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Verheißungsvolle Worte, bittere Realität · PDF fileGroße Chor des Paulinum...

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22.07.2011 Nr. 40 Vierteljahreshefte mit Informationen aus dem Schulleben Verheißungsvolle Worte, bittere Realität Pia und Nora (Paulinum) Gifty, Rita, Mirema, Agnes und Lelde (Geistschule) „Third Class Titanic“: Überzeugende Theateraufführung im Paulinum Was für ein ergreifender Theaterabend! Frau Sandhäger und Frau Levkau wussten von Beginn an, dass das The- ma der Flüchtlinge auf Lampedusa als Theaterstück mit Chor- und Marim- bamusik, gespielt von Hauptschülern und Gymnasiasten, uns allen nahege- hen würde. Die Idee dazu hatte Barbara Kemmler vom Cactus Junges Theater, die wir über das Landesprogramm Kul- tur und Schulezur Mitarbeit an unserer Schule gewinnen konnten. Zunächst teilten die Schüler die Begeisterung für dieses Thema nicht, da niemand sich vorstellen konnte, wie die Geschichte des Küstenwächters umsetzbar sein könnte. Aber das änderte sich bei den Schauspielern schnell und der Große Chor war spätestens nach dem langen Probenwochenende ebenfalls Feuer und Flamme. Ausschnitte aus den Zei- tungsartikeln belegen die Begeisterung auch des Publikums. „Michele Niosi ist Küstenwächter auf der Mittelmeerinsel Lampedusa. Er hat zwei unvereinbare Aufträge. Er soll Men- schen aus ihrer Seenot retten und zu- gleich Europa vor illegalen Einwande- rern schützen“. So heißt es zu Beginn des Aufsatzes „Das Dilemma des Com- mandante“ von Dimitri Ladischensky. Über 80 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Paulinum, der Geistschule und der Steinfurter Hauptschule am Bagno haben gemeinschaftlich mit ihren Lehrern, ein Jahr lang auf der Basis von Ladischenskys brisantem Text eine Theater-Musik-Collage mit dem Titel „Third Class Titanic“ erarbeitet. Plötzlich waren die Vorurteile wie weg- geblasen“, erinnert sich Elisabeth Levkau über die gemeinsame Theater- arbeit. Sie seien sich anfangs mit Angst und Hemmungen begegnet. Doch schnell haben die Jugendlichen sich für das neue Projekt zusammengefunden. Nachdem die beiden anderen Schulen mit im Boot waren, ging die Arbeit los. Die jungen Akteure stellen den Aufsatz nicht nur szenisch dar. Sie schrieben eigene Dialoge, setzten sich intensiv und kritisch mit den Rollen auseinan-
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22.07.2011 Nr. 40 Vierteljahreshefte mit Informationen aus dem Schulleben

Verheißungsvolle Worte, bittere Realität

Pia und Nora (Paulinum) Gifty, Rita, Mirema, Agnes und Lelde (Geistschule)

„Third Class Titanic“: Überzeugende Theateraufführung im Paulinum

Was für ein ergreifender Theaterabend! Frau Sandhäger und Frau Levkau wussten von Beginn an, dass das The-ma der Flüchtlinge auf Lampedusa als Theaterstück mit Chor- und Marim-bamusik, gespielt von Hauptschülern und Gymnasiasten, uns allen nahege-hen würde. Die Idee dazu hatte Barbara Kemmler vom Cactus Junges Theater, die wir über das Landesprogramm „Kul-tur und Schule“ zur Mitarbeit an unserer Schule gewinnen konnten. Zunächst teilten die Schüler die Begeisterung für dieses Thema nicht, da niemand sich vorstellen konnte, wie die Geschichte des Küstenwächters umsetzbar sein könnte. Aber das änderte sich bei den Schauspielern schnell und der Große Chor war spätestens nach dem langen Probenwochenende ebenfalls Feuer und Flamme. Ausschnitte aus den Zei-tungsartikeln belegen die Begeisterung auch des Publikums.

„Michele Niosi ist Küstenwächter auf der Mittelmeerinsel Lampedusa. Er hat zwei unvereinbare Aufträge. Er soll Men-

schen aus ihrer Seenot retten und zu-gleich Europa vor illegalen Einwande-rern schützen“. So heißt es zu Beginn des Aufsatzes „Das Dilemma des Com-mandante“ von Dimitri Ladischensky. Über 80 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Paulinum, der Geistschule und der Steinfurter Hauptschule am Bagno haben gemeinschaftlich mit ihren Lehrern, ein Jahr lang auf der Basis von Ladischenskys brisantem Text eine Theater-Musik-Collage mit dem Titel „Third Class Titanic“ erarbeitet. Plötzlich waren die Vorurteile wie weg-geblasen“, erinnert sich Elisabeth Levkau über die gemeinsame Theater-arbeit. Sie seien sich anfangs mit Angst und Hemmungen begegnet. Doch schnell haben die Jugendlichen sich für das neue Projekt zusammengefunden. Nachdem die beiden anderen Schulen mit im Boot waren, ging die Arbeit los. Die jungen Akteure stellen den Aufsatz nicht nur szenisch dar. Sie schrieben eigene Dialoge, setzten sich intensiv und kritisch mit den Rollen auseinan-

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der. William Ngala etwa spielt einen Journalisten und erzählt: „Ich komme selbst aus Afrika. Und auf einmal muss-te ich in meiner Rolle nach Vorurteilen über Afrika fragen. Das war schon ko-misch.“

Interesse fand auch, dass wir unser En-semble aus Schülern dreier Schulen und aller Jahrgangstufen zusammenge-stellt haben.

„Ich habe gemerkt, dass ich von Jünge-ren etwas lernen kann, weil die unbe-darfter auf die Bühne gehen“, erzählt Kantemir Apaschev. Er spielte in dem Stück die Hauptfigur Niosi. „Mir haben die Proben sehr viel Spaß gemacht, und während der gesamten Zeit haben die drei Schulen perfekt miteinander har-moniert“, sagte Kantemir weiter.

Durch „Third Class Titanic“ sind Men-schen zusammengekommen, die ei-nander sonst nicht begegnet wären. Dadurch hat sich auch der Horizont un-serer Schüler erweitert.

Hana (Paulinum), Gifty (Geistschule) und Fatmeh (Pauli-num)

Die Perspektive wechselt. Zu sehen ist ein Flüchtlingsboot. Die Menschen träumen von einem besseren Leben. Während die Jungen und Mädchen des Paulinum die Menschen auf Lampedusa spielen, stellen die Theaterkünstler der Geistschule die Flüchtlinge dar. Für Emotionen, Spannung, aber auch Ironie sorgen die Dialoge - und die Musik. Der Große Chor des Paulinum und die Ma-rimbagruppe der Steinfurter Hauptschu-le schaffen dabei einen lebendigen Mix von Haydns „Schöpfung“ bis zu afrika-nischen Klängen.

Die Schüler haben viel voneinander ge-lernt. Sei es, die Lebensfreude oder die Gradlinigkeit der anderen aufzunehmen, sei es Vertrauen zu entwickeln. Die Lis-te ist lang. Wir hatten eine tolle Zeit! (Elisabeth Levkau sowie WN und MZ)

Die Mitglieder des Großen Chores waren bisweilen auch schauspielerisch eingebunden

„Kinder zum Olymp“ 2011 Endrunde beim bundesweiten

Kulturwettbewerb Unsere Theater Musik Collage „Third-Class Titanic“ hat bei über 800 bundes-weit eingereichten Beiträgen in die End-runde der Preisverleihung erreicht. Da-für haben wir von den Wettbewerbsver-anstaltern der Kulturstiftung der Länder eine Urkunde überreicht bekommen.

Mit der ausdrücklichen Aufforderung, das Projekt im kommenden Schuljahr erneut einzureichen, weil das Thema am Puls der Zeit ist, werden wir mit Vi-deo-Aufnahmen des Stücks den Wett-bewerb mit anderen Kulturschaffenden unseres Landes bestreiten. Wir freuen uns darauf. (Elisabeth Levkau und Mar-garethe Sandhäger)

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Ballspiele mit dem

Haarersatz des Mathelehrers

Die Theater-AG der Stufe 7 feierte eine gelungene Premiere der Krimikomödie „Das Toupet“ Das Licht in der Aula geht aus. Nur der Spot beleuchtet noch den Vorhang. Das Publikum tuschelt. Es ist Dienstag, der 21.6., 18.00 Uhr. Backstage schwört sich die Theater-AG der Stufe 7 auf die Premiere ein. Ein letztes Mal die Atem-übung. Einatmen, langsam ausatmen. Ein letztes Mal „p, t, k“ aus allen zwölf Kehlen, damit gleich auf der Bühne niemand auch nur einen Konsonanten verschluckt. Ein letztes Mal Grimassen schneiden, die Gesichtsmuskeln lo-ckern. Dann geht es los: „Das Toupet“, die Kriminalkomödie von Heinz Tautkus.

Bereit für die Aufführung: Die Theater-AG der Stufe 7

Meike Grüter (7a) und Leon Kraska (7d) gehen als Erste raus auf die Bühne. Als herrische Inspektorin und trotteliger As-sessor führen sie das Publikum in den Fall rund um den Echthaarersatz des barhäuptigen Mathelehrers Bichler-Neuhaus (Gero Becker, 7a) ein. Ohne Toupet kann der nämlich nicht zur letz-ten Klassenarbeit kommen. Die Verset-zung der sehr attraktiven, aber auch sehr blonden Schülerin Eva (Annemarie Selle, 7c) wäre damit gerettet. Das den-ken sich zumindest deren Mitschüler

Luise (Paulina Blome, 7c), Volksmund (Justus Thoms, 7a), Felix (Sven Hilger, 7a), Psycho (Daniel Fassihi, 7b) und Hans (Yannick Schulte, 7b). Gemein-sam schmieden sie ein Komplott, bei dem die Perücke des Mathelehrers auf nahezu unerklärliche Weise verschwin-det. Das ganze Schuljahr hindurch haben die Schülerinnen und Schüler der AG an der Krimikomödie gearbeitet. Haben sie aus etlichen Stücken selbst ausge-wählt. Haben Text, viel Text, gelernt. Jeden Freitag Nachmittag heiß es dann proben, proben, proben. Doch nicht nur das: Im Mai sah der Schulhof zeitweise wie ein großes Bastelatelier aus. Bei gutem Wetter werkelte die AG an den Kulissen und verbaute, verklebte und bemalte Umzugskartons und Tapeten. Auch die Werbetrommel wurde eifrig gerührt. Die Schülerinnen und Schüler erstellten Flyer und gestalteten im Sinne fächerübergreifenden Lernens unter professioneller Anleitung von Frau Beetz im Kunstunterricht der Stufe 7 großformatige Plakate. Aus den vielen kreativen Plakaten kürte die AG ihr per-sönliches Siegerplakat, das dann auf Stellwänden in den Foyers auf die Auf-führung hinwies. Doch zurück zur Premiere. Das Stück nimmt eine ungeahnte Wende, als die Schülerinnen Nicole (Carolin Schneider, 7a) und Ina (Jule von Scheidt, 7a) ein-greifen. Ihre E-Mails sorgen dafür, dass Mathelehrer Bichler-Neuhaus seine Kol-legin Eva Hermann (Alina Joch, 7a) als Frau seiner Träume erkennt. Weil die ihn auch ohne Toupet attraktiv findet, eignet sich der Haarersatz zum Schluss nur noch für ein Handballspiel unter den Schülern. Nach der rundum gelungenen Auffüh-rung spendet das Publikum sowohl Ap-plaus als auch großzügig Euros für die Gemeinschaftskasse der AG. So steht nach dem Toupet nun Eisessen auf de-ren Programm. (Sarah Fournier und Mathias Henkel)

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„Meine Erinnerung ist mein Vermögen“

Der Dichter Christoph Meckel zu Gast im Paulinum

Im Rahmen des Lyrikertreffens 2011, das seit 1979 alle zwei Jahre in Münster stattfindet, war der Dichter Christoph Meckel (Jahrgang 1935) Gast im Pauli-num. Vorbereitet hatte sich eine Schar von Schülerinnen und Schülern aus den Jahrgängen 12 und 13 durch die Lektü-re ausgewählter Gedichte des Dichters. Meckel ermunterte gleich zu Beginn der Lesung die Schüler, das Gedicht „Fei-erabend“ vorzulesen. Über das Motiv des Wals in diesem Gedicht ergab sich schnell ein lebendiges Wechselge-spräch. Der Dichter sei auch eine Art Handwerker, beschrieb der Autor seine Tätigkeit. Der studierte Graphiker ver-wies darauf, dass es ein Zeichner leich-ter habe als ein Schriftsteller, weil das Schreiben aus der Erfahrung heraus so eine „komplizierte Materie“ sei. Offen ließ er die Frage, ob Dichten auch von einer Eingebung abhängig sei. Welche Erwartung er an den Leser ha-be, wurde in der Runde gefragt. „Ich möchte, dass er da ist“, lautete die Ant-wort Meckels. Die Sprache des Ge-dichts sei etwas, was der Mensch brau-chen könne, das Gedicht könne trösten, ohne Tröster sein zu wollen. Über die Entstehung eines Gedichts sprach Meckel anhand eines Prosabei-spiels „Nachricht von einem Lied“. So-mit entstehe das Gedicht aus archai-schen Grundlagen ohne „Mühe und Wil-lensentscheidung“. Es sei immer auch eine klangliche Entscheidung damit verbunden, was er an dem Wortspiel mit der Vorsilbe „un-„ veranschaulichte. („Unglück lässt grüßen.“ oder „Unge-schick lässt grüßen.“) Das Gedicht enthalte immer etwas Ver-borgenes, was nicht durch Religion oder Politik zu beantworten sei. Dieses ver-anschaulichte der Autor an dem Ge-dichtbeispiel “Märchen“; das Motiv der

Armut in diesem Gedicht bezog Meckel auf seine Biographie und er schilderte der Schülergruppe eindrucksvoll seine Erfahrungen mit selbst erlebter Armut in seiner Kindheit. Auch die Schülerfrage nach dem Wa-rum seiner schriftstellerischen Tätigkeit beantwortete Meckel in diesem Zu-sammenhang. Diese Frage würde nur in wohlhabenden Ländern gestellt.

Christoph Meckel hat die Schüler offensichtlich in seinen Bann gezogen

„Meine Erinnerung ist mein Vermögen“, lautete Meckels Hinweis auf eine seiner Grundlagen seines schriftstellerischen Tuns. Dazu gehörten auch die Erinne-rungen an die Schulzeit, in der er erleb-te, dass er als Schülersprecher in der Unterprima aus der Schule geworfen wurde. Lehrer dieser Generation, unter denen noch ehemalige Nazis gewesen seien, hätten Schüler wie Menschenma-terial behandelt.

Lebendig endete die Lesung, die immer wieder von Gesprächsphasen durchzo-gen war, mit einem Gedichtvortrag Christoph Meckels. Als eine Art „Stüt-zer“ las er das Gedicht „Musikschiff“ und wir alle durften als Zuhörer erleben, dass Dichtung auch im schulischen All-tag so etwas wie ein „Atemraum der Freiheit“ sein kann, wie es einmal die Dichterin Hilde Domin genannt hat. (Barbara Schmänk-Strotdrees)

Nachtrag: Auf einen Dankbrief meiner-seits antwortete Christoph Meckel, die Schülerinnen und Schüler hätten auf ihn „einen starken Eindruck gemacht“. Wei-ter schreibt er: „Meine Wünsche für sie sind hell und großartig.“

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Poetry Slam im Deutschunterricht der EF

„[E]ine Poesie, die auf den Punkt kommt, die auch einen gewissen Pop-Song-Charakter hat, nicht nur durch die Länge der Tracks oder des Titels, son-dern eben auch durch Rhythmisierung, durch Wiederholungen, Eingängigkeit.“ (Bas Böttcher). Anknüpfend an diese Definition von Slam Poetry, aufgestellt von einem der bekanntesten deutschen Poetry Slam-mer, stand das Verfassen eigener Texte mit dem erklärten Ziel, das Publikum im Rahmen des ‚Dichterwettstreits„ zu ge-winnen, im Mittelpunkt der handlungs- und produktionsorientierten Arbeit im Deutschunterricht des GK 5 EF der ver-gangenen Tage.

Höhepunkt war die Durchführung des eigentlichen ‚Slam„: Ausgestattet mit Stimmzetteln, die nach einer Punk-teskala von 1 bis 10 („eine Null für ein Gedicht, das nie hätte geschrieben werden dürfen […]“, Bob Holman, ame-rik. Poetry Slammer) die Grundlage für die Bewertung der jeweiligen ‚Perfor-mance„ nach zuvor festgelegten Krite-rien bildeten, kam die ‚Jury„ in den Ge-nuss eines Slams, der nicht nur eine Vielzahl unterschiedlichster Themen und ‚Performances„, sondern auch eine ganze Menge Spaß beinhaltete. Nach Auszählung sämtlicher Stimmzettel stand fest, wer das Publikum eindeutig für sich gewinnen konnte: Philip Heer-mann und Frederick Leusmann. Herzli-chen Glückwunsch! (Claudia Gockel)

Ich liebe es so zu leben und werde irgendwann im Himmel

schweben Refrain: Bettler: Ich liebe es so zu leben und werde irgendwann im Himmel schweben. Star: Ich bin ein Star, alles dreht sich um mich, ich hänge an der Bar, alles dreht sich um mich. B: Was sind achtzig Jahre Lebenszeit ver-glichen mit der Ewigkeit, wozu Geld und Autos, wenn am Ende nur die Seele bleibt?

S: Was machst du eigentlich den ganzen Tag? B: Das ist eine gute Frag‟! Ich sitze hier und fühle mich wie im Sarg. S: Ach erzähl keinen Quark. B: Mhmm Quark, eine Sache, die ich mag! Was machst du denn so? S: Ach ich bin mal hier, mal da, immer ir-gendwo. Mal drehe ich einen Film, mal ma-che ich ein Lied. B: Also stehst du auf den richtigen Beat? S: Dieses Gespräch langweilt mich, es wird Zeit für meinen Abschied. B: Ach lass uns doch noch reden. S: Geh du erst mal nach Glück streben! B: Alle Chancen in meinem Leben habe ich vergeben. S: Du solltest dich mal zum Arbeitsamt be-geben. B: Die werden es mir nicht gönnen. Wie wär‟s eigentlich mit einer kleinen Spende? Ich sag dir auch, wofür ich sie verwende. S: Wahrscheinlich für Bier. Das Geld, was du bekommst, wirst du sowieso versaufen. B: Was soll ich mir denn sonst davon kau-fen? S: Lass dich doch erstmal taufen. B: Mit der Kirche hab‟ ich nichts am Hut. S: Schreib dich ein an einem Institut. B: Ich glaube unser Gespräch dreht sich im Kreis.

Refrain: Bettler: Ich liebe es so zu leben und werde irgendwann im Himmel schweben. Star: Ich bin ein Star, alles dreht sich um mich, ich hänge an der Bar, alles dreht sich um mich. B: Was sind achtzig Jahre Lebenszeit ver-glichen mit der Ewigkeit, wozu Geld und Autos, wenn am Ende nur die Seele bleibt?

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S: Ist dieser Pappkarton wirklich dein Haus? B: Und für dein Haus willst du jetzt Ap-plaus? S: Dein bester Freund ist doch eh nur ‟ne Maus. B: Der Karton ist zu klein, ich schlafe auf Bushaltebänken. S: Mein Haus ist riesig, über‟s Übernachten muss ich nicht nachdenken. B: Im Winter muss ich aufpassen um nicht zu erfrieren. S: Was soll schon passieren, ich geh im Winter häufig draußen spazieren. B: Du musst dich nicht mit der Nacht kon-frontieren, ich muss mir was Warmes orga-nisieren. S: Und im Sommer? Unvorstellbar, warm und ohne Pool überhaupt machbar? B: Natürlich, es ist wunderbar. Ohne Schat-ten aber auch undenkbar. S: Jetzt wird mir klar, ich bin so undankbar. B: Jetzt wird dir klar, das alles ist wahr.

S: Zuhause mit meinem Jaguar und den vielen Dollar. B: ...ist dir jetzt sonnenklar und es ist offen-bar...? S: ...dass ich der Bessere bin! B: Dann hau doch ab mit deinem hochge-zogenen Kinn! S: Ich fahre jetzt Essen, so viele Delikates-sen. B: Ich merke schon, du bist besessen und hast mich und meine Armut gleich wieder vergessen.

Refrain: Bettler: Ich liebe es so zu leben und werde irgendwann im Himmel schweben. Star: Ich bin ein Star, alles dreht sich um mich, ich hänge an der Bar, alles dreht sich um mich. B: Was sind achtzig Jahre Lebenszeit ver-glichen mit der Ewigkeit, wozu Geld und Autos, wenn am Ende nur die Seele bleibt? (Philip Heermann und Frederick Leusmann)

„Gustav“ speit im Naturgarten

Lina Keuns, Katharina Könemann und Leoni Thoms (alle 6b) haben den Dra-chen „Gustav“ erschaffen, der Ende Ju-ni in den Naturgarten einzog und auch zum Sommerfest dort sein Unwesen treibt. Warum der Drache „Gustav“ ge-tauft wurde, können nur die drei Mäd-chen erklären. „Gustav“ ist mit Unter-stützung von Frau Lohaus in den Win-termonaten während der Naturgarten-AG entstanden und im Kunstunterricht

fertig gestellt worden. Beim Sommerfest war er eine große Attraktion im Natur-garten. Damit konnte einer weiteren vom Aus-sterben bedrohten Art eine ökologische Nische im Naturgarten am Paulinum gewährt werden. Wie lange „Gustav“ den münsterschen Witterungseinflüssen trotzen kann, wird das neue Schuljahr zeigen. (Frank Bacher und Sarah Mül-ler)

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Auftritt beim 25-jährigen

Jubiläum der Kinderneurologie-Hilfe

Die Schülerinnen und Schüler des Mu-sikzweiges Klasse 6 gestalteten am 1. April 2011 die Feier zum 25-jährigen Ju-biläum der Kinderneurologie-Hilfe im Gesundheitshaus an der Gasselstiege musikalisch. Und sie taten das überaus erfolgreich. Zuvor haben sie sich intensiv im Musikunterricht bei Frau Hussong mit Liedern und Texten beschäftigt, die zum Anlass passen könnten. Ergebnisse der Arbeit waren u.a. die Umdichtung des Liedes Supercalifragelistisch und sogar eine eigene Liedkomposition eines Schülers. Eine kleine Textprobe:

Der Fahrradhelm Refrain: Der Fahrradhelm, der Fahrradhelm der Fahrradhelm, der schützt deinen Kopf! Soli:

Du hast die Wahl zwischen Sicher-

heit und Draufgängerei!

Denn er schützt dich im Straßen-

verkehr!

Wer klug ist, der fährt nur mit Fahr-

radhelm.

Und fährt sicher im richtigen Auto-

verkehr! Text und Melodie: Felix Zhang, Schüler des Musikzweiges Klasse 6

Supercalifragelistisch-expialigorisch Refrain: Supercalifragelistisch-expialigorisch Dieser Helm ist wunderbar und dazu neurologisch. Will man meine Meinung hören, sag ich kategorisch: Supercalifragelistisch-expialigorisch 1. Als Junge schützte ich mich nicht und war doch ganz schön dumm. Mein Vater mir die Nase zwickt und sagt: „Das ist jetzt rum!“ Ich zog eins Tags den Helm dann auf, die Nase hatte Ruh.

Der Helm ist einfach supergut, jetzt hört mal alle zu: Oh! 2. Ich reiste durch die ganze Welt und kam wer weiß wie weit. Nahm ich das Fahrrad, rief man laut: „Wie ist der Herr gescheit!“. Bei Ärzten war ich oft zu Gast und bei der haute volée: Erwähnte ich den Fahrradhelm, dann bat man mich zum Tee. Oh! 3. Und wenn dir mal die Ärzte fehl„n und dich „ne Prellung plagt, dann sag betont das Wort und schon hast du genug getan. Und wenn du es benutzen willst, so prü-fe es genau. Ich nehm„ jetzt meinen Fahrradhelm, denn ich bin ja recht schlau! Oh! Textidee: Ben Schnieders, Schüler des Musikzweiges Kl. 6

Das Publikum hatte seinen Spaß! Lohn für den sehr gelungenen Auftritt und das bewundernswerte Durchstehen der für Kinder recht langatmigen Vorträ-ge war außer dem verdienten Applaus das Buffet im Anschluss. Musiker sind ja für eine warme Mahlzeit immer dank-bar…. (Uta Hussong)

„Blind-Date“ Gemeinsames Konzert des Paulinum und des Ernst-

Ludwig-Gymnasiums Bad Nauheim

Das „Blind Date“ Konzert hätte ja auch schief gehen können (kleine Vorweg-nahme: ist es nicht!). Wir kannten den Gastchor „Kammerchor des Ernst-Ludwig-Gymnasiums“ aus dem hessi-

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schen Bad Nauheim ja nur aus einigen Mails und aus einem Telefonat zwischen Frau Hussong und dem Leiter Andreas Ziegler, Chorleiter und Musiklehrer am Ernst-Ludwig-Gymnasium. Dieser suchte im Frühjahr im World-Wide-Web eine Schule, die auf der Achse zwischen Langeoog (Ort der Proben- und Konzert-fahrt) und Bad Nauheim (Heimatort) liegt. Diese Schule sollte sich sowohl geographisch als auch musikalisch für einen Zwischenstopp auf der Rückreise eignen, um gemeinsam ein Konzert zu geben. So kam der Kontakt zustande. Als die unbekannten Hessen dann aus dem Bus stiegen, wurde es dann richtig spannend: Stimmt die Chemie? Nach einer kurzen Probe in der Aula (um deren Ambiente uns die Gäste sehr be-neideten, denn sie müssen ihre Konzerte unter Basketballkörben geben…) füllte sich die Aula mit 120 paulinischen Chor-kindern aus den Klassen 5 und 6, dem Mädchenchor und dem Großen Chor zum Einsingen. Um 18 Uhr ging‟s dann los mit dem Überraschungskonzert. In einer launigen Anmoderation von Paul und Mathis aus der 6 wurden die Gäste begrüßt, zu-nächst verbal, dann musikalisch mit dem „Moin, moin“- Kanon. Der Kinderchor 6 war dabei die musikalische „Zugmaschi-ne“. Die beiden Kinderchöre 6 und 5 (Ltg. Hussong und Sandhäger) eröffne-ten dann nacheinander das Programm mit Guantanamera, Lollipop, Vois sur ton chemin und Wir machen Musik. Die Kla-vierbegleitungen wurden von Frau Jop-pich, Herrn von Wensierski und Jan-Niklas Niehaus aus der 8 übernommen. Danach kam der erste Block der Gäste aus Bad Nauheim, den Werke von Men-delsohn und Palestrina bildeten. Die ca. 40 Sängerinnen und Sänger von 14 Jah-re aufwärts, die erst seit zwei Jahren diesen Chor bilden, beeindruckten mit hervorragender Präzision und stimmli-cher Ausgewogenheit. Der Mädchenchor von Frau Sandhäger in weiß-bunten Hippie-Gewändern trug anschließend ganz wunderbar Dancing Queen mit Choreographie vor. (Klavier-begleitung: Max Volbers Jgst. 12).

Der zweite Block der Gäste schwenkte dann thematisch mit Yesterday, dem Gewitter und einem Beitrag aus Afrika ebenfalls in Richtung populäre Musik. Das Publikum hatte nun endgültig Feuer gefangen und unterstützte den Großen Chor, der dann aus seinem aktuellen Programm Wade in the water und sehr zu Freude des Publikums die Caprifi-scher bot, mit reichlichem Beifall. (Am Klavier: Max Volbers). Die Hessen beendeten das insgesamt sehr kurzweilige und höchst niveauvolle Programm mit zwei englischen Werken. Der zu Beginn geprobte Kanon und wur-de zum Abschluss von allen Chören und Publikum gemeinsam gesungen und richtete in manchem einen nachhaltigen „Ohrwurmschaden“ an.

Vor "The Lions King" erzeugte der Gastchor ein ganzes Ge-witter auf der Bühne, hier ein Sprung für einen Donner.

Zuletzt gab es noch etwas für den Ma-gen: die Choreltern hatten im Foyer für ein Fingerfood-Buffet gesorgt, dass ei-nem die Augen übergingen und sich die Klausurtische bogen!! Dann kam die Stunde der Wahrheit: Hat der Kontakt, der mit einem Blind Date startete, eine Zukunft? Sowohl der Bad Nauheimer Chor inklu-sive Chorleiter Andreas Ziegler als auch die paulinischen Sänger und beteiligten Musiklehrer/innen befanden einstimmig: Ja. Es war faszinierend zu spüren, wie in nur vier Stunden durch gemeinsames Musizieren (und Essen…) eine echte Verbundenheit zwischen bislang Frem-den zustande kam. Herzlich verabschiedet, als seien sie ta-gelang bei uns zu Gast gewesen, starte-ten die Gäste zu ihrer dreistündigen Restreise ins Hessische. (Uta Hussong)

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Paulinum-Chöre unterwegs zwischen Waldschule

und Erbdrostenhof Das zweite Halbjahr bescherte dem Großen Chor ein reichhaltiges Pro-gramm an Auftritten in und um Münster. Die Tour begann mit zwei Auftritten An-fang Juni inkl. Probe in der Waldschule Kinderhaus im Rahmen des Kooperati-onsprojektes zum Thema „Wasser“ unter der Leitung des Cactus Junges Thea-ters. Beteiligt daran waren insgesamt die Schulen Waldschule Kinderhaus, Fürs-tenbergschule, Geistschule, Schule am Banjo (Burgsteinfurt) und das Paulinum. So traf man sich zuerst zu einer Theater-Perfomance der Waldschule Kinderhaus und der Fürstenbergschule. Alban Renz und Judith Suermann vom Cactus Jun-ges Theater hatten in den beiden Schu-len Szenen unter dem Titel „NASS WASSER halb voll oder halb leer?“. Der Große Chor gesellte sich dazu und bilde-te den musikalischen Rahmen um die teils selbst geschriebenen Szenen der Schülerinnen und Schüler von Wald- und Fürstenbergschule. Szenisch und verteilt vorgetragene Gedichte zum Thema "Wasser", Choreographien, auf´s Korn nehmende Werbespotszenen und vieles mehr zeugten von einem hohen Maß an Kreativität, gespannter Spielfreude und vor allem Witz bis hin zur Selbstironie.

„Schlussbild“ mit den Schülerinnen und Schülern von Wald- und Fürstenbergschule sowie vom Paulinum

Nach der „Waldschulwoche“ mit Probe und zwei Auftritten folgte die „Erbdros-tenhofwoche“: Nachdem der Große Chor 2008 zu Gast in der Partnerstadt Fresno war, wurde er am 07. Juni zur „Silber-hochzeit“ (WN vom 08.06.2011) der

Partnerschaft Münster - Fresno geladen. Zusammen mit der Bigband der WSfM bildete man den musikalischen Rahmen des Festaktes mit den Festreden von Herrn Oberbürgermeiser Markus Lewe und der amerikanischen Generalkonsulin Mrs. Janice G. Weiner aus Düsseldorf. „Wade in the Water“, die Titelmusik von „Das Boot“ - arrangiert von Phlipp Witte Jgst. 11 - und die launigen „Capri-Fischer“ waren der schwungvolle Auftakt der hochoffiziellen Veranstaltung. Die WN schrieb dazu: “Die Partnerschaft klingt auch gut: Im Erbdrostenhof sang der Große Chor vom Gymnasium Pauli-num, der 2008 nach Fresno reiste.“

Großer Chor beim Auftritt im Erbdrostenhof

Wieder eine Woche später, die so ge-nannte „Bad Nauheim-Woche“, bescher-te nicht nur dem Großen Chor, sondern auch den Kinderchören aus Klasse 5 und 6 sowie dem Mädchenchor einen Auftritt im so genannten "Blind-Date-Konzert" (siehe voriger Artikel) mit unse-ren bis dato unbekannten Gästen aus Bad Nauheim. Den eigentlich krönenden Abschluss der Saison (abgesehen vom Kurzauftritt beim Sommerkonzert) bildete schließlich unser Theaterprojekt „Third Class Tita-nic“ am 5. und 6. Juli. Zu Beginn des Schuljahres stand in der Terminübersicht noch völlig vage „Wasserprojekt“ und viele Kollegen, Eltern und Schüler frag-ten: „Was ist das denn?“. Letztendlich kristallisierte sich aus einer kleinen Idee heraus ein spannendes, sehr be-eindruckenden und vor allem auch sehr berührenden Theaterstück (Titelseite)!

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Nebenbei sang der Kinderchor Klasse 5 bei der Abiturentlassung und dem Som-merkonzert, der Kinderchor Klasse 6 beim Sommerkonzert und in den Got-tesdiensten, und der Jugendchor gestal-tete zusammen mit dem Musikzweig Klasse 7 und dem Vororchester einen überaus amüsierenden Abend unter dem Titel "Paulinum in Concert" in der Kultur-scheune des Hauses Walstedde in Drensteinfurt (mehr dazu: siehe nächste Ausgabe!). (Margarete Sandhäger)

Flotte Töne und heiße Würstchen

Mit einem fröhlichen Grillen verabschie-dete das Blasorchester im Juni – unter-stützt durch den BlasO Förderverein – die scheidenden 13er aus den eigenen Reihen. Es wurden verabschiedet: Klarinetten: Julius Fechtrup, Sarah Nolte, Saxopho-ne: Matthias Mertes, Jonathan Möller, Trompeten: Lukas Hein, Lukas Müllen-meister, Antonius Ratte, Konrad Stähler, Horn: Clemens Baumeister, Euphonium: Malina Wiesmann, Schlagzeug: Jonas Holtstiege

Genossen die gute Stimmung beim Blasorchester-Grillen mit Abschied der 13er: Nikolaus Fechtrup, Antonius Ratte, Julius Fechtrup, Lukas Müllenmeister (von links nach rechts)

Am Anfang stand ein kurzes Grußwort von Schulleiter Dr. Gerd Grave, der sich für das außergewöhnliche Engagement der 13er bedankte und seine Hoffnung darüber zum Ausdruck brachte, dass die Musiker dem Orchester verbunden blei-ben mögen.

Dr. Martin Hein als 1. Vorsitzender des Fördervereins begrüßte das Orchester und sprach den scheidenden Musikern seine Anerkennung und seinen Dank aus. Eine Verabschiedung in diesem Rahmen hatte es so bislang noch nicht gegeben – Orchesterleiter Alfred Holt-mann und seine Musiker freuten sich sehr. Jung und "Alt" haben dann noch einmal gemeinsam musiziert. Dabei wurde je-dem scheidenden Musiker ein Titel ge-widmet, nachdem er jeweils in einer Laudatio von Orchesterleiter Alfred Holtmann gewürdigt wurde. Flötistin Ka-thrin Benkhoff hatte ferner für jeden Mu-siker ein Präsent sowie ein Foto des Blasorchesters vorbereitet. Überraschungsgast Thilo Schaller, Ton-meister der BlasO-CD (aus Kanada an-gereist) wurde euphorisch begrüßt. (Die CD entstand ziemlich genau vor einem Jahr, Exemplare sind im Sekretariat käuflich zu erwerben ...). Ihm und dem Vorstand des Fördervereins sowie eini-gen Eltern galt dann die "BlasO-Hymne" Queenspark-Melodie. Dazu formierte sich das Orchester noch einmal zu ei-nem großen Kreis und nahm seine Zu-hörer in die Mitte. "Surround Klänge vom Feinsten" stellte Thilo Schaller fest und scherzte: "so nehmen wir die nächste CD auf!" (… das BlasO hat nichts dage-gen, nur zu ...!) Anschließend ging es dann um die Wurst. Der Fördervereins-vorstand, vertreten durch Martina Mer-tes, Ellen Benkhoff und Ulrike Möller hat-te Kulinarisches vorbereitet. Ihnen galt der Dank für die Einladung zum anschließenden Grillen auf dem Schulhof – wobei sich Fördervereinsvor-sitzender Dr. Martin Hein als wahrer Grillmeister entpuppte. Gelungenes Miteinander, Lust auf mehr – dieser „BlasO-Saisonabschluss“ mit Verabschiedung der 13er schürte die Vorfreude auf ein Wiedersehen und na-türlich auch auf das Nachwachsen neuer Musikerinnen und Musiker nach den Sommerferien. Die BlasO-Fahrt im Herbst (29.10 - 5.11) wirft nun ihre erwartungsfrohen Schatten voraus, es geht wieder nach Salurn,

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Südtirol. „Das Josef-Noldin-Haus ist toll geeignet und hat neben einer sensatio-nellen Küche und hervorragenden Räumlichkeiten im Schlaf- und Freizeit-bereich mit Tischtennis, Kicker etc. und auch gute Möglichkeiten zum Proben im gesamten Orchester, aber auch in Re-gistern. Hier wird das Blasorchester das Thema Ensemble groß schreiben ...“, so Alfred Holtmann. In Südtirol hat man annähernd Schön-Wetter-Garantie und es gibt einen guten Kontakt zu einem Schulorchester in Auer sowie zwischen der landwirtschaftlichen Oberschule und dem Paulinum. Und Ve-rona, Venedig, der Gardasee und die Dolomiten sind in der Nähe... Also dann, buon viaggio im Herbst! (Brit-ta Heithoff)

Frankreichaustausch nach Angers

Wie jedes Jahr im Mai ging es zu unser Partnerschule, dem Collège Débussy nach Angers. Die Franzosen waren be-reits in Münster gewesen und es hatten sich schon kleine Freundschaften gebil-det. Voller Hoffnung ging es morgens mit dem Bus los. Die 14-stündige Fahrt war zwar sehr anstrengend und hat dennoch viel Spaß gemacht. Wir waren bereits 11 Stunden gefahren, als wir in der prallen Sonne mit unserem aufgewärmten Bus in einen Stau 140 km vor Angers gerie-ten und nicht ins Freie konnten. Irgend-wie kamen wir dann doch endlich abends um 22 Uhr an, und unsere Aus-tauschpartner waren bereits da, um uns abzuholen. Bei den Gastfamilien angekommen wur-de dann etwas gegessen, wobei zu sa-gen ist, dass wir auf der Fahrt tonnen-weise Süßigkeiten verspeist haben und somit keinen großen Hunger hatten. Dies störte jedoch niemanden und so erholten wir uns am Abend noch von der anstrengenden Fahrt und packten unse-re Sachen für die nächsten 10 Tage aus.

Die nächsten Vormittage begleiteten wir unsere Partner zur Schule, z.B. mit dem Bus. Dort bekamen wir viele Eindrücke von dem französischen Unterricht. Wir merkten, dass die Franzosen sehr gelassen waren und wir wurden in ihre Mitte genommen und als einer von ihnen behandelt. Außerdem waren alle sehr nett und aufgeschlossen und unternah-men viel mit uns.

Meistens verließen wir die Schule mit-tags mit dem Bus in Richtung Innenstadt und kamen erst um 16.00 Uhr zeitgleich mit dem Ende des Unterrichts unserer Austauschpartner zurück. Auf dem Pro-gramm standen Besuche verschiedener Museen und Ausstellungen, der Burg von Angers, der Stadt Nantes, Saumur und natürlich von Angers selbst. Das Schloss Amboise und eine Stadtrally durch Angers fehlten auch nicht in dem Programm, an dem wir mal mit und mal ohne unsere Austauschpartner teilnah-men. Es war ein sehr schönes und ab-wechslungsreiches Programm, auch wenn es manchmal etwas anstrengend war. So waren die ersten fünf Tage schon vorbei – von Heimweh keine Spur – und das Wochenende stand bevor. Die Fran-zosen hatten sich verschiedene Aktivitä-ten dafür einfallen lassen: Ob man um drei Uhr morgens aufstand, um ein Feu-erwehrturnier zu sehen, an den eine Au-tostunde weit entfernten Strand fuhr, Parks besichtigte oder zu einem Sport-fest in Angers ging, alles war dabei! Mittlerweile waren wir mittendrin im fran-zösischen Leben und uns wurde lang-

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sam bewusst, dass der Austausch bald vorbei sein würde. Der Montag und Dienstag verstrichen und Packen war angesagt. Der letzte Abend bei der Gastfamilie und dann war es schon vorbei. Alle trafen sich Mitt-wochmorgens an der Schule und luden ihre Koffer in den Bus. Dann kam der Abschied von unseren Austauschpart-nern, bei dem auch die eine oder andere Träne floss. „Mais c‟est la vie“! Und schon stiegen wir in den Bus und fuhren der Heimat entgegen. Einige haben schon Pläne, sich wieder-zusehen und alle hätten den Aufenthalt dort gerne verlängert. Der Austausch hat uns sehr gefallen und viel Spaß ge-macht, somit: Danke, Frankreich! Dank gilt auch Frau Mormann und Frau Ríos, die das alles organisiert, uns durch den Tag geführt und alles erst möglich gemacht haben. (Manos Lehr und Niklas Rutsch, Jgst. 8)

Retrouvailles à Paris An einem sonnigen Mittwochmorgen im Mai trafen sich 16 aufgeregte Schüler und zwei Lehrerinnen am Hauptbahnhof in Münster. Der Grund: Parisaustausch 2011!

Nachdem uns unsere Austauschpartner im März besucht hatten, waren wir nun an der Reihe nach Paris zu fahren. Als wir nach 6 Stunden Zugfahrt an der „Ga-re du Nord“ ankamen, wurden wir schon von unseren Austauschpartnern erwar-tet. Nach der ersten Nacht in den Gast-familien stand am Donnerstag ein Be-

such in dem Louvre, dem Invalidendom und dem Musée Rodin auf unserem Programm. An den folgenden Tagen lernten wir dann die Stadt zu Fuß und per Metro kennen. Um uns zwischen-durch für den Nachmittag zu stärken, nutzten wir mittags immer das Angebot in der Schulkantine zu essen. Am Mon-tagnachmittag hospitierten wir im Unter-richt der Franzosen, um einen Einblick in die Schule in Frankreich zu bekommen. Das Wochenende und die Abende stan-den zur freien Verfügung und wurden zum Shoppen, aber auch für kulturelle Ausflüge, wie zum Beispiel dem Besuch des Eiffelturms und des Schloss Ver-sailles, genutzt. Der Austausch bot uns die Gelegenheit die französische Lebensweise besser kennen zu lernen und unsere Sprach-kenntnisse zu verbessern. Dazu gehör-ten unter anderem ein typisches Crêpes-Essen und ein echtes „petit-déjeuner“ in einem der vielen schönen Cafés. Das „pique-nique“ an der Place de Vosges am letzten Abend war ein toller Ab-schluss der Fahrt, die uns immer in posi-tiver Erinnerung bleiben wird. (Theresa Kulms, Katrin Wirtz, Nicole Wiegert, Anneke Schröder, Jgst. 10)

One Hell of a Ride: The Denmark Exchange to

Hørsholm This June our class (8c) went on a trip to Hørsholm in Denmark. We won this ex-change in January and we stayed there for from the 5th to the 10th of June. To sum it up it was a nice trip and we all had wonderful five days. The city of Hørsholm is situated directly on the east coast of Denmark. Because the weather was fantastic almost every day we usually met at the beach in the evenings after the excursions that we made every day. We visited many cities like Copenhagen or Helsingbor in Sweden. One day we took the train to Copenhagen where we went shopping and after that we stayed

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the rest of the day at a fun fair called Tivoli.

Another day we took a ferry to Sweden and walked around town with our ex-change partners. Still another day we went to a museum in a suburb of Co-penhagen. It had an exhibition called Body Worlds in which you can see real dead bodies of real humans. The last day we made a pizza party played foot-ball, took photos or just hung around school. All in all it was a great trip. We discov-ered a new country, a new city, met nice people, had great five days and we all have wonderful memories. (Nele Breuer, Leo Finke, Yannik Schrand, Pia Vollmer, Kl. 8c)

Tak für einen tollen Austausch!

Nachdem wir, die Klasse 9b unter Lei-tung von Christoph Becker und Johanna Peek, im September 2010 die dänischen Austauschschüler in Hørsholm (bei Ko-penhagen) besucht hatten, kamen die Dänen uns nun in der zweiten Aprilwo-che besuchen. Sie kamen am 10. April am Hauptbahnhof an und wurden von ihren Gastfamilien herzlich empfangen. Die Woche über erfuhren sie ein gut ausgefülltes Programm mit Stadtführung durch Münster. Die Führung gestalteten die Schüler selbst. Auch ein Besuch in Köln gefiel unseren dänischen Freunden gut, vor allen Din-

gen der Kölner Dom beeindruckte sie sehr. Die Freizeitgestaltung in den Familien klappte gut, da wir erste Annäherungs-probleme schon überwunden hatten. Oftmals planten wir auch nachmittags selbst Aktionen, so dass sich die Schüler sehen konnten. Zuletzt ließen wir die gemeinsame Wo-che bei einem Bowlingabend ausklingen. Am Morgen des 15. April haben wir dann noch zusammen im Paulinum gefrüh-stückt und verabschiedeten unsere Aus-tauschpartner. (Max Westermann und Konstantin Leppelmann, 9b)

Kultureller Austausch am Bosporus

Istanbul ist auf den ersten Blick wie eine ganz andere Welt. Äußerlich mag dies wohl stimmen, zwischen Häusern und Autos, welche bis zum Horizont reichen, jedoch wurde dieser Ort durch die große Gastfreundschaft der Gastfamilien und die Hilfe der Austauschpartner sehr hei-matlich. Schon bei der Ankunft wurden wir mit Umarmungen herzlichst begrüßt. Den Weg durch den Verkehr Istanbuls, in-dem, wie es scheint, lediglich die Nut-zung der rechten Straßenseite als Ver-kehrsregel eingehalten wird, finden wir in rasanten Taxifahrten. In den Gastfami-lien angekommen werden wir auch hier sehr herzlich begrüßt und erfahren eine Gastfreundschaft und Höflichkeit, die wir so nicht erwarten. Von Anfang an gibt es keine Berüh-rungsängste und man fühlt sich wie in einer zweiten Familie. Aufgrund der Größe der Stadt sind die Wohnungen recht einfach, bieten jedoch alles Not-wendige, für uns vor allem warmes Wasser, Internet und ein Bett. Das Leben findet draußen statt, am Tag und in der Nacht. Fast durchgängig sind alle zusammen unterwegs und die eine oder andere Sehenswürdigkeit wird be-staunt.

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Vom Galataturm aus, einem knapp 50 Meter hohen Turm, aus blicken wir auf ein endloses Meer von Häusern und Au-tos und den Bosporus. Die Größe der Stadt lässt sich nicht beschreiben. Allein wäre man mit Sicherheit verloren. So schlendern wir durch kilometerlange Einkaufspassagen inmitten von abertau-senden Menschen. Die Sauberkeit ist bei dieser Masse von Menschen beachtlich, unentwegt laufen Müllmänner durch die Gassen. Überall sind Straßenverkäufer mit ihren kleinen Ständen, die versuchen mit uns ein Geschäft zu machen. Hin und wieder suchen wir zur Erholung Ca-fés und kleine Dönerbuden auf, wo wir türkische Spezialitäten und – da sind sich alle einig – die beste Pizza der Welt genießen. Alle zusammen sitzen wir an den Tischen und tauschen uns über Sport, Essen, Filme, Musik und vieles mehr aus, machen Erinnerungsfotos. Die Abende bzw. Nächte verbringen wir meist bei einem der Austauschpartner mit größerer Wohnung in gemütlicher Runde z.B. beim Champions League Fi-nale oder einfach nur so. Zum Schlafen kommen wir deshalb nur wenig.

Den Montagvormittag verbringen wir in der Schule, wo uns auch hier offene Herzen entgegenschlagen. Unterricht findet nicht statt, da die Lehrer so kurz vor den Ferien eine Ausnahme machen. Darum spielen wir Fußball, Tischtennis und Basketball oder quatschen einfach nur so über dies und das. An den Nachmittagen besuchen wir wie-der Sehenswürdigkeiten wie die blaue Mosche (die einzige mit sechs Minaret-ten) oder die Hagia Sophia, eine ur-sprünglich christliche Kirche. Die Sicher-heitsvorkehrungen sind enorm, überall wird man gescannt. Erholung finden wir bei einer Bootstour auf dem Bosporus zwischen Asien und Europa; ein nicht definierbares Gefühl. Dann geht es auf den großen und den ägyptischen Basar. Hier sprechen viele Händler auch deutsch. Sie lassen uns kosten, locken uns an und unsere türki-schen Freunde beraten uns und feil-schen um die Preise. Besser als in je-dem Film. An einem Abend besuchen wir auf eige-ne Faust das größte Einkaufszentrum Europas, in dem sogar eine Achterbahn

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fährt. Ein andermal, am Dienstagabend, lädt uns die Schule zu einem mehrgän-gigen Dinner in einem Restaurant am Bosporus ein. Hier ist man umringt von Porsches, Ferraris, Mercedes usw. Eini-ge Gassen weiter gibt es jedoch wieder die totale Armut. Dachziegel liegen auf dem Boden, Menschen, Hunde und Kat-zen sitzen auf der Straße. Am Mittwoch reisen wir schon wieder ab. Wir sind froh, dass wir pünktlich am Flughafen ankommen, da Pünktlichkeit meist nicht so groß geschrieben wird wie bei uns. Der Abschied ist rührend, man bleibt in Kontakt, sagt man sich. Nur drei Stun-den dauert der Übergang von der einen in die andere Welt. Letztendlich sind wir froh wieder heimi-schen Boden unter den Füßen zu haben und die Ruhe, die es in Istanbul nicht gibt, genießen zu können. Meiner Meinung nach hat sich der Aus-tausch auf jeden Fall sehr gelohnt. Is-tanbul ist eine faszinierende Stadt mit vielen schönen, aber auch einigen häss-lichen Facetten, wie jede andere Groß-stadt auch. Doch vor allem die Gast-freundschaft, die Unbefangenheit der Leute und die Freundschaften, die ich dort geknüpft habe, machen dieses Er-lebnis für mich besonders schön, sodass ich jeden dazu ermutigen kann auch einmal an dem Austausch teilzunehmen. (Daniel Lauri Pollack, Jgst. 12)

Information about Studies in Foreign Countries

We were pleased to join an informative meeting in the “Villa Ten Hompel” about dual studies and possibilities concerning life after school in Germany or in other countries. Since the Gymnasium Paulinum is “School of Europe” and “International School”, twelve students went to the meeting to listen to four presentations from different organisations that plan du-al studies or residences.

Questions like “Which possibilities do we have after finishing school?” were the main aspects of the meeting. The an-swers were detailed and very helpful. The presentations from ERASMUS, the IHK, and the SCI where generally about studies in foreign countries. The organi-sations presented different study sub-jects and told us what skills students should have to participate in the pro-gram. The IHK also gave a presentation on in-ternational professional training in Ger-many. Another opportunity to “work in foreign countries” is offered by the SCI. This organisation plans e.g. work camps where one can work as a camp leader or apply for a long- time job. In this organi-sation the aim is to help poor people. Camps are arranged in Bolivia, especial-ly for poor kids. In addition, SCI organis-es jobs for German students in schools abroad. There, participants can gather experiences which they can use for their following life. Furthermore people partic-ipating can chose in which countries they would want to work or to help.

The last presentation was about a dual study version in France and Germany. That‟s an easy thing because you only have to pay the study fees in Germany and you can live in two countries, switch-ing from one year to the other. For the last term it‟s up to you in which of both cities, Lille or Münster, you want to study. In this program you are with the same people all the time. Thus it might be more difficult to find other friends. To sum it up there are a lot of possibili-ties after school. And especially for the

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Gymnasium Paulinum as a “School of Europe School” the chances are really Europe” the chances are really good and interesting. There we can show how much we have learned at our school with a lot of perspectives! (Lea Martin, Jgst. 12)

Abiturienten des

Gymnasium Paulinum erhalten CertiLingua-

Exzellenzlabel

Im Rahmen einer festlichen Veranstal-tung in der Marienschule wurden im Juni sechs Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasium Paulinum mit dem Cer-tiLingua-Exzellenzlabel ausgezeichnet. Das Label bescheinigt seinen Absolven-ten besondere fremdsprachliche und in-terkulturelle Kompetenzen, die sie unter anderem in internationalen Kooperati-onsprojekten sowie durch hervorragende Leistungen in zwei modernen Fremd-sprachen und einem bilingualen Grund-kurs Sozialwissenschaften unter Beweis gestellt haben. Die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler waren: Judith Heindel, Lukas Müllenmeister, Katharina

Klünker, Julius Fechtrup, Moritz Röhm und Friederike Huhn. Congratulations! (Christine Bollrath)

Erstes IB-Examen am Paulinum

Über drei Wochen im Mai haben diese fünf Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Abi-Klausuren, sondern auch in sechs Fächern Examensarbeiten ge-schrieben. Dies sind die Abschlussleis-tungen für den Erwerb des International Baccalaureate Diploma, auf die sich die Schüler zwei Jahre lang intensiv vorbe-reitet haben. Nachdem allen fünf Kandi-daten schon hervorragende Leistungen auf den Abiturzeugnissen bescheinigt wurden, werden sie im September auch ihre IB-Diplome und damit die Eintritts-karte zu Hochschulen in über 140 Län-dern der Welt in Empfang erhalten. Alle haben mit überdurchschnittlichen Ergeb-nissen ihren Abschluss geschafft. Wir gratulieren herzlich! (Irmhild Baumeister)

Fünf IB-lerInnen bei der Arbeit: Sarah Maslowski, Lisa Rapsch, Ludwig Maidowski (hintere Reihe v.l.n.r), Moritz Scheerer und Jonas Haberland (vorne, v.l.n.r.)

Ü30-IB-Party 30+ exceptionally, so könnte es aus dem Munde desjenigen lauten, der dem Pau-linum die Noten des ersten IB-Jahrgangs mitteilte. Nun liegt die Last auf uns, dem zweiten, gewissermaßen nachfolgenden

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Jahrgang, der nun an den Ergebnissen dieses Jahres gemessen wird. Sicherlich war der gesamte Abitur-Jahrgang 2011 eine „Exception“. Hierauf wurde in der Münsterschen Presse schon eingegan-gen. Was das Paulinum nun wirklich „exceptional“ macht, das ist nun mal auch, und man muss betonen auch, das IB. Neben musikalischer Exzellenz, „Schule ohne Rassismus“ und allem an-deren, was das Paulinum sowohl aka-demisch als auch sozial zu bieten hat, macht das IB das ehemalige Jesuiten-kolleg doch nun vollständig zur „Europa-schule“. Ein zweiter Abschluss, fast völlig separat vom Abitur, kann von Schülern erworben werden. Sicherlich sollte man denen Respekt zollen, die es bewerkstelligt ha-ben, diesen Abschluss zu erlangen, aber auch die Anbieter des Programms durchaus hervorheben. Hiermit ist nicht die Schule als solche gemeint, sondern die Personen, die nicht zwangsläufig Lehrer sein müssen, aber sich unterstüt-zend für das IB und somit gleichzeitig für IB-Schüler einsetzen. Hervorzuheben hier wäre beispielsweise Herr Bacher, unser Naturpädagoge, der den „zweiten“ IB-Jahrgang gerade auf eine Exkursion nach Havixbeck zur Aaquelle begleitet hat.

Die IB-Schüler der Jahrgangsstufe 12 bei dem sogenannten „Group 4 project“, in dem ein naturwissenschaftliches Thema fächerübergreifend bearbeitet wird

Angekommen mit allem an Instrumen-ten, was biologisch, chemisch, physika-lisch oder sogar geographisch dienen könnte, führten wir einen Tag lang Un-tersuchungen in jeglicher naturwissen-schaftlichen Disziplin durch. Die nötige

Expertise stellten der sehr bereitwillig erklärende Herr Bacher und unsere IB-Bio-Lehrerin Frau Klingauf zur Verfü-gung. Insgesamt genossen wir einen ge-lungenen IB-Tag, im Schatten des Baumzeltes über der Aaquelle, die nicht nur für Biologen, sondern auch für den „ahnungslosen“ Betrachter einfach ein schöner Ort ist. (Leonard Schmidt, Jgst. 12)

IB Students attend the official opening ceremony

of the Cells in Motion Interfaculty Centre

Despite the downpour the exhibition and gallery room in the front compartment of the historian castle was packed full of professors, students and representatives from the worlds of business, culture and media to celebrate the opening of the Cells in Motion Interfaculty Centre (CiMIC) in Münster. We, the International Baccalaureate students from the 10th and 11th grade, also arrived along with our teacher Frau Klingauf, in hope to widen and deepen our knowledge about cellular behavior in organisms. Once Prof. Ursula Nelles, president of the Münster University finished her warm welcome greetings, Prof. Lydia Sorokin, spokeswoman of the Cells in Motion Ex-cellence Cluster Initiative gave the high-light entitled “Images and Imaging”. Af-terwards the guests received a brief overview of the scientific disciplines and basic concepts of CiMIC. The CiMIC wishes to promote basic biomedical sci-ences and clinical translation in order to understand and to better picture cellular changes. Most of the presentations were in English, including the one from Prof. Paul Martin, a cell biologist from the Uni-versity of Bristol, who was also invited to give the opening lecture on wound heal-ing and embryo morphogenesis. In the second presentation, we went with Dr. Stephan Trescher (Münster) behind the scenes and dove into depth of the art

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world of the vivid images produced by scientists. He illustrated in his mother tongue the very different point of view of an art historian, he points out how art and science could be combined. The 25 scientific pictures, some of them from fathers of Paulinum students, featured a multifaceted, colorful and surprising in-sight into science and research.

In between the lectures, the audience was highly entertained by the musical performances of songs from the 1920s, which were performed by professors, who are not only leading scientists of the European Institute for Molecular Imaging (EIMI), but also members of this instru-mental ensemble. Afterwards, the guests were invited to freely roam the gallery and to enjoy the refreshments. It was re-ally enjoyable to be a part of such a large gathering of English-speaking peo-ple. I especially thought that the presen-tation from Prof. Martin exceedingly amusing, he made the complex science come to life and easier to comprehend. It was altogether for us a highly informative and a well-spent morning. (Chloe Wang, EF)

Die SV berichtet

„Das war‟s dann für mich“, sagte Jo-nathan als er mir am letzten Schultag der Abiturienten seinen Schlüssel zum SV-Raum gab, vielleicht eine inoffizielle Verabschiedung, die offizielle folgte ein paar Wochen später vor dem Schülerrat.

Das Amt ging nun komplett auf mich über. Aber wichtiger ist, dass wir an die-ser Stelle noch einmal „Danke“ sagen. Danke an Jo-nathan Möller, (rechts), der durch sein Engagement maßgeblich dazu beige-tragen hat, dass wir der SV in einem Jahr eine komplett neue und legitime Struktur gege-ben haben. Eine SV, die nun ein neues Gesicht hat und hoffent-lich in ihrer Struktur noch vielen Schüler-generationen dienen wird. Dank gilt auch Anja Schwegmann (kein Bild vorhanden), die über Jahre hinweg in der Schülervertretung aktiv war und die Finanzen verwaltet hat. Sie hat eben-falls durch ihre Erfahrung großen Anteil an dem Erfolg der Umstrukturierung ge-habt. Da wäre auch noch Jan Al-bers zu nen-nen, (rechts) der ebenfalls nicht nur in der SV son-dern auch bei den JAKOs aktiv war. Auch er brachte seine Erfahrung und sein Enga-gement in die Arbeit mit ein, was uns sehr geholfen hat. Wir wünschen allen drei und auch dem Rest der Abiturienten viel Erfolg im wei-teren Leben und eine erholsame Zeit nach dem Abi. Es hat Spaß gemacht mit Euch zu arbeiten. Allen anderen Schülerinnen und Schü-lern wünschen wir schöne und erholsa-

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me Sommerferien, wir sehen uns im nächsten Schuljahr wieder!! (Claudius Müller-Rensmann, Stufe 12, Schulspre-cher)

Schurken, bunte Hosen und Debatten - SPUN 2011

„Warum tragt Ihr alle so bunte Hosen?“ So oder so ähnlich waren die Fragen, die man den über 20 Paulinern als ers-tes stellte. Es war wieder SPUN-Sitzungswoche. SPUN – das ist das SchülerPlanspiel United Nations, eine Simulation der Vereinten Nationen mit etwa 250 Teilnehmern, bei der man mit einer Delegation ein Land vertritt und in den Kommissionen über Resolutionen und multilaterale Angelegenheiten de-battiert. Diese Veranstaltung fand wie jedes Jahr in Bonn statt und wie auch in den letzten Jahren war das Paulinum mit den Delegationen von Russland, USA, Nigeria, Uganda, Iran und Südkorea zahlreich vertreten und damit selbstver-ständlich auch die obligatorischen bun-ten Hosen. Man dehnte die Bestimmun-gen der Kleiderordnung weit aus. Aber nicht nur durch die weitreichende Farbauswahl fiel man auf, sondern – viel wichtiger – durch konstruktive und zahl-reiche Beteiligungen in den Debatten. So mussten die Delegierten des Iran in der Abrüstungskommission und General-versammlung ihre Atompolitik verteidi-gen und vor dem Internationalen Ge-richtshof auf Anklage der USA die Ver-letzungen gegen die Menschenrechte erklären. Auch im Sicherheitsrat kämpfte man für einen ständigen Sitz. Am Ende wurde der Iran (Claudius Müller-Rensmann, Gero Röhm) zum besten

„Schurkenstaat“ erklärt. Claudius Müller-Rensmann zeigte darüber hinaus, dass er die Belange des Iran auch mit Hilfe seiner Rhetorik gut verteidigen konnte und wurde zum besten Rhetoriker der Woche gewählt. Der Vertreter Ugandas (Daniel Fechtrup) bewies, dass auch kleine Länder ganz groß rauskommen können, und wurde bei der Einführungsveranstaltung zu Be-ginn der Woche für die beste Eingangs-rede geehrt, in der er die Interessen Ugandas bezüglich der Homosexualität erklärte. Der Award für die beste Partydelegation ging verdient an die USA (u.a. Justus Müller-Rensmann, Janis Faltmann), da sie nicht nur in den Debatten konstrukti-ve Beiträge leisteten, sondern auch bei den abendlichen Aktivitäten noch einmal vollen Tatendrang bewiesen. Aber auch andere Delegierte stachen hervor: So wurde der Vertreter der russi-schen Föderation aus der Generalver-sammlung am häufigsten gerügt (Rügen sammeln ist ein inoffizieller Sport bei SPUN!) und hatte die meisten Besuche im Generalsekretariat, weil er die Abnei-gung gegenüber dem nigerianischen Vertreter in seinen Reden nicht verheh-len konnte. Dieser zeigte übrigens, dass es durchaus zu schaffen ist, eine zwei-minütige Rede ohne inhaltliche Aussa-gen zu halten. Zwei Delegierte von Nigeria und Russ-land mussten ihre Müdigkeit in besonde-rem Maße überwinden, da sie am Frei-tag bereits um 05:30 Uhr aufstehen mussten, um die beiden Länder in einem Echtzeitszenario des Sicherheitsrates zu vertreten. Zu diesem Szenario wurden auch die Delegierten des Irans vorgela-den, die es allerdings vorzogen, erst mal ein Frühstück zu sich zunehmen und den Sicherheitsrat bezüglich ihrer Aus-sage zu Atomwaffen warten zu lassen. So war SPUN 2011, trotz kleinerer orga-nisatorischer Pannen, aus Münsteraner Sicht erneut erfolgreich und alle Beteilig-ten freuen sich schon auf das nächste Jahr. (Claudius Müller-Rensmann, Jgst. 12)

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Förderverein weiter aktiv und erfolgreich

Mit nur einem Wechsel bei den Verant-wortlichen im Vorstand beschließt der Förderverein des Gymnasium Paulinum das Schuljahr 2010/2011. Ganz herzlich dankte die Vorsitzende Dr. Bettina Brinkmann während der ordentlichen Mitgliederversammlung am 12. Mai 2011 Reinhard Westermann, der aus gesund-heitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl in den Vorstand zur Verfügung stand. Seine Aufgaben übernimmt zukünftig Dr. Lisa Brößkamp, die ebenso wie der übri-ge Vorstand einstimmig gewählt und herzlich zur Mitarbeit willkommen gehei-ßen wurde. Neue und alte Fördervereinsmitglieder sind jederzeit zum Mitmachen willkom-men, wenn es darum geht, Ideen zu entwickeln, Mitglieder zu werben, Gelder zu generieren oder bei Veranstaltungen unkompliziert mit anzufassen. Kontakt für Rückfragen: Dr. Bettina Brinkmann [email protected] (Britta Heithoff)

Der aktuelle Vorstand des Fördervereins (von links): Josef Croonenbroeck, Dr. Bettina Brinkmann (Vorsitz), Heike E-wertz, Dr. Gerd Grave, Dr.Lisa Brößkamp, Margarethe Hab-bel

Generationenbegegnung mit Mehrwert

Zum 5. Forum Paulinum treffen sich am Samstag, 24. September 2011 ab 17 Uhr wieder aktuelle und ehemalige Schüler, Lehrer und Freunde des Gym-

nasium Paulinum auf dem Schulgelände. Ganz besonders sind auch aktuelle und ehemalige Eltern von Paulinum-Schülerinnen und Schülern willkommen! Ziel der Veranstaltung ist wie in jedem Jahr ein lebendiger Austausch zwischen den Generationen unter dem Motto „Netzwerke nutzen, Chancen schenken“. An diesem Nachmittag werden wieder wie bei den erfolgreichen Veranstaltun-gen der Vorjahre interessante menschli-che, fachliche und gesellige Kontakte entstehen und vertieft – generationen-übergreifend.

Berichtet beim Forum Pauli-num 2011 am Samstag, den 24. September über „Kor-ruption – Ursachen, Scha-den, Prävention und Be-kämpfung“: Dr. Christian Humborg, Paulinum Abi 1992 und heute Geschäfts-führer der Antikorruptionsor-ganisation Transparency International Deutschland e.V.

Mit dem Forum Paulinum und dem dar-aus entstehenden Netzwerk und Daten-pool wird eine wertvolle Brücke geschla-gen: etwa zwischen den der Schule ver-bundenen Ehemaligen aus Wirtschaft oder Lehre und den Praktika oder Be-rufsorientierung suchenden Oberstufen-schülern, zwischen kompetenten Er-wachsenen und interessierten Jugendli-chen – und umgekehrt. Nach Sektempfang und Registrierung setzt ein Festvortrag des ehemaligen Pauliners Dr. Christian Humborg einen interessanten Veranstaltungsimpuls. Der Abiturient von 1992 ist heute Geschäfts-führer der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. und wird über „Korruption – Ursa-chen, Schaden, Prävention und Be-kämpfung“ referieren (siehe nebenste-hender Artikel). Anschließend folgen lockere Gespräche am Stehtisch, die die Generationen in Verbindung bringen sollen. Die Moderation der Veranstaltung über-nehmen Oberstufenschüler, das musika-

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lische Rahmenprogramm wird von den Chören der Schule gestaltet. Das zehnköpfige Organisationsteam un-ter der Leitung von Dr. Manfred Derp-mann, selbst ehemaliger Schüler, ehe-

maliger Schülervater und ehemaliger Lehrer der Schule, freut sich auf viele Gäste und guten Austausch. Kontakt für Rückfragen: Dr. Manfred Derpmann via Sekretariat der Schule. (Britta Heithoff)

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„Ich wollte eigentlich gar nicht Lehrer werden, …“

Benjamin Donath und Teresa Heide (8a) führten mit Dr. Grave ein Interview im Rahmen eines

Unterrichtsprojektes über Schülermagazine

Schüler gestalten als Redakteure eigene Magazine: Das sieht der Lehrplan des Paulinum für den Deutschunterricht der Stufe 8 vor. Mit Elan stürzte sich die Klasse 8a in den vergangenen Wochen auf diese Aufgabe. Die Schüler verfass-ten in Kleingruppen Reportagen, Berich-te, Interviews, Rezensionen und Kom-mentare zu selbst gewählten Themen und setzten die Texte professionell am PC. Herausgekommen sind sechs Zeit-schriften mit Geschichten rund um den Schulalltag und darüber hinaus. Im Rahmen des Projekts entstand auch das folgende Interview mit dem Schulleiter. (Mathias Henkel) Benjamin und Teresa: ,,Erläutern Sie uns bitte zu Beginn, warum der Lehrer-beruf Ihr Traumberuf ist.“ Herr Dr. Grave: „Ich wollte eigentlich gar nicht Lehrer werden, sondern Journalist. Ich bin dann aber doch Lehrer geworden und habe festgestellt, dass der Beruf ei-ne tolle Tätigkeit ist, wenn man sein Wissen gern an andere weitergeben will.“ Benjamin und Teresa: „Nun sind Sie ja hier nicht nur Lehrer, sondern auch Schulleiter. Was geht Ihnen denn richtig auf die Nerven und was macht Ihnen richtig Spaß?“ Herr Dr. Grave: „Als Schulleiter kann man ganz viele Tätigkeiten erledigen, z.B. ist man Personalchef, Bauleiter, hält Kontakte zu Theater- und Musikszene oder man berät Menschen, die ein Prob-lem haben. Mich fasziniert die Vielfalt der Tätigkeiten. Nervig ist das Gefühl, dass man viel anfängt und nicht alles perfekt abschließen kann. Die schönen

Dinge überwiegen aber die nervigen deutlich.“ Benjamin und Teresa: „Wir haben hier sehr viele Auszeichnungen, die die Schule bekommen hat. Was denken Sie, wenn Sie morgens an den Labels vor-beikommen?“ Herr Dr. Grave: „Ich sehe die Auszeich-nungen eigentlich gar nicht mehr, ich habe mich daran gewöhnt. Aber ich finde es wichtig, dass die Auszeichnungen hier hängen, denn sie sind eine Wert-schätzung der Leistungen, die Lehrer und Schüler vollbracht haben.“ Benjamin und Teresa: „Uns interessieren besonders die Organisationen gegen Rassismus hier am Paulinum. Wieso sind diese für unsere Schule so wichtig?“ Herr Dr. Grave: „Ich finde die Auszeich-nungen für jede Schule wichtig und wundere mich, dass so wenig Schulen diese Auszeichnung anstreben. Ich finde es gut, dass sich unsere SV dafür ein-setzt. Mir ist es sehr wichtig, dass alle sich hier wohl fühlen und gut behandelt werden.“ Benjamin und Teresa: „An vielen Schu-len gibt es schon Schuluniformen und auch hier würden sich manche Schüler Uniformen wünschen. Was halten Sie von einheitlicher Kleidung?“ Herr Dr. Grave: „Ich kann mich wenig mit einer Pflicht zur Uniform anfreunden. Anders als in England z.B. gehört eine Uniform nicht zur Tradition unserer Schule und würde auch aufgesetzt wir-ken. Aber einzelne Kleidungsstücke mit Schulemblemen bieten wir ja auch selbst an.“ Benjamin und Teresa: „Stichwort einheit-liche Kleidung: Welche Farben würden Sie den neuen 13ern für ihre Kappen empfehlen?“ Herr Dr. Grave: „Ich habe keine Bezie-hung zu Kappen und kann deshalb auch keine Farbempfehlung abgeben. Meine Lieblingsfarbe ist aber grau. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich einheitliches Grau wählen.“ Benjamin und Teresa: „Am Ende wollen wir noch ein Foto mit Ihnen machen. Die

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Pose dürfen Sie selbst vorschlagen. Wir kommen dann auch gerne mit aufs Fo-to.“

Das ist die Pose, für die sich Benjamin, Teresa und Dr. Gra-ve entschieden haben

Pädagogischer Tag (SCHiLF) am 17.5.2011

Angeregt durch die Erfahrungen mit der im November 2010 an unserer Schule durchgeführten Qualitätsanalyse stand die ganztägige Schulinterne Lehrerfort-bildung (SCHiLF) in diesem Schuljahr unter dem Thema „Maßnahmen zur Op-timierung des achtjährigen Bildungs-gangs am Gymnasium (G 8)“. Damit machte sich das Kollegium zugleich die Empfehlung der Bezirksregierung vom Januar dieses Jahres zu eigen, den Pä-dagogischen Tag zur Revision bzw. Überarbeitung der schulinternen Curricu-la zu nutzen. Der Tag gliederte sich in drei Arbeits-phasen. Phase 1: Arbeit in den Fachgruppen.

Alle Kolleginnen und Kollegen hatten sich im Vorfeld der Tagung einem der von ihnen vertretenen Fächer zugeord-net, so dass in 18 Kleingruppen von zwei bis fünf Personen die schulinternen Cur-ricula aller Fächer unter den Aspekten „Methoden- und Medienkonzept“ sowie „fachübergreifende Bezüge“ geprüft und überarbeitet werden konnten. Die Er-gebnisse dieser Arbeitsphase wurden

auf Stellwänden im Treppenhaus vor dem Lehrerzimmer präsentiert. In dieser „Markt der Möglichkeiten“ genannten zweiten Arbeitsphase bot sich nun allen Fachgruppen die Möglichkeit, fachüber-greifende Bezüge in anderen Fächern aufzuspüren und sich mit den Kol-leg/inn/en darüber auszutauschen, um die Tragfähigkeit der Angebote auszulo-ten, die dann im Anschluss an die Mit-tagspause in einer dritten Arbeitsphase unter den betroffenen Fächern abge-sprochen und schließlich in das eigene schulinterne Curriculum eingearbeitet wurden.

„Markt der Möglichkeiten“: fachübergreifenden Bezügen auf der Spur

Die kurz vor der Mittagspause einge-schobene Informationsveranstaltung für das Kollegium zum Naturprojekt der Schule fügte sich dem Leitdanken des fachübergreifenden Unterrichts nahtlos ein. Damit alle Kolleg/inn/en jederzeit die Möglichkeit zur konkreten fachübergrei-fenden Orientierung nutzen können, werden alle überarbeiteten Curricula in einem virtuellen Ordner hinterlegt. (Josef Croonenbroeck)

Am Nachmittag trafen sich viele Kolle-gen dann noch für einen Segeltörn am Aasee. Unter der Anleitung von Herrn Overschmidt, Herrn Mayer und anderen Segellehrern kreuzte die Paulinum-Flotte auf in Richtung Torminbrücke. Immer nach dem Motto „Klar zum Wenden!“ – „Ist Klar!“ – „Ree!“ arbeiteten auch hier fächerübergreifende Teams effektiv zu-sammen. „Anluven“, „Abfallen“ und „Auf-

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fieren“ sind schließlich Begriffe des mari-timen Wortschatzes, die nahezu intuitiv verstanden werden können. Oder? Im Gegensatz zu den Schülern unserer Se-gel-AG wurden wir vom Palstek, das ist der Knoten, wo sich die Schlange aus dem Teich unter der Baumwurzel her-schlängelt, diesmal verschont. Ein Auf-baukurs wurde aber angeboten. (Meike Klingauf)

Herr Overschmidt hat dem Kollegium einen lustigen Nachmit-tag bereitet. Noch einmal vielen Dank dafür!

Segel-AG des Paulinum

Seit April diesen Jahres heißt es für zweiunddreißig Schüler der Jahrgangs-stufen fünf bis acht des Gymnasium Paulinum jeden Donnerstag aufs Neue: „Segel Setzen“! Die Schüler entschieden sich dazu, mit Hilfe einiger Segellehrer und eines Leh-rers des Paulinum im Sommer den Se-gelgrundschein zu erwerben. In Dreier-gruppen, manchmal auch mehr, dürfen sie ein Boot besetzen und Dinge auf dem Wasser üben, welche zuvor in der Theorie besprochen wurden. Wenden, Halsen und andere Manöver werden in der AG Woche für Woche perfektioniert. Natürlich spielt der Spaß aber auch eine große Rolle.In der AG sind einige Schü-ler, die schon öfter durch ihre Eltern, Freunde, etc. ans Segeln gekommen sind und es daher schon ein bisschen besser beherrschen. Diese Schüler wol-len natürlich ebenso den Segelschein machen, um irgendwann eigenständig Boote ausleihen zu können.

In der AG selber herrscht immer eine lockere Stimmung

Begriffe wie Fock (Vorsegel) oder Kno-ten sind deswegen schnell zu lernen und einfach zu üben und daher auch kein Problem mehr für die Mitglieder der Se-gel-AG. Insgesamt ist die Arbeitsgemeinschaft eine sehr gute Abwechslung zum Schul-alltag und zur sonstigen Freizeit. Und auch an den nächsten Donnerstagen wird es deswegen weiterhin heißen: „Auf zum Aasee. Segeln!“ (Jonas Drube, 8c)

„Paulinchen“ wächst – Nachfrage nach Münsters

erster „Schul-Kita“

Das Gymnasium Paulinum („Schule seit 797“) ist zweifellos eine der ältesten Schulen Deutschlands – nach dem er-neuten Fußballtriumph über die Osnab-rücker Konkurrenz sogar für ein weiteres Jahr unwidersprochen die älteste. Auf der anderen Seite arbeitet dort ein au-ßergewöhnlich junges Kollegium: Nach den Sommerferien startet man mit dem Durchschnittsalter 41. Und auch das Al-ter der Jüngsten, die sich auf dem Schulgelände am Stadtgraben bewegen, ist für ein Gymnasium ungewöhnlich: Man ist dort auch mal nur 1 oder 2 Jahr alt. Die allerdings nehmen (noch) nicht am Unterricht des Gymnasiums teil, sondern sind die ersten Zöglinge des „Paulin-chens“, der neuen Tagespflege am Pau-linum, vorrangig für die Kinder der Leh-rerinnen und Lehrer. Im August werden

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sie zu fünft in die Ferien gehen; für das kommende Schuljahr ist der Ausbau auf insgesamt 10 Plätze (und die Einstellung einer weiteren Tagesmutter) vorgese-hen. Auch diese Plätze sind bereits durch Nachwuchs aus dem paulinischen Kollegium belegt. Angeregt durch die Entstehung entspre-chender Einrichtungen in Münsterschen Forschungseinrichtungen und Unter-nehmen hatte man am Paulinum seit dem Frühjahr des Vorjahres nach We-gen gesucht, dem dringenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren zumindest für die eigenen Mitar-beiter abzuhelfen: Auch die Schule wür-de ungemein davon profitieren, wenn junge Mütter (oder Väter) mit ihren gera-de aufgebauten pädagogischen Erfah-rungen und fachlichen Qualitäten ihre Erziehungspause nicht lange ausdehn-ten, sondern rasch an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten und für Kontinuität im Un-terrichtseinsatz sorgten. Das traurige Los des Struwwelpeter-Paulinchens sollte dem Nachwuchs des Kollegiums unbedingt erspart bleiben: „Paulinchen war allein zu Haus, die El-tern waren beide aus.“ – Die schreckli-chen Folgen sind bekannt! Dank engagierter Beratung durch die Beratungsstelle für Kindertagespflege im städtischen Amt für Kinder, Jugendliche und Familien und wohlwollend begleitet Amt für Schule und Weiterbildung ge-wann das Projekt ab dem Sommer 2010

Konturen, so dass die ersten Kinder im Herbst in die ehemalige Hausmeister-wohnung auf dem Schulgelände einzie-hen konnten. Sachspenden aus Fami-lien, deren Nachwuchs schon dem Kleinkindalter entwachsen ist, sorgten für eine Erstausstattung an Möbeln und Spielzeug; ein Benefiz-Dinner, vom Kol-legium mit Unterstützung der Küchen- und Restaurant-Profis von Schloss Wil-kinghege organisiert, brachte dann im Februar 2011 eine Grundlage an Eigen-mitteln auf ein Sonderkonto des Förder-vereins. Und nachdem nun auch Lan-desmittel verfügbar sind, kann das „Pau-linchen“ endlich auch eine weitere bauli-che Optimierung planen. Federführend wird dabei wohl wieder der Förderverein der Schule sei, der inzwischen immer mehr Aufgaben in den unterschiedlichs-ten Bereichen wahrnimmt. (Gerd Grave)

Kai Brinkmann (*27.6.2011) wird zum Paulinchen angemel-det.

Babysitter-Diplom im Paulinchen

Das Paulinchen bietet ab dem kommenden Schuljahr interessierten und enga-gierten SchülerInnen der Jahrgänge EF und 11 die Gelegenheit, ein "Babysitter-Diplom" zu erwerben. Wir suchen Jugendliche, die Spaß am Umgang mit Klein-kindern (1-3 Jahre) und Lust haben, ein- bis zweimal wöchentlich bei der Be-treuung der Kinder mitzuhelfen. Dabei sind verschiedene Schwerpunkte denk-bar: musikalisch, gestalterisch, motorisch etc. Die Betreuung erfolgt immer unter Aufsicht der Tagesmutter, die auch Grundkenntnisse in der Kleinkindpflege (Wickeln, Füttern, etc.) vermitteln wird. Wichtig ist ein langfristiges Engagement (mindestens 1 Halbjahr), damit die Kinder sich nicht ständig an neue Gesichter gewöhnen müssen. Interessenten hinterlassen bitte ihren Namen, Jahrgangs-stufe und Email im Sekretariat.

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Das andere Fitnessstudio

Sportunterricht der etwas anderen Art hatte der Sportkurs der Jahrgangsstufe 13 von Herrn Schipper: 10 Tonnen Kies wurden unter den kundigen Augen unter Anleitung von Dipl. Ing. Jörg Kaden von

der Firma Gartenzeit in Rekordzeit vor der Boulderwand aus dem Bassin in ei-nen Container und anschließend frischer Kies wieder in das Bassin gekarrt. (Christian Schrand)

Den Gang in ein Fitnessstudio haben sich die meisten an diesem Abend wohl gespart

Leonardo-Run: Paulinum läuferisch stark!

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Auch in diesem Jahr nahm das Paulinum wieder am Leonardo-Run in Münster teil. Nicht nur die Zahl der Teilnehmer stellte mit über 60 Läufern einen internen Re-kord dar, sondern auch die Einzelleis-

tungen und Zeiten der Läufer konnten sich sehen lassen. Insgesamt konnten sich 10 Schülerinnen und Schüler unter den besten drei Läufern ihrer Altersklas-se platzieren.

Den 1. Platz in ihrer Altersklasse erziel-ten: Daniel Rutsch, Christopher Huge, Simon Frank und Tim Jonas. Den 2. Platz in ihrer Altersklasse erziel-ten: Maximilian Rott, Carolin Klein, Jo-han Heckendorf, Anna Brackhagen und Oscar Bauermeister. Einen guten dritten Platz belegte Paul Reichelt in seiner Altersgruppe. Zwar konnte das Wetter an diesem Tag nicht die gleiche Qualität aufweisen wie in den Vorjahren, doch war man schon froh, dass sowohl die vorhergesagten Gewitter also auch die unerträgliche Hit-ze der vorangegangenen Tage ausblie-ben. Unterm Strich bot dieser Tag wie-

der alles, was ein solches Laufereignis bieten kann: Bestleistungen bei toller Stimmung. An dieser Stelle sei auch noch einmal dem Förderverein gedankt, der alljährlich die Finanzierung der Schü-ler-Startgelder übernimmt. Für viele Läufer stellte der Leonardo-Lauf zudem nur ein Aufwärmtraining für den am 11. September anstehenden Staffelmarathon dar. Auch hier wird das Paulinum wieder mit zehn Staffeln am Start sein. Interessenten können sich noch bei Herrn Heinrich (Mail: [email protected]) auf die "Nachrü-cker-Liste" setzen lassen, da es erfah-rungsgemäß immer noch Ausfälle geben wird. (Wolfgang Heinrich)

Paulinum erfolgreich bei den Golfschulmeisterschaften

Es war ein sonniger Donnerstagmorgen im Sommer 2010, als die Golfmann-schaft um Herrn von Kleinsorgen auf dem Gelände des Golfclubs Schwarze

Heide vorfuhr, um an dem Landesfinale der Golfschulmeisterschaften teilzuneh-men. Nach einer kurzen Besprechung und dem Aufwärmen starteten

Zweiter beim 2,5km-Lauf der Schüler C wurde mit 10.33min Maximilian Rott

Packender Entspurt beim 5km-Lauf Carolin Klein mit 11.23min als stolze Zweite der Schülerinnen C beim 2,5km-Lauf

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Francesca Kahl, Julius Lückertz, Max Ewertz, Konstantin Leppelmann und Alexander Ewertz in den Turniertag. Aufgrund der starken Konkurrenz konnte die Schulmannschaft, die zum ersten Mal an diesem Turnier teilnahm, leider nicht in die Finalrunde einziehen und musste sich daher mit einem hinteren Platz begnügen.

Nach dem Erfolg aus dem Jahr 2010 entschloss sich die Golfschulmann-schaft, altersbedingt personell leicht ver-ändert, ein weiteres Mal an den Meister-schaften teilzunehmen. Dazu reiste sie am 25.05.2011 nach Paderborn, um dort wiederum um Einzug in das Landesfina-le zu kämpfen. Bereits mit dem Einlo-chen des letzten Balles ahnten Max E-wertz, Jonah Ewen, Julius Lückertz, Konstantin Leppelmann und Alexander Ewertz, dass es sehr knapp werden würde. Allerdings hatten sie alle so stark gespielt, dass sie das Stechen für sich entscheiden konnten. Besonders zu er-wähnen ist die Nervenstärke, die Julius Lückertz und Alexander Ewertz zeigten, da sie gute Ergebnisse erzielten. Am 21.6. fand sich die Mannschaft im GLC Nordkirchen ein, um dort am Lan-desfinale der Schulgolfmeisterschaften teilzunehmen, das sie durch ihren dritten Rang bei den Bezirksmeisterschaften im GC Paderborn erreicht hatten. Bereits auf dem Hinweg war den Spielern klar, dass sie dieses Mal nicht so leichtes Spiel haben würden wie in Paderborn, denn schon der Blick auf die Startliste zeigte, dass das Paulinum leider eine der schwächsten Mannschaften hatte.

Auch das Wetter wollte an diesem Spiel-tag nicht wirklich mitspielen. Kurz nach-dem die ersten Spieler gestartet waren, fing es an zu regnen. Aber trotz des schlechten Wetters und der starken Konkurrenz konnte die Mannschaft bestehend aus den Spielern, die schon in Paderborn das Paulinum vertreten hatten, einen starken achten Rang unter 13 Mannschaften erringen und sich somit im Vergleich zum Vorjahr erheblich verbessern. Besonders her-vorzuheben sind die Leistungen von Jo-nah Ewen und Alexander Ewertz, die trotz der widrigen Bedingungen für ihre Spielstärke sehr gute Ergebnisse erziel-ten. (Alexander Ewertz und Konstantin Leppelmann; Kl.9b)

Titelkampf: Münster

oder Osnabrück? Spiel um die „älteste Schule

Deutschlands“ Dutzende von Schülern drängen sich um den Rasenplatz der Sentruper Höhe, aus einem Ghettoblaster dröhnt „I came for you“ und im Hintergrund trötet eine Vuvuzela. Die meisten von ihnen sind aus der Oberstufe, sie fluchen und schreien, klatschen und singen, es sind ihre Freunde, die für sie kämpfen. Es geht um mehr als nur den Sieg, der Titel der ältesten Schule Deutschlands steht auf dem Spiel. Sowohl das Pauli-num Münster als auch das Carolinum Osnabrück werben damit, als erste Schule um 800 gegründet worden zu sein. Wo wissenschaftliche Klarheit fehlt, entscheidet der Sport: Seit zehn Jahren treffen ihre Fußballmannschaften aufei-nander, um sich für ein Jahr den Titel zu sichern. Die zweite Halbzeit wird eingeläutet mit einem 1:0 für das Carolinum. „Mit der Chancenverteilung bin ich zufrieden, mit ihrer Verwertung weniger“, sagt Pauli-num-Trainer Tim Neubert von der Hey-den. Dann kommt es Schlag auf Schlag,

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drei Tore für das Paulinum. 60. Minute Abpfiff, die Münsteraner jubeln. „Sensa-tionelle Stimmung, verdienter Sieg, wir sind froh, zum vierten Mal in Folge die älteste Schule Deutschlands zu sein“, sagt der Trainer. Den Nachmittag lassen die Gymnasiasten bei Snacks und Ge-tränken im Paulinum ausklingen. (MZ 22.06.2011)

Die siegreiche Mannschaft des Paulinum feiert den Titelge-winn

Kollegiumskinder freunden sich an

Babyturnen am Paulinum Nachdem das Paulinchen (schuleigene KiTa) sich schon bestens am Paulinum etabliert hat und immer weiter wächst, haben nun die jungen Mütter und Väter des Kollegiums ein Baby- bzw. Kinder-turnen ins Leben gerufen. So krabbeln und klettern, werfen und schießen, schreien und lachen immer dienstags für ca. 1 Stunde die turnbegeisterten Kolle-giumskinder durch die Sporthalle: ein-fach süß! (Tim Neubert)

Freibad-Ausflug der Sportkurse Als die Turnhalle des Gymnasium Pauli-num an einem Montag wegen Repara-turarbeiten geschlossen war, trafen sich die Grundkurse der Einführungsphase von Frau Mayer, Herrn Fleger und Herrn Heinrich für einen Sportnachmittag im Freibad „Coburg“.

Das Wetter konnte man eigentlich nicht als freibadgemäß bezeichnen: Bewölkter Himmel und Temperaturen, die zum Pullovertragen einluden. Das hatte je-doch den Vorteil, dass die Stufe das Sportbad bis auf vier Badegäste ganz für sich alleine hatte. Und nach verschiedenen kursübergrei-fenden und schweißtreibenden Spielen wie Tischtennis, Volleyball, Frisbee und Fußball war der Aufforderungscharakter von Sprungturm und reichlich kühlem Nass doch so groß, dass die Schülerin-nen und Schüler geradezu scharenweise ins Wasser sprangen. Eine gelungene Erfrischung! (Barbara Mayer)

Einblick in den Bundestag Während der Osterferien habe ich im Bundestagsbüro von Prof. Dr. Schavan ein vielseitiges und interessantes Prakti-kum absolviert. Diese Tätigkeit gab mir gleichzeitig Zu-tritt zu allen Bereichen des Bundestages. Bei der Übergabe des ersten Elektroau-

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tos in den Fuhrpark der Ministerin war ich dabei und wurde persönlich von ihr begrüßt. Sie war sehr liebenswürdig und freundlich. Außerdem durfte ich an der Bundespressekonferenz teilnehmen und die Bibliothek des Bundestages besu-chen. Meine Zeit in Berlin war sehr be-eindruckend. (Patrick Reimann, Jgst.12)

Paulinumschüler Patrick Reimann mit Ministerin Annette Schavan

Buddhismus oder Christentum,

oder beides?

Welche Religion ist die Richtige? So alt diese Frage, so schwer ist es, eine Ant-wort zu finden. „Wir sollten uns mit die-ser Frage nicht so sehr befassen.“, meinte Professor Dr. Perry Leukel-Schmidt. Vielmehr gehe es darum, ver-schiedene Religionen zu tolerieren und sich mit den verschiedenen Ansätzen zu Gott auseinander zu setzen. Zu dem Thema „ Buddhismus und inter-religiöser Dialog“ referierte Leukel-Schmidt in der Religionsstunde des evangelischen Religionskurses der Stufe 10 von Herrn Arndt. Die Schüler hatten sich im Unterricht vorher bereits mit die-sen Themen auseinandergesetzt und wollten ihren Horizont durch den Vortrag des Fachmanns ergänzen.

So ging es in der Stunde zunächst um die Theologie des Buddhismus an sich. Von der Wiedergeburt über das Nirvana, bis hin zur Rolle der Religion im asiati-schen Alltag hatten die Schüler unter-schiedlichste Fragen an den Referenten. „Wenn wir den Buddhismus begreifen wollen, müssen wir uns verabschieden von unserer Religionsidee.“ Im Kern würde die Konzentration auf den eige-nen Geist und die Natur stehen. „Das ist einer der Punkte, von denen wir lernen können.“, so Leukel-Schmidt. Während seines Studiums sei er maß-geblich beeinflusst worden von buddhis-tischer Meditationstechnik, die ihn in sei-nem christlichen Glauben gestärkt hätte. Im zweiten Teil der Stunde stand im Kern der Diskussion die Idee der plura-listischen Religionstheologie. Leukel-Schmidt betonte dabei: „Keine Religion kann von sich behaupten die friedlichste oder klügste zu sein.“ Vielmehr sei es wichtig, seine eigene Religion anderen Einflüssen zu öffnen.

Perry Leukel-Schmidt ist an der Universität Münster Leiter des Seminars für Interkulturelle Theologie und einer der Hauptvertreter einer pluralistischen Religionsauffassung

Am Erfolg der Stunde für die SchülerIn-nen ließ Jan Riehemann aus Klasse 10 keinen Zweifel: „ Wir haben tiefe Einbli-cke in die Unterschiede und Gemein-samkeiten der Religionen bekommen. Es gibt keinen falschen oder richtigen Glauben.“ (Max Foppe, Jgst. 10)

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Die Kirche und der Sex Es begann mit Einzelfällen und ent-wickelte sich schließlich zu einem der größten Skandale in der Kirchenge-schichte: Die im letzten Jahr bekannt gewordenen Missbrauchsfälle in Einrich-tungen der katholischen Kirche sind nicht spurlos an der ehrwürdigen Institu-tion vorbeigegangen. Vor allem die ar-chaischen Vorstellung der Ehelosigkeit des Klerus, die strikte Ächtung von Ho-mosexuellen und die autoritären Struktu-ren innerhalb der Kirche rückten in den Mittelpunkt der Diskussion. Mittlerweile sind auch die Rufe innerhalb der Kirche nach Reformen unüberhör-bar. Im Februar diesen Jahres veröffent-lichten 143 namenhafte katholische Theologen des Memorandum: „Kirche 2011 – Ein notwendiger Aufbruch“ und forderten darin tiefgreifende Verände-rungen. „Für uns als Jugend sind Themen rund um die Sexualmoral der Kirche beson-ders wichtig.“, betont der 19-jährige Jo-nathan Donath vom Gymnasium Pauli-num. Es bestehe eine erhebliche Dis-krepanz zwischen den Vorstellungen der Kirche und dem Leben der Jugendli-chen. Aus diesem Grund hatte der evangelische Religionskurs der Jahr-gansstufe 13 am Paulinum einen der Mitunterzeichner des Memorandums, Professor Dr. Antonio Autiero, zu einem Vortrag zur Sexualmoral der katholi-schen Kirche eingeladen. In diesem schilderte der Professor an der Universität Münster zunächst die Entwicklung zur „Sünde Sexualität“. „Die Kirche und die Bibel sind von verschie-denen moralischen Vorstellungen in ihrer Entwicklung geprägt worden.“, so Autie-ro. Man dürfe nicht – wie Generationen von Christen vorher – den Fehler ma-chen, aus bestimmten Passagen ein Dogma für sein religiöses Leben ma-chen. Besonders in den Briefen des Paulus an die frühchristlichen Gemeinden finden sich viele Hinweise auf spätere Normen

der katholischen Kirche, wie z.B. „Die Frau hat in der Kirche zu schweigen.“ „Vor dem Hintergrund unserer Gesell-schaftsmoral können wir solche Thesen nicht mehr halten“, mein Autiero. In der anschließenden Diskussion wurde deut-lich, dass Jugendliche wenig Verständ-nis für die repressive Haltung der Kirche haben. Auch Professor Autiero bekräftigt seine Ideen: „Wir brauchen verheiratete Priester, weibliche Geistliche – und wir müssen uns von der Vorstellung, dass Homosexualität eine Sünde ist, verab-schieden.“ Vielmehr müsse eine Sexu-almoral gebildet werden, die die Bedürf-nisse der Menschen und den Gedanken der personalen Beziehung in den Mittel-punkt rücken würde, anstatt sie auf den Auftrag der Fortpflanzung zu beschrän-ken.

Für Jonathan war nach eigenen Worten der Vortrag eine tolle Ergänzung zu sei-nem Religionsunterricht und ein wichti-ger Denkanstoß: „ Hoffen wir, dass sich auf Dauer etwas ändert.“ (Max Foppe, Jgst. 10)

Albert Schweitzer Vorbereitung für den

Schuljahresendgottesdienst

In den vergangenen Wochen hatten wir, der evangelische Relikurs der 8. Klasse von Frau Levkau, viel zu tun. Denn vor einiger Zeit kam Frau Levkau zu uns und verkündete, dass wir den Schuljahres-endgottesdienst gestalten würden. Das stieß bei uns zuerst auf nicht so große Begeisterung, doch dies änderte sich schnell.

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Wir fingen an das Thema Albert Schweitzer durchzunehmen, indem wir eine Broschüre des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums lasen und kurze Vorträge über die einzelnen Abschnitten seines Lebens vorbereiteten. Anfangs hatten wir viele verschiedene Meinungen über Schweitzer, doch schon bald waren sich alle einig, dass er ein toller und be-wundernswerter Mann war. Albert Schweitzer war ein Mahner für den Weltfrieden und ein Gegner der Atomkraft, sowie ein Prediger für die Ethik. Außerdem war er Stationärsarzt in Äquatorialafrika. Jeder von uns sollte ein eigenes Gebet schreiben, welches zu diesem Thema passt und die meisten brachten sehr gu-te Texte zustande. In den weiteren Stunden suchten wir Lieder für den Got-tesdienst aus und schrieben Fürbitten für die weitere Gestaltung des Gottesdiens-tes. Wir hoffen, dass ihr den Gottes-dienst besuchen werdet. (Jan Höing, Marc Philipp Hörr, Tammi Seymour, Henry Tertilt)

Gebet

Lieber Gott, Ich bitte dich im Namen aller Menschen dieser Welt. Gib denen Schutz, die ihn benötigen. Hilf allen, die deine Hilfe brauchen. Lass Liebe bei all denen einziehen, Die keine Liebe haben. Lass eine bessere Zeit für jene anbre-chen, Die in Krieg und Hunger leben müssen. Gib ihnen Frieden, eine sichere Heimat Und befreie sie vom Mangel an Gütern. Öffne uns allen die Augen, für neue Möglichkeiten Die Natur zu Schützen Und zu bewahren, was uns gegeben wurde. Lass alle Menschen nicht mehr leiden An Katastrophen, Hunger Und anderen Nöten. Denn nur du konntest, kannst Und wirst dies je können. Amen (Jan Höing)

Schulsanitätsdienst am Paulinum

„Helfen macht Spaß!“ – unter diesem Motto ist im April 2011 der Schulsanitäts-dienst am Paulinum gestartet. Ob Schürfwunde, Verstauchung oder Un-wohlsein – 18 engagierte Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen sind immer zur Stelle, wenn Hilfe nötig ist. Zu diesem Zweck haben sie an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen und wur-den von Frau Heim über die spezifischen Bestimmungen und rechtlichen Grundla-gen eines Schulsanitätsdienstes infor-miert. Man erkennt die „Schulsanitäter“ an ihrer roten Sanitätstasche. In den großen Pausen stehen immer zwei Teams be-reit: eins davon neben dem Tartanplatz, das andere auf dem Binnenhof in der Nähe der Tischtennisplatten. Bei regel-mäßigen Treffen werden die Erste-Hilfe-Kenntnisse theoretisch und praktisch

wiederholt, geübt und ergänzt. Wer mit-machen möchte, kann zu Beginn eines Schuljahres oder Halbjahres „einstei-gen“!

Teilnehmer/innen: Jannik Schulte, Chiara Viggiano, Teresa Kügler, Johanna Bez, Christina Sendker, Aileen Tidau, Pia Brand, Niklas Kunze, Simon Beckschulte, Colin Klein, Christopher Könemann, Gesa Sarnighausen, Lars Hamsen, Adelina Raka, Anna Wilmer, Aeneias Panagiotidou, Alena Frieling, Benjamin Karic, Julius Schulze Buschhoff

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Was ist PAOLO?

Als wir nach drei Jahren im Ausland wieder nach Münster zurückkamen, und unsere Tochter im Paulinum anmelde-ten, habe ich zum ersten Mal von PAOLO gehört. Ich komme aus Uru-guay, kannte Münster aber schon sehr gut. Ich dachte, PAOLO sei nur für aus-ländische Familien, die gerade nach Deutschland ziehen, und nicht für mich. Da lag ich aber falsch, denn PAOLO ist nicht nur eine Gruppe von Eltern, die sich einmal monatlich trifft. PAOLO wurde gegründet, um Probleme zu lö-sen, mit denen man als Ausländer in Deutschland konfrontiert wird. In dieser Gruppe geht es primär um die Integrati-on der ausländischen Familien. Bei meinem ersten Treffen habe ich ganz interessante Leute aus den unter-schiedlichsten Ländern kennengelernt. Nicht alle konnten Deutsch. Aber alle haben sich willkommen gefühlt, und die Mischung aus unterschiedlichen Spra-chen war sehr lustig. Sofort bekam ich eine Familie zur Betreuung zugeteilt, die im Sommer nach Münster ziehen wür-de. Es war ein schönes Gefühl: ich kann jemandem helfen, sich hier zurechtzu-finden, so wie auch mir vor vielen Jah-ren geholfen wurde. Es ist nicht immer einfach, in einem un-bekannten Land Dinge zu regeln. Nicht nur für die Schule brauchen die interna-tionale Familien Hilfe. Auch der Alltag ist schwierig: Wie finde ich einen Arzt? Wie bekomme ich einen Telefonan-schluss? Was steht auf dem Zettel, den meine Tochter von der Lehrerin bekam? Wo kann man am besten einen Deutschkurs für Erwachsene machen? Was ist die Nikolausaktion? Unsere Treffen sind richtig gemischt und bunt. Wir erfahren viel von anderen Ländern, erzählen selber von uns, und wir helfen uns gegenseitig. Es wird auch viel gelacht über witzige Situationen, die einem passieren, wenn man neu in ei-nem fremden Land ist. Wenn die Eltern sich gut integrieren, können sie ihren Kindern besser bei der

eigenen Integration und Umstellung hel-fen, und das Schulleben erleichtern. Al-le Eltern, ganz besonders auch deut-sche, die gerne eine Patenschaft für ei-ne ausländische Familie übernehmen möchten, sind bei PAOLO herzlich will-kommen. (Paula Stiff)

Qué es PAOLO?

Cuándo volvimos a Münster, después de tres años en el extranjero y nuestra hija comenzó los cursos en el Paulinum, leí un artículo sobre PAOLO. Yo soy de Uruguay, pero conozco Münster muy bien por haber vivido antes aquí. Pensé que PAOLO no sería algo para mi, sino solamente para familias extranjeras que recién llegan a Münster. Pues estaba totalmente equivocada. Porque PAOLO no es un grupo de madres y padres que se encuentran una vez por mes para resolver prob-lemas. Se trata de integrar a las nuevas familias. La primera vez conocí gente muy interestante de diferentes países. No todos sabían hablar alemán, pero todos se sentían bienvenidos. Y la mezcla de lenguas hacía todo muy di-vertido. Inmediatamente me pregun-taron si quería encargarme de ayudar a una nueva familia que estaba por llegar a Münster. Fue un sentimiento muy bo-nito el poder ayudar a alguien, así como también me ayudaron a mí hace mu-chos años. No es siempre fácil resolver los asuntos cotidianos en un país desconocido. Las familias extranjeras necesitan ayuda no solamente para la escuela. También en la vida diaria es difícil: dónde hay un médico?, cómo consigo una conección telefónica?, qué dice el papel qué le dió la profesora a mi hija?, dónde podemos hacer los

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adultos un curso de alemán?, qué es la Nikolausaktion? Nuestros encuentros son realmente una buena y colorida mezcla, dónde inter-cambiamos informaciones sobre nues-tros países y nos ayudamos unos a ot-ros. Y también reímos sobre las diver-tidas situaciones que se presentan cuándo estamos en un país extranjero. Si los padres se integran bien, entonces pueden ayudar mejor a sus hijos a su propia integración, y a facilitar los cam-bios y la vida escolar. Invitamos cor-dialmente a todos los padres a unirse a PAOLO, también a aquellas familias al-emanas que quieran ayudar a una fa-milia extranjera. (Paula Stiff)

PAOLO – what is that?

After three years abroad, we moved back to Münster. The first time I heard about PAOLO was, when we registered our daughter in Paulinum. Originally, I come from Uruguay, but since I had been living in Münster for many years, I know this place quite well. I thought PAOLO was an institution for foreign families, but surely not for me. The fact is, that PAOLO is a group of parents that was found some years ago to sup-port foreign families to better integrate in their new home country. We are meeting once a month to help foreign-ers to orientate themselves. When I first joined this group, I met very interesting people from all over the world. Not all of them were speaking German, but everyone was feeling very welcome. It was a funny mixture of dif-ferent cultures and languages. I was asked to take care of a family that is

supposed to move to Münster in sum-mer. I was very proud and happy to be able to support someone the same way that I was supported many years ago. It is not easy to organize things in a for-eign country. Not only for school mat-ters, international families need support, the daily life appears to be quite difficult: How will I find a doctor? How can I ap-ply for a landline? What is written on the letter, that my daughter brought home from school? Where can I book German lessons for adults? What is Santa Claus campaign about? Our meetings are a nice mixture of cul-tures. We are learning a lot about coun-tries all over the world, we introduce our own country and we help and support each other with whatever is possible. Sometimes it is just funny to tell and laugh about curious things that can happen to you in a foreign country. Parents who are well integrated in the community are able to support their children better with difficulties appearing through the change of moving away from home and the new situation in a foreign country. We welcome all interna-tional parents, but also German fami-lies, who want to support an interna-tional family, to join PAOLO. (Übersetzung: Christine Bersch)

[email protected]

Termine

Mittwoch, 7. September 8:00 Begrüßungskaffee für neue internationale Familien am Paulinum ab 8 Uhr morgens, im Treppenhaus des 1. Stocks, vor dem Eingang zum Lehrerflur. Alle neuen internationalen Eltern sind herzlich eingeladen. Normale Treffen nach den Sommer-ferien (an neuem Ort!):

Dienstag, 13. September Mittwoch, 12. Oktober Donnerstag, 17. November 20:00 Uhr, "Klemens" im Stadthaus I, Klemensstraße 10, (www.klemens-muenster.de)

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Eine sehr gute Schule mit völlig

durchschnittlichem Umfeld Die aktuellen Ergebnisse der regelmä-ßigen Lernstandserhebungen in den ak-tuellen Klassen 8 liegen inzwischen vor. In „Deutsch Lesen“ erreichen die Schü-lerinnen und Schüler des Paulinum zu 45% das höchste Kompetenzniveau, dem im Landesdurchschnitt der Gym-nasien nur 20% entsprechen. Während unsere Werte im Fach Englisch nicht ganz so deutlich über dem Landes-schnitt liegen (Lesen: 29% gegenüber 25%, Hören: 27% gegenüber 18 %), er-zielten unsere 8er in Mathematik wieder herausragende Ergebnisse: 16% (ge-genüber durchschnittlich 8 %) auf dem höchsten Niveau, 50% (gegenüber 35%) auf der zweiten von fünf Niveau-stufen. Mindestens so interessant ist aber die Einordnung des Paulinum unter den sog. „Standorttypen“. Laut Schulministe-rium haben allgemein „die wirtschaftli-chen, sozialen und kulturellen Rahmen-bedingungen im Einzugsbereich der Schule eine substanzielle Bedeutung für die Erklärung von Leistungsunterschie-den. Ein sogenannter fairer Vergleich soll diese ungleichen Voraussetzungen bei der Ergebnisrückmeldung berück-sichtigen.“ Während die Schulen sich bisher selbst einem von zwei Standort-typen zuordneten, sind sie jetzt durch das Ministerium in einem wissen-schaftsbasierten Verfahren einem von fünf Typen zugeordnet worden. Dabei werden solche Schulen dem Typ 1 zugewiesen, deren Schüler aus einem Umfeld mit einem besonders niedrigen Anteil von Sozialhilfeempfängern, Ar-beitslosen und Migranten, aber mit ho-hem Wohnwert und vielen Familien mit hohem Einkommen stammen. Typ 5 er-fasst demgegenüber Schulen, deren Schülerschaft durch einen besonders hohen Anteil von Migranten, Sozialhilfe-empfängern und Arbeitslosen und die

Herkunft aus einem Wohnumfeld mit geringem Wohnwert geprägt ist. Die Frage, wo das Paulinum denn nun einzuordnen sei, führt bei manchem zu einer Überraschung: Anders als verbrei-tete Vorurteile es nahe legen, sind ge-rade wir dem absolut durchschnittlichen Standorttyp 3 zugeordnet. Das Pauli-num hat offensichtlich exzellente Schü-lerinnen und Schüler (s.o.) und macht guten Unterricht, aber die sozialen Eli-ten scheinen in Münster anderswo zu lernen! Vielleicht veröffentlichen ja auch andere Gymnasien demnächst ihre Ein-ordnung. Nicht nur wir sind gespannt! (Gerd Grave)

Schwankungen in den Anmeldezahlen –

Motive der Schulwahl Gemessen an der in mancher Hinsicht überwältigenden Nachfrage der ver-gangenen beiden Jahre verzeichnete das Paulinum in diesem Jahr einen Rückgang an Anmeldungen, dessen Ursachen wir zu klären versuchten. Wichtig erschienen in diesem Zusam-menhang besonders die Eindrücke der-jenigen Eltern, deren Kinder zum kom-menden Schuljahr an das Paulinum wechseln werden: Was bewegte sie selbst und ihre Bekannten in diesem Jahr bei ihren Schulwahlentscheidun-gen? War der Rückgang nur eine – er-wartbare – Reaktion auf die Ablehnun-gen der Vorjahre? Oder muss die Schu-le etwas an ihrer Arbeit oder an deren öffentlicher Darstellung ändern? Fast ein Drittel der Angeschriebenen berichtete schriftlich oder im Gespräch von ihren Erfahrungen aus dem dies-jährigen Anmeldeverfahren. Sie haben viel Herz, Verstand und Zeit für ihre Überlegungen aufgewendet und der Schule damit hilfreiche Impulse für die weitere Arbeit gegeben. Nach den Beobachtungen dieser Eltern spielten bei der Schulwahl zum einen solche Faktoren eine Rolle, die wir

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kaum beeinflussen können. Sobald sich ein Trend erst einmal aufgebaut hat, sind Wellenbewegungen, die sich zu-nächst aus der größeren Ortsnähe oder der besseren Verkehrsanbindung ande-rer Gymnasien und/oder der Sogwir-kung von – vor dem Losverfahren gesi-cherten – Geschwisterkindern ergeben, sehr wirksam. (Kinder sind keine Tsunamis, aber das Bild trifft den Vor-gang in mancher Hinsicht doch.) Das Paulinum ist von diesem Effekt beson-ders betroffen, da die Option für dieses Gymnasium in den vielen Grundschu-len, aus denen gerade unsere Schüle-rinnen und Schüler oft als Einzelne kommen, eine deutliche Entscheidung gegen den Strom zur jeweiligen „Trendschule“ darstellt. Ebenso wenig haben wir Einfluss auf gesetzliche Vorgaben, die den nord-rhein-westfälischen Schulen das unse-lige Losverfahren aufzwingen. Nach dem Eindruck der weitaus meisten El-tern, die sich zu der Entwicklung der Anmeldezahlen am Paulinum äußerten, war der wesentliche Negativfaktor die Sorge, nach den vielen Ablehnungen in den beiden vergangenen Jahren werde es am Paulinum erneut zu einem Los-verfahren kommen. Demgegenüber er-schien das Risiko an solchen Schulen geringer, wo es in den letzten Jahren kein Losverfahren gab und man zudem auf eine höhere Zügigkeit – und damit mehr Aufnahmekapazität – verweisen konnte. Nach den Beobachtungen mancher El-tern steigerten zum anderen einige Münsteraner Gymnasien in diesem Jahr die Qualität der Präsentation deut-lich und glichen damit einen früher wahrgenommenen Vorsprung des Pau-linum aus. Ungeachtet der vielen positi-ven Rückmeldungen zu unseren Infor-mationsveranstaltungen ist für das Pau-linum offenbar bei solchen Gelegenhei-ten eine noch prägnantere Auseinan-dersetzung mit unterschwelligen Vor-behalten notwendig, die wir durch eine akzentuierte Darstellung unserer guten Arbeit ausgleichen sollten.

Besonders häufig wird in diesem Zu-sammenhang auf Ängste wegen des angeblich überhöhten Leistungsan-spruchs am Paulinum verwiesen. Es gibt demnach so viele gute und sehr gute Schüler an unserer Schule, dass diese das Niveau definieren und den nicht ganz so leistungsstarken Kindern den Erfolg erschweren. Das Paulinum sei ausgerichtet auf gehobene intellek-tuelle Ansprüche, sei „Eliteschule“ mit intellektueller Exklusivität. - Ganz offen-sichtlich haben wir unser umfangrei-ches Förderkonzept und unsere grund-sätzlich fürsorgliche Haltung nicht im-mer hinreichend deutlich gemacht. Die Schule wird künftig prägnanter heraus-stellen müssen, dass unser Engage-ment gerade auch den Stilleren gilt und dass gerade bei uns (fast) niemand auf dem Weg zu seinem erfolgreichen Ab-schluss verloren geht. Überhaupt scheinen wir unseren Leit-begriff der „Menschlichkeit“ nicht gleich-rangig mit dem der „Leistung“ heraus-gestellt zu haben. Dass diese Schule tatsächlich eine Gemeinschaft darstellt, die von allen Beteiligten systematisch gepflegt und ausgebaut wird, dass wir Menschen auch in Phasen von Schwä-che und verminderter Leistungsfähig-keit mittragen, müsste markanter betont werden. Nicht alles, was uns selbstver-ständlich ist, erschließt sich dem frem-den Beobachter ohne ausdrücklichen Hinweis. Manche Eltern nahmen in diesem Zu-sammenhang auch Rückwirkungen meines Konflikts mit der vorjährigen Abiturientia wahr, den eine Lokalzei-tung öffentlich gemacht hatte. Unsere Hoffnung auf eine harmonische Ge-meinschaft scheitert manchmal in Si-tuationen, in denen eine verantwor-tungsbewusste Schulleitung spätestens dann klare Positionen beziehen muss, wenn ein massives Fehlverhalten sich zum Modell für andere zu entwickeln droht. Auch eine gute Schule ist nicht vor solchen Unfällen gefeit. Ein insge-samt gesichertes Vertrauen in unsere „Menschlichkeit“ vorausgesetzt, sollten

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sie künftig allerdings glimpflicher aus-gehen. Verschränkt mit dem Verdacht elitärer Intellektualität ist die Vorstellung sozia-ler Exklusivität des Paulinum. Demnach ist unsere Schule eine Art von Kader-schmiede erfolgreicher Unternehmer- und Akademikerfamilien. Auch dieser Wahrnehmung sollten wir nachdrückli-cher als bisher durch objektive Daten wie z.B. die offizielle Schulstatistik des Landes NRW begegnen, die die Eltern-schaft des Paulinum auf einer fünfstelli-gen Skala exakt in der Mitte der Gesell-schaft einordnet. (Es sind andere Münsteraner Gymnasien, an denen der erstaunlich geringe Anteil von Kindern aus prekären Milieus oder mit Migrati-onshintergrund den Eindruck sozialer Exklusivität erwecken könnte.) Auch der – alle Veränderungen offen-bar überdauernde - Verdacht rück-wärtsgewandter Beharrungstendenzen am Paulinum mag mit den schon ge-nannten Vorstellungen von „Exklusivi-tät“ zusammenhängen. Wir haben an-scheinend die sehr gute Ausstattung

unserer Naturwissenschaften, die Viel-falt zusätzlicher (auch bilingualer) An-gebote in den neuen Fremdsprachen, das freundliche und unterstützende Lernklima und das intensive Schulleben (auch mit Garten, Wald und Hund!) nicht so markant herausgearbeitet, dass die überkommenen Bilder einer lateinischen Paukschule ganz ver-schwunden wären. Auch hier sollten wir unsere Stärken deutlicher erkennbar machen. Angesichts der positiven Grundstim-mung, die viele Eltern in dem jungen und offenen Kollegium des Paulinum, unter seinen sympathischen Schülerin-nen und Schülern und in seiner vielfäl-tig engagierten Elternschaft wahrnah-men, dürfen wir optimistisch in die Zu-kunft schauen: Wir müssen uns nicht über Quantitäten definieren, aber wenn wir unsere Qualitäten glaubwürdig nach außen tragen, wird das Paulinum in den kommenden Jahren wohl seine dyna-mische Entwicklung zu einer besonders guten - und deshalb auch besonders nachgefragten - Schule fortsetzen. (Gerd Grave)

Ein Willkommensgruß unserer jetzigen Fünftklässler an die 114 neuen Paulinerinnen und Pauliner, die am Kennenlern-Nachmittag ihre Mitschülerinnen und Mitschüler schon einmal beschnuppern konnten. Nach den Sommerferien geht es dann in den vier Klas-sen 5 richtig los!

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„Ich-Stärke“ am Paulinum Alle 7. Klassen haben das

Projekt durchlaufen Die Pilotphase unseres Ich-Stärke-Projekts für die Jahrgangsstufe 7 ist nun abgeschlossen, aber noch immer geis-tern Gerüchte durch die Schule, worum es bei diesem Projekt eigentlich geht. Daher haben wir verschiedene Schüle-rinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 gebeten, ein wenig davon zu erzäh-len, was in den neun Doppelstundensit-zungen, die aus stundenplantechni-schen Gründen nachmittags in der 8. und 9. Stunde stattfanden, denn eigent-lich so vor sich ging. Im folgenden Aus-züge aus einigen Erfahrungsberichten. „Ich-Stärke ist ein Projekt, in dem die vier Säulen des Selbstwertes (Selbstak-zeptanz, Selbstvertrauen, soziale Kom-petenz und soziales Netz) gestärkt wer-den sollen. Dafür haben wir einige Rol-lenspiele mit Situationen aus dem Alltag durchgespielt und uns angeschaut, was mögliche Reaktionen sind. Dann sind wir auch in die Stadt gegangen, vor al-lem um praktisch zu üben, Wünsche zu äußern, Recht durchzusetzen und um Sympathie zu werben.“

„Bei dem Projekt Ich-Stärke sollte unser Selbstbewusstsein gestärkt werden. Am Anfang habe ich nicht daran geglaubt, dass das überhaupt funktioniert. Aber als das Projekt angefangen hat, war es eigentlich ganz lustig (vor allem die Rol-lenspiele). Die Hausaufgaben und der Unterricht in der 8. und 9. Stunde waren natürlich nicht unbedingt sehr lustig, aber man hat gemerkt, dass das Projekt etwas bringt!“

„Bei der Ich-Stärke hatten wir je eine Trainerin/einen Trainer für eine halbe Klasse, die mit uns über die Säulen des Selbstwertes gesprochen haben. Dabei ging es dann z.B. darum, was uns Stress macht und was man dagegen tun kann. Aber auch, wie ich mich in der

Klasse verhalten kann, wenn andere mich ausgrenzen. Meist haben wir erst darüber gesprochen und Arbeitsblätter ausgefüllt, um dann die Strategien in Rollenspielen oder in der Stadt zu pro-ben.“

„Besonders gefallen hat mir am Ich-Stärke-Projekt der Ausflug in die Stadt, wo wir die Aufgaben sogar praktisch durchführen konnten. Das Projekt war besser, als ich erwartet habe.“ In einem Auswertungsgespräch mit den Klassensprechern der 7er wurde deut-lich, dass die Schülerinnen und Schüler die Projektidee grundsätzlich begrüßen, zur Durchführung aber einige Verbesse-rungswünsche haben. So sollten Lehrer des Paulinum in die Sitzungen einge-bunden werden, damit die organisatori-schen Rahmenbedingungen und eine funktionierenden Arbeitsatmosphäre leichter gesichert werden können. Au-ßerdem sollen die Trainer ermuntert werden, flexibler auf die Bedingungen und Wünsche der einzelnen Gruppen einzugehen. Die praktischen Übungen, auch außerhalb der Schule, sollen aus-gebaut und gegenüber dem Theoriean-teil intensiviert werden. Unter diesen Voraussetzungen setzten die Klassen-sprecher der jetzigen Siebener sich ausdrücklich dafür ein, das Projekt im nächsten Schuljahr modifiziert fortzu-setzen und dann zu entscheiden, ob es zur Standardeinrichtung am Paulinum werden soll. Zu ergänzen ist an dieser Stelle noch, dass die Trainings durch Mitarbeiter der apv (Gesellschaft für Angewandte Psy-chologie und Verhaltensmedizin mbH) durchgeführt wurden. Evaluierend be-gleitet wurde das Projekt durch Frau Prof. van Ophuysen und ihre Mitarbeiter (Institut für Erziehungswissenschaft, Uni Münster). Das begleitende Lehrerteam dankt allen Beteiligten und freut sich auf noch mehr Ich-Stärke im kommenden Schuljahr! (Patricia Joppich, Birgit Lang-Schmitz, Angela Quibeldey)

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Besuch bei der GIFA

in Düsseldorf Gießerei- oder Verfahrensingenieur - lohnenswerte Einblicke in eine eher un-bekannte, jedoch sehr spannende und große Branche mit hervorragenden Be-rufsperspektiven erhielten physikinte-ressierte Schüler der Jahrgangsstufe 12 am 29.06.2011 auf der GIFA in Düssel-dorf. Diese weltgrößte Messe mit inter-nationalen Ausstellern und Besuchern besuchten Schülerinnen und Schüler der Physikkurse auf Einladung des Bundes deutscher Maschinen- und An-lagebauer und der Firma Jöst. Auf die-ser Messe, die nur alle vier Jahre statt-findet, konnten die Schüler in Gesprä-chen und Demonstrationen einen Ein-druck über die praktische Tätigkeit in weltweit operierenden Firmen gewin-nen. Erste Praktikumsanfragen von den Schülern bei der Firma liegen bereits vor. (Daniel Lauri Pollack, Jgst. 12, und Christian Schrand)

Pauliner schneiden hervorragend beim

Känguru-Wettbewerb ab Spitzenergebnis für Florian Riethmüller

Gleich drei große Kartons gefüllt mit Büchern, Experimentierkästen und ma-thematischen Spielen wurden vor kur-zem ans Paulinum geliefert: Die Preise

für die Teilnehmer des Wettbewerbs Känguru der Mathematik waren ge-kommen! Und dass große Kartons viele Preisträger bedeuten, erwies sich spä-testens beim Blick in die Ergebnisliste als goldrichtig. In diesem Jahr wurden am Paulinum sage und schreibe 12 ers-te Preise erzielt. Zum Vergleich: In den Vorjahren waren es stets zwei oder drei gewesen, und auch damit hatte die Schule schon weit überdurchschnittlich abgeschnitten.

Florian Riethmüller nimmt seine Auszeichnung entgegen

Im März hatten am Paulinum 300 Schü-lerinnen und Schüler aus allen Jahr-gangsstufen verzwickte Aufgaben aus allen Bereichen der Mathematik gelöst. „Der organisatorische Einsatz lohnt sich“, freut sich Dr. Juri Rolf, „dieser Wettbewerb erreicht so viele Kinder, und der Erfolg steigert die Begeisterung nur noch mehr, wie die stetig wachsen-den Teilnehmerzahlen belegen.“ Alle Teilnehmer des Känguru-Wettbewerbs wurden nun in einer feier-lichen Zeremonie durch den Schulleiter Dr. Gerd Grave geehrt. Besonders freu-en können sich Luka Herden (5 b), Flo-rian Riethmüller, Caspar Mensing, Nasim Ayad, Max Baecker (6a), Fre-derik Holtkemper (6c), Stefan Marian Ludwig (8c), Maximilian Brinkmann,

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Steffen Isfort, Leon Steinberg, Michael Wessel und Lukas Ruschinzik (9a). Sie erzielten alle einen ganz hervorragen-den 1. Preis. Ganz zum Schluss wurde es dann noch einmal spannend, als es um die Verlei-hung des Ehrenpreises für die meisten richtigen Antworten hintereinander ging. Diese Auszeichnung, das begehrte Känguru T-Shirt, gewann Florian Riethmüller (6a). Sein Ergebnis ist selbst unter den 1. Preisträgern noch herausragend, denn von 170547 Teil-

nehmern aus der 6. Klasse gehört er bundesweit zu den 36 Besten! Natürlich wurden auch zahlreiche 2. und 3. Preise verliehen. Unter tosendem Applaus wurde jedem Teilnehmer als Lohn für die mathematische Anstren-gung im Frühjahr ein mathematisches Puzzlespiel und eine Urkunde über-reicht. Die Meinung unter den Teilneh-mern war eindeutig: Nächstes Jahr ma-chen wir auf jeden Fall wieder mit! (Juri Rolf)

Mathematikpreis für einen von Deutschlands Besten

Erneuter Erfolg von Gautam Dilip Banhatti im Bundeswettbewerb

Die meisten Schülerinnen und Schüler der Oberstufe trauen sich nicht einmal die Teilnahme an der ersten Runde des Bundeswettbewerbs Mathematik zu, weil sie die gestellten Aufgaben kaum verstehen. Oder sie verstehen die Auf-gaben, haben aber keine Idee für eine Lösung.

Gautam Dilip Banhatti aus der Jahr-gangsstufe 12 des Gymnasium Pauli-num dagegen hatte viele richtige Lö-sungen und erreichte sogar die dritte Runde im Bundeswettbewerb Mathema-tik. In diesem Wettbewerb werden beson-ders gute Schü-lerinnen und Schüler mathe-matisch heraus-gefordert und an ihre Grenzen gebracht.

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Gautam erhielt für seine Leistungen ei-nen von drei vergebenen Sonderpreisen für die Jahrgangsbesten und gehörte zu den 30 besten Teilnehmern in Deutsch-land. Wer sich nun vorstellt, Gautam hätte dafür so etwas wie eine beson-ders schwierige Mathematikarbeit schreiben müssen, liegt falsch. Die Prü-fung, in der er das Prüfungsgremium zu überzeugen wusste, bestand in einem „Fachgespräch“ zwischen Gautam und den anwesenden Vertretern des Bun-deswettbewerbs Mathematik. Dabei ging es um Gruppentheorie, das RSA-Verschlüsselungs-verfahren und Grund-

lagen der Maßtheorie, Themen also, die in der Schule in dieser Form gar nicht behandelt werden. Auch im aktuellen Durchgang hat Gau-tam ebenso wie sein Mitschüler Yi Nan Liu (Jgst. 11) bereits die zweite Runde erreicht. Beide Wiederholungstäter und haben in diesem Wettbewerb und in den zahlreichen anderen Mathematik-wettbewerben am Gymnasium Pauli-num wiederholt ihr Ausnahmetalent un-ter Beweis gestellt. Die Schule ist nicht ohne Grund gerade auf solche erfolg-reichen Schüler mit Migrationshinter-grund stolz. (Tim Fleger)

Grips gezeigt Johanna Vorrath, Mona Rietmann und Tomke Niehus sind für ihre Beiträge bei dem Experimentalwettbewerb „Gips mit Grips“ geehrt worden. Die Mädchen aus der Klasse 7b hatten die gegebenen Aufgaben eigenständig im Chemielabor der Schule praktisch be-arbeitet und zuhause umfangreiche Protokolle angefertigt, die sie mit Zeichnungen, Fotos und Recher-cheergebnissen angereichert haben. Die Jury-Mitglieder lobten die Teil-nehmerinnen sehr. Tomke, Johanna und Mona möchten auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder dabei sein. (Meike Klingauf)

Johanna, Tomke und Mona wurden von Herrn Grave mit Urkunden der Wettbewerbsleitung überrascht

Neurowissenschaftlern über die Schulter geschaut

Exkursion des Biologie-Lk Jahrgangsstufe 12

Im Juni 2001 besuchten wir, der Biolo-gie-Leistungskurs Jahrgangsstufe 12 von Frau Klingauf das Institut für Neu-rophysiologie. Wir hatten im Vorfeld keine Ahnung, was uns erwarten würde, aber im Nachhinein war es eine beein-druckende Erfahrung. Nach einer einlei-

tenden PowerPoint-Präsentation wur-den wir in drei Gruppen durch die ver-schiedenen Bereiche der Arbeitsgruppe von Herrn Professor Pape geführt. Zuhause eher als Schädlinge bekannt, dienen hier Mäuse, die wir auch zu se-hen bekommen haben, der Wissen-schaft. Sie werden mit recht einfachen Methoden dazu konditioniert, eine „Furchtstarre“ zu zeigen. Dann werden ihre Gehirne zu Messungen von Ner-venzellsignalen mit Elektroden verse-hen und später seziert und bis ins

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kleinste Detail untersucht. Bereiche, die mit Furcht und Angst in Verbindung ste-hen, sind besonders im Fokus der Ar-beitsgruppe von Herrn Professor Pape.

Dr. Lesting zeigt den Schülern Mäusegehirne, die in der aktuellen Forschung analysiert werden

Von einer Doktorandin erfuhren wir, wie man mit Hilfe der Patch-Clamp-Technik Ionenströme an Dünnschnitten eines lebenden Mäusegehirns sichtbar ma-chen und messen kann und wie man erkennt, welche Ionenkanäle in den Zel-len aktiv sind. Interessant war hier vor allem, dass wir die Messungen von Ak-tionspotenzialen und Ionenströmen so-wie die Messgeräte, die wir sonst nur theoretisch aus dem Unterricht kannten, in der Praxis sehen konnten. Ein ande-rer Doktorand erklärte uns die Zwei-Photonen – Laser – Raster-Mikroskopie und berichtete, wie aufwändig das gan-ze Gebäude gegen Erschütterungen gedämpft sein muss, um diese Technik anwenden zu können. Wir waren beein-druckt davon, wie nah wir an die extrem teuren und empfindlichen Apparaturen herangelassen wurden. Eine Mikrosko-pier-Einheit kann so viel kosten, wie ein ganzes Einfamilienhaus! Die Arbeits-gruppenmitglieder, die uns noch sehr jung erschienen, haben uns ihre For-schungen sehr begeistert erklärt. Wir konnten gut folgen, den Wissenschaft-lern über die Schulter schauen und un-sere Fragen wurden geduldig beantwor-tet. In gar nicht so weit entfernter Zeit können wir vielleicht auch in solchen Laboren forschen! Abschließend können wir festhalten, dass es eine ausgesprochen informati-

ve und interessante Expedition in den Bereich der Neurophysiologie war und wir auch in Zukunft gerne solchen Ein-ladungen zu Forschungslabors der Uni-versität folgen möchten. (Schüler/innen des Bio-Lk Jahrgangsstufe 12)

Willkommen in den modernsten Physikräumen

Münsters! Endlich ist es so weit! Sowohl die Schü-lerinnen und Schüler als auch die Leh-rerinnen und Lehrer konnten es kaum mehr abwarten, im Mai zum ersten Mal die neuen Unterrichtsräume des Fach-bereichs Physik benutzen zu dürfen. Of-fene Münder und große Augen bestätig-ten, dass hier Großartiges geschaffen wurde. In der Zeit zwischen den Herbstferien und den Osterferien wurde der Physik-Bereich des Paulinums in zeit- und kos-tenaufwendigen Umbaumaßnahmen komplett neu gestaltet. Viele Monate lang bemühten sich Lehrer und Schüler, den Physikunterricht im Klassenraum mit Animationen und „Experimenten von zu Hause“ zu improvisieren. Und jetzt sind sich alle einig: DAS war es wert! Die Auswirkungen der baulichen Verän-derungen sind erheblich: Variable Schü-lertische mit einem deckengebundenen Satellitensystem ermöglichen das Un-terrichten in den verschiedensten Unter-richtsformen. Die Versorgung mit Span-nung und Gas kommt jetzt auf Knopf-druck aus der Decke und gestattet ei-nen schülerorientierten Physikunterricht, der noch stärker auf eigenem Experi-mentieren basiert. Für große Begeiste-rung bei den Schülern sorgt ein weiterer Zugang an jedem Satelliten zum Inter-net. Nun ist mit einem Schülersatz Lap-tops neben dem Einsatz von Simulati-onsprogrammen und Lernsoftware auch die Recherche nach Unterrichtsmateria-lien möglich. Besonders viel Freude haben Schüler und Lehrer an den interaktiven Smart-

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boards, wie sie den meisten schon aus den Chemieräumen bekannt sind. Diese ermöglichen es, kreative Lernumgebun-gen zu schaffen und Tafelbilder interak-tiv zu gestalten. Schon jetzt präsentieren Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse am Smart-board und bearbeiten ihre Grafiken di-rekt an der Tafel. Sie benutzen Werk-zeuge wie das digitale Geodreieck oder den Zirkel und schmücken ihre Referate mit Clips und Animationen, die auch Lehrer begeistern. Und wenn es mal schnell gehen soll: Dann schiebt man einfach das zusätzliche Whiteboard nach vorne und hat eine vollwertige „analoge“ Tafel. Zwischen zwei neuen Unterrichtsräu-men wurde ein großzügiger Vorberei-tungsraum mit fahrbaren Experimentier-tischen und Arbeitsplätzen für alle Phy-siklehrer geschaffen. Ganz besonders stolz sind wir auf ein eigenes Schüler-Experimentierlabor, das den Schülern auch längerfristiges Experimentieren, z.B. im Rahmen von Facharbeiten, er-möglicht. Ganz im Sinne des schülerzentrierten Unterrichts wird auch die Ausstattung der Physik-Sammlung erheblich erwei-

tert, wobei besonders auf Schülerübun-gen und moderne Technologien wie computergestützte Werkzeuge zur Messwerterfassung gesetzt wird. An dieser Stelle danken wir herzlich der Stadt Münster, stellvertretend Frau Weinreich, Frau Sandknop, Herrn Hil-genbrink und Herrn Bachg. Darüber hinaus danken wir dem Architekturbüro Schoeps & Schlüter und Herrn Schrand für die Betreuung des Baus auf schuli-scher Seite. Natürlich war der aufwändige Umzug nur durch ein engagiertes und produkti-ves Zusammenarbeiten der gesamten Physik-Fachschaft möglich. Alle Expe-rimentiergerätschaften wurden mit Schülerhilfe liebevoll in 200 Kartons verstaut, anschließend neu sortiert und übersichtlich untergebracht. Dabei ka-men „Schätzchen“ zum Vorschein, die Schüler und Lehrer überraschten. Wir Physiklehrer freuen uns über das eindrucksvolle Ergebnis der Umbau-maßnahmen und sehen mit Freude, dass die Schülerinnen und Schüler die neuen Räume mit viel Spaß, aber auch respektvoll benutzen. (Melanie Klein-Bösing)

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Kann das noch Zufall sein?

Simulation der Krebshäufigkeit in der

Gemeinde Asse Ende November 2010 habe ich mich mit den erhöhten Fallzahlen für Leukämie und Schilddrüsenkrebs in der Samtge-meinde Asse, in der sich das marode und einsturzgefährdete Atommüllendla-ger Asse II befindet, auseinander ge-setzt. Meine Ergebnisse und Überle-gungen wurden nun in der renommier-ten Fachzeitschrift MNU veröffentlicht (Heft 4, 2011, Seite 200-205). Da ich – vermutlich auch wegen des Atomun-glücks in Japan - häufiger von Schülern zu dieser Arbeit gefragt werde, möchte ich den Inhalt des Artikels im Folgenden kurz zusammenfassen. In der Samtgemeinde Asse (etwa 10000 Einwohner) gab es von 2002-2009 statt der erwarteten 8 Fälle 18 Fälle von Leukämie und statt 3,3 Fällen von Schilddrüsenkrebs bei Frauen gab es 10 Fälle. In einigen Medien und in Tei-len der Bevölkerung wurde dies so-gleich in einen kausalen Zusammen-hang mit dem maroden Atommüllendla-ger vor Ort gebracht, da Leukämie und Schilddrüsenkrebs Krankheiten sind, die durch radioaktive Strahlung hervorgeru-fen werden können. Das Atommüllendlager Asse II wurde in Hohlräume eines alten Salzbergwerkes gebaut. Insgesamt hat man dort ca. 125000 Fässer mit radioaktivem Abfall entsorgt. 1293 Fässer enthalten mittel-radioaktiven Abfall, der eine Abschir-mung erfordert. In den Salzstock gelan-gen pro Tag über Risse, die sich an der Südflanke gebildet haben, 12000 l Wasser, das teilweise durch Kontakt mit dem Abfall radioaktiv verseucht und aufwändig gelagert wird. Das ganze Bergwerk ist einsturzgefährdet. Daher sollen die Fässer mit dem Atommüll wieder geborgen und anders entsorgt werden.

Das Bundesamt für Strahlenschutz überwacht am Endlager Asse II wie an etwa 2000 weiteren Messpunkten in Deutschland die Strahlenbelastung. Die Messwerte der letzten 2 Monate sind im Internet verfügbar. Erhöhte Werte konn-ten dabei nicht festgestellt werden. Daher stellt sich die Frage, ob die er-höhten Fallzahlen für Leukämie und Schilddrüsenkrebs durch eine zufällige Fluktuation erklärt werden können. Da-zu habe ich einige Berechnungen mit der Poisson-Verteilung durchgeführt und zur Veranschaulichung ein Compu-terprogramm (in Mathematica, ähnlich dem am Paulinum installierten Maple) geschrieben. Die Abbildung unten zeigt zum Beispiel die Verteilung einer Krankheit mit der gleichen Häufigkeit wie Leukämie in einem Land mit 100 Gemeinden mit jeweils 10000 Einwoh-nern (1 Fall pro Jahr).

Man erkennt, dass in zahlreichen Ge-meinden gar kein Fall vorkommt, wäh-rend es andererseits Gemeinden mit 3, 4 und sogar 5 Fällen gibt. Das heißt, dass es Gemeinden mit um 400% er-höhten Fallzahlen gibt. Um zu beurtei-len, ob die Abweichung in der Samtge-meinde Asse zufällig verursacht ist, muss man zählen, wie oft solche Ab-weichungen in einem Land wie Deutschland erwartet werden. Für beide Krebsarten liegt das Ergebnis unter 0,3%. Dieser Wert schließt eine statisti-

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sche Fluktuation zwar nicht ganz aus, dennoch erschien es mir sinnvoll, eine ähnliche Simulation durchzuführen, bei der das Erkrankungsrisiko um Atoman-lagen um einen Faktor zwischen 1 und 2 erhöht ist. Dies wird auch durch Stu-dienergebnisse zur Leukämieverteilung bei Kindern bestärkt, die ergeben, dass in einem 5km Umkreis von Atomanla-gen das Leukämierisiko um 27% erhöht ist (KiKK-Studie, 2007). Meine Ergebnisse zeigen, dass die be-obachteten Fallzahlen in der Samtge-meinde Asse mit einer Risikoerhöhung bis zu einem Faktor 2 verträglich sind. Dabei muss man allerdings annehmen, dass die Krankheiten rein zufällig auftre-ten und nicht vererbt werden oder durch andere lokale Faktoren wie Viren, ver-giftetes Trinkwasser und dergleichen verursacht werden. Obwohl das Endla-ger Asse II marode ist, ist zurzeit nicht ersichtlich, wie es zu einer radioaktiven Belastung der Bevölkerung gekommen sein könnte. Solange man also keine weiteren Informationen hat muss die Suche nach Risikofaktoren möglichst umfassend sein, um weitere Fälle zu vermeiden. (Juri Rolf)

Sehr traditionell: Lady Macbeth ist ein Mann

Shakespeare-Drama am Paulinum

Schottland im 17. Jahrhundert: Ein jun-ger General tötet den König, um selbst auf den Thron zu steigen. Doch nach-dem der in Amt und Würden ist, ent-wickelt er sich zu einem paranoiden Ty-rannen. Wer ihm im Weg steht, wird be-seitigt. Die einzige vertraute des Königs, seine Frau, stirbt schließlich. Vollkom-men alleingelassen steht der Despot vor den Trümmern seines Lebens und muss die Sinnlosigkeit seines Handelns erkennen. Dabei wirft er die fundamen-tale Frage auf, was im Angesicht des Todes vom Leben bleibt.

Der Name des Königs: Macbeth. Sein Schöpfer: William Shakespeare. Das Stück: Weltliteratur. „Es gibt selten ein Drama, das so facettenreich wie dieses ist“, sagt Stefan Straub, Regisseur und Lehrer des Literaturkurses am Gymna-sium Paulinum. Dabei liege der Schwerpunkt vor allem auf der finalen Frage nach dem Sinn des Lebens. Dass diese Ausrichtung für die 14 Schü-ler eine große Herausforderung bedeu-ten würde, schien allen klar zu sein. Doch entwickelt vor allem Luca Schwab als Macbeth einen König, der mit sehr viel Sensibilität die Charakterbrüche seiner Rolle zeichnet und schließlich die Kernfrage des Stücks den Zuschauern erschreckend nahe bringt.

Luca Schwab (links) und Paul Goerke

An seiner Seite besticht mit großer Ein-fühlsamkeit Lady Macbeth (Paul Goer-ke). Wobei diese weibliche Rolle ganz in der Shakespeare„schen Tradition mit einem Mann besetzt wird. (MZ, 08.07.2011)

Kinder- und Leprahilfe Andheri e.V. Dülmen

Liebe Freunde der Schwestern in Andheri!

Bevor die Sommerferien beginnen, senden wir Ihnen herzliche Grüße und danken Ihnen für Ihre Unterstützung, die Sie den Schwestern in Andheri im-mer wieder schenken. Sie haben dazu

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beigetragen, die lebendige Brücke der Solidarität mit den Marys weiter auszu-bauen. Mit diesem Rundbrief möchten wir Ihnen wieder aktuelle Informationen geben:

Andheri - Generaloberin Schwester Leela:

"...Im vergangenen Jahr begannen wir mit der paramedizinischen Ausbildung für junge Mädchen, die die Schule ab-gebrochen hatten. In einer Feier beka-men sie nun ihre Abschlusszeugnisse. Viele offizielle Gäste waren anwesend. Sie anerkannten den Wert und Nutzen dieser Ausbildung und schätzen den Dienst der Helpers of Mary an den Ar-men und Bedürftigen. Es war ein wun-derbarer Augenblick zu sehen, mit wel-cher Freude diese jungen Mädchen ihre Zeugnisse entgegennahmen. Sie spra-chen von den Veränderungen, die sie in ihrem Leben erfahren haben dank die-ser Ausbildung. Sie haben nicht nur ge-

lernt, wie sie Kranke pflegen können, sie sind auch selbstbewusster und auf-merksamer geworden, sie haben neue Werte kennengelernt. Sie arbeiten schon in den Krankenhäusern und be-kommen ein Gehalt..."

Die Zeugnisse konnten die Schülerinnen von Andheri auch Dank der Hilfe und Unterstützung des Paulinum in Empfang nehmen

Erneuerte Schul-Homepage online

Im Jahr 2002 hatte die Architektin und Web-Designerin (und Schülerinnen-

Mutter) Karla Schnelle die Homepage des Paulinum völlig neu konzipiert. Seitdem betreute sie die laufenden Ak-tualisierungen unserer Website und prägte so das elektronische Bild des Paulinum entscheidend. Von vielen Sei-ten wurde dies zurückhaltende und ru-hige Design ausgesprochen positiv wahrgenommen. Berufliche Verände-rungen lassen Frau Schnelle nun weni-ger Zeit für solche zusätzlichen Aufga-ben, zumal mit der Adaption technischer Neuerungen derzeit besondere Heraus-forderungen auf die „Homepager“ zu-kommen.

Benedikt Dreier, Frederik Neuhaus und Florian Nolte pfle-gen ab jetzt die Homepage

Denen stellen sich ab sofort Benedikt Dreier, Frederik Neuhaus und Florian Nolte, ehemalige Schüler des Paulinum (Physik-Lk im Abi-Jahrgang 2007) und neben ihrem Studium bereits Jungun-ternehmer (DNN-Marketing). Unter Wahrung der vertrauten und noch im-mer überzeugenden Design-Oberfläche Schnelles haben die neuen Administra-toren u.a. ein verändertes Management-System eingebaut, das die Einstellung aktueller neuer Artikel und Fotos opti-miert. Ab sofort ist die modifizierte Homepage des Paulinum mit einer der „Europa-Schule“ angemessenen Adres-se (www.paulinum.eu) online! Auch die gewohnten Adressen www.paulinum.net und www.muenster.org/paulinum funkti-onieren zunächst weiterhin. (Gerd Gra-ve)

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Naturgarten am Paulinum wird landesweit verbreitet

Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. hat eine neue Broschüre mit dem Titel „Gestatten: Vielfalt“ her-ausgegeben, in der das Engagement von zwei Schulen besonders gewürdigt wird. Besonders die Anlage und Pflege des Naturgartens am Gymnasium Pau-

linum durch die Mitglieder der Naturgar-ten-AGs wird gewürdigt. Die Broschüre wird landesweit Schulen und Institutio-nen der Umwelterziehung als Fortbil-dungsmaterial angeboten. (Frank Ba-cher und Sarah Müller)

Paulinum auf der Ganztagsmesse in Hamm vertreten Am 25.05.2011 präsentierten Schüle-rinnen und Schüler der Naturgarten-AGs des Paulinum am Stand des Netz-werkes „Schulgärten in Münster“ unsere bisherige dreijährige Arbeit zum Thema Wildbienen. Die Messe „ganz!treffend“ in den Zentralhallen in Hamm ist mitt-

lerweile die größte Messe für Ganz-tagsschulen bundesweit und mit über 3000 Besuchern war sie dieses Jahr sehr gut besucht. Die Natur- und Um-weltschutzakademie NRW (NUA) hatte im Rahmen der Kampagne „Schule der Zukunft“, an der das Paulinum teil-

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nimmt, einen Umweltstand mit vier Aus-stellungsbereichen gestaltet. An einem der vier Stände war das Netzwerk der Schulgärten Münster vertreten und hat-te sehr großen Zulauf. Obwohl für die Jahrgangsstufen 5-12 Studientag war, machte sich am Mor-gen Frau Müller mit Carolin Schneider, Aileen Tidau und Frank Schultheiß mit dem Zug auf den Weg nach Hamm. Gemeinsam mit Frau Hockmann und Frau Richter von der Martinischule so-wie Herrn Bacher wurde unser Stand aufgebaut und mit Arbeiten der Natur-garten-AGs ausgestattet. Gezeigt wur-den selbstgebaute Fühlkästen und Wildbienenbeobachtungskästen. Nach anfänglicher Überraschung über den Besucherandrang stürzten sich unsere drei Schülerinnen und Schüler mit ei-nem Wildbienenquiz ins Getümmel und lockten somit noch mehr Besucher an unserem Stand. Wir hatten den ganzen Tag so regen Besucherzulauf, dass Herr Bacher erstaunt um 16:30 Uhr feststellte, dass die anderen Messe-standteilnehmer schon rege am Abbau-

en waren. Schnell wurde abgebaut und ein ereignisreicher und interessanter Tag für alle ging zu Ende. Der Dank gilt nochmals den drei freiwilligen Helfern und Frau Müller, die an dem Studientag diese „Strapazen“ auf sich genommen haben. Wir alle haben einen sehr positi-ven und bleibenden Eindruck auf der Ganztagsmesse hinterlassen, so dass die NUA großes Interesse gezeigt hat, bei weiteren Auftritten das Netzwerk der Schulgärten und das Paulinum wieder einzubinden. (Frank Bacher und Sarah Müller)

Gymnasium Paulinum – Nachrichten aus dem Schulleben

informiert regelmäßig über Projekte und Ereignisse an der Schule.

Herausgeber ist der Schulleiter.

Schüler, Lehrer und Eltern sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen

Redaktion: Gymnasium Paulinum

Meike Klingauf, [email protected]

Am Stadtgraben 30, 48143 Münster

[email protected]

Zur Veröffentlichung bestimmte Manuskripte oder Fotos sollten

spätestens 14 Tage vor dem Erscheinungsdatum (jeweils unmit-

telbar vor den vier Ferienterminen) vorliegen.

Homepage der Schule: www.paulinum.net

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Was macht eigentlich Linus?

Schulhund Linus begleitete im April die „Baumhelden“ der Klasse 5c zur Baumpflanzaktion und ist regelmäßig eifriger Teilnehmer der Schulgarten-AGs. Er tollt offen-sichtlich quitschfidel im Schulgarten umher, hilft wo er nicht helfen soll, gräbt eifrig viele Löcher und genießt dort Extraportionen an Streicheleinheiten. Weiter so, Linus! (Meike Klingauf und Frank Bacher)

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