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Unsere Reise - Eine Reise für den HERRN

Date post: 22-Mar-2016
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sis. johanna
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Unsere Reise - Eine Reise für den HERRN
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Unsere Reise -

Eine Reise für den HERRN

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„Den Weg deiner Gebote werde ich lau-

fen, denn du machst mir das Herz weit“

Psalm 119, Vers 32 Mit diesem Bericht, den ich auf Unserer Reise und danach schrieb, möchte ich ein Zeugnis ablegen. Ein Zeugnis der übergro-ßen Güte, Gnade und Liebe, die ich vom HERRN bekommen habe. Ich möchte einen Teil meiner Erfahrungen und Erlebnisse in schriftlicher Form unter Brüder und Schwestern bringen, zu Menschen die wis-sen und erkennen können, was es für eine Reise war. Gebt diese Arbeit weiter, doch bedenkt es ist eine sehr persönliche Schrift.

Schwester Johanna

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“Klopf den Staub von deinen Füßen und mache dich auf den WEG.”

Wir, dass heisst, das Maultier Aramid ImarJAHjah, der Hund Plini, welche mir der HERR schenkte, und ich begannen am 2.Juni 2009 eine Reise und vollendeten ei-nen Teil am 12. August. Sie führte uns über Tübingen, Ulm, Augsburg, Schönegge, Bad Tölz und früher und anders als ge-dacht wieder heim. Ich möchte hier einen kleinen Eindruck von den Erlebnissen, Er-fahrungen und Begegnungen schildern,

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welche wir erlebten. Unsere Reise begann nach meinem bestandenen Abitur. Der Weg führte uns von Licht zu Licht, im-mer wieder erschien ein heller Punkt auf dem Weg des HERRN, immer wieder er-schien ein Zeichen. Ich hatte mir eine grobe Route ausgedacht. Abends schaute ich auf die Karte wo wir genau langlaufen wollen und bis wohin un-gefähr. Wenn wir abends in ein Dorf ka-men, fragte ich nach Pferden oder wir fan-den sie sofort. Viele Leute beherbergten uns. Wenn uns gegen Abend alle die Mü-digkeit packte, sprach ich zu den Tieren: „Der HERR hat uns einen Platz bereitet, wir müssen ihn nur noch finden.” Und wir fanden immer den passenden Platz. Beide Teile der Reise begann ich am Don-nerstag.-ZU-Fall, sodass nach dem ersten richtigen Reisetag der Sabbat Abend be-gann. Unser erster Tag führte uns in den Schwarzwald, der gerade vor meiner Haus-tür beginnt, hoch auf den Schauinsland. Dort verbrachten wir unsere erste Nacht. Morgens genoss ich noch den mütterlichen Frühstücksdienst hoch auf dem Berge und

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unser erster richtiger Reisetag begann. Heute wanderten wir über den Feldberg. Das erste Hindernis, ein Alpiner Pfad, eine große Felsstufe mit kleiner Brücke dahinter über einen rauschenden Bach. Muli be-schloss dort nicht rüberzukommen. Nach langer Wartezeit stand das Muli immer noch dort oben und genoss die Aussicht. Irgendwann packte ich alles wieder auf und wir gingen den Steilhang durch die Heidel-beer Büsche runter. Mit Mulis und Eseln muss man verhandeln und einer muss im-mer ein bisschen nachgeben. Nach einem Freitag quer durch den Schwarzwald landete ich an einem kleinen Ort am See. Wir waren durch ein schönes Sommergewitter gelaufen und fanden einen Schlafplatz bei einer Familie mit 4 Pferden. Ein sehr schöner Nachtplatz in schöner Schwarzwaldlandschaft. Der Nebel umhüllt die Grashalme, die Sonne leuchtet in ihren letzten dunklen Strahlen und die Tiere streifen über die Wiese und mümmeln mal dort einen Grashalm und mal dort ein Blatt. Bald begegnete uns ein Stück Weg, an dem ich des HERRN Macht ganz deutlich erleb-

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te. Wir kamen am Abend eines langen und heißen Tages an eine Furt, die wir überque-ren mussten, weil die Brücke ein Stück-chen Flussaufwärts nicht Esel und Muli tauglich war. Der Fluss führte viel Wasser und es rauschte in braunen Wogen an uns vorbei. Esel und Mulis sind von Natur aus sehr Wasserscheu. Ich glaubte nicht, dass Aramid dort rüber geht. Ich packte ein Stückchen vor der Furt alles ab uns spa-zierte schnurstracks in den Fluss. Das Wasser mit seiner starken Strömung reich-te mir bis zum Oberschenkel. Aramid & Plini folgten mir. Wir tasteten und Schritt für Schritt voran. Als wir auf der anderen Seite ankamen, weinte ich vor Dankbarkeit und Freude. Auf dem Rückweg, als ich das Gepäck holte, war der Fluss viel breiter und ich brauchte viel länger für den Weg. Der HERR trug uns über dieses Wasser!

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In Rottweil erfuhr und erlebte ich, dass nicht alle Menschen mit Eseln gut sind. Doch gleich am nächsten Tag kamen wir auf dem Eselhof Linden über dem Neckartal an und trafen dort Menschen, die uns mit aller Liebe begegne-ten und beherbergten. An solchen Orten fühlt man sich gleich Zuhause. „Aber jetzt, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und

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durch Ströme, sie werden dich nicht über-fluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Isra-els, dein Retter. Ich gebe Ägypten als Löse-geld für dich, Kusch und Seba an deiner Stelle. Weil du teuer bist in meinen Augen und wertvoll bist und ich dich lieb habe, so gebe ich Menschen hin an deiner Stelle und Völkerschaften anstelle deines Lebens. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Vom Sonnenaufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom Sonnenun-tergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sagen: Gib her, und zum Süden: Halte nicht zurück! Bring mei-ne Söhne von fern her und meine Töchter vom Ende der Erde, jeden, der mit meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner Ehre geschaffen, den ich gebildet, ja, ge-macht habe! (Jesaja 43,1-7) Ich wünsche dir Frieden die Stille einer ruhigen Nacht

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und die Sanftheit eines Morgens. Ich wünsche dir einen Tag voll Harmonie und das Gefühl der Dankbarkeit am Abend. Ich wünsche dir Frieden den Frieden des HERRN, denn er ist Friede für alle Zeit. (Irischer Segenswunsch) Ein Teil der Worte die an der Wand des Ge-betszimmers standen, indem ich auf dem Eselhof einen Schlafplatz fand. Weiter ging es bis nach Tübingen zu meiner Oma. Den letzten Teil der Strecke dorthin, überfiel uns alle die Müdigkeit und die Kraftlosigkeit. Spät abends ankommend, genoss ich die nächsten 2 Tage das Ver-wöhnungsprogramm meiner Oma. Am Sonntag gingen wir ohne Hund weiter. Der blieb zum Ausruhen bis Ulm bei meiner Oma, wo wir uns dann trafen und sie mir den Hund wieder übergaben. Wir gingen in 4 Tagen bis knapp hinter Ulm. Am Vormittag darauf lies ich das Maultier auf einem Reiterhof stehen und fuhr mit dem Bus nach Ulm. Ich traf zuerst meinen Papa, der geschäftlich in Ulm war und danach Oma, Opa und Plini. Im Laufe

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des Vormittags bekam ich das Gefühl, dass mit dem Muli etwas nicht stimmt. Als ich und Plini dort ankamen, hatte sie sich ganz blöd am Fuß verletzt. Wir liefen an diesem Tag nur noch ein klei-nes Stückchen, eigentlich ein bisschen in die falsche Richtung und suchten bald unsre nächste Unterkunft, weil dem Muli ihr verletztes Bein schmerzte. Wir fanden einen Platz bei netten Men-schen. Nach 3 Tagen Erholungspause fürs Muli war klar, dass ihr Bein überhaupt nicht besser wird und der Tierarzt kam. Wie mussten 4 weitere Ruhetage einlegen. Am Morgen meines eigentlichen Weiterreise Tages, stand ich weinend vor Traurigkeit und Ratlosigkeit neben meinen Tieren: O JAH gib mir KRAFT und GEDULD gib mir DURCHHALTEVERMÖGEN und STÄRKE um meine Reise fortzusetzen, auch wenn

wir nicht weiterziehen können.

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Diese Zeit in der wir hier sind, ist eine win-zig kleine, unermesslich kleine Zeitspanne von dir HERR, aber für mich ist es lang. Doch ich begriff, dass es SEIN Wille war...Wenn es so sein soll, so ist es gut. Der Abreisetag meines einwöchigen Quar-tiers fiel auf den 23. Juli. EARTHDAY Seiner Majestät Qadamawi Haile Selassie I. Am Morgen wollte ich das Muli eigentlich verladen und uns bis Augsburg fahren las-sen, das wir das nächste Stück Weg lang-sam machen können. Sie ging aber nicht in den Hänger. Nach 2 Stunden Kampf wusste ich, dass wir alles laufen mussten und wir machten uns mittags auf den Weg. Abends fing es an zu regnen, wir wurden zum Abendessen eingeladen und die letzte Etappe des Weges für diesen Tag führte uns durch eine Hügellandschaft. Auf dem ersten Hügel hörte der Regen beinahe auf, die Sonne erschien tief im Westen und ein wunderschöner

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Regenbogen, genau in der Richtung in der wir mussten, erleuchtete am Himmel. Nun wusste ich- wir schaffen das- es ist der Wil-le des HERRN, dass wir alles laufen und er wird uns führen und beschützen. Unseren Schlafplatz fan-den wir bei einem Menschen, der sah und begriff was das für eine Reise ist. Jetzt waren wir richtig in Bayern angelangt. In manchen Vorgärten flattert die bayrische Fahne, man trifft Leute in Tracht wie aus dem Bilderbuch, Abends bekomme ich ein Bier statt einer Limo angeboten, und vor den Dörfern steht auf den Willkommens-schildern nicht mehr “Willkommen” son-dern “Grüß Gott”. In so kleinen bayrischen Käffern sind wir schon eine sonderbare Er-scheinung. Einmal standen ich und mein Hund an einer Bushaltestelle und ein Großvater mit einem Kind kam vorbei. Da sprach das Kind, zu mir deutend: “...wie ein Flaschengeist” Die nächsten Tage liefen wir keinen Fahr-radweg sondern kürzten einen großen Bo-gen ab, den der Fahrradweg machte. So gingen wir mit Karte und Kompass von

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Kuhdorf zu Kuhdorf. Nach einigen großen Verlaufungen am Anfang unserer Reise, hatte ich gelernt die Karte richtig zu lesen und mich mit dem Kompass zu orientieren. Man lernt sehr schnell große Güte und Gnade gegenüber sich selbst. Wenn wir dann mal wieder irgendwo in der falschen Richtung auf einem Berg standen oder uns durch die Botanik kämpften, weil der Weg aufgehört hatte, traf man uns dort wie ich vor mich hin motzte: „Mensch Johanna, Mensch ihr Tiere, so ein Scheiß.“ Na ja eigentlich war es nur meine Schuld, die Tiere liefen mir nur treu hinterher, aber jemanden anders anzumotzen ist in solch einer Situation gut. :) Wir sahen so viele schöne und ruhige Orte. Es ist immer wieder erstaunlich wie viele schöne Orte es in Deutschland gibt. In je-der Ecke finden man, wenn man die richti-ge Art zu Reisen wählt, wunderbare Orte, Gegenden, Dörfer und Menschen.

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Wir durchquerten den Naturpark Augsburg Westliche Wälder und schrappten an Augs-burg vorbei. Ein Stück weiter trafen wir sehr nette Men-schen. Ich fragte abends bei ihnen nach ei-ner Übernachtungsmöglichkeit. Sie ver-neinten und die Frau begleitete mich noch ein Stück, dass ich den nächsten Reiterhof finde. Als ich mich dort häuslich eingerich-tet hatte, kamen die beiden mit schuldiger Miene. Es täte ihnen Leid, dass sie mich weitergeschickt hätten, sie haben einfach nicht nachgedacht. Sie schenkten uns allen Dreien etwas, und

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entschuldigten sich vielmals. Für viele Menschen ist es heute so ungewöhnlich auf jemanden zu treffen, der auf diese Weise reist. Mit mehreren Leuten halte ich den Kontakt. Vor allem Menschen mit Kindern gaben mir oft ihre Adresse, dass ich mich melde, wenn ich wieder gut Zuhause angekommen bin. Bei solchen Leuten kam auch immer die Frage was die Eltern dazu sagen. Viele den-ken, dass man auf so einer Reise einsam ist und wollten mich groß unterhalten. Ich überlegte mir schon ob ich mir ein Schild bastel, auf dem die wichtigsten Infos unserer Reise stehen, dass ich nicht immer wieder dasselbe erzählen muss. Das Schild: Das ist ein Maultier. Ich komme Nähe Freiburg her Ich bin seit 5 Wochen unterwegs Habe mir bis Ende Sept. Zeit genommen. Ja ich laufe alles, Muli trägt nur Gepäck Nein mir ist nicht langweilig Viel Mut braucht es auch nicht unbedingt Und Angst habe ich eigentlich auch keine Ich mache das, weil es mein Weg ist

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Der Weg des HERRN. Der restliche Weg bis Freising führte mich an der Amper entlang. Nachdem ich mir Sorgen gemacht hatte, das wir dieses Stück nicht in einer Woche schaffen( ca. 170 km), kam ich fast zu früh in Schönegge an. Wir kamen Mittwochmittag in Schönegge an. Dies war ein ganz besonderer Moment, auf den wir 4 Wochen zugelaufen sind. Und genau nach 4 Wochen kamen wir dort an und für mich war es wie die Hälfte der Rei-se. Auf dem Gathering konnten wir uns ausruhen, neue Kraft schöpfen, viel sehen, erkennen und erleben, Schwestern und Brüder kennen und näher kennen lernen und nach 4 Tagen frische gestärkt wieder losziehen. Das Maultier war voller Taten-drang, nachdem sie sich die Tage zwischen den Zelten ausgeruht und vollgefressen hatte. Plini war schon wieder recht müde, weil sie es den ganzen Morgen nicht hatte lassen können, jedem ihr Steinchen vor die Füße zu legen. So gingen wir weiter voll ge-

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packt mit gutem Essen, Geschenken und vielen schönen Reisewünschen. Der HERR führte uns weiter, durch duften-de Wälder, durch wogende Kornfelder, ent-lang wunderschöner Alleen mit Birken und Buchen besetzt und an viel, viel Mais vor-bei. Über die mächtige Isaar die mit ihrer Gletscherblauen Farbe, die Kraft der Berge in sich hat. Nach der Isaar waren wir im Flachland, umrundeten den Münchner Flughafen und spazierten den Radweg “Durchs Erdinger Land “ entlang. Nach 4 Tagen kamen wir wieder in leichte Hügel und als wir auf einem Hügel angekommen waren hatten wir freie Sicht bis zu den Al-pen. Freude und Glück durchflutete mich und wir erreichten innerhalb von zwei Ta-gen den Fuß der Berge. Dort angekommen fragte mich die Besitzerin meines Nacht-quartiers, ob meine Kleidung und so ir-gendeine Bedeutung hätten, ihre Nachbarn sehen auch so aus. Ich gab ihr eine Kurz-einführung in Rastafari und wir gingen die Nachbarn besuchen. An vielen Orten trifft man Schwestern und Brüder und der HERR hat-ten mich mal wieder an einen ganz beson-

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deren Ort geführt. Bei ihnen verbrachte ich einen wunderschönen Abend. Am nächsten Tag merkten wir, dass wir in den Bergen sind. Unsre Lungen wurden alle mal wieder richtig durchgepustet. Eines schönen Morgens kamen wir früh los. Der Weg führte uns am Schliersee entlang. Die Nacht zuvor hatten wir einen Schlaf-platz im Vollmondlicht bekommen. Die kleinen Nebelwölkchen über dem See ver-schwanden und die Sonne ER-schien. Nach einem erfrischenden Bad im See ging unser Weg weiter, vorbei an Seen und hochaufra-genden Bergen. Mittags schlief das Muli vier Stunden, was sehr ungewöhnlich für sie ist und die Schwellung auf ihrem Rü-cken nahm immer mehr zu. Nach der Mit-tagspause wurde Aramid immer langsamer und die Entzündung auf ihrem Rücken schmerzte sie. Wir fanden einen Platz und am nächsten Morgen hatte sie ein riesiges Ei auf dem Rücken. Der Tierarzt kam und mit ihm die Schock-Nachricht: Mindestens 3 Wochen Pause, aufjedenfall Antibiotika und am besten Klinik, hier oder noch bes-

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ser heimfahren lassen und das ganze ab-brechen. Die Wege des HERRN sind unergründbar. Meine Oma sagte zu mir als ich mich von ihr verabschiedete: „Johanna habe den Mut umzukehren, dich abholen zu lassen oder die Reise zu verkürzen, du musst nicht al-les laufen.“ Diesen Mut musste ich jetzt aufbringen. Es kam anders als wir gedacht haben. JAH knows - Wir werden sehen! Ich telefonierte mit meinen Eltern und ging erst mal in den Wald spazieren und das ganze verdauen. Nun werde ich mich heim-fahren lassen und beende die Reise auf eine andere Art. Ich werde mit dem Fahrrad und dem Zug- ohne Tiere - die Tour andersrum fahren. Werde die Menschen und Orte noch mal besuchen, andenen ich das Werk des HERRN sehen und spüren konnte. An dem Abend als es für mich klar war, dass wir diesen Teil der Reise beenden, er-leuchtete wieder ein Regenbogen in der Richtung aus der wir gekommen waren Es war eben doch die Hälfte der Reise.

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Ich habe in dieser Zeit oft geweint, so oft wie lange nicht mehr. Vor Ratlosigkeit, Traurigkeit, Erschöpftheit. Aber genauso habe ich noch nie zuvor so oft vor Freude, Ergriffenheit, Überwältigung geweint und bin in einer unendlichen Glückseligkeit und Zufriedenheit durch die Gegend spaziert. Dank gebührt allein dem Allmächtigen Vater, den Tieren die mich begleiteten, und den vielen Menschen die uns beher-bergten.

DIE REISE GEHT WEITER Mit dem Fahrrad fuhr ich die Tour, die ich mit den Tieren vorhatte, rückwärts bis zu dem Punkt, andem ich abbrach und dann nach Friedberg. Von dort fuhr ich mit dem Zug bis Tübingen, war dort zwei Tage bei Oma und Opa und fuhr dann mit meinen Eltern wieder nach Staufen-ZUHAUSE. Mit dem Fahrrad war ich noch mal 4 Wochen unterwegs. Ich übernachtete auf Camping-plätzen oder in der Pampa. Ich fuhr zuerst

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am Bodensee entlang und dann den Bo-densee-Königssee-Radweg bis Bad Tölz. Ein Fahrrad ist ein sehr schnelles Fortbe-wegungsmittel. Immer wieder wundere ich mich, wieweit ich schon gekommen bin. Auf der Mulitour freute ich mich, wenn die Kennzeichen der Autos wechselten, weil ich dann sah, dass ich weitergekommen war. Wenn ich mit dem Fahrrad dreimal am Tag die Autokennzeichen wechselten, war das nichts Besonderes mehr. Aber es ist auch viel anstrengender als laufen und ich bin eigentlich nicht so der Fan von großen Rad-touren. Nach einer langen Zugfahrt, auf der alle Züge Verspätung hatten, kam ich am Abend, des 27.8. in Konstanz an. Ich fuhr auf einen Campingplatz, der ein typischer "Jugendlicher- Wochenend- Feier" Platz war. Ich fragte mich schon, was mache ich hier, nachdem ich zuhause und am Klöntalersee, einem Bergsee im Glarnerland CH, eine so wunderbare, erfüllende Zeit be-kommen habe. Doch am Sabbat Abend kam ich an einen Platz, den der HERR für mich hergerichtet

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hatte. Da erinnerte ich mich an die Worte, die ich immer zu den Tieren gesagt hatte: Der HERR hat uns einen Platz bereitet, wir müssen ihn nur noch finden. So kam ich auf einen unschönen Camping-platz, doch am Ufer des Bodensees, einem Stückchen Natur-schutzgebiet fand ich ein wunderschönes Ört-chen. Abends kam eine heftige Gewitterstim-mung auf, ich ging zu diesem Platz, direkt am Ufer. Der Weg dorthin führte durch ein rauschendes Schilffeld und endete auf ei-nem kleinen Sandstrand, der von den stürmischen Wellen bespült wurde. Dort stand eine alte, große Weide und auf zwei großen Ästen hatten andere, vor mir einen kleinen Sitzplatz mit Brettern gebaut. So saß ich dort im rauschenden Baum und pfeifenden Wind, unter mir der fast schwarze See, während die Sonne zwischen

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den Gewitterwolken unterging. Fast schon ein bisschen kitschig :) Dann wusste ich, dass auch dieser Teil der Reise von JAH begleitet und geführt wird. In Bregenz landete ich auf einem süßem Bio- Campingplatz, dort war mein Pausetag. Ich fuhr mit dem Fahrrad eine Stunde nach Dornbirn und ging dort auf einen Berg wandern. Oben auf dem Gipfel fuhr aber eine Seilbahn hoch und so tum-melte ich dort Hinz und Kunz. Ich wollte dorthin, weil man von dort in eine schöne Klamm konnte. In der Klamm auf einem Steg an der Felswand kamen mir dann Busseweise die Leute entgegen und ich wurde mehr gemustert als die Klamm. Nerv... Mit dem Fahrrad war ich sehr wählerisch was schöne Mittagsrast Plätze anging. Manchmal hielt ich an drei verschiedenen Plätzen und erst der dritte war genehm, man ist einfach mal geschwind 4-5 km weiter und da sieht es schon wieder ganz anders aus. Eines Abends fand ich eine kleine Bucht an einem kalten, klaren, kräftigen Fluss. Dort

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übernachtete ich in der Botanik, gebettet in einer Sandkuhle, einem knisternden Feuer und einem rauschenden Bach neben mir. Die ca. 170 km von Konstanz bis Oberst-dorf waren eine viel zu kurze Strecke für 1 ½ Wochen. So fuhr ich bis Oberstdorf sehr gemütlich, machte einen Pausetag und ruhte mehr, als das ich unterwegs war. Nachdem ich den Bodensee Radweg verlas-sen hatte, genoss ich es sehr, endlich weg von dem "Tourirummel" zu sein. Und ohne ständige Gesellschaft von irgendwelchen Leuten die Natur und das Unterwegs genie-ßen zu können. Auf der Fahrradtour kam ich an vielen Seen und Flüssen vorbei, oder auch durch Ort-schaften. Ich konnte an fast keinem Biola-den vorbei, ohne einmal reinzuschauen. So war ich an manchen Tagen 2x einkaufen. (Ein paar Kekse oder eine Haferschoko-milch sind immer nützlich.) Wieder war eines meiner Ziele der Reise, eine Zusammenkunft der Brüder und Schwestern. Ich kam am Mittwochnachmit-tag bei Franzi und Till in Oberstdorf an. Auf dem Gathering verbrachte ich eine ganz

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wunderbare, erfüllende und besondere Zeit. Nach fast einer Woche konnte ich voller Kraft den Weg Richtung Bad Tölz beginnen. FREUDE KRAFT DANK GLÜCK MUT Bis Bad Tölz führte mein Weg viel durch hügelige Landschaft, am Rand der Berge entlang. Oft schob ich schnaufend mein Fahrrad die Berge rauf, die nicht enden wollten. Aber die schnelle, kühlende Fahrt die Berge wieder runter entlohnte die An-strengung immer wieder. Die Reise mit dem Muli begann ich in der Freude unterwegs und weg von Zuhause zu sein. Die Tour mit dem Fahrrad begann ich in der Freude heimzukehren und so eilte es mich nach einer Weile sehr, wieder Nach-hause zu kommen. Am Abend vor dem Neujahrstag schaute ich in meine Karten, die bald nur noch aus ein-zelnen Stückchen bestehen, und beschloss am nächsten Tag bis zu Schwester Jali nach Friedberg zu fahren. Ich befand mich kurz hinter Bad Tölz. So radelte ich am nächsten Morgen in der Früh los, nach ei-

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ner Nacht in einem Hüttchen im Wald, erstmal die Isar runter. Bald bog ich ab und fuhr bis zum Starnberger See. Von dort an den Ammersee und auf dem Am-per- Ammer- Radweg bis nach Friedberg. Irgendwann schmerzte mir ziemlich der Hintern, doch nach einem kurzen Ruhe-schläfchen am Mittag fuhren meine Beine fast wie von alleine. Man lernt beim Unter-wegssein mittags in einer kurzen Zeit viel Kraft zu schöpfen, durch ein leckres Vesper und einem 10-30 min. Ruheschlaf. Als ich abends nach 7 Stunden auf dem Fahrrad und ca.130 km in Friedberg ankam, war ich ziemlich müde aber stolz und glücklich. So fing mein neues Jahr mit der längsten Strecke meiner Tour an. Nach 2 sehr schö-nen Tagen in Friedberg, einer Rattenjagd, fuhr ich am Sonntag wieder los. Ich fuhr bis nach Mönstetten, den Ort, wo ich am Abend des 23.Juli ankam und von dort am nächsten Tag mit Zug und Fahrrad bis nach Tübingen zu meiner Oma. Mit dem Fahrrad hat das Reisen eine ganz andere Qualität. Man ist alleine. Mit den Tieren hatte ich immer jemanden und auch

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Menschen bei denen ich übernachtete, oder die mich ansprachen. Mit dem Fahrrad wurde ich meistens nur blöd gemustert, wenn ich da Barfuss, mit Rock und Turban durch die Gegend kurvte. Andere sind da-von oben bis unten im passenden Fahrrad-dress. Mit Muli und Hund grüßten mich alle und lächelten mir während des Mus-terns noch zu. Nun weiß ich was Heimweh ist und kenne auch die Freude, Erleichterung, Glückse-ligkeit wenn man wieder Zuhause ist. Für diese Reise Danke ich dem HERRN von ganzem Herzen, dass ER mich be-schützt und geführt hat.

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“Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad”

(Psalm 119,105)

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