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MÄRZ 2014Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
vem.die arbeitgeber // veranstaltung
MINT meets BusinessMit der Physik von Star Trek für MINT begeistern
9. bis 11. April 2014 | KOBLENZ
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2 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014inhalt & editorial
vem.das magazin /// inhalt
im fokus: fachkräftemangel
veranstaltung ratgeber
editorial .................................................................................... 03
impressum ................................................................................ 03
veranstaltungskalender ........................................................... 23
mit spitzer feder ....................................................................... 24
buchtipps .................................................................................. 24
aus den betrieben
mit Kalzip Gebäudehüllen aus Koblenz
HAY | GROUP baut Standort Grolsheim ausNachfrage an Fachkräften übertrifft weiterhin das Angebot
Die TOP-5-Branchen mit der höchsten MINT-Dichte
Das Hauptstadtforum des MINT-EC bietet Spannendes aus Mathematik und Naturwissenschaften
IW-Studie: Fachkräfte engpässe in Unternehmen
Vom Seminar über das Webinar zum YouTubinar Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Walter Simon
Mit der Physik von Star Trek für MINT begeistern Wissenswertes, Missverständnisse und verbreitete Fehlvorstellungen
04 06 14 20
OLYMPISCHE ARCHITEKTUR ..........................................20
TOP-WERKZEUGE FÜR KOMPLEXE PRODUKTION ............... 17MINT-ABSOLVENTEN: GEFRAGT, ABER RAR ........................06
MINT-BRANCHEN SIND ERFOLGREICH ...............................08
GEOMETRIE VON ZAUBERHAND ........................................09
FACHKRAFT GESUCHT ..................................................... 12
YOUTUBE ALS ONLINE-SEMINARRAUM ............................. 14
MINT MEETS BUSINESS .................................................04 DER GELBE SCHEIN ...................................................... 22
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MÄRZ 2013Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
vem.die arbeitgeber // veranstaltung
MINT meets BusinessMit der Physik von Star Trek für MINT begeistern
9. bis 11. April 2014 | KOBLENZ
das magazin
3Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
vem.das magazin /// editorial
I M P R E S S U M
Die nächste Ausgabe unseres Maga zins erscheint: Mai 2014
den deutschen Unternehmen fehlen aktuell rund 130.000 MINT-Fachkräfte, davon jeweils die Hälfte mit akademischem und beruflichem Abschluss. Neben der sich nur langsam schließenden Ingenieurlücke entwickeln sich die Engpässe bei den beruf-lich qualifizierten MINT-Kräften zu einer Wachstumsbremse. Es gehen deutlich mehr Fachkräfte in Rente, als aus dem System der beruflichen Bildung nachrücken können.
Das deutsche System der dualen Berufsausbildung ist weltweit anerkannt als Basis für die Erfolge der deutschen Wirtschaft. Dennoch steigt der Anteil der Studierenden pro Geburtsjahrgang ungebremst weiter an. In der deutschen Bildungspolitik waren die Berufsbildenden Schulen lange das vernachlässigte Stiefkind. Messbar auch am höchsten Unterrichtsausfall aller Schularten.
Der vem.die arbeitgeber wirbt auf allen Ebenen – vom Kindergarten über Schulen bis zur Universität – für MINT und für MINT-Berufe. Vom Kindergartenprojekt „Versuch macht klug“ bis hin zu unserem neuen Veranstaltungsformat „MINT meets Business“ (siehe Seite 4) vermitteln wir Spaß an Mathematik, Physik und Technik, damit mehr junge Menschen technische Berufe ergreifen.
Ihr Thorsten Bröcker
Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber
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LIEBE LESERINNEN UND LESER,
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbei-trag enthalten. Gezeichnete Beiträge stimmen nicht immer mit der Mei-nung der Redaktion überein. Nach-druck unter Zusendung von Belegex-emplaren gestattet. Leserzuschriften sind willkommen, gekürzte Veröf-fentlichungen vorbehalten. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urhe-berrechtlich geschützt. Diese Zeit-schrift wird auf umweltfreund lichem, chlorfreiem Papier gedruckt.
© 2014 vem.die arbeitgeber Alle Rechte vorbehalten
Herausgeber: vem.die arbeitgeber
, Industrie- und Dienstleistungsverband Rheinland-Rheinhessen e.V.
Postanschrift: Postfach 30 08 03 56029 Koblenz
Hausanschrift: Ferdinand-Sauerbruch-Straße 9 56073 Koblenz
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Verantwortlicher Redakteur: Dipl. oec. Siegbert Pinger
Redaktion: Karin Breidbach
Layout & Gestaltung: Werbeagentur zweipunktnull GmbH Jean-Monnet-Straße 5 54343 Föhren www.zweipunktnull.de
rubrikname4 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014
Mit einem mehrtägigen Programm vom 9. bis 11. April 2014 wird der vem.die arbeitgeber Schü-lerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 12 für einen akademischen oder nicht-akade-mischen MINT-Beruf werben. Idealerweise sollen die jungen Leute für eine Tätigkeit in den
Mitgliedsunternehmen begeistert werden. Dazu bringt der vem.die arbeitgeber die zukünftigen Fachkräfte mit Unternehmern und Ingenieuren in einen persönlichen Dialog.
Zielgruppe der Auftaktveranstaltung am 9. April 2014 auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz sind Schülerinnen und Schüler aus Leistungskursen in MINT-Fächern der Klassenstufen 11 und 12 aus MINT-EC-Gymnasien unseres Verbandsgebiets. Mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Markus Roth, Plasmaphysiker an der TU Darmstadt, wird nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden des vem.die arbeitgeber, Gerhard Eder, die Veranstaltung eröffnet. Das Thema von Prof. Dr. Markus Roth lautet: „Physik im 21. Jahrhundert – Wie Science-Fiction unsere Wirklichkeit beeinflusst“. Er erläutert in beein-druckenden Bildern, wie Mathematik und Physik dazu beitragen, nach und nach die Science-Fiction-Physik von Star Trek wahr werden zu lassen.
Danach wird es an diesem Abend strukturierte und moderierte Gespräche in Kleingruppen zwischen Jugend-lichen und Firmenverantwortlichen geben. Die Schülerinnen und Schüler haben anschließend die Möglichkeit, sich an Infoständen über Unternehmen und Hochschulangebote zu informieren. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmer ist ebenfalls gesorgt.
An die Auftaktveranstaltung schließt sich folgendes Programm an:
Am Donnerstag, den 10. April 2014 sind Realschülerinnen und -schüler der Klassenstufen 8 und 9 aus dem Großraum Koblenz eingeladen, zum vem.die arbeitgeber zu kommen und das InfoMobil der M+E-Industrie auf unserem Verbands-gelände zu besuchen. Hier erhalten die Schüler/Innen gezielte Berufswahlinfos zu den chancenreichen MINT-Berufen in der M+E-Industrie. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zusätzlich die Gelegenheit, an einem Bewer-bungstraining durch echte Personalchefs teilzunehmen, sich persönlich mit Personalverantwortli-chen zu unterhalten und sich über Ausbildungsangebote der Unternehmen zu informieren.
Am Freitag, den 11. April 2014 bietet die vem.die akademie GmbH interessierten Schüle-rinnen und Schülern, die an einem der beiden vorangegangenen Tage teilgenommen haben, ein kostenfreies Präsentations- und Kommunikationsseminar an. In der darauffolgenden Karwoche findet schließlich das Planspiel „Soziale Marktwirtschaft“ für Auszubildende aus unseren Mitgliedsunternehmen statt.
Gerne beantworten
Frau Christina Discher Tel.: 0261 4040652 E-Mail: [email protected])
oder
Herr Rainer Schleidt Tel.: 0261 4040657 E-Mail: [email protected])
Ihre Fragen zur Veranstaltung „MINT meets Business“.
veranstaltung
5Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
MINT meets BusinessMit der Physik von Star Trek für MINT begeistern
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6 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014im fokus: fachkräftemangel
Dank des technischen Fortschritts sind Fachkräfte mit einem Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
oder Technik (MINT) weiterhin begehrt. Immer noch können viele Stellen nicht besetzt werden – es fehlt schlichtweg an Bewerbern. Und zwar nicht nur bei den Akademikern, son-dern mittlerweile auch in den Ausbildungsberufen, wie der neueste MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt. Zuwanderung aus dem Ausland vermindert dieses Problem.
In Deutschland arbeiten derzeit rund 2,4 Millionen MINT-Akademiker und 9,4 Millionen MINT-Fachkräfte. Zwar ist ihre Gesamtzahl von 2010 auf 2011 um gut 280.000 Personen ge-stiegen, doch die Nachfrage übertrifft weiterhin das Angebot: Im September 2013 fehlten dem deutschen Arbeitsmarkt annähernd 130.000 MINTler.
In vielen MINT-Berufen gibt es deutlich mehr freie Stellen als Bewerber. Bei Ingenieuren, Informatikern und Co. kamen im September durchschnittlich zwei offene Stellen auf einen Arbeits-losen – ein deutliches Zeichen für einen Engpass. Auch Indus-triemeister und Techniker werden gesucht – jedem Arbeitslosen stehen 1,7 offene Stellen gegenüber. Für MINT-Akademiker ist diese Situation nicht neu. Mittlerweile sind aber auch MINT-Be-rufe vom Arbeitskräfteengpass betroffen, die in der Regel keinen Hochschul-, sondern einen Berufsbildungsabschluss voraus-
setzen – wie etwa Industriemechaniker oder Fachinformatiker. In der Energie- und Elektrotechnik kommen 2,5 offene Stellen auf einen Arbeitslosen, in der Kunststoffherstellung und chemischen Industrie sind es 1,5 und in der Metallverarbeitung 1,3 offene Stellen je Arbeitslosen. In den vergangenen zwölf Monaten waren in beiden MINT-Segmenten ungefähr gleich viele Stellen unbe-setzt – bei den Akademikern rund 63.000, im beruflichen Bereich knapp 65.000. Allerdings absolvieren immer mehr junge Men-schen einen MINT-Studiengang, während sich immer weniger für einen MINT-Ausbildungsberuf interessieren. Viele Ausbildungs-stellen bleiben deshalb vakant.
Weil sowohl die Ausbildung als auch die Arbeitsmarktbedin-gungen in der Bundesrepublik weltweit einen sehr guten Ruf genießen, zieht es schon seit Jahren viele MINTler aus anderen Ländern nach Deutschland – sie tragen zur Fachkräftesicherung bei. Allerdings hat sich das Ranking der Herkunftsländer deutlich verändert (siehe Infografik rechts):
Kamen vor einigen Jahren noch die meisten zugewanderten be-rufstätigen MINT-Akademiker aus Osteuropa, boomt inzwischen die Zuwanderung aus Spanien, Griechenland und Co. Von den im Jahr 2011 in Deutschland erwerbstätigen eingewanderten MINT-Akademikern waren 6.800 erst zwischen 2007 und 2011 aus den Euro-Krisenstaaten gekommen, mehr als dreimal so viele wie von 2002 bis 2006. Von den studierten MINTlern aus den ehemaligen
weiter auf Seite 8
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MINT-ZUWANDERERSo viele eingewanderte MINT-Akademiker
bzw. beruflich qualifizierte MINT-Fachkräfte waren 2011 in Deutschland tätig:
MINTMathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik
Ursprungsdaten: Statistische Ämter des Bundes und der Länder · Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Köln · Infografik: zweipunktnull
+258%
1.900 (2002-2006)
6.800
SPANIEN, PORTUGAL, GRIECHENLAND, ITALIEN
+87%
9.000 (2002-2006)
SONSTIGES WESTEUROPA
16.700
7.700 (2002-2006)
+0%7.700
CHINA, INDIEN
9.200 (2002-2006)
8.600
-6%
OSTEUROPA
16.300 (2002-2006)
-81%3.100
EHEMALIGE SOWJETREPUBLIKEN
+6%
16.100 (2002-2006)
17.000
SONSTIGE LÄNDER
3.100
zu geringe Fallzahlen (2002-2006)
SPANIEN, PORTUGAL, GRIECHENLAND, ITALIEN
+105%
3.400 (2002-2006)
SONSTIGES WESTEUROPA
7.000
zu geringe Fallzahlen (2002-2006)
zu geringe Fallzahlen
CHINA, INDIEN
35.100 (2002-2006)
...
44.900
+28%
OSTEUROPA
31.700 (2002-2006)
-92%2.400
EHEMALIGE SOWJETREPUBLIKEN
-60%
16.100 (2002-2006)
6.500
SONSTIGE LÄNDER
-0,3%59.900
60.100
-29%63.900
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8 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014
Sowjetrepubliken und anderen osteuropäischen Staaten waren die meisten dagegen schon von 2002 bis 2006 eingewandert.
Anders als bei den Akademikern fällt es Deutschland aufgrund der strengen Zuwanderungsregelungen immer noch schwer, beruflich qualifizierte MINT-Zuwanderer aus dem Ausland zu gewinnen. Die meisten von ihnen kommen aus Osteuropa (siehe Infografik Seite 7). In den vergangenen Jahren haben die verschiedenen Initia-tiven zur Fachkräftesicherung schon zu großen Erfolgen bei akademischen MINT-Qualifikationen geführt: Deutlich mehr junge Menschen entscheiden sich für ein MINT-Studium. Weil dies aber einige im Anschluss an eine Ausbildung tun, fehlen an der MINT-Basis Fach-kräfte – auch auf lange Sicht. Ein an-derer Grund dafür ist, dass ein Teil der Jugendlichen nach wie vor Defizite im Lesen und Rechnen hat und damit nicht ausbildungsreif ist.
Politik und Wirtschaft müssen ihre Anstrengungen in diesem Bereich weiter ver-stärken, damit genügend Potenzial an Nachrückern bereitsteht. Außerdem sollten sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen:
» Eine Neuregelung der Beschäftigungsverordnung würde die Zuwanderung von aus-ländischen Fachkräften erleichtern und fördern. Darüber hinaus gilt es, bei jungen Menschen im Ausland stärker für eine Ausbildung in Deutschland zu werben. Dazu müssten die Willkommenskultur in Deutschland weiter gestärkt und die beteiligten Unternehmen und Ausbildungsträger besser vernetzt werden.
» Wichtig ist auch, die Potenziale junger Erwachsener ohne abgeschlossene Berufs-ausbildung noch besser als bislang zu erkennen und zu nutzen. Der Anteil der Ausbil-dungsabbrecher ist in den vergangenen Jahren immerhin schon deutlich gesunken. Denn viele Unternehmen versuchen bereits, Mitarbeiter nachträglich zu qualifizieren und so ihren Arbeitskräftebedarf zu decken.
» Um Arbeitskräfteengpässen im MINT-Bereich entgegenzuwirken, kommt es au-ßerdem darauf an, die naturwissenschaftlichen Kenntnisse der Schüler weiter zu ver-bessern und mehr junge Menschen zu einer entsprechenden Ausbildung oder einem MINT-Studium zu bewegen. Wie das funktioniert, zeigt die erfolgreiche Zusammen-arbeit und gegenseitige Unterstützung von Schulen und Unternehmen im Rahmen der Initiative SCHULEWIRTSCHAFT (weitere Infos unter www.schulewirtschaft.de).
im fokus: fachkräftemangel
E ine Analyse der Branchen in Deutschland macht deutlich, dass eine hohe MINT-Dichte der Beschäftigung mit hohen
Innovationsausgaben und -erfolgen einhergeht.
Die fünf Branchen mit der höchsten Anzahl an MINT-Akademi-kern pro 1.000 Beschäftigten (MINT-Dichte) – Technische/FuE-Dienstleistungen, EDV/Telekommunikation, Elektroindustrie, Fahrzeugbau und Maschinenbau – liegen bei innovationsrele-vanten Indikatoren wie Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz, Anteil des Umsatzes mit neuen Produkten oder Anteil der Unternehmen mit Produktinnovationen in der Spitzengruppe. Neben MINT-Akademikern werden in diesen Branchen auch sehr viele beruflich qualifizierte MINT-Fachkräfte beschäftigt.
Besonders deutlich ist der Zusammenhang zwischen MINT und Innovation in der M+E-Industrie. Zwischen 57 Prozent (Elektro-industrie) und 69 Prozent (Maschinenbau) der Erwerbstätigen in den M+E-Branchen hat eine MINT-Qualifikation (beruflich oder akademisch). Insgesamt vereinen die M+E-Branchen mit 72,8 Milliarden Euro einen Anteil von 55,2 Prozent aller Innovations-aufwendungen in Deutschland auf sich.
Den kompletten MINT-Herbstreport kann man hier herunterladen:
http://bit.ly/1mdzDAU
Christina Anger / Oliver Koppel / Axel Plünnecke
MINT-Herbstreport 2013 Erfolge bei Akademisierung sichern, Herausforderungen bei beruflicher Bildung annehmen
Gutachten für BDA, BDI, MINT Zukunft schaffen und Gesamtmetall
DIE TOP-5-BRANCHEN MIT DER HÖCHSTEN MINT-DICHTE
TECHNISCHE/F&E-DIENSTLEISTUNGEN
EDV/TELEKOMMUNIKATION
ELEKTROINDUSTRIE
FAHRZEUGBAU
MASCHINENBAU
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MINT-BRANCHEN SIND ERFOLGREICH
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9Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
DAS HAUPTSTADTFORUM DES MINT-EC BIETET SPANNENDES AUS MATHEMATIK UND NATURWISSENSCHAFTEN
V orbei die Zeiten von Lineal und Zirkel im Geometrie- Unterricht. Der Zeigefinger kann es besser. Jedenfalls
dann, wenn ein Tablet-Computer mit der Lernsoftware Sketch ometry bestückt ist. Die macht aus krakeligen Finger-strichen exakte geometrische Figuren. Zu sehen waren die auf dem „MINT 400“ Hauptstadtforum.
Wenn der griechische Mathematiker Euklid mal in Ruhe nach-denken wollte, so wird überliefert, ging er an den Strand. In der Zeit um 300 vor Christus war da nicht viel los. Das als „Vater“
der Geometrie geltende Genie konnte so in aller Seelenruhe mit Stock oder Zeigefinger Geraden, Dreiecke und Kreise in den Sand zeichnen und geometrische Prinzipien entwickeln. Heute, rund 2.300 Jahre später, sollen Schüler wieder ihre Zeigefinger nutzen, um im Mathematikunterricht geometrische Figuren zu konstruieren.
Vorbei scheinen die Zeiten, in denen unzählige Generationen von Schülerinnen und Schülern im Mathematikunterricht auf Lineal, Zirkel und Papier angewiesen waren. Heutzutage stehen
Geometrie mit dem Zeigefinger:
Sketchometry macht es möglich
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nämlich Tablet-Computer und leistungsstarke Lernsoftware zur Verfügung. Die lassen sich direkt über Fingerbewegungen auf einem Touchscreen steuern, und man kann so kinderleicht geo-metrische Figuren zeichnen. Die sehen im ersten Moment zwar krumm und krakelig aus, ähnlich wie mit dem Finger durch den Sand gezogen, verwandeln sich dann aber in Bruchteilen von Se-kunden in präzise geometrische Konstruktionen. Wie von Geis-terhand werden die per Finger gezeichneten Linien begradigt, Winkel neu ausgerichtet und Kurven reguliert – Euklid hätte seine wahre Freude daran gehabt.
ÜBER DEN ZEIGEFINGER MEHR VERSTÄNDNIS FÜR GEOMETRIE BEKOMMEN
„Sketchometry“ heißt die Software, die das alles möglich macht. Ein Forscherteam am Lehrstuhl für Mathematik und ihre Didaktik der Universität Bayreuth hat sie entwickelt und gezielt auf den Schulstoff der Jahrgangsstufen sieben bis neun zugeschnitten. „Unsere Idee ist es“, sagt Professor Peter Baptist, „mehr Ver-ständnis für Geometrie zu erzeugen, und Sketchometry ist dabei sehr intuitiv, weil ich über Gesten einen Zugang zur Geometrie finde.“ Die rein technische Entwicklung steht für den erfahrenen
Mathematiker allerdings nicht im Vordergrund. Vorrangiges Ziel sei es, „den Mathematikunterricht zu verbessern, und da versuchen wir halt, die Technik, die uns zur Verfügung steht, zu nutzen“.
Bei einem Workshop im Haus des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, der das Projekt im Rahmen seiner Initiative THINK ING. aktiv unterstützt, zeigten sich die teilnehmenden Lehrer und Schüler begeistert von der Software. Aber auch Wolfgang Gollub, bei Gesamtmetall verantwortlich für die
Nachwuchssicherung, outete sich schnell als Fan: „Wir haben insbesondere in den Ingenieurwissenschaften das Problem hoher Abbruchquoten. Ungefähr 30 Prozent der Studienabbrüche in diesen Fächern beruhen auf Problemen mit der Mathematik. Und nun kann man mit diesem Projekt gezielt an Symptomen arbeiten und Brückenkurse anbieten, um die Oberstufenmathe-matik an den Gymnasien zu verbessern, zu modernisieren und didak tischer zu gestalten. Das ist der Grund, weshalb wir Sket-chometry unterstützen.“
Dem kann der 18-jährige Tim Platner von der Wuppertaler St.-Anna-Schule nur zustimmen. „Das ist endlich mal ein Schritt in Richtung Zukunft und Innovation im Unterricht, was es bis jetzt leider nur sehr wenig gibt“, sagt der Gymnasiast. Der 17-jäh-rige Michael Becker von der Martin-Luther-Schule in Marburg schätzt vor allem, „dass man da alles bildlich vor Augen hat und es einem klar veranschaulicht wird, was man macht“. „Da wird einem einiges deutlicher, weil sich die Zusammenhänge viel besser erschließen“, meint die 17-jährige Julia Grabinski von der Hildegardis-Schule in Hagen. Und die 16-jährige Melanie Martin-Ricon ist sogar schon einen Schritt weiter: „Ich werde auf jeden Fall meinem Mathelehrer davon erzählen und ihm die ganzen Unterlagen zeigen“, sagt die Bonner Gymnasiastin, die unbedingt mit Sketchometry weitermachen möchte.
Links:
Das Hauptstadtforum bietet ein großes
Angebot an Berufsinformationen
Dieser Schüler versucht mit einem endoskopischen Gerät
komplizierte Wege in einem verschlossenen Kasten zu erkunden.
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im fokus: fachkräftemangel
11Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
Unten:
Faszination Technik: Stets dicht umlagert war dieser Rennwagen, der von einer Brennstoffzelle angetrieben wird.
MIT GEOMETRIE DIE FANTASIE ANREGEN
Einer, der bereits vor dem Workshop von dem Projekt überzeugt war, ist Wilhelm Ritter, Lehrer für Mathematik und Physik am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium in Bayreuth. Seit 1997 arbeitet seine Schule eng mit der Universität zusammen und erprobt immer wieder von den Wissenschaftlern entwickelte Lern- und Lehrprogramme. Mit Sketchometry hat Ritter bereits im letzten Schuljahr intensiv gearbeitet und seitdem die Software schätzen gelernt. „Mathematik“, so Ritter, „hat ja mit Fantasie zu tun, und vor allen Dingen mit dem Entdecken von Zusammenhängen.
Der Verein MINT-EC (www.mint-ec.de) ist 1999 als eine Arbeitgeberinitiative gegründet worden und wird heute neben anderen Institutionen insbe-sondere vom Arbeitgeberverband Ge-samtmetall im Rahmen der Initiative THINK ING. unterstützt. Seit 2009 steht das Netzwerk zudem unter der Schirmherrschaft der Kultusminister-konferenz der Länder (KMK).
Die Sorge um gut ausgebildete Fachkräfte in mathematischen, na-turwissenschaftlichen und ingeni-eurwissenschaftlichen Berufsfeldern war bei der Gründung die Triebfeder der Initiative, und daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Mittler-weile besteht das Netzwerk aus 184 Schulen mit rund 200.000 Schüle-rinnen und Schülern sowie 16.000 Lehrkräften.
Ansprechpartner:
Arbeitgeberverband Gesamtmetall Wolfgang Gollub
Telefon: 030 55150207
E-Mail: [email protected]
Dazu eignet sich die Geometrie ganz besonders. Wenn die Schüler einen modernen Zu-gang zur Geometrie haben, zum Beispiel, indem sie auf einem Tablet Figuren zeichnen können, dann kommen sie dazu, den Figuren Eigenschaften zu entnehmen, die man beim etwas umständlicheren und zeitaufwändigeren Arbeiten mit Zirkel und Lineal gar nicht finden würde.“ Hätten sich die Schülerinnen und Schüler erst einmal an die Tablets ge-wöhnt, würde sich auch der Umgang damit verändern. „Ich habe schon den Eindruck“, so Ritter, „dass sie das dann als ernsthaftes Arbeitsgerät nutzen, das neben dem Heft liegt, und wenn sie es brauchen, dann probieren sie herum, experimentieren und finden vielleicht etwas heraus.“ Als Lehrer wünsche er sich jedenfalls, dass das Projekt fortgesetzt und an möglichst vielen Schulen eingesetzt wird.
EIN EINZIGARTIGER EINBLICK IN DIE FORSCHUNGSLANDSCHAFT BERLIN-BRANDENBURG
Der Sketchometry-Workshop war übrigens Teil des Hauptstadtforums „MINT 400“. Unter dem Motto „Technologien und Lösungen für die Welt von morgen“ hatte der Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence Center an Schulen (MINT-EC) Ende November 2013 insgesamt 400 Schülerinnen und Schüler sowie 150 Lehrkräfte von MINT-EC-Gymnasien aus ganz Deutschland für zwei Tage nach Berlin eingeladen und ein umfangreiches Programm aufgestellt. „Schüler und Lehrkräfte konnten zwi-schen 35 verschiedenen Einrichtungen, Schülerlaboren, Forschungseinrichtungen und Unternehmen wählen, in denen sie Workshops machen, Praxis im Labor kennenlernen und damit einen einzigartigen Einblick in die Forschungslandschaft in Berlin-Branden-burg gewinnen konnten“, so Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender des MINT-EC.
Angesichts des demografischen Wandels, eines nach wie vor zu geringen Interesses an den MINT-Fächern und hoher Studien-Abbrecherquoten erscheinen Aktivitäten wie das Hauptstadtforum wichtiger denn je. Und sie hinterlassen bei vielen Teilnehmern tiefe positive Eindrücke, wie etwa bei Tim Platner, der zum ersten Mal bei MINT 400 dabei war: „Die Chance, hier rund 400 gleichgesinnte Schüler zu treffen, die die gleichen In-teressen haben, wo man sich nicht rechtfertigen muss – ich mag schließlich Physik, Bio-logie und Mathe –, das ist toll.“
Auch an dieser Erfahrung hätte Euklid sicherlich seine Freude gehabt.
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12 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014
Viele Unternehmen berichten weiterhin von Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte für ihre offenen Stellen zu finden. Auch viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind hiervon betroffen.
So berichteten 2013 je nach gesuchter Qualifikation zwischen 31 und 60 Prozent der KMU von mittleren oder großen Problemen, offene Stellen mit Fachkräften zu besetzen. Da über 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland KMU mit weniger als 250 Beschäftigten sind, bedeutet dies eine große Zahl betroffener Unternehmen.
Berufe für Personen mit abgeschlossener Be-rufsausbildung sind aber besonders häufig betroffen. Im August 2013 gab es in 114 von 611 Berufsgattungen Knappheiten. Mehr als die Hälfte dieser Engpassberufe trat bei Be-rufsgattungen auf, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen.
Für rund 25 Prozent der Engpassberufe ist typischerweise ein Fortbildungsabschluss erforderlich. Knapp 19 Prozent der Be-rufsgattungen mit Knappheiten waren Akademikerinnen und Akademikern zuzuordnen.
Für viele gemeldete offene Stellen wird eine Person mit einer Qualifikation in einem Eng-passberuf gesucht. Bei Betrachtung der ein-zelnen Qualifikationsniveaus wird ersichtlich, dass im August 2013 der Anteil der Engpass-berufe an allen gemeldeten offenen Stellen bei beruflich Qualifi-zierten mit 41 Prozent am größten war.
Bei Akademikerinnen und Akademikern fiel er mit 34,5 Prozent niedriger aus; hier war in den letzten Monaten ein leichter Rück-gang an Engpassberufen zu verzeichnen. Betrachtet man spie-gelbildlich den Anteil der Arbeitslosen mit einem Engpassberuf an der Summe aller Arbeitslosen, zeigt sich ein anderes Bild: Nur elf Prozent der Arbeitslosen besaßen eine Qualifikation in einem Engpassberuf.
Fachkräfteengpässe sind weit verbreitet.
Engpässe treten auf allen Qualifikationsniveaus auf.
In 40 % der offenen Stellen war ein Engpassberuf gefragt.
I n vielen Berufsgattungen bestehen seit Län-gerem Engpässe. Wo genau, das hat das
Insti tut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie für Bundeswirtschaftsministerium untersucht.
Die Studie „Sebastian Bußmann / Susanne Seyda: Fachkräfte engpässe in Unternehmen – In vielen Berufsgattungen bestehen seit Längerem Eng-pässe“ hatte folgende wesentliche Ergebnisse:
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13Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
Die komplette IW-Studie kann man hier herunterladen: http://bit.ly/1ffpt29
Die Zahl der Engpassberufe schwankte im Zeitraum von August 2011 bis August 2013 monatlich zwischen 63 und 160 Berufen.
Sie variierte stärker bei Berufen, die eine ab-geschlossene Berufsausbildung voraussetzen, als bei Berufen, für die eine höhere Qualifikation typisch ist.
In den letzten zwei Jahren wiesen 106 Berufs-gattungen kontinuierlich Engpässe auf. Sie werden daher als Sockelengpassberufe be-zeichnet. 60 Berufsgattungen waren seit Sep-tember 2011 in jedem Monat knapp.
Weitere 46 Berufsgattungen waren in den beiden Jahresdurch-schnitten (09/2011 bis 08/2012 und 09/2012 bis 08/2013) knapp, da es in jedem Jahr durchschnittlich weniger Arbeitslose als of-fene Stellen gab.
In den Berufsfeldern „Gesundheit, Soziales und Bildung“, „Bau und Gebäudetechnik“ sowie mit einigem Abstand „Mechatronik, Energie und Elektro“ gab es absolut betrachtet die größte Anzahl an Sockelengpassberufen.
Die Berufsfelder „Mechatronik, Energie und Elektro“ und „Ma-schinen- und Fahrzeugtechnik“ waren anteilig besonders stark von Sockelengpässen betroffen. Das heißt, der prozentuale Anteil der Sockelengpassberufe an allen relevanten Berufsgattungen in diesen Berufsfeldern war hoch.
Über alle betrachteten Anforderungsniveaus (abgeschlossene Berufsausbildung, Fortbil-dungsabschluss und (Fach-)Hochschulab-schluss) hinweg befinden sich 51 MINT-Berufe (Berufe der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) unter den Sockelengpässen.
Das entspricht knapp der Hälfte aller Sockelengpassberufe.
Bei den Akademikerinnen und Akademikern ist der Anteil der Sockelengpassberufe sehr hoch: Rund 70 Prozent aller akademischen Berufsgattungen, die in den letzten beiden Jahren in mindestens einem Monat einen Eng-pass aufwiesen, wiesen auch kontinuierlich einen Engpass auf.
Sie zählen somit zu den Sockelengpassberufen. Bei den beruflich Qualifizierten und den Personen mit Fortbildungsabschluss war es etwa die Hälfte.
Die Zahl der Engpassberufe schwankt im Jahresverlauf.
Zahlreiche Engpassberufe mit kontinuierlicher Knappheit.
Sockelengpässe vor allem in folgenden Berufsfeldern.
Sockelengpässe häufig in MINT-Berufen.
Sockelengpassberufe besonders bei Hochqualifizierten.
14 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014
Der Wissensbedarf unserer Gesellschaft muss befriedigt werden. Das schaffen Schulen, Hochschulen und Akademien nicht mehr allein. Hier bietet sich das Internet ergänzend an. In dem Maße, in dem sich die
Online-Kompetenz zu einer Schlüsselqualifikation in der Berufswelt entwickelt und viele Menschen nicht mehr mit dem Netz, sondern im Netz leben, steigt auch die Akzeptanz von E-Learning.
E-Work respektive Telearbeit begünstigt diese Entwicklung. Sie hat sich inzwischen zu einem festen Bestand-teil der modernen Arbeitswelt entwickelt und spielt eine immer wichtiger werdende Rolle im Gesamtgefüge der Arbeit. Wer qualifizierte Telearbeit verrichtet, ist auch zum Telelernen fähig. Das Home-Office eignet sich auch als Home-Academy, meint Prof. Dr. Walter Simon, der Ideengeber und Ausgestalter dieser neuen Form des Lernens.
YOUTUBE ALS NEUE LERNPLATTFORM
Webinare haben sich auf der Grundlage von Web 2.0 als Plattform für Bildung und Weiterbildung etabliert. Großanbieter von Weiterbildung und große Unternehmen lassen Teile ihrer Mitarbeiterqualifizierung als Webinar über den PC oder das Tablet laufen. Webinare sind trotz ihrer Kinderkrankheiten eine zukunfts-trächtige Lehrform.
Noch mehr Potenzial steckt in YouTube, das neben Wikipedia das weltgrößte Wissensangebot bietet. Mehr als eine Milliarde Menschen besuchen YouTube monatlich, davon ein Viertel über Mobilgeräte. Sie sehen sich dabei mehr als vier Milliarden Stunden Videomaterial an. Pro Minute werden mehr als 72 Stunden Videomaterial bei YouTube hochgeladen. In Deutschland nutzen rund 38 Millionen Nutzer dieses Videoangebot (Stand: 2012).
YouTube als Online-SeminarraumVom Seminar über das Webinar zum YouTubinar
von Prof. Dr. Walter Simon
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Neben Sport, Musik, Spielen, Gesundheit und anderen Kanälen stehen über 4.000 Kanäle des Themenbereichs „Wissenschaft und Bildung“ zur Verfügung. Es gibt keine öffentliche Statistik darüber, wie viele Kanäle auf das Gebiet Wirtschaft und speziell auf die Betriebswirtschaft entfallen und wie viele Videoclips sie enthalten. Allein zum Thema Projektmanagement bietet YouTube 6.590 Videoclips an. Bei Marketing gar sind es 6.190.000, darunter 3.150 allein zum Thema „Marketing-grundlagen“. Was früher der Fernlehrbrief war, ist heute der YouTube-Clip. Das An-gebot dieser weltgrößten Fernlehrschule ist unerschöpflich. Sie muss nur als solche erkannt und genutzt werden.
In der Masse trifft man auch auf die gewünschte Klasse. Man kann sich „in der ersten Reihe sitzend“ Vorträge von Nobelpreisträgern ansehen oder sich in die ge-speicherte Hochschulvorlesung einer Elite-Universität hineinklicken. Mit diesem Potenzial empfiehlt sich YouTube als Speicher, Lieferant und Transportkanal auch für Inhalte der betrieblichen Weiterbildung. Die Aufgabe der Personalentwickler be-steht in der Auswahl, der Systematisierung und Betreuung von Lernenden und dem Transfer des Erlernten in das betriebliche Geschehen.
Es zeugt von keiner großen Kreativität unserer Personalentwickler, dass sie das ge-waltige Potenzial der Lernplattform YouTube bisher nicht nutzen. Sie bewegen sich in den Denkschablonen Seminar und Coaching. Bei freiberuflichen Referenten ist das verständlich, denn wer tritt seine gut honorierte Rolle schon gern an die Cyber-dozenten ab. Weniger nachvollziehbar ist es bei angestellten Bildungsverantwortli-chen, die zwar gern von Innovation reden, aber konventionell denken. Die digitale Revolution wird sie überrollen. Virtuelle Klassenräume verdrängen innenarchitek-tonisch und lernpsychologisch aufgerüstete Seminarräume. Seminaranbieter und -hotels sollten rechtzeitig umdenken.
ARGUMENTE PRO YOUTUBE
Natürlich hat das Managementseminar im XY-Schlosshotel auf den Schwarzwald-höhen einen höheren Erlebniswert als ein Webinar oder eine YouTube-Lerneinheit im eigenen Wohnzimmer. Wie lange hält aber die Incentivewirkung des 4-Sterne-Hotels an? Selbstverständlich gibt es Themen, die erlebbar gemacht werden müssen. Rollenspiele zu Themen wie Gesprächsführung und Konfliktlösung sind über das Internet nicht möglich. Der große Themenkomplex der Kommunikation, beispielsweise Rhetorik, Mitarbeiterführung, Teamwork oder Verkauf, setzt auch weiterhin Trainingsübungen und persönliche Kommunikation voraus, es sei denn, man beschränkt sich auf die kognitive Verabreichung von Wissen. Letztendlich ist das eine Frage der Lernziele. Grundsätzlich aber sind viele Themen für das Selbst-lernen via YouTube geeignet.
Nachteile des YouTube-Lernens werden durch den audio-visuellen Vorteil kom-pensiert. Lesestoff hat eine ungefähre Gedächtniswirkung von zehn Prozent. Infor-mationen, die durch Auge und Ohr gehen, erreichen, je nach Lerntyp, einen bis zur Hälfte gehenden Speicherwert. Im Gegensatz zum traditionellen Tagesseminar, das in starr vorgegebener Reihenfolge am Stück ‚durchgezogen‘ wird, ermöglicht es E-Learning, kompakte Unterrichtsthemen in zeitversetzte „Lehrhäppchen“ zu verpa-cken. Das garantiert eine höhere Konzentration als bei einer „9 to 5-Lehrveranstal-tung“ und damit einen höheren Lernerfolg. Das gilt gleichermaßen für Webinare wie für YouTube-Clips.
ist gebürtiger Hamburger und gelernter Drogist. Nach der Lehre fuhr er zunächst zur See. Anschließend studierte er an der Universität für Wirtschaft und Politik in Hamburg, später an der Johann-Wolf-gang-von-Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie an der Sophia-Universität in Tokio Wirtschafts- und Sozialwissen-schaften mit den Abschlüssen Dipl.-Volks-wirt und Dipl.-Soziologe.
1979 promovierte er zum Dr. rer. pol. Nach einigen Jahren Industrieerfahrung gründete er 1983 das Corporate Univer-sity Center mit Sitz in Bad Nauheim. Er zählt zu den bekannteren deutschen Wirt-schaftstrainern und Zukunftsberatern.
Von 1985 bis 2001 nahm Walter Simon Lehraufträge und Gastprofessuren an in- und ausländischen Hochschulen wahr. Von 1995 bis 2002 hatte er den Lehrstuhl für Unternehmensführung an der Hoch-schule Rhein-Main inne. Walter Simon schrieb 200 Artikel und 20 Bücher zu gesellschafts- und personalpolitischen Themen.
Seit einigen Jahren widmet sich Prof. Simon der Zukunftsforschung. Sein Fokus liegt auf der Zukunft von Arbeit und Führung.
KONTAKT:
Prof. Dr. Walter Simon Mittelstraße 19a 61231 Bad Nauheim Fon: +49 (0) 6032 921360 E-Mail: [email protected]
Der Autor Prof. Dr. Walter Simon...
Es zeugt von keiner großen Kreativität unserer Personal-entwickler, dass sie das gewaltige Potenzial der Lernplatt-form YouTube bisher nicht nutzen.
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16 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014
Der Vorteil des Lernens am YouTube-Büffet gegenüber Webi-naren besteht in der zeitlichen Ungebundenheit. Das Webinar beginnt zu einem festen Zeitpunkt. Wer nicht teilnehmen kann, versäumt möglicherweise wichtige Lehrinhalte.
YouTube steht Tag und Nacht zur Verfügung. Beim Webinar muss der/die Lernende den vom Lehrer gewollten Themenablauf akzeptieren. Beim YouTubinar kann er/sie das Video beliebig oft abspielen. Die Teilnehmer sind weitgehend frei, die Reihenfolge von Themen zu bestimmen. Das YouTube-Lernen am Clipbüffet ermöglicht, den Lernprozess den persönlichen Anfor-derungen und Umständen anzupassen. Auch der Landwirt in der Uckermark kann sich jetzt onlinebasiert in langen Winter-abenden weiterbilden, ohne zeitraubende Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen. Der Cyberspace ist der Hörsaal.
Im Zeitalter des Rotstifts bietet sich E-Learning als kostengünstige Alternative zum traditionellen Prä-senzseminar an. Die hohen Kosten für die An- und Abreise der Teilnehmer und gegebenenfalls Hotelunterbringung nebst Ver-pflegung entfallen. Das Kostenargument wird, wie so oft, das Qua-litätsargument schlagen. Die Abwesenheit von der Arbeit verteilt sich auf mehrere Einzelstunden, nicht aber auf volle Seminar-tage. E-Learning ist bei Bedarf schnell realisierbar, während ein Seminar in der Regel einen längeren Planungsvorlauf sowohl bei den Teilnehmern als auch bei den Veranstaltern erfordert.
AUF DEN MIX KOMMT ES AN
Aufgrund der oben angedeuteten Probleme empfiehlt es sich, www-basierte Lehrangebote mit dem klassischen Präsenzlernen zu kombinieren. Man kann davon ausgehen, dass das E-Learning die herkömmlichen Weiterbildungsformen nicht vollständig er-setzt, sondern ergänzt. Lernen als „sozialer Prozess“ benötigt soziale Einbettungen. Darum wird die Aneignung von Wissen nie allein zwischen Mensch und Computer stattfinden, sondern
immer im Zusammenspiel mit anderen.
Es geht um integrierte Lernkon-zepte, welche die heute verfügbaren Möglichkeiten der Vernetzung über Internet oder Intranet mit den klassi-schen Lern methoden und -medien in einem Lernarrangement nutzen. Schon werden erste YouTube-Bildungsan-gebote präsentiert, indem sich Teil-nehmer eine definierte Anzahl von
Videoclips ansehen. Statt Prüfungsarbeiten zu schreiben, pro-duzieren sie eigene YouTube-Clips zu ausgesuchten Themen. Das kann in Kombination mit Seminaren oder Webinaren ge-schehen, sodass eine sehr lebendige Form des sogenannten „Blended-Learnings“ entsteht. YouTubinare sind der Sprung von der best-practise zur next-practise im E-Learning.
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TOP-WERKZEUGE FÜR KOMPLEXE PRODUKTION
HAY|GROUP BAUT STANDORT GROL SHEIM AUS
D ie HAY | GROUP mit ihren sechs Standorten in Deutsch-land ist ein Zulieferer zur Automobilindustrie und stellt
für diese Schmiedeteile her. Diese Schmiedeteile werden vor allem in Getrieben, Motoren und Achsen eingesetzt.
In Bad Sobernheim und Bockenau arbeiten rund 1.300 Mitar-beiter. Sie schmieden und montieren für alle deutschen und die meisten europäischen Erstausrüster der Automobilindustrie. HAY ist größter europäischer Hersteller von Schwungrädern au-ßerhalb der internen Produktion der Automobilindustrie selbst. Rund 1,1 Millionen Schwungräder werden pro Jahr bei HAY her-gestellt. HAY ist auch größter europäischer Hersteller von warm-gewalzten nahtlosen Ringen und zweitgrößter europäischer Produzent von Anlasserzahnkränzen mit 5,2 Millionen Stück pro Jahr. Zudem ist HAY in Europa der größte Produzent von Achs-antriebs- und Tellerrädern für Differenzialgetriebe. 2,5 Millionen Achsantriebsräder und rund 3,7 Millionen Tellerräder werden pro Jahr hergestellt.
Das Motto des Unternehmens „Feuer, Stahl und Präzision“ macht deutlich, dass einerseits in einer Schmiede auch Feuer
und schwere Materialien eine Rolle spielen und andererseits die Ausführung der Arbeiten von höchster Präzision gekennzeichnet ist.
Begonnen hat die Geschichte von HAY im Jahr 1925, als der damalige kleine Schmiedebetrieb die noch junge Automobilin-dustrie mit Rohlingen für Anlasserzahnkränze versorgte. Heute sorgt HAY mit seinem umfangreichen Teileprogramm dafür, dass Millio nen von Fahrzeugen in Bewegung bleiben.
Ob Schmiede- oder Walzrohlinge, bearbeitete Teile oder mit Zukaufteilen komplettierte, einbaufertige Module: Kaum ein europäisches Auto würde ohne HAY-Produkte wirklich fahren können. Sie sind aus dem Motoren-, Getriebe- und Achsenbau nicht mehr wegzudenken. Sie zeichnen sich durch Dauerhalt-barkeit und Zuverlässigkeit aus. HAY Automobiltechnik ist bei vielen Produktgruppen sogenannter strategischer Lieferant der Fahrzeugindustrie.
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18 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014aus den betrieben
HAY-TEC Automotive in Grolsheim sucht derzeit mehrere Mitarbeiter/innen für die Bereiche Mate-rialbereitstellung, Bohren, Schleifen, Schweißen, CNC-Drehen und CNC-Fräsen.
Eine abgeschlossene Ausbildung als Zerspa-nungs mechaniker/in mit CNC-Erfahrung oder als Werkzeugmechaniker/in mit mehrjähriger Be-rufserfahrung ist von Vorteil.
Wer sich für die angebotenen Stellen interes-siert, wendet sich an:
HAY-TEC Automotive GmbH & Co. KG Haystraße 7-13 55566 Bad Sobernheim Tel.: 06751 83356 oder per E-Mail an: [email protected]
Während das Unternehmen in Bockenau aus hochwertigen Stählen mit mo-dernsten Anlagen Schmiede- und Ringwalzteile produziert (Umformtechnik), fer-tigt es in Bad Sobernheim einbaufertig bearbeitete Präzisionsteile und komplett montierte Baugruppen. Mittelpunkt des Unternehmens ist weiterhin die Schmiede, die mit modernster Technologie ausgestattet ist, unter anderem mit einer Transfer-schmiedepresse, mit Querkeilwalzanlagen und automatisierten Ringwalzanlagen. Die hochwertigen Produktionsanlagen von HAY, vor allem in der Schmiede, benö-tigen präzise angepasste Werkzeuge.
Diese Werkzeuge fertigt HAY heute bei der eigenen Tochter HAY-TEC Automotive GmbH & Co. KG in Grolsheim/Rheinhessen. Bis Dezember 2013 wurden sie noch in Bad Sobernheim gefertigt. Mittlerweile hat man in Zusammenarbeit mit der Rhei-nisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH Aachen) ein Projekt durchgeführt, das die Prozesse bei der Werkzeug-herstellung optimieren soll. Dabei geht es vor allem darum, den Werkzeugbau effizient nach industriellen Gesichtspunkten zu orga-nisieren und eine getaktete Durchschleusung der Werkzeuge im Werkzeugbau einzurichten. Schon nach kurzer Zeit konnte dieses Programm eine Durchlaufoptimierung mit 20 bis 25 % Produktivitätssteigerung erreichen.
Das Gebäude in Grolsheim enthielt zuvor eine reine spanabnehmende Fertigung. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise wurde dieser Teil der Produktion geschlossen. Jetzt ist neues Leben eingekehrt. HAY-TEC Werkzeugbau hat derzeit 105 Beschäftigte und soll in den nächsten Monaten auf rund 130 Beschäftigte expandieren. Die Beschäftigten arbeiten in Grolsheim demnächst in 18 Schichten. Die optimale Produktion der teils tonnenschweren Werkzeuge für die HAY Schmiedepressen und Umformanlagen erfordert sehr gut ausgebildete Fachkräfte und dauerhafte Aufmerksamkeit im Produktionsprozess.
HAY ist auch in der Aus- und Weiterbildung mehr als aktiv. Jedes Jahr werden 25 neue Azubis eingestellt, darunter sechs Azubis, die eine duale Ausbildung mit dualem Studium durchlaufen. Die Azubis, die eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker, Werk-zeugmechaniker oder Konstruktionsmechaniker absolvieren, werden künftig überwiegend in Grolsheim ausgebildet. Insgesamt hat
die HAY | GROUP weltweit rund 2.100 Mitarbeiter/innen. Standorte des Unter-nehmens sind neben den Stammstandorten in Bockenau und Bad Sobernheim heute Grolsheim, Lüchow, Hann. Münden, Leinefelde und Tianjin in China. In Grolsheim hat HAY-TEC Automotive auf rund 3.600 m² rund 30 CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen mit allen gängigen Bearbeitungsverfahren, sechs konven-tionell betriebene Werkzeugmaschinen, zwei Schweißroboter und Schweißauto-maten sowie vier Wärmebehandlungsöfen und drei NC-Bandsägen im Einsatz. Das Werk in Grolsheim ist mittlerweile einer der größten Werkzeugbaustandorte Deutschlands.
vem.das magazin /// info
Unten (v.l.n.r.):
Werkleiter Michael Vogt, CNC-Dreher Michael Paulus und Personalleiter Markus Kornely
bei einer Produktionsbesprechung vor einer CNC-Drehmaschine. Foto: Siegbert Pinger
19Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
Markus Kornely, Personalleiter der HAY | GROUP, sagt: „Die HAY|GROUP stellt pro Jahr mehr als 100 Millionen Teile für die Automobilindustrie her. Verarbeitet werden dabei bis zu 250.000 t Stahl. Modernste Technik, kompetente Mitarbeiter und ein gutes Arbeitsklima sind unser Erfolgsrezept. Präzision und Leidenschaft bilden bei uns eine Einheit.“ Ergänzend fügt Kornely hinzu: „Dies gilt auch für den Standort Grolsheim. Leistungsgerechte Vergütung ist für unser expandierendes Unter-nehmen ebenso selbstverständlich, wie es attraktive Weiterbildungsprogramme und eine fundierte Ausbildung für den Nachwuchs sind. Jährlich können bei uns 25 Azubis in 13 verschiedenen Berufen ihren Berufsweg beginnen. Nach erfolgreichem Abschluss werden sie auch alle übernommen.“
Stolz ist auch Werkleiter Michael Vogt über den prosperie-renden Standort Grolsheim: „Hier bei uns am Standort Grols-heim werden Warmumformwerkzeuge und Betriebsmittel für alle Standorte der HAY | GROUP hergestellt. Wir verfügen hier über eine äußerst moderne Arbeitsstätte, die uns auch für die Zukunft alle Möglichkeiten der Erweiterung bietet. Die zentrale Lage und die gute Anbindung ans Autobahnnetz sind weitere Pluspunkte für unseren Standort und unsere Expansion. Daher freuen wir uns auch sehr auf weitere gut ausgebildete Mitarbeiter, die hier eine dauerhafte Anstellung finden können.“
Oben (v.l.n.r.):
Die Auszubildenden Erol Sirga, Michel Burmann, Marc Gebhardt
vor einer Metallbandsäge. Foto: Siegbert Pinger
20 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014aus den betrieben
Am 7. Februar 2014 wurden die Olympischen Winterspiele in Sotschi eröffnet. Auf 150.000 m² präsentierten sich die neu errichteten Sportstätten auf dem Areal
des Olympiaparks den Olympioniken und Journalisten aus aller Welt.
An insgesamt zwei der sechs Arenen (Bolshoi Ice Dome und Adler Skating Arena) sowie der schwanenhalsähnlichen Konstruktion des olympischen Feuers auf der Medals Plaza war Kalzip beteiligt und lieferte Aluminium-Profiltafeln für das sportliche Groß-ereignis am Schwarzen Meer. Die Sportkomplexe liegen im Olympischen Park in der Imeretinskaya-Tiefebene. Auf der Ebene eröffnet sich ein wunderbares Panorama, auf der einen Seite die Kaukasischen Berge und auf der anderen das Schwarze Meer. „Der Olympiapark ist Schauplatz eines mit unterschiedlichen Fassaden, Farben und Texturen geprägten architektonischen Ensembles und schuf ein ausdruckstarkes und einpräg-sames Bild der Olympischen Winterspiele 2014“, so Oleg Kharchenko, Chefarchitekt bei SC Olympstroy.
Kalzip, das weltweit führende Stehfalzsystem für Dachdeckungen und Fassadenbe-kleidungen aus Aluminium, wurde 1968 auf dem Markt eingeführt. Seitdem wurden weltweit über 100 Millionen Quadratmeter Kalzip Profiltafeln verlegt.
Kalzip ist innerhalb der Tata Steel Europe eine eigenständige Business Unit und Teil des Sektors Building Envelope. Die hergestellten Bausysteme werden unter dem welt-weit registrierten Warenzeichen Kalzip vermarktet. Mit seinen produzierenden Stand-orten in Deutschland, Großbritannien, China, Singapur und den Vereinigten Staaten (USA) sowie in über 25 Verkaufs-/Beratungsbüros und Repräsentanzen ist Kalzip in allen Erdteilen vertreten. Tata Steel Europe ist der zweitgrößte Stahlhersteller in Europa und ein Unternehmen der weltweit operierenden Tata Group.
ÜBER KALZIP:
Kalzip GmbH Ein Unternehmen der Tata Steel Europe Ltd.
August-Horch-Straße 20-22 D - 56070 Koblenz
Tel.: + 49 (0) 261 9834 - 0 Fax: + 49 (0) 261 9834 - 100
[email protected] www.kalzip.com
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21Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
BOLSHOY ICE DOMEDer dritte Sportkomplex ist der, einem gefrorenen Wassertropfen nachempfundene Bolshoy Ice Dome, dessen Außenhaut – von LED durchdrungene Kompositplatten – die Farben wechselt wie ein Chamä-leon. Geplant von MC Mostovik, wurde die aufwendige Gebäudehülle dieses Kuppelbaus mit insgesamt 22.000 m² konischen Profiltafeln Kalzip aus Aluminium realisiert. Die 12.000 Zuschauer umfassende Multi-funktionsarena ist das wohl spektakulärste Projekt dieser Winterolympiade.
ADLER-ARENA SKATING CENTERDas von Kuban Universal geplante Projekt Adler-Arena Skating Center, ein 8.000 Sitze umfassendes Eis-schnelllauf-Oval, wurde 2012 eröffnet. Eine kristallisch-transparente Fläche charakterisiert das in Grau und Weiß gehaltene Gebäude. An der umlaufenden Außenwand der Eisbahn kamen perforierte 65er konische Kalzip Profile zur Ausführung, an der Unterseite ein ebenfalls gelochtes Kalzip FC Fassadenprofil im Farbton RAL 7035. So haben die Zuschauer von innen einen ungehinderten Blick auf den Olym pischen Park. Insge-samt wurden 11.000 m² Kalzip Aluminium-Profiltafeln verbaut.
OLYMPISCHES FEUERDas zweite Projekt, die schwanenhalsähnliche Konstruktion auf der kreisförmigen Medals Plaza, ragt 46 m in die Höhe. Vom höchsten Punkt dieses Monuments war das olympische Feuer zu sehen. Auf diesem zentralen Platz, dessen kreisförmige Ar-chitektur sich zu den sechs Austragungsorten öffnet, wurden die Preisverleihungszeremonien für die Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2014 durchgeführt. Die Bekleidung dieser sehr aufwendigen Konstruktion, bei der Kalzip als formge-bende Ebene fungiert, wurde mit 4.800 m² konisch gebogenen und mit 800 m² Freiformprofiltafeln vor Ort umgesetzt. Die Au-ßenhaut bilden Kompositplatten in RAL 9010, die auf speziellen Bördelklemmen durchdringungsfrei auf den Falzen der Kalzip Profiltafeln befestigt wurden.
SLIDING CENTER SANKIEin weiteres Projekt war die Olympische Bobbahn in den kaukasischen Bergen ober-halb von Sotschi, dem Sliding Center Sanki, Nähe Krasnaja Poljana. Dort befindet sich die 1.500 m lange, von IBG entwickelte Bobbahn mit insgesamt 18 Kurven. Das Dach des Startpunkts und weitere Teile der Bahn sind mit 4.800 m² 65er konischen Kalzip Bahnen bekleidet. Alle Bauteile wurden vor Ort auf mobilen Produktionsanlagen her-gestellt. „Die pünktliche Realisierung dieser komplexen und anspruchsvollen Bau-projekte unter erschwerten Umgebungsbedingungen lässt sich nur mit einem hoch engagierten und top qualifizierten Team durchführen“, so Jörg Schwall, Geschäfts-führer der Kalzip GmbH.
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Von Ass. jur. Ulrich Pieper, vem.die arbeitgeber
Die Missverständnisse fangen vielfach schon damit an, dass häufig verkürzt nur von kranken Beschäftigten die Rede ist. Wie so oft kann aber auch hier ein Blick ins Gesetz zur Rechtsfin-
dung beitragen. Anspruchsvoraussetzung für die Entgeltfortzahlung ist nach § 3 Abs. 1 Satz 1 Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) die Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit.
In diesem Sinne arbeitsunfähig ist, wer infolge eines Krankheitsgeschehens außerstande ist, die ihm nach dem Inhalt seines Arbeitsvertrags obliegende Arbeit zu verrichten oder dies nur unter der Gefahr könnte, seinen Zustand in absehbarer naher Zukunft zu verschlimmern. Wüsste man als Arbeitgeber jetzt noch, wegen welcher Krankheit dem Beschäftigten die Arbeitsunfähigkeit attes-tiert worden ist, könnte man in nahezu jedem Einzelfall – ein gesundes medizinisches Halbwissen vorausgesetzt – beurteilen, was der Mitarbeiter während seiner Arbeitsunfähigkeit tun darf und was nicht. Genau das aber – den Grund der Arbeitsunfähigkeit, die Art der Erkrankung, die Diagnose – erfährt der Arbeitgeber nicht. Und so wird spekuliert, gemutmaßt und manchmal auch vorschnell geurteilt.
ARBEITSUNFÄHIGKEIT = BETTLÄGERIGKEIT?
Ein Beispiel dafür ist ein Fall, den der Verfasser dieses Artikels vor langer Zeit selbst erlebt hat: Ein seit Wochen erkrankter Mitarbeiter eines Mitgliedsunternehmens hatte am Wochenende an einem Angelwettbewerb teilgenommen und gewonnen, weil er den größten Fisch aus der Mosel gezogen hatte. Im Lokalteil der darauffolgenden Montagsausgabe der Rhein-Zeitung war sein strahlendes Konterfei neben seiner Siegertrophäe abgelichtet, was den umgehenden Rausschmiss wegen Ent-geltfortzahlungsbetrugs zu Folge hatte. In der Güteverhandlung des sich anschließenden Kündi-gungsschutzprozesses folgte für den Arbeitgeber die Ernüchterung: Es stellte sich heraus, dass der Mitarbeiter wegen einer seelischen Erkrankung (Depressionen) arbeitsunfähig geschrieben worden war und ihm der behandelnde Arzt sogar empfohlen hatte, er solle seinem Hobby, dem Angeln, nachgehen!
– Rechte und Pflichten von Beschäftigten im Falle von Arbeitsunfähigkeit –
Nicht nur dieser Fall zeigt, dass mit Arbeitsunfähigkeit häufig Bettlägerigkeit assoziiert wird bis hin zu der Vorstellung, der Be-treffende sei für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit von jedem so-zialen Leben – mit Ausnahme seiner Beteiligung an Gesprächen unter Kranken im Wartezimmer des Arztes – ausgeschlossen.
Wer diesem weit verbreiteten Klischee nicht entspricht, wird nicht selten vorschnell als Simulant und Betrüger abgestempelt. Dem Arbeitgeber, Vorgesetzten und Arbeitskollegen sei zu einer emotionslosen Beurteilung des jeweiligen Sachverhalts geraten. Wer einen gebrochenen kleinen Finger in Gips hat, ist als Kon-zertpianist arbeitsunfähig, als „Schreibtischtäter“ aber keines-wegs, und wer sich wegen einer seelischen Erkrankung nicht auf seine Arbeit konzentrieren kann, darf eben auch angeln.
KLISCHEE DES SIMULANTEN UND BETRÜGERS
Während der Arbeitsunfähigkeit hat der Beschäftigte lediglich alles zu unterlassen, was seine Genesung verzögert oder gar ver-hindert. Alles andere ist ihm jedenfalls nicht verboten, auch nicht das Verreisen, sofern der behandelnde Arzt dagegen keine Ein-wände hat. Ob es allerdings von Fingerspitzengefühl zeugt, wenn man seine Krankheit in südlichen Gefilden auskuriert und nach der Arbeitsunfähigkeit braungebrannt an seinen Arbeitsplatz zu-rückkehrt, ist eine ganz andere Frage.
Obwohl der Arbeitgeber – anders als die Krankenkasse – in Fällen von Arbeitsunfähigkeit keine Mitteilung über die Art der Erkrankung erhält, sind Vorgesetzte und Arbeitskollegen diesbe-züglich häufig gut informiert. Dennoch sollte man sich auf dieses Halbwissen nicht verlassen und von Spontanreaktionen absehen, wenn einem Wahrnehmungen über die Freizeitaktivitäten ar-beitsunfähig geschriebener Beschäftigter zugetragen werden, die die Vermutung nahelegen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann, weil z. B. der angeblich Wirbelsäulen-Ge-schädigte beim Bau einer Garage Nachbarschaftshilfe leistet und Zementsäcke schleppt.
Die Krankenkassen, mit denen man in solchen Verdachtsfällen ins Benehmen setzen sollte, sind gesetzlich verpflichtet, bei Zwei-feln an der Arbeitsunfähigkeit ihre Versicherten auf Verlangen des Arbeitgebers vom Medizinischen Dienst der Krankenver-sicherung untersuchen zu lassen (§ 275 Abs. 1a S. 3 SGB V).
Mehr zum Thema direkt bei:
Herr Ass. jur. Ulrich Pieper
Telefon: +49 261 40406-51 E-Mail: [email protected]
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Weitere Informationen zu unseren kostenlosen Veran-staltungen erhalten Sie beim vem.die arbeitgeber, Tel. 0261 40406-0 oder direkt bei den genannten Ansprechpartnern.
23Führungskräftemagazin des vem.die arbeitgeber
01.04., 06.05. und 04.06.2014
Seminar „Mitarbeiter führen als Meister, Team- oder Schichtleiter“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
03.04.2014
Seminar „Konflikte erkennen und klären“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
04.04.2014
Seminar „Zeit- und Selbstmanagement“ Dr. Katrin Keller
07. bis 08.04.2014
Aufbauseminar „Praxis der Entgeltabrechnung“ im Bildungshaus Bad Nauheim
09. und 10.04.2014
Seminar „Präsentieren Sie wirkungsvoll!“ Anne Weller
22.04. bis 26.11.2014
Seminar „Effektiv führen“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
02.06.2014
Seminar „Wer fragt, führt besser – Professio-nelle Fragetechnik für Manager“ Andreas Patrzek
17. und 18.06.2014
Seminar „Gute Zusammenarbeit als Team: Kein Selbstläufer!“ Birgit Giesert
19. und 20.06.2014
Seminar „Zusammenarbeit und Konfliktmanagement in Projekten“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
24. und 25.06.2014
Seminar „Konfliktmanagement für Führungskräfte“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
26. und 27.06.2014
Seminar „Kennzahlen“ Susanne Krüger
06. und 07.05.2014
Seminar „Souveräner Verkaufsabschluss – Empfehlungen erhalten“ Jochen Lindig
12. bis 27.05.2014
Seminar „Betriebswirtschaft für technische Fach- und Führungskräfte“ Dipl.-Ing./REFA-Ing. Harald Brüning
12. und 13.05.2014
Seminar „Presenting in English“ im Bildungshaus Bad Nauheim
14. und 15.05.2014
Seminar „Interne Audits“ Susanne Krüger
22.05.2014
Seminar „Topfit trotz Stress“ Dr. med. Christiane Mörsel-Zimmermann
09.04.2014
MINT meets Business Dipl.-Ing./REFA-Ing. Rainer Schleidt
14.04. – 17.04.2014
Planspiel „Soziale Marktwirtschaft“ für Azubis Dipl. oec. Siegbert Pinger
08.05.2014
Mitgliederversammlung Kloster Machern Bernkastel-Kues
05.06.2014
Kennzahlenorientierte Entgeltgestaltung Dipl.-Ing./REFA-Ing. Harald Brüning
KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGEN
KOSTENPFLICHTIGE VERANSTALTUNGENKOSTENLOSE VERANSTALTUNGEN
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APR JUN
MAI
APR
MAI
JUN
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Weitere Informationen zu unseren kosten pflichtigen Veranstaltungen erhalten Sie bei vem.die akademie GmbH, Tel. 0261 9522560-52 oder direkt bei den genannten Ansprechpartnern.
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24 vem.das magazin /// ausgabe: märz 2014buchtipps
vem.die arbeitgeber, Industrie- und
Dienstleistungsverband Rheinland-Rheinhessen e.V.
Postanschrift: Postfach 30 08 03 · 56029 KoblenzHausanschrift: Ferdinand-Sauer-bruch-Straße 9 · 56073 Koblenz
Telefon: 0261 40406-33 Telefax: 0261 40406-26 E-Mail: [email protected]
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Stefan Häseli
TRAUMROLLE CHEF
Was Führungspersönlich-keiten im Schauspielunter-richt lernen können, ohne etwas vorspielen zu müssen.
67 Seiten ................... 28,00 € ISBN 978-3-9523443-6-1 Verlag innoFutura, CH-Bözen
Ingrid Schmidt
JAHRBUCH DES ARBEITSRECHTS
Nachschlagewerk für Wissen-schaft und Praxis, Dokumen-tation für das Jahr 2012.
398 Seiten ............... 144,00 €
ISBN 978-3-503-15416-6 Erich Schmidt Verlag, Berlin
Albert Thiele
ARGUMENTIEREN UNTER STRESS
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Thomas Lakies
RECHTE UND PFLICHTEN IN DER BERUFSAUSBILDUNG
Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung in Theorie und Praxis.
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