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Verhalten und Verhältnisse prüfen

Date post: 21-Jan-2017
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Führungsstile Kommunikation Gewaltprävention Körperhaltung KEYWORDS Einen großen positiven Effekt auf die Mitarbei- tergesundheit besitzt die Kommunikation der Hintergründe von Entscheidungen. Gesundheit fördern Verhalten und Verhältnisse prüfen Vielfältig sind die Ansätze zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Welchen Einfluss besitzt beispielsweise das Führungsverhalten auf die Gesundheit der Mitarbeiter und welche Folgen entstehen durch Gewalt am Arbeitsplatz? Und wie wirken sich ungünstige Körperhaltungen in der Pflege aus? Fragen, denen sich der Arbeitsmediziner Albert Nien- haus und die Psychologinnen Claudia Vaupel und Sabine Gregersen angenommen haben. U m die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, kann versucht werden, entweder das Verhalten der Mitarbeiter oder die Verhältnisse unter denen diese arbeiten positiv zu beeinflussen. Am erfolgreichsten gelingt Gesundheitsförderung aller- dings, wenn beide Aspekte geschickt verbunden werden. Drei Faktoren, die Pflegende maßgeblich beeinträchtigen, werden daher hier unter die Lupe genommen: das Verhalten der Führungskräfte, die Gewalt am Arbeitsplatz und die körperlichen Be- schwerden durch Fehlhaltungen. Wertschätzung, Achtung, Offenheit – die Führung macht‘s Der Einfluss des Führungsverhaltens auf die Gesund- heit von Mitarbeitern ist aktuell verstärkt Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion. Dass es einen Zusam- menhang zwischen Führungsverhalten und Gesund- heit der Mitarbeiter gibt, ist unumstritten. Unklar ist jedoch, wie weit der Einfluss von Führungskräften geht und was genau die einzelne Führungskraft un- ternehmen kann, um die Gesundheit und das Wohl- befinden ihrer Mitarbeiter zu fördern. Oft wurde in Studien die Wirkung sozialer Unter- stützung durch Vorgesetzte als potenzielle Ressource hervorgehoben. Aber auch Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten, Anerkennung, Wertschät- zung sowie Kommunikationsmöglichkeiten sind gesundheitlich relevant. Die gesundheitsförderliche Wirkung einiger Führungskonzepte wurde ebenfalls bestätigt. Zum Beispiel hat die transformationale Führung ebenso positive gesundheitliche Folgen wie ein mitarbeiterorientierter Führungsstil. Eine mitar- beiterorientierte Führungskraft begegnet dem Ge- führten mit Wertschätzung, Achtung und Offenheit, ist bereit zur Kommunikation und zeigt Einsatz und Sorge für den Einzelnen. Unter transformationaler Führung versteht man ein Führungsverhalten, das gekennzeichnet ist durch Vorbildlichkeit und Glaub- würdigkeit, Motivation durch begeisternde Visionen, Förderung des kreativen und unabhängigen Denkens, individuelle Unterstützung und Förderung. Bei der Aufgabenorientierung übernimmt die Füh- rungskraft die Definition, Klärung und Strukturie- rung des Ziels und des Weges dorthin, aktiviert und motiviert den Geführten zu Leistungen und kontrol- liert diesen. Die Aussagen zum Einfluss eines aufga- benorientierten Führungsverhaltens auf die Gesund- heit der Mitarbeiter sind jedoch nicht eindeutig: Es bleibt offen, ob dieses Führungsverhalten – um nicht gesundheitsgefährdend zu wirken – mit einer hohen Mitarbeiterorientierung kombiniert werden sollte oder ob es gesundheitlich neutral ist. Die Studien bestätigen aber, dass das Führungsverhalten auch ein Risikofaktor sein kann, sowohl bezogen auf konkrete Verhaltensweisen (z.B. Ungeduld des Vorgesetzten, unzureichendes Konfliktmanagement) als auch durch Laissez-faire-Führung, also ein Gewährenlassen und weitgehenden Verzicht auf Führung und Einfluss. Wenige Untersuchungen haben bislang überprüft, ob das Führungsverhalten einen Einfluss auf die Ge- sundheit ausübt. Belegt werden konnte, dass Führung über die Gestaltung von Rollenklarheit, Vorherseh- barkeit, Bedeutsamkeit und Weiterentwicklungsmög- lichkeiten das Wohlbefinden der Geführten beein- flusst. In einer Studie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) konnte für Einrichtungen der stationären Altenpfle- ge und der Behindertenhilfe zudem gezeigt werden, dass die Wirkung zwischen Führungsverhalten und Gesundheit über die Gestaltung von Rollenklarheit und die Bereitstellung von Informationen (Vorher- sehbarkeit/Transparenz) erfolgt. Tipp: Als Empfehlung für Führungskräfte lässt sich hieraus ableiten, dass sie insbesondere positive Effekte auf die Mitarbeitergesundheit erzielen, wenn sie die Hintergründe von Entscheidungen und die zu errei- chenden Ziele nachvollziehbar erläutern sowie den Sinn von Aufgaben verdeutlichen und bevorstehende DOI: 10.1007/s00058-014-0344-0 36 PflegeKolleg Heilberufe / Das Pflegemagazin 2014; 66 (3) Pflegen mit 50+
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FührungsstileKommunikationGewaltpräventionKörperhaltung

KEYWORDS

Einen großen positiven Effekt auf die Mitarbei-

tergesundheit besitzt die Kommunikation

der Hintergründe von Entscheidungen.

Gesundheit fördern

Verhalten und Verhältnisse prüfenVielfältig sind die Ansätze zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Welchen Einfluss besitzt beispielsweise das Führungsverhalten auf die Gesundheit der Mitarbeiter und welche Folgen entstehen durch Gewalt am Arbeitsplatz? Und wie wirken sich ungünstige Körperhaltungen in der Pflege aus? Fragen, denen sich der Arbeitsmediziner Albert Nien-haus und die Psychologinnen Claudia Vaupel und Sabine Gregersen angenommen haben.

Um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, kann versucht werden, entweder das Verhalten der Mitarbeiter oder die Verhältnisse unter

denen diese arbeiten positiv zu beeinflussen. Am erfolgreichsten gelingt Gesundheitsförderung aller-dings, wenn beide Aspekte geschickt verbunden werden. Drei Faktoren, die Pflegende maßgeblich beeinträchtigen, werden daher hier unter die Lupe genommen: das Verhalten der Führungskräfte, die Gewalt am Arbeitsplatz und die körperlichen Be-schwerden durch Fehlhaltungen.

Wertschätzung, Achtung, Offenheit – die Führung macht‘sDer Einfluss des Führungsverhaltens auf die Gesund-heit von Mitarbeitern ist aktuell verstärkt Gegenstand wissenschaftlicher Diskussion. Dass es einen Zusam-menhang zwischen Führungsverhalten und Gesund-heit der Mitarbeiter gibt, ist unumstritten. Unklar ist jedoch, wie weit der Einfluss von Führungskräften geht und was genau die einzelne Führungskraft un-ternehmen kann, um die Gesundheit und das Wohl-befinden ihrer Mitarbeiter zu fördern.

Oft wurde in Studien die Wirkung sozialer Unter-stützung durch Vorgesetzte als potenzielle Ressource hervorgehoben. Aber auch Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten, Anerkennung, Wertschät-zung sowie Kommunikationsmöglichkeiten sind gesundheitlich relevant. Die gesundheitsförderliche Wirkung einiger Führungskonzepte wurde ebenfalls bestätigt. Zum Beispiel hat die transformationale Führung ebenso positive gesundheitliche Folgen wie ein mitarbeiterorientierter Führungsstil. Eine mitar-beiterorientierte Führungskraft begegnet dem Ge-führten mit Wertschätzung, Achtung und Offenheit, ist bereit zur Kommunikation und zeigt Einsatz und Sorge für den Einzelnen. Unter transformationaler Führung versteht man ein Führungsverhalten, das gekennzeichnet ist durch Vorbildlichkeit und Glaub-würdigkeit, Motivation durch begeisternde Visionen,

Förderung des kreativen und unabhängigen Denkens, individuelle Unterstützung und Förderung.

Bei der Aufgabenorientierung übernimmt die Füh-rungskraft die Definition, Klärung und Strukturie-rung des Ziels und des Weges dorthin, aktiviert und motiviert den Geführten zu Leistungen und kontrol-liert diesen. Die Aussagen zum Einfluss eines aufga-benorientierten Führungsverhaltens auf die Gesund-heit der Mitarbeiter sind jedoch nicht eindeutig: Es bleibt offen, ob dieses Führungsverhalten – um nicht gesundheitsgefährdend zu wirken – mit einer hohen Mitarbeiterorientierung kombiniert werden sollte oder ob es gesundheitlich neutral ist. Die Studien bestätigen aber, dass das Führungsverhalten auch ein Risikofaktor sein kann, sowohl bezogen auf konkrete Verhaltensweisen (z.B. Ungeduld des Vorgesetzten, unzureichendes Konfliktmanagement) als auch durch Laissez-faire-Führung, also ein Gewährenlassen und weitgehenden Verzicht auf Führung und Einfluss.

Wenige Untersuchungen haben bislang überprüft, ob das Führungsverhalten einen Einfluss auf die Ge-sundheit ausübt. Belegt werden konnte, dass Führung über die Gestaltung von Rollenklarheit, Vorherseh-barkeit, Bedeutsamkeit und Weiterentwicklungsmög-lichkeiten das Wohlbefinden der Geführten beein-flusst. In einer Studie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) konnte für Einrichtungen der stationären Altenpfle-ge und der Behindertenhilfe zudem gezeigt werden, dass die Wirkung zwischen Führungsverhalten und Gesundheit über die Gestaltung von Rollenklarheit und die Bereitstellung von Informationen (Vorher-sehbarkeit/Transparenz) erfolgt.

Tipp: Als Empfehlung für Führungskräfte lässt sich hieraus ableiten, dass sie insbesondere positive Effekte auf die Mitarbeitergesundheit erzielen, wenn sie die Hintergründe von Entscheidungen und die zu errei-chenden Ziele nachvollziehbar erläutern sowie den Sinn von Aufgaben verdeutlichen und bevorstehende D

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PflegeKolleg

Heilberufe / Das P� egemagazin 2014; 66 (3)

P� egen mit 50+

Gewalt am Arbeitsplatz – auch ein Handlungs-feld für die gesetzliche Unfallversicherung.

Veränderungen ankündigen. Außerdem sollten sie für eindeutige Zuständigkeiten und Verantwortlich-keiten sorgen, sicherstellen, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben verstanden haben und Aufgabenanforde-rungen und Erwartungen an die Mitarbeiter klar und deutlich formulieren.

Gewalt am Arbeitsplatz nicht tabuisieren Das gesellschaftlich häufig tabuisierte und sensible Thema „Gewalt gegen Beschäftigte“ ist ein Phänomen, das sich im gesamten Gesundheitswesen wiederfin-det. Gewalt am Arbeitsplatz ist auch ein Handlungs-feld für die gesetzliche Unfallversicherung. Verlet-zungen infolge eines „Übergriffs“ durch zu Pflegende sind versicherungsrechtlich Arbeitsunfälle. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um körperliche oder psychische Gesundheitsbeeinträchtigungen bei dem betroffenen Mitarbeiter handelt.

In einer groß angelegten Studie wurden 2012 durch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Kooperation mit der BGW 1.891 Beschäftigte aus 39 Einrichtungen des Gesundheitsdienstes und der Wohlfahrtspflege nach der Häufigkeit von verbaler und körperlicher Gewalt befragt. Ferner wurde das psychische Belastungsempfinden nach solchen Über-griffen erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass die Be-schäftigten der Gesundheitsberufe mit unterschied-lichsten Arten von Aggressionen konfrontiert waren: 56% aller Befragten gaben an, in den vorangegan-genen zwölf Monaten körperliche Gewalt erlebt zu haben, 78% berichteten von verbaler Gewalt. Am häufigsten gaben Beschäftigte in der Altenpflege (63%) an, von körperlicher Aggression betroffen zu

sein. 68% aller Betroffenen nach Gewaltereignissen fühlten sich belastet, davon 32% hoch belastet. Die Beschäftigten zweifelten an sich und ihrer Arbeit, fühlten sich unsicher oder ratlos. Auch empfanden fast alle der betroffenen Beschäftigten Wut und Ärger. Neben der emotionalen Beeinträchtigung kam es auch zu körperlichen Schmerzen und Verletzungen durch Bisse, Tritte oder Schläge.

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen, dass Ge-waltereignisse im Gesundheitswesen ein ernst zu nehmendes Problem sind. Entsprechende Ereignisse wirken sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegenden aus, sondern haben auch Auswirkungen auf die Beziehung der Beschäftigten zu ihrem Arbeitgeber. Beschäftigte, die bereits durch Gewaltereignisse verletzt und verunsichert wurden, verbringen möglicherweise ihren Arbeitsalltag in Angst vor neuen Vorfällen und erbringen somit nicht ihre optimale Arbeitsleistung. Die Einrichtungen sind in den meisten Fällen auf diese speziellen Situationen nicht ausreichend vorbereitet. Doch welche Möglich-keiten bestehen für die Einrichtungen hinsichtlich der Prävention und Nachsorge von Gewalt- und Ag-gressionsereignissen?

Laut der Untersuchung gab ein Drittel der Beschäf-tigten an, in nicht ausreichendem Maß durch ihre Institution qualifiziert worden zu sein. Um geeignete Maßnahmen zur Prävention von Gewalt am Arbeits-platz zu entwickeln, ist zunächst eine Analyse der spezifischen Gefährdung hilfreich. Dazu empfiehlt sich die Ermittlung der Gefährdungen mittels der ohnehin nach Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung. Mit einem systematischen

Vorneigehaltung in Abhängigkeit von der Bettenhöhe. Die geringsten Belastungen durch ungünstige Haltungen treten auf, wenn das Bett bis zur Leistenhöhe der Pflegekräfte angehoben wird.

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Meldewesen kann man auch Übergriffe dokumen-tieren, die keine Arbeitsunfähigkeit nach sich ziehen.

Grundsätzlich empfiehlt sich aber eine mehrdi-mensionale Vorgehensweise: Bei arbeitsplatzbezo-genen Maßnahmen werden Arbeitsplätze durch bau-liche, technische oder organisatorische Maßnahmen (z.B. Kommunikations- und Alarmsysteme) so ge-staltet, dass ein Entstehen aggressiver Situationen verhindert werden kann. Auch die Raumgestaltung, wie die Beleuchtung der Flure oder Farbgestaltung, hat Einfluss auf die Umgebungsbedingungen. Orga-nisatorische Lösungen zielen zum Beispiel darauf ab, Einzelarbeitsplätze in konfliktträchtigen Bereichen zu vermeiden. Zudem sollte sich die Personaleinsatz-planung an der Qualifikation der Beschäftigten sowie der Zusammensetzung der zu Pflegenden ausrichten.

Tipp: Personen- und verhaltensbezogene Präventi-onsmaßnahmen sollten Beschäftigte in die Lage ver-setzen, Gefährdungen zu erkennen. Empfehlenswert sind Deeskalationstrainings, um herausforderndes Verhalten und Anzeichen für Aggression schon im Ansatz zu erkennen, verbal zu deeskalieren und damit schwierige Situationen zu bewältigen.

Ungünstigen Körperhaltungen vorbeugen Der Transfer von Patienten führt zu hohen Druck-belastungen für die Bandscheiben der Pflegekräfte. Das kann langfristig zur Entwicklung bandscheiben-bedingter Erkrankungen der Lendenwirbelsäule füh-ren. Bei optimierter Ausführung der Transfers können diese zwar reduziert werden, dennoch treten auch dabei gefährdende Belastungen auf. Neben den

Druckbelastungen durch Heben wird die Wirbelsäu-le auch durch ungünstige Körperhaltungen während der Pflege belastet.

Beschäftigte in der Altenpflege verbringen etwa zwei Stunden pro Schicht in vorgeneigter Haltung, wie eine Studie mit einem speziellen Messsystems, das während der Arbeit getragen wurde, zeigte. Durch relativ einfache Mittel wie Höherstellen der Betten lassen sich die ungünstigen Körperhaltungen deutlich reduzieren. Die geringsten Belastungen durch un-günstige Haltungen treten auf, wenn das Bett bis zur Leistenhöhe der Pflegekräfte angehoben wird. Vor-neigungen um mehr als 60 Grad kommen dann kaum mehr vor und die Arbeit in aufrechter Haltung über-wiegt. Voraussetzung ist allerdings, dass höhenver-stellbare Betten zur Verfügung stehen und der Me-chanismus zur Höhenregulation leichtgängig ist.

In einer alltagsnahen Laborstudie wurde abge-schätzt, wie lange es während einer Schicht dauert, wenn die Betten für Pflegetätigkeiten hoch- und wie-der runtergestellt werden: etwa fünf Minuten pro Schicht. Hier gaben die Probanden auch an, dass die Pflege am Bett deutlich weniger belastend ist, wenn das Bett hoch gestellt wurde. Ähnliches zeigte sich auch bei der Verwendung eines Hockers bei der Pfle-ge im Bad. Hierbei begegneten sich Pflegekraft und Patient auf Augenhöhe – extreme Rumpfneigungen können vermieden werden. Allerdings empfanden es einige Pflegekräfte als ungewohnt und unpassend. Das änderte sich aber nach einigen Übungsläufen.

Tipp: Wenn ungünstige Körperhaltungen vermieden werden, reduziert sich die Arbeitsschwere. Ob die Reduktion von ungünstigen Körperhaltungen auch zu einer Reduktion von Beschwerden des Bewegungs-apparates von Pflegekräften führt, muss allerdings noch untersucht werden.

Werden ungünstige Körperhaltungen ver-

mieden, reduziert sich die Arbeitsschwere.

▶ Die Gesundheit von Pflegekäften wird durch un-terschiedlichste Faktoren am Arbeitsplatz beein-flusst. Dazu zählen u.a.: das Verhalten der Füh-rungskräfte, Gewalt und Fehlhaltungen.

▶ Führungskräfte können über die transparente Ge-staltung von Arbeitsbedingungen die Gesundheit der Mitarbeiter beeinflussen.

▶ Gewaltereignisse sind ein ernst zu nehmendes Problem, das sich nicht nur auf die Beziehung zwi-schen Pflegekraft und Pflegenden auswirkt, son-dern auch auf die Beziehung der Beschäftigten zu ihrem Arbeitgeber.

▶ Ungünstige Körperhaltungen lassen sich schon durch einfache Maßnahmen – z.B. das Höherstel-len der Betten – deutlich reduzieren.

▶ Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz erfordert Qualifikationen, die sowohl von Führungskräften als auch von Mitarbeitern, in Seminaren erworben und vertieft werden sollten.

FA Z IT FÜ R D I E PFLEG E

Prof. Dr. med. Albert NienhausFacharzt für ArbeitsmedizinBGW, Abteilung für Grundlagen der Prävention und Rehabilitation (GPR)Pappelallee 35/37, 22089 [email protected]

Claudia VaupelBGW, Abteilung für Grundlagen der Prävention und Rehabilitation (GPR)Pappelallee 35/37, 22089 [email protected]

Sabine GregersenBGW, Abteilung für Grundlagen der Prävention und Rehabilitation (GPR)Pappelallee 35/37, 22089 [email protected]

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PflegeKolleg P� egen mit 50+

Heilberufe / Das P� egemagazin 2014; 66 (3)


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