der österreichischenBesamungsstationen liegen auf internatio-nalem Spitzenniveau, die durch unser Quali-tätsmonitoring bestätigt werden können.“

28 | Besamungsstationen | 1 2014

Erfolgreiches Qualitätsmoni-toring der BesamungsstationenDie Besamungsstationen Steinhaus (OÖ), Hohenwarth (NÖ) und Gleisdorf (STMK) sind seit einigen Jahren Mit-glied des internationalen Fördervereins Biotechnologieforschung (FBF).

Dr. Peter KnappKoordinator VÖS-Zuchtausschuss

Dr. Martin Schulze und Fr. Karin Rüdiger vom IFM Schönownehmen Stichproben aus der Spermaproduktion und prüfenHygiene, Spermaqualität, Spermienmenge und Haltbarkeit. Foto: Knapp

Das Einhalten einer optimalen Temperaturkurve bei derVerarbeitung des Spermas ist wesentlich für die Haltbar-keit. Foto: Knapp

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Es kann Haus-, Wild- und Warzenschweinejeden Alters, sowie Lederzecken (Ornitho-dorus) infizieren, stellt jedoch keineGefahr für den Menschen oder andereTierarten dar.

Symptome und Infektion der ASP

Afrikanische Schweinepest unterscheidetsich klinisch nicht von der KlassischenSchweinepest. Bei Hausschweinen domi-nieren hohes Fieber, Schwäche, Durchfall,Atembeschwerden, Fressunlust und Haut-verfärbungen, während beim Schwarz-wild eher eine verringerte Fluchtbereits-schaft, Bewegungsunlust und Orien-tierungs losigkeit im Vordergrund stehen.Es tritt vermehrt Fallwild auf, da etwa 95%aller infizierten Wildschweine verenden(Meindl-Böhmer und Blome 2013). AuchAborte können auftreten.

Die Infektion erfolgt direkt über Tierkon-takte oder die Aufnahme von infektiösemMaterial, Schweine können sich jedochauch indirekt durch unbelebte, kontami-nierte Gegenstände anstecken. Die Ver-breitung des Erregers wird durch seinesehr hohe Stabilität in der Umwelt, inFleisch und in Körperflüssigkeiten begüns-tigt. So bleibt das Virus im Blut bei Raum-temperatur etwa 70 Tage lang infektiös,kann sich viele Jahre in gefrorenenSchlachtkörpern und etwa sechs Monatein konserviertem Schinken halten. EineStabilität auch bei extremen pH-Werten(3,9-11,5) und bei Wärme (60°C, 20 Minu-ten) sind beschrieben worden. Als geeig-nete Desinfektionsmittel gelten NaOH,Formalin und Phenol.

Aufgrund der Haltbarkeit des Virus inFleisch- und Wurstwaren wird befürchtet,dass Personen aus infizierten Gebieten Tei-le ihrer aus dem Heimatland mitgebrach-ten Verpflegung so entsorgen, dass sie für

Schweine erreichbar sind (Mülleimer imWald, an Parkplätzen) und so die Krankheitin zuvor freie Gebiete eingeschleppt wer-den könnte.

Verbreitung der ASP

Die Erkrankung wurde 1921 in Kenia nach-gewiesen und gilt in Gebieten in Afrikasüdlich der Sahara als endemisch (Calla-way 2012). Latente Virusträger sind hiervor allem Warzenschweine und Lederze-cken. 1957 trat ASP in Portugal auf, dannspäter in Spanien, Frankreich, Italien, aufMalta, in Belgien und den Niederlanden.Als Hauptursachen für eine Verbreitungdes Virus zwischen verschiedenen Regio-nen wurden Speiseabfälle von Schiffenund Flugzeugen verantwortlich gemacht.In den 1980er Jahren galten auch Cuba,Brasilien, die Dominikanische Republikund Haiti als infiziert, das Virus wurde dortaber ebenso wie in den Europäischen

1 2014 | Schweinepest | 29

Die anzeigepflichtige Afrikanische Schweinepest hat Ende Jänner Litauen und vor wenigen Wochen nun auchPolen erreicht und Behörden und Schweinehalter sind in Alarmbereitschaft. Die Erkrankung wird durch dasVirus der Afrikanischen Schweinepest (ASP-Virus) ausgelöst, das zur Familie der Asfarviridae gehört und einelipidhaltige Hülle besitzt.

Univ.Prof. Dr. Isabel Hennig-PaukaVetmed Uni Wien

© zolastro - Fotolia.com

Afrikanische Schweinepest – eine reale Bedrohung

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Gebieten - mit Ausnahme von Sardinien -erfolgreich bekämpft. Auf Sardinien ist dieErkrankung seit 1978 endemisch. DasVirus hält sich hier in Schweinen, die alshalbwild angesehen werden können undbei denen sich Bekämpfungsmaßnahmenals äußerst schwierig herausstellen. Einenbesonderen Risikofaktor für die Übertra-gung stellt seit jeher der Tourismus dar.Seit 2007 kommt es ausgehend von Geor-gien in der Kaukasusregion zu Ausbrü-chen, seit 2013 in Russland und Weißruss-land, wo zuletzt Ausbrüche in Haus-schweinebeständen 40 km vor der Litaui-schen Grenze auftraten. ViruspositiveWildschweine wurden in den letztenWochen in Litauen entdeckt. Hauptgefah-renquellen für eine Weiterverbreitung desErregers sind die Verschleppung durchTransportfahrzeuge, illegal importierteLebensmittel tierischen Ursprungs, Wan-derungsbewegungen von infiziertemSchwarzwild und Jagdtourismus.

Nach Einschätzung von Experten ist eineWeiterverbreitung des Erregers entwederüber eine nördliche Ausbreitungsroute(Weißrussland, Baltikum, Polen, Deutsch-land), bzw. eine südliche Route (Ukraine,Rumänien, Österreich) nicht ausgeschlos-sen. Vor allem die unzureichendenBekämpfungsmaßnahmen gegenüber derSchwarzwildverbreitung in Weißrusslandstellen einen Risikofaktor da. EineBekämpfung des ASP-Virus beim Schwarz-wild erscheint derzeit nicht möglich, da –anders als gegen die Klassische Schweine-pest- kein Impfstoff existiert und auf langeSicht auch nicht in Aussicht ist. Eine allei-nige Fallwildbeseitigung mit Beprobungreicht zur Eindämmung der Virusverbrei-tung nicht aus. Hausschweine beständesollten abgeschirmt werden (verstärkteBiosicherheits maßnahmen) und alle

Bevölkerungsanteile müssen über dieBedeutung von Hygienemaßnahmen unddie ordnungsgemäße Entsorgung vonAbfällen aufgeklärt werden.In Österreich ist Untersuchungsmaterialnach Absprache mit den Tierärzten undamtlichen Tierärzten an die AGES-Institutfür veterinärmedizinische Untersuchun-gen in Mödling zu geben.

Wichtigste Maßnahmen in der Europäi-schen Union zur Abwehr der Seuche sinddas Verbot der Einfuhr von lebendenSchweinen und Schweinefleischerzeug-nissen aus den betroffenen Staaten, ver-stärkte Personengepäckkontrollen, Pro-bentestung auf ASP in Gebieten, die fürdie Klassische Schweinepest positiv sind,und möglicherweise auch ein Versuch desZurückdrängens von Wildschweinendurch Repellentien. Außerdem besteht dieVerpflichtung, Transportfahrzeuge, die ausbetroffenen Gebieten kommen, zu reini-gen und zu desinfizieren und dieses zudokumentieren (KOM 5.8.2013,2013/426/EU). Dies gestaltet sich vorallem in den kalten Wintermonatenschwierig.

Erforschung des ASP-Virus

Experimentelle Arbeiten zur Erforschungdes ASP-Virus werden aufgrund der nöti-gen hohen Sicherheiststufe nur an eini-gen, wenigen Forschungsstätten in Euro-pa durchgeführt. Im Friedrich-Löffler-Insti-tut auf der Insel Riems werden anhandexperimenteller Infektionen die Eigen-schaften des Erreger untersucht. Es konn-te gezeigt werden, dass sich bei sehr nie-drigen Infektionsdosen vor allemgeschwächte Tiere anstecken, die dannspäter weitere Tiere infizieren können, so

dass ein Viruseintrag nicht immer gleichoffensichtlich seuchenhaft erfolgt. Ausge-hend von einem Einzeltier kann esgeschätzt etwa zwei Wochen dauern, bisein Bestand als verdächtig erkannt wird,da die unspezifischen Symptome undSekundärinfektionen das Krankheitsbildder ASP verschleiern (Blome und Beer,2014).

Beim Krankheitsverlauf nach einer experi-mentellen Infektion zeigten die Tierebereits am dritten Tag nach der Infektionhohes Fieber (>41°C), ab dem 5. Tag danneine verminderte Futteraufnahme, Abge-schlagenheit, erhöhte Atemfrequenz,Durchfall und Lidbindehautentzündun-gen. Ab dem 6. Tag nach Infektion tratenBlauverfärbungen an der Körperperiphe-rie auf, sobald sich die Tiere aufregten, abdem 8. Tag konnten zentralnervöse Krank-heitserscheinungen, wie Ataxien, späterauch Ruderbewegungen und Somnolenzbeobachtet werden. Die Tiere verendetenzwischen dem 6. und 10. Tag nach derInfektion (Versuchsbeschreibung nachAussagen von Sandra Blohme, FLI Riems,Deutschland).

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweine-pest zieht die unverzügliche Tötung undunschädliche Beseitigung betroffenerHausschweinebestände nach sich. In dendann einzurichtenden Sperr- und Überwa-chungsgebieten kommt der Handel mitSchweinen und Schweinefleischproduk-ten zum Erliegen.

Für weitere Informationen besuchen siebitte die Homepage der AGEShttp://www.ages.at/ages/gesundheit/tier/afrikanische-schweinepest/

Autorin:Univ.Prof. Dr. Isabel Hennig-PaukaLeitung der Schweineklinik, Vetmed UniWien

Referenzen:Blome S., Beer, M. (2013): AfrikanischeSchweinepest - eine hochgefährliche Tier-seuche auf dem Vormarsch. Berichte aus derForschung/ASP. FoRep 2/2013

Calaway, E. (2012): Pig fever sweeps acrossRussia. Nature, 488, 565-566.

Meindl-Bömer, A., Blome, S. (2013): Afrikani-sche Schweinepest-Dunkle Wolken am Hori-zont. Jägermagazin 4, 42-45.

Weitere Literatur bei der Verfasserin.

30 | Schweinepest | 1 2014

Die Erkrankung ist auf Basis klinischer Symptome nicht von der KlassischenSchweinepest und anderen schweren Krankheitsverläufen zu unterscheiden.Foto: FLI

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Was unternimmt die Interessen-vertretung im Hinblick auf den

ASP-Ausbruch in Litauen und Polen?

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ent-wicklungen ist es vorerst erforderlich, dieAufklärungsarbeit zu dieser gefährlichenTierseuche zu verstärken, um die Perso-nenkreise, die beruflich, gewerblich oderauch hobbymäßig mit lebenden Schwei-nen, Schweinefleisch bzw. Schweine-fleischerzeugnissen oder –zubereitungenoder mit Wildschweinen umgehen, zusensibilisieren.

Was müssen die Landwirte inBezug auf die ASP beachten?

Wie generell bei der Seuchenvorsorge istauch bei der ASP größtes Augenmerk aufdie allgemeinen Biosicherheitsmaßnah-men in schweinehaltenden Betrieben zulegen. Dazu gehören Vorsichtsmaßnah-men beim Personen-, Waren- und Tierver-kehr in den Betrieben, die Verwendungbetriebseigener Schutzkleidung, wennbetriebsfremde Personen den Stall betre-ten, sowie die Reinigung und Desinfek-tion der Transportfahrzeuge. Die Organi-sation und Logistik der Abholung verend-eter Tiere vom Hof durch Tierkörperver-wertungen ist von ganz besonderer Be-

deutung. Bei Freilandhaltung von Haus-schweinen muss ein möglicher Kontaktdieser Tiere mit Wildschweinen unbe-dingt verhindert werden. Sollten gehäuf-te Krankheits- und Todesfälle im Bestandauftreten, die nicht klar einer anderenErkrankung zugeordnet werden können,muss sofort der Betreuungstierarzt zuge-zogen werden.

Was fordert die Interessenver-tretung, um das Risiko der Ein-

schleppung in Österreich sogering als möglich zu halten?

Es gilt alles zu unternehmen, um eine wei-tere Ausbreitung der ASP innerhalb derEU zu verhindern. Eine europaweit abge-stimmte Vorgehensweise aller Veterinär-verwaltungen der Mitgliedsländer unter-einander und mit den Behörden in Russ-land und Weißrussland ist ein Gebot derStunde. Gemeinsam ist an effizientenMaßnahmen zur Unterbrechung dermöglichen Infektionswege zu arbeiten.Das große Risiko der weiteren Verschlep-pung der ASP nach Westen durch dasSchwarzwild muss von allen Beteiligtenernst genommen werden. Dies bedarfauch einer engen Abstimmung mit derJägerschaft, die aufgerufen wird, ein ver-mehrtes Auftreten von gefallenemSchwarzwild der zuständigen Behörde zumelden und entsprechende Proben amt-

lich abklären zu lassen. Nach eventuellenJagdausflügen in die derzeit betroffenenRegionen sind die notwendigen Hygiene-maßnahmen bei Gerätschaften undBekleidung vorzunehmen. Aufklärungsar-beit ist auch bei Reisenden und LKW-Fah-rern, die in das Baltikum reisen, zu leisten.Es dürfen keine Lebensmittel von dortmitgenommen und bei uns weggeworfenwerden. So könnten zum Beispiel aufAutobahnraststätten entsorgte Fleisch-und Wurstwaren zur Infektion heimischerWildschweine führen, die solche Müllei-mer plündern.

Das Krisenmanagement der Veterinärver-waltungen in den Ländern der EU undsomit auch in Österreich ist gerade jetztzu hinterfragen, zu analysieren und wennnotwendig auch anzupassen, um einekonsequente Tierseuchenprophylaxeaber auch eine rasche Tierseuchenbe-kämpfung unter den gegebenen Umstän-den gewährleisten zu können. Es mussvon allen Beteiligten ständig hinterfragtwerden, ob die Vorbereitungen ausrei-chend sind. Dies um so mehr, wenn manweiß mit welch enormen wirtschaftlichenSchäden die Tierhalter und die gesamtenachgelagerte Wirtschaft beim Ausbruchder ASP zu rechnen hätte.

DI Johann StinglmayrKoordinator Ausschuss Recht & Politik

1 2014 | Schweinepest | 31

Foto

: FLI

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Wie genial ist regional?

Unsere Lebensmittel stehen immer undüberall zur Verfügung – egal zu welcherJahreszeit und aus welchem Erdteil siekommen. Doch geht es auch anders?Kann man sich ausschließlich mit Produk-ten ernähren, die direkt vor meinerHaustüre wachsen?

Ich wollte dieser Frage auf den Grundgehen und startete einen Selbstversuch!Ich wollte eine Woche lang wirklich nurdas essen, was bei uns wächst und produ-ziert wird – und zwar im Umkreis von 50km. Das bedeutet: Es gab keine importier-ten Genüsse wie Kaffee oder Schokolade,keine E-Nummern, keine exotischenGewürze oder Früchte.

Einkaufen nach Saison

Schon seit Jahren frage ich mich, warumessen wir im Winter Früchte aus Übersee,die zuerst tausende Kilometer transpor-tiert werden und dann ohnehin nachnichts schmecken? Alleine wenn man einKilo eingeflogene Trauben aus Chile imWinter isst, werden damit über 7 kg CO2

verursacht! Wenn wir also über Klimawan-del sprechen und konkret CO2 einsparen

wollen, dann müssen wir vor allem eines:Unsere Ernährung und das Einkaufsver-halten ändern.

Mein eigenes Experiment

Zuerst einmal muss ich vorausschicken:für meinen Versuch wählte ich die best-möglichen Voraussetzungen. Der Zei-traum war lediglich mit sieben Tagenanberaumt und das im Weinviertel mittenim Sommer, wenn alles rundherumwächst und gedeiht. Trotzdem war derSelbstversuch doch eine echte Herausfor-derung, der nicht nur ich mich stellenwollte. Denn offenbar fanden viele in mei-nem Bekanntenkreis meine Erzählungenüber das Selbstexperiment so spannend,dass sie unbedingt mitmachen wollten!Und nicht nur das!

Auch das Land Niederösterreich beteiligtesich und überlegt nun als Konsequenz,wie man regionale Versorgungsstrukturennoch besser fördern kann. Damit habe ichalso bereits das erreicht, was am wichtig-sten ist: Aufmerksamkeit. Diese Bewusst-seinsmachung stärkt schließlich auch dielokale und regionale Wirtschaft.

Eine Woche ausschließlich regionale Lebensmittel essen – funktioniertdas? Ein Selbstexperiment sollte die Antwort geben – mit über-raschenden Ergebnissen!

MONIKA LANGTHALER

ist geschäftsführende Gesellschafterinder Beratungsfirma brainbows Informa-tionsmanagement GmbH. Das Unter-nehmen, das sie gemeinsam mit ihremGeschäftspartner Christian Nohel 2000gegründet hat, ist spezialisiert auf dieBereiche Energie & Klimaschutz, Nach-haltigkeit, strategische Beratung sowieEvents und Stakeholderkommunikation. Zuvor war sie von 1990 bis 1999 Natio-nalratsabgeordnete.

32 | Regionalität | 1 2014

Monika Langthaler mit ihren regionalen Produzenten, Fleischhauer ReinhardHiess und Bäcker Philipp Stoiber. Foto: © www.sebastianfreiler.com

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Anleitung zur Regionalität

Unbedingt notwendig ist eine gute Vorbe-reitung, da man wohl sonst eher eineFasten- denn eine Regional-Woche absol-viert. Welche Lebensmittel sind für michunbedingt notwendig? Was brauche ichfürs Frühstück, welche Lebensmittel sindfürs Kochen unverzichtbar? Diese Fragenmüssen unbedingt vorab geklärt sein!

Es geht um die Wurst!

Brot, Butter, Käse, Gemüse, Milch - allesProdukte, die ansonsten auf dem Speise-plan ganz selbstverständlich sind. Dochfunktioniert das auch mit dem regionalenAnspruch? Nie habe ich mehr über meineRegion, die Bauern und Selbstvermarkterund die zum Teil unglaublich engagiertenkleinen Produktionsbetriebe gelernt wiein diesen sieben Tagen! Mein Fleischhauerim Ort, Reinhard Hiess, führt ein Familien-und Traditionsunternehmen in vierterGeneration. Schon bisher wusste ich, dassseine Produkte ehrlich und regional sind.Trotzdem - damit ich bei meinem Regio-nal-Experiment seine Wurst wirklich essenkonnte, musste er mir eine Spezialanferti-gung machen. Der Kochschinken wurdesogar mit Sägespänen aus der Umgebunggeräuchert.

Kulinarische Entdeckungen

Leicht war es für mich mit dem Brot: Wasfür ein Glück, dass das zertifizierte Wein-viertler Brot garantiert nur aus regionalemRoggen- und Weizenmehl, Sauerteig, Salz,Hefe und Wasser besteht. Sicherheitshal-ber habe ich alles trotzdem genau mitdem jungen, engagierten Bäcker PhilippStoiber aus Laa überprüft, sogar die kleineMühle, aus der das dafür verwendete Mehlkommt, habe ich besucht. Gemüse, Eier,Milch - das war ebenfalls einfach undgleich beim Bauern ums Eck zu bekom-men. Käse, Topfen, Molke und herrlicheButter bekam ich allerdings erst 20 kmentfernt aus Oberndorf bei Wolkersdorfbei der Familie Rögner.

Öl war ebenfalls kein Problem, doch beimEssig brauchte es schon mehr Recherche.Schließlich fand ich etwas ganz Besonde-res: Weinviertler Kiwi-Essig und Himbeer-Essig - beides zwar teuer, aber nicht nurregional, sondern sehr schmackhaft. UnserSpeiseplan für diese Woche wurde dann

noch von den lokalen Jägern abgerundet,die uns mit Spezialitäten vom Wild-schwein und Reh versorgten.

Möglich, aber zeitaufwendig

Fazit meines Selbstversuchs: ich konntewunderbar essen und hatte nicht dasGefühl, auf etwas verzichten zu müssen.Selbst meine geliebte Tasse Kaffee amMorgen ging mir nach einigen Tagen nichtmehr ab. Nur: es braucht für alles viel mehrZeit. Zeit, die Produkte zu finden und

abzuholen, vor allem aber Zeit, alles selbstzu kochen. Denn Fertiggerichte und auchRestaurants waren in dieser Phase tabu.

Aber wirklich schwierig ist das Ganze mitKindern durchzuziehen: Eis, Schokolade,die vielen bunten Verführungen, die dieKleinen aus dem Supermarkt und der Wer-bung schon mit vier Jahren nachplappernkönnen. Da braucht man nicht nurGeduld, sondern viel Überredungskunst!Für mich persönlich war das die größteHerausforderung!

1 2014 | Kennzeichnungsverordnung | 33

Beim Essen gibt es zwei Trends: Immerweniger Menschen schwingen regelmä-ßig den Kochlöffel. Besonders denFleischhunger stillen die Österreichergerne auswärts. Mehr als die Hälfte allerFleischmahlzeiten werden bereits außerHaus eingenommen. Der Beliebtheit vonKochshows tut dies freilich keinenAbbruch. Nur: Das Bewusstsein für Qua-lität und Herkunft steigt. Wer nicht selbereinkauft und zubereitet, will oft umsomehr wissen, was er isst. Zu Recht.

Auch die EU-Politik will mehr Transparenzbei der Kennzeichnung: Schon bisherwaren Frischfleisch von Rind und Kalbmit einem sogenannten ‚Place of Far-ming’-Label versehen. Die Kennzeich-nung gilt im Sinne von geboren, gemäs-tet und geschlachtet im jeweiligen Land.Laut Neuregelung der EU-Verbraucherin-formation sollen ab Dezember 2014 auchdie Fleischsorten Schwein, Schaf, Ziegeund Geflügel eine Herkunftskennzeich-nung ausweisen.

Trend zu mehr Regionalität

Damit kommen wir zum zweiten Trend:Der Appetit auf Regionalität steigt. DieKonsumenten wollen wissen, wo ihrLieblingsschnitzel herkommt, dahermüssen europäische Produkte entspre-chend gekennzeichnet sein. Ich setzemich für eine verpflichtende Angabe desGeburts-, Mast- und Schlachtorts ein.Parallel dazu müssen wir berücksichti-gen, dass die Kennzeichnungsvorgabenauch für die Betriebe umsetzbar undwirtschaftlich sind.

Die Frischfleisch-Kennzeichnung ist einMuss. Geht aber zu wenig weit: Geburts-ort, Mastort und Schlachtort gehörennämlich auch bei Fleisch gekennzeich-net, das verarbeitet ist oder nur einBestandteil eines Fertiggerichts ist. Auchwenn die eigene Küche immer öfter kaltbleibt. Umso nachgefragter sind plötzlichInfos darüber, was uns der Wirt auf denTeller legt. Wir brauchen neue, EU-weiteinheitliche Herkunftsangaben entlangder gesamten Handels- und Verarbei-tungskette. Das bezieht den Gastro-Sek-tor und die heiße Theke im Supermarktmit ein. Konsumenten, die heimisch kau-fen und essen wollen und den regionalenProduzenten treu sein wollen, muss manauch eine echte Chance dazu geben.Nicht irreführender Etikettenschwindel,sondern klare Herkunftsangaben sinddas Gebot der Stunde. Kontrollierte Her-kunft ist eben appetitlicher!

Appetit auf Herkunftskennzeichnung

Elisabeth KöstingerAbgeordnete zum EU-Parlament

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Zubereitung

Faschiertes und das in Wasser eingeweichte,gut ausgedrückte Toastbrot in eine Schüsselgeben. Eier, Gewürze, gehackte Kräuter,Knoblauch und Brösel dazugeben. Die Zuta-ten locker miteinander verrühren. Fein geschnittene Zwiebel in heißen Fettgoldbraun rösten, abkühlen lassen unddazugeben. Kleinwürfelig geschnittenes,blanchiertes Gemüse mit dem Faschiertenvermischen. Blätterteig auf ein bemehltesBrett legen. Fleisch-Gemüsemasse zu einerRolle formen, auf den Blätterteig legen undeinrollen. Die Enden einschlagen und gut andrücken.Strudel auf ein mit Öl bestrichenes Blechlegen, mit den verquirlten Eidotter dünnbestreichen und mehrmals einstechen. DenStrudel im vorgeheizten Backrohr bei ca.220°C 10 Minuten und weitere 30 Minutenbei 109°C goldbraun backen. Für die Joghurt-Kräuter-Sauce das Joghurtmit Zitronensaft, Salz, weißem Pfeffer undeiner Prise Zucker abschmecken und feingehackte Kräuter unterrühren.

34 | Rezept & Rätsel | 1 2014

Rezept-Tipp

Fleisch-GemüsestrudelZutaten für 4 Portionen

70 dag Faschiertes 4 Scheiben Toastbrot 3 Eier 6 dag Brösel 1 Zwiebel 3 Knoblauchzehen Salz und Pfeffer 2 EL Kräuter (Majoran, Petersilie) 20 dag Gemüse (Mais, Erbsen, Karotten,Kohlrabi,…) 1 Pkg. Blätterteig Fett oder Öl 1 Dotter (zum Bestreichen)

Joghurt-Kräuter-Sauce 1 Becher Joghurt 2 EL Zitronensaft Salz, weißer Pfeffer Zucker 1 Bund Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Kerbel,…)

Foto

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A

... im VÖS Rätsel-Stall

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1 2014 | Berichte | 35

Wechsel an der Spitzeder Landwirtschafts-kammer Österreich

Bundesminister Rupprechter gratu-liert Schultes, Dank an Wlodkowski.

Bundesminister Andrä Rupprechtergratuliert Hermann Schultes zur Wahlzum neuen Präsidenten der Landwirt-schaftskammer Österreich. Schulteswurde am 27.02.2014 einstimmig vonder Vollversammlung der Landwirt-schaftskammer gewählt. Er löst damitGerhard Wlodkowski ab, der sich nacherfolgreichen Jahren an der Spitze derKammer aus der aktiven Politik zurück-zieht.Rupprechter: „Hermann Schultes ist mitSicherheit der richtige Mann für dieseverantwortungsvolle Position. Er ver-fügt über außergewöhnliche Erfahrungund Expertise. Gleichzeitig möchte ichGerhard Wlodkowski für seinen lang-jährigen Einsatz und seine großen Ver-dienste für die österreichische Land-wirtschaft danken.“

(27.02.2014, PresseaussendungLebensministerium)

Grüner Bericht zeigtEinkommensverluste

durch Wetter-katastrophen

Schultes: Verstärkter Schutz der bäuer-lichen Betriebe notwendiger denn je.

Der Grüne Bericht (http://www.gruener-bericht.at/) mit den landwirtschaftlichenDaten für 2012 zeigt auf, wie Wetterrisi-ken auf die landwirtschaftlichen Einkom-men durchschlagen. Extreme wie Dürre,Starkregen, Hagel, Sturm und Hochwas-ser hatten in den vergangenen beidenJahren schmerzliche Ertragsverluste fürdie heimische Landwirtschaft zur Folge.

Gedämpft werden diese durch die Flä-chenprämien aus der europäischenMarktordnung und die Ausgleichszah-lungen.

„Mit der Umstellung auf die neue Perio-de der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)geht auch eine Verlagerung der Aus-gleichszahlungen von produktionsinten-siven zu extensiveren Betrieben einher.Das macht jene Höfe, an denen der größ-

te Teil der Marktversorgung hängt, ver-wundbarer, weil nun sowohl wetter- alsauch marktbedingte Schwankungensofort auf die bäuerlichen Einnahmendurchschlagen und kräftige Einbußenverursachen“, betonte ÖVP-Abgeordne-ter Hermann Schultes heute anlässlichder Diskussion zum Grünen Bericht imNationalrat. (AIZ.info)

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