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Usbekistan - Deutscher Akademischer Austauschdienst - DAAD … · 2017-11-20 · 1 Alle...

Date post: 17-Sep-2018
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19
Usbekistan Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017
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Usbekistan

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2017

DAAD Seite 2

DAAD Seite 3

I. Bildung und Wissenschaft

Usbekistan ist das bevölkerungsreichste Land Mittelasiens mit einer gut entwickelten industriellen

und landwirtschaftlichen Basis. Die Landwirtschaft, in der circa 60 Prozent der Bevölkerung beschäf-

tigt sind, ist der wichtigste Wirtschaftszweig mit einem Anteil von rund 30 Prozent am BIP. Der Anteil

der Industrie ist leicht auf 24 Prozent gestiegen. Dienstleistungen machen 40 Prozent des BIP aus.

Seit der Unabhängigkeit 1991 hat der Staat die Transformation von einer sowjetisch zentralistischen

Planwirtschaft zu einem marktwirtschaftlich orientierten System noch nicht vollständig vollzogen.

Usbekistan nimmt dezidiert nicht an der Eurasischen Zollunion (Russland, Kasachstan und andere)

teil. Zu den wichtigsten Ausfuhrgütern gehören in Usbekistan Baumwollfasern, Energieträger, Me-

talle sowie Nahrungsmittel. Die wichtigsten Einfuhrgüter sind Maschinen und Ausrüstungen, chemi-

sche Erzeugnisse, Kunststoffe und Kunststofferzeugnisse, Eisen- und Buntmetalle. Wichtigster Han-

delspartner ist die GUS (35 Prozent), gefolgt von der EU (18 Prozent).

Usbekistan verzeichnet in den vergangenen Jahrzehnten ein stabiles und stetiges Bevölkerungs-

wachstum. Die demographische Struktur zeigt eine junge Bevölkerung. Das lässt eine ausreichend

große, unter Umständen wachsende Zahl von potentiellen Studienbewerbern erwarten. Allerdings

gilt zu beachten, dass das Bevölkerungswachstum vorwiegend in den ländlichen Gebieten, in den

zumeist agrarisch geprägten Regionen des Landes stattfindet, wo die Situation der Schulbildung,

aber auch der Hochschulbildung verbesserungsbedürftig ist. Somit führt das Bevölkerungswachs-

tum nicht automatisch zu einer zunehmenden Zahl von (hoch)qualifizierten Studieninteressenten.

Die Kennziffern der letzten zehn Jahre belegen ein beachtliches Wirtschaftswachstum, das jedoch

mit einer beträchtlichen, offiziell allerdings nicht ausgewiesenen Inflationsrate (geschätzt am laufen-

den, konstanten Verfall der Landeswährung SUM im Vergleich zum US-Dollar - circa 10 Prozent

per annum) korreliert werden muss. Gleichwohl sind Entwicklungsschritte in vielen Bereichen von

Wirtschaft und Infrastruktur erkennbar. Usbekistan steht im Vergleich zu den kleineren, im Hochge-

birge gelegenen und weniger entwickelten zentralasiatischen Staaten Kirgisistan und Tadschikistan

wirtschaftlich besser da. Der Nachbar Turkmenistan als dünn besiedelter Wüstenstaat mit beträcht-

lichen, direkt exportfähigen Gas- und Ölvorkommen genießt einen wirtschaftlichen Sonderstatus.

Der flächenmäßig riesige nördliche Nachbar Kasachstan, der bevölkerungsmäßig allerdings nur halb

so groß wie Usbekistan ist, zugleich aber über erheblich größere Öl- und Gasressourcen verfügt und

zudem dank einer Zollunion eine enge wirtschaftliche Anbindung an Russland betreibt, zeigt in der

letzten Zeit eine große Dynamik und zieht massive Investitionen an. Demgegenüber betreibt Usbe-

Lektorate

DAAD Seite 4

kistan seit der Unabhängigkeit 1991 eine Politik der außenpolitischen und wirtschaftlichen Unabhän-

gigkeit und des strikten Schutzes seines Binnenmarktes. Die usbekische Führung setzt auf ausge-

wogene wirtschaftliche Kooperation mit einer Vielzahl von auswärtigen Partnern unter denen die ost-

und südostasiatischen Länder zunehmend an Bedeutung gewinnen. Neben Südkorea, Japan,

China, Singapur, Indien, Pakistan, der Türkei und Russland spielt Deutschland als europäischer

Partner eine herausgehobene Rolle.

Das usbekische Hochschulsystem umfasst gegenwärtig 61 Hochschulen und Universitäten, es glie-

dert sich in zwei Gruppen: Die erste, bei weitem überwiegende Gruppe umfasst staatliche usbeki-

sche Hochschulen und Universitäten. Zu der zweiten Gruppe, zahlenmäßig gering, gehören Hoch-

schulen, die als Filialen oder Gründungen ausländischer akademischer Einrichtungen in Usbekistan

nach innerstaatlichem Recht und entsprechender nationaler Akkreditierung in privater Trägerschaft

aktiv sind.

Die Gruppe der ausländischen Hochschulen setzt sich gegenwärtig aus acht Universitäten bzw.

Hochschul-Niederlassungen zusammen. Das dort angebotene Fächerspektrum ist auf Technik-,

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften beschränkt. Die ausländischen, beziehungsweise mit aus-

ländischer Unterstützung gegründeten Universitäten, sind allesamt in der Hauptstadt Taschkent kon-

zentriert, sie erheben durchweg Studiengebühren in beträchtlicher Höhe, was zu einer sozialen Se-

lektion der Studierenden führt und zugleich dem Leistungsanspruch und dem Karrieredenken der

Studierenden und ihrer Familien entspricht. Diese Hochschulen sind:

- die Filiale der Plechanov-Wirtschaftsakademie (Russland),

- die Filiale der Lomonossov-Universität Moskau (Russland),

- die Filiale der Gubkin-Hochschule für Erdölwirtschaft und Petrolchemie (Russland),

- die Westminster International University in Taschkent (Großbritannien),

- die Turin Polytechnic University in Taschkent (Italien)

- das Management Development Institute of Singapore (MDIS) Taschkent (Singapur)

- die INHA Hochschule für Informationstechnologie (Republik Korea).

Das usbekische Hochschulsystem operiert mit einem zweistufigen Studienmodell, das an das an-

gelsächsische bzw. EU-Modell - BA / MA - angelehnt ist.

Der erste, grundständige Studienabschnitt der als voller, berufsbefähigender Studiengang ausgelegt

ist, ist das Bakkalaureat, welches eine Studiendauer von vier vollen akademischen Jahren, das heißt

acht Semestern, davon häufig sieben Semester Vorlesungszeit und ein Semester Abschlussarbeits-

phase beinhaltet. Das Bakkalaureat wird durch Leistungsnachweise im Laufe des Studiums, zumeist

als benotete oder nicht-benotete mündliche Prüfungen und eine BA-Abschlussarbeit erworben. Das

ECTS System ist noch nicht eingeführt. Das Studium ist stark verschult, das Curriculum besteht

überwiegend aus Pflichtveranstaltungen, die in einem strikten, jeweils semesterspezifischen Stun-

denplan zusammengefasst sind. Die Studierenden durchlaufen das Studium in festen, starren Stu-

diengruppen, in denen sie vom ersten bis zum letzten Semester gemeinsam lernen. Individuelle

Wahlmöglichkeiten im Studium sind weitgehend unbekannt, eine Unterteilung in obligatorische und

fakultative Veranstaltungen sowie das Angebot von Wahlpflichtveranstaltungen sind nicht verbreitet.

Das Fächerspektrum im BA-Studium umfasst einen relativ großen Anteil (bis zu 30 Prozent) von

allgemeinbildenden Pflichtveranstaltungen, zum Beispiel Hochschulsport, Landesgeschichte, allge-

meine Kulturgeschichte, mathematische Grundlagen, Vorlesungen zu patriotischen Themen und

Reden des Präsidenten der Republik Usbekistan. Dieser allgemeinbildende Studienanteil lässt sich

DAAD Seite 5

in gewissen Grenzen mit einem „Studium Generale“ vergleichen, allerdings mit obligatorischen Mo-

menten an „vaterländischer Erziehung“ und „politischer Bildung“, die jedoch mit dem bundesdeut-

schen Modell der politisch-demokratischen Bildung und der ihr innewohnenden Reflexions-, Diskus-

sions- und Toleranzkultur absolut keine Ähnlichkeit besitzt.

Der zweite, nur für einen geringen Anteil der BA-Absolventen offenstehende Studienabschnitt ist das

MA-Studium, das als zweijähriges Studium konzipiert ist. Die usbekische Bezeichnung lautet „Ma-

gistratura“, als Abschluss wird der Magistergrad vergeben. In diesem Studium sind die fachspezifi-

schen und auf eigenständige Forschung orientierten Anteile deutlich höher als im BA-Studium. Die

Leistungsnachweise werden allerdings auch in diesem Abschnitt vorwiegend durch schriftliche und

mündliche Prüfungen erworben, größere eigenständige Haus- und Semesterarbeiten sind eher die

Ausnahme. Das Studium wird mit einer Abschlussarbeit beendet, die benotet und in der Regel in

einer mündlichen Prüfung zu verteidigen ist.

Das Niveau der Abschlüsse (BA und MA) liegt erkennbar unter dem an deutschen Hochschulen

vermittelten und der in Deutschland von Absolventen erwarteten wissenschaftlichen Kenntnissen

und Fertigkeiten. Das Studium konzentriert sich - vor allem im BA-Bereich - auf die Rezeption, Ak-

kumulation und Rekapitulation von fertigem, durch die Dozenten vermitteltem Wissen. Ausnahmen

dürften die Studiengänge in Mathematik und Informatik, in gewissen naturwissenschaftlichen Fä-

chern und einigen Studiengängen an den Eliteuniversitäten (Weltwirtschaft und Diplomatie, West-

minster International, Turin Polytechnic) bilden. Generell sind die Fähigkeiten der usbekischen Ab-

solventen zu eigenständiger wissenschaftlicher Arbeit, zu theoriegeleiteter Analyse, zu kritischer

Reflexion, zu begründeter Argumentation im Vergleich mit Absolventen deutscher Hochschulen

deutlich schwächer ausgebildet.

Im Vergleich zu anderen Staaten der Region ist das Bildungsniveau jedoch als durchaus hoch an-

zusehen, insbesondere in bestimmten Wissenschaftsdisziplinen wie Physik und Mathematik sowie

in Teilbereichen der Sozial- und Geisteswissenschaften sind respektable Leistungen zu erkennen.

Die Nachfrage nach Studienplätzen übersteigt das Angebot deutlich; der usbekische Staat reguliert

und beschränkt den Hochschulzugang stark. Es besteht ein Mangel an hochqualifizierten Lehrkräf-

ten, was unter anderem an den niedrigen Gehältern im Hochschulsektor liegt. 2009 erfolgte im

Schulsystem eine Umstellung von elf auf zwölf Jahre Schulbildung. Ebenfalls bis Ende 2009 führte

Usbekistan das Bachelor- und Mastersystem an den Hochschulen des Landes abschließend ein.

Russisch ist weiterhin die entscheidende Verkehrssprache in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Die Sprachumstellung vom Russischen auf das Usbekische und das Fehlen von aktueller Fachlite-

ratur in usbekischer Sprache erschweren den Bildungsprozess. Die wichtigsten Fremdsprachen sind

Englisch und mit erheblichem Abstand Deutsch und Französisch.

DAAD Seite 6

II. Internationalisierung und Bildungskooperationen

Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan sind gegenwärtig nicht beson-

ders intensiv. Es besteht allerdings eine weitgehende Interessenübereinstimmung in entwicklungs-

politischen Zielsetzungen und in der Sorge um die sicherheitspolitischen Entwicklungen in Afgha-

nistan.

Als Probleme auf der Arbeitsebene machen sich eine verschärfte Kontrolle und das Ausüben von

größerem Druck auf die deutschen Mittler bemerkbar. Zudem sind ungeachtet einer vorhandenen

wirtschaftlichen Dynamik Usbekistans der Staatshaushalt und das nationale Hochschulsystem durch

eine spürbare Finanzknappheit gekennzeichnet. Die Universitäten und Forschungsinstitute sind so-

wohl im Personal- als auch im Sachmittelbereich massiv unterfinanziert, der Verbesserungsbedarf

ist vor Ort klar erkennbar. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Studienmöglichkeiten in Deutsch-

land als extrem attraktiv, sie werden stark nachgefragt. Dies betrifft sowohl die angebotenen Stipen-

dien, als auch die Möglichkeit, einen Studienaufenthalt in Deutschland privat zu finanzieren. Die für

Usbekistan zur Verfügung stehende sehr geringe Anzahl an Studienstipendien steht in einem kras-

sen Missverhältnis zu den absoluten Bewerberzahlen, allerdings relativiert sich dieses Verhältnis

wieder bei genauer Prüfung der Eignung und der Studienvoraussetzungen der usbekischen Bewer-

ber. Aufgrund der an deutschen Hochschulen in aller Regel nicht anfallenden Studiengebühren ist

ein Studium in Deutschland für usbekische Selbstzahler überaus attraktiv.

Die Westminster International University in Taschkent (WIUT) hat 2003 ihren Lehrbetrieb aufgenom-

men und bietet Lehrveranstaltungen in englischer Sprache an. Ihr Fächerspektrum umfasst Wirt-

schafts- und Rechtswissenschaften. Die Hochschule trägt sich mittlerweile selbst mit Mitteln aus den

Studiengebühren, die bei 4.800 US-Dollar pro Jahr liegen. Außer der Westminister International Uni-

versity gibt es die folgenden mit Mitteln aus dem Ausland finanzierten Hochschulen.

Name der Hoch-

schule

Ausländischer Partner Grün-

dungs

-jahr

privat/

staatlich

staatlich Ak-

kreditiert

Ungef. An-

zahl Stu-

denten

Höhe der Ge-

bühren

von..bis

Studiengänge/ Fächer

Westminster Internati-

onal University Tash-

kent

Westminster University

(GB)

2002 staatlich ja 600 4800 USD Business, Wirtschaft,

Recht, Business-Pro-

gramming (IT)

Plekhanov Akademie Russische Ökonomische

Akademie Plekhanov

Moskau (RF)

2002 staatlich ja 550 2000 bis 2500

USD

Wirtschaft

“Kelajak Ilmi” Interna-

tional Business School

University of Arkansas

(USA)

1991 privat nein 88 1360 USD Bachelor of Business Ad-

ministration (BBA), Mar-

keting, Rechnungswesen

Lomonosov MGU (RF) 2006 staatlich 230 Informatik, Mathematik,

Psychologie

Russische Staatliche

Gubkin-Universität für

Erdöl- und Erdgas-

technik

Russische Staatliche

Gubkin-Universität für

Erdöl- und Erdgas-tech-

nik

2005 staatlich ja 400 Erdöl- und Erdgastech-

nik, MBA

Turin Polytechnic Uni-

versity in Taschkent

Polytechnical University

of Turin (Italy)

2009 staatlich Nur 1. Stufe 200

4000 USD Bachelor Technik, Ma-

schinenbau

Management Devel-

opment Institute Sin-

gapore Tashkent

(MDIST)

MDIS in Singapur 2007 staatlich 1000 5000 USD Management, Finance,

Business

DAAD Seite 7

Laut Hochschulkompass der HRK gibt es zurzeit insgesamt 41 Kooperationen zwischen deutschen

und usbekischen Hochschulen (Stand Oktober 2017). Die beliebtesten Zielländer für usbekische

Studierende sind:

Russland: 11.783

Kasachstan: 3.589

Ukraine: 2.072

Kirgisistan: 1.142

Deutschland: 799

III. DAAD-Aktivitäten 1

Seit 2013 ruht die Arbeit des DAAD-Informationszentrums. Die

Stipendienarbeit des DAAD wird durch die DAAD-Lektoren vor

Ort weitergeführt. An der Deutschen Botschaft Taschkent

wurde zum 15. August 2013 eine neue Anlaufstelle eingerichtet

und eine Ortskraft angestellt. Stipendienwerbung und –infor-

mation, Studienberatung und Stipendiatenauswahl laufen seit

September 2013 über die Kulturabteilung der Deutschen Bot-

schaft und die DAAD-Lektoren an den usbekischen Hochschu-

len.

In Usbekistan sind aktuell folgende Lektoren, Dozenten und Sprachassistenten tätig:

- ein*e Lektor*in an der Nationalen Mirzo-Ulugbek-Universität, Taschkent (NUU)

- ein*e Lektor*in an der Staatlichen Universität Fergana (neu seit WS 2017/2018)

- 2016/2017 wurde eine Sprachassistenz in Taschkent gefördert, die an der Nationalen Uni-

versität Usbekistans (NUU) und an der Weltsprachenuniversität (WSU) tätig war. 2017/2018

sollte die Stelle an der WSU fortgeführt werden. Sie ist jedoch zurzeit aufgrund fehlender

Visagenehmigungen vakant.

Die usbekische Seite hatte vor Jahren den Wunsch geäußert, dass Deutschland nach dem Mus-

ter der Westminster International University in Taschkent (WIUT) eine Deutsch-Usbekische Me-

dizinische Universität gründet. Der DAAD hat hierzu eine Expertise für das Auswärtige Amt er-

stellt. Nach Gesprächen zwischen der usbekischen Seite und deutschen Partnern, in denen aber

keine klaren Ergebnisse erzielt werden konnten, ist das Projekt derzeit ergebnislos beendet.

1 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2016

43

191

Geförderte 2016

Deutsche

Usbeken

DAAD Seite 8

A. Personenförderung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Individualstipendien 113 Usbeken und acht Deutsche geför-

dert. Weitere sieben Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches die deut-

schen Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen

und ihren Studierenden aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende Mobilitäts-

maßnahmen anzubieten.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

AA

Studienstipendien für ausländische Graduierte und Künstler

DAAD-Studienstipendien bieten ausländischen Graduierten die Möglichkeit, ihre Ausbil-

dung in Deutschland mit einem vertiefenden oder weiterführenden Studium fortzusetzen.

Darüber hinaus unterstützen die Stipendien den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung

mit Fachkollegen.

Geförderte D: / A: 17

Forschungs- und Arbeitsaufenthalte für ausländische Hochschullehrer, Wissen-

schaftler, Künstler

DAAD-Stipendien bieten ausländischen Wissenschaftlern die Möglichkeit, in Deutschland

zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen Förderangebote für unterschiedliche

Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Ziel dieses Programms ist insbesondere die För-

derung von kürzeren Forschungsaufenthalten für den Erfahrungsaustausch und die Vernet-

zung mit Fachkolleginnen und Fachkollegen.

Geförderte D: / A: 7

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaft-

ler

DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die

Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen Förderan-

gebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Das Programm For-

schungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten.

Geförderte D: / A: 12

Fach- und Sprachkurse (Stipendien für ausländische Studierende und Graduierte)

Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kur-

sen, die von deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprach-

kursanbietern durchgeführt werden. Geförderte haben die Möglichkeit an einem von circa

150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die über ganz Deutschland verteilt stattfinden,

teilzunehmen. 2016 wurden insgesamt 46 Personen im Rahmen eines Hochschulsommer-

kurses gefördert, davon 15 in einem Hochschulsommerkurs Sur Place.

Geförderte D: / A: 46

DAAD Seite 9

Stipendienprogramm deutsche Auslandsschulen

Die höchste Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen junger Menschen an deutschen

Schulen im Ausland ist seit 2001 ein Stipendium für ein komplettes Studium in Deutschland.

Im Rahmen eines Vollstipendiums für Absolventen deutscher Auslandsschulen wurden im

Hochschuljahr 2015/16 insgesamt neun Schulabgänger aus Usbekistan gefördert. Die Be-

werber müssen von ihren Schulen oder so genannten Fachberatern der Zentralstelle für das

Auslandsschulwesen (ZfA) vorgeschlagen werden. Das Stipendium finanziert als einziges

DAAD-Programm ein komplettes Studium in Deutschland – vom ersten Semester bis zum

Bachelor, Staatsexamen oder Diplom. Für sehr gute Bachelorabsolventen besteht die Mög-

lichkeit, auch noch für ein zweijähriges Masterstudium weitergefördert zu werden.

Geförderte D: / A: 9

BM

BF

GO EAST (Stipendien und Kurse für deutsche Studierende/ Sommerschulen/ Prak-

tika)

Ziel der im Frühsommer 2002 gestarteten Initiative Go East ist es, mehr deutsche Studie-

rende für einen Studienaufenthalt in Mittel-, Südost- Osteuropa sowie in den Ländern der

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zu interessieren. Studienaufenthalte von einem Se-

mester an Partnerhochschulen und die Teilnahme an einer Winter- beziehungsweise Som-

merschule sind in der Förderung.

BM

Z

EPOS - Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge für Fach- und Füh-

rungskräfte

Im Programm Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) werden Indivi-

dualstipendien an Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern für entwicklungs-

bezogene Postgraduiertenstudiengänge an deutschen Hochschulen vergeben. Die Absol-

venten sollen als sogenannte „Change Agents“ ihre Erfahrungen und ihr neu erworbenes

Wissen an andere weitergeben und als Multiplikatoren aktiv in internationalen Netzwerken

an der Lösung landes-/regionalspezifischer und globaler Herausforderungen mitwirken. Pa-

rallel leisten die Postgraduiertenstudiengänge einen Beitrag zur weiteren Internationalisie-

rung der beteiligten Hochschulen.

Geförderte D: / A: 3

EU

Erasmus+ Mobilität mit Partnerländern

In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-

schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+ werden

dezentrale Maßnahmen wie zum Beispiel Studierendenmobilität oder Mobilität für Lehre,

Fort- und Weiterbildung im Hochschulbereich gefördert. Die Mobilität von Einzelpersonen

wird sowohl innerhalb Europas (zwischen Programmländern) als auch weltweit (zwischen

Programm- und Partnerländern) gefördert.

Für Mobilitäten mit dem Partnerland Usbekistan wurden im Jahr 2017 Fördermittel in Höhe

von rund 205.000 Euro bewilligt. Bis zum Ende der Projektlaufzeit im Juli 2019 können damit

folgende Mobilitäten realisiert werden:

DAAD Seite 10

- Incoming: 8 Studierendenmobilitäten, 27 Personalmobilitäten

- Outgoing: 4 Studierendenmobilitäten, 26 Personalmobilitäten

So

ns

tig

e

Open Society Institute (OSI)

Dieses Programm wurde als „Sonderprogramm Geistes- und Gesellschaftswissenschaften“

ausgeschrieben und durchgeführt. Im Rahmen dieses gemeinsam von DAAD und OSF fi-

nanzierten Stipendienprogramms mit Schwerpunkt auf den Sozial-, Geistes- und Gesell-

schaftswissenschaften wurden von 2001/2002 bis 2014/2015 Stipendien für zweijährige

Masterstudiengänge, Stipendien für eine dreijährige Promotion sowie Stipendien für For-

schungsaufenthalte vergeben. Die Stipendien wurden jedes zweite Jahr in Usbekistan an-

geboten. Insgesamt wurden in diesem Programm 79 Masterstudierende und neun Dokto-

randen gefördert, sowie sechs Stipendien im Rahmen von Forschungsaufenthalten verge-

ben. Ab 2014/2015 wird das Nachfolgeprogramm „Civil Society Leadership Award“ jährlich

als DAAD/OSF-Gemeinschaftsprogramm angeboten.

Geförderte D: / A: 4

Civil Society Leadership Award (CSLA)

Seit 2014 schreibt der DAAD das OSI-Programm unter dem Namen „Civil Society Lea-

dership Award“ aus. Primäres Ziel dieses Programms ist die Erlangung eines weiterführen-

den Hochschulabschlusses, des Master- oder LL.M.-Titels. Die Dauer der Förderung richtet

sich nach der Regelstudienzeit des Master- oder Magisterstudienganges. Die maximale

Förderdauer beträgt 24 Monate. Folgende Master- oder Magisterstudiengänge mit Ab-

schluss an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland werden

gefördert:

• Universität Kassel – Global Political Economy

• Universität Osnabrück – Politikwissenschaft: Demokratisches Regieren und Zivilge-

sellschaft

• Universität Freiburg – Environmental Governance

• Universität Trier – Economics

• Universität Konstanz – Master’s Programme in Economics

• Universität des Saarlandes – Europäisches und Internationales Recht

• Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt – Master International Relations

Geförderte D: / A: 7

DAAD Seite 11

B. Projektförderung

Im Jahr 2016 wurden im Rahmen der Projektförderung 35 Deutsche2 und 78 Usbeken gefördert,

davon 15 Usbeken im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die

Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender zur

Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer Studie-

render geleistet.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

AA

Ost-West-Dialog

Seit 2016 werden die Programmlinien „Unterstützung der Demokratie in der Ukraine“ und

„Konfliktprävention in der Region Südkaukasus/Zentralasien und Moldau“ im Programm

Ost-West-Dialog zusammengeführt.

Im Frühjahr 2009 startete das Programm „Konfliktprävention“. Ziel des Programms ist die För-

derung von Dialog und Verständigung, der Konfliktforschung und Entwicklung von Konzepten

und Instrumenten zur Konfliktbewältigung und Konfliktprävention in der Region Südkauka-

sus/Zentralasien und Moldau. Die Antragssteller sind deutsche Hochschulen und Institute. Ge-

fördert werden Fachkurse, Workshops, Sommerschulen, Seminare oder Fachtagungen in der

Region oder in Deutschland sowie Mittel für Aufenthalte von Nachwuchswissenschaftlern (Pro-

movenden/Aspiranten) und Hochschullehrern zur Durchführung von Forschungsprojekten.

2016 wurde ein Projekt zwischen dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transforma-

tionsökonomien (IAMO) in Halle und der Samarkand Agricultural University mit den Maßnah-

men „Konferenz und Forschungsaufenthalte: Regional and International Integration in Cauca-

sus and Central Asia: The recent changes in trade policies (RIITP)“ im Fachbereich Rechts-,

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gefördert. Weitere Partner sind die Landwirtschaftsor-

ganisation der Vereinten Nationen und Central Asia Regional Economic Cooperation

(CAREC).

Geförderte Projekte: 1 D: 14 A: /

Förderung von Teilnehmern deutscher Studiengänge im Ausland

Für Teilnehmer deutscher Studiengänge im Ausland, deren Aufbau überwiegend aus Mitteln

des BMBF finanziert wird, übernimmt das Auswärtige Amt Stipendien für einen Studienaufent-

halt in Deutschland.

Geförderte D: / A: 12

Germanistische Institutspartnerschaften (GIP)

Ziel ist die Förderung der Germanistik und des Deutschen als Fremdsprache im Ausland durch

Kooperationen mit deutschen Germanistik-/DaF-Instituten. Die Mobilität aller Personengrup-

pen von Studierenden bis Hochschullehrern in beide Richtungen sowie Sach- und Betreuungs-

mittel werden gefördert. Diese Partnerschaften sind ein bewährtes Instrument zur Förderung

der deutschen Sprache im Ausland. Das Programm besteht seit 1993. Der regionale Schwer-

punkt lag zunächst in Mittel- und Osteuropa und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Seit

2008 steht das Programm auch für Vorhaben in Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas

zur Verfügung.

2 In der Gefördertenzahl sind 7 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der

Projektförderung zugeordnet sind.

DAAD Seite 12

In der Förderung befanden sich 2016:

• Universität Münster – Nationale Mirzo-Ulugbek-Universität Usbekistan (Die Koope-

ration wird vom DAAD seit 2004 gefördert.)

• Pädagogische Hochschule Heidelberg – Staatliche Pädagogische Nizami-Univer-

sität Taschkent; Partneruniversitäten sind die Aserbaidschanische Fremdspra-

chen-Universität und die Kasachische Nationale Pädagogische Abai-Universität.

Geförderte Projekte: 2 D: 5 A: 8

Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender

Dieses Programm soll anhand von Studienreisen in Begleitung eines Hochschullehrers die

Vermittlung fachbezogener Kontakte und deutschlandkundlicher Kenntnisse, die Vertiefung

der Beziehungen zu deutschen Hochschulen fördern und eine Begegnung mit deutschen Stu-

denten schaffen. Ziele einer Studienreise sind:

- die Etablierung und Pflege von Kontakten zwischen deutschen und ausländischen

Hochschulen

- die Vermittlung fachbezogener Kenntnisse durch mindestens zwei Hochschulbe-

suche, eindeutig fachbezogene Besichtigungen und Informationsgespräche

- die Begegnung mit deutschen Studierenden und Wissenschaftlern

- der Erwerb eines landeskundlichen Einblicks in das wirtschaftliche, politische und

kulturelle Leben in Deutschland

2016 führte die Taschkenter Staatliche Technische Universität in Zusammenarbeit mit diver-

sen deutschen Universitäten im Fach Maschinenbau eine Studienreise mit dem Projekttitel

„Study trip Power Engineering“ im Rahmen dieses Programms durch. Beteiligt waren die Tech-

nische Universität Dresden, das KIT, die Technische Universität Berlin und die Technische

Universität Dortmund.

Geförderte Projekte: 1 D: / A: 15

2017 fördert der DAAD eine Studienreise zwischen den Universitäten Hohenheim, Technische

Universität Braunschweig und der Turin Polytechnic University Tashkent im Fach Maschinen-

bau mit dem Projekttitel „Acquantance with the manufacturing processes of Germany“ geför-

dert. Zudem wieder Studienpraktika zwischen der Hochschule Bremerhaven und der Banking

and Finance Academy Uzbekistan im Fach Betriebswirtschaft mit dem Projekttitel „Modern

Banking and Investment Management“ gefördert.

Hochschuldialog mit der islamischen Welt

Im Mittelpunkt des Programms, das aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) gefördert wird,

steht ein durch fachliche Kooperation angeregter Kulturdialog mit der islamisch geprägten

Welt, dabei wird vor allem auf die Stärkung der Verbindung zwischen deutschen Hochschulen

und Hochschulen in der islamischen Welt und die Förderung des fachlichen und kulturellen

Dialogs zwischen Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern / Nachwuchswissenschaft-

lerinnen aus Deutschland und den Partnerländern geachtet.

Neben dem oben beschriebenen Hauptziel Kulturdialog sind angestrebte Programmziele:

DAAD Seite 13

- die nachhaltige Modernisierung der Lehre in den Partnerländern (zum Beispiel durch

gemeinsame Entwicklung neuer Curricula und Verfahren der Qualitätssicherung) und

die Verbindung von Lehre und Forschung

- die gezielte Förderung qualifizierter akademischer Nachwuchskräfte der Regionen un-

ter Berücksichtigung der Geschlechtergerechtigkeit

- die Etablierung von regionalen Lehr- und Forschungsnetzwerken mit mehreren Hoch-

schulen aus unterschiedlichen Partnerländern

- ein Beitrag der Hochschulen zur gesellschaftlichen Entwicklung und der Bildung einer

Wissensgesellschaft

2013 bis 2016 befand sich ein Projekt zwischen der Universität Flensburg und der Namagan

State University im Fach Kunst, Musik- und Sportwissenschaften mit dem Projekttitel

„Sustainability in textile practice“ in der Förderung. Eine weitere Partneruniversität ist die

Mimar-Sinan Universität in Instanbul.

Geförderte Projekte: 1 D: 5 A: 11

2017 kooperiert die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden mit der Namangan State

University im Fach Betriebswirtschaft mit dem Projekttitel „Wirtschaftsethik am Beispiel einer

nachhaltigen Textilproduktion“. Weitere Partner sind die Plekhanov Russian University of

Economics in Russland, Tashkent Branch und die German Jordanian University (GJU) in

Jordanien.

Ostpartnerschaften

Ziel des Ostpartnerschaftsprogramms ist es, partnerschaftliche Beziehungen deutscher Hoch-

schulen zu Hochschulen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa sowie dem Kaukasus und Zent-

ralasien zu fördern. Die Ursprünge des Programms liegen in der Ostpolitik der Bundesrepublik

Deutschland. Im Rahmen des Programms können kurzfristige Austauschmaßnahmen zwi-

schen den beteiligten Hochschulen gefördert werden. Für die deutschen Teilnehmer können

Ausgaben für die Mobilität und für die ausländischen Teilnehmer für den Aufenthalt erstattet

werden. Gefördert werden alle Personengruppen vom Studierenden bis zum Hochschullehrer

aller Fachbereiche.

Dadurch soll ein Beitrag geleistet werden:

- zur Festigung bestehender und zur Initiierung neuer, dauerhafter Partnerschaften mit

Hochschulen der Zielregion,

- zu einer fachlich breit angelegten Zusammenarbeit in Lehre und Forschung,

- zum Austausch von Wissenschaftlern, Graduierten und Studierenden im Rahmen der

Partnerschaften,

- zur nachhaltigen strukturellen Verbesserung der Lehr- und Forschungsbedingungen in

den Partnerländern,

- zur Internationalisierung der deutschen und ausländischen Hochschulen

2016 wurden fünf Projekte zwischen drei deutschen und vier usbekischen Hochschulen geför-

dert:

• Technische Universität Hamburg Harburg – Taschkenter Staatliche Technische al-Bi-

runi-Universität im Fach Umwelttechnik und Energiewirtschaft (seit 1996)

DAAD Seite 14

• Hochschule Bremen – Plechanov-Wirtschaftsakademie in Taschkent im Fach Wirt-

schaftswissenschaften (seit 2010)

• Hochschule Bremerhaven – Plechanov-Wirtschaftsakademie in Taschkent im Fach

Betriebswirtschaftslehre (seit 2013)

• Hochschule Bremerhaven – Taschkenter Finanzinstitut im Fach Betriebswirtschafts-

lehre (seit 2015)

• Hochschule Bremerhaven – Universität Taschkent im Fach Betriebswirtschaftslehre

(seit 2015)

Geförderte Projekte: 5 D: 3 A: /

Sondermaßnahmen zur Förderung der deutschen Sprache in Osteuropa

In den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie Ländern der GUS besteht eine erheb-

liche Nachfrage, die deutsche Sprache entweder im studienbegleitenden Fremdsprachenun-

terricht zu erlernen oder die fachliche Ausbildung in deutscher Sprache durchzuführen. Die im

studienbegleitenden Fremdsprachenunterricht tätigen Lehrkräfte sind in der Regel ausgebil-

dete Deutschlehrer oder Germanisten und verfügen oft nicht in ausreichendem Maße über

Kenntnisse im Fachsprachenunterricht. Ziel dieser Fachsprachenkurse ist eine Fortbildung in

Methodik/Didaktik des Fremdsprachenunterrichts sowie das Erlernen der Fachterminologie,

vor allem in den Wirtschafts-, Rechts- und Ingenieurwissenschaften. Die Fortbildungsmaßnah-

men werden an Hochschulen in der Region durchgeführt.

Geförderte D: / A: 3

EU

Erasmus+ Partnerschaften und Kooperationsprojekte

In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und For-

schung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+ werden

folgende Partnerschaften und Kooperationsprojekte gefördert: Strategische Partnerschaften

(dezentrale Verwaltung durch die NA DAAD), Kapazitätsaufbauprojekte im Hochschulbe-

reich, Erasmus Mundus Joint Master Degrees und Wissensallianzen (alle zentral in Brüssel

verwaltet).

Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekte in der Hochschulbildung

In Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekten arbeiten europäische Hochschulen mit Hochschu-

len aus einem oder mehreren Partnerländern der Europäischen Union mit dem Ziel zusam-

men, die Reform und Modernisierung der Hochschulen und Hochschulsysteme in diesen

Partnerländern zu unterstützen. Weltweit sind Kooperationen mit mehr als 150 Partnerlän-

dern förderfähig. Gefördert werden gemeinsame Projekte in den Bereichen Lehrplanreform,

Modernisierung der Hochschulverwaltung und Stärkung der Verbindungen zwischen Hoch-

schulen und Gesellschaft. An Strukturprojekten in den Bereichen Modernisierung von politi-

schen Strategien, Steuerung von Hochschulsystemen und Stärkung der Verbindungen zwi-

schen Hochschulen und Gesellschaft müssen die Bildungsministerien der betreffenden Part-

nerländer beteiligt werden. Studierenden- und Personalmobilität, die sich auf das zu bear-

beitende Thema bezieht, kann in beiden Projektarten gefördert werden. Die Projektsumme

beträgt zwischen 500.000 Euro und 1 Mio. Euro.

In der Auswahlrunde 2017 wurden 149 Projekte ausgewählt, davon sieben Projekte mit

Beteiligung von Hochschulen aus Usbekistan. Deutsche Hochschulen sind an zwei dieser

DAAD Seite 15

sieben Projekte beteiligt (insgesamt sind deutsche Einrichtungen an 43 Projekten beteiligt).

Insgesamt wurden 14 Projekte mit Beteiligung der Länder der Region Zentralasien ausge-

wählt.

Central Asia Education Platform (CAEP)

CAEP gehört zu den wichtigsten Bausteinen der Bildungskooperation zwischen der EU und

Zentralasien. Das Projekt wird von der EU Kommission (Generaldirektion Entwicklung und

Zusammenarbeit) finanziert. Die zweite Projektphase läuft von März 2015 bis März 2018. Die

Aktivitäten umfassen fachlichen und politischen Dialog zwischen der EU und Usbekistan,

Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan sowie zwischen Usbekistan und

den anderen zentralasiatischen Staaten. Zudem erheben Studien zur Erhebung des Status

quo und als Grundlage für Reformpläne im Bildungssektor und die weitere Zusammenarbeit.

Das Projekt trägt auch zur Koordinierung der Maßnahmen verschiedener Geldgeber bei. Zu

den Höhepunkten im Jahr 2017 zählte im Oktober ein nationales Meeting zwischen Vertre-

tern der Regierung, der Wirtschaft und dem Bildungssektor zu den Themen Nationaler Qua-

lifikationsrahmen (NQR) sowie Qualitätssicherung und Akkreditierung. Prioritäten für die wei-

tere Zusammenarbeit und den Dialog sind neben den Themen NQR, Qualitätssicherung und

Akkreditierung die Bereiche Beschäftigung und Arbeitsmarkt, innovative Lehrmethoden, Fi-

nanzierung von Bildungssystemen, Prävention von Gewalt und Radikalisierung durch Bil-

dung sowie Gleichstellung der Geschlechter.

Geförderte Projekte: 1

DAAD Seite 16

C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten

Veranstaltungen

- Seit 2003 organisierte die Humboldt-Universität zu Berlin / Zentralasien-Seminar (Frau Prof.

Dr. Baldauf) und der DAAD wiederholt einen Sprachkurs Usbekisch für deutsche Studierende

in Samarkand.

- 30. April bis 1. Mai 2017 „16th International Exhibition Education and Careers“ in Taschkent

mit circa 200 Gesprächen am DAAD Stand hauptsächlich zu Bachelor-Angeboten (Wechsel

an deutsche Hochschulen, aber auch zu Master-Angeboten.

Marketing

Internationales Forschungsmarketing

Für das Jahr 2017 ist im Rahmen des Internationalen Forschungsmarketing des DAAD erst-

malig ein „Falling Walls“ Science Slam in Usbekistan geplant. Die Organisation der Veran-

staltung vor Ort übernimmt das DAAD-Lektorat in Taschkent. Die „Falling Walls Lab“ genann-

ten Science Slams werden weltweit durchgeführt und richten sich an Nachwuchswissen-

schaftler. Der Gewinner eines jeden Labs wird zu der Falling Walls-Konferenz nach Berlin

eingeladen.

Alumniaktivitäten

Zurzeit sind über 850 usbekische Alumni in der DAAD Nachkontaktdatei erfasst.

Das letzte nationale Alumni-Treffen fand im April 2012 an der Taschkenter Staatlichen Tech-

nischen Universität statt. Circa 80 Alumni des DAAD aus sämtlichen Fachbereichen und Re-

gionen Usbekistans nahmen teil.

DAAD Seite 17

IV. Statistische Anlagen

DAAD-Geförderte von 2007 bis 2016

DAAD-Geförderte Usbekistan, 2005-2014

18

321

14

23

Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften

Rechts-, Wirtschafts- undSozialwissenschaftenMathematik und Naturwissenschaften

Humanmedizin

Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, ÖkologieIngenieurwissenschaften

Kunst, Musik und Sportwissenschaften

Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Insgesamt

Usbeken

Deutsche

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

53

57

21

4

15

238

Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2016

149

451

82

36

69

250

34

2

Usbekische Studierende in Deutschland, 2007-2016 Fächeraufteilung 2016

Fächeraufteilung geförderte Usbeken 2016

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DAAD Seite 19

Quellen: DAAD, Statistik

DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen

Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik

The World Bank

The World Bank, Data

The World Bank, World Development Indicators

UNESCO, Institute for Statistics

OECD Statistics

V. Kontakt

DAAD-Ansprechpartner

Dr. Claudia Nospickel Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 GUS | Ost-, Mittel- u. Südosteuropa inkl. Türkei DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-8967 Fax: +49 (0)228 882-98967 [email protected]

Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:

www.daad.de/laenderinformationen/usbekistan


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