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uz_12_2011

Date post: 15-Mar-2016
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Die Wirtschaftszeitung für CEOs und Manager
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10 GELD 44 MANAGEMENT 50 10 FRAGEN AN 75 64 Factoring garantiert Liquidität. www.swifac.ch www.GRANO.ch Der Luxus der Unabhängigkeit! 100 SMS / Fax zum Testen! Auf www.eCall.ch registrieren und Profit-Code A48 eingeben. SMS & FAX einfach per Web www.eCall.ch Cross Media Imaging für KMUs canon.ch/crossmedia AZB 8052 ZÜRICH SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00 Nr. 12, Dezember 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.– www.unternehmerzeitung.ch Fotos: Ernst & Young / IWB ZÜRCHER UNTERNEHMER WIRTSCHAFT UND POLITIK 14 www.kaeser.com KAESER Kompressoren AG CH-8105 Regensdorf Wirtschaftlichste Drucklufterzeugung Analyse und Optimierung 12 SEITEN CLEANTECH ERFOLGSSTORYS INTERVIEW MIT DEM UNTERNEHMER DES JAHRES KURT SCHÄR, CEO DER BIKETEC AG SEITE 18 CLEANTECH SPECIAL
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10

GELD44

MANAGEMENT

50

10 FRAGEN AN

75

64

Factoring garantiert Liquidität.

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Der Luxus derUnabhängigkeit!

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AZB 8052 ZÜRICHSWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, 044 306 47 00

Nr. 12, Dezember 2011 17. Jahrgang, SFr. 6.–

www.unternehmerzeitung.ch

Fotos: Ernst &Young / IWB

ZÜRCHERUNTERNEHMER

WIRTSCHAFT UNDPOLITIK

14

www.kaeser.com

KAESER Kompressoren AGCH-8105 Regensdorf

Wirtschaftlichste

DrucklufterzeugungAnalyse und Optimierung

12 SEITENCLEANTECH ERFOLGSSTORYS

INTERVIEW MIT DEMUNTERNEHMER DES JAHRESKURT SCHÄR, CEO DERBIKETEC AG SEITE 18 C

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l Nr. 12 l 2011 l 3PODIUM l UZ

Und es gibt sie doch, die EnergiewendeIn den letzten beiden Jahren hat jeweils die UNO-Klimakonferenz zum Jahresabschluss die Euphorie wieder etwas gedämpft – dieses Jahr wird es mitDurban wohl nicht viel anders sein. Die aktuellen Schuldenkrisen verdrängenzudem das Klima- und Energiethema von der Traktandenliste. Global gesehenist keine Trendumkehr in Sicht – im Gegenteil. Der weltweite CO2-Ausstosshat 2010 seinen Höchstwert erreicht, die Subventionen für fossile Brennstoffe

sind auf 400 Milliarden Dollar angewachsen. Wozum Teufel ist denn hier die Energiewende?

Meine Tätigkeit bei swisscleantech beweist mirtäglich, dass diese eindimensionale Sichtweiseeiniger Skeptiker der Energiewende nicht zutrifft.Zum einen zeigen die Resultate des World EnergyOutlooks 2011, dass dringender Handlungsbedarfbesteht und dass die internationale Nachfrage nachklimaschonenden und ressourceneffizienten Produkten und Dienstleistungen rasant ansteigenwird. Die Energiewende machen wir nicht, weil esuns Spass macht, sondern weil wir müssen undweil wir – wenn wir es geschickt und schnell genuganpacken – als Innovations- und Qualitätsstandortdavon profitieren werden. Dafür hat die Schweiz2011 vieles in die Wege geleitet: National- undStänderat sind dem Bundesrat gefolgt und habenden schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergiebeschlossen – hauptsächlich aus wirtschaftlichenGründen. Der Bundesrat hat den Masterplan Cleantech veröffentlicht und das neue Forschungs-und Innovationsgesetz ans Parlament überwiesen,welches die Schaffung von nationalen Innovations-parks ermöglicht. Bei den Wahlen 2011 gehörtendie «Cleantech-Kandidaten» zu den Gewinnern.

Weitere Tatbeweise liefern unsere 260 Mitglieder und ihr beeindruckenderIdeenschatz. Sie bauen etwa innovative Windtürme, dezentrale Speicher,Solarzellen auf Lawinen verbauungen, betreiben CO2-neutrale Abfallentsor-gung und verringern dank Nanotechnologie den Energieverbrauch von LCD-Bildschirmen.

Die Energiewende ist nicht mehr zu bremsen. Jetzt zu handeln, ist klüger alsbis morgen zu warten.

Nick BeglingerPräsident swisscleantechwww.swisscleantech.ch

5 NEWS6 Impressum

WIRTSCHAFT UND POLITIK9 Persönlich

10 Klaus Wellershoff, Prof. für angewandte Volkswirtschaft, über eine mögliche Rezession

12 Rudolf Strahm – Von Steuern und Steuer optimierern

14 Abgeltungssteuer-Abkommen im Fokus der EU

15 Zwei Jahre swisscleantech Verband

16 Das «Cleantech Jahr» 2011

18 Interview mit dem Unternehmer des Jahres Kurt Schär, CEO der Biketec AG

34 Antriebskonzepte – die Zukunft kommt langsam

CLEANTECH-ERFOLGSSTORYS22 Natur & Landwirtschaft

24 Mensch & Gesellschaft

26 Energie

28 Bauen & Stadtplanung

30 Mobilität

32 Materialien

GELD40 Anlagestrategie 2012

44 OTC: Gewinner an der Nebenbörse

MANAGEMENT50 Schutz für den blauen Planeten:

die OTI Greentech AG

53 In den Spendentopf geschaut

55 Marke des Monats: Mövenpick

RECHT58 KMU müssen AGBs anpassen

ZÜRCHERUNTERNEHMER61 Beat Odinga – Visionär und Städtebauer

64 Dr. Karin Lenzlinger Diedenhofen über Nachhaltigkeit

10 FRAGEN AN75 Kurt Mettler, CEO SIZ Care AG

DAS LETZTE78 Von Ruedi Stricker

SPECIAL

Foto: zVg

Titelbild: Solarkraftwerk Puerto Errado in Spanien, an dem die Industriellen Werke Basel beteiligt sind.

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KMU-TAG 2011

Tipps von QuerdenkernNicht-Querdenkenden un-terscheiden: Sie stellendauernd Fragen, sie erken-nen rasch neue Ideen, lie-ben das Experimentieren,sind abenteuerlich, arbei-ten mit Analogien, umneue Ideen zu finden, neh-men bewusst andere Per-spektiven ein und studie-ren gründlich die Fach -literatur. Zudem sind sieüberzeugt, dass sie mit ih-rer Arbeitsweise innerhalbder Branche einzigartigsind. Einzigartig und er-hellend zeigten sich auchdie Referate, deren Spann-weite vom Neurologen biszum Schriftsteller, von derWissenschafterin bis zum

Weit über 1000 KMU-Füh-rungskräfte, Unternehme-rinnen und Unternehmenwidmeten sich einen gan-zen Tag dem Thema «KMUund Kreativität – vom Wertdes Querdenkens»: DerSchweizer KMU-Tag warin seiner neunten Auflageerneut ausverkauft undaus der ganzen Deutsch-schweiz gut besucht. Vonbekannten und originellenReferentinnen und Refe-renten gab es Tipps fürsQuerdenken im unterneh-merischen Alltag.

Die Studie zeigt auch (s. www.kmu-tag.ch), dasssich Querdenkende in vie-len Bereichen deutlich von

Der Swiss Economic Awardwird seit 1999 jährlich anherausragende Jungunter-nehmen der Schweiz ver-liehen. Mit der Auszeich-nung werden das unter-nehmerische Gedankengutund der Wirtschaftsnach-wuchs der Schweiz geför-dert. Die Preisverleihungerfolgt jeweils am zweitenTag des Swiss EconomicForum auf der Hauptbühnevor rund 1300 Entschei-

SWISS ECONOMIC AWARD 2012

Wirtschaftsnachwuchs

Unternehmer, vom Vegeta-rier bis zum Automobil-Vi-sionär reichte.

Auch in seiner neuntenAuflage hatte der Schwei-zer KMU-Tag die Heraus-forderungen für die Klein-und Mittelunternehmen(KMU) im Fokus undkonnte – so die erstenReaktionen – die Erwar-tungen der über 1000 Teil-nehmenden erfüllen.Schon im nächsten Jahrfeiert der KMU-Tag seinzehnjähriges Jubiläumund findet am 26. Oktober2012 statt.

Ausführliche Informationen auf

www.kmu-tag.ch. zeile des Einzahlungs-scheins, bestätigen dieZahlungsdetails – fertig.Dieses einfache Bezahlenmit dem Handy ist in derSchweiz einzigartig undbeweist die Innovations-kraft von PostFinance inihrem Kerngeschäft, demZahlungsverkehr.

Neu haben die Kundin-nen und Kunden die Mög-lichkeit, die meisten E-Finance-Funktionen, diesie aus dem Internet ken-nen, auf dem Handy zunutzen. Sie können bei-spielsweise alle ihre Kon-ten einsehen, Zahlungenabwickeln, E-Rechnungenfreigeben oder Kontoüber-trage vornehmen.

POSTFINANCE MOBILE

Scan + PayPostFinance hat bei ihrenmobilen Finanzdienstlei -stungen einen wichtigenMeilenstein erreicht. Alserstes Finanzinstitut in derSchweiz ermöglicht Post-Finance das Einscannenund Bezahlen von Rech-nungen mit dem Handy.Die Funktion Scan + Payist in die neue Applikation(App) von PostFinanceintegriert, die seit dem 31.Oktober 2011 für iPhonesund Androidgeräte verfüg-bar ist. Zudem können dieKundinnen und Kundenmit dem Handy neu diemeisten Funktionen vonE-Finance nutzen.

Die wichtigste Innova-tion der neuen Applika-tion: Kunden von PostFi-nance können neu ihreRechnungen mit demHandy einscannen undbezahlen. Nach dem Loginöffnen sie die FunktionenScan + Pay, scannen mitihrem Handy die Codier-

IN KÜRZE

6th Women’s BusinessAwardDie 6th Women’s BusinessConference war ganz demLeitthema «Zukunftswäh-rungen» gewidmet. DenWomen’s Business Award2011 erhielt Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch,Staatssekretärin und Direktorin des Staatssekre-tariats für Wirtschaft SECO.Der Women’s BusinessCompanion Award 2011wurde Susanne Haemmerli-Strebi, Head of Billing &Collection, Swisscom(Schweiz) AG, verliehen.Bereits zum zweiten Malwurde der Women’s Busi-ness Motivationspreisexemplarisch an Dr. BettinaErnst, Mitgründerin derPRECLIN Biosystems AGvergeben, die im Kontextdes jährlichen Leitthemasoder im Bereich von Gender- und Gleichstel-lungsfragen einen bemerkenswerten Beitraggeleistet hat.

Bestechungszahlerindex(BPI)Der BPI listet 28 führendeExportnationen nach derBereitschaft ihrer Unter -nehmen auf, Bestechungszahlungen im Ausland zuleisten. Hierzu wurden über3000 Führungskräfte vonUnternehmen aus Indus-trie- und Schwellenländernbefragt. Firmen aus Russland und China, die2010 im Ausland 120 Milli-arden US-Dollar investier-ten, liegen am unterenEnde der Rangliste. Die Niederlanden und dieSchweiz finden sich an derSpitze des BPI mit einemErgebnis von 8.8 auf einerZehnerskala – ihre Unter-nehmen neigen amwenigsten dazu, im Aus-land zu bestechen.

KOF Der KOF Beschäftigungs -indikator weist das ersteMal seit Anfang 2010einen negativen Wert auf.Der Indikator sank von 3.0 im Juli auf – 4.5 Zählerim Oktober. Die allgemeineVerunsicherung über dieweitere wirtschaftliche Entwicklung macht sich beider Beschäftigungsent -wicklung bemerkbar.

dungsträgern aus Wirt-schaft und Politik. Teilnah-meberechtigt sind im Jahr2012 alle Jung unternehmenmit Sitz in der Schweiz, dienach dem 1. Januar 2006gegründet wurden oderdurch einen MBO oder MBIübernommen wurden. DieAusschreibung läuft vonAnfang Januar bis EndeFebruar 2012.

www.swissecomonic.ch/award

Der Jungunternehmer-preis «Swiss EconomicAward» wird am SwissEconomic Forum ver -liehen. Foto: www.swisseconomic.ch

l Nr. 12 l 2011 l 5NEWS l UZ

PostFinance ist das ersteSchweizer Finanzinstitutmit einem App für Zahlungsabwicklungen.

Neurologe Manfred Spitzer, tibits-Mitgründer Daniel Frei und Moderator MarcoFritsche im Gespräch am Schweizer KMU-Tag 2011 – zum Thema Querdenken.

Foto: pd/Roger Sieber

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men hinsichtlich derzukünftigen Entwicklungpessimistischer geworden.

In den kommenden dreibis sechs Monaten dürftesich die Konjunkturlage inder Schweiz weiter ver-schlechtern. Die Nachfrag-eindikatoren weisen alle-samt nach unten. DasWachstum der SchweizerWirtschaft dürfte sichdaher im dritten Quartal2011 im Vergleich zumVorquartal abgeschwächthaben. Im vierten Quartal2011 und ersten Quartal2012 ist mit einer weiterenVerlangsamung des Wirt-

schaftswachstums zu rech-nen. Vor diesem Hinter-grund dürfte der Personal-bestand bei denUnternehmen leicht sin-ken.

Für das Winterhalbjahr2011/12 ist von einer wei-teren Verlangsamung derWirtschaftsdynamik aus-zugehen. Hauptgründedürften die nachlassendeWeltkonjunktur und deranhaltend starke Frankensein. Die Industriefirmenbefürchten einen Nachfra-gerückgang, so dass eineleichte Drosselung derProduktion vorgesehen ist.

Die Geschäftslage der Fir-men hat sich in fast allenWirtschaftszweigen derSchweiz gemäss den KOF-Umfragen vom Oktobereingetrübt. Ansprechendpräsentiert sie sich nurnoch in der Bauwirtschaft,den übrigen Dienstleis-tungsunternehmen undden Versicherungen. Diestark exportabhängigenBranchen der Industrieund des Gastgewerbes lei-den unter dem starkenFranken. Als Resultat hatsich ihre Wettbewerbsposi-tion verschlechtert. Insge-samt sind die Unterneh-

KOF KONJUNKTUR

Deutliche Abkühlung

IMPRESSUMUnternehmerZeitung: 5. Jahrgang (17. Jahrgang KMU-Manager), Die UnternehmerZeitung erscheint im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Köschenrütistrasse 109, CH-8052 Zürich; Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmerzeitung.ch, [email protected] Herausgeber: Remo Kuhn, [email protected]: Urs Huebscher, [email protected] Redaktion: Peter Blattner, [email protected]; Birthe Grautmann, [email protected]; Willy-Andreas Heckmann, [email protected] Layout und Produktion: Manuel Jorquera und Bruno Strupler, [email protected] Mitarbeit an dieser Ausgabe: Franziska Barmettler, André Caradonna, Raphael Corneo, Jost Dubacher, Fredy Gilgen, Ulrich Glauber, Yvonne von Hunnius,Caroline Kirchschläger, Steffen Klatt, Georg Kreis, Benjamin Kurmann, Andreas Kyriacou, Hans Lichtsteiner, Anne-Careen Stoltze, Rudolf Strahm, Ruedi Stricker, Reto Tarreghetta, Marianne Truttmann, Stefan Vogler, Jörg Zeuner, Sven Zimmermann Anzeigen: Maureen Malhis, [email protected], Telefon 044 306 4700 Druckunterlagen: www.swissbusinesspress.ch/kundendaten Abonnements: Unter nehmerZeitung, Postfach, 8052 Zürich, [email protected], Einzel -verkaufspreis: Fr. 6.–, Jahres-Abonnement Fr. 54.– Inland. WEMF-beglaubigte Auflage 2011: 52514 Exemplare, Druck: Ringier Print AG, Adligenswil Nachdruck: Nurmit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe © UnternehmerZeitung gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wirdkeine Haftung übernommen Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA erscheinen ausserdem: SWISS NEWS, The international Magazine of Switzerland, ATTIKA, das -Zürcher Magazin, PAULI-CUISINE, das Gastronomie-Fachmagazin, sowie als Supplement zur UnternehmerZeitung: VR-Praxis, CLEANTECH.CH und BUSINESSCLASS

SCHWEIZER ETHIKPREIS

Sozial kompetent agieren

Bauen in Leutschenbach: Die Bauwirtschaft steht inder derzeitigen Konjunktur gut da. Foto: stadt-zuerich.ch

der Ethik, des sozialenEngagements oder dernachhaltigen Entwicklungerbracht haben. Das Zielbesteht darin, nachhaltigesVerhalten als selbstver-ständliche Praxis zu eta -blieren. Die einzelnen Pro-jekte sollen dafür Beispielund Anreiz geben. Insge-samt wurden 11 Organisa-tionen, mit qualitativ hoch-stehenden Projekten, fürden Preis berücksichtigt.

Folgende Organisationenwurden ausgewählt: Die Crêperie SucréSalé bietet regionale Produkte

an, um den heimischenMarkt zu fördern. Ausser-dem setzt sich die Unter-nehmung für die berufli-che Wiedereingliederungvon Personen mit besonde-ren Bedürfnissen ein,indem sie die Arbeitsbe-dingungen an deren kör-perliche und psychischeFähigkeiten anpassen.

Die Nutzung von Inter-net, Mobiltelefonen undanderen sozialen Netzwer-ken ist nicht ohne Risiko.Swisscom ist sich diesesProblems bewusst und hatdeswegen eine Reihe vonMassnahmen ergriffen.Ihre Ziele: verschiedeneAltersgruppen auf die Gefahren der neuen Kom-munikationsmittel hinzu-

Migros erhielt für sein fairtrade Kaffeeangebot denSchweizer Ethikpreis. Foto: www.maxhavelaar.ch

6 l Nr. 12 l 2011UZ l NEWS

Ebenfalls eine geringereNachfrage erwarten dasBaugewerbe, das Gastge-werbe und der Grosshan-del. Mit einer stagnieren-den Nachfrage rechnender Projektierungssektorund der Detailhandel. Inden nächsten Monaten ein

Nachfrageplus erwartennoch der Finanzsektor undvor allem die Branchender persönlichen Dienst-leistungen. Weniger posi-tiv sind die Aussichtenbeim Transportwesen undden wirtschaftlichenDienstleistungen.

weisen und dem Einzel-nen zu helfen, in diesemBereich kompetenter zuagieren.

Vor einigen Jahrenkonnte die Migros ledig-lich 5 Prozent ihres Kaffee-angebots mit einem Label(Max Havelaar) auswei-sen. Im Jahr 2005 ent-schloss die Firma 90 Pro-zent ihres Kaffeeangebotsnach den internationalenStandardkriterien UTZCertified zertifizieren zulassen. Dieses Projekt, dasdeutlich die Absicht nach-haltiger Entwicklung ver-folgt, hat es damit erlaubt,die Nutzung natürlicherRessourcen und den Nach-weis der Produktherkunftzu verbessern.

Am 15. November 2011wurde in Lausanne zumsiebten Mal der SchweizerEthikpreis verliehen. Aus-

gezeichnet wurden Unter-nehmen bzw. Organisatio-nen, welche eine beson-dere Leistung im Bereich

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ERNST & YOUNG: ENTREPRENEUR OF THE YEAR

And The Winners are . . .MCI ist mit seinem Netz-werk von Event-Spezialis-ten international mitErfolg tätig.

Frank Ziemer, Medizi-naltechnikunternehmeraus Port, erhielt denAward in der Kategorie«High-Tech/Life Sci-ences». Die von ihm 1999gegründete Ziemer Groupist auf chirurgische unddiagnostische Instrumentefür die Augenheilkundespezialisiert. Dass die Posi-tion des Unternehmensausserordentlich ist, zeigtder über eine Million Maleingesetzte mobile Femto-Sekundenlaser.

Für seine herausra-gende Leistung im Bereich«Industrie» wurde KurtSchär, Verwaltungsrats-präsident und CEO derBiketec AG, geehrt. Einumfassendes Interviewüber seine Person und seinUnternehmen befindetsich auf den Seiten 18 bis20 dieser Ausgabe.

Den Award des «Emer-ging Entrepreneur» erhieltKai Glatt, wodurch seinunternehmerischer Sinnfür das Ausserordentlicheausgezeichnet wurde. Seit2008 stellt seine The Rok-ker Company Motorrad-kleidung her, die nicht nurfunktionell, sondern auchmodisch ist. Von diesemKonzept und seinerUmsetzung lassen sichmittlerweile Motorradfansin Europa und USA über-zeugen.

Am 28. Oktober 2011

vergab Ernst & Young

zum 14. Mal den «Entre-

preneur Of The Year»®-

Award an herausragende

Schweizer Unternehmer.

Die UnternehmerZeitung

war bei der Verleihung

dabei.

Der Award zählt weltweitzu den angesehenstenWürdigungen für Unter-nehmerinnen und Unter-nehmer. Ausgezeichnetwird persönliches Engan-gement und die Risikobe-reitschaft, einen Beitragzur Stärkung der Schwei-zer Wirtschaft zu leisten.Die achtköpfige unabhän-gige Jury beurteilte jeweilsdie unternehmerischeLeistung, Geschäftsent-wicklung, Innovations-kraft, Mitarbeiterführungund die Zukunftsfähigkeitder Bewerber. In vier Kate-gorien wurde der diesjäh-rige «Entrepreneur Of TheYear»®-Award vergeben:

In der Kategorie«Dienstleitung/Handel»heisst der diesjährige Sie-ger Sébastien Tondeur,CEO und Verwaltungsrats-präsident der MCI GroupHolding SA aus Genf. MCIkonzipiert, plant und reali-siert zielgruppengerechteVeranstaltungen und Kon-gresse für Firmen, Ver-bände und Regierungen.Weltweit sind es jährlichüber 3’100 Events, die vonMCI mitgestaltet werden.

l Nr. 12 l 2011 l 7NEWS l UZ

Wir machen den Weg frei

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Bank sind wir selbst ein KMU und kennen des-

halb Ihre Herausforderungen bestens. Wir

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Frank Ziemer, Sébastien Tondeur, Kai Glatt und Kurt Schär (v.l.). Foto: Ernst&Young

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8 l Nr.12 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

Mitteilungen für dieseRubrik: Text und Foto (300 dpi) an: [email protected]

Köpfeund

Karrieren

Vice President Marketing & SalesDer neue Vice PresidentMarketing & Sales derSwissôtel Hotels & Resortsheisst Jürg Siegenthaler.Seine Karriere begann erbei Swissair, wo er 22Jahre lang, zuletzt von1993 bis 2002 als GeneralManager verantwortlichzeichnete. InternationaleAufgaben brachten ihnzuvor als Head of Sales &Marketing in die Türkei,Frankreich, Deutschland,Russland, Spanien undGabun. Ab 2002 war Sie-genthaler als ExecutiveVice President Marketing& Sales für Thiel LogisticsAG in Luxemburg tätig.Danach im KempinskiGenf. Er absolvierte einenMBA in TransculturalManagement in St.Gallen.

PrincipalAlain Bertallo steigt beiKorn/Ferry Zürich alsPrincipal im BereichLeadership & Talent Con-sulting ein. Er ist auf dieEvaluation, Entwicklungund das Coaching vonFührungskräften spezia-lisiert und wird vonZürich aus europaweitfür den Life Sciences-Bereich verantwortlichsein. Als Autor hat Ber-tallo u.a. zu Themen wieinterkulturelle Kommu-nikation und Konfliktfor-schung/-bewältigungpubliziert. Zuvor war erim Finanzbereich alsDirector LeadershipDevelopment tätig.

DirektorZum neuen Direktor derGVZ wählte der Verwal-tungsrat den Betriebsöko-nomen Conard Gosswei-ler, der bisher alsselbständiger Unterneh-mensberater tätig war. Erkennt die Zürcher Verhält-nisse gut, war er doch fürverschiedene Städte undGemeinden sowie denKanton tätig. In seinerFunktion als Direktor ist erVorsitzender derGeschäftsleitung der GVZ.

VR-PräsidentRudolf Vogt wurde zumPräsidenten des Verwal-tungsrats bei BDOgewählt. Er ist seit 24 Jah-ren für das Wirtschaftsprü-fungs-, Treuhand- undBeratungsunternehmentätig und kennt es vonGrund auf. Nach demRechtsstudium an der Uni-versität Bern und demErwerb des FürsprecherPatents begann er seineTätigkeit in der Niederlas-sung Solothurn als Unter-nehmensberater. Danachbildete er sich zum diplo-mierten Treuhandexper-ten weiter und wechseltezur BDO in Aarau. Dieseführte er bis 2006 um danndie Direktion der RegionNordwestschweiz zu über-nehmen. Seit 2000 ist erPartner der BDO.

GeschäftsbereichsleiterRolf Leimer übernimmtbei BRAINFORCE dieVerantwortung für denneuen GeschäftsbereichExpert Solutions. Die Ex-pert Solutions entwi-ckeln sich zur Alternati-ve zum klassischen Un-ternehmensberater,wenn operative Erfah-rung und Umsetzungs-Know-how gepaart wer-den sollen. Zum Beispielim Bereich der Innovati-onsentwicklung in einemUnternehmen oder beieiner Strategieüberprü-fung. Rolf Leimer bautauf über 30 Jahren Erfah-rung im ManagementConsulting und Executi-ve Search, verfügt überein hervorragendes Netz-werk und die nötige Er-fahrung, neue Massstäbezu setzen. Die BRAIN-FORCE AG wurde 1979in Zürich gegründet undist heute führender An-bieter im Bereich InterimManagement im deutsch-sprachigen Raum.

DirektorinSwiss Casinos Schaffhau-sen steht als einzigesSchweizer Casino unterweiblicher Führung, dieDame heisst Jlona Vlach.Sie gehört der Geschäfts-leitung von Swiss Casi-nos Schaffhausen bereitsseit fünf Jahren an. Indieser Zeit konnte siesich eine Vertrauensstel-lung bei Gästen, Mitar-beitenden und Geschäfts-partnern erarbeiten. ImSwiss Casinos Schaffhau-sen stehen 107 Glücks-spielautomaten mit denklassischen SpielenAmerican Roulette, BlackJack und Poker zur Verfü-gung. Der Mindesteinsatzbeim American Roulettebeträgt 2.50 Franken.

DirektorBruno Wittwer hat dieGebäudeversicherungseit 1994 geführt und sievon einer kantonalenAmtsstelle zu einer selb-ständigen öffentlich-rechtlichen Unterneh-mung entwickelt. In derVolksabstimmung vom 7. Februar sind Obligato-rium und Monopol derGVZ gegenüber der da-mals diskutierten Privati-sierung gutgeheissenworden. Seither ist dieGVZ zu einer beachtetenInstitution des ServicePublic geworden. In Zu-sammenarbeit mit denGemeinden besorgt sieauch die Feuerpolizeiund die Feuerwehr. Bru-no Wittwer ist nun in denRuhestand getreten.

Leiter Infrastruktureconomiesuisse hat einenneuen Leiter für den Be-reich Infrastruktur & Ener-gie/Umwelt in der Personvon Kurt Lanz bestimmt.Er bringt für seine neueFunktion eine grosse Ex-pertise in Infrastrukturthe-men ein. Er ist noch alsLeiter Public Affairs derSBB tätig. Zuvor war er alsLeiter Group RegulatoryAffairs, sowie als LeiterPublic Policy & Internatio-nal bei Swisscom tätig. Da-vor arbeitete er als LeiterPublic Affairs bei Sunrise.Er hat Rechts- und Wirt-schaftswissenschaften ander Universität Bern stu-diert. Lanz verfügt überein profundes Wissen imBereich Infrastruktur.

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Wenn Mitarbeitende sitzen, bis sie nicht mehr sitzen können.

Schwe izer ische E idgenossenschaftConfédérat ion su isseConfederaz ione Sv izzeraConfederaz iun sv izra

Eidgenössische Koordinationskommissionfür Arbeitssicherheit EKAS

Rückenleiden können gravierende Folgen haben. Auch fürs Geschäft. Denn von Ausfalltagen bis zu Terminverzögerungen entstehen Kosten und Stress. Unsere Online-Lernmodule und Broschüren zeigen, wie Sie mit wenig Aufwand Sicherheit und Gesundheit im Büro fördern. Und dank unserem Wettbewerb lohnt sich ein Besuch doppelt: www.praevention-im-buero.ch

l Nr. 12 l 2011 l 9WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Mit Griff nach den Sternensei für einmal nichtgemeint, nach welchenRegeln der Euro idealer-weise eingerichtet seinmüsste, damit er tatsäch-lich funktionierte. DieUnion, die sich selbst inzwölf goldenen Sternenauf blauem Hintergrundwiedererkennt, ist nämlichreal mit einem anderenanspruchsvollen Projektauf den Sternenhimmelausgerichtet.

Das Projekt wird nachdem grossen «Europäer»und Physiker Galileo Gali-lei benannt, der am Endedes 16. Jahrhunderts bahn-brechende Entdeckungenvollbracht hat, u.a. dassnicht die Erde, sondern dieSonne das Zentrum desplanetarischen Systems ist.

Wenn auf Erden menta-les Elend herrscht, schautman gerne himmelwärts.Für den Stern von Bethle-hem ist es noch ein wenigzu früh, aber man könntevielleicht das EU-Navigati-onssystem «Galileo» er -blicken! Denn seit der letz-ten Kolumne sind mit einerrussischen Rakete vomkolonialfranzösischenRaumfahrtzentrum Kourouaus zwei dazugehörendeSatelliten in den Himmelgeschossen worden.

Will man den ewigenEU-Kritikern etwa entge-genhalten, verweist manmeistens auf die gewisswichtige Doppelfunktionder Gemeinschaft: Förderung des Wohlstandsund Sicherung des Friedens. Daneben gibt es

aber eine dritte Funktion,die etwas in den Hinter-grund gerückt ist, weilman ungern in diesen Kategorien argumentiert:Die EU muss im internatio-nalen Wettbewerb mitanderen Weltregionen ihreeigene Position als autonome Grösse ver -teidigen.

Bisher war man inSachen GPS völlig von denUSA abhängig. Das 1973gestartete Projekt war bis1983 rein militärisch undkönnte auch heute nochaus militärischen Interes-sen jederzeit der zivilenNutzung wieder entzogenwerden. An zweiter Stelleim Wettrennen im Weltallsteht Russland gefolgt vonChina, das auch schonneun der dafür benötigten30 Satelliten auf Umlauf-bahnen hat. Die EU wirdfür ihr «Galileo»-Systemgegen 5,3 Mrd. Euro ein-setzten müssen, bis sie,

wenn’s gut geht, um dasJahr 2020 ihr eigenes Navi-gationssystem hat. Voninternem Dissens ist in die-sem Fall nichts bekannt.

Die Schweiz ist – selbst-verständlich - Gründungs-mitglied der 1975 entstan-denen EuropäischenWeltraumorganisation.Selbstverständlich? DieMitgliedschaft ist vonAnhängern der absolutenSouveränität und derDirekten Demokratie bisher nicht in Fragegestellt worden. Hier siehtman leichter ein, dass mansich zusammentun muss,um möglichst souverän zubleiben. Hier beruft mansich nicht auf angeblicheUrfreiheiten, sonderndarauf, dass man als hoch-entwickeltes Land ausindustriellen, techno -logischen und wissen-schaftlichen Interessennicht abseits bleiben kann.

GEORG KREIS

Der Autor istHistoriker ander Universi-tät Basel und Leiter desEuropa -instituts.

[email protected]

VON GEORG KREIS

PERSÖNLICH

Griff nach den Sternen

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10 l Nr.12 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Droht der Welt jetzt eine Rezession?

Klaus Wellershoff: Guten Gewissens kann man derzeit nurprognostizieren, dass wir im nächsten Jahr in den Indus-trienationen sehr tiefe Wachstumsraten erleben werden.Daher ist klar, dass es nur wenig braucht, damit das nied-rige Wachstum in einem Land oder in mehreren in eineRezession umschlägt.

Welche Regionen werden diesmal besonders stark

getroffen werden?

Im Mittelpunkt der Sorge müssen nun diejenigen Regionenstehen, die bisher wenig getan haben, um ihre hausgemach-ten Probleme zu lösen. Da denke ich vor allen Dingen andie Vereinigten Staaten von Amerika. Sie haben noch garnicht angefangen zu sparen. Wenn der amerikanische Staatanfängt zu sparen bei gleichzeitig schwachem Trendwachs-tum, sind sie sehr schnell in der Rezession.

Warum spielt die Verschuldung des Staates eine solch

starke Rolle? Das war vor der Krise von 2008/09 nicht

der Fall gewesen.

Die Schulden sind zu hoch. Die Tatsache, dass wir alle aufdiese Defizitzahlen schauen, hat damit zu tun, dass die Staa-ten insgesamt an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie sichnicht stabil finanzieren können. Länder, in denen die Schul-den im Verhältnis zum Volkseinkommen wachsen, sind eineBedrohung auch für die Unternehmen in diesem Land. Sowerden die Rechtssicherheit und die Konstanz des Steuer-systems nicht mehr im gleichen Mass gegeben sein, wie dasin der Vergangenheit der Fall war.

Die Märkte reagieren also nicht über?

Wir sind überrascht, wie ruhig die Märkte sind. Immerhinstehen die grösste und die zweite Volkswirtschaft der Weltam Rande eines fiskalischen Kollapses.

Mit der zweiten Volkswirtschaft meinen Sie . . .

. . . Japan. Japan ist seit vielen Jahren in der Stagnation. Eszeigt deflationäre Tendenzen. Japan ist auch aktuell in einerRezession, die angefangen hat, bevor die schrecklichenEreignisse um Tsunami und Reaktorunfall eingetreten sind.

Wie gefährdet ist die Eurozone?

Die Sparbemühungen werden beim Wachstum Spuren hin-terlassen. Wir müssen aber feststellen, dass die Europäerdie Defizitquote im kommenden Jahr auf drei Prozentgesenkt haben werden. Das entspricht in etwa dem nomi-nalen Wachstum. Das heisst, die Verschuldung ist stabil.

Damit steht Europa qualitativ und quantitativ viel besser daals die USA und Japan. Aufgrund der Daten, die wir bisherhaben, können wir nicht darauf schliessen, dass es in Europazu einer Rezession kommt.

Europa ist also auf dem Weg, sein Verschuldungs -

problem in den Griff zu bekommen?

Europa hat sein Verschuldungsproblem im Griff.

Wie bitte?

Wenn die Verschuldung in einer Phase tiefen Wachstumsstabil ist, wenn man sich die institutionellen Änderungen– Stichwort Schuldenbremse – anschaut, wenn man sichdie Massnahmen der letzten Jahre im Einzelnen anschaut,dann sind die Zahlen beeindruckend. Im Vergleich zu denanderen grossen Volkswirtschaften und Währungen, zumDollar, zum Yen oder zum Pfund, haben die Europäer diebeste Performance.

Aber wenn dem so ist, sollte sich der Euro, vor allem

wenn sich Griechenland und Italien politisch

stabilisieren sollten, nicht mittelfristig aufwerten?

Staatsverschuldung hat empirisch keine Auswirkung aufdie Stärke einer Währung. Wie sonst liesse sich erklären,dass der Yen sich in den letzten Jahren genauso aufgewer-tet hat wie der Franken? Übrigens ist auch der Euro heutehandelsgewichtet genau bei seinem Einführungswert.

Kommt in China die nächste Schuldenkrise?

Das ist schwer zu sagen. Die Daten aus China sind allesandere als eindeutig. Ich weiss nicht, ob das Schuldenpro-blem der öffentlichen Hand dort das grosse Problem ist, odernicht vielmehr die enorm hohe Investitionstätigkeit. Nochnie hat eine so grosse Volkswirtschaft so hohe Investitions-quoten gehabt. China wird das nicht durchhalten können.Wenn sich dieser Trend ändert – und das kann verbundensein mit der Frage der Provinzfinanzen -, wird sich die Ent-wicklung des Wachstums dramatisch verschlechtern.

Werden sich die hohen Investitionen Chinas

irgendwann auszahlen?

Wir kennen so hohe Investitionsraten bisher nur von klei-nen Schwellenländern, die andere Bedürfnisse in der Infra-struktur haben und dann in der Regel sehr schnell auf denLebensstandard der Industrienationen aufgeschlossenhaben. Ich denke an Singapur und Hongkong. Es fragt sichauch, wie in Zukunft in China die Abschreibungen auf denKapitalstock finanziert werden sollen. Denn was einmalaufgebaut worden ist, muss auch instand gehalten und spä-ter ersetzt werden. Und dann hilft auch eine so hohe Inves-

WELTWIRTSCHAFTSKRISE

Europa hat sein Verschuldungs-problem im GriffDie Schweiz dürfte im nächsten Jahr zu den Sorgenkindern gehören. Bleibt der

Franken stark, ist eine Rezession kaum mehr abzuwenden, sagt Klaus Wellershoff.

Die USA und Japan leiden unter ihren Schulden, China unter den hohen

Investitionen. Europa dagegen dürfte trotz der Sparanstrengungen

eine Rezession erspart bleiben.

ZUR PERSON

Klaus Wellershoff, Jahrgang1964, ist Gründer und Chefder international tätigenUnternehmensberatungWellershoff & Partners inZürich. Bis 2009 war erChefökonom der UBS. Wellershoff hat an der Universität St. Gallen studiert und promoviert.Dort ist er seit 2011 Honorarprofessor für angewandte Volkswirt-schaftslehre.

Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 11WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

Warum?

Das ist das schwächer werdende weltwirtschaftlicheUmfeld, aber vor allem der Wechselkurs. Er ist auf einemNiveau stabilisiert, das viel zu hoch ist, als dass es denExporteuren wirklich helfen würde.

Die Schweiz ist mit der Aufwertung kollektiv reicher

geworden. Hat das keine positive Wirkung?

Wir haben grössere Konsummöglichkeiten. Aber alles das,was wir aus dem Ausland einführen, schlägt sich in dernationalen Buchhaltung zwar positiv beim Konsum, abernegativ bei den Importen nieder. Das gibt ein Nullsummen-spiel. Bei den Wachstumsraten dagegen haben wir einenextrem engen Zusammenhang mit der Aufwertung derWährung. Das deutet daraufhin, dass wir jetzt sehr schnellin Richtung negatives Wachstum gleiten. Vielleicht sind wirda schon drin.

Welchen Wechselkurs braucht es?

Wenn Sie den Euro nehmen, weil 60 Prozent unsererExporte in den Euroraum gehen, dann wären Wechselkurseknapp unter 1,40 wahrscheinlich handelsneutral.

Anfang August stand der Euro bei gut einem Franken,

jetzt immerhin bei 1,22 . . .

Wir haben empirische Evidenz aus der Vergangenheit: Über-bewertungen von zehn bis 15 Prozent waren selten undimmer von einer extremen Wachstumsschwäche oder sogarRezession begleitet. Das liegt an der sehr engen Verflech-tung der Schweizer Wirtschaft mit ihren Nachbarn.

Hat die Schweiz die Mittel, den Franken wieder

abzuwerten?

Natürlich. Die Nationalbank hat 1,20 als Untergrenze ein-gezogen. Sie kann genauso gut 1,25 oder 1,30 nehmen. Wirrechnen damit, dass sie das noch im vierten Quartal tunwird. Die Wirtschaftsdaten werden zunehmend alarmie-rend aussehen. Da die Nationalbank mit ihrem ersten Schrittso überaus erfolgreich gewesen ist und dafür nicht einmalso viel Geld einsetzen musste und das auch noch den poli-tisch positiven Effekt einer Steigerung des Nationalbank-gewinns hat, gibt es für uns keinen Grund, warum die Natio-nalbank dies nicht tun sollte.

Kann damit eine Rezession noch verhindert werden

oder ist der Zug schon abgefahren?

Wenn die Wechselkurse dort blieben, wo sie jetzt sind, müss-ten wir mit vier, fünf, vielleicht sogar sechs Quartalen nega-tiven Wachstum in Folge rechnen.

Also eine härtere Situation als 2008/09?

Deutlich härter.

Wird die gesamte Volkswirtschaft gleich hart getroffen?

Das wird sektoral unterschiedlich ausfallen. Verlierer sindin der Exportwirtschaft und im Tourismus zu suchen. Ver-lierer wird es auch im Detailhandel geben. Damit werdenauch andere Bereiche angesteckt. Auch der inländischeKonsum wird betroffen sein.

Sie haben von einer Wahrscheinlichkeit deutlich über

80 Prozent gesprochen, dass die Rezession eintritt.

Woraus besteht der Rest?

Prognosen können falsch sein. Die Schweizer Wirtschafts-politik wird versuchen, die Lage zu stabilisieren. Die Aus-weitung des Kurzarbeitergelds ist dafür sicher eine geeig-nete Massnahme. Es ist zu hoffen, dass die Kantone in derGestaltung ihrer Fiskalpolitik im nächsten Jahr nicht zu vor-sichtig sein werden. Es wäre noch schwieriger für dieSchweizer Wirtschaft, wenn im nächsten Jahr die Kantoneund der Bund auf die Bremse treten.

titionsquote kaum noch, den produktiven Apparat in dembisherigen Ausmass zu steigern.

Was heisst es für den Rest der Welt, wenn China nicht

mehr so schnell wächst wie bisher?

Für viele Unternehmen ist das problematisch. Die meis-ten, die ich kenne, sind davon ausgegangen, dass die Wachs-tumsentwicklung Chinas sich wie bisher weiterschreibt.Für die Weltwirtschaft ist das noch von keiner so grossenBedeutung. Die gesammelten Importe Chinas entsprechenheute gerade etwas mehr als dem Budgetdefizit der USA.

Warum spielt China in der Wahrnehmung eine so

grosse Rolle?

Das liegt an Ihnen, den Medien.

In der Krise 2008/09 wurde gesagt, dass das Wachstum

in Asien den Abschwung im Westen auffängt . . .

Das war Schwachsinn. Als die Finanzkrise ausbrach, warendie gesammelten Importe Chinas kleiner als das amerika-nische Budgetdefizit. Das kann rechnerisch gar nicht auf-gehen. Asien kann die Weltwirtschaft nicht am Laufen hal-ten. Das war damals nicht richtig und ist es heute auch nicht.

Wo kann im nächsten Jahr sonst Wachstum

herkommen?

Im Augenblick müssen wir uns eher Sorgen machen, dassdie Wachstumsraten rückläufig sind. Es gibt erheblicheRezessionsrisiken. In der Schweiz liegen sie deutlich über80 Prozent.

«Japan ist

auch aktuell

in einer Rezes-

sion, die an -

gefangen hat,

bevor die

schrecklichen

Ereignisse um

Tsunami und

Reaktorunfall

eingetreten

sind»

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12 l Nr.12 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

Energieeffizienz und Energiesparinvestitionen im umbau-ten Raum zu fördern, besteht darin, dass mittels Zweck-bindung des Steuerertrags gleichzeitig die Investitionen desHauseigentümers gefördert werden. Die Zweckbindungzugunsten solcher Investitionen ist bei Mietliegenschaftendrei bis fünf mal energiesparwirksamer als die blosse Ener-gieverteuerung.

FinanztransaktionssteuerDas interessanteste neue Steuerprojekt wird im internatio-nalen Umfeld diskutiert und sollte beachtet werden: Es istdie Finanztransaktionssteuer oder Tobin-Tax. Die vom ehe-maligen Wirtschaftsnobelpreisträger James Tobin entwi-ckelte Steueridee belegt alle grenzüberschreitenden Finanz-transaktionen und Devisengeschäfte mit einer minimalenUmsatzsteuer in der Grössenordnung eines oder einiger weni-ger Promille. Wer als Exporteur oder Importeur handelsin-duzierte Transaktionen (Warenzahlungen) tätigt, ist durchdie tiefe Umsatzbesteuerung kaum betroffen. Wer dagegenzu spekulativen Zwecken und mit Hebelwirkung kurzfris-tige Transaktionen und Devisengeschäfte (welche ja mitkleinsten Arbitragemargen und grossen Transaktions -volumina operieren) tätigt wird durch die Ministeuer abge-schreckt. Devisenspekulanten, Sekundentraders und Day-traders sowie alle Spekulation mit Hebelprodukten werdenso ausgeschaltet, die spekulativen Kursbewegungen werdenbehindert.

Die Tobinsteuer ist hieb und stichfest durchdacht, dochhat sie nur dann eine Wirkung, wenn alle Finanzplätze derWelt mitmachen. Deutschland, Frankreich und die meis-ten EU-Staaten stehen heute hinter diesem Projekt, dochWallstreet und die Londoner City sind gegen die Tobin-Steuer. Und deren Regierungen haben nicht die Kraft, gegendie Bankenoligarchie so etwas zu realisieren.

ErbschaftsteuerEine weitere Volksinitiative einer Sammelkoalition (u.a.von SP, EVP und Verbänden) fordert eine Besteuerung allerErbschaften mit einem einheitlichen Steuersatz von 20%auf jenen geerbten Vermögen, die 2 Millionen Franken über-steigen, wobei die Erträge zweckgebunden in die AHV flies-sen sollen. Erbschaften von Realvermögen, zum BeispielGeschäftsvermögen, sollen dabei nicht zum Zeitpunkt desErbgangs, sondern erst nach der Veräusserung des geschäft-lichen Erbvermögens nachwirkend besteuert werden. Vonallen Steuerarten ist die Erbschaftsbesteuerung auch nachAnsicht der Finanzwissenschaft die gerechteste, weil sieVermögen besteuert, für die zuvor keine Leistung erbrachtworden ist und weil sie die Leistungsbereitschaft amwenigsten einschränkt.

Vereinfachte Steuern erwünschtStändig im politischen Raum steht auch das Postulat einerradikalen Steuervereinfachung, einer Art „Easy Tax“. DerZürcher Freisinn, in dem die Initianten für eine radikaleVereinfachung angesiedelt sind, hat inzwischen kalte Füssebekommen. Die Armee der Berater, Steueroptimierer undSteuerschlupfloch-Mechaniker, welche aus der Kompli-ziertheit des Steuersystems persönlichen Nutzen ziehen,hat das Projekt in aller Stille versenken lassen. Vielleichtwird es von anderer Seite wieder belebt werden. Denn kom-plizierte und differenzierte Steuergesetze bringen nichtmehr Gerechtigkeit, sondern meist mehr Schlupflöcher fürdie Schlaumeier.

Mehrwertsteuer statt Lohnprozente? Energiesteuer stattMehrwertsteuer? Stempelsteuerabbau, Erbschaftssteuer,Kapitaltransaktionssteuer, Easy Tax? – Was da alles an fiskal-politischen Konflikten auf das neu gewählte Parlamentzukommt!

Mehrwertsteuer oder Lohnprozente?Da ist der alte Streit, ob die Sozialwerke in Zukunft mitLohnprozenten oder mit der Mehrwertsteuer finanziert wer-den sollen. Die AHV zum Beispiel braucht im Jahrzehnt 2010bis 2020 wegen der Alterung der Bevölkerung vermutlichMehreinnahmen in der Grössenordnung eines Mehrwert-steuerprozents, weil das Rentenalter 67 aus plebiszitärenGründen tabu bleiben wird.

Lohnprozent-Abgaben sind seit dem „Arbeitsrappen“ derDreissiger Jahre zur Finanzierung der Lohnausfallentschä-digung für Wehrmänner und seit Max Webers Finanzie-rungsidee für die AHV die tragende Säule der Sozialversi-cherungsfinanzierung. Sie werden es wohl auch weiterhinbleiben. Doch Lohnprozente verteuern den Faktor Arbeit,was angesichts der globalen Konkurrenz durch die asiati-schen Staaten, die keine lohnprozentfinanzierte Alterssiche-rung kennen, zu einem wachsenden Wettbewerbsnachteilführt. Lohnprozente sind auch verteilungspolitisch proble-matisch, weil sie nur die Erwerbsbevölkerung belasten, aberdie Rentner und Kapitaleinkommensbezüger befreit.

Die Mehrwertsteuer hat als Alternative bei der traditio-nellen Linken und in der Romandie einen schlechten Ruf.In der Westschweiz heisst TVA abschätzig auch: „Tout vaaugmenter“ – alles wird aufschlagen - und die Politikerkompensieren ihre Inkompetenz mit Polemik gegen dieMehrwertsteuer. Das kommt immer gut an.

Zwar ist die Mehrwertsteuer als Konsumsteuer gewissweniger sozial ausgestaltet als progressive direkte Steuern,aber sie ist auch nicht asozial: Mieten, Krankenversiche-rungsprämien, Bildungsleistungen und generell Versiche-rungen sind befreit. Nahrungsmittel, Medikamente, Bücher,Kulturgüter sind mit einem Steuersatz von einem Dritteldes Normalsatzes, heute mit 2,5%, Prozent belegt. Bei Haus-halten mit tiefen Einkommen betragen die Mieten und dieKrankenversicherungsprämien schon fast die Hälfte derAusgaben – und die sind von der Mehrwertsteuer befreit.Auch die (häufig wohlhabenden) Rentner und Kapitalein-kommensbezüger zahlen im Ausmass ihres Konsumsgerechterweise an die Mehrwertsteuer.

Energiesteuer oder Mehrwertsteuer ?Eine Volksinitiative der Grün-Liberalen Partei GLP forderteine vollständige Aufhebung der Mehrwertsteuer (miteinem Ertrag von rund 21 Milliarden Franken) und an ihrerStelle eine ertragsäquivalente Energiesteuer auf allen nicht-erneuerbaren Energien, was mehr als eine Preisverdoppe-lung aller fossilen Energien und des Atomstroms erfordernwürde. Eine solche Totalumkrempelung der indirektenSteuern ist eine abwegige Idee: Sie ist nicht EU-kompati-bel, sie verzerrt den Wettbewerb der Branchen und bei Mie-terhaushalten würde sie keine Sparwirkung und dafürextreme Ungerechtigkeiten bewirken. Denn wenn dasHeizöl verteuert wird, werden diese Mehrkosten über dieNebenkostenabrechung auf die Mieterschaft überwälzt,doch die energetische Sanierung des Gebäudes müsste derHauseigentümer vornehmen und finanzieren. Durch blosseEnergiebesteuerung hat er keinen Anreiz zu Investitionen.

Eine wirksamere Art, um mit fiskalischen Mitteln die

DER AUTOR

RudolfStrahm istChemiker undÖkonom. Er war von1991-2004Nationalrat

und von 2004-2008 Eid -genössischer Preisüberwacher.

VON RUDOLF STRAHM

KOLUMNE

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14 l Nr. 12 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

TEXT MARIANNE TRUTTMANN

Die EU-Kommission sieht die Abgeltungs-steuerabkommen zwischen der Schweizund Deutschland sowie Grossbritannienmit einem kritischen Auge. Sie könntenden Trend zum automatischen Informa-tionsaustausch, welche die EU Zinsbe-steuerungsrichtlinie vorsieht, stoppen.EU-Steuerkommissar Algirdas Semetakann allerdings gegen die Abkommen nurbeschränkt vorgehen. Zwar verfügt er mitden Vertragsverletzungsverfahren, die ergegen Deutschland und/oder Grossbri-tannien einleiten könnte, über eine starkeWaffe. Zielen kann er damit aber nur aufeinen Teilbereich in den Abkommen. Ineinem mehrstufigen Verfahren, das letzt-lich durch ein Urteil des EuropäischenGerichtshofes entschieden werdenmüsste, könnte Semeta Änderungen, bei-spielsweise über den anzuwendendenSteuersatz, durchsetzen.

Kompetenzen bei den SteuernbegrenztDer Steuerkommissar machte seit Beginnder Verhandlungen klar, dass die EU-Län-der das Recht haben, mit der Schweiz bila-terale Steuerabkommen abzuschliessen.Dabei müssten sie sich aber an die vonden EU-Staaten beschlossene Zinsbe-steuerungsrichtlinie halten.

In Steuerfragen hat die EU  engbegrenzte Kompetenzen. So können dieEU-Staaten die Art der Steuern sowie dieSteuersätze selber festlegen und auchselbständig Amnestien beschliessen.Wird eine Steuerfrage auf EU-Ebene gere-gelt, muss sie von allen Mitgliedstaateneinstimmig beschlossen werden, wasrasche Entscheide verunmöglicht. Ander-seits werden einmal erzielte Fortschritte,wie beispielsweise die Richtlinie über dieEU-Zinsbesteuerung, vehement vertei-digt. Es ist Aufgabe der EU-Kommissionals «Hüterin der Verträge» zu überwa-chen, ob diese Richtlinie eingehaltenwird.

Umstrittener SteuersatzIn einer ersten Stellungnahme vor demEuropäischen Parlament hat Semetadazu  Zweifel geäussert, ohne bereits defi-

nitiv Stellung zu  nehmen. Im Visier stehtinsbesondere das Abkommen mitDeutschland. Die Kommission interes-siert am komplexen Vertrag, der eineRegelung für früher hinterzogene Steu-ern, also eine Art Amnestie vorsieht undneben den künftigen Zinserträgen auchDividenden sowie Kapitalgewinneumfasst, nur die Besteuerung der Zinsen.Dies deshalb, weil nur dies in der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie geregelt ist.

Das Abkommen mit Deutschland siehtvor, dass die Schweiz künftig auf Zinser-trägen von deutschen Bankkunden eineAbgeltungssteuer von 26,375 Prozenterhebt. Laut EU-Zinsbesteuerung beträgtder Abzug dagegen 35 Prozent.  Diesweckte das Misstrauen der Kommission.

Im Unterschied zur Zinsbesteuerungberücksichtigen die Abgeltungssteuerab-kommen der Schweiz die jeweils imbetreffenden Land gültigen Steuersätze.So wurde im Abkommen mit Grossbritan-nien für die Zinsen ein Steuersatz von 48Prozent festgelegt. Foto: Keystone.ch

SCHWEIZER ABKOMMEN ZUR ABGELTUNGSSTEUER

Keine Gefahr aus BrüsselDie EU-Kommission hat wenig Handhabe gegen die Abgeltungs -

steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland sowie Gross -

britannien. Eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof würde nur den

kleinen Teilaspekt des Steuersatzes für die Zinsen im deutschen

Abkommen betreffen.

Keine Diskriminierung von LuxemburgDie Schweiz und Deutschland sind derAuffassung, dass der unterschiedlicheSteuersatz der EU-Zinsbesteuerung sichnicht widerspricht und andere Finanz-plätze, beispielsweise Luxemburg, nichtdiskriminiert. Dank einem glücklichenZufall entspricht der Unterschied von 35Prozent und 26.375 Prozent ungefähr demViertel der Einnahmen aus der Zinsbe-steuerung, welcher der Fiskus in Berngemäss Zinsbesteuerungsabkommenbehalten darf und nicht nach Berlin  ablie-fern muss. Bei der Abgeltungssteuer ver-zichtet Bern auf diese Einnahmen.

Um formell der Richtlinie zu entspre-chen, werden dem Bankkunden zuerst 35Prozent Steuer abgezogen und darauferstattet der Bern im Namen des BerlinerFiskus diesen Viertel wieder zurück, sodass der deutsche Bankkunde unter demStrich 26.375 Prozent abliefert.

Den unterschiedlichen Steuersatzwird damit begründet, dass die Abgel-tungssteuer im Unterschied zur Quellen-steuer in der Zinsbesteuerung abgeltendeWirkung hat. Dies bedeutet, dass derBankkunde damit seine Steuerpflicht,wenn auch anonym, erledigt hat. Sollte eraus irgendeinem Grund als Steuerhinter-zieher auffliegen, muss er diese Steuernicht mehr nachzahlen.

EU-Kommission stört sich an AnonymitätGenau diese Anonymität, und damit letzt-lich das Grundprinzip der Abgeltungs-steuer, macht die EU-Kommission eben-falls misstrauisch. Sie kann als Missach-tung gegen den Geist der EU-Zinsbesteue-rung betrachtet werden. Die auch vonDeutschland und Grossbritannien mitbe-schlossene Richtlinie sieht vor, dass alleEU-Länder - also auch Luxemburg undÖsterreich, die bisher die Quellensteueranwenden, welche die Anonymität desBankkunden wahrt - zum automatischenInformationsaustausch wechseln müs-sen. Die beiden Länder wehren sich da-gegen mit dem Argument, in diesem Fallgegenüber der Schweiz benachteiligt zusein.

Aber das ist letztlich eine politischeFrage, in der die Kommission ausser poli-tischen oder moralischen Druck keineHandhabe gegen ihre Mitglieder hat.Noch viel weniger Möglichkeiten hat sie,Drittländer wie die Schweiz zum automa-tischen Informationsaustausch zu zwin-gen. Die Kommission gesteht zudem zu,dass in den beiden Abkommen der Infor-mationsaustausch auf Anfrage über denbisher vereinbarten OECD-Standardhinausgeht.

In Steuerfragen hat die EU eng begrenzte Kompetenzen.

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TEXT YVONNE VON HUNNIUS

Dieser Erfolg kam unerwartet: Am8. März stimmte der Ständeratüber das neue CO2-Gesetz ab. Zuden umstrittenen Punkten gehör-te, um wieviel die Schweiz ihrenCO2-Ausstoss bis 2020 im Inlandverringern sollte. Der Bundesrathatte zehn Prozent vorgeschlagen,zehn weitere Prozent über Kom-pensationsmassnahmen im Aus-land.

Auch Ständerat überzeugtDer grosse Wirtschaftsdachver-band economiesuisse stellte sichhinter den Vorschlag des Bundes-rats. Sein kleiner Bruder swiss -cleantech hatte bereits in derSommersession 2010 im National-rat zu denen gehört, die sich füreine Verringerung im Inland um20 Prozent eingesetzt hatten. DerNationalrat stellte sich mit einerwenn auch knappen Mehrheit aufdie Seite von swisscleantech.«Dieses Ziel ist wirtschaftlich at-traktiv und klimapolitisch kor-rekt», sagte Nick Beglinger, Präsident vonswisscleantech. Vor der Ausmarchung imStänderat schien es dennoch so, als wür-de dieser den Entscheid des Nationalratskippen – obwohl selbst Bertrand Piccard,Präsident des Patronatskomitees vonswisscleantech, in der Woche vor der Ab-stimmung Ständeräte persönlich für eineehrgeizige Klimapolitik zu gewinnen ver-suchte. Doch dann entschied sich derStänderat klar für das 20-Prozent-Ziel.

Atomausstieg mit durchgesetztDamit schienen die grossen klima- undenergiepolitischen Themen vom Tisch zusein. Drei Tage später war alles anders.Mit dem Tsunami in Japan verlor auch inder Schweiz die Kernenergie einen gros-sen Teil ihrer Glaubwürdigkeit. CVP-Bun-desrätin Doris Leuthard setzte im Bun-desrat den Atomausstieg durch. Sie tat esgegen den erklärten Widerstand der eco-nomiesuisse, die eine millionenschwereKampagne gegen den Ausstieg ankündig-te. Aber sie tat es im Wissen, dass ein Teil

der Schweizer Wirtschaft bereits vor demReaktorunfall von Fukushima für eineEnergiewende eingetreten war. Swisscle-antech machte sich auch im Vorfeld derAbstimmung im Nationalrat für den Aus-stieg stark. Erfolge haben viele Väter.Swisscleantech gehörte dazu.

Politiker für EnergiechartaSwisscleantech hat bereits Pflöcke für dienächste Legislatur eingeschlagen. Ge -meinsam mit Piccards Solarimpulse ver-öffentlichte der Verband im Septembereine Energiecharta. Diese verlangte, dasssich die Kandidatinnen und Kandidatenfür die eidgenössischen Wahlen hinterden von Bundesrat und Parlament ver-abschiedeten Atomausstieg stellten, sichfür die Förderung der erneuerbaren Ener-gien und der Energieeffizienz einsetztenund eine Mehrheit von Bundesrätenwählten, die diese Ziele ebenfalls erfolg-ten. Über 500 Kandidatinnen und Kandi-daten unterschrieben die Charta, 60 vonihnen wurden in den Nationalrat gewählt.Foto: Bilderbox.de

SWISSCLEANTECH

Ein Neuling wird erwachsenSwisscleantech ist ein Neuling in der Schweizer Verbandslandschaft.

Doch innerhalb von zwei Jahren ist er zu einem Schwergewicht vor

allem in der Energie- und Klimapolitik geworden. Mit CO2-Gesetz und

Atomausstieg hat er in seinem zweiten Jahr wichtige Erfolge erzielt.

Am 23. Oktober wurde die Mehrheit füreinen Atomausstieg und für eine Energie-wende im Parlament gestärkt.

Runder Tisch für die WasserkraftEin Atomausstieg allein macht noch keineEnergiewende. Zu oft stehen Ausbaupro-jekte für erneuerbare Energien im Fokuswiderstreitender Interessen. Das gilt

gerade auch für die Wasserkraft.Schon heute ist sie vielerorts eineBelastung für die Umwelt. Swiss-cleantech versucht, die verschiede-nen Partner an einen Tisch zubekommen. Eine der Ideen: die geo-grafische Entkopplung von zusätz-licher Nutzung der Wasserkraft undökologischer Kompensation. DerRunde Tisch Wasserkraft könntebereits im Februar ein erstes Malzusammenkommen.

Global vernetztSwisscleantech schaut auch überdie Grenzen. Im August sind dieMitgliedsorganisationen der GlobalCleantech Cluster Association, ei-ner Vereinigung von Cleantech-clustern in aller Welt, erstmals zueiner Veranstaltung im kanadi-schen Montreal zusammengekom-men. Die Vereinigung ist auf Initia-tive unter anderem von ChristianHäuselmann entstanden, Mitgrün-der von swisscleantech. Ihr Ziel istdie Vernetzung von Cleantechun-ternehmen weltweit. Eine der ers-ten Initiativen war der sogenannteLater Stage Award: Unternehmen

verschiedener Cleantechbranchen konn-ten sich um die Aufmerksamkeit von In-vestoren aus aller Welt bewerben. Aus derSchweiz beteiligten sich zehn Unterneh-men, darunter Bioapplay, Cobiax, Flyer,Pavatex und Trunz.

Über 260 MitgliederSwisscleantech wird gerade mal zwei Jah-re alt. Von seinen Gegnern erst abgetanals eine «Einmann-Veranstaltung» NickBeglinger, dann als eine Vereinigung vonSubventionsjägern aus den erneuerbarenEnergien und schliesslich von profilie-rungssüchtigen Dienstleistungsunterneh-men, hat sich der Verband zu einem wich-tigen Mitspieler in der Energie- und Kli-mapolitik entwickelt. Seine über 260 Mit-glieder kommen aus allen Branchen,Energieunternehmen ebenso wie Herstel-ler von Komponenten der erneuerbarenEnergien und von Baumaterial, Dienst-leister ebenso wie Finanzunternehmen.Swisscleantech ist in der Schweizer Ver-bandslandschaft angekommen.

l Nr. 12 l 2011 l 15l UZ

Zwei Jahre swisscleantech, in denen einiges bewegt wurde.

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TEXT YVONNE VON HUNNIUS

Die Schweiz steht für wirtschaftliche Weltspitze und einmalige Naturschönheit. Beides zusammen zieht zu -weilen den Neid so mancher Nachbarn auf sich. Umsoerstaunlicher ist es, dass die Schweiz in der ökologischorien tierten Wirtschaft so gar nicht zur Weltspitze gehört.Dabei wäre es ein Leichtes, auch hier zu punkten. Studienbelegen beste Voraussetzungen und politische Massnah-menpakete wie der Masterplan Cleantech versprechen Besserung.

Doch momentan wächst der weltweite Cleantech-Marktnoch weit schneller als der schweizerische. Schätzungendes Schweizer Beratungsunternehmens Ernst Basler und Partner zufolge fällt auf Cleantech-Anwendungen im Jahr2020 ein weltweites Marktvolumen von rund 3 000 Milliarden Franken. Somit würde sich ihr Anteil auf sechsProzent fast verdoppeln. An der Pharmaindustrie ist Clean-tech global vorbeigezogen. Wer diesen Trend verpasst, mussbald auch andere Spitzenplätze abgeben.

Saubere Energien und TechnologienDabei ist die Definition von Cleantech immer wenigerumstritten. Der Bereich der erneuerbaren Energien gilt alsgesetzt. Und im Sinne der Ressourceneffizienz reichen Cle-antech-Aktivitäten in alle Branchen hinein und sind weitmehr als zusätzliche Umweltschutzmassnahmen wie Fil-teranlagen. Der Begriff schliesst das Umfeld vieler Optimie-rungsprozesse ein, bei denen Energie, CO2 und Rohstoffegespart werden. Es geht um die komplette Wertschöpfungs-kette inklusive Dienstleistungen. Somit steht Cleantech ins-besondere für Prozess- und Produktinnovationen, die dazu

beitragen, dass man weniger braucht und der Umwelt weni-ger schadet – «cleaner» wird.

Schweizer Patente abgeschlagenKein Problem für die Schweiz als Europameisterin der Inno-vation, denkt man. Nach dem Innovation Union Scorebo-ard (IUS) 2010 ist die besondere Stärke der Schweiz dieAnzahl der internationalen Patentanmeldungen. Anders istes jedoch im Cleantech-Bereich: Eine aktuelle Studie derKOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zeigt, dassdie Anzahl der Cleantech-Patente zwischen 2000 und 2008in ausgewählten Industrieländern um 27 Prozent gestiegenist, aber in der Schweiz unterdurchschnittlich wenige Cleantech-Patente angemeldet wurden. Der SchweizerAnteil an den weltweiten Cleantech-Patentanmeldungenist zwischen 1991 und 2007 sogar auf zwei Prozent gesun-ken, hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovati-onsforschung ISI errechnet. Bis 1998 war das noch anders.Doch die Konkurrenz zieht an und die Schweiz stagniert.

Keine Steigerung der SpezialisierungPatente allein sind nicht der perfekte Gradmesser für Inno-vationen. Aber auch andere Kriterien zeichnen keine Trend-wende ab. Zwar leistet Cleantech mit einer jährlichen Brut-towertschöpfung von geschätzten 18 bis 20 Milliarden Fran-ken einen Beitrag bis zu 3,5 Prozent am Bruttoinlandprodukt– doch diesen Anteil machen in Dänemark allein die Berei-che erneuerbarer Energien und Energieeffizienz aus.

Insgesamt liegt der Anteil der Schweizer Cleantech-Un-ternehmen laut Umfragen des KOF in Industrie, Bauwirt-schaft und bei Dienstleistungen bei 23 Prozent. «Und zwi-schen 2002 und 2008 haben wir keine signifikante Steige-

DAS CLEANTECH-JAHR 2011

Ehrgeiz mit AnlaufschwierigkeitenErfolgsgeschichten gibt es viele, doch diese motivieren das Gros der Schweizer Unternehmen kaum dazu,

den Cleantech-Pfad einzuschlagen. Dabei riskiert man, nur ein kleines Licht im weltweiten Wachstums-

markt Cleantech zu sein und auch sonst Spitzenpositionen zu verlieren. Dem Masterplan Cleantech des

Bundes fehlt es noch an Konkretisierungen.

16 l Nr.12 l 2011UZ l

Der Grimselsee ist der grösste Speichersee im Grimselgebirge. Foto: Manuel Jorquera Solarstromanlage VBZ Hagenholz, Zürich.

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klein geschrieben werden, ändert sich an der Lage nichts.Einen Vorstoss wagte der Bund, als er im Oktober 2010 mitder Vorstellung des «Masterplan Cleantech» zur SchweizerAufholjagd blies. Es ging um Innovationsförderung durchBildung und Technologietransfer, aber auch um staatlicheAnreize und Regulierungen. In der Vernehmlassung zeigtesich, dass er hiermit niemanden so richtig glücklich mache.So begrüssten zwar alle den Grundtenor, doch waren fürVertreter der Umweltschutzorganisation WWF oder desWirtschaftsverbandes swisscleantech die Skizzen zu vage.Und in der Stellungnahme des Wirtschaftsdachverbandeseconomiesuisse lautet es: «Uns sorgt die Wahl des Worts‹Plan›, das leicht als lenkende Industriepolitik im Sinn einerstaatlichen Wirtschaftsplanung missverstanden werdenkann.» Mitte September nun hat der Bundesrat ein Papierbeschlossen, das kein Plan mehr sein will. Es heisst im Editorial: «Der Bund betreibt mit seiner Strategie für Res-sourceneffizienz und erneuerbare Energien keine Indus-triepolitik. Wir vernetzen Politikbereiche und fördern denDialog.»

Cleantech-Wissen im FokusEin wenig klingt das nach falscher Bescheidenheit. Denntrotz vieler Unschärfen ist das Strategiepapier prall gefülltmit konkreten Anstössen für Forschung, Wissenschaft,Technologietransfer und Ausbildung. Hier liegen massgeb-liche Kompetenzen des Bundes, diese Vorschläge stiessenauf breite Zustimmung. So will der Bund den Mangel anFachkräften im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik,Naturwissenschaften und Technik) anpacken. Einer der ersten Schritte der geplanten Steuergruppe wird sein, hierMassnahmen zusammenzufassen, die in die Botschaft Bil-dung, Forschung und Innovation (BFI-Botschaft) 2013 bis2016 einfliessen soll – Mittelbeantragung inklusive.

Atomausstieg als MotorDie Bundesstrategie allein wird aus der Schweizer Wirt-schaft keine grüne machen. Der im September endgültigbeschlossene Atomausstieg – eine staatliche Steuerung parexcellence – kann ein drastischerer Anreiz sein, vom bisherigen bequemen Weg abzuweichen. Denn Expertenbestätigen: Die Schweizer Wirtschaft mache häufig zu vieldes Guten – man trockne zu lange, kühle zu kalt. Mit knapper werdender Energie dürfte sich das ändern. Wenndann der Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Hoch-schulen besser funktioniert, könnte die Schweiz tatsächlicheines Tages Neider haben, weil sie besser als andere zu spa-ren weiss.

l Nr. 12 l 2011 l 17l UZ

rung ausgemacht. Somit kann geschlossen werden, dass dieUnternehmen sich nicht relevant stärker in diese Richtungentwickelt haben», sagt Spyros Arvanitis, Leiter der Sekti-on «Innovationsökonometrie» der KOF.

Wissenschaft hat Lösungen paratUnternehmen bedienen sich also nur wenig aus der reichgefüllten Wissenskiste der Schweizer Forscher. Denn hierhat man es wieder mit Weltspitze zu tun. Die Eidgenössi-sche Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung undGewässerschutz (EAWAG) ist international führend in derErforschung der Wasserverschmutzung. Die Schweiz hateinen ausgezeichneten Namen in der Erforschung vonGrundlagen und Anwendungen cleantech-bezogener Fra-gen. Und gerade in den Sektoren Wasser-, Luftverschmut-zung, erneuerbare Energien, und Bewirtschaftung festerAbfälle sind Schweizer Unternehmen gut aufgestellt.

Es hapert an der Realisierung der Ideen. Junge Clean-tech-Unternehmen erhalten nur schwer Risikokapital. KMUscheuen oft die Kooperation mit einem renommierten Wis-senschaftshaus oder es fehlt der Anreiz, sich darum zubemühen. Denn es existiert in der Schweiz kaum, wasandernorts Cleantech-Höhenflüge bewirkt hat: staatlicheSteuerung, hinter der Milliardenbeträge stehen.

Unternehmen entscheiden sich dagegenDenn Cleantech-Produkte sind meist keine privaten Güter.KOF-Ökonom Arvanitis sagt, die Nachfrage sei hier nichtallein Resultat von Präferenzen und Kaufkraft, dahinterstünden die öffentlichen Güter Klima- und Umweltschutz.Daraus resultiert sogenannte induzierte Innovation aus derEinsicht, dass man es braucht oder durch Gesetzesvorga-ben. Die Schweiz könnte sagen: Wir wollen hohe Umwelt -standards erfüllen, doch wir sind reich genug, um Techno-logien zu importieren. Oder: Das ist ein Wachstumsmarkt,an dem wir teilhaben wollen – so denkt man in Deutsch-land oder Dänemark. «Das eine ist nicht korrekter als dasandere», meint Arvanitis. In der Schweiz überlasse man dasEngagement in diesem Bereich den Unternehmen, die sichgrösstenteils dazu entschlossen hätten, sich nicht stark zuspezialisieren. Laut Arvanitis komme es darauf an, ob dasübergeordnete Ziel des Umweltschutzes als öffentliches Gutstärker gewichtet werde. Dann «reicht nicht die importierteTechnologie, dann muss sie auch im Land generiert wer-den und es bedarf staatlicher Steuerung.»

Masterplan weichgewaschenSolange in der Schweiz Umweltschutz gross und Steuerung

Foto: ADEV Der Windpark der Juvent SA auf dem Mont Crosin. Foto: Juvent SA

Der Schweizer

Anteil an den

weltweiten

Cleantech-

Patentan -

meldungen ist

zwischen 1991

und 2007 auf

zwei Prozent

gesunken

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18 l Nr.12 l 2011UZ l

Für Biketec ist die Krise 2008/2009 ausgefallen. Das Elektrovelo FLYER ist von

einem Nischen- zu einem Massenprodukt geworden, die Produktion in Huttwil

kontinuierlich ausgeweitet worden. Man müsse seiner eigenen Vision glauben und

sie konsequent umsetzen, sagt Geschäftsführer Kurt Schär.

KURT SCHÄR, GESCHÄFTSFÜHRER DER BIKETEC AG, IST UNTERNEHMER DES JAHRES

Schweiz ist geil

heisst «On». Dann sind Gegenwind und Hügel ausgeschal-tet. Das Fahrrad ist positiv besetzt, und wir nehmen mitder Technik die beiden negativen Punkte weg. Nur das Wet-ter können wir nicht ausschalten. Aber vielleicht wäre jaRegenkleidung eine gute ergänzende Geschäftsidee?

Haben Sie vor zehn Jahren das bestehende Produkt

übernommen?

Wir haben es verändert. Das Produkt sah supercool aus. Eswar aber nicht gut zu bedienen, es war zu schwer, hatte zuwenig Reichweite und war nicht zuverlässig. Das hat dieZielgruppe nicht akzeptiert. Es musste einfach zu bedienensein, einem Fahrrad so weit wie möglich ähneln, weiterkommen und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben.

Und dann begann das Marketing?

Auch da haben wir einen neuen Weg beschritten. Bis dahinlitt die Elektromobilität unter vielen Vorurteilen: Sie sei fürAlte und Behinderte, sehe hässlich aus, sei zu schwer undzu teuer, gehe immer kaputt. Wir mussten also jüngere Leuteüberzeugen, sich auf unsere Räder zu setzen. Wir sind inden Tourismus hineingegangen. Heute haben wir in derSchweiz im Tourismus 2500 FLYER vermietet, es gibt 600Akkuwechselstationen. Wir haben 4500 Räder in Deutsch-land und in Österreich. Im Urlaub und in der Freizeit pro-bieren die Leute mal etwas aus. Nach ein paar Minuten, indenen sie mit unseren Rädern bergauf gefahren sind, hat-ten die Leute das Gefühl, dass es gar keine so dumme Ideesei und auch in ihren Alltag passt.

Das hört sich nach einem langem Vorlauf an. Wie kann

man da durchhalten?

Indem man bescheiden bleibt und mit den Kunden, dieunser Produkt schon kennen und schätzen, ein seriösesGeschäftsmodell fährt. Im ersten Jahr haben wir mit denalten Produkten weitergemacht und hart an der Kante über-lebt. Ab dem zweiten Jahr hatten wir operativ aus den neuenProdukten heraus schwarze Zahlen. Man darf den Betriebnicht überdimensionieren, sondern muss ihn sich organischentwickeln lassen. Parallel haben wir die Erträge in Mate-rial, in Infrastruktur und in die Miet-FLYER im Tourismusinvestiert. So hat sich das hochgeschaukelt und am Endehaben wir ein exponentielles Wachstum erreicht. Vor vierJahren hatten wir rund 30 Mitarbeitende, heute sind es 160.

Das heisst, Sie sind ausgerechnet in der Krise

gewachsen?

Wir hatten sehr starkes Wachstum auch in der Krise, ja.

Wie wurde das möglich?

Wir hatten dieses Wachstum während Jahren vorbereitet.Unser Produkt entspricht einem echten Marktbedürfnis undder Sättigungsgrad des Marktes ist noch sehr gering. Erbleibt also auch in der Krise ein Wachstumsmarkt. Zwei-tens wirkt in der Krise jede noch so kleine Erfolgsgeschichte

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Sie sind Unternehmer des Jahres geworden. Was sagt

Ihnen eine solche Auszeichnung?

Kurt Schär: Das ist für mich eine Bestätigung der Arbeit, dieich zusammen mit meinem Geschäftspartner Hans Furrerund unserem Team zehn Jahre lang gemacht habe. Ich binstolz darauf, auf das Erreichte zurückzublicken.

Haben Sie zu Beginn einen solchen Erfolg voraussehen

können?

Man sieht den Erfolg nicht voraus. Aber man gründet keineFirma, wenn man nicht an den Erfolg glaubt.

Wie konkret muss eine Vision sein, dass man sie

umsetzen kann?

Das ist ein mehrstufiger Prozess. Eine Vision wird zu einemProjekt, ein Projekt wird zu Zielen und Teilzielen, die manauf eine Zeitachse herunterbrechen kann. Das Entschei-dende an einer Vision ist aber, dass man verbindlich an sieglaubt. Wir haben daran geglaubt, dass wir mit Elektrorä-dern etwas für die Menschheit Sinnvolles und Gutes tunkönnen.

Wie können Sie die Kunden von Ihrer Vision

überzeugen?

Erfolg heisst harte Arbeit. Das sind viele kleine Schritte.Jeden Tag etwas unternehmen und nicht unterlassen. JedenTag muss man seinem Ziel einen Schritt näher kommen.

Wie wichtig ist dabei das Produkt?

Das Produkt ist wichtig. Es muss gut sein. Aber ob es einenHauch besser oder einen Hauch schlechter ist, ist nichtmatchentscheidend. Entscheidend ist, ob ich die Gefühleder Menschen erreichen kann. Der Kunde muss sich selbstüberzeugen, dass dieses Produkt gut für ihn ist. Diese wei-chen Faktoren sind noch wichtiger als das Produkt.

Wer bringt diese weichen Faktoren? Oft entwerfen

Ingenieure Produkte, die dann von Ökonomen verkauft

werden.

Das war der Grund, warum die erste Firma untergegangenist. Da haben geniale Ingenieure mit genialen Betriebswirt-schaftlern ein geniales Produkt geschaffen, aber völlig aufsich bezogen. Man darf nicht produktverliebt, sondern musskundenverliebt sein. Wer produktorientiert entwickelt, hatvielleicht ein Produkt, das ihm selber dient. Aber ob es denanderen dient, weiss man noch nicht. Man muss zuerst mitden Menschen sprechen und dann versuchen, das Produktnicht bestmöglich, sondern richtig zu machen.

Woher haben Sie gewusst, dass die Menschen da

draussen auf Ihr Elektrofahrrad gewartet haben?

Die meisten Menschen fahren gern Fahrrad, ausser, es gibtGegenwind und Hügel. Dafür haben wir einen Knopf, der

«Der Lohn-

kostenanteil in

der Schweizer

Produktion ist

der kleinste Teil

der Kosten»

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l Nr. 12 l 2011 l 19l UZ

ZUR PERSON

Kurt Schär, Jahrgang 1965, hat 2001 zusammen mit HansFurrer den Hersteller des Elektrovelos FLYER nach einem Insolvenzverfahren übernommen. 2009 zog die Biketec AGvon Kirchberg BE nach Huttwil um und hat heute 160 Mitarbeiter. Schär ist Gründungsmitglied und Co-Präsident der Grünliberalen des Kantons Bern. Im Oktober2011 wählte ihn die Unternehmensberatung Ernst & Youngzu einem der vier Unternehmer des Jahres.

doppelt so stark wie in der Hochkonjunktur. Das gibt einenzusätzlichen Marketingeffekt. Drittens gibt es eine ökolo-gische Dimension. Nachhaltigkeit und Cleantech sind einRiesenthema. Wir bieten eine nachhaltige Mobilitätsform,die für 90 Prozent aller Strecken 68 Mal weniger Energieverbraucht als ein durchschnittlicher Personenwagen. Denn90 Prozent aller Strecken sind unter 10 Kilometern. EinFLYER verbraucht dafür 0,1 Deziliter Benzin, umgerechnetin Energieäquivalent. Wir haben viertens auch eine gesell-schaftliche Dimension: Fahrradfahren ist gesund, aber mitÜberlastung Fahrrad zu fahren ist ungesund. Da hilft dasElektrorad.

Ist das Elektrorad ein Nischenprodukt?

Wir gehen davon aus, dass es jetzt ein Massenproduktgeworden ist. Bereits 2010 war jedes neunte in der Schweizverkaufte Fahrrad ein Elektrofahrrad, in Holland schonjedes Fünfte. Wir gehen davon aus, dass in Zukunft jedesdritte verkaufte Fahrrad ein Elektrorad sein wird. Das wirdmehr als die Hälfte des Umsatzes der ganzen Fahrrad -branche sein.

Welchen Teil des Kuchens kann sich FLYER

abschneiden?

Wir wollen in der Schweiz auch langfristig die Nummer einsbleiben. Wir werden auch in Deutschland weiter wachsen.

Dort gehören wir zu den ersten fünf Anbietern, in Hollandebenfalls. Wir positionieren uns aber klar im mittleren undoberen Preis- und Qualitätssegment.

Auch, weil die Produktion in der Schweiz teuer ist?

Der Lohnkostenanteil in der Schweizer Produktion ist derkleinste Teil der Kosten. Wir kaufen sehr hochwertige Vor-leistungen ein. Das Auslagern der Montage in den EU-Raumoder nach Asien ist deshalb für uns kein Thema.

Überlegen Sie, Ihren Einkaufsmix zu ändern?

Wir kaufen viele Komponenten weltweit ein. Wir haben abereinen unterdurchschnittlichen Euroanteil und einen über-

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durchschnittlichen Yenanteil. Der Mix kann nicht so leichtgeändert werden. Wir kaufen die Komponenten zu, die füruns die richtigen sind. Das ist für uns keine Währungsfrage,sondern eine Frage, welcher Hersteller die von unserenKunden geforderte Qualität herstellt.

Damit trifft Sie die Frankenstärke voll?

Die Frankenstärke trifft uns voll und die Yenstärke noch-mal dazu. Der Yen hat 20 Prozent aufgewertet. Bei denExporten in den Euroraum leiden wir brutal unter dieserdoppelten Stärke.

Müssen Ihre Kunden in Deutschland, Österreich und

den Niederlanden nun mehr zahlen?

Ja, die Preise sind gestiegen. Wir haben vergangenen Herbstmit Preisaufschlägen von 200 bis 700 Euro teilweise kom-pensieren müssen. Als Alternative hätten wir den Exportdrosseln müssen.

Wie haben die Kunden reagiert?

Erstaunlich positiv. Wir haben die Vorhaltemengen bei denFachhändlern auf dem Vorjahresniveau halten oder sogarausbauen können. Der Fachhandel glaubt also an die MarkeFLYER. Wir bewegen uns nicht im Segment der Schnäpp-

chenjäger, sondern der qualitätsbewussten Käufer. EinHändler hat an einen FLYER den Spruch «Geiz ist geil»geschrieben, «Geiz» rot durchgestrichen und mit «Schweiz»ersetzt. Das ist etwas deftig, aber die Botschaft ist klar.

Warum produzieren Sie in Huttwil?

Huttwil ist sehr zentral. Wir waren vorher in Kirchberg ander Autobahn. Wir haben hier in Huttwil ein sehr gutes Ein-zugsgebiet von Arbeitskräften, die eine mechanische Aus-bildung und Montagefähigkeiten haben, und die arbeitswil-lig sind. Es gibt hier günstige Landreserven. Die Gemeindeund der Kanton unterstützen uns. Man spürt eine positiveGrundhaltung bei Bewilligungsverfahren.

Hinzu kommen unsere touristischen Aktivitäten: Wirmachen Werksführungen für Firmen und Vereine, Jahr-gangstreffen und Seminare; die Teilnehmer gehen dannanschliessend mit dem FLYER auf eine Tour in der Region.Da haben dafür wir eine geografisch ideale Ausgangslagemit dem Oberaargau, dem Emmental, dem Luzerner Hin-terland. Während der Saison haben wir bis zu 40 Gruppenund tausend Besucher in der Woche im Werk.

Man kann also in der Peripherie gute Industrie -

produktion machen?

Man kann vor allem in der Peripherie gute Industriepro-duktion machen. Das Wesentliche in der Produktion sindheute zuverlässige Mitarbeitende. Je mehr ich auf dem Landbin, desto treuer sind die Mitarbeiter. Die Leute wollen ihre

Arbeit gut machen. Der Arbeitgeber unterstützt die Aktivi-täten in der Region. Wir haben uns bei der Standortwahlauch die Pendler- und die Energieströme angeschaut. VieleMitarbeiter kommen mit ihrem «DienstFLYER» zur Arbeit,verstopfen also nicht die Strassen. Den Strom produzierenwir, übers Jahr gesehen, fast vollständig auf unserem Dach.Wir brauchen nicht grosse Überlandleitungen. Die Stand-ortwahl hat also auch eine Cleantech-Komponente.

Hat FLYER diese Cleantech-Komponente, weil sie dem

Zeitgeist entspricht und sich gut verkaufen lässt?

Das ist meine Philosophie. Unser Produkt ist eine lustvoll-ökologische Mobilität. Unsere Fabrik hat das tausendsteMinergie-P-Zertifikat in der Schweiz. Ich wohne in einemMinergiehaus. Ich bin selber Mitbegründer und Co-Präsi-dent der Grünliberalen des Kantons Bern.

Für Sie rechnet sich diese Form von Ökologie…

Ich weiss nicht, ob es sich deswegen rechnet. Wirtschaftli-cher Erfolg erlaubt es, Ökologie zu finanzieren. Er erlaubtes uns auch, faire Gehälter zu zahlen und ein sozialer Arbeit-geber zu sein. Dieses Dreieck bedingt sich gegenseitig.

Hat sich in der Schweiz in dieser Hinsicht etwas

verändert?

Es hat sich etwas verändert. Viele Firmen haben Cleantechwieder aufgegriffen. Dabei geht es nicht mehr nur um diesichtbarsten Produkte wie Solarenergie und Wärmepumpe,sondern etwa auch um Minergie. Die Maschinenindustriehat sich als Zulieferer für die Cleantechindustrien entwi-ckelt. Viele dieser Unternehmen haben sich im Verbandswisscleantech organisiert, um auch auf die gesetzlichenRahmenbedingungen einzuwirken.

Geht es dabei um staatliche Subventionen?

Auf keinen Fall. Wir sind der Meinung, dass sich mittel-fristig alles selbständig finanzieren muss. Es darf An -stossfinanzierungen geben. Aber eine Industrie, die am Subventionstropf hängt, wie das in Deutschland und Spa-nien mit der Photovoltaik der Fall war, sehen wir nicht als sinnvoll an. Ich bin auch gegen eine massive Förderungder Elektromobilität. Sondern die Elektromobilität ist insich sinnvoll, ist preisfähig am Markt, braucht aber Inno -vationen.

Braucht es gesetzliche Rahmenbedingungen ausserhalb

von Subventionen?

Es braucht Leitplanken, die etwa zur Durchführung vonEnergiesanierungen motivieren. Dabei könnte die Um-schichtung der Mehrwertsteuer, die den Konsum und dieKMU belastet, auf eine Besteuerung der nichterneuerbarenEnergien helfen. Für diese Initiative «Energie statt Mehr-wertsteuer» läuft zur Zeit die Unterschriftensammlung.

Wie stark ist die Belastung, ein Unternehmen mit jetzt

160 Mitarbeitern zu führen?

Es ist keine Belastung, sondern ein Verantwortungsgefühl.Wir können einen kleinen Beitrag zur Verbesserung unse-rer Gesellschaft, der Gesundheit und der Ökologie leisten,und das wirtschaftlich erfolgreich. Die Belastung liegt darin,bis zu fünf Jahre vorauszudenken. Denn da muss man sei-nem Gefühl folgen. Wenn man danebenliegt, hätte das Kon-sequenzen. Da muss man auch bereit sein, wieder Korrek-turen zu machen.

Wie lange wollen Sie das noch machen?

Ich werde jetzt 47. Ob ich das in genau dieser Funktion noch20 Jahre mache, möchte ich offen lassen. Mein persönlichesZiel ist es, dass wir dieses tolle Team und die Führungs-gruppe so verselbständigen, dass ich mich mehr mit derStrategie beschäftigen kann.

Kurt Schär: Wir machen Werksführungen für Firmen und Vereine; die Teilnehmergehen dann anschliessend mit dem FLYER auf eine Tour in der Region.

«Das Wesent-

liche in der

Produktion sind

heute zuver -

lässige

Mitarbeitende»

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NATUR

22 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Erstmals leben sieben Milliarden Menschen gleichzeitig

auf der Welt. Das Bevölkerungswachstum wird

weitergehen. Bewegt sich die Menschheit auf eine

Katastrophe zu?

Mathis Wackernagel: Heute schon brauchen wir die Früchteder Erde 50 Prozent schneller, als sie sich regenerieren kön-nen. Die Erde braucht ein Jahr und sechs Monate, um daszu regenerieren, was wir innerhalb eines Jahres konsumie-ren. Wie beim Geld können wir auf die Dauer nicht mehrausgeben als wir einnehmen. Auchsollten wir ein Teil der Erde für wildeTiere und Pflanzenarten auf der Seitelassen.

Wieviel Menschen könnte die Welt

ertragen?

Das hängt natürlich vom durchschnitt-lichen Verbrauch ab. Wollen wir 50Prozent der Erde für die anderen zehnMillionen Arten reservieren (die soge-nannte Biodiversität), könnten heutesechs Milliarden Menschen auf die-sem Planeten leben, würden wir imDurchschnitt wie Inder konsumieren.

Kann Cleantech im engeren Sinn,

also der effiziente Umgang mit

Energie und Ressourcen generell,

den Fussabdruck verkleinern?

Cleantech ist ein wesentlicher Faktor.Um die besten, kosteneffektivstenResultate zu produzieren, müssen wirCleantech mit anderen Interventionenkombinieren. Zum Beispiel in Fraueninvestieren – was zu kleineren aberauch gesünderen Familien führt, undauch das Konfliktpotential wesentlichreduziert. Und wir müssen unsereStädte auf die zunehmende Ressour-cenknappheit vorbereiten, indem wirsie verdichten, und viel energieeffi-zienter gestalten. Achtung: Wenn wirnicht aufpassen, könnte aber Cleantech dazu führen, dasswir unseren Verbrauch vergrössern, statt den heutigen Ver-brauch ressourceneffizienter zu gestalten.

Können Kreislaufwirtschaften die Lösung sein?

Es gibt nicht eine Lösung für alles. Aber sicher trägt Kreis-laufwirtschaft zur Nachhaltigkeit bei. Lineare Landwirt-schaft, wo Futter in Amerika produziert wird für Schweine,die in Holland gefüttert werden, ist absurd. Der Dünger inAmerika zerstört den Mississippi, und die Gülle in Holland

verschmutzt das Grundwasser. Es ist sicher besser, den Kreiszu schliessen und den Dünger bei der Futterproduktion zunutzen, statt ihn zum Umweltproblem zu machen. Aberauch eine perfekte Kreislaufwirtschaft braucht Energiein-put. Sie lebt nicht in einem Vakuum.

Können Ökonomie und Ökologie auf Dauer miteinan-

der in Einklang gebracht werden?

Natürlich. Vielleicht nicht auf dem heutigen Niveau des Res-sourcenverbrauchs. Aber es ist vorstellbar, dass eine Wirt-schaft innerhalb des Budgets der Natur funktionieren kann.

Doch die wesentliche Frage ist: Wollen wirwirklich eine Wirtschaft, die mit der Naturim Einklang funktioniert? Ich habe bishernoch keinen Minister getroffen, der daswirklich will. In Sonntagsschulen mögendie das schon predigen, aber in wirklichenEntscheidungen fliesst dieser Wunschkaum ein. Ich kenne keinen Finanzminis-ter der glaubt, dass ein ökologisches Wirt-schaften wirklich nötig ist. Es wird alsLuxus gesehen. Aber in Wirklichkeit ist esder einzige Weg, sich langfristig zu halten.Alle anderen Wege, die auf der Liquidie-rung der Natur aufbauen, sind Schneeball-systeme, so wie eben Bernie Madoffgewirtschaftet hat. Eigentlich sind wir alleBernie Madoffs.

Muss die Menschheit eines Tages wie-

der kleiner werden?

«Kein Mensch muss müssen», sagt Lessing.Es wäre sicher nützlich, würden wir erken-nen, dass eine kleinere Menschheit das Le-ben aller einfacher machen würde. Ich binganz dafür die Zahl der Menschen zu ma-ximieren, aber wieso müssen, wie das Her-man Daly sagt, alle zur selben Zeit leben?Eine kleinere Menschheit wird längerfris-tig mehr Menschen das Leben auf diesemwunderbaren Planeten ermöglichen.

Wo hat das Global Footprint Network

sichtbaren Erfolg gehabt?

Verglichen mit meinen Erwartungen ist unser Erfolg bedau-erlich. Zwar ist der Footprint zum Haushaltsbegriff auf derganzen Welt geworden, wir werden von Ministern einge-laden, einige Länder befassen sich intensiv mit Ressourcen-knappheit. Noch aber sprechen Wirtschaftsführer überunsere Wirtschaftsproblematik, als wären Ressourcen gren-zenlos. Leider wird sich unsere Wirtschaftskrise nicht mitstimuliertem Konsum lösen lassen. Schon heute frisst Res-sourcenknappheit für viele Länder deren Wirtschaftsfort-schritt auf.

MATHIS WACKERNAGEL, GLOBAL FOOTPRINT NETWORK

Sauber ist nicht genugDie Knappheit der Ressourcen frisst vielerorts bereits das Wirtschaftswachstum

auf. Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse. Diese ökologische Schulden -

wirtschaft sei auf Dauer nicht haltbar, sagt Mathis Wackernagel, einer der beiden

Väter des Begriffs «ökologischer Fussabdruck». Saubere Technologien seien

wichtig, aber nicht genug.

ZUR PERSON

Mathis Wackernagel ist gemeinsammit William E. Rees Vater des «öko-logischen Fussabdrucks». Wackerna-gel wurde 1962 in der Schweizgeboren. Er studierte Maschinenbauan der ETH Zürich und doktorierte inRegionalplanung an der Universitätvon British Columbia in Vancouver.Er ist Präsident des Global FootprintNetwork mit Sitz im kalifornischenOakland.

CLEANTECH ERFOLGSSTORYS

LA

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Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 23l UZ

Das Zuger UnternehmenAVA-CO2 betreibt in Karlsruhe die weltweit erste HTC-Anlage im industriellen Massstab zurGewinnung von CO2-neu-traler Kohle aus Bioab -fällen. Wofür die NaturMillionen von Jahre gebraucht hat, macht sie in drei Stunden.

Das Verfahren ist knapp 100Jahre alt. Der spätere Chemie-Nobelpreisträger Friedrich

TRUNZ WATER SYSTEMS

Trinkwasser mit der Kraft der Sonne herstellenDie Versorgung mit sauberem Trinkwasser isteine der grössten Heraus-forderungen unserer Zeit.Trunz Water Systems stellt weltweit umwelt-freundliche Lösungen zurAufbereitung von Wasserzur Verfügung.

Im Jahr 2010 hat die UNOeine Resolution verabschiedet,die den Zugang zu Trinkwas-ser als Menschenrecht defi-niert. Doch noch immerhaben rund 884 MillionenMenschen keinen Zugang zusauberem Trinkwasser. Daskleine Unternehmen TrunzWater Systems aus Steinachstellt mit grossem ErfolgLösungen her, die Abhilfe ver-schaffen könnten.

Trunz Water Systems Pakistan. Trunz Water Box – Aufbereitung von verschmutztem Wasser zu sauberem, keimfreiem Trinkwasser. Foto: Trunz

Das Zuger Unternehmen AVA-CO2 hat in Karlsruhe die weltweit erste Industrie-Anlage zur Gewinnung von Kohle aus Bioabfällen inBetrieb genommen. Ava-CO2 Biokohle. Foto: AVA-CO2

AVA-CO2

Die Kohle der Weisen

Ganz ohne ChemieTrunz Water System setzt da-bei auf die autarke Wasser-aufbereitung. Das Unterneh-men hat Wasseraufberei-tungs- und Entsalzungsanla-gen entwickelt, die mit Solar-oder Windenergie betriebenwerden. Damit kann das Un-ternehmen eine nachhaltigeLösung für die dezentraleWasserversorgung anbieten,was gerade in abgelegenenRegionen in Schwellen- undEntwicklungsländern ein grosser Vorteil ist.

So macht das Unterneh-men dann auch 90Prozentseines Umsatzes durch fest installierte Anlagen in entle-genen Gebieten. Bei dem System von Trunz werdendurch Ultrafiltrationsmem-

brane oder durch einUmkehrosmose- System (fürSalz- und Brackwasser) Verschmutzungen wie Viren,Bakterien und Salz ganz ohnechemische Zusatzstoffe ent-fernt. Eine Anlage produziertzwischen 7000 und 24000Liter sauberes Trinkwasser proTag.

Den Umsatz verdoppeltDas Unternehmen wurde2007 gegründet und gehörtzur Trunz Holding AG. Seitder Gründung konnte dasUnternehmen seinen Umsatzverdoppeln.

Dabei ist das kleine Unter-nehmen ist auf der ganzenWelt aktiv. Ob in Madagaskar,in Malaysia, in Pakistan oderin Venezuela – weltweit

sorgen die Wasseraufberei-tungsanlagen von Trunz Water Systems für dieTrinkwasserversorgung in

abgelegenen Gebieten oder helfen im Katastrophen-fall, die Bevölkerung zu versorgen. (ce)

Bergius hat bereits 1913 dieHydrothermale Karbonisie-rung (HTC) beschrieben.Dabei wird im Zusammenspielvon Druck und Hitze die inder Biomasse enthalteneEnergie in Form von Kohlen-stoff verfügbar gemacht.

Drei Stunden statt Millionen JahreDas Zuger Unternehmen AVA-CO2 hat erstmals gezeigt,dass sich die HTC-Methodeeignet, auch in industrieller

Dimension Biokohle und Wär-me aus nasser Biomasse zuproduzieren. Wofür die NaturMillionen von Jahren ge-braucht hat – die Verkohlungvon Pflanzenresten – das gehtin Karlsruhe nun ganz schnell.Die Herstellung des Kohlepul-vers dauert zwei bis vier Stun-den. Die Demonstrationsanla-ge kann 8400 Tonnen Bio-masse im Jahr verarbeiten.Kommerzielle Anlagen verar-beiten ein Vielfaches dieserMenge. Dabei kann insbeson-dere pflanzliche Biomasse mithohem Wassergehalt sinnvollverarbeitet werden – und dasCO2-neutral. Neben der Her-

stellung der Biokohle fällt soviel Wärme an, dass sie nichtnur in den Prozess einge-speist, sondern etwa für Fern-heizungen genutzt werdenkann. Die Biokohle kann pro-blemlos gelagert und dankder hohen Energiedichte aucheffizient transportiert werden.Daneben wird HTC auch zurProduktion von Pflanzenkohleals Bodenverbesserer undCO2-Senke erforscht.

Erste kommerzielle Anlageim BauWo immer kontinuierlichgrosse Mengen an Biomasseanfallen, kann das HTC-Ver-

fahren profitabel angewendetwerden. AVA-CO2 hat Erfah-rung mit über 20 verschiede-nen biogenen Reststoffen wieBiertreber, Zuckerrüben-Schnitzel und Grünschnitt.

Nun wird in Ostdeutsch-land die erste kommerzielleAnlage gebaut. In der Schweizstehen mehrere Projekte zurKarbonisierung von Klär-schlamm in Zusammenarbeitmit der ZHAW vor der Umset-zung. Im nächsten Jahr willAVA-CO2 in Europa über diedeutschsprachigen Länder hi-nausgehen und anschliessendnach Asien und Lateinamerikaexpandieren. (ce)

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MENSCH

24 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Derzeit ziehen am wirtschaftlichen Himmel wieder

Wolken auf. Viele Unternehmen versuchen sich wetter-

fest zu machen. Ist da noch Platz für Nachhaltigkeit?

Mathias Binswanger: Nachhaltigkeit steht jetzt für dieUnternehmen sicherlich nicht im Vordergrund. Das isttypisch für eine Situation, in der es wirtschaftlich wiederschlechter geht. Nachhaltigkeit ist aber ein Thema, das überdie einzelnen Konjunkturphasen hinweggeht.

In den vergangenen Jahren ist

Cleantech zum grossen Thema

geworden, namentlich auch die

Energie- und Ressourceneffizienz.

Ist es mehr als nur ein Modethema?

Nein, es ist mehr. Cleantech ist nur einTeilaspekt der Nachhaltigkeit, aberderjenige, der sich am leichtesten fas-sen lässt. Denn es geht um Messbares,um Technisches. Deshalb wurde Cle-antech auch in den Vordergrundgerückt. Es lässt sich auch leicht mitdem Thema Innovation verbinden, einpositiv besetzter Begriff.

Letztlich geht es aber um die lang-fristige Orientierung der Wirtschaft:Soll wie bisher ausschliesslich Wachs-tum im Vordergrund stehen? Soll esnur um die Maximierung des Gewinnsgehen? Wenn die Ziele der Unterneh-men gleich bleiben, dann ist Cleantechim Grunde nur Kosmetik.

Für viele KMU ist die Maximierung

des Gewinns nicht das oberste

Ziel . . .

Das ist ein wichtiges Problem. SolangeGrossunternehmen als Aktiengesell-schaften organisiert sind, steht dieGewinnmaximierung per definitio-nem im Vordergrund. Die Maximie-rung des shareholder-value ist die Auf-gabe dieser Grossunternehmen.Kleinere Unternehmen haben denVorteil, dass sie dies nicht müssen,solange die Besitzer zufrieden sind mitdem Gewinn. Sie haben damit auchmehr Spielraum.

Worauf sollte ein KMU-Chef achten, wenn er sein

Unternehmen nachhaltig machen will?

Es geht um die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit,die wirtschaftliche, soziale und die ökologische Nachhal-

tigkeit. Entscheidend ist, dass diese drei Dimensionen imZusammenhang stehen. Was das konkret bedeutet, ist vonBranche zu Branche verschieden. Manchmal spielt das Pro-dukt eine grössere Rolle, manchmal der Herstellungspro-zess. Jedes Unternehmen muss sich fragen, welche Ände-rungen möglich sind, welche wirtschaftlich tragbar undwelche vielleicht sogar wirtschaftlich erfolgreich.

. . . etwa wenn Energie und andere Ressourcen

eingespart und damit Kosten eingespart werden?

Zum Beispiel. Das spielt in manchen Branchen eine zen-trale Rolle, in anderen Branchen sind dieseKosten marginal.

Bei anderen ist es wahrscheinlich

wichtiger, die Mitarbeiter zu halten?

Das ist so. Aber auch wenn man heute gernbetont, wie wichtig die Motivation der Mit-arbeiter ist, setzt man doch im Umgang mitihnen oft auf Zuckerbrot und Peitsche.Viele Manager gehen immer noch vondem Misstrauen aus, dass alle Mitarbei-ter Leistungsverweigerer sind. SolcheMisstrauenskulturen gibt es vor allem ingrösseren Unternehmen. Sie sind allesandere als nachhaltig.

Sie bilden die Wirtschaftsführer von

morgen aus. Findet in den Köpfen Ihrer

Studenten ein Umdenken statt?

Auf jeden Fall. Das Problem fängt nachdem Studium an: Die meisten Absolven-ten sind gut ausgebildet, haben diese Pro-bleme reflektiert. Aber dann kommen siein die Mühle der Unternehmen herein. Invielen Unternehmen sind die Anreize sogesetzt, dass derjenige gut abschneidet,der auf kurzfristigen Gewinn setzt.

Lassen sich diese Anreize ändern?

Diejenigen, die in den Firmen das Sagenhaben, haben oft kein Interesse an einerÄnderung.

Haben Unternehmen, die schon jetzt

auf Nachhaltigkeit setzen, die Vorteile

von Pionieren oder die Nachteile derer,

die zu früh kommen?

Vor allem kleinere Unternehmen habendurchaus Vorteile. Wenn die Zufrieden-

heit der Mitarbeiter grösser ist, nimmt die Kreativität zu.Damit machen die Unternehmen gute Erfahrungen. VieleUnternehmen sind aber sehr vorsichtig, weil sie Risikenmeiden wollen.

MATHIAS BINSWANGER, FHNW OLTEN UND UNIVERSITÄT ST.GALLEN

Weniger ist mehrCleantech muss mehr sein als Ressourceneffizienz. Nachhaltigkeit bringt vor allem

kleineren Unternehmen Vorteile, sagt der Volkswirtschaftler Mathias Binswanger.

Mitarbeiter wollen zunehmend in nachhaltigen Unternehmen arbeiten und sind

dann auch kreativer. KMU haben oft mehr Spielraum als grosse Unternehmen,

wenn es um Nachhaltigkeit und Cleantech geht.

ZUR PERSON

Mathias Binswanger, Jahrgang 1962,ist Professor für Volkswirtschaftslehrean der Fachhochschule Nordwest-schweiz in Olten und Privatdozent ander Universität St.Gallen. Er hat inZürich, St.Gallen und Berlin studiertund in Kassel promoviert. Zu seinenBuchveröffentlichungen gehören«Sinnlose Wettbewerbe - Warum wirimmer mehr Unsinn produzieren»(2010), «Globalisierung und Land-wirtschaft - Mehr Wohlstand durchweniger Freihandel» (2009) und «Die Tretmühlen des Glücks - Wirhaben immer mehr und werdennicht glücklicher. Was können wirtun?» (2006).

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Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 25l UZ

Der Finanzplatz Liechten-stein will sich als nachhal -tiger Standort positionie-ren und lässt den Wortenauch Taten folgen. Einwichtiges Instrument dafürist die vor fast drei Jahrengegründete LIFE Klimastif-tung. Sie hat sich zum Zielgesetzt, Impulsgeber füreine nachhaltige Entwick-lung zu werden.

Am Anfang war ein Anruf ausSüdkorea. Der Anrufer hatteFragen an das Amt fürUmweltschutz in Vaduz zumEmissionshandel – immerhinist Liechtenstein als Mitglieddes Europäischen Wirtschafts-raums (EWR) Teil des EU-Emis-sionshandelssystems für Treib-hausgase. Das Amt verwies

REPRISK

Der ethische MinensucherKorruption, Kinderarbeit,Umweltverschmutzung –wer damit Geld verdient,hat ein Problem. Ange-sichts der langen Lieferket-ten können viele Unter-nehmen keine völligsaubere Weste garantie-ren. RepRisk stellt einInstrument zur Verfügung,Reputationsrisiken zu ent-decken.

RepRisk hilft die ethischen Verstösse von Unternehmen, wie z.B. Kinderarbeit, aufzudecken. Foto: zVg

Die Universität Liechtenstein setzt sich für die LIFEKlimastiftung ein. Foto: Steffen Klatt

KLIMASTIFTUNG

Ein Finanzplatz denkt um

Ethische Sauberkeit ist keinSonntagsthema mehr. ABBwäre beinahe an einemAsbest skandal zugrundegegangen. Siemens hat fürKorruptionsskandale in Griechenland teuer bezahlt.Apple muss sich mit Vorwür-fen auseinandersetzen, seinHersteller Foxconn beute Mitarbeiter aus.

Reputationsrisiken tages-aktuell im BlickOb Umweltverschmutzung,gesundheitsschädliche Mate-rialen, Ausbeutung, Korrup-tion oder Zerstörung von eth-nischen oder sozialenGemeinschaften – die Listeder Reputationsrisiken wirdangesichts der gestiegenenöffentlichen Aufmerksamkeitimmer länger. Doch für Unter-nehmen ist es bereits schwie-rig, die eigenen Reputationsri-siken im Blick zu haben. Es istschier unmöglich, die Risikender Lieferanten und Partnerzu kennen.

RepRisk liefert das Instru-ment dafür: Seine 25 Analys-ten in der Schweiz, Grossbri-tannien, Spanien, den USAund den Philippinen schauenin einem mehrstufigen Ver-fahren täglich tausende klassi-sche und Onlinemedien sowieVeröffentlichungen von Orga-nisationen durch. Sie fahndennach negativen Berichten zuüber 20.000 Unternehmen.Diese negativen Berichte wer-den statistisch erfasst undgewichtet und ergeben dennden «RepRisk-Index» für diejeweiligen Unternehmen, unddas täglich aktuell. Die Infor-mationen sind sowohl überdie eigene, gebührenpflich-tige Internetseite zugänglichals auch über die Daten-ströme von Anbietern wie SIXTelekurs.

Von der Finanzindustrie indie RealwirtschaftRepRisk ist 1998 als Ausgrün-dung aus der UBS entstan-den. Entsprechend stammendie derzeit 50 Kunden vor-wiegend aus der Finanzin-dustrie – die UBS, CreditSuisse und Swiss Re ebensowie Goldman Sachs, JPMor-gan und die Deutsche Bank.Vor zwei Jahren wurde dasBeratungsgeschäft abge-trennt, das Zürcher Unter-nehmen nahm den heutigenNamen an. Seit Septemberschaut sich RepRisk auch dieLieferketten an und bietetseinen Dienst auch multina-tionalen Unternehmen derRealwirtschaft und interna-tional tätigen Einzelhandels-ketten an. (ce)

an den Bankenverband – derwiederum das Amt anrief, obes Fragen zum Emissionshan-del beantworten könnte. DerKreis hatte sich geschlossen –und die Idee des Klimaschut-zes als Chance für denFinanzplatz geboren.

Investoren und Innova -toren zusammenbringenUnd so setzten sich Vertreterder Regierung, des Banken-verbandes und der Universitätzusammen, später kamenauch die Treuhändervereini-gung und der Anlagefonds-verband hinzu. Seit Anfang2009 ist die Stiftung tätig,präsidiert von RegierungschefKlaus Tschütscher. Das «LIFE»steht für liechtensteinischeInitiative des Finanzplatzes im

Emissionshandel. Sie will vor-dergründig Wege aufzeigen,wie der Finanzplatz im Klima-markt tätig sein kann. Dazuführt die Stiftung Veranstal-

tungen und Seminare durch.Die Stiftung versteht sichdarüber hinaus als Impulsge-ber einer nachhaltigen Ent-wicklung mit den Mitteln derMarktwirtschaft. So hat dieStiftung am LiechtensteinerInvestitionsmarkt im Novem-ber junge Cleantechfirmen

vorgestellt, die Investorensuchen. Diese «Verkupplung»von Investoren und Innovato-ren soll künftig systematisiertund die Realisierung von Cle-antechprojekte unterstütztwerden. Davon soll nicht nurder Finanz-, sondern auch derWerkplatz profitieren - dankder LIFE Klimastiftung.

Eng verknüpft Die Verbindungen zurSchweiz sind eng. So ist dieKlimastiftung Gründungsmit-glied des Wirtschaftsverban-des swisscleantech. ImGespräch sind weitere Koope-rationen, mit Institutionen inder Schweiz aber auch welt-weit. An der bevorstehendenKlimakonferenz in DurbanEnde dieses Jahres wird dieLIFE Klimastiftung bereits zumdritten Mal teilnehmen undsich aktiv und für ein post-Kyoto-Regime einsetzen. (ce)

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26 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW RAPHAEL CORNEO

Der Atomausstieg ist beschlossene

Sache. Ist nun die Energiewende

unumkehrbar?

Rolf Wüstenhagen: Ich denke, grund-sätzlich sind die Signale aus Bern sehrklar. Sowohl Bundes- als auch Natio-nal- und Ständerat haben sich füreinen mittelfristigen Atomausstiegausgesprochen und schon ersteSchritte für eine neue Energieversor-gung eingeleitet. Dennoch gibt es nochKonkretisierungsbedarf.

Was müssten nun die nächsten

Schritte sein?

Sicherlich Verbesserungen im Bereichder Einspeisevergütung. Die Decke-lung hat in der Vergangenheit vielesblockiert, über 10.000 Projekte sind aufder Warteliste. Hier muss eine Lösunggefunden werden. Ausserdem dauerngerade bei Windenergieprojekten diePlanungsverfahren noch immer sehrlange. Darüber klagen viele Projekt-entwickler. Der dritte Bereich ist dieEnergieeffizienz. Je mehr man unter-nimmt, um mit dem Strom sorgsamerumzugehen, desto schneller kommtman zum Ziel.

Inwieweit besteht die Gefahr, dass

in der Schweiz das Licht ausgeht,

wenn wir aus der Atomenergie

aussteigen?

Die Erfahrung spricht dagegen. Manhat in Deutschland sehr kurzfristig dieHälfte aller Atomkraftwerke stillge-legt. Rein technisch ist sogar dasbeherrschbar. Die Schweiz hat einenmittelfristigen Ausstieg gewählt. Wirhaben jetzt zwei Jahrzehnte Zeit, umdie bestehenden Kraftwerke Schritt fürSchritt abzulösen.

Teile der Wirtschaft und der Politik glauben nicht, dass

der Atomstrom ersetzt werden kann...

Es geht dabei auch um lang gehegte Überzeugungen, dieman nicht von einem Tag auf den anderen über Bord wirft.Organisationen haben Mühe, einen einmal eingeschlage-nen Pfad wieder zu verlassen. Auf der anderen Seite spie-len auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Wennman ein Atomkraftwerk besitzt, hat man natürlich ein öko-nomisches Interesse daran, dieses möglichst lange betrei-ben zu können.

Viele Unternehmen fürchten sich vor

steigenden Energiekosten. Wird der

Strompreis steigen?

Wer sich Sorgen um seine Energiekostenmacht, ist in erster Linie einmal gut bera-ten, seine Energieeffizienz zu steigern.Ausserdem ist es mehr als fraglich, ob dieAtomkraft in Zukunft wirklich billigergewesen wäre als erneuerbare Energien.Neue Atomkraftwerke wären deutlich teu-rer geworden als die heutigen. Gleichzei-tig sinken die Kosten von Wind- und Solar-energie. Es ist also damit zu rechnen, dassin den nächsten zehn bis 20 Jahren dieerneuerbaren Energien günstiger seinwerden als die Atomkraft.

Wäre es denn sinnvoll eine Lenkungs-

abgabe auf Strom einzuführen, um die

Energiewende voranzutreiben?

Man muss sich sicherlich Massnahmenüberlegen, um die Energieeffizienz zu stei-gern. Der Preis ist ein möglicher Ansatz.Die Strompreise in der Schweiz sind tie-fer als im Ausland. Grundsätzlich gilt: Jeteurer ein Gut, umso sorgsamer gehen dieKonsumenten damit um. Andererseitsbraucht es flankierende Instrumente wieEffizienzstandards.

Welche Akteure werden bei der Ener-

giewende die entscheidende Rolle

spielen?

Es gibt verschiedene wichtige Rollen indiesem Spiel. Die Politik hat nun einenwichtigen Schritt gemacht, indem sie klareLeitplanken gesetzt hat. Als nächstes gehtder Ball an die Unternehmen und Inves-toren. Gerade im Bereich der Solarener-gie gibt es aber auch eine Vielzahl vonneuen Akteuren – beispielsweise Hausei-gentümer, Landwirte oder Stadtwerke –die sich engagieren können. Es wird einenStrukturwandel im Energiemarkt geben.

Was sind die Chancen für die

Unternehmen in der Schweiz?

Eine Chance ist sicher das Teilhaben an einem grossen Weltmarkt. Der Markt der erneuerbaren Energien hatenorme Wachstumsraten. Die Windenergie wächst jedesJahr um 30 Prozent und die Solarenergie hat in einigen Ländern sogar noch höhere Wachstumsraten. Das wirdschon heute von Unternehmen wie Meyer Burger oder ABBgenutzt. Die Schweiz hat vielversprechende technologischePotenziale und einige Firmen, die international sehr er -folgreich sind.

ROLF WÜSTENHAGEN, UNIVERSITÄT ST.GALLEN

Wandel birgt ChancenDie Energiewende ist eingeleitet. Damit auch in Zukunft genügend Energie zur Ver-

fügung steht, sind aber weitere Schritte notwendig, sagt Rolf Wüstenhagen, Direktor

am Institut für Wirtschaft und Ökologie an der Universität St. Gallen.

ZUR PERSON

Rolf Wüstenhagen ist Direktor amInstitut für Wirtschaft und Ökologiean der Universität St. Gallen und Pro-fessor für Management erneuerbarerEnergien.

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Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 27l UZ

Das Zürcher Start-Up AgileWind Power möchte dieStromgewinnung durchWindkraftwerke revolutio-nieren. Das Unternehmenhat dafür eine neuartigeWindturbine entwickelt undwill schon im nächsten Jahreine Testanlage errichten.

Mit einem neuen Systemmöchte Agile Wind Power dieGewinnung von Windenergieverbessern. Das entwickelteWindrad dreht sich im Gegen-satz zu herkömmlichen Wind-rädern nicht horizontal son-dern vertikal. Laut demUnternehmen soll diese Tech-nik, bestehende Anlagen inEffizienz, Wartungsaufwandund Wirtschaftlichkeit um einVielfaches überflügeln.

IWB

Erneuerbar ohne AufpreisSchon früh haben dieIndustriellen Werke Baselauf erneuerbare Energiengesetzt. Damit auch inZukunft eine vollständigeStromversorgung auserneuerbaren Energiengewährleistet werdenkann, sind grosse Investi-tionen geplant.

Die Industriellen Werke Basel(IWB) machen es vor: DieStromversorgung einer Stadtmit rund 170000 Einwohnernkann heute vollständig miterneuerbarer Energie bewerkstelligt werden. DerStrom aus erneuerbarer Energie wird den Konsumen-ten dabei als Standard undohne Aufpreis zur Verfügunggestellt – das ist einzigartig inder Schweiz.

Schon lange atomfreiDas Fördern von erneuerbarerEnergie hat in Basel Tradition.Schon in den 70er-Jahren hatsich Basel-Stadt von derAtomenergie losgesagt. Alserster Kanton hat er 1984eine Förderabgabe einge-führt. Der Strom, den die IWBheute liefern, stammt zu rund90 Prozent aus der Wasser-kraft. Weitere neun Prozentstammen aus umweltfreundli-chen Wärme-Kraft-Koppe-lungsanlagen, darunter zum Die Kehrrichtverwertungsanlage in Basel – Hauptstütze der Basler Fernwärmeversorgung. Foto: IWB

Windturm mit vertikalem Antriebsprinzip. Foto: zVg

AGILE WIND POWER

Vertikal statt horizontal

Beispiel die Kehrichtverwer-tungsanlage. Für den Restkaufen die IWB Wasser -kraftzertifikate. Damit kannden Kunden 100 Prozenterneuerbare Energie angebo-ten werden.

Grosse InvestitionengeplantDamit auch in Zukunft dieStromversorgung aus erneu-erbaren Quellen garantiertwerden kann, investieren dieIWB im In- und Ausland in

erneuerbare Energien. Bis2014 möchte das Stadtwerk815 Mio. Franken mitSchwerpunkt auf die erneuer-baren Energien investieren.Sie erweitern dazu ihr Portfo-lio von Kraftwerksbeteiligun-gen um Wind-, Solar- undBiomassekraftwerke in derSchweiz und in ausgewählteneuropäischen Ländern. Schon

heute haben die IWB Beteili-gungen an Wind- und Solarprojekten, so am thermischen SolarkraftwerkPuerto Errado in Spanien. Bisim Jahr 2013 sollen Wind-kraftwerke, thermische Solar-anlagen und Biomassekraft-werke gut zehn Prozent desheute in Basel benötigenStroms produzieren. (ce)

Bessere LeistungDie ersten Tests bestätigendies. Bereits 2009 wurde daserste vertikale Windrad mitdem für vertikale Windanla-gen neuen Antriebsprinzip,das einem grossen Karussellgleicht, in Emmen in einemWindkanal getestet. Nunwurde in diesem Sommer einweiterer Prototyp getestet.Auf dem Flughafen Düben-dorf wurde das Windrad aufeinen Sattelschlepper mon-tiert und den Rollweg auf undab gefahren.

Die Resultate aus denMessungen zeigen, dass dieLeistung auf der gleichen Auf-stellfläche gut eineinhalbmalso hoch ist, wie bei einemherkömmlichen Windrad. Nunist das Windrad in der Werk-

statt und wird noch einmalüberarbeitet, damit die Leis-tung noch weiter optimiertwerden kann.

Investoren gesuchtIm nächsten Jahr nun möchteAgile Wind Power einenmodifizierten Prototyp im sta-tionären Betrieb testen. DerWindturm soll in Chur stehen.Dafür werden von dem Jung-unternehmen noch Investorengesucht, denn bisher war dasProjekt eigenfinanziert. Profi-tieren konnte das Unterneh-men schon von verschiedenenFörderbeiträgen.

So haben die StadtwerkeWinterthur einen Förder -beitrag in der Höhe von130000 Franken für das Projekt gesprochen. Die ersten Investoren sind nunauch aufmerksam gewordenund haben ihr Interesse angemeldet. (ce)

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28 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW RAPHAEL CORNEO

Wie sieht sie aus, die Stadt von morgen?

Holger Wallbaum: Sie wird sicherlich bevölkerungsreicherund von einer hohen Mobilität im Individualverkehr geprägtsein. Es wird wohl auch mehr in die Höhe gebaut werdenund in den Gebäuden wird mehr Technik verbaut. In derSchweiz werden wohl auch einige Gebäude abgebrochenund durch energieeffizientere Bauten ersetzt werden. DasStadtbild wird sich also in einigen Quartieren - vor allemin denen, die in den 60er- und 70er-Jahren gebaut wurden- stark verändern.

Muss in Zukunft somit auch ver-

dichteter gebaut werden?

Wenn sich das Bevölkerungswachs-tum weiter so entwickelt, dann wirdverdichtetes Bauen eine der wesent-lichen Optionen in der Stadtentwick-lung sein. Verdichtetes Bauen ist zwin-gend notwendig, jedoch mit unter-schiedlichen Ausprägungen.

Ist verdichtetes Bauen denn wirk-

lich nachhaltiger?

Bis zu einem gewissen Punkt: Ja. Es istdie grosse Herausforderung, vor der wirstehen, eine Verdichtung zu erreichen,die gleichzeitig aber eine urbane Le-bensqualität sicherstellt. Wir müssenaufpassen, dass wir uns nicht zu sehrauf rein energetische Zielsetzungen fo-kussieren und dabei vergessen, dassStädte in erster Linie dafür da sind, dasswir darin leben und uns wohl fühlen.Vergessen wir das, dann sind die Be-strebungen kontraproduktiv.

Inwieweit müssen wir der Nach -

haltigkeit zuliebe etwas Komfort

abgeben?

Wir werden wohl gezwungen – ob nunaus ökonomischen oder ökologischenGründen – zu einem bescheideneren und suffizienterenLebensstil zurückzukehren. In Zürich ist beispielsweiseerstmals der Flächenverbrauch pro Kopf wieder rückläu-fig, nachdem er jahrelang angestiegen ist. Dieser Trend wirdsich in den kommenden Jahren bestätigen.

Wie gross ist das Energiesparpotenzial der Städte von

heute?

Effiziente Neubauten brauchen etwa fünf- bis zehnmalweniger Energie als Altbauten. Das zeigt, was möglich wäre.Die Energie ist sicherlich ein wichtiger Faktor. Der reineFokus auf das Null-Energie-Gebäude scheint mir an vielen

Stellen jedoch nicht zielführend zu sein. Es braucht heuteganzheitlichere Lösungen. Es muss auch der Standort einesGebäudes, seine Ausgangssituation und die Bedürfnisse derNutzenden sowie die Energieangebote am jeweiligen Stand-ort einbezogen werden.

In der Schweiz sind die Bauvorschriften heute schon

sehr streng. Sind sie zielführend?

Im Augenblick sind sie immer noch hauptsächlich energe-tisch motiviert. Ab 2020 sollen nur noch Nullenergiege-bäude erstellt werden. Die Frage ist aber, ob wir neben die-

sen energetischen Kriterien nicht nochandere Faktoren hinzuziehen sollten undmüssen, um das nachhaltigere Bauenvoranzutreiben. Die Gebäude müsstenganzheitlicher bewertet werden - nicht nurunter energetischer, sondern auch unterökologischen Gesichtspunkten. Hier gehtes auch um gesundes Bauen, um die Bau-stoffe, die eingesetzt werden, aber auchum soziokulturelle Aspekte und um dieWirtschaftlichkeit eines Gebäudes.

Wo stehen die Schweizer Unternehmen

beim nachhaltigen Bauen?

Die Schweiz geniesst im Ausland einensehr guten Ruf und steht für sehr ambitio-niertes Planen und Bauen. Eine Stärke derSchweiz ist sicherlich die mehrheitlichhohe Qualität der Architektur aber auchinnovative Gebäudetechnikkomponenten,die hier entwickelt werden. Die Herausfor-derung wird darin liegen, dass die Schweizund ihre Unternehmen dieses Potenzial in-tensiv weiterverfolgen. Wenn man be-denkt, dass die Schweiz in den 80er-Jah-ren im Bereich der erneuerbaren Energienführend war, dann aber diese Führerschaftabgegeben hat, dann zeigt das, wie dünndas Eis ist und wie schnell man einen Vor-sprung verlieren kann.

Aber sind wir auf dem richtigen Weg?

Wir spüren in den letzten Jahren, dass die Bedeutung vonnachhaltigem Bauen stark zugenommen hat. Immer mehrinstitutionelle Investoren steigen in diesen Markt ein. WennGeld im Spiel ist, dann wird auch etwas bewegt. Auch dieöffentliche Hand fördert nachhaltiges Bauen. Man hatgemerkt, dass wir vor grossen Herausforderungen stehen,die mit den alten Lösungsansätzen nicht gemeistert wer-den. Das rein wirtschaftliche Primat der Gewinnoptimie-rung steht nicht mehr im Mittelpunkt. Es geht heute zuneh-mend auch um die lebenszyklusweite Bewirtschaftung vonRessourcen und die Übernahme von Verantwortung aufallen Ebenen.

HOLGER WALLBAUM, ETH ZÜRICH

Ganzheitliche PerspektiveNachhaltigkeit spielt bei Gebäuden eine immer grössere Rolle – auch für

institutionelle Investoren. Doch nicht nur energetische Gesichtspunkte dürften

zukünftiges Bauen bestimmen, sagt Holger Wallbaum, Professor für Nachhaltiges

Bauen an der ETH Zürich.

ZUR PERSON

Holger Wallbaum ist Professor fürNachhaltiges Bauen an der ETHZürich.

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l Nr. 12 l 2011 l 29l UZ

Eine der grossen Stärkender Schweiz sind die Kom-petenzen im Ingenieur -wesen. Gerade dort spieltdas Thema Nachhaltigkeiteine immer grössere Rolle.Darauf hat sich das Ingenieurbüro eicher+paulispezialisiert.

TEXT RAPHAEL CORNEO

Der Schweizer Gebäudeparkbeansprucht etwa die Hälftedes Energieverbrauchs und ist

COBIAX

Der Emmentaler unter den BetonsortenCobiax macht Betondeckenleicht. Die Cobiax-Flachde-cke spart bis zu 35 ProzentBeton und verbessert dieTragwerksstruktur. Möglichwird das durch eingebauteHohlkörper.

Das Miami Art Museum ist einanspruchsvoller Bau. Das Bas-ler Architekturbüro Herzog &de Meuron sieht einen dreige-schossigen Museumskörpervor, der auf einem ausladen-den Sockelplateau steht. Dasweit auskragende Dach wirddurch filigrane Stützen getra-gen – und zwar auf möglichstwenigen. Daher gilt: Je weni-ger Gewicht der Bau hat,desto besser ist es.

Hohlkörper ersetzen BetonDamit kommt Cobiax insSpiel. Das Zuger Unterneh-men hat ein Verfahren entwi-

Mit Hilfe von Hohlräumen wird das Gewicht vonBetondecken verringert. Foto: zVg

Der nächste Grossauftrag für die Ingenieure von eicher+pauli: Der Hauptsitz von SwissRe in Zürich. Foto: SwissRe

EICHER+PAULI

Pionier bei der nachhaltigen Planung

ckelt, mit dem das Gewichtvon Betondecken um bis zu35 Prozent verringert werdenkann. Das verringert auchmassiv den CO2-Ausstoss. DieGrundüberlegung: Die Deckebraucht nur soviel Beton, dasssie ihre statische Funktionerfüllen kann. Daher werdenHohlkörper zwischen dieuntere und die obere Beweh-rung gelegt, die den Betonverdrängen. Cobiax liefertalso die Technologie für denEmmentaler unter denBetonsorten.

Preise in der Schweiz undDeutschlandEin geringeres Gewicht derDecke bedeutet auch, dasssich die Last auf die Funda-mente um bis zu 15 Prozentverringert. Das verringertauch dort den Materialeinsatzund vergrössert die Planungs-

freiheit. So überrascht esnicht, dass Cobiax geradeauch in anspruchsvollen Bau-ten eingesetzt wird. Dazugehört auch die Elbphilhar-monie in Hamburg, ebenfallsvon Herzog & de Meuron.Das Gewicht spielt auch daeine entscheidende Rolle, dadas neue Gebäude auf einenalten Hafenspeicher aufge-setzt wird.

Cobiax-Beton wird imSheikh-Zayed-Lernzentrum imAl Ain Wildlife Park & Resortin den Vereinigten ArabischenEmiraten ebenso eingesetztwie im Park Royal, einemKomplex aus Hotel und Büro-gebäude in Singapur. Die Ver-wendung im Stadtstaat amÄquator ist kein Zufall: DerSingapurer Baukonzern TiongSeng Holdings hat das ZugerUnternehmen 2010 über-nommen.

Cobiax hat 2010 sowohlden Umweltpreis Schweiz alsauch den Deutschen Material -effizienzpreis gewonnen. (ce)

für 40 Prozent des CO2-Aus-stosses verantwortlich. DasEinsparpotenzial ist riesig. DasIngenieurbüro eicher+pauli istPlaner für Energie- undGebäudetechnik und hat sichin der Vergangenheit geradeim Cleantech-Bereich einenNamen gemacht.

Fachkräfte und jahrelangeErfahrungDas Unternehmen mit Haupt-sitz in Liestal wurde 1986gegründet. Heute beschäftigtes 90 Mitarbeiter – 50 davon

und Birsfelden wurden Block-heizkraftwerke geplant, umeinen deutlich höheren Wir-kungsgrad zu erreichen.

Der nächste Grossauftragfür die Ingenieure ist der Baudes Swiss Re Hauptssitzes inZürich. eicher+pauli führt dieenergetische sowie ökologi-sche Gesamtbewertung fürdie Gebäudetechnik durch,die den höchsten Anforderun-gen für nachhaltiges Bauenentsprechen soll.

Für seine Arbeit hat dasUnternehmen bereits zweiMal den «Watt d’Or»-Preisdes Bundesamtes für Energiefür herausragende Leistungenim Energiebereich gewonnen.

mit Hochschul- oder Fach-hochschulabschluss. Zu denKernkompetenzen voneicher+pauli gehören Planun-gen in der Energieversorgungund in der Gebäude- sowieSanitärtechnik. Dabei gehörennicht nur Unternehmen, son-dern auch Behörden undGemeinden zu den Kundendes Ingenieurbüros. So hateicher+pauli den Energiericht-plan für die Berner GemeindeMünsingen erstellt. Damit sol-len vorhandene Energieträgereffizienter eingesetzt und

erneuerbare Energie gefördertwerden.

Vielzahl an Vorzeige -projektenIn den vergangenen Jahrenhat das Ingenieurbüro eineVielzahl an Vorzeigeprojektenrealisiert. Es wurde beispiels-weise für Coop ein innovati-ver Wärme-Kälte-Verbund ge-plant und realisiert. Dank die-sem Verbund kann der CO2-Ausstoss markant gesenktwerden. Für die Abwasser -reinigungsanlagen in Sissach

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30 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW STEFFEN KLATT

Sie waren am 11. März im Pazifik unterwegs.

Wie haben Sie den Tsunami erlebt?

Raphael Domjan : Wir haben ein Warnsignal erhalten, dasswir uns in einer Gefahrenzone für einen Tsunami befinden.Wir befanden uns zu der Zeit ganz im Süden der Marquesas-Inseln. Wir haben die Welle dann auch tatsächlich gesehen,die bei uns aber keinen Schaden angerichtet hat. Für unswar das ein unglaublicher Augenblick, eine solche Wellezu sehen, die über 12 000 Kilometergekommen war.

Es war die Welle, die den Reaktor -

unfall in Fukushima ausgelöst

hatte . . .

Für mich waren die Katastrophe im Kern-kraftwerk wie auch die Folgen eine Über-raschung. Denn ich setze mich für Clean-tech und für die erneuerbaren Energienein, aber ich kämpfe nicht gegen die Kern-kraft. Der Reaktorunfall hat mir dann klargemacht, dass die Kernkraft nicht so si-cher ist, wie ich gedacht hatte.

Sie sind danach wieder für

einige Wochen in der Schweiz

gewesen. Haben Sie eine Änderung

wahrgenommen im Verhältnis zur

Schweiz, die Sie im Spätsommer 2010

verlassen haben?

Die politische Stimmung hatte völliggeändert. Ich war positiv überrascht,dass die Schweiz eine solch mutige Ent-scheidung treffen konnte. Das ist sowohlaus Sicht des Umweltschutzes wie auchaus strategischer Sicht für die Wirtschaftsehr wichtig. Die Schweiz hat gute Kar-ten, bei den erneuerbaren Energien undden sauberen Technologien zur globa-len Avantgarde zu gehören.

Sind Sie da nicht ein wenig zu

optimistisch? Immerhin hat die

Schweiz ihre ursprüngliche

Pionierrolle verloren.

Wir haben das Glück, dass unser Landdank seiner geografischen Lage ein gros-ses Potential in der Wasserkraft hat. Beider Forschung und Entwicklung ist dieSchweiz unglaublich stark, denken Sie nur an die ETH Lau-sanne. Leider hat die Schweiz stets Mühe, von der Forschungund Entwicklung zur industriellen Herstellung überzuge-hen. Das müssen wir verbessern. Aber ich bin mir nicht si-cher, dass wir das schaffen werden.

Warum schafft die Schweiz diesen Schritt nicht?

Fehlt der Unternehmergeist?

Ich glaube nicht, dass es an Unternehmergeist fehlt. Die KMUsind bereit, Risiken zu übernehmen. Deshalb stehen KMUoft am Anfang von Projekten. Aber wenn es um grössere Projekte geht, dann wird es schwierig. Investoren konzen-trieren sich lieber auf Finanzprodukte, die eine höhere Rendite bringen. Da sollte der Staat aktiv werden und dieEntwicklung von Technologien mit Fonds unterstützen. DieSchweiz insgesamt sollte eine aktivere Rolle bei Investitio-

nen in die nachhaltige Entwicklungspielen.

PlanetSolar fährt unter Schweizer

Fahne. Wie wurde das Boot

aufgenommen?

Wo immer wir hingekommen sind,wurden wir mit grossem Interesseempfangen. Die Leute haben über Pla-netSolar gesprochen. Viele warenüberrascht, dass es ein Schweizer Pro-jekt ist. Die Schweiz wird bisher imAusland nicht als ein Land der Son-nenenergie wahrgenommen. Wir ha-ben aber darauf hinweisen, dass dieSchweiz ein Pionierland in Sachen So-larenergie ist: Das erste Solarboot kamaus der Schweiz, das erste Solarautoauch. Wir konnten auf das Solarflug-zeug Solarimpulse und auf Louis Pal-mer hinweisen, der mit einem Solar-auto um die Welt gefahren ist. DieSchweiz ist eben nicht nur ein Landdes Käses und der Uhren. Die Schweizarbeitet aber auch mit den Partnern inEuropa zusammen. PlanetSolar wirdvon auch von Frankreich, Monaco undder EU unterstützt.

Gab es auf Ihrer Reise Erlebnisse,

die Sie nicht erwartet haben?

Wir haben auf unserer Reise viel gelernt. Wahrscheinlich könnten wirjetzt ein Boot mit der doppelten Effizienz bauen, das viel weniger kosten würde. Am meisten hat unsaber überrascht, wie einsatzfähig dieSoftware ist, die wir entwickelt haben.Sie hat uns erlaubt, denjenigen Wegüber die Meere zu finden, der

energetisch – und damit finanziell - am effizientesten ist.Das muss nicht immer der kürzeste Weg sein. Heute inte-ressieren sich grosse Unternehmen dafür. Vielleicht ha-ben wir damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Na-vigation aufgeschlagen.

RAPHAEL DOMJAN, PLANETSOLAR

Land der PionierePlanetSolar umrundet als erstes Solarboot die Welt. Im September 2010 gestartet,

nimmt es derzeit Kurs auf Abu Dhabi am Persischen Golf. Den Tsunami, der indirekt

den Schweizer Atomausstieg einleiten sollte, hat die Mannschaft auf dem Pazifik

unmittelbar erlebt.

ZUR PERSON

Raphael Domjan ist Initiant des ProjektsPlanetSolar. Der Neuen burger hat seit2004 die erste Umrundung der Welt ineinem Solarboot vorbereitet. Finanziertwurde der Bau des Schiffes vom Darmstädter Unternehmer Immo Ströher. Das Schiff selber wurde in Kielgebaut. Am 27. September 2010 startete er in Monaco seine Weltreise.Domjan reist selber auf dem Boot mit,das Interview wurde per Telefongeführt. Präsenz Schweiz unterstützt dieWeltumsegelung.

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Die Speicherung der Energie wird in Zukunft anBedeutung gewinnen. MitLeclanché hat die Schweizeinen führenden Batterie-hersteller, der sich auf dieEntwicklung und die Her-stellung von Speicherlö-sungen spezialisiert hat.

Der Anteil der erneuerbarenEnergien wird in den kom-menden Jahren steigen.Damit wird aber auch dieFrage nach der Speicherungdieser Energie, die oft nichtkontinuierlich produziert wird,immer wichtiger. Gleichzeitigkommen immer mehr Elektro-und Hybridfahrzeuge auf denMarkt. Technologien, die sichauf diese neuen Gegebenhei-

KAMOO

Vom Benzin- zum ElektroautoElektroautos müssen nicht aus dem Ausland kommen. Das Pionier -unter nehmen Kamoostellt seine Elektrofahr-zeuge in der Schweiz her.Der Erfolg gibt dem Unter-nehmen Recht.

Der Anteil von Elektroautosim Strassenverkehr nimmtzu. Und das ist auch sinnvoll,denn die Tagesreichweite ei-nes Autos liegt in derSchweiz unter 50 Kilome-tern. Eine Reichweite, dieheutige Elektroautos ohneProbleme erreichen. DiesenTrend hat das UnternehmenKamoo aus Schlieren er-kannt. Seit 2009 baut dasUnternehmen normale Autoszu Elektroautos um.

Tiefer KilometerpreisUmgebaut werden beiKamoo zwei verschiedeneModelle, der Fiat 500 undder Renault Twingo. DasModell basierend auf demFiat 500, der Kamoo 500,gibt es in drei verschiedenenAusführungen mit verschie-denen Reichweiten und Spitzengeschwindigkeiten.Kamoo ist auch der einzigeAnbieter, der mit demKamoo 500-220c ein Elektro-Cabriolet anbietet.

Die Reichweite derKamoo-Modellebeträgt über 100 km/Ladung.

Foto: zVg

Das Unternehmen arbeitet an Technologien für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Foto: zVg

LECLANCHÉ

Speicher für die Zukunft

Sechs Mechaniker bauenin Schlieren die alten Benzin-motoren aus und ersetzen siedurch Elektromotoren, dieüber eine Batterie gespiesenwerden. Mit einer vollenLadung kann man mit denKamoo-Modellen mehr als100 Kilometern fahren.Zudem können sie an einernormalen Steckdose aufgela-den werden. Die Energiekos-ten auf 100 Kilometer betra-gen dabei weniger als zweiFranken. Damit können diehöheren Anschaffungskostennach wenigen Jahren amorti-siert werden.

Schweizer Teile verbautMomentan werden in Schlieren jährlich 50 bis 60Fahrzeuge umgebaut. Dabeiwird hauptsächlich aufSchweizer Teile zurückgegrif-fen. Zieht man beim Fiat bei-spielsweise das Chassis ab,wurden rund 85 Prozent derverbauten Teile von SchweizerFirmen hergestellt.

Neben den eigenenModellen vertreibt das Unternehmen noch weitereElektroautos und bietetergänzende Systemlösungenim Bereich Elektromobilität -wie Carsharing- und Flotten-management-Lösungen oder Ladestationen - an. (ce)

ten einstellen, stellt der Batte-rienhersteller Leclanché ausYverdon-les-Bains her.

Massiv investiertDas Unternehmen hat einelange Geschichte: Bereits1909 wurde die Leclanché SAgegründet. Seither hat dasUnternehmen die Weiterent-wicklungen der Batterievorangetrieben und beinahejeden Entwicklungsschrittauch mitgeprägt. Dabeispielte der Umweltschutzschon früh eine Rolle. Bereits1942 hat Leclanché ein Pro-gramm zur Wiederverwertungvon verbrauchten Zellen undBatterien gestartet. Doch Innovation hat ihrenPreis. Im vergangenen Jahr

Anfang November wurde ander Generalversammlung eineKapitalerhöhung beschlossen.Das Unternehmen will dieProduktion von Lithium-Ionen-Batterien weiter aus-bauen. (ce)

hat das Unternehmen einenVerlust von 12,6 Mio. Frankengeschrieben. Nun wird massivin die Produktion von Lithium-Ionen-Zellen investiert. Damitsollen die neu gewonnenenAufträge realisiert werdenkönnen.

Kapitalerhöhung beschlossenDenn diesen Sommer konnteLeclanché einen Auftrag imWert von 12,5 Mio. Frankenfür portable Batteriesystemeabschliessen. Um wen es sichbei dem Kooperationspartnerhandelt, hat das Unterneh-men nicht bekannt gegeben.Ebenfalls in diesem Sommerhat das Unternehmen einenKooperationsvertrag zur Liefe-

rung von stationären Spei-chersystemen für Solarenergiemit Schüco abgeschlossen,dem deutschen Marktführerbei Aluminium-, Solar-, Stahl-und Kunststoffsystemen fürinnovative Gebäudehüllen.

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32 l Nr.12 l 2011UZ l

INTERVIEW YVONNE VON HUNNIUS

Viele natürliche Rohstoffe sind nur noch begrenzt

verfügbar, für viele ein Schreckensszenario. Doch

welche Chancen sehen Sie vielleicht auch hierin?

Bruno Oberle: Knappheit ist natürlich ein Motor. Weshalbbrauchen wir neue Technologien? Weil wir mit einembeschränkten Angebot zu tun haben. Bis vor kurzem warman sich dessen kaum bewusst, deshalb gab es den Bedarfnicht. Jetzt realisieren wir die Beschränkung und wir müs-sen Lösungen anbieten. Und diejenigen, die diese vorle-gen können, werden auch entsprechende Profite machen.Wir haben es mit einer neuen Gründerzeit zu tun.

Wo sehen Sie die Schweiz im Rahmen der Entwicklung

der sogenannten Cleantech-Märkte?

Die Schweiz hat hier traditionell eine starke Position undeinen überdurchschnittlichen Anteil an diesen Märkten.Doch wir verlieren an Terrain, wenn auch auf hohemNiveau. Wir müssen uns darum bemühen, unsere Führungs-rolle zu behalten.

Was kann gerade auch der Bund im Bereich des

Ersatzes und des effizienten Einsatzes von Ressourcen

hierfür tun?

Das ist ein Prozess, der vielleicht mit einer Idee in derGrundlagenforschung startet, die dann zur angewandtenForschung wird, bis sie als Prototyp in eine Werkhallegelangt. Diese Entwicklung muss koordiniert verlaufen.Eine Produktionsstrasse verlangt enormes Kapital und esgilt Märkte zu erschliessen – allenfalls mit staatlicher Unter-stützung. Denn diese Märkte entstehen oft durch staatli-che Regulation. Beispielsweise wird beschlossen, dassAbwasser gereinigt werden oder die Ressourceneffizienz ineinem gewissen Bereich Standards entsprechen muss. Daswären dann Märkte, in denen verschiedene Akteure agie-ren können. Der Staat hat sehr viele Bereiche, in denen erdiesbezüglich tätig sein kann. Doch er muss schauen, dasser diese Rolle kohärent verfolgt.

Manche Experten sagen, dass ein Ressourcengau nur

dadurch verhindert werden könnte, wenn reiche

Staaten weniger konsumieren. Wie könnte die Schweiz

in Bezug auf eine Verbrauchsbegrenzung von

bestimmten Ressourcen Zeichen setzen?

Die Schweiz ist sehr klein und wir haben wenig Fertigungs-industrie. Die meisten Produkte werden importiert. Für unsist es abgesehen von internationalen Handelshürden sehrschwierig und zum Teil auch unnütz, nationale Ressour-censtandards für Produkte zu setzen. Aber beispielsweisehat der Bundesrat im September beschlossen, dass geprüftwird, wo Recycling-Vorschriften neu eingeführt oder beste-hende verstärkt werden könnten. Und sollte die EU sichquantitative Ziele in Bezug auf die Ressourcenintensität von

bestimmten Produkten setzen, sind wir daran interessiertmitzuziehen.

Für die Schweiz bliebe die Konzentration auf

Innovation beziehungsweise Forschung…

Da können wir viel mehr leisten – zum einen ist das natür-lich ein Beitrag zur Entstehung neuer Technologien. Zumanderen können wir in diesem Feld auch die Diskussion mitanregen. Das World Resources Forum in Davos (es hat imSeptember 2011 zum zweiten Mal stattgefunden, yh.) ist einsehr gutes Beispiel dafür, dass im Wissenschaftsbereichdurch Schweizer Mithilfe der Ressourcengedanke stärkerdebattiert wird. Wir haben auch gerade erst in Genf eineninternationalen Dialog zum Klimaregime mitfinanziert. Inder Schweiz gibt es eine Tradition für diese Aktivitäten,finanzielle Ressourcen hierfür und auch Orte wie Genf, woStaaten aufeinander treffen. So können wir unseren kom-parativen Vorteil nutzen.

BRUNO OBERLE, BUNDESAMT FÜR UMWELT

Neue GründerzeitKnappheit natürlicher Ressourcen muss durch verstärkten Dialog über neue

Lösungen beantwortet werden. Der verschwenderische Umgang mit natürlichen

Ressourcen zwingt zur Kehrtwende, für die die Schweiz Plattform sein will.

Knappheit sei ein Innovationsmotor, sagt Bruno Oberle, Direktor des Bundesamtes

für Umwelt (BAFU).

ZUR PERSON

Bruno Oberle ist seit 2006 Direktor des Bundesamtes fürUmwelt (BAFU). Zuvor war er als Vizedirektor des damaligenBundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) fürden technischen Umweltschutz zuständig. Oberle hat an derETH Zürich Biologie und Umweltwissenschaften studiert, pro-moviert und war dort zudem als Dozent tätig.

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Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 33l UZ

Westiform ist die führendeAnbieterin von Lichtwer-bung in der Schweiz. IhreConturaLED erlaubt es, inder Leuchtwerbung bis zu90 Prozent Energie einzu-sparen. Auch in der eige-nen Produktion spart dasFamilienunternehmen mas-siv CO2 ein.

Leuchtwerbung ist für vieleUnternehmen ein Muss, rundum die Uhr. Die Energiekos-ten für Leuchtwerbung fallenfür kleine Unternehmen kaumins Gewicht, für grosse Kettensehr wohl – und für die ge-samte Volkswirtschaft erstrecht. Coop rüstet rund 4250Leuchtwerbeanlagen in derSchweiz auf ConturaLED von

INNORECYCLING

Aus alt mach neuFür ein rohstoffarmes Landwie die Schweiz hat dieWiederverwertung einegrosse Bedeutung. Das Cleantech-UnternehmenInnorecycling führt Rohstoffe besondersumweltschonend wiederdem Produktionskreislaufzu.

Oft ist die einfache Verbren-nung von Abfall reine Ver-schwendung. Vieles kann wie-derverwertet und so wiederdem Produktionskreislauf zu-geführt werden. Auf dies hatsich das Thurgauer Unterneh-men Innorecycling spezialisiert.

Zurück in den KreislaufRund 75000 Tonnen Abfallwerden bei dem Recyclingun-ternehmen pro Jahr verarbei-tet. Der grösste Teil des auf-bereiteten Abfalls machtKunststoff aus. Im Gegensatzzur thermischen Verwertungdurch die Kehrichtverbren-nungsanlage spart der Wegder stofflichen Verwertungdie Hälfte der Energie gegen-über Kunststoff-Neumaterialein und schont damit die fos-silen Ressourcen.

Das Regranulat, das beider Schwesterfirma Innoplas-tics aufbereitet wird, kommt

WESTIFORM

Weniger Energie, mehr Wirkung

bei neuen Produkten – wiezum Beispiel bei Kunststoff-rohren oder -folien – wiederzur Anwendung. Ingesamtwerden rund 13000 TonnenKunststoffregranulat pro Jahrproduziert und an Abnehmerin der Schweiz und ganzEuropa geliefert.

Bevölkerung sensibilisieren Doch bei Innorecycling wirdnicht nur bei der Wiederver-wertung besonderen Wert aufdie Nachhaltigkeit gelegt.Durch ein dichtes Netz vonlokalen Partnern versucht dasUnternehmen, die kürzestenTransportwege in der Regionzu finden und verbrauchtdadurch möglichst wenigTreibstoff.

Zudem versucht das Unternehmen die Bevölke-rung für das Thema Wieder-verwertung zu sensibilisieren.Zu diesem Zweck unterhältInnorecycling eine lokale Sammelstelle, welche als Pionierleistung auch Kunst-stoff-Abfall entgegennimmt,der sonst nicht gesammeltwird. Mir Infoständen undüberlebensgrossen Recycling-Figuren werden Menschenzudem auf Recycling- Kreisläufe aufmerksamgemacht. (ce)

Westiform um. Allein damitspart der Einzelhandelsriesejährlich Strom für 600 Haus-halte.

Nur so viel Licht wie nötigConturaLED spart gegenüberherkömmlichen Neonleuchten90 Prozent. HerkömmlicheLED-Lichtwerbungen sparen«nur» rund 40 Prozent. DerUnterschied wird möglich,weil erstens sich die Licht-punkte den Konturen derWerbefläche besser anpassen.Daher braucht es wenigerLichtpunkte und Energie. Zumanderen wird die Lichtstärkeder Umgebung angepasst. Sieist in der Dämmerung beson-ders stark. In der Nacht verrin-gert sich das Licht und trotz-

dem erfüllt die Leuchtwer-bung ihre volle Wirkung.Auch die Textil-Line von West-iform setzt auf Energieeffi-zienz. Sie spart im Vergleichzur Ausleuchtung mit Fluores-zenzlampen 60 Prozent Ener-gie ein.

Massiv CO2 eingespartWestiform verringert auchihren eigenen Energiever-brauch und CO2-Ausstoss. Sowerden die beiden deutschenProduktionsstandorte neu mitÖkostrom versorgt, für denHauptsitz in Niederwangenwird das geprüft. Von 2008bis 2010 konnte der CO2-Ausstoss in der Stromversor-gung von 857 auf 344 Ton-nen gesenkt werden, in derFahrzeugflotte von 722 auf645 Tonnen.

Das Familienunternehmenmit seinen 400 Mitarbeiternsetzt systematisch auf Nach-haltigkeit. Der Gründer undheutige Verwaltungsratspräsi-dent Niklaus Imfeld hat eseinmal so formuliert: «Manmuss Sorge tragen zu denDingen, die einem anvertrautsind.» Und das geht oft ambesten mit Innovationen.Kunden wie die Credit Suisse,Swisscom und Raiffeisen inder Schweiz wissen dasebenso zu schätzen wie Audi,Bosch, Würth und MAN imAusland. (ce)

Die überlebensgrosse Recyclingfigur ElSchrotto ausder Olma. Foto: zVg / Innorecycling

Durch Investitionen in Entwicklung und Forschungsowie viel Liebe zum Detail entstehen innovative,energieeffiziente Lösungen. Fotos: zVg

Produktbezogener Umweltschutz: Die nur vier Zentimeter flachen Textil-LineLeucht transparente vereinen eine brillante Optik mit Energieeffizienz.

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TEXT ULRICH GLAUBER

Soviel steht fest: Verkehrsexperten sind der Auffassung,dass die Zukunft in der Elektrifizierung der Autos liegenwird. Doch der Zeitpunkt dafür steht in den Sternen. InDeutschland hat Kanzlerin Angela Merkel mutig die Plan-vorgabe gemacht, bis 2020 sollten eine Million Elektroau-tos durch die Republik rollen. Wie die Zahl der derzeit zuge-lassenen 2 307 Fahrzeuge in so kurzer Zeit derart erhöhtwerden soll, ist beim heutigen hohen Preis und der fehlen-den Infrastruktur aber nicht abzusehen.

Nur Toyota und Opel/GM schon auf MassenmarktExperimente und Studien hat inzwischen jeder Herstellervon Rang vorzuweisen. Einzig Toyota mit seinen Hybrid-modellen Prius, Auris und Yaris hat bislang allerdings län-gere Erfahrungen im Massenmarkt. In Europa bietet seit kur-zem auch Opel mit dem Ampera einen Mittelklassewagenmit der Kombination eines Elektromotors zum Antrieb undeinem Dieselmotor zum Aufladen der Batterien während derFahrt an. Den baugleichen Chevrolet Volt der Opel-MutterGeneral Motors gibt es schon einige Monate länger.

Hohe Preise Trotz der geringen Reichweite von 40 bis 80 Kilometernim reinen Elektrobetrieb und 500 Kilometern mit «RangeExtender» - also Betrieb des Dieselmotors - kostet derAmpera die Kleinigkeit von mindestens 42 900 Euro (knapp53 000 Franken) - der Volt ist ein paar hundert Euro billiger.Ein vergleichbarer VW Golf BlueMotion mit einem Ver-brauch von 5,2 Litern ist für etwa 21850 Euro zu haben. «Wirrechnen damit, dass in den kommenden Jahren der Strom-preis mindestens genauso stark steigen wird wie die Kraft-stoffpreise», erläutert der deutsche Autoexperte Willi Diez.

E-MOBILITÄT

Die Zukunft kommt langsamAlle grossen Autobauer und viele kleine arbeiten an den Antrieben der Zukunft. Dann dürfte Strom Öl

ersetzen. Offen ist aber, ob der Strom aus der Steckdose kommen wird oder aus dem Kraftwerk im Auto –

erzeugt in einer Brennstoffzelle. Der Weg in die Zeit nach dem Öl dauert länger als erhofft.

ALTERNATIVE ANTRIEBE

Reiner Elektroantrieb: Der Elektromotor wirdvon einer Vielzahl von Batterien, wie sie in Mobil-telefonen üblich sind, gespeist. Das ist das Prinzipdes kalifornischen Sportwagen bauers Tesla.

Elektrohybrid: Die Batterien für den Elektro-motor werden zur Erhöhung der Reichweitevon einem Dieselmotor während der Fahrtnachgeladen. Das macht etwa Opels Ampera.

Brennstoffzelle: Mit Wasserstoff und Sauer-stoff wird in einer Brennstoffzelle Stromerzeugt, der einen Elektromotor antreibt.

Wasserstoffmotor: Ein Kreiskolben- oder Wan-

kelmotor wird anstatt mit oder alternativ zuBenzin oder Diesel mit Wasserstoff betrieben.

Wasserstoff-Hybridantrieb: Der wasserstoff-betriebene Kreiskolbenmotor wird durch einenElektromotor unterstützt.

Autogas (LPG): Ein Ottomotor wird mit demFlüssiggas betankt, das als Abfallprodukt bei derErdöl- und Gasförderung bisher oft abgefackeltwird.

Erdgas-Fahrzeug: Ein Ottomotor wird mitErdgas angetrieben, das durch Komprimierungauf ein 600stel verflüssigt wurde.

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Für den Doppelgelenkbus lighTram® mit Hybridantrieb wurde die Hess mit dem«Watt d'Or 2008» in der Kategorie Energieeffiziente Mobilität geehrt: Im Bild Probefahrt in Hamburg. Foto: Hess AG / zVg

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«Damit ist davon auszugehen, dass das Elektroauto, von derKostenseite betrachtet, nicht wettbewerbsfähig sein wird.»

Geringe ReichweiteBeim reinen Elektromotor kommt hinzu, dass mehr als kur-ze Stadtfahrten wegen der geringen Reichweite von maxi-mal 150 Kilometern ohne Aufladen beim heutigen Entwick-lungsstand nicht möglich sind. Bei Kälte sind die Batterienschon nach knapp der Hälfte dieser Entfernung leer. Dasmacht sie bisher im Wesentlichen lediglich für Firmenflot-ten oder Carsharing-Anbieter interessant. Den Durchbruchzur Produktion von kostengünstigen und leistungsfähigenLithium-Ionen-Batterien erwartet der Auto-Professor Fer-dinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essenerst um das Jahr 2015.

Chaos bei LadekonzeptenDazu kommt ein Chaos bei den Ladekonzepten. Noch istunklar, ob sich der Austausch von Pfandbatterien, Batterie-leasing oder das Nachladen im Auto fest eingebauter Bat-terien durchsetzen wird. Selber laden zu Hause ist für dieMehrheit gar nicht möglich. Schwer vorstellbar, dass dem-nächst über Nacht Verlängerungskabel von Hochhausbal-kons zum Aufladen der E-Mobile auf Siedlungsparkplätzenherabhängen werden.

Öffentliche Ladestationen sind bisher jedoch Mangel-ware. In ganz Europa werden bisher nur 10 000 dieser«Stromtankstellen» gezählt. Ihre Einrichtung für etwa 10000Euro rechnet sich für den Betreiber bei einem Umsatz vonfünf Euro pro Ladevorgang für die Betreiber nicht. Bleibtdie Hoffnung auf die Entdeckung ganz neuer Geschäfts-modelle für Supermarktketten, Kioskbesitzer oder Imbiss-buden, die mit den Strom-Zapfsäulen Kunden anlockenkönnten.

Kraftwerk im Auto So kommt die Brennstoffzelle wieder ins Spiel, um die esnach anfänglicher Euphorie still geworden war. Dabei wirdan Bord der Autos aus Wasserstoff und Sauerstoff Stromerzeugt, der dann einen Elektromotor antreibt. Als Abfall-produkt kommt hinten Wasserdampf heraus. Fahrzeuge mitBrennstoffzelle fahren ebenso geräuschlos wie Batterie-Mobile, übertreffen aber deren Reichweite und kosten nichtso exorbitant viel mehr als die konventionell betriebenenModelle.

Wolfgang Reitzle weist auf einen grossen Vorteil im Ver-gleich mit den Elektroautos hin: «Die Betankung mit Was-serstoff dauert nicht länger als drei Minuten», sagt der Chefdes Industriegasspezialisten Linde. Reitzle hat allerdings

die eigenen Unternehmensinteressen im Sinn, weil Lindein Erwartung eines neuen Geschäftsfeldes mit Daimlerkooperiert. Das betrifft vor allem die Einrichtung von Was-serstoff-Tankstellen, für die jeweils mindestens eine Mil-lion Euro investiert werden müssen. Bisher gibt es weltweit200 Wasserstoff-Tankstellen, allein in Deutschland wäre einNetz von 1.000 dieser «Tanken» für den Massenbetrieb not-wendig.

Pioniere Daimler und Opel Bisher gibt es zudem nur Testfahrzeuge und kleine Ver-suchsflotten mit den Kleinkraftwerken an Bord. Die CleanEnergy Partnership (CEP) der deutschen Automobilunter-nehmen zur Einführung von Wasserstoff als «Kraftstoff derZukunft» veranstaltet jährlich eine Deutschland-Rallye, beider im vergangenen Jahr unter anderem Daimler, Ford,GM/Opel sowie Volkswagen am Start waren. Toyota wargleich mit zwei Fahrzeugen vom Typ FCHV-adv vertreten.

Doch mit der Serienfertigung zögern die meisten Her-steller. Bei Daimler verlassen zwar täglich zwei B-Klasse-Mercedes mit Brennstoffzelle das Band, die von ausgewähl-ten Kunden für 950 Euro im Monat gemietet werden können.Die Stuttgarter werden aber laut jetzigem Plan erst in dreiJahren in Grossserie gehen, 2015 wollen Opel und der korea-nische Konzern Hyundai folgen. Bei Europas grösstem Auto-konzern Volkswagen sieht man erst 2020 die Bedingungenfür einen Massenstart gegeben.

Effektivität und «Downsizing»Einstweilen sehen die Hersteller ihr Heil aber noch in derEntwicklung von kostengünstigeren und umweltfreundli-cheren Motoren für fossile Brennstoffe. Das zeigt sich nichtnur im wachsenden Angebot fabrikneuer Autos mit Gas-antrieb - sowohl für das Förderungsabfallprodukt LPG wieim Nachhinein verflüssigtes Erdgas. Auch herkömmlicheMineralölmotoren werden immer sparsamer. So konntendie deutschen Autobauer im vergangenen Jahr Verbrauchs-verringerungen von 16 Prozent erzielen. Besonders starkholten die Oberklasse-Autobauer Daimler und BMW auf,begünstigt allerdings durch den grösseren Spielraum beiihren spritfressenden Luxusgeländewagen und Nobelli-mousinen.

Zudem trägt «Downsizing» bei den Motoren zur Ver-brauchsreduzierung bei. So können durch Umstellung vomVier- auf den bisher verpönten Dreizylinder eine ganzeReihe von Herstellern Kleinwagen mit einem Durchschnitts-verbrauch von deutlich weniger als 4,5 Litern vorweisen.Und auch die Diesel der oberen Mittelklasse fahren raschauf das Ziel Fünf-Liter-Auto zu.

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36 l Nr.12 l 2011UZ l

Fahrplan für eine grüneWirtschaftBern – Vom 4. bis 6. Juni2012 findet in Rio de Janeirodie vierte grosse UNO- Konferenz zu Fragen derNachhaltigkeit statt. Auch dieSchweiz beteiligt sich aktivam Prozess. Laut dem Bundesamt für Umwelt hatdie Schweiz ihren Vorschlagfür die Beratungen der UNO-Nachhaltigkeitskonferenz eingereicht. Er umfasse unteranderem die Verabschiedungeines internationalen Fahrplans zur Grünen Wirtschaft.

Wasserstoff speichertWindstromFalkenhagen – Der deutscheEnergiekonzern E.ON errichtet im brandenburgi-schen Falkenhagen eine Pilotanlage zur Umwandlungvon Windstrom in Wasser-stoff. Das Unternehmeninvestiert fünf Millionen Euroin die Erforschung. DieAnlage soll ab 2013 proStunde 360 Kubikmeter Was-serstoff produzieren. Dieserwird in das Ferngasnetz ein-gespeist und wie normalesErdgas genutzt.

PostAuto mit Wasserstoff-AntriebAarau – Das Transportunter-nehmen PostAuto testet abAnfang Dezember im öffent-lichen Verkehr fünf Busse mitBrennstoffzellen. Die Brenn-stoffzellenpostautos werdenmit dem Fahrplanwechsel am11. Dezember schrittweiseden Linienbetrieb aufneh-men. Der Kanton Aargauunterstützt das Projekt wäh-

rend fünf Jahren mit insge-samt 1,5 Millionen Frankenaus dem Swisslos-Fonds.

App für Photo voltaik-AnlagenBiel – Der Wechselrichterher-steller Sputnik hat eine Appli-kation für iPhones und iPadsentwickelt. Mit der kostenlo-sen App können sich Anla-genbetreiber jederzeit zuHause die Leistungsdatenihrer Photovoltaik-Anlagenanzeigen lassen.

Das kleinste Elektromobilder WeltDübendorf – Forscher derEidgenössischen Materialprü-fungs- und Forschungsanstalthaben gemeinsam mit Wis-senschaftlern der UniversitätGroningen in den Niederlan-den ein Nano-Auto entwi-ckelt. Es besteht aus einemeinzigen Molekül und fährtauf vier elektrisch angetriebe-nen Rädern nahezu geradli-nig über eine Oberfläche. Esmuss nach jeder halben Rad-umdrehung mit Strombetankt werden.

Minergie vereinfacht ZertifizierungBern – Eine neue elektroni-sche Plattform des VereinsMinergie wird den Zertifizie-rungsprozess vereinfachen.Wichtigster Bestandteil isteine zentrale Dokumenten-und eine Adressverwaltung.Dadurch ermöglicht die Platt-form eine Vereinfachung derAbläufe für die Zertifizie-rungsstellen und deren zuge-zogenen Stellen. Der Start er-folgt zunächst mit der Zertifi-zierungsstelle beider Basel.

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Fokusgruppe Mobilität Swisscleantech gründetzusammen mit führendenCleantech-Firmen Fokus-gruppen, die für die Umset-zung von Pilotprojektenzuständig sind. Damit för-dert der Verband gezieltCleantech Innovationen.

Mit der Cleantech-Ener-giestrategie konnte sichswisscleantech in der aktu-ellen Klima- und Energiede-batte einbringen. Mit derGründung von themati-schen Fokusgruppen undder Umsetzung von Pilot-projekten zusammen mitführenden Cleantech-Fir-men will der Wirtschaftsver-band diese Rolle weiter aus-bauen. Gemeinsam mitdem neuen Mitglied Schnei-der Electric, einem Weltkon-zern mit Stärken in vielenCleantech Bereichen, lan-ciert swisscleantech heutedie Fokusgruppe Mobilität.

Der in Frankreich domizi-lierte Konzern SchneiderElectric beschäftigt weltweitmehr als 100000 Personen

und ist in der Schweiz mitca. 1000 Mitarbeitern invielen Cleantech-Bereichentätig. Er bietet ein umfas-sendes Energie-Manage-ment «vom Kraftwerk biszur Steckdose» an. «Wirsind stolz, dass Weltkon-zerne mit hoher Cleantech-Relevanz, wie SchneiderElectric, uns unterstützen.Schade ist nur, dass wirnoch wenige SchweizerGrossfirmen anziehen – dascheint irgendwie der Mutzu fehlen», sagt Nick Beglinger, Präsident vonswisscleantech. Für RogerKarner, CEO von SchneiderElectric (Schweiz) AG, ist dieswisscleantec-Mitgliedschaftseiner Firma Ausdruck einesParadigmenwechsels hin zueiner nachhaltigen Markt-wirtschaft. «Tagtäglich zei-gen wir, dass geschäftliche,ökologische und gesell-schaftliche Belange mit -einander vereinbar sind.»

Ein wichtiger Grund fürden Erfolg des Wirtschafts-verbands ist das systemati-

sche Einbeziehen von Mit-glieder- und Expertenwissenim Rahmen der swissclean-tech-Fokusgruppen. Dabeiwerden zu relevanten Cleantech-Themen Exper-tenwissen und Praxiserfah-rungen ausgetauscht, sowieaktuelle Trends und Heraus-forderungen diskutiert.

In der neuen Gruppe«Mobilität» wird SchneiderElectric als Spezialistin imEnergiemanagement wichti-ges Know-how beisteuern.Mobilität ist für die Umset-zung der Energiestrategieein zentraler Faktor. Weiterebereits laufende Themenbe-reiche sind «Netze & kurz-fristige Speicherung»,«Wasserkraft» sowie«Investment & Innovation».Ein konkretes Projekt derletzteren Gruppe war der«Swiss Equity cleantechday» (www.cleantechday.ch)mit Bundesrätin Doris Leut-hard als Gast referentin.

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Nick Beglinger, Roger Karner und Doris Leuthard am «Swiss Equity cleantech day». Foto: zVg

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«pro clima»-Versand: Kleiner Beitrag. Grosse Wirkung.Immer mehr Unternehmen setzen auf den klimaneutralen Postversand.

Fast jeder Warentransport belastet das Klima mit CO2. Mit dem «pro clima»-Versand der Post lässt sich diese Um-weltbelastung kompensieren – ohne Aufwand und dank einem geringen Zuschlag. Immer häufiger setzen daher Unternehmen und Privatpersonen auf die positive Ausstrahlung des umwelt-freundlichen Postversands.

Die Post geht mit gutem Beispiel voran: Sie versendet ihre gesamte posteigene Korrespondenz heute schon klimaneutral. Auch in anderen Bereichen verringert die Post ihre Emissionen gezielt: Mit über 2000 umweltfreundlichen Elektrorollern betreibt sie die grösste Flotte dieser Art in Europa und sie bezieht ihren Strom schon seit 2008 zu hundert Prozent aus Wasser- und Windkraft.

Sichtbar klimafreundlich Alle klimaneutral versandten Briefe, Pakete und Güter sind mit dem «pro clima»-Versandlabel gekennzeichnet. Die Empfän-gerinnen und Empfänger erkennen auf einen Blick, dass ihre Post umweltschonend unterwegs war. Unternehmen und Insti-tutionen setzen damit ein klares Zeichen

zugunsten der Umwelt: Farfalla, Megasol oder Wirtschaftsraum Bern nutzen ganz bewusst die positive Wirkung eines klima-neutralen Versands. Aber auch immer mehr Privatpersonen setzen sich mit dem «pro clima»-Versand für den Klimaschutz ein.

Geringer AufschlagBei Briefen im Inland kompensieren Geschäftskunden die CO2-Belastung schon mit einem einzigen Rappen und selbst für sperriges Stückgut – beispielsweise eine Jukebox – beträgt der Zuschlag bloss einen Franken.

Hundertprozentige WirkungDie Post erzielt mit dem «pro clima»-Versandangebot keinen Gewinn, denn die Zuschläge werden vollumfänglich in hoch-wertige Kompensationsprojekte investiert und zum Ausgleich des CO2-Ausstosses genutzt. Dies wird von einer externen Stelle geprüft. Die Projekte hätten ohne diese Zusatzfinanzierung nicht realisiert werden können. Zur Kompensation der CO2-Emissionen aller «pro clima»-Sendungen des Jahres 2010 haben die «pro clima»-Kunden ein Windenergieprojekt in Neukaledonien ausgewählt. Der Windpark

produziert sauberen Windstrom, welcher die Kohle als Energielieferantin ablöst. Dank des Post-Engagements wird die Atmosphäre um 27 000 Tonnen CO2 entlastet – dies entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoss einer Gemeinde mit rund 4500 Einwohnern.

Online-Projektwahl für KundenJedes Jahr lässt die Post ihre Kundinnen und Kunden auf www.post.ch/klimaneutral über ein Projektportfolio abstimmen, welches von einer unabhängigen Fachjury vorselek-tiert wurde. Bei der nächsten «pro clima»-Projektwahl Mitte Januar 2012 stehen neben internationalen Klimaschutzprojekten mit dem Gold Standard erstmals auch Schweizer Kompensationsprojekte zur Wahl.

Eine ErfolgsgeschichteÜber 240 Geschäftskunden und immer mehr Privatkunden setzen mit dem «pro clima»-Versand ein Zeichen für die Umwelt: Seit der Einführung im Jahr 2009 sind bereits rund 180 Millionen Sendungen klima-neutral verschickt worden.

Anmelden und sofort klimaneutral versendenGeschäftskunden melden sich ganz einfach per Telefon für den «pro clima»-Versand an. Die persönlichen Kundenberaterinnen und Kundenberater kümmern sich um alles, sodass kein administrativer Mehraufwand entsteht. Eine jährliche Bescheinigung über die im Vorjahr kompensierte CO2-Menge dient den «pro clima»-Geschäftskunden als Leistungsausweis, den sie als imageför-dernde Botschaft in ihren Kommunikations-massnahmen integrieren können.

Auf www.post.ch/klimaneutral finden sich weitere Informationen zum klimaneutralen Versand der Post.

mit Vertrag

So einfach wird Ihr Postversand klimaneutral:

ohne VertragGeschäftskunden

PrivatkundenVersand am Postschalter

Anmeldung am Postschalter

Versand via WebStamp,www.post.ch/webstamp

Anruf an persönlichen Kunden-berater für Info und Abschluss «pro clima»-Vertrag

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38 l Nr.12 l 2011UZ l WIRTSCHAFT UND POLITIK

INTERVIEW BIRTHE GRAUTMANN

Herr Eberle, weshalb braucht es eine Energie-Agentur

der Wirtschaft?

Armin Eberle: Ursprünglich ging es darum, die im CO2-Gesetz formulierten Klimaschutzziele der Wirtschaft umzu-setzen. Das vom Bund für die Wirtschaft vorgegebene Glo-balziel haben wir auf die individuellen und wirtschaftlichenMöglichkeiten des einzelnen Unternehmens herunterge-brochen. Durch Zielvereinbarungen werden die individu-ellen CO2-Re duktionsziele des Betriebs mit Massnahmenumgesetzt, die dem Betrieb nicht nur die Befreiung vonder CO2-Abgabe oder anderen regulatorischen Detailvor-schriften bringt, sondern auch betriebswirtschaftlich zumGewinn werden kann. Die CO2-Reduktion geht einher mitEnergieeffizienz und wer Energie spart, spart Kosten. Fürdie professionelle Umsetzung und die Genauigkeit der Ver-brauchs- bzw. Reduktionswerte hat die EnAW die notwen-digen Tools wie beispielsweise Energie-Checkups undMonitorings konzipiert und aufgebaut. Wir begleiten dieUnternehmen beim Erkennen und der Analyse der wirt-schaftlichen Effizienzmassnahmen, leisten professionelleUnterstützung bei der Zielfestlegung und unterstützen siebei der Zieler reichung.

Was sind Ihre Tätigkeitsbereiche?

Unser Tätigkeitsschwerpunkt ist die Erarbeitung von Ziel-vereinbarungen für die Unternehmen. In enger Zusammen-arbeit mit grossen und kleinen Unternehmen, Dienstleisternund Industriebetrieben scannen wir den Betrieb nach wirt-schaftlichen Potenzialen, um CO2-Emissionen aus Brenn-und Treibstoffen zu verringern und Elektrizität einzusparen.Wir schlagen Reduktionsmassnahmen vor und legen dieMassnahmen, die umgesetzt werden, gemeinsam mit demFachverantwortlichen im Unternehmen fest. Daraus erge-ben sich dann die verbindlichen Effizienzziele für den Be-

trieb. Die Unternehmen werden über einen Vertragszeitraumvon bis zu zehn Jahren von einem unserer ca. 50 Moderato-ren begleitet, die Zielerreichung jährlich im Monitoring er-fasst und überprüft. Zwischen den Unternehmen wird einfachlicher Austausch gepflegt, der sehr geschätzt wird. Da-rüber hinaus arbeiten wir mit verschiedenen Kooperations-Partnern zusammen, die den Unternehmen auf privatwirt-schaftlicher Basis weitere Benefits und Unterstützungen ge-ben. So beispielsweise verschiedene lokale Elektrizitätsver-sorgungsunternehmen oder die Klimastiftung Schweiz.

Wie erfolgreich ist Ihre Tätigkeit bei den KMU?

Die EnAW bietet seit ein paar Jahren ein extra für KMUmassgeschneidertes, einfaches und günstiges Produkt an.Damit ist es unseren Moderatoren möglich, rasch und un-kompliziert wirtschaftliche Einsparpotenziale bei KMU zuidentifizieren und den Unternehmen konkrete Massnah-men mit Einsparnutzen und Kosten aufzuzeigen. Jeder Be-trieb hat Einsparpotenzial. Es ist noch nicht einmal vorge-kommen, dass ein EnAW-Moderator nicht fündig gewordenist. Das KMU-Modell hat den Vorteil, dass es unkompliziertin der Umsetzung ist und quasi keinen Administrativauf-wand bringt. Im Durchschnitt betragen die Pay-Back-Zei-ten 2,9 Jahre. D.h. Energiesparen wird rasch belohnt unddas Unternehmen spart Kosten und reduziert seinen Res-sourcenverbrauch. Umweltschutz und betriebswirtschaft-liche Rechnung gehen damit Hand in Hand. Das merken

ENERGIE-AGENTUR DER WIRTSCHAFT

Für weniger CO2-EmissionenIn eine nachhaltige und innovative Entwicklung seines Betriebs zu investieren, lohnt sich wirtschaftlich

und schafft gleichzeitig ein gutes Image, sagt Dr. Armin Eberle von der Energie-Agentur der Wirtschaft.

Die Anzahl an KMU, die energieeffizient wirtschaften, nimmt stetig zu.

Dr. Armin Eberle istGeschäftsführer derEnAW.

Foto: zVg

UNTERSTÜTZUNG FÜR KMU

Die von namhaften Dienstleistungsunternehmen gegründete Klimastiftung Schweiz unterstütztKMU finanziell beim Energiesparen und bei der CO2-Reduktion. Sie hilft unbürokratisch undrasch bei der Finanzierung von Investitionen in Effizienzmassnahmen, fördert Innovationen undübernimmt 50 Prozent des EnAW-Teilnehmerbeitrags: www.klimastiftung.ch.

Foto: Bilderbox.de

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l Nr. 12 l 2011 l 39WIRTSCHAFT UND POLITIK l UZ

ENERGIE-AGENTUR DER WIRTSCHAFT

Gegründet: 1999 von den Spitzenverbänden der Wirtschaft, operativ seit 2001.

Bietet: Beratung und Unterstützung von Unternehmen bei der Reduktion des CO2-Ausstosses und der Steigerung der Energie-effizienz. Im Zentrum stehen Massnahmen,die für den Betrieb wirtschaftlich sind.

Berater: Rund 50 Moderatorinnen und Moderatoren und KMU-Berater

EnAW-Teilnehmer: Rund 2200 Unternehmen in der ganzen Schweiz

Leistung: CO2-Reduktion: 1,3 Mio. Tonnen CO2/JahrEnergieeffizienz: Steigerung um 5600 GWh/Jahr

www.enaw.ch

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AllStar AS1®

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AS1® – So heisst der AllStar der Fenster branche. Ob im Neubau oder für die Modernisierung, die EgoKiefer AllStar-Fensterlinie AS1® erfüllt all Ihre Wünsche. Mit AS1® reduzieren Sie den Energieverbrauch über das Fenster um bis zu 75%. Rechnen Sie nach unter www.energy-and-more.ch.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch an der Swissbau 2012 in Basel vom 17. bis 21. Januar 2012 in der Halle 1.1, Stand A30.

Klimaschutz inbegriffen.

immer mehr Unternehmen. Im letzten Jahr verzeichnetenwir einen Zuwachs von 30 Prozent im KMU-Modell.

Sie werben mit dem KMU-Modell. Wie sieht das

genau aus?

Das KMU-Modell ist ein Produkt der EnAW, das wir speziellauf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten haben. Auch hierist das Herzstück eine individuelle Zielvereinbarung zur Reduktion von Emissionen und Energieverbrauch. Das KMU-Modell ist offen für alle kleinen und mittleren Unternehmen,deren jährliche Energiekosten maximal 1 000 000 Frankenbetragen. Das Modell basiert auf einer Selbstdeklaration desUnternehmens und wird sehr simpel webbasiert adminis-triert. Gemeinsam mit dem Unternehmen werden Einspar-ziele für einen zehnjährigen Zeithorizont vereinbart. Ziel-grösse ist die Energieeinsparung in Kilowattstunden (kWh),die aus den umzusetzenden, wirtschaftlichen Effizienz- undReduktionsmassnahmen resultiert.

Grundlage des KMU-Modells ist ein Energie-Checkup imBetrieb, der durch einen EnAW-Moderator durchgeführtwird. Auf dieser Grundlage werden die jährlichen, betriebs-spezifischen Einsparziele festgelegt. Dabei werden drei Mass-nahmenpakete mit dazugehörigen Realisierungszeitpunk-ten definiert. Die Massnahmen sind wirtschaftlich – sprichdie Investitionen amortisieren sich in einem vernünftigenZeitraum.

Mit welchen Argumenten überzeugen Sie KMU, in

energieeffiziente Produkte, Gebäude oder Sanierungen

zu investieren?

Das beste Argument ist, dass ein Unternehmen zwei Flie-gen mit einer Klappe schlagen kann: Es investiert in einenachhaltige und innovative Entwicklung seines Betriebs,die sich wirtschaftlich lohnt und die gleichzeitig ein gutesImage schafft. Der Umbau der Wirtschaft in diese Richtunghat begonnen und wird schweizweit von zahlreichen, pri-vatwirtschaftlichen Partnern mit Förderprogrammen unter-stützt. Die EnAW hat das nötige Know-how und die Erfah-rung in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz und kenntdarüber hinaus die gesetzlichen Grundlagen und Vorschrif-ten für die Wirtschaft.

Geht Ihre Beratung jeweils weiter z.B. bis zur Vermitt-

lung von Subventionen, Krediten oder Lieferanten?

Selbstverständlich leisten unsere Moderatoren auch wei-tergehende Unterstützung. Alle kennen sich in der Ener-gieszene aus. Im Rahmen von EnergieSchweiz arbeiten wirauch mit verschiedenen Agenturen zusammen und könnenProgrammpartner vermitteln. Lieferanten hingegen vermit-teln wir nicht, weil wir in der Beratung neutral bleibenmöchten.

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40 l Nr.12 l 2011UZ l GELD

TEXT RETO TARREGHETTA

Das Jahr 2011 hat mit seinen grossen Bewegungen an denFinanz- und Devisenmärkten bei vielen Anlegern für Ver-unsicherung gesorgt. Die enorme Staatsverschuldung in meh-reren europäischen Ländern und in den USA hat das Gesche-hen an den Märkten dominiert und dürfte dies so lange tun,bis die Politik tragfähige Lösungen für dieses Problem be-schliessen wird. Es kommt zu vielen politischen Eingriffenmit nervösen Reaktionen der Märkte wie noch selten zuvor.Nachrichten zur Konjunkturlage treten in diesem Umfeld inden Hintergrund. Hinzu kommt, dass die Welt heute durchdie technischen Möglichkeiten so stark vernetzt ist, dass selbstkleine Ereignisse irgendwo auf der Welt an einem anderenOrt einen Einfluss haben können. Dass es sich dabei aus-schliesslich um vorübergehende Launen der Märkte undihrer Akteure handelt, ist höchst unwahrscheinlich. Auf eineRückkehr zu den Zeiten vor der grossen Finanzkrise2008/2009 zu hoffen, wäre deshalb falsch. Die Bewegungender letzten Monate bilden vielmehr wichtige wirtschaftli-che Veränderungsprozesse ab. Das Vierteljahrhundert zwi-schen 1981 und 2007 war in den industrialisierten Ländernunter anderem gekennzeichnet durch sinkende Zinsen, denAbbau von Vorschriften zu Gunsten der Wirtschaft, die ver-mehrte Aufnahme von Fremdkapital durch die Unterneh-men und ein immer grösseres Angebot an neuen Anlagein-strumenten. Während dieser Zeit wuchs die US-Wirtschaftum über sechs Prozent im Jahresdurchschnitt und die Anle-ger konnten sich in den meisten Jahren über konstant guteRenditen bei verschiedenen Anlageformen freuen.

Neue Normalität für Anleger Nun befinden wir uns in einer Umbruchphase, die auch dasUmfeld für Anleger in den nächsten Jahren beeinflussenwird. Zur Bekämpfung der letzten Finanzkrise haben dieStaaten mit Rettungs- und Konjunkturpaketen, verstärkterRegulierung und höheren Steuern massiv interveniert. Diedadurch entstandene enorme Staatsverschuldung geht zuLasten des künftigen Wachstums. Die meisten Industrie-länder sind zudem mit einem abnehmenden Anteil derErwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung konfrontiert.Damit haben sich die Rahmenbedingungen so deutlichgeändert, dass wir uns auf eine neue Phase, von einzelnenUS-Ökonomen auch als «Neue Normalität» bezeichnet, ein-stellen müssen. Unter diesem Begriff versteht man ein wirt-schaftliches Umfeld, das wesentlich anspruchsvoller seinwird als jenes der vergangenen 25 Jahre. Die wichtigstenMerkmale dieser neuen Anlagewelt, auf die sich Anlegervorbereiten sollten, sind:– Hohe Verschuldung verschiedener Staaten– Schwächeres Wirtschaftswachstum– Höhere Arbeitslosigkeit– Abnehmende Bedeutung der USA in der Weltwirtschaft – Stärkere Regulierung der Finanzmärkte– Tiefere Anlagerenditen

Reale Werte für unstete Zeiten Die Anleger warten ab und fragen sich, mit welchen Anla-geformen wohl gute Renditen zu überschaubaren Risikenzu erzielen sind. Wer vor allem auf Nummer sicher gehenund in Staatsanleihen von Ländern bester Schuldnerqua-lität investieren will, muss wissen, dass die Renditen mini-mal sind und nach Inflation und Steuern ein realer Verlustmöglich ist. Mit Staatspapieren tieferer Bonität lassen sichzwar höhere Renditen erzielen. Angesichts der massivenVerschuldung einzelner Länder sind die Ausfallrisiken aberimmer noch gross. Im Vergleich dazu bieten Unternehmens-obligationen guter Schuldner eine besseres Rendite-Risiko-Verhältnis.

Unter den jetzigen Marktbedingungen sollten aber realeAnlagen ein fester Bestandteil jedes Depots sein. Immobi-lien sind die Realwerte, an die man zuerst denkt. Der Vor-teil dieser Anlagekategorie sind vergleichsweise stabile Ren-diten. Für Privatanleger eignen sich Immobilienfonds, dieje nach Ausrichtung vermehrt oder ausschliesslich in Wohn-oder Geschäftsimmobilien investieren. Bei kommerziellgenutzten Immobilien besteht derzeit der Vorteil, dass diePreisübertreibungen nicht so ausgeprägt sind wie bei Wohn-liegenschaften. Immobilien im Ausland sind nicht nur mitWährungsrisiken verbunden, sondern können aufgrund vonlokalen Entwicklungen sehr riskant sein.

Auch Aktien werden als Realwerte bezeichnet, gehörenaber bekanntlich zu den riskanteren Anlageformen. Inzwi-schen können Aktien in Bezug auf die Bewertung als güns-tig bezeichnet werden. Dies gilt unabhängig davon, wel-che Bewertungsmethode man anwendet. Wer mit grösserenWertschwankungen leben kann und will, wird auch wei-terhin nicht auf Aktien verzichten. Es stellt sich vielmehrdie Frage, welche Aktien einen guten Realwert bieten. Imaktuellen Marktumfeld sind Titel von Unternehmen mit fol-genden Merkmalen interessant: Wenig Schulden: Firmen, die mit wenig Fremdkapital arbei-ten, haben mehr Spielraum, denn die Banken sind aus Risi-kogründen mit ihrer Kreditvergabe zurückhaltender gewor-den. Firmen mit geringer Verschuldung sind auch vonsteigenden Zinsen weniger stark betroffen. Geringe Abhängigkeit vom Konjunkturzyklus: Im Vorder-grund stehen hier Unternehmen, deren Produkte oderDienstleistungen auch in wirtschaftlich schwierigeren Zei-ten gefragt sind. Das klassische Beispiel sind Produzentenvon Lebensmitteln und weiteren Gütern des täglichenBedarfs. Resistenter gegenüber Wirtschaftsabschwüngensind auch Versorger, zum Beispiel aus den Bereichen Ener-gie oder Wasser. Als Realwerte weniger geeignet sind Aktienaus dem Dienstleistungssektor mit massiven Überkapazi-täten wie zum Beispiel Banken, oder aus Bereichen, die starkvon der Laune der Konsumenten abhängig sind wie etwaLuxusgüter oder Uhrenhersteller. Unternehmen, die dengenannten Kriterien entsprechen, können aufgrund ihresvergleichsweise stabilen Geschäftsmodells meist attraktiveDividenden zahlen.

ANLAGESTRATEGIE 2012

Herausforderung AnlageweltDie weltwirtschaftliche Situation hat auch Einfluss auf die verschiedenen Anlage-

formen. Faktoren wie schwächeres Wirtschaftswachstum, höhere Arbeitslosigkeit

und die Staatsverschuldung einiger Länder müssen von den Anlegern berücksich-

tigt werden. Doch wie findet man die richtige Anlageform?

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l Nr. 12 l 2011 l 41GELD l UZ

bohnen, Kaffee oder Kakao hängen wiederum stark von denAnbauflächen und vom Ernteertrag ab. Wenn Rohstoffe wiezum Beispiel Mais zur Treibstoffproduktion verwendet wer-den und die Nachfrage zu massiven Preiserhöhungen führt,stellen sich auch ethische Fragen. Edelmetalle wie Gold eig-nen sich als Beimischung in einem gut diversifiziertenDepot, da sie nach wie vor als «Krisenwährung» gelten undin schwierigen Zeiten von Anlegern stark nachgefragt wer-den. Auch wenn es vielleicht paradox klingt, gilt: Wer seinVermögen auch real schützen will, kommt nicht darumherum, gewisse Risiken einzugehen.

Edelmetalle wie Gold gelten nach wie vor als «Krisenwährung». Grafikquelle: Swisscanto / Foto: Bilderbox.de

Rohstoffe – ein heterogenes Segment Bei Rohstoffanlagen ist zu berücksichtigen, dass die verschiedenen Rohstoffe unterschiedliche Eigenschaftenhaben. In der Vergangenheit haben Rohstoffe aus demBereich Energieträger aufgrund des steigenden Energie-bedarfs hohe Kursgewinne erzielt, während andere Rohstoffe nicht zwingend eine gute Performance auf -wiesen. Entscheidend sind nicht nur der Bedarf, der sichaufgrund von technologischen Entwicklungen rasch ändernkann, sondern auch die globalen Reserven und die Verfüg-barkeit. Nachwachsende Rohstoffe wie etwa Weizen, Soja-

DER AUTOR

Reto Tarreg-

hetta ist Mit-

glied der

Geschäftslei-

tung der Swiss-

canto Gruppe.

ANLAGESTRATEGIE 2012 – CHANCEN-RISIKO-BEURTEILUNG

Strategie Chance Risiko Beurteilung Chancen-Risiko-Verhältnis

Staatsobligationen Höhere Renditen auf Stabilisierung/Erholung Topqualität ist extrem teuer, längere Laufzeiten Verfall aufgrund steiler der Wirtschaft: asymmetrisches Zinsrisiko

Zinskurven; nochmals Zinsanstieg führt –mittelfristig unattraktivsinkende Zinsen im Falle zu Kursverlusteneiner Rezession

Staatsobligationen Höhere Zinsen, Fortsetzung der Ansteckung Topqualität vorziehen, mit Bonitätsrisiken «grosse Lösung» für die anderer Staaten und Hochrisikostaaten nach wie

Eurozone; gesunkene noch höhere Kredit- vor meidenFremdwährungsrisiken prämien; Kursverluste

Unternehmensobligationen Deutlich höhere Weiterer Anstieg der Attraktive Mehrrendite;Verfallrenditen Kreditprämien, Ansteckung High Yield/ schützen vor höheren der Banken/ Unternehmen Cocos nach Rückschlag Zinsen, Kursgewinne aufgrund der Eurokrise wieder sehr attraktivbei tieferen Kreditspreads

Fremdwährungsobligationen Teilweise attraktive Test der Untergrenze Kombination von Carry undMehrrendite und von 1.20 EUR/CHF Unterbewertung bei sehr Unterbewertung vs. CHF betrifft alle Währungen guter Qualität

Aktien Anziehende Wirtschaft USA Aktuelle Gewinne zu hoch, Aufgrund der Bewertung und Emerging Markets. (Nullinflation, tiefe Zinsen) günstig; aber düsteresStabile/minimal rückläufige Gewinn-rezession > 20% Makrobild in Europa; Unternehmensgewinne USA und neu EMMA

attraktiv

Rohstoffe/ Gold Wieder anziehende Anzeichen einer Blase beim Kurzfristig vorsichtig, Weltwirtschaft/ Krisen Gold; Fortsetzung als strategische

der Korrektur Diversifikation ok; Goldaktien attraktiv

Immobilien Höhere Direkter Markt Schweiz Immobilien Schweiz Ausschüttungsrendite illiquid; Ausland kotiert attraktiv, Ausland (kotiert)und Ausland hohe Schwankungen leicht untergewichten

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42 l Nr. 12 l 2011UZ l GELD

INTERVIEW URS HUEBSCHER

Svend Janssen, wie auf Ihrer Webseite

zu lesen ist, offeriert Western Union

Business Solutions «innovative strate-

gische Lösungen für die Abwicklung

internationaler Zahlungen». Was ist

darunter genau zu verstehen?

Svend Janssen: Western Union BusinessSolutions ist der weltweite Marktführer,wenn es darum geht, für Firmen Zahlun-gen ins Ausland abzuwickeln. Innovativund strategisch ist dabei eine Bandbreitevon Dienstleistungen, die unseren Kun-den helfen Risiken abzusichern, Transpa-renz zu haben und das gesamte Zahlungs-management einfach zu halten. Beson-ders erwähnenswert ist dabei der Servicedurch einen persönlichen RelationshipManager, der unseren Kunden und seineBedürfnisse kennt und ihn in einer lang-fristigen Zusammenarbeit begleitet.

Was unterscheidet Sie von einer Bank?

Wir konzentrieren uns voll auf das ThemaAuslandzahlungen. Anders als eine Banklegen wir zudem keine Kundengelder anund vergeben keine Kredite.

Ist es denkbar, dass Sie Ihr Geschäfts-

konzept bald erweitern und in der

Schweiz als vollwertige Bank agieren?

Unser Geschäft ist die Abwicklung vonAuslandszahlungen, mit allem, was dazu-gehört. Wir verfolgen bewusst nicht dasGeschäftsmodell einer Bank. Wir sindüberzeugt, dass wir erfolgreicher werden,wenn wir uns auf das konzentrieren, waswir wirklich gut können.

Sind Sie mit der jüngsten Geschäfts-

entwicklung zufrieden?

Ja, wir sind mit dem Geschäft sehr zufrie-den. Immer mehr Schweizer Unterneh-men interessieren sich dafür, durchgeschicktes Management der Auslands-zahlungen ihre Ergebnisse zu verbessern.Vor diesem Hintergrund wächst einerseitsdas bestehende Geschäft, andererseitsbekommen wir verstärkt Anfragen vonNeukunden. Interessant ist, dass es sichhier um Unternehmen aller Grössen

handelt, vom klassischen KMU bis zu grossen Unternehmen mit hochvolumi-gen, regelmässigen Zahlungen.

Ihr Geschäftsbereich wurde im

vergangenen Sommer an die

amerikanische Western Union, einer

riesigen Anbieterin von weltweiten

Zahlungsdienstleistungen, verkauft.

RUESCH TRAVELEX

«Wir verfolgen nicht dasGeschäftsmodell einer Bank»Ruesch Travelex, der führende Anbieter von Fremdwährungszahlungen für Unternehmen, wurde vor

kurzem von Western Union gekauft. Geschäftsführer Svend Janssen erklärt, was Ruesch Travelex zum

Marktführer machte und welche Vorteile der Verkauf mit sich bringt.

Was bedeutet das für die Schweizer

Kunden?

Grundsätzlich wird sich für die Kundennichts ändern. Angebot, Ansprechpartnerund Räumlichkeiten bleiben dieselben.Mittelfristig werden sich aber zusätzlicheVorteile bieten. Western Union steht seit160 Jahren für Innovation im Zahlungs-verkehr. Wir freuen uns sehr darauf, dieseExpertise den Kunden zugänglich zumachen.

Viele Schweizer Firmen mit hohem

Exportanteil leiden zurzeit unter dem

starken Franken. Kann Ihr Unterneh-

men kurzfristige Lösung zur Minimie-

rung dieser Währungsrisiken anbieten?

Absolut. Zur Absicherung von Währungs-risiken empfehlen sich Termingeschäfte.Diese bieten wir für eingehende wie auchfür ausgehende Fremdwährungen an.

Was genau ist ein Termingeschäft?

Ein Termingeschäft fixiert den heutigenKurs für eine zukünftige Transaktion. DerKurs kann alternativ ein vereinbarterZielkurs sein. Wir beobachten für denKunden den Markt, bis dieser Zielkurserreicht ist.

Ein exportorientiertes Unternehmen,das ein Geschäft etwa gegen einen sinken-den US-Dollarkurs absichern möchte,fixiert mit uns den heutigen Kurs odereben einen Zielkurs für einen späterenZahlungseingang. Dieser muss dabeinicht an einem bestimmten Tag erfolgen,sondern kann in einem bestimmten Zeit-fenster liegen.

Können Sie Beispiele nennen, bei

denen Sie die negativen Folgen der

Währungskrise für Schweizer Kunden

abdämpfen konnten?

Wir haben in den letzten Monaten sowohlimport- wie exportorientierten Firmenhelfen können, ihr Unternehmenser -gebnis substanziell zu optimieren. Diesbetraf den Einkauf zu günstigeren Kursen,die Absicherung künftiger Exportumsätzeoder auch nur die Schaffung reiner Planungssicherheit in der Jahresbud -getierung.

ZUR PERSON

Svend Janssen ist General Manager von Ruesch Travelex, heuteWestern Union Business Solutions. Der 44 jährige Diplom-Kauf-mann war zuvor unter anderem in der Geschäftsleitung des Beratungsunternehmens Interbrand, sowie bei Levi’s und Lee JeansEurope tätig. Letzteres als European Marketing Manager in Brüssel.Der gebürtige Deutsche lebt seit 2000 in der Schweiz, arbeiteteerst als Marketingleiter Schweiz der Swissair und ab 2002 in derPosition des General Manager Sales & Marketing Switzerland beider Swiss. Svend Janssen lebt mit seiner Familie in Zollikon ZH.

Ruesch Travelex ermöglicht KMU die einfache Handhabung von Auslandszahlungen. Foto: Urs Huebscher

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Der asiatische Konsumwird in den nächsten Jah-ren zu einer Hauptquelledes weltweiten Wirtschafts-wachstums. Denn einer-seits belastet der Schulden-abbau die Konsum- undInvestitionsgüternachfragein den Industrieländern,und andererseits erhöhenpositive demografischeEntwicklungen, steigendeEinkommen und der Aus-bau der sozialen Siche-rungssysteme den Wachs-tumsbeitrag aus demasiatischen Binnenkonsum. Dem chinesischen Konsu-menten kommt bereitsheute eine grosse Bedeu-tung in der Produktion vonKonsumgütern zu. Chinaverfügt mit rund 160 Millio-nen Menschen über diezweitgrösste Mittelschicht

weltweit (in absoluten Zah-len). Dabei ist der Anteil ander Gesamtbevölkerung mitzwölf Prozent immer nochsehr klein.

Asien konnte in der Ver-gangenheit dank niedrigerLöhne und unterbewerteterWechselkurse sehr erfolg-reich Güter und Dienstleis-tungen am Weltmarktabsetzen. Mehrere Millio-nen Menschen überwan-den zwar so ihre Armut,Konsumgüter aus dem Aus-land blieben aber für diemeisten lange uner-schwinglich. In der Folgespart die chinesischeBevölkerung zu viel undkonsumiert zu wenig vondem, was sie herstellt.

China reagiert auf diewachsenden Bedürfnisseseiner Bevölkerung und die

Probleme in den Industrie-staaten. Die Stärkung desBinnenkonsums ist erst-mals ein zentrales strategi-sches Ziel des aktuellenFünfjahresplans. So sollendie Realeinkommen in derPlanungsperiode stärkerwachsen als das Bruttoin-landsprodukt (BIP). DieMittel: Steuererleichterun-gen, Lohnsteigerungen,Transfers und eine Verbes-serung der Sozialversiche-rungen.

Der bevorstehendeAnstieg der Konsumquote(derzeit niedrige 36 Prozentdes chinesischen BIP) folgtähnlichen Entwicklungenin Europa und Asien. Alleheutigen Industriestaatenverzeichneten irgendwanneinen rasanten Anstieg vonLöhnen und Konsum. In

Grossbritannien geschahdies beispielsweise in den1840er Jahren, in Japan umdas Jahr 1960. In beidenFällen wurde das Angebotan Arbeitskräften aus derLandwirtschaft zu jenerZeit kleiner als die Nachfrage aus der Industrieund dem Dienstleistungs-sektor. Ebenso stiegen dieLöhne und die Konsum-quote.

China dürfte sich raschauf diesen Zeitpunkt hinbe-wegen. Das Angebot an jun-gen Arbeitskräften wird inden nächsten Jahren viellangsamer wachsen als bis-her. An Chinas Küste stei-gen bereits die Löhne. Zuden Profiteuren dieser Ent-wicklung zählen vieleinternationale Konsumgü-terhersteller.

WELTMARKT ASIEN

Konsumenten der Zukunft

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DR. JÖRG ZEUNER

Der Autor ist

Chief Econo-

mist der

VP Bank

Gruppe. Dort

leitet er das

Research und

die Produktselektion und ist Vor-

sitzender des Anlage ausschusses.

[email protected]

VON JÖRG ZEUNER

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l Nr. 12 l 2011 l 43GELD l UZ

Welti-Furrer AGPfingstweidstrasse 31A, 8037 ZürichTel. 044 444 11 11, Fax 044 444 11 [email protected], www.welti-furrer.ch

GeschäftsumzügeWir nehmen Ihnen die gesamte Organisation ab.

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44 l Nr.12 l 2011UZ l GELD

OTC-BÖRSE

Last but not leastZum letzten Mal im Jahr 2011 porträtieren unsere Autoren Fredy Gilgen und Anne-Careen Stoltze

Unternehmen, die erfolgreich an der Nebenbörse gehandelt werden.

NZZ-MEDIENGRUPPE

Deutlich verbessertWilde Sprünge nach unten und nach oben sind eigentlichnicht das, was man von einer «Alten Tante» erwartet. Dochdie Kursentwicklung der NZZ-Titel in den letzten fünfzehnJahren war noch sprunghafter als jene der meisten übri-gen Schweizer Medienaktien. Und noch vor zwei Jahrenbefand sich die traditionsreiche Mediengruppe in ernsthaf-ten Schwierigkeiten und musste einen Verlust von 3,1 Mio.Franken ausweisen.

Tempi passati. Wie die anderen Schweizer Verlagshäu-ser hat sich die NZZ-Gruppe überraschend schnell von die-sem Tief erholt. Im vergangenen Jahr kletterte das Ergeb-nis mit 35,3 Mio. bereits wieder auf den zweithöchsten Wertder Geschichte und das operative Ergebnis war das besteseit zehn Jahren. Das soll aber noch nicht das Ende der Fah-nenstange sein. Konzernchef Albert Stähli rechnet im lau-fenden Jahr mit einer weiteren deutlichen Ertragssteige-rung, nachdem im ersten Semester bereits ein weiteres Plusum 16 Prozent auf 23,8 Mio. herausschaute.

Eindeutig nicht zufrieden ist man bei der NZZ-Gruppeaber mit der Kursentwicklung des laufenden Jahres. Deraktuelle Kurs von 6400 Franken widerspiegle den wahrenWert des Unternehmens nur ungenügend, finden die Unter-nehmensverantwortlichen. Die Hoffnungen, der im Früh-jahr vorgenommene Aktiensplit von eins zu zehn werdesich positiv auf die Handelsliquididät und den Kurs auswir-ken, haben sich aber noch nicht erfüllt. Dies sicher auch

deshalb, weil die sehr rigiden Vinkulierungsbestimmun-gen bisher nicht gelockert wurden.

Doch was noch nicht ist, kann noch werden. Und gelingtes dem Medienunternehmens neben den klassischen Stand-beinen im Print mit Titeln wie «NZZ», «NZZ am Sonntag»,«St.Galler Tagblatt» und «Thurgauer Zeitung» künftig auchneue digitale Ertragsquellen zu erschliessen, sind dieZukunftsperspektiven viel versprechend. Die Halbjahres-zahlen zeigen hier bereits ein erfreuliches Bild. Dank demAusbau im Onlinebereich und insbesondere im Radio- undFernseh-Geschäft gelang im digitalen Bereich ein Um -satzanstieg von 15,4 Prozent auf 24,6 Mio. «Wir sind über-zeugt, dass sich die NZZ-Mediengruppe mit ihren Kompe-tenzen und etablierten Marken in einer Erfolgversprechenden Ausgangslage für eine weitere Expansionin diesem Bereich befindet», ist die Konzernleitung dennauch überzeugt. (fg)

Seit 2010 ist die NZZ-Mediengruppe an der OTC-Börse wieder auf Erfolgskurs. Foto: NZZ-Mediengruppe

NZZ MEDIEN IN ZAHLEN2010 2011*

Umsatz Mio Fr. 518 545Gewinn Mio Fr. 35.3 40.0Dividendenrendite in % 3.2 3.5KGV 7.8 6.5Buchwert je Aktie in Fr. 10738 11000Kurs in Fr. 10.11.11 6400*Schätzungen UZ

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l Nr. 12 l 2011 l 45GELD l UZ

LENZERHEIDE BERGBAHNEN AG

Sie trotzen auch schwierigen Wetterlagentelbar bei der Talstation der Rothornbahn entsteht für rund70 Mio. eine moderne Resortanlage mit 4-Stern-Hotelbe-trieb und 456 Betten. Zwei weitere Projekte sind die ski-fahrerische Verbindung von der Ost- zur Westseite sowieein neues Einstiegsportal in Churwalden. Bereits im Som-mer 2010 realisiert wurde die neue Gondelbahn Rothorn.

Die LBB entstanden über mehrere Fusionen zwischender Stätzerhorn Ski- und Sessellift AG, mit der SportbahnenDanis AG sowie der Rothornbahn und Scalottas AG. Heutezählt die LBB zu den grössten Bergbahnunternehmen inMittelbünden. Erst seit Mai werden die Aktien der Lenzer-heide-Bergbahnen AG (LBB) an der Handelsplattform derBerner Kantonalbank gehandelt, zuvor an der SchweizerBörse.

Grösster Aktionär mit 34,75 Prozent ist die GemeindeVaz/Obervaz. Danach folgt der umtriebige Bündner Immo-bilienunternehmer Remo Stoffel, der im Mai seine Beteili-gung von 7,4 auf knapp über 20 Prozent ausgebaut hat. DieAktie eignet sich für langfristig denkende Anleger mit demWunsch nach Nachhaltigkeit. (acs)

SPAR- UND LEIHKASSE FRUTIGEN

Raus aus dem ReduitMit dem 2010 neu eröffneten Standort in Spiez ist die bereits1837 gegründete Spar- und Leihkasse Frutigen (SLF) erst-mals aus dem Frutigland vorgestossen und hat ihr bisheri-ges Geschäftsgebiet deutlich erweitert. Sie will damit auchin regionale Zentren expandieren und hofft so, neue Ertrags-quellen zu erschliessen.

Wie die Halbjahreszahlen zeigen, ist diese Expansionbisher von Erfolg gekrönt. Sowohl die Kundengelder alsauch die Kundenausleihungen konnten in den ersten sechsMonaten des laufenden Jahres gesteigert werden. DieBilanzsumme kletterte um 3,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Fran-ken. Auch bezüglich der Erträge spricht die SLF von einemerfreulichen Resultat, gelang es doch den Zinserfolg gegen-über dem ersten Semester 2010 um 3,6 Prozent zu steigern.Und trotz der unwirtlichen Bedingungen an den Finanz-märken lagen die Erträge aus dem Anlagegeschäft etwa aufVorjahreshöhe. Wegen der Neueröffnung der Agentur Spieznahm der Geschäftsaufwand allerdings noch etwas rascherzu als die Erträge. Der Bruttogewinn lag deshalb im erstenSemester mit 3,75 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert. Fürdie Frutiger allerdings kein Anlass zu jammern.

Für das gesamte Jahr 2011 hatte die Bank ursprünglicheinen Bruttogewinn von 7 Mio. budgetiert. Das positiveErgebnis des ersten Semesters lässt erwarten, dass diesernun etwas höher ausfallen dürfte. Nach den eigenen Prog-nosen der Bank wird der Jahresgewinn mit 3,3 Mio. etwaauf Vorjahreshöhe zu liegen kommen.

Für den Tourismus war es kein einfaches Jahr. Zuerst derschneearme Winter, dann der verregnete Sommer. Doch dieLenzerheide Bergbahnen AG (LBB) hat den Schneeman-gel gut gemeistert. Sie konnte trotz markantem Gästerück-gang den Gewinn um eine Million auf 2,2 Mio. Franken stei-gern. Auch das schlechte Sommerwetter stecken die LBB

dank sonnigem Herbst weg. Dem wechselvollen Marktum-

feld treten die LBB mit Investitio-nen entgegen. Insgesamt will dieBergbahn in den nächsten Jahren 80Mio. investieren. Schlüsselprojektist freilich die geplante Verbindungmit dem Skigebiet von Arosa. Miteiner einzigen Liftanlage könnteLenzerheide-Arosa zu einer dergrössten Schneesportarenen derSchweiz werden. Beide Destinatio-nen würden sich bestens ergänzen.«Arosa hat über 5 000 Betten, aberein zu geringes Pistenangebot, wäh-rend Lenzerheide mit 155 Pistenki-lometer über ein gutes Pistenange-bot, aber mit 1 600 über zu wenigHotelbetten verfügt», sagt Verwal-tungsratspräsident Christoph Suen-derhauf. Zustimmen muss noch dieGemeinde Vaz/Obervaz am 27.November; Arosa hat das bereitsgetan.

Des Weiteren wird der Neubaudes Hotels Dieschen Sot der LBBmehr Frequenz bescheren. Unmit-

Auch wenn die SLF bisher vorwiegend in einer Randre-gion des Kantons Bern tätig war, gehört sie mit einer Bilanz-summe von über einer Milliarde zu den grösseren, nochunabhängigen Berner Regionalbanken. Mit einer Kapitali-sierung von 64 Mio. zählt sie sodann auch zu den 50 gröss-ten ausserbörslich gehandelten Unternehmen. Die stetigenFortschritte der soliden Regionalbank spiegeln sich eben-falls im Aktienkurs der Spar- und Leihkasse Frutigen wider.In den letzten fünf Jahren hat dieser um rund 40 Prozent aufaktuell auf 2030/ 2080 (Geld-/Briefkurs) Franken zugenom-men. Zum Vergleich: Der Branchenindex SPI Banken hat inder gleichen Periode mehr als die Hälfte eingebüsst.

Gemessen an der Substanz ist die Aktie beim aktuellenKurs weiterhin unterbewertet, heisst es in einer Studie vonSwiss Equity. Dafür liegt das Kurs/Gewinnverhältnis amoberen Rand vergleichbarer Bankenwerte und auch dieDividendenrendite ist mit rund zwei Prozent nicht beson-ders üppig. (fg)

Die Verbindung derSkigebiete Lenzer-heide (s. Foto) undArosa soll den Tourismus beleben.

Foto: Bergbahnen Lenzerheide

SLF IN ZAHLEN2010 2011

Bilanzsumme in Mrd. Fr. 1.07 1.13Gewinn Mio Fr. 3.3 3.3Dividendenrendite in % 2.0 2.0KGV 19.2 8.0KBV 0.7 0.7Buchwert je Aktie in Fr. 2839 2900Kurs in Fr. 10.11.11 2030Quelle OTC-X

LENZERHEIDE BERGBAHNEN IN ZAHLEN2010 2011*

Jahresumsatz in Mio Fr. 30 30Gewinn Mio Fr. 2.2 2Dividendenrendite in % 2.7 2.7KGV 37.4 37Buchwert je Aktie in Fr. 32.05 33Kurs in Fr. 10.11.11 22.5Quelle: OTC-X und LBB AG

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Electrolux Professional AG ist ein Komplettanbieter für Lösung in der Gemeinschaftsverpflegung,für Heime, Hotelerie- und Restaurationsküchen. Von der Planung über die Montage bis zumUnterhalt bieten wir alles aus einer Hand.

Unsere Rapporte Ihrer Fahrzeugbewegungen geben Ihnen die notwendigeTransparenz, um die Verwaltung Ihrer Mitarbeiter im Aussendienst zu optimieren:

• Erfassung der Zeit, die Sie bei Ihren Kunden verbringen• Gerechte Erfassung der Arbeitszeit aller Ihrer Mitarbeiter• Neutrale Visualisierung der gefahrenen Routen• Die Förderung einer ökonomischer Fahrweise (Eco-Drive)

Produktivitätserhöhung durch Automatisierung

Was bringt Ihnen die Lösung der Traceon AG

Welches sind derzeit die wesentlichen Herausforderungen in Ihrem Marktsegment?

Die Anforderungen für den Kundendienst wurden in den letzten Jahren immer höher. Wir sindbestrebt, unsere Kunden innert 24 Stunden zu bedienen. Da unsere 40 Techniker über die ganzeSchweiz verteilt sind, müssen wir auf optimierte Einsätze – verbunden mit möglichst kurzenAnfahrtswegen – achten.

Warum haben Sie sich für eine Fahrzeugortungslösung für Ihre Servicetechniker entschieden?

Um einen effizienten Kundendienst gewährleisten zu können und unsere Ziele zu erreichen, ist es nötig, dass die Dispositionsmitarbeiter jederzeit den Standort unserer Techniker kennen. Nur mit einem Instrument wie diesem, kann eine sinnvolle und effiziente Auftragsplanung erarbeitet werden.

Welche Vorteile bietet Ihnen die Lösung der Traceon AG?

Wir haben die Traceon AG als flexiblen Partner kennengelernt. Zusammen konnten wir einArbeitszeiterfassungssystem erarbeiten, welches unserer Lohnbuchhaltung per Ende Monat elektronisch alle Arbeitszeiten unserer Techniker übermittelt. Somit entfällt der manuelle Aufwand um die Arbeitszeiten in unser Zeiterfassungssystem zu übertragen.

Wie hoch schätzen Sie die erzielten Gewinne?

Durch Einsparungen an administrativem Aufwand für die Techniker, sowie den optimiertenAnfahrtswegen ist es möglich, über 5% mehr produktive Arbeiten zu verrichten. Auch in unsererPersonaladministration werden monatlich mehrer Stunden durch die Automation eingespart.

Warum haben Sie sich für die Firma Traceon AG entschieden?

Wir haben Traceon AG als kompetenten und unkomplizierten Partner kennengelernt. Sie könnenschnell auf neue Anforderungen eingehen und erarbeiten zweckmässige Lösungen. Durch denVollservice sind die Kosten transparent und kalkulierbar.

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Traceon AG, Ruchstuckstrasse 21, 8306 Brüttisellen, Tel. 044 400 44 48, www.traceon.ch

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ANDRÉ CARADONNA

Der Autor ist

Produktspezialist

von Swisscom

und beantwortet

Fragen zur

Informations-

und Kommuni -

kationstechnologie.

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Ich möchte mir im

Weihnachtsgeschäft ein

Smartphone kaufen.

Welches eignet sich dabei

am besten für die

geschäftliche Nutzung?

Die Auswahl an erhältli-chen Smartphones ist rie-sig. Zwar lässt sich dadurchfür jedes Bedürfnis das pas-send Gerät finden, jedochsteigt mit dem grossen An-gebot auch die Herausfor-derung das für sich «richti-ge» Smartphone herauszu-suchen. Ein sorgfältigerVergleich lohnt sich daherunbedingt. Smartphonesunterscheiden sich anhandzweier Merkmale: dem Be-triebsystem – also der ver-wendeten Software - undden verbauten Hardware-Komponenten.

Das BetriebssystemVier Betriebssysteme domi-nieren gegenwärtig denSmartphone-Markt: Applemit «iOS», Google mit«Android», Microsoft mit«Windows Mobile» und RIMmit dem «Blackberry OS».Alle Betriebssysteme eignensich sowohl für den privatenals auch den geschäftlichenEinsatz. Sie ermöglichenzudem die Verwendung vonApplikationen. Die Auswahlsolcher «Apps» ist jedochnicht bei allen Betriebssys-temen gleich gross. Für«iOS» und «Android» stehenzurzeit am meisten Apps zurVerfügung, während für dieanderen beiden Betriebssys-teme die Anzahl kleiner ist,jedoch stetig wächst. Dergrösste Unterschied bei derSoftware besteht vor allem

bei der Handhabung. Sokönnen bei einem AndroidSmartphone mehrere Start-bildschirme eingerichtetwerden, z.B. für denGeschäftsalltag mit Mail undKalenderansicht oder für dieFreizeit mit Fotos und Foto-kamera. Das iOS wird vonvielen Nutzern wegen dersehr intuitiven Handhabunggeschätzt. Beim Blackberrygibt es keine Obergrenze derAnzahl Mails in der Mail-Inbox (nur der vorhandeneSpeicher – der ausgebautwerden kann – limitiert dieMenge), während WindowsMobile die verschiedenenKommunikationskanälenahtlos auf einer Seite chro-nologisch zusammenführt.Jeder Nutzer ist daher gutberaten, die verschiedenenSysteme selber zu testen.

Die Hardware Bei der Hardware vonSmartphones gibt es sowohlUnterschiede bei der Pro-

zessorgeschwindigkeit, derSpeicherkapazität, demDisplay, der Akkulaufzeitals auch bei den verwende-ten Materialien und derenVerarbeitung. Ein schnellerProzessor und gut ausge-bauter Speicher erleichternflüssiges Arbeiten, wobeidie Batterie für die Autono-mie ohne Stromanschlussrelevant wird. Das Displaygibt es oft in unterschiedli-chen Grössen und erlaubtzum Teil die direkte Inter-aktion mit dem angezeigtenInhalt, dank berührungs-sensitiver Oberfläche.

Um mehr über alleUnterschiede bei Smart -phones zu erfahren, emp-fiehlt sich eine Kaufbera-tung – z.B. im KMU Center.

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l Nr. 12 l 2011 l 47KOMMUNIKATION l UZ

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©®™TEXT JOST DUBACHER

Bakterien sind allergisch auf Silber. Das Edelmetall wurdedeshalb schon in der Antike für die Desinfektion von Was-servorräten genutzt. Die moderne Medizin macht sich dieszunutze und arbeitet in sterilen Umgebungen mit silber-beschichteten Geräten. Ähnlich in der Bekleidungsbran-che: Dort dienen Gewebe mit Silberpartikeln der Geruchs-dämmung, indem sie die Verbreitung von Bakterienhemmen, die den Schweiss zersetzen.

Auch die Ostschweizer Schoeller-Gruppe produziert sil-berhaltige Gewebe. Antibakterielle Gewebe sind festerBestandteil einer Produktpalette, die sich an die Herstellervon Sport-, Berufs- und Arbeitsbekleidung richtet. Aber dasFirmenmotto von Schoeller würde nicht «innovativeGewebe» heissen, wenn man sich in Sevelen SG nicht dieFrage stellen würde, ob der antibakterielle Effekt von«active-silver» auch ohne Silber zu erzielen wäre.

Schoeller als PilotkundeHans Kohn, Geschäftsleitungsmitglied von Schoeller Tech-nologies, wollte es genau wissen und zögerte nicht lange,als ihm das IGE vorschlug, als Pilotkunde eine neue Recher-chedienstleistung auszuprobieren.

Umfeldanalyse heisst das neue Angebot so kurz wie tref-fend. Im Frühjahr 2011 machten sich die Partner Schoellerund IGE an die Arbeit und schon bald war klar: Es gibt paten-tierte Fertigungstechnologien für silberlose antibakterielleGewebe; und zwar nicht nur in der Textilindustrie. Zur all-gemeinen Verblüffung stellte sich heraus, dass die einschlä-gige Patentierungsaktivität in der chemischen Industrie undin der Kosmetikindustrie sogar höher liegt.

«In diesem Blick über den Tellerrand», erklärt IGE-

Patentexperte Christian Soltmann, «liegt einer der grossenVorteile der Umfeldanalyse.» Möglich macht es eine neuentwickelte Patentpattform. «Im Zentrum steht eine Aus-wertungssoftware, die nicht nur Begriffe, sondern auchZusammenhänge erkennt», sagt Soltmann. Das Tool kanneine beliebige Anzahl von Patenten nach definierten Begrif-fen durchsuchen, Überbegriffe nach typischen technischenMerkmalen generieren und das untersuchte Gebiet gra-phisch als Landkarte darstellen.

Die ganze Welt des patentierten Wissens auf einen Blick.Ein Traum für Entwickler und Unternehmer. Deshalb sagtSoltmann: «Die Umfeldanalyse kann das Innovationsma-nagement einer Firma erheblich verbessern». Wobei derNutzen umso grösser ist, je internationaler ein Unterneh-mer aufgestellt ist.

Bei Schoeller zum Beispiel liegt die Exportquote bei über98 Prozent; die Lieferanten und Kunden stammen ausEuropa, Asien und Nordamerika. Was das konkret bedeu-tet, wird an der Produktlinie «active-silver» deutlich: DasVeredelungsverfahren hat Schoeller zwar inhouse entwi-ckelt, aber der Lieferant der chemischen Basiskomponen-ten hat seinen Sitz genauso im Ausland wie die Kundschaft.

Die Weiterentwicklung oder gar Ablösung eines solchenVerfahrens ist unter solchen Umständen eine Rechnung mitvielen Unbekannten. Dank der Umfeldanalyse könnte Scho-eller jetzt aber auf solides technisches Datenmaterialzurückgreifen.

Umfeldanalyse bringt Zeitersparnis Die Suche auf der Patentplattform förderte nicht wenigerals 4500 einschlägige Dokumente aus knapp 3000 Patent-familien zu Tage. «Nur schon für diesen Auswahlprozess»,kommentiert der 44-jährige Kohn, «müsste ich bis zur Pen-

IGE UND DIE INTERNATIONALE PATENTLITERATUR

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48 l Nr.12 l 2011UZ l MANAGEMENT

Page 49: uz_12_2011

©™l Nr. 12 l 2011 l 49

MANAGEMENT l UZ

sionierung Patentschriften studieren». Schneller geht es mitder Umfeldanalyse. Innert weniger Tage hatten die IGE-Experten eine handliche IP-Landkarte erstellt. Sie enthältdie wichtigsten Technologiegebiete angeordnet nach ihrertechnischen «Nähe» sowie die Patentierungsaktivität imjeweiligen Gebiet.

Ausserdem wurde auf Wunsch von Schoeller sichtbargemacht, welche Erfinder und Firmen hinter den interes-santesten Patenten stehen. «So konnten wir richtig in dieKarte hinein zoomen», sagt Kohn. Zu rund 70 Patenten hater sich bereits detaillierte Informationen schicken lassen.

Ebenfalls auf Kundenwunsch erstellte das IGE einigechronologische Verknüpfungen. Im Fall Schoeller habensie deutlich gemacht, dass die Patentierungsaktivität imBereich Silberalternativen seit 1980 eher abgenommen hat;während die Anmeldungsintensität bei den silberhaltigenGeweben zugenommen hat. Eine gute Nachricht für Scho-eller, denn daraus lässt sich schliessen, dass der damaligeInvestitionsentscheid zugunsten von «active-silver» ineinem Trend liegt, der sich eher noch verstärkt.

Die neuen Erkenntnisse lohnenUnd sollte sich dies einmal ändern, hätte man in Sevelenauf jeden Fall schon klare Vorstellungen zum weiteren Vor-gehen. «Für die Suche nach einem potentiellen F+E-Part-ner würde sich der Ferne Osten anbieten», erklärt HansKohn. Denn nirgends – auch dies hat die Umfeldanalysegezeigt – werden mehr einschlägige Erfindungen hinterlegtals in Japan.

«Unbezahlbar», nennt Kohn solche Erkenntnisse, «wirwerden bei Bedarf wieder eine Umfeldanalyse initiieren».Zumal dem grossen Ertrag ein begrenzter Aufwand entge-gensteht. Rund zwei Ingenieurtage muss ein Unternehmenin eine Umfeldanalyse investieren. Dazu kommt die Abgel-tung der IGE-Leistungen in der Grössenordnung ab 5000Franken.

Christian Soltmann erwartet denn auch eine rege Nach-frage bei der neuen Dienstleistung des IGE. Er schätzt, dassder Kreis der potentiellen Kunden allein in der Schweiz 20000 Firmen umfasst; vor allem Kleine und Mittlere Unter-nehmen (KMU), die bisher auf eine systematische Auswer-tung der Patentliteratur aus Kostengründen verzichtenmussten.

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DAS IGE

Die Wurzeln der SchoellerGruppe liegen in Schlesien,dem Zentrum der europäi-schen Textilindustrie in derzweiten Hälfte des 19. Jahr-hunderts. 1867 errichtetGründer Rudolph Schoeller inSchaffhausen eine der erstenKammgarnspinnereien derSchweiz. 1868 übersiedelt ernach Zürich und seit 1954 istdas Unternehmen am heuti-gen Hauptsitz in Sevelen SGaktiv. Um diese Zeit begannauch der sukzessive Umstiegvon der traditionellen Massen-produktion in lukrativeNischenmärkte. Seit den

70iger Jahren – ausgelöstdurch die Ölkrise – betreibtSchoeller ein systematischesInnovationsmanagement. DreiSchoeller-Technologien sindaus modernen Sport- undArbeitskleidern nicht mehrwegzudenken:Kevlarverstärkte Textilien:1985 brachte SchoellerSchutzgewebe für Motorrad-rennfahrer auf den Markt, fürdie erstmals hochfeste Kevlar-Fasern verwendet wurden. Nanotechnologie imGewebe: Vor rund zehn Jah-ren lancierten die St.GallerNanoSpehre. Das Gewebe

lässt Wasser und Schmutz ein-fach abperlen.Sonnenschutz: Die «cold-black»-Technologie lässt auchdunkle BekleidungsstückeSonnenstrahlen reflektierenund sorgt damit für einmodernes Wärmemanage-ment. Zurzeit beschäftigt die Schoel-ler Gruppe rund 200 Mitarbei-ter. Die meisten sind in Seve-len beschäftigt, wo neben derProduktion auch die For-schung und Entwicklungangesiedelt ist.

www.schoeller-textiles.com

Das Eidgenössische Institut fürGeistiges Eigentum (IGE) inBern ist die zentrale Anlauf-stelle des Bundes für alle Fra-gen zu Patenten, Marken,Herkunftsbezeichnungen,Designschutz und Urheber-recht. Zu seinen Aufgabengehört es unter anderem,darüber zu informieren, wie

Unternehmen die Schutz-rechtssysteme des GeistigenEigentums und die ihnenzustehenden Freiräume fürihren wirtschaftlichen Erfolgoptimal nutzen können.

Das IGE bietet zudem aufkommerzieller Basis Technolo-gie- und Patentrecherchen an,sowie Markenrecherchen und

Ausbildungsveranstaltungenzum Geistigen Eigentum.

Interessierte erhalten Infor-mationen auf der Homepagewww.ige.ch/, auf der Internet-plattform speziell für KMUund Einzelerfinder kmu.ige.chsowie telefonisch beim IGE-Contact Center unter derNummer 031 377 77 77.

Foto: Bilderbox.de

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50 l Nr.12 l 2011UZ lMANAGEMENT

TEXT UND INTERVIEW BIRTHE GRAUTMANN

Alles begann mit der Erfindung eines gelernten Kochs, derspäter als Putzmittelvertreter tätig war. Werner Kroh ver-suchte ein Mittel zu entwickeln, mit dem man Motorölfle-cken auf dem Boden entfernen konnte. Anfang der 1980erJahre, nach jahrelangem Tüfteln und mit Unterstützung vonProf. J.L. Wakhloo von der Universität Saarbrücken, gelangihm der Durchbruch. Er hatte endlich ein Pulver entwickelt,dass Rohöl in seine Bestandteile zersetzte, sodass es biolo-gisch abbaubar war. Das Experiment war einfach. Kroh be-deckte in einem Container eine Schicht Erde mit Rohöl undverteilte darüber seine Erfindung. Bei der Öffnung des Con-tainers nach mehreren Wochen war das Rohöl verschwun-den und unter der Erde hatte sich Trinkwasser angesam-melt. Ein paar Jahre später trat Kroh mit seiner Erfindung

an die Öffentlichkeit und demonstrierte ein Pulver, mit demÖlteppiche auf der Wasseroberfläche aufgelöst werden konn-ten. 2006 wurde Paul Schuler, der bis 2010 CEO der OTIGreentech AG war, auf Werner Kroh aufmerksam, suchte In-vestoren und gründete die Oil Treatment International (OTI),die heute als OTI Greentech AG bekannt ist.

Einsatz für die UmweltIm September 2011 wurde die Zuger OTI Greentech AG vomDeutschen CleanTech Institut als Cleantech Driver im Seg-ment «Waste Management» ausgezeichnet. Das schweize-rische Unternehmen ist, allein schon durch ihren Aktio-när Werner Kroh, Pionier auf dem Gebiet der Bioremedia-tion sowie der umweltfreundlichen Reinigung und Sepa-rierung von Ölprodukten. Mittlerweile hat die OTI Green-tech AG Standorte in der Schweiz, Deutschland und in

OTI GREENTECH AG

Schutz für den blauen PlanetenDie Probleme der Erdölindustrie mit zum Teil verheerenden Ölverschmutzungen an Land

und zu Wasser scheinen gelöst zu sein, und zwar durch ein kleines Schweizer Unternehmen aus Zug

– die OTI Greentech AG. Ihre Produkte werden international eingesetzt.

Der ölverschmutzte Strand am Golf von Mexico: Die OTI Greentech AG half bei der Reinigung. Foto: Keystone.ch

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l Nr. 12 l 2011 l 51MANAGEMENT l UZ

strophen betroffene Tiere, wie beispielsweise Vögel, könn-ten mit den Produkten der OTI Greentech AG gereinigt wer-den, da das Lösungsmittel weder der Fettschicht der Federnschadet, noch den Körper vergiftet.

ExpansionDer Erfolgskurs der OTI Greentech AG geht weiter. EndeSeptember 2011 hat das Unternehmen einen exklusiven Ver-trag mit den südosteuropäischen Staaten Griechenland,Türkei, Aserbaidschan und Moldawien abgeschlossen.Haupttätigkeitsfelder werden dabei die Reinigung vonTanks, Schiffen und Maschinen, die Trennung und Rück-gewinnung von Öl aus giftigem Ölschlamm sowie die Rei-nigung des Bodens von Öl und verwandten Verunreinigun-gen sein. Die Sicherheit im Seeverkehr und die Verhütungund Bekämpfung von Ölverschmutzungen auf See und inHäfen haben damit oberste Priorität.

Grossbritannien und bietet ihre Produkte für den industriel-len, gewerblichen und privaten Gebrauch an.

NachhaltigkeitDie OTI Greentech AG setzt auf nachhaltige, schadstofffreieProdukte, welche einen schnellen und natürlichen Abbauvon Öl erreichen. Die Produkte werden zur Reinigung vonTankfarmen und Tankflotten, sowie zur Beseitigung von Öl-verschmutzungen an Land oder im Wasser benutzt. Das Un-ternehmen hält weltweit ein Patent- und Markenportfolioinnovativer und nicht-toxischer Reinigungs- und Separa-tionsprodukte, die einen entscheidenden Beitrag zum Um-weltschutz leisten. Je nach dem, ob die Reinigung zu Was-ser oder an Land vorgenommen werden soll, steht entwe-der ein natürliches Steingranulat oder eine flüssige, orga-nische Emulsion zur Verfügung. Die Verschmutzungen ausÖl lassen sich rückstandslos entfernen. Sogar von Ölkata-

STEPHAN RIND, VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT OTI GREENTECH AG

«Die Ölindustrie reagiert sehr langsam»Ihr Unternehmen hat den

Durchbruch in der Be -

seitigung von Ölver-

schmutzungen geschafft,

sind damit solche Umwelt-

probleme gelöst?

Stephan Rind: Ich fürchte,es wird noch etwas dauern,bis wir unsere Produkte beiallen Ölkonzernen undnationalen Umweltbehör-den als Standardproduktzugelassen und etablierthaben werden. Aber imErnst, es gibt zunehmendnachhaltige Produkte undTechnologien für Ölver-schmutzungen. Die Ölkata-strophe im Golf von Mexicoim vergangenen Jahr hatein neues Bewusstsein inder Öffentlichkeit, aberauch bei den großen Ölkon-zernen selbst bewirkt.Davon profitieren wir, aberauch andere Anbieter vonumweltfreundlichenLösungen. Aber die Ölin-dustrie reagiert sehr lang-sam. Für die großen Kon-zerne steht viel auf demSpiel. Trotz der Zulassungunserer Produkte durch dienationalen Umweltbehör-den beispielsweise in denUSA oder Grossbritanniensind monate-, teilweise jah-relange Tests die Vorausset-zung für die Anwendung.

Wer sind Ihre wichtigsten

Kunden?

Ein staatlicher Ölkonzernim Mittleren Osten, einerder größten Energieversor-ger und Kraftwerksbetrei-

ber in Südeuropa, ein euro-päischer Ölkonzern, einerder größten Papierfabrikenin der Schweiz, um einigeBeispiele zu nennen. DerPapierhersteller war übri-gens unser erster Kunde inder Schweiz. Hier gab eseine Grundsatzentschei-dung des Verwaltungsrates,zukünftig im Industrie- undMaschinenreinigungsbe-reich nachhaltige Reini-gungsprodukte einzuset-zen. Hier konnten wirüberzeugen, nicht nur mit«grünen», umweltfreundli-chen Produkten, sondernauch aufgrund unserer Kos-teneffizienz. Umwelt-freundlich muss nämlichnicht teurer sein als kon-ventionelle chemische Pro-dukte. Im Gegensatz zu denmeist toxischen Reini-gungsprodukten entfällt beiunseren Produkten in denmeisten Fällen die sehrteure Entsorgung derAbfallprodukte. Dies warder Hauptgrund für die Ver-leihung des CleanTechDriver Zertifikates an dieOTI Greentech im Bereich«Waste Management» indiesem Jahr durch dasdeutsche CleanTech Insti-tut (DCTI).

Ist den Regierungen und

Ölkonzernen bewusst,

dass es ein Produkt zur

Lösung von Ölkatas -

trophen gibt?

Seit der Ölkatastrophe imGolf von Mexico im letzten

Jahr ist unserBekanntheitsgrad inder Industrie deutlichgestiegen. Aufgrundunserer begrenztenMittel können wir hiernur gezielt agieren,wie etwa auf der Inter-spill Messe 2012 inLondon, zu der wirerstmalig als Experteneingeladen wurdenund auf der wir auchals Aussteller präsentsein werden.

Waren Sie bei der

Ölkatastrophe im

Golf von Mexico an

der Beseitigung des

Ölteppichs beteiligt?

Leider haben wir dieZulassung durch dieEPA (amerikanischeUmweltbehörde) erstim August 2010 erhal-ten. Zu diesem Zeit-punkt war der Großteilder Ölverschmutzungauf dem Meer bereitsdurch ein chemischesProdukt einer ehema-ligen Tochter von ExxonMobile in tiefere Meeres-schichten verlagert wor-den. Bei der Strandreini-gung konnten wir jedocheinige bemerkenswerteErgebnisse erzielen. Hierist international noch wei-tere Lobbyarbeit zu leisten.

Ihr Unternehmen produ-

ziert und vertreibt in der

Schweiz. Ist Ihre Firma

nur für die Herstellung

oder auch für den Einsatz

zuständig?

Neben der Produktion unddem Vertrieb liefern wirauch noch Projekt Manage-ment und Training vor Ort.Bei einem großen Landsa-nierungsprojekt in Kuwaitim März diesen Jahres fürdie National Cleaning Cor-poration (NCC) warenunsere Wissenschaftler bei-spielsweise vor Ort, habenBodenanalysen entnom-

men und den opti-malen Produktmixfür die Bioremida-tion in den einzelnenAnwendungsphasenbestimmt. Danebenwurden die einzel-nen Arbeitsschrittevor Ort koordiniertund laufende Boden-proben zur Überwa-chung des Projektesdurchgeführt. DieMaschinen und dieArbeiter vor Ortstellte unser PartnerNCC. Bereits nach 45Tagen haben die vonuns behandeltenBöden den nationa-len Schwellenwertfür giftige Bödenunterschritten, nach142 Tagen warenüber 97 Prozent derÖlrückstände voll-ständig abgebaut undnicht mehr nach-weisbar. In Alaskawerden wir imJanuar 2012 miteinem internationa-

len Ölkonzern einen gross-angelegten Test unsererProdukte bei der Förderungvon Schwerölen und deranschließenden Reinigungvon ölverschmutztemGrundwasser und Gestein,die bei diesem speziellenFörderprozess entstehen,vornehmen. Diese Testsund die möglichen neuenAnwendungsverfahrenwerden aktiv von unserenSpezialisten begleitet.

ZUR PERSON

Der gelernte Bankkaufmann StephanRind (44) war von 2000 bis 2003 ChiefInvestment Officer der schweizerischenFortman Cline Gruppe. Von 2003 bis2011 war er CEO der Colonia RealEstate AG. Mit der Übernahme derColonia Real Estate Anfang 2011 ver-liess er das Unternehmen und wurdeim Juli 2011 zum Verwaltungsratspräsi-denten der OTI Greentech AG ernannt.

Page 52: uz_12_2011

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Page 53: uz_12_2011

l Nr. 12 l 2011 l 53MANAGEMENT l UZ

TEXT HANS LICHTSTEINER

Gemeinnützige Organisationen umfassengemäss internationalen Konventionenalle Institutionen, die über eine privateTrägerschaft verfügen, juristisch wie auchorganisatorisch autonom sind, ihreGewinne nicht an die Träger ausschütten,sondern diese zur Erreichung ihres Sach-ziels reinvestieren und zudem auch eingewisses Mass an ehrenamtlichem oderfreiwilligem Engagement ausweisen.Damit gehören nicht nur die Spendensammelnden Hilfswerke wie Caritas oderdie Berghilfe, die Umwelt- und Tier-schutzorganisationen wie Pro Natura oderPro Specie Rara oder die Gesundheitsli-gen wie die Krebsliga und die Lungenligazu den gemeinnützigen Organisationen.Als gemeinnützig gelten auch alle Sport-und Kulturvereine, politische Parteienwie auch Wirtschafts- und Berufsver-bände. Sie alle setzen sich für kollektiveAnliegen ein und dienen damit letztlichdem Gemeinwohl. Insgesamt gibt es in

der Schweiz rund 90 000 solcher gemein-nützigen Organisationen, wie eine jüngstdurchgeführte Studie des VMI zeigt.

Woher kommen die Einnahmen?Die privaten, gemeinnützigen Organisa-tionen in der Schweiz nehmen jährlichgut 25 Mrd. Franken ein. Davon stammenetwa acht Prozent der Gesamteinnahmen,circa zwei Mrd. Franken, von Spenden.Weitere knapp neun Mrd. Frankenmachen die Beiträge und Unterstützungs-leistungen des Staates aus, wobei drei vonvier Franken dieser Mittel, Organisatio-nen des Sozial- oder Gesundheitswesenszufliessen. Sie machen aber auch in die-sen Sektoren nur rund 40 Prozent der Ein-nahmen aus. Rund 14,5 Mrd. Franken unddamit über die Hälfte aller Einnahmengenerieren die Organisationen letztlichselber, sei dies durch den Verkauf vonProdukten oder Dienstleistungen, durchSponsorenverträge, oder Mitgliederbei-trägen. Diese hohe Eigenfinanzierungs-quote ist bei Wirtschaftsverbänden, im

GEMEINNÜTZIGE ORGANISATIONEN

In den Spendentopf geschautAlle Jahre wieder... kommt nicht nur der Weihnachtsmann, sondern auch die Spendensammler und

Philanthropen. Mit Darbietungen oder Verkaufsaktionen suchen sie nach Geld für eine gute Sache. Und

sie haben Erfolg. Die Schweizer sind ein spendenfreudiges Volk. Doch reicht das so gesammelte Geld, um

die Gemeinnützigkeit in der Schweiz zu finanzieren?

Sport- und Kulturbereich, aber auch imBildungs- und Forschungsbereich beson-ders hoch. Auch im Gesundheits- undSozialbereich liegt sie immer noch bei gutrespektive knapp 50 Prozent.

Wohin fliessen die Spenden?Ein Drittel aller Spendengelder sammeltder Sozialbereich, 20 Prozent gehen anreligiöse Institutionen und 15 Prozent inden Kultur- und Sportbereich. Wirklichabhängig von den Spendeneinnahmensind dabei die internationalen Hilfswerkeund religiösen Organisationen, in einemgeringeren Masse aber auch die Umwelt-und Naturschutzorganisationen sowie dieSport- und Kulturvereine. Für alle übri-gen Organisationen sind Spenden will-kommene Mehreinnahmen, jedoch letzt-lich nicht von existentieller Bedeutung.

Die Gemeinnützigkeit in der Schweizfinanziert sich also primär selber über denLeistungsverkauf sowie durch die Mit-gliederbeiträge. Die rund zwei Mrd. Fran-ken Spendengelder pro Jahr machen zwareinen stattlichen Betrag aus, den Sektorfinanzieren können sie aber bei Weitemnicht. Für den Staat sind die gemeinnüt-zigen Organisationen letztlich ein hervor-ragendes Geschäft. Jeder in diese Organi-sationen investierte Steuerfranken wirddurch die Eigenleistungen und Spendenvon den gemeinnützigen Institutionenfast verdreifacht. In dieser Rechnungnicht mit berücksichtigt ist die durch die-se Organisationen erbrachte Freiwilligen-arbeit im Umfang von rund 80 000 Voll-zeitstellen, was einem weiteren Gegen-wert von fünf bis sechs Mrd. Franken ent-spricht.

Gerade zuWeihnachtengibt es zahl -reiche Spenden -aktionen.

Foto: Bilderbox.de

DER AUTOR

Prof. Dr. Hans Lichtsteiner ist

Direktor des Instituts für Wei-

terbildung am VMI. Das VMI

(Institut für Verbands-, Stif-

tungs- und Genossenschafts-

Management) ist ein Institut

der Wirtschafts- und Sozialwis-

senschaftlichen Fakultät der Universität Frei-

burg/Schweiz. Es wurde 1976 gegründet und

befasst sich mit der wissenschaftlich-interdiszipli-

nären Forschung und Lehre auf dem Gebiet des

Nonprofit-Management.

EINNAHMEQUELLEN DER GEMEINNÜTZIGENORGANISATIONEN IN DER SCHWEIZ

Leistungsentgelte und Mitgliederbeiträge Spenden Staatliche Beiträge

57% 35%

8%

Page 54: uz_12_2011

54 l Nr. 12 l 2011PUBLIREPORTAGE

EVENTMANAGEMENT

Herausforderung «Dokumentieren»

TEXT SVEN ZIMMERMANN* Der Nutzer kann die Präsen-tation entweder live übereine Website mit verfolgenoder zu einem beliebigenZeitpunkt über eine Websiteaufrufen und abspielen.

Die per Mediasite-Rekor-der aufbereitete Präsenta-tion kann den Teilnehmerndirekt nach der Veranstal-tung auf Datenträgern(USB-Stick, CD-ROM, DVD)ausgehändigt bzw. im Inter-net oder in Firmennetzwer-ken mit Hilfe von speziellerSoftware als Live-Streamingoder on-Demand bereitge-stellt werden. Der Nutzerkann die Präsentation mitjedem beliebigen Web-browser aufrufen undabspielen. Die grafischeOberfläche ist interaktiv. DerNutzer navigiert innerhalbder Präsentation wie beieinem DVD-Film: Vor-/Zurückspulen, bestimmteFolien aufrufen oder ein-

sowie weitere Quellen, dieder Vortragende einsetzt,z.B. eine Dokumentenka-mera oder eine andereVideoquelle (DVD Player).

zelne Kapitel auswählen.PC- und Videoinhalte laufendabei immer synchron ab.

* Sven Zimmermann ist

Sales Manager Schweiz

bei der KFP Gruppe.

www.kfp.eu

Wissen ist wichtiger denn je, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Kosteneffiziente Möglichkeiten derReproduktion des vermittelten Wissens fehlten bis heute, denn es gibt eine neue Art der Dokumentation vonKonferenzen, Präsentationen und Schulungen.

Die KFP Five Star Conference Service Swiss AG ist ein Netzwerkpartner der Celebrationpoint AG

www.celebrationpoint.ch

KFP Mice Doku ermöglicht das Dokumentieren während des Vortrags. Fotos: zVg

Gesamtheit auf und repro-duziert sie. Aufgezeichnetwird die PC Präsentation(z.B. PowerPoint), der Vor-tragende in Bild und Ton

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Die KFP Gruppe wurde1989 in Frankfurt amMain gegründet und istheute mit mehr als 200festangestellten Mitar-beitern, 20.000 Veran-staltungen jährlich undBüros in allen relevan-ten MICE-StandortenEuropas der Marktfüh-rer im Bereich der AV-/Medientechnologie imdeutschsprachigenRaum.

Auch wenn Ihre Veranstaltungder grösste Erfolg aller Zeitenwar, die Erinnerung sowie derInformationseffekt daran wer-den mit der Zeit verblassen. Essei denn, Sie begleiten Ihre Ver-anstaltung, Ihr Meeting oderIhre Konferenz von Anfang anund dokumentieren dies. Wis-sen bedeutet in einer Informa-tionsgesellschaft Vorsprungund sichert Unternehmen letzt-lich nachhaltiges Wachstum.Firmen Know-how muss effek-tiv vermittelt werden, im Ideal-fall orts- und zeitunabhängig.Die vernetzte Welt ermöglichtdies durch Infrastruktur, welchees sinnvoll zu nutzen gilt. Bisjetzt fehlten kosteneffizienteWerkzeuge, um die Schulungoder Präsentation audiovisuellmit der Möglichkeit der Inter-aktion zu reproduzieren.

KFP MICE Doku zeichnetPräsentationen in ihrer

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– Nutzung mit jedem beliebigen Webbrowser möglich

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l Nr. 12 l 2011 l 55MARKETING l UZ

VON STEFAN VOGLER Am 15. Oktober ist UeliPrager, einer der grösstenMarkenmacher mit 95 Jah-ren verstorben. AmZürichsee wurde die Ideefür einen späteren GlobalBrand mit viel Swissnessgeboren. Beim Gang überdie Quaibrücke beobach-tete der für sein Pionier-tum später mehrfach inter-national ausgezeichneteUnternehmer, wie Möwenihre Nahrung aufpickten.Damit war die Marke«Mövenpick» geboren.Noch bis kurz vor seinemTod freute er sich, wennjemand von seiner Markeinspiriert, Möve mit einem«v» schrieb.

1948 begrüsste Ueli Pra-ger höchstpersönlichjeden Gast im Zürcher Cla-ridenhof, dem Ur-Möven-

pick. Er wollte Gewöhnli-ches aussergewöhnlich gutoder Aussergewöhnliches,wie edelste Weine imOffenausschank, zugewöhnlichen Preisenanbieten. Es folgten The-menrestaurants wie diebeliebte Adliswiler GrütFarm und erste Betriebeim Ausland. Die von derUS-Systemgastronomieinspirierte «Silberkugel»war die erste Fastfood-Marke der Schweiz. DieWeinkellerei, Markenarti-kel wie Doppelrahmglacé(heute Nestlé) oder Kaffeeund die Mövenpick Hotelsmit Betrieben am AirportZürich, in Regensdorf,Deutschland und imNahen Osten. Last but notleast war Mövenpick langeZeit eine der beliebtesten

Arbeitgebermarken. Werein gutes Zeugnis mit derMöwe besass, dem wareine steile Karrierebeschieden.

Mit viel Intuition, wei-ser Voraussicht für Trendsund harter Arbeit (er warmorgens stets der Ersteund abends oft der Letzte)hat Ueli Prager einen Welt-konzern geschaffen. Ich

lernte das Marketing- undUnternehmer-Handwerkvon ihm und behalte ihnmit Dankbarkeit in besterErinnerung. Sein Unter-nehmertum und Credo«Gut in kleinen Dingen»lebt dank seiner TochterVerena (Rest. Sommerlust)

DER AUTOR

Stefan Vogler

berichtet über

die aktuelle

Marken führung

einer grossen

oder kleinen,

globalen,

nationalen oder lokalen,

altbewährten, aufgefrischten

oder neuen Marke.

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Marke des Monats

im Dezember 2011:

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MARKE DES MONATS: MÖVENPICK

Gut in kleinen DingenNEWS AUS DERMARKENWELT

Top 100 Global Brands,2011 siehe www.inter-brand.com. Wertvollste CH-Marken: Néscafe (30,39Mia $, Rang 30), Nestlé(12.12 Mia $, 55.), CS (4,1Mia $, 82.), UBS (3,8 Mia$, 92.) Zurich (3,77 Mia $,94.). Anwärter auf zukünf-tigen Top-Platz: 11. Toyota(+6%) 12. Mercedes (+9%)13. CISCO (+9%) 14.NOKIA (-15%) 15. BMW(+10%) 16. Gillette(+3%),17. SAMSUNG(+20%) 18. Louis Vuitton(+6%) 19. Honda (+5%)und 20. ORACLE (+16%).Superaufsteiger ist Apple:Mit +58% vom 17. aufPlatz 8 vorgerückt!

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und seiner Enkelin Linda(Rest. Güterhof) in Schaff-hausen weiter. Und viel-leicht lebt die einst starkeMarke Mövenpick auf.

Ueli Prager.

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56 l Nr. 12 l 2011PUBLIREPORTAGE

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l Nr. 12 l 2011 l 57MANAGEMENT l UZ

TEXT HANS-JOACHIM HESS

Am 1. Juli 2010 trat das Schweizer Produk-tesicherheitsgesetz (PrSG) in Kraft, dieÜbergangsfrist läuft am 31. Dezember2011 ab. Neu werden darin nun auch dieso genannten «Nachmarktpflichten», wieProduktbeobachtung, Beschwerdemana-gement und Rückruf geregelt.

Sicherheit aller ProdukteDas PrSG verlangt vom Inverkehrbringer,dass seine Produkte die Gesundheit und

Sicherheit der Anwender nicht oder nurgeringfügig gefährden. Seine Aufgabebesteht also insbesondere darin, zu ermit-teln, welche Gefahren von seinem Pro-dukt ausgehen und in einem weiterenSchritt zu überlegen, wie er diesen Gefah-ren zu begegnen hat. Besteht zudem einephysische Gefahr muss er besondere kon-struktive Vorkehrungen (Abschrankun-gen, Verblendungen, Hindernisse usw.)treffen oder auf die Gefahr mittels Warn-und Sicherheitshinweisen aufmerksammachen. Der Anwender sollte sich alsohundertprozentig auf das Produkt oderdie das Produkt begleitenden Sicherheits-hinweise und Gebrauchsanleitungen ver-lassen dürfen.

Erfassung gebrauchter ProdukteDas neue PrSG gilt für sämtliche Pro-dukte. Dabei ist es unerheblich, ob dieseentgeltlich oder unentgeltlich (also auchfür den betriebsinternen Gebrauch oderals Werbegeschenke) überlassen wurden,unabhängig davon, ob sie neu, gebraucht,wiederaufbereitet oder wesentlich verän-dert worden sind. Will ein Occasions-händler also in Zukunft ein Auto oder eineMaschine weiter verkaufen, werden Pro-dukte vermietet, verliehen oder geleast,so kann sich der Käufer, Mieter oder sons-tige Anwender darauf verlassen, dass dasProdukt ihm in einem «sicheren» Zustandüberlassen wird. Muss das Produkt vordem erneuten Gebrauch noch repariert

NEUES PRODUKTSICHERHEITSGESETZ

Sicherheit geht alle etwas anUnsichere Produkte können sowohl im Hausgebrauch als auch am Arbeitsplatz zu schwerwiegenden

Unfällen mit weit reichenden Folgen führen. Allein im Jahre 2010 sind in der Europäischen Union fast

3000 gefährliche Produkte gemeldet worden. Das Ergebnis sind sehr kostspielige Rückrufaktionen.

oder instandgesetzt werden, hatder Verkäufer den Käufer aufdiesen Umstand deutlich hin-zuweisen.

Dienstleister als Inverkehr-bringerDie Verantwortung für die Pro-duktsicherheit wird den Perso-nen auferlegt, die das Produktin den Verkehr bringen, näm-lich primär dem Hersteller, sub-sidiär dem Importeur, demHändler und dem Erbringer vonDienstleistungen. Für die Er -bringer von Dienstleistungen(z.B. ein Fitness Studio, Hotels,Autovermieter usw.) und für dieHändler sind diese Regelungenneu und ziehen zum Teil erheb-liche betriebsorganisatorische

Konsequenzen (wie z.B. Aufbau einesReklamations- und Beschwerdemanage-ments, Notfall-Hotline usw.) nach sich.Im Voraus zu planen ist dabei von ent-scheidender Bedeutung, denn im Bedarfs-fall wird unter Androhung von Strafeunverzügliches Handeln vorausgesetzt.

Gebrauchsanleitung ist entscheidendDer Verwender hat einen Anspruch aufeine Anleitung in der Sprache des Lan-desteiles, in der das Produkt in den Ver-kehr kommt. In den Anleitungen solltenneben Hinweisen für den normalen undsicheren Betrieb, Warnhinweisen, spezi-fischen Sicherheitshinweisen für denBenutzerkreis auch die bestimmungsge-mässe Verwendung aufgeführt sein, es seidenn, diese ergibt sich schon aus derNatur der Sache (Tisch, Messer, Schere,Leiter). Das «Lesen» der Bedienungsan-leitung ist für den Verwender übrigensPflicht.

DER AUTOR

Hans-Joachim Hess ist Rechts-

anwalt für Produkthaftung.

Er ist Berater zahlreicher

Schweizer und Deutscher

Unternehmen in Fragen des

europäischen und internationa-

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Organisationsrechts. www.ebdi.com

NACHSCHLAGEWERKGÜTER UND ERBRECHTmit Stichwortverzeichnis

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Das Lesen der Gebrauchs anleitung ist Pflicht. Foto: Keystone.ch

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58 l Nr.12 l 2011UZ l RECHT

Im Geschäftsverkehr werden aus Rationalisierungsgrün-den oft standardisierte Vertragsbedingungen (sog. AGB) ver-wendet. Auf der Seite des Adressaten, sei dies ein Privateroder ein KMU, ist der Spielraum, solche Bedingungen imEinzelnen zu prüfen, meist beschränkt. Oft fehlt angesichtsdes Machtgefälles zwischen den Beteiligten die Möglich-keit, sich nachteiligen oder gar missbräuchlichen Bestim-mungen zu widersetzen. Das Bedürfnis nach Schutz derschwächeren Partei liegt somit auf der Hand.

Herkömmlicher SchutzHerkömmlich beruht der Schutz vor missbräuchlichen AGBauf drei Pfeilern. Zum einen kann geltend gemacht werden,eine bestimmte Bedingung verletze zwingendes Recht oderverstosse gegen die guten Sitten. Sodann muss sich ein Ver-tragspartner nach der Ungewöhnlichkeitsregel von der üb-lichen Rechtslage abweichende und daher ungewöhnlicheKlauseln nicht entgegen halten lassen, sofern er nicht beson-ders auf sie aufmerksam gemacht worden ist. Zudem gehenUnklarheiten zulasten der Verfasserin der AGB (sog. Unklar-heitenregel). Eine dritte Schranke enthält sodann Art. 8 desBundesgesetzes über den unlauteren Wettbewerb (UWG),wonach unlauter handelt, wer vorformulierte allgemeine Ge-schäftsbedingungen verwendet, die in irreführender Weisezum Nachteil einer Vertragspartei a) von der unmittelbar odersinngemäss anwendbaren gesetzlichen Ordnung erheblichabweichen oder b) eine der Vertragsnatur erheblich wider-sprechende Verteilung von Rechten und Pflichten vorsehen.Bestimmungen in AGB, welche gegen eine dieser Regeln ver-stossen, können nicht durchgesetzt werden.

Vom alten zum neuen Art. 8 UWGArt. 8 UWG erwies sich jedoch seit Inkrafttreten vor etwasmehr zwanzig Jahren als weitgehend zahnlos, da das Kri-terium der Irreführung praktisch nie als erfüllt angenom-men wurde. Anlässlich der anstehenden Revision des UWGeinigte sich daher die Bundesversammlung auf eine Neu-formulierung, wonach insbesondere unlauter handelt, «werallgemeine Geschäftsbedingungen verwendet, die in Treuund Glauben verletzender Weise zum Nachteil der Konsu-mentinnen und Konsumenten ein erhebliches und unge-

rechtfertigtes Missverhältnis zwischen den vertraglichenRechten und den vertraglichen Pflichten vorsehen». Damitwurde auf das – sich unter altem Recht als problematischerweisende – Kriterium der Irreführung verzichtet und statt-dessen mit Treu und Glauben auf einen allgemein bekann-ten und bedeutsamen Rechtsbegriff verwiesen. Insofernwurde die Schranke, dass Unlauterkeit angenommen wer-den kann, sicherlich herabgesetzt. Ausserdem wurde derSchutzbereich von Art. 8 UWG auf Konsumentinnen undKonsumenten beschränkt. Erfasst wird damit nur noch dieBeziehung B2C (Business to Clients), in der das Miss-brauchspotential als besonders gross erachtet wird.

Konsequenzen für KMUDiese Gesetzesänderungen schlagen für KMU gleich dop-pelt zu Buche: Zum einen riskieren sie als Verfasser vonAGB, dass eine Bestimmung schneller als unlauter qualifi-ziert wird, weil das Kriterium der Irreführung wegfällt. Zumandern führt die Fokussierung auf Konsumentinnen undKonsumenten sodann zu einer regelrechten Diskriminie-rung von KMU, da sie im Verhältnis Business to Business(B2B) durch das UWG nicht mehr geschützt sind. Das in derPraxis bereits jetzt bestehende Kräfteungleichgewicht zwi-schen KMU einerseits und Grossunternehmen oder demStaat andererseits wird damit verschärft.

Wie sollen sich KMU nun verhalten?Art. 8 UWG tritt in seiner neuen Fassung auf den 1. Juli 2012in Kraft. Als Verfasser sind KMU gut beraten, ihre eigenenAGB im Hinblick auf die neuen gesetzlichen Anforderun-gen zu überarbeiten. Der Gesetzgeber räumt ihnen dafüreine Übergangszeit von einem Jahr nach Inkrafttreten derGesetzesänderung ein.

Als Betroffene von AGB verbleiben den KMU neu nurnoch die allgemeinen Rechtsbehelfe. Unter Umständenkönnte die Ungewöhnlichkeitsregel zur Kompensation derDefizite von Art. 8 UWG dienen. KMU stehen deshalb fortannoch vermehrt vor der Herausforderung, ungewöhnlicheAGB zu erkennen und gegen diese vorzugehen. Ein Rechts-anwalt, der mit der «gewöhnlichen» Rechtslage vertraut ist,kann ein wertvoller Ansprechpartner sein.

NEUES LAUTERKEITSRECHT

KMU im Gegenwind Nach der Revision des Bundesgesetzes über den unlauteren Wettbewerb (UWG)

können nur noch Konsumentinnen und Konsumenten geltend machen, allgemeine

Vertragsbedingungen seien unlauter. KMU haben das Nachsehen.

TEXT CAROLINE KIRCHSCHLÄGER UND BENJAMIN KURMANN

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l Nr. 12 l 2011 l 59RECHT l UZ

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Weitere KMU-relevante ÄnderungenBereits vor der besprochenen Revision im AGB-Recht tre-ten am 1. April 2012 Änderungen des UWG in Kraft, wel-che für KMU relevant sind. So wird insbesondere der Kata-log unlauterer Geschäftspraktiken (Art. 3 UWG) umfolgende Tatbestände ergänzt: – Adressbuchschwindel: Unlauter ist beispielsweise der

Versand von Werbeschreiben für entgeltliche Einträge inRegister aller Art, die keinen oder lediglich einen gerin-gen Nutzen vermitteln.

– Schneeballsysteme: Systeme, die darauf aufbauen, wei-tere Kunden anzuwerben, sind unlauter, wenn der Vor-teil der angeworbenen Person hauptsächlich in der Anwer-bung weiterer Personen und nicht im Verkauf von Warenoder Dienstleistungen liegt.

– Unlauterer elektronischer Geschäftsverkehr: Es müssenbeim elektronischen Verkauf von Waren oder Dienstleistun-gen neu Angaben über die technischen Schritte zum Ver-tragsschluss und die Identität des Verkäufers gemacht wer-den. Ausserdem sind angemessene Korrekturmittel für Ein-gabefehler einzuräumen und die Bestellung des Kundenist unverzüglich auf elektronischem Weg zu bestätigen.

– Mit Bedingungen versehene Gewinnversprechen:Gewinnversprechen gelten neu zum Beispiel dann alsunlauter, wenn die Einlösung des Gewinns davon abhän-gig gemacht wird, dass eine kostenpflichtige Mehrwert-dienstnummer in Anspruch genommen, eine andere Wareoder Dienstleistung bezogen oder an einer Verkaufsver-anstaltung oder Werbefahrt teilgenommen werden muss.

– Missachtung des Wunsches, keine Werbeanrufe zu erhal-ten: Wer den Vermerk in einem Telefonbuch ignoriert,dass kein Werbeanruf gewünscht wird, handelt ebenfallsunlauter.

Verschärft werden ferner die Sanktionsmöglichkeiten: Neuist der Bund berechtigt, die Öffentlichkeit unter Nennungdes entsprechenden Unternehmens über dessen unlautereGeschäftspraktiken zu informieren. Selbstredend kann einesolche Publikation massive negative Folgen für die Repu-tation einer Unternehmung haben.

DIE AUTOREN

Dr. Caroline Kirchschläger und Benjamin Kurmann sindRechts anwälte bei der Wirt-schaftskanzlei Stiffler & Partnerin Zürich. Nebst Vertragsrechtbeschäftigen sie sich unteranderem mit Gesellschafts-

recht, Erbrecht, Zivilprozessrecht und Immaterial güterrecht.

AGB

Ist das neue Lauterkeitsrecht ausSicht der KMU nochausgewogen?

Foto: Bilderbox.de

ÄNDERUNGEN IM UWG

Folgende Änderungen desBundesgesetzes über denunlauteren Wettbewerb(UWG), welche auch denGeschäftsalltag von KMU betreffen, treten 2012 in Kraft:– KMU haben ihre AGB innert

Jahresfrist nach Inkrafttretenan die neuen gesetzlichenVorgaben anzupassen.

– KMU erfahren im Gegensatz

zu Konsumenten, durch dasUWG keinen Schutz mehrvor missbräuchlichen bzw.gegen Treu und Glauben ver-stossenden AGB.

– KMU haben auch ihreGeschäftspraktiken zu über-prüfen. Als unlauter geltenneu auch Tatbestände wieder Adressbuchschwindel,bestimmte Schneeball -systeme, elektronischer

Geschäftsverkehr, der sichnicht an die gesetzlichen Vor-gaben hält, mit Bedingungenversehene Gewinnverspre-chen oder die Missachtungdes Wunsches, keine Werbe-anrufe zu erhalten.

– Der Bund kann neu dieÖffentlichkeit über unlautereGeschäftspraktiken nament-lich genannter Unternehmeninformieren.

Page 60: uz_12_2011

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Lebensräume wollen entwickelt werden. Städtebauliche Projekte haben grossen Einfluss auf Mensch,

Umwelt und Wirtschaft. Beides erfordert viel Weitsicht und ein Gespür für langfristige Perspektiven.

Ein Gespräch mit Beat Odinga, Inhaber der Blickpunkt Lebensraum – Beat Odinga AG und Geschäftsleiter

der Stadtbauentwicklungs AG.

l Nr. 12 l 2011 l 61ZÜRCHERUNTERNEHMER

Im Januar 2006 haben Sie Ihre Einzelfirma in eine

Aktiengesellschaft mit Holdingstruktur umgewandelt.

Mittlerweile beschäftigt Ihr Unternehmen

24 Mit arbeitende und deckt die vier Geschäftsbereiche

Städtebau/Projektentwicklung, Projektleitung/

-Ausführung, Gewerbe Verkauf/Vermietung und

Wohnungen Verkauf/Vermietung ab. Wie schaffen Sie

das alles?

Von Beginn an habe ich mit meinen Mitarbeitern stets denganzheitlichen Ansatz verfolgt. Wir wollen städtebaulicheAkzente in der wachsenden Demografie setzen und mitunserem interdisziplinären Team anspruchsvolle und archi-tektonisch hochwertige Bauten realisieren. Dabei sehen wirim Zentrum unseres Handelns die Gesellschaft und derenzukünftigen Veränderung.

Neu verkaufen Sie auch gewerbliche Objekte im B2B-

Bereich. Was ist der Grund dieser Diversifizierung?

In den letzten 17 Jahren haben wir rund 1 800 Wohnungenerfolgreich geplant, gebaut und verkauft. Das Wachstum imklassischen Wohnungsbau dürfte in der Zukunft eherzurückgehen. Das heisst, wir wollten ein zweites Standbein

«In den letzten 17 Jahren haben wir rund 1 800 Wohnungen erfolgreich geplant, gebaut und verkauft», so Beat Odinga. Foto: Landbote/Melanie Duchene

GESTALTUNG VON LEBENSRAUM: BEAT ODINGA

Visionär und Städtebauer

INTERVIEW PETER BLATTNER

Im Jahre 1994 haben Sie Ihre Einzelfirma gegründet,

die in erster Linie Dienstleistungen für Bauherren

angeboten hat. Ihre beruflichen Wurzeln haben Sie

jedoch im Bankensektor. Wie kam es dazu?

Beat Odinga: Das stimmt. Ich habe eine klassische Bank-lehre absolviert und danach die Geschäfte eines Architek-turbüros geleitet. Das Flair für Architektur habe ich wohlvon meiner Mutter, die Innenarchitektin ist, geerbt. MeinenUnter nehmergeist verdanke ich meinem Vater, der eineKunststoffproduktionsfirma betrieben hat.

Wie haben sich Ihre Dienstleistungen von anderen

Anbietern unterschieden?

Während meiner Tätigkeit im Architekturbüro merkte ichschnell, dass ein grosses Spannungsfeld zwischen Finanz-instituten und aussergewöhnlicher, hochwertiger Architek-tur besteht. Mit meinem betriebswirtschaftlichen Hinter-grund konnte ich diese ökonomische Lücke schliessen undso auch hohe architektonische Ansprüche in rentable Pro-jekte überführen.

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62 l Nr. 12 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

aufbauen, damit wir weiterhin erfolgreich im Markt präsent sind und wachsen können

Ist dies der Grund, warum Sie kürzlich die Firma

Blickpunkt Lebensraum – Stadtbauentwicklungs AG

mit einem stattlichen Aktienkapital von 18 Millionen

Franken gegründet haben?

Im Gewerbebereich haben wir es mit anderen Investitions-volumina als im Wohnungsbau zu tun. Das setzt eine andereKapitalstruktur voraus und als Unternehmer weiss ich, dasses für solche Grossprojekte mehrere Partner braucht, diesich auch unternehmerisch beteiligen. Die Stadtbauent-wicklungs AG gehört acht ausgewiesenen Unternehmer-persönlichkeiten.

Gibt es schon Projekte, die Ihre neu gegründete

Unternehmung entwickelt und betreut?

Wir haben in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrereAkquisitionen getätigt und Grundstücke angebunden. Wei-tere Projekte befinden sich noch in Vertragsverhandlung.Das aktuellste Projekt «Flor – die Stadtstadt in der Loren-Allee» in Uster ist bereits in der Vermarktung. Es ist ein ty-pisches Projekt des neuen Unternehmens, denn es bieteteine gemischte Nutzung von Retail, Gewerbe und Wohnenund verfolgt den städtebaulichen Ansatz in der Erschlies-sung der drittgrössten Stadt im Kanton Zürich. Genau un-ser Konzept: städtebauliche Entwicklung von grossen Area-len im Kontext der Stadtplanung.

Sie sagen es. Der Begriff «Städtebauliche Entwicklung»

ist in aller Munde gefolgt von Stichwörtern wie Raum-

planung, verdichtetes Bauen oder Zersiedlung. Haben

Sie als visionärer Unternehmer mit Ihrem neuen Unter-

nehmen ins Schwarze getroffen?

Wenn man sich wie wir seit bald zwei Jahrzehnten mit derEntwicklung von Lebensräumen befasst, war diese Entwick-lung nicht allzu schwer vorauszusehen. Visionär an derneuen Firma ist vielmehr, dass sie der gleichen Philosophieund derselben Haltung unseres Stammhauses folgt: Poten-ziale erkennen, Kapital beschaffen, Partner gewinnen, mitunserem interdisziplinären Team anspruchsvolle und archi-tektonisch hochwertige Bauten realisieren und für alleBeteiligten einen Mehrwert schaffen.

Flor – die Stadtstadt in der Loren-Allee in Uster. Foto: zVg

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l Nr. 12 l 2011 l 63ZÜRCHERUNTERNEHMER

TEXT ANDREAS KYRIACOU *

Die dieses Jahr veröffentlichte National-fondsstudie des Forschungsteams um denSoziologen Jörg Stolz zeigt, dass rundzwei Drittel der Schweizer Wohnbevöl-kerung ein distanziertes Verhältnis zuGlaubensgemeinschaften haben. Sie neh-men höchstens sporadisch an religiösenRitualen teil, auch wenn sie mehrheit-lich (noch) Mitglied einer Landes-kirche sind.

Auch inhaltlich hat die Loslö-sung längst eingesetzt, religiöseMoralvorstellungen habenihre normative Kraft einge-büsst. Dies zeigte sich über-deutlich im Mai dieses Jah-res, als die ZürcherStimmberechtigten die bei-den evangelikalen Anti-Sterbehilfe-Initiativen mit84 beziehungsweise 78Prozent ablehnten. DasRecht auf individuelleSelbstbestimmung wird vonder Bevölkerung sichtlich alswichtiges Gut erachtet – auchbezüglich der Gestaltung deseigenen Lebensendes.

Bei vielen ethischen Fragestel-lungen, bei denen konservativereligiöse Ansichten einem freiheitli-chen Gesellschaftsbild gegenüberste-hen, geht es primär um die Regelung zwi-schen Individuen oder zwischenIndividuen und dem Staat – so auch beider Sterbehilfe. Die Schweiz kann stolzauf ihren liberalen Strafgesetzbuchpara-grafen sein, der Sterbehilfe nur dannunter Strafe stellt, wenn diese aus selbst-süchtigen Motiven erfolgt.

Eingeengter Handlungsspielraum fürUnternehmenDoch in anderen Bereichen engen dieüberholten Ansprüche auf religiöse Nor-mierung der Gesellschaft auch den Hand-lungsspielraum von Unternehmen unnö-tig ein. So verbietet beispielsweise dasZürcher Ruhetags- und Ladenöffnungs-gesetz an so genannt hohen FeiertagenKonzerte, Sport-, Tanz- und kulturelleVeranstaltungen im Freien. KommerzielleAusstellungen sind sogar auch dannuntersagt, wenn sie in geschlossenen Räu-men stattfinden. Als hohe Feiertage gel-ten notabene nicht nur Ostern und Weih-

KIRCHE UND STAAT

Überfällige Trennung Unsere Gesellschaft ist zunehmend säkularisiert. Die Trennung von Kirche und Staat ist überfällig

– auch aus unternehmerischer Sicht.

nachten, die tatsächlich noch von einemnamhaften Anteil der Bevölkerung inirgendeiner Form zelebriert werden, son-dern auch der Pfingstmontag und der Bet-tag, die selbst gläubige Menschen mehr-heitlich längst nicht mehr mit einemreligiösen Programm füllen.

Der Kanton Luzern hob das Tanzver-bot an Feiertagen letztes Jahr auf.

Auch die unsinnigen Zürcher Ein-schränkungen sollen fallen. Dies

verlangt eine von Freidenkernim September eingereichte

Einzelinitiative. Ganz be -sonders auf Zürich trifftaber noch ein anderesÄrgernis zu: die Zwangs-besteuerung von Firmenzugunsten der Kirchen.125 Millionen liefernUnternehmen im Kan-ton Zürich an die bei-den Landeskirchen ab(Zahlen von 2007 ausder Studie von Marti etal, 2010). Dies entspricht

fast der Hälfte der schwei-zweiten Unternehmensbe-

steuerung zugunsten derKirche (siehe Grafik). Religi-

onsgemeinschaften sollen sichwie Sportvereine, Umwelt- und

Gewerbe verbände in erster Linieüber Mitgliederbeiträge oder dem

Verrechnen von Dienstleistungenfinanzieren. Erbringen Sie gemeinnützigeLeistungen können diese sehr wohl vonder öffentlichen Hand entschädigt wer-den, dies soll aber auftragsbezogen erfol-gen. Unternehmenserträge direkt anGlaubensgemeinschaften zu verteilen isthingegen ein rechtsstaatliches Unding,das abgeschafft gehört. Auch hier wirdnun politisch Druck gemacht: Die Zür-cher Jungfreisinnigen lancierten im Sep-tember eine Volksinitiative, die genaudies fordert.

* Andreas Kyriacou ist Inhaber der auf Wissens-

management spezialisierten Serendipities

GmbH, Mitglied der Geschäftsvereinigung

Limmatquai-Dörfli, des Gewerbeverbandes

der Stadt Zürich und des Netzwerks «Unter-

nehmen Zukunft» sowie Präsident der Zürcher

FreidenkerInnen.

Von Unternehmen geleistete Kirchensteuern im Jahr2007. Zürcher Unternehmer werden ganz besonders zurKasse gebeten. Foto: Bilderbox.de /Grafik: zVg

ZH 125.6 Mio.

FR 6.9 Mio.

TG 8.1 Mio.

SZ 8.5 Mio.

BL 10.1 Mio.

GR 15.2 Mio.

LU 16.1 Mio.

ZG 25.0 Mio.

BE 37.8 Mio.

Alle anderen 11.8 Mio.

UNTERNEHMENSBESTEUERUNGZUGUNSTEN DER KIRCHE

Page 64: uz_12_2011

Die Lenzlinger Söhne AG ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen der

Schweiz und besteht in der fünften Generation. Wir befragten Dr. Karin Lenzlinger

Diedenhofen zu Nachfolgestrategien und Nachhaltigkeit.

DR. KARIN LENZLINGER DIEDENHOFEN

Nachhaltig in allenBereichen

Was war der Grund gerade nach Österreich und China

zu expandieren?

Die ersten Niederlassungen befanden sich in der Schweiz.Grund für die Expansion waren klare Marktstrategien.Durch gezielte Marktanalysen sind wir auf die beiden Stand-orte Österreich und China gekommen. Österreich ist dabeieher auf Osteuropa ausgerichtet und China natürlich aufAsien. Die ausländischen Standorte bieten vor allem unsereSystemböden an. Alle anderen Geschäftsbereiche sind aus-schliesslich in der Deutschschweiz tätig.

Was bedeutet es, in China präsent zu sein?

Der Standort China ist ausgesprochen lehrreich, besondersweil es ein völlig anderer Markt mit völlig anderer Kulturist. Dafür mussten wir sehr viel Auslands-Know-how aufbauen und auch erkennen, dass nicht die Schweiz undEuropa das Zentrum der Welt sind. Im Moment herrscht inChina eine rasante Entwicklung, besonders in grossen Städten wie Shanghai, in denen sich die ganze Welt trifft.Das ist gerade das Interessante am Standort China. UnsereSystemböden verbauen wir in den grossen Städten mithohem Dienstleistungssektor.

Inwieweit spielt Nachhaltigkeit bei der Lenzlinger

Söhne AG eine Rolle?

Nachhaltigkeit ist beim heutigen breiten Einsatz defini -tionsbedürftig. Ich bin in der Jury des Unternehmerpreisfür Nachhaltigkeit von der ZKB. Diesem liegt die um -fassende Definition von Nachhaltigkeit zugrunde: Nachhal-tigkeit im ökonomischen, im gesellschaftlichen und im öko-logischen Sinn.

Nachhaltigkeit wird a priori sehr häufig im ökologischenSinn verstanden. Im umfassenden Sinne spielt sie für dieFirma Lenzlinger eine grosse Rolle. Allein die Tatsache,dass wir nächstes Jahr unser 150-jähriges Bestehen feiern,zeigt, wie Nachhaltigkeit bei uns gehandhabt wird. Wir versuchen uns sowohl finanziell nachhaltig als auch gesell-schaftlich und ökologisch nachhaltig zu verhalten. Im öko-logischen Bereich könnten wir noch mehr machen. Es istgerade im Zusammenhang mit der CO2-Senkung ein grosses Thema.

Wir sind hier nicht Pioniere, sondern versuchen solideÜberlegungen umzusetzen und nicht einfach nur aus -zuprobieren. Vor allem hat unser Unternehmen eine Grösse,bei der wir nicht eben schnell eine Nische besetzen können.

Aber bei kleinen Schritten, wie Autos mit Katalysatorenoder lösungsmittelfreier Leim oder Lack, haben wir sofort sehr nachhaltig gearbeitet. Solches Verhalten ist schon seit 150 Jahren Philosophie des Unternehmens.Oft ist es auch eine Kombination von Ökologie und Ökonomie.

INTERVIEW UND FOTO BIRTHE GRAUTMANN

Frau Dr. Lenzlinger, Ihr Familienunternehmen besteht

schon in der fünften Generation. Wie konnte die

Nachfolge der Lenzlinger Söhne AG so erfolgreich

geregelt werden?

Karin Lenzlinger Diedenhofen: Der Generationenwech-sel ist aufgrund mehrerer Aspekte erfolgreich gewesen. Derwichtigste Aspekt ist wohl, dass wir sehr frühzeitig mit derNachfolgeregelung begonnen haben. Durch dieses Vorge-hen konnten wir verschiedene Aspekte einbeziehen unduns Gedanken darüber machen, wer in welchem Bereichin welcher Form wann beteiligt wird. Der zweite Aspekt ist,dass wir einen externen Coach hatten, der den Prozess steu-erte. So sind die persönlichen Dynamiken, die in jedem ste-cken, evaluiert worden. Der dritte wichtige Aspekt ist, dassalle Beteiligten tolerant sein müssen. Gestützt auf diesePunkte konnten wir einem professionellen Nachfolgepro-zess entgegensehen. Die Nachfolge wäre schliesslich sicher-lich nicht so erfolgreich gewesen, wenn das Unternehmenschlecht gelaufen wäre.

Gibt es grundlegende Veränderungen seit der

Übergabe?

Das Unternehmen hat einen sehr grossen Erfahrungsschatz,auf den es sich auch stützt. Unsere Firma lebt von den tech-nisch ausgerichteten Mitarbeitern, die sehr viel Erfahrunghaben. Wenn man von einem Tag auf den anderen alles ver-ändern würde, kann man das Unternehmen ziemlich kaputtmachen. Da ich aus einer akademischen Umgebung kam,lag mir die patronale Art nicht, mit der mein Vater das Unter-nehmen führte. Ich habe daher eine kontinuierliche Verän-derung angestrebt.

Fast alles lief über den Tisch meines Vaters, wodurch ereigentlich die Unternehmenskultur ausmachte. Ich habedann angeregt, dass man sich zusammensetzt und eine füralle passende Einigung anstrebt. Die Lösung wurde mit demKader zusammen erarbeitet. Im Interesse unserer Mitarbei-tenden gab es keine starken Veränderungen. Jedoch habensie gespürt, dass sie stärker mit einbezogen wurden. DieNeuerung bestand daher aus mehr Verantwortung und Mitbestimmung. Das Arbeiten an der neuen Unternehmens-kultur war ein kontinuierlicher Prozess, bei dem immer wie-der etwas geändert und somit die Kompetenzen langsamdezentralisiert wurden. Aus der neuen Struktur heraushaben wir dann die Expansion angestrebt, da wir unsereProdukt- und Dienstleistungspalette nicht noch weiterdiversifizieren wollten. Somit konnten wir auf geografischeExpansion setzen. Ausserdem sind die Strukturen noch stär-ker professionalisiert worden. Dazu haben Gesetzesände-rungen wie zum Beispiel Riskmanagement, Kontrollsys-teme und Arbeitssicherheit beigetragen.

64 l Nr. 12 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

«Der Standort

China ist ausge-

sprochen lehr-

reich, beson-

ders weil es ein

völlig anderer

Markt mit

völlig anderer

Kultur ist»

Page 65: uz_12_2011

ZUR PERSON

Dr. Karin Lenzlinger Diedenhofen studierte an der ETH Zürich-sowie an der Boston University und schloss an der UniversitätSt.Gallen mit dem Dr. oec. ab. Nach diversen Tätigkeiten inForschung, Lehre und Firmen wurde Dr. Karin Lenzlinger Diedenhofen CEO der Lenzlinger Söhne AG.

Ist im Bereich Nachhaltigkeit in der nächsten Zeit noch

mehr geplant?

Wir arbeiten kontinuierlich daran. Da gehört das gesell-schaftliche Engagement ebenso dazu. Im Bereich Solarhaben wir Pläne, ein Wasserkraftwerk besitzen wir bereits,mit dem wir Strom für den eigenen Verbrauch produzie-ren. Der reicht jedoch für unseren Bedarf längst nicht aus,deshalb wäre es wunderbar die Stromproduktion durchSolaranlagen steigern zu können. Unser Wasserkraftwerkist schon sehr alt, nur die Turbinen wurden jeweils demStand der Technik angepasst. Erst hat es eine Ziegelmühleund dann ein Sägewerk betrieben. Seit den 1980er Jahrenproduziert es wieder nur Strom.

Ist Nachhaltigkeit auch ein Kaufs- bzw.

Verkaufsargument?

Ja! Dadurch, dass wir uns kontinuierlich zusammen mitKunden und Lieferanten um Lösungen kümmern, konnten in allen Bereichen schon interessante Projekte rea-lisiert werden. Neben der Stromproduktion heizen wir mitAbfällen, betreiben strenge Abfalltrennsysteme, haben beimRecyceln von Doppelböden interessante Systeme ent -wickelt, versuchen Lösungsmittel und Schadstoffe zu redu-zieren und haben kürzlich unsere Beratungs- und Projektleitungsmitarbeiter bzgl. der Umweltlabels geschult.

Was war Ihr bisher grösster Moment als

Miteigentümerin bzw. CEO der Lenzlinger Söhne AG?

Ein grosser Moment ist sicherlich die erfolgreiche Nachfol-geregelung gewesen. Der nächste grosse Moment wird dannunser 150-jähriges Jubiläum im nächsten Jahr sein, zu demwir viele Aktivitäten geplant haben. Aber natürlich gibt esviele kleine Momente, die auch sehr schön waren, wie zumBeispiel die Büroeinweihung in China, die Einweihung vonBauwerken, an denen man mitbauen durfte, oder die Gewin-nung von engagierten und kompetenten Mitarbeitenden.Gerade die Gebäude anzusehen, an denen man beteiligt war,bedeuten für mich grosse Momente und vor allem sind sienachhaltig.

l Nr. 12 l 2011 l 65ZÜRCHERUNTERNEHMER

Page 66: uz_12_2011

66 l Nr. 12 l 2011ZÜRCHERUNTERNEHMER

Kurzarbeits -entschädigungNormalerweise könnenUnternehmen währendmaximal zwölf MonatenKurzarbeitsentschädigun-gen beziehen. Bis zum 31. Dezember 2011 giltjedoch aufgrund des Stabilisierungsgesetzes eineHöchstdauer von 24 Mona-ten. Per 1. Januar 2012käme wieder die alte Rege-lung von zwölf Monatenzur Anwendung. Der Bundesrat hat angesichtsverschlechterter Wirt-schaftsprognosen beschlossen, die Bezugs-dauer um sechs Monateauf insgesamt 18 Monate zu verlängern.

Lohnzahlung bei MinusstundenEin Arbeitnehmer war während der Dauer desArbeitsverhältnisses an 80Tagen arbeitsunfähig. DerArbeitgeber zahlte zwar100 Prozent des Lohnes,zog aber die zuviel ausgerichteten 20 Prozentam Ende des Arbeitsver-hältnisses mit der Begrün-dung von Minusstundenab. Diese Regelung hättenur dann gültig zustandekommen können, wenn siedem Arbeitnehmer mitge-teilt worden wäre und ergewusst hättte, dass dielaufenden Lohnzahlungengleichsam einen Lohn -vorschuss enthalten. DieKlage des Arbeitnehmersbetreffend die 20 ProzentAbzüge wurde gutge -heissen.

LohnzessionLöhne können abgetretenwerden. Geschieht dies, isteinzig noch der Zessionarberechtigt, entsprechendeForderungen geltend zumachen. Die Klage einesArbeitnehmers, der dasnicht akzeptieren wollteund versuchte, nach erfolg-ter Zession auch noch ineigenem Namen zu klagen,wurde daher abgewiesen.

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6. Zürichsee-Unternehmer-Award

Ende Oktober trafen sichder Vorsteher der Volks-wirtschaftsdirektion desKantons Zürich, Regierungsrat Ernst Stockerund der Landesverkehrsmi-

nister Winfried Herrmannvom Stuttgarter Ministeri-um für Verkehr und Infra-struktur um über Verkehrs-fragen zu diskutieren. DieSpannweite der erörterten

Themen reichte von derElektrifizierung der Hoch-rheinbahn über das dritteund vierte Gleis im Rheintalbis zum zweigleisigen Aus-bau der Gäubahn. Damit dieneue Austauschkultur einenfesteren Rahmen bekommt

wurde für den Frühsommer2012 ein Verkehrsforum Ba-den-Württemberg/KantonZürich angekündigt. Dabeisoll eine intensivere Ver-ständigung über grenzüber-schreitenden Verkehr er-zielt werden.

Das Unternehmerforum

Zürichsee ist die Kontakt-

Plattform für Unterneh-

mer aus der Region

Zürich und zeichnet

innovative Unternehmer

der Region aus. Diesmal

traf es die Brüder Freitag,

welche für ihre Idee,

Taschen aus Blachen zu

fertigen, honoriert

wurden.

Das Unternehmerforumfördert ein zukunftsgerich-tetes innovatives und krea-tives Unternehmertum. Esist gleichzeitig ein Weiter-bildungsforum und Begeg-nungsstätte. Die Anlässefördern das ManagementKnow-how und die Ge-schäftsbeziehungen unterden Mitgliedern. Höhe-punkt ist jeweils das KMU-Zürichsee-Symposium.UFZ-Präsident Lucas Ande-res begrüsste die Gäste undstellte seine Organisationvor. Er bedankte sich beiden Sponsoren BDO, CreditSuisse und Axa/Winterthursowie dem Gastgeber BZZBildungszentrum Zürich-see (www.ufz.ch).

Der PreisDer Preis gilt ausserge-wöhnlichen Menschen undderen Leistungen womitdie ausgezeichnete Personzu den besten Unterneh-mern der Region Zürichseegehört. Die Jury setzt sichaus Felix Fischer, PaulStämpfli und Hans-JürgSpreiter zusammen. Zu denBewertungskriterien zählenu.a. die Businessidee undder kommerzielle Erfolg,die Ausstrahlungskraft indie Region, das Erschei-nungsbild der Firma unddie Qualität von Manage-ment und Team. Nebst derUrkunde offeriert das BBZ20 Prozent Sonderrabatt auf

Sprach- und Informatikursefür Gewinner und seineMitarbeiter. Die felix mar-tin Hi-Fi und Video StudiosAG in Lachen sponsert einCordless Phone BeoCom 2.

Der GewinnerEigentlich ein Duo, die Brü-der Daniel und Markus Frei-tag, welche an der Binz-mühlestrasse ihr Geschäftbetreiben, das darausbesteht, vornehmlich ausausgedienten Lastwagenbla-chen trendige Taschen her-zustellen. Sie sind zu findenim Containerturm nahe derHardbrücke, ihr Teambesteht inzwischen aus über100 Mitarbeitenden und esgibt sogar einen FreitagStore Tokyo. Weitere Detail-informationen finden sichauf www.freitag.ch

PodiumsgesprächIm vorgelagerten Podiums-gespräch ging es um dieFrage «Was bringen die eid-genössischen Wahlen denKMU?». Unter Gesprächs-leitung von Zürichsee-Zei-tung Chefredaktor Benja-min Geiger diskutierten Na-tionalrat Alfred Heer (SVP),Nationalrat Ruedi Noser(FDP), Martin Bäumle, Na-tionalrat (Grünliberale) undEx-Kantonsrätin AndreaKennel (SP) darüber, wieman die Stellung der KMUin der Schweizer Wirtschaftverbessern könnte. Im ad-ministrativen Bereich wur-de vor allem die Mehrwert-steuer kritisiert, auch derAufwand für die Meldun-gen durch den Betrieb.Dann ging es um das Ausle-gen von Gesetzen und Vor-

stellungen der Administra-tion, die diese nach ihremGutdünken auslegen. RuediNoser wartete mit zum Teilbedenklichen «Müster-chen» aus dem Alltag auf.Ein weiteres Schwerpunkt-thema war der Ausstieg ausder Kernenergie.

Während grün/rot dieMöglichkeiten für die Cle-antech-Branche unter-strich, warnte der SVP-Ver-treter von einer möglichenStromverteuerung, weilVerknappung und RuediNoser gab zu bedenken,dass das Ausstiegsszenarionicht von heute auf morgenmöglich sei. Das Podiumwurde nach aus dem Publikum beendet, gefolgtvon der Preisverleihungund dem wohlverdientenApéro riche.

News

Verkehrsforum 2012

Markus und Daniel Freitag. Foto: Roland Tännler

Page 67: uz_12_2011

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Page 70: uz_12_2011

70 l Nr. 12 l 2011MARKTNOTIZEN

AIRBERLIN

Anreize für Vielflieger

Fernstrecken wie bei-spielsweise nach Tel Aviv,Bangkok, Kapstadt, in dieUSA und nach KanadaPunkte sammeln.

Preis-LeistungDas attraktive Preis-Leis-tungs-Verhältnis der air-berlin ist für Geschäftsrei-sende und Privatreisendegleichermassen interes-sant. Jedes Jahr erhält air-berlin mehr als zehn Aus-zeichnungen für Serviceund Qualität. Ein Imbiss,warme und kalte Getränke

airberlin verfügt über eine der jüngsten und umweltfreundlichsten Flotten Europas, zu der heute 168 Flugzeuge gehören. Foto: airberlin.com

Das preisgekrönte Vielflie-gerprogramm topbonus istdas zweitgrösste inDeutschland. Allein imvergangenen Jahr stieg dieTeilnehmerzahl um 20Prozent auf 2,4 Mio. Aktu-ell nutzen 2,8 Mio. Teil-nehmer das Vielfliegerpro-gramm von Deutschlandszweitgrösster Fluggesell-schaft. Damit das Fliegenweiterhin attraktiver undangenehmer wird, entwickelt airberlin dasProgramm kontinuierlichweiter. airberlin bietet Geschäftsreisenden parallel zum topbonusProgramm weitere Vorteile. Grossunterneh-men, deren Mitarbeiterhäufig fliegen, können mitairberlin individuelle Firmenraten vereinbaren.Diese sind im gesamten innerdeutschen Netz undzu allen internationalenGeschäftsreisezielen anwendbar. Die Firmen -raten ermöglichen hoheErsparnisse und senkensomit die Reise kosten.

Corporate Programm für KMUAuch für kleine und mit-telständische Unterneh-men ab drei festangestell-ten Mitarbeitern hat air-berlin ein Corporate Pro-gramm, die businesspoints. Das Unternehmenbekommt für jeden Ge-schäftsflug der Angestell-

ten business points gutge-schrieben, die sie in Prä-mienflüge umwandelnkönnen. Die Teilnahme istkostenfrei.

Voraussetzung ist, dassdie Mitarbeiter mindestenszehn Flüge pro Jahr mitairberlin realisieren. Nachder Anmeldung auf busi-nesspoints.airberlin.comkönnen die Firmen auf al-len relevanten Geschäfts-reisestrecken von airberlinund NIKI innerhalbDeutschlands, Europas so-wie auf den Mittel- und

sowie Zeitungen und Zeitschriften sind an Bordselbstverständlich kosten-frei. Auf den meisten air-berlin-Strecken mit einerMindestflugzeit von 60 Minuten steht Fein-schmeckern zudem eineAuswahl von Gourmetes-sen des Sylter Restaurants«Sansibar» zur Verfügung.Ermässigungen für Kinderund Gruppen sowie 20 kgFreigepäck auch für Kinder unter zwei Jahren runden das Serviceange-bot ab. airberlin-Flüge

sind ab 44,99 Euro bzw. 55Franken (inklusive Steu-ern, Gebühren und top -bonus Meilen) im Internet(airberlin.com), im Reisebüro sowie telefo-nisch im Service Centerder Gesellschaft buchbar,im Rahmen von Sonder -aktionen sogar noch preis-günstiger.

Das Vielfliegerpro-gramm topbonus ist kostenfrei und der Einstiegdurch Anmeldung unterairberlin.com/topbonusmöglich.

HTW CHUR

Die Energiewirtschaftmuss über die Bücher

Mit den Weiterbildungsstudiengängen für Energie-wirtschaft legt man den Schalter für einschlägigesKnow-how um. Foto: zVg

Die Energieversorgung istnicht erst seit Fukushimaeine der grössten Heraus-forderungen unserer Zeit.Liberalisierung der Ener-giemärkte sowie sich ver-ändernde Technologienfür die klassischen undneuen Formen der Ener-giegewinnung eröffnenChancen, bergen aber

Studiengang konzipiertedie Hochschule in engerZusammenarbeit mit demBundesamt für Energie,Fachverbänden sowie mitprivaten Energieunterneh-men. Er richtet sich anPersonen, die Führungs-aufgaben in der Energie-branche innehaben oderübernehmen wollen.

Weitere Informationen unter:

www.energiemaster.ch

oder Telefon 081 286 24 32.

auch Risiken in sich. Umdie Chancen nützen zukönnen, braucht es ein-schlägiges Know-how.Dieses vermittelt dieHochschule für Technikund Wirtschaft HTW Churmit einer neuen Weiterbil-dung: dem «Master ofAdvanced Studies FHO inEnergiewirtschaft». Den

Page 71: uz_12_2011

l Nr. 12 l 2011 l 71MARKTNOTIZEN

GRANO MANAGEMENT AG

Vorsorge im Strudel der KapitalmärkteUm Chancen und Risikenzu beurteilen, ist diezukunftsausgerichteteBasis der VorsorgelösungIhrer Unternehmung vonentscheidender Bedeutung.

Die Vorsorgelösung imHärtetest Kosteneinsparungen(Risiko- und Verwaltungs-kosten) waren in den ver-gangenen Jahren durch-wegs in hohem Ausmassekurzfristig möglich. Kos-teneinsparungen sind stetspositiv, doch wie langfris-tig wirken diese, ohnediesbezügliche Garantien?Dabei wird oft unterlassen,die Vorsorgelösung inhalt-lich – Aufbau der Vorsor-gepläne und Abstimmungmit der Kollektivkranken-und UVG-Versicherung –zu überprüfen. Denn hier

GRANO analysiert bereits im Erstgespräch Ihren Vor-sorgebedarf. Foto: Bilderbox.de

Die Turbulenzen an denKapitalmärkten der ver -gangenen zwei Jahre führ-ten bei den sog. Spar -kassen-Risikolösungen(keine Kapitalgarantie) inunterschiedlichem Aus-mass zur Unterdeckungund folglich oft zu derFrage, ob der Versiche-rungsvollvertrag (mit Kapitalgarantie) nicht die

zweckmässigere Vor -sorgelösung gewesen wäre.

Dies lässt sich hinsicht-lich der Gesamtkosten undder gestellten Anforderun-gen nur mit einem Zeitras-ter von mind. zehn Jahrendifferenziert beurteilen, dasich über diese Periode –im Vergleich mit den ein-zelnen Anbietern – wesent-liche Unterschiede zeigen.

verbergen sich die wichtigen Faktoren, welche für die Vorsorgelö-sung der Unternehmunglangfristig von hoherBedeutung sind undzudem die Kosten nach-haltig senken. Wir sehenunseren Einsatz als Zweit-meinung und wegwei-sende Ergänzung.

Prüfung auf Honorarbasis Die Komplexität der beruf-lichen Vorsorge erfordertFachwissen und langjäh-rige Erfahrung im Marktsowie tiefe Kenntnisse beiden Anbietern. Damit sindeine fundierte Prüfungund der richtige Massnah-menvorschlag möglich.GRANO verfügt über dieseVoraussetzungen, istzudem keinem Anbieterverpflichtet und somit

neutral. Wir zeigen imQuervergleich das ganzeMarktspektrum auf underöffnen damit neue Chan-cen und Möglichkeiten: Phase I: Grobanalyse,Phase II: Offert- und Kon-zeptphase, Querverglei-che, Massnahmenkatalog, Phase III: Umsetzung undImplementierung derdurch Sie getroffenenMassnahmen.

Ein erstes Meeting empfiehlt sichBeim Erstgespräch analy-sieren wir die aktuellenBedürfnisse Ihrer Unterneh-mung im Vorsorgebedarfund zeigen auf, wie wirunsere Aufgaben – inErgänzung zu Ihrem Versi-cherungsbroker – systema-tisch zu Ihrem Vorteil wahr-nehmen und umsetzen.Gerade in turbulenten Zei-ten sind kompetente Partnerentscheidend. Lassen Sieuns ins Gespräch kommen.

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l Nr. 12 l 2011 l 73BÜCHER l UZ

Die Winzer Graubündens und ihreWeineDer bekannte Redaktor der Zeitschrift«Vinum», Autor mehrerer Weinbücherund Kolumnist, Martin Kilchmann,nimmt sich im vorliegenden Werk derWeine und Winzer des Kantons Graubün-den an. Er stellt die besten Weine vor, ihrTerroir, ihre Produktion und porträtiertherausragende Persönlichkeiten. DieLeitsorte ist der Pinot Noir. Dank demEngagement ehrgeiziger Winzerinnenund Winzer kann sich der Wein aus demAlpenkanton mit den grossen Weinen die-ser Welt durchaus messen. Graubündenist der drittgrösste Deutschschweizer Reb-baukanton und steht unter dem Einflussdes «Traubenkochers» Föhn, was dieTrauben wunderbar ausreifen lässt.

Champagner GuideDer renommierte Champagner-KennerRichard Juhlin hat für diesen Guide über6’500 Weine verkostet und sie nach dem100-Punkte-System bewertet und klassi-fiziert. Damit steht dem Leser die bislangumfangreichste Bewertung von Cham -pagnerweinen und ihrer Produzenten zurVerfügung. Das Buch ist übersichtlichgestaltet und enthält in kurzer prägnan-ter Form alles Wissenswerte über diesesperlende Getränk. Der Champagner -experte Juhlin gibt auch Tipps zu Hotelsund Restaurants für alle, die eine Reise indie Champagne planen. Das Werk stellteine vergnügliche Lektüre und gleich -zeitig einen praktischen Reiseratgeberdar. Ein Muss für alle Champagnerlieb-haber.

Der kleine Johnson 2012Das erfolgreichste Weinbuch der Welt er-scheint seit 35 Jahren und hat sich millio-nenfach weltweit verkauft. Ob im Restau-rant, im Keller, beim Einkauf oder auf Rei-sen, der handliche Taschenguide bietetKennern und Einsteigern zuverlässige In-formationen zu über 15’000 Weinen, Jahr-gängen, Winzern und aktuellen Weinthe-men. Die Einträge zu Rebsorten und Wein-typen wurden gründlich überarbeitet unddie neuesten Trends und Entwicklungen inder Weinwelt berücksichtigt. Neu ist einSonderteil zu Südfrankreich. Jahrgangsta-bellen, Rebsortenkunde, Weinsprache undTipps zur Kombination von Wein und Es-sen machen den kleinen Johnson zu einemunverzichtbaren Vademecum.

Das Champagner HandbuchGerhard Eichelmann präsentiert Wis-senswertes rund um den Champagner.Die wichtigsten Hersteller werden in Porträts vorgestellt, kleine wie auchgrosse Häuser und natürlich auch die bes-ten Winzer. Auch fehlen die Geschichteder Champagnererzeuger und ihre Stilistik nicht, ebenso werden die Unter-schiede zwischen den verschiedenenCuvées verdeutlicht. Fast alle grossenMarken gehören heute einem Konzern,da ist Krug eine Ausnahme und zählt zuden fünf Betrieben, die der Autor und Ver-leger der Mondo-Weinzeitschrift mit fünfSternen und dem Prädikat «Weltklasse»bewertet.

GESCHENKTIPPS

Für die Freunde edler Tropfen . . .

Richard Juhlin:

Champagner Guide.

List Medien AG,

Luzern (2009)

460 Seiten,

CHF 34.90,

ISBN 978-3-9523-5010-2

Hugh Johnson:

Der kleine Johnson.

Hallwag Verlag,

München (2011)

472 Seiten,

CHF 34.50,

ISBN 978-3-8338-2300-8

Martin Kilchmann:

Die Winzer

Graubündens und

ihre Weine.

AT Verlag, Aarau

(2011),168 Seiten,

CHF 59.–

ISBN 978-3-0380-0517-9

Das Oxford WeinlexikonDas umfassendste Nach-schlagewerk zum ThemaWein liegt bereits in derdritten Auflage vor. DasLexikon bündelt fundier-te Informationen zu allenWeinregionen der Welt,zur Geschichte, zu Weinan- und -ausbau,Rebsorten bis hin zumKonsum. Namhafte Per-sönlichkeiten, Winzer,Weingüter und wichtigeMarken, die in der Ge-schichte des Weins einewesentliche Rolle spielen,werden vorgestellt.

Einen besonderen Le-ckerbissen stellt die Listesämtlicher kontrollierter Her kunftsbezeichnungendar, sie zeigt die zugelassenen Rebsorten,Rebflächen, Produktionsmengen auf. Ins-gesamt haben 168 Fachautoren an diesemBuch mitge arbeitet.

Whisky – Die EnzyklopädieWhisky, resp. Whiskey, wieer in Irland und Teilen derUSA geschrieben wird, hatsich längst zu einem abso-luten In-Getränk entwi-ckelt. Der Autor zeichnetUrsprünge und Entwick-lung der Destillation undder Whiskyproduktion inden massgeblichen Län-dern nach. Die Anfänge rei-chen zurück bis ins 15. Jahr-hundert. Alle wichtigenLänder und Regionen wer-den vorgestellt. Die Herstel-lung von Malt- über Grain-und Blended Whisky wirdbis hin zu den Spezialitätenbeschrieben. Es folgen Por-träts von über 200 Destille-

rien von Schottland, Irland, Kanada, USAbis Japan. Ein reich illustriertes Nachschla-gewerk für den Liebhaber dieses Getränks.

Gerhard Eichelmann:

Das Champagner.

Handbuch Verlag

Mondo, Heidelberg

(2011), 413 Seiten,

CHF 39.90,

ISBN 978-3-9388-3917-1

Jancis Robinson:

Das Oxford Weinlexikon.

Hallwag Verlag, München (2011)

886 Seiten, CHF 199.–,

ISBN 978-3-8338-0691-9

Peter Hofmann: Whisky

– Die Enzyklopädie. AT Verlag, Aarau

(2011), 632 Seiten, CHF 128.–,

ISBN 978-3-0380-0421-9

Foto: Bilderbox.de

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l Nr. 12 l 2011 l 7510 FRAGEN AN l UZ

KURT METTLER, CEO SIZ CARE AG

«Schweiz bedeutet Beständigkeit»1. Warum sind Sie Unternehmer

geworden?

Ich habe nie gezielt darauf hingearbei-tet, Unternehmer zu werden. Als sichdann die Gelegenheit ergab, waren esmehrere Anreize. Einerseits war ichbereit, noch mehr Verantwortung zu über-nehmen, und andererseits wollte ichgemeinsam mit einem motivierten TeamIdeen entwickeln und möglichst unkom-pliziert umsetzen.

2. Wenn nichts unmöglich wäre, was

wäre Ihr Traumjob?

Mit 12 Jahren träumte ich davon, Fuss-ballprofi in Schottland zu werden, spä-ter wollte ich Germanistik studieren undschliesslich bin ich dann Rechtsanwaltgeworden. Heute als Unternehmer habeich meinen Traumjob gefunden.

3. Was mögen Sie nicht an Ihrer

Branche?

Im Gesundheitswesen sind zu viele ver-schiedene Beteiligte und damit auch unter-schiedliche Interessen im Spiel. Dadurchwerden notwendige Anpassungen an ver-änderte Verhältnisse erschwert. Zudemgibt es zu viele, die andere beraten (wol-len), und zu wenige, die selber handeln.

4. An welches Ereignis in Ihrer

Karriere erinnern Sie sich am

liebsten?

Als ich die Belegschaft darüber orien-tierte, das Unternehmen gekauft zuhaben, waren die Reaktionen derart posi-tiv, dass es mich zusätzlich bestärkte, dasRichtige getan zu haben.

5. Was war Ihr grösster Fehlentscheid?

Ich habe sicherlich schon oft Entscheidegetroffen, die sich dann als - glücklicher-weise meist kleinere – Fehler entpuppten.Für mich ist es wichtig, diese auch ein-gestehen zu können und dann entspre-chend zu reagieren. Bei bedeutenden Ent-scheiden lasse ich mir - wenn möglich -gerne etwas Zeit.

6. Welche Persönlichkeit hätten Sie

schon immer einmal gerne

getroffen?

Spontan kommt mir da Roger Federer inden Sinn. Nebst den herausragendensportlichen Leistungen imponiert mir dienatürliche Art seines Auftretens ausser-halb des Tennisplatzes.

7. Worüber können Sie sich ärgern?

Es braucht relativ viel, bis ich mich wirk-lich ärgere. Viele Dinge – vor allem sol-che, die ich nicht beeinflussen kann - sindmir zu unwichtig, um dafür Energie zu

perfekten Ausgleich, um vom Geschäfts-alltag abzuschalten. Dazu kommen auchentspannende Wochenenden im Kreis derFamilie oder spontane Kurzferien.

9. Was zeichnet die Schweizer

Wirtschaft aus?

Eine gute Mischung aus Beständigkeitund Innovation, dazu hochwertige Qualität. Trotz wachsendem Kosten-druck hoffe ich, dass es die Rahmenbe -din gungen ermöglichen, weiterhin mög-lichst viele Arbeitsplätze im Inland zube halten.

10. Was wünschen Sie sich für die

Schweiz?

Wir haben das Privileg, in eines derschönsten Länder der Welt hineingebo-ren worden zu sein. Ich wünsche mir, dassdieses Bewusstsein in allen Generationenverankert bleibt. Es liegt in unseren Händen, aus den vorhandenen gutenVoraussetzungen weiterhin das Beste zumachen.

KURT METTLER

Unternehmen: SIZ Care AGPosition: CEO

Erster Job: Zeitungen austragen während der Schulzeit,nach der Matur Sachbearbeiter bei der SUVA

Werdegang: Während des Studiums für verschiedene Versicherer tätig, dann als Gerichtsschreiber amBezirksgericht Bremgarten, später Leiter Rechtsdienst Personenversicherungen bei derAllianz Suisse. Seit 2001 bei der SIZ Care AG,seit 2006 als Geschäftsführer.

Ausbildung: Maturität Typus D, Jus-Studium an der UniZürich, Rechtsanwaltspatent

Liebste Hobbies: Golf, Sport allgemein, MusikZivilstand: Lebensgemeinschaft mit Partnerin und ihrem

13-jährigen Sohn

verschwenden. Was mich generell nervt,ist Unpünktlichkeit.

8. Wie erholen Sie sich vom Stress?

Seit ich vor sechs Jahren mit dem Golf-spiel begonnen habe, bietet mir das einen

Foto: zVg

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76 l Nr.12 l 2011UZ l KAPITALMARKT

ZumVerkaufangeboten Speiserestaurant, Bar, Hotelzu vermietenZu vermieten an bester Lage,nähe Flughafen-Kloten, grosserHotel-Restaurant-Barbetrieb.Erfolgreiches Gastrokonzept,beliebter Treffpunkt im gesell-schaftlichen und politischenLeben der Region. Speisere -staurant, Bar, Hotel zu vermie-ten nähe Flughafen.

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Leben und arbeiten in ThailandDas seit über 10 Jahren bestensetablierte Dienstleistungsunter-nehmen sucht einen geeigne-ten Nachfolger. Der jetzigerInhaber möchte aus gesund-heitlichen und privaten Grün-den sein ertragreiches Unter-nehmen verkaufen. UnserKonzept erfahren Sie von derWebseitadresse www.swisshel-pingpoint.com Für detailiertereInformationen kontaktieren Siebitte Herrn Marcel Peter unterseiner E-Mail Adresse [email protected]. Wennvom neuen Inhaber gewünscht,kann die vorhandene, privateInfrasstruktur (Luxuriös einge-richtete 4 1/2 Z`Dachwohnungmit Swimmingpool im Gartenund neuwertigem Geschäfts-wagen) preisgünstig mitüber-nommen werden. Der Aufpreisfür die vorhandene privateInfrastruktur wäre nur Fr.60000.-. über den Gesamtpreis

kann verhandelt werden.

TextilhandelDie Firma ist ein Grosshandels-unternehmen mit Textilien allerArt, insbesondere im BereichHeimtextilien wie Bade-, Bett-und Tischwäsche, Bettdecken.Showroom, Büro und Lager be-finden sich im Grossraum Zürich.

Handelsvertreter gesucht(Topa Verpackungen)Topa Packaging, 1922 gegrün-det, ist ein Spezialist im BereichIndustrieverpackungsprodukte.Unser Geschäftsbereich «Ther-mal Packaging» ist auf Isolati-onsbehälter und Systeme spe-zialisiert. Unsere Kunden sindweltweit tätige Firmen aus derPharmazie und Biotechnologie.Für diese Firmen bieten wir indi-viduelle Verpackungslösungenund Systemen. Sie versendentemperatursensible hochwertigeProdukte wie z.B. Medikamente,Seren und Impfstoffe weltweit.Qualität und Zuverlässigkeit sinddie wichtigsten Voraussetzun-gen für unsere Kunden.

Druckerei zu verkaufen(lukr. Nischenmarkt)Auf Grund einer Nachfolgepla-nung will der Besitzer seinensehr gut positionierten Drucke-reibetrieb (Siebdruck, Digital-druck, Ausrüsterei) verkaufen.Rund ein Drittel des Umsatzesstammt aus einem lukrativenNischenmarkt mit Produktenund Dienstleistungen für Skipis-ten (Herstellung von Absperrun-gen, Signalisationen undSchutzmatten). ZusätzlicheDienstleistungen beinhaltenBeschriftungen, Werbung,Point-of-Sale-Materialien etc.

Besonderes: – Nebst dem Verkäufer besteht

eine weitere Schlüsselperson,die weiter im Betrieb tätigsein wird.

– Auf Wunsch kann die beste-hende Betriebsliegenschaftübernommen werden.

Unternehmen techn. Produkte, 547/EMDer Gründer und Inhaber die-ses kleinen Handelsunterneh-mens mit 2 Mitarbeitern, wel-ches über einen sehr guten Rufverfügt, sucht einen Ingenieurzum Ausbau des Vertriebs undbietet die Option derGeschäftsübernahme an. DieFirma mit Sitz in der Deutsch-schweiz (Grossraum Zürich)verkauft seit über 50 Jahren inder Schweiz und teilweise auchim Export anspruchsvolle tech-nische Produkte auf dem Sek-tor Armaturen, Rohrleitungen,Sicherheitseinrichtungen undSpezialitäten an die Industrie.Zu den Kunden zählen unteranderem Firmen der Energieer-zeugung, Kernkraftwerke,Kraftwerke, Unternehmen derchemischen und pharmazeuti-schen Industrie. Der Jahresum-satz beträgt rund 1 Mio. CHF.

Unternehmen für Umwelt-technologie, 552/EMDer in der Deutschschweizdomizilierte moderne Industrie-betrieb entwickelt, produziertund vertreibt Emulsionspflege-geräte, Mischanlagen (fürEmulsionen) und Filteranlagen.Die Firma ist seit über 25 Jah-ren in diesem Bereich tätig undverfügt weltweit über einenerstklassigen Ruf. Das Unter-nehmen hat einen breit aufge-

stellten Kundenstamm in ver-schiedensten Branchen. Nebenden Standardprodukten wer-den auch individuelle Projektenach Kundenwünschen kurz-fristig und professionell reali-siert. Die Übernahme diesesUnternehmens bietet vor allemBranchenspezialisten, die inden Schweizer Markt einstei-gen möchten oder sich einzweites Standbein aufbauenmöchten, ausgezeichneteMöglichkeiten.

Metallgiesserei, 554/EMDie in der Nordschweiz ansäs-sige Metallgiesserei produzierthauptsächlich Gussteile ausNichteisenmetallen für Schie-nenfahrzeuge sowie Maschi-nen- und Apparatebau imSand- und Kokillenguss-Verfah-ren. Die Firma, die 1945gegründet wurde, verfügt übereinen sehr guten Namen undist fest im Schweizer Marktetabliert. Die Übernahme die-ses Unternehmens bietet vorallem Branchenspezialistenaber auch branchennahenUnternehmen die Möglichkeit,Synergien zu nutzen undMarktanteile zu gewinnenbzw. in den Schweizer Markteinzusteigen.

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13.12.2011 KMU SWISS Infotable 12-11 Spezial: «SwingingComedy Christmas», «SWINGING COMEDY CHRIST-MAS» – die etwas andere Weihnachtsshow. Mit einer BigBand und zusammen mit ihren Freunden Claudio Zuccolini,Walter Andreas Müller, den Gessler Zwillingen und weite-ren Showacts, zünden sie ein musikalisch-komödiantischesFeuerwerk und entführen Sie dabei in eine winterlicheTraumlandschaft.

19.01.2012 KMU SWISS Infotable 01-11: «Lernwerk – Die Vernet-zung von Arbeit, Bildung und Beratung» – Lernen Sie dasSozialunternehmen Lernwerk kennen. Erkennen Sie dieMöglichkeiten und Vorteile einer Zusammenarbeit mit die-ser Institution. Sie werden die Vielfältigkeit dieses Unter-nehmens kennen lernen und mehr über die Herausforde-rungen erfahren, die Arbeitsmarkt- und Berufsintegrationmit sich bringen.

23.02.2012 KMU SWISS Infotable 02-11: «Alperose – Das Musical»;Erleben Sie mit uns die Welt des Musicals vor und hinterder Bühne bei einer Geschichte über Sehnsucht, Heimwehund Versöhnung. Die Vielfalt der Dreiminuten-Geschichten,die Polo Hofer geschrieben hat, bildeten die Textbausteinezur Geschichte von «Alperose – das Musical». Eine Erzäh-lung aus dem Leben von Pesche, Johnny, Lotti und Lor-raine.

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modernem Maschinenparkvorhanden.

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– Breites Produktionsangebot inden Bereichen Möbel- undInnenausbau.

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Der Käufer benötigt eine solideEigenkapitalbasis.

Architekturbüro zu verkaufenSehr grosser Kundenstamm /grosse Bekanntheit / Hervorra-gender Ruf / Arbeitsvorrat >CHF 4.0 Mio. /Hohes Eigen -kapital / äusserst rentabel

Investor / Teilhaber für FiltertechnikfirmaHersteller einer neuartigen Was-serfilter-Technologie, die vielsei-tig einsetzbar ist und diverseVorteile gegenüber heutigen Filtersystemen aufweist. -Gesucht: Tätiger Teilhaber oderInvestor. - Übernahme der kom-pletten Firma möglich.

Franchisepartner/in HomeInsteadHome Instead Seniorenbetreu-ung ist Anbieter von Dienstleis-tungen im Bereich der Alltagsbe-gleitung und persönlichenBetreuung von Seniorenzuhause. Das Unternehmen istweltweit erfolgreich und auch inder Deutschschweiz bereits gutetabliert. Als Franchisepartner/inbei Home Instead profitieren Sievon einem aussergewöhnlichenKonzept, einem zukunftsträchti-gen Markt und einem etabliertenMarkennamen. Sie repräsentie-ren Home Instead Seniorenbe-treuung u.a. bei Geschäftspart-

nern, z.B. in Spitälern, Senioren-einrichtungen oder Arztpraxen.Sie führen Informationsgesprä-che mit Interessenten und stellensicher, dass unsere Senioren aufhöchstem Niveau betreut wer-den.

Bodenbeläge/InneneinrichtungInneneinrichtung + Bodenbe-läge (Möbel, Teppiche, Parkett,Vorhänge, Lederwaren,Geschenkartikel).Der Verkäufer ist auch Eigentü-mer der Geschäftliegenschaft,welche zusätzlich Wohnungen4 Wohnungen enthält.

Zweirad-FachgeschäftBeim angeführten Objekt wirdein Zweiradfachgeschäft (Fahr-räder, Mofas, Roller) mit Tank-stelle und eigenem Wohn- undGeschäftshaus in der RegionAargau beschrieben. Das Fach-geschäft mit Tankstelle wurde1953 als Einzelfirma gegründetund seit 1976 durch den heuti-gen Inhaber geführt. Gemein-sam mit seiner Frau hat derheutige Inhaber das Fachge-schäft in den vergangenen Jah-ren mit viel Engagement kon-stant auf– und ausgebaut.Heute verfügt das Fachgeschäftüber eine gute regionale Ver-netzung und Akzeptanz alsAnbieter von neuen undgebrauchten Fahr- und Motor-räder (Mofa & Roller), Servicesund Reparaturen.

Unternehmen für textilenSonnenschutz, 550/EMDas in der Deutschschweizdomizilierte Unternehmen pro-duziert, konfektioniert und ver-treibt seit über 20 Jahren texti-len Sonnenschutz. Die Firma,die kontinuierlich ausgebautwurde, verfügt über einen sehrguten Namen und ist fest imSchweizer Markt etabliert.Beliefert wird hauptsächlich derFachhandel. Die Übernahmedieses Unternehmens bietet vorallem Branchenspezialisten, die

in den Schweizer Markt einstei-gen möchten, ausgezeichneteMöglichkeiten.

Schreinerei zu verkaufenIm Auftrag des Inhabers ver-kaufen wir eine profitableSchreinerei im Mittelland.Das Unternehmen realisiert mit10 Mitarbeitenden (inkl. Lehr-linge) rund CHF 2,2 Mio.Umsatz. Die Firma ist im Markt-gebiet gut verankert und hatweiteres Entwicklungspotential.Wir richten uns an einen dyna-mischen Fachmann mit Weiter-bildung und Führungserfahrung.Ein Verkauf an eine Schreinereiist ebenfalls möglich.

Beratungsunternehmen imPflegebereich (DL)Der deutsche Veranstaltermacht Tagesveranstaltungen fürHeim- und Pflegedienstleitun-gen. Angesprochen werden ineinem Dachreferat juristischeThemen aus dem Bereich derPflege. Im Übrigen übernehmenReferenten Themen aus demSachkostenbereich. Der idealeBewerber/in ist zwischen 35 bis5O/55 Jahre alt und verfügtidealerweise über Erfahrungdes Alten- und Pflegemarktes.

Nachfolgerin für DessousSpezialgeschäftWir suchen eine Nachfolgerinfür «Elana Dessous» Spezialge-schäft für grosse Grösssen. Diejetztige Geschäftsführerinmöchte aus Altersgründen auf-hören. Es wird immer schwieri-ger Dessous in grossen Grössenzu finden und somit ist ElanaDessous (70m2) in Zürich nichtmehr wegzudenken. Vorteile: -Stammkundschaft ist vorhan-den - Lage ist perfekt; Forch-strasse 19 in Zürich - in derNähe finden Sie viele Einkaufs-möglichkeiten, Bus und Tram-haltestellen wie auch viele Barsund Restaurants - die jetztigeInhaberin kann Ihnen auchnoch in Zukunft unter die Armegreifen, falls gewünscht. Rufen

Zum KaufgesuchtTreuhandbüro Region St. GallenTreuhandunternehmung suchtKooperation/Akquisitionmit/von lokal etablierten Treu-handbüros (3 – 10 Mitarbeiter)in der Region St. GallenNeue Marktchancen durch– Einbindung in Spezialisten-

Netzwerk– Zugang zu internationalen

Mandaten/Kontakten– Synergiennutzung durch

Abdeckung von Belastungs-spitzen, Stellvertretungen

– Gemeinsames HR, Finanz-wesen und Marketing

– Regelung der Unternehmens-Nachfolge

Es sind verschiedene Formender Zusammenarbeit möglich.Wenn auch Sie an einer nach-haltigen Lösung interessiertsind, freuen wir uns auf IhreKontaktaufnahme.

Kauf Haushaltgeräte, Klimaund LüftungLangjährig etabliertes Schwei-zer-KMU im Handels- und Ser-vicegeschäft in der ganzenSchweiz kauft Firmen in denBereichen Haushaltgeräte,Klima und Lüftung, um diePositionen in der Schweizmarkant zu verstärken.KMU der spanlosen Blechum-formung, 1030/EM.Gesucht wird aus strategischenGründen von einem SchweizerProduktionsunternehmen einBetrieb im Bereich der spanlo-sen Blechumformung. DerBetrieb sollte seinen Tätigkeits-schwerpunkt im Bereich Stan-zen, Biegen, Verbinden undMontieren haben. Auch Unter-

nehmen mit Restrukturierungs-bedarf oder sich in der Krisebefindliche Betriebe kommenin Frage. Der Jahresumsatzsollte bei mind. 500'000 CHFbzw. 400'000 EUR liegen.

Unternehmung zum KaufgesuchtEngagierter Deutsch-Schwei-zer Unternehmer/GF mit breiterinternationaler kaufmännischerGesamtleitungs-, Restrukturie-rungs, Markt- und Produktions-aufbauerfahrung (u.a. Chinaund Indien) in familiengeführ-tem Traditionsunternehmenund Healthcare/ Lifesciencesucht im Rahmen einer Unter-nehmensnachfolge zur langfris-tigen erfolgreichen Weiterent-wicklung des Unternehmensein Produktions- oder Handels-unternehmen. Bevorzugt wer-den Betriebe aus den folgendenBranchen: Chemie/Pharma, Maschinenindustrie, Medizinaltech-nik, Textil-/Bekleidungsindus-trie mit innovativen Alleinstel-lungsmerkmalen.

Ideal wäre eine Nachfolgere-gelung, bei der der bisherigeInhaber noch für einige Zeitmitarbeiten und unterstützenwürde. Der Standort muss inder Schweiz oder im süddeut-schen Raum sein. Der Jahres-umsatz sollte bei ca. 5 Mio. CHFbzw. ca. 4 Mio. Euro oder darü-ber liegen. Die Anzahl der Mit-arbeiter liegt bei 15 oder mehr.

MBI - Elektro-/MedTech-Industrie53 jähriger Deutscher suchteine neue unternehmerischeHerausforderung und möchteein KMU übernehmen.Langjährige internationaleErfahrung in den BereichenElektroindustrie, sowie Med-tech Branchen (Hörgeräte, Zah-nimplantate) bei verschiedenenGrossunternehmen. Insbeson-dere Erfahrungen in strategi-scher und kaufmännischer Füh-rung eines Unternehmens.

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l Nr. 12 l 2011 l 77KAPITALMARKT l UZ

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78 l Nr.12 l 2011UZ l DAS LETZTE

Wassermann (21. Januar - 19. Februar)Falls Sie demnächst mit unrealistischen Lohnforderungenkonfrontiert werden sollten, können Sie sich auf die Unter-stützung von Uranus verlassen. Bleiben Sie hart in derSache, aber freundlich im Ton. Eine weibliche Mitarbeite-rin in Ihrem nächsten Umfeld wird in den nächsten vierWochen Menstruationsbeschwerden haben. Es sei denn,Saturn verhindert das.

Fische (20. Februar - 20. März) Als Fisch wissen Sie um die Bedeutung der Liquidität. Erlie-gen Sie jedoch nicht der Versuchung, diesen Monat keineLöhne zu zahlen. Mars steckt im Moment mit den Gewerk-schaften unter einer Decke. SorgenSie lieber dafür, dass sich der Ver-kauf endlich dazu aufrafft, säumigeZahler zu mahnen. Am besten nochvor dem Vollmond, keinesfallsjedoch an einem Sonntag.

Widder (21. März - 20. April) In der Administration macht Ihnenjemand schöne Augen. Trennen SieGeschäft und Privatleben, Sie habenschon genug Baustellen. Baustellenwarten auch auf der A1 auf Sie; Mer-kur ist in den Ferien und lässt Siein dieser Hinsicht im Stich. Dafürsind Ihnen andere Planeten wohlgesonnen. Sie werden es vor allem in der dritten Woche spü-ren. Kaufen Sie frühzeitig genug Champagner.

Stier (21. April - 20. Mai) Ihre Informatik wird wieder zum Thema. Die Kundenda-ten sind nicht up-to-date, wichtige E-Mails bleiben ver-schwunden. Der Informatikleiter ist unschuldig, der Aussendienst hat Wichtigeres zu tun, der Innendienst tutnur, was man ihm sagt. Sie werden also ein Wochenendemehr im Büro und eines weniger zu Hause verbringen. Ein-ziger Trost: Venus hält eine schöne Überraschung für Siebereit.

Zwillinge (21. Mai - 21. Juni) Die Überprüfung Ihrer Verkaufs- und Marketingprozesselässt sich nicht mehr aufschieben. Sie haben zwar keine Zeitdafür, sollten aber dennoch die günstige Gelegenheit wahr-nehmen. Neptun wird dafür sorgen, dass Ihr Internetauf-tritt kritisiert wird. In der letzten Woche kommt ein lang-jähriger Mitarbeiter in Versuchung, zu kündigen. Pluto undein Konkurrent stecken dahinter.

Krebs (22. Juni - 22. Juli) Im Front Office lässt die Qualität wegen privaten Proble-men und Stress nach. Reden Sie mit den Betroffenen, aberhüten Sie sich davor, Partei zu ergreifen. Der Mond stehtin einem ungünstigen Zeichen, und Neptun bastelt an einerIntrige. Freuen Sie sich auf eine völlig überraschende Ein-ladung. Fahren Sie um den 18. herum besonders vorsich-tig, es sind wieder Idioten auf der Strasse.

Nach langer und intensiver Vorbereitungszeit ist die Redaktion endlich in der Lage,

der Unternehmerschaft spezifische betriebswirtschaftliche Aussagen für die nahe

Zukunft zu machen. Trotz sorgfältiger Auswahl des Expertenstabs erfolgt die

Publikation ohne Gewähr.

Löwe (23. Juli - 23. August) Sie haben die Unternehmerzeitung abonniert? Gratulation,Saturn wird Sie dafür belohnen. Sie haben das bis jetzt vorsich hergeschoben? Hören Sie mit dem Management byCaterpillar auf. Erledigen Sie Dringendes sofort und planenSie wichtige Dinge schriftlich und konkret. Sie werden dem-nächst einen neuen Kunden gewinnen und die Auslastungspürbar erhöhen können.

Jungfrau (24. August - 23. September) Übertreiben Sie Ihre Bescheidenheit nicht. Entscheiden Sieausnahmsweise spontan aus dem Bauch heraus und kau-fen Sie einen neuen Porsche. Erstellen Sie eine detaillierte

Nutzwertanalyse zur rationalenStützung Ihrer Entscheidung. GehenSie nächste Woche nicht ans Marke-ting Meeting, sondern auf den Golf-platz. Es wartet eine erfreuliche Be-gegnung auf Sie.

Waage (24. September - 23. Oktober) Mars lässt Ihre Ausgeglichenheit aufden Prüfstand stellen. Lassen Siesich nicht provozieren, Sie sind amlängeren Hebel, und die Zeit arbei-tet für Sie. Merkur ist jetzt in der op-timalen Distanz zur Sonne, Sie kön-nen ruhig eine längere Geschäftsrei-

se planen. Fliegen Sie jedoch nicht Economy, gehen Sie demPöbel aus dem Weg.

Skorpion (24. Oktober - 22. November) Klären Sie ab, wann Ihr Treuhänder Geburtstag hat. Fallser ebenfalls Skorpion ist, gibt er Ihnen für seine Dienstleis-tungen gern einen Spezialrabatt. Unter Sternzeichenfreun-den ist das üblich. Falls er ein anderes Sternzeichen hat,verlangen Sie den Rabatt ebenfalls. Was können Sie dafür,dass er zur falschen Jahreszeit gezeugt worden ist?

Schütze (23. November - 21. Dezember) Sie haben mindestens drei Kunden, mit denen Sie kein Geldverdienen. Sie drücken die Preise, verlangen kurze Liefer-fristen, bringen Ihre Sachbearbeiter zur Weissglut und zah-len immer zu spät. Teilen Sie diesen Kunden mit, Sie hät-ten in der Unternehmerzeitung gelesen, dass es für beideSeiten das Beste wäre, die «Zusammenarbeit» zu beenden.Allfällige Fragen richten Sie an Neptun oder den Verfasser.

Steinbock (22. Dezember - 20. Januar)Leider ist der Vorrat an Prognosen mehr oder weniger er-schöpft. Venus ist bereits vor ein paar Tagen in ihre Wellness-ferien gereist, Mars leidet an einer Magen-Darm-Grippe unddie anderen Gestirne sind stark mit sich selber beschäftigt.Sie werden also nicht darum herumkommen, Ihre Zukunftohne himmlische Unterstützung zu planen. Da Sie das bisherauch so gemacht haben, dürfte Ihnen das keine besonderenSchwierigkeiten bereiten. Andernfalls schreiben Sie ein E-Mailan [email protected] oder [email protected].

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Servicequalität Persönliche Betreuung Flexibilität1 +1 = 3