+ All Categories
Home > Documents > Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14...

Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14...

Date post: 28-Feb-2021
Category:
Upload: others
View: 0 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
64
Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung Die Übersetzung erfolgt zur Information, verbindlich ist nur die englische Originalfassung. Tagesordnung 2 Text der vom Board of Directors vorgeschlagenen Beschlussfassungen 3 Erklärungen zu den vom Board of Directors vorgeschlagenen Beschlussfassungen 4 Bericht des Board of Directors 6 Finanzbericht 2009 (in einer gesonderten Broschüre zusammengestellt) 61 Aktionärsinformation 62
Transcript
Page 1: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam

Ferdinand Bolstraat 333

1072 LH Amsterdam,

Niederlande

Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung

Die Übersetzung erfolgt zur Information, verbindlich ist nur die englische Originalfassung.

Tagesordnung 2

Text der vom Board of Directors

vorgeschlagenen Beschlussfassungen 3

Erklärungen zu den vom Board

of Directors vorgeschlagenen

Beschlussfassungen 4

Bericht des Board of Directors 6

Finanzbericht 2009

(in einer gesonderten Broschüre

zusammengestellt) 61

Aktionärsinformation 62

Page 2: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 20102

Eröffnung und allgemeine Einführung

Präsentationen des Chairman und des CEO einschließlich Bericht des Board

of Directors bezüglich:

a. Corporate-Governance-Erklärung

b. Dividendenpolitik

c. Geschäfts- und Finanzergebnisse 2009

Diskussion über alle Tagesordnungspunkte

Abstimmung über die Beschlussanträge zur:

a. Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2009

b. Zustimmung zur Ergebnisverwendung

c. Entlastung der Mitglieder des Board of Directors

d. Bestellung von Ernst & Young Accountants LLP als Ko-Abschlussprüfer

für das Geschäftsjahr 2010

e. Bestellung von KPMG Accountants N.V. als Ko-Abschlussprüfer

für das Geschäftsjahr 2010

f. Zustimmung zur Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors

g. Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf

von EADS-Aktien

Ende der Hauptversammlung

3

4

5

2

1

Tagesordnung

Page 3: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 3

Text der vom Board of Directors vorgeschlagenen Beschlussfassungen

ERSTER BESCHLUSS

Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2009

ES WURDE BESCHLOSSEN, die geprüften Jahresabschlüsse für die vom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009 laufende Abrechnungsperiode in der der ordentlichen Hauptversammlung vom Board of Directors vorgelegten Form festzustellen.

ZWEITER BESCHLUSS

Zustimmung zur Ergebnisverwendung

ES WURDE BESCHLOSSEN, den in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 ausgewiesenen Nettoverlust von 763 Millionen Euro von den Gewinnrücklagen abzuziehen.

DRITTER BESCHLUSS

Entlastung der Mitglieder des Board of Directors

ES WURDE BESCHLOSSEN, den Mitgliedern des Board of Directors Entlastung für das Geschäftsjahr 2009 in dem Umfang zu erteilen, wie ihre betreffenden Tätigkeiten in den geprüften Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2009 oder im Bericht des Board of Directors dokumentiert sind.

VIERTER BESCHLUSS

Bestellung von Ernst & Young Accountants LLP als Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010

ES WURDE BESCHLOSSEN, als Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 die Firma Ernst & Young Accountants LLP, eingetragener Sitz in Antonio Vivaldistraat 150, 1083 HP Amsterdam, Niederlande, zu bestellen.

FÜNFTER BESCHLUSS

Bestellung von KPMG Accountants N.V. als Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010

ES WURDE BESCHLOSSEN, als Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 die Firma KPMG Accountants N.V., eingetragener Sitz in Fascinatio Boulevard 200, 3065 WB Rotterdam, Niederlande, zu bestellen.

SECHSTER BESCHLUSS

Zustimmung zur Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors

ES WURDE BESCHLOSSEN, die Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors einschließlich der Berechtigung, Aktien zu zeichnen, in der Form anzunehmen und zu verabschieden, wie sie im Bericht des Board of Directors beschrieben ist.

SIEBTER BESCHLUSS

Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf von EADS-Aktien

ES WURDE BESCHLOSSEN, das Board of Directors zu ermächtigen, innerhalb eines neuen Zeitraums von 18 Monaten, beginnend mit dem Datum dieser Hauptversammlung, EADS-Aktien in beliebiger Form, einschließlich Finanzinstrumenten, im Umfang von bis zu 10% des ausgegebenen Kapitals der Gesellschaft an der Börse oder anderweitig gegen Bezahlung zu einem Preis zurückzukaufen, der zwischen dem Nennwert der Aktie und dem laufenden höchsten Gebot an den Handelsplätzen des geregelten Marktes des Landes liegt, in dem der Kauf getätigt wird. Diese Ermächtigung ersetzt die im neunten Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009 erteilte Ermächtigung.

Page 4: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 20104

Erklärungen zu den vom Board of Directors vorgeschlagenen Beschlussfassungen

ERSTER BESCHLUSS

Feststellung der geprüften Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2009

Wir schlagen vor, dass diese Hauptversammlung die geprüften Jahresabschlüsse für 2009 feststellt.

ZWEITER BESCHLUSS

Zustimmung zur Ergebnisverwendung

Wir schlagen dieser Hauptversammlung vor, zu beschließen, dass der in der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009 ausgewiesene Nettoverlust von 763 Millionen Euro von den Gewinnrücklagen abgezogen wird.

Das Board of Directors hat beschlossen, für das Geschäftsjahr 2009 keine Dividende auszuschütten.

Informationen über die Dividendenpolitik finden Sie in Abschnitt 3.3 „Dividendenpolitik“ im Bericht des Board of Directors.

DRITTER BESCHLUSS

Entlastung der Mitglieder des Board of Directors

Wir schlagen vor, den Mitgliedern des Board of Directors Entlastung für die Führung der Unternehmensgeschäfte im Geschäftsjahr 2009 zu erteilen.

VIERTER UND FÜNFTER BESCHLUSS

Bestellung der Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010

Wir schlagen vor, als Ko-Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 die Firmen Ernst & Young Accountants LLP, eingetragener Sitz in Antonio Vivaldistraat 150, 1083 HP Amsterdam, Niederlande, und KPMG Accountants N.V., eingetragener Sitz in Fascinatio Boulevard 200, 3065 WB Rotterdam, Niederlande zu bestellen. Wir schlagen somit eine Erneuerung der Bestellung der Ko-Abschlussprüfer für das laufende Geschäftsjahr aufgrund der einschlägigen Qualifikation, Leistungen und Unabhängigkeit vor. Die beiden Firmen werden als Ko-Abschlussprüfer die gemeinsame Verantwortung für die Prüfung der Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2010 tragen und den Jahresabschluss mit einem einzigen Prüfungsvermerk versehen.

SECHSTER BESCHLUSS

Zustimmung zur Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors

Wir schlagen vor, die Vergütungspolitik für die Mitglieder des Board of Directors einschließlich der Berechtigung, Aktien zu zeichnen, in der Form anzunehmen, wie sie im Bericht des Board of Directors (siehe insbesondere Abschnitt 4.5 „Vergütungspolitik und Bezüge der Mitglieder des Board of Directors”) beschrieben ist.

Einen Bericht über die Vergütung der Board-Mitglieder im Jahr 2009 finden Sie unter:

> Anm. 11 zu den Erläuterungen zum Einzelabschluss von EADS und

> Anm. 36, 37 zu den Erläuterungen zum Konzernabschluss (IFRS).

Page 5: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 5

ERKLÄRUNGEN ZU DEN VOM BOARD OF DIRECTORS VORGESCHLAGENEN BESCHLUSSFASSUNGEN

SIEBTER BESCHLUSS

Erneuerung der Ermächtigung des Board of Directors zum Rückkauf von EADS-Aktien

Wir schlagen vor, die dem Board of Directors erteilte Ermächtigung zu erneuern, innerhalb eines erneuten Zeitraums von 18 Monaten EADS-Aktien in beliebiger Form, einschließlich Finanzinstrumenten, an der Börse oder anderweitig zurückzukaufen. Auch wenn das niederländische Recht Unternehmen den Rückkauf von bis zu 50% des ausgegebenen Kapitals einräumt, beschränkt sich EADS im Einklang mit dem marktüblichen Verfahren und dem bisherigen Verfahren des Konzerns auf einen Rückkauf von maximal 10%.

Diese Ermächtigung wird die von der Hauptversammlung am 27. Mai 2009 erteilte Ermächtigung ersetzen. Das Board of Directors wird den Zweck der von EADS zu implementierenden Aktienrückkaufprogramme entsprechend den gegebenen Anforderungen und Möglichkeiten fallweise bestimmen. Der Hauptzweck des Programms besteht jedoch

in der Reduzierung des Aktienkapitals durch die Einziehung aller oder eines Teils der zurückgekauften Aktien zwecks Vermeidung eines Verwässerungseffekts im Zusammenhang mit bestimmten Kapitalerhöhungen, die den Mitarbeitern des EADS-Konzerns zustehen und/oder aus der Ausübung von Aktienoptionen entstehen. EADS sieht derzeit keinen anderen Zweck vor, insbesondere nicht im Zusammenhang mit Übernahmeangeboten. Angesichts der derzeitigen Aktionärsstruktur von EADS ist eine solche Möglichkeit zudem rein hypothetisch.

Für Zusatzinformationen zu den Aktienrückkaufprogrammen von EADS – einschließlich deren Bestimmungszwecken, Eigenschaften und aktuellem Stand – sei auf die EADS-Website www.eads.com, Rubrik „Investor Relations“, und das Registrierungsdokument verwiesen, das in dieser Rubrik zur Einsichtnahme bereitsteht.

(Siehe insbesondere Abschnitt 3.3.7.5 „Beschreibung des Aktienrückkaufprogramms, das von der Hauptversammlung am 1. Juni 2010 zu genehmigen ist“)..

Page 6: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 20106

Bericht des Board of Directors(8. März 2010)

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der vorliegende Bericht des Board of Directors („Board-Bericht“) gibt Auskunft über die Aktivitäten der European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V. (im Folgenden auch: die „Gesellschaft“ oder „EADS“ und zusammen mit ihren Tochtergesellschaften der „Konzern“) im Geschäftsjahr 2009 und wurde nach den in den Niederlanden geltenden Bestimmungen erstellt.

Für weiter reichende und detailliertere Informationen, z. B. über Aktivitäten, Finanzen, Finanzierung, Risikofaktoren und Corporate Governance von EADS, wird auf die Website des Unternehmens www.eads.com („Investor Relations“, „Corporate Governance“) und die dort abrufbaren Unterlagen verwiesen.

1. ALLGEMEINER ÜBERBLICK

Seit seiner Gründung im Juli 2000 durch den Zusammenschluss der damaligen Firmen Aerospatiale Matra („ASM“), DaimlerChrysler Aerospace AG („DASA“) und Construcciones Aeronáuticas SA („CASA“) ist der EADS-Konzern in den meisten seiner Geschäftsfelder ein anerkannt führendes Unternehmen. EADS hat Bereiche wie Airbus, Eurocopter, Eurofighter, Astrium, MBDA und das Ariane-Produktionsnetz, in denen bereits eine langjährige Zusammenarbeit praktiziert wurde, unter eine einheitliche Führung gestellt.

Mit 119.506 Mitarbeitern zum Jahresende 2009 und einem Umsatz von 42,8 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2009 ist EADS Europas führendes und das weltweit zweitgrößte Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen.

Gemessen am Marktanteil gehört EADS zu den beiden größten Herstellern von Verkehrsflugzeugen, Zivilhubschraubern, zivilen Trägerraketensystemen und Lenkflugkörpersystemen sowie zu den führenden Anbietern von Militärflugzeugen, Satelliten, Verteidigungselektronik und integrierten Systemlösungen für zivile und militärische Anwendungen und den dazugehörigen Dienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit von EADS ist in vier Divisionen gegliedert: (i) Airbus (einschließlich Airbus Military), (ii) Eurocopter, (iii) Verteidigung und Sicherheit („DS“) sowie (iv) Astrium.

Im Jahr 2009 entfielen 75 Prozent des Konzernumsatzes auf den zivilen und 25 Prozent auf den militärischen Bereich.

2. DIE WICHTIGSTEN EREIGNISSE 2009

In einem schwierigen Marktumfeld demonstrierte EADS 2009 seine Widerstandfähigkeit. Der Umsatz des Konzerns belief sich auf 42,8 Milliarden Euro Dank des breiten Geschäftsportfolios, verstärkten Verteidigungs- und institutionellen Aktivitäten und einer soliden Nettoliquidität konnte der Konzern seine Wachstums- und Innovationskraft trotz des Konjunkturabschwungs beibehalten. Auch die Auftragsbücher blieben mit 389,1 Milliarden Euro gut gefüllt. Dieser Auftragsbestand entspricht einer vollen Produktionsauslastung über mehrere Jahre. Zu Beginn seines zehnjährigen Jubiläums

kann der Konzern mit zahlreichen wichtigen Meilensteinen wie den Erstflügen des A400M und des EC175-Hubschraubers sowie dem 30. Jubiläum der Ariane-Trägerrakete aufwarten.

Im Geschäftsjahr 2009 verbuchte EADS ein EBIT* von -322 Millionen Euro. Dieses EBIT wurde durch die Rückstellungen für die Programme A400M und A380 sowie durch außergewöhnliche negative Wechselkurseffekte belastet. Das EBIT* vor Einmaleffekten – ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen oder Erträge – betrug 2,2 Milliarden

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 7: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 7

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Die wichtigsten Ereignisse 2009

Euro Der Umsatz sank 2009 um 1 Prozent auf 42,8 Milliarden Euro. Am 31. Dezember 2009 lag der Auftragsbestand von EADS bei 389,1 Milliarden Euro Dank eines besser als erwarteten Free Cash Flows lag die Nettoliquidität des Konzerns solide bei 9,8 Milliarden Euro und bleibt damit ein wichtiger Aktivposten des Konzerns. Die Nettoliquidität enthält bereits zu Jahresende erfolgte Kundenzahlungen, die erst für 2010 erwartet wurden.

Aus wirtschaftlicher Sicht stellte das über die Zeit schwächer werdende Hedge-Buch eine Herausforderung für die Performance des Konzerns dar. 2009 wurden bei EADS Wechselkurssicherungsgeschäfte zu einem Durchschnittskurs von 1 Euro = 1,26 US-Dollar gegenüber einem Kurs von 1 Euro = 1,18 US-Dollar im Vorjahr fällig.

Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage verfolgen EADS und die Divisionen ihre Verbesserungs- und Einsparungsprogramme weiter. Das Anfang 2007 ins Leben gerufene Airbus-Sparprogramm Power8 übertraf mit jährlichen Bruttoeinsparungen von rund 2,0 Milliarden Euro die festgelegten Ziele gemessen an der prognostizierten Kostenbasis. Das 2008 angelaufene Programm Power8 Plus zielt auf weitere jährliche Einsparungen bis Ende 2012 in Höhe von 650 Millionen Euro bei Airbus und insgesamt 1 Milliarden Euro für den gesamten Konzern ab, gemessen an der prognostizierten Kostenbasis. Das Programm Future EADS, das seit Ende 2008 läuft, soll bis Ende 2012 einen EBIT-Beitrag von 350 Millionen Euro gemessen an der prognostizierten Kostenbasis erbringen. Es zielt auf eine weitere Integration der Organisationsstruktur, einen verbesserten Entscheidungsfindungsprozess und Kosteneinsparungen ab. 2009 lief bei Eurocopter das neue Restrukturierungsprogramm SHAPE an. Ziel ist es, das Unternehmen auf die veränderten Marktverhältnisse einzustellen und dabei nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Das Einsparungsziel liegt für Ende 2011 bei 200 Millionen Euro jährlich gemessen an der prognostizierten Kostenbasis. Der Beitrag von Eurocopter zu Future EADS ist in diesem Programm bereits berücksichtigt. Um den Konzern gleichermaßen zu schützen und auf die Zukunft vorzubereiten, liegt die Priorität derzeit auf der Liquiditätssicherung durch gezielte Kapitalaufwendungen und Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung.

Nach mehrmonatigen konstruktiven Verhandlungen haben die Kundennationen und EADS/Airbus/AMSL im März 2010 eine Grundsatzvereinbarung zum militärischen Transportflugzeug A400M (A400M-Understanding) erzielt, auf deren Basis der ursprüngliche Vertrag angepasst werden soll. In dieser Grundsatzvereinbarung stimmen die Erstkundennationen zu, den vertraglich festgelegten Preis um 2 Milliarden Euro zu erhöhen, auf alle Vertragsstrafen für aktuelle Verzögerungen zu verzichten, eine zusätzliche Summe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bereitzustellen und im Gegenzug hierfür an künftigen Exportaufträgen beteiligt zu werden (Exportabgabe-Modell) sowie beschleunigte Anzahlungen zwischen 2010 und 2014 nach Vorgabe eines neuen Auslieferungsplans zu leisten.

Vor dem Hintergrund der ab dem vierten Quartal 2009 verzeichneten fortlaufenden kommerziellen Fortschritte, des erfolgreichen A400M-Erstflugs sowie einer wesentlich höheren Transparenz der zu erwartenden Gesamtkosten hat EADS die A400M-Drohverlustrückstellung neu beurteilt und in der Folge um 1,8 Milliarden Euro vor Steuern erhöht. Da die in der Grundsatzvereinbarung avisierten Vertragsänderungen und entsprechenden Dokumente noch nicht verbindlich mit den Erstkundennationen finalisiert werden konnten, basiert die aktualisierte A400M-Drohverlustrückstellung derzeit auf einer bestmöglichen Einschätzung durch das EADS-Management, die möglichen Änderungen durch den Abschluss endgültiger Verträge unterliegt. Größere Änderungen dieser Einschätzung könnten die EADS-Ergebnisentwicklung erheblich beeinflussen.

Das Jahr 2009 war auch von Veränderungen im Board of Directors und im Executive Committee des Konzerns geprägt. Bodo Uebber wurde im April als Nachfolger von Rüdiger Grube zum Chairman des Board of Directors ernannt. Nach der Hauptversammlung im Mai übernahm Wilfried Porth als neues Mitglied den vakanten Sitz im Board of Directors. Zuvor hatte das Board Domingo Ureña-Raso zum neuen Leiter von Airbus Military ernannt. Im Oktober wurde Sean O’Keefe zum Leiter von EADS North America berufen, während sich Ralph Crosby auf seine Rolle als Chairman von EADS North America konzentrieren wird.

In Folge der Finanzkrise stand die Branche zu Jahresende 2009 vor diversen großen Herausforderungen, wenngleich sich bereits einige erste Anzeichen einer Erholung abzeichneten. Das kommerzielle Luftfahrtgeschäft erlebte den größten Passagierrückgang der Geschichte, mit signifikanten Auswirkungen auf den Flugbetrieb und die Rentabilität der Fluggesellschaften . Flugzeughersteller mussten starke Eigeninitiative ergreifen, um ihren in den Vorjahren aufgebauten soliden Auftragsbestand zu halten. Die Verteidigungs- und Regierungsaktivitäten zeigten sich konjunkturell weniger anfällig, da staatliche Finanzpläne auf mehrere Jahre ausgelegt sind.

Angesichts der anhaltenden Ungewissheit über die Dauer des Wirtschaftsabschwungs und seiner Nachwirkungen müssen Marktakteure das gesamte Spektrum der verfügbaren Werttreiber weiterhin im Blick behalten. Aufgrund des schwachen US-Dollars waren EU-Unternehmen, die hauptsächlich in Euro fakturieren, gegenüber US-Herstellern im Nachteil, da letztere von der zunehmenden Attraktivität von US-Exporten profitierten.

Trotz kurzfristiger Herausforderungen, ungünstiger Wachstumsprognosen für den Luftverkehr und Hinweisen auf Konsolidierungen von Fluggesellschaften konnten im Zivilgeschäft solide Auftragsbestände gehalten werden. In der Regel folgt die Entwicklung des Luftverkehrs Veränderungen der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung, was sich

Page 8: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 20108

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Die wichtigsten Ereignisse 2009

in einem entsprechend starken Rückgang der Fracht- und Passagieraufkommen auswirkte. Zum Jahresende wurden ermutigende Entwicklungen registriert und auch die längerfristigen weltweiten Wachstumsperspektiven für den Flugpassagierverkehr sind positiv.

Die europäischen Verteidigungsetats haben sich über längere Zeit relativ stabil gezeigt, stehen aber angesichts steigender Staatsschulden zunehmend unter Druck. Dies könnte das künftige Wachstum begrenzen. Jedoch sind dank der Langfristigkeit von Verteidigungs- und Raumfahrtinvestitionen diese Segmente weniger stark von kurzfristigen Schwankungen betroffen. Bestehende Sicherheits- und Verteidigungsbedrohungen sowie eine zunehmende Sensibilisierung für die Notwendigkeit von Katastrophenschutzlösungen (Unwetter, Pandemien usw.) haben für stetig steigende private und öffentliche Ausgaben im Sicherheitsbereich gesorgt.

Airbus hat 2009 insgesamt 498 Flugzeuge ausgeliefert – 15 mehr als 2008. Damit hat das Unternehmen einen neuen Auslieferungsrekord aufgestellt. Im A380-Programm wurden aufgrund wiederholter Schwierigkeiten im Hochlauf weniger Maschinen ausgeliefert als Anfang 2009 geplant. Im Dezember 2009 hat Airbus die A380-Produktion geprüft und Verbesserungsmaßnahmen zur Minimierung von Verzögerungen in der Endmontagelinie eingeleitet. Trotz des schwierigen Marktumfelds erreichte Airbus mit 310 Brutto-Neubestellungen im Wert von 34,9 Milliarden US-Dollar nach Listenpreis sein Ziel. Dies entspricht einem 54-prozentigen Anteil am Weltmarkt für Flugzeuge mit über 100 Sitzen. Drei Jahre nach Anlauf des Programms A350 XWB wurde der Meilenstein von 500 Bestellungen passiert.

Die weitere Rationalisierung des Unternehmens brachte auch die Bildung von Airbus Military mit sich; und damit die vollständige Integration der militärischen Flugzeugprogramme unter einem Dach mit Airbus. Im Dezember 2009 hob der A400M zu seinem Erstflug ab. Die Umrüstungsarbeiten am ersten auf dem A330 basierenden Multi-Role Tanker Transport (MRTT) für die Royal Australian Air Force wurden abgeschlossen. Durch eine Nachbestellung über drei weitere MRTTs stieg das Ordervolumen Ende 2009 auf 28 Maschinen. 2009 wurden zudem insgesamt 15 kleinere militärische Transportflugzeuge von sieben verschiedenen Kunden bestellt, darunter zwei C-212, zwei CN-235 und elf C-295.

Eurocopter erfüllte seine Geschäfts- und Auslieferungsziele für 2009, der Umsatz des Hubschrauberherstellers hielt sich in etwa auf Vorjahresniveau. Der starke Auftragsrückgang am Zivilmarkt für leichte Hubschrauber bedingt durch die Wirtschaftskrise wurde durch Aufträge auf dem Verteidigungsmarkt wertmäßig mehr als ausgeglichen. Eurocopter erwirtschaftete 35 Prozent des 2009 erzielten Umsatzes im Dienstleistungsgeschäft. Zu den Höhepunkten des Jahres gehörten der Roll-out des KUH

(Korean Utility Helicopter) und der Erstflug der gemeinsam mit dem chinesischen Partner AVIC entwickelten EC175. Der Tiger hat seine Funktionsfähigkeit beim Einsatz der französischen Streitkräfte in Afghanistan unter Beweis gestellt. Die Auslieferungen des NH90 wurden 2009 fortgesetzt; insgesamt sind nun TTH 40 (Tactical Transport Helicopter) Hubschrauber in der Transportversion bei fünf Nationen im Einsatz. Rund 100 UH-72A Lakota wurden an das Heer und die Marine der USA geliefert, weitere 51 Exemplare wurden im Dezember 2009 bestellt.

Der Nettoauftragseingang belief sich 2009 auf insgesamt 344 neue Hubschrauber (2008: 715). Damit sicherte sich Eurocopter 2009 in einem schwachen halbstaatlichen und zivilen Markt seine Spitzenstellung. Der Auftragsbestand der Division belief sich Ende 2009 auf insgesamt 1.303 Hubschrauber bzw. 15,1 Milliarden Euro, was einer Zunahme von mehr als 1 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2008 entspricht. Eurocopter konnte das ausgewogene Verhältnis zwischen Zivil- und Verteidigungsgeschäft weiterhin erhalten: Das Unternehmen erwirtschaftete 52 Prozent seiner Umsätze am zivilen Markt und 48 Prozent mit Verteidigungsprodukten.

Astrium verzeichnete 2009 starkes Wachstum mit Umsätzen von über 4,8 Milliarden Euro und Neuaufträgen im Wert von 8 Milliarden Euro, darunter Aufträge von Arianespace für 35 Ariane-Trägerraketen im Wert von 4 Milliarden Euro und von SES ASTRA für vier Mehrzweck-Telekommunikationssatelliten im Wert von 500 Millionen Euro. Die Trägerrakete Ariane 5 stellte mit sieben Starts im Jahr 2009 und damit 35 erfolgreichen Starts in Folge erneut ihre Zuverlässigkeit unter Beweis. Im Verteidigungssektor hat Astrium die ballistische Rakete M51 erfolgreich getestet und für Frankreich den Demonstrator Spirale und den militärischen Überwachungssatelliten Helios 2B ins All gebracht. Im Geschäft für Telekommunikationssatelliten verzeichnete Astrium ein Rekordjahr und erreichte mit sieben Neubestellungen einen Weltmarktanteil von 25 Prozent. Zudem brachte die Division den militärischen Telekommunikationssatelliten der Bundeswehr COMSATBw-1 erfolgreich in die Umlaufbahn. Trotz des entgangenen ESA-Auftrags für die nächste Tranche von Galileo-Satelliten wird Astrium durch die Untervergabe an Astrium-Tochterunternehmen für einen erheblichen Teil des Auftragsvolumens verantwortlich sein. Der Satellitenhersteller wird sich auch künftig am Wettbewerb um die Vergabe der nächsten Tranche beteiligen.

Der Umsatz der Division Verteidigung und Sicherheit (DS) blieb 2009 weitestgehend stabil. Die Eurofighter-Partnernationen bestellten 112 Flugzeuge der Tranche 3a, was die Position der Division auf dem weltweiten Markt für Kampfflugzeuge stärkte. 2009 wurde zudem der 200. Eurofighter ausgeliefert. Verteidigung und Sicherheit („DS“) wurde ferner mit dem Grenzsicherungsprogramm für das gesamte Königreich Saudi-Arabien beauftragt. Dieser Vertrag bestätigte die

Page 9: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 9

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

3. ÄNDERUNGEN DER KAPITALVERHÄLTNISSE UND ENTWICKLUNG DES AKTIENKURSES

3.1 Aktionärsstruktur und Stimmrechte

AUSGEGEBENES GRUNDKAPITAL

Zum 31. Dezember 2009 betrug das ausgegebene Grundkapital von EADS 816.105.061 Euro, aufgeteilt in 816.105.061 Aktien zum Nennwert von je 1 Euro. Das emittierte Aktienkapital von EADS zu diesem Datum entspricht 27,2 Prozent des genehmigten Kapitals von 3.000.000.000 Euro, aufgeteilt auf 3.000.000.000 Aktien. Der Inhaber einer ausgegebenen Aktie besitzt eine Stimme und hat Anrecht auf einen Gewinnanteil, der sich proportional zur Höhe seiner Beteiligung am emittierten Aktienkapital bemisst.

ÄNDERUNGEN DES GRUNDKAPITALS ODER DER MIT DEN AKTIEN VERBUNDENEN RECHTE

Jeder Aktionär hat im Falle der Ausgabe neuer Aktien ein Bezugsrecht auf neue Aktien entsprechend seiner zum Zeitpunkt der Aktienausgabe bestehenden Beteiligung vorbehaltlich der nachstehenden Ausnahmen. Kein Bezugsrecht wird bei Ausgabe von Aktien gegen Sacheinlage und bei Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. an Mitarbeiter einer Konzerngesellschaft gewährt. Zu den vertraglichen Bestimmungen hinsichtlich dieser Bezugsrechte siehe „3.4 Beziehungen zwischen den Hauptaktionären“.

Die Ausgabe von EADS-Aktien erfolgt durch Beschluss der Aktionärsversammlung. Ferner kann die Aktionärsversammlung das Board of Directors für einen Zeitraum von höchstens fünf Jahren dazu ermächtigen, neue Aktien auszugeben und die Bedingungen der Ausgabe festzulegen.

Das Bezugsrecht kann durch Beschluss der Aktionärs-versammlung beschränkt oder ausgeschlossen werden.

Das Bezugsrecht kann auch vom Board of Directors beschränkt oder ausgeschlossen werden, sofern die Aktionärsversammlung das Board of Directors für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren dazu ermächtigt, die neuen Aktien unter Beschränkung oder Ausschluss von Bezugsrechten auszugeben. Aktionärsversammlungsbeschlüsse dieser Art müssen mit einer Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, wenn bei besagter Versammlung weniger als die Hälfte des ausgegebenen Grundkapitals anwesend oder vertreten ist.

Gemäß den auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 27. Mai 2009 verabschiedeten Beschlussfassungen der Aktionäre wurde das Board of Directors ermächtigt, EADS-Aktien auszugeben und Bezugsrechte für Aktien einzuräumen, die Teil des genehmigten Kapitals der Gesellschaft sind, und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre zu beschränken oder auszuschließen, vorausgesetzt, dass sich diese Ermächtigung auf höchstens 1 Prozent des genehmigten Aktienkapitals von EADS beschränkt. Die Ermächtigung wurde für den mit der Hauptversammlung 2011 endenden Zeitraum erteilt.

Auf der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009 wurde dem Board of Directors ferner genehmigt, innerhalb eines Zeitraums von 18 Monaten ab diesem Datum EADS-Aktien zurückzukaufen, und dies mit jeglichen Mitteln einschließlich derivativer Finanzinstrumente sowie an jeglicher Börse oder auf anderem Wege, sofern und so lange EADS durch solche Rückkäufe nicht das Eigentum an mehr als 10 Prozent des emittierten Aktienkapitals von EADS erwirbt. Die Aktionäre werden gebeten, diese Ermächtigung auf der Hauptversammlung am 1. Juni 2010 zu erneuern.

Wettbewerbsfähigkeit der Division als Integrator komplexer Systemlösungen (Lead Systems Integrator) für globale Sicherheitsprojekte. Auch bei unbemannten Flugsystemen („UAVs“) konnte DS mit dem Test des Barracuda-Demonstrators und der abgeschlossenen Risikominimierungsstudie für den Talarion für Deutschland, Frankreich und Spanien 2009 wichtige Erfolge verzeichnen. Durch den Ausbau der TETRA-Netze in Indien, China und Bulgarien entwickelte DS seine Fähigkeiten im Bereich Sicherheit weiter. Als Antwort auf neue weltweite Bedrohungen beteiligte sich DS mit dem „Security Cockpit“ – einer bahnbrechenden Anwendung zur Sicherung

von Informationssystemen – an der Verbesserung potenzieller Lösungen gegen Cyberangriffe.

Die guten Ergebnisse, die 2009 im militärischen, institutionellen und raumfahrttechnischen Geschäft erzielt wurden, unterstreichen das Ziel der „Vision 2020“, ein Gleichgewicht zwischen dem Umsatz des zivilen Luftfahrtgeschäfts von Airbus und den übrigen Divisionen zu schaffen. EADS wird sich weiterhin auf Öko-Effizienz und Forschung und Entwicklung („F & E“) konzentrieren, um als Konzern für die Zukunft gewappnet zu sein.

Page 10: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201010

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

VERÄNDERUNGEN DES AUSGEGEBENEN AKTIENKAPITALS IN 2009

2009 wurden 22.987 eigene Anteile entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009 eingezogen.

Ferner hat das Board of Directors gemäß der im Rahmen der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009 erteilten Ermächtigung 2009 die Durchführung eines Mitarbeiteraktienprogramms (Employee Share Ownership Plan – „ESOP“) bewilligt. Im Rahmen des Programms wurden am 18. Dezember 2009 insgesamt 1.358.936 gezeichnete Aktien ausgegeben.

AKTIONÄRSSTRUKTUR UND -ENTWICKLUNG IM JAHR 2009

EADS vereinigt die Aktivitäten von Aerospatiale Matra („Aerospatiale Matra“ oder „ASM“), DaimlerChrysler Aerospace AG („DASA AG“) – mit Ausnahme bestimmter Vermögenswerte und Verbindlichkeiten – und Construcciones Aeronáuticas S.A. („CASA“) in Folge einer Reihe von Transaktionen, die im Juli 2000 abgeschlossen wurden.

In diesen Unterlagen bezieht sich der Begriff „Zusammenschluss zu EADS“ auf den Abschluss der im Juli 2000 von Aerospatiale Matra, Dasa AG und der spanischen Staatsholding Sociedad Estatal de Participaciones Industriales („SEPI“) vorgenommenen Einbringungen in EADS, um ihre Aktivitäten im EADS-Konzern zu vereinigen.

Der Begriff „indirekte EADS-Aktien“ bezieht sich auf von Daimler AG („Daimler“), SEPI und der Société de Gestion de l’Aéronautique, de la Défense et de l’Espace („Sogeade“) gehaltene Aktien, für die EADS Participations B.V. alle damit verbundenen Stimmrechte ausübt, sowie Lagardère SCA („Lagardère“) und die Société de Gestion de Participations Aéronautiques („Sogepa“) bzw. die Gesellschaften ihrer Firmengruppe, deren EADS-Aktien

indirekt über Sogeade gehalten werden und durch Transparenz ihre jeweilige Beteiligung an Sogeade erkennen lassen.

Sofern nicht der Kontext etwas anderes erfordert, wird die Aktienbeteiligung von Dasa AG an EADS in diesem Bericht als Aktienbesitz von Daimler bezeichnet, und die laut den im vorliegenden Bericht erläuterten Verträgen bestehenden Rechte und Pflichten von Dasa AG werden als Rechte und Pflichten von Daimler bezeichnet.

Per 31. Dezember 2009 wurden 22,46 Prozent der EADS-Aktien von Dasa, einer 66,67-prozentigen Tochtergesellschaft der Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG („DLRH“), die eine 99,90-prozentige Tochtergesellschaft von Daimler ist, gehalten. Die restlichen 33,33 Prozent der Anteile an Dasa AG werden von einem Konsortium aus privaten und öffentlichen Investoren gehalten. Sogeade, eine französische Kommanditgesellschaft auf Aktien (Société en Commandite par Actions), deren Grundkapital zum 31. Dezember 2009 zu 66,67 Prozent der französischen Staatsholding Sogepa und zu 33,33 Prozent Désirade gehört, hält 22,46 Prozent der EADS-Aktien. Désirade ist eine vereinfachte Aktiengesellschaft nach französischem Recht (Société par Actions simplifiée), die zu 100 Prozent Lagardère gehört. Demnach befanden sich 44,92 Prozent des Grundkapitals von EADS im gemeinsamen Besitz von Sogeade und Daimler, die EADS über eine Personengesellschaft nach niederländischem Recht („Contractual Partnership“) beherrschen. Die spanische Staatsholdinggesellschaft SEPI ist ebenfalls eine Vertragspartei in der Contractual Partnership und hielt 5,48 Prozent des Grundkapitals von EADS. Die Öffentlichkeit (einschließlich der EADS-Mitarbeiter) und die Gesellschaft hielten 49,15 Prozent bzw. 0,39 Prozent des Grundkapitals von EADS. Die République française (der „französische Staat“) hielt direkt 0,06 Prozent dieses Grundkapitals, wobei dieser Aktienbestand spezifischen Bestimmungen unterliegt.

Die nachstehende Tabelle zeigt die mögliche Verwässerung, die bei Ausübung aller Aktienoptionen, die bis zum 31. Dezember 2009 ausgegeben wurden, eintreten würde:

Ausgegebene

Aktien

Verwässerungs-

prozentsatz des

Kapitals

Anzahl der

Stimmrechte

Verwässerungs-

prozentsatz der

Stimmrechte*

Gesamtzahl der EADS-Aktien, die zum 31. Dezember 2009 ausgegeben wurden 816.105.061 96,9% 812.989.265 96,9%

Gesamtzahl der EADS-Aktien, die nach Ausübung von Aktienoptionen ausgegeben werden könnten 25.785.645 3,1% 25.785.645 3,1%

Potenzielles Grundkapital von EADS insgesamt 841.890.706 100% 838.774.910 100%

* Der potenzielle Verwässerungseffekt durch Ausübung dieser Aktienoptionen bezogen auf Stimmrechte bzw. Kapital kann durch Aktienrückkaufprogramme der Gesellschaft bzw. die anschließende Einziehung von zurückgekauften Aktien reduziert werden.

Die Aktionärsversammlung kann das ausgegebene Grundkapital durch die Einziehung von Aktien oder durch Herabsetzung des Nennwerts der Aktien durch eine entsprechende Änderung der EADS-Satzung (die „Satzung“) reduzieren, wobei eine solche Satzungsänderung einer Mehrheit von mindestens zwei Drittel der bei der Aktionärsversammlung abgegebenen Stimmen bedarf.

WERTPAPIERE, DIE ZUGANG ZUM KAPITAL DER GESELLSCHAFT GEWÄHREN

Außer den Aktienoptionen, die für die Zeichnung von EADS-Aktien gewährt werden (siehe „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Anteilsbasierte Vergütung“) gibt es keine Wertpapiere, die sofort oder langfristig Zugriff auf das Aktienkapital von EADS ermöglichen.

Page 11: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 11

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

Im April 2006 reduzierte Daimler ihren EADS-Anteil um 7,5 Prozent; Lagardère stellte Anleihen aus, die in EADS-Aktien umwandelbar sind, und ist daher verpflichtet, ihren Anteil an EADS in den Jahren 2007, 2008 und 2009, jeweils im Juni um je 2,5 Prozent, d. h. insgesamt um 7,5 Prozent zu reduzieren.

Am 9. Februar 2007 traf Daimler eine Vereinbarung mit einem Konsortium von privaten und öffentlichen Investoren, durch die Daimler ihre Aktienbeteiligung an EADS von 22,5 Prozent auf 15 Prozent reduzierte, ihre Stimmrechte jedoch behielt, wodurch das Gleichgewicht zwischen den deutschen und französischen beherrschenden Aktionären erhalten bleibt. Daimler hat ihre Beteiligung von 22,5 Prozent am Aktienkapital von EADS in vollem Umfang an ein neues, von Daimler kontrolliertes Unternehmen übertragen, an welchem das Anlegerkonsortium über eine Zweckgesellschaft eine Beteiligung in Höhe von einem Drittel erworben hat. Dies entspricht einem tatsächlichen Anteil von 7,5 Prozent des EADS-Kapitals. Daimler kontrolliert dabei weiterhin die Stimmrechte für das gesamte Paket von 22,5 Prozent der EADS-Aktien. Daimler hat die Option, die neue Struktur frühestens am 1. Juli 2010 aufzulösen. Wird die Struktur aufgelöst, ist Daimler berechtigt,

den Investoren entweder EADS-Aktien zukommen zu lassen oder Barabfindungen auszuzahlen. Kommt es zur Ausgabe von EADS-Aktien an die Investoren, genießen der deutsche Staat sowie über Sogeade auch der französische Staat und Lagardère Vorkaufsrechte auf diese EADS-Aktien, damit das Gleichgewicht zwischen der deutschen und der französischen Seite gewahrt bleibt.

Am 26. Januar 2009 haben Lagardère und Natixis, der alleinige Bezieher und Inhaber der ausstehenden, von Lagardère im Jahr 2006 ausgegebenen verbindlich auszutauschenden Anleihen (Mandatory Exchangeable Bonds), ein Änderungsabkommen zum Bezugsvertrag unterzeichnet, in dem auf Initiative von Natixis vereinbart wurde, den Einlösungstermin der verbindlich auszutauschenden Anleihen – und damit folglich den Liefertermin für das dritte Paket von EADS-Aktien – vom 25. Juni 2009 auf den 24. März 2009 vorzuverlegen. Gemäß den Bestimmungen dieses Änderungsabkommens hat Lagardère am 24. März 2009 20.370.000 EADS-Aktien an Natixis übergeben; dies entspricht 2,5 Prozent des EADS-Kapitals und der Stimmrechte.

Page 12: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201012

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

Lagardère Spanischer Staat Daimler

Désirade DLRH****Private und öffent-liche investoren

SOGEADE(Verwaltet von

SOGEADE Gérance)

SEPI DASA

50,40%(50,60%) *

Öffentlichkeit

Contractual partnership(Verwaltet von EADS Participations B.V.)

5,48%(5,50%)

22,46%(22,55%)

22,46%(22,55%)

49,15%(49,34%)

0,39%(-) *****

Französischer Staat SOGEPA

EADS N.V.0,06%

(0,06%) **/***

100%

100%

33,33%

66,67%

99,90%

66,67%

33,33%

* EADS Participations B.V. übt die mit den von Sogeade, Daimler und SEPI verpfändeten EADS-Aktien verbundenen Stimmrechte aus, wobei die drei Partner den Rechtstitel an ihrem jeweiligen Aktienbesitz behalten.

** Der französische Staat übt die mit diesen EADS-Aktien (die bei der Caisse des dépôts et consignations deponiert sind) verbundenen Stimmrechte in derselben Weise aus wie EADS Participations B.V. die in der Contractual Partnership gebündelten Stimmrechte ausübt.

*** Aktien, die der französische Staat aufgrund der Privatisierung von Aerospatiale Matra im Juni 1999 nach der Verteilung ohne Zahlung einer Gegenleistung an bestimmte ehemalige Aktionäre dieses Unternehmens hält. Alle gegenwärtig vom französischen Staat gehaltenen Aktien müssen auf dem Markt veräußert werden.

**** DLRH befindet sich zu 99,90 Prozent im Besitz von Daimler; der restliche Aktienbestand wird von einzelnen Minderheitsaktionären gehalten.

***** Zum 31. Dezember 2009 hält die Gesellschaft direkt oder indirekt über eine andere Gesellschaft, an der sie direkt oder indirekt zu über 50 Prozent beteiligt ist, 3.115.796 eigene Aktien. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen EADS-Aktien sind nicht stimmberechtigt.

Angaben zur Anzahl der Aktien und Stimmrechte, die die Mitglieder des Board of Directors und des Executive Committee halten, befinden sich im Anhang zum Einzelabschluss – Anm. 11 „ Vergütung“ .

Das nachstehende Diagramm veranschaulicht die Eigentümerstruktur von EADS zum 31. Dezember 2009 (Prozent des Kapitals/der Stimmrechte – in Klammern – vor Ausübung

ausstehender Aktienoptionen, die für die Zeichnung von EADS-Aktien gewährt wurden). Siehe „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 36: Anteilsbasierte Vergütung“.

Page 13: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 13

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

RECHT ZUR TEILNAHME AN AKTIONÄRSVERSAMMLUNGEN

Jeder Inhaber von einer oder mehr Aktien kann an Aktionärsversammlungen persönlich oder durch schriftlich bevollmächtigte Vertreter teilnehmen und das Rede- und Stimmrecht entsprechend der Satzung ausüben.

Ein Aktionär oder eine andere zur Teilnahme an der Aktionärsversammlung berechtigte Person kann sich durch mehr als einen Bevollmächtigten vertreten lassen, vorausgesetzt, dass nur ein Bevollmächtigter pro Aktie benannt wird.

Hat die Gesellschaft Namensaktien ausgegeben, so kann das Board of Directors in der Einberufung bestimmen, dass diejenigen Personen an der Aktionärsversammlung teilnehmen, das Wort ergreifen und sich an der Abstimmung beteiligen können, die an dem in der Einberufung bestimmten Datum zur Ausübung dieser Rechte autorisiert und als solche in dem zu diesem Zweck erstellten Aktionärsregister eingetragen sind, unabhängig davon, wer dazu autorisiert ist, diese Rechte am Tag der Aktionärsversammlung auszuüben.

Alle Personen, die berechtigt sind, die oben genannten Rechte (entweder persönlich oder aufgrund einer schriftlichen Vollmacht) auszuüben, und die in einer Weise an der Aktionärsversammlung von einem anderen Ort aus teilnehmen, durch die der oder die Versammlungsleiter zu der Überzeugung gelangt/gelangen, dass die besagte(n) Person(en) ordnungsgemäß an der Aktionärsversammlung teilnimmt/teilnehmen, gilt/gelten als anwesend oder vertreten, kann/können sich an der Abstimmung beteiligen und wird/werden bei der Berechnung des Quorums berücksichtigt.

Aktionäre, die Inhaberaktien halten, und solche Personen, die die oben genannten Rechte aus diesen Aktien wahrnehmen wollen, um an der Aktionärsversammlung teilzunehmen oder eine Stimme abgeben zu können, müssen ihre Aktienzertifikate oder Dokumente, die ihre Rechte verbriefen, gegen Ausstellung einer Hinterlegungsbescheinigung an den vom Board of Directors bestimmten und in der Einberufung der Aktionärsversammlung angegebenen Orten hinterlegen.

Der letzte Hinterlegungstag für die Aktienzertifikate und die Dokumente, die die vorgenannten Rechte verbriefen, muss in der Einberufung der Aktionärsversammlung bekannt gemacht werden. Dieser Tag darf nicht mehr als fünf Werktage und in keinem Fall mehr als sieben Tage vor der Aktionärsversammlung liegen.

Die Inhaber von Namensaktien müssen dem Board of Directors in dem oben genannten bekannt gemachten Zeitraum ihre Absicht, an der Versammlung teilzunehmen, schriftlich mitteilen (das Board muss eine solche schriftliche Mitteilung spätestens an dem Tag erhalten, der in der Einberufung angeführt ist).

Die Inhaber der in dem in Amsterdam geführten Aktionärsregister eingetragenen Aktien können diese durch Euroclear France S.A. halten. In diesem Fall werden die Aktien im Namen von Euroclear France S.A. im Aktionärsverzeichnis registriert.

Aktionäre, die ihre EADS-Aktien durch Euroclear France S.A. halten und an einer Aktionärsversammlung teilnehmen wollen, müssen bei ihrer Depotbank eine Eintrittskarte beantragen und von Euroclear France S.A. eine Stimmvollmacht gemäß den Angaben in der Aktionärsversammlungseinberufung erhalten. Ein Aktionär kann auch beantragen, direkt (und nicht durch Euroclear France S.A.) in das Aktionärsregister aufgenommen zu werden. Allerdings sind die Aktien nur dann an der Börse handelbar, wenn sie im Namen von Euroclear France S.A. im Aktionärsregister geführt werden.

Um ihr Stimmrecht auszuüben, können die Aktionäre auch über ihre Depotbank Weisungen an Euroclear France S.A. oder eine hierzu bestimmte andere Person gemäß den Angaben in der Aktionärsversammlungseinberufung erteilen.

Im Einklang mit der Satzung der Gesellschaft kann EADS ein „Registrierungsdatum“ festlegen, an welchem die Personen, die berechtigt sind, an Aktionärsversammlungen teilzunehmen und abzustimmen, zu diesem Zweck registriert werden, unabhängig davon, wer am Tag tatsächlich Aktien des Unternehmens hält. Es können auch elektronische Kommunikationswege für die Einberufung von, für die Teilnahme an und die Stimmabgabe bei Aktionärsversammlungen bereitgestellt werden. Die Einführung solcher elektronischen Kommunikationsmittel hängt von der Verfügbarkeit der notwendigen technischen Mittel und der Marktpraxis ab.

ÖFFENTLICHES PFLICHTANGEBOT

Niederländisches Recht

Gemäß niederländischem Recht sind Aktionäre verpflichtet, ein öffentliches Angebot für alle emittierten und ausstehenden Aktien des Aktienkapitals des Konzerns zu machen, wenn sie – einzeln oder gemeinsam mit Dritten handelnd (gemäß Definition unten), direkt oder indirekt – über wenigstens 30 Prozent der Stimmrechte bei EADS (wesentliche Kontrolle) verfügen. Zusätzlich zu anderen bestehenden Ausnahmen, die nachstehend angeführt sind, trifft die Verpflichtung, ein öffentliches Angebot zu legen, nicht auf Personen zu, die zu dem Zeitpunkt, als das niederländische Recht wirksam wurde, bereits – einzeln oder gemeinsam mit Dritten handelnd – wenigstens 30 Prozent der Stimmrechte bei EADS besaßen.

Im niederländischen Recht bezieht sich „gemeinsam mit Dritten handelnd“ auf natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften, wenn diese auf der Grundlage einer Vereinbarung kooperieren, mit dem Ziel, eine wesentliche Kontrolle (wie oben definiert) in der Zielgesellschaft zu erreichen, oder wenn sie mit der Zielgesellschaft mit der Zielsetzung zusammenarbeiten, den Erfolg eines bereits verkündeten öffentlichen Angebots für Aktien in dieser Zielgesellschaft zu verhindern. Folgende Kategorien natürlicher Personen, juristischer Personen oder Gesellschaften werden gemäß niederländischem Recht als „gemeinsam mit Dritten handelnd“ angesehen: (i) juristische Personen oder

Page 14: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201014

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

Gesellschaften, die eine Firmengruppe bilden, (ii) juristische Personen oder Gesellschaften und ihre Tochtergesellschaften sowie (iii) natürliche Personen und ihre Tochtergesellschaften.

Zusätzlich zu der oben angeführten Ausnahme, betrifft die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Angebots auch nicht natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften, die u. a.:

> aufgrund einer bedingungslosen Erklärung ein öffentliches Angebot für alle Aktien (oder Hinterlegungszertifikate) in der Zielgesellschaft zu machen, eine wesentliche Kontrolle erwerben;

> von der Zielgesellschaft unabhängige juristische Personen sind, die, nachdem von dritter Seite ein öffentliches Angebot bekannt gegeben wurde, eine wesentliche Kontrolle erwerben, vorausgesetzt, diese Personen (i) halten die Aktien an der Zielgesellschaft für einen maximalen Zeitraum von zwei Jahren und zu dem Zweck, die Zielgesellschaft zu schützen, und (ii) das Unternehmensziel dieser Personen ist der Erhalt der Interessen der Zielgesellschaft;

> von der Zielgesellschaft unabhängige juristische Personen sind, die Hinterlegungszertifikate für die Aktien in der Zielgesellschaft ausgestellt haben;

> eine wesentliche Kontrolle erwerben aufgrund: (i) eines konzerninternen Aktientransfers, der eine wesentliche Kontrolle darstellt, oder (ii) eines Transfers zwischen einer Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaft;

> gemeinsam mit Dritten handelnd eine wesentliche Kontrolle erwerben, wenn es sich dabei um eine oder mehrere natürliche Personen, juristische Personen oder Gesellschaften handelt, wobei in einem solchen Fall die Verpflichtung zur Legung eines öffentlichen Angebots bei jener natürlichen Person, juristischen Person oder Gesellschaft liegt, die bei der ordentlichen Hauptversammlung der Zielgesellschaft die meisten Stimmrechte ausüben kann, oder

> als Treuhänder handeln (wenn und insoweit sie Stimmrechte nicht nach eigenem Ermessen ausüben können).

Die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots kommt auch nicht zur Anwendung, wenn:

> die natürliche Person, juristische Person oder Gesellschaft nach dem Erwerb der wesentlichen Kontrolle diese innerhalb einer Frist von 30 Tagen verliert, sofern (i) der Verlust dieser Kontrolle aufgrund eines Transfers auf eine natürliche Person, juristische Person oder Gesellschaft entsteht, auf die eine der obigen Ausnahmen zutrifft, oder (ii) der Erwerber der wesentlichen Kontrolle seine Stimmrechte innerhalb dieses dreißigtägigen Zeitraums ausgeübt hat; oder wenn

> die ordentliche Hauptversammlung der Zielgesellschaft sich vorab mit dem Erwerb der wesentlichen Kontrolle durch einen Dritten einverstanden erklärt, und zwar mit einem Stimmenanteil von 95 Prozent unter Ausschluss der Stimmen des Dritten und seiner Partner.

Unter niederländischem Recht kann ein Minderheitsaktionär einen Anbieter, der wenigstens 95 Prozent des emittierten Aktienkapitals und die zugehörigen Stimmrechte besitzt, zum Kauf seiner Aktien auffordern. Diese Forderung muss vor der Enterprise Chamber des Berufungsgerichts in Amsterdam innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Annahmefrist für das öffentliche Angebot gestellt werden.

Satzung der Gesellschaft

Falls der direkte oder indirekte Erwerb von Aktien der Gesellschaft dazu führt, dass ein Rechtsträger, alleine oder gemeinsam mit Dritten handelnd, direkt oder indirekt eine Beteiligung erwirbt, die ihm die Kontrolle von 33 1/3 Prozent oder mehr des ausgegebenen Grundkapitals oder der Stimmrechte der Gesellschaft ermöglicht, ist dieser Rechtsträger oder sind diese Rechtsträger gemäß Artikel 15 der Satzung verpflichtet, den Aktionären ein uneingeschränktes öffentliches Übernahmeangebot zum Erwerb aller Aktien zu unterbreiten oder dafür Sorge zu tragen, dass ein solches Angebot abgegeben wird. Dieses Angebot muss allen geltenden Vorschriften oder sonstigen gesetzlichen Bestimmungen der Länder entsprechen, in denen die Aktien der Gesellschaft börsennotiert sind.

Wird ein solches Angebot nicht innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach der Mitteilung an die Gesellschaft, dass eine Beteiligung an der Gesellschaft in Höhe von 33 1/3 Prozent erreicht oder überschritten ist, abgegeben (oder entspricht das Angebot nicht den geltenden Vorschriften oder gesetzlichen Bestimmungen der Länder, in denen die Aktien der Gesellschaft notiert sind) oder, sollte keine Bekanntgabe des Angebots innerhalb einer Frist von 15 Tagen nach Erhalt einer Mitteilung vom Board of Directors der Gesellschaft, die bestätigt, dass die Pflicht zur Abgabe des öffentlichen Übernahmeangebots besteht, erfolgen, haben laut Artikel 16 der Satzung alle Personen, die verpflichtet sind, das besagte Übernahmeangebot abzugeben, den Prozentsatz der Aktien, den sie über die 33 1/3 Prozent hinaus am ausgegebenen Grundkapital von EADS (der „überschüssige Prozentsatz“) halten, innerhalb einer Frist, die in einer vom Board of Directors zugesandten Umtauschmitteilung angegeben ist, in Depotzertifikate umzutauschen, die von der Stichting Administratiekantoor EADS (die „Stiftung“) auszugeben sind. Ab dem Datum, das in der vom Board of Directors zugesandten Mitteilung angegeben ist, wird das Recht auf Teilnahme an den Aktionärsversammlungen und den Abstimmungen sowie die Dividendenberechtigung hinsichtlich des überschüssigen Prozentsatzes ausgesetzt. Wenn die Person, die verpflichtet ist, ihre dem überschüssigen Prozentsatz entsprechenden Aktien in Depotzertifikate der Stiftung umzutauschen, diesen Umtausch binnen einer Frist von 14 Tagen nach einer weiteren Mitteilung des Board of Directors nicht durchgeführt hat, so erhält die Gesellschaft das unwiderrufliche

Page 15: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 15

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

Recht, diese Aktien in von der Stiftung ausgegebene Depotzertifikate umzutauschen. In der Satzung der Stiftung ist vorgesehen, dass die Stiftung nicht berechtigt ist, als Aktionär an den Hauptversammlungen der Gesellschaft teilzunehmen, das Wort zu ergreifen und für die von ihr gehaltenen Aktien das Stimmrecht auszuüben, es sei denn, das Board of Directors der Stiftung ist der Auffassung, dass eine derartige Handlung zur Erfüllung der in der Satzung vorgesehenen Bestimmungen für das obligatorische Übernahmeangebot erforderlich ist.

Die Verpflichtung zur Abgabe eines öffentlichen Übernahmeangebots kommt in den folgenden Fällen nicht zur Anwendung (Artikel 17 der Satzung der Gesellschaft):

(i) bei einer Übertragung von Aktien auf die Gesellschaft selbst oder auf die Stiftung;

(ii) bei einer Depot-, Clearing- oder Abrechnungsstelle, die in dieser Eigenschaft handelt, vorausgesetzt, die Bestimmungen des vorstehend bezeichneten Artikels 16 der Satzung finden Anwendung bezüglich der Aktien, die für Personen gehalten werden, die gegen die Bestimmung der oben beschriebenen Artikel 15 und 16 der Satzung verstoßen haben;

(iii) bei einer Übertragung von Aktien durch die Gesellschaft oder einer Ausgabe von Aktien durch die Gesellschaft im Rahmen einer Fusion oder Übernahme einer anderen Gesellschaft oder deren Geschäfts;

(iv) bei einer Übertragung von Aktien von einer Partei auf eine andere, die Partei einer Vereinbarung im Sinne der Definition im niederländischen Recht (WMZ) von „Konzertierten Parteien“ („Personen, die im Verbund mit anderen eine Kontrollmehrheit erwerben“) ist, sofern die Vereinbarung vor

dem 31. Dezember 2000 abgeschlossen wurde (in der durch einen neuen Vertrag aufgrund der Aufnahme von einer oder mehreren neuen Parteien oder dem Ausschluss von einer oder mehreren Parteien geänderten, ergänzten oder ersetzten Fassung), wobei diese Ausnahme nicht auf eine neue Partei zutrifft, die allein oder gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften und/oder Konzerngesellschaften mindestens 33 1/3 Prozent der Aktien oder Stimmrechte der Gesellschaft hält; diese Ausnahme bezweckt den Ausschluss der Vertragsparteien des Participation Agreement (siehe „3.4 Beziehungen zwischen den Hauptaktionären“), in der durch einen neuen Vertrag aufgrund der Aufnahme von einer oder mehreren neuen Parteien oder dem Ausschluss von einer oder mehreren Parteien geänderten, ergänzten oder ersetzten Fassung, von der Verpflichtung, im Falle einer Übertragung der Aktien untereinander ein obligatorisches Übernahmeangebot abgeben zu müssen oder;

(v) bei einer Übertragung von einem Aktionär auf eine Tochtergesellschaft, an der er mehr als 50 Prozent des Kapitals hält, oder von einem Aktionär auf eine Gesellschaft, die mehr als 50 Prozent des Kapitals eines solchen übertragenden Aktionärs hält.

ÄNDERUNGEN DER SATZUNG DER GESELLSCHAFT

Gemäß der Satzung ist für Beschlüsse zur Änderung der Satzung eine Zweidrittelmehrheit der bei einer Hauptversammlung der Aktionäre abgegebenen gültigen Stimmen erforderlich. Ab dem Tag der Einberufung der Versammlung bis nach deren Ende muss der Antrag mit dem genauen Wortlaut der vorgeschlagenen Ergänzung in der EADS-Zentrale sowie an einem vom Board of Directors zu bestimmenden Ort in Amsterdam zur Einsichtnahme durch Aktionäre zur Verfügung stehen.

3.2 Entwicklung des EADS-Aktienkurses im Jahr 2009

2009 wurde der Kurs der EADS-Aktie vor allem durch die Wirtschaftskrise, die Auslieferungsprognosen für Zivilflugzeuge, den schwachen Dollar und potenzielle Auswirkungen im Zusammenhang mit dem A400M-Programm und der A380-Produktion bestimmt. Am 9. Januar 2009 legte EADS ein neues Konzept für den A400M vor und löste damit Besorgnis über die finanziellen Folgewirkungen dieser Verzögerung auf die Rentabilität von Airbus aus.

Bis März 2009 lag der Kurs der EADS-Aktie unter dem Branchenmittel. Ende März 2009 erholte sich der Kurs jedoch, unterstützt durch Anzeichen eines anhaltenden Engagements der beteiligten Regierungen im A400M-Programm und einer möglichen Erholung von Wirtschaft und Verkehr. Ab der zweiten Septemberhälfte fiel der Kurs erneut aufgrund des schwachen Dollars und negativer Meldungen

über einen potenziellen Einfluss auf die Rentabilität von Airbus, über die ersten Auswertungen des US-Tankflugzeug-Ausschreibungsentwurfs und über mögliche weitere Produktionskürzungen in Folge einer gesunkenen Nachfrage. Ab Anfang Dezember erholte sich die Aktie wieder. Beeinflusst wurde der Kurs dabei von der positiven Stimmung an den Märkten, einem günstigen Euro/Dollar-Entwicklung und positiven Konzernmeldungen z. B. über den A400M-Erstflug und die angekündigte A350 XWB-Bestellung von United Airlines.

Am 31. Dezember schloss die EADS-Aktie bei einem Kurs von 14,09 Euro und lag damit um 17,1 Prozent höher als zu Jahresende 2008. Im selben Zeitraum legte die Luft- und Raumfahrtbranche (MSCI) 19,3 Prozent zu. Der Börsenindex CAC 40 stieg um 22,3 Prozent.

Page 16: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201016

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

3.3 Dividendenpolitik

Die Dividendenpolitik von EADS wird vom Board of Directors unter Einbeziehung diverser Kriterien bestimmt, wie etwa den Finanzergebnissen des Konzerns, dem künftigen Liquiditätsbedarf oder auch den Dividenden, die andere, im gleichen Sektor tätige internationale Unternehmen ausschütten. EADS kann dabei die Höhe der möglichen Dividendenzahlungen für ein bestimmtes Finanzjahr nicht garantieren.

Aufgrund des erheblichen Verlustes 2009 schlägt das EADS Board of Directors vor, in diesem Jahr ausnahmsweise keine Dividende auszuschütten.

3.4 Beziehungen zwischen den Hauptaktionären

Es folgt eine Zusammenfassung der seit der EADS-Gründung bestehenden, die Beziehungen zwischen den Gründungsunternehmen des Konzerns bestimmenden Vereinbarungen: (i) zur Einschränkung der Ausübung von Stimmrechten und (ii) zur Einschränkung der Übertragung von Aktien.

Die wesentlichen Vereinbarungen, die die Beziehungen zwischen den Gründern von EADS regeln, sind zum einen (i) der den Zusammenschluss zu EADS zwischen Daimler, Dasa, Lagardère, Sogepa, Sogeade und SEPI markierende Beteiligungsvertrag (nachstehend „Participation Agreement“ genannt) sowie (ii) ein dem niederländischen Recht unterliegender Gesellschaftsvertrag (nachstehend „Sogeade-Aktionärsvertrag“ genannt), der bei der Durchführung des Zusammenschlusses zu EADS zwischen Sogeade, Dasa, SEPI und EADS Participations B.V. (nachstehend „Contractual-Partnership-Vertrag“ genannt) abgeschlossen worden ist und bestimmte Bedingungen des Participation Agreement wiederholt sowie eine bestimmte Anzahl weiterer Verträge (vor allem ein Aktionärsvertrag, der nach dem Zusammenschluss zwischen Sogepa und Lagardère abgeschlossen wurde, und ein Vertrag zwischen dem französischen Staat, Daimler und DLRH). EADS Participations B.V. ist eine nach niederländischem Recht errichtete Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Besloten Vennootschap met beperkte Aansprakelijkheid) und ist die geschäftsführende Gesellschafterin der Contractual Partnership. Die von Daimler, Sogeade und SEPI gehaltenen indirekten EADS-Aktien wurden an EADS Participations B.V. verpfändet, der in Übereinstimmung mit dem Contractual-Partnership-Vertrag das ausschließliche Recht zugesprochen wurde, die mit den verpfändeten Aktien verbundenen Stimmrechte auszuüben (darunter das Teilnahme- und Mitspracherecht bei Aktionärsversammlungen).

Die vorstehenden Verträge regeln u. a. die folgenden Angelegenheiten:

> die Zusammensetzung des Board of Directors von EADS, EADS Participations B.V. und Sogeade Gérance (geschäftsführende Gesellschafterin (gérant commandité ) von Sogeade);

> die Übertragungsbeschränkungen bei Aktien von EADS und Sogeade;

> die Vorkaufs- und Miterwerbsrechte von Daimler, Sogeade, Sogepa und Lagardère;

> die Abwehr feindlicher Übernahmeversuche Dritter;

> die Folgen eines Beherrschungswechsels bei Daimler, Sogeade, Lagardère, Sogepa oder SEPI;

> eine Verkaufsoption, die Sogeade Daimler unter bestimmten Bedingungen für ihre EADS-Aktien gewährt;

> bestimmte Rechte des französischen Staates bezüglich gewisser strategischer Entscheidungen u. a. über die Geschäfte von EADS mit ballistischen Raketen; und

> bestimmte Beschränkungen der Beteiligung des französischen Staates an EADS.

Weitere Informationen zu den Verträgen zwischen den Hauptaktionären von EADS finden sich weiter unten.

Page 17: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 17

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

DIE ORGANISATION VON EADS PARTICIPATIONS B.V.

Das Board of Directors von EADS Participations B.V. wird zu gleichen Teilen von Daimler und Sogeade nominiert (wobei Sogeade bei ihren Ernennungen Vorschläge von Lagardère berücksichtigt) Daimler und Sogeade nominieren jeweils zwei Directors, außer wenn Anderweitiges vereinbart wurde, und die Daimler-Directors und die Sogeade-Directors haben gemeinsam das Recht, den Chairman und den Chief Executive Officer (CEO) zu bestellen und abzuberufen. Zusätzlich hat SEPI das Recht, einen Director zu nominieren, sofern der Anteil von SEPI an EADS mindestens 5 Prozent beträgt, jedenfalls jedoch bis zur ordentlichen Hauptversammlung der Aktionäre im Jahr 2012. Der Chairman muss entweder Franzose oder Deutscher sein und der Chief Executive Officer hat der anderen Nationalität anzugehören.

Diese Struktur verleiht Daimler und Sogeade dieselben Rechte zur Ernennung der Mehrzahl der Mitglieder des Board of Directors von EADS Participations B.V. Die Beschlüsse des Board of Directors von EADS Participations B.V. erfordern die Zustimmung von mindestens vier Directors.

ÜBERTRAGUNG VON EADS-AKTIEN

Daimler, Sogeade, SEPI, Lagardère und Sogepa sind jeweils berechtigt, ihre EADS-Aktien vorbehaltlich der folgenden Bedingungen an der Börse zu veräußern:

> wenn eine Partei EADS-Aktien verkaufen möchte, hat sie gemäß den nachstehenden Bestimmungen vor dem Verkauf ihrer indirekten EADS-Aktien zuerst ihre anderen, nicht indirekten EADS-Aktien zu veräußern;

> beim Verkauf indirekter EADS-Aktien sind Daimler (im Fall eines Verkaufs seitens Sogeade), Sogeade (im Fall eines Verkaufs seitens Daimler) oder Sogeade und Daimler (im Fall eines Verkaufs seitens SEPI) berechtigt, ein Vorkaufsrecht auszuüben oder ihre indirekten EADS-Aktien in demselben Verhältnis wie die entsprechenden indirekten EADS-Aktien der entsprechenden Parteien am Markt zu verkaufen;

> jeglicher Transfer indirekter EADS-Aktien durch Sogepa oder Lagardère unterliegt, je nach Sachlage, dem Vorkaufsrecht zugunsten von Lagardère oder Sogepa. Wird dieses Vorkaufsrecht nicht ausgeübt, können die indirekten EADS-Aktien (a) mit der Zustimmung von Lagardère beziehungsweise Sogepa und auch mit der Zustimmung von Daimler an einen zu benennenden Dritten verkauft werden und können (b), wenn diese Zustimmung nicht erteilt wird, die indirekten EADS-Aktien vorbehaltlich des oben erwähnten Vorkaufsrechts von Daimler an der Börse veräußert werden;

> Lagardère und Sogepa haben ein proportionales Mitveräußerungsrecht für ihre indirekten EADS-Aktien; und

> die vorgenannten Vorkaufs- und Mitveräußerungsrechte von Lagardère und Sogepa gelten nicht für EADS-Aktien, die von ihnen direkt gehalten werden.

Alle Verkäufe von EADS-Aktien am Markt gemäß des Participation Agreement sollen in einer geordneten Art und Weise stattfinden, um zu gewährleisten, dass möglichst wenige Marktstörungen im Hinblick auf die EADS-Aktien auftreten. Zu diesem Zweck sollten sich die Parteien vor allen derartigen Verkäufen untereinander abstimmen.

KONTROLLE VON EADS

Wenn ein Dritter, den Daimler oder Sogeade ablehnen (ein „unfreundlicher Dritter“), im Besitz einer direkten oder indirekten Beteiligung an EADS-Aktien in Höhe von 12,5 Prozent oder mehr ist, die im Rahmen der Contractual Partnership gebündelt sind (eine „qualifizierte Beteiligung“), haben die Parteien des Participation Agreement ihre Kontroll- und Einflussmittel uneingeschränkt einzusetzen, um den unfreundlichen Dritten daran zu hindern, seine Rechte oder Befugnisse bezüglich EADS zu erhöhen, außer wenn eine unerwünschte Offerte (wie nachstehend definiert) von dem unfreundlichen Dritten vorliegt, oder bis zu dem Zeitpunkt, an dem Daimler und Sogeade den unfreundlichen Dritten übereinstimmend nicht mehr für einen unfreundlichen Dritten ansehen oder der unfreundliche Dritte keine qualifizierte Beteiligung mehr besitzt.

Den Parteien des Participation Agreement ist es gestattet, ein Angebot (entweder in Form eines Übernahmeangebotes oder eines sonstigen Angebotes) eines unfreundlichen Dritten anzunehmen, das Daimler oder Sogeade ablehnen (eine „unerwünschte Offerte“), wenn dabei nicht die Bestimmungen verletzt werden, die unter anderem vorsehen, dass die Partei, die das Angebot annehmen möchte, ihre EADS-Aktien zuerst Daimler und/oder Sogeade anbieten muss, so dass Daimler und/oder Sogeade im Hinblick auf alle oder einige der EADS-Aktien, die von der Partei gehalten werden, die das unerwünschte Angebot annehmen möchte, von ihren Vorkaufsrechten Gebrauch machen können.

Jeder Verkauf von EADS-Aktien, mit Ausnahme der indirekten EADS-Aktien, seitens Daimler, Sogeade oder Lagardère unterliegt dem jeweiligen Vorkaufsrecht von Sogeade, Daimler und Sogepa, wenn es sich bei dem unfreundlichen Dritten um einen Aktionär und Erwerber von am Markt angebotenen EADS-Aktien handelt. Wenn Sogepa bei einem Verkauf seitens Lagardère ihr Vorkaufsrecht nicht ausübt, kann Daimler ein Vorkaufsrecht ausüben.

Page 18: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201018

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Änderungen der Kapitalverhältnisse und Entwicklung des Aktienkurses

PFANDRECHT AN EADS-AKTIEN, DAS EADS PARTICIPATIONS B.V. GEWÄHRT WIRD

Beim Zusammenschluss zu EADS haben Sogeade, Daimler und SEPI zur Sicherung ihrer Verpflichtungen aus der Contractual Partnership und dem Participation Agreement zugunsten EADS Participations B.V. und der übrigen Parteien der Contractual Partnership ein Pfandrecht an ihren jeweiligen indirekten EADS-Aktien gewährt.

GESCHÄFTE MIT NAHESTEHENDEN PARTEIEN

Siehe „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 37: Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen“.

3.5 Zukünftige Mitarbeiteraktien- (ESOP) und Langzeitvergütungspläne (LTIP)

EADS hat in der Vergangenheit Mitarbeiteraktien (Employee Share Ownership Plans - „ESOPs“) – und Langzeitvergütungspläne (Long-Term Incentive Plans - „LTIPs“) zur Bindung und Vergütung von Mitarbeitern eingeführt.

Gemäß den auf der ordentlichen Hauptversammlung verabschiedeten Beschlussfassungen der Aktionäre wurde das Board of Directors ermächtigt, Aktien auszugeben und bevorrechtigte Bezugsrechte der gegenwärtigen Aktionäre auszuschließen. Diese Ermächtigung schließt auch die Bewilligung von ESOPs und LTIPs ein.

Bei ESOPs und LTIPs liegt es im Ermessen des Board of Directors, nach seiner alleinigen Entscheidung als entsprechend berechtigt eingestuften Mitarbeitern Aktien anzubieten, Performance Units und/oder Restricted Units zuzuteilen sowie solche Zuwendungen gegebenenfalls von der Erfüllung von bestimmten Leistungskriterien abhängig zu machen. Jede zugeteilte Unit gewährt einen Anspruch auf Barvergütung.

3.5.1 ZUKÜNFTIGE MITARBEITERAKTIENPLÄNE (ESOP)

Das Unternehmen beabsichtigt, auch 2010 ein Mitarbeiteraktienplan (ESOP) anzubieten. Dieser wird dem Board of Directors zur Entscheidung vorgelegt. Hauptmerkmale des Programms für 2010 wären: das Angebot von bis zu rund zwei Millionen Aktien des Unternehmens, d. h. von bis zu 0,25 Prozent des ausgegebenen Grundkapitals, mit einem Abschlag von 20 Prozent im Vergleich zum Marktpreis an alle entsprechend berechtigten Mitarbeiter. Zusätzlich prüft EADS alternative ESOP-Modelle, die von dem bisherigen Planentwurf abweichen könnten.

3.5.2 LANGZEITVERGÜTUNGSPLAN (LTIP) 2009 UND ZUKÜNFTIGE LTIPS

Am 13. November 2009 genehmigte das Board of Directors die Implementierung des LTIP für 2009. Bei Fälligkeit des „2009 LTIP Unit – Plans“ erfolgt eine entsprechende Barvergütung.

EADS ist dem Markttrend gefolgt, der von der Gewährung einer festen Anzahl von Aktienoptionen, Aktien oder

leistungsorientierten Units abrückt und sich in Richtung einer stichtagsbezogenen Zuteilung von Units, abhängig vom entsprechenden Aktienkurs orientiert. Entsprechend ist der Umfang der jährlichen EADS-LTIP-Zuteilung künftig anzupassen, damit das Gesamtvolumen der Units zur jeweiligen Gesamtzielvergütung der Führungskräfte-Kategorie entspricht.

Zu den jeweiligen Fälligkeitsterminen haben die berechtigen Führungskräfte Anspruch auf Barauszahlungen basierend auf der Anzahl zugeteilter Units, multipliziert mit dem durchschnittlichen Wert der EADS-Aktie.

Das Board of Directors stimmte der Gewährung von 2.697.740 Performance Units und 928.680 Restricted Units an 1.749 Führungskräfte und ausgewählte Mitarbeiter von EADS zu.

Performance Units berechtigen zu einer Barvergütung, basierend auf dem Wert der EADS-Aktie an den jeweiligen Fälligkeitsterminen. Sie werden Konzern-Führungskräften in Abhängigkeit von ihrer Hierarchiestufe gewährt. Die Fälligkeit der zugeteilten Units ist vom mittelfristigen Geschäftserfolg abhängig. Die durchschnittliche Sperrfrist liegt bei 4,25 Jahren.

Restricted Units berechtigen ebenfalls zu einer Barvergütung, deren Höhe sich nach dem Wert der EADS-Aktie zum jeweiligen Fälligkeitsstermin richtet. Sie werden an ausgewählten Mitarbeiter als Belohnung für ihre persönliche Leistung und Potenzial gewährt. Die Fälligkeit dieser Units ist von der künftigen Zugehörigkeit zum EADS Konzern der betreffenden Person abhängig.

Falls die Leistungskriterien erfüllt werden und/oder die betreffende Führungskraft noch im Konzern oder einem der Tochterunternehmen angestellt ist, berechtigt die Fälligkeit von Performance Units und Restricted Units die Führungskraft zum Empfang von vier Barzahlungen im Zeitraum zwischen dreieinhalb und fünf Jahren, wobei die Zahlungen jeweils 25 Prozent der übertragenen Units entsprechen.

Performance Units werden fällig bei mindestens 50 Prozent Zielerreichung der vorab definierten Leistungsziele, bei

Page 19: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 19

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Erreichen der Leistungsziele zu 100 Prozent und für den Fall der Übererfüllung bis auf maximal 150 Prozent. Im Falle eines negativen kumulativen EBIT* während des Leistungszeitraums kann die Übertragung von Performance Units, einschließlich des 50-prozentigen von Erfolgsfaktoren unabhängigen Anteils, vom Board of Directors überprüft werden (zusätzliche Fälligkeitskondition).

Als Ergänzung hierzu – und um die Orientierung des EADS-Topmanagements an den langfristigen Wachstumszielen zu untermauern – hat das Board of Directors gleichzeitig zum Unit Plan für 2009 verbindliche Regeln zum Aktienbesitz verabschiedet. Die Mitglieder des EADS Executive Committee werden künftig zum Besitz von EADS-Aktien im Umfang von mindestens 20 Prozent der Anzahl fälliger Units verpflichtet. Diese Anzahl von EADS-Aktien müssen sie jeweils bis zum Ende ihres Mandats als Mitglied des EADS Executive Committee halten.

Der vorgeschlagene LTIP für 2010 wäre ein Unit Plan mit Performance Units und Restricted Units, für den die gleichen allgemeinen Regelungen gelten wie für den Performance and Restricted Unit Plan des Jahres 2009 (siehe oben).

Im Rahmen dieses Plans würden bis zu ca. 4.200.000 Performance Units und Restricted Units gewährt. Diese Anzahl der Units wird von der Anzahl der Begünstigten und der Entwicklung des Aktienkurses abhängen. Der Wert jeder Unit würde sich jeweils nach dem Durchschnittskurs der EADS-Aktie zum betreffenden Übertragungstermin richten.

Die Durchführung dieses Programms ist erneut abhängig von einer formellen Bewilligung des Board of Directors.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

4. CORPORATE GOVERNANCE

4.1 Unternehmensführung und Kontrolle

4.1.1 ZUSAMMENSETZUNG, BEFUGNIS UND GESCHÄFTSORDNUNG

Gemäß Satzung der Gesellschaft ist das Board of Directors für die Geschäftsführung der Gesellschaft verantwortlich.

Das Board of Directors besteht aus höchstens elf Mitgliedern, die von der Hauptversammlung bestellt und abberufen werden. Das Board of Directors beschloss im Rahmen der am 7. Juli 2000 abgehaltenen Sitzung des Board of Directors die Geschäftsordnung zur Regelung interner Angelegenheiten (die „Geschäftsordnung“). Die Geschäftsordnung wurde im Rahmen der Sitzung des Board of Directors vom 5. Dezember 2003 geändert, um Empfehlungen im Hinblick auf Änderungen der Corporate Governance zu berücksichtigen. Die Geschäftsordnung wurde ferner auf der Sitzung des Board of Directors vom 22. Oktober 2007 geändert, um die während der außerordentlichen Hauptversammlung vom gleichen Tag genehmigten Änderungen der Corporate Governance zu berücksichtigen.

Die Geschäftsordnung bestimmt die Zusammensetzung, die Rolle und die Hauptzuständigkeitsbereiche des Board of Directors und legt die Art und Weise der Ernennung und die Zuständigkeitsbereiche des Chairman und des Chief Executive Officer fest. Die Geschäftsordnung sieht auch die Einrichtung von drei Ausschüssen (Audit Committee, Vergütungs- und

Besetzungsausschuss und Strategieausschuss) vor und bestimmt deren Zusammensetzung, Rolle und Betriebsordnung.

Die Parteien des Participation Agreement (in der am 22. Oktober 2007 geänderten Fassung und dort gemäß Paragraph 3.4) haben zugestimmt, dass die an die indirekten EADS-Aktien gebundenen Stimmrechte von EADS Participations B.V. ausgeübt werden sollen, um sicherzustellen, dass das EADS Board of Directors die Directors von EADS Participations B.V. und vier zusätzliche unabhängige Directors umfasst.

Gemäß Geschäftsordnung ist ein unabhängiger Director definiert als „ein Director, der weder ein Mitglied der Geschäftsführung, leitender Angestellter, Arbeitnehmer oder Vertreter ist, noch anderweitig eine wesentliche kommerzielle oder berufliche Verbindung zur Dasa-Gruppe, Lagardère-Gruppe, Sogepa-Gruppe, SEPI-Gruppe, zum französischen Staat, zum deutschen Staat, zum spanischen Staat oder zur EADS-Gruppe unterhält“.

Gemäß dem Participation Agreement besteht das Board of Directors aus elf Mitgliedern wie folgt:

> ein Non-Executive Chairman, der auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade ernannt wird;

> der Chief Executive Officer von EADS, der auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Sogeade und Daimler ernannt wird;

Page 20: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201020

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

> zwei von Daimler ernannte Directors;

> zwei von Sogeade ernannte Directors;

> ein Director, der von SEPI ernannt wird, so lange die von SEPI gehaltenen indirekten EADS-Aktien mindestens 5 Prozent der Gesamtzahl der EADS-Aktien ausmachen, auf jeden Fall aber bis zur Hauptversammlung 2012; und

> vier unabhängige Directors, die gemeinsam vom Chairman und vom Chief Executive Officer von EADS vorgeschlagen und einzeln vom Board bestätigt werden.

Gemäß Satzung der Gesellschaft läuft die Amtszeit für alle Mitglieder des Board of Directors bis zur Hauptversammlung von EADS im Jahr 2012. Danach werden die Mitglieder des Board of Directors bei jeder fünften ordentlichen Hauptversammlung gewählt.

Die Aktionärsversammlung kann darüber hinaus einzelne Mitglieder des Board of Directors jederzeit suspendieren oder abberufen. Die Anzahl der Amtsperioden für einen Director ist nicht begrenzt.

Das Board of Directors ernennt auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade einen Chairman. Der Chairman gewährleistet die ordnungsgemäße Arbeitsweise des Board of Directors insbesondere im Hinblick auf dessen Beziehung zum Chief Executive Officer, mit dem er bezüglich der zentralen strategischen Diskussionen mit externen Partnern, die unter seiner Aufsicht geführt werden, zusammenarbeitet.

Der Chairman soll entweder französischer oder deutscher Nationalität sein, sofern der Chief Executive Officer die jeweils andere Staatsbürgerschaft hat.

Der Chairman kann seinen Rücktritt als Chairman beim Board of Directors einreichen oder auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade vom Board of Directors als Chairman abberufen werden. Seine Amtszeit endet auch, wenn der Chairman als Director abgesetzt wird oder zurücktritt. Unmittelbar nach der Abberufung oder dem Rücktritt des Chairman und wenn die Directors von Daimler und Sogeade nicht unverzüglich gemeinsam einen neuen Chairman ernennen, bestellt das Board of Directors mit einfacher Mehrheit einen Director (mit der gleichen Staatsbürgerschaft wie der vorherige Chairman) als interimsweise fungierenden Chairman für einen Zeitraum, der zum früheren der folgenden Termine endet: entweder (i) 20 ganze Tage nachdem die Directors von Daimler und Sogeade gemeinsam einen neuen Chairman ernannt haben (innerhalb dieses Zeitraums wird eine Sitzung des Board of Directors einberufen, um den neuen Chairman auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade zu bestellen) oder (ii) zwei Monate nach der Bestellung des interimsweise eingesetzten Chairman.

Auf einen drei Jahre nach dem Amtsantritt des Chairman mit dem Vorwurf eines Mitglieds des Board of Directors eingereichten Antrag, dass dieser in wesentlichen Punkt(en) zum Nachteil der Gesellschaft von den Zielen abgewichen sei und/oder im Hinblick auf die Umsetzung der vom Board of Director festgelegten Strategie säumig war, tritt das Board of Directors zusammen, um zu entscheiden, ob diese Abweichungen und/oder Säumnisse im betrachteten Zeitraum tatsächlich zutreffend sind, und wenn dies der Fall ist, zu entscheiden, ob dem Chairman erneut das Vertrauen ausgesprochen wird (das „Vertrauensvotum“). Das Board of Directors beschließt bei einem solchen Vertrauensvotum mit einfacher Mehrheit. Der Chairman wird abgesetzt, wenn das Vertrauensvotum nicht zu seinen Gunsten ausgeht, und ein neuer Chairman entsprechend der obigen Festlegungen eingesetzt.

Das Board of Directors hat auf gemeinsamen Vorschlag der Directors von Daimler und Sogeade einen Chief Executive Officer bestellt, der für das Tagesgeschäft der Gesellschaft verantwortlich ist. Die Verfahrensweise bezüglich des Rücktritts oder der Abberufung des Chief Executive Officer und gegebenenfalls seiner Ablösung durch einen neuen Kandidaten entspricht der Verfahrensweise für den Chairman. Die Verfahrensweise bezüglich des Rücktritts oder der Abberufung des Chief Executive Officer und gegebenenfalls seiner Ablösung durch einen neuen Kandidaten entspricht der Verfahrensweise für den Chairman.

Befugnisse der Board-Mitglieder

Die Gesellschaft wird vom Board of Directors oder vom Chief Executive Officer vertreten. Der Chief Executive Officer darf keine Geschäfte tätigen, die in die Hauptzuständigkeitsbereiche des Board of Directors fallen, es sei denn, diesen Geschäften hat das Board of Directors vorab zugestimmt.

Zu den Hauptaufgaben des Board of Directors zählen unter anderem:

> Genehmigung grundlegender Änderungen in Bezug auf Art und Umfang der Konzerntätigkeit;

> Genehmigung von Beschlussvorlagen in Bezug auf die Änderung der EADS-Satzung, die der Hauptversammlung der Aktionäre vorgelegt werden (qualifizierte Mehrheit, Definition siehe unten);

> Genehmigung der Gesamtstrategie und des Strategieplans des Konzerns;

> Genehmigung wesentlicher Punkte des Geschäftsplans und des Jahresbudgets des Konzerns;

> Festlegung der wichtigsten Leistungsziele des Konzerns;

> Ernennung oder Abberufung des Chairman und des Chief Executive Officer und Entscheidung über die Ernennung

Page 21: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 21

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

oder Abberufung des Chief Executive Officer von Airbus (qualifizierte Mehrheit);

> Bestellung der Mitglieder des Executive Committee (siehe unten) in ihrer Gesamtheit, nicht auf individueller Basis;

> Erarbeitung und Genehmigung von Änderungen und Ergänzungen der Geschäftsordnung und der Geschäftsordnung für das Executive Committee (qualifizierte Mehrheit);

> Entscheidung über die Besetzungen des Aktionärsausschusses von Airbus, des Corporate Secretary von EADS und der Vorsitzenden des Aufsichtsrats (oder eines vergleichbaren Organs) anderer wichtiger Konzernunternehmen und Geschäftsbereichen;

> Genehmigung wesentlicher Änderungen der Organisationsstruktur des Konzerns;

> Genehmigung von Investitionen, Projekten oder Produktentscheidungen oder Veräußerungen des Konzerns mit einem Wert von mehr als 350.000.000 Euro (wobei dies so zu verstehen ist, dass eine qualifizierte Mehrheit nur für Investitionen, Projekte oder Produktentscheidungen oder Veräußerungen der EADS-Gruppe erforderlich ist, deren Wert 500.000.000 Euro übersteigt);

> Genehmigung von strategischen Allianzen und Kooperationsvereinbarungen des Konzerns (qualifizierte Mehrheit);

> Zustimmung zu Angelegenheiten der Aktionärspolitik, wichtigen Maßnahmen oder wichtigen Ankündigungen für die Kapitalmärkte;

> Zustimmung zu allen maßgeblichen Entscheidungen, die sich auf die Konzerngeschäfte mit ballistischen Raketen auswirken (qualifizierte Mehrheit);

> Zustimmung zu anderen Maßnahmen und Geschäftsangelegenheiten, die für den Konzern von grundlegender Bedeutung sind oder ein ungewöhnlich hohes Risiko bergen;

> Genehmigung aller Vorschläge des Chairman und des Chief Executive Officer in Bezug auf die Bestellung der unabhängigen Directors zur Vorlage bei der Hauptversammlung der Aktionäre und

> Verabschiedung von Grundsätzen und Leitlinien über das Verhalten des Konzerns bei nicht-vertraglichen Angelegenheiten (Umweltfragen, Qualitätssicherung, Veröffentlichung von Finanzergebnissen, Integrität) sowie bezüglich der Corporate Identity des Konzerns.

Abstimmung und Geschäftsordnung

Jeder Director hat eine Stimme, sofern – für den Fall, dass bei einer Sitzung mehr von Sogeade ernannte Directors als von Daimler ernannte Directors anwesend oder vertreten sind – der bei der Sitzung anwesende von Daimler ernannte Director dieselbe Anzahl Stimmen hat wie die von Sogeade ernannten Directors, die bei der Sitzung anwesend oder vertreten sind, und umgekehrt. Alle Beschlüsse des Board of Directors werden mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst (sechs anwesende oder vertretene Directors, die für den Beschluss stimmen), ausgenommen die Abstimmungen über bestimmte Angelegenheiten, die nur mit einer Stimmenmehrheit einschließlich Einstimmigkeit der beiden von Sogeade ernannten Directors und der beiden von Daimler ernannten Directors rechtsgültig beschlossen werden können (die „qualifizierte Mehrheit“). Die Beschlussfähigkeit zur Behandlung einzelner Geschäftsbelange in einer Sitzung des Board of Directors erfordert die Anwesenheit von mindestens einem der von Sogeade benannten Directors und einem der von Daimler benannten Directors. Ein Director kann einen anderen Director ermächtigen, ihn bei einer Sitzung des Board of Directors zu vertreten und in seinem Namen abzustimmen. Eine solche Ermächtigung muss schriftlich erfolgen.

Bei Uneinigkeiten im Board of Directors, außer im Falle von Uneinigkeiten, die Daimler berechtigen, die ihr von Sogeade gewährte Verkaufsoption auszuüben, wird die Angelegenheit an Arnaud Lagardère (oder eine andere von Lagardère benannte Person) als Vertreter von Sogeade und an den Vorstandsvorsitzenden von Daimler weitergeleitet. Falls es sich bei der betreffenden Angelegenheit um eine Sache handelt, die auf der EADS-Hauptversammlung zu behandeln ist, wird der Hauptversammlung die Angelegenheit zur Beschlussfassung vorgelegt, wobei Sogeade, Daimler und SEPI kein Stimmrecht zusteht. Dies gilt auch bei Uneinigkeiten, bei deren Eintritt Daimler die ihr von Sogeade gewährte Verkaufsoption ausüben kann (in diesem Fall jedoch nur mit Zustimmung von Sogepa und Daimler).

Gemäß der Geschäftsordnung ist das Board of Directors befugt, aus den Reihen seiner Mitglieder Ausschüsse zu bilden. Neben dem Audit Committee, dem Vergütungs- und Besetzungsausschuss und dem Strategieausschuss darf das Board of Directors andere Ausschüsse bilden, auf die es gewisse untergeordnete oder ergänzende Entscheidungsbefugnisse übertragen kann, die die gemeinsame Verantwortung aller Directors jedoch nicht aufheben. Der Ausschuss ist nur beschlussfähig, wenn mindestens ein von Sogeade und mindestens ein von Daimler benannter Director bei der Ausschusssitzung anwesend sind. Alle Ausschussbeschlüsse erfordern die einfache Mehrheit ihrer Mitglieder.

Ergänzend zur Geschäftsordnung wird die Arbeit des Board of Directors durch die internen Richtlinien für das Board of Directors (die „Directors’ Guidelines“) geregelt, die vor

Page 22: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201022

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

dem Hintergrund der Corporate Governance Best Practices beschlossen wurden. Die Directors’ Guidelines bestehen aus einer Charta für Directors (der „Directors’ Charter“), in der die Rechte und Pflichten der Mitglieder des Board of Directors festgeschrieben sind, einer Charta für das Audit Committee

(der „Audit Committee Charter“), einer Charta für den Vergütungs- und Besetzungsausschuss (der „Remuneration and Nomination Charter“) und einer Charta für den Strategieausschuss (der „Strategic Committee Charter”), die jeweils die Aufgaben der entsprechenden Ausschüsse festlegt.

ZUSAMMENSETZUNG DES BOARD OF DIRECTORS

Name Alter

Beginn der Amtszeit

(als Mitglied des )

Board of Directors

Ende der

Amtszeit Hauptfunktion Status

Bodo Uebber 50 2007 2012 Chairman von EADS Non-Executive

Louis Gallois 66 2000 (2005 und 2007 wiedergewählt) 2012 Chief Executive Officer von EADS Executive

Rolf Bartke 63 2007 2012 Chairman der Keiper Recaro Group von Daimler ernannt

Dominique D’Hinnin 50 2007 2012 Chief Financial Officer von Lagardère von Sogeade ernannt

Juan Manuel Eguiagaray Ucelay 64 2005 (2007 wiedergewählt) 2012

Director of Studies der Fundación

Alternativas von SEPI ernannt

Arnaud Lagardère 49 2003 (2005 und 2007 wiedergewählt) 2012

General Partner und CEO der

Lagardère-Gruppe von Sogeade ernannt

Hermann-Josef Lamberti 54 2007 2012

Vorstandsmitglied der Deutsche

Bank AG Unabhängig

Lakshmi N. Mittal 59 2007 2012

President und Chief Executive

Officer von ArcelorMittal Unabhängig

Sir John Parker 67 2007 2012 Chairman von National Grid Unabhängig

Michel Pébereau 68 2007 2012 Chairman von BNP Paribas Unabhängig

Wilfried Porth 51 2009 2012 Vorstandsmitglied von Daimler von Daimler ernannt

Hinweis: Die Geschäftsadresse der Board-Mitglieder für alle EADS-Angelegenheiten ist EADS Mendelweg 30, 2333 CS Leiden, Niederlande.

Weitere Informationen zu den Lebensläufen und anderen Mandaten der einzelnen Mitglieder des Board of Directors finden Sie auf der Website des Unternehmens www.eads.com.

Mitglieder des EADS Board of Directors müssen über die notwendigen Erfahrungen, Qualifikationen, Fähigkeiten und Branchenkenntnisse verfügen, um den Konzern bei der Erarbeitung und Umsetzung seiner allgemeinen Strategie zu unterstützen. Ferner benötigt jedes Board-Mitglied spezifisches Know-how für die Erfüllung seiner Aufgaben in einem der Ausschüsse des Board of Directors. Das Board of Directors ist der Überzeugung, dass eine große Vielfalt in seiner Zusammensetzung – Verhältnis zwischen Männern und Frauen, Erfahrung, Nationalität usw. – zur Qualität und Effizienz seiner Arbeit beitragen.

Das Board of Directors wird Kandidaten vorschlagen, die den EADS-Konzern gemeinsam mit den anderen Board-Mitgliedern in einer Weise leiten können, die es dem Konzern erlaubt, seine Position als führendes Unternehmen der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie auszubauen. Zu diesem Zweck wird das Board of Directors bei der Beurteilung und Aufstellung von Kandidaten zur Erneuerung des Board of Directors großen Wert auf Vielfalt – vor allem hinsichtlich des Geschlechterverhältnisses – legen.

4.1.2 DIE ARBEIT DES BOARD OF DIRECTORS IM JAHR 2009

Sitzungen des Board of Directors

2009 trat das Board of Directors elfmal zusammen und wurde durch die Geschäftsberichte des Chief Executive Officer regelmäßig über Entwicklungen, rollierende Prognosen sowie strategische und operative Pläne informiert. Die durchschnittliche Teilnahmequote an diesen Sitzungen betrug 84 Prozent.

Mit Wirkung zum 14. April hat Herr Rüdiger Grube sein Mandat als Chairman des EADS Board of Directors niedergelegt. Das Board of Directors hat Herrn Bodo Uebber zu seinem Nachfolger in dieser Position berufen. Herr Rüdiger Grube hat zudem seinen Rücktritt als einfaches Mitglied des Board of Directors bekanntgegeben, und das Board hat Herrn Wilfried Porth als seinen Nachfolger für die verbleibende Amtszeit (d. h. bis zur Hauptversammlung im Jahr 2012) vorgeschlagen. Porths Ernennung wurde am 27. Mai 2009 von der Hauptversammlung bestätigt. Darüber hinaus hat das Board of Directors am 2. Februar 2009 Domingo Ureña-Raso als Mitglied des Executive Committee und neuen Leiter von Airbus Military ernannt. Im November 2009 wurde Sean O’Keefe die Leitung von EADS North America übertragen. Letzterer ist seit dem 1. Januar 2010 Mitglied des Executive Committee. Das Board of Directors hat zudem der Vertragsverlängerung weiterer Mitglieder des Executive Committee zugestimmt.

Page 23: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 23

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Insgesamt waren 2009 sieben Sitzungen des Board of Directors A400M-bezogenen Themen gewidmet. Zu den weiteren intensiv diskutierten Punkten und in den Sitzungen des Board of Directors genehmigten Aktivitäten gehörten: Die Strategie von EADS (einschließlich Fusions- und Übernahmeplänen sowie Wettbewerbsumfeld); zentrale Geschäftsthemen wie die A350-Entwicklung und das Grenzsicherungsprogramm für Saudi-Arabien; regelmäßige Updates zu weiteren großen Programmen; Fortschritt der „Vision 2020“; Genehmigung der operativen Planung sowie Konzernergebnisse und -prognosen. In Zeiten der wirtschaftlichen Krise konzentrierte sich das Board of Directors auf das Risikomanagement des Unternehmens (Enterprise Risk Management – „ERM“), den Plan der internen Konzernrevision („Corporate Audit“) und auf die Weiterentwicklung der 2008 geschaffenen Compliance-Organisation. Ferner wurden laufende Rechtsstreitigkeiten und Prozesse thematisiert. Das Board of Directors befasste sich darüber hinaus mit Fragen der Personalentwicklung, wie z. B. der Qualifikation des Managements und der Vergütungspolitik und -regelungen (einschließlich des Langzeit-Anreizprogramms und des Mitarbeiter-Aktienprogramms) sowie der Anwerbung, Beibehaltung und Entwicklung von High Potentials, um die Qualität des EADS-Managements sowie die multinationale Führungsstruktur des Konzerns für die Zukunft zu sichern. Darüber hinaus hat das Board of Directors das Management angehalten, seine Bemühungen zur Förderung der Diversität der Konzernbelegschaft zu verstärken.

Leistungsbewertung des Board of Directors

Das Board of Directors führt jährlich ein Verfahren zur internen Bewertung der eigenen Leistung sowie alle drei Jahre eine gründlichere Bewertung durch externe Berater durch. Da das Board of Directors im Oktober 2007 umgestaltet wurde, hat das Gremium im Jahr 2010 Egon Zehnder International mit der Bewertung der Effektivität des Board of Directors beauftragt.

Die Beurteilung des Board wurde im Februar 2010 durch Egon Zehnder International durchgeführt. Die Ergebnisse sollen im Rahmen der darauffolgenden Sitzungen des Board of Directors im März bzw. Juni diskutiert werden. Gegenstand dieser Beurteilung war die Rolle des Board of Directors, die Übereinstimmung von Aktivitäten und Zielsetzungen des Boards sowie die Instrumente und Prozesse, die seine Leistung beeinflussen.

Die Leistungsbewertung ergab, dass das Board im Allgemeinen mit seiner Zusammenarbeit und dem offenen Umgang mit allen relevanten Angelegenheiten im Interesse des Unternehmens zufrieden ist. Auch wenn Verbesserungspotenzial besteht, ist es nicht notwendig, die Struktur nach 28-monatiger Zusammenarbeit zu überarbeiten.

Die Mitglieder des Board of Directors erachten die Häufigkeit und Dauer der Sitzungen des Boards als angemessen und sind der Überzeugung, dass relevante Themen gründlich behandelt

werden. Die Begleitunterlagen enthalten alle notwendigen Informationen, sind jedoch aufgrund der komplexen Natur des Geschäfts sehr umfangreich. Dies spiegelt sich auch im Verhältnis des Zeitaufwandes für die Informationspräsentation zur für die Diskussion verwendeten Zeit wider. Die Unterlagen sollten deshalb stärker auf die Unterstützung des Entscheidungsfindungsprozesses fokussiert sein.

Was das gemeinsame Wirken des Board betrifft, ist eine angemessene Teilnahme zu verzeichnen, zudem herrscht die einhellige Meinung, dass gegensätzliche Standpunkte zum Ausdruck gebracht, Diskussionen offen geführt und abweichende Meinungen konstruktiv geäußert werden können. Insgesamt ist das Board der Ansicht, dass es sehr internationale, vielfältige und relevante Fähigkeiten vereint, mit starken Kompetenzen im Finanzbereich. Diese Fähigkeiten kamen 2009 bei der Diskussion zentraler Programme, der Neuverhandlung des A400M-Vertrags, der mit der Wirtschaftskrise verbundenen Finanzrisiken sowie deren Auswirkungen auf Geschäftsaktivitäten und Rentabilität zum Tragen. Um die Effizienz zu verbessern wurde eine engere Arbeitsbeziehung zwischen Board und Executive Committee als dienlich erachtet.

Zudem sind die Board-Mitglieder überzeugt, dass ihre Arbeit innerhalb des Boards es ihnen ermöglicht, ihre Pflichten zu erfüllen, und dass Compliance große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es herrscht jedoch das Gefühl, dass das Board zu Lasten langfristiger Aspekte zu stark mit operativen Angelegenheiten – insbesondere dem A400M-Programm – befasst ist. Deshalb fordert die Mehrheit der Mitglieder des Board of Directors, mehr Zeit für langfristige Fragen wie gemeinsame Werte, Strategie, Organisation und Effizienz zu verwenden. Indessen wurden erste Schritte in diese Richtung gemacht. 2009 hat das Board erstmals dem Thema Strategie eine ganztägige Sitzung gewidmet, bei der auch die Ziele der „Vision 2020“ in einem sich wandelnden Umfeld untersucht wurden. Diese Vorgehensweise wird weiterverfolgt.

Die Ausschüsse arbeiten sehr gründlich und professionell, und die Koordination des Audit Committee und des Vergütungs- und Besetzungsausschusses mit dem Rest des Board of Directors ist zufriedenstellend. Nichtsdestotrotz sollten die Ausschüsse verstärkt auch an Tagen zusammenkommen, an denen keine Sitzungen des Board of Directors stattfinden. Die Arbeitsergebnisse der Ausschüsse sollten zudem intensiver im gesamten Board of Directors diskutiert werden.

Die Vorsitzenden des Board of Directors und der Ausschüsse wurden als sehr kompetent und engagiert erachtet.

Seit der letzten Selbstbewertung im Jahr 2009 wurden vor allem durch eine Sondersitzung des Board of Directors zu strategischen Fragen, durch die Vielfalt der im Board vertretenen Fähigkeiten und Erfahrungen sowie durch die Konzerntration auf die Tagesordnungspunkte spürbare Verbesserungen erzielt.

Page 24: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201024

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Der Board Secretary hat Maßnahmen zur Verbesserung der Begleitunterlagen für die Sitzungen des Board of Directors im Sinne einer optimierten Entscheidungsfindung im Jahr 2010 ergriffen.

Die kontinuierliche Verbesserung, die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Effektivität der Governance und des Managements des Konzerns werden nach wie vor im Mittelpunkt stehen und ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von EADS bleiben.

4.1.3 AUDIT COMMITTEE

Gemäß Geschäftsordnung gibt das Audit Committee (der „Bilanzausschuss“) dem Board of Directors Empfehlungen über die Bestellung der Abschlussprüfer und die Festlegung ihrer Vergütung sowie über die Genehmigung der Jahres- und Zwischenabschlüsse. Es bespricht den Prüfungsplan sowie die Prüfergebnisse der Abschlüsse mit den Abschlussprüfern und überwacht die Ordnungsmäßigkeit der internen Kontrollen, der Bilanzierungsgrundsätze und der Finanzberichterstattung des Konzerns. Das Audit Committee ist dafür verantwortlich, dass die internen und externen Prüfungsverfahren ordnungsgemäß geleitet werden und den Prüfungsangelegenheiten in Sitzungen des Board of Directors ausreichend Beachtung geschenkt wird. Die Vorschriften und Verantwortungsbereiche des Audit Committee wurden in der „Audit Committee Charter“ detaillierter niedergelegt.

Das Audit Committee prüft zudem die Vierteljahres-, Halbjahres- und Jahresabschlüsse sowohl auf Basis von vorab ausgehändigten Dokumenten als auch von Gesprächen mit den Abschlussprüfern. Es prüft zudem Punkte wie das Management von Unternehmensrisiken („ERM“) und Compliance.

In den ersten Monaten 2009 leitete Hermann-Josef Lamberti das Audit Committee und die weiteren Mitglieder waren Dominique D’Hinnin, Sir John Parker und Bodo Uebber. Seit Bodo Uebbers Ernennung zum Chairman von EADS am 14. April 2009 ist Hermann-Josef Lamberti Vorsitzender des Audit Committee, weitere Mitglieder sind Rolf Bartke, Dominique D’Hinnin und Sir John Parker. Der Chairman des Board of Directors und der Chief Executive Officer sind eingeladen, an jeder Tagung des Committee teilzunehmen. Der Leiter der Buchhaltung und der Chief Financial Officer sind gebeten an den Zusammenkünften des Audit Committee teilzunehmen.

Das Audit Committee tritt viermal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Jahr 2009 trat es fünfmal zusammen, mit einer durchschnittlichen Anwesenheitsquote von 90 Prozent, um die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2008 sowie, die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2009 des Unternehmens zusammen mit den vierteljährlichen Finanzberichten zu überprüfen sowie Punkte wie ERM, Compliance und interne Audit-Fragen zu erörtern.

4.1.4 VERGÜTUNGS- UND BESETZUNGSAUSSCHUSS

Gemäß Geschäftsordnung gibt der Vergütungs- und Besetzungsausschuss dem Board of Directors Empfehlungen in Bezug auf Ernennungen des Corporate Secretary von EADS, der Mitglieder des Shareholder Committee von Airbus und der Vorsitzenden des Aufsichtsrats (oder eines vergleichbaren Organs) anderer wichtiger Konzerngesellschaften und Geschäftsbereiche sowie die Vergütungsstrategien und langfristigen Vergütungspläne und beschließt die Dienstverträge und sonstigen vertraglichen Angelegenheiten in Bezug auf die Mitglieder des Board of Directors und des Executive Committee. Nach Genehmigung durch den Chairman überprüft der Ausschuss auch die Vorschläge des Chief Executive Officer im Hinblick auf die Ernennung von Mitgliedern des Executive Committee und des Chief Executive Officer von Airbus. Die Geschäftsordnung und die Zuständigkeitsbereiche des Vergütungs- und Besetzungsausschusses wurden in der „Remuneration and Nomination Charter“ detaillierter niedergelegt.

Leitprinzip für die Besetzungen des Konzernmanagements sollte sein, dass der beste Kandidat auf den jeweiligen Posten besetzt wird („Bester für den Job“), während gleichzeitig mehr Vielfalt im Bezug auf Geschlechterverteilung, Erfahrung, Nationalität usw. gefördert wird.

Die Umsetzung dieser Grundsätze sollte keine Beschränkungen bezüglich der Vielfalt der im Executive-Management-Team von EADS vertretenen Nationalitäten schaffen.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss im Jahr 2009:

> Sir John Parker ist Vorsitzender des Vergütungs- und Besetzungsausschusses, und weitere Mitglieder waren bis zum 27. Mai Rolf Bartke, Dominique D’Hinnin and Hermann-Josef Lamberti;

> seitdem ist Sir John Parker Vorsitzender des Vergütungs- und Besetzungsausschusses, und weitere Mitglieder sind Dominique D’Hinnin, Hermann-Josef Lamberti und Wilfried Porth.

Der Chairman des Board of Directors und der Chief Executive Officer sind eingeladen, an jeder Tagung des Committee teilzunehmen.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss tritt zweimal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Jahr 2009 tagte der Ausschuss viermal, bei einer durchschnittlichen Teilnahmequote von 94 Prozent. Neben Empfehlungen zu wichtigen Stellenbesetzungen innerhalb des Konzerns standen die Überprüfung der Vergütungspolitik (einschließlich Pensionspläne), die Prämienzahlungen für 2008, das Langzeitvergütungsplan („LTIP“) sowie der Mitarbeiteraktienplan („ESOP“) für 2009/2010, die Überprüfung der Gehälter der Mitglieder des Executive Committee für 2009 und die

Page 25: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 25

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

allgemeine Nachfolgeplanung zur Debatte. Anfang 2010 wurde eine umfassende Studie über das EADS Board of Directors und die Vergütung von Executive Mitgliedern durchgeführt, um die Angemessenheit der Vergütungsstruktur und der Höhe der Beträge zu analysieren. Diese ergab, dass die Vergütung im Allgemeinen angemessen ist und den Governance-Empfehlungen sowie der gängigen Branchenpraxis entspricht. Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss empfahl im Ergebnis die Verbesserung der allgemeinen Vergütungsstruktur für EADS Executives im Jahr 2010 im Sinne einer verbesserten Unterstützung der Nachhaltigkeits- und Rentabilitätsziele des Konzerns.

4.1.5 STRATEGIEAUSSCHUSS

Der Strategieausschuss („Strategic Committee“) wurde im Oktober 2007 gegründet. Er ist kein Entscheidungsgremium, sondern eine Entscheidungshilfe, die dem Board of Directors von EADS bei der Vorbereitung von strategischen Entscheidungen zur Verfügung steht. Laut Geschäftsordnung gibt der Strategieausschuss dem Board of Directors Empfehlungen zu strategischen Entwicklungen, Unternehmensstrategien, wichtigen Fusions- und Übernahmeprojekten, wichtigen Investitionen, Projekten oder Produktentscheidungen oder Veräußerungen sowie wichtigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die Vorschriften und Verantwortungsbereiche des Strategieausschusses wurden in der „Strategic Committee Charter“ detaillierter niedergelegt.

Der Strategieausschuss im Jahr 2009:

> bis zum 14. April 2009 war Rüdiger Grube Vorsitzender des Strategieausschusses, weitere Mitglieder waren Louis Gallois, Arnaud Lagardère, Michel Pébereau und Bodo Uebber;

> seitdem ist Bodo Uebber Vorsitzender des Strategieausschusses, weitere Mitglieder sind Louis Gallois, Arnaud Lagardère und Michel Pébereau. Seit der

Hauptversammlung am 27. Mai 2009 ist Wilfried Porth neues Mitglied des Strategieausschusses.

Der Strategieausschuss tritt zweimal im Jahr oder, je nach Bedarf, häufiger zusammen. Im Jahr 2009 tagte der Ausschuss zweimal, bei einer durchschnittlichen Teilnahmequote von 80 Prozent. Neben der Überwachung der wichtigsten strategischen Initiativen des Konzerns unterbreitete es dem Board of Directors Empfehlungen zu Fusions- und Übernahmeprojekten und prüfte die Forschungs- und Entwicklungspolitik des Konzerns.

4.1.6 INSIDERHANDELSBESTIMMUNGEN

Das Board hat Insiderhandelsbestimmungen verabschiedet, die den Handel seiner Mitglieder mit EADS-Aktien unter bestimmten Voraussetzungen einschränkt. Gemäß diesen Insiderhandelsbestimmungen ist es (i) allen Mitarbeitern und Directors untersagt, Transaktionen mit EADS-Aktien oder Aktienoptionen durchzuführen, wenn sie Insiderinformationen besitzen, und (ii) bestimmten Personen ist es nur gestattet innerhalb sehr begrenzter Zeiträume mit EADS-Aktien oder Aktienoptionen zu handeln, wenn sie spezielle Informationspflichten bezüglich bestimmter Transaktionen gegenüber dem „Insider Trading Rules”-Beauftragten des Unternehmens und der zuständigen Aufsichtsbehörde für die Finanzmärkte haben. Die seit dem 1. Januar 2007 gültige aktualisierte Fassung der Insiderhandelsbestimmungen ist auf der Website des Unternehmens www.eads.com („Corporate Governance“) bereitgestellt.

Interessenkonflikte

EADS verfolgt eine Politik, die darauf setzt, dass jeglicher Interessenkonflikt oder offenkundige Interessenkonflikte zwischen EADS und Mitgliedern des Board of Directors vermieden werden (siehe „Directors’ Charter“ auf der Website des Unternehmens www.eads.com („Corporate Governance“).

4.2 Niederländischer Corporate-Governance-Kodex

Nach niederländischem Recht und gemäß den Bestimmungen des Ende 2008 angepassten niederländischen Corporate-Governance-Kodex („Niederländischer Kodex“), der eine Reihe unverbindlicher Empfehlungen enthält, wendet die Gesellschaft den niederländischen Kodex an oder erläutert gegebenenfalls die Gründe für die Nichtanwendung solcher Empfehlungen. Während EADS in seinem stetigen Bemühen um Einhaltung höchster Standards die meisten dieser Empfehlungen anwendet, muss der Konzern gemäß dem Grundsatz „Anwendung oder Erläuterung“ die untenstehenden Erläuterungen darlegen.

Der vollständige Wortlaut des Niederländischen Kodex ist unter www.commissiecorporategovernance.nl abrufbar.

Für das Finanzjahr 2009 gibt EADS folgende Erläuterungen ab:

1. EADS ist ein beherrschtes Unternehmen, deshalb können einige Mitglieder des Board of Directors, des Audit Committee, des Vergütungs- und Besetzungsausschusses sowie des Strategieausschusses von den Hauptaktionären von EADS ernannt und wieder abgesetzt werden.

Wie jedoch anzumerken ist, bestätigte eine Selbstbewertung des Board of Directors, dass die Meinungen und Positionen der von den Hauptaktionären benannten Board-Mitglieder in allen wichtigen Gesichtspunkten im Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen der Einzelaktionäre stehen. Da keine geschäftlichen Interessenkonflikte zwischen dem EADS-Konzern und den ihn

Page 26: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201026

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

kontrollierenden Anteilseignern bestehen und letztere völlig unabhängig voneinander sind, kann davon ausgegangen werden, dass die von den Hauptaktionären benannten Board-Mitglieder die Interessen aller Aktionäre in fairer Weise vertreten, und zwar durch kritisches und voneinander unabhängiges Handeln, das frei von irgendwelchen besonderen Interessen ist. Darüber hinaus fördern der Ablauf der Sitzungen und die Zusammensetzung des Board of Directors, die seit Oktober 2007 eine erhöhte Anzahl von unabhängigen Mitgliedern mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Erfahrungshorizonte umfasst, unabhängige bzw. komplementäre Meinungsäußerungen.

Dies erklärt, warum:

(a) vier von elf Board-Mitgliedern unabhängig sind (während NCGK-Klausel III.2.1 empfiehlt, dass nicht mehr als ein Board-Mitglied nicht unabhängig sein sollte);

(b) alle fünf Jahre sämtliche Board-Mitglieder zurücktreten (während NCGK-Klausel III.3.6. einen Zeitplan für den Wechsel der Board-Mitglieder empfiehlt, um möglichst zu vermeiden, dass zahlreiche Non-Executive Board-Mitglieder gleichzeitig ausscheiden;

(c) an der Spitze des Board of Directors der Chairman des Board of Directors steht. Im Falle seines Rücktritts oder seiner Abberufung soll das Board unmittelbar einen neuen Chairman bestimmen. Daher ist kein stellvertretender Chairman erforderlich, der bei Rücktritt die Geschäfte führt (wie von NCGK-Klausel III.4.1(f) empfohlen);

(d) kein EADS Audit Committee in Abwesenheit des Chief Executive Officer stattfindet (während NCGK-Klausel III.5.9 dies empfiehlt);

(e) dem Audit Committee zwei Board-Mitglieder angehören, die von den Hauptaktionären bestimmt werden (während laut Empfehlung von NCGK-Klausel III.5.1 dem Audit-Committee höchstens ein nicht unabhängiges Mitglied angehören sollte);

(f) dem Vergütungs- und Besetzungsausschuss zwei Board-Mitglieder angehören, die von den Hauptaktionären bestimmt werden (während NCGK-Klausel III.5.1 empfiehlt, dass diesem Ausschuss höchstens ein nicht unabhängiges Mitglied angehören sollte);

(g) der Vergütungs- und Besetzungsausschuss von EADS nicht das entscheidende Gremium ist, das für Auswahlverfahren und Vorschläge zur Nominierung von Board-Mitgliedern verantwortlich ist (während NCGK-Klausel III.5.14(a) empfiehlt, dass sich dieses Gremium mit der Erstellung von Auswahlkriterien und Ernennungsverfahren für Board-Mitglieder befasst und NCGK-Klausel III.5.14(d) empfiehlt, dass es Vorschläge für Ernennungen macht).

2. Zur Vergütung der Mitglieder des Board of Directors

Wie unter „4.3 Vergütungspolitik und Bezüge der Mitglieder des Board of Directors“ beschrieben, wendet EADS bei der Vergütung von Executive Mitgliedern (dem Chief Executive Officer) einerseits und Non-Executive Mitgliedern andererseits verschiedene Regeln an.

Bei einer Entlassung des Chief Executive Officer aus der Gesellschaft wird eine Abfindung in Höhe des eineinhalbfachen Jahres-Zielgehalts gezahlt, allerdings in Abhängigkeit von der Bedingung, dass das Board der Auffassung ist, dass der Chief Executive Officer wegen Änderungen der EADS-Strategie, der bisherigen Politik oder der Beherrschung von EADS seine Position nicht mehr länger vertreten kann. (Dagegen empfiehlt Bestimmung II.2.8 des NCGK, dass die höchste Vergütung im Falle der Entlassung ein Jahresgehalt ausmachen soll – die „feste“ Komponente der Vergütung – und, sollte das Maximum eines Jahresgehalts für ein Board-Mitglied, das innerhalb der ersten Amtszeit entlassen wird, offenkundig nicht angemessen erscheinen, eine Abfindung von höchstens zwei Jahresgehältern zu zahlen ist). Die Abfindung ist nur dann zu leisten, wenn die durch das Board bewerteten Leistungsvoraussetzungen durch den Chief Executive Officer erfüllt sind.

Diese Abfindungsregelung ist jedoch nicht mehr anwendbar, da der Chief Executive Officer das 65. Lebensjahr bereits erreicht hat.

3. EADS ist an den Börsen in Frankfurt, Paris und Madrid notiert. Zum Schutze aller Geschäftspartner des Konzerns bemüht EADS sich darum, die einschlägigen Vorschriften streng zu befolgen und sich an die allgemeinen Usancen an diesen Märkten zu halten.

(a) Ferner hat EADS Insiderhandelsbestimmungen eingeführt, die unter anderem den Besitz und Handel von Aktien des EADS-Konzerns und anderer Unternehmen durch die Board-Mitglieder intern regeln. Aus diesem Grund geht EADS gemäß den oben genannten Vorschriften sowie den Bestimmungen und üblichen Verfahren der Länder, in denen der Konzern börsennotiert ist, wie folgt vor:

(b) EADS verlangt von Board-Mitgliedern nicht, ihre EADS-Aktien als langfristige Investitionen zu halten (während NCGK-Klausel III.7.2 diese Art der Behandlung empfiehlt);

(c) die Amtszeit der Board-Mitglieder beträgt fünf Jahre und kann beliebig oft erneuert werden (während NCGK-Klauseln II.1.1 und III.3.5 empfehlen, dass Non-Executive Board-Mitglieder höchstens drei Amtszeiten von je vier Jahren leisten und Executive Board-Mitglieder beliebig viele Amtszeiten (ohne Beschränkungen für die Wiederbestellung) von je vier Jahren leisten dürfen);

(d) EADS folgt diversen Empfehlungen zum Umgang mit Analysten nicht, unter anderem hinsichtlich der Berechtigung von Aktionären zur Mitverfolgung von

Page 27: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 27

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Treffen mit Analysten in Echtzeit und der Veröffentlichung von Präsentationen für Analysten auf der Website des Unternehmens (wie in NCGK-Klausel IV.3.1 ausgeführt);

(e) gemäß der Satzung müssen Aktionäre – falls das Board kein Registrierungsdatum festsetzt – am Tag der Hauptversammlung Aktionäre sein, um ihre Stimmrechte ausüben zu können (während NCGK-Klausel IV.1.7 empfiehlt, dass Unternehmen vor Aktionärsversammlungen einen „Registrierungs-Stichtag“ bestimmen, an dem Personen Aktionär sein müssen, um auf Aktionärsversammlungen ihre Stimmrechte ausüben zu können – wonach sie dies selbst dann tun dürften, wenn sie am Versammlungstag keine Aktionäre mehr sind).

4. Warnsystem

EADS steht vor dem Abschluss der Einführung eines Warnsystems, Mithilfe dessen Mitarbeiter streng vertraulich

Bedenken in Bezug auf Geschäftsethik, Compliance und Finanzberichterstattung äußern können. Das Board of Directors und das Audit Committee haben die Einführung dieses Warnsystems als Teil des Ethik- und Compliance-Programms von EADS unter der Aufsicht des Chief Compliance Officer („CCO“) des Konzerns beschlossen.

Der Konzern wird so bis Ende 2010 der Klausel II.1.7 des niederländischen Kodex entsprechen, der den Unternehmen empfiehlt, sicherzustellen, dass ihre Angestellten die Möglichkeit haben, den Chairman des Board of Directors oder einen von diesem benannten Ansprechpartner über vermeintliche

Unregelmäßigkeiten allgemeiner, betrieblicher und finanzieller Art im Unternehmen oder in der Arbeit des Executive-Mitglieds des Board zu berichten, und solche Vorkehrungen zur Anmeldung von Beschwerden auf der Website des Unternehmens zu veröffentlichen.

Informationen zur Struktur der Aktionärsversammlung, zu ihren wesentlichen Befugnissen sowie zu den Rechten der Aktionäre und wie diese ausgeübt werden können, finden Sie in Abschnitt 3.1 „Aktionärsstruktur und Stimmrechte“ unter „Recht zur Teilnahme an Aktionärsversammlungen“.

Informationen zur Zusammensetzung und Arbeit des Board of Directors und den jeweiligen Ausschüssen finden Sie in Abschnitt 4.1.1 „ Zusammensetzung, Befugnis und Geschäftsordnung“, 4.1.2 „Die Arbeit des Board of Directors im Jahr 2009“, 4.1.4 „Vergütungs- und Besetzungsausschuss“ und 4.1.5 „Strategieausschuss“.

Informationen über (i) größere direkte und indirekte Beteiligungen, (ii) Besitzer von Aktien mit besonderen Kontrollrechten, (iii) die Regelungen zur Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Board of Directors, (iv) Änderungen der Satzung der Gesellschaft und (v) die Ermächtigung des Board of Directors, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen finden Sie in Abschnitt 3.1 „Aktionärsstruktur und Stimmrechte“ unter „Aktionärsstruktur und -entwicklung im Jahr 2009“, Abschnitt 3.4 „Beziehungen zwischen den Hauptaktionären“, Abschnitt 4.1.1 „Zusammensetzung, Befugnis und Geschäftsordnung“, Abschnitt 3.1 „Aktionärsstruktur und Stimmrechte“ unter „Änderungen der Satzung der Gesellschaft“ und Abschnitt 3.1 „Aktionärsstruktur und Stimmrechte“ unter „Änderungen des Grundkapitals oder der mit den Aktien verbundenen Rechte“.

4.3 Enterprise Risk Management System

Eines der grundlegenden Ziele des Managements ist es, die Entwicklung eines effektiven Systems für die interne Kontrolle („IC“) und das Risikomanagement („RM“) im Hause EADS zu fördern. 2008 begann EADS mit der Umsetzung eines neuen konzernweiten Enterprise Risk Management System („ERM“), das beide Bereiche abdecken wird und auf dem durch die vorherigen IC- und RM-Systeme erreichten Stand aufbauen soll. Das neue ERM-System bietet der Geschäftsführung ein leistungsfähiges Instrument, um Unsicherheiten und die mit den Geschäftstätigkeiten von EADS verbundenen Risiken zu beherrschen und vorhandene Chancen zu erkennen. Zudem soll es die Compliance-Anforderungen eines wirksamen IC- und

RM-Systems erfüllen. Das ERM-System von EADS basiert auf den Normen des Committee of Sponsoring Organizations der Treadway Commission („COSO II“) für Regelwerke zu internen Kontroll- und Risikomanagement-systemen von Unternehmen.

Alle im Konzern vorhandenen nachgeordenten ERM-, IC- und RM-Verfahren auf den verschiedenen Organisationsebenen wie Divisionen, Geschäftsbereichen und den Abteilungen der Konzernzentrale stützen sich auf dieses System. Es umfasst ein hierarchisches Bottom-up- und Top-down-Berichtsverfahren, das mehr Transparenz hinsichtlich der Risiken und Chancen des Konzerns eröffnet. An der Spitze steht das Board of Directors

Page 28: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201028

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

und das Audit Committee. Sie diskutieren alle wichtigen Fragestellungen, signifikanten Veränderungen und geplanten Verbesserungen in Zusammenhang mit dem ERM-System.

Die Hauptrisiken, denen der Konzern ausgesetzt ist und die durch das ERM beherrscht werden sollen, werden unter Abschnitt „5.4 Risikofaktoren“ beschrieben.

Entwicklung im Jahr 2009 und Ausblick

2009 konzentrierte sich EADS darauf, die konzernweite Integration des ERM-Systems voranzutreiben. In regelmäßigen Diskussionen auf Konzernebene wurden die Risiken und Chancen erörtert, die eine wesentliche Rolle für das Erreichen der EADS-Ziele spielen könnten. Die Diskussionen basierten auf den Selbsteinschätzungen der Divisionen, Geschäftsbereiche und Abteilungen der Konzernzentrale.

Zudem überprüfte die Unternehmensrevision 2009 die ERM-Systeme ausgesuchter Bereiche, um die Selbstbewertungen der jeweiligen Bereiche zu untermauern. Als Ergebnis der fortlaufenden Überwachung der Effizienz der ERM-Systeme – u. a. auch durch das Board of Directors und das Audit Committee im Jahr 2009 – sind für 2010 weitere Änderungen und verstärkte Integrationsmaßnahmen geplant. Hierzu werden u. a. die Kriterien des ERM für die Effektivitätsmessung und die Mittel zur Überprüfung weiterentwickelt und einheitliche ERM-Verfahren weiter in große Programme wie A380 und A400M integriert, um die Stabilität und Zuverlässigkeit des ERM-Systems zu erhöhen.

Erklärung des Board of Directors – Einschränkungen

Das Board of Directors ist nach bestem Wissen und Gewissen davon überzeugt, dass das interne Risikomanagement- und -kontrollsystem bezüglich der Finanzberichterstattung 2009 einwandfrei funktioniert hat und eine angemessene Sicherheit bietet, dass die Finanzberichterstattung keine Fehler von signifikanter Bedeutung enthält.

Alle ERM-Systeme, so gut sie auch konzipiert sein mögen, weisen inhärente Grenzen auf, wie die Umgehung eingeführter Kontrollen oder deren Nichtbeachtung durch die Geschäftsführung. Aus diesem Grund besteht keine absolute Sicherheit, dass trotz aller Sorgfalt und Anstrengung ERM-Systeme und Verfahren von EADS durchgehend wirksam sind oder bleiben.

EADS ERM-Richtlinie

Die Grundsätze, Ziele und Verfahren, die das ERM-System von EADS bestimmen werden innerhalb des Konzerns in Form eines Handbuchs („EADS ERM-Richtlinie“) kommuniziert. Darin ist festgelegt:

> ERM-Grundsätze und Zielsetzungen;

> durch EADS eingesetzte ERM-Verfahren, einschließlich eines Standard-ERM-Überwachungssystems, das:

> ein einheitliches Verständnis eines umfassenden, unternehmensweiten Risiko- und Chancen-Management-Systems und IC-Systems sicherstellen soll,

> Risiko- und Chancen-Management ausführlich in Programmen/Projekten, Funktionen und Abläufen unter Berücksichtigung interner und externer Quellen erfasst,

> die Compliance-Anforderungen eines wirksamen IC- und RM-Systems erfüllt.

Die EADS ERM-Richtlinie bildet den Rahmen für alle vorhandenen IC- und RM-Leitlinien und -Verfahren. Diese ERM-Richtlinie gilt konzernweit für alle Divisionen, Geschäftsbereiche und Abteilungen der Konzernzentrale. Joint Ventures können andere ERM-Systeme einsetzen, müssen dabei jedoch generell die Grundsätze der ERM-Richtlinie erfüllen.

Die EADS ERM-Richtlinie wird ergänzt durch:

> Verhaltenskodizes (z. B. Ethik-Kodex von EADS, Richtlinien der Corporate Social Responsibility);

> Handbücher (z. B. „EADS Corporate Management Principles and Responsibilities“ und „Financial Control Handbook“);

> Leitfäden (z. B. „Treasury Procedures“, „Accounting Manual“, „Reporting Manual“; und

> Richtlinien (z. B. „Funding Policy“, „Qualitätshandbücher“).

Zu den externen Normen, die sich auf das EADS ERM-System auswirken, zählen das Regelwerk „IC and ERM Frameworks“ des COSO sowie die branchenspezifischen Normen der International Standards Organisation (ISO).

Verantwortung für das ERM-System

Die Verantwortung für das ERM-System verteilt sich wie folgt:

> die Gesamtverantwortung für das ERM-System liegt beim Board of Directors. Dieses legt auch das Risikoniveau fest, das EADS auf Konzernebene zu akzeptieren bereit ist;

> die Divisionen und Geschäftsbereiche sowie die Abteilungen der Konzernzentrale tragen die Verantwortung für die Durchführung und Überwachung des ERM-Systems. Sie bemühen sich um Transparenz und Wirksamkeit des ERM-Systems und die Einhaltung der Zielvorgaben. Sie sind auch zuständig für die Ergreifung angemessener Maßnahmen zur Reduzierung der Wahrscheinlichkeit und der Auswirkungen von Risiken, umgekehrt aber auch für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit und der Auswirkung vorhandener

Page 29: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 29

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Chancen. Ihre Verantwortung erstreckt sich auch auf Mitteilungen über Risiken und Chancen, die andere Bereiche innerhalb EADS betreffen;

> die Zielsetzungen von EADS werden festgelegt und über alle Hierarchiestufen abwärts im gesamten Konzern kommuniziert Jede Ebene setzt sich Geschäftsziele, die im Einklang mit den Konzernzielen stehen und diese unterstützen;

> EADS nutzt das Wissen der Mitarbeiter über das Geschäft zur Identifikation und Bewertung der wichtigsten Risiken, die ein Erreichen der Ziele beeinträchtigen könnten, aber auch für die Identifikation und Bewertung bestehender neuer Chancen. EADS ist bestrebt, dieses Risikomanagement in tägliche Geschäftsabläufe einzubinden, denn nur so ist das Augenmerk auf Identifikation und Management von Risiken, die eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit darstellen könnten, gerichtet.

Zielsetzungen des ERM

Das ERM-System soll dem Board of Directors, Chief Executive Officer und Chief Financial Officer angemessene Sicherheit bieten, dass die folgenden Ziele erreicht werden können:

> termin-, kosten- und qualitätsgerechte Lieferung von Produkten;

> Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und Erreichung der Finanzziele;

> angemessene und frühzeitige Identifikation, Bewertung, Reaktion, Kontrolle und Überwachung von Risiken und Chancen innerhalb des gesamten Konzerns im Einklang mit den Zielsetzungen von EADS;

> Einhaltung und Achtung geltender Gesetze und Vorschriften und interner Handlungsrichtlinien und Weisungen;

> Effektivität und Effizienz der Betriebsabläufe; und

> transparente und hochqualitative Risiko- bzw. Chancenüberwachung und Berichterstattung (z. B. internes Management-Reporting, Jahresabschlüsse, usw.).

Aufbau des ERM-Systems

Zur Optimierung der Effektivität und operativen Zuverlässigkeit wie auch zur Erfüllung von Compliance-Anforderungen existieren im ERM-System bestimmte obligatorische Verfahren:

> Risiko- und Chancen-Management-Verfahren zur Optimierung des Managements operativer Risiken und Chancen innerhalb EADS durch Einsatz der ERM-Methodik;

> Bewertungsverfahren für Finanzrisiken zur ständigen Risiko- und Chancen-Quantifizierung;

> ERM-Reporting-Verfahren zur Optimierung des Sachstands-berichts zum ERM-System und zur Risiko- und Chancen-Lage;

> ERM-Compliance- und -Überwachungsverfahren zur Untermauerung der Beurteilung der Effektivität des ERM-Systems von EADS durch den Chief Executive Officer und den Chief Financial Officer; und

> ERM-Unterstützungsverfahren für wichtige Themen-bereiche wie ERM-Schulungen, Wissenstransfer, Änderungsmanagement und die Rolle des internen Audit.

Bei EADS umfasst das ERM-System alle Arten von Risiken, seien es quantifizierbare oder nicht-quantifizierbare, operative, funktionelle (z. B. bezüglich Strategie, Compliance und Reputation) oder Prozessrisiken, die EADS kurz-, mittel- oder langfristig betreffen. Gleiches gilt natürlich für Chancen.

Risiko- und Chancen-Managementverfahren

Die regelmäßig durchgeführten Risiko- und Chancen-Managementverfahren umfassen mehrere Elemente:

> Festlegung von Zielen und Definition der Risikotoleranzen;

> Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen;

> Festlegung der Reaktionen und Kontrollmaßnahmen für Risiken und Chancen (z. B. Richtlinien, Verfahren und sonstiges); und

> überwachung und Berichterstattung über Risiken und Chancen.

Je nach Größe und Art des Programms/Projekts oder der Funktion können Detailabläufe und Verfahren variieren, doch die allgemeinen Grundsätze gelten in jedem Fall. Abhängig von internen Sachzwängen und/oder spezifischen Kundenwünschen können lokal maßgeschneiderte Verfahren zum Einsatz kommen.

ERM-Compliance- und Überwachungsverfahren

EADS hat einen formalisierten ERM-Selbsteinschätzungs-mechanismus eingerichtet, der von jedem identifizierten Prozess-/Kontrollverantwortlichen, der die Effektivität des Aufbaus und der Durchführung der für seinen Prozess festgelegten internen Kontrollen zu bewerten hat, regelmäßig anzuwenden ist. Der Fortschritt wird durch das jeweils zuständige Management der Divisionen, Geschäftsbereiche und Abteilungen der Konzernzentrale überwacht und an die EADS-Zentrale berichtet. Um die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen zur Beseitigung zu überprüfen, werden die verbesserten Kontrollmaßnahmen regelmäßig neu bewertet. Die entsprechenden Risiken werden in einem Management-Diskussionsprozess auf Konzernebene besprochen. Jedes Jahr führt die Unternehmensrevision eine unabhängige Prüfung des Zustands der ERM-Systeme in ausgewählten Divisionen, Geschäftsbereichen und Abteilungen der Konzernzentrale (Zentralfunktionen) durch.

Page 30: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201030

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

4.4 Compliance-Programm

2008 hat das Board of Directors beschlossen, eine konzernweite integrierte Compliance-Organisation aufzubauen und einen Chief Compliance Officer („CCO”) für den EADS-Konzern zu ernennen.

Der EADS-CCO ist für die Gestaltung und Umsetzung des Programms für Ethik und Compliance zuständig. Dieses Programm soll gewährleisten, dass der Konzern den höchsten Ethik- und Compliance-Standards entspricht, um die globale Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu untermauern. Das EADS-Programm für Ethik und Compliance soll sicherstellen, dass der Konzern geltende Gesetze und Vorschriften einhält und die innerhalb des Konzerns geltenden ethischen Prinzipien anwendet. Ferner dient es der Förderung einer internen Integritätskultur.

Die Compliance-Organisation setzt sich aus konzernweit ernannten Compliance-Experten zusammen und stellt durch ihre Organisationsstruktur die notwendige Balance zwischen Nähe zum Tagesgeschäft und Unabhängigkeit her. Um dieser doppelten Zielsetzung gerecht zu werden, berichten die Compliance Officers innerhalb des gesamten Konzerns sowohl an

das Compliance-Management als auch an die Geschäftsführung. Diese Vorgehensweise wird auch auf höchster Ebene verfolgt: Der EADS-CCO berichtet an den Chief Executive Officer ebenso wie an das Audit Committee.

Aufgabe der in jeder der vier Divisionen ernannten Compliance Officers ist es, das Divisions-Management dabei zu unterstützen, die Geschäfte im Einklang mit dem EADS-Programm für Ethik und Compliance auszuüben. Zudem ist es Aufgabe der Compliance Officers sicherzustellen, dass divisionsintern ausreichende Ressourcen zur wirksamen Durchführung ihrer Aufgabe vorhanden sind. Sie sind sowohl gegenüber dem EADS-CCO als auch den Leitern der Divisionen berichtspflichtig.

Auf Konzernebene werden in Abteilungen, in denen die größten Compliance-Risiken bestehen, feste Compliance Officers ernannt, die zum Erlass von konzernweit gültigen Compliance-Richtlinien befugt sind. So ist beispielsweise der International Compliance Officer von EADS für die Entwicklung und Umsetzung der EADS-Richtlinien zum Geschäftsverkehr („Business Ethics Policy and Rules“) zur Korruptionsprävention verantwortlich, während der Export Compliance Officer von

Auf der Basis der ERM-Selbsteinschätzungen gibt das Management aller Divisionen, Geschäftsbereiche und Abteilungen der Konzernzentrale jährlich eine Vollständigkeitserklärung im Hinblick auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der ERM-Systeme in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich ab (einschließlich etwaiger erheblicher Defizite und wesentlicher Schwachstellen), die dem Chief Executive Officer und dem Chief Financial Officer vorgelegt werden.

Zusätzlich zu der regelmäßigen Überwachung und Ad-Hoc-Berichten auf Ebene der Divisionen, Geschäftsbereiche und Abteilungen der Konzernzentrale werden Bewertungen der Angemessenheit und Effektivität des ERM-Systems mit dem Chief Executive Officer, Chief Financial Officer und den jeweils zuständigen Leitern der Division, des Geschäftsbereichs oder der Abteilung der Konzernzentrale systematisch erörtert. Diese „Top-Management“ Diskussionen dienen dazu, für bestimmte Themen auf EADS-Ebene Prioritäten festzulegen und daraus gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen abzuleiten und Schlüsse zu ziehen, die für den ERM-Bericht von EADS insgesamt relevant sind.

Joint Ventures, wie etwa MBDA, haben eigene IC- und RM-Systeme. Die Ausrichtung auf das EADS ERM-System wird unter anderem durch die EADS-Präsenz in den Aufsichtsräten und Geschäftsleitungsorganen dieser Tochtergesellschaften (z. B. Board of Directors bei MBDA, Audit Committees) erleichtert.

Nach Maßgabe des jährlichen Freigabeverfahrens müssen Chief Executive Officer und Chief Financial Officer gegenüber dem Board of Directors nach bestem Wissen und Gewissen erklären, dass sie von der Effektivität des ERM-Systems angemessen überzeugt sind und bestätigen, dass:

> das IC-System geeignet ist, angemessene Sicherheit hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und der Einhaltung der geltenden Gesetze und Rechtsvorschriften zu vermitteln;

> die Kontrollziele mit Kontrollen erreicht werden, die dokumentiert sind, dem Geschäftsfeld entsprechend aufgebaut sind und in allen wesentlichen Punkten effektiv durchgeführt werden;

> der jeweilige Verantwortliche für eine Kontrollmaßnahme klar identifiziert ist; und

> das RM-System so aufgebaut ist und so durch geführt wird, dass Risiken zeitnah identifiziert, bewertet, überwacht und berichtet werden können und dass zeitnah auf Risiken reagiert und entsprechende Kontrollen eingeführt werden können.

Die ERM-Erklärung des Chief Executive Officer und Chief Financial Officer wird vorrangig durch die oben beschriebenen Selbsteinschätzungen und Bestätigungsschreiben, ERM-Reviews (einschließlich interner Audits) und den „Top-Management“ Diskussionen untermauert.

Page 31: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 31

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

EADS sicherstellt, dass die Vertriebsaktivitäten des Konzerns allen einschlägigen Ausfuhrkontrollregelungen sowie der konzerninternen Richtlinie zu „sensiblen Ländern“ entsprechen. 2009 wurde ein neuer Compliance Officer ernannt, der die Einhaltung der Vorschriften innerhalb der Lieferkette sicherstellt.

Der EADS-CCO hat eine auf internationalen Standards basierende Roadmap erstellt, um die vom Chief Executive Officer gesetzten und mit dem Audit Committee abgestimmten Ziele zu erreichen. Im Rahmen ihrer langfristigen Zielsetzungen hat die Compliance-Organisation außerdem eine neue Einschätzung der wesentlichen Compliance-Risiken entwickelt, die 2009 vom Audit Committee und Board of Directors geprüft und in das ERM-System von EADS integriert wurde.

Die Compliance-Roadmap bietet zudem einen Überblick über Compliance-Aktivitäten. Dazu zählen:

> die Überwachung von Ethik- und Compliance-Richtlinien, beginnend mit der Aktualisierung des Ethik-Kodex von EADS;

> konzernweite Kommunikations- und Schulungsaktivitäten sowie;

> die für Ende 2010 vorgesehene Einführung eines Warnsystems, Mithilfe dessen Mitarbeiter streng vertraulich Bedenken in Bezug auf Geschäftsethik und Compliance äußern können.

EADS spielt bei den Bemühungen zur Festlegung einheitlicher, globaler Compliance-Standards für die Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie eine führende Rolle. Insbesondere haben diese Aktivitäten auf dem Gebiet der Geschäftsethik 2009 zur Verabschiedung von allgemeinen geschäftsethischen Grundsätzen („Global Principles of Business Ethics“) der betreffenden europäischen und US-amerikanischen Wirtschaftsverbände beigetragen. Da sich international verstärkt einheitliche Geschäftsethikstandards durchsetzen und so für ausgeglichenere Wettbewerbsbedingungen sorgen, bietet das Engagement von EADS für ethisches und integeres Verhalten einen Wettbewerbsvorteil, den der Konzern bestrebt ist, nachhaltig zu nutzen.

2009 wurden dem Board of Directors und dem Audit Committee im Rahmen dieses Programms zwei Zwischenberichte vorgelegt.

Die EADS-Ethik- und Compliance-Organisation sieht keinerlei signifikante Compliance-Risiken, die dem Chairman des Audit Committee nicht berichtet worden wären.

4.5 Vergütungspolitik und Bezüge der Mitglieder des Board of Directors

Die Aktionäre erwarten ein hohes Engagement von den Board-Mitgliedern; die Vergütungspolitik von EADS verfolgt daher den Zweck, Arbeitsweisen zu fördern, die der Konzern als wertvoll betrachtet und belohnen will. Nach einem ausführlichen Vergleich mit der gängigen Praxis anderer globaler Konzerne in Europa und den USA wurde die Vergütung der Non-Executive Mitglieder des Board of Directors mit Wirkung zum 1. Januar 2008 angepasst. Die Vergütungspolitik orientiert sich an der europäischen Best Practice: Die Vergütung enthält keinen variablen Anteil und basiert auf den Honoraren für die Teilnahme an Sitzungen des Board of Directors und von Ausschüssen sowie der Vergütung für die Unternehmensverantwortung.

Ein Bericht über die Vergütung der Board-Mitglieder im Jahr 2009 und weitere Angaben z. B. zum Umfang der Performance Units sind in folgenden Dokumenten enthalten:

> Anmerkung 11 und weitere in dem dem Board B ericht 2009 beigefügten „Anhang zum Einzelabschlus” ;

> Anmerkung 36 in dem dem Board Bericht 2009 beigefügten „Anhang zum Konzernabschluß (IFRS)”; und

> Anmerkung 37 in dem dem Board Bericht 2009 beigefügten „Anhang zum Konzernabschluß (IFRS)” .

4.5.1 BEZÜGE DES BOARD OF DIRECTORS

Die jeweiligen Elemente der EADS-Vergütungspolitik für Non-Executive Directors zum einen und den Chief Executive Officer zum anderen werden in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

4.5.1.1 Bezüge der Non-Executive Mitglieder des Board of Directors

Jedes Non-Executive Mitglied des Board of Directors bezieht ein festes jährliches Honorar von 80.000 Euro zuzüglich Honoraren für die Teilnahme an Sitzungen des Board of Directors in Höhe von 5.000 Euro je Sitzungsteilnahme.

Der Chairman des Board of Directors bezieht für die Wahrnehmung seiner Aufgaben ein festes Jahreshonorar von 180.000 Euro und Honorare für die Teilnahme an Sitzungen des Board of Directors in Höhe von 10.000 Euro je Sitzungsteilnahme.

Die Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse des Board of Directors beziehen jeweils ein zusätzliches jährliches Honorar in Höhe von 30.000 Euro. Die Mitglieder dieser Ausschüsse beziehen zusätzliche jährliche Honorare in Höhe von jeweils 20.000 Euro je Ausschuss-Zugehörigkeit.

Page 32: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201032

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Die Jahreshonorare für Vorsitz und Mitgliedschaft sind kumulativ, wenn Non-Executive Mitglieder zwei verschiedenen Ausschüssen angehören.

4.5.1.2 Bezüge des Chief Executive Officer

Die Vergütung des Chief Executive Officer folgt denselben Prinzipien wie die Vergütung der Mitglieder des EADS Executive Committee. Die Vergütungspolitik von EADS zielt darauf ab, Talente anzuziehen und zu halten, die zum Erfolg des Konzerns beitragen. Bei der Festlegung der Vergütung des Chief Executive Officer berücksichtigt das Board of Directors die Geschäftsergebnisse und nicht-finanziellen Indikatoren, die für den langfristigen Unternehmenserfolg relevant sind. Bei der Festlegung der Ziele für die variable Vergütung des Chief Executive Officer und der Mitgliedern des EADS Executive Committee hat das Board of Directors verschiedenen Geschäftsrisiken Rechnung getragen.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss wird über Empfehlungen an das Board of Directors sicherstellen, dass die Regelungen zur Berechnung des variablen Vergütungsanteils im Einklang mit der Jahresleistung und der langfristigen Strategie stehen und der variable Teil an zuvor vereinbarte, messbare Ziele gekoppelt wird, die teils kurz-, teils langfristig erreicht werden müssen.

Der Vergütungs- und Besetzungsausschuss prüft die Vergütung des Chief Executive Officer und spricht gegenüber dem Board of Directors Empfehlungen aus. Dabei analysiert der Ausschuss die mögliche Höhe der variablen Vergütungsanteile und deren Auswirkung auf die Gesamtvergütung des Chief Executive Officer. Unter Berücksichtigung dieser Analyse entscheidet das Board of Directors in letzter Instanz über die Vergütung des Chief Executive Officer.

Die endgültige Entscheidung des Board of Directors über die Vergütungspolitik wird im Bewusstsein getroffen, dass diese die mittel- und langfristigen Interessen des Unternehmens unterstützen sollte und den Chief Executive Officer (oder andere Mitglieder des Executive Committee) nicht dazu ermutigen sollte, in eigenem Interesse zu handeln oder Risiken einzugehen, die nicht im Einklang mit der Unternehmensstrategie stehen.

Die Mitglieder des Executive Committee ebenso wie der Chief Executive Officer erhalten den Großteil ihrer Vergütung von ihrem jeweiligen nationalen Konzern-Unternehmen (nach den Bedingungen ihres Anstellungs- oder Mandatsvertrags) und den restlichen Teil von EADS N.V. („N.V. Vergütung“, gemäß N.V. Letter of Contract).

Der Chief Executive Officer hat Anspruch auf eine leistungsbezogene Zielvergütung, die sich aus einem festen

und einem variablen Anteil zusammensetzt, 45 Prozent fix und 55 Prozent variabel bei Zielerreichung. Der variable Anteil ist an wirtschaftliche Schlüsselkennzahlen, die persönlichen Jahresziele sowie im Vorab festgelegte und beeinflussbare Ziele gekoppelt, die hauptsächlich langfristiger Natur sind.

Der variable Anteil setzt sich aus zwei gleichen Teilen zusammen:

> dem kollektiven Teil (50 Prozent des variablen Anteils) zur Anerkennung des wirtschaftlichen Erfolgs auf Konzernebene. EBIT*, Liquidität und eingesetztes Kapital sind die zu Anfang des Jahres gewählten finanziellen Indikatoren zur Messung des kollektiven Erfolgs (EBIT* repräsentiert 50 Prozent, Liquidität 25 Prozent und das eingesetzte Kapital 25 Prozent des kollektiven Anteils in 2009); und

> dem persönlichen Bonus (50 Prozent des variablen Anteils) zur Anerkennung persönlicher Leistungen, gemessen an der Erreichung der persönlichen Zielvereinbarung, welche auch auf Basis finanzieller und nicht-finanzieller Indikatoren, die zum langfristigen Unternehmenserfolg beitragen, sowie von der Erfüllung von Verhaltenszielen bestimmt werden.

EADS verpflichtet sich, individuelle und finanzielle Ziele festzulegen, deren Erreichung den tatsächlichen Geschäftserfolg widerspiegeln würde. Die Wahl von EBIT*, Liquidität und eingesetztem Kapital als finanzielle Indikatoren gewährleistet, dass der Chief Executive Officer sein Handeln auf die Prioritäten und langfristigen Ziele des Konzerns ausrichtet.

Je nach Zielerreichung können die Auszahlungsbeträge des kollektiven Elements wie auch des individuellen Bonus zwischen 0 Prozent und 175 Prozent der Zielvergütung schwanken.

Eine Zielvergütung von 100 Prozent sowohl für den individuellen Bonus und das kollektive Element erfolgt bei hohem persönlichem und unternehmensweitem Erfolg.

Für das Finanzjahr 2009 erhält der Chief Executive Officer einen variablen Vergütungsanteil von 1.141.250 Euro. Dieser Betrag spiegelt seine persönlichen Leistungen und das Konzernfinanzergebnis 2009 wider.

Zusätzlich hat der Chief Executive Officer Anspruch auf eine langfristige Erfolgsbeteiligung durch den langfristigen Vergütungsplan von EADS („LTIP“ – siehe unten). Dagegen erhält er weder Honorare für die Teilnahme an Board-Sitzungen noch irgendeine zweckgebundene Entschädigung für seine Funktion als Mitglied des Board of Directors.

Vergleichsstudien bestätigten, dass die Vergütungsstruktur des Board of Directors im Allgemeinen den europäischen marktüblichen Bedingungen entspricht.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 33: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 33

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Corporate Governance

Folgende Tabelle stellt die Bezüge des Chief Executive Officer zusammenfassend dar:

Vergütungs-

elementeKriterien Wirtschaftliche Schlüsselkennzahlen

Aufteilung der Gesamtvergütung

in % / % der LTIP Übertragung

Kurzfristig

Grundgehalt Position/ Bedeutung der Tätigkeit Persönliche Leistung/marktübliche Praxis 45 % der Gesamt-Zielvergütung

Variabler

Einkommensanteil

Erreichen der Geschäfts- und

Finanzziele des Konzerns für

das Jahr und hohe persönliche

Leistung

> kollektiver Anteil (50 % der variablen

Zielvergütung): EBIT* (50 %), Liquidität

(25 %) und eingesetztes Kapital (25 %) 55 % der Gesamt-Zielvergütung

(Spanne von 0 % bis 175 %) > persönlicher Bonus (50 % des variablen

Anteils der Zielvergütung): Erreichen

der persönlichen Ziele für das Jahr

Mittel- und langfristigPerformance

Unit Plan

Erreichen des langfristigen

Unternehmens-ergebnisses,

gemessen am Erreichen des

kumulativen EBIT

Die Anzahl der zu übertragenden Performance

Units ist von der Höhe des auf EADS-Ebene

erzielten und aus der operativen Planung („OP“)

abgeleiteten kumulativen EBIT abhängig.

Übertragen werden zwischen

50 % und 150 % der ursprünglich

zugeteilten Performance Units(1)

(1) Im Falle eines negativen kumulativen EBIT während des Leistungszeitraums kann die Übertragung von Performance Units, einschließlich des 50-prozentigen von Erfolgsfaktoren unabhängigen Anteils, vom Board of Directors überprüft werden (zusätzliche Übertragungskondition).

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

4.5.2 LANGZEITVERGÜTUNGSPROGRAMM („LTIP“)

Seit 2007 teilt das Board of Directors Performance Units statt Optionen zu. Bei Fälligkeit werden die sogenannten „Units“ nicht physisch in Aktien ausgegeben, sondern basierend auf dem Aktienkurs als Geldbetrag ausgezahlt.

Der LTIP („Long-Term Incentive Plan“) ist ein Langzeitvergütungsprogramm von EADS, das es ermöglichen soll, besonders fähige Mitarbeiter zu halten und den Wertzuwachs innerhalb des Unternehmens zu fördern.

Der Chief Executive Officer ist zur Teilnahme am LTIP EADS berechtigt. Am 13. November 2009 wurden dem Chief Executive Officer vom Board of Directors 46.000 Performance Units zugeteilt.

Wie bei allen anderen Plan-Teilnehmern des Jahres 2009 werden ihm die Performance Units nach 3,5 Jahren (zu vier Zeitpunkten zwischen 3,5 und 5 Jahren) übertragen. Die durchschnittliche Sperrfrist liegt bei 4,25 Jahren.

Zusätzlich gelten die folgenden Regeln für den Chief Executive Officer:

> der Chief Executive Officer wie auch alle Mitglieder des Executive Committee müssen EADS-Aktien halten, die mindestens 20 Prozent der Zahl der zugeteilten Units entsprechen; und

> der Chief Executive Officer wie auch alle Mitglieder des EADS Executive Committee müssen diese Aktien bis zum Ende ihres Mandats als Mitglied des Executive Committee halten.

Falls wie geplant ein LTIP im Jahr 2010 eingeführt wird, sollen die dem Chief Executive Officer zugeteilten Performance Units 50 Prozent seiner leistungsbezogenen Zielvergütung nicht überschreiten.

Das Remuneration and Nomination Committee gibt Empfehlungen an das Board of Directors, das dann die endgültige Entscheidung über die individuelle Zuteilung trifft.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board of Directors sind am LTIP nicht teilnahmeberechtigt.

4.5.3 MITARBEITER-AKTIEN („ESOP“)

Der Chief Executive Officer ist zu den gleichen Bedingungen zur Teilnahme am ESOP berechtigt wie alle anderen Mitarbeiter von EADS oder EADS-Tochtergesellschaften (die zu mehr als 50 Prozent direkt oder indirekt von EADS gehalten werden bzw. Unternehmen, an denen EADS zu mehr als 10 Prozent beteiligt ist und einen wesentlichen Einfluss auf das Management ausübt).

Sollte der Mitarbeiter-Aktienplan im Jahr 2010 wie vorgesehen eingeführt werden, ist der Chief Executive Officer während der Zeichnungsperiode zum Bezug von maximal 500 Aktien mit einem Abschlag auf den Börsenkurs berechtigt. Diese Aktien können, sofern sie direkt gehalten werden, innerhalb des ersten Jahres, bzw. wenn sie von einem Fonds gehalten werden, innerhalb der ersten fünf Jahre nicht verkauft werden.

Non-Executive-Mitglieder und der Chairman des Board of Directors sind am ESOP nicht teilnahmeberechtigt.

4.5.4 PENSIONSLEISTUNGEN

Die Arbeitsverträge der Mitglieder des Executive Committee enthalten Pensionszusagen. Die allgemeine Regelung berechtigt sie bei einem Renteneintritt im Alter von 60 bis 65 Jahren nach fünfjähriger Zugehörigkeit zum EADS Executive Committee zu Pensionszahlungen in Höhe von jährlich 50 Prozent des zuletzt bezogenen Jahresgrundgehalts. Falls der Chief Executive Officer das Alter von 65 Jahren erreicht hat, erlauben die Regeln, dass

Page 34: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201034

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5. FINANZKENNZAHLEN UND ANDERE HIGHLIGHTS

Der Konzernabschluss von EADS wird in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards („IFRS”) erstellt.

BILANZIERUNG DES A400M-PROGRAMMS

Im September 2008 kam es im Airbus A400M-Transportflugzeug-Programm zu einer Verzögerung des A400M-Erstflugs auf unbestimmte Zeit, hauptsächlich durch die Nichtverfügbarkeit des Antriebssystems und darüber hinaus – jedoch nicht entscheidend für den Erstflug – aufgrund der Tatsache, dass andere wichtige Zulieferer der missions-kritischen Systeme und der Systemintegration ernsthafte Schwierigkeiten mit den anspruchsvollen technischen Anforderungen dieses Flugzeugs hatten. Demzufolge konnte EADS seit September 2008 weder mit der OCCAR einen aktualisierten Vertragsrahmen für das A400M-Programm abschließend vereinbaren, noch die resultierenden finanziellen Auswirkungen dieser Verzögerung zuverlässig beurteilen. Daher wurde bis Ende Dezember 2009 die Methode der Bilanzierung für frühe

Auftragsphasen von Fertigungsaufträgen angewandt (siehe entsprechende Erläuterungen in Anmerkung 3 „Bilanzierung des A400M-Programms” im Konzernabschluss 2008 von EADS und die ungeprüften verkürzten Quartalsberichte des EADS-Konzerns während des Geschäftsjahrs 2009 zu weiteren Einzelheiten des A400M-Programms und den damit verbundenen Fragen der Rechnungslegung). Gemäß der bis Dezember 2009 angewandten Methode der Bilanzierung für frühe Auftragsphasen von Fertigungsaufträgen wurden sämtliche mit dem A400M zusammenhängende unfertige Erzeugnisse, welche bei einer Bilanzierung nach der Methode der Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad erst bei Erreichen von technischen Meilensteinen als Aufwand erfasst worden wären, bereits bei ihrer Entstehung als Aufwand erfasst. Die entsprechenden Umsatzerlöse wurden soweit realisiert, wie diese Kosten gemäß dem ursprünglichen A400M-Vertrag abrechenbar waren.

die Pensionszahlung ab dem Zeitpunkt seines Renteneintritts erfolgen kann.

Nach einer weiteren Mandatsperiode – üblicherweise nach zehn Jahren der Mitgliedschaft im EADS Executive Committee – erhöht sich der Rentenanspruch schrittweise auf 60 Prozent.

Diese Pensionspläne wurden in Frankreich und Deutschland durch kollektive Pensionspläne für Führungskräfte sowie in anderen Ländern durch individuelle Vereinbarungen umgesetzt. Zu diesen Pensionszusagen existieren Einzelregelungen, z. B. zur Mindestzugehörigkeit und anderen Konditionen, um den Regelungen der jeweiligen Länder Rechnung zu tragen.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board of Directors erhalten keine Pensionsleistungen.

4.5.5 ABFINDUNGSREGELUNG

Um die neuen Empfehlungen mit Bezug auf Corporate Governance aus Frankreich einzuhalten, die Ende 2008 in Frankreich angenommen wurden, hat der Chief Executive Officer formell seinen Arbeitsvertrag mit dem Unternehmen gekündigt. Dennoch bleibt sein gegenwärtiges Mandat bestehen.

Der Chief Executive Officer hat Anspruch auf Abfindungsleistungen, wenn er aufgrund einer Entscheidung des Unternehmens in Zusammenhang mit einer Änderung der Kontrolle oder der Strategie des Unternehmens ausscheidet. Die Abfindung ist auch abhängig von Erfolgsfaktoren, die vom

Board of Directors festgesetzt wurden. Falls eine Abfindung zu leisten ist, wird sie auf die Zahlung der Zielbezüge für maximal 18 Monate begrenzt.

Diese Abfindungsregelung ist jedoch nicht mehr anzuwenden, da der Chief Executive Officer das 65. Lebensjahr bereits erreicht hat.

Non-Executive Mitglieder und der Chairman des Board of Directors erhalten keine Abfindung.

4.5.6 GEWÄHRUNG VON DARLEHEN UND BÜRGSCHAFTEN AN MITGLIEDER DES BOARD OF DIRECTORS

Allgemein gilt bei EADS, dass den Mitgliedern des Board of Directors keine Darlehen und Bürgschafen gewährt werden.

4.5.7 SONSTIGES

Der Vertrag des Chief Executive Officer enthält eine Wettbewerbsverbotsklausel. Sie gilt für ein Jahr ab Beendigung des Arbeitsverhältnisses und kann auf Initiative des Unternehmens um ein weiteres Jahr verlängert werden.

Der Chief Executive Officer erhält als Gegenleistung für die Beachtung seiner Verpflichtung, nicht in Konkurrenz zum Unternehmen zu treten, eine Entschädigung auf der Grundlage von 50 Prozent seines Ziel-Monatsgehalts für das letzte Jahr. Das Ziel-Monatsgehalt setzt sich aus dem Basisgehalt und 1/12 des letztbezahlten Jahresleistungsbonus zusammen.

Page 35: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 35

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Während der 2009 geführten fortlaufenden Verhandlungen mit der OCCAR und den Erstkundennationen ist es EADS gelungen, das Vertrauen der Nationen in das A400-Programm zu stärken und eine gemeinsame Basis für alle beteiligten Parteien vorzubereiten, um das A400M-Programm künftig an realistischen allgemeinen und spezifischen Bedingungen neu auszurichten, wie sie für alle beteiligten Parteien akzeptabel sind. In diesen Verhandlungen wurden verschiedene Aspekte des künftigen Programmfortschritts erörtert, darunter das Datum des Erstflugs, Zertifizierungsverfahren, die erwartete erste Indienststellung sowie technische Einzelheiten des Flugzeuges als auch wirtschaftliche Fragen eines aktualisierten Vertragswerks.

Obwohl diese anhaltenden Verhandlungen bis zum Datum der Veröffentlichung dieses IFRS-Konzernabschlusses noch nicht zu einem aktualisierten Vertragsrahmen geführt haben, bilden die zunehmend detaillierten Vereinbarungen, die zwischen EADS, der OCCAR und den Erstkundennationen in ihren konstruktiven Verhandlungen im vierten Quartal 2009 und den ersten Wochen des Jahres 2010 vereinbart wurden, aus der Sicht von EADS eine hinreichend solide Basis für die Neubeurteilung der Vertragserlöse. Ein wichtiger Fortschritt im kommerziellen Bereich wurde am 5. März 2010 mit der Unterzeichnung der gemeinsamen Grundsatzvereinbarung zur „Verständigung über die Fortsetzung des A400M-Programms“ durch die sieben Erstkundennationen und EADS/Airbus/AMSL erzielt. Dies ging einher mit weiteren technischen Programmfortschritten – insbesondere dem erfolgreichen Erstflug des A400M am 11. Dezember 2009 – sowie einer erheblichen Reduzierung der Unsicherheiten in Bezug auf die zu erwartenden Programmgesamtkosten. Alle drei Faktoren, nämlich die kontinuierlichen Fortschritte auf kommerzieller Seite einschließlich der seit dem vierten Quartal 2009 getroffenen detaillierten Vereinbarungen zwischen EADS und den Erstkundennationen, der erfolgreiche Erstflug des A400M (und dessen Auswirkungen auf damit verknüpfte Meilensteine des Programms, wie etwa auf die Auslieferung des ersten Flugzeugs) zusammen mit einer wesentlich höheren Transparenz der zu erwartenden Gesamtkosten, ermöglichten es EADS, im A400M-Programm Ende Dezember 2009 die Methode der Bilanzierung für frühe Auftragsphasen bei Fertigungsaufträgen zu beenden und die A400M-bezogene Drohverlustrückstellung im Rahmen der Jahresabschlussprozesse neu zu beurteilen.

Diese Neubeurteilung erfolgte unter Einbezug der mit den Erstkundennationen zwischen Februar und März 2010 vereinbarten Details als ein berücksichtigungspflichtiges Ereignis für den EADS-Konzernabschluss 2009. Insbesondere beruht die Beurteilung der Notwendigkeit und der Höhe einer zusätzlichen Rückstellung für die Fortsetzung und Finalisierung des A400M-Programms auf der zwischen den sieben Erstkundennationen („Nationen“) und EADS/Airbus/AMSL erzielten „Verständigung über die Fortsetzung des A400M-Programms“, die von ihnen gemeinsam (zusammen als die „Parteien“ bezeichnet) am 5. März 2010 unterzeichnet wurde („A400M-Understanding“). Dieses

A400M-Understanding wurde „unbeschadet und vorbehaltlich eines Vertrages“ getroffen. Es beruht auf einem Briefwechsel vom Februar 2010 zwischen dem Staatssekretär im deutschen Bundesministerium der Verteidigung, Rüdiger Wolf, im Namen der sieben Erstkundennationen und dem Chief Executive Officer von EADS, Louis Gallois. Dieses A400M-Understanding – das zugleich Bezug nimmt auf den letzten Entwurf Nr. 14 der Heads of Terms, den die Parteien bis zum 5. März 2010 ausgetauscht haben („Heads of Terms”) – und dieser Briefwechsel sind das Ergebnis mehrmonatiger Verhandlungen und bilden die Grundlage, auf der das EADS Management erwartet, sobald wie praktisch möglich eine endgültige Einigung der Parteien über eine Änderung des Vertrags zwischen AMSL und der OCCAR („Vertrag“) zu erzielen.

Das A400M-Understanding, die Heads of Terms und der Briefwechsel fassen den aktuellen Verhandlungsstand zusammen und schlagen eine Reihe von Änderungen des ursprünglichen Vertrags vor, die erst mit der Vertragsergänzung bindend werden und darüber hinaus die Einführung eines Exportabgabe-Modells oder ähnlicher Modelle erfordern. In der Annahme, dass die Nationen nicht von den Vereinbarungen des A400M-Understanding und den zuvor in den Schreiben von Rüdiger Wolf enthaltenen Angeboten abweichen werden, hat das EADS Management weitere Annahmen getroffen.

Obwohl das Management diese Annahmen in gutem Glauben getroffen hat und als wahrscheinlich erachtet, besteht keine Sicherheit, dass eine endgültige Vertragsänderung erzielt werden kann. Insbesondere ist es für die Einschätzung seitens des Managements entscheidend, dass das vereinbarte Exportabgabe-Modell oder ein ähnliches Modell, durch das 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt werden sollen, letztlich auf eine Weise zustande kommt, die EADS/Airbus (wie im A400M-Understanding vereinbart) eine Berücksichtigung im Rahmen der Umsatzrealisierung erlaubt oder auf sonstige Weise bei der Berechnung der Drohverlustrückstellung einbezogen werden kann. Hierzu bedarf es spezifischer Vereinbarungen mit den Nationen hinsichtlich eines Exportabgabe-Modells oder ähnlicher Modelle, die Gegenstand nationaler Genehmigungsverfahren sein werden und für die entsprechende Mittel verfügbar sein müssen (für das jeweilige Modell).

Die folgenden Elemente der fortlaufenden Verhandlungen zwischen EADS, der OCCAR und den Erstkundennationen – wie sie gegenwärtig im A400M-Understanding, den Heads of Terms und dem Schriftwechsel formuliert sind – wurden unter anderem bei der Neubewertung der Drohverlustrückstellung für den A400M zum 31. Dezember 2009 berücksichtigt:

> eine Preiserhöhung von 2 Milliarden Euro auf Grundlage der Preiskonditionen zum Stand vom Januar 2009;

> ein Verzicht auf alle Vertragsstrafen für Verzögerungen, die aus dem ursprünglichen Auslieferungsplan resultieren sowie

Page 36: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201036

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

eine Anpassung dieses Auslieferungsplans an einen neuen, den Erstkundennationen vorgeschlagenen Auslieferungsplan;

> eine Bereitstellung von 1,5 Milliarden Euro über ein Exportabgabe-Modell; und

> beschleunigte Anzahlungen im Zeitraum 2010–2014 entsprechend dem neuen Auslieferungszeitplan.

Hauptmerkmal des Exportabgabe-Modells nach aktuellem Verhandlungsstand ist die Zahlung einer vorab festgeschriebenen, von EADS ohne weitere Garantien zu entrichtenden Exportabgabe für jedes ausgelieferte neue Exportflugzeug.

Die Neubewertung der A400M-Drohverlustrückstellung berücksichtigt außerdem die aktualisierten erwarteten Gesamtkosten im Dezember 2009 entsprechend dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen sowie die Auswirkungen aus der Annullierung der südafrikanischen A400M-Bestellung im November 2009. Darüber hinaus beinhaltet die bestmögliche Schätzung des EADS-Managements eine Einschätzung der steuerlichen Folgen aus der Aktualisierung der A400M-Drohverlustrückstellung.

Die A400M-Drohverlustrückstellung zum 31. Dezember 2009 in Höhe von 2.464 Millionen Euro (1.349 Millionen Euro zum 31. Dezember 2008) wurde aufgrund einer bestmöglichen Schätzung des Managements von EADS ermittelt. Dabei wurden insbesondere der Status einzelner Elemente der fortlaufenden Verhandlungen zwischen EADS und den Erstkundennationen am 31. Dezember 2009 berücksichtigt, eine Anpassung an

aktuelle Werte wie oben erläutert vorgenommen und die im Dezember 2009 aktualisierten erwarteten Gesamtkosten des A400M-Programms berücksichtigt. Da die avisierten Vertragsänderungen, wie sie in dem A400M-Understanding und den Heads of Terms vereinbart wurden, noch nicht finalisiert werden konnten, erfolgte eine Berücksichtigung der finanziellen Folgen aus den anstehenden Vertragsänderungen des A400M-Vertragsrahmens für den Konzernabschluss von EADS auf Basis einer bestmögliche Schätzung, die möglichen Änderungen durch den Abschluss endgültiger Verträge unterliegt. Es besteht derzeit keine Gewissheit, dass diese Vertragsänderungen erreicht werden bzw. dass die erforderlichen parlamentarischen Genehmigungsprozesse erfolgreich verlaufen sowie die entsprechenden Mittel der Erstkundennationen verfügbar sein werden. Demzufolge und insbesondere im Hinblick auf das Exportabgabe-Modell kann sich die Notwendigkeit ergeben, dass das Management von EADS seine Annahmen in Bezug auf die Berücksichtigung der oben beschriebenen Elemente bei der Berechnung der A400M-Drohverlustrückstellung neu beurteilen muss, sobald die Verhandlungen finalisiert sind. Im Falle einer solchen Neubeurteilung könnte die künftige Ergebnisentwicklung von EADS erheblich beeinflusst werden.

Eine Beurteilung der handelsrechtlichen und steuerlichen Folgen der Auswirkungen der oben genannten fortlaufenden Verhandlungen auf Ebene der einzelnen betroffenen nationalen Tochtergesellschaften der EADS wird derzeit erarbeitet.

EADS beabsichtigt, ab 2010 die übliche Methode der Gewinnrealisierung nach dem Fertigstellungsgrad für das A400M-Programm anzuwenden.

Page 37: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 37

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.1 EADS N.V. Konzernabschluss (IFRS)

5.1.1 KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IFRS)

5.1.2 UMSATZ

2009 erzielte EADS einen Umsatz in Höhe von 42,8 Milliarden Euro (2008: 43,3 Milliarden Euro). Während der Umsatz von einem Auslieferungsrekord bei Airbus-Zivilflugzeugen (498 Einheiten gegenüber 483 im Vorjahreszeitraum) profitierte, wirkten sich eine geringere Umsatzrealisierung im A400M-Programm, Preisrückgänge bei Auslieferungen von Zivilflugzeugen und Wechselkurseffekte nachteilig aus. Astrium verzeichnete einen Umsatzanstieg von 12 Prozent.

5.1.3 EBIT VOR GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT-WERTMIN-DERUNGEN UND AUSSERORDENTLICHEN POSTEN

EADS verwendet das EBIT vor Geschäfts- oder Firmenwert-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Leistung. Der Terminus „außerordentliche Posten“ bezieht sich auf Sachverhalte, wie Aufwendungen aus Abschreibungen der aufgedeckten stillen Reserven aus der Gründung von EADS, dem Airbus-Unternehmenszusammenschluss, der Gründung der MBDA sowie in diesem Zusammenhang stehende Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitstests. Im Folgenden wird das EBIT vor Geschäfts- oder Firmenwert-Wertminderungen und außerordentlichen Posten als EBIT* gekennzeichnet.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

TABELLE 2 – ÜBERLEITUNGSRECHNUNGSERGEBNIS (VERLUST) VOR FINANZERGEBNIS UND STEUERN ZUM EBIT (IFRS)

(in Mio. €) 2009 2008

Ergebnis von Finanzierungsaufwendungen und Ertragsteuern (380) 2.772

Abgang von Geschäfts-oder Firmenwert 0 0

Außerordentliche Abschreibungen und Abgänge 58 58

EBIT vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten (322) 2.830

TABELLE 1 – KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (IFRS)

(in Mio. €) 2009 2008

Umsatzerlöse 42.822 43.265

Umsatzkosten (38.383) (35.907)

Bruttoergebnis vom Umsatz 4.439 7.358

Vertriebskosten (924) (933)

Allgemeine Verwaltungskosten (1.272) (1.253)

Forschungs- und Entwicklungskosten (2.825) (2.669)

Sonstige betriebliche Erträge 170 189

Sonstige betriebliche Aufwendungen (102) (131)

Anteile am Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen 115 188

Sonstiges Beteiligungsergebnis 19 23

Ergebnis von Finanzierungsaufwendungen und Ertragssteuern (380) 2.772

Finanzierungsaufwendungen (592) (472)

Ertragssteuern 220 (703)

Periodenergebnis (752) 1.597

Davon entfallen auf:

Aktionäre von EADS N.V. (Konzernergebnis) (763) 1.572

Anteile in Fremdbesitz 11 25

Page 38: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201038

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

TABELLE 3 – EBIT* UND UMSATZ NACH DIVISIONEN

Divisionen EBIT* Umsatz

Beträge (in Mio. €) 2009 2008 Veränd. 2009 2008 Veränd.

Airbus-Division(1) (1.371) 1.815 - 28.067 28.991 -3 %

Airbus Commercial 386 2.306 -83 % 26.370 26.524 -1 %

Airbus Military (1.754) (493) - 2.235 2.759 -19 %

Eurocopter 263 293 -10 % 4,570 4.486 +2 %

Astrium 261 234 +12 % 4,799 4.289 +12 %

Verteidigung und Sicherheit 449 408 +10 % 5.363 5.668(3) -5 %

Zentrale / Konsolidierung 55 37 - (1.073) (1.507) -

Übrige Aktivitäten(2) 21 43 -51 % 1.096 1.338 -18 %

Gesamt (322) 2,830 - 42.822 43.265 -1 %

(1) Nach der Integration der ehemaligen Division Militärische Transportflugzeuge in die Airbus-Division weist diese nun die Segmente Airbus Commercial und Airbus Military aus. Airbus Commercial umfasst nun auch EFW (Elbe Flugzeugwerke) und den vollständig umstrukturierten Aerostructures-Bereich, jedoch nicht das A400M-Geschäft. Zu Airbus Military gehören die ehemalige Division Militärische Transportflugzeuge und alle A400M-Aktivitäten. Eliminierungen werden auf Divisionsebene vorgenommen. Die Zahlen 2008 wurden – bis auf den Transfer des Werks Augsburg von der Division Verteidigung und Sicherheit zu Airbus – angepasst ausgewiesen, um die vorgenommenen Veränderungen abzubilden.

(2) Im Jahr 2009 hat sich die Zusammensetzung der Übrigen Aktivitäten verändert. Da EADS nunmehr einen Minderheitsanteil an Daher Socata hält, wird diese Einheit im EADS-Konzernabschluss nach der Equity Methode konsolidiert. EFW wird seit 2009 bei Airbus konsolidiert. Die Übrigen Aktivitäten umfassen nun ATR, EADS Sogerma, EADS North America und den 30-prozentigen „at equity“-Anteil AN Daher Socata. Übrige Aktivitäten ist keine eigenständige Division. Durch den Übergang von EFW in das Airbus-Segment wurden die Zahlen der Übrigen Aktivitäten von 2008 entsprechend angepasst.

(3) Der Umsatz des Werks Augsburg ist im Geschäftsjahr 2008 mit 438 Millionen Euro in der Division Verteidigung und Sicherheit enthalten. Ab 2009 ist das Werk Augsburg integraler Bestandteil von Premium AEROTEC innerhalb Airbus Commercial.

Das EBIT* von EADS von -322 Millionen Euro (2008: 2,830 Milliarden Euro) wurde durch die Rückstellungen für die Programme A400M und A380 sowie durch außerordentliche negative Wechselkurseffekte belastet. Verglichen mit 2008 haben negative Wechselkurseffekte das EBIT* von EADS im Jahr 2009 mit insgesamt 2,5 Milliarden Euro belastet. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die gestiegenen Auslieferungszahlen und die durch Power8 erzielten Einsparungen jedoch durch verschlechterte Hedging-Kurse, den Preisrückgang bei ausgelieferten Flugzeugen und Kostensteigerungen mehr als kompensiert. Das A380-Programm beeinträchtigte das Ergebnis weiterhin erheblich. Die „Single-Aisle“- und Langstreckenprogramme von Airbus wie auch die anderen Divisionen verzeichneten indes eine anhaltend solide Leistung.

Das EBIT* vor Einmaleffekten – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen – betrug 2,2 Milliarden Euro (2008: 3,3 Milliarden Euro).

Einmaleffekte (in Milliarden Euro):

> A400M (einschließlich Wechselkurseffekte) -1,82

> Rückstellung für drohende Verluste im A380-Programm -0,24

> sonstige Einmaleffekte -0,41

EADS verbuchte ein Konzernergebnis von -763 Millionen Euro (2008: 1,572 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,94 Euro (2008: 1,95 Euro Gewinn je Aktie). Der Ergebnisrückgang beruht auf dem verminderten EBIT*. Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung („F&E“) zur Förderung neuer Technologien und zukünftiger Geschäftsaktivitäten stiegen leicht auf 2,825 Milliarden Euro (2008: 2,669 Milliarden Euro).

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 39: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 39

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.1.4 KONZERNBILANZEN (IFRS)

TABELLE 4 – KONZERNBILANZEN (IFRS)

(in Mio. €)

31. Dezember

2009

31. Dezember

2008 Veränd.

Immaterielle Vermögenswerte 11.060 11.171 (111)

Sachanlagen 12.586 12.243 343

Beteiligung an assoziierten Unternehmen 2.514 2.356 158

Sonstige Beteiligungen und langfristige Finanzanlagen 2.210 1.712 498

Sonstige langfristige Vermögenswerte 2.783 2.646 137

Latente Steuern 2.656 2.756 (100)

Langfristige Wertpapiere 3.983 3.040 943

Langfristige Vermögenswerte 37.792 35.924 1.868

Vorräte 21.577 19.452 2.125

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.587 5.267 320

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4.238 4.590 (352)

Kurzfristige Wertpapiere 4.072 3.912 160

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7.038 6.745 293

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte/Veräußerungsgruppen 0 263 (263)

Kurzfristige Vermögenswerte 42.512 40.229 2.283

Summe Aktiva 80.304 76.153 4.151

Eigenkapital der Aktionäre von EADS N.V. 10.535 11.022 (487)

Anteile in Fremdbesitz 106 104 2

Summe Eigenkapital 10.641 11.126 (485)

Langfristige Rückstellungen 8.137 7.479 658

Langfristige Finanzierungsverbindlichkeiten 2.867 3.046 (179)

Latente Steuern 751 953 (202)

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 15.532 16.824 (1.292)

Langfristige Verbindlichkeiten 27.287 28.302 (1.015)

Kurzfristige Rückstellungen 5.883 4.583 1.300

Kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten 2.429 1.458 971

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.217 7.824 393

Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 220 201 19

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 25.627 22.504 3.123

Verbindlichkeiten, die den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten

direkt zuzuordnen sind 0 155 (155)

Kurzfristige Verbindlichkeiten 42.376 36.725 5.651

Summe Passiva 80.304 76.153 4.151

Langfristige Vermögenswerte

Die immateriellen Vermögenswerte von 11,060 Milliarden Euro (2008: 11,171 Milliarden Euro) umfassen Geschäfts-oder Firmenwert in Höhe von 9,741 Milliarden Euro (2008: 9,760 Milliarden Euro). Sie stammten hauptsächlich aus den Divisionen Airbus Commercial (6,425 Milliarden Euro), Verteidigung und Sicherheit (2,503 Milliarden Euro), Astrium (604 Millionen Euro) und Eurocopter (111 Millionen Euro). Die damit verbundenen jährlichen Wertminderungstests, die am Jahresende durchgeführt wurden, führten nicht zu Wertminderungsaufwendungen.

Bereinigt um Wechselkurseffekte in Höhe von +160 Millionen Euro nahmen die Sachanlagen um 183 Millionen Euro auf 12,586 Milliarden Euro zu (2008: 12,243 Milliarden Euro); darin enthalten sind vermietete Gegenstände in Höhe von 703 Millionen Euro (2008: 878 Millionen Euro). Die Sachanlagen umfassten auch „als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ im Wert von 78 Millionen Euro (2008: 87 Millionen Euro).

Page 40: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201040

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Die Beteiligungen an „at equity“ bilanzierten assoziierten Unternehmen in Höhe von 2,514 Milliarden Euro (2008: 2,356 Milliarden Euro) beruhen insbesondere auf dem Anstieg der Equity-Beteiligung an Dassault Aviation in Höhe von 2,380 Milliarden Euro zu (2008: 2,243 Milliarden Euro).

Die Sonstigen Beteiligungen und übrigen langfristigen Finanzanlagen in Höhe von 2,210 Milliarden Euro (2008: 1,712 Milliarden Euro) entfielen im Umfang von 1,691 Milliard Euro (2008: 1,290 Milliarden Euro) auf Airbus und betrafen in der Hauptsache den langfristigen Anteil der Flugzeugfinanzierungsgeschäfte einschließlich der Wechselkurseffekte von -35 Millionen Euro.

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte umfassen hauptsächlich die „langfristigen derivativen Finanzinstrumente“ und die „langfristigen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten“. Der verzeichnete Anstieg um 137 Millionen Euro auf 2,783 Milliarden Euro (2008: 2,646 Milliarden Euro) war hauptsächlich auf die positive Veränderung des langfristigen Anteils derivativer Finanzinstrumente (+206 Millionen Euro) zurückzuführen.

Der latente Steueranspruch in Höhe von 2,656 Milliarden Euro (2008: 2,756 Milliarden Euro) wurde wie in IAS 1 vorgeschrieben als Teil der „langfristigen Vermögenswerte“ ausgewiesen.

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden im Rahmen der sonstigen langfristigen Vermögenswerte (1,307 Milliarden Euro, 2008: 1,101 Milliarden Euro), der sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte (937 Millionen Euro, 2008: 1,482 Milliarden Euro), der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten (732 Millionen Euro, 2008: 2,208 Milliarden Euro) und der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (220 Millionen Euro, 2008: 657 Millionen Euro) ausgewiesen; dies entspricht einem beizulegenden Zeitwert von insgesamt 1,292 Milliarden Euro (2008: -282 Millionen Euro). Das Volumen der durch Hedging-Transaktionen abgesicherten US$-Verträge verringerte sich von 68,1 Milliarden US-Dollar zum 31. Dezember 2008 auf 60,8 Milliarden US-Dollar zum 31. Dezember 2009; darin enthalten waren Vanilla-Optionen im Wert von 2 Milliarden US-Dollar (2008: 9 Milliarden US-Dollar). Der US$-Wechselkurs entwickelte sich ungünstig (US$/€-Kassakurs von 1,44 zum 31. Dezember 2009 gegenüber 1,39 US$/€ zum 31. Dezember 2008). Der durchschnittliche US-Dollar-Hedging-Kurs für das Hedging-Portfolio des Konzerns verschlechterte sich von 1,36 US$/€ zum 31. Dezember 2008 auf 1,39 US$/€ zum 31. Dezember 2009 (nicht enthalten sind US$-Plain-Vanilla-Optionen, die aus dem Geld notierten).

Kurzfristige Vermögenswerte

Die Vorräte in Höhe von 21,577 Milliarden Euro (2008: 19,452 Milliarden Euro) stiegen um 2,125 Milliarden Euro Grund dafür ist insbesondere ein Anstieg der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen bei Airbus Commercial im Bereich des A380, der A320-Familie und der Langstreckenflugzeuge (+1.351 Millionen Euro), bei Eurocopter (+169 Millionen Euro) aufgrund geringerer Auslieferungszahlen in zivilen Programmen (insbesondere Dauphin und Ecureuil) und Regierungsprogrammen (NH90 und Tiger) sowie bei Verteidigung und Sicherheit (+64 Millionen Euro). Im Zuge der Ausweitung des Trägerraketengeschäfts hatte Astrium einen Anstieg der Anzahlungen an Lieferanten zu verzeichnen (+406 Millionen Euro).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 320 Millionen Euro auf 5,587 Milliarden Euro (2008: 5,267 Milliarden Euro), hauptsächlich verursacht durch Airbus (+188 Millionen Euro), vorwiegend im Tankerbereich, und durch Astrium (+106 Millionen Euro), insbesondere gegenüber der französischen Beschaffungsbehörde DGA (Direction Générale de l’Armement).

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte beinhalten die „innerhalb von einem Jahr fälligen langfristigen Finanzanlagen“, die „sonstigen kurzfristigen Finanzanlagen“, die „sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte“ und die „kurzfristigen Steuererstattungsansprüche“. Der Rückgang um 352 Millionen Euro auf 4,238 Milliarden Euro (2008: 4,590 Milliarden Euro) ist unter anderem auf einen Rückgang der positiven beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten um 545 Millionen Euro zurückzuführen und wurde durch höhere Forderungen an verbundene Unternehmen (+189 Millionen Euro, vor allem gegenüber der Eurofighter Jagdflugzeug GmbH) teilweise ausgeglichen.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen von 6,745 Milliarden Euro auf 7,038 Milliarden Euro.

Summe Eigenkapital

Das Eigenkapital der Aktionäre von EADS N.V. (einschließlich erworbener eigener Anteile) beläuft sich auf 10,535 Milliarden Euro (2008: 11,022 Milliarden Euro). Der Rückgang des Eigenkapitals ist vorwiegend auf ein sonstiges Ergebnis für die Periode von 354 Millionen Euro zurückzuführen, das insbesondere durch den Jahresfehlbetrag und die Änderungen bei den versicherungsmathematischen Verlusten aus leistungsorientierten Pensionsplänen verursacht und teilweise durch eine positive Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwerts von Cash-Flow-Hedges ausgeglichen wurde. Darüber hinaus verringerte sich das Eigenkapital auch durch die Barausschüttung an die Aktionäre.

Die nicht beherrschenden Anteile erhöhten sich leicht auf 106 Millionen Euro (2008: 104 Millionen Euro).

Page 41: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 41

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Langfristige Verbindlichkeiten

Die langfristigen Rückstellungen in Höhe von 8,137 Milliarden Euro (2008: 7,479 Milliarden Euro) umfassen unter anderem den langfristigen Teil der Pensionsrückstellungen mit einem Anstieg von 745 Millionen Euro auf 5,080 Milliarden Euro (2009: 4,335 Milliarden Euro), der insbesondere auf den niedrigeren Abzinsungssatz für die Berechnung von Pensionsverpflichtungen zurückzuführen ist.

Daneben sind weitere Rückstellungen in den langfristigen Rückstellungen enthalten, die sich um 87 Millionen Euro auf 3,057 Milliarden Euro verringerten. Dieser Rückgang ist überwiegend auf die Restrukturierungsrückstellungen für die Senkung der Gemeinkosten (Power8-Programm, -130 Millionen Euro) und die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (-44 Millionen Euro) zurückzuführen, teilweise ausgeglichen durch höhere Drohverlustrückstellungen (+120 Millionen Euro).

Die übrigen Rückstellungen beziehen sich unter anderem auf Aktivitäten zur Flugzeugfinanzierung.

Die langfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 2,867 Milliarden Euro (2008: 3,046 Milliarden Euro) verringerten sich um 179 Millionen Euro Aufgrund der Fälligkeit der ersten Tranche des EMTN-Bonds im März 2010 wurde ein Betrag von 1 Milliarden Euro in die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten eingestellt. Im August 2009 wurde dieser Rückgang durch die Begebung der dritten Tranche des EMTN-Bonds über insgesamt 1 Milliarden Euro ausgeglichen.

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die die „sonstigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten“, die „sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten“ und die „langfristigen Rechnungsabgrenzungsposten“ umfassen, sind um insgesamt 1,292 Milliarden Euro auf 15,532 Milliarden Euro zurückgegangen (2008: 16,824 Milliarden Euro). Hierunter fallen überwiegend die von Kunden erhaltenen langfristigen Anzahlungen in Höhe von 8,579 Milliarden Euro (2008: 8,843 Milliarden Euro) und der langfristige Anteil der von europäischen Regierungen erhaltenen rückzahlbaren Zuschüsse in Höhe von 4,882 Milliarden Euro (2008: 4,563 Milliarden Euro). Der Rückgang ist vorwiegend auf die Senkung der beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten zurückzuführen (siehe hierzu „derivative Finanzinstrumente“). Der Hauptteil der langfristigen passiven Rechnungsabgrenzungsposten von 266 Millionen Euro (2008: 418 Millionen Euro) steht im Zusammenhang mit den transitorischen Passiva von Airbus und ATR gemäß geltenden Restwertgarantie-Klauseln. Diese werden über den Garantiezeitraum abgeschrieben.

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die kurzfristigen Rückstellungen umfassen den kurzfristigen Teil der Pensionsrückstellungen (226 Millionen Euro) und die sonstigen Rückstellungen (5,657 Milliarden Euro) und stiegen um 1,300 Milliarden Euro auf 5,883 Milliarden Euro (2008: 4,583 Milliarden Euro). Zurückzuführen ist dieser Anstieg insbesondere auf Drohverlustrückstellungen (+1,161 Milliarden Euro), vor allem aus dem A400M-Programm, die Prozesskostenrückstellungen (+69 Millionen Euro) und die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (+64 Millionen Euro).

Die kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten in Höhe von 2,429 Milliarden Euro (2008: 1,458 Milliarden Euro) stiegen um 971 Millionen Euro, vor allem aufgrund der Fälligkeit der ersten Tranche des EMTN-Bonds im Wert von 1 Milliarde Euro im März 2010.

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, die die „sonstigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten“, die „kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten“ und die „kurzfristigen Rechnungsabgrenzungsposten“ umfassen, stiegen um 3,123 Milliarden Euro auf 25,627 Milliarden Euro (2008: 22,504 Milliarden Euro). Zu den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten zählen vor allem die kurzfristigen Anzahlungen von Kunden in Höhe von 21,271 Milliarden Euro (2008: 17,802 Milliarden Euro).

5.1.5 NETTOLIQUIDITÄT

Der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen betrug 991 Millionen Euro (2008: 2,886 Milliarden Euro) und übertraf dank eines erfolgreichen Cash-Flow-Managements die Prognosen. Positiv wirkten sich ferner zu Jahresende erfolgte Zahlungen von institutionellen Kunden aus, die erst für 2010 erwartet wurden. Der Nettoabfluss aus Kundenfinanzierungen war 2009 geringer als erwartet und lag bei rund 400 Millionen Euro Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen sank auf 585 Millionen Euro (2008: 2,559 Milliarden Euro). Die Investitionen von 1,9 Milliard Euro spiegelten den erhöhten Finanzierungsaufwand beim Hochlauf des A350-Programms wider. Im August 2009 hat EADS seine im März 2010 zur Rückzahlung fällige Euroanleihe in Höhe von 1 Milliard Euro mit der Emission der dritten Tranche des EMTN-Bonds (Euro Medium-Term Note) in Höhe von 1 Milliard Euro refinanziert. Die Nettoliquidität des Konzerns lag Ende 2009 bei 9,8 Milliarden Euro (2008: 9,2 Milliarden Euro).

Die Bruttoliquidität umfasst lang- und kurzfristige Wertpapiere sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Zur Ermittlung der Nettoliquidität werden lang- und kurzfristige Finanzierungsverbindlichkeiten von der Bruttoliquidität abgezogen.

Page 42: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201042

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.1.7 EADS-DIVISIONEN

Nach der Integration der ehemaligen Division Militärische Transportflugzeuge in die Airbus-Division weist diese nun die Segmente Airbus Commercial und Airbus Military aus. Airbus Commercial umfasst EFW (Elbe Flugzeugwerke) und den vollständig umstrukturierten Aerostructures-Bereich, nicht jedoch das A400M-Geschäft. Zu Airbus Military gehören die ehemalige Division Militärische Transportflugzeuge und alle A400M-Aktivitäten. Eliminierungen werden auf Divisionsebene vorgenommen. Die Zahlen 2008 wurden – bis auf den Transfer des Werks Augsburg von der Division Verteidigung und Sicherheit zu Airbus – angepasst ausgewiesen, um die vorgenommenen Veränderungen abzubilden.

Der Gesamtumsatz von Airbus liegt mit 28,067 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (2008, angepasst: 28,991 Milliarden Euro). Das konsolidierte Airbus-EBIT* betrug -1,371 Milliarden Euro (2008, angepasst: 1,815 Milliarden Euro).

Vom Airbus-Gesamtumsatz entfielen 26,370 Milliarden Euro auf Airbus Commercial (2008: 26,524 Milliarden Euro). Die Zivilflugzeuglieferungen erreichten ein Rekordniveau von 498 Maschinen (2008: 483). Positive Auswirkungen aufgrund des gestiegenen Liefervolumens wurden durch Preisrückgänge – vor allem beim A330 in Folge älterer Vertragskonditionen – und negative Wechselkurseffekte ausgeglichen. Das EBIT* von Airbus Commercial sank erheblich auf 386 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 2,306 Milliarden Euro Es wurde durch die Rückstellung im A380-Programm (240 Millionen Euro) und außerordentliche Wechselkurseffekte belastet. Vor diesen außerordentlichen Posten belief sich das konsolidierte Airbus-EBIT* vor Einmaleffekten auf 1,1 Milliard Euro (2008, angepasst: 2,1 Milliarden Euro). Es profitierte von einem gestiegenen Volumen, geringeren Programmkosten und Einsparungen aus dem Power8-Programm. Erheblich belastet hingegen wurde es durch negative Wechselkurseffekte, Preisrückgänge bei ausgelieferten Flugzeugen und Kostensteigerungen. Wie erwartet, stiegen die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen durch den Hochlauf des A350- Programms an.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

TABELLE 5 – AUFTRAGSEINGANG UND AUFTRAGSBESTAND NACH DIVISIONEN

Geschäftsbereiche

(Beträge in Mio. €)

Auftragseingang(3) Auftragsbestand(3)

2009 2008 Veränd. 31. Dez. 2009 31. Dez. 2008 Veränd.

Airbus-Division(1) 23.904 85.493 -72 % 339.722 357.824 -5 %

Airbus Commercial 23.461 82.108 -71 % 320.321 337.193 -5 %

Airbus Military 637 5.083 -87 % 20.686 22.269 -7 %

Eurocopter 5.810 4.855 +20 % 15.064 13.824 +9 %

Astrium 8.285 3.294 +152 % 14.653 11.035 +33 %

Verteidigung und Sicherheit 7.959 5.287 +51 % 18.796 17.032 +10 %

Zentrale / Konsolidierung (1.080) (1.993) - (1.120) (2.636) -

Übrige Aktivitäten(2) 969 1.712 -43 % 1.952 3.169 -38 %

Gesamt 45.847 98.648 -54 % 389.067 400.248 -3 %

(1) Nach der Integration der ehemaligen Division Militärische Transportflugzeuge in die Airbus-Division weist diese nun die Segmente Airbus Commercial und Airbus Military aus. Airbus Commercial umfasst nun auch EFW und den vollständig umstrukturierten Aerostructures-Bereich, jedoch nicht das A400M-Geschäft. Zu Airbus Military gehören die ehemalige Division Militärische Transportflugzeuge und alle A400M-Aktivitäten. Eliminierungen werden auf Divisionsebene vorgenommen. Die Zahlen 2008 wurden – bis auf den Transfer des Werks Augsburg von der Division Verteidigung und Sicherheit zu Airbus – angepasst ausgewiesen, um die vorgenommenen Veränderungen abzubilden.

(2) Im Jahr 2009 hat sich die Zusammensetzung der Übrigen Aktivitäten verändert. Da EADS nunmehr einen Minderheitsanteil an Daher Socata hält, wird diese Einheit im EADS-Konzernabschluss nach der Equity Methode konsolidiert. EFW wird seit 2009 bei Airbus konsolidiert. Die Übrigen Aktivitäten umfassen nun ATR, EADS Sogerma, EADS North America und den 30-prozentigen „at equity“-Anteil an Daher Socata. Übrige Aktivitäten ist keine eigenständige Division. Durch den Übergang von EFW in das Airbus-Segment wurden die Zahlen der Übrigen Aktivitäten von 2008 entsprechend angepasst.

(3) Beiträge und Bestände aus dem zivilen Flugzeuggeschäft zum Auftragseingang bzw. Auftragsbestand von EADS basieren auf Listenpreisen.

5.1.6 AUFTRAGSEINGANG UND AUFTRAGSBESTAND

Der Auftragseingang von EADS sank auf 45,8 Milliarden Euro (2008: 98,6 Milliarden Euro). Das Ziel für den Auftragseingang ziviler Flugzeuge wurde erreicht, blieb allerdings wie erwartet unter dem Niveau von 2008. Zum 31. Dezember 2009 lag der Auftragsbestand des Konzerns trotz einer wechselkursinduzierten Neubewertung bei soliden 389,1 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 400,2 Milliarden Euro).

Auf Grundlage eines Schlusskurses von 1 Euro = 1,44 US-Dollar Ende Dezember 2009 gegenüber einem Kurs von 1 Euro = 1,39 US-Dollar im Dezember des Vorjahres. schlug sich diese Neubewertung in einem Rückgang von rund 11 Milliarden Euro nieder. Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft stieg auf 57,3 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 54,9 Milliarden Euro). Dieses Wachstum geht zurück auf umfangreiche militärische Aufträge wie beispielsweise Eurofighter Tranche 3a, die im Jahr 2009 verbucht wurden.

Page 43: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 43

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Das A380-Programm beeinträchtigte das Ergebnis weiterhin erheblich. Über die angepasste Rückstellung hinaus wirkten sich Ineffizienzen negativ auf das Ergebnis aus. Eine Anpassung überschüssiger Kapazitäten aufgrund geringer Auslieferungen belastete das vierte Quartal. Diese Effekte beeinträchtigten das gute operative Ergebnis der „Single-Aisle“- und Langstreckenprogramme.

Der Umsatz von Airbus Military belief sich auf 2,235 Milliarden Euro (2008: 2,759 Milliarden Euro). Zwar wurde dieser durch einen Aufschwung im Tankflugzeuggeschäft sowie im Bereich mittelschwerer und leichter Transportflugzeuge begünstigt. Der hieraus resultierende Anstieg wurde jedoch durch eine geringere Umsatzrealisierung im A400M-Programm mehr als aufgezehrt, während der Vorjahresumsatz die erstmalige Anwendung der Bilanzierungsmethode in der frühen Phase eines Auftrags beinhaltete(1). Der aktuelle Fortschritt in den konstruktiven Verhandlungen zwischen EADS und den Erstkundennationen seit dem 4. Quartal 2009 sowie der erfolgreiche Erstflug des A400M (und dessen Folgen für bestimmte Meilensteine des Programms, wie die Auslieferung des ersten Serienflugzeugs) zusammen mit einer wesentlich höheren Kostentransparenz der gesamten erwarteten Produktionskosten ermöglichten es EADS, die Bilanzierungsmethode in der frühen Phase eines Auftrags Ende Dezember 2009 zu verlassen und die A400M-bezogene Drohverlustrückstellung im Rahmen der Jahresabschlussprozesse entsprechend neu bewerten. Diese Neubewertung basiert auf der besten gegenwärtigen Schätzung des EADS-Managements, da die avisierten Vertragsänderungen mit den Erstkundennationen bisher noch nicht vertraglich abgeschlossen werden konnten. Falls wesentliche Änderungen gegenüber der Neueinschätzung eintreten sollten, könnten sich substanzielle Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der EADS ergeben.

Das „Airbus Military“-EBIT* von -1,754 Milliard Euro (2008: -493 Millionen Euro) wurde hauptsächlich durch die Belastungen im A400M-Programm (-1,8 Milliard Euro) beeinträchtigt.

2009 verzeichnete Airbus trotz der unsicheren Marktsituation 310 Brutto- Neubestellungen (271 Nettobestellungen). Die Stornierungen blieben mit nur 39 Stück niedrig. Dank eines umsichtigen Managements des Auftragsbestandes blieben die Produktionsraten stabil und liegen derzeit bei monatlich 34 Maschinen im „Single-Aisle“- und rund acht im Langstreckenbereich. Mit 140 Auslieferungen allein im letzten Quartal erreichte Airbus 2009 ein Rekordniveau. Im Jahr 2009 wurden zehn A380 an Kunden übergeben, darunter zwei „Wave 2“-Flugzeuge. Finanzierungsanfragen wurden für rund ein Drittel der Lieferungen stark durch Exportkreditagenturen unterstützt. 2009 verzeichnete Airbus Military 18 Brutto-Neubestellungen (zehn Nettobestellungen).

Die Entwicklung des A350 machte weitere Fortschritte. Im Laufe der Programmentwicklung hat Airbus einige Zeitpuffer verbraucht. Airbus hält unverändert an dem Termin für die Indienststellung des A350 fest.

Im Juni 2009 verließ der erste A320 die chinesische Endmontagelinie in Tianjin. Ende 2009 waren bereits elf Flugzeuge ausgeliefert – ein weiterer Schritt in der Strategie von Airbus, sich verstärkt international aufzustellen und globale Partnerschaften außerhalb der Euro-Zone zu entwickeln. 2009 absolvierte der A330-Frachter seinen Erstflug. Damit wird die A330-Familie – neben dem MRTT – um ein zusätzliches Mitglied erweitert. Dieses neue Frachtflugzeug mittlerer Größe wird eine wichtige Rolle im Frachtermarkt spielen, der sich gerade auf dem Weg der Erholung befindet. In absehbarer Zukunft dürften mehr als 1.600 Frachtmaschinen auf dem Weltmarkt nachgefragt werden. Airbus Military erreichte mit dem Erstflug des Transportflugzeugs A400M einen wichtigen Meilenstein und konnte darüber hinaus seine Führungsposition im internationalen Tankflugzeuggeschäft behaupten. Zusätzliche Aufträge aus Saudi-Arabien sowie erfolgreiche Umrüstarbeiten und Testflüge des ersten A330 MRTT für Australien trugen hierzu bei.

Zum 31. Dezember 2009 belief sich der Gesamtauftragsbestand von Airbus [nach einer wechselkursinduzierten Neubewertung von rund 11 Milliarden Euro auf Basis der Listenpreise] auf 339,7 Milliarden Euro (Jahresende 2008, angepasst: 357,8 Milliarden Euro).

Vom konsolidierten Airbus-Auftragsbestand entfielen 320,3 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 337,2 Milliarden Euro) auf Airbus Commercial, was einer Stückzahl von 3.488 Maschinen entspricht (Jahresende 2008: 3.715). Airbus Military verzeichnete einen Auftragsbestand von 20,7 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 22,3 Milliarden Euro).

Die Division Eurocopter hat ihren Umsatz 2009 um zwei Prozent auf 4,570 Milliarden Euro gesteigert (2008: 4,486 Milliarden Euro). Die Auslieferungen beliefen sich auf 558 Hubschrauber (gegenüber 588 im Vorjahr). Ein vorteilhafter Mix bei den Serienprodukten sowie ein höherer Beitrag im Kundendienst-Geschäft wurden durch geringere Erlöse aus dem Regierungs- und Entwicklungsgeschäft wieder aufgewogen. Das EBIT* sank auf 263 Millionen Euro (2008: 293 Millionen Euro). Die positiven Beiträge im Kundendienst-Geschäft und der Kostensenkungsmaßnahmen wurden kompensiert durch höhere F&E-Investitionen in Innovation und Produktentwicklung, durch Margendruck im NH90-Programm sowie durch negative Wechselkurseffekte. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld profitierte Eurocopter von seinem breiten zivilen und militärischen Produktportfolio sowie seiner weltweiten Präsenz. Termingerecht fand im Dezember 2009 der Erstflug des

(1) Diese Bilanzierungsmethode wurde von EADS zwischen September 2008 und Dezember 2009 angewendet (siehe „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 3: Bilanzierung des A400M-Programms“).

Page 44: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201044

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Zivilhubschraubers EC175 statt, den Eurocopter gemeinsam mit chinesischen Partnern entwickelte. Eine Bestellung über 22 neue taktische Transporthubschrauber vom Typ NH90 aus Frankreich sowie eine Bestellung über 50 EC725 aus Brasilien stehen exemplarisch für das starke Militärgeschäft. Eurocopter hat darüber hinaus sein Kundendienst-Geschäft durch die Gründung neuer Servicezentren in Hongkong und Dallas weiter ausgebaut. Zudem hat es größere Dienstleistungsverträge mit dem deutschen Heer und der britischen Royal Air Force unterzeichnet.

Die starke Diversifizierung von Eurocopter in den Bereichen Kunden, Märkte und Dienstleistungen hat bisher einen gewissen Schutz gegen den Abschwung im zivilen Marktsegment geboten. Mit 344 Nettobestellungen gegenüber 715 im Vorjahr ließ der Auftragseingang im Jahr 2009 aufgrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise jedoch deutlich nach. Eurocopter verbuchte Stornierungen für 105 Hubschrauber – vor allem im Geschäft mit Privat- und Unternehmenskunden. Im Militärgeschäft hingegen erzielte Eurocopter 2009 Rekordergebnisse; der Auftragsbestand übertraf den des Vorjahres deutlich. Der Auftragsbestand von Eurocopter belief sich auf 1.303 Hubschrauber und stieg auf 15,1 Milliarden Euro (2008: 1.515 Hubschrauber im Wert von 13,8 Milliarden Euro). Um besser für die Krise im zivilen Helikoptermarkt gerüstet zu sein, legte Eurocopter 2009 das interne Restrukturierungsprogramm SHAPE auf.

Astrium verzeichnete 2009 ein starkes Umsatzwachstum (plus zwölf Prozent) über alle Geschäftsfelder hinweg. und enthält einen positiven Einmaleffekt als Folge von Vergütungen für den erfolgreichen Dauerbetrieb kommerzieller Telekommunikationssatelliten. Das EBIT* verbesserte sich um zwölf Prozent auf 261 Millionen Euro (2008: 234 Millionen Euro). Es wurde durch eine verstärkte Produktion von Erdbeobachtungssatelliten, die Ariane-5-Produktion und profitables Wachstum im Bereich Telekommunikationsdienste getragen. Diese Verbesserung wurde jedoch im Dienstleistungsgeschäft von Paradigm durch den ungünstigen Effekt aus der Währungsumrechnung des zunehmend schwächer werdenden Pfund Sterling zum Euro teilweise aufgezehrt.

2009 war für Astrium in allen Geschäftssparten ein Rekordjahr. Im Telekommunikationssatellitengeschäft erreichte die Division einen Weltmarktanteil von 25 Prozent, was den Großauftrag von SES Astra im Wert von über 500 Millionen Euro beinhaltet. Die Geschäftseinheit Astrium Services hat sich vergrößert und weiterentwickelt: Im Programm Skynet 5 erreichte Astrium mit der Sicherstellung des vollen Systembetriebs einen wichtigen Meilenstein und wurde vom britischen Verteidigungsministerium als zuverlässigster Lieferant ausgezeichnet. Astrium hat 2009 sieben Ariane-5- Trägerraketen ausgeliefert und mit der Entwicklung der Ariane 5 ME („Midlife Evolution“) begonnen. Am Ende des vergangenen Jahres verzeichnete Astrium einen Auftragsbestand von 14,7 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 11,0 Milliarden Euro).

Der Umsatz der Division Verteidigung und Sicherheit sank auf 5,363 Milliarden Euro (2008: 5,668 Milliarden Euro) aufgrund der Ausgliederung der Augsburger Aerostuctures-Aktivitäten zu Airbus. Die Zahlen des Geschäftsjahres 2008 wurden nicht angepasst. Unter Berücksichtigung der Ausgliederung spiegelte der Umsatz 2009 Wachstum durch höheres Volumen bei der Tranche 2 und Exportlieferungen im Eurofighter-Programm sowie Wachstum bei Integrated Logistics Support wider.

Das EBIT* stieg um zehn Prozent auf 449 Millionen Euro (2008: 408 Millionen Euro). Eine Kombination aus Wachstum und gesteigerten Margen bei Kernprogrammen und Exporten bei Military Air Systems und Lenkflugkörpern sowie operative Verbesserungen glichen höhere F&E-Aufwendungen bei Radar- und unbemannten Flugsystemen („UAVs“) sowie die Ausgliederung des Werks Augsburg aus.

Die Division erwirtschaftete Wachstum in Schlüsselprogrammen und passierte wichtige Meilensteine in Geschäftsfeldern mit erheblichem Wachstumspotenzial. So gaben die Eurofighter-Partnernationen die Tranche 3a für die Produktion von 112 Maschinen in Auftrag. Durch den Zuschlag für das Grenzsicherungsprogramm für Saudi-Arabien baute die Division ihre führende Position im Bereich landesweiter Sicherheitssysteme weiter aus. Auch im UAV-Segment kam die Division weiter voran: So unterstützte die Division zum einen die französischen Streitkräfte beim Einsatz des Harfang UAV in Afghanistan. Zum anderen wurde die Risikominimierungsstudie für das europäische Flugsystem Talarion ebenso erfolgreich abgeschlossen wie Tests beim Technologie-Demonstrator Barracuda. Die Weiterentwicklung des Radarportfolios und die Sicherung neuer Aufträge für abhörsicheren Digitalfunk trugen ebenso zum Erfolg der Division 2009 bei. Der Auftragsbestand der Division Verteidigung und Sicherheit lag Ende 2009 bei 18,8 Milliarden Euro (Jahresende 2008: 17,0 Milliarden Euro).

EADS-Zentrale und Übrige Aktivitäten (ohne Divisions-Zugehörigkeit)

2009 hat sich gegenüber dem Vorjahr die Zusammensetzung der Übrigen Aktivitäten verändert. Da EADS lediglich noch einen Minderheitsanteil von 30 Prozent an Daher Socata hält, wird diese Einheit nach der Equity Methode in Übrige Aktivitäten konsolidiert. EFW wird seit 2009 bei Airbus konsolidiert. Die Übrigen Aktivitäten umfassen somit nun ATR, EADS Sogerma, EADS North America und den 30-prozentigen „at equity“-Anteil an DAHER-SOCATA.

Der Umsatz der Übrigen Aktivitäten ging zurück auf 1,096 Milliard Euro (2008, angepasst: 1,338 Milliard Euro), was vor allem auf den veränderten Konsolidierungskreis zurückzuführen ist. Das EBIT* der Übrigen Aktivitäten sank auf 21 Millionen Euro (2008, angepasst: 43 Millionen Euro). Produktivitätsgewinnen durch weitere Fortschritte beim „Turnaround“ von EADS Sogerma

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 45: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 45

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.2 EADS N.V. Einzelabschluss

TABELLE 6 – EADS N.V. BILANZ

(in Mio. €)

31. Dezember

2009

31. Dezember

2008

Geschäfts-oder Firmenwerte 4.354 4.354

Finanzanlagen 9.578 9.575

Langfristige Wertpapiere 3.809 3.035

Anlagevermögen 17.741 16.964

Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4.383 5.398

Wertpapiere 4.045 3.909

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.377 5.321

Umlaufvermögen 13.805 14.628

Summe Aktiva 31.546 31.592

Eigenkapital(1) 10.535 11.022

Finanzierungsverbindlichkeiten 322 332

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 1.619 1.501

Langfristige Verbindlichkeiten 1.941 1.833

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 19.070 18.737

Kurzfristige Verbindlichkeiten 19.070 18.737

Summe Passiva 31.546 31.592

(1) Die Bilanz ist vor Ergebnisverwendung erstellt.

TABELLE 7 – EADS N.V. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(in Mio. €) 2009 2008

Beteiligungsergebnis (953) 1.763

Sonstige Aufwendungen/Erträge 190 (191)

Jahresergebnis (763) 1.572

standen negative Wechselkurseffekte bei ATR und ein niedrigeres EBIT* bei EADS North America gegenüber.

Trotz schwacher Kundenfinanzierungen konnte ATR dank eines umsichtigen Managements des Auftragsbestands im Jahr 2009 insgesamt 53 Maschinen ausliefern. Die Nettobestellungen stiegen auf 26 Maschinen gegenüber 20 im Jahr 2008. Die Auftragsstornierungen lagen mit zehn Maschinen im Jahr 2009 niedriger. Die Produktionsraten für 2010 wurden um rund zehn Prozent nach unten angepasst und tragen damit dem derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld Rechnung. Ende 2009 verzeichnete

ATR einen Auftragsbestand von 133 Flugzeugen. Im Dezember 2009 erhielt EADS North America im LUH-Programm der US Army den Zuschlag für den fünften Jahresvertrag. Mit diesem Auftrag steigt die Gesamtzahl der Bestellungen auf 178 Maschinen.

Zum 31. Dezember 2009 belief sich der Auftragsbestand der Übrigen Aktivitäten auf 2,0 Milliarden Euro (Jahresende 2008, angepasst: 3,2 Milliarden Euro). Hauptursache des Rückgangs war die geänderte Konsolidierung von DAHER-SOCATA.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 46: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201046

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.4 Risikofaktoren

EADS unterliegt einer Reihe von Risiken und Ungewissheiten, die die finanzielle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen können. Die Geschäftsentwicklung sowie die Vermögens- oder Ertragslage von EADS könnten durch die nachstehend beschriebenen Risiken in wesentlichem Maße nachteilig beeinflusst werden. Dabei ist EADS nicht nur diesen Risiken ausgesetzt. Weitere Risiken und Ungewissheiten, die EADS derzeit nicht bekannt sind oder die derzeit von EADS als nicht wesentlich betrachtet werden, könnten ebenfalls negativen Einfluss auf das Geschäft und die Aktivitäten von EADS haben. Weitere Informationen zu diesen Risiken finden Sie im EADS „Registrierungsdokument“ das auch auf der Website des Unternehmens (www.eads.com) verfügbar ist.

5.4.1 FINANZMARKTRISIKEN

Auswirkungen der jüngsten Finanzkrise

Nach massiven Liquiditätsspritzen durch Zentralbanken und umfangreichen staatlichen Unterstützungspaketen begann die Weltwirtschaft sich in der zweiten Jahreshälfte 2009 langsam und geringfügig zu erholen. Auch wenn das Risiko eines anhaltenden Abwärtstrends im Finanzsektor gebannt zu sein scheint, kann noch keine Aussage über die potenziellen Auswirkungen künftiger Veränderungen im regulatorischen Umfeld und einer gesunkenen Verfügbarkeit von Investitionskrediten getroffen werden. Die staatlichen Maßnahmen zur Abmilderung des Abschwungs haben zudem zu einer signifikanten Verschlechterung der Haushaltlage und einer höheren Staatsverschuldung in den wichtigsten Industrieländern geführt. Dementsprechend stehen der zögerlichen Erholung der Wirtschaft verschiedene Herausforderungen gegenüber, die Einfluss auf die Finanzmärkte und folglich auf das EADS-

Geschäft haben könnten. Diese umfassen, jedoch nicht ausschließlich:

> zahlreiche Anfragen von Kunden nach einer Verschiebung oder Stornierung von Flugzeugbestellungen, unter anderem aufgrund mangelnder Kreditmöglichkeiten für Flugzeugfinanzierungen sowie aufgrund der insgesamt nachlassenden Nachfrage im Passagierflug- und Frachtverkehr;

> einen erheblichen Anstieg des Volumens der Absatzfinanzierung, mit deren Hilfe EADS Flugzeugkäufe seiner Kunden unterstützen muss und sich somit – trotz etwaiger Sicherungsrechte an den entsprechenden Flugzeugen – stärker dem Risiko des Zahlungsverzugs auf Kundenseite aussetzt;

> eine strenge Prüfung öffentlicher Ausgaben für Verteidigung, Innere Sicherheit und Raumfahrt aufgrund knapper Haushalte;

> wirtschaftliche Notlagen oder Insolvenzen wichtiger Zulieferer, die zu Verzögerungen bei der Produktion führen;

> Leistungsausfälle von Vertragspartnern bei Investitionen oder derivativen Finanzgeschäften sowie von sonstigen Finanzinstituten, mit den entsprechenden negativen Folgen für die Finanzgeschäfte von EADS;

> einen fortgesetzten Abbau der Fremdkapitalquote sowie Fusionen und Pleiten von Banken und anderen Finanzinstitutionen, die den Kreis der möglichen Vertragspartner verkleinern und das Kreditangebot verknappen könnten. Dies könnte die Verfügbarkeit von Bankgarantien, wie sie EADS für seine Geschäftsaktivitäten

5.3 Information zu den Wirtschaftsprüfern

Datum der erstmaligen Bestellung Ende der gegenwärtigen Vertragslaufzeit*

KPMG Accountants N.V.

Fascinatioboulevard 200 – 3065 WB Rotterdam — Niederlande

vertreten durch L.A. Blok 10. Mai 2000 1. Juni 2010

Ernst & Young Accountants LLP

Antonio Vivaldistraat 150, 1083 HP Amsterdam — Niederlande

vertreten durch F.A.L. van der Bruggen 24. Juli 2002 1. Juni 2010

* Der für den 1. Juni 2010 einberufenen Hauptversammlung wird eine Beschlussfassung vorgelegt, mit dem Ziel, Ernst &Young Accountants LLP und KPMG Accountants N.V. als die Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2010 zu ernennen.

KPMG Accountants N.V., Ernst & Young Accountants LLP und ihre entsprechenden Repräsentanten sind bei der Royal NIVRA (Nederlands Instituut van Register Accountants) eingetragen.

Page 47: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 47

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

benötigt, senken und die Möglichkeiten von EADS zum Abschluss gewünschter Fremdwährungs-Sicherungsgeschäfte einschränken;

> Veränderungen der langfristigen Zinssätze, Credit Spreads oder Inflationszahlen, welche den Abzinsungssatz für die Pensionsverpflichtungen des Konzerns beeinflussen könnten bzw. Wertverlust von bestimmten Anlagegruppen, was zur Erhöhung der konzernweiten Rückstellungen für Altersvorsorgeprogramme führen könnte;

> Veränderungen der kurzfristigen Zinssätze, mögliche Illiquidität bestimmter Anlageklassen oder steigende Rohstoffpreise, was die finanzielle Leistungsfähigkeit des Konzerns beeinflussen könnte; und

> Beschränkung des Zugangs zu Kapitalmärkten und anderen Finanzierungsquellen, wodurch die zukünftigen Möglichkeiten des EADS-Konzerns zur Investitionen, zur vollen Durchführung seiner Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und zur Finanzierung seiner Geschäftskeit begrenzt werden könnten.

Der noch nicht selbsttragende Aufschwung könnte zu einer längeren Periode mit geringfügigen Wachstumsraten oder sogar einem erneuten Abschwung führen, was sich negativ auf die künftige Ertrags- und Finanzlage von EADS auswirken könnte. Die allgemeine Konjunkturschwäche und die schwer einzuschätzende künftige Entwicklung erschweren eine präzise Prognose von Umsatz, Gewinn vor Zinsen und Steuern, Geschäfts- oder Firmenwert-Wertminderungen und außerordentlichen Posten („EBIT*“) und Cash Flow, was zu verstärkten Schwankungen des EADS-Aktienkurses führen könnte.

Wechselkursrisiko

Ein beträchtlicher Teil der Umsätze von EADS ist in US-Dollar ausgestellt, während ein erheblicher Anteil der Kosten in Euro und zu einem geringeren Teil in Pfund Sterling entstehen. Folglich wären die Gewinne von EADS in dem Ausmaß, in dem EADS es unterlässt, dieses Ungleichgewicht zwischen den Fremdwährungen durch Finanzinstrumente abzusichern, von den Schwankungen des Wechselkurses zwischen dem US-Dollar und diesen Währungen abhängig sowie in geringerem Maße von den Kursschwankungen des Pfund Sterling gegenüber dem Euro. Die Sicherungs-Strategie von EADS könnte, insbesondere auf lange Sicht, nicht in der Lage sein, signifikante Veränderungen des Verhältnisses zwischen US-Dollar und Euro bzw. Pfund Sterling auszugleichen, was sich negativ auf die Ertrags- und Finanzlage des Konzerns auswirken könnte.

Absatzfinanzierungsrisiko

Zur Unterstützung der Verkaufsaktivitäten kann sich EADS an einer Kundenfinanzierung beteiligen oder den Marktwert bestimmter Maschinen für einen bestimmten Zeitraum nach

der Lieferung an den Kunden teilweise garantieren. Als Folge hält EADS ein bedeutendes Portfolio von Leasing- und anderen Finanzierungsvereinbarungen mit Fluggesellschaften und anderen Kunden. Es kann nicht zugesichert werden, dass diese Maßnahmen EADS völlig vor Zahlungsausfällen seiner Kunden oder vor wesentlichen Minderungen des Wiederverkaufswerts der finanzierten Flugzeuge schützen.

Kreditrisiko von Geschäftspartnern

EADS ist einem Kreditrisiko ausgesetzt (i) bei Nichterfüllung ihrer Vertragsparteien für Finanzinstrumente, wie etwa Sicherungs-Instrumente und Finanzinvestitionen und (ii) bei Preisrisiken aus in Finanzinvestitionen enthaltenen Credit Spreads.

Risiko des Kapitalbeteiligungs-Portfolios

EADS hält verschiedene Kapitalbeteiligungen aus geschäftlichen oder strategischen Gründen, wobei sich die zugrunde liegenden geschäftlichen Erwägungen über den Anlagezeitraum verändern können. EADS ist dem Risiko der unerwarteten wesentlichen nachteiligen Änderungen im beizulegenden Zeitwert von Dassault Aviation und anderen assoziierten Beteiligungen ausgesetzt.

Pensionsverpflichtungen

EADS ist an verschiedenen Pensionsplänen sowohl für die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter beteiligt, von denen einige eine Unterdeckung aufweisen. Obwohl der Konzern, basierend auf aktuellen Schätzungen, in seiner Bilanz eine Rückstellung für seinen Anteil an der Unterdeckung berücksichtigt hat, besteht keine Gewähr, dass diese Schätzungen in Zukunft nicht nach oben korrigiert werden, wodurch EADS in Zusammenhang mit solchen Pensionsplänen weitere Rückstellungen vornehmen müsste.

Weitere Information zu Finanzmarktrisiken und die Methoden, mit denen EADS versucht, diese Risiken zu managen, sind im „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS), Anm. 35: Informationen über Finanzinstrumente – A) Finanzielles Risikomanagement“ enthalten.

5.4.2 GESCHÄFTSBEZOGENE RISIKEN

Konjunkturabhängigkeit des Verkehrsflugzeugmarktes

In der Vergangenheit war der Markt für Verkehrsflugzeuge zyklischen Schwankungen unterworfen, die zum Teil auf Veränderungen der Nachfrage im Passagierflug- und Frachtverkehr zurückzuführen sind, welche wiederum hauptsächlich vom Wirtschaftswachstum oder dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts („BIP“) beeinflusst wird. Derzeit geht EADS davon aus, dass sich die Märkte für Verkehrsflugzeuge und Hubschrauber weiterhin zyklisch entwickeln werden, und dass Abschwünge auf breiter wirtschaftlicher Front negative Auswirkungen auf seine zukünftige Ertrags- und Finanzlage haben können.

Page 48: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201048

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Zudem könnte es notwendig sein, dass der EADS-Konzern seinen Geschäftsplan erheblich anpassen muss, um den vorherrschenden Marktbedingungen Rechnung zu tragen, einschließlich möglicher Änderungen in der Produktionsrate oder einer Rekonfiguration von Flugzeugen, die für Kunden bestimmt waren, deren Bestellungen verschoben oder storniert wurden. Sollten diese Änderungen nicht erfolgreich umgesetzt werden oder die dafür anfallenden Kosten höher als erwartet ausfallen, könnte sich dies negativ auf die künftige Ertrags- und Finanzlage von EADS auswirken.

Auswirkungen von Terrorismus, Epidemien und Katastrophen auf den Verkehrsflugzeugmarkt

Wie die Terroranschläge in New York und Madrid und die Verbreitung des H1N1-Virus gezeigt haben, können Terrorismus und Epidemien die Wahrnehmung von Flugsicherheit und -komfort durch die Öffentlichkeit negativ beeinflussen, was in der Folge die Nachfrage nach Flugreisen und Verkehrsflugzeugen verringern kann. Der Ausbruch eines Krieges in bestimmten Regionen der Erde könnte die öffentliche Nachfrage nach Flugreisen zurückgehen lassen. Zudem könnten größere Flugzeugunglücke sich negativ auf die Wahrnehmung der Sicherheit bestimmter Flugzeugklassen, -typen und Fluggesellschaften in der Öffentlichkeit und bei Aufsichtsbehörden auswirken. Aufgrund solcher Ereignisse und dem daraus resultierenden negativen Einfluss auf die Luftfahrtindustrie insgesamt oder auf bestimmte Fluggesellschaften könnte EADS unter einer rückläufigen Nachfrage nach allen oder bestimmten Flugzeugtypen zu leiden haben und die Kunden von EADS könnten die Auslieferung neuer Flugzeuge verschieben oder Aufträge stornieren.

Abhängigkeit von Ausgaben der öffentlichen Hand und von bestimmten Märkten

In jedem einzelnen Markt sind die Ausgaben der öffentlichen Hand (einschließlich Verteidigungsausgaben) abhängig von einem komplexen Mix geopolitischer Erwägungen und Haushaltszwänge. Die Ausgaben der öffentlichen Hand können von Jahr zu Jahr und von Land zu Land erheblichen Schwankungen unterliegen. Ungünstige wirtschaftliche und politische Bedingungen wie auch die kürzlich erlebte rückläufige konjunkturelle Entwicklung der Märkte, auf denen EADS tätig ist, könnten die Ausgaben der öffentlichen Hand verringern und einen negativen Einfluss auf künftige Ertrags- und Finanzlage des Konzerns haben. Des Weiteren ist ein beträchtlicher Anteil des Auftragsbestands von EADS (einschließlich Airbus) auf bestimmte Regionen oder Länder konzentriert, einschließlich der USA, China, Indien und der Vereinigten Arabischen Emirate. Ungünstige wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen wie auch allgemein rückläufige Wirtschaftsentwicklungen in diesen Ländern oder Regionen können sich negativ auf die künftigen Ertrags- und Finanzlage von EADS und Airbus auswirken.

Verfügbarkeit staatlicher und anderer Zuschüsse

Seit 1992 haben die EU und die USA auf der Grundlage eines Abkommens gearbeitet, das die Bedingungen von finanziellen Unterstützung festlegt, die die Regierungen den zivilen Flugzeugherstellern gewähren können. Die USA haben jedoch Ende 2004 einseitig den Rücktritt von diesem Abkommen erklärt, was schließlich dazu geführt hat, dass die USA und die EU gegeneinander formal Ansprüche vor der Welthandelsorganisation („WTO“) geltend machten. Wenngleich beide Seiten zum Ausdruck gebracht haben, dass sie eine Verhandlungslösung bevorzugen, welche gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet, wenn es um die Förderung künftiger Entwicklungen auf dem Gebiet der Luftfahrt geht, sind sie doch noch weit davon entfernt, eine Einigung über zentrale Themen zu erzielen. Die Vertragsbedingungen eines neuen Abkommens oder das Ergebnis des formalen WTO-Verfahrens könnte den Zugang von EADS zu Risikokapitalanlagen für Großprojekte einschränken oder zu einem für EADS nachteiligen Ungleichgewicht beim Zugang zu staatlichen Zuschüssen im Vergleich zu seiner US-Konkurrenz führen, oder könnte theoretisch die Europäische Kommission und die betroffenen Regierungen dazu veranlassen, Möglichkeiten einer Änderung von kommerziellen Bedingungen für bereits an EADS gewährte Zuwendungen zu untersuchen.

In früheren Jahren haben EADS und seine Hauptwettbewerber jeweils unterschiedliche Arten von staatlichen Finanzierungen für die Produktforschung und -entwicklung erhalten. Dennoch kann in keiner Weise garantiert werden, dass staatliche Finanzierungen künftig weiterhin zur Verfügung stehen, was teilweise auf das oben genannte Verfahren zurückzuführen ist.

Entstehung von Public-Private Partnerships und privaten Finanzierungsinitiativen

Im Verteidigungsbereich verlangen Kunden, insbesondere in Großbritannien, zunehmend nach Angeboten und schließen Verträge nach Modellen ab, die als Public-Private Partnerships („PPPs“) oder als Private Finance Initiatives („PFIs“) bekannt sind. Es können keine Zusicherungen darüber gegeben werden, in welchem Umfang EADS sich effizient und effektiv (i) um künftige PFI- oder PPP-Programme bewerben wird, (ii) die vertragsgemäß vereinbarten Dienstleistungen erbringen wird, (iii) die Beschaffung der Ausrüstung und die dazugehörigen Dienstleistungen finanzieren wird und (iv) die Vermarktung von Überkapazitäten vornehmen wird. EADS könnte zudem über die lange Dauer von PPP und PFI-Programmen unerwarteten politischen, budgetären, regulatorischen oder wettbewerbsrelevanten Risiken ausgesetzt sein.

Wettbewerb und Marktzugang

Die meisten Geschäftsaktivitäten von EADS sind einem starken Wettbewerb ausgesetzt, und besonders Airbus war von einem abwärts gerichteten Preisdruck aufgrund dieses Wettbewerbs betroffen. Der Wettbewerbsdruck könnte sich künftig noch

Page 49: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 49

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

verschärfen, insbesondere im Fall einer anhaltenden Rezession. Es kann nicht gewährleistet werden, dass EADS in der Lage sein wird, sich erfolgreich gegen derzeitige oder künftige Konkurrenten durchzusetzen oder dass sich der in allen EADS-Geschäftsfeldern herrschende Wettbewerbsdruck nicht in einem geringeren Umsatz oder Marktanteil niederschlägt.

Technologisch fortschrittliche Produkte und Dienstleistungen

EADS bietet seinen Kunden häufig technologisch fortschrittliche Produkte und Dienstleistungen an, deren Entwicklung und Herstellung sich komplex gestalten und umfassende Integrations- und Koordinierungsmaßnahmen entlang der Zulieferkette erforderlich machen können. Die meisten Produkte von EADS müssen zudem unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen gehandhabt werden. Auch wenn der EADS-Konzern der Auffassung ist, dass er hoch entwickelte Verfahren für die Entwicklung, Herstellung und Erprobung einsetzt, kann keine Garantie dafür übernommen werden, dass die Produkte oder Dienstleistungen von EADS erfolgreich entwickelt, produziert oder eingesetzt werden oder dass sie in der beabsichtigten Weise entwickelt oder angewandt werden.

Bestimmte von EADS abgeschlossene Verträge sehen vor, dass EADS auf einen Teil des erwarteten Gewinns verzichtet, dass Minderungen akzeptiert werden müssen, dass eine Ersatzlieferung erfolgt oder andere Produkte geliefert bzw. andere Dienstleistungen erbracht werden oder dass die Preise für künftige Lieferungen gegenüber denselben Kunden gemindert werden, wenn die Produkte nicht rechtzeitig geliefert werden oder mangelhaft sind. Es kann nicht zugesichert werden, dass keine Vertragsstrafen oder Vertragskündigungen ausgesprochen werden, wenn EADS Liefertermine oder sonstige vertragliche Leistungsanforderungen nicht einhält. Einige Kunden haben sich beispielsweise nach den Produktionsschwierigkeiten im Jahr 2006 für eine Stornierung ihrer A380-Frachterbestellungen entschieden, und 2009 gab Südafrika infolge der angekündigten erheblichen Lieferverzögerungen im A400M-Programm die Stornierung seiner A400M-Bestellung bekannt.

Neben allen Kosten im Zusammenhang mit Produkt-gewährleistungsansprüchen, der Vertragserfüllung oder geforderten Abhilfemaßnahmen können solche Probleme Kostensteigerungen oder Umsatzeinbußen – insbesondere aufgrund von Vertragsannullierungen – zur Folge haben, die sich negativ auf die künftige Ertrags- und Finanzlage von EADS auswirken könnten. Alle Probleme können sich darüber hinaus nachteilig auf die Reputation von EADS und damit auf die Wettbewerbsposition der Produkte von EADS auswirken.

Wichtige Forschungs- und Entwicklungsprogramme

Das geschäftliche Umfeld in vielen der Hauptgeschäftsfelder von EADS ist durch umfangreiche Forschungs- und Entwicklungskosten gekennzeichnet, die beträchtliche

Vorausinvestitionen mit einem hohen Grad an Komplexität erfordern. Die Geschäftspläne, die diesen Investitionen zu Grunde liegen, sehen häufig eine lange Amortisierungsdauer vor und setzen für diesen Zeitraum eine gewisse Rentabilität voraus, um die ursprüngliche Investition zu rechtfertigen. Es kann nicht zugesichert werden, dass die diesen Geschäftsplänen zu Grunde liegenden wirtschaftlichen, technischen und marktbezogenen Annahmen erfüllt werden und daher die Amortisierung im angestrebten Zeitraum oder die angestrebten Renditen tatsächlich erzielt werden.

Umstrukturierungsprogramme Power8, Power8 Plus und Future EADS

EADS hat 2007 die Umsetzung eines umfassenden Kostenreduzierungs- und Umstrukturierungsprogramms bei Airbus mit der Bezeichnung „Power8“ bekannt gegeben. Zusätzlich hat EADS 2008 unter dem Namen „Power8 Plus“ ein konzernweites Kosteneinsparungsprogramm und das weitere Integrations- und Kostenreduzierungsprogramm Future EADS auf den Weg gebracht. Die erwarteten Kosteneinsparungen, insbesondere aus den Programmen Power8 Plus und Future EADS, basieren auf vorläufigen Schätzungen; die tatsächlichen Einsparungen aus diesen Programmen können davon jedoch erheblich abweichen. Wenn es EADS nicht gelingt, die geplanten Kostensenkungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen oder diese Anstrengungen möglicherweise nicht das erwartete Kosteneinsparungsniveau erbringen, dann könnte dies negative Auswirkungen auf die künftige Finanz- und Ertragslage von EADS haben. Neben dem Risiko, die vorhergesehene Höhe der Kosteneinsparungen aus den oben genannten Programmen nicht zu erreichen, kann die Implementierung sogar höhere Kosten verursachen als vorhergesehen. Dies hängt vom Ausgang der derzeitigen Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und anderen Beteiligten ab. Es könnte auf vielen Ebenen interne Widerstände gegen die vielfältigen Umstrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen, einschließlich der Veräußerungen von Airbus-Standorten und der Integration der Division Militärische Transportflugzeuge in Airbus, geben.

Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten und Unterauftragnehmern

EADS ist beim Bezug der Rohstoffe, Bauteile und Baugruppen, die der Konzern zur Herstellung seiner Produkte benötigt, von zahlreichen wichtigen Lieferanten und Unterauftragnehmern anhängig. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Finanzkrise erleben einige dieser Zulieferer seit kurzem ernstzunehmende finanzielle Engpässe. Sollten sich diese noch verschlimmern, könnten bestimmte Zulieferer gezwungen sein, ihre Produktion zu drosseln, den Betrieb einzustellen oder Gläubigerschutz zu beantragen, was wiederum den Nachschub ihrer Erzeugnisse an EADS zum Erliegen bringen könnte. Bei bestimmten Zulieferern könnte es sich für EADS schwierig gestalten, ohne erhebliche Zeitverzögerung einen Ersatz für sie zu finden; dies

Page 50: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201050

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

wiederum könnte negative Folgen für die zukünftige Ertrags- und Finanzlage von EADS haben. Darüber hinaus könnte EADS in Zukunft beschließen, bestimmte Zulieferer finanziell oder auf anderem Wege zu unterstützen, um eine ununterbrochene Material- und Teileversorgung sicherzustellen, wodurch der Konzern bei den betreffenden Lieferanten Kreditrisiken in Kauf nehmen müsste.

Lieferanten und Unterauftragnehmer von EADS könnten – insbesondere im Falle signifikanter Änderungen der Entwicklungs- oder Produktionszeitpläne – gegenüber dem Konzern Ansprüche auf höhere Preise oder andere vertragliche Entschädigungen geltend machen, was negative Folgen für die künftige Rentabilität von EADS habe könnte.

Sollte das makroökonomische Umfeld zu einer höheren als der bisher im historischen Mittel registrierten Inflation führen, könnten die Lohn- und Beschaffungskosten von EADS in Zukunft signifikant ansteigen. Dies könnte zu höheren Komponenten- und Produktionskosten führen, die ihrerseits die künftige Rentabilität und und Zahlungsmittelzuflüsse von EADS beeinträchtigen könnten, sofernt EADS nicht in der Lage ist, diese Kosten an seine Kunden weiterzugeben oder seine Lieferanten zur Übernahme dieser Kosten zu verpflichten.

Programmspezifische Risiken

Neben den oben genannten Risikofaktoren ist EADS auch folgenden programmspezifischen Risiken ausgesetzt (wenngleich diese Auflistung nicht den Anspruch erhebt, eine erschöpfende Darstellung zu geben, zeigt sie doch die aktuellen Risiken auf, die aus Sicht der Geschäftsleitung wesentlich sind):

> A400M-Programm. Eine Beschreibung der jüngsten Entwicklungen im A400M-Programm einschließlich bestimmter, vom Management getroffener Annahmen im Zusammenhang mit der Vorbereitung des EADS-Konzernabschlusses 2009 finden Sie in Abschnitt 5 „Finanzkennzahlen und andere Highlights“ dieses Berichts sowie im Anhang zum Konzernabschluss 2009 – Anmerkung 3: „Bilanzierung des A400M-Programms“. Neben den dort genannten Finanz- und Verhandlungsrisiken steht die Gesellschaft den folgenden Herausforderungen gegenüber: (i) Management eines Flugtestprogramms, das sich deutlich von dem eines Airbus-Verkehrsflugzeugs unterscheidet; (ii) Integration ziviler Systeme (Flugmanagement, Navigation usw.) in die komplexen militärischen Systeme, (iii) Sicherstellung sowohl der Zulassung durch zivile Behörden als auch Erfüllung der militärischen Anforderungen der Programm-Kunden, (iv) Bewältigung der zu erwartenden Schwierigkeiten beim Hochlauf der A400M-Produktion und (v) Einhaltung des neu verhandelten Zeitplans;

> A380-Programm. Im Zusammenhang mit dem Programm A380 steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Management der hohen Belastung der Zulieferkette infolge des steilen Produktionsanstiegs in den kommenden Jahren, (ii) erfolgreiche Implementierung eines virtuellen CADPrototyps („Digital Mock-up“) für die künftige A380-Produktion, (iii) Ausreifung des Serviceangebots und (iv) Vermeidung von Produktionsunterbrechungen und damit verbundenen Kosten, insbesondere im Zusammenhang mit der Umsetzung von Power8. Die Fähigkeit von EADS, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, wird bei der Gewährleistung der reibungslosen Produktion der Flugzeuge der „2. Welle“, d. h. der Flugzeuge, die nach den ersten 25 produziert werden, entscheidend sein;

> A350-XWB-Programm. Im Zusammenhang mit dem A350 XWB-Programm steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Gewährleistung der technologischen Reife, (ii) Erreichen der technischen Leistungsziele für das Flugzeug und Einhaltung des Entwicklungszeitplans, (iii) erfolgreiche Bereitstellung hochqualifizierter Fachkräfte in Bereichen wie Verbundwerkstoff-Konstruktion und -Festigkeit, (iv) Sicherstellen der Erfüllung wiederkehrender Kostenziele, (v) Sicherstellen, dass die im Zuge von Power8 eingeführte neue Industrieorganisation eine effektive Entwicklung unterstützt und (vi) Gewährleistung der Leistung der Risikopartner, auch an den von Airbus veräußerten Standorten;

> NH90-Programm. Im Zusammenhang mit dem Programm NH90 steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Einhaltung des Entwicklungszeitplans, der Kostenziele und der technischen Auslegung (voll einsatzfähige Konfiguration) des TTH (Tactical Transport Helicopter), der abschließenden Konfiguration des NFH (NATO Frigate Helicopter) und der weiteren Programme zur Entwicklung zahlreicher Varianten, (ii) Management des industriellen Hochlaufs des Programms und (iii) Sicherstellung des Kundendienstes für die zahlreichen in Dienst gehenden Flotten;

> Grenzsicherungsprogramm für Saudi-Arabien. Im Zusammenhang mit dem Grenzsicherungsprogramm für Saudi-Arabien steht EADS den folgenden zentralen Herausforderungen gegenüber: (i) Einhaltung des Zeitplans und der Kostenziele bei der Einrichtung einer großen Zahl von Anlagen und der Schnittstellenintegration von standardisierten („Commercial Off-the-Shelf“) Produkten (Radare, Kameras, Sensoren) in das System, (ii) Sicherstellen eines effizienten Hochlaufs des Projekts und des Stellenbesetzungsprozesses und (iii) Management des Rollout-Prozesses einschließlich Zulieferer sowie Schulung und organisatorische Anpassung des Kunden.

Page 51: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 51

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.4.3 RECHTLICHE RISIKEN

Abhängigkeit von Gemeinschaftsunternehmen und Minderheitsbeteiligungen

EADS erzielt einen wesentlichen Anteil seiner Umsatzerlöse über verschiedene Konsortien, Gemeinschaftsunternehmen und Kapitalbeteiligungen. Zwar strebt EADS ausschließlich Beteiligungen an Unternehmen an, bei denen die Interessen des Konzerns mit denen seiner Partner im Einklang stehen, jedoch besteht bei gemeinsam geführten Unternehmen, vor allem bei solchen Unternehmen, bei denen wichtige Entscheidungen die einstimmige Zustimmung aller Mitglieder erfordern und bei denen der Ausstieg nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, stets das Risiko von Meinungsverschiedenheiten oder einer Pattsituation. Die anderen Parteien in diesen Unternehmen können gleichzeitig Wettbewerber von EADS sein, weshalb ihre Interessen von denen des EADS-Konzerns abweichen können.

Produkthaftung und Garantiefälle

EADS konzipiert, entwickelt und produziert eine Reihe höchst anspruchsvoller Produkte mit einem hohen Einzelwert, insbesondere zivile und militärische Flugzeuge sowie Ausrüstung für die Raumfahrt. Sollte eines dieser Produkte nicht bestimmungsgemäß funktionieren, unterliegt EADS dem entsprechenden Produkthaftungs- und Gewährleistungsrisiko.

Geistiges Eigentum

EADS stützt sich auf Patente, Urheberrechte, Handelsmarken und gewerbliche Vorschriften sowie Vereinbarungen mit Mitarbeitern, Kunden, Zulieferern und anderen Parteien, um die Rechte am geistigen Eigentum der in seinem Geschäftsbetrieb eingesetzten Technologien und Produkte zu schützen. Ungeachtet dieser Anstrengungen zum Schutze der Rechte am geistigen Eigentum könnte jedes der Eigentumsrechte von EADS entweder direkt oder indirekt in Frage gestellt, außer Kraft gesetzt oder umgangen werden. Zudem könnten gegen EADS strittige Forderungen wegen Verletzung der Rechte am geistigen Eigentum Dritter geltend gemacht werden, auch wenn EADS davon ausgeht, dass der Konzern die Urheberrechte Dritter rechtmäßig einhält. Alle Forderungen oder Rechtsstreitigkeiten in diesem Bereich könnten unabhängig davon, ob EADS daraus letztendlich als obsiegende oder unterliegende Partei hervorgeht, zeitaufwändig und kostspielig sein, die Reputation von EADS beschädigen oder den Konzern zwingen, Lizenzverträge abzuschließen.

Exportkontrollen und sonstige Regulierungen

Der Exportmarkt ist für EADS von erheblicher Bedeutung. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass (i) die Exportkontrollen, denen EADS unterliegt, weiter verschärft werden, dass (ii) neue Generationen von EADS-Produkten ebenfalls ähnlichen oder noch strengeren Kontrollen unterworfen sein werden oder dass (iii) geopolitische Faktoren die Erteilung von Ausfuhrgenehmigungen für einen oder mehrere Kunden

verhindern oder die Fähigkeit von EADS zur Erfüllung bereits unterzeichneter Verträge beschränken werden. EADS unterliegt ferner einer Vielzahl anderer staatlicher Vorschriften, die sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit und Finanzlage auswirken können, u. a. Vorschriften zu Geschäftsbeziehungen, Einsatz der Produkte des Konzerns und Übereinkünften mit ausländischen Amtsträgern.

Rechtsstreitigkeiten

Gegen EADS sind derzeit mehrere juristische Verfahren anhängig, insbesondere im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten im Bezug auf Wertpapiere infolge der im Jahr 2006 angekündigten Verzögerungen im A380-Programm (siehe „Anhang zum Konzernabschluss (IFRS) – Anm. 33: Rechtsstreitigkeiten und Schadensersatzansprüche“). Zwar ist EADS zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerstande, die Ergebnisse dieser Verfahren vorherzusagen, doch ist es möglich, dass diese eine Verhängung von Schadensersatzzahlungen, Geldstrafen oder sonstiger Rechtsmittel nach sich ziehen könnten, die ihrerseits die Geschäftstätigkeit, die Geschäftsergebnisse und die Finanzlage von EADS beeinträchtigen könnten. Ein Ausgang zu Ungunsten von EADS könnte sich negativ auf den Aktienkurs und die Reputation von EADS auswirken. Zusätzlich rechnet EADS unabhängig vom Ausgang weiterhin mit Zeitaufwand und Kosten für seine Verteidigung, wodurch die Arbeit und Aufmerksamkeit des Managements vom regulären Geschäftsbetrieb abgelenkt werden könnten.

5.4.4 INDUSTRIE- UND UMWELTRISIKEN

In Anbetracht des Umfangs seiner Geschäftstätigkeit und des Spektrums an Industriebranchen, in denen der Konzern tätig ist, unterliegt EADS strengen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in einer Reihe von Rechtsordnungen weltweit. Daher wendet EADS erhebliche Mittel für Investitionen und sonstige Betriebskosten auf und rechnet damit, dies auch in Zukunft zu tun, um die zunehmend komplexen Gesetze und Rechtsvorschriften im Hinblick auf Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und die Verwendung von Stoffen/Substanzen einzuhalten. Außerdem müssen die vielfältigen Produkte, die EADS herstellt und vertreibt, den maßgeblichen Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in den Rechtsordnungen der Länder entsprechen, in denen der Konzern tätig ist. Im Falle eines Unfalls oder eines anderen ernsthaften Zwischenfalls, bei dem eines seiner Produkte beteiligt ist, könnte EADS aufgefordert werden, Ermittlungen durchzuführen und Korrekturmaßnahmen einzuleiten. Auch die Mitarbeiter und Kunden von EADS und sonstige Dritte könnten Forderungen wegen Personen-, Vermögens- oder Umweltschäden (einschließlich Schäden an natürlichen Ressourcen) geltend machen. Alle derartigen Probleme können sich darüber hinaus nachteilig auf die Reputation von EADS und damit auf die Wettbewerbsposition der Produkte von EADS auswirken.

Page 52: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201052

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.6 Umweltfragen

Für EADS erfordert Umweltschutz das Engagement aller Beteiligten, ob Bürger, Politiker oder Industriepartner, damit EADS seine Aufgabe – die Bereitstellung von individueller Mobilität, Kommunikation und Sicherheit, also den Grundpfeilern unserer modernen Gesellschaft – gemäß seinen Grundsätzen als verantwortlich handelndes Unternehmen erfüllen kann.

Die Entwicklung zu einem umwelteffizienten Unternehmen ist eines der Hauptziele der strategischen Konzern-Roadmap „„Vision 2020““. Die konsequente Umsetzung der EADS-Umweltpolitik zur Verbesserung der Ökoeffizienz erfolgt durch eine konzernweite Umwelt-Roadmap, die – neben der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und der ständigen Verbesserung des Umweltmanagements – ehrgeizige Ziele mit Blick auf umwelteffizientere Betriebsabläufe, Produkte und Dienstleistungen definiert.

5.5 Personal

5.5.1 INFORMATIONEN ZUR BELEGSCHAFT

Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte EADS 119.506 Mitarbeiter. Gegenüber 2008 verringerte sich die Zahl der Mitarbeiter der DS-Division, der EADS-Zentrale und der Übrigen Aktivitäten. Der sprunghafte Anstieg der Mitarbeiterzahl bei Airbus erklärt sich durch drei zentrale Veränderungen im Jahr 2009: Die ehemalige Division Militärische Transportflugzeuge ist nun Teil der Airbus-Division und damit zum Jahresende 2009 nicht mehr eigenständig. Auch die Zusammenführung von Geschäften der Divisionen Verteidigung und Sicherheit und Airbus unter dem Dach von Premium Aerotec hat ebenfalls zum Anwachsen der Belegschaft der Airbus-Division beigetragen und ist für den Rückgang der Mitarbeiter bei DS verantwortlich. Und nicht zuletzt erklärt die Eingliederung von EFW (Elbe Flugzeugwerke) in die Airbus-Division wie auch die Entkonsolidierung von Socata nicht nur die Abnahme der Mitarbeiterzahl in der EADS-Zentrale und den Übrigen Aktivitäten, sondern auch das Anwachsen der Belegschaft von Airbus.

2009 bestand die Belegschaft zu 96,7 Prozent aus Vollzeitbeschäftigten. Je nach Land und hierarchischer Ebene lag die durchschnittliche vertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit zwischen 35 und 40 Stunden.

Im Jahresverlauf 2009 stellte EADS weltweit 5.663 neue Mitarbeiter ein (2008: 7.081). Im gleichen Zeitraum verließen 3.308 Mitarbeiter EADS (2008: 5.078).

Insgesamt arbeiteten 94,9 Prozent der aktiven Belegschaft von EADS an den über 100 europäischen Standorten des Konzerns.

5.5.2 ORGANISATION DES PERSONALMANAGEMENTS

Die zentrale Aufgabe des Personalbereichs („HR“) des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass EADS als integriertes Unternehmen erstklassige Mitarbeiter anzieht, weiterentwickelt, motiviert und

hält. In seiner Funktion als Geschäftspartner leistet der HR-Bereich Unterstützung bei geschäftlichen Herausforderungen und fördert die kontinuierliche Integration und Internationalisierung des Konzerns. Insbesondere unterstützt HR den Aufbau einer organisations- und betriebsübergreifenden einheitlichen Kultur.

Die HR-Organisation wird seit 2006 gemäß den Geschäftsanforderungen des Konzerns weiter integriert. Zur Förderung einer koordinierten konzernweiten HR-Politik wurden die Rolle des HR Board gestärkt und die hierarchischen Berichtswege von den Divisionen zum Personalvorstand des Konzerns gefestigt. Der HR-Bereich hat globale Shared Services für Personalverwaltung, Lohn-/Gehaltsabrechnung und Personalbeschaffung eingerichtet, die auf ein gemeinsames HR-weites Informationssystem zugreifen. Die HR-Prozesse wurden im Rahmen eines einheitlichen e-HR-Projekts harmonisiert. Zudem wurde mit der Einrichtung von Shared Services zur Verwaltung der Weiterbildungsangebote begonnen.

Ein Konzern-HR-Team, das eng mit den für das alltägliche Personalmanagement verantwortlichen HR-Abteilungen der Divisionen und Geschäftsbereichen zusammenarbeitet, übernimmt die strategische Leitung in allen Personalbelangen. Auf Konzern- und Landesebene werden regelmäßig Treffen zwischen HR-Managern und -Spezialisten aus unterschiedlichen Geschäftssegmenten organisiert.

Eine 2009 konzernweit durchgeführte Umfrage zur emotionalen Mitarbeiterbindung gab Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit herrscht. Im Anschluss an die Mitarbeiterumfrage hat EADS entlang der gesamten Management-Kette eine Reihe von Initiativen angestoßen. Die wichtigsten Ziele dabei sind eine höhere Wertschätzung der Mitarbeiter, eine Verbesserung von Führungskultur und Kommunikation sowie eine größere Nähe zwischen Führungskräften, HR-Vertretern und Mitarbeitern.

Page 53: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 53

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

Ökoeffizienz zielt darauf ab, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander zu vereinen und durch die Reduzierung von Umweltauswirkungen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Dies geschieht durch eine aktive Positionierung des Konzerns als zentraler Akteur des wachstumsträchtigen „Green Business“. Dazu gehören (i) die Wahrnehmung von Geschäftschancen zur Bereitstellung umweltfreundlicher Lösungen bzw. Produkte, (ii) die Berücksichtigung der Umweltauswirkungen von Konzernaktivitäten und -produkten über deren gesamten Lebenszyklus und (iii) die Entwicklung bahnbrechender Technologien, Produkte und Dienstleistungen.

(i) Wahrnehmung von Geschäftschancen zur Bereitstellung umweltfreundlicher Lösungen/Produkte

EADS bietet insbesondere im den Bereichen Systeme und Raumfahrt eine umfangreiche Palette von Technologien, Produkten und Dienstleistungen zum Schutz der Umwelt. Die laufende Überwachung und Früherkennung von Umweltschäden aus dem All wird heute mehr denn je als dringend notwendig erachtet. EADS Astrium agiert als Partner oder Systemarchitekt renommierter europäischer Umweltprogramme wie z. B. „Living Planet“, GMES (Global Monitoring for Environment and Security), SPOT, ENVISAT, METOP, GOCE oder SMOS. Instrumente und Satelliten aus dem Hause Astrium liefern der Wissenschaftsgemeinde die nötigen Daten zur Entwicklung von Modellen und zur Erforschung komplexer planetarer Mechanismen und Ökosysteme. Zudem tragen sie zur Begrenzung von Umweltschäden bei, etwa durch die Eindämmung der Abholzung. Die Übertragung von Sonnenenergie über Satelliten aus dem Weltall und ihre Umwandlung in elektrische Energie auf der Erde sind weitere zukunftsträchtige Forschungsgebiete.

Schnelle und vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten versprechen zudem das Projekt zur Verwertung von Flugzeugen nach Ablauf ihrer Lebensdauer, das Konzept der umgekehrten Lieferkette aus optimierter Abfallverwertung, die Erfassung von Schadstoffen über Fernerkundung sowie die Entwicklung von Alternativen zu fossilen Brennstoffen.

(ii) Berücksichtigung der Umweltauswirkungen aus Konzernaktivitäten und -produkten über deren gesamten Lebenszyklus

Gegenwärtig arbeiten 90 Prozent der EADS-Mitarbeiter unter einem EMAS-registrierten oder gemäß ISO 14001 zertifizierten Umweltmanagementsystem. EADS strebt die Einrichtung eines fortschrittlichen lebenszyklusorientierten Umweltmanagementsystems an, mit dem Ziel, 100 Prozent seiner Aktivitäten und produktbezogener Aspekte abzudecken. Als erstes Unternehmen der Luft- und Raumfahrtbranche hat Airbus sein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 zertifiziert. Die Zertifizierung erstreckt sich auf zahlreiche

Standorte ebenso wie auf produktbezogene Aspekte über deren gesamten Lebenszyklus hinweg. Folgenden Punkten gilt dabei besondere Aufmerksamkeit: transparente und zuverlässige Umweltberichterstattung, Management und Eliminierung der gefährlichsten Chemikalien gemäß REACh-Verordnung, Entwicklung umweltverträglicher Verfahren nach dem Ende der Lebensdauer (Eröffnung von TARMAC Aerosave) sowie Minimierung von Treibhausgasen und anderen Luftschadstoffen.

EADS hat erkannt, dass für den Übergang zu einer weniger CO2-intensiven Wirtschaftsweise und zur Bewältigung der zunehmend größeren Herausforderung des Klimawandels ein proaktives Engagement unabdingbar ist. Der Konzern hat erhebliche Anstrengungen unternommen, den Energieverbrauch bis 2020 um 30 Prozent im Vergleich zu 2006 und den CO2-Ausstoß um 50 Prozent zu senken. Über eine Treibhausgasinventur nach internationalen Richtlinien wie etwa dem Greenhouse Gas Protocol kann der Konzern seine direkten und indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschätzen und Bereiche festlegen, in denen vorrangig Maßnahmen notwendig sind. Laufende Planungen umfassen den Bau neuer, energieeffizienter Infrastrukturen, die Installation von Solarpaneelen auf den Dächern der neuen Endmontagelinien sowie die verstärkte Nutzung erneuerbaren Energiequellen.

Airbus hat den Verlust der Artenvielfalt als nächstes großes Umweltthema erkannt und ruft dazu auf, aktiv und konkret gegen diese Bedrohung anzukämpfen. Im Rahmen der Konvention über die biologische Vielfalt hat Airbus deshalb als Partner des Umweltprogramms der Vereinten Nationen („UNEP“) die Informationsinitiative „Green Wave“ ins Leben gerufen, die die Bedeutung der Artenvielfalt stärker in das Bewusstsein von Jugendlichen auf der ganzen Welt rücken soll.

(iii) Mobilisierung unserer Kompetenzen zur Entwicklung bahnbrechender Technologien, Produkte und Dienstleistungen

Im Zuge der Rahmenvereinbarungen der Klimawandelkonferenz der Vereinten Nationen 2009 („COP15“) hat der Luftfahrtsektor sich verpflichtet, bis 2020 CO2-neutrales Wachstum zu erreichen und zugesagt, bis 2050 auf eine Halbierung der CO2-Emissionen im Vergleich zu 2005 hinzuarbeiten.

Um diese Zielvorgaben zu erreichen, stehen Technologie und Innovation umso mehr im Fokus des EADS-Geschäfts (80 Prozent des F&T-Aufwands bei Airbus und Eurocopter gelten dem Thema Umwelt). Die Mobilisierung von Kompetenzen in groß angelegten F&E-Programmen wie Clean Sky ist ein wesentliches Instrument für Erforschung, Design und Entwicklung bahnbrechender umweltverträglicher Technologien. Nachhaltige sogenannte „Drop-in“-Biotreibstoffe, für deren Verwendung weder Modifizierungen der Flugzeugsysteme und Vertriebskanäle noch spezielle Infrastrukturen erforderlich

Page 54: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201054

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzkennzahlen und andere Highlights

5.7 Forschungs- und Technologiemanagement

Das sich rasch wandelnde Geschäftsumfeld erfordert heute Luft- und Raumfahrtinnovationen, die den Bedürfnissen unserer Gesellschaft in Sachen Umwelt, Sicherheit und Mobilität gerecht werden. Deshalb muss das Forschungs- und Technologiemanagement von EADS eng mit der Arbeit der einzelnen Bereiche verknüpft werden, um zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Differenzierung des Konzerns beizutragen. Als Wegbereiter von Innovation spielen Forschung und Technologie („F&T“) eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Das Corporate Technical Office („CTO“) stellt sicher, dass die Geschäftstrategie eng mit der technologischen Strategie gekoppelt ist.

Über die Gewährleistung eines führenden, wohl durchdachten F&T-Portfolios, das die Einführung neuer Technologien ermöglicht und Kunden hohe Rentabilität verspricht, ist das CTO Garant des Shareholder-Value. Das CTO fördert darüber hinaus langfristige Kundenbeziehungen, indem es hochwertige Lösungen entwickelt, die den Herausforderungen des Konzerns in Bezug auf Technologie, Leistung, Sicherheit und Kosten gerecht werden. Die F&T-Strategie von EADS ist zudem von der Notwendigkeit einer termin-, qualitäts- und kostengerechten Einführung neuer Produkte und Prozesse geprägt. Die F&T-Aktivitäten von EADS umfassen ein breites Spektrum an Technologiebereichen und sind auf mehreren Ebenen der Wertschöpfungskette angesiedelt. Strukturiert ist die Strategie nach den Zeitplänen kurzfristiger fester Programme, mittelfristiger optionaler Programme und langfristiger Innovationskonzepte.

Die F&T-Aktivitäten für Innovationskonzepte beinhalten die Entwicklung integrierter Technologie-Demonstratoren sowie die Durchführung technologischer und operativer Studien. Im Einklang mit der Konzernvision arbeiten heute alle EADS-Divisionen an der Entwicklung neuer Produktkonzepte und an der Maximierung des künftigen Geschäftspotenzials. Mit diesen innovativen Konzepten werden vollkommen neue Ideen erforscht und entwickelt; dabei werden die Grenzen der technischen Machbarkeit kontinuierlich erweitert. Das Portfolio konzentriert sich derzeit auf vier Wachstumsbereiche: Mobilität

(z. B. Flugverkehrsmanagement), Umweltschutz (z. B. neue Energiekonzepte, neue optimierte Plattformen), Verteidigung und Sicherheit (asymmetrische Kampfführung, Kommunikation und Ortung in unterirdischen Gebäuden, Aufspürung verbotener Substanzen und Flugfunk-Sicherung) sowie Dienstleistungen wie z. B. Zustandsüberwachung im laufenden Betrieb, Modernisierungen („Mid-life Upgrades“) sowie MRO (Maintenance, Repair & Overhaul).

EADS setzt seine Ressourcen auch dafür ein, neu aufkommende Konzepte zu bewerten. Das F&T-Management von EADS zielt auf die Entwicklung entscheidender Produkttechnologien ab; hierzu zählt beispielsweise die permanente Suche nach neuen Ideen, Materialien und Ausrüstungen, die vor ihrer Umsetzung im industriellen Maßstab an Prototypen erprobt werden. Dabei baut das Unternehmen privilegierte Beziehungen und Partnerschaften mit wichtigen Lieferanten auf. Die F&T-Aktivitäten von EADS in diesen Bereichen dienen der Identifizierung von Konzepten mit Zukunftspotenzial und der Weiterentwicklung dieser Technologien. EADS hat in sieben Kategorien vielversprechende Produkttechnologien identifiziert, die den zukünftigen Erfolg vorantreiben werden. Verbundwerkstoff-, Metall-Technologien und Oberflächentechnik; Strukturtechnik, Fertigung und Aeromechanik; Sensoren, Elektronik und Systemintegration; Engineering; Flugphysik; Informationstechnologie sowie Energie und Antrieb.

Die F&T-Aktivitäten umfassen zudem die Entwicklung und Beherrschung hochmoderner Werkzeuge („Architect’s Toolbox“), die EADS zu einem effizienten Systemarchitekten machen. Hierzu gehören Instrumente zur virtuellen Entwicklung von Produkten sowie sicherer und einsatzreifer Bordsoftware.

Das EADS-CTO hat einen Plan zum wirksamen Einsatz und weiteren Ausbau seiner Risikokapitalbeteiligungen entwickelt, durch die Zukunftstechnologien ausgemacht und erschlossen werden sollen. Die Identifizierung durchschlagender Technologien, die das Produktportfolio des Konzerns ergänzen könnten, ist für EADS von zentraler Bedeutung. Über die

sind, bieten vielversprechende Aussichten für die gesamte Luftfahrtbranche. 2010 werden weitere große Initiativen ins Auge gefasst, um in der kommerziellen Luftfahrt die Nutzung von Biotreibstoffen – die kürzlich von mehreren Fluggesellschaften erprobt wurden – zu fördern.

EADS spielt eine führende Rolle in diversen weiteren Initiativen, etwa bei der Einrichtung eines gemeinsamen Flugverkehrs-Managementsystems (Air Traffic Management – „ATM“) mit weiteren Branchenakteuren, mit dem Ziel, den Luftverkehr

zu optimieren und den CO2-Ausstoß weiter zu senken. Wesentliche Verbesserungen kommen auch bei aktuellen Produktentwicklungen der EADS zum Tragen. Ein Beispiel sind die neuen „Sharklet“-Flügelspitzen für die A320-Familie, die den Treibstoffverbrauch auf Langstreckenflügen um bis zu 3,5 Prozent senken. Eurocopter hat außerdem das Technologieprogramm Bluecopter angestoßen, das die Entwicklung umweltschonender Technologien anregen und fördern soll.

Page 55: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 55

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Finanzielle Ziele für 2010

6. FINANZIELLE ZIELE FÜR 2010

Zu Beginn des Jahres 2010 ist EADS gut aufgestellt für ein sich langsam erholendes, aber immer noch unbeständiges Wirtschaftsumfeld.

Dies basiert auf umsichtigem Management des soliden Auftragsbestands von 3.488 Airbus-Flugzeugen, 1.303 Hubschraubern bei Eurocopter und gut gefüllten Auftragsbüchern im Raumfahrt- und Verteidigungsbereich.

Mit der allmählichen Erholung des Luftverkehrs und der Erträge, insbesondere in den Schwellenländern, müsste sich zuerst die Finanzlage der Fluggesellschaften stabilisieren, bevor dies zu zusätzlichen Bestellungen führt.

Aufgrund zahlreicher laufender Kampagnen, die 2010 insgesamt zu 250 bis 300 Brutto-Neubestellungen führen sollen, und aufgrund einer stabilen Überbuchungslage im „Single-Aisle“-Geschäft hat Airbus beschlossen, die „Single-Aisle“-Produktionsrate ab Dezember 2010 von 34 auf 36 Maschinen im Monat zu erhöhen. Die monatliche Produktionsrate für Langstreckenflugzeuge bleibt unverändert bei rund acht Maschinen pro Monat.

2010 erwartet Airbus maximal ebenso viele Auslieferungen wie im Vorjahr. Die geschätzten Brutto-Neubestellungen dürften zwischen 250 und 300 Flugzeugen liegen. Eurocopter dürfte 2010 rund sechs Prozent weniger Hubschrauber ausliefern als 2009.

Ausgehend von einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1 Euro = 1,40 US-Dollar dürfte der Umsatz von EADS 2010 in etwa auf Vorjahresniveau liegen.

Das EBIT* wird 2010 bei rund 1 Milliard Euro liegen. Die verschlechterten Hedging-Kurse werden sich dabei im Vergleich zu 2009 mit rund -1 Milliard Euro auswirken. Obwohl es im A380-Programm leichte Verbesserungen geben wird, wird es das EBIT* vor Einmaleffekten weiterhin, wie schon im Jahr 2009, erheblich belasten. Kosteneinsparungen und Verbesserungen der Preise bei Zivilflugzeugen sollten sich positiv auswirken. Hingegen werden geringere Auslieferungen bei Helikoptern, ein Anstieg bei Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und Kosteninflation die Rentabilität beeinträchtigen.

Die künftige EBIT*-Entwicklung wird von der Fähigkeit abhängen, die Programme A400M, A380 und A350 gemäß den eingegangenen Verpflichtungen gegenüber den Kunden zu managen.

Da die in der Grundsatzvereinbarung avisierten Vertragsänderungen und entsprechenden Dokumente noch nicht verbindlich mit den Erstkundennationen finalisiert werden konnten, basiert die aktualisierte A400M-Drohverlustrückstellung derzeit auf einer bestmöglichen Einschätzung durch das EADS-Management, die möglichen Änderungen durch den Abschluss endgültiger Verträge unterliegt. Größere Änderungen dieser Einschätzung könnten die EADS-Ergebnisentwicklung erheblich beeinflussen.

Ausgehend von nachhaltigen Zahlungsmitteleingängen zu Jahresende aus dem Behörden- und Regierungsgeschäft sowie aufgrund weiterer Vorauszahlungen im A400M-Programm dürfte der Free Cash Flow vor Kundenfinanzierungen neutral ausfallen. Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen wird aufgrund des Zahlungsmittelabflusses aus Kundenfinanzierungen in Höhe von rund 1 Milliard Euro vermutlich negativ ausfallen.

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Forschungseinrichtung „EADS Innovation Works“ des CTO und Partnerschaften mit externen Labors beobachtet und bewertet das Unternehmen unterschiedliche Technologien sehr genau. Beispiele hierfür sind Brennstoffzellen, sichere Kommunikation, Photonik, Nanotechnologien und Hybridwerkstoffe.

Vor dem Hintergrund seiner ehrgeizigen Wachstumspläne im produktnahen Dienstleistungsbereich entwickelt EADS zudem

Servicetechnologien, wie beispielsweise für das Training, die moderne Produktunterstützung, die Kommunikation und spezielle einsatzspezifische Bereiche (z. B. Lieferung, Wartung und Betrieb von Produkten im Auftrag des Kunden einschließlich der Bereitstellung von qualifiziertem Personal zur Durchführung von Aufgaben).

Page 56: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201056

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Strategische Herausforderungen von EADS

EADS besitzt eines der umfangreichsten Portfolios an Luft- und Raumfahrtplattformen und verzeichnete 2009 den weltweit größten Auftragsbestand. Dies macht EADS zu einem weltweit führenden Unternehmen in ihrer Branche. Mit der „Vision 2020“ strebt der EADS-Konzern die Position des Weltmarktführers im Bereich Luft- und Raumfahrtplattformen und -systeme (insbesondere plattformspezifische Architekturen und Integration von Systemen) mit einem kompletten Portfolio an Produkten für den zivilen und öffentlichen Bedarf an. Insgesamt impliziert das, dass EADS anstrebt, bis 2020 ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Umsätzen von Airbus und den anderen Geschäftsfeldern zu erreichen. Das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2009 hat die Ziele der EADS-Vision einmal mehr bestätigt. Jedoch ist es notwendig, die Art und Weise wie diese erreicht werden sollen, den Umständen anzupassen. Für die Kundenfinanzierung ist die Schwäche der Finanzmärkte eine Herausforderung und erfordert ein flexibles Management des Auftragsbestandes. Zudem stehen Teile der öffentlichen Haushalte angesichts steigender Staatsschulden zunehmend unter Druck. Folglich muss EADS eine enge Zusammenarbeit mit allen seinen Kunden sowie ein umsichtiges Liquiditätsmanagement sicherstellen, um den Konzern zu schützen und so die Krise zu meistern.

Um die Geschäftstätigkeit und die langfristige Position des Konzerns zu unterstützen, muss organisches Wachstum gefördert werden: durch Investitionen in Bereichen, die künftige Kernkompetenzen sichern und den Zugang zu Märkten und Kunden verbessern. Hierzu wird EADS möglicherweise auf ein weiteres externes Wachstum durch Übernahmen und Partnerschaften setzen, speziell in Asien, dem Nahen Osten und den USA.

In Ihrer strategischen Vision räumt EADS Plattformen, Systemen und Dienstleistungen Priorität ein. Dabei setzt der Konzern auf neue Wachstumschancen, nämlich die Erweiterung der aktiven Flugzeugflotte und die zunehmende Verlagerung von Verantwortlichkeiten und Leistungen aus den Verteidigungs- bzw. Regierungsorganisationen und Streitkräften auf den Privatsektor. EADS strebt in diesem

Zusammenhang einen Dienstleistungsanteil von 25 Prozent des Gesamtumsatzes bis zum Jahr 2020 an und konzentriert sich dabei auf anspruchsvolle Serviceleistungen – anfänglich im Plattformbereich –, die ein hohes Maß an Kundennähe und Produkt-Know-how erfordern. Weiterhin wird sich EADS in zunehmendem Maße auf das Kerngeschäft konzentrieren und im Rahmen dieses neuen Geschäftsmodells die Umverteilung von Ressourcen vornehmen, die derzeit in kernfremden traditionellen Geschäften gebunden sind.

Für ausgelagerte Dienstleistungen entwickelt sich eine zunehmende Nachfrage am Markt. Gründe dafür sind der Kosten- bzw. Umsatzdruck und die Notwendigkeit, die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Insbesondere die Bereiche Schulung, fortschrittliche betriebsbegleitende Unterstützung und Luftverkehrsmanagementsysteme versprechen in den kommenden Jahren Wachstum. Auch bei der wehrtechnischen Beschaffung wandeln sich die Anforderungsmuster mit einem zunehmenden Trend zur Auslagerung von Dienstleistungen. Das Einsatzumfeld im Verteidigungsbereich ändert sich, wobei bündnisgeführte Einsätze und die Zusammenlegung von Finanzierungsmitteln zur Kompensierung von sinkenden oder stagnierenden Budgets zunehmen.

Vor diesem Hintergrund wird der EADS-Konzern auch weiterhin Kernkompetenzen und Schlüsseltechnologien für Plattformen und Systeme entwickeln bzw. sichern. Daten komplexer, mit Plattformen verbundener Systeme (wie z. B. von Überwachungs- oder Luftverteidigungssystemen) werden in zunehmendem Maße in Luftfahrzeugen (Cockpits) und am Boden (Kontrollstationen) zur Verfügung gestellt. Deshalb umfassen die Kernkompetenzen, die für eine Gewährleistung der künftigen Position als Hauptauftragnehmer notwendig sind, in jedem Fall auch die Bodensegmente, Datenvernetzung („Data Link“), C4I (Command, Control, Communications, Computer and Intelligence) sowie die vernetzte Operationsführung (wie dies derzeit bei unbemannten Flugsystemen („UAVs“), Satelliten und Flugabwehrsystemen der Fall ist). EADS muss sich weiterhin auch das Zusammenwachsen des Verteidigungs- und Sicherheitsgeschäfts zu Nutze machen, insbesondere im Bereich sicherer Kommunikationsnetzwerke.

7. STRATEGISCHE HERAUSFORDERUNGEN VON EADS

Die folgenden strategischen Herausforderungen von EADS wurden in der „Vision 2020“ des Konzerns, in der die langfristigen Ziele von EADS formuliert sind, veröffentlicht und waren Gegenstand von Diskussionen auf unterschiedlichen

Managementebenen sowie im Board of Directors. Alle diese Ziele verstehen sich als langfristige Ambitionen des Managements, deren Umsetzung den in Abschnitt „5.4 Risikofaktoren“ dargestellten Risiken unterworfen ist.

7.1 Strategische Herausforderungen des Konzerns

Page 57: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 57

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Strategische Herausforderungen von EADS

Ferner wird EADS entsprechende Verbesserungsmaßnahmen weiter vorantreiben, um zwischen 2010 und 2020 mit einem EBIT* von 10 Prozent eine brachenweit erstklassige operative und finanzielle Effizienz zu erreichen. Die Ergebnisse werden von der Entwicklung des Dollar-Wechselkurses und des Konjunkturzyklus abhängen. Die Verbesserungen sollen über interne Kostenkontrolle, optimale Ressourcenzuteilung, ein besseres Programm- und Risikomanagement, die Fähigkeit, die Dollar-Kursschwankungen zu bewältigen sowie durch eine verstärkte Erschließung weiterer profitabler Marktsegmente erreicht werden.

Der EADS-Konzern wird seine Strategie der industriellen Internationalisierung weiterverfolgen. Gleichzeitig muss das Unternehmen seine Empfindlichkeit gegenüber dem Euro-Dollar-Wechselkurs abbauen. Dies erfolgt auf der Grundlage eines neuen Geschäftsmodells, das eine Analyse der Aktivitäten auf ihre Zugehörigkeit zum Kerngeschäft, den Aufbau eines Netzwerks an Partnerschaften sowie die weltweite Expansion des Unternehmens durch die Erschließung von Märkten wie China und Indien sowie Ländern im Dollarraum vorsieht.

Europäische Ressourcen stellen einen bedeutenden Teil des Einkaufsvolumens und der Belegschaft des Konzerns dar (obwohl der Großteil des Umsatzes außerhalb Europas generiert wird). Um sich Zugang zu Märkten und Technologieressourcen zu verschaffen, optimale Kostenbedingungen zu erreichen und sich gegen die Dollarvolatilität zu schützen, muss der EADS-Konzern seine industrielle Präsenz und Partnerschaften außerhalb Europas ausweiten bei gleichzeitigem Schutz seiner zentralen Technologien und industriellen Basis in Europa. In diesem Zusammenhang hat EADS das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2020 40 Prozent des Einkaufs und 20 Prozent der Mitarbeiter außerhalb Europas zu lokalisieren. Um die industrielle Basis in den USA zu verbreitern ist langfristig auch geplant, in den USA einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar zu erzielen, und zwar vorrangig in den Bereichen Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit, und sich als zentraler Lieferant der US-Regierung zu etablieren. Allgemein werden sinnvolle Übernahmen erforderlich sein, um die Ziele der „Vision 2020“ und insbesondere den Ausbau der weltweiten Präsenz von EADS zu erreichen.

Die europäischen Verteidigungsetats haben sich längere Zeit relativ stabil gezeigt, stehen aber angesichts steigender Staatsschulden zunehmend unter Druck. In den nächsten zehn Jahren erscheint ein signifikanter Anstieg unwahrscheinlich, was eine weitere Konsolidierung bzw. Umstrukturierung der Verteidigungsindustrie nach sich ziehen könnte. Daher muss der EADS-Konzern ein wachsames Auge auf den Prozess der Konsolidierung der europäischen Verteidigungsindustrie haben. Über Jahre hinweg hat sich die Unternehmensgröße zu einem zunehmend wichtigen Faktor im Luftfahrt-, Raumfahrt-

und Verteidigungsgeschäft (Aerospace and Defence – A&D) entwickelt, und die Unternehmen suchten nach Möglichkeiten, ihr Produktportfolio auf- und auszubauen. Die Endrunde ist jedoch noch nicht erreicht, und die Großen der Branche bereiten weitere Schritte vor. In diesem Kontext muss EADS den Markt konsequent im Blick behalten, um potenzielle Chancen, zu denen auch strategische Übernahmen gehören, nicht zu verpassen. Strategisch wichtig sind dabei Plattformen für Luft- und Raumfahrt einschließlich des dazugehörigen Dienstleistungsgeschäfts sowie Verteidigungssysteme und -elektronik.

EADS entwickelt sich zielstrebig zu einem umwelteffizienten Unternehmen und arbeitet aktiv an einer nachhaltigen künftigen Entwicklung. Auf der Grundlage einer klaren Zielsetzung zur Vereinbarung des Umweltschutzes mit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit beabsichtigt das Unternehmen, den steigenden Bedarf an Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsprodukten bei gleichzeitiger Minimierung der Auswirkungen auf die Umwelt in ökonomischster und effizientester Form zu decken. So wurden z. B. bei Airbus bis ins Jahr 2020 reichende konkrete Verpflichtungen vereinbart und bekanntgegeben. Im Rahmen der zu erstellenden einheitlichen Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 müssen eine eindeutige Politik und messbare Ziele beachtet werden, die das gesamte EADS-Portfolio abdecken.

Die Welt, in der EADS tätig ist, ist vom Wandel geprägt – und diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Neue Produkte auf der Basis neuer Technologien und effiziente Prozesse werden erforderlich sein. Technologie und Innovation sind die zentralen Faktoren bei der Umsetzung der „Vision 2020“. Produkte und Prozesse werden zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Diversifizierung eng miteinander verknüpft. Parallel dazu muss EADS kontinuierlich mit neuen Innovationen aufwarten, um alternde Technologien und Prozesse ersetzen zu können.

EADS wurde im Jahr 1999 nicht als Finanzholding gegründet, sondern als Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, als integrierter Konzern Weltmarktführer im Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsgeschäft zu werden. Bei der Umsetzung dieses Ziels sollte der Organisation und den Mitarbeitern von EADS eine Schlüsselrolle zukommen. Zur Optimierung der Kohärenz der Maßnahmen und der Ausnutzung von Synergien ist auf allen Ebenen eine schlankere, integriertere, vollständig transparente und effizientere Struktur erforderlich, bei deren Aufbau die sich aus der Integration ergebenden Vorteile genutzt werden müssen. Auf Konzernebene wurde das Integrationsprogramm Future EADS implementiert, das die Effizienz von EADS und nutzbare Synergien weiter steigern wird. Dabei sollte es jedoch nicht zu einer Verzerrung der Fähigkeiten der einzelnen Divisionen

* EBIT: Ergebnis vor Zinsen und Steuern, vor Geschäfts-oder Firmenwert -Wertminderungen und außerordentlichen Posten.

Page 58: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201058

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Strategische Herausforderungen von EADS

7.2 Ausblick der Divisionen

7.2.1 AIRBUS

Da die Luftfahrtbranche konjunkturelle Bewegungen üblicherweise verzögert nachvollzieht, stagniert die Nachfrage nach Flugzeugen. Für 2010 rechnet Airbus mit einem leichten Rückgang der Bestellungen für neue Flugzeuge.

Durch ein proaktives Management des Auftragsbestands will Airbus in etwa das Auslieferungsniveau der Jahre 2008/2009 halten.

Die anhaltende Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro wird sich weiterhin auf das Hedge-Buch und damit auf die Margen von Airbus auswirken. Um Kosten zu senken wird Airbus das Power8-Programm bis zum Abschluss im Jahr 2010 fortführen und das Kosteneinsparungsprogramm Power8 Plus vorantreiben.

Das Management wird sich auf die Behebung der Schwierigkeiten in der A380-Serienproduktion konzentrieren. Zudem wird streng darauf geachtet werden, die Entwicklung der Programme A400M und A350 XWB auf Kurs zu halten. Da die in der Grundsatzvereinbarung avisierten Vertragsänderungen und entsprechenden Dokumente noch nicht verbindlich mit den Erstkundennationen finalisiert werden konnten, basiert die aktualisierte A400M-Drohverlustrückstellung derzeit auf einer bestmöglichen Einschätzung durch das EADS-Management, die möglichen Änderungen durch den Abschluss endgültiger Verträge unterliegt. Größere Änderungen dieser Einschätzung könnten die EADS-Ergebnisentwicklung erheblich beeinflussen.

Längerfristig betrachtet werden die mit den Programmen A380, A350 XWB und A400M erzielten Produktentwicklungen der letzten Jahre Airbus’ Wettbewerbsposition in einem wachsenden Luftfahrtmarkt stärken, in dem Umwelteffizienz für Fluggesellschaften wie auch für Hersteller zunehmend an Bedeutung gewinnt.

7.2.2 EUROCOPTER

2010 wird mit einem anhaltend schwachen Auftragseingang bei Zivilhubschraubern gerechnet; zudem dürfte die hohe Zahl der Ende 2009 angebotenen Gebrauchthubschrauber eine Markterholung weiter verzögern. Der Verteidigungsmarkt bietet vielversprechende Perspektiven, ist jedoch seinerseits an eine Konjunkturerholung und die Haushaltspolitik der Regierungen geknüpft.

Der 2009 registrierte Auftragsrückgang bei kleineren Zivilhubschraubern wird sich 2010 in leicht rückläufigen Umsatz- und Auslieferungszahlen niederschlagen.

Das Restrukturierungsprogramm SHAPE wird zur Kompensation des schwachen Zivilgeschäfts und des höheren Wettbewerbsdrucks beitragen. Das Programm soll bis Ende 2011 jährliche Einsparungen in Höhe von 200 Millionen Euro – einschließlich des Beitrags von Eurocopter zu Future EADS – erzielen, Produktivitätsverbesserungen bewirken und Eurocopter in die Lage versetzen, seine Investitionen in Forschung und Entwicklung zu erhöhen. SHAPE wird das Unternehmen dabei unterstützen, die Krise zu meistern und seine Zukunft zu sichern, indem es die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen gewährleistet.

7.2.3 ASTRIUM

Astriums hoher Auftragsbestand lastet die Produktion in einem schwierigen kommerziellen und öffentlichen Marktumfeld über mehr als drei Jahre hinweg aus.

2010 werden sechs Ariane-5-Trägersysteme ausgeliefert. Durch den verstärkten Wettbewerb, den schwachen US-Dollar und die Überprüfung der öffentlichen Haushaltsbudgets nimmt jedoch der Margendruck in zentralen Programmen zu.

Die Kostenreduzierungsprogramme Future EADS und Power8 Plus werden im Jahr 2010 trotz schwierigerer Rahmenbedingungen zur Erhöhung der Rentabilität in allen drei Geschäftseinheiten beitragen.

kommen, da individuelle Finanzziele auf dieser Ebene erfüllt und Industrieprogramme abgewickelt werden müssen.

Und schließlich braucht EADS auch motivierte und kompetente Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund ist es die Pflicht des Unternehmens sowie seines Managements, dafür zu sorgen, dass die Erwartungen der Mitarbeiter hinsichtlich der Weiterentwicklung ihrer beruflichen Fähigkeiten und ihrer persönlichen Verwirklichung erfüllt werden. Dies erfordert

eine aktive Entwicklung des Managements auf Grundlage eines neuen Führungsmodells. Auch eine höhere Mobilität sowie eine stärkere interne Vielfältigkeit innerhalb der Teams werden von EADS gefördert. Diese beiden Kriterien werden beim Karrieremanagement und bei der Leistungsbewertung berücksichtigt. Darüber hinaus findet auch die Rekrutierung von Führungskräften aus Ländern außerhalb der EADS-Heimatländer die Unterstützung des Unternehmens.

Page 59: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 59

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Strategische Herausforderungen von EADS

Dabei versprechen insbesondere die Bereiche Services, sichere Kommunikation und Erdbeobachtung langfristiges Wachstum.

7.2.4 VERTEIDIGUNG UND SICHERHEIT („DS”)

Im Jahr 2010 wird sich die Rentabilität bei DS auf die Lieferung großer Programme und zunehmend auf Aktivitäten in neuen Wachstumsmärkten, insbesondere im Sicherheitsbereich, stützen.

Die Division wird ihre Position in den Heimatmärkten sichern und zudem die Präsenz auf strategischen internationalen Märkten mit hohen oder wachsenden Budgets ausbauen.

DS wird weiterhin intensiv in künftige Schlüsseltechnologien und -produkte wie unbemannte Flugsysteme („UAVs“) und Radarsysteme der nächsten Generation investieren. Zudem wird DS sein Angebot an umfassenden missions-kritischen Dienstleistungspaketen erweitern.

Mittelfristig wird eine sorgfältige Beobachtung der Entwicklung von Verteidigungsetats und der Internationalisierung notwendig sein.

Page 60: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201060

BERICHT DES BOARD OF DIRECTORS

> Strategische Herausforderungen von EADS

Die in diesem Board-Bericht enthaltenen Informationen sollen Ihnen die Möglichkeit geben, sich zur Lage des Unternehmens und den Vorgängen, die Ihnen zur Bewilligung vorgelegt werden, eine Meinung zu bilden.

Für weiter reichende und detailliertere Informationen, z. B. über Aktivitäten, Finanzen, Finanzierung, Risikofaktoren und Corporate Governance von EADS, wird auf die Website des Unternehmens www.eads.com („Investor Relations“) und die dort abrufbaren Unterlagen verwiesen.

> Das Board of Directors erklärt hiermit, dass nach seinem besten Wissen und Gewissen:

(i) die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2009 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild von Vermögen und Schulden, der Finanzlage und der Gewinne oder Verluste von EADS und der konsolidierten Unternehmen insgesamt gibt; und

(ii) dieser Bericht des Board of Directors ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Lage zum Bilanzstichtag und der Entwicklung und Performance im Geschäftsjahr 2009 von EADS und den konsolidierten Unternehmen insgesamt gibt und die wichtigsten Risiken für EADS darin dargestellt wurden.

Leiden, den 8. März 2010

Das Board of Directors

Bodo Uebber, Chairman

Louis Gallois, Chief Executive Officer

Rolf Bartke, Director

Dominique D’Hinnin, Director

Juan Manuel Eguiagaray Ucelay, Director

Arnaud Lagardère, Director

Hermann-Josef Lamberti, Director

Lakshmi N. Mittal, Director

Sir John Parker, Director

Michel Pébereau, Director

Wilfried Porth, Director

Page 61: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 61

Finanzbericht 2009 (in einer gesonderten Broschüre zusammengestellt)

Der Finanzbericht 2009 ist Bestandteil sowohl der Unterlagen für die Hauptversammlung als auch des Registrierungsdokuments 2009 und umfasst im Einzelnen:

> EADS N.V. Konzernabschluss (IFRS)

> Anhang zum Konzernabschluss (IFRS)

> Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer zum Konzernabschluss (IFRS)

> Einzelabschluss

> Anhang zum Einzelabschluss

Der Finanzbericht 2009 ist in englischer Sprache am Hauptsitz der Gesellschaft in den Niederlanden

sowie in den Büros der Zentrale über folgende Adressen erhältlich:

in Deutschland: Willy-Messerschmitt-Str. – Tor 1, 85521 Ottobrunn

in Frankreich: 37, boulevard de Montmorency, 75016 Paris

in Spanien: Avenida de Aragón 404, 28022 Madrid

oder bei

EADS Securities Department, ARLIS - BNP PARIBAS Securities Services, 9 rue du d ébarcadère, 93761 Pantin Cedex, Frankreich

und auf unserer Website www.eads.com (Investor Relations).

Page 62: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 201062

Aktionärsinformation

WEGWEISER ZUR HAUPTVERSAMMLUNG

Das Hotel Okura Amsterdam befindet sich im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des RAI Congress Centre, ca. 30 Minuten Fahrzeit vom internationalen Flughafen Amsterdam-Schiphol entfernt.

Aus allen Richtungen, dem Amsterdam Ring folgen (A10). Ausfahrt RAI (S109) wählen, an der Ampel rechts abbiegen

Richtung RAI/Zentrum (S109). Den Schildern Richtung Zuid (S109) folgen. Nach dem Kreisverkehr, in die zweite Straße rechts (Scheldestraat) einbiegen. Nach 500 Metern sehen Sie das Hotel Okura auf Ihrer rechten Seite.

Parkplätze: Das Hotel Okura Amsterdam bietet ausreichend Parkmöglichkeiten.

Vom Flughafen Amsterdam-Schiphol mit der Bahn – Zugang im Hauptankunftsbereich

> Erste Route: Nehmen Sie den Zug zur Centraal Station (direkte Verbindung, 15 Minuten). Folgen Sie anschließend der nachstehenden Wegbeschreibung „Von der Centraal Station“;

> Zweite Route: Nehmen Sie einen Personenzug Richtung Lelystad Centrum, Hilversum oder Utrecht Centraal bis zur ersten Haltestelle (Zuid Station). Folgen Sie anschließend der entsprechenden nachstehenden Wegbeschreibung.

> Dritte Route: Nehmen Sie einen Personenzug Richtung Hilversum oder Almere Oostvaarders bis zur RAI Station. Folgen Sie anschließend der entsprechenden nachstehenden Wegbeschreibung.

Von der Centraal Station

Fahren Sie mit der Tram Nummer 25, Richtung President Kennedylaan, bis zur elften Haltestelle (Cornelis Troostplein, siehe Plan ▲). Gehen Sie die Straße hinunter, nach 200m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer linken Seite. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

Von der RAI Station

Gehen Sie in Richtung Europa Boulevard. Gehen Sie weiter zum Europaplein und dann zur Scheldestraat. Nach 500m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 10 Minuten.

Von der Amstel Station

Fahren Sie mit der Tram Nummer 12, Richtung Station Sloterdijk, bis zur fünften Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Oder nehmen Sie den Bus Nummer 65, Richtung Station Zuid, bis zur siebten Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Gehen Sie in die Churchilllaan, nach 100m biegen Sie links ab in die Ferdinand Bolstraat. Nach weiteren 100m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

Von der Zuid Station

Nehmen Sie den Bus Nummer 65, Richtung KNSM Eiland, bis zur vierten Haltestelle (Scheldestraat, siehe Plan ●). Gehen Sie in die Churchilllaan, nach 100m biegen Sie links ab in die Ferdinand Bolstraat. Nach weiteren 100m sehen Sie das Hotel Okura Amsterdam auf Ihrer rechten Seite, gleich hinter der Brücke. Die Gehzeit beträgt etwa 3 Minuten.

Mit dem Auto

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Hotel Okura Amsterdam,Ferdinand Bolstraat 333,1072 LH Amsterdam, NiederlandeTel.: + 31 (0)20 678 71 11

Page 63: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

UNTERL AGEN FÜR DIE ORDENTLICHE HAUPT VERSAMMLUNG 2010 63

AKTIONÄRSINFORMATION H

AA

RLE

M /

ALK

MA

AR

H

AA

RLE

M

IJM

U

IDEN

A

LKMAAR / PURMEREND OOSTZAAN

SCH

IPHO

L / DEN

HA

AG

MASTEL VEEN AMERSFOORT / UTRECHT

AM

ESFOORT / ALM

ERE

Page 64: Unterlagen für die ordentliche Hauptversammlung · 2018. 2. 8. · Dienstag, 1. Juni 2010 um 14 Uhr im Hotel Okura Amsterdam Ferdinand Bolstraat 333 1072 LH Amsterdam, Niederlande

European Aeronautic Defence and Space Company EADS N.V.

Öffentliche Gesellschaft mit beschränkter Haftung (naamloze vennootschap)Mendelweg 30, 2333 CS Leiden, NiederlandeEingetragen im Handelsregister Den Haag unter Nummer 24288945

Aktionärsi nformation

Kostenfreie Telefonnummern

Deutschland: 00 800 00 02 2002Frankreich: 0 800 01 2001Spanien: 00 800 00 02 2002

Telefon: +33 1 45 30 85 82

E-mail: [email protected]

Dieses Dokument wurde in Frankreich von einem Imprim‘Vert-zertifizierten Drucker auf recyclingfähigem und chlorfreiem Papier gedruckt, das FSC-zertifiziert ist und aus Holzstoffen hergestellt wurde, die aus nachhaltig verwalteten Wäldern stammen.

WWW.EADS.COM


Recommended