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Unter einem dach 1 2015

Date post: 21-Jul-2016
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DAS STIFTUNGSMAGAZIN Unter einem Dach 01-2015 Ausgabe
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Page 1: Unter einem dach 1 2015

DAS STIFTUNGSMAGAZIN

Unter einem Dach01-2015 Ausgabe

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Inhalt dieser Ausgabe

Vorwort des Geschäftsführers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Aktuelles aus der Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Der Frühling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Lokalteil Hohensteiner Straße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Lokalteil Koenigsallee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Lokalteil Lentzeallee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Lokalteil Seniorenwohnhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Das besondere Portrait . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Aus dem Kiez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Hinweis:

Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten des Stiftungsmagazins

der Einfachheit halber in der Regel nur die männliche Form verwendet .

Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen .

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VORWORT

DAS STIFTUNGSMAGAZIN FRÜHLINGSAUSGABE 2015

Liebe Leserin, lieber Leser,

willkommen zur ersten Ausgabe des Stiftungsmaga-zins Unter einem Dach im Jahr 2015. Der Frühling naht und mit ihm erwacht das Leben vor unseren Türen. Beim Spazierengehen entdecke ich Früh blüher in den Vorgärten der umliegenden Häuser und die ersten Gäste vor den Cafés des Rüdesheimer Platzes und am Karl-August-Platz, die sich von den Sonnen-strahlen wärmen lassen.

Im aktuellen Magazin berichten wir von den be-sonderen Momenten der zurückliegenden Wochen ebenso wie von der Vorfreude auf die nächsten Ver-anstaltungen in den Häusern der Stiftung. So ein be-sonderer Höhepunkt war der diesjährige Neujahrs-empfang für unsere Ehrenamtlichen im Seniorenheim Koenigsallee. Die große Resonanz der Teilnehmer war nicht nur Ausdruck unseres Dankes an die Einzelnen, sondern war für mich ebenso ein Symbol der engen Verbundenheit vieler Menschen mit unserer Stiftung, den dazugehörigen Kiezen und Menschen, die hier leben. Unser neues Motto Geborgen im Kiez wird in diesen Momenten erlebbar.

Geborgenheit zeigt sich auch in den vielen Festen und Feierlichkeiten, die wir für Sie vorbereitet ha-ben. Freuen Sie sich schon jetzt auf Frühlingsfeste, Tanz in den Mai und Aus� üge in die Umgebung. Machen Sie mit und lernen Sie uns kennen. Wir freuen uns auf Sie.

Wissen Sie, was der Künstler Friedensreich Hun-dertwasser mit dem Seniorenheim Koenigsallee zu tun hat, wie die Schillerstraße zu ihrem Namen ge-kommen ist und was bitteschön Flamenco mit Fa-sching gemeinsam hat? Wo können Männer bei uns noch „handwerkeln“? Lesen Sie doch einfach mal nach …

Mein besonderer Dank gilt diesmal Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die uns regelmäßig Anregun-gen geben, Briefe schreiben, weiterempfehlen oder

ihre Gedanken und Erinnerungen an die Redaktion schreiben, welche wir gerne regelmäßig weitergeben möchten.

In dieser Ausgabe lesen Sie von Gedanken zu Os-tern, Erinnerungen vom Auf und Ab des Lebens und Dankschreiben für die besonderen Einsätze im Heim-alltag, eben Geschichten und Erinnerungen aus dem Alltag und dem Leben. Es sind die persönlichen Ein-drücke, die uns bewegen und Kraft für den Alltag geben.

Wenn auch Sie uns einmal schreiben möchten, dann sprechen Sie uns an oder schreiben:

Wilmersdorfer SeniorenstiftungRedaktion StiftungsmagazinHohensteiner Straße 6 –12 · 14197 [email protected]

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen herzlichst Ihr

Ronald Jahnke

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AKTUELLES AUS DER STIFTUNG

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Am 29. Januar 2015 fand im Speisesaal des Senioren-heims Koenigsallee ein Neujahrsempfang und Tre�en für alle ehrenamtlich Engagierten der Wilmersdorfer Seniorenstiftung statt.

Der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann, der Bezirksstadt-rat für Soziales und Gesundheit, Carsten Engelmann, und der Geschäftsführer der Stiftung, Ronald Jahnke, dankten den rund 30 anwesenden Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement im zurückliegenden Jahr. Sie

waren in den unter-schiedlichsten Berei-chen der drei Senio-renheime und vier Seniorenwohnhäuser tätig – sei es im Be-suchsdienst, im Be-trieb der Cafeterien oder bei Beschäfti-gungsangeboten.

Die zum Teil lang-jährige ehrenamt-liche Unterstützung stellt für unsere Bewohner eine große Bereicherung dar und ist zur Unterstützung der täglichen Arbeit in den Häusern unentbehrlich. Ein besonderer Dank galt der Koordinatorin des Ehrenamtlichen Dienstes der Freiwilligen Agentur Charlottenburg-Wilmers-dorf, Carola Gündel, sowie Euphemia Benninghaus, die seit über zehn Jahren den ehrenamtlichen Besuchs-dienst für die Wilmersdorfer Seniorenstiftung leitet.

Bei Ka�ee und Kuchen und einem Gläschen Sekt genossen die Gäste Auszüge aus Mozarts Zauber �öte, dargeboten von rund 20  Sängerinnen des Berliner Mädchenchors der Musikschule City-West.

Neujahrsempfang für das Ehrenamt Miriam Schneider

C. Engelmann, R. Jahnke, T. Pestner, F. Giesdorf, R. Naumann

E. Benninghaus

F. Giesdorf und C. GündelMitglieder des Berliner Mädchenchores bei der Au�ührung im Seniorenheim Koenigsallee

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Liebe Leserinnen und Leser,

mein Name ist Torsten Pestner, ich bin 38 Jahre alt und seit dem 19. Januar 2015 als Einrichtungs-leiter für das Seniorenheim in der Lentzeallee tätig. Ich möchte mich bei Ihnen gerne auf diesem Wege persönlich vorstellen.

Ich bin verheiratet, Vater einer fast vierjährigen Tochter und lebe im Bezirk Lichtenberg.

Im Anschluss an meine Ausbildung zum examinier-ten Altenp�eger habe ich insgesamt über 15 Jahre in einer stationären Einrichtung der Altenp�ege im Bezirk Lichtenberg gearbeitet. Dort war ich in verschiedenen Aufgabengebieten der P�ege tätig. Gleichzeitig legte ich Wert auf eine stetige beru�iche Weiterentwicklung.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur leitenden P�egefachkraft konnte ich ab 2010 die Leitung des P�egedienstes und ab 2011 die leitende Verantwortung für eine Einrichtung im Bezirk Zeh-lendorf übernehmen.

Durch meine langjährigen Erfahrungen in den verschiedenen Leitungspositionen sind mir die Be-dürfnisse und Wünsche von Bewohnern eines Senio-renheimes vertraut. Ein wichtiger Bestandteil meiner täglichen Arbeit ist der regelmäßige, persönliche Kon-takt zu den Bewohnern und deren Angehörigen.

Ein weiteres Anliegen ist mir, zusammen mit den Mitarbeitern der P�ege und Betreuung, Ihnen

als Heimbewohner eine wohnliche und gemütliche Atmosphäre bieten zu können, in der ein vertrauens-voller Umgang gep�egt wird.

Für Ihre Wünsche, Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen gern im Rahmen eines persönlichen Ge-spräches zur Verfügung. Der p�egerische Hintergrund erlaubt mir dabei auch, Sie in Hinblick auf Fragen der P�ege unterstützend beraten zu können.

Ihr Torsten Pestner

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Torsten Pestner

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DAS STIFTUNGSMAGAZIN FRÜHLINGSAUSGABE 2015

Der Frühling Lydia Hurtienne

Die Tage werden länger, die Sonne scheint wärmer und überhaupt häu�ger. Tiere beenden ihren Winter-schlaf, in der P�anzenwelt grünt und sprießt es. Die Menschen haben wieder mehr Lust, ins Freie zu gehen, sportlich aktiv zu sein, andere Menschen zu tre�en.

Die Jahreszeit

Wetter- und Klimaforscher haben den Frühlingsan-fang auf den 1. März eines Jahres gelegt. Astrono-misch betrachtet beginnt der Frühling jedoch erst am 20. März; an diesem Datum sind Tag und Nacht un-gefähr gleich lang. Der Frühling endet am 21. Juni mit der Sommersonnenwende – das ist der Zeitpunkt, ab dem die Tage wieder kürzer werden.

Die Natur im Frühling

Das Erwachen der Natur, das Wachsen und Blühen der P�anzen fasziniert uns jedes Jahr aufs Neue. Be-sonders in unseren Seniorenheimen in der Koenigsal-lee, in der Hohensteiner Straße und in der Lentzeallee

ist die Verwandlung der winterlich tristen Umgebung in eine grün leuchtende Blätterwelt deutlich sichtbar und erlebbar. Bevor aber die Blätter austreiben, kämp-fen sich die ersten Frühlingsboten an die Ober�äche: Schneeglöckchen, Krokusse, Märzenbecher oder Anemonen. Die meisten dieser Frühlingsblüher sind Zwiebelgewächse und ziehen sich nach der Blüte wie-der bis zum nächsten Frühjahr ins Erdreich zurück.

Die Tierwelt scheint jedes Jahr im Frühling in einen Ausnahmezustand der Gefühle zu geraten. Im-poniergehabe, Balzrituale, Tänze – die Tiere setzen ihre Signale ein, um sich bei der Fortp�anzung gegen die Konkurrenz von Rivalen behaupten zu können. Bestes Beispiel dafür ist der Pfau, der in seinem Liebeswerben mit seinen Schwanzfedern ein beeindruckendes Rad schlägt. Wenn vor allem die Singvogelmännchen um die Wette zwitschern, tun sie das nicht für uns, denn sie wollen von einem Vogelweibchen erhört werden.

Und die Menschen? Man sagt, die Hormone sei-en „Schuld“ an den Frühlingsgefühlen. Bewiesen ist dies wissenschaftlich nicht. Aber ein schöner warmer Annelore Brandt, Tulpen, Pastell, SH Koenigsallee

„Frühling“ (Auschnitt) – ein Meisterwerk der Malerei von Sandro Botticelli (1445–1510)

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Einen weltweiten Hit landeten die Comedian Har-monists mit „Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen tralala …“.

Ein Frühlingsgedicht von �eodor Fontane – ein richtiges Mutmachgedicht – kennen manche noch aus der Schulzeit und vielleicht auswendig:

FrühlingNun ist er endlich kommen dochIn grünem Knospenschuh;„Er kam, er kam ja immer noch“,Die Bäume nicken sich‘s zu.

Sie konnten ihn all erwarten kaum,Nun treiben sie Schuß auf Schuß;Im Garten der alte Apfelbaum,Er sträubt sich, aber er muß.

Wohl zögert auch das alte HerzUnd atmet noch nicht frei,Es bangt und sorgt: „Es ist erst März,Und März ist noch nicht Mai.“

O schüttle ab den schweren TraumUnd die lange Winterruh:Es wagt es der alte Apfelbaum,Herze, wag‘s auch du.

Frühlingstag macht gute Laune und dies ist vielleicht die Ursache eines kleinen Frühlings�irts ...

Feste und Bräuche

Neben den christlichen Festen, wie Ostern und P�ngsten, steht bei den meisten Frühlingsfesten vor allem die Vertreibung des Winters im Vorder-grund. Ebenso in die Zeit des Frühlings fallen die traditionellen, von den jeweiligen Regionen ge-prägten Volksfeste. In Berlin starten die Volksfes-te 2015 mit dem Berliner Frühlingsfest am Kurt- Schumacher-Damm am 27. März. Weitere Volksfeste sind das Stadtteilfest Frühling in der Preußenallee und die Neuköllner Maientage im Volkspark Hasen-heide.

Das Osterfest, das an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten erinnert, ist das zentrale Fest im Früh-jahr. Nebenbei beschert es uns freie Tage, Familien-besuch und Osterferien.

Wir p�egen heute noch viele der christlichen Osterbräuche, z. B. Ostereier bemalen, aufhängen oder verschenken. Eier zu verstecken und zu suchen macht besonders mit Kindern Spaß. Das Ei ist schon immer ein Symbol für die Fruchtbarkeit, das Leben und den Neuanfang gewesen. Gefärbte Eier wurden schon im 4. Jahrhundert in christlichen Grabstätten gefunden. Das Verstecken der Ostereier wurde übri-gens erstmals 1682 in einer Schrift erwähnt.

Das Verschenken von bunten Ostereiern soll Glück bringen. Also, auf, auf zur fröhlichen Eierfärberei!

Der Frühling in der Kunst

Keine Jahreszeit hat Dichter, bildende Künstler oder Komponisten so inspiriert wie der Frühling. Einige Ihnen bekannte Beispiele seien hier aufgezählt:

Ein eindrucksvolles Ballett ist Le sacre du printemps („Das Frühlingsopfer“) von Igor Strawinski. 1913 von den Parisern ausgep��en, wird dieses Werk heute als eines der Schlüsselwerke des 20. Jahrhunderts ange-sehen.

Edith Hofer, Widder u. Lamm, Pastell, SH Koenigsallee

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LOKALTEIL Seniorenheim Hohensteiner Straße

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In unserem Haus �nden verschiedene therapeutische und betreuende Angebote statt. Wir möchten mög-lichst allen Bewohnern etwas „Passendes“ bieten kön-nen. Einen Ausschnitt daraus möchte ich hier gern vorstellen.

Der überwiegende Teil der Bewohner unseres Hau-ses sind Frauen. Für sie gibt es diverse Gruppen- und Einzelangebote. Im Gedächtnistraining werden sehr unterschiedliche �emen angesprochen, so dass für jeden Bewohner das „Richtige“ dabei ist: Komponis-ten klassischer Musik und deren Werke, �eaterklassi-ker, Berichte über ungleiche Tierfreunde, Farben und ihre Wirkung und vieles mehr. Die Bewohner sollen einerseits sich erinnern, andererseits angeregt werden,

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wieder aktiver am Leben teilzuhaben und einen Sinn für sich zu �nden. Letztendlich geht es um die Ver-besserung ihrer Lebensqualität.

Im Moment beschäftigen wir uns mit der Familie. Anhand von Gemälden wird der Familienverbund in verschiedenen Epochen der Geschichte vorgestellt und die Rolle der Mitglieder erläutert. Dieses �ema regt an, selbst über die eigene Familie nachzudenken und erzeugt viel Gesprächssto�.

Für die kognitiv eingeschränkten Bewohner wer-den die �emen so aufbereitet, dass möglichst viele Wahrnehmungsebenen miteinbezogen werden kön-nen: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Auf den Fotos steht das Waschen zu früheren Zeiten auf dem Programm. Die Bewohnerin hat ein einge-schränktes Sehvermögen, aber der Umgang mit der Bürste bringt Erinnerungen in das Gedächtnis, sodass sie noch nach der Gruppe mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin darüber re�ektiert.

Gesangsgruppen und musikalische Runden kom-men bei allen Bewohnern immer gut an und fördern die sozialen Kontakte untereinander. Das Bewegen zur Musik ist wichtig, denn die Bewegung des Kör-pers regt immer auch den Geist an und hält diesen beweglich.

Nia (neuromuskuläre integrative Aktion) im Sitzen vereint Elemente aus Tanz, Kampfsport, Yoga, Felden-krais und Alexandertechnik und bietet die Möglich-keit Muskeln und Gelenke gezielt einzusetzen, alle Energien zu nutzen und lässt sich vor allem immer an die jeweiligen körperlichen Gegebenheiten der Be-wohner anpassen. Aus dem Kampfsport �ießen Kicks, Blocks und Strikes ein. Es werden Finger- und Fuß-techniken geübt und auch das Gedächtnis ist gefragt, wenn wir zum Beispiel die Beine wie Zeiger einer Uhr auf eine genannte Zeit stellen müssen.

Ergotherapie und Betreuung in der Hohensteiner Straße

Ellen Meier

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Auch die kreative Tätigkeit hat ihren Platz, jedoch bedarf es oft einer längeren Vorbereitung, um für alle Teilnehmer eine Arbeit – ihren motorischen und visuellen Fähigkeiten entsprechend – anbieten zu können. Das Endprodukt ist für die Bewohner wich-tig, damit sie zeigen können, wozu sie noch in der Lage sind – das erfüllt sie oft mit Stolz.

Nun könnten Sie sich fragen, was wird denn für die Männer getan? Je nach ihren Fähigkei-ten und Fertigkeiten gibt es für sie die Möglich-keit, handwerkliche Tätigkeiten auszuführen, wie zum Beispiel Arbeiten mit Speckstein oder Holz. Im Frühjahr bieten wir wieder eine Gartengruppe an. Eine Integration von Männern in eine Koch-gruppe, d. h. gemeinsam mit Frauen zu kochen, wurde auch gern angenommen. Lange Zeit trafen sich drei Herren zum wöchentlichen Skat, aber im Moment gibt es dafür keine Interessenten. „Männerthemen“ wie Auto, Motorrad, Boxen, Fußball werden selbstverständlich aufgegri�en. Herren mit dementieller Erkrankung bieten wir 10-Minuten-Aktivierungen, wobei beispielsweise Werkzeuge wie Hammer, Feile und Schraubendre-her verwendet werden, deren Gebrauch in ihrem Langzeitgedächtnis abgespeichert und somit noch präsent ist.

Ob sich Bewohner für eine Gruppenarbeit oder eher für eine Einzelaktivierung eignen, wird indi-viduell festgelegt. Einen Gruppenpartner mit ähn-lichen Fähigkeiten zu �nden, ist leider nicht immer gegeben.

Bei unseren bettlägerigen Bewohnern berücksichti-gen wir deren Interessen und haben ganz individuelle Angebote. Das kann auch ein Muskelaufbautraining mit �erabändern oder Erinnerungsarbeit mit wun-derschön illustrierten Büchern über Opern inklusive CD zum Hören der Musik sein – beispielsweise für eine Dame, die früher Trick�lm�guren gezeichnet hat und immer gern Opern besuchte.

Mit Hilfe gezielt eingesetzter Aktivitäten lässt sich das physische und psychische Wohlbe�nden der Be-wohner verbessern oder stabilisieren.

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LOKALTEIL Seniorenheim Hohensteiner Straße

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Das Friedenslicht aus Bethlehem leuchtete im vergan-genen Jahr in vielen Wohnungen, ö�entlichen Ge-bäuden, Krankenhäusern und P�egeheimen in Berlin und vielen anderen Städten weltweit.

In das Seniorenheim Hohensteiner Straße der Wil-mersdorfer Seniorenstiftung Berlin reichten die Pfad-�nder vom Stamm �eodor Fontane aus Charlotten-

burg Nord das Licht weiter und setzten damit ein gemeinsames Zeichen für den Frieden. Während einer unserer Bewohnerweihnachtsfeiern sangen die Pfad-�nder das Lied: Wir wollen aufstehn, aufeinander zu-gehn, voneinander lernen, miteinander umzugehn und übergaben der P�egedienstleitung, Sandra Wollner, das Friedenslicht.

Die Flamme wurde in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem entzündet und von Vertretern der anerkannten Pfad�nderinnen- und Pfad�nderver-bände in Wien abgeholt. Per Zug wurde das Licht am Sonntag, den 11. Dezember 2014, in über 30 zentrale Bahnhöfe in Deutschland getragen: von München bis Kiel und von Aachen bis Görlitz – sowie in andere Länder Europas und sogar bis nach Amerika.

Mit der Weitergabe des Friedenslichts setzten die 220.000 Pfad�nderinnen und Pfad�nder in Deutsch-land ein klares Zeichen für Frieden und Völkerver-ständigung. Das Motto war eine Einladung zum interreligiösen Dialog: Friede sei mit dir – Shalom –

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Das Friedenslicht von Betlehem Cordula Backo�

Hoffnung schenken – Frieden finden

Bereits seit 1994 beteiligen sich deutsche Pfad�nder an der Aktion, die auf eine Initiative des ORF Linz zurückgeht, der bis heute das Licht in Bethlehem abholt. Als Symbol für Frieden, Wärme, Solidarität und Mitgefühl soll das Licht an alle Menschen guten Willens weitergegeben wer-den. Wer das Licht empfängt, kann damit selbst die Kerzen von Freunden und Bekannten entzünden, damit an vielen Orten ein Schimmer des Friedens erfahrbar wird, auf den die Menschen in der Weihnachtszeit besonders ho�en.

Pfad�nder und Initiatoren bei der Übergabe des Friedenslichts

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Salam. Denn gerade die Heimat des Friedenslichtes ist wieder Schauplatz kriegerischer Auseinanderset-zungen. Der Friede scheint dort ferner denn je. Den Friedenswunsch der Christen, Juden und Muslime in einem gemeinsamen Motto zu verbinden, zeigt die Ho�nung, dass viele Menschen gemeinsam den Weg zum Frieden gehen wollen.

Viele Bewohner, Angehörige und Kollegen nahmen an dieser Feier teil. Angerührt und tief beeindruckt feierten wir die Ankunft des Bethlehemlichts in unse-rem Haus.

Wir danken den Pfad�ndern des Stammes �eodor Fontane aus Berlin Charlottenburg Nord für ihr Engagement.

Auf unserem jährlich statt�ndenden Basar wurde nicht nur „Trödel“ verkauft, sondern wir hatten auch einen Stand mit Waren von Fair Trade. Außerdem schufen unsere Bewohner in der Kreativgruppe wunderbare Keilrahmenbilder kombiniert mit Serviettentechnik. Diese Bilder fanden schnell Liebhaber und verkauften sich gut. Stolz saßen die Bewohner neben dem Stand und gaben zu, dass sie sich selbst nur schweren Her-zens von ihren Werken getrennt haben.

Auf der Terrasse vor dem Haus wurde für das leibliche Wohl gesorgt. Es gab herzhafte Grillwurst, Glühwein und für die „Schleckermäulchen“ frisch gebackene Wa�eln. Cordula Backo� untermalte alles musikalisch mit ihrem Flötenspiel.

Basar Ellen Meier

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ePünktlich zum 16.  Februar hieß es Heijo, denn die Wilmersdorfer Seniorenstiftung in der Hohen- steiner Straße lud zum alljährlichen Faschingsfest ein.

Der Saal war bunt geschmückt und das dynami-sche Duo Simone & Holger heizte dem Publikum mit Oldies aus den 1950er und 1960er Jahren kräftig ein. Es dauerte nicht lange, bis die Ersten die Tanz�äche eroberten. Im Saal herrschte eine ausgelassene Stim-mung, man schunkelte und lachte zusammen.

Die Besucher freuten sich über frische Pfann-kuchen und eine Tasse Ka�ee, denn in Gesellschaft schmeckt es bekanntlich doppelt so gut.

Mit dem Schlager Arrivederci, Hans wurde das Ende des Festes eingeläutet.

Fasching Tina Lörtscher

Da wir mit Simone & Holger in den Mai tanzen dür-fen, �el der Abschied nur halb so schwer.

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Einladung zu VeranstaltungenSchuhverkauf

Freitag, 17. April 2015 · 10:00 – 12:00 Uhr im SpeisesaalSchuhverkauf mit kompetenter Beratung und Anprobe

Tanz in den Mai mit Simone & HolgerDienstag, 28. April 2015 · 15:30 – 17:00 Uhr im Speisesaalmit Gute-Laune-Livemusik der 50er und 60er Jahre

Lesung mit Brigitte Runge:Geschichten von Roald Dahl

Freitag, 8. Mai 2015 · 15:30 Uhr im ErgotherapieraumThema der Lesung fehlt noch

Angehörigenabend Wohnbereich 1 und 2Mittwoch, 20. Mai 2015 · 17:00 Uhr im Speisesaal

Ausfl ug in den Zoologischen GartenDonnerstag, 18. Juni 2015 · 15:30 Uhr Treffpunkt im Foyer

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Unser Plan, mit unseren Bewohnern und Angehö-rigen im Jahr 2014 im neuen Speisesaal das Weih-nachtsfest zu feiern, ging auf.

Für das Seniorenheim Koenigsallee wurde durch den Vorstand der Wilmersdorfer Seniorenstiftung und den Geschäftsführer, Ronald Jahnke, Anfang des Jahres 2014 beschlossen, dass einige Renovierungs-arbeiten im Haus statt�nden müssen. Als Erstes sollte der Speisesaal neu gestaltet werden.

Ende Mai wurde durch ein Berliner Innenarchitek-turbüro das Aufmaß genommen, um Entwürfe für die Umgestaltung erarbeiten zu können. Im Juli wurden uns dann die ersten Ergebnisse präsentiert. Die Ent-scheidung für das letztendliche Konzept �el uns nicht leicht, da eine Fülle an Materialien und verschiedene schöne Farbkonzepte angeboten wurden.

Nachdem alle nötigen Angebote von den Hand-werksbetrieben eingeholt und die Arbeiten zeitlich

koordiniert worden waren, konnten am 10. Novem-ber in enger Begleitung durch Geschäftsführung, Heimleitung, Bauleitung und Haustechnik die Um-baumaßnahmen beginnen. Handwerker wie Maler, Elektriker, Fußbodenleger, Innendekorateure und außerdem ein Meister für Veranstaltungstechnik wa-ren am Umbau beteiligt.

Die Innendekorateure brachten noch am 9. De-zember die Vorhänge an, sodass wir mit unseren Be-wohnern und deren Angehörigen am 12. Dezember 2014 die Weihnachtsfeier, die zugleich auch als Er-ö�nungsfeier fungierte, statt�nden lassen konnten.

Wie man anhand der beiden Vorher- und Nach-her-Bilder sehen kann, hat sich der Speisesaal des Seniorenheims Koenigsallee sehr verändert. Von den Bewohnern, Angehörigen und Besuchern kommen durchweg positive Rückmeldungen.

Ich möchte mich auf diesem Weg bei unseren Ser-vice-, Betreuungs- und P�egemitarbeitern sowie unse-rem Hausmeister bedanken, da sie alle für den Zeit-raum der Umbauarbeiten, auf Grund von Schließungen des Speisesaals, einiges an Mehraufwand hatten.

Der neue Speisesaal Florian Giesdorf

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Saal nach der Renovierung

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Am 26.  November 2014 wurde der neue Bewoh-nerbeirat des Seniorenheims Koenigsallee für eine zweijährige Amtszeit durch die Bewohner gewählt. Zum Bewohnerbeirat gehören fünf Mitglieder, davon vier Bewohnerinnen (Ella-Charlotte Bünsch, Margare-te Gutzeit, Elisabeth Sehler, Erika Schwarze) und der Angehörige Jörg Reinbold, der zum Vorsitzenden ge-wählt wurde. Zwei Mitglieder (die Bewohnerin Maria Kleinfeldt und die Angehörige Gudrun Kamrath) wur-den als Ersatzmitglieder gewählt.

Ziel der Beiratstätigkeit ist es, den Bewohnern auf Grundlage der Heimmitwirkungsverordnung mög-lichst umfassend Gelegenheit zu geben, an der Gestal-tung ihrer persönlichen Lebensverhältnisse zu partizi-pieren. Der Bewohnerbeirat vertritt die Interessen der Bewohner, indem er u. a. Anregungen und Beschwer-den entgegennimmt und als Vermittler zwischen Be-wohnerschaft und Heimleitung fungiert, um auftreten-de Probleme im Dialog zu lösen. Er tagt je nach Bedarf mehrmals im Jahr und kann zu seinen Sitzungen auch Gäste wie beispielsweise die Heim- oder P�egedienst-leitung einladen. Einmal im Jahr lädt der Bewohner-beirat auch zu einer Bewohnerversammlung ein.

Zur ersten Sitzung im Jahr 2015 am 18. Februar wurde der Küchenleiter Jörg Falkowski eingeladen, der für alle drei Seniorenheime der Wilmersdorfer Senioren-stiftung in der Zentralen Küche kocht. Die Beiratsmit-glieder nutzten die Gelegenheit, Herrn Falkowski ihre Essenswünsche mitzuteilen. Es ergab sich für beide Seiten ein bereichernder Austausch mit neuen Anre-gungen für die tägliche Verp�egung in unserem Haus.

Der neue Bewohnerbeirat Miriam Schneider

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vordere Reihe v. l. n. r.: G. Kamrath, E. Schwarze, E. Sehlerhintere Reihe v. l. n. r.: M. Gutzeit, J. Reinbold, E.-C. Bünsch

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LOKALTEIL Seniorenheim Koenigsallee

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Liebe Leserinnen und Leser,

seit August 2014 bin ich als Sozialarbeiterin im Sozialdienst des Seniorenheims Koenigsallee tätig. Aufgewachsen in Berlin-Spandau absolvierte ich nach meinem Abitur ein Magister-Studium der Erziehungs-wissenschaft mit den Nebenfächern Ö�entliches Recht und Umweltwissenschaften an der Universität Potsdam.

Bereits während meines Studiums sammelte ich durch Nebentätigkeiten praktische Erfahrungen in unterschiedlichen sozialen Bereichen. Meine erste An-stellung nach dem Studium erfolgte im wissenschaft-lichen Bereich am Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam. Doch es zog mich eher in die soziale Praxis, sodass ich anschließend als pädagogische Mitarbeite-rin im Mehrgenerationenhaus des Tre�punkt Freizeit – eine große Familien-, Kinder-, Freizeit- und Bil-dungseinrichtung in Potsdam an der Südspitze des Heiligen Sees – tätig war.

Hier organisierte ich im Rahmen des vom Bundes-familienministerium geförderten Aktionsprogramms Mehrgenerationenhaus unterschiedliche Veranstal-tungen und Projekte für Jung und Alt – angefangen von Podiumsdiskussionen zum �ema Demenz und der Koordinierung der ehrenamtlich Engagierten über generationsübergreifende Kreativworkshops bis hin zu Festen für die ganze Familie sowie Ferienaktivitäten für Kinder. Sowohl die Zusammenarbeit mit der äl-teren Generation im Mehrgenerationenhaus bereitete mir stets Freude als auch das gemeinsame Entwickeln neuer Projekte und Aktivitäten.

Ich beschloss, berufsbegleitend Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin zu studieren mit dem Schwerpunkt Inklusive Gemein-wesen-/Stadtteilarbeit. Während dieser Zeit arbeitete ich noch einmal wissenschaftlich in der sozialpoliti-schen Lobbyarbeit. Durch meine Tätigkeit im Mehr-generationenhaus und aufgrund der Eindrücke im Sozialarbeitsstudium entwickelte ich zunehmend den Wunsch, auch weiterhin mit älteren Menschen zu arbeiten.

Es freut mich, nun schon seit über einem halben Jahr das Team des Seniorenheims Koenigsallee zu ver-stärken. Die Arbeit ist sehr vielfältig und abwechs-lungsreich und es bereitet mir Freude, den Bewohnern und Angehörigen durch persönliche soziale Beratung und Unterstützung einen guten Start und Aufenthalt in unserem Seniorenheim zu ermöglichen.

Ihre Miriam Schneider

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Miriam Schneider

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Fasching mit Flamenco Lydia Hurtienne

Ein besonderes Faschingsfest erlebten Bewohner und Mitarbeiter im Seniorenheim Koenigsallee mit dem Auftritt der Flamencotänzerin Adelante. Sie bot mit ihren unterschiedlichen Tanzkleidern einen herrli-chen Anblick und faszinierte im Tanz mit ihrer Aus-strahlungskraft und ihren ästhetisch-rhythmischen Bewegungen nach der fröhlichen, feurigen und auch melancholischen Musik des Flamenco.

Die für diesen Tanz typischen Kostümelemen-te wie Kastagnetten, Fächer und großes Tanztuch kamen gekonnt zum Einsatz. In ihrem feuerroten Schleppenkleid „fegte“ Adelante mal eben in einer schwungvollen Bewegung die Luftschlangen von der Bühne.

Nach dem Auftritt der Tänzerin sorgte Antje Starck mit Gitarre und Gesang für eine schöne Faschingsstimmung. Bekannte Lieder luden alle Anwesenden zum Mitsingen und Schunkeln ein und ein paar Frauen wagten sich zum Tanz auf das Parkett. Lecker gefüllte Pfannkuchen und ein Gläs-chen Sekt rundeten diesen gelungenen Nachmittag kulinarisch ab.

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Die Idee: Ein dreiteiliges Wandbild (Triptychon) mit Elementen à la Hundertwasser soll gestaltet werden.

Der Plan: 1. den Künstler Hundertwasser kennen-lernen 2. das Modell des Wandbildes herstellen 3. das Triptychon gestalten.

Freitag, 30. Januar, Vorstellung des Künstlers: Hun-dertwasser war Jahrgang 1928, also in etwa so alt wie die Teilnehmer unserer Kreativgruppe. Dennoch ha-ben nur wenige eine konkrete Vorstellung von ihm. Um allen das künstlerische Werk näherzubringen, nehmen wir einen alten Hundertwasser-Kalender aus-einander, schneiden die Blätter zurecht und kleben sie auf dicke Pappen.

Nun gehen die Bilder von Hand zu Hand. Staunen: so bunt, so einfach und doch trotzdem kompliziert. Ist das nun eine Vase oder ein Turm? Da sehen mich Augen an durch die Bäume! Wie soll unser Bild eigentlich aussehen? Wer hat Ideen? Aus der Gruppe kommen Vorschläge: welliges Land mit Hügeln und Bäumen, Wasser und Himmel und Sonne. Die Kunst-therapeutin skizziert die Ideen. Die Hunderwasser-Bilder können sich die Teilnehmer mitnehmen.

Freitag, 6. Februar, Herstellung eines Modells: Drei ausrangierte Rückwände von rahmenlosen Bildern dienen als Bildträger. Diese werden dünn mit einer Strukturpaste eingestrichen. „Wie dünner Quark“, sagt eine der Teilnehmerinnen. Und es ist gar nicht so einfach, den „Quark“ gleichmäßig aufzustreichen.

Wer schon einmal in Wien war, kann sich dem Künst-ler Friedensreich Hundertwasser kaum entziehen, erst recht nicht, wenn man in der Löwengasse vor dem Hun-dertwasser-Haus steht, an dem alles ungewöhnlich ist. Die Fenster scheinen zu tanzen und die unterschiedlich farbigen Flächen um sie herum deuten die Wohnungen an. Bunte und silberne Fliesen in schwingenden Linien bilden die Abgrenzungen. Bauchige Säulen in farbigen und schimmernden Ummantelungen aus Ton stützen Teile des Gebäudes auf dem Boden, während auf dem Dach Bäume wachsen und goldene Zwiebeltürme das Wiener Stadtbild überstrahlen.

Auch seine phantasievollen Bilder, eine Mischung aus gra�schen, stilisierten Elementen, strotzen in ihrer Farbenpracht vor Lebensfreude.

Was nun hat Hundertwasser mit unserem Senioren-heim zu tun?

Kunst à la Hundertwasser Lydia Hurtienne

Friedensreich Hundertwasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 an Bord der Queen Elizabeth 2), mit bür-gerlichem Namen Friedrich Stowasser, war ein österreichischer Künstler, der vorrangig als Maler, aber auch in den Bereichen Architektur und Umweltschutz tätig war. Sein Künstlername ergibt sich daraus, dass sto in slawischen Sprachen hundert heißt. Fo

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Einladung zu VeranstaltungenAMCO-Moden

Mittwoch, 8. April 2015 · 10:00 – 12:30 Uhr vor dem SpeisesaalKleider- und Schuhverkauf mit Beratung und Anprobe

FrühlingsfestDienstag, 21. April 2015 · 14:30 Uhr im SpeisesaalTraditionell richten Frauen des Schwesternbundes der Concordia-Loge das Frühlingsfest für alle Bewohner mit einer fest-lichen Kaffeetafel und einem musikalischen Programm aus.

BewohnerrundeMontag, 1. Juni 2015 · 15:00 Uhr in der Cafeteria

Ausfl üge in den Botanischen GartenFreitag, 12. Juni 2015 und Freitag, 19. Juni 2015 Treffpunkt 10:15 Uhr im Foyer unseres Hauses

AngehörigenabendDienstag, 16. Juni 2015 · 18:00 Uhr im Speisesaal

SENIOR SHOP Heidrun RugeMittwoch, 24. Juni 2015 · 11:00 – 15:00 Uhr vor dem SpeisesaalSENIOR SHOP präsentiert Damen- und Herrenmode.Fo

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Nach einer Weile wird die Masse fester und man kann feine Linien in die Ober� äche ziehen. So ist die Skiz-ze im Groben übernommen und gleichzeitig können sich die „Gemeinschaftsmaler“ an den Linien orien-tieren.

Freitag, 13. und Freitag, 20. Februar: Farbige Ge stal-tung der Flächen, wobei sich mehrere Teilnehmer an den drei Modellteilen abwechseln. Details werden ausgearbeitet, Goldfolie wird an einigen Stellen auf-gebracht. Fortsetzung folgt

Modell des Triptychons (Ausschnitt)Foto

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Liebe Leserin, lieber Leser,

mein Name ist Juliane Potel. Ich freue mich auf eine kurze Vorstellung in dieser Ausgabe, denn seit November letzten Jahres bin ich die Wohnbereichs-leiterin des Wohnbereiches 1 der Lentzeallee.

Meine ersten Erfahrungen in der P�ege sammelte ich nach dem Abitur. Nicht so recht wissend, wohin der Weg mich einmal führen würde, durchlief ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Krankenhaus und in einem Seniorenheim. Die Arbeit in der P�ege machte mir großen Spaß und so absolvierte ich im Anschluss daran eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenp�egerin.

Auf einer onkologischen Station sammelte ich wertvolle medizinische und auch zwischenmenschli-che Erfahrungen. Durch mein Studium der Gesund-heitswissenschaften, das ich 2014 abschloss, lernte ich sowohl Gesundheit, Krankheit und Wohlbe�n-den aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten als auch die Wichtigkeit einer interdisziplinären Zu-sammenarbeit und einer kontinuierlichen Gesund-heitsversorgung kennen. Diese sind nicht nur aus

ökonomischen Aspekten elementar wichtig, sondern vor allem für die Menschen, die im Zentrum des Ge-schehens stehen.

Gemeinsam mit meinem Team freue ich mich auf eine vertrauensvolle Zeit und einen regen Austausch zwischen P�egeteam, unseren Bewohnern und deren Angehörigen.

Ihre Juliane Potel

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VORGESTELLT

Juliane Potel

Aufgrund des unerwarteten Todes des ehemaligen Vorsitzenden wurden am 9.  Januar  2015 in der Lentzeallee ein neuer Vorsitz sowie eine neue Stell-vertretung für den Bewohnerbeirat gewählt.

Die Angehörige Waltraut Marggraf rückte da-raufhin, als bereits gewählte Kandidatin, in den Be-wohnerbeirat auf. Die Bewohnerin Inge Tadajewski ist nun die neue Vorsitzende und Waltraut Marggraf ihre Stellvertreterin.

Zu den regelmäßigen, vierteljährlichen Sitzungen des Beirates wird künftig der Heimleiter Torsten Pestner eingeladen, um somit auf schnellstem Weg die Inte-ressen der Bewohner zu vertreten und sowohl Anregun-gen als auch Beschwerden umgehend weiterzuleiten.

Für die Bewohner des Seniorenheims Lentzeallee sowie deren Angehörigen sind die Mitglieder des Be-wohnerbeirates auf einem Aushang im Haus 1 in der 1. Etage (gegenüber dem Speisesaal) sichtbar.

Aktuelles aus dem Bewohnerbeirat Björn Meisel

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Durch das Inkrafttreten des P�egestärkungsgesetzes am 1. Januar dieses Jahres ist unser Team bereits ge-wachsen und wird sich auch weiterhin vergrößern.

Wir sind gern und jederzeit ansprechbar für Sie. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir ganzheit-liche, individuelle Betreuungsangebote und ge stal-ten dadurch den Alltag so abwechslungsreich wie möglich.

Regine Biermann Koordinatorin sozial- kultureller Bereich

Corinna Favilla-Wabst BetreuungsassistentinCindy Karapinar BetreuungsassistentinUte Kirchho� BetreuungsassistentinTobias Mickley BetreuungsassistentBabak Same Foroughi BetreuungsassistentSilvia Wendel Betreuungsassistentin

Das Betreuungsteam der Lentzeallee Björn Meisel

hintere Reihe v.l.n.r.: Babak Same Foroughi, Regine Biermann, Ute Kirchho�, Silvia Wendel und vordere Reihe v.l.n.r.: Cindy Karapinar, Corinna Favilla-Wabst

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Im vergangenen Jahr ereignete sich ein ganz beson-deres Highlight für unsere Bewohner und Gäste. Die Auftritte des Berliner Ensembles Primavera unter der Leitung von Daniela Müller waren rundum gelungene Abende.

Die Künstler der Primavera Musik-Show wurden vor allem durch ihre Verbindung mit der Deutschen Oper bekannt. Umso mehr freuten wir uns, sie auf der kleinen Bühne des Seniorenheims Lentzeallee be-grüßen zu dürfen.

Schon als die Künstler die Bühne betraten, wuss-ten alle, dass dies ein eindrucksvoller Abend werden würde. Sowohl die Kostüme der Protagonisten als auch unser Saal glänzten und funkelten überaus fest-lich. Das außergewöhnliche Bühnenprogramm sorg-te für viele beeindruckte und einige erstaunte Ge-sichter in unserem Saal. Denn nicht nur die Stücke waren besonders sorgfältig ausgewählt, vor allem die Stimmen der Künstler waren erlesen. Mit Niveau, Witz und lehrreichen Anekdoten moderierte Frau Müller die begeisternde Show. Als herausragende Pianistin begleitete sie die Darbietungen der Sänger

und führte unsere Gäste durch den besinnlichen Abend.

Das Repertoire der Künstler war groß und so er-streckte sich das Programm von klassischen Weih-nachtsliedern über Gedichte bis hin zu modernen Beiträgen.

Die klassisch ausgebildeten Sänger erfüllten den Saal mit ihren grandiosen Stimmen. Viele der An-wesenden sangen die vorgetragenen Lieder mit und es entstand eine wohlige, beschauliche und vorweih-nachtliche Atmosphäre.

Festliche Konzerte in der Lentzeallee Björn Meisel

Primavera Musik-Show

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Fasching Björn Meisel

Nachrichten aus dem Tierhaus Björn Meisel

Unter dem Motto: „Eine Seefahrt, die ist lustig“ wurden in unserem Saal die Segel gehisst und durch das stimmungsvolle Programm der Künstlerin Heike Valentin wurde so mancher Seemann an alte Tage er-innert.

Unsere Bewohner und Gäste sangen, klatschten und schunkelten beherzt mit. Die vielen bunten Luft-ballons, die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und der obligatorische Pfannkuchen schufen eine ausge-lassene Stimmung.

Leider musste die Mensch-Tier-Begegnungsstätte am 3. Februar 2015 seine Türen schließen. Der Verein Leben mit Tieren e. V. musste diesen Schritt gehen, da keine Unterstützung durch Projekt- Mitarbeiter mehr zur Verfügung stand. Daher konnte die tägliche Ver-sorgung und Betreuung der Tiere nicht sichergestellt werden. Auch die Finanzierung der Haltungs- und Futterkosten können langfristig nicht gedeckt wer-den. Die Mitarbeiter des Tier hauses sowie alle Mit-arbeiter des Vereins danken den Besuchern, Gästen und Paten für die Unterstützung.

Die Tiere des Tierhauses – die Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen und Ziegensittiche – wurden alle in verantwortungsvolle Hände gegeben.

Mitarbeiter des Vereins bieten seit dem 9.  Fe-bruar 2015 einmal wöchentlich eine Kyno therapie (Hunde therapie) in unserem Hause an und führen somit die Arbeit mit Tieren fort. Die Begegnung mit den Hunden wird von unseren Bewohnern je-des Mal sehr positiv aufgenommen.

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Heike Valentin

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LeserbriefEin Gruß aus der Lentzeallee 2–4

Ein Lob auf unsere Hausmeister

Mir ist es ein großes Anliegen, am liebsten auf der ersten Seite, ö�entlich zu machen, dass wir auf unsere Hausmeister angewiesen sind.

Was sie tagtäglich leisten, dafür braucht es viel Kraft – nicht nur körperliche, auch geistige.

Sie versorgen uns ununterbrochen mit Getränken und tragen die Wäschesäcke hoch und wieder hin-unter. Dinge, die kaputt gehen, werden von ihnen äußerst schnell instand gesetzt. Die Arbeiten sind sehr vielfältig und müssen zudem den hohen Ansprüchen aller Bewohner genügen.

Ob nun ein TV-Gerät installiert wird, anschlie-ßend die Programme erklärt werden oder die Aufzüge zu reparieren sind – alles wird von unseren Hausmeis-tern problemlos und schnell erledigt.

Mein Telefon war kürzlich funktionsunfähig. Das Problem war schnell gefunden und so funktionierte es rasch wieder.

In meinem Zimmer haben ich einen sehr, ca. 2,20 m, hohen Bücherschrank stehen. Um Bücher von dort oben herunterzuholen oder wieder hoch zu stellen, benötige ich eine Leiter. Die Hausmeister wa-ren so gut, mir einige Bücher herunter zu geben und mir gleich eine Trittleiter für das spätere Einräumen der Bücher mitzubringen.

Aber auch di�zile Tätigkeiten, wie das liebevol-le Anbringen von weihnachtlicher Dekoration und Lichterketten, gehören dazu.

Sie, meine lieben Mitbewohner, haben sicher auch alle Ihre Erfahrungen mit dem wundervollen Service unserer Hausmeister machen dürfen. Ob Gardinen aufzuhängen sind, Glühlampen ausgetauscht oder WC-Spülungen repariert werden. Alles wird von unseren Hausmeistern gemacht. Sicher fallen Ihnen noch einige Dinge mehr ein.

Ich möchte an dieser Stelle lediglich einen Teil der Arbeit unserer Hausmeister ins Rampenlicht setzen und mich von Herzen bedanken.

Ihre Monika Hellriegel-RentzelFoto

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Einladung zu VeranstaltungenTanz in den Mai

Donnerstag, 30. April 2015 · 15:00 Uhr im Saal

Auch in diesem Jahr freuen wir uns, Sie wieder zu unserem traditionellen „Tanz in den Mai“ einladen zu dürfen. Sie erwartet ein stimmungsvolles, heiteres Programm von dem fl ott en Künstlerduo „Simone & Holger“.

Kleiderverkauf – der Firma SENIOR SHOP Heidrun Ruge

Montag, 4. Mai 2015 · 15:30 Uhr im Foyer

Die Firma SENIOR SHOP präsentiert sowohl für Damen als auch für Herren ihre große Frühjahr/Sommer-Kollektion.

Lesung18. Mai 2015 ab 15:15 Uhr im Saal

Vor 150 Jahren wurde das Werk Max und Moritz – Eine Buben-geschichte in sieben Streichen von Wilhelm Busch erstveröffentlicht. Passend dazu wird das Ehepaar Tennenbaum für uns aus den Werken Buschs lesen. Freuen Sie sich auf einen unterhaltsamen Nachmittag.

DampferfahrtenDonnerstag, 4. Juni 2015 und Donnerstag, 18. Juni 2015

Die Abfahrt ist jeweils um 14:30 Uhr vom Haupteingang der Lentzeallee.

Bei hoffentlich schönem Wetter lassen wir uns den warmen Wind um die Nasen wehen und genießen die herrliche Landschaft im Norden Berlins. Die Fahrt führt von Tegel (Greenwichpromenade) hinauf zum Nieder Neuendorfer See, vorbei an den Inseln Valentins-werder und Scharfenberg und schließlich wieder zurück nach Tegel.

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OSTERN! Hat dieses Wort bei Ihnen eine magische Wirkung? Sehen auch Sie blauen Himmel, zartes ers-tes Grün vor sich? Und spüren Sie die milde Luft und eine Lust aufs Spazierengehen?

So muss Goethe auch empfunden haben, als er seinen Oster-Spaziergang (auch Frühlings Auferste-hung) schrieb:

Vom Eise befreit sind Strom und BächeDurch des Frühlings holden, belebenden Blick;Im Tale grünet Ho� nungsglück [...](Monolog des Faust, Osterspaziergang, aus:Faust I, Vers 903–905)

Als man mich fragte, ob ich wohl etwas über Ostern schreiben möchte und ich zusagte, begann ich so-gleich in meinen Erinnerungen zu kramen.

Und was fällt mir als Erstes ein? Peinlich, pein-lich, eine Ungezogenheit aus jüngster Kindheit: Wir wohnten während des Krieges in einem Zweifamilien-haus in einer Siedlung für Beamte in Wedel. Unser Schlafzimmer lag im oberen Stockwerk. Es muss 1943 gewesen sein, denn noch standen die drei Birken an der Fensterseite (bald darauf wurden zwei davon zu Feuerholz). Mit meinen fünf Jahren bestand ich da-rauf, mein kurzes Sommerkleid und die ersten Knie-strümpfe dieses Jahres zu tragen. Mutti bestand dar-auf, dass ich eine Strickjacke darüber anzog. Na gut … dann hieß es abwarten, bis der Osterhase da war.

Nun begann es aber: Es zog mich unwiderstehlich zum Fenster, zum Hof! Nein, ich gucke nicht raus!

Oder doch? Nein! Nur ein bisschen? Da war es auch schon geschehen: Schon hatte ich ein großes, buntes Osterei entdeckt, hinter der größten Birke (die blieb übrigens stehen! Zur ewigen Mahnung?).

“Hanni, komm runter, der Osterhase war da!“O weia! Um es kurz zu machen: Ich musste mein

ganzes Schauspieltalent aufbringen, um Freude am Suchen und Gefundenen zu zeigen. Mein schlechtes Gewissen scheine ich manchmal heute noch zu spüren.

In den Jahren um 1950 (ich war zwölf Jahre alt) bauten wir im Hof mit Nachbarskindern der Sied-lung ein ganzes Nesterdorf mit geharkten Wegen und machten mit zwei Fingern Hasenspuren in den Sand. Wir zogen zum Moossuchen für die Osternester in einer ganzen Horde zum Knick zwischen den Feldern,

Ostergedanken Hanni Niemann

Hanni Niemann lebt in unserem Senioren-wohnhaus in der Schillerstraße 26 a.Sie bietet dort im Gemeinschaftsraum jeden dritten Samstag im Monat ab 15:00 Uhr einen Hauskreis mit Andacht und Gespräch an.

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weit hinter dem Tannenwald, der leider gerodet wurde. Das Holz wurde zum Bau einer riesigen Barackensiedlung für die Flüchtlinge aus den Ost-gebieten benötigt.

Und heute? Meine romantische Seele sieht bei dem Wort Ostern noch immer Frühlings-Aufer stehung vor sich. Doch meine Gedanken wandern dann zur Auferstehung – der von Jesus Christus. Was wäre wohl geschehen ohne seine Auferste-hung? Die wenigen Christen, die es im Jahre 30 erst gab, wären nach Jesu Tod am Kreuz und der Grablegung noch einige Zeit in Trauer zusammen-geblieben. Aber ihr Lehrer, ihr Herr und Meister Jesus fehlte ihnen. Allmählich wären die Erinne-

rungen an seine Lehren verblasst und das Leben verliefe auf den davor gewohnten Gleisen.

Jesus zeigt sich nach seiner Auferstehung etlichen vertrauten Menschen. Zu den Jüngern sprach er, sie sollen Ruhe bewahren und zusammenbleiben.

Er bereitete sie gewissermaßen auf P� ngsten vor: an dem Tag ergoss sich der Heilige Geist über sie. Die Jünger lernten in den verschiedenen Sprachen

zu reden, sie konnten auch heilen und sie konnten Jesu Missionsbefehl erfüllen: Gehet hin in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

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Einladung zu VeranstaltungenSchwerbehindertenrecht

Mittwoch, 13. Mai 2015 · 14:00 Uhr im Gemeinschaftsraum Pestaloz-zistr. 91 · Offene InformationsveranstaltungReferentin Hannelore Rohde-Käsling erläutert die aktuellen Verände-rungen rund um das Thema Schwerbehinderung.

Spargelfahrt nach WerderDienstag, 26. Mai 2015 ganztätig für die Mieter der SeniorenwohnhäuserAbfahrt: 9:00 Uhr Pestalozzistraße 919:30 Uhr Heckerdamm 228Wir fahren wieder zu Schulzens Siedlerhof zum leckeren Spargelessen. Anschließend genießen wir die Busfahrt durch die herrliche grüne Mai-enlandschaft um Werder. Wir werden das Erlebnisdorf Karl’s Erdbeer-hof besuchen und dort zum Kaffeetrinken einkehren.

Sommerfeste der SeniorenwohnhäuserMontag, 8. Juni 2015 · 14–16:00 Uhr im Garten Pestalozzistraße 91Dienstag, 9. Juni 2015 · 14–16:00 Uhr im Garten Schillerstraße 26aMittwoch, 10. Juni 2015 · 14–16:00 Uhr auf der Terrasse Roscherstr. 14/15Donnerstag, 11. Juni 2015 · 14–16:00 Uhr im Garten Heckerdamm 228Fo

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RÄTSEL

waagerecht: 1 Es ist süß.2 Turm in Berlin3 Vorname eines bekannten Schauspielers („Der Hauptmann von Köpenick“)4 Fluss durch Berlin5 Karikaturen�gur bei Erich Schmitt (1924 – 1984)6 Mädchenname zu Nr. 8 waagerecht auf Deutsch 7 ein beliebtes Aus�ugsziel8 Gebäude für Sammlungen (z. B. Kunst, Kultur)9 lateinisch für Gold10 Tier im Zoo11 „Milljöh“-Zeichner12 Vorname eines bekannten Friseurs13 Berliner Bezeichnung für ein Bier14 Einer, der sich nichts traut

senkrecht:1 Liebling im Zoologischen Garten, Medienstar2 Nachname des „Vaters“ von „Max und Moritz“3 größter See in Berlin 4 Musikrichtung5 ein traditionsreiches Kaufhaus in Charlottenburg6 Berliner Verkehrsbetriebe7 Mädchenname8 Was wird in Berlin als Schrippe bezeichnet?9 das Ende vom Kleid10 noch ein Fluss durch Berlin11 Vorname einer preußische Königin12 farbliche Bezeichnung eines Rathauses in Berlin13 ein sehr großes Tiergehege in Berlin14 Rolle der Dietrich („fesche …“)15 Firma, berühmt für handgemachtes Geschirr16 größte Kirche Berlins (Berliner … )

Das Berlin-RätselDas  Berlin-­‐Rätsel  

                               

waagerecht:    1   Es  ist  süß.  2   Turm  in  Berlin  3   Vorname  eines  bekannten  Schauspielers  

(„Der  Hauptmann  von  Köpenick“)  4   Fluss  durch  Berlin  5   Karikaturenfigur  bei  Erich  Schmitt  (1924  –  1984)  6   Mädchenname  zu  Nr.  8  waagerecht  auf  Deutsch      7   ein  beliebtes    Ausflugsziel  8   Gebäude  für  Sammlungen  (z.  B.  Kunst,  Kultur)  9   lateinisch  für  Gold  10   Tier  im  Zoo  11   „Milljöh“-­‐Zeichner  12     Vorname  eines  bekannten  Friseurs  13     Berliner  Bezeichnung  für  ein  Bier  14   Einer,  der  sich  nichts  traut      

senkrecht:  1   Liebling  im  Zoologischen  Garten,  Medienstar  2   Nachname  des  „Vaters“  von  „Max  und  Moritz“  3   größter  See  in  Berlin    4   Musikrichtung  5   ein  traditionsreiches  Kaufhaus  in  Charlottenburg  6   Berliner  Verkehrsbetriebe  7   Mädchenname  8   Was  wird  in  Berlin  als  Schrippe  bezeichnet?  9   das  Ende  vom  Kleid  10   noch  ein  Fluss  durch  Berlin  11   Vorname  einer  preußische  Königin  12   farbliche  Bezeichnung  eines  Rathauses  in  Berlin  13     ein  sehr  großes  Tiergehege  in  Berlin  14   Rolle  der  Dietrich  („fesche  …“)  15   Firma,  berühmt  für  handgemachtes  Geschirr  16   größte  Kirche  Berlins  (Berliner  …  )    

An  der  Gestaltung  des  Rätsels  im  SH  Koenigsallee  waren  beteiligt:  A.  Brandt,  E.  Hofer,  U.  Möbus,  N.  Praeger,  G.  Streckenbach,    Ch.  Twyrdy    

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An der Gestaltung des Rätsels im SH Koenigsallee waren beteiligt: A. Brandt, E. Hofer, U. Möbus, N. Praeger, G. Streckenbach, Ch. Twyrdy

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Emmy Kilian wurde im Oktober 1919 als einziges Kind ihrer Eltern geboren. Ihre Großmutter widmete ihr sehr viel Zeit, da die Mutter als Putzmacherin und Schneiderin arbeitete. In ihrer Erinnerung taucht die Mutter immer als außergewöhnlich schick gekleidete Frau auf.

Ihr Vater hätte sehr gern einen Jungen gehabt und deshalb wurde sie von ihm wie ein Junge erzogen. Er legte großen Wert auf Kunst und Kultur und vermit-telte ihr dieses Wissen, indem er ihr �eater- und Mu-seumsbesuche ermöglichte. Gemeinsam unternahmen sie diverse Fahrradtouren, zum Beispiel von Berlin in die fränkische Schweiz oder zur Ostsee. Eigens dafür erfand die Mutter den später sehr beliebten Hosen-rock, worauf Frau Kilian mit Stolz zurücksieht. Auch im Schwimmen war ihre Teilnahme an Wettbewerben sehr gefragt, da sie sehr gute Leistungen erbrachte und ihrer O�enbacher Schule so manchen Sieg bescher-te. Der doppelte Salto vom Dreimeterbrett war ihre besondere Spezialität, zumal sie ihn sich selbst bei-gebracht hatte.

Nach der achten Klasse ging sie zum Arbeitsdienst auf das Land. Es verschlug sie zu einer Bauernfamilie ins Ruhrgebiet. Neben Feldarbeit und Hauswirtschaft oblag es ihr, für den Transport der großen Milchkan-nen zu sorgen, die recht schwer waren. Die Arbeit auf dem Feld, also in der Natur, bereitete ihr viel Spaß, auch wenn es nicht immer leicht war.

Zurück in Berlin sorgte ihre Großmutter dafür, dass sie Schreibmaschine und Steno lernte, und da-nach begann sie eine Ausbildung zur Schuhverkäu-ferin. Wegen ihres guten Geschmacks wurde sie vom Chef gern auf Messen mitgenommen. Im dritten Lehrjahr lernte sie ihren zukünftigen Mann kennen und wurde sofort schwanger zum Leidwesen des Va-ters. Die Mutter trug es mit Fassung.

Während der Kriegsjahre wurde sie ausgebombt, das hieß, wieder von vorn anzufangen. Sie hatte das Glück während dieser Zeit in einer nahegelegenen Gastwirt-schaft aushelfen zu können. Ihr Mann war damals eingezogen. Später übernahm sie gemeinsam mit ihm den Betrieb. Da ihr Mann sehr gute organisatorische Fähigkeiten besaß, musste ihre Familie nie hungern. In den Nachkriegsjahren kümmerte sich Emmy Kilian vor allem um ihre Familie. Mittlerweile hatte sie drei Kinder.

Ein Friedhofsspaziergang, bei welchem sie Gärt-nerinnen bei der Grabp�ege beobachtete, brachte sie auf den Gedanken, beru�ich einen Neuanfang zu wagen. Als Gärtnerin auf dem Dahlemer Friedhof p�egte sie familiäre Kontakte zu Angehörigen be-rühmter Persönlichkeiten. Nach dem Tod des Man-nes und ihrer Berentung ging es in die weite Welt hinaus. Zurückblickend äußert sie, ihr Leben war durch viele Hochs und Tiefs geprägt, am schönsten wären ihre Jugendjahre gewesen, die leider nie zu-rückkommen würden.

DAS BESONDERE PORTRAIT

Das Leben: ein Ab und AufAufzeichnungen nach einem Interview mit Frau Emmy Kilian

Angelika Weber und Ellen Meier

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Angelika Weber und Emmy Kilian

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INTERESSANTES AUS DEM KIEZ

Die Schillerstraße verläuft von der Hardenbergstraße bis zur Windscheidstraße. Sie wurde nach dem be-rühmten deutschen Schriftsteller Friedrich Schiller benannt. Bei einem Kiezspaziergang kann man noch weitere Straßen entdecken, deren Namen sich um die deutsche Klassik ranken:

Goethestraße | Kantstraße | Herderstraße | Wie-landstraße | Weimarer Straße

All diese Straßen liegen sehr nah am Karl-August-Platz, der 1884 als Kirch- und Marktplatz angelegt wurde. Zwischen 1896 und 1898 wurde hier die evan-gelische Trinitatiskirche erbaut.

Der zweimal wöchentlich statt�ndende Wochen-markt rund um den Platz gilt heute als einer der schönsten in Berlin.

Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, gebo-ren am 3.  September  1757 in Weimar, gestorben am 14. Juni 1828 in Torgau, war Herzog und später Großherzog. Da sein Vater früh verstarb, stand er an-fangs unter der Vormundschaft seiner Mutter Anna Amalie. Die Herzogin berief zur Prinzen-Erziehung ihrer beiden Söhne zunächst Christoph Martin Wie-land und später den Dichter Johann Wolfgang von Goethe nach Weimar. Zwischen Karl August und dem acht Jahre älteren berühmten Dichter entwickelte sich bald eine tiefe Freundschaft. 1776 zog Goethe auch den von ihm bewunderten Johann Gottfried Herder als Generalsuperintendenten nach Weimar. Nach seiner Italienreise ließ sich Goethe von allen Ämtern befreien und lernte im September 1788 Friedrich Schiller kennen.

Der Großherzog regierte nach den Grundsätzen der Aufklärung, dessen berühmtester Vertreter Imma-nuel Kant war. Karl August machte sich neben seiner

politischen und militärischen Er-folge auch als Förderer und Patron der Weimarer Klassik einen Namen. Die Weimarer Klassik bezeichnet eine Periode, in der Goethe, Wie-land, Herder und Schiller in Wei-mar eine künstlerische Scha�enszeit hatten. Zu den Motiven gehörten Menschlichkeit und Toleranz, wo-bei ein hohes Sprachniveau insbe-sondere bei den Dramen erreicht wurde.

Karl August hatte neben seiner Ehefrau Luise von Hessen-Darm-stadt viele A�ären, u. a. mit Schau-spielerinnen. Man sagt ihm nach, dass er Vater von sieben ehelichen und mindesten 38 unehelichen Kindern gewesen sei.

DIE SCHILLERSTRASSE Ute Werner

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Unter einem Dach · Ausgabe 01-2015 (Frühling) Nachrichten der Einrichtungen der Wilmersdorfer Seniorenstiftung

Herausgeber: Wilmersdorfer SeniorenstiftungV .i .S .d .P .: Ronald Jahnke · Zentrale Verwaltung · Hohensteiner Straße 6 –12 · 14197 Berlin Telefon 030 / 82 77 992-70 · kontakt@wilmstift .de

Redaktionelle Mitarbeit: Florian Giesdorf, Lydia Hurtienne, Ronald Jahnke, Ellen Meier, Björn Meisel, Ute Werner

Lektorat: Dr . Katharina Mucha-Tummuseit, Lydia Hurtienne

Gestaltung und Satz der Inhalte: Tina Tozman, Tozman Satz & Grafik, Berlin

Gestaltung Magazinumschlag: bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e . K .

Quellennachweise: Titelbild: © eyetronic – Fotolia

Artikel „Frühling“:http://www.planet-wissen.de/natur_technik/pflanzen/fruehling/

Plakat Friedenslicht:http://www .friedenslicht .de/wp-content/uploads/2014/01/20140721- Finale_Version_ohne_Platzhalter .jpg

Bildnachweis Hundertwasser: Kunsthaus Wien und Arte tv

Artikel Schillerstraße S . 30: http://de . wikipedia .org/Karl_August http://de .wikipedia .org/Weimarer_Klassik

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