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visdp #221

Date post: 22-Mar-2016
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Magazin für Medienmacher
28
221 21. Oktober 2011 # Ein Servus von den Medientagen in München
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Page 1: visdp #221

22121. Oktober 2011

#

Ein Servus von den Medientagen in München

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http://www.visdp.de/magazin/jahrbuch/

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Niedlich.

Wenn Sie auch so charmant bedient werden wollen:

Die große, in limitierter Stückzahl gedruckte Jahresrückblicksausgabe

von V.i.S.d.P. erscheint im Dezember (wann sonst).

Vorbestellungen werden ab sofort entgegengenommen.

Limitierte Auflage. 64 Seiten dick. 5 Euro. In Farbe. Auf Papier. Hund ist nicht inkludiert.

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Der E-Book-Bestseller zum Berlin-Marathon– hier laden und lesen

Nr. 1 bei

iTunes

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Editorial 5

V.i.S.d.P.-Herausgeber Hajo Schumacher über eine Steuerreform, die keine ist

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Schumacher!

Wir müssen uns wohl einen neuen Kühlschrank anschaffen, für all den Champagner, den wir uns von den angekündigten Steuererleichterun-gen leisten werden. Und draußen las-sen wir wohl ein richtig mächtiges Feuerwerk installieren. Hoffentlich erschrecken sich die Hummer im Pool nicht, bei dem Krach. Soviel zur gefühl-ten Wahrheit, die Finanzminister Schäuble und FDP-Chef Rösler gestern dem andächtig lauschenden Land nahebringen wollten. Heißa, mal wie-der Steuererleichterungen, so lautete die frohe Botschaft: sechs bis sieben

Milliarden insgesamt, was umgerech-net auf die Bundesbürger die Monster-summe von etwa 6 Euro 50 pro Kopf und Monat bedeutet oder ein, zwei Monate Griechen-Sponsoring.

In der Praxis aber ist eigentlich gar nichts passiert: Die Pläne datieren aus dem Sommer, die sechs Milliarden hatte Schäuble schon vor Wochen als Obergrenze festgelegt. Zuerst einmal soll die kalte Progression gemildert werden, jener unschöne Effekt, dass gerade Klein- und Mittelverdiener nach Einkommenserhöhungen unver-

Champagner für alle

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Schumacher! 7

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hältnismäßig mehr Steuern bezahlen müssen, was eine schreiende Unge-rechtigkeit ist.

Deswegen steht genau dieses Vorha-ben seit 2009 im Koalitionsvertrag, weshalb hier weder von einem Durch-bruch noch von einer Neuigkeit, son-dern allenfalls von einem alten Hut die Rede sein kann. Wirklich aktuell ist eher die Frage, warum die schwarz-gelbe Koalition es immer noch nicht geschafft hat, eine Lösung zu finden für dieses Problem, das seit Jahrzehn-ten bekannt ist und im Pflichtenheft der Politik ganz oben steht. Dass FDP-Rösler sich nun erleichtert als Steuer-senker präsentiert, illustriert ein wei-teres Mal, wie hoch der Anteil von Dokusoap im politischen Betrieb inzwischen liegt.

Auf schlechte Show ist ebenso viel Verlass wie auf den Querschuß aus Bayern: Denn der Segen, den Wirt-schafts- und Finanzminister verdäch-tig einträchtig kundtaten, war offen-bar nicht mit allen Teilen der Koalition besprochen. Weil der notorisch eifer-süchtige Horst Seehofer nicht mit aufs Foto durfte, legte er sich umgehend

quer und mithin nach ganz oben in die Nachrichten: Die CSU werde nicht mitgehen, verkündete der Minister-präsident des Freistaats und ruinierte gewohnt nachhaltig die kurze, kleine Erfolgsstory.

So ist alles wieder beim Alten: Koali-tion zerstritten, und Steuerreform ist keine. Also tragen wir den Hummer zurück ins KaDeWe, schicken die Pyrotechniker nach Hause, holen uns ein Piccolöchen Rotkäppchen von der Tanke, zünden das Tischfeuerwerk und freuen uns auf den nächsten rich-tig großen Wurf dieser Bundesregie-rung.

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UpdatE„Es wäre schlimm, wenn

unser Land am Schluss regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus

dem Computerclub. Es wird regiert von

Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz

verpflichtet sind.“

CDU-Politiker Hans-Peter Uhl tut in der Bundestagsdebatte zum Staatstrojaner alles,

um es sich mit solchen Leute zu verscherzen, die überlegen, beim nächsten Mal die Piratenpartei zu wählen.

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Update 9

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Update 9

Das Tagebuch

Sonntag

DIEnStag

DonnERStag

FREITAG: Zeitung gefällig? Nach Informationen von KRESS will die FAZ die MÄRKISCHE ALLGEMEINE, größte Zeitung in Brandenburg, verkaufen. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag interessiert sich.

SONNTAG: Die BAMS berichtet über einen Auftritt von sechs Tänzern des MDR Fernsehbal-letts beim tschetschenischen Autokraten Ramsan Kadyrow. Amnesty International nennt das “fatal”, der MDR gibt sich zerknirscht.

MONTAG: Beim Deutschen Presserat sind im vergan-genen Jahr 1.661 Beschwerden eingegangen, darunter 240 zur Berichterstattung über das Loveparade-Unglück.

DIENSTAG: Hape Kerkeling will nicht “Wetten dass...?” moderieren. Das berichtet die BUNTE. Das Management sagt, die Entscheidung werde im Dezember verkündet – erst kürzlich sagte Kerkeling, seine Entscheidung stehe fest. Rat-losigkeit allerorten.

DONNERSTAG: Eine One-Shot-Ausgabe von MAX erscheint. Auf dem Cover: eine Kuh, das Wappentier der Verlagsgruppe Milchstraße, die inzwischen zu Burda gehört. Diverse V.i.S.d.P.-Macher gehörten übrigens zur nach Angaveb der Chefredakteure tausendsechs-hundertköpfigen Redaktion.

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Im Social Medien Ranking misst V.i.S.d.P., welche deutschen Medien am besten in Facebook und Twitter kommunizieren. Diese Woche: Die Top 10 von Bayern.

Gewinner der Woche

Philipp Schindlerweil der bisherige Nordeuropachef von Google nun nach Amerika darf und “Vice President Global Business Operations” wird. Das ist heu-tzutage so ähnlich, als ob ein deutscher Bischof Kardinal in Rom würde.

SocialMediaRanking

Bayern1 02 ProSieben 79.32 04 Galileo 78.2

3 13 Antenne Bayern 73.2

4 15 Neon 72.0

5 19 Neon Unnützes Wissen 70.9

6 26 Bravo 67.2

7 34 Kicker Online 56.4

8 41 DMAX 63.9

9 48 Sat.1 63.4

10 51 Sport1 63.0

Verlierer der Woche

Edmund Stoiber weil der einst stolze bayerische Ministerpräsi-dent mit seinem Auftragsschreiben an Kanz-lerin und Ministerpräsidenten im Auftrag von Prosiebensat1 endgültig vom Staatsmann zum Lobbyisten geschrumpft ist.

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Update10

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Premiere

Die RundshowEine neue Internet-Sendung im Fernsehen: Das planen Blogger und News-Anchor Rich-ard gutjahr und – als “Sidegeek” – “Was mit Medien”-Podcaster und Radiomacher Daniel Fiene. Noch in diesem Jahr werden die beiden eine Woche lang in der “Rundshow” genannten Sendung noch in diesem Jahr das Tagesgesche-hen resümieren und dabei immer wieder in verschiedene Ecken des Netzes schalten. Der Sender ist noch geheim – wer auf den BR tippt, dürfte aber nicht weit daneben liegen.

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Shopping

Alles ARDDie “ARD Medienlese” ist ein Schaulaufen der Senderstars für die Werbekunden und fand in der vergangenen Woche in Hamburg statt. Angesichts der vielen neuen Gesichter, die mal bei anderen Sendern Karriere gemacht haben, stellt sich die Frage: Ist die ARD die Resterampe des deutschen Fernsehens?

Update 11

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LEUtE

Frank-Thomas Sippel heißt der neue Chef von Spiegel TV Infotainment („Kerner“, „Lanz kocht“). Er ersetzt den langjährigen Geschäftsfüh-rer der Spiegel-TV-Tochter, Cassian von Salomon.

Valeska Homburg wechselt von der ARD zur Telekom: für den Internet-Pay-TV-Sen-der LIGA TOTAL kommen-tiert sie künftig Fußball-spiele aus dem Westen und Südwesten. Gerade hatte ihr

Matthias Opdenhövel die Skisprung-Moderation abge-knöpft.

Lara Fritzsche geht von NEON zum ZEIT MAGAZIN. Sie ist erst 27, aber bereits Theodor-Wolff- und Axel-Springer-Preisträgerin. Aus New York wird künftig Elisabeth von Thurn und Taxis, Tochter der gleichna-migen Frisuren-Fürstin, Texte über Mode und Design liefern.

Reinhard Baumgarten wird erster Hörfunkkorrespon-dent der ARD in Teheran. Bisher kamen die Iran-Berichte aus Istanbul, ein eigenes ARD-Büro gab es nicht.

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Leute 13

Go Go Go, Johnny B. Good Johannes B. Kerner gibt auf: Die in Kernereien

stets bestens unterrichtete BILD-Zeitung

schreibt, der Moderator sei „inhaltlich nicht

zufrieden“ mit seinem SAT.1-Magazin (wer wäre

das schon?) und werde es zum Ende des Jahres in

unbekannte Richtung verlassen.

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Ratlos in München

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Das Oktoberfest der Medienbranche sind die Münchner

Medientage. Von Mittwoch bis heute

versammeln sich Manager, Berater und

Medienmacher vor prominent besetzten

Panels, lauschen Keynotes und pflegen

mediale Diskurs-Rituale.

Seit 25 Jahren tun sie das.

In diesem Jahr ist auch V.i.S.d.P. dabei.

Ein Gruß aus Bayern.Fo

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Titel16

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Mal zusammensetzen und über alles reden, das hilft immer noch am bes-ten. So ist es vielleicht konsequent, sich die Münchner Medientage als gigantische Selbsthilfegruppe vorzu-stellen. Denn auf der Suche nach Halt und Unterstützung in einer zerbrö-selnden Medien-Welt, danach schei-nen nahezu alle Teilnehmer zu sein. Den einen schwimmen die Felle davon, die anderen suchen nach den richti-gen Rezepten für neue Medienträger.

Dabei gehört es zum Wesen des Medienmenschen – und des Fernseh-machers im Besonderen –, dass Zwei-fel an der eigenen Bedeutung und am

Sinn seines Wirkens nicht vorgese-hen sind. Umso interessanter ist es anzusehen, wie sich in den vergan-genen Jahren die Verunsicherung eingeschlichen hat. Die Angst vor Google, Amazon und Facebook, die auf „ihren“ Bildschirm drängen, ist mit Händen zu greifen.

Alle tun zwar gelangweilt, wenn es um die seit Jahren durchgenudelten Themen Rundfunkgebühr und Wer-beverbot für die Öffentlich-Recht-lichen geht, jedoch nur, um sich genau diese Themen anschließend wieder und wieder um die Ohren zu hauen.

Titel 17

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S ä t z e , d i e i r g e n d w a n n a u f j e d e m P a n e l j e m a n d s a g t , u n d d a f ü r t a t s ä c h l i c h a u c h

n o c h A p p l a u s b e k o m m t ( 1 )

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„Lassen Sie uns doch mal über die Inhalte sprechen“f

„Wahrscheinlich sitzen wir in zehn Jahren alle mit iPads hier“

f

„Twitter und Facebook sind nicht das, was ich mir unter Qualitätsjournalismus vorstelle“

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„Die Googles dieser Welt interessiert das doch gar nicht“

f

„Ich bin übrigens auch bei YouTube“f

Titel18

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Prototypisch für die Ritualisierung der Ritual-Kritik ist die sogenannte Elefantenrunde. RTL-Chefin anke Schäferkordt nimmt jedes Jahr eine Reise von Köln nach München auf sich, nur um dann extrem wenige Fragen zu beantworten, zu denen die Zuhörer die Antworten auch noch auswendig aufsagen könnten: ARD und ZDF sollten mal sparen, sagt sie dann, und wie schädlich Regulierung sich auswirke.

Und wenn Privatsender-Lobbyist Jür-gen Doetz auf ZDF-Intendant Schäch-ter losgeht, dann erinnert das an eine dieser Talkshows, in denen sich Poli-

tiker beschimpfen und es vor allem darum geht, dem Gegner einen mit-zugeben. Ähnlich fruchtlos sind die Scharmützel zwischen Verlagen und Öffentlich-Rechtlichen (Tagesschau-App!), so zu beobachten bei ARD-Aktu-ell-Co-Chef thomas Hinrichs und Ex-FOCUS-Retter Wolfram Weimer.

Meist sitzt bei solchen und den ähn-lichen Panels dann milde lächelnd jemand von Google dabei und wehrt lässig die Anwürfe der Fernsehleute, Verlagsleute und Moderatoren ab. Die Botschaft: Euer Kram ist uns herz-lich egal. Und jetzt muss ich weg, die Zukunft wartet.

Titel 19

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Aber es gibt da auch diese anderen Vibrationen, die man getrost Opti-mismus nennen darf. Eine „Wild-West-Stimmung“ nannte Art Director Lukas Kircher das Entstehen neuer journalistischer Apps und Tablet-Magazine – es passiert sehr viel gleich-zeitig, Entwickler leisten Pionierar-beit und sammeln wichtige Erfahrungen in der festen Überzeu-gung, dass ein Massenmarkt im Ent-stehen begriffen ist.

Mehrere auf den Medientagen prä-sentierte Marktstudien prognostizie-ren ein rasantes Wachstum des Tab-let-Marktes. Prognosen aus den

vergangenen Jahren werden dabei regelmäßig übertroffen. Dazu kommt, dass die Tablet-Leser immer mehr bereit sind, für journalistische Apps Geld auszugeben – je mehr Erfahrung sie mit ihrem iPad sammeln (andere Tablets spielen bisher praktisch keine Rolle), desto eher zahlen sie.

Dennoch scheint die Zukunft ihrer Branche noch nicht bei allen Verla-gen angekommen zu sein. Auf einem iPad-Panel wurde deutlich, das die traditionellen Häuser teilweise sehr damit ausgelastet sind, ihre Marken und Artikel auf Tablets umzuwursch-teln, solange es sich noch nicht lohnt,

Titel20

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K o m i s c h e B e g r i f f e u n d i h r e Ü b e r s e t z u n g

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„Hybrid TV“ =

Fernsehen übers Internetf

„Qualitäts-Content“

= alles, was im Fernsehen kommt

f

„Überregulierung“

= Regeln für Fernsehwerbung

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Titel 21

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W e i t e r e E r k e n n t n i s s e ( I )

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BR-Moderator Sigmund Gottlieb ist im wahren Leben

ein lustiges Kerlchen. Warum sind die schlimmen

Finger immer die sympathischen?

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Privatsender-Lobbyisten-Legende Jürgen Doetz macht langsam den Eindruck, er hat keinen Bock

mehr. Oder es liegt am Dialekt.f

Brian Sullivan, SKY-Chef und Amerikaner, muss

nach seiner ersten Elefantenrunde denken, wir

spinnen alle.

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Manche von Ulrich Reitz‘ Krawatten sehen so aus, als ob er LSD nimmt.

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Titel22

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neue Magazin-Marken aufzubauen. „Das macht mir großen Kummer“, sagte Lukas Kircher. „Wir kriegen deutlich innovativere Projekte von den Unternehmen als von den Ver-lagen, die in ihren Strukturen sehr hinterherhinken.“

Dabei sind es gerade die Kleinen, manche Regionalzeitungen zum Bei-spiel, die strampeln und mit immer neuen Ideen, wie Journalismus Leser findet und Geld verdient, das Abschmel-zen der Print-Abos auszugleichen. Wer nah dran ist am Leser, auch räumlich, kann sich die Marktfor-schung oft sparen.

Die Medienbranche scheint also zwei-geteilt in Abwehrkämpfer und Expe-rimentierer. Ein Fortschritt gegenüber vergangenen Jahren ist die allgemeine Einigkeit darüber, das alles anders wird. Dass die Zeiten unsicher sind und es viele verschiedene Wege nach vorne gibt, von denen man nicht weiß, welche zum Ziel führen, das ist zumindest interessant.

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W e i t e r e E r k e n n t n i s s e ( I I )

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Wenn Medienminister Huber die Seehofer-Rede vor-

liest, kommts einem ganz besonders lang vor.

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Burda-Vorstand Philipp Welte hat jetzt tatsächlich eine gelackte Kai-Diekmann-Gedächtnis-Frisur.

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Über Twitter reden alle, twittern tut bei den Medientagen fast niemand.

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Wer nicht twittert, hat nichts verstanden. Glauben die, die twittern.

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Neue WeltenRoland Tichy, Chefredakteur der WIRTSCHAFTSWOCHE, moderierte in diesem Jahr zum ersten Mal die Runde der aus Sicht der Veranstalter wichtigsten

Medienelefanten. Wie wars?

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Herr tichy, das war Ihre erste Moderation einer Elefantenrunde. Beim Fußball würde man sagen: Wie wars?

Ich habe schon lange nicht mehr so viel Lampenfieber gehabt – meine Frau hat sich totgelacht. Aber dann war es doch ganz span-nend. Das Schwierige ist es natürlich, seinen eigenen Weg zu finden. Wenn man einen tollen Vorgänger hat, dann kann man ihn nicht imitieren, sondern muss einen eigenen Weg finden. Das ist das eigentlich Schwierige.

Haben Sie schon mal eine Elefantenrunde verfolgt, die Helmut Markwort moderiert hat?

Ja, schon mehrfach. Wir laufen uns auch immer wieder über den Weg, und ich schätze ihn sehr, und wir diskutieren auch gelegent-lich öffentlich miteinander. Wenn einer das zehn Jahre lang macht, dann hat er eine Spur gezogen, das muss man akzeptieren.

War Ihnen bewusst, welche riesige Bedeu-tung die Elefantenrunde für die Medientage hat?

Nein, das war mir nicht bewusst. Ich dachte bei meiner Zusage, es sei ein kleines Podium.

Ein Ritual ist es inzwischen, dass über die Ritualisierung gesprochen wird. Wie durch-bricht man das? Sie haben es mit Provoka-tion versucht.

Man muss es mit Provokation versuchen. Aber ich habe auch versucht, einen klaren inhaltlichen Schwerpunkt zu setzen, nämlich den Zwang, nach vorne zu schauen, in die neue Welt.

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S ä t z e , d i e i r g e n d w a n n a u f j e d e m P a n e l j e m a n d s a g t , u n d d a f ü r t a t s ä c h l i c h a u c h

n o c h A p p l a u s b e k o m m t ( I I )

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„Meine Kinder können das ganz natürlich, wir müssen das erst lernen“

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„[wahlloser Einwurf:] Google!“f

„Die Entwicklung ist vom Digitalen getrieben“

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„Die Verbreitung ist eigentlich egal, auf die Inhalte kommt es an“

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„Facebook, Google und Amazon sind doch die wahren Gegner“

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V.i.S.d.P. – Magazin für MedienmacherChefredakteur: Sebastian EsserHerausgeber: Dr. Hajo SchumacherDesign: Markus NowakRedaktion: Till Schröder, Wendelin Hübner, Susan Mücke, Frank Joung, Patrick WeisbrodLektorat: Carla MönigAnzeigen: [email protected]: http://www.visdp.de/magazin/mediadaten/Adresse: Lietzenburger Straße 51, 10789 BerlinTelefon: 030 2196 27287E-Mail: [email protected]

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