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Visions16

Date post: 28-Mar-2016
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m:cn visions – Ausgabe 16
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Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche 16/Mai 2012 Schutzgebühr 5,– EUR www.mcon-visions.de WISSEN WIE LERNEN WIR? Warum Emotionen und Bewegung schlau machen – Deutschlands bekanntester Hirnforscher Manfred Spitzer. MARKT Weiterbildung mit Spaß und Erfolg – Wie gute Trainer Mitarbeiter motivieren. LIVEKOMMUNIKATION Multisensorisches Marketing – Wie unsere Sinne beim Erinnern helfen. SCHLUSSPUNKT „Warum ist der Himmel blau?“ – Moderatorin Shary Reeves über Wissenssendungen für Kinder.
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Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche 16/Mai 2012 Schutzgebühr 5,– EUR www.mcon-visions.de

WISSEN WIE LERNEN WIR? Warum Emotionen und Bewegung schlau machen – Deutschlands bekanntester Hirnforscher Manfred Spitzer. MARKT Weiterbildung mit Spaß und Erfolg – Wie gute Trainer Mitarbeiter motivieren. LIVEKOMMUNIKATION Multisensorisches Marketing – Wie unsere Sinne beim Erinnern helfen. SCHLUSSPUNKT „Warum ist der Himmel blau?“ – Moderatorin

Shary Reeves über Wissenssendungen für Kinder.

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m:con. Know-how to realise your vision.

Profitieren Sie von unserem Partnernetzwerk aus Gastro-nomie, Hotellerie, Handel und Kultur. Gemeinsam bieten wir exklusive Serviceleistungen und echten Mehrwert für Sie, Ihre Kunden und Ihre Gäste. Sie konzentrieren sich auf Ihre Veranstaltungen, wir sorgen mit unserer Serviceoffensive dafür, dass sich Ihre VIPs, Referenten, Teilnehmer und Besucher wohlfühlen. m:con ist außerdem Ihr zuverlässiger Partner, von der Konzeption über die Organisation bis zur Dokumentation, ob im Congress Center Rosengarten in Mannheim, in ganz Deutschland oder Europa.

For more information, contact:

www.mcon-mannheim.de

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Michel MaugéGeschäftsführer m:con Mannheim und Honorarkonsul der Republik Frankreich

Ihr

Michel Maugé

Neues entdeckenDer Wesens-Kern

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

der Kern unseres Geschäfts ist Know-how. Das Wissen, wie es geht, das Wissen, das vermittelt wird. Technik spielt eine Rolle. Aber insbesondere die Inszenierung und die Welt, die es braucht, um Menschen zu begeistern. Die Balance muss stimmen.

Rational und Emotional. Faktisch, technisch und spannend muss es sein. Dann lässt sich Neues entdecken.

Unsere neue Botschaft ist darum genau darauf ausgerichtet: „Know-how to realise your vision“. Eine Botschaft, die in ihrer Klarheit ohne Umwege vermittelt, was Kunden von uns erwarten dürfen.

Manchmal werde ich gefragt, warum ich so rigoros und direkt auf Fragen und Sachstände anworte. Da solle ich doch erst mal drüber nachdenken ... wird mir dann gesagt.

Meine Antwort ist oft genauso einfach wie schnell: „Ich habe dreißig Jahre darüber nachgedacht, was ich Ihnen aus der Erfahrung raten kann und wie es zu entscheiden ist“. Das ist Wissensmanagment im besten Sinne: Erfahrung plus Fachwissen plus die Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken und Lesen dieser „Wissensausgabe“ derm:convisions. Zwischen Psychologie und Philosophie passt noch immer ein wenigNeurobiologie, um den schwarzen Kasten der Informationsverarbeitung zu ergründen,zu entdecken und aus Verstehen Begreifen werden zu lassen.

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Mai 2012 Standpunkt

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Bibliotheken sterben auch im Internetzeitalter nicht aus: Der Neubau der Stuttgarter Staats- bibliothek wurde erst kürzlich im Oktober 2011 eröffnet.

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Das m:con-Magazin für die Kongress-Branchem:convisions

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Mai 2012 Inhalt

StandpunktDer Wesens-KernVorwort von Michel Maugé 03

WISSENBildung als StandortfaktorEin Bewusstsein für Bildung und lebenslanges Lernen muss erst noch geschaffen werden. 09

Raus aus dem ElfenbeinturmWarum ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft so wichtig? Ein Interview mit Professor Gerold Wefer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses von „Wissenschaft im Dialog“. 11

Angriff auf die Synapsen oder was unser Gehirn beim Lernen machtDer renommierte Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer über die aktuellen Forschungsergebnisse. 13

„Kongresse sind ein bedeutender Teil unseres Bildungswesens“Wissensvermittlung – ein Thema, mit dem sich PCOs befassen müssen, um sich in Zunkunft zu behaupten, ist Michel Maugé, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH, überzeugt. 17

MARKTNeue Konzepte für effektive WeiterbildungWissensvermittlung in der Praxis: Ob jung oder alt, ob Schüler oder Arbeitnehmer – an kontinuierlicher Aus-, Fort- und Weiterbildung führt kein Weg mehr vorbei. 21

Weiterbildung mit Spaß und ErfolgWie gute Trainer Wissen nachhaltig vermitteln und die Mitarbeiter zum Lernen motivieren. 22

Tipps und Tricks direkt vom HerstellerTechnische Produkte und Software werden immer komplexer, entsprechend steigt der Bedarf an Produktschulungen. Davon profitieren Kunden genauso wie Unternehmen. 25

Neue Dimensionen des Lernens: der Blick in „virtuelle Realitäten“Täuschend echt, doch ohne Folgen: Ob angehende Augenärzte oder künftige Förster – moderne Computertechniken eröffnen vielfältige Möglichkeiten, ohne Risiken zu üben. 29

„Explore Science“ – wissenschaftliche ErlebnistageJunge Menschen für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik zu begeistern, das ist ein wesentliches Ziel der Klaus Tschira Stiftung. Ein Interview mit der Geschäftsführerin Beate Spiegel. 31

Mitmach-Experimente für alle GenerationenTrockenes Wissen spannend vermitteln, hierin sind Museumspädagogen wegweisend. Ein Beispiel ist „Elementa 3“ im Mannheimer TECHNOSEUM – Lernen durch Anfassen. 33

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Zusatznutzen online. Der Visions-Webcode führt Sie direkt zu unserem Zusatzangebot im Internet. Einfach Onlinemagazin www.mcon-visions.de besuchen, Webcode des Artikels eingeben und Videopodcast ansehen. Zusatznutzen online. Der Visions-Webcode führt Sie direkt zu unserem Zusatzangebot im Internet. Einfach Onlinemagazin www.mcon-visions.de besuchen, Webcode des Artikels eingeben und Videopodcast ansehen.

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Mai 2012Inhalt

Aus Erfahrung klugInzwischen weiß die Forschung, dass ältere Menschen nicht schlechter lernen, nur anders. Erfolgreiche Weiterbildungskonzepte berücksichtigen die Unterschiede zwischen den Generationen. 36

Vom Bewahrer zum DienstleisterSie ist der klassische Ort des Wissens und der Bildung – die Bibliothek. Das wird sie auch bleiben, nur wandelt sich ihre Funktion im Zeitalter der Digitalisierung grundlegend. 41

LIVEKOMMUNIKATIONMehr Gefühl für den Kopf Sehnsucht nach echten Erfahrungen: Unsere Sinne helfen dabei, komplexe Zusammenhänge zu verstehen – so lassen sie sich besser „begreifen“. 45 Graphic Recording oder wie Zeichnen beim Denken hilftEin alte Kulturtechnik hält Einzug in moderne Tagungsräume: Ergebnisse von Workshops und Seminaren werden auf großen Postern festgehalten – einfach von Hand, nur mit einem Stift. 46

Alle Sinne wollen angesprochen werdenDie klassische Werbung kriselt. Multisensorisches Marketing könnte ein Ausweg sein. Denn unsere fünf Sinne helfen, uns an Dinge besser zu erinnern. 50

M:CONKongressTicker / OrganisationsTicker 53

Alle Kongress-Infos über eine Web-AppDer Mobile Kongress Guide von m:con lotst sicher durch jeden Kongress – vom Vortragsprogramm auf einen Blick bis hin zum persönlichen Networking ist alles möglich. 54

EventTicker / News 56

Musik und Architektur vereint an einem OrtDie besondere Magie von Europas Konzerthäusern fängt das neu in der m:con-Edition erschiene Fotobuch ein. Fotografiert hat es Manfred Hamm, der Text ist von Michael Astroh. 59

Impressum 61

SCHLUSSPUNKT„Warum ist der Himmel blau?“Kinder lieben sie: Wissenssendungen im Fernsehen, die sachliche Informationen unterhaltsam und lustig darbieten, boomen. Ein Interview mit Shary Reeves, Moderatorin von „Wissen macht Ah!“ 62

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Er gilt als Deutschlands „großer alter Weiser“: Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist nach einer Forsa-Umfrage vom März 2012 das größte Vorbild der Deutschen.

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Bildung als StandortfaktorAuf dem Weg zur Wissensgesellschaft

Muskeln sind passé, Köpfchen ist gefragt: Unser wirtschaftlicher Wohlstand hängt heute davon ab, was wir intellektuell leisten. Wissen ist unsere wichtigste Ressource. Trotzdem ist der Weg zur Wissensgesell-schaft steinig: Ein Bewusstsein dafür, wie wichtig lebenslanges Lernen ist, muss erst geschaffen werden.

Auch leben Wissenschaftler überwiegend im Elfenbeinturm. Dabei liefere gerade die Wissenschaft entscheidende Impulse für wirtschaft-liche und politische Entwicklungen, meint Professor Gerold Wefer. Der Meeresgeologe ist Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Initiative „Wissenschaft im Dialog“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, kom-plexe Themen für jeden verständlich zu erklären. Im Interview mit m:convisions erläutert er, warum ein Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft so wichtig ist (S. 11).

Wie lernen wir eigentlich? Das ist eine ganz zentrale Frage für eine Wissensgesellschaft. Sie braucht Grundlagen, um zu entscheiden, wie

viel sie in welche Bereiche investiert – etwa in frühkindliche Bildung, in universitäre Forschung oder in die Weiterbildung älterer Menschen. m:convisions befragte dazu den Experten für dieses Thema schlechthin, den Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer (S. 13).

Eine entscheidende Rolle bei der Aus- und Weiterbildung spielen Kongresse, Tagungen, und Seminare – allesamt Veranstaltungen, mit deren Organisation sich Professional Congress Organizers (PCO) befas-sen. Trotzdem sei Wissensvermittlung für PCOs bisher kein Thema, sagt Michel Maugé. In einem Interview bezieht der Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH eindeutig Position: Die Branche muss sich intensiv mit Wissensvermittlung und ihren Methoden befas-sen, um in Zukunft bestehen zu können (S. 17).

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Die „MS Wissenschaft“ ging 2011 in 35 Städten vor Anker: Nördlichster Punkt der Reise war Hannover, der südlichste Wien.

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als Vorsitzender des lenkungskreises von Wid sind Sie an einer wichtigen kommunikationsschnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit aktiv. Was ist die grundlegende Idee hinter Wid? Der Name ist Programm: Die Initiative will Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler mit Menschen aller Altersgruppen und Bildungsgrade ins Gespräch bringen und engagiert sich für den Austausch und die Diskussion über Forschung in Deutsch-land. WiD organisiert eigene Veranstaltungen, fördert Wissen-schaftler und motiviert sie, sich und ihre Forschungsarbeiten der Bevölkerung zu präsentieren.

Wie fördert Wid den austausch zwischen Forschern und nicht-Forschern? Auf unterschiedlichste Art und Weise. Es gibt Veranstaltungen, die bereits seit längerer Zeit etabliert sind, zum Beispiel die „MS Wissenschaft“, ein schwimmendes Zentrum des Wissens, oder die interaktive Ausstellung „Sci-ence Station“, die Wissenschaft in die Bahnhöfe und damit zu den Menschen bringt. Wir entwickeln aber auch immer neue Formate und probieren sie aus. Derzeit liegen Bürgerdi-aloge oder Science Slams stark im Trend. Wir vermitteln, wie Forschungsarbeiten funktionieren, wie sie entstehen, welche Unsicherheiten bestehen – aber auch, dass Forschung viel Spaß machen kann.

Warum ist der austausch zwischen Wissenschaft und nicht-Wis-senschaftlern so wichtig? Die Wissenschaft ist Teil der Gesell-schaft und kann wichtige Beiträge zu einer besseren Bildung

der Bevölkerung liefern. Wissenschaft gibt auch Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung, zum Beispiel führen Innovationen in der Wissenschaft in vielen Fällen zu innovativen Produkten. Die Wissenschaft hat also einen Anteil daran, dass die Industrie wettbewerbsfähig bleibt. Wissenschaftliche Expertise ist darüber hinaus ein bedeutender Bestandteil in der politischen Entschei-dungsfindung, beispielsweise in Form von Expertenkommis-sionen. Es gibt heute zahlreiche Berührungspunkte zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaftlern.

politik, Wirtschaft, Forschung und lehre sind sich einig: Ständi-ge Weiterbildung ist wichtig, der trend geht zum lebenslangen lernen. Wie kann man Wissen effizient vermitteln? Wichtig bei der Vermittlung von Wissen, ist es, Wege aufzeigen, wie dieses Wissen gewonnen wird. Indem wir unsere Arbeitsweisen und Methoden transparent machen, aber auch zeigen, mit welchen Unsicherheiten wir es zu tun haben, erreichen wir dieses Ziel. So versteht der Lernende Zusammenhänge viel besser, als wenn er Wissen nur trocken und theoretisch beigebracht bekommt. Ganz entscheidend bei der Wissensvermittlung ist auch: Die Ansprache muss persönlich und individuell auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Wir bieten beispielsweise mit unseren Pro-jekten etwas für alle Altersklassen an. An dem MARUM Schul-

Interview mit Professor Gerold Wefer, „Wissenschaft im Dialog“Raus aus dem Elfenbeinturm

Seit die Bildung als eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionen

gerückt ist, gewinnt auch die Frage, wie Wissen effizient vermittelt werden kann, stetig an Bedeutung. Ein stärkerer

Dialog zwischen Wissenschaftlern und Laien ist ein wichtiger Baustein, um der Antwort zu dieser Frage näherzukommen.

Die 1999 gegründete Initiative „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen

Fachwelt und Menschen aller Bildungs- und Altersschichten voranzutreiben. m:convisions sprach mit dem Meeresgeologen

Professor Gerold Wefer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses von WiD und Direktor von MARUM, dem Zentrum für Marine

Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

„Wichtig bei der Vermittlung von Wissen ist es, Wege aufzuzeigen, wie dieses Wissen gewonnen wird.“

professor Gerold Wefer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Initiative „Wissenschaft im Dialog“

und Direktor von MARUM, dem Zentrum für Marine Umwelt wissen-

schaften der Universität Bremen

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labor haben in den letzten zehn Jahren circa 30.000 Schüler und Schülerinnen teilgenommen. So kann sich wirklich jeder selbst ein Bild machen, wie Wissenschaft funktioniert. Ler-nen als gemeinsames Erlebnis zu gestalten hat sich ebenfalls als sehr wirkungsvoll erwiesen. Das erhöht den Spaß für alle Beteiligten und somit auch die Motivation zum Lernen und die Aufnahmefähigkeit.

Wie hat sich die Wissensvermittlung in den letzten Jahren entwi-ckelt? Man kann feststellen, dass wirklich schon viel geschehen ist. WiD gibt es seit 1999. Wenn ich die heutige Situation mit der vor 13 Jahren vergleiche, kann ich ein Umdenken in breiten Teilen der Wissenschaft erkennen. Es ist heute beispielsweise selbstverständlich, dass Wissenschaftler und Wissenschaftle-rinnen zu den jungen Menschen in die Schulen gehen, um ihr Wissen zu teilen und Interesse für die Wissenschaft zu wecken. Forscher halten heute auch Vorträge in einer Sprache, die jeder verstehen kann – und eben nicht auf „Fachchinesisch“. Und sie öffnen ihre Labore für Menschen aus der Bevölkerung, um ihre Arbeit lebendig darzustellen. Auch auf Seiten der Bevöl-kerung hat das Thema Wissen in den letzten Jahren stark an

Popularität gewonnen. Man erkennt das beispielsweise an der großen Anzahl von wissenschaftlichen Zeitschriften, die heute erhältlich sind, aber auch an den zahlreichen populärwissen-schaftlichen Sendungen im Fernsehen. Das generell hohe Inte-resse an wissenschaftlichen Themen macht die Menschen viel offener und motivierter für die Rezeption wissenschaftlicher Inhalte. Übrigens sehe ich Deutschland auch im internationa-len Vergleich sehr gut aufgestellt.

Was kann Ihrer Meinung nach die Forschung tun, um Wissen noch besser zu vermitteln? Das Bewusstsein bei einzelnen Forschern für die Wichtigkeit dieses Themas muss weiter gestärkt werden. Die Bedeutung der effizienten Vermittlung komplexer Sachverhalte für eine breite Öffentlichkeit wird zum Teil noch unterschätzt. Hier muss die Wissenschaft gute Leistungen in der Öffentlichkeitsarbeit auch selbst stärker würdigen. WiD ermutigt Wissenschaftler ständig, ihre Arbeit publik zu machen. Wir versuchen ihnen auch gleich das pas-sende Rüstzeug dafür an die Hand zu geben. Natürlich benö-tigen Wissenschaftler auch entsprechende Freiräume für eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit.

Welche Bedeutung spielen neue Medien, allen voran das Internet, bei der Wissensvermittlung? Insbesondere bei jungen Leuten spielen neue Medien natürlich eine wichtige Rolle, aber auch ältere Menschen informieren sich zunehmend über das Internet. Das Internet ist heute integrativer Bestandteil bei der Vermitt-lung von Wissen. Um es effizient einsetzen zu können, ist es aber wichtig, seine Funktionsweise zu verstehen. Benutzerfreund-lichkeit und Attraktivität von Internetangeboten sind dabei ebenso wichtig wie deren Inhalte. WiD hat die Bedeutung des Internets erkannt, deshalb arbeiten wir auch ständig an einer aktuellen und informativen Webseite.

nicht nur zwischen Wissenschaftlern und laien, sondern auch unter wissenschaftlichen experten ist der dialog bedeutend. Welche Rolle spielen hier tagungen und kongresse? Für den Aus-tausch unter Wissenschaftlern gilt das gleiche wie für jeden Dialog unter Menschen: Man kann viel voneinander lernen und sich gegenseitig befruchten. Und am besten geht das persönlich. Sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten, ist – trotz aller neuen Kommunikationstechniken – durch nichts zu ersetzen. Eine Videokonferenz kann natürlich auch hilfreich sein, aber ein direktes Gespräch unter Kollegen ziehe ich vor. Tagungen und Kongresse sind gute Foren, um sich persönlich zu treffen und zu diskutieren. Sie waren daher stets wichtig für den Aus-tausch unter Wissenschaftlern – und ihre Bedeutung nimmt noch weiter zu. Für meinen Fachbereich kann ich das insbeson-dere für internationale Projekte wie dem Integrated Ocean Dril-ling Program (IODP) oder Klima-Programmen sagen.

„Die Bedeutung der effizienten Vermittlung komplexer Sachverhalte für eine breite Öffentlichkeit wird zum Teil noch unterschätzt.“

Anschaulich aufbereitet interessieren sich auch junge Menschen für naturwissenschaftliche Themen.

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„Es ist völlig egal, was wir lernen, unterm Strich ändern sich synaptische Verbindungen zwischen Nervenzellen“, so pragma-tisch bringt Professor Spitzer das große Rätsel des Lernens auf den Punkt. „Wann immer wir unser Gehirn benutzen, laufen Impulse über Nervenverbindungen. Dadurch ändern sich die Nervenverbindungen in ihrer Stärke und diesen Prozess nennen wir letztlich Lernen.“ Das frühere Rätsel des Lernens in dieser Form zu entschlüsseln, ist ein Verdienst der Neurowissenschaft-ler, die mit ihrer Grundlagenforschung ein breites Themenfeld bearbeiten. Spitzer ist Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm und Leiter des von ihm 2004 gegrün-deten Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen. Der frühere Harvard-Gastprofessor, promoviert in Medizin und Philosophie, forscht im Grenzbereich von kognitiven Neuro-wissenschaften und Psychiatrie. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch verständliche Bücher und seine Fernsehserie „Geist und Gehirn“ bekannt.

Die „Mechanik“ des Gehirns

Gehirnforscher Spitzer und seine Zunft haben in den vergan-genen 20 Jahren wesentliche Erkenntnisse zum Verständnis des Wissenserwerbs gemacht. Nach seiner Einschätzung ist das wichtigste Einzelergebnis der Gehirnforschung, dass sich Synapsen permanent ändern. Diese Neuroplastizität könne im Grunde genommen kaum überschätzt werden: Das Gehirn passt sich dauernd an und je nachdem, wie wir es benutzen, ändert es sich. Ein zweites, besonders wichtiges Ergebnis ist für Spitzer, dass auch beim Menschen während der gesamten Lebenszeit in bestimmten Gehirnregionen neue Nervenzellen nachwachsen. Noch bis vor wenigen Jahren galt genau die umgekehrte These wie ein Dogma: Nervenzellen entstehen im menschlichen Gehirn ab einem Zeitpunkt kurz nach der Geburt nicht mehr neu. Neurowissenschaftler wissen heute, dass dies falsch ist – was immense Bedeutung für die Medizin, aber auch für die Bildung hat.

Mit positiven Emotionen rasch lernen

Ausgehend von der zentralen neurowissenschaftlichen Ein-sicht, dass sich beim Lernen die synaptischen Verbindungen zwischen Nervenzellen ändern, schließt sich die Frage an, was notwendig ist, damit nachhaltiges Lernen funktioniert, unter welchen Rahmenbedingungen besser oder schlechter gelernt wird und welche Rolle die Emotionen beim Lernen spielen. Die Antwort auf die Frage der Emotionen beim Lernen ist rela-tiv komplex, erläutert Spitzer: „Insgesamt haben Emotionen unter anderem die Funktion, dass wir sehr rasch neue Dinge lernen, nämlich solche die wichtig für uns sind. Emotionen stellen gewissermaßen einen Marker für Bedeutung dar, alles Unwichtige wird zwar auch gelernt, aber nur nebenbei durch ganz langsame Synapsenänderung mit jedem einzelnen Lern-schritt oder mit jeder einzelnen Erfahrung.“ Manche Erfah-rungen seien jedoch so wichtig, dass wir nicht viele einzelne Lernschritte benötigen dürfen, sondern dass wir mit einer einzigen neuen Erfahrung nachhaltig lernen müssen: „Hand auf die heiße Herdplatte – wer hier lange üben muss, bis er es nicht mehr tut, hat eine verbrannte und damit kaputte Hand. Entsprechend ist die einzige emotionale Erfahrung der schmerzhaften verbrannten Hand ausreichend, so dass wir heiße Herdplatten lebenslänglich nicht mehr anfassen. Auf

Neurowissenschaften beeinflussen unser Verständnis vom WissenserwerbAngriff auf die Synapsen oder was unser Gehirn beim Lernen macht

Neurowissenschaftler können die Frage „Wie lernen wir?“ heute schon sehr genau beantworten – aber auch sie lernen noch

dazu. Täglich. Wie wir alle. Der renommierte Neurowissenschaftler und Bildungsforscher Professor Manfred Spitzer erläutert

den aktuellen Kenntnisstand seiner Disziplin und leitet aus den Ergebnissen der Grundlagenforschung ab, wie sinnvolles und

gutes Lernen gestaltet sein sollte.

prof. Manfred Spitzer, Leitung Transferzentrum für Neurowissenschaften

und Lernen (ZNL)

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diese Weise wirken Emotionen beim Lernen“, sagt Spitzer. Der große Nachteil der angsterfüllten Erfahrung: Wenn wir mit negativen Emotionen neue Inhalte lernen, werden diese mit Angst verknüpft und beim Abruf wird die Angst mit abgerufen – das ist neurowissenschaftlich erwiesen. Besser als negative Emotionen wie Angst oder Schmerzen seien deshalb positive Emotionen für das Lernen. Angst ist zudem der Gegenspieler von Kreativität. „Wir wollen das Gelernte ja nicht nur wieder-

käuen, sondern vor allem kreativ einsetzen, weil die nächste Generation in der Tat genug Probleme haben wird, die kreativ gelöst werden wollen“, prognostiziert Spitzer. „Wenn wir es ernst damit meinen, dass man in der Schule oder in anderen Lernumgebungen für das Leben lernt und nicht einfach nur Fakten paukt, dann darf nicht mit Angst gelernt werden, son-dern mit Freude. Positive Emotionen sorgen auch dafür, dass wir rasch lernen und das Gelernte kreativ einsetzen können.“

Kritischer Blick auf digitale Helfer

Im Hinblick auf den menschlichen Körper ist es mittlerweile ein Gemeinplatz, dass wir durch Autos, Fahrstühle und Roll-treppen zu wenig Bewegung haben und diese in Fitnessstudios nachholen müssen. Auf die Frage, ob das auch für unseren Geist zutrifft, ist Manfred Spitzer noch unentschieden: „In Anbetracht der vielfältigen digitalen Medien, die uns heute geistige Arbeit abnehmen und damit das Lernen behindern, glaube ich, dass man diese Frage tatsächlich ernsthaft beden-

ken sollte. Ich habe noch keine festgefügte Antwort, aber es gibt genug Indizien aus der wissenschaftlichen Literatur der Gehirnforschung, die nahelegen, dass unser Gehirn heute zu wenig gefordert ist, gerade aufgrund der kleinen digitalen Helfer, und wir in unserer geistigen Leistungsfähigkeit daher zunehmend beeinträchtigt sind. Auch die praktische Erfah-rung weist in diese Richtung: Wer ein Navigationsgerät im Auto hat, wird sich wahrscheinlich schlechter orientieren können als jemand der keines hat. Wir lagern die Navigation sozusagen aus unserem Gehirn in das Gerät aus und weil wir dies tun, verlernen wir das Navigieren.“

Bewegung hilft beim Lernen

Die Neurowissenschaft weiß heute, dass beim Sport nicht nur Herz und Kreislauf gestärkt werden, sondern auch vermehrt Nervenzellen im Gehirn nachwachsen. Dies geschieht genau an den Stellen, wo sie auch durch vermehrten Stress vorzeitig zugrunde gehen. Sport bewirkt damit das Nachwachsen von „Hardware“, die dann durch Lernprozesse mit Erfahrungen, der „Software“, gefüllt werden kann. Die Forscher wissen heu-te sogar, dass es sehr wichtig ist, dass nach dem Nachwachsen neuer Nervenzellen komplexe Probleme gelöst werden, denn die neu nachgewachsenen Nervenzellen überleben nur, wenn sie gefordert werden. Manche amerikanische Schulen haben die Konsequenz gezogen und beginnen den Unterricht in der Stunde Null mit einer halben Stunde Ballspielen, Joggen oder Turnen.

Neurowissenschaft Grundlage für pädagogisches Handeln

Neurowissenschaft ist dem Wesen nach Grundlagenforschung und steht zur Pädagogik wie Physik zur Architektur oder Bio-chemie zur Medizin. „Die Erkenntnisse aus der Gehirnforschung stellen die Grundlage für pädagogisches Handeln dar – was sonst

„Positive Emotionen sorgen dafür, dass wir rasch lernen und das Gelernte kreativ einsetzen können.“

Professor Spitzer begeistert als Vortragsredner – hier spricht der Neurowissenschaftler bei den Basketballprofis der Skyliners Frankfurt.

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sollte die Grundlage sein?“ fragt Spitzer pointiert. „In Schu-len geschieht sehr vieles, was unter dem Gesichtspunkt dessen, was wir über das Lernen im Gehirn wissen, völliger Unfug ist. Wer behauptet, dass die Neurowissenschaft den Lernprozes-sen in Schulen nichts bringt, der hat wahrscheinlich noch nie eine Schule von innen gesehen oder er hat keine Ahnung von Gehirnforschung oder beides.“ Die wichtigste Variable in der Schule heißt „Lehrer“ – davon ist Spitzer überzeugt. Es sei sehr wichtig, dass Lehrer so ausgebildet werden, dass sie mit ihrer gesamten Person für das Fach, das sie unterrichten, brennen und ebenso dafür brennen, ihre Erkenntnisse an die nächste Generation weiter zu geben. „Solche Menschen gibt es durchaus

und es handelt sich hier um sehr gute Lehrer. Gewiss gibt es auch didaktische Kniffe und Tricks, die man lernen kann. Wer aber von seiner Persönlichkeit her für das Lehren ungeeignet ist, der sollte schlicht und einfach nicht Lehrer werden.“

Lebenslanges Lernen muss im Kindergarten beginnen

Jüngere lernen durch rasche Veränderungen im Gehirn. Bei älteren Menschen sind diese Veränderungen deutlich langsamer, was vor allem dazu dient, dass wir nicht dauernd das bereits Gelernte wieder verlernen. Ältere Menschen – und damit meint Spitzer alle über 17 Jahre – lernen vor allem dadurch, dass sie an bereits vorhandenem Wissen neues anknüpfen. Dieser Pro-zess unterscheidet sich stark vom Neulernen, das bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern stattfindet. „Beim Lernen im Kin-dergarten geht es darum, Dinge zu tun, die aus sich selbst heraus Spaß machen, also ein Lied singen, einen Kuchen backen, ein

Bewegungsspiel durchführen. Durch solche Aktivitäten lernen-Kinder zunächst, bei der Sache zu bleiben, und langfristig, sich selbst besser unter Kontrolle zu haben“, erklärt Spitzer. Diese Selbstkontrolle hat die Wissenschaft als besonders wichtige Eigenschaft von Kindern für die Bewältigung ihres gesamten Lebens heute eindeutig identifiziert. Wer sich als Kind besser im Griff hat, der kommt laut Studienergebnissen besser durch Kindheit und Jugend, ist als Erwachsener weniger krank, ver-dient mehr und ist glücklicher und lebt insgesamt auch einige Jahre länger. „Ein Problem hat dagegen derjenige, der mit 17 noch nichts gelernt hat. Er wird dann auch mit 70 nichts mehr lernen und mit 50 ebenfalls nicht“, erläutert Spitzer. „Für lebens-langes Lernen sorgen wir im Kindergarten und in der Grund-schule. Dies müssen wir besser begreifen und die Konsequenzen ziehen. Bildungsinvestitionen rechnen sich am stärksten, wenn sie im Kindergarten erfolgen. Der Kindergarten ist eine gesell-schaftliche Zukunftsinvestition.“

Bücher von Professor Manfred Spitzer

zum Weiterlesen

Selbstbestimmen:

Gehirnforschung und die

Frage: Was sollen wir tun?

2008, Spektrum Verlag

Wie unser Gehirn unsere

Entscheidungs- und Denk-

vorgänge und schließlich

unser Handeln steuert – ein

Buch für alle, die über ihr

eigenes Tun reflektieren.

Medizin für die Bildung:

Ein Weg aus der Krise

2010, Spektrum Verlag

Für die Bildung wie für den

entzündeten Blinddarm:

Die richtige Diagnosen und

die richtigen Therapien

führen aus der Krise.

Nichtstun, Flirten, Küssen

und andere Leistungen des

Gehirns

2012, Schattauer Verlag

Das Gehirn schläft nie, sondern

es lernt pausenlos, selbst im

Schlaf. Was aber tut unser

Gehirn, wenn wir nichts tun?

Und welche Rolle spielt es in

unserem Liebesleben?

Lernen: Gehirnforschung

und die Schule des Lebens

2002, Spektrum Verlag

Lernen funktioniert in vieler

Hinsicht anders, als bisher

angenommen. Neueste

Ergebnisse der Hirnforschung

im Plauderton.

„Ein Problem hat derjenige, der mit 17 noch nichts gelernt hat. Er wird dann auch mit 70 nichts mehr lernen und mit 50 ebenfalls nicht.“

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Michel Maugé über die Rolle von Wissensvermittlung für die Branche„Kongresse sind ein bedeutender Teil unseres Bildungswesens“

Ob Kongresse, Seminare oder Workshops – bei vielen Arten von Veranstaltungen, die PCOs organisieren, steht die Vermittlung

von Wissen im Mittelpunkt. Dennoch findet dieses Thema in der Branche bislang kaum Beachtung. Organisatoren legen ihren

Fokus nach wie vor auf den perfekten äußeren Rahmen, weniger auf die inhaltliche Ausgestaltung. Das muss sich ändern, ist

Michel Maugé, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH, überzeugt. m:convisions sprach mit ihm über die

künftige Bedeutung des Themas Wissensvermittlung für Organisatoren.

die erwartungen der kunden an Organisatoren sind gestiegen: perfekter Service ist inzwischen selbstverständlich. Zunehmend erwartet der kunde aber auch unterstützung bei der inhaltlichen ausgestaltung seiner Veranstaltung. Welche herausforderun-gen ergeben sich daraus? Die Anforderungen an Kongresse und Tagungen werden sich in den kommenden Jahren verändern. Die Konzentration auf Wissensvermittlung, Austausch und Netzwerkbildung, die Anforderungen an Technik und entspre-chender Lernatmosphäre der Räume werden bedeutender. Ein Kongress steht bereits heute nicht für Tourismus und das Füllen von Hotelbetten! Kongresse und Tagungen, Seminare und Schu-lungen sind ganz entscheidende Faktoren der postgraduierten Aus-, Fort- und Weiterbildung. Sie sind ein bedeutender Teil

unseres Bildungswesens. Dass das rohstoffarme Europa eine Existenzberechtigung hat, ist dem Können, der Aus- und Fort-bildung der Bevölkerung zu verdanken.

Wie können Organisatoren im Bereich der Wissensvermittlung unterstützen? PCOs beschäftigen sich bislang kaum damit, wel-che didaktischen Methoden für welche Zwecke geeignet sind und wie sich Wissen besonders effektiv und nachhaltig vermitteln lässt. Es gibt keine wissenschaftliche Forschung darüber, wie auf Kongressen und Tagungen gelernt wird. Hier müssen Orga-nisatoren selbst aktiv werden. Sie müssen Impulse für wissen-schaftliche Untersuchungen auf diesem Gebiet geben und sich selbst intensiv mit der Problematik auseinandersetzen: Was

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können wir dazu beitragen, dass ein Kongressbesucher mehr mit nach Hause nimmt als die Erinnerung an ein gutes Essen? Was lässt sich tun, damit während der Vorträge nicht nur auf dem Smartphone herumgetippt wird?

Welche Methoden der Wissensvermittlung sind derzeit beson-ders beliebt? Es gibt ständig neue Trends und Konferenzformen: Open Space, Zukunftskonferenz, World Café, Unkonferenzen oder Barcamps. Trotzdem dominiert nach wie vor die Frontal-veranstaltung oder der Workshop mit maximal 30 Personen. Wenn es darum geht, Wissen zu vermitteln, kommt man an klassischen Formen wie dem Vortrag nicht vorbei. Entscheidend ist, wie es dem Redner oder dem Moderator gelingt, die einzelnen Teilnehmer zu aktivieren und einzubinden.

Wie kann ein Redner die Zuhörer für sich gewinnen? Wir über-fordern die Zuhörer heute. Sie haben kaum Zeit, den Text zu lesen, der projiziert wird. Gleichzeitig sollen sie zuhören und verstehen, was erzählt wird. Wir müssen uns wieder auf die Grundlagen zurückbesinnen, wie man einem Erwachsenen Wis-sen vermittelt. So viele Grundregeln werden durch den Zwang, etwas Neues erfinden zu müssen, missachtet. Hier haben wir unheimlich viel aufzuholen. Auch ein hochwissenschaftlicher Fachvortrag muss nicht dröge gestaltet sein. Mit der alten Kunst der Rhetorik lässt sich viel ausrichten. Diese Kunst beherrschen allerdings nur noch die wenigsten, sie wird nicht mehr gelehrt – und sie lässt sich auch nur bis zu einem gewissen Grad erlernen.

Welche Ziele sind überhaupt realistisch – sind die erwartungen der kunden teilweise zu hoch? Nicht jede Veranstaltungsform ist für jeden Zweck geeignet. Hier müssen PCOs genau zuhören und beraten. Was will der Kunde erreichen? Welche Philosophie steht

hinter der Veranstaltung? Handelt es sich um eine einmalige Sache oder ist sie eingebettet in eine Reihe von Maßnahmen? Man darf vor allen Dingen keine unrealistischen Versprechun-gen machen, dann weckt man zu hohe Erwartungen. Deshalb brauchen wir dringend auf diesem Gebiet mehr Fachwissen, mit dem wir arbeiten können, um seriös zu beraten.

Welche Rolle messen Sie neuen Medien bei der Wissensvermitt-lung auf Veranstaltungen zu? Ohne elektronische Medien war es früher sehr schwierig, Wissen zu vervollständigen. Bibliotheken hielten nur eingeschränkt Informationen vor. Heute lässt sich alles sehr einfach abrufen. Das ist sicherlich ein großer Vorteil – mehr Informationen sind in kürzerer Zeit verfügbar. Was jedoch dabei nicht geschult wird, ist die Urteilsfähigkeit derer, die die Informationen abrufen. Welche Fakten treffen zu? Wo gibt es Widersprüche? Dazu brauchen wir beispielsweise Kongresse, auf denen sich Wissenschaftler austauschen können. Häufig kommen Diskussionen auf Kongressen zu kurz. Dabei sind sie ein effizientes Mittel, um zu lernen, um sich eine Meinung zu bilden und sich neue Anregungen für die eigene Forschung zu holen. Das können moderne Medien nicht ersetzen.

dialog und Vernetzung sind also entscheidend. Wie haben die neuen Medien diese aspekte verändert? Neue Medien erleich-tern die Kontaktaufnahme, auch zu Fremden. Facebook bei-spielsweise ist als ein Instrument im Vorfeld oder auch während einer Konferenz hilfreich. Über SpotMe bekomme ich Informa-tionen über die Besucher einer Konferenz, die gerade um mich herum sind. Dadurch habe ich die Möglichkeit, jeden Einzel-nen entsprechend anzusprechen. Wenn ich dieses Medium für eine Konferenz einsetze, erreiche ich eine enorme Vernetzung und schaffe damit eine gute Grundlage für Diskussionen und Gespräche. m:con bietet mit dem Mobilen Kongress Guide eine innovative Web-App für Smartphones und Tablet-Rechner an, die nicht nur umfassende Informationen zum Kongress bietet, sondern auch die Vernetzung unter den Teilnehmern enorm erleichtert.

Welche herausforderungen müssen eventmanager in Zukunft bewältigen? Ein künftiger Eventmanager muss neben handwerk-lichen Dingen lernen, einen kreativen Prozess in Gang zu bringen oder zumindest diesen als Verantwortlicher beurteilen können. Er muss sich stark mit den soziologischen und psychologischen Faktoren des menschlichen Daseins und Lernens befassen. Das steht zurzeit auf keinem Lehrplan. Gerade auch beim Einsatz der neuen Kommunikationsmittel muss er die Reaktionen des Empfängers im Voraus kennen. Während ich bei der Face-to-Face-Kommunikation alle Sinne anspreche und dreidimensional arbeite, bin ich im Netz nur eindimensional, habe nur einen Kanal zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Arbeit wird sich immer mehr verlagern von den rein organisatorischen hin zu den inhaltlichen Aspekten einer Veranstaltung.

„Nicht jede Veranstaltungsform ist für jeden Zweck geeignet. Hier müssen PCOs genau zuhören und beraten.“

Michel Maugé,Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH

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Neue Konzepte für effektive Weiterbildung Lernen – ein Leben lang

Weiterbildungen wecken bei vielen Berufstätigen unangenehme Erinne-rungen an die Schulzeit. Dabei müssen sich heute alle darüber im Klaren sein – an lebenslangem Lernen führt kein Weg vorbei. Was Unterneh-men tun können, um die Mitarbeiter zum Lernen zu motivieren: gute Trainer und Coaches engagieren. Mit ihnen macht Lernen Spaß (S. 22).

Neben der Weiterbildung ihrer eigenen Mitarbeiter stehen immer mehr Unternehmen vor der Herausforderung, auch ihre Kunden zu schulen. Insbesondere Hersteller von technischen Produkten und Software müssen den Nutzern ihre Produkte erklären. Richtig aufgebaut, sind Produktschulungen ein Gewinn sowohl für die Teilnehmer als auch die Anbieter (S. 25).

Eine Methode mit großer Zukunft ist virtuelles Lernen. Es eröffnet ungeahnte Möglichkeiten: Beispielsweise können angehende Augenärzte Operationen üben, ohne befürchten zu müssen, das empfindliche Auge zu verletzen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie speziell entwickelte Geräte virtuelles Lernen so realistisch wie möglich machen (S. 29).

In einer Wissensgesellschaft muss Bildung früh einsetzen. Die Klaus-Tschira-Stiftung will Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik begeistern. Ein fester Baustein in ihrem

Konzept ist das Lernfest „Explore Science“. In einem Interview geht Geschäftsführerin Beate Spiegel auf die Ideen hinter der Veranstaltung ein (S. 31). Naturwissenschaftliche Experimente stehen auch im Fokus der „Elementa 3“ im Mannheimer TECHNOSEUM. Ein gutes Beispiel dafür, wie sich mit kreativen museumspädagogischen Konzepten Infor-mationen spannend vermitteln lassen (S. 33).

Die Annahme, dass ältere Menschen nur schwer Neues lernen, ist inzwi-schen widerlegt. Ältere lernen anders als Junge, aber nicht schlechter. So haben einige Unternehmen sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Menschen über 50 Jahren in einem neuen Beruf auszubilden (S. 36).

Der zentrale Ort, an dem die Menschen seit vielen Jahrhunderten Infor-mationen sammeln, ist die Bibliothek. Ein Symbol für den Ort des Wis-sens schlechthin. Doch was wird aus den prächtigen Bauten, wenn sich Bücher und Zeitschriften in die digitale Welt verflüchtigen? Bibliotheken haben durchaus Zukunft, sagt der Bibliothekenexperte Professor Michael Seadle. Nur ihre Funktion wird sich grundlegend wandeln (S. 41).

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Wie gute Trainer Wissen nachhaltig vermittelnWeiterbildung mit Spaß und Erfolg

Das Zeugnis in Händen und endlich Schluss mit Büffeln? Weit gefehlt – neues Wissen zu erwerben, hört auch nach

der Berufsausbildung oder dem Studium nicht auf. Idealerweise ein Leben lang. Eine zentrale Rolle bei der beruflichen

Weiterbildung spielen Trainer und Coaches – egal, ob man für einen Auslandseinsatz eine Sprache lernen muss oder als

Führungskraft seine Kommunikationskompetenz verbessern will. Damit Trainings die Mitarbeiter wirklich voranbringen,

brauchen Unternehmen sowohl qualifizierte Trainer als auch eine klare Strategie für ihre Personalentwicklung.

Klettern im Hochseilgarten? Ein Orchester dirigieren? Oder gemeinsam ein großes Bild malen? Inzwischen gibt es viele exo-tisch anmutende Seminare für Mitarbeiter, die beispielsweise die Gemeinschaft in einem Team stärken sollen. Doch wenn es darum geht, Fachwissen zu erwerben oder bestimmte Fertigkei-ten und Kompetenzen zu trainieren, kommen viele Mitarbeiter an klassischem Unterricht im Seminarraum nicht vorbei. Das weckt bei vielen ungute Erinnerungen an die Schulzeit und macht wenig Lust auf Lernen. Laut der letzten Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von 2008 können sich nur 38 Prozent der 19- bis 64-Jährigen für eine berufliche Wei-terbildung begeistern. Die überwiegende Mehrheit ist überzeugt davon, dass ihre eigene Qualifikation vollkommen ausreicht.

Weiterbildung als Altersvorsorge

In punkto lebenslanges Lernen und Weiterbildung müsse ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden, ist Sigrid Sonnenhol-zer, Vizepräsidentin des Bundesverbandes ausgebildeter Trainer und Berater e.V. (BaTB e.V.) fest überzeugt: „Weiterbildung ist Altersvorsorge. Daran kommt keiner mehr vorbei.“ Gerade im Hinblick auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist es nicht nur Aufgabe der Unternehmen, in Weiterbildung zu investieren. Auch jeder einzelne Mitarbeiter muss erkennen, dass dies keine lästige Pflicht, sondern zentral für die berufliche Zukunft ist.

Auch wenn die Weiterbildung im drögen Seminarraum statt-findet – Lernen im Berufsleben kann Spaß machen. Das hängt oft von den Trainern selbst ab: „Coaches sollten über eine hohe Methodenkompetenz verfügen“, meint Sonnenholzer. Ob Rol-lenspiele, Gruppenarbeit, Video-Feedback, Fantasiereisen oder Diskussionsrunden – ein Trainer, der viele Methoden kennt und während eines Seminars verschiedene anwendet, kann Wis-

sen spannend vermitteln. Ebenso wichtig für den Erfolg eines Seminars ist es, die Teilnehmer direkt mit einzubeziehen, bei-spielsweise mit Interaktionsspielen, um ihnen den Bezug zum Arbeitsalltag aufzuzeigen. „Die Zeiten von Beamer und Power-point-Schlachten sind endgültig vorbei“, sagt Sonnenholzer.

„Train the Trainer“

Der BaTB e.V., ein Bündnis freier und angestellter Trainer und Berater aus Wirtschaft, Dienstleistung und Verwaltung, macht sich deshalb für eine zertifizierte Ausbildung von Trainern stark. „Trainer müssen nicht nur ihr Fachwissen sicher beherrschen, sondern auch in Sachen Methodik und Didaktik qualifiziert sein“, erläutert Sonnenholzer. Sie rät Unternehmen deshalb, bei der Auswahl von Trainern genau hinzuschauen: „Trainer oder Coach kann sich jeder nennen. Ein Nachweis durch ein Zertifikat ist deshalb wichtig.“ Ebenso selbstverständlich müsse es sein, dass sich Trainer selbst regelmäßig weiterbilden. Ganz

Sigrid Sonnenholzer, Vizepräsidentin des Bundes-

verbandes ausgebildeter Trainer und Berater e.V. (BaTB e.V.)

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oben auf der Agenda stehen momentan nicht nur neue Trends bei Training und Coachings, sondern auch Themen wie Burn-out oder der Umgang mit neuen Medien.

Gute Trainer sind das eine, eine klare Strategie der Unter-nehmen in Sachen Weiterbildung das andere. Schließlich inves-tieren laut IW-Umfrage die Unternehmen in Deutschland etwa 27 Milliarden Euro in die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter. Damit das Geld gut angelegt ist, sollten sich die Firmen genau überlegen, was sie erreichen möchten. „Personalentwicklung ist ganz entscheidend für den Erfolg von Weiterbildung“, erläu-tert Sonnenholzer. So erwarten Unternehmen zunehmend von

Trainern, dass sie gemeinsam mit ihnen deren Weiterbildungs-bedarf ermitteln: Wo genau liegen die Probleme? Welche kon-kreten Maßnahmen sind sinnvoll? Beispielsweise gehe es bei einer eintägigen Motivationsveranstaltung mit unterhaltsamem Abendprogramm um ein Gemeinschaftserlebnis, eine nachhalti-ge Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern könne diese nicht bewirken. „Bei solchen Events ist es höchstens möglich, ein oder zwei zentrale Botschaften zu vermitteln“, unterstreicht Sonnen-holzer. Zudem müssten einzelne Veranstaltungen wie Kick-off-Events in ein Gesamtkonzept eingebettet sein.

Lernen auf drei Ebenen

Möchte ein Unternehmen, dass einzelne Mitarbeiter bestimmte soziale Fähigkeiten erwerben, braucht es längerfristige Maß-nahmen. Der Veränderungsprozess muss auf drei Ebenen ablau-fen: Eine Führungskraft, die ihre Konfliktfähigkeit trainieren will, muss zunächst auf der kognitiven Ebene erkennen, dass sie sich bei Konflikten schwer tut. Wichtig ist, sich vorstel-len zu können, was passieren wird, wenn man sein Verhalten ändert. Welche Verbesserung bringt eine Verhaltensänderung? Anschließend steht der Manager vor der Aufgabe, Konfliktfä-higkeit auf der emotionalen Ebene zu erlernen, zum Beispiel mithilfe von Rollenspielen. Auf der dritten, der körperlichen Ebene, geht es um die tatsächliche Umsetzung des Gelernten. Hier können ihm konkrete Verhaltensregeln helfen, an denen er sein Handeln ausrichtet.

Neue Methoden wie virtuelle Seminarräume sieht Son-nenholzer vor diesem Hintergrund kritisch. Virtuelles Lernen funktioniere auf der kognitiven Ebene, bei der Vermittlung fach-licher Inhalte. „Wenn es um die emotionale und körperliche Ebene geht, ist ein Training mit persönlicher Präsenz durch nichts zu ersetzen“, meint Sonnenholzer.

Kombination von Einzel- und Gruppentrainings

Nach Sonnenholzers Erfahrung sind Ausbildungsgänge, bei denen Gruppentrainings und individuelle Coachings am Arbeits-platz eng miteinander verzahnt sind, besonders erfolgreich. „Ideal ist ein Intervalltraining, das zwischen den Seminarein-heiten Zeit lässt, das Gelernte auszuprobieren.“ Eine Abschluss-prüfung sichert zudem das erworbene Wissen und trägt dazu bei, dass die Weiterbildung nachhaltig wirkt. Die individuellen Coa-chings sind sehr wichtig, um neue Verhaltensmuster konkret am Arbeitsplatz einüben zu können. „Der Erfolg, erlerntes Wissen jederzeit abrufen und im Alltag einsetzen zu können, das ist für die Mitarbeiter die größte Motivation“, sagt Sonnenholzer. So kann Lernen im Berufsleben gelingen – zum Vorteil nicht nur für Unternehmen, sondern auch für den einzelnen Mitarbeiter.

„Wenn es um die emotionale und körperliche Ebene geht, ist ein Training mit persönlicher Präsenz durch nichts zu ersetzen.“

Als Moderator von Kindersendungen weiß Willi Weitzel, wie man Wissen mit Spaß vermittelt – gute Trainier auch.

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Kunden lernen direkt beim Hersteller: Im Theorieteil erfahren die Teilnehmer einer Schulung der JOSEPH VöGELE AG, wie die Fertiger funktionieren.

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Der Markt für Kundenschulungen boomtTipps und Tricks direkt vom Hersteller

Ob Maschinen und Geräte mit komplizierten Steuerungssystemen oder Softwareanwendungen – Produkte werden

immer komplexer. Viele Hersteller bieten ihren Kunden deshalb Schulungen im richtigen Umgang mit der Technik an.

Ein Markt, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Viel Erfahrung mit der Weiterbildung von Kunden haben

die JOSEPH VöGELE AG, der weltweit führende Hersteller für Straßenmaschinen, und der Softwareriese SAP.

Zehn Männer stehen dicht gedrängt um die Fahrer-Bedienkon-sole eines Straßenfertigers – eine zwei Mann hohe grasgrüne Maschine mit gelbem Dach, mit der Asphalt aufgebracht wird. Ein Trainer erklärt Schritt für Schritt, welche der zahlreichen Tasten der Führer der Maschine drücken muss, damit er das wuchtige Gefährt sicher um die Kurve bugsieren kann. Die Män-ner nehmen an einer Schulung bei der JOSEPH VÖGELE AG in Ludwigshafen am Rhein teil. In einem eigenen Gebäude, dem „Centre for Training and Technology (CTT)“, werden nicht nur Mitarbeiter weitergebildet, sondern vor allem Kunden: „Wenn möglich, halten wir Schulungen immer direkt an der Maschine ab. So lassen sich auch komplexe Themen schnell erläutern und Theorie und Praxis optimal miteinander verbinden“, erklärt Mirko Hartung, Training Manager der JOSEPH VÖGELE AG.

Seit 2010 bietet VÖGELE seinen Kunden regelmäßig Schu-lungen direkt an den verschiedenen Fertigern an, immer in Kleingruppen von höchstens zwölf Teilnehmern. Damit alles so praxisnah und realistisch wie möglich abläuft, werden sogar Fehler, die in der Praxis auftreten können, simuliert. Der Clou: Nach dem Theorieteil können sich die Teilnehmer selbst auf die Maschine setzen und durch ein Rolltor aus den Trainingsräumen hinaus ins Freie fahren. Dort wartet ein Trainingsgelände mit einer betonierten Einbaufläche von etwa 5.000 Quadratmetern. Anstatt heißem Asphalt dient ein Ersatzmischgut mit annähernd den gleichen Eigenschaften als Material für die Übungsstücke im Straßenbau.

Steigender Bedarf

Erklärungsbedürftige Produkte haben in den letzten Jahren einen ganz neuen Markt wachsen lassen – Kundenschulungen sind gefragt. Insbesondere im IT-Bereich haben die Anwender schon immer einen großen Beratungsbedarf. Seit Maschinen zunehmend mit EDV-gestützten Steuerungssystemen versehen sind, steigt hier ebenfalls die Nachfrage nach Trainings. Inzwi-schen schulen Produzenten medizinischer Geräte ihre Kunden genauso wie Hersteller von Fleischermaschinen. Und auch bei der Benutzung von Produkten für Endverbraucher ist guter Rat

gefragt. Die Deutsche Bahn hat sogar schon Einführungen in die Bedienung ihrer Fahrkartenautomaten angeboten.

Auf den ersten Blick erscheint der Schulungsbedarf für die Unternehmen als großer Aufwand. Doch die Trainings bieten ihnen jede Menge Vorteile: Die Kundenbindung wird gestärkt und der persönliche Kontakt zu den Kunden toppt jede Markt-forschung. Schließlich kennt niemand besser die Tücken eines Produkts als die Kunden, die täglich damit arbeiten.

Spürbare Qualitätssteigerungen

„Wir nutzen die Schulungen, um herauszufinden, wo noch Erklä-rungsbedarf besteht und welche Kenntnisse gefordert sind. Mit dem Wissen können wir sowohl das Schulungsprogramm als auch unsere Produkte langfristig anpassen und verbessern“, erklärt Hartung. Der Kreis der Kunden, die VÖGELE schult, ist groß: Er umfasst Vorarbeiter, Fertigerfahrer und Techniker, die die Geräte warten und reparieren, genauso wie Bauleiter und Stra-ßenwärter, die nicht direkt mit den Geräten arbeiten, aber in den Prozess des Asphalteinbaus eingebunden sind. Die Teilneh-mer möchten vor allem die Neuheiten des Produktprogramms kennen lernen und die Maschinentechnik besser verstehen. „Vor allem Tipps und Tricks im Umgang mit den Geräten sind gefragt“, betont Hartung. Am Anfang sei es nicht einfach gewe-sen, die Straßenbauunternehmen vom Nutzen einer Schulung ihrer Mitarbeiter zu überzeugen. Inzwischen hätten sie jedoch erkannt, dass die zielgerichteten Trainings zu einer spürbaren Qualitätssteigerung beim Asphalteinbau führen. „Natürlich sind auch Maschinenbediener und Techniker, die auf den Geräten von VÖGELE geschult sind und sich bestens mit dem Fertiger auskennen, wesentlich zufriedener mit ihrer Arbeit als unaus-gebildetes Personal.“

Großer Schulungsbedarf bei Software und IT

Bereits seit 1988 betreibt SAP, der drittgrößte unabhängige Soft-warehersteller der Welt, an seinem Hauptstandort in Walldorf ein internationales Schulungszentrum, um Kunden zu beraten

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und zu schulen. Die Anwendungen von SAP nutzen weltweit mehr als 105.000 Kunden in über 120 Ländern. „Sowohl der stei-gende Kundenbedarf als auch das Problem der Qualitätssiche-rung in den Einführungsprojekten haben zu der Entscheidung geführt, das Schulungszentrum aufzubauen“, erklärt Wolfgang Späth, Head of Education Operations Germany. „Zu allen wichti-gen Lösungskomponenten haben wir ein Schulungscurriculum

mit Übungssystemen entwickelt. Heute sind unsere Kunden in der Lage, alle Inhalte über Präsenzschulungen – entweder bei SAP oder beim Kunden vor Ort – oder über virtuelle Schulungen und e-Learning zu erlernen.“

Kunden, die bei solchen Kursen mitmachen, wollen in erster Linie den sicheren Umgang mit den SAP-Systemen üben, aber auch ihr SAP-Know-how für die berufliche Weiterbildung erhö-hen. „Das Schulungsangebot richtet sich im Wesentlichen an Projektteammitglieder in Einführungsprojekten und Keyuser in den Fachabteilungen beim Kunden, aber auch an SAP-Berater“, erläutert Späth. Bei den SAP-Schulungen, die im Schnitt zwischen zwei und fünf Tagen dauern, folgt auf die Theorie ebenfalls ein praktischer Teil: Zunächst lernen die Kunden betriebswirtschaft-liche Inhalte und die dazu passende SAP-Softwarelösung kennen. Anschließend üben die Fachreferenten mit den Teilnehmern zahlreiche alltägliche Situationen an der Software. Vor allem technische Schulungen im Bereich „Systemadministration“ und „Mobile“ sind derzeit gefragt. 40.000 Teilnehmer pro Jahr schult SAP im Schnitt. Die Schulung von Kunden ist zu einem Thema geworden, mit dem sich immer mehr Unternehmen beschäftigen müssen: „Zukünftig werden Kundenschulungen wichtiger wer-den, um Hilfestellung und Service bei den komplexer werdenden Produkten und Maschinen zu bieten“, betont Späth.

Bereits seit 1988 betreibt SAP an seinem Hauptstandort in Walldorf ein internationales Schulungszentrum, um Kunden mit Präsenzschulungen zu beraten und weiterzubilden.

„Kundenschulungen werden wichtiger, um umfassenden Service bei komplexer werdenden Produkten zu bieten“

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Praxisnah, mit vielen Tipps für die Bedienung: Im moder-nen Schulungs zentrum der JOSEPH VöGELE AG erläutern Trainer den Kunden direkt am Fertiger, wie die Maschinen funktionieren.

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Eine innovative Idee mit Zukunft: Norbert Hinckers und Dr. Markus Schill (r.) gründeten 2001 die VR Magic Holding AG.

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Der Computer – dein Freund und LehrerNeue Dimensionen des Lernens: der Blick in „virtuelle Realitäten“

Übung macht den Meister – diese alte Volksweisheit gilt nach wie vor. Allerdings sieht das Üben heute ganz anders aus als

noch vor wenigen Jahren. Computer ermöglichen neue Wege des Lernens: Von OP-Simulatoren für angehende Ärzte bis hin

zum virtuellen Bäumefällen durch künftige Förster – virtuelles Lernen mit Hilfe von Simulatoren wird bereits in vielen unter-

schiedlichen Bereichen eingesetzt.

Eine junge Frau sitzt an einem Operationsmikroskop. Die ange-hende Augenchirurgin setzt vorsichtig mit dem Skalpell am Auge ihres Patienten an. Doch sie zittert leicht und führt den Schnitt falsch aus. Wie gut, dass sie nicht an einem echten Auge operiert, sondern an einem Computerauge. Möglich macht das ein speziell entwickelter Simulator für Augenoperationen. Alle Eingriffe, die der Operateur am Modellauge vornimmt, werden von einem Computerprogramm erfasst, in Echtzeit berechnet und als Bild in das Mikroskop übertragen. So wirkt es für den Operateur im Gesamten wie bei einer echten Augenoperation – ohne die Gefahr, jemanden zu verletzen.

Entwickelt hat den „High-End Virtual-Reality-Simulator“, auch Eyesi-Simulator genannt, das Mannheimer Unternehmen VRmagic. Die Idee dahinter: So wie Piloten zuerst im Flugsi-mulator üben, sollen angehende Ärzte mit dem OP-Simulator Augenoperationen trainieren können. 1996 begann eine For-schungsgruppe der Universitäten Mannheim und Heidelberg

mit der Entwicklung. Eine Herausforderung bestand unter anderem darin, das Gewebeverhalten des menschlichen Auges möglichst realistisch wiederzugeben. Physiker, Informatiker und Mediziner saßen zusammen, um 2001 den ersten Prototypen fertig zu stellen.

Realität aus dem Computer

Das Gerät funktioniert nach dem Prinzip der „virtuellen Realität“: Reale Eingabegeräte werden mit computergenerierten Bildern in Echtzeit kombiniert, so dass die Handlungen in der virtuellen Lernumgebung als echt erlebt werden. Mit dieser Technologie lassen sich zu Trainingszwecken ganze Abläufe oder Situationen äußerst realitätsnah simulieren. Das ist überall dort sinnvoll, wo

reales Training aus ethischen oder finanziellen Gründen schwie-rig ist – wie hier bei chirurgischen Eingriffen.

Rund 130 Eyesi-Simulatoren von VRmagic sind zurzeit weltweit im Einsatz, vor allem an Uni-Kliniken. Für die Erfin-dung gewann das Unternehmen 2001 den Innovationspreis der Metropolregion Rhein-Neckar. Doch nicht nur für ange-hende Augenärzte gibt es solche Simulatoren, sondern auch für andere medizinische Fachrichtungen. Beispielsweise ent-wickelte CATHI, ebenfalls ein Mannheimer Unternehmen und gefördert von der „Clusterinitiative Medizintechnologie“ der Stadt Mannheim, ein Simulationsprogramm zum Erlernen von Herzkathetereingriffen.

Üben von Anfang an

„Diese Art des Trainings hat mehrere Vorteile“, erklärt Mei-ke Hummerich, Sprecherin von VRmagic. „Zum einen steht natürlich die Patientensicherheit an erster Stelle. Zum anderen ermöglicht die computergenerierte Lernumgebung ein gezieltes, effektives Training: bestimmte „Handgriffe“ – zum Beispiel mit der Pinzette – können isoliert geübt werden – solange, bis sie beherrscht werden. Gerade für Anfänger ist das sehr hilfreich. Das Programm berechnet für sie eine persönliche Lernkurve, die zeigt, was sie noch stärker trainieren müssen“, erläutert Hummerich. Auch komplexe Operationsabläufe können am Simulator geübt werden. Die angehenden Chirurgen können ohne Dozenten trainieren und anschließend mit Hilfe der auf-gezeichneten Daten gemeinsam die Operation analysieren. Ein weiterer Vorteil des Simulators: Mit ihm können Mediziner bereits zu Beginn der Ausbildung erste Erfahrungen sammeln. „Dabei merken sie vielleicht auch, ob sie zum Operateur geeignet sind oder lieber eine andere Fachrichtung einschlagen möch-ten“, sagt Hummerich.

Virtuelle Bäume im Wald

Besonders sinnvoll ist virtuelles 3D-Lernen auch dort, wo es um praktische „handwerkliche“ Lerninhalte geht, die Auswertung von Lernprozessen wichtig ist oder ein hohes Risiko für Mensch

„Mit dieser Technologie lassen sich zu Trainingszwecken ganze Abläufe äußerst realitätsnah simulieren.“

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oder Umwelt besteht. So entwickelte die Fachhochschule Joan-neum in Graz, Österreich, und die Forstliche Ausbildungsstät-te Ort des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) einen Prototypen für einen virtuellen Motorsägen-Fällsimulator. Mit diesem Simulator sollen angehende Förster trainieren, sicher Bäume zu fällen. Denn ohne die nötige Übung kann es hierbei leicht zu tödlichen Verletzungen kommen. Mit Hilfe eines „Mixed-Reality-Systems“ wird der Schnittvorgang virtuell auf einer Leinwand dargestellt. Die Tätigkeit des Baumfällens führt der Lernende hingegen mit realen Gegenständen durch– mit einem Motorsägenmodell und einem Baumstammmodell. Dr. Wolfgang Jirikowski, Leiter der Forstlichen Ausbildungs-stätte Ort: „Grundsätzlich bringt das virtuelle Lernen nach meiner Beurteilung in der Forstwirtschaft viele Vorteile. Das stellen wir zum Beispiel beim Fahrsimulator für Forstmaschi-nen bereits seit vielen Jahren fest. Komplexe Abläufe können unter standardisierten Bedingungen geübt werden – mit einer Dokumentation des Lernfortschrittes. So können die erlernten

Fertigkeiten perfektioniert und die Feinmotorik verbessert werden.“

Zukunft ist dreidimensional

Mittlerweile entdecken immer mehr Disziplinen die zahlreichen Vorteile, die das Lernen mit Simulations-Methoden bietet. Bei-spielsweise erleichtert der Blick in eine erweiterte Realität Res-tauratoren alter Kunstwerke und Gebäuden die Arbeit und hilft Archäologen, längst Vergangenes wieder lebendig erscheinen zu lassen. Auch Physikunterricht in 3-D ist heute schon möglich. Während einer der Schüler mit Datenbrille ausgerüstet zwei Magnete bewegt, können seine Mitschüler auf einer Leinwand verfolgen, wie sich die Magnetfelder verhalten. Für die Wissens-vermittlung der Zukunft ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten: Vielleicht sitzen zukünftige Erstklässler bald nicht mehr mit Heft und Federhalter in der Bank, sondern schauen mit Datenbrille an die Leinwand.

Mit speziellen Trainingssimulatoren können Mediziner an virtuellen Patienten so lange trainieren, bis jede Handbewegung sitzt.

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Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stifung„Explore Science“ – wissenschaftliche Erlebnistage

Komplexe wissenschaftliche Themen der öffentlichkeit verständlich zu vermitteln – das ist das Ziel der Klaus Tschira Stiftung.

Vor allem Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik zu begeistern, ist der 1995 von Klaus

Tschira – dem Mitgründer der Walldorfer Softwareschmiede SAP – gegründeten Stiftung mit Sitz in Heidelberg ein Anliegen.

Ein Baustein dieser Fördertätigkeit ist das Lernfest „Explore Science“ im Luisenpark in Mannheim, das im Juni 2012 bereits zum

siebten Mal stattfindet. Im vergangenen Jahr lernten und feierten 55.000 Kinder, Lehrkräfte und Eltern mit. Beate Spiegel,

Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, im Gespräch mit m:convisions über ihre Erfahrungen, Ziele und Wünsche rund

um das Thema Wissensvermittlung.

Frau Spiegel, 55.000 Menschen lernen im luisenpark. hätten Sie vor sieben Jahren gedacht, dass die naturwissenschaftlichen erlebnistage auf so viel Begeisterung stoßen? Ja, ich war sehr sicher, dass „Explore Science“ mehr als angenommen wird. Es gibt beziehungsweise gab nichts Vergleichbares im weiten Umkreis.

Wie erklären Sie sich diese Begeisterungsflut? Unsere Themen sind spannend aufbereitet. Nahezu alle Altersgruppen werden angesprochen.Und jeder findet eine Mitmachstation, an der er selbst experimentieren kann.

hätten auch Sie sich als kind eine solche Veranstaltung gewünscht? Natürlich! Früher gab es ja eher den klassischen Schulausflug zu einer Sehenswürdigkeit in der Umgebung. Durch „Explore Sci-ence“ kann man vieles selber entdecken und verstehen.

Was ist das besondere an „explore Science“ im Vergleich zu einem modernen Museum? „Explore Science“ greift jedes Jahr ein neues Thema auf, bei dem Experten aus ganz Deutschland ihre Angebote für Kinder und Jugendliche mitbringen. In diesem Jahr veranstaltet zum Beispiel das Berliner Forschungszent-rum Matheon einen Wettlauf für Schüler, bei dem schnelles Rechnen zusätzlich Punkte bringt. Ein wichtiger Unterschied ist auch, dass man parallel zu allen Präsentationen, Vorträgen und Mitmachstationen auch noch in der Natur des Parks vieles erleben kann.

Sehen Sie hier das größte potenzial, die kinder durch experi-mente, anfassen und Spielen langfristig an die MInt-Fächer zu binden? Sicher wird man nicht alle Kinder für die Naturwissen-schaften begeistern können, aber vielen wird durch „Explore Science“ die Angst vor diesen Themen genommen und der Spaß an ihnen wiedergegeben. Langfristig muss man das Feuer, das man entfacht hat, natürlich schüren. Wir versuchen das sowohl im Kindergarten als auch in der Schule. Zwei Beispiele: Im Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung, der Forscherstation an der PH Heidelberg, lernen Erzie-herinnen und Erzieher, wie sie im Kindergartenalltag mit ihren Schützlingen auf Entdeckungsreise gehen können. Das Haus der Astronomie, das die Stiftung gebaut hat, bietet Schülern ideale Möglichkeiten, sich in Astronomie zu vertiefen.

Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus

Tschira Stifung

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In diesem Jahr steht Mathematik auf dem „Stundenplan“. ein sehr sperriges thema für die ganz kleinen. Wie haben Sie es auf-bereitet, um alle altersstufen anzusprechen? Das bundesweite Jahr der Mathematik vor vier Jahren war so erfolgreich, dass wir uns entschlossen haben, das Thema noch mal aufzugreifen. Mit unserer Forscherstation, der Mannheimer Kinderakademie, unseren Partnerschulen und „Minis machen Mathematik“ von der PH Karlsruhe haben wir die richtigen Mitstreiter gefunden, um schon bei den ganz Kleinen die Begeisterung für Mathema-tik zu wecken. Für die älteren Kinder und Jugendlichen bieten wir eine Ausstellung des Gießener Mathematikmuseums, die interaktive Ausstellung Imaginary und den Campus-Bereich.

Wie lernen Sie persönlich heute als erwachsene am besten? Nach wie vor durch Lesen, Lesen, Lesen.

können Sie die erfahrungen, die Sie im luisenpark machen auch auf die erwachsenenwelt übertragen? Ja, auch Erwachsene sind neugierig und wollen, zumindest wenn ich von meinem Umfeld ausgehe, nicht nur berieselt werden, sondern selbst erleben.

können Sie sich vorstellen einen wissenschaftlichen kongress so zu gestalten, dass er ähnliche Begeisterungsstürme auslöst? Ja, das hatten wir schon und auch in Ihrem Haus – dem Congress Center Rosengarten. 2010 hat die Klaus Tschira Stiftung das Forum Wissenschaftskommunikation sehr erfolgreich mit ver-anstaltet.

Ob Experimente zu Optik, Schwingungen, Akkustik oder Mathematik – bei „Explore Science“ im Luisenpark sind die Kinder überall mit Feuereifer dabei. Doch nicht nur die kleinen Gäste haben Spaß, auch Stiftungsgrün-der Klaus Tschira (2. Bild, l.) lässt sich begeistern.

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Lernen durch Anfassen: „Elementa 3“ im Mannheimer TECHNOSEUMMitmach-Experimente für alle Generationen

Wieso kann man einen Wassertropfen wie einen Ball in ein Tor schießen, ohne dass er platzt? Was macht eine Brücken-

konstruktion stabil? Und wie funktioniert Sonnenenergie? Das sind nur einige Fragen, mit denen sich die verschiedenen

„Elementa“ – Experimentierfelder der Dauerausstellung im Mannheimer TECHNOSEUM – befassen. Sie wollen Laien und

vor allem auch Kindern Technik im wörtlichen Sinn begreifbar machen – mit Experimenten zum Anfassen und Ausprobieren.

Gerade wenn es um die Vermittlung komplexer Inhalte wie Technik geht, sind Ausstellungsmacher und Museumspädagogen

wegweisend. Mit kreativen Ideen machen sie vor, wie sich trockenes Wissen spannend vermitteln lässt. Nach der „Elementa 1“

und der „Elementa 2“ läuft nun die dritte Mitmach-Ausstellung der Reihe Zukunftswerkstätten.

Schulklassen kommen gerne in die „Elementa 3“, um Technik hautnah zu erleben.

Je tiefer man sich in die Räumlichkeiten der „Elementa 3“ hinein begibt, umso grüner wird es um einen herum. Decken, Wände und Licht – alles erscheint in einem satten Grün. „Die ausgestellten Experimente in der ‚Elementa 3’ beschäftigen

sich unter anderem mit grünen Zukunftstechniken. Hier sieht der Besucher aktuelle technische Entwicklungen aus Berei-chen wie Umwelt, Robotik, Werkstoffe, die in Zukunft dazu beitragen könnten, unsere Lebensweise umweltverträglicher

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zu gestalten“, erklärt Dr. Gerhard Zweckbronner, Oberkonser-vator im Mannheimer TECHNOSEUM. Man könne aber auch sehen, wie versucht werde, Sinneswahrnehmung und Bewe-gung des menschlichen Körpers mit Hilfe von Technik genauer zu erforschen und dann in technische Sensorik und Robotik umzusetzen.

Anfassen und ausprobieren

Es erscheint zunächst etwas kurios, dass sich ausgerechnet ein Konservator mit Zukunftstechnologien beschäftigt. Tatsächlich zeigen auch die ersten beiden Zukunftswerkstätten „Elementa 1 und 2“ Experimente aus den vergangenen Jahrhunderten. Bahn-brechende Erkenntnisse in Naturwissenschaft und Technik zu Beginn der Industriellen Revolution veranschaulicht die „Ele-menta 1“. Die Hochindustrialisierung um 1900 mit Dampfkraft und Elektrotechnik sind Thema der „Elementa 2“. Zusätzlich gibt es nun seit Mai 2011 die „Elementa 3“ als jüngstes Experimentier-

feld im Haus. „Mit der ‚Elementa 3’ wollen wir zeigen, dass wir in einer Zeit angekommen sind, wo es auf uns alle ankommt, mit zu entscheiden, wie die Zukunft aussieht.“ Für alle drei Mitmach-Ausstellungen hat Dr. Gerhard Zweckbronner, der im TECHNO-SEUM bereits seit dessen Gründung arbeitet, die Konzepte ent-wickelt: „Von Anfang an wollten wir ein ‚arbeitendes Museum’, in dem unsere Vorführtechniker an wichtigen Stationen den Zusammenhang zwischen Technik und Arbeit zeigen, gemäß dem Grundthema unseres Hauses. In den Elementa-Feldern können die Besucher nun selber Hand anlegen nach dem muse-umspädagogischen Konzept ‚selbst mitmachen, anfassen und ausprobieren’.“ Manche Experimentierstationen entwickelte das TECHNOSEUM eigens für die „Elementa 3“ zusammen mit Part-nern. Zum Beispiel entstand einer der Roboter in Kooperation mit einer technischen Berufsschule. Einige Exponate kommen von anderen Ausstellungen, wie das „Super-Smart-Grid“, was frei übersetzt „das superschlaue Stromnetz“ heißt, das zuvor in Berlin in einer Sonderausstellung zu sehen war.

Ein Technoscout erklärt am Super-Smart-Grid, wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen könnte.

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Verstehen durch Knopfdruck

Das „Super-Smart-Grid“ zeigt, wie die Zukunft der Stromversor-gung in Deutschland funktionieren könnte. Auf einer niedri-gen Tischplatte ist in groben Umrissen Deutschland mit seinen europäischen Nachbarländern und Nordafrika zu sehen. Darauf stehen kleine Wohnhäuser und Fabrikgebäude sowie Windräder und andere Anlagen zur erneuerbaren Energiegewinnung. Am Horizont scheint auf Knopfdruck sogar die Sonne. Das Besondere an dem Modell: Zur Stromerzeugung werden nur regenerative Energiequellen genutzt, also Wind- und Wasserkraft, Sonnen-energie, Biomasse und Geothermie. Je nachdem, welche Art von Stromerzeugung gerade verwendet und wie viel Energie produziert und verbraucht wird, leuchten die entsprechenden Stromleitungen auf, durch die Verbraucher und Erzeuger mit-einander verbunden sind. Auch hier funktioniert das Prinzip

„selbst ausprobieren und daraus lernen“. Durch das Drehen an drei unterschiedlichen Reglern kann der Besucher das Szenario auf dem Tisch beeinflussen: ob gerade viel oder wenig Strom ver-braucht wird, ob die Sonne scheint oder ob der Wind weht. Der AHA-Effekt lässt nicht lange auf sich warten – man sieht sofort, dass es in der Zukunft auch sehr gut ohne Atom- und Kohlekraft-werke gehen könnte. Insgesamt fünf Stationen beschäftigen sich mit dem Thema Energie. Hat der Besucher alle besucht, erhält er einen persönlichen Energie-Pass.

Technoscouts erklären Grundlagen

„Wir wollen, dass die Besucher sich damit auseinandersetzen, welchen Beitrag sie selbst leisten können, um die Zukunft zu gestalten. An den Energie-Stationen zum Beispiel kann ich genau verfolgen, je nachdem, wie ich die Fragen zu meinem Energieverbrauch beantworte, wie sich die Umgebung, in der ich lebe, verändert“, erklärt der Oberkonservator. Dabei ist es nicht immer einfach, die Hintergründe solcher Exponate zu erklären. Häufig stehe man bei der Vermittlung von technischen Themen vor dem Problem, den Besuchern erst einmal die naturwissen-schaftlichen Grundlagen hinter den komplexen technischen Erfindungen erklären zu müssen. Beim Thema „grüne Energie“ zum Beispiel muss zuerst veranschaulicht werden, was Strom ist, wie man ihn misst und wie er hergestellt wird. Deshalb gibt es für die „Elementa 3“ sogenannte „Technoscouts“. Das sind Museumsmitarbeiter, die den Besuchern einzelne Sachverhalte erklären und Fragen beantworten.

Mitmachexperimente begeistern

Die Ausstellungen sind gut besucht: Bis zu 200.000 Menschen kommen durchschnittlich im Jahr ins Mannheimer TECHNO-SEUM und lassen sich von den Mitmach-Experimenten begeistern. So auch eine Gruppe Drittklässler, die fasziniert vor einem der Glaskästen im Bereich „Wunderwelt der Werkstoffe“ steht. Gebannt schauen die Schüler zu, wie ein Wassertropfen, kugelrund wie eine kleine Perle, auf der Fläche vor einem Miniaturtor hin und her rollt. Einer der Schüler steuert von außen das Spielfeld und versucht, den rollenden Tropfen ins Tor zu schießen. Während ein Technoscout des Museums erklärt, warum der Wassertropfen nicht zerplatzt, ist es mucksmäuschenstill: Die Oberfläche des Spielfeldes besteht nämlich aus vielen winzigen Noppen, die zudem wasserabweisend beschichtet sind. Dieses Prinzip hat sich die Materialwissenschaft von der Lotuspflanze abgeschaut. Des-halb rollt der Wassertropfen als Kugel darüber, ohne zu zerplatzen oder Spuren zu hinterlassen. „Unter der Woche kommen natürlich viele Schüler, aber gerade am Wochenende sind es auch viele Fami-lien samt Oma und Opa. Da wird dann quer durch die Generationen experimentiert. Insofern ist unser museumspädagogisches Kon-zept voll aufgegangen“, freut sich Dr. Gerhard Zweckbronner.

In Deutschland gibt es drei große Technikmuseen in den Städten München, Berlin und Mannheim. Das Mannheimer TECHNOSEUM mit 9.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wurde im Jahr 1990 unter dem Namen „Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim“ eröffnet und Anfang 2010 in TECHNOSEUM umbenannt. Die Dauerausstellung, in die Elementa 1, 2 und 3 integriert sind, zeigt die Technik-, Wirt-schafts- und Sozialgeschichte des Industrialisierungspro-zesses, verbunden mit naturwissenschaftlich-technischen Experimentierstationen. Außerdem erklären Vorführungen den Besuchern die Funktion historischer Werkstätten, Maschinen und Verkehrsmittel. Ziel des außerschulischen Lernortes TECHNOSEUM ist es, mit Mitmach-Ausstellungen und Inszenierungen den Besuchern aktiv und anschaulich Technik und Naturwissenschaft näher zu bringen.

Auch für Familien geht das museums-pädagogische Konzept voll auf. Es wird quer durch die Generationen experimentiert.

den Videopodcast finden Sie unterwww.mcon-visions.de, Webcode: 160501 –oder QR-Code scannen und Video ansehen.

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Erfolgreiche Weiterbildung im Alter Aus Erfahrung klug

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – das galt noch bis vor einigen Jahren nicht nur im Volksmund, sondern

auch unter Gerontologen und Hirnfoschern als unumstößliche Wahrheit. Nach der Pubertät, so waren Neurologen noch vor

zehn Jahren überzeugt, baue das Gehirn kontinuierlich ab, erneuern könnten die grauen Zellen sich dann nicht mehr. Heute

weiß man, dass das so nicht stimmt. Aber: Kann man wirklich mit 40, 60 oder gar 80 noch etwas Neues lernen? Lernen Ältere

anders als Junge? Und was müssen Unternehmen bei der Weiterbildung älterer Mitarbeiter beachten?

Londons Taxifahrer liefern den Beweis: Lebenslanges Lernen ist möglich. Drei bis vier Jahre dauert die weltweit einmalige Ausbildung der Taxifahrer in der englischen Metropole. Rund 25.000 Straßennamen und 20.000 Sehenswürdigkeiten müssen die Prüflinge im Kopf haben, um eine Lizenz zu erhalten. Ideal für eine Gedächtnisstudie, dachten sich britische Forscher vom University College London und fanden heraus, dass durch das jahrelange Lernen von Straßennamen das Gedächtniszentrum wächst. Die künftigen Chauffeure hatten mehr graue Substanz im Hippocampus – ein Bereich des Gehirns, der unter anderem das Langzeitgedächtnis steuert – als diejenigen, die die Ausbil-dung abgebrochen oder gar keine Straßennamen gelernt hatten. Die Forscher sehen in dem Ergebnis einen Beleg dafür, dass das Gehirn auch im Erwachsenenalter flexibel bleibt.

Ältere lernen nicht schlechter, nur langsamer

Heißt das, dass Ältere genauso gut lernen wie Jüngere? „Im Prinzip funktioniert der Lernprozess im Gehirn bei Menschen jeden Alters gleich. Lernen ist bis ins hohe Alter möglich. Was sich ändert, sind die Geschwindigkeit der Veränderungen und die Rahmenbedingungen im Gehirn“, erklärt Nele Wild-Wall, Professorin für Forschungsmethoden und Diagnostik in der Psychologie an der Hochschule Rhein-Waal. Ältere lernen also langsamer. Das liegt vor allem daran, dass sich Zellstrukturen nicht mehr so schnell erneuern wie in jüngeren Jahren. Zudem beginnen im Vorderhirn, das für das Arbeitsgedächtnis und die Konzentration verantwortlich ist, bereits ab dem 30. Lebensjahr Abbauprozesse. Je älter ein Mensch wird, desto langsamer erneu-ern sich die Zellstrukturen. Außerdem werden Informationen im Alter nicht mehr so schnell von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben.

Erfahrungsschatz Älterer nutzen

Auch Dieter Doetsch, Ausbildungsleiter bei der ING-DiBa in Frankfurt, weiß, dass mit 50 anders gelernt wird als mit 20 – anders, aber nicht schlechter. Seit 2006 bildet die ING-DiBa mit dem speziellen Programm „Ausbildung 50+“ ältere Arbeitneh-mer in einem völlig neuen Beruf aus, etwa als Servicefachkraft für Dialogmarketing oder als Bankassistent. Mit durchweg posi-tiven Rückmeldungen, sowohl von Azubis 50+ selbst, als auch von Kollegen und Führungskräften.

Eine Kombination aus Theorie und Praxis sei für die Azu-bis 50+ wichtiger als für ihre jungen Kollegen, deren Schul-zeit noch nicht lange zurückliege und die dadurch noch an das Lernen von viel Theorie gewöhnt seien, berichtet Doetsch. Manches gehe auch etwas langsamer: „Der schnelle Umgang mit der Technik fällt einigen schwerer.“ Andererseits punkten die älteren Azubis mit einem klaren Vorteil: „Die Azubis 50+ bringen ein hohes Maß an Lebens- und Berufserfahrung mit. Sie wissen, worauf es ankommt und bringen das im Umgang mit den Kunden ein.“

nele Wild-Wall, Professorin für Forschungsmethoden

und Diagnostik in der Psychologie an der Hochschule Rhein-Waal

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Der Unternehmenserfolg der ING-DiBa beruht auch auf dem Wissen älterer Mitar-beiter, die gezielt gefördert werden. Vorstandsvorsit-zender Roland Boekhout (l.) und Bas Brouwers, Mitglied des Vorstands, bei einer Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main.

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Trampelpfade helfen auch im hohen Alter

Nele Wild-Wall, die vor ihrer jetzigen Stelle am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund verschiedene Studien zum Thema „Lernen im Alter“ veröffentlicht hat, kann bestätigen, dass Ältere sogar Vorteile gegenüber ihren jüngeren Kollegen haben: „Neue Lerninhalte, gerade wenn es um reines Fakten-wissen geht, werden an bereits Bekanntes angeknüpft. Damit sind ältere Menschen immer dann im Vorteil, wenn sie ihr Vorwissen und ihre Erfahrung nutzen können.“ Wild-Wall vergleicht das Gehirn mit einem Netz aus zahlreichen Wegen: Werden neueWege beschritten, treten sie sich immer mehr aus, je öfter man sie benutzt. Gibt es Überschneidungen zwischen einem bereits ausgetretenen, oft benutzten Weg mit einem

neuen Weg, ist es viel einfacher, von dem einen auf den ande-ren zu wechseln. Das heißt im Klartext: Neues, das sich mit bereits vorhandenem Vorwissen verknüpfen lässt, lernt sich viel leichter.

Wer im Alter noch dazu lernen will, sollte sich bereits in jungen Jahren ein gut ausgetretenes Wegesystem anlegen und es ständig benutzen. So ergeben sich später viele Anknüp-fungsmöglichkeiten und damit die Chance, langsameres Ler-nen und geringere Konzentrationsfähigkeit auszugleichen. Außerdem bleibt das Gehirn selbst fitter: Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Gehirnstruktur von Personen, die ihr Leben lang geistig aktiv waren, weniger altersbeding-te Veränderungen aufweist, als von Personen, die weniger gefordert waren.

94 Jahre und geistig in Topform – Altbundeskanzler Helmut Schmidt (l.) ist trotz seines hohen Alters ständig unterwegs. Hier mit den Chefredakteuren vom „Manager Magazin“, Wolfgang Kaden (2. v. l.), und vom „Handelsblatt“, Gabor Steingart (r.), bei der Verleihung des von der ING-DiBa gestifteten Helmut-Schmidt-Journalistenpreises.

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Informelles Lernen bevorzugt

Wild-Wall rät Unternehmen, Mitarbeiter aller Altersstufen regel-mäßig fortzubilden. Damit seien nicht unbedingt Seminare oder Schulungen gemeint. „Ältere lernen oft aus einer anderen Moti-vation heraus als ihre jungen Kollegen“, erklärt Wild-Wall: „Ihnen geht es weniger um Zeugnisse oder Abschlüsse als vielmehr um eine persönliche Weiterentwicklung.“ Deshalb bevorzugen sie häufig einen informellen Weg der Wissensvermittlung. Arbeitgeber, die auch ältere Mitarbeiter gezielt fördern möchten, sollten für ein Arbeitsklima sorgen, in dem diese neben der eigentlichen Arbeit dazulernen können. Es sollte die Möglichkeit zum Austausch beste-hen und das Gelernte an Kollegen weitergegeben werden können.

Lob wirkt zudem stärker als Tadel: „Wenn man älter wird, verändert sich auch die Hormonzusammensetzung im Beloh-nungssystem des Gehirns, in erster Linie die Ausschüttung von Dopamin. Während junge Menschen aus ihren Fehlern lernen, lassen sich Ältere eher durch Lob und positive Rückmeldungen motivieren“, so Wild-Wall.

Von formalen Weiterbildungen sollten Unternehmen älte-re Mitarbeiter dennoch nicht ausschließen. Allerdings sei es wichtig, dass die Seminarleiter darauf achten, den Älteren ausreichend Zeit zu lassen, um sich das neue Wissen Schritt für Schritt anzueignen. „Bei Seminaren kann es sinnvoll sein, altershomogene Gruppen zu bilden. Das muss aber eine Fall-zu-Fall-Entscheidung sein, denn ebenso häufig gibt es auch Situa-tionen, in denen die Teilnehmer gerade von einer heterogenen Altersstruktur profitieren“, rät Wild-Wall.

Jung und Alt profitieren voneinander

Die ING-DiBa setzt konsequent auf gemischte Teams und macht sich so die unterschiedlichen Herangehensweisen von Alt und Jung für den Arbeitsalltag zu Nutze: „Die Erfahrungen der Älte-ren und das oft aktuelle technische Wissen der Jüngeren ergän-zen sich hervorragend und sind eine wertvolle Bereicherung, die letztendlich das gesamte Unternehmen nach vorne bringt“, findet Dieter Doetsch.

Deshalb vertraut die Bank auch in Zukunft auf einen Mix aus Alt und Jung und will sich so das Know-how und die Lebens-erfahrung älterer Mitarbeiter sichern: „Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel müssen wir Ältere zu Fachkräften qualifizieren, die nicht nur den heutigen, sondern auch den künftigen Anforderungen entsprechen“, erklärt Doetsch. Des-halb möchte die ING-DiBa noch viele Azubis 50+ ausbilden und so auch Menschen jenseits der 50 die Chance geben, noch einmal etwas ganz Neues zu lernen.

Neustart mit 49

Mit fast 50 noch einmal etwas ganz Neues anzufangen gelingt den wenigsten. Gabriele Pfaff hat es geschafft: Sie macht seit September 2011 eine Ausbildung zur Bankassis-tentin bei der ING-DiBa – mit 49 Jahren. Ende der Siebziger begann sie ihre berufliche Laufbahn ebenfalls bei einer Bank und war zehn Jahre in diesem Bereich tätig, bevor sie sich ganz der Familie widmete. Als die Kinder erwachsen waren, wollte Gabriele Pfaff wieder voll ins Berufsleben einsteigen und arbeitete zunächst in der Buchhaltung eines Einzelhandelsunternehmens. Jedoch träumte sie davon, wieder in ihrem alten Beruf bei einer Bank zu arbeiten.

Deshalb weckte die Stellenanzeige der ING-DiBa, die Aus-zubildende für ihr Programm „Azubis 50+“ suchte, sofort ihre Aufmerksamkeit. Jetzt steckt Gabriele Pfaff mitten in ihrer Ausbildung bei der Direktbank und hat diesen Schritt keine Sekunde bereut, auch wenn sie sich bei manchen Dingen etwas schwerer tut als in jungen Jahren: „Wenn es um Technik geht, brauche ich etwas länger, um mich ein-zufinden. Während meiner ersten Ausbildung gab es noch Lochkarten und Berge von Papier“, erzählt Gabriele Pfaff. Generell falle ihr das praktische Lernen am Arbeitsplatz vergleichsweise leicht, während ihr die Theorie schwerer falle: „Ich merke, dass ich zum Beispiel beim Lernen zuhau-se wesentlich mehr Ruhe brauche als früher“, berichtet die 49-Jährige. Das Alter habe aber durchaus auch Vorteile:

„Ich kann heute viel besser einschätzen, was ich kann und was ich nicht kann. Dadurch bin ich viel selbstbewusster geworden.“

Gabriele Pfaff wünscht sich, dass mehr Unternehmen in Deutschland älteren Menschen eine Chance geben, sich in der Arbeitswelt zu beweisen: „Wir Azubis 50+ ergänzen uns prima mit den jungen Auszubildenden. Ich denke, davon können auch Unternehmen stark profitieren.“

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Atmosphäre des Wissens: Immer mehr Studenten kommen in die Bibliothek, um die elektronischen Daten zu nutzen oder in Ruhe zu lernen.

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Die Bibliothek eine schlichte Büchersammlung wie es die Über-setzung des ursprünglich griechischen Wortes nahelegt? Das sah Jorge Luis Borges anders: „Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.“ Für den argentinischen Dichter, der Büchern und Bibliotheken zahlreiche Erzählungen widmete, waren Bibliotheken wahre Räume der Glückseligkeit, gefüllt mit Kostbarkeiten aus Papier und Schrift. Es sind aber auch Orte der Macht, die streng gehütetes, mitunter auch geheimes Wissen enthielten. Orte, die lange Zeit nur wenigen zugänglich waren – man denke an die Klosterbibliotheken des Mittelalters. Niemand hat bisher spannender davon berichtet als Umberto Eco in seinem Krimi „Der Name der Rose“. Um die Existenz des „Zweiten Buches der Poetik“ von Aristoteles in der Klosterbiblio-thek zu verschleiern, wurde gemordet – denn von der Kunstform der Komödie sollten die Mönche nichts erfahren.

Später, als Bücher nach Erfindung des Buchdrucks in immer größerer Zahl erschienen, war es leichter und kostengünstiger Bibliotheken einzurichten. Es entstanden repräsentative Pracht-bauten wie die Library of Congress oder die British Library als Symbole der Mächtigkeit und Tradition einer Nation. Heute gibt es allein in Deutschland über 240 wissenschaftliche Bibliothe-ken, die mehr als 240 Millionen Publikationen in ihrem Bestand haben – von kostbaren Handschriften über Monografien und wissenschaftlichen Studien bis hin zu Zeitschriften aller Art. Alle sind sorgfältig katalogisiert und verschlagwortet.

Informationen zu sammeln und zu bewahren ist nur eine Aufgabe der Bibliothek. Genauso wichtig ist es, den Nutzern die Informationen zur Verfügung zu stellen. Eine Bibliothek ist kein bloßer Sammelraum für Bücher, vielmehr generiert die spezifische Art ihrer Aufstellung eine je eigene Ordnung der Informationen. Die Sichtweise auf Bibliotheken als Schatzkam-mern, die das intellektuelle und kulturelle Erbe der Menschheit für die Nachwelt aufbewahren, hat ausgedient: Vielmehr wan-

deln sich Bibliotheken vom Bewahrer von Informationen zum Dienstleister. „Dieser Aspekt hat in den letzten zehn Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen“, meint Seadle.

Digitalisierung geht langsam voran

Angesichts der seit den 80er-Jahren zunehmenden Informa-tions- und Publikationsflut ist es kaum verwunderlich, dass die Bibliotheken schon immer zu den „First Movern“ zählten, wenn es darum ging, sich moderne Technik zu Nutze zu machen. EDV-gestützte, über das Internet zugängliche Datenbanken sind bereits selbstverständlich. Mittlerweile ermöglichen techni-sche Entwicklungen auch die Digitalisierung des Bestandes von Büchern über Bilder und Karten bis hin zu Handschriften in bedeutenden Größenordnungen.

Einer der Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist die Bayeri-sche Staatsbibliothek (BSB). Zum einen baut sie virtuelle Fach-bibliotheken auf, da auch bei wissenschaftlichen Verlagen der Trend zu digitalen Publikationen geht. Zum anderen werden peu à peu die historischen Bestände digitalisiert – auch Retro-Digita-lisierung genannt. „Digitale Abbilder älterer Werke schonen die

Wissensräume der Zukunft: Die Bibliothek im NetzVom Bewahrer zum modernen Dienstleister

Schon seit Jahren sind die Universitätsbibliotheken fleißig dabei, ihre Bücherschätze zu digitalisieren. Der Vorteil liegt auf

der Hand: Von jedem Ort der Welt aus können Studierende, Forscher und andere Interessierte problemlos darauf zugreifen.

Wird es bald eine globale virtuelle Bibliothek geben, ein riesiges digitales Gedächtnis menschlichen Schaffens und Forschens?

Das wird mindestens noch zehn Jahre dauern, schätzt Professor Michael Seadle vom Institut für Bibliotheks- und Informations-

wissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Noch stellen unterschiedliche technische Standards, urheberrechtliche

Bestimmungen und die Langzeitarchivierung digitalisierter Daten knifflige Herausforderungen dar.

professor Michael Seadle,vom Institut für Bibliotheks-

und Informations wissenschaft der Humboldt-Universität Berlin

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Originale. So können die historischen Bestände noch mindestens 1.000 Jahre erhalten werden“, beschreibt Seadle. Nach dem Ein-scannen wird das Objekt nachbearbeitet, um eine Volltextsuche oder Registerrecherche zu ermöglichen. Gleichzeitig können Zusatzinformationen, Kommentare und Erklärungen zu dem Text hinterlegt werden. Obwohl viele Bibliotheken ähnliche Projekte betreiben, ist man von der vollständigen Digitalisierung aller kulturellen Zeugnisse und wissenschaftlichen Informa-tionen noch sehr weit entfernt – nur rund ein Prozent aller Publikationen liegen bisher in digitaler Form vor.

Hürden auf dem Weg zur virtuellen Bibliothek

Die Digitalisierung der Werke an sich ist nicht die einzige Hür-de, die auf dem Weg zur globalen virtuellen Bibliothek zu über-winden ist. Noch kursieren zu viele unterschiedliche digitale Formate. Eine weitere Hürde ist das Urheberrecht, das sich von Land zu Land stark unterscheidet. Deshalb ist nicht jedes Werk überall verfügbar. „Ein Kollege hat mich neulich gebeten, für ihn ein französisches Werk herunterzuladen, wenn ich wieder einmal in Amerika bin. Das ist nur dort digital zugänglich – nicht in Deutschland, nicht in Frankreich“, erzählt Seadle. Auch wenn man beispielsweise in der Europäischen Union sehr aktiv sei, die Bestimmungen einander anzupassen, wer-de eine Einigung beim Urheberrecht weitaus länger dauern als die Angleichung der Digitalisierungstechniken. „Es gibt zu viele Interessengruppen wie die Verlage, die Autoren oder die VG Wort, die sich – bislang jedenfalls – noch nicht eini-gen können“, erläutert Seadle. Eine weitere Herausforderung ist die Langzeitarchivierung der digitalisierten Daten. „Wir müssen heute schon überlegen, wie wir die Daten in hundert Jahren noch benutzen können“, sagt Seadle. „Wie lassen sich die Daten künftig migrieren, wenn sich Formate ändern? Oder wie die Betriebssysteme emulieren, wenn diese nicht mehr state-of-the-art sind?“

Die Digitalisierung der Bibliotheken stellt nicht nur deren Mitarbeiter vor neue Herausforderungen, sondern auch deren

Nutzer. Viele brauchen Unterstützung beim Umgang mit den verschiedenen elektronischen Datenbanken. An der Universität Berlin diskutieren Experten gerade, wie sehr Bibliothekare künf-tig die Benutzer unterstützen sollen. Wird es zum Beispiel ausrei-chen, die gesuchten Informationen bereitzustellen oder müssen die Bibliothekare auch beraten können, wie die Informationen auszuwerten oder zu bewerten sind? „Die Bibliotheken müssen sich in der neuen digitalen Welt orientieren und entscheiden, was für Dienste und Angebote sie machen können. Die Bibliothek von morgen wird ein Serviceprovider sein“, ist Seadle überzeugt. „Sie wird zu einem Ort, an dem man Hilfe erhält, wie man mit komplizierten digitalen Informationen umgeht.“

Dadurch wandelt sich auch das Berufsbild des Bibliothekars. Am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin ist man bereits dabei, gemein-sam mit dem Fachbereich Informatik einen Studiengang vorzu-bereiten, um den zukünftigen Bibliothekaren auch Basiswissen der Informatik zu vermitteln.

Die Bibliothek als Ort der Ruhe

Auch wissenschaftliche Publikationen werden sich in der digi-talen Welt weiterentwickeln, ist Seadle überzeugt. Sie werden immer stärker interaktiv gestaltet und durch die Einbindung von Filmen, O-Tönen und Bildern bereichert. Schon vor zehn Jahren war die Humboldt-Universität zu Berlin an einem Elec-tronic Thesis- and Dissertations-Projekt beteiligt. Ob die Digita-lisierung das Ende des Druckerzeugnisses bedeutet, ist noch nicht abzusehen. Doch deutet vieles darauf hin. Erste wissen-schaftliche Verlage bieten Publikationen nur noch in elektro-nischer Form an. Werden auch die Bibliotheken als physischer Ort selbst irgendwann überflüssig? „Nein“, meint Seadle. Auch hier beobachtet er einen Wandel. „Viele Studierende kommen in die Bibliothek, nicht, um Bücher auszuleihen, sondern um die elektronischen Arbeitsplätze und das WLAN zu nutzen, um sich beraten zu lassen oder einfach, weil sie dort eine Atmo-sphäre finden, in der sie in Ruhe arbeiten können.“

Bibliotheken, seit jeher Symbole des Wissens und der Macht einer Nation, sind häufig prächtige Gebäude. Hier das Treppenhaus der Bayerischen Staatsbibliothek.

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Mehr Gefühl für den KopfLernen mit allen Sinnen

Im Mittelalter diagnostizierten die Ärzte mit der Nase: So konnte der Duft von Äpfeln ein Alarmsignal für die Pest sein. Überhaupt vertrauten die Menschen früherer Jahrhunderte in starkem Maße auf ihre Sinne, um die Welt zu verstehen. Das verlor sich zunehmend mit der Ent-wicklung moderner Techniken, als alles vermessen und in Zahlen erfasst wurde. Doch je virtueller und abstrakter unsere Welt wird, desto mehr scheint sich der Mensch nach einfachen, sinnlichen Erfahrungen zu sehnen. Komplexe Vorgänge lassen sich leichter begreifen, wenn man etwas sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken kann.

Deshalb verwundert es nicht, dass sich eine archaische Kulturtechnik den Weg zurück ins Multimediazeitalter erobert: „Graphic Recording“ heißt ein neuer Trend, der bei Meetings und Workshops Einzug hält. Ein Illustrator dokumentiert die wichtigsten Fakten und Argumente einer Besprechung zeichnerisch. Es entsteht ein überdimensionales Poster.

Diese ebenso simple wie eindrucksvolle Methode nutzt die Macht des Visuellen. Nichts können wir uns besser merken als ein eindrucksvolles Bild. „Graphic Recording“ ist sicherlich eine überlegenswerte Alternative zu Powerpoint und anderen abstrakten Techniken der Wissensvermitt-lung (S. 46).

Aber auch alle anderen Sinne helfen uns, Dinge besser zu erinnern. Dieses Wissen nutzen Marketingexperten zunehmend für sich: Multi-sensorik heißt das Zauberwort. So locken beispielsweise Bäckereien mit künstlichem Brotduft, der in die Fußgängerzone strömt. Oder Anrufer hören eingängige Musik, wenn sie bei einem Unternehmen in der Warteschleife hängen. Der Multisensorik-Experte Dr. Klaus Stallbaum erläutert in einem Interview, warum für Markenartikelhersteller künftig kein Weg an Werbung, die alle Sinne anspricht, vorbeiführt (S. 51).

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Eine alte Kulturtechnik erobert die moderne MeetingszeneGraphic Recording oder wie Zeichnen beim Denken hilft

Eine geradezu archaische Kulturtechnik zieht in Meetings, Seminare und Kongresse ein: das Zeichnen. Kann doch jedes Kind?

Genau! Zeichnen vereinfacht komplexe Zusammenhänge, Strukturen und Projekte und stellt sie für jedermann begreifbar

dar – kinderleicht sozusagen. Mit farbigen Markern werden auf großformatigem weißen Papier Ideen und Wortbeiträge

von Teilnehmern in Bildern festgehalten. Graphic Recording heißt das auf Neudeutsch, das Zauberwort ist „visualisieren“:

Menschen prägen sich visuell ausgedrückte Inhalte leichter und länger ein.

Immer da, wo Menschen ein Thema ergebnisoffen besprechen und miteinander erarbeiten, kann Graphic Recording zum Ein-satz kommen – bei einem Meeting, Workshop oder Kongress, mit fünf, 20 oder 300 Teilnehmern. Diese „grafische Aufnahme“, so die wörtliche Übersetzung ins Deutsche, übernimmt ein so genannter Visualisierer oder Graphic Recorder. Er beobachtet, hört zu und zeichnet den Diskurs und seine Ergebnisse Schritt für Schritt auf Papier, meist auf einem großflächigen Format von mehreren Metern Länge – live und in Farbe. Aus Schrift, Symbolen, Figuren und Grafiken entsteht ein buntes visuelles Protokoll: vielschichtig und vollgepackt, zugleich geordnet und strukturiert. Diese Dokumentation ist das sichtbare, handfeste Ergebnis der Veranstaltung.

„Graphic Recording hat einen bedeutenden Nebeneffekt“, erläu-tert Martin Haußmann von der Organisationsberatung „Kom-munikationslotsen“. Schon während des Meetings schaffe die Methode eine besonders offene, anregende Atmosphäre, in der jeder gerne seine Ideen einbringe und in das Gesamtbild integ-riert sehen möchte. Schließlich ist Graphic Recording ein Kom-munikationsmedium: Es fördert einen nachhaltigen Dialog und gestaltet diesen zugleich. „Unsere Aufgabe ist es zu versuchen, alle Stimmen im Raum einzufangen“, bringt es Haußmann auf den Punkt. Die Unternehmensberater sind schon seit einigen Jahren als Visualisierungs-Experten bei Veranstaltungen im Einsatz. „Das Bild hat eine sehr große Kraft. Es entwickelt eine ganz andere Energie als das Wort oder die Schrift“, betont der

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ausgebildete Kommunikationsdesigner. Die Teilnehmer fühlen sich ernst genommen und wertgeschätzt, wenn sie erleben, dass ihre Ideen und Positionen für alle sichtbar festgehalten werden. „Visualisierung ist ein sehr, sehr machtvolles Werkzeug.“

Der Gewinn: Klarheit und Verständlichkeit

Wenn ein Visualisierer Begriffe aus der Runde aufgreift und in Bildern wiedergibt, setzt dies in aller Regel ein Gespräch über die Bedeutung dieser Begrifflichkeiten in Gang. Erfasst das Bild den Kerngedanken? Was ist überhaupt der Kern? Und verstehen alle Teilnehmer der Veranstaltung dasselbe darunter, der Marketing-fachmann, der Vertriebskollege, der Manager? Profi Haußmann

erklärt: „Man muss Inhalte zwangsläufig reduzieren, strukturieren und pointiert wiedergeben. Das schafft eine visuelle Resonanzflä-che, die von der Gruppe zur Reflektion ihrer Arbeit genutzt werden kann und in der sich alle persönlich und inhaltlich wiederfinden.“ So schafft die Zeichnung ein gemeinsames Verständnis. Auf dieser Basis finden sich schneller Lösungen – das beschleunigt das Gelingen der Veranstaltung insgesamt. Zudem fördert der Reflexionsprozess den Lernerfolg: Man behält etwas viel besser, wenn man darüber nachgedacht und sich in einer Runde darü-ber ausgetauscht hat. Reflexionen statt einseitiger Input heißt die Erfolgsformel.

Weitere Vorteile: Das visuelle Dokument fungiert als Grup-pengedächtnis. Und wenn Menschen eine grafische Entspre-

Designer Martin Haußmann von den „Kommunikationslotsen“ verbildlicht

die Wortbeiträge der Teilnehmer auf Veranstaltungen – es entsteht

ein visuelles Verlaufsprotokoll.

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chung ihrer Worte sehen, können sie sich diese deutlich besser einprägen als etwa in Form eines klassischen schriftlichen Pro-tokolls. Dies bestätigt der Neurobiologe Kristian Folta-Schoofs von der Stiftung Universität Hildesheim: „Graphic Recording ergänzt die sprachlichen Verarbeitungsprozesse der linken Hirnhälfte um visuell-räumliche Prozesse der rechten Hirn-hälfte. Fakten und Bilder werden vernetzt, dadurch können wir Inhalte schneller abrufen.“ (Quelle: Lufthansa Exclusive 07/11) Bleiwüsten-Protokolle waren gestern.

Abschied von Powerpoint?

Und die beliebten Powerpoint-Präsentationen mit ihren Auf-zählungszeichen und unzähligen Animations-Möglichkeiten – gehören sie angesichts der Vorzüge des Graphic Recordings der Vergangenheit an? Schließlich vernichteten Powerpoint-Präsentationen deutschlandweit jährlich 15,8 Milliarden Euro, wenn man den Berechnungen von Matthias Pöhm Glauben schenken darf, der mit seiner Anti-Powerpoint-Partei im Okto-ber 2011 bei den Schweizer Nationalratswahlen antrat – übri-gens erfolglos. Oder wie bereits 2003 Edward Tufte, Informati-onswissenschaftler an der US-amerikanischen Universität Yale, zugespitzt verkündet hat: „Powerpoint is evil – Powerpoint ist teuflisch“.

Bei aller Polemik lässt sich eines sachlich festhalten: Powerpoint ist eine Präsentationstechnik, ganz im Gegensatz zu Graphic Recording – ein Missverständnis, das Kommunikationslotse Haußmann immer wieder bei Anfragen begegnet. Das beliebte Computerprogramm ist ein Instrument, das vorrangig Input bietet, keinen Raum für Reflexionen. Graphic Recording dreht diesen Prozess um. Im Fokus steht der Dialog, nicht die Prä-sentation durch einen Vortragenden – denn bei einem solchen „Frontalunterricht“ könnte Graphic Recording erst gar nicht entstehen.

Nach Haußmanns Erfahrung profitieren beteiligungsori-entierte Großgruppenveranstaltungen daher mehr vom Ein-satz eines Graphic Recorders als frontale wissenschaftliche Fachkongresse oder reine Motivationsveranstaltungen. Denn im Gegenteil zu Powerpoint ist bei der Visualisierung vor der Veranstaltung noch nichts in Stein gemeißelt beziehungsweise

„Das Bild hat eine sehr große Kraft. Es entwickelt eine ganz andere Energieals das Wort oder die Schrift.“

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zu Papier oder auf ein Chart gebracht. Die grafische Aufnahme entwickelt sich erst analog zu den Gesprächen und Beiträgen der Teilnehmer, sie ist sogar auf diese angewiesen. Es ist Live-Zeichnen pur, kann stets ergänzt werden und Veränderungen aufgreifen. Graphic Recording macht Dialoge sichtbar und dient damit einem ganz anderen Zweck als Powerpoint, es wird in einem anderen Kontext eingesetzt. Das visuelle Protokoll wird die Chart-Präsentationen daher wohl kaum aus den Meetings und Konferenzen verdrängen – aber vielleicht zu einer stärker ausgeprägten Dialogkultur führen. Es spricht auch nichts gegen eine friedliche Koexistenz beider Techniken.

Renaissance des Zeichnens

In einer beschleunigten, immer komplexer werdenden Welt wundert es nicht, dass der archaische Ansatz des Zeichnens

Gefallen findet. Nachdem bald alle Gestaltungs- und Kommu-nikationsmöglichkeiten mit dem Computer und den neuen Medien ausgeschöpft scheinen, ist es geradezu eine Konterrevo-lution, einfach einen Stift in die Hand zu nehmen und seine Gedanken mit wenigen Strichen klassisch auf Papier zu bringen. Seit rund 30.000 Jahren halten Menschen ihre Ideen und Ziele in Zeichnungen fest – eine Technik, die uns gerade beim heutigen abstrakten Arbeiten wieder näher an unser tägliches Tun bringt. So gesehen ist Graphic Recording eine Wohltat fürs Auge, fürs Denken und eine echte Motivation.

Großer Pluspunkt des Graphic Recording: Zeichnungen und Bilder kann man sich besser

einprägen. Sie entstehen in der Regel auf einem großflächigen Plakat.

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Was kann man sich unter „Multisensorik“ vorstellen? Werbeflut, Me-too-Produktschwemme, hybride und kritische Konsumen-ten – die Hürden für erfolgreiches Marketing liegen höher denn je. Der in den Wirtschaftswissenschaften fokussierte „homo oeconomicus“ wurde als Mythos entlarvt, das Unterbewusstsein rückt stärker in den Fokus – ein Verdienst der Gehirnforschung, deren Erkenntnisse in der Neuroökonomie für das Marketing verifiziert wurden und werden. Multisensorisches Marketing ist die praktische Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Neu-romarketing. Dabei geht es darum, dem Wirkungsverlust tra-dierter Werbemethoden entgegenzuwirken, indem der Mensch, der mit allen Sinnen wahrnimmt, wieder in den Mittelpunkt gestellt wird.

könnten Sie uns ein Beispiel für eine Ihrer Meinung nach beson-ders gelungene multisensorische Marketingmaßnahme geben? Ein Paradebeispiel sind Singapore Airlines, die Flüge schon in den 1970er-Jahren als emotionales Erlebnis kommuniziert haben. Das bis heute eingesetzte Markensymbol – das Singapore Girl – ist eine heimische Schönheit, die Markenwerte verkör-pert. Zum multisensorischem Cocktail von Singapore Airlines gehört durchgestyltes Personal in feinster Seide, farblich auf das Corporate Design abgestimmt und geschult auf markenaffinen Auftritt. Selbst die Durchsagen während des Fluges werden von einer Werbeagentur verfasst. Dazu wurde ein markenspezifi-scher Duft entwickelt, der das Parfüm der Bordcrew bestimmt, die Tücher durchzieht, die zur Erfrischung gereicht werden und

Interview mit Dr. Klaus Stallbaum, Acting Partner des Multisense Instituts Alle Sinne wollen angesprochen werden

Die klassische – sprich (audio)visuelle – Werbung befindet sich in der Krise. Der „Information Overload“ macht es für

Unternehmen immer schwieriger, ihre Botschaften nachhaltig zu vermitteln. Neue Erkenntnisse über die richtige

Zielgruppenansprache, insbesondere im Neuromarketing, bringen innovative Ansätze im Marketing hervor – zum Beispiel

multisensorische Kommunikation. m:convisions sprach mit Dr. Klaus Stallbaum, Mitinitiator des Multisense Instituts für

multisensorisches Marketing.

Singapore Airlines verfolgen erfolgreich multisensorische Ansätze im Marketing.

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dezent als Kabinenaroma eingesetzt wird. Der Duft ist feminin, sanft, asiatisch und wird laut diverser Befragungen von den Gäs-ten sofort wiedererkannt und mit angenehmen Erinnerungen verbunden. Auch der auditive Sinn ist integriert: Die asiatischen Markenklänge sind ebenso in den Werbespots wie in den Lounges und im Flieger zu hören. Bezeichnend ist, dass diese populäre multisensorische Marke auch konjunkturelle Luftlöcher mit Bravour gemeistert hat.

Multisensorische ansätze im Marketing gewinnen seit einigen Jahren an Bedeutung, nachdem zuvor das Visuelle stets stark im Vordergrund stand. können Sie bitte kurz den hintergrund dieser entwicklung skizzieren? Der Ansatz, über verschiedene Sinneskanäle zu kommunizieren, ist nicht neu, aber die wis-senschaftliche Fundierung. Statt aufgrund eines Bauchgefühls die Sinne des Konsumenten anzusprechen, bieten neurowissen-schaftliche Erkenntnisse die Basis, um Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken zielgerichtet und markenaffin ins Mar-keting zu integrieren. Multisensorisches Marketing umfasst alle Sinne statt vorrangig den visuellen und in zweiter Linie den auditiven Sinn zu bedienen. Schon wenn nur ein weiterer Sinn angesprochen wird, zum Beispiel der haptische Sinn, erhöht sich die Wirkung bis auf das zehnfache, ein Phänomen, das als „multisensory enhancement“ bekannt ist.

Was sind die Ziele multisensorischer ansätze auf der kommu-nikations- und auf der produktebene? Auf der Produktebene besteht das Ziel darin, das Qualitätserleben zu optimieren. Auf der Kommunikationsebene soll die Effizienz des Markenver-sprechens erhöht werden – und analog im Verkaufsgespräch soll über überzeugende Erlebnisse so viel Vertrauen aufgebaut und Kauflust geweckt werden, dass eine Kaufentscheidung fällt. Zugleich prägen sich Marken beziehungsweise Produkte, die ihre Botschaften über verschiedene sensorische Kanäle synchron kommunizieren, tiefer ein.

Gibt es Studien, die eine höhere effizienz gegenüber monosen-sorischen ansätzen belegen? Eine der wichtigsten ist die Studie von Millward Brown. Die Studienergebnisse verarbeitete Martin Lindstrom unter anderem in seinem Buch „Brand Sense“. Fünf Jahre lang wurden Tausende von Teilnehmern in zwölf Län-dern interviewt. Die Leitfrage: Wie wichtig sind die Sinne und ihr Zusammenspiel für das Branding? Die Antwort: immens! In kreativer Umsetzung enthüllt sich ein unerschöpfliches Potenzial für multisensorisches Branding, sowohl für globale Marken als auch für den Mittelstand. Marken, die multisenso-risch aufgestellt sind, kamen in der Bilanz auf doppelt so hohe Wiederkaufsraten wie ihre Mitbewerber, die monosensorisch kommunizieren.

Welche Faktoren machen Multisensorik so effizient? Die For-schung der Neuroökonomie belegt, dass Multisensorik ein Schlüssel zu effizienterer, nachhaltigerer Zielgruppenanspra-che und zu überzeugenden Produkterlebnissen ist. Die meisten Kaufentscheidungen fallen spontan: Aus der Gehirnforschung wissen wir, dass sie zu 95 Prozent auf emotionaler Basis getroffen werden. Menschen wollen mit allen Sinnen überzeugt werden. Power Brands werden so inbrünstig verehrt, dass sie bei ihren Fans einen Gehirnbereich aktivieren, der sonst nur beim Medi-tieren oder Beten im Gehirnscanner aufleuchtet. Die Wirtschaft inszeniert Hochgefühle mit Brandlands, Flagship Stores, Malls

und Messeauftritten. Emotionen verkaufen Waren und sichern Marken- und Produkt-Loyalität. Multisensorische Marken genie-ßen gegenüber „konservativ” geführten Marken eine doppelt so hohe Kundenloyalität. Das liegt am Produkterlebnis, dem zentralen Treiber von Kaufentscheidungen bei Konsumgütern. Es gilt: No Emotions – no Sales, no Money!

Wie werden erkenntnisse in Sachen Multisensorik auf der Seite der Marketingverantwortlichen angenommen? Welche Branchen zeigen sich besonders fortschrittlich auf diesem Gebiet? Als bis-lang hinderlich für eine rasche Aufnahme des Themas durch die Markenindustrie erwies sich eine gewisse Anbindungslosig-keit der einzelnen multisensorischen Disziplinen: Es gab wenig Brückenschläge, wenig Synthese. Das ändert sich inzwischen signifikant. Markenmultis wie Henkel haben ihre gesamte Produktpalette nach den Erkenntnissen des Neuromarketings durchcodiert. Sämtliche Marketingmaßnahmen sind darauf abgestimmt. Der Mehrwert von Synthese und Transparenz ist inzwischen kein exotisches Wissen mehr, er gehört eher zum

dr. klaus Stallbaum, Mitinitiator des

Multisense Instituts für multisensorisches Marketing

„Der Weg aus dem selbst geschaffenen Dilemma einer ‚überkommunizierten’ Gesellschaft führt über die fünf Sinne und vernetzte Kommunikation.“

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Grundrüstzeug von Marketern – beziehungsweise sollte dazu gehören. Die multisensorische Kundenansprache ist vor allem im Autobau, in der Telekommunikation und Informationstech-nologie, Mode- und Kosmetikbranche, Nahrungsmittel- und Papierindustrie sowie im Dialogmarketing und zunehmend auch bei Franchise- und Handelsketten verbreitet, beziehungsweise im Aufbau – Tendenz steigend.

könnten Sie sich vorstellen, dass Multisensorik auch bei der Wissensvermittlung hilfreich wäre, damit sich lernende Sachverhalte besser merken können? Selbstverständlich. Den multisensorischen Ansatz kennen bereits die Montessori- und die Waldorf-Pädagogik. Darüber hinaus werden multisenso-rische Lernmethoden bereits seit Jahrzehnten vor allem in englischsprachigen Ländern zur Behebung der Lese-Recht-schreibschwäche bei Erwachsenen, der Alphabetisierung von Jugendlichen, bei Studenten mit Fremdsprachenproblematik und Legasthenikern angewandt. Der Begriff des multisenso-rischen Lernens schaut also bereits auf eine lange Tradition zurück – und die Entwicklung kann noch nicht als abgeschlos-sen betrachtet werden.

Welche entwicklung erwarten Sie in den nächsten Jahren für die Bedeutung der Multisensorik? Der Weg aus dem selbst geschaf-fenen Dilemma einer „überkommunizierten“ Gesellschaft führt nicht über noch mehr 2D-Werbedruck, sondern über die fünf Sinne und vernetzte Kommunikation. Multisensorisches Mar-keting lässt sich gar nicht verhindern. Frei nach Watzlawik, der den Satz prägte, dass man nicht nicht kommunizieren kann, sendet jedes Unternehmen immer bewusst oder unbewusst mul-tisensorische Signale. Bei unterlassener Steuerung der Multi-sensorik nimmt man in Kauf, Dissonanzen zu erzeugen. Eine bewusste Steuerung der Ingredienzien liegt also im Interesse jedes Marktteilnehmers. Diese Erkenntnis erreicht mit steigen-dem Tempo die Etagen der Marketingentscheider. Wir erleben zur Zeit ein Revival des sinnesorientierten Marketings, aber unter neuen Vorzeichen. Die Annäherung von Wissenschaft und Marketing wird sich fortsetzen und eine ganz neue strategische Basis schaffen. Und da schlummert auch eine große Chance für Marketing „Made in Germany“, denn in punkto Forschung bele-gen wir – noch – den Spitzenplatz.

Das multisense® Forum hat sich inzwischen als interdisziplinäre Plattform für multisensorisches Marketing etabliert.

Multisense Institut und multisense® Forum

Das Multisense Institut wurde 2009 von Olaf Hartmann und Dr.

Klaus Stallbaum in Remscheid gegründet. Im April 2010 veranstal-

teten sie erstmals das multisense® Forum. Der Markt für Experten

und Dienstleister sinnesorientierter Kommunikation ist noch sehr

inhomogen. Die Aktivitäten des Institutes und die Formate des mul-

tisense® Forums bilden eine interdisziplinäre Plattform für multi-

sensorisches Marketing. Aufgabe des Instituts ist es, multisensori-

sches Wissen und Know-how weiterzugeben und Studienergebnisse

in den Marketingalltag zu transferieren. Das Multisense Institut

nutzt dabei verschiedene Medien und Veranstaltungen: Kongresse,

Workshops, Specials sowie Social Media-Kanäle und die Homepage.

Die Webseite bietet nicht nur Inhalte in eigener Sache, sondern

auch einen redaktionellen Bereich, unter anderem mit Literatur-

empfehlungen, Interviews, Cases, News und einem Glossar des

multisensorischen Marketings – dem ersten seiner Art überhaupt.

Mit dem multisense® Special der „mailingtage“ am 20. und 21. Juni

2012 in Nürnberg steht das nächste Format schon vor der Tür. Die

Veranstalter arbeiten aktuell an einem Format der multisense® für

2013, in das nicht nur die Erfahrungen der bisherigen multisense®-

Veranstaltungen einfließen, sondern die gesammelten Erfahrungen

der deutschsprachigen Marketingformate der zurückliegenden

beiden Jahrzehnte.

www.multisense.net

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n  13. /14. Juli 2012 aCSI 2012 – advances in Cross-Sectional ImagingFortschritte in Schnittbildverfahren wie Computertomographie stehen auf der internationalen Tagung im Fokus. Das Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikum Mannheim veranstaltet sie gemeinsam mit der Clínica de Diagnóstico por Imagem, Rio de Janeiro, und der Universität der brasilianischen Metropole. www.mr-pet-ct.com

n  26. bis 29. September 2012 9. Jahrestagung der deutsche Vereinte Gesellschaft für klinische Chemie und laboratoriumsmedizin e. V.Ziel des Kongresses ist es, aktuelle Erkenntnisse der Grundlagen-forschung mit praxisorientierter medizinischer Labor-diagnostik zu verbinden und die Entwicklung einer am einzelnen Patienten orientierten Diagnostik nachhaltig voranzutreiben. www.dgkl2012.de

n  10. Oktober 2012VGB-kongress „kraftwerke 2012“ mit FachausstellungÜber 1.000 Teilnehmer aus 20 Ländern machen den Kongress zum wichtigsten Treffpunkt der europäi-schen Strom- und Wärmeerzeugung. www.vgb.org/hv_2012.html

n  17. bis 20. Oktober 2012 deutscher Schmerzkongress 2012Das Thema des Schmerzkongresses 2012: „Schmerz bewegt ...“. Schmerz bewegt nicht nur die Experten vieler Fach-richtungen in Mannheim, sondern auch Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. www.schmerzkongress2012.de

n  31. Oktober 201246. Fortbildungsveranstaltung für hals-nasen-OhrenärzteHNO-Ärzte aus ganz Deutschland treffen sich zum Austausch im Rosengarten. Schwerpunkt ist die Behandlung von Kindern und Jugendlichen. www.fg-hno-aerzte.de

n  30. November bis 1. Dezember 2012 29. Südwestdeutsche anästhesietageDie Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin hat über 13.000 Mitglieder. Mit dem Berufsverband Deut-scher Anästhesisten lädt sie ihre Mitglieder aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland in den Mannheimer Rosengarten zur jährlichen Tagung ein. www.mcn-nuernberg.de/externeseiten/29_sat/index.html

KongressTickerKongresse im Congress Center Rosengarten

n  22. bis 25. Mai 2012 in Hamburg 101. deutscher Bibliothekartag 2012Unter dem Thema „Bibliotheken – Tore zur Welt des Wissens“ setzt sich der Kongress mit den Herausforderungen für die Arbeit der Bibliothekare auseinander, etwa den Folgen einer globalisierten Informationsgesellschaft.www.bibliothekartag2012.de

n  1. bis 3. Juni 2012 in Erlangen5th International Conference on ectodermal dysplasia: Care and Clinical trials Mediziner diskutieren die neuesten Forschungsergebnisse zu ektodermalen Dysplasien: angeborene, genetisch bedingte Fehlbildungen, die sich auf Entwicklungsstö-rungen des äußeren embryonalen Keimblattes zurück-führen lassen. www.ed2012.org

n  15. /16. Juni 2012 in Berlin39. Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für prävention und Rehabilitation von herz-kreislauferkrankungen e. V. Motto der Tagung ist „Lebensdauer oder Lebensqua-lität?“ Herz- und Kreislaufexperten tauschen sich in Berlin zu Rehabilitationszielen bei älteren und multi-morbiden Herzpatienten aus. www.dgpr2012.de

n  11. bis 13. Oktober 2012 in Hamburgherbsttagung deutsche Gesellschaft für kardiologie – herz- und kreislaufforschung e. V. (dGk) und Jahres tagung der arbeitsgruppe RhythmologieNeben der Jahrestagung in Mannheim organisiert m:con auch die Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiolo-gie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) und die parallel stattfindende Jahrestagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie in Hamburg. http://ht2012.dgk.org

n  19. bis 23. Oktober 2012 in StuttgartGemeinsame Jahrestagung 2012 der deutschen Gesellschaft für hämatologie und Onkologie (dGhO), ÖGhO, SGMO und SGh+SShHämatologen und Onkologen aus Deutschland, österreich und der Schweiz kommen in Stuttgart zum fachlichen Dialog zusammen. www.dgho.de/infor-mationen/veranstaltungen

n  24. Oktober 2012 in LudwigshafenproCloud 2012Kongressmesse im Pfalzbau über die Vorteile des Cloud Computing für den Mittelstand. www.procloud2012.de

OrganisationsTickerVon m:con organisierte Kongresse

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Ob Hallenpläne, Referentenliste oder Vortragsprogramm – mit dem neuen mobilen Tool von m:con können die Teilnehmer eines Kongresses alles Wissenswerte abrufen. Wer vor einem Referat nochmals schnell die Agenda lesen möchte oder Informatio-nen zum Referenten braucht, muss nur einen Blick auf sein Smartphone werfen. Der Clou dabei: Alle Daten sind stets aktuell. Kurzfristige Änderungen, beispielsweise von Raumbelegungen, werden zeitnah eingepflegt. Und wer einmal Schwierigkeiten hat, den Weg zu einem bestimmten Punkt im Kongresszentrum zu finden, dem hilft die integrierte Wegeführung weiter. Aus-steller können über einen eigenen Zugang selbst aktuelle Infor-mationen einpflegen oder sich direkt mit dem m:con Service in Verbindung setzen. Darüber hinaus bieten sich im Bereich Sponsoring und Werbung neue Möglichkeiten, zum Beispiel in Form eines Werbebanners auf der Startseite der Web-App.

m:con Vorreiter in der Branche

„m:con ist eine Agentur, die den Kunden in jedem Bereich Full Ser-vice anbietet – gerade auch bei der Technik“, erklärt Bastian Fiedler, Prokurist und Leiter Business Development und Marketing bei m:con. „Mit dem Tool stellen wir als einer der ersten in der Branche eine mobile Lösung zur Verfügung, mit der die Teilnehmer jederzeit alle wichtigen Informationen abrufen können.“ Einzige Voraus-setzungen dafür sind ein entsprechendes Gerät, beispielsweise ein Smartphone oder ein Tablet-Computer, und ein Internetzugang.

Einfache Benutzerführung überzeugte

Auf der „Locations! Rhein-Neckar“ stellte m:con die selbst ent-wickelte Web-App erstmals vor. „Das Feedback, das wir dort bekommen haben, war sehr positiv“, berichtet Bastian Fiedler. Besonders gut kam bei den Usern die einfache Benutzerführung an: Die Navigation zeichnet sich durch eine klar strukturierte Bedieneroberfläche aus, in der sich jeder sofort zurechtfindet. „Benutzerfreundlichkeit stand bei uns schon bei der Entwick-lung im Mittelpunkt. Der Erfolg zeigt sich jetzt in der hohen Akzeptanz bei unseren Kunden.“

Mobiles Networking

Viel Wert hat m:con auf Networking-Funktionen gelegt. „Wir bieten einen personalisierten, passwortgeschützten Bereich, in dem sich Kongressteilnehmer vorstellen können“, sagt Bastian Fiedler. So können die User sich schon vor der Veranstaltung über andere Teilnehmer informieren – und sich mit einem Maus-klick vernetzen. „Ich kann ganz einfach eine Kontaktanfrage an andere Kongressteilnehmer senden. Dazu gebe ich in mein Profil einfach ein, nach welchen Kriterien ich suchen möchte. Das intelligente Suchsystem macht gezielt Vorschläge, die am besten meinen Vorstellungen entsprechen“, ergänzt Thomas Hohm, Leiter IT bei m:con.

Web-App für alle Systeme

Bei m:con hat man sich bei der technischen Umsetzung für eine webbasierte App entschieden. Thomas Hohm: „Unser Tool arbei-tet mit jedem Browser – egal ob er von Android, Windows, Black-Berry oder Apple ist. Damit können den Mobilen Kongress Guide wirklich alle Besitzer von Smartphones, iPads und anderen mobilen Endgeräten nutzen.“ Die Flexibilität des Systems macht sich bezahlt: „Die meisten User auf der Locations! nutzten ver-schiedene Versionen des Apple-Browsers Safari, aber wir hatten auch Zugriffe mit dem Internet Explorer von Windows oder über BlackBerry“, berichtet Thomas Hohm von den ersten Erfah-rungen mit der m:con-Lösung.

m:con überzeugt mit Mobilem Kongress GuideAlle Kongress-Infos über eine Web-App

Wer an einem Kongress teilnimmt, hat viele Fragen: Wer aus der Branche ist noch vor Ort? In welchem Raum findet ein

bestimmter Vortrag statt? Gibt es Änderungen im Programm? Die m:con – mannheim:congress GmbH bietet seit Kurzem

eine innovative Lösung – eine spezielle Web-App, den Mobilen Kongress Guide. Die Premiere des neuen Tools auf der

„Locations! Rhein-Neckar“, der Messe für außergewöhnliche Veranstaltungsräume und Eventservices, hat die Besucher

überzeugt. Jetzt muss sich die neue Web-App in der Praxis bewähren. Die Nachfrage bei den Kunden ist jedenfalls groß:

So kam das Tool beispielsweise bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und dem Deutschen

Bibliothekartag zum Einsatz.

Unter http://streaming.mcon-mannheim.de/1/watch/983.aspx können sich Interessierte einen Vortrag von Bastian Fiedler und Thomas Hohm ansehen, in dem sie den Mobilen Kongress Guide erläutern.

www.dgim2012.dewww.bibliothekartag2012.de

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News

n ausgezeichnetes nachhaltiges handeln

Die m:con – mannheim:con-

gress GmbH ist „Sustainable

Company powered by FAMAB“.

Im November 2011 wurde m:con

das Zertifikat für Nachhaltig-

keit verliehen. Das Mannheimer

Unternehmen hatte sich der Prü-

fung durch den FAMAB Verband

Direkte Wirtschaftskommunikati-

on e.V. unterzogen. „Die erfolgrei-

che Zertifizierung unterstreicht

unsere Vorreiterrolle in der Bran-

che, wenn es um Nachhaltigkeit

geht“, erklärt Michel Maugé,

Geschäftsführer von m:con.

m:con beweist in den Bereichen

Ökologie, Ökonomie und soziale

Verantwortung immer wieder

nachhaltige Unternehmensfüh-

rung. So ist der Rosengarten 2004

als erstes und bislang einziges

Kongresszentrum Deutschlands

dem Global Compact der UNO

beigetreten. m:con verpflichtet

sich damit, Menschenrechte,

Umweltschutz, Arbeitsrecht und

Schutz vor Korruption bei allen

unternehmerischen Handlungen

und Entscheidungen zu beachten

und voranzutreiben. Seit März

2012 unterstützt m:con die Stif-

tung „Water is Right“ des Sängers

Rolf Stahlhofen mit der Vergabe

von Wasserpatenschaften. Ziel

der Stiftung ist es, Menschen

weltweit Zugang zu Trinkwasser

verschaffen. Daneben fördert

m:con das Projekt „One-Dollar-

Solarlamp“ in Südostasien. Dabei

wird es Menschen in Gegenden

ohne Stromversorgung ermög-

licht, für einen US-Dollar monat-

lich eine Solarlampe zu nutzen.

Damit können sie auf Petroleum-

lampen und Kerzen verzichten –

was nicht nur billiger ist, sondern

auch die Umwelt schont.

www.famab.de/famab/

qualitaet.html

www.rosengarten-mannheim.

de/de/green-meeting.html

n Sepp-herberger-Stiftung feiert 35. Jubiläum

Auf den Tag genau 35 Jahre

nach ihrer Gründung im Mann-

heimer Barockschloss kehrte

die Sepp-Herberger-Stiftung

des Deutschen Fußball-Bundes

zurück in die Heimatstadt ihres

Namensgebers. Im Gedenken

an den legendären Trainer der

Fußball-Nationalmannschaft

und dessen Ehefrau Eva führte

die Stiftung am 28. März 2012

im Congress Center Rosengarten

eine Kuratoriumssitzung durch.

DFB-Ehrenspielführer Uwe See-

ler, WM-Held Horst Eckel, „Fuß-

ball-Professor“ Dettmar Cramer,

„Titan“ Oliver Kahn und viele

weitere Fußballlegenden kamen

dazu nach Mannheim. Auch DFB-

Präsident Wolfgang Niersbach,

die ehemaligen Bundesminister

Dr. Klaus Kinkel und Dr. Rudolf

Seiters sowie Michael Herberger

nahmen an der festlichen Veran-

staltung teil. Der Produzent der

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EventTickerKultur im Congress Center Rosengarten

n  4. Juni 2012 anna netrebko und erwin Schrott

Anna Netrebko und Erwin Schrott werden 2012 wieder gemeinsam in Deutschland auf der Konzertbühne stehen. Begleitet wird das Klassik-Traumpaar vom Spitzenorchester der Prager Philharmonie.

www.bb-promotion.com

n  16. /17. Juni 2012 m)))motion International dance Masters Mannheim Bei Europas größtem Tanzturnier dieser Art sind erstmals seit 2003 auch wieder die Profis mit dabei. Mehrere Tausend Besucher und Teilnehmer werden zu der Ausnahmeveranstaltung erwartet.www.m-motion-mannheim.de/index.html

n  13. Juli 2012 an evening with Joan Baez Ihr Name steht für politisch engagierte Kunst. Seit über vierzig Jahren ist Joan Baez musikalisch und politisch aktiv. Zur Freude aller Fans in der Metropolregion Rhein-Neckar macht sie auf ihrer Tour 2012 auch in Mannheim Station. www.provinztour.com

n  23. bis 26. August 2012 pilobolus präsentiert Shadowland

2007 faszinierte die amerikanische Tanz-kompanie Pilobolus die Welt: Fernsehbilder ihrer spektakulären Performances im Rah-men der Oscar-Verleihung gingen rund um den Globus. Im August gibt es die Gelegen-

heit, die Ausnahmekünstler im Rosengarten zu bewundern.www.shadowland-show.de/show.html

n  30. September 2012Söhne Mannheims – ganz nah dranFür die Söhne Mannheims hat ein weiteres wichtiges Kapitel ihrer Karriere begonnen. Das erfolgreichste Musiker-Kollektiv Deutschlands startet im Herbst neuformiert einen Tourzyklus – natürlich mit ihren größten Hits. www.bb-promotion.com

n  28. bis 31. Dezember 2012StOMpAus der New Yorker Theaterszene ist STOMP seit 20 Jahren nicht

wegzudenken und seit zehn Spielzeiten einer der Kassenmagneten im Londoner West End. Nun ist das originelle und witzige Rhythmusspektakel zurück in Deutschland und sorgt für staunende Augen, klingelnde

Ohren und erschöpfte Lachmuskeln. www.bb-promotion.de

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News News News

„Söhne Mannheims“ ist Großnef-

fe des Alt-Bundestrainers. Die

Sepp-Herberger-Stiftung ist eine

von drei DFB-eigenen Stiftungen

und hat ihren Sitz in Köln. Die

Stiftungsarbeit ist in vier Schwer-

punktbereiche unterteilt: Behin-

dertenfußball, Resozialisierung,

Schule und Vereine sowie das

DFB-Sozialwerk. Die Stiftung

wendet jährlich rund eine Mil-

lion Euro für unterschiedliche

Projekte und Maßnahmen auf.

http://www.sepp-herberger.de/

http://tv.dfb.de/index.

php?view=4289

n langzeit-kunden zeigen sich zufrieden

Mit dem „Fonds professionell

Kongress“, der größten Tagung

der Finanzdienstleistungsbran-

che in Europa, und der Jahresta-

gung der Deutschen Gesellschaft

für Kardiologie – Herz- und

Kreislaufforschung e.V. (DGK)

mit 7.500 Teilnehmern waren

2012 zwei langjährige Kunden

von m:con wieder zu Gast im

Rosengarten. Dass man immer

wieder gerne nach Mannheim

kommt, hat gute Gründe, wie Dr.

Gabriele Pankl von der Geschäfts-

leitung des ‚Fonds professionell’

betont: „Den anspruchsvollen

Teilnehmern müssen wir schon

eine ganz besondere Location

bieten. Und die haben wir mit

dem Congress Center Rosengar-

ten gefunden. Neben der guten

Infrastruktur bietet das Kon-

gresszentrum eine gelungene

Mischung aus Tradition und

Moderne. Dazu kommt ein Ser-

viceangebot, das keine Wünsche

übrig lässt.“ Ähnlich äußert sich

auch Konstantinos Papoutsis,

Geschäftsführer der DGK: „Seit

1983 findet die Jahrestagung der

DGK jährlich im Congress Center

Rosengarten statt. Mannheim ist

mit allen Verkehrsmitteln, auch

über den Frankfurter Flughafen,

sehr gut zu erreichen und hat

ausgezeichnete Hotels in unmit-

telbarer Nähe des Kongresszent-

rums. Aber auch der Rosengarten

selbst hat viel zu bieten – ob in

Sachen Technik oder wenn es

um die Nutzung des großen und

flexibel gestaltbaren Rauman-

gebotes geht. Darüber hinaus

sind Professionalität und Entge-

genkommen von m:con bei der

Umsetzung unserer Ansprüche

hervorzuheben.“

n einfach und schnell erklärt – die m:con Welt

Das Congress Center Rosen-

garten kennt jeder in der Bran-

che, aber m:con bietet noch viel

mehr. Wollen Sie erfahren, wie

vielfältig die Mannheimer Full-

Service-Agentur ist? In einem

witzigen und charmanten Video-

clip wird m:con in nur vierein-

halb Minuten erklärt. Begleiten

Sie unseren Kunden, Herrn

König, auf seiner kleinen Reise

Kinder erreicht. 2011 wurden die

nachhaltigen Erfolge der „Offensi-

ve Bildung“ in einer qualitativen

und quantitativen Evaluation

von zwei Wissenschaftlerinnen

ausgewertet.

Unter anderem wurde diese

im Rahmen des Fachkongresses

„Chancen für Kinder: Zukunft

für alle – Das frühkindliche Bil-

dungsengagement der ‚Offensive

Bildung‘“ am 19. April 2012 im

Ludwigshafener Pfalzbau vorge-

stellt. Bereits zum zweiten Mal

betreute m:con einen solchen

Kongress somit konzeptionell

und organisatorisch für die BASF

SE. Neben Pädagogik-Koryphäen

deutscher Hochschulen sprachen

und diskutierten die rheinland-

pfälzische Familienministerin

Irene Alt, BASF-Vorstandsmit-

glied Margret Suckale sowie Dr.

Verena Metze-Mangold von der

Deutschen UNESCO-Kommission

über die Bedeutung frühkindli-

cher Bildung mit Blick auf die

Gesellschaft ebenso wie über

die strategische Bedeutung frü-

her Bildung für die Wirtschaft.

Anschließend konnten die rund

500 TeilnehmerInnen in diversen

wissenschaftlichen Workshops die

gewonnenen Kenntnisse vertie-

fen sowie sich über Erfahrungen

und Ziele austauschen.

www.offensive-bildung.de

durch die m:con Welt. Entdecken

Sie dabei das ganze Leistungs-

portfolio und die vielen Vorteile

der Kongress- und Eventspezia-

listen. Dabei erfahren Sie mehr

über deren Kompetenz, wenn es

darum geht, Veranstaltungen

aller Art zu organisieren, aber

auch alles Wichtige zum Standort

Mannheim oder die Internatio-

nale Event & Congress Akademie

(IECA) von m:con.

www.rosengar-

ten-mannheim.

de/de

n BaSF Offensive BildungFrühkindliche Bildung ist ein

Schlüssel für spätere Bildungser-

folge. Die BASF SE engagiert sich

seit vielen Jahren in der frühkind-

lichen Bildungsförderung und hat

in einer einzigartigen Initiative

zusammen mit den Trägerorga-

nisationen, der Wissenschaft und

der Praxis im Jahr 2005 die „Offen-

sive Bildung“ entwickelt. Dabei

wurden die sieben Teilprojekte mit

verschiedensten thematischen

Schwerpunkten zunächst in allen

Ludwigshafener Kindertagesstät-

ten und anschließend in Mann-

heim und im rheinland-pfälzi-

schen Teil der Metropolregion

Rhein-Neckar umgesetzt. Seit 2010

weitet die BASF SE die Initiative in

der gesamten Metropolregion aus.

Zudem wird das Engagement auf

den Übergang von der Kinderta-

gesstätte zur Grundschule ausge-

weitet. Insgesamt wurden bisher

über 1.600 pädagogische Fach-

kräfte geschult und rund 18.000

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Besticht durch seine Jugend-stilfassade: das Congress Center Rosengarten. Hier traten schon viele weltbekannte Dirigenten und ihre Orchester auf.

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Neuerscheinung in der m:con-Edition: „Konzerthäuser“Musik und Architektur vereint an einem Ort

Das Äußere ist häufig von einer ungewöhnlichen Architektur geprägt, die mal mehr, mal weniger markant aus dem Stadtbild

hervorsticht. Das Innere ist dafür konzipiert, Musik bestmöglich zu Gehör zu bringen: Konzerthäuser sind Orte von eigen-

tümlicher Magie – funktionale Räume auf der einen und eigene ästhetische Objekte auf der anderen Seite. Ihren besonderen

Reiz porträtiert ein 192 Seiten starkes Fotobuch über Konzerthäuser, das jetzt in der m:con-Edition erschienen ist.

Der Berliner Fotograf Manfred Hamm, international bekannt für seine Industrie- und Architekturaufnahmen, hat über zwei Jahre lang in ganz Europa insgesamt 108 Konzerthäuser fotografiert. Das Ergebnis ist eine einzigartige und faszinie-rende Dokumentation der historischen Entwicklung sowie der architektonischen Vielfalt von Europas Konzerthäusern. In die Architektur des Konzertwesens führt Professor Michael Astroh, Philosophieprofessor an der Universität Greifswald, ein, der unter anderem über Ästhetik und Kulturphilosophie forscht. Zugleich ist das Buch aus der m:con-Edition eine Hommage an das Congress Center Rosengarten in Mannheim mit seinem gro-ßen Konzersaal, dem „Mozartsaal“. „Lorin Maazel verlieh ihm das Prädikat, einer der wenigen Sälen auf der Welt mit einer optimalen Akustik zu sein“, erzählt Michel Maugé, Geschäfts-führer der m:con – mannheim:congress GmbH.

Außen- und Innenansichten aus ganz Europa

Astroh begreift Konzerthäuser als eine Errungenschaft der bürgerlichen Kultur des 18. und 19. Jahrhunderts. „Parallel zur Entwicklung der Bauwerke hat die bürgerliche Kultur gelernt, Musik als Kunst zu produzieren und zu erfahren“, sagt Astroh. Erst mit dem Bau von Konzerthäusern sei Musik Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit geworden. Darin sieht der Kultur-philosoph eine große zivilisatorisch-kulturelle Leistung.

Das Buch zeigt Außen- und Innansichten von Konzerthäu-sern in ganz Europa wie das Rudolfinum in Prag, das Auditorio

de Tenerife auf Teneriffa oder das Harpa in Reykjavik. Ebenso zu sehen sind Außen- und Innenansichten von Gebäuden, die ursprünglich keine Konzerthäuser waren, aber als solche genutzt werden. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind die Marienkirche in Neubrandenburg oder der Alte Fruchtmarkt in Glasgow.

Der Konzerthausbesuch – eine Kultur, die gepflegt werden muss

Manfred Hamm reizte bei der Arbeit an dem Buch weniger das einzelne Foto: „Mich interessieren Thema und Konzept des Buchs.“ Konzerthäuser sind für ihn, ebenso wie Markt-hallen oder Börsen als klassische Handelsplätze, allesamt vom Aussterben bedrohte Gebäude. „Dokumentiere alles, was in Europa verschwindet“, so lautet der rote Faden, der sich durch Hamms Arbeit zieht. Auch Astroh, dessen einleitender Essay zwar rein philosophisch-systematisch ist, verfolgt ein kultur-politisches Anliegen: „Musik in Konzerthäusern zu hören ist ein zivilisatorisch erworbenes Gut, das in der heutigen Zeit mit ihrer Popularisierung und Ökonomisierung leicht verlo-ren geht. Damit das nicht geschieht, muss man die Kultur des Konzerthausbesuchs pflegen.“

Am meisten beeindruckt haben sowohl den Fotografen als auch den Autor das Konzerthaus im schwedischen Göteborg. „Die Räum-lichkeiten treten in ihrer Schlichtheit zurück und geben einer anderen Kunst, der Musik, Raum. Durch seine verhaltene Selbst-darstellung“, so Astroh, „eignet sich der Saal für die Aufführung

Madrid, Auditoria Nacional de Música, Sala Sinfónica Brüssel, Palais des Beaux-Arts, Salle Henry le Boeuf

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Fotograf Manfred Hamm bei Aufnahmen in der Bridgewater Hall in Manchester. Unten ein Bild des Musensaals im Mannheimer Congress Center Rosengarten.

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IMPRESSUM

m:convisionsDas m:con-Magazin für die Kongress-Branche

Herausgeberm:con – mannheim:congress GmbHRosengartenplatz 2, 68161 MannheimTelefon +49.621.4106-0 Telefax +49.621.4106-200www.mcon-mannheim.de

RedaktionPublik. Agentur für Kommunikation GmbHRheinuferstraße 967061 LudwigshafenTelefon +49.621.963600-0 Telefax +49.621.963600-50www.agentur-publik.de

Kirstin Baumann, Nora Dreier, Saskia Höhne, Carola Kappe, Claudia Kärcher, Nicole Kröll, Dr. Eva Pinter (verantwortlich), Bernhard Schenk, Dr. Martin Staiger

Konzeption & GestaltungM.A.D. Kommunikation GmbHFrankfurter Straße 121 63067 Offenbach /MainTelefon +49.69.82998-0 Telefax +49.69.82998-11www.mad-kommunikation.de

ArtdirektionMichael Hoffmeyer

FotosAndrea McVittie; Bayerische Staatsbibliothek; bb-promotion; Carsten Kobow/DFB; Getty Images; Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog; ING Diba AG; JOSEPH VÖGELE AG; Klaus Tschira Stiftung; Kommunikationslotsen.de; L-Bank; Lukas Beck; m:con; m:con/Horst Hamann/Ralph Larmann; Manfred Hamm; Manfred Spitzer; MARUM; Multisense Forum; Multisense Institut; Nele Wild-Wall; picture alliance/dpa; SAP AG/visuell GmbH; SAP AG/Wolfram Scheible; Sigrid Sonnenholzer; Spektrum Verlag; Schattauer Verlag; Stefan Maria Rother; T. Gabriel/studio grau; T. Wegner; TECHNOSEUM/Klaus Luginsland; UK Ulm; VRMagic

DruckE&B engelhardt und bauerDruck und Verlag GmbHKäppelestraße 1076131 Karlsruhewww.ebdruck.de Gedruckt mit Biofarben

Verantwortlich: Michel Maugé (m:con)

Ausgabe 16/Mai 2012. Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten.

zeitgenössischer aber auch historischer Musik und ist dennoch kein beliebiger Ort.“

Fotobuch in limitierter Auflage

Das Buch spricht sowohl Foto- und Archi-tekturliebhaber als auch Musikfreunde an. In drei Kapitel gegliedert, umfasst es neben der Einleitung von Michael Astroh auf Deutsch und Englisch einen Bildteil mit ganzseitigen Abbildungen der Kon-zerthäuser von innen und außen sowie eine 35-seitige Dokumentation (Foto, Bau-zeit, Architekt und Eröffnungskonzert). Schwarz-Weiß-Fotografien wechseln sich

in dem Band mit Farbaufnahmen ab. „Das bringt Abwechslung und schafft Span-nung beim Durchblättern des Buchs“, sagt Manfred Hamm.

Ádám Fischer ist ein bekannter ungari-

scher Dirigent. Während seiner internatio-

nalen Karriere, die er 1973 begann, war

er unter anderem an der Bayerischen

Staatsoper München und dem Mannhei-

mer Nationaltheater tätig. m:convisions

befragte ihn zu seinem persönlichen Ver-

hältnis zu Konzerthäusern.

Welche Bedeutung hat für Sie der Ort, an dem Sie auftreten? Nicht so viel wie man denken würde. Während eines Auftrittes konzentriere mich auf meine Aufgaben, und es ist erst einmal weniger wichtig, welches Publikum im Zuschauerraum sitzt. Und auf Tourneen, wenn wir jeden Tag in irgendeiner anderen Stadt spielen, kriege ich von der Umgebung leider viel weniger mit als ich sollte.

Was macht für Sie ein gutes konzert-haus aus? Wichtig ist, dass die Orches-termusiker sich alle untereinander gut hören und damit während des Spiels aufeinander reagieren können. Natür-lich ist am wichtigsten, dass das Publi-kum von allen Plätzen aus alles richtig und plastisch hört. Aber ein guter Saal muss auch eine für das Orchester gute Akustik haben, damit die Musiker ihr Bestes geben können.

Sie sind während Ihrer langjährigen karriere in konzerthäusern überall auf der Welt aufgetreten. Gibt es eines, das Ihnen besonders gut gefällt? Ich habe eigentlich die sogenannten „schuhkar-tonförmigen“ Konzertsäle gern. So ist der Haydnsaal im Schloss Esterhazy in Eisenstadt, wo ich seit 25 Jahren Konzerte und CD-Aufnahmen habe. So ist auch der Wiener Musikvereinsaal. Aber es gibt auch phantastische Säle mit einer anderen Bauweisen zum Beispiel der Saal von Osaka, Japan, von welchem ich ganz begeistert war. Grundsätzlich ist ein Konzertsaal für den Musiker etwas Ähnliches wie Kleidung oder Schuhe. Man muss sich daran gewöh-nen. Man muss lernen, die Vorteile zu nutzen und sich auf die akustischen Gegebenheiten einzustellen.

Ab dem 18. Juni 2012 sind die Aufnahmen

aus dem Buch auch

als Ausstellung im

Congress Center

Rosengarten zu sehen.

Das Fotobuch in

limitierter Auflage

ist zum Preis von 98 € im Buchhandel

oder direkt über m:con erhältlich.

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Mai 2012 M:COn

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SChluSSpunkt

„Warum ist der Himmel blau?“Shary Reeves vermittelt den Kleinsten Wissen mit Spaß

„Wo wohnt der liebe Gott?“ oder „Warum ist Wasser durchsichtig?“: Wer Kinder hat, weiß, wie wissbegierig und neugierig sie

sind. Kinder wollen die Welt erfahren und ihre Zusammenhänge erkennen. Unzählige Bücher, CDs, DVDs und Computerspiele

haben es sich zur Aufgabe gemacht, anspruchsvolle Inhalte kindgerecht zu vermitteln. Aber auch viele Fernsehsender haben

die Zielgruppe Kind erkannt und führen ein Wissensmagazin im Programm. Eine der beliebtesten Sendungen ist „Wissen

macht Ah!“, die regelmäßig auf KIKA ausgestrahlt wird. m:convisions sprach mit Moderatorin Shary Reeves.

Sie erklären in Ihrer Sendung kindern humorvoll und anschaulich die Welt. Was fasziniert Sie an Ihrer tätigkeit? Kinder sind neben der Tatsache, dass sie einen ganz individuellen Humor haben und sehr emotional agieren, meistens sehr ehrlich in ihrem sozi-alen Umfeld. Das kommt mir sehr entgegen, da es mir wichtig ist, mit meinen Mitmenschen eine gewisse Aufrichtigkeit zu leben.

Wie nähern Sie sich einem thema? Stellen sie sich vor, die Kids essen einen Hamburger mit einem Salatblatt dazwischen und merken am Ende nicht, dass sie zudem auch noch was Gesundes gegessen haben.

Was war die schönste Reaktion, die Sie erhalten haben? Ich begegnete einmal in München auf der Straße einer sehr sympa-thischen Landsmännin aus Afrika. Sie sah mich an und sagte: „Mach weiter so. ‚Wir‘ sind sehr stolz auf dich.“ Das hab ich bis heute nicht vergessen.

Was war für Sie die bisher interessanteste erfahrung, die Sie imZusammenhang mit Ihrer Sendung gemacht haben? Nun ja, ich fühle mich geehrt, dass ich sehr häufig zum Sommerfest des Bundespräsidenten eingeladen werde. Das bedeutet wohl, wir erfüllen den Bildungsauftrag zu 100 Prozent ... .

Frühförderung von kindern ist in aller Munde. Was halten Sie davon? Ich finde das mehr als wichtig. Vor allem, damit ich von pubertierenden Kindern nicht mehr gefragt werde: „Wie, ihr konntet früher nicht googlen?“

Wie lassen sich kinder fürs lernen motivieren? Viel Vorlesen in jungen Jahren, Neugierde wecken, immer aufmerksam sein und den Kindern permanent das Gefühl vermitteln, dass man selbst jederzeit noch was dazu lernen kann.

„Wissen macht Ah!“ – ModeratorinShary Reeves

Von der Maus zum Ah! – Wissenssendungen für Kinder

Eine der ersten Fernsehsendungen, die das Ziel hatten, Kindern

Wissen zu vermitteln, waren die „Lach- und Sachgeschichten für

Fernsehanfänger“ aus dem Jahr 1971, die nur wenig später in „Die

Sendung mit der Maus“ umbenannt wurden. Seither haben Gene-

rationen von Kindern gelernt, wie die Löcher in den Käse kommen

oder warum ein Boot nicht untergeht. Längst hat die Maus viele

Geschwister bekommen. Sie haben unterschiedliche Konzepte und

doch etwas gemeinsam: Moderatoren, die einfühlsam und sympa-

thisch den richten Ton finden und so die Kinder erreichen. Eine

der besonders erfolgreichen Sendungen unter ihnen ist „Wissen

macht Ah!“, die 2009 den Grimme-Preis erhielt. Sie versorgt seit

mehr als zehn Jahren „Klugscheißer – und alle, die es werden wol-

len – mit dem gewissen Ah!, das Besserwisser vor Neid erblassen

lässt“. Das Moderatenpaar Shary Reeves und Ralph Caspers will für

fünffachen Wissenszuwachs sorgen: Fünf Fragen, fünf Antworten

und fünf Aha-Erlebnisse. Jede Sendung hat ein Hauptthema, dem

verschiedene Fragen zugeordnet sind. Unter dem Motto „Eiskalt“

ging das Team beispielsweise der Frage nach, warum das Eisbein

Eisbein heißt. Auch lernten die Kinder, wann man kalte Füße

bekommt und warum der Mensch kein Thermometer sein kann.

Mai 2012

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Der neue Pfalzbau.Mit einer Vielseitigkeit, die Sie begeistern wird.

Herzklopfen. Spannung. Schönheit: Der Pfalzbau verkörpert alles, was Sie sich vorstellen

können. Aus der Mitte der Pfalz tritt er an, die Eventlocation der Region zu werden.

Nach einer umfangreichen Generalsanierung präsentiert sich der Pfalzbau seit Septem-

ber 2009 in neuem Glanz: neue Räume, neue Technik, neue Ausstattung bis ins Detail

auf höchstem Niveau.

Theater, Kongresse und Konzerte – mit diesem Dreiklang wird der Pfalzbau künftig

neue Maßstäbe setzen. Als kulturelle Attraktion in der Region und als innovative

Location für Veranstaltungen aller Art. Diese Überschneidungen von Business

und Kultur schaffen einzigartige Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vermarktung.

m:con hat dabei die Positionierung des Pfalzbaus im internationalen Kongressmarkt

übernommen. So wird der Pfalzbau einerseits zur Kongresslocation mit eigenen PCO –

und behält andererseits seinen Charme und seine Attraktivität für die Region Pfalz

und für das Land Rheinland-Pfalz.

Besuchen Sie uns unter

www.ludwigshafen-pfalzbau.de

oder rufen Sie uns an:

+49 (0)621 4106-123 /-125.

KongresseMessenTagungen Theater

Konzerte

Organisation TechnikRahmenprogramm

Tagungspauschale;gebucht, getagt!Kurzfristig, flexibel und planbar. Wir stellen Ihnen

den Tagungsraum inklusive Beamer und Tontechnik

zur Verfügung. Für das leibliche Wohl Ihrer Teilnehmer

wird bestens gesorgt:

Alles inklusive für49,-pro Person inkl. gesetzl. MwSt.

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Mit dem mobilen m:con -Kongressguide erhalten Besucher kostenfrei, schnell, bequem und ohne Download alle Informationen zum Kongress auf ihr Smartphone, PC oder Tablet PC. Die Web-App ist bereits vor der Veranstaltung online und wird in Echtzeit aktualisiert. Ob aktuelle Änderungen im Programm oder interaktive Raumpläne – mit der „ Web-app“ für iPhone und Co. haben Kongress-gäste stets Zugriff auf alle wichtigen Daten einer Tagung.

Weitere Informationen: [email protected]

www.mcon-mannheim.de

Kongresse, Tagungen und Events ohne Teilnehmerbe-grenzung. Diese speziell für m:con entwickelte Plattform ermöglicht Ihnen Vorträge, Präsentationen und Symposien per Live-Stream oder zum Abruf „on demand“, gegen Gebühren, einem zusätzlichen Marktsegment zur Verfügung zu stellen. m:con_vidoc präsentiert den Vortrag oder die Diskussion als Video mit gleichzeitiger Einblendung der Präsentation als Folien.

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