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Unterrichtsversuch: Das Elfchen Unter dem Aspekt ... · 2 Inhaltsverzeichnis: 1. Unterricht am...

Date post: 18-Sep-2018
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Ludwigs-Maximilians-Universität München Seminar: Kreatives Schreiben Dozent: Dr. Richard Sigel Grundschule am Dom-Pedro-Platz: 2. Klasse Unterrichtsversuch: Das Elfchen Unter dem Aspekt: Kreatives Schreiben kann gelingen Mut Studentinnen: Susanne Gaul, Jule von der Haar, Charlott Krause, Barbara Meyer
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Ludwigs-Maximilians-Universität München

Seminar: Kreatives Schreiben

Dozent: Dr. Richard Sigel

Grundschule am Dom-Pedro-Platz: 2. Klasse

Unterrichtsversuch:

Das Elfchen

Unter dem Aspekt:

Kreatives Schreiben kann gelingen

Mut

Studentinnen: Susanne Gaul, Jule von der Haar, Charlott Krause, Barbara Meyer

2

Inhaltsverzeichnis:

1. Unterricht am 09.10.07:

(1) Artikulationsschema mit Lernzielen 3

(2) Reflexion aus didaktischer und

pädagogischer Sicht 4

2. Unterricht am 10.10.07:

(1) Artikulationsschema mit Lernzielen 9

(2) Reflexion aus didaktischer und

pädagogischer Sicht 10

3. Persönliche Lernfortschritte:

(1) Susanne Gaul, 15

(2) Jule von der Haar, 17

(3) Charlott Krause, 19

(4) Barbara Meyer 21

4. Ideen für eine Schreibkonferenz 23

5. Anhang: 3 Beispielelfchen von den Kindern 26

Verwendete Abkürzungen: Sch = Schüler

L = Lehrer

AA = Arbeitsauftrag

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1. (1) Unterricht am 09.10.2007 Thema: Elfchen Grobziel: Form und Inhalt eines Elfchens kennenlernen

Zeit

Feinziele Unterrichtsgeschehen Material/ Methode

8.00 8.15 8.25 8.45 8.55 9.00

Förderung der Zuhörfähigkeit/ Wahrnehmungs- Schulung; Aktivierung des Vorwissens zum Thema Tiere; Erkennen der Struktur des Elfchens (11 Wörter, 5 Zeilen); Erkennen der literarischen Form (Gedicht); Genaues Verstehen und Umsetzten des AA; Förderung der Eigenverant-wortlichkeit; Förderung der Schreibfreude; Üben des deutlichen, lauten Vortrags des eigenen Rätsels; Förderung der Zuhörfähigkeit

Hinführung: � Vortragen eines Elfchens

(Tierrätsel: Katze) durch L: „leise ganz schnell hat scharfe Krallen frisst am liebsten Mäuse weich“

� Sch lösen Rätsel � L: „Nenne ein Tier und eine

besondere Eigenschaft des Tieres.“

Erarbeitung:

� L: „An der Tafel kannst du das Rätsel sehen. Richte deine Aufmerksamkeit auf das Aussehen des Rätsels. Was fällt dir auf?“

� Sch bemerken die Gedichtform und zählen 11 Wörter

� L bespricht Form und Inhalt genauer mit passenden inhaltlichen Fragen, die an der Tafel stehen (Wie ist da Tier? Was frisst das Tier?…)

� L gibt AA: „Du darfst jetzt selber Schriftsteller werden und ein eigenes Tierrätsel in Elfchenform schreiben.

� Schreibzeit

Abrundung:

� Vortragen der Rätsel durch Sch – übrige Sch lösen die Rätsel

� Reflexion: „Wie hat dir das Gedichtschreiben gefallen? Was ist dir schwer/leicht gefallen?“

Sitzkreis Unterrichts- gespräch Gruppentische/ Klassenverband/ Unterrichts- gespräch Arbeitsblatt/ Einzelarbeit Sitzkreis/ Unterrichts- gespräch

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1. (2) Reflexion aus didaktischer pädagogischer Sicht Sprachliche Lernsituation • Vorwissen aktivieren durch Benennung eines Tieres mit einer

besonderen Eigenschaft. Beispiel: Ich mag gerne die Giraffe, denn die hat einen ganz langen Hals. Sch muss sich ein bestimmtes Tier so gut vorstellen, dass er es mit einem Beispiel gut beschreiben kann. • Erkennen der literarischen Form des Gedichtes anhand der Form

(Tafelbild) und des Vortrags (L. liest vor) Sch soll aufgrund der Form und der besonderen Betonung des vorgetragenen Textes erkennen, dass es sich um ein Gedicht handelt. • Erkennen der besonderen Form (Tafelbild) SS soll erkennen, dass es insgesamt 11 Wörter sind und sie in bestimmter Weise angeordnet sind. 1. Zeile 1 Wort 2. Zeile 2 Wörter 3. Zeile 3 Wörter 4. Zeile 4 Wörter 5. Zeile 1 Wort • Vortragen des Rätsels vor der Klasse Sch soll auf Betonung und Lautstärke achten, der Rest der Klasse muss zuhören und Rätsel raten. Hier kommt es auf die Grundregeln des Zuhörens, Erzählen, sozialen Miteinander und Konzentration an. Inhaltliche Lernsituation • Formulieren eines eigenen Tierrätsels Sch muss sich ein eigenes Tier ausdenken und Wörter finden, die seine Eigenschaften so gut beschreiben, dass die Klasse das Rätsel lösen kann. SS darf das Tier nicht im Rätsel erwähnen. Gestalterische Lernsituation • Vorgegebene Gestaltung des Arbeitsblattes Sch muss die vorgegebene Form des Elfchens einhalten und die Hilfestellung auf dem Arbeitsblatt nutzen.

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Was lief gut/ was gelang nicht so gut/ woran wir erstmal gescheitert sind: Aktivierung von Vorwissen/Anregungen Wir begannen diese Unterrichtsstunde im Sitzkreis, wo wir Studentinnen uns

vorstellten und die Kinder unser Tierrätsel in Form des Elfchens lösen ließen. Die

Kinder wirkten äußerst aufgeschlossen und lösten das Rätsel sofort. Auch die

Aufgabe, uns ein Tier zu nennen und etwas, was sie an dem Tier besonders finden

würden, lösten die Schüler auf sehr kreative Art und Weise. So wurden zu unserer

Überraschung auch Tiere wie das Hermelin und verschiedene außergewöhnliche

Vogelarten genannt. Eine Tierbeschreibung, die uns besonders im Gedächtnis

geblieben ist, war die Schilderung des Pinguins, der, wie uns ein Mädchen erklärte,

dick aussehe, wenn er brüte, aber eigentlich gar nicht so dick sei, denn das seien

bloß die Eier. Die Kinder schienen also mit Motivation und Kreativität bei der Sache

zu sein. Ich denke, dass es viel ausgemacht hat, dass wir nach einer Besonderheit

jedes einzelnen Tieres fragten, denn die Kinder schienen sich so wirklich Gedanken

über die Tiere zu machen und ausschließlich jene zu nennen, an denen sie etwas

Besonderes finden konnten. So blieben Antworten, wie „Hund“, „Katze“, „Maus“, „hat

weiches Fell“, wie wir sie insgeheim befürchtet hatten aus.

„Das ist ein Elfchen“ In der nächsten Einheit, in der wir die Form des Elfchens einführen wollten, wurden

wir leider etwas durch die direkte Schülerantwort „das ist ein Elfchen“ aus dem

Konzept gebracht. Da wir informiert worden waren, dass die Schüler mit dieser Form

noch nicht vertraut waren, überraschte uns dieses Schüleraussage dann doch.

Wobei sich meine Kommilitonin jedoch sehr wacker hielt und sich keinerlei Nervosität

anmerken ließ. Es ließ sich nicht wirklich ausmachen, wie viele Kinder das Elfchen

bereits kannten und da wir die Kinder nicht langweilen wollten führte das dazu, dass

wir die Form des Elfchens nicht so ausführlich besprachen, wie wir das zuvor geplant

hatten. Im Nachhinein betrachtet, wäre es sicherlich wichtig gewesen, das Elfchen

trotzdem ebenso ausführlich zu erklären, wie wir es geplant hatten, um jedem Kind

die Möglichkeit zu geben, die Struktur des Elfchens zu verstehen.

Verständnisprobleme bei der Gestaltung eines Elfchens Bei der anschließenden Erarbeitung eines eigenen Elfchens stellte sich heraus,

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dass die Form von einigen Kindern noch nicht verstanden worden war. So schrieben

einige Kinder einen ganzen Satz, beispielsweise beginnend mit dem ersten Wort „Es“

in der ersten Zeile. Diese Kinder hatten noch nicht verstanden, dass jede Zeile eine

Einheit bildet und mit einer Informationseinheit versehen werden sollte. Zudem war

auch nicht jedem Kind bewusst, dass jeder Strich für nur ein Wort gedacht war, was

dazu führte, dass diese Schüler, sobald der Platz eng wurde bis zu drei Wörter auf

einen Strich quetschten. Um dies zu verhindern, wäre es wahrscheinlich sinnvoll

gewesen, ein Beispiel gemeinsam an der Tafel zu erarbeiten und die Kinder die

Rätsel in Partnerarbeit erstellen zu lassen, so dass die Kinder sich gegenseitig auf

die Form oder eventuelle Fehler hätten hinweisen können. So entstanden einige

Fehler, die uns allerdings in sofern halfen, als dass wir sie in der folgenden Stunde

nutzen konnten, um das „richtige“ Vorgehen zu erläutern.

Hilfestellung Leitfragen Ein Mittel, dass wir sicher gut gestaltet, aber leider zu wenig eingesetzt haben,

waren die Leitfragen, die wir den Kindern als Hilfestellung für die Gestaltung des

Tierrätsels an die Tafel schrieben. Kurz nachdem die Kinder mit der Arbeit begonnen

hatten, wurde die Tafel zugeklappt und die Kinder konnten nicht mehr auf die Fragen

zugreifen. Allerdings stellten wir später zudem fest, dass uns hier auch ein kleiner

Fehler unterlaufen war. Aufgrund eines im Klassenzimmer hängenden Plakates

hatten wir angenommen, dass die Kinder bereits die Schreibschrift beherrschten,

was sich jedoch als Irrtum herausstellte. Das bedeutet, der Großteil der Schüler hätte

die Fragen leider selbst bei geöffneter Tafel wohl nicht lesen können.

Anregung „Tier-Theke“ Ein weiteres Angebot, das wir den Kindern zur Verfügung gestellt hatten, stellte sich

als etwas unmissverständlicher dar. Wir hatten den Kindern eine Theke mit

Tierbildern und -figuren vorbereitet, um eine Hilfestellung zur Beschreibung und

Auswahl eines Tieres zu bieten. Die Kinder nahmen dieses Angebot gerne an und

schienen durch die Bilder angeregt, uns von einigen Geschichten und Erlebnissen

mit diversen Tieren zu berichten.

Differenzierung Schatztruhe Zur Differenzierung hatten wir zudem eine „Schatztruhe“ mit verschiedenen

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Gegenständen vorbereitet. Nach Beendigung ihres ersten Elfchens konnten die

Kinder nach vorne kommen, um ein Rätsel-Elfchen über einen der Gegenstände zu

schreiben. Da diese Aufgabe aber relativ schwer war, entschieden sich nur recht

wenige Kinder für einen Gegenstand und wählten die Alternative, ein neues

Tierrätsel zu machen.

Präsentation Unsere Unterrichtsstunde sollte, wie sie auch begonnen hatte, im Sitzkreis enden,

wo wir jedem Kind die Möglichkeit geben wollten, sein Werk zu präsentieren. Da wir

den Kindern versprochen hatten, dass jeder ein Elchen vortragen dürfe, ließen wir

die Kinder sich gegenseitig aufrufen, bis jeder einmal vorgelesen hatte. Die Schüler

wurden nach einiger Zeit allerdings sehr unruhig, so dass es schwierig wurde die

vorlesenden Kinder zu verstehen und die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, was

recht schade war. Trotzdem ließen wir alle Kinder vorlesen. Als zukünftige

Alternativen zu einer großen Präsentationsrunde haben wir anschließend die

Unterteilung in kleinere Gruppen sowie das Aufhängen der Elfchen auf einer Leine,

in Erwägung gezogen.

Was haben wir neu gelernt als Lehrende?

Wir haben in dieser Unterrichtsstunde erfahren, wie leicht Kinder Einen mit bereits

vorhandenem Wissen überraschen und aus dem Konzept bringen können. Dabei

haben wir als Lehrende gelernt, dass wir mit solchen Situationen entspannt und

flexibel umgehen und trotzdem oder gerade deswegen wichtige oder grundlegende

Erklärungen nicht verkürzen sollten. Für einige Kinder mögen die Erklärungen dann

zwar überflüssig sein, aber für viele andere sind sie trotzdem notwendig um den Stoff

verstehen zu können. Ein weiterer Aspekt, den wir im Nachhinein als wichtig

betrachtet haben, war, dass es wichtig ist, neue Dinge nicht bloß an der Tafel zu

erläutern, sondern diese auch gemeinsam an einem Beispiel zu erläutern, um das

Verständnis der Kinder zu vergrößern. So kann sich jedes Kind bereits zu diesem

Zeitpunkt mit der Vorgehensweise auseinander setzten und Fehler, sowie

Missverständnisse können bereits dann aus dem Weg geräumt

werden. Die Schüler bekommen auf diese Art und Weise also schon eine Idee

davon, wie in diesem Fall das Tierrätsel-Elfchen funktionieren kann. Sicherlich nimmt

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die Erarbeitung eines gemeinsamen Beispiels einige Zeit in Anspruch, die sich aber

wahrscheinlich letzten Endes rentieren wird.

Zudem haben wir gelernt, dass wir Art und Weisen finden sollten, Kindern, die

Schwierigkeiten bei der selbstständigen Erarbeitung haben, gewisse

Hilfsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, ohne leistungsstärkere Schüler zu

unterfordern. Eine Möglichkeit wäre in unserem Unterricht beispielsweise gewesen,

den Schülern anzubieten, dass sie an die Tafel kommen und diese aufklappen

können, um die Fragen als Hilfe zur Strukturierung ihres Elfchens oder zur Anregung

für mögliche Aussagen über Tiere zu nutzen.

Durch die sehr unruhige Präsentationszeit in der ersten Unterrichtsstunde ist uns

deutlich geworden, dass diese Phase etwas anders gestaltet werden sollte. Für die

Präsentation, aber auch für die genauere Erarbeitung am nächsten Tag, haben wir

uns entschlossen in drei Gruppen zu arbeiten, die je eine Studentin betreuen sollte.

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2. (1) Unterricht am 10.10.2007 Thema: Elfchen Grobziel: Form und Inhalt eines Elfchens festigen

Zeit

Feinziele Unterrichtsgeschehen Material/ Methode

9.30 9.40 10.00 10.15 10.30 10.35

Förderung der Reflektions- fähigkeit; Sicherung der Form und des Inhalts eines Elfchens; Erweiterung des Wortschatzes und der Fähigkeit des Formulierens; Einübung des Elfchens, Eingehen auf den Partner; Übung des poetischen Vortrags (laut, deutlich, betont, mit Pausen); Förderung der Reflexionsfähigkeit;

Hinführung: � Begrüßung und Wiederholung

der gestrigen Stunde zum Elfchen

� Einteilung der Kinder in drei Gruppen (durchzählen „1,2,3,..“) Erarbeitung:

� Gemeinsames Erarbeiten von Form und Inhalt des Elfchens, anhand eines Beispiels: Personenrätsel

� Erstellen zweier Wortsammlungen: „Wie sehe ich aus?“ und „Wie bin ich?“

� Schreiben eigener Personenrätsel als Elfchen (zwei Kinder schreiben zusammen zwei Rätsel über sich selbst)

� Rätsel werden gemischt, in die Mitte gelegt, jedes Kind trägt irgendein Rätsel vor und die anderen dürfen raten

� Kurze Blitzlichtrunde: „Was ist dir schwer/leicht gefallen?“ Abrundung:

� Dankeschön (Schatzkiste mit Gummibärchen geht rum) und Verabschiedung

� Pause

Sitzkreis Gruppenarbeit/ Plakate Elfchen und Wortsammlungen Partnerarbeit Gruppenarbeit Sitzkreis

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2. (2) Reflexion aus didaktischer pädagogischer Sicht

Sprachliche Lernsituation

• Wortfelder finden für Aussehen Sch erarbeiten gemeinsam ein Mind Map. Überschrift: „Wie sehe ich aus“

• Wortfelder finden für Eigenschaften Beispiel: „Finde ein anderes Wort für nett!“

Sch erarbeiten gemeinsam ein Mind Map. Überschrift: „Wie bin ich“

• Vortrag mit dem Partner üben Aufgabe: „Trage Deinem Partner Dein Rätsel vor wie ein Dichter“ Sch muss beim Vortag auf besondere Betonung, Geschwindigkeit und Lautstärke

achten und wird gegebenenfalls vom Partner kritisiert.

• Rätsel vor der Gruppe präsentieren

Aufgabe: „Trage der Gruppe ein Rätsel vor wie ein Dichter“ Sch muss beim Vortag auf besondere Betonung, Geschwindigkeit und Lautstärke

achten und muss eventuell den Vortag noch mal wiederholen. Die anderen Kinder

dürfen dann das Rätsel lösen. Hier kommt es wieder auf die Grundregeln des

Zuhörens, Erzählen, sozialen Miteinander und Konzentration an.

Inhaltliche Lernsituation

• Vorwissen aktivieren durch Wiederholung des bereits Gelernten

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Sch muss wiederholen, was am Vortag gemacht wurde. Was war besonders wichtig?

Worauf muss ich besonders achten?

• Beachtung der Form Aufgabe: „Schreibe nur ein Wort auf einen vorgezeichneten Strich“

Sch muss bei der Form die Anzahl der Wörter in einer Reihe beachten. Schreibt es 2

Wörter auf einen Strich, ergibt es kein Elfchen mehr, sondern ein Zwölfchen.

Aufgabe: „Du musst nach jeder Zeile stoppen und darfst den Satz nicht in der

nächsten Zeile weiter schreiben!“

Schmuss bei der Form die Anzahl der Wörter in einer Reihe beachten. SS darf nicht

einen in einer Zeile angebrochenen Satz in der nächsten Zeile weiterführen. Dabei

helfen die „Stopp“-Blumen.

• Gemeinsames Bearbeiten eines Rätsels über Lehrperson in Kleingruppe Beispiel:

höflich

grüne Augen

lange blonde Haare

und dazu noch fröhlich

Ohrringe

Sch muss in der angegebenen Form des Elfchens die Lehrkraft zu beschreibende

Wörter/Sätze finden.

Gestalterische Lernsituation

• Gemeinsame Gestaltung eines Beispiels auf vorbereitetem Plakat

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Sch muss die vorgegebene Form des Elfchens einhalten und gemeinsam werden die

Hilfestellungen auf dem Arbeitsblatt erarbeitet. Probleme vom Vortag werden hier

noch mal deutlich und für die SS verständlich. (Beispiele siehe Beachtung der Form)

• Gemeinsame Gestaltung der Wortfelderplakate

• Vorgegebene Gestaltung des Arbeitsblattes

Sch muss die vorgegebene Form des Elfchens einhalten und die Hilfestellung auf

dem Arbeitsblatt nutzen.

Was lief gut/ was gelang nicht so gut/ woran wir erstmal gescheitert sind:

Diese Stunde begannen wir, wie den Vortag, auch schon im Sitzkreis und

rekapitulierten mit den Kindern, was wir am Vortag gemacht und gelernt hatten.

Daraufhin teilten wir die Schülers in drei Gruppen auf, die jeweils eine von uns

Studentinnen betreuen wollte. Für heute hatten wir uns überlegt, dass es

möglicherweise für jedes Kind und seinen Lernprozess effektiver sein würde in

Gruppen mit etwa sieben Kindern zu arbeiten.

„Regeln“ für die Gestaltung eines Elfchens Die Arbeit in den Gruppen klappte sehr gut. Zuerst sprachen wir diesmal Regeln an,

die wir von nun an bei Elfchen beachten wollten. Bereits einige Kinder in jeder

Gruppe wussten vom Vortag, dass es wichtig war ein Wort auf einen Strich zu

schreiben. Und auch als wir ein Beispiel nannten, bei dem ein Elfchen einen ganzen

Satz beinhaltete, protestierten die Kinder sofort. Die Kleingruppen waren hierbei von

großem Vorteil. In meiner Gruppe wurde sofort diskutiert, ob man Sätze schreiben

könne bzw. müsse, oder nicht, bis schließlich allen klar war, dass es nicht notwendig

sei, Sätze zu schreiben, ganz im Gegenteil. Dieses Missverständnis war also auch

schnell aus dem Weg geräumt.

Umgestaltung des Materials und gemeinsame Erarbeitung eines Elfchens Wir Studentinnen hatten für unsere Gruppen je ein Plakat mit dem Strichmuster

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vorbereitet, dieses mal aber jede Zeile mit einem Kästchen umrahmt um die Einheit

dieser Zeile zu markieren. Als ich den Kindern erklärte, dass eine Information nur in

eine Zeile gehöre, zeigte ich ihnen die Kästchen und ihnen schien sofort klar zu sein,

wie dies zu machen sei. Als zusätzliche Betonung der Einheit und zur Vermeidung,

des Schreibens über die Zeile hinaus setzten wir an jedes Ende einer Zeile eine

kleine Blume, die zu bedeuten hatte, dass man an diesem Punkt stoppen musste.

Dementsprechend hatten wir auch die Arbeitsblätter für die Kinder gestaltet. Diese

beiden Mittel schienen den Schülern zu helfen, jedenfalls tauchten diese Fehler in

den späteren Elfchen der Kinder nicht mehr auf. Auch, dass wir zunächst in der

Gruppe gemeinsam ein Personenelfchen erarbeiteten und dazu eine Wortsammlung

anlegten, war sicherlich eine gute Hilfestellung für die Kinder.

Partnerarbeit Auch dass wir die Kinder diesmal in Partnerarbeit arbeiten ließen war sicher

förderlich für das Verständnis der Kinder, so konnten sie sich gegenseitig

austauschen, anregen beraten und helfen. Die Gruppen- und Partnerarebeit

funktionierte insgesamt gut, auch wenn der Geräuschpegel erheblich höher war, als

in der vorigen Unterrichtsstunde. Wir hatten uns für heute auch überlegt, die

Präsentation, die sich am Vortag etwas in die Länge gezogen hatte, heute ebenfalls

in den einzelnen Gruppen durchzuführen. Auch das erschien insgesamt sehr

sinnvoll, wenn ich auch mit meiner Gruppe leider nicht ganz fertig geworden bin, was

schade war.

Betonung des letzten Wortes Aus den Ergebnissen der Kinder wurde ersichtlich, dass wohl die meisten Kinder

die neu erstellten Regeln verstanden hatten. Allerdings wurde auch deutlich, dass die

Kinder noch nicht so sehr das Gespür dafür hatten, wie sie das einzelne letzte Wort

zur Betonung oder Spannungssteigerung nutzen konnten. Diesen Aspekt hatten wir

mit den Kindern auch nicht bewusst angesprochen, was aber beispielsweise ein

Thema für eine folgende Unterrichtsstunde hätte werden können. Dabei hätte man

anregen können, was für ein Wort man an das Ende des Elfchens setzen könnte, wie

z. B. einen entscheidenden Hinweis bei einem Rätsel, einen verwirrenden Aspekt

oder eben ein wesentliches Merkmal.

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Was haben wir neu gelernt als Lehrende? Die erste Unterrichtsstunde hat uns einige Dinge aufgezeigt, die

verbesserungswürdig waren und die wir in der zweiten Stunde berücksichtigten. So

erarbeiteten wir ein Beispiel gemeinsam mit den Kindern, was das Verständnis für

den Stoff auf Seiten der Kinder sicherlich verbesserte. Aufkommende Fragen

konnten so direkt besprochen und Ideen ausgetauscht werden. Die Kinder hatten

also auch die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und sich mit anderen Kindern

auszutauschen und zu beraten. So war jedes Kind in den Prozess eingebunden.

Was in dieser Stunde gut funktioniert hat, lässt sich sicher auch allgemein als ein

wichtiger Aspekt bei der Einführung von neuen Themen oder Stoffen betrachten.

Zudem ist uns bewusst geworden, dass es durchaus notwendig ist, selbst als

Lehrende kreativ zu werden, um den Kindern das Verständnis zu erleichtern, wie in

unserem Fall die Idee, ein Kästchen um eine Zeile zu bilden und eine Blume an das

Ende einer Zeile zu setzten, um zu verdeutlichen, dass es sich bei dieser um eine

Einheit handelt. Diese Verdeutlichung hat im Unterricht recht gut geklappt, was die

Annahme zulässt, dass Symbole oder Bilder für die Orientierung und Strukturierung

eine große Unterstützung darstellen kann.

Ein weiterer Punkt, den wir uns am Vortag vorgenommen hatten, war die Arbeit in

Gruppen, sowie die Partnerarbeit der Kinder bei der Erarbeitung eines „Personen-

Elfchens“. Beide Unterrichtsformen haben den Arbeitsprozess der Kinder in den

meisten Fällen unterstützt. Wir haben dabei mitgenommen, welche Bedeutung dieser

Arbeitsform zukommt, auch wenn sie am Anfang sicherlich viel Kraft und zeit von der

Lehrkraft fordert. Der Vorteil ist, dass die Kinder ihr Wissen miteinander teilen,

gegenseitig von einander lernen und durch Gedankenaustausch zu neuen Ideen zu

gelangen können.

Für die Lehrkraft bedeutet das aber auch, dass sich die Schüler besser beobachten

lassen und ihre Sozialkompetenzen stärken.

Letztendlich haben wir auch selbst gelernt, dass wir vieles durch unsere eigenen

Fehler lernen, solange wir die Möglichkeit haben uns auszuprobieren und die Fehler

als Lernanlass nutzen können.

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3. Persönliche Lernfortschritte

(1) Mein persönlicher Lernfortschritt (Susanne Gaul) Dadurch dass Theorie und Praxis im Seminar Hand in Hand gingen, konnte ich sehr

viel für mich mitnehmen. Im Gruppengeschehen konnten wir gemeinsam unsere

Ideen für den Unterrichtsentwurf am Dienstag zusammentragen, wobei das Ergebnis

sehr fruchtbar war. Ich habe wieder einmal deutlich gemerkt wie kreativ man

GEMEINSAM sein kann. Dadurch dass der Unterricht schon am nächsten Tag

stattfand, blieb nicht allzu viel Zeit, und die Frage: Wie erklären wir was am besten,

wenn die Kinder es nicht verstehen? (z.B. was ein Elfchen ist, wie man die Form

einhält, was das Rätsel zum Rätsel macht,…)konnten wir uns nicht eindeutig

beantworten. Genau darin lag allerdings mein Lernfortschritt. Während wir unsere

1.Stunde zum Thema Elfchen hielten und die wir den Kindern beim Schreiben der

Elfchen über die Köpfe sahen, stellten wir fest voller Erleichterung fest, DASS die

Kinder schreiben und niemand vor einem leeren Platz saß. Auch die Idee des

Rätsels konnte umgesetzt werden. Ebenso wurde uns aber auch klar, dass die

Kinder noch einiges nicht begriffen hatten, indem sie ganze Sätze über die Zeilen

schrieben oder mehrere Wörter auf eine vorgesehene Zeile fassten, so dass aus

dem Elfchen Dreizehnchen oder Vierzehnchen wurden. Daran hatten wir überhaupt

nicht gedacht. Schon an dieser Stelle plagte mich der Gedanke wie man den

Kindern erklären könnte, dass jede Zeile eine Einheit bildet.

Als wir uns nach dem Schulvormittag im Seminar wieder zusammenfanden und über

Gelungenes und Stolpersteine reflektierten, lernte ich auch hier wieder aus dem

gemeinsamen Austausch in der Gruppe. Mir wurde klar, dass unsere von uns als

mängelhafte wahrgenommene Stunde durchaus ihre Richtigkeit hatte: Die Kinder

müssen einen Lernprozess durchlaufen. In der von uns gehaltenen Stunde wurde

schon einiges richtig gemacht, einiges jedoch noch nicht verstanden. An diesem

Punkt wurde der Lernprozess der Kinder zu unserem eigenen Lernprozess, indem

wir nun vor der Aufgabe standen, in einem 2. und weiteren Schritt, dasjenige

didaktisch aufzubereiten, was noch nicht verstanden wurde: Das Einhalten der

Zeilen als einzelne Sinnabschnitte sowie das Schreiben je nur eines Wortes auf eine

Zeile, um bei den 11 Wörtern zu bleiben. Diese Reflexion und der gemeinsame

Austausch führte uns abermals zu sehr guten und kreativen Ideen für den nächsten

Tag. Als sich da zeigte, dass nun auch der 2. Schritt verstanden wurde und sehr

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schöne Elfchen zustande kamen, wurde mir bewusst, wie der Prozess fortschreiten

würde, wenn man mit den Kindern jede Woche Elfchen schreiben würde. Denn in nur

2 Unterrichtsstunden konnten die wesentlichen Bestimmungsstücke des Elfchens

verstanden werden. Und ich habe gelernt, dass man aus seinen eigenen Stunden

lernen kann und das Fehler nicht nur bei den Kindern fruchtbar sind und als Chance

begriffen werden müssen, sondern auch bei uns Lehrern selbst durch Reflexion

kreative Ideen wecken.

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(2) Meine persönlichen Lernfortschritte (Jule von der Haar) Das Thema, welches wir mit unserer Klasse behandeln wollten war die lyrische

Form des Elfchens. Da keine von uns zuvor ein Elfchen eingeführt hatte und uns

auch die Klasse unbekannt war, gingen wir relativ unvoreingenommen an dieses

Thema heran, mit den Zielen, den Kindern möglichst viel Freiraum zu gewähren,

ihnen viele Anregungen zu bieten und ihnen Spaß am Schreiben zu vermitteln.

Von Anfang an wirkte die Klasse auf mich sehr aufgeschlossen und freundlich, so

dass ich mich in der Klasse sofort wohl gefühlt habe. Unsere erste Unterrichtsstunde

hat uns allen, so glaube ich, sehr viel Spaß gemacht. Wenn wir auch feststellen

mussten, dass nicht alles perfekt gelaufen ist, so haben wir meiner Meinung nach

auch gerade deshalb besonders viel gelernt.

Ein Aspekt, der sich mir sehr eingeprägt hat, ist die Bedeutsamkeit der Gruppenbzw.

Partnerarbeit. Im Nachhinein hatte ich den Eindruck, dass die Schüler in der zweiten

Stunde, in welcher wir sowohl Partner-, als auch Gruppenarbeit durchführten, mehr

Spaß am Schreiben hatten und auch selbst mehr durch die direkte Beteiligung und

den Austausch mit dem Partner, lernten. Gerade zu Beginn einer neuen

Unterrichtseinheit sind diese Unterrichtsformen sicher sinnvoll, da die Kinder noch

keine Routine auf diesem Gebiet besitzen und auf diese Weise versuchen können,

gemeinsam Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und Ideen zu sammeln.

Gruppen- oder Partnerarbeit kann in diesem Zusammenhang ein Mittel sein, um

Frustration bei den Kindern zu vermeiden, die das Konzept nicht richtig verstanden

haben. Die Motivation bleibt bei diesen Kindern eventuell in der Partnerarbeit eher

erhalten, in der sie die Möglichkeit haben, den Partner bei Schwierigkeiten zu fragen,

oder vom Partner automatisch verbessert werden, wenn sie einen Fehler gemacht

haben. Das erspart den Kindern am Ende den frustierenden Eindruck, die Zeit mit

etwas verbracht zu haben, das so nicht richtig war, sondern ermöglicht ihnen bereits

während des Prozesses zu lernen. Ausserdem habe ich aus dieser Unterrichtsstunde

mitgenommen, wie wichtig es im Unterricht ist, flexibel zu reagieren und agieren.

Selbstverständlich lassen sich nicht alle Komponenten einer Unterrichtsstunde

planen, am wenigsten die Kinder. Gerade die Schüler können Einen leicht aus dem

Konzept bringen, wie wir es in unserer ersten Stunde erlebten. In einer solchen

Situation ist es von Bedeutung, entspannt zu bleiben und auf die Kinder einzugehen,

jedoch trotzdem seine eigentlichen Ziele nicht aus den Augen zu lassen.

Ein weiterer Punkt der mir während der beiden Stunden bewusst geworden war, wie

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wichtig es ist, neue Vorgehensweisen mit den Kindern zusammen zu erarbeiten, um

ihnen eine bessere Vorstellung davon geben zu können, wie sie funktionieren. So

schienen die Kinder den Vorgang des Elfchen Schreibens in der zweiten Stunde mit

der Erarbeitung des gemeinsamen Beispiels sehr viel besser zu verstehen, als in der

ersten Unterrichtsstunde und am Prozess des eigentlichen Schreibens sehr viel mehr

Interesse zu zeigen. Um sicherzustellen, dass alle Kinder die Regeln oder

Vorgehensweisen verstanden haben und wissen, wie diese umzusetzen sind mag es

hilfreich sein, die Kinder diese wiederholen zu lassen.

Des weiteren halte ich es für bedeutend, den Schülern möglichst viele Anregungen

und Eindrücke bieten zu können, um ihnen möglichst viele Zugänge zu einem Thema

bieten zu können. In der ersten Unterrichtsstunde wurde deutlich, dass die

vorbereitete Theke mit den Tierbildern und -figuren auf großes Interesse stoß. Die

Bilder, aber auch bereits das, im Sitzkreis stattfindende Nennen von Tieren und ihren

besonderen Eigenschaften schien die Kinder anzuregen und vielfältige Assoziationen

mit eigenen Erlebnissen oder anderem Vorwissen zu wecken. So fingen viele Kinder,

als sie an der Lerntheke standen, an zu erzählen, welches ihr Lieblingstier sei, was

der Katze von der Oma passiert sei und welche sonstigen besonderen Erlebnisse sie

mit verschieden Tieren gemacht hatten. Die Kinder konnten also anscheinend

einiges an Vorwissen aktivieren, bevor sie sich daran machten, ihr Tierrätsel zu

schreiben. Persönlich hatte ich den Eindruck, dass es wichtig war, diese Theke zur

Verfügung zu stellen, nicht nur, um leistungsschwächeren Schülern Anregungen für

bestimmte Tiere und deren Eigenschaften zu geben, sondern auch, um die Kinder zu

motivieren und Assoziationen zu schaffen. Die Stunden in der Schule, wie auch die

im Seminar, haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ich fand es toll mit den Kindern zu

arbeiten und zu beobachten, wie sich die geplanten Stunden dann im „echten

Schulleben“ gestalten. Als besonders hilfreich habe ich die Besprechungsstunden im

Seminar empfunden. Es war interessant, sich mit den anderen Gruppen

auszutauschen, Anregungen zu bekommen und zu diskutieren.

Letztendlich denke ich, dass mir besonders diese Zeit in Verbindung mit den

Unterrichtsstunden sehr viel gebracht hat, an Denkanstößen, an Motivation und an

Neugier.

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(3) Meine persönliche Reflexion (Charlott Krause) Das Seminar dauerte nur drei Tage, aber ich konnte in dieser kurzen Zeit sehr viel

lernen.

Nach einigen theoretischen Ansätzen über das kreative Schreiben und natürlich auch

der Selbsterfahrung durch eigene Versuche, kamen wir schon bald zu unserer

Aufgabe: „Morgen werden Sie eine eigene Unterrichtsstunde zu dem Thema Elfchen

halten!“ Unsere Gruppe war sehr harmonisch und wir entwickelten schnell Ideen und

bastelten diese zu einem Stundenverlauf zusammen. Viel Zeit hatten wir ja nicht, und

jeder bekam noch Arbeitsaufträge (basteln, drucken, etc...) für den Abend. Hier habe

ich mich besonders über die Zusammenarbeit in der Gruppe gefreut und gelernt, wie

wichtig doch eine gut funktionierende Kommunikation und auch

Kompromissbereitschaft ist, wenn man schnell auf gute Ergebnisse kommen muss.

Diese Erfahrungen sind, denke ich, für die Arbeit mit Kollegen oder bei Konferenzen

sehr wichtig.

Am nächsten Tag in der Schule wurden wir dann von der Klasse sehr herzlich

empfangen und nicht nur die Kinder waren gespannt, wie die nächste Schulstunde

verläuft. In dieser Stunde habe ich vor allem gelernt, wie spontan man reagieren

muss und Flexibilität eine große Rolle spielt. Ich durfte die Form des Elfchens

erklären, doch die Schüler kannten es schon und mein Ablauf war demnach total

durcheinander gekommen. Doch man konnte mir meine Unsicherheit zum Glück

nicht ansehen. Ich ließ dann die Kinder noch einmal die Form erklären und so wurde

mir sogar noch meine Arbeit abgenommen.

Auch wurde mir an diesem Tag bewusst, wie wichtig es ist die Gruppengröße zu

beachten, denn gerade am Schluss der Stunde als jedes Kind sein Elfchen vortragen

wollte, wurde die Klasse doch sehr unruhig und die Konzentration sank.

Insgesamt ist die Stunde relativ gut abgelaufen und gerade die Fehler, die wir

machten aber auch die der Schüler, waren sehr wichtig, um effektiv an dem Konzept

für den zweiten Unterrichtsverlauf zu arbeiten. Denn hier habe ich besonders gelernt,

dass gerade die entstandenen Fehler helfen, um bei uns den Ablauf zu verbessern

und bei den Schülern die Form des Elfchens zu festigen.

So analysierten wir dann auch am Nachmittag genau unsere Fehler und die

entstandenen Fehler bei den Elfchen, die wir mitnahmen. Auch die Besprechungen

im Seminar waren für alle sehr hilfreich, denn wir konnten uns über schöne

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Erlebnisse und Ergebnisse freuen und der Lernfaktor war, durch die verschiedenen

Problematiken, für die es eine Lösung zu finden galt, sehr groß.

Für den nächsten Tag planten wir dann ein, in Kleingruppen weiterzuarbeiten. Wir

besprachen an von uns gestalteten Plakaten die Dinge, die viele am Tag zuvor noch

nicht richtig verstanden hatten. Hierbei ging es zunächst um die Form. Dann

sammelten wir noch Begriffe zu unserem heutigen Thema. Den Kindern machte es

meiner Meinung nach besonders viel Spaß in dieser Kleingruppe so viel

Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen und die Motivation war groß. Unsere

Entscheidung die Gruppe zu dritteln war demnach richtig und man erkannte an den

neuen Ergebnissen auch, dass die noch am Vortag gemachten Fehler nicht mehr

vorkamen. Die Besprechung zu Beginn und das Hinweisen auf die richtige Form war

also auch ein voller Erfolg. Wir freuten uns sehr über die entstandenen Ergebnisse.

Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Kompaktseminar auch sehr kompakt war

und wir trotz viel Spaß und einer sehr angenehmen Atmosphäre in der Schule und

Uni, viel zu tun hatten und die Köpfe auch dampften. Aber die ganze Arbeit war sehr

effektiv und hilfreich und ich würde Seminare in dieser Art gerne wieder besuchen!

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(4) Mein persönlicher Lernfortschritt (Barbara Meyer) Am Anfang steht der Plan und dann kommt doch alles anders….

Diese Aussage ist natürlich ein wenig übertrieben, aber in ihrem Kern steckt mein

persönlicher Lernfortschritt. Am Anfang eines jeden Unterrichts steht ein

Unterrichtsplan. In unserem Fall war es eine gemeinsame Planung im Seminar. Wir

sammelten Ideen, ordneten, warfen alles wieder über den Haufen, ordneten neu, bis

wir schließlich ein Unterrichtskonzept auf Papier, oder zumindest im Kopf hatten. Mit

diesem Konzept begannen wir den Unterricht in einer völlig unbekannten Klasse. Ich

bin dann ziemlich schnell „eingetaucht“ in die Klassenatmosphäre und in das

Geschehen. Die Kinder, wir Studenten und die Umgebung (Wetter, Raum,…)

gestalteten dann einen Unterricht der immer wieder ein wenig von der Planung

abwich, bzw. die Planung neu gestaltete. Bis ich mich versah, war der Unterricht

vorbei. Ich habe mich schon mal gefragt, ob denn die ganze Planerei einen Sinn hat,

wenn denn im richtigen Unterricht alles spontan abläuft. Doch gerade als junger

Lehrer, mit wenig Erfahrung, oder in Situationen, in denen man die Kinder nicht gut,

oder gar nicht kennt, ist meiner Meinung nach eine genaue Planung sehr sinnvoll.

Die Planung unseres Elfchenunterrichts hat mich im Vorfeld sehr motiviert, bzw. mir

sogar Vorfreude bereitet. Im Unterrichtsgeschehen stellte das Artikulationsschema

eine gute Orientierungshilfe dar. In der Reflexion nach dem Unterricht konnten wir

anhand unseres schriftlichen Plans erkennen, was wir anders hätten machen sollen,

was genau so richtig war und wie wir womit weitermachen sollten. Auch das ist ein

sehr wichtiger Lernfortschritt für mich, dass das Reflektieren über mein eigenes

Planen und Handeln, oder das Reflektieren über den Unterricht anderer

Lehrpersonen eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen guten Lehrer ist. Es

war also gut und lehrreich für uns Fehler zu machen und daraus zu lernen. Genauso

wie aus den eigenen Fehlern kann man auch aus den Fehlern der Kinder lernen.

Wenn man sie in einer angstfreien Atmosphäre reflektiert, sind Fehler also

konstruktiv und bringen jeden Lernenden einen Schritt weiter.

Des Weiteren habe ich gelernt, dass man als guter Lehrer wohl immer wieder den

Sprung ins kalte Wasser wagen muss um neue gute Ideen und Ansätze

auszuprobieren und umzusetzen. Am ersten Tag des Seminars, in den ersten

Stunden, war ich schon sehr gespannt, wie sich denn das Thema kreatives

Schreiben in einer zweiten Klasse umsetzen lässt, dabei war es gar nicht schwer, es

hat den Kindern und uns viel Freude bereitet und die Ergebnisse sind auch

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gelungen. Um erfolgreich zu sein und Freude zu vermitteln darf man sich als Lehrer

also ständig neuen Herausforderungen stellen und neue Wege beschreiten. Am

konstruktivsten verlaufen diese Wegen, wenn man sie in einer harmonischen

Gruppe, wie es in unserem Seminar der Fall war, begeht.

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass das Seminar eine gelungene Mischung

aus Theorie und Praxis, vorgegebenen und offenen Arbeitsaufträgen war. Ich

persönlich kann mit einer solchen Mischung am Besten und Nachhaltigsten lernen

und habe mir als Ziel gesetzt dies auch später in meinem Unterricht umzusetzen.

Soviel Offenheit wie möglich und soviel Lenkung wie nötig…

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4. Ideen für die Schreibkonferenz

b) geeignete Lernsituationen im Rahmen der Schreibkonferenz anhand von Beispielelfchen der Schüler

stilistische Kriterien o S. sollen darauf achten, dass die einzelnen Zeilen des Elfchens kleine

Einheiten bilden und die Wörter der einzelnen Zeilen zusammen gehören

(verbessert werden soll das Schreiben ganzer Sätze sowie das

Hinausschreiben über die Zeilen) � siehe Beispiel 1 o S. sollen überprüfen, dass je nur EIN Wort auf die gezogenen Striche

eingesetzt wird und das Elfchen wirklich nur aus 11 Wörtern besteht (

vermieden werden soll dass 2 oder mehr Wörter auf einen Strich

eingetragen werden) � siehe Beispiel 2

inhaltliche Kriterien o Sch sollen beachten, dass Geschriebenes Sinn macht und von anderen

Schülern verstanden werden kann (es soll darauf geachtet werden, dass

Tierrätsel wirklich Rätsel bleiben und zu eindeutige Wörter nicht verwendet

werden sollen, statt dessen Umschreibungen)

o Sch sollen darauf achten, das Elfchen spannend zu gestalten, dazu gehört

ein umfangreicher, abwechslungsreicher Wortschatz

o Sch sollen möglichst unterschiedliche Informationen bringen, dazu müssen

sie vorher erarbeitete W-fragen aufgegriffen und beanwortet werden (z.B.:

Was ist an dem Tier einzigartig? Was isst das Tier? Wo lebt das Tier?...)

einseitige Informationen können überarbeitet werden � siehe Beispiel 1

rechtschriftliche Kriterien o Sch sollen einen Blick darauf werfen, ob die Wörter richtig geschrieben

sind ( vermieden werden soll, dass zu viele Rechtschreibfehler die

ästhetische Form beeinflussen) � Beispiel 3

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Die Beispiele sind im Original in der Anlage:

Beispiel 1 Es lebt in Australie in der Zauberwelt es ist im Mer Beispiel 2 Bunt Frech spricht IstKekse Krallen Beisen scharferMund Flügel großeAugen Greift Stange Beispiel 3 blont gut Klettern ich Bin türGe ich ese Biza gern nett

c) didaktische Vorgaben

� L orientiert sich an folgendem Ablaufdiagramm für Schreibkonferenzen:

1. Erstellen eines Elfchen-Entwurfs (möglichst freie Themenfindung)

2. SCHREIBKONFERENZ: Autorenkind und zwei weitere Mitarbeiter arbeiten am

Entwurf (inhaltlich, stilistisch, rechtschriftlich); Autorenkind bearbeitet

anschließend seinen Entwurf für die Endredaktion � didaktische Vorgabe:

Sch orientieren sich bei der Bearbeitung an einer ihnen als Hilfestellung

aufbereiteten „Checkliste“ (inhaltliche, stilistische und rechtschriftliche

Kriterien) � siehe Beispiel-Checkliste

3. Endredaktion des Entwurfs durch bzw. mit L

4. Veröffentlichung (beispielsweise im Rahmen einer Dichterlesung): Vorlesen

des Textes und Gespräch über den Text mit der gesamten Klasse

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5. Anhang

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Beispiel 1

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Beispiel 2

28

Beispiel 3


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