Universität Oldenburg
Studiengang Marine Umweltwissenschaften
Diplomarbeit
Titel:
Perzeptionsadäquate Parametrisierung von objektiven
Sitzdruckverteilungen beim Menschen
Vorgelegt von: Roland Kruse
Betreuender Gutachter: Dr. Reinhard Weber
Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Volker Mellert
Oldenburg, den 23. Dezember 2001
2
Inhalt
EINLEITUNG 4
MATERIAL UND METHODEN 9
Messung von Sitzdruckverteilungen 9
Das Meßsystem GP SoftMess 14
Verwendete Sitze 14
Durchführung der Messung 15
Vorbereitung der Daten 16
Entfernung von Messartefakten 16
Berücksichtigung der Sensordrift 17
Kriterien für die Bewertung der Reproduzierbarkeit 17
Verwendete Kenngrößen 18
Daten der Versuchspersonen 18
Summenparameter zur Beschreibung des statischen Sitzkomforts 18
Weitere Summenparameter 20
Häufigkeitshistogramme 21
Statistische Auswertung 22
Korrelationsanalysen 22
Vergleich der verwendeten Sitze 22
ERGEBNISSE 23
Die Sensordrift 23
Die Reproduzierbarkeit der Sitzdruckverteilungsmessung 26
Darstellung der Sitzdruckverteilungen 26
3
Verwendete Kenngrößen 28
Daten der Versuchspersonen 28
Summenparameter zur Beschreibung des statischen Sitzkomforts 35
Weitere Summenparameter 38
Häufigkeitshistogramme 40
Statistische Auswertung 43
Korrelationsanalysen 43
Vergleich der verwendeten Sitze 48
DISKUSSION 51
AUSBLICK 56
LITERATURVERZEICHNIS 57
ANHANG 59
Anhang 1: Graphische Darstellungen der Sitzdruckverteilung 59
Anhang 2: Daten der Versuchspersonen 67
Anhang 3: Komfortrelevante Parameter der Sitzdruckverteilung 70
Anhang 4: Kontaktfläche und scheinbare Masse auf der Sitzfläche 72
Anhang 5: Histogramme der Sitzdruckverteilung (relative Klassen) 74
Anhang 6: Anteil relativer Druckwerteklassen an der Kontaktfläche 80
Anhang 7: Anteil absoluter Druckwerteklassen an der Kontaktfläche 82
Anhang 8: Markierte Sitzdruckverteilungen 83
Anhang 9: Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631 89
4
Einleitung
Perzeptionsadäquate Parametrisierung von objektiven Sitzdruckverteilungen
beim Menschen – eine Fragestellung der Psychophysik.
Die Psychophysik als Verbindung aus der Physik und der Psychologie hat es sich
zur Aufgabe gemacht, den Zusammenhang zwischen einer physikalischen
Größe, die als äußerer Reiz auf den Menschen einwirkt, und deren innerer
Wahrnehmung zu erforschen. Als Begründer der Psychophysik kann G. T.
Fechner angesehen werden. Sein wegweisendes Werk „Elemente der
Psychophysik“ erschien bereits 1860.
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der
Wahrnehmung (Perzeption) von Ganzkörpervibrationen und der
Sitzdruckverteilung, der Druckverteilung zwischen dem sitzenden Menschen und
seinem Sitz.
Ziel ist es zu untersuchen, ob sich aus der gemessenen, also objektiven
Sitzdruckverteilung ein Kennwert (Parameter) bilden lässt, der mit der
Wahrnehmung von Vibrationen verknüpft ist, also gewissermaßen einen
Zusammenhang der Druckverteilung und der subjektiven Vibrationsempfindung
beschreibt.
Bei diesem Parameter soll es sich nicht um ein abstraktes Konstrukt handeln, es
soll ein Parameter sein, der nicht nur statistisch mit einem Maß der
Vibrationsempfindlichkeit korreliert ist, sondern der auch eine inhaltliche
Bedeutung besitzt. In Bezug auf einen Sitz bieten sich Kennwerte an, die einen
anderen Aspekt der Wahrnehmung auf einem Sitz beschreiben: Den Sitzkomfort,
die Bequemlichkeit des Möbels an sich.
Ein Zusammenhang mit diesem als statisch bezeichneten Sitzkomfort ist sowohl
aus physikalischer wie aus psychologischer Sicht vorstellbar; Ein Sitz, der an
sich unbequem ist, könnte durchaus von einwirkenden und im Regelfall als
störend empfundenen Vibrationen ablenken. Andererseits ist es denkbar, dass
ein besonders bequemer Sitz den Sitzenden mit Zufriedenheit erfüllt und ihn
gegenüber Vibrationen toleranter erscheinen lässt. Auf der physikalischen Seite
ist es vorstellbar, dass bequeme oder unbequeme Sitze die inhärente
Eigenschaft besitzen, Vibrationen in unterschiedlicher Weise auf den
menschlichen Körper zu übertragen und daher einen Unterschied in der
Wahrnehmbarkeit einer gegebenen Vibration bewirken.
Weitere Annahmen können darin bestehen, dass selbst einfache Größen wie die
Kontaktfläche zwischen Mensch und Sitz einen Einfluss auf seine
Vibrationswahrnehmung haben, da diese Größe die Hautfläche bemisst, die mit
dem vibrierenden Sitz in Kontakt kommt, und die Wahrnehmung von
5
Vibrationen auch über Rezeptoren in der Haut erfolgt. Eine etwas feinere
Beschreibung wäre die Untersuchung, welcher Anteil dieser Fläche mit welchem
ungefähren Druck an den Sitz gepresst wird, da wenig belastete Bereiche der
Haut durchaus eine andere Sensitivität gegenüber Vibrationen besitzen könnten
als stärker belastete, die im Gegenzug eine andere Weiterleitung der Vibrationen
in den Körper bewirken.
Auch die Art und Weise, wie der Nutzer des Sitzmöbels sein Körpergewicht
verteilt, also wie stark die Kräfte auf den Rücken, das Gesäß und die Füße sind,
könnte einen Einfluss auf die Perzeption besitzen.
Nicht zuletzt ist zu überprüfen, ob nicht persönliche Faktoren des Menschen wie
seine Körpergröße und –masse, die womöglich eine Auswirkung auf die
Sitzdruckverteilung besitzen, seine Vibrationswahrnehmung beeinflussen.
Um alle diese Hypothesen zu überprüfen ist es zunächst notwendig,
Sitzdruckverteilungen zu messen. Da diese vom verwendeten Sitz und der
Versuchsperson abhängig sein werden müssen sowohl unterschiedliche
Versuchspersonen als auch unterschiedliche Sitze einbezogen werden.
Die Druckverteilungen müssen auf die Parameter reduziert werden, von denen
im Vorfeld angenommen wurde, sie könnten für die Perzeption von
Ganzkörpervibrationen relevant sein. Als Maßzahlen für den statischen
Sitzkomfort sollen hierbei bereits in der Literatur beschriebene Größen
Anwendung finden.
Neben den Parametern der Sitzdruckverteilung werden Daten benötigt, die ein
Maß für die Wahrnehmung von Ganzkörpervibrationen darstellen. Hier bieten
sich grundlegende Kennwerte wie die Perzeptionsschwellen, also die minimal
wahrnehmbaren Vibrationspegel sowie Unterschiedsschwellen, also minimal
wahrnehmbare Unterschiede im Vibrationspegel an. Die Messung dieser
Kennzahlen soll nicht Gegenstand dieser Diplomarbeit sein, es wird auf
bekannte Daten zurückgegriffen.
Die nachfolgende Untersuchung hat das Ziel, Zusammenhänge zwischen allen
diesen Größen zu überprüfen. Dies wird zunächst auf statistischer Ebene
geschehen, zum Abschluss muss aber die substanzwissenschaftliche Analyse
der Korrelationen stattfinden.
6
Gegenwärtiger Stand der Forschung
Die Erfassung von flächigen Druckverteilungen zwischen dem menschlichen
Körper und Sitz- bzw. Ruhemöbeln sowie Schuhen und orthopädischen
Hilfsmitteln diente und dient vorwiegend der Prävention gesundheitlicher
Risiken durch Lokalisation nicht wünschenswerter Druckmaxima und
Druckrelationen. Diese Erscheinungen können lokale Gewebsschädigungen
durch Verringerung der Durchblutung (Dekubitus bei bettlägerigen Personen
sowie Rollstuhlfahrern) sowie ungünstige Belastungen des Skelettes bewirken.
Auch die korrekte Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln wie Prothesen
oder Schuhen kann durch die Messung der Druckverteilung erleichtert werden,
da die Patienten schädliche Druckmaxima häufig erst bemerken wenn bereits
eine Schädigung eingetreten ist. In neuerer Zeit gehen die Bestrebungen dahin,
den Einsatz dieser Meßsysteme in der Medizin auszuweiten und hiermit zu
Fortschritten beispielsweise in der Dentalokklusionsanalyse zu gelangen
[Benjamin 1989].
Der Einsatz der Druckverteilungsmessung ist jedoch nicht auf den Bereich
gesundheitlicher Risiken beschränkt. Nach dem Grundsatz, dass zwischen einer
optimalen Druckverteilung und einer gesundheitlich schädlichen ein Bereich
zunehmenden Diskomforts existiert sind vielfältige Versuche unternommen
worden, die Druckverteilung zur Bewertung der Bequemlichkeit von Möbeln,
besonders Stühlen und Betten, zu verwenden.
Sitzkomfort allgemein kann in die Teilbereiche statischer und dynamischer
Komfort unterschieden werden. Statischer Sitzkomfort wiederum gliedert sich in
die Faktoren Sitzdruckverteilung, Unterstützung der Körperhaltung („Halt“) und
das Sitzklima, unter dynamischen Sitzkomfort ist die Einwirkung von Vibra-
tionen auf den menschlichen Körper über den Sitz zu verstehen [Ebe 2000].
Die nachfolgende Arbeit beruht im Wesentlichen auf Erkenntnissen über den
Zusammenhang zwischen der objektiven Sitzdruckverteilung und dem
subjektiven Komfortempfinden.
Ein Zusammenhang kann sowohl auf qualitativer als auf quantitativer Ebene
bestehen. Qualitative Merkmale bequemer Sitze sind finden sich in [Daimler-
Benz 1998]: „Bezüglich einer optimalen Sitzdruckverteilung lässt sich allgemein
soviel sagen, dass das Körpergewicht beim Sitzen optimalerweise durch das
Gesäß und da überwiegend von den beiden sog. Sitzbeinhöckern aufgenommen
werden sollte. Die Sitzdruckverteilung sollte also im Bereich der beiden
Sitzbeinhöcker ausgeprägte Maxima aufweisen, die sanft in ein niedrigeres
Druckniveau im umgebenden Bereich übergehen, wogegen im Bereich der
7
Oberschenkel der Sitzdruck möglichst flach verlaufen und an der den Kniekehlen
zugewandten Polsterkante zu Null aus laufen sollte“.
Eine solche qualitative Bewertung besitzt den Nachteil, dass jede einzelne Sitz-
druckverteilung durch eine (geschulte) Person bearbeitet werden muss, dieses
ist zeitaufwendig und das sich ergebende Urteil kann im Regelfall nicht mit dem
Urteil eines anderen Prüfers – der beispielsweise eine andere Art von Sitzen zu
Bewerten gewohnt ist - verglichen werden. Insbesondere können subjektive
Urteile bestenfalls in rangskalierte Werte überführt werden und stehen daher
einer großen Zahl von statistischen Verfahren nicht zur Verfügung.
Die Erforschung des quantitativen Zusammenhangs zwischen der
Sitzdruckverteilung und dem statischen Sitzkomfort hat daher einen hohen
Stellenwert. [Daimler- Benz 1998] schlagen eine Komfortkennzahl vor, bei der für
jeden Einzelsensor der Messung ein Wert errechnet wird, der bei einem Druck
unter einem von der jeweiligen Körperpartie abhängigen Schwellenwert (60
mbar für die Sitzbeinhöcker, 40 mbar für das restliche Gesäß) Null ist und sich
darüber hinaus für eine Zunahme des Druckes um einen Wert von 20 mbar von
Eins aus verdoppelt (parabolischer Anstieg). Die Komfortkennzahl für den Sitz ist
dann die Summe der Werte über alle Sensoren, wobei ein hoher Wert einem
geringen Komfort entspricht.
[Ebe 2001] verglichen die subjektive Komfortbewertung auf Vollschaum-
Fahrzeugsitzen und einzelnen Polyurethanschaumblöcken mit der
Sitzdruckverteilung und fanden eine Korrelation der scheinbaren Masse1 auf
einer 4 mal 4 cm großen Fläche unter beiden Sitzbeinhöckern mit dem Urteil der
Versuchspersonen.
[Hartung 2001] fand eine Korrelation zwischen der Diskomfortbeurteilung und
dem mittleren sowie maximalen Druck auf der Kontaktfläche. Hierzu teilte er die
Fläche in Teilbereiche (Gesäß, oberer Oberschenkel, unter Oberschenkel, unter
Rücken…) ein.
Auch [Palfy 2001] verwendeten die Größen mittlerer und maximaler Druck,
gaben aber lediglich an, dass der maximale Druck (gemittelt über beide
Sitzbeinhöcker) im Bereich von 0,2– 0,25 bar liegen solle. In dieser Untersuchung
wurden auch die Größe der Kontaktfläche sowie die scheinbare Masse auf dieser
verwendet, jedoch keine Aussagen über deren Eignung zur Komfortbeurteilung
getätigt.
[Ferraiuolo 1993] prüften die Eignung der Parameter mittlerer und maximaler
Druck sowie Mittelwert und Maximum des Druckgradienten zur Beschreibung
des Sitzkomfort, kamen aber zu keinen eindeutigen Ergebnissen.
1 Scheinbare Masse = Druck * Fläche / Fallbeschleunigung
8
In einer Untersuchung von [Fukami 2001] wurde erwähnt, dass eine besonders
gleichmäßige Druckverteilung einem hohen Komfort entspricht und als Maß
hierfür der Variationskoeffizient2 geeignet sei.
Neben den Erkenntnissen um eine Verbindung zwischen der Sitzdruckverteilung
und dem subjektiven Sitzkomfort gibt es allgemeine Forschungsergebnisse zum
statischen Sitzkomfort.
[Hatta 1987] stellten fest, dass es keine alters- oder geschlechtsspezifischen
Unterschiede im subjektiven Komfortempfinden gibt. Gleichfalls erkannten sie,
dass ein Zusammenhang des Komfortempfindens mit dem Körperbau der
Versuchspersonen bestand, indem fettleibigere Personen tendenziell härtere
Sitze bevorzugen.
Auf der anderen Seite existieren Forschungen zum Vibrationsempfinden des
Menschen, angefangen mit grundlegenden Untersuchungen wie der Messung
von Perzeptions- und Unterschiedsschwellen für Ganzkörpervibrationen für
unterschiedliche Frequenzen. Beispiele hierfür sind die Untersuchungen von
[McKay 1971] und [Griffin 1988] zur Wahrnehmung von Ganzkörpervibrationen
von harten Sitzen.
Ebenfalls bestehen Studien um den Zusammenhang zwischen der Stärke von
Ganzkörpervibrationen und dem subjektiven Diskomfortempfinden. Sowohl
[Hiramatsu 1984] als auch [Howarth 1991] beschreiben einen annähernd lineare
Abhängigkeit der Empfindungsstärke (etwa beschrieben durch eine
Diskomfortwertung) von der Reizstärke (beschrieben durch den VDV3).
Die nachfolgende Untersuchung soll dazu beitragen, den Zusammenhang
zwischen der Sitzdruckverteilung – insbesondere der Sitzdruckverteilung als
Maß für den statischen Sitzkomfort – und der Vibrationswahrnehmung des
Menschen beschrieben durch Perzeptions- und Unterschiedsschwellen zu
untersuchen. Dass ein solcher Zusammenhang vermutet wird zeigen bereits
Forschungen von [Adams 1999], in denen im Zusammenhang mit der
Entwicklung eines Dummy für Komfort- und Vibrationsmessungen für
Fahrzeugsitze eine dem Menschen ähnliche Sitzdruckverteilung für den Dummy
angestrebt wurde.
Diese Untersuchung kann dazu beitragen, den Zusammenhang zwischen
statischen und dynamischen Sitzkomfort besser zu verstehen und somit zu
Fortschritten in der Sitzentwicklung zu gelangen.
2 Variationskoeffizient = Standardabweichung / Mittelwert 3 VDV = vibration dose value
9
Material und Methoden
Die Ausführung der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Sitzdruck-
verteilung und den Perzeptions- bzw. Unterschiedsschwellen des Menschen für
Ganzkörpervibrationen gliedert sich in die Abschnitte Messung der
Sitzdruckverteilung, Vorbereitung der Messdaten, Berechnung der Parameter
und statistische Auswertung. Zunächst sollen jedoch einige allgemeine
Informationen zur Technik der Messung von Sitzdruckverteilungen gegeben
werden, so dass der Leser die Eigenarten dieser Systeme erfährt und die
nachfolgende Vorgehensweise verständlicher wird.
Messung von Sitzdruckverteilungen
An Druckverteilungsmeßsysteme, häufig aufgrund ihrer Form als Messmatten
bezeichnet, werden besondere und von Drucksensoren im technischen Bereich
abweichende Anforderungen gestellt, die bewirken, dass bislang nur ein sehr
begrenztes Spektrum an verschiedenen Meßsystemen zur Verfügungen steht.
Die Meßsysteme sollen insbesondere eine geringe Dicke aufweisen und sich der
Oberfläche gut anpassen. Sie sollen sie eine möglichst hohe räumliche
Auflösung besitzen und den infragekommenden Druckbereich (bei Messungen
auf weichen Sitzen ca. 0 – 30 kPa) vollständig, zuverlässig und mit ausreichender
Auflösung erfassen. Im Bereich von Komfortuntersuchungen ist wichtig, dass
die Anwesenheit der Messmatte selbst keinen negativen Einfluss auf die
subjektive Einstufung der Bequemlichkeit des Möbels besitzt. Letztendlich sind
auch Faktoren wie Langzeitstabilität und einfache Handhabung nicht zu
übersehen. Auf dem Markt befinden sich drei grundsätzliche Typen von
Meßsystemen [Kimmeskamp 2000]:
1. Kapazitive Meßsysteme
Diese Systeme basieren darauf, dass die Kapazität eines Plattenkondensators
sich umgekehrt proportional zum Abstand der Platten verhält. Dadurch, dass als
Dielektrikum ein Elastomer verwendet wird, wird eine Transformation der Kraft
auf den einzelnen Sensor in die Zielgröße Weg erreicht. Durch Messung der
Kapazität mit einem Wechselstrom ergibt sich folgender Zusammenhang
zwischen Auflast und Ausgangsspannung [Heinemann 1994]:
AεεπfkIFU
AεεπfI)
kF(dU
rr ⋅⋅⋅⋅−=
⋅⋅⋅⋅−=
00
00 22
(1)
mit
d0 = Anfangsdicke, k = Federkonstante und εr = Dielektrizitätszahl des Elastomers
10
F = Kraft auf den Sensor, als gleichmäßig auf die Oberfläche einwirkend gedacht
U = Ausgangsspannung, U0 = Ausgangsspannung ohne Last
I = Stärke und f = Frequenz des Eingangsstromes
A = Fläche der Elektrode auf dem Elastomer sowie der Feldkonstante ε0.
Sofern das Elastomer, das eine Dicke von etwa 1 mm besitzt, im linearen Bereich
belastet wird und die Dielektrizitätszahl sich nicht mit der Auflast ändert ergibt
sich ein linearer Zusammenhang zwischen Spannung und Kraft. Die Kapazität
des einzelnen Kondensators ist konstruktionsbedingt gering und macht das
System anfällig gegenüber parasitären Kapazitäten. Es wurden jedoch
Schaltungen entwickelt die geeignet sind, diesen Effekt zu mindern [Purdue
Research 1989].
2. Resistive Meßsysteme
Resistive Systeme nutzen den Umstand, dass sich der Widerstand bestimmter
Substanzen mit der auf sie wirkenden Kraft ändert, im Regelfall verringert. Ein
bekannter Vertreter sind die sog. druckempfindlichen Farben (pressure sensitive
inks). Es handelt sich hierbei um Mischungen aus halbleitenden Partikeln mit
einem elastischen polymeren Binder, beispielsweise um 1 – 7 Gewichtsprozent
Kohlenstoffpartikel der mittleren Größe 15 – 45 nm in einem Phenoxyharz; Durch
Lösen in geeigneten Lösungsmitteln, insbesondere Ketonen, entsteht eine Paste,
die mit konventionellen Drucktechniken aufgetragen werden kann.
Diese Substanzen zeigen einen Widerstand proportional zum Kehrwert des
Druckes [Podoloff 1999]. Der spezifische Widerstand ohne Last liegt bei 102 – 106
Ω/cm und die Sensitivität kann in einem weiten Bereich von 4⋅10-3 bis 103
µSiemens/N eingestellt werden. Es wird eine Schichtdicke von ca. 10 µm
verwendet [Tekscan 2000].
3. Andere Meßsysteme
Hierunter sind all die Meßsysteme zu verstehen, die nicht in die Kategorien
„kapazitiv“ oder „resistiv“ fallen. Solche Systeme sind im Gegensatz zu den
vorher genannten kaum verbreitet oder für den geg. Anwendungsfall der
Messung einer Sitzdruckverteilung ungeeignet.
Für stationäre Systeme (Plattformen) zur Messung der Druckverteilung unter den
Füßen können konventionelle piezoelektrische Sensoren mit ihren
hervorragenden Eigenschaften verwendet werden4, jedoch lassen sich mit ihnen
keine flexiblen Messmatten produzieren.
4 Kistler Instrumente AG, Winterthur, Schweiz
11
Metall- Dehnungsmessstreifen wurden ebenfalls für die Pedobarographie
eingesetzt, jedoch handelt es sich hierbei nicht um Drucksensoren im
eigentlichen Sinne, da erst eine Transformation der Größe Druck (bzw. Kraft) in
eine Dehnung erfolgen muss.
Letztendlich existieren Meßsysteme auf der Basis von piezoresitiven
Dehnungsmessstreifen in Dünn- und Dickfilmtechnik, etwa Einlegesohlen für
Schuhe bei denen mittels einer Hydrozelle ein Halbleitersensor durchgebogen
wird5.
Realisierung
Um aus den beschriebenen Sensorprinzipien eine Druckverteilungsmessmatte
zu erstellen gibt es zwei grundsätzliche Lösungen: Einzelsensoren und
Messfolien.
Einzelsensoren bestehen aus Kontaktflächen, etwa auf Mylarfolien
aufgedampften Silberflächen, zwischen denen sich bei kapazitiven Sensoren das
Elastomer, bei resitiven Sensoren die druckempfindliche Farbe befindet. Diese
Einzelsensoren werden matrixförmig auf einem Träger, z.B. ein Textiltuch
befestigt und über Litzen miteinander verbunden. Durch eine Hülle aus Textil
oder Gummi wird die gesamte Konstruktion geschützt und ist bei Verwendung
von Gummi zusätzlich luftdicht abgeschlossen. Derartige Messmatten sind in der
Lage, sich dem Untergrund sehr gut anzupassen und bieten im Fall von
textilgefassten Matten ein angenehmes Sitz- bzw. Liegegefühl. Da die Fertigung
bislang in aufwendiger Handarbeit geschieht sind diese Systeme sehr
kostenintensiv. Hersteller solcher Systeme sind etwa Novell6 (kapazitiv) oder
GeBioM7 (resistiv).
Auf der anderen Seite existieren die Folienmessmatten, bei denen die gesamte
Fläche aus einer Kunststofffolie besteht und die Verbindung der Einzelsensoren
statt durch Litzen durch aufgedampfte Leiterbahnen geschieht. Die beiden Folien
mit dem dazwischenliegendem Sensormaterial werden durch Kleben
miteinander verbunden. Teilweise ist zum Schutz der Konstruktion eine
Außenhülle aus Nylongewebe vorhanden. Foliensensoren können eine höhere
räumliche Auflösung (≤ 1cm Abstand) als Einzelsensorsysteme (> 2 cm Abstand)
erreichen und sind preisgünstig maschinell herstellbar. Nachteilig ist ihr
schlechteres Anpassungsvermögen an die Oberfläche sowie ein möglicherweise
unangenehmes Sitzgefühl, das durch die mangelnde Luftdurchlässigkeit und die
5 paromed Medizintechnik GmbH, Neubeuren 6 novel GmbH, München 7 GeBioM – Gesellschaft für Biomechanik mbH, Münster
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glatte Oberfläche entsteht. Foliensysteme werden etwa von der Firma Tekscan8
(resistiv) hergestellt.
Die Erfassung und Auswertung der Messdaten erfolgt heutzutage mit dem
Computer, indem die Kapazität bzw. der Widerstand in eine Gleichspannung
überführt wird (Messbrücke / Konstantstromquelle / Operationsverstärker als
invertierender Verstärker, bei Wechselspannung aktive Gleichrichtung) und
diese anschließend digitalisiert wird. Um nicht für jeden Sensor einen A/D-
Wandler zu verwenden werden Analogmultiplexer eingesetzt. Über Standard-
Schnittstellen oder eigene Steckkarten gelangen die Daten in den Computer.
Schwächen
Alle bisher beschriebenen Messverfahren weisen für die geplante Anwendung
am Menschen nachteilige Eigenschaften auf, die in der nachfolgenden
Vorgehensweise berücksichtigt werden müssen:
- Der Widerstand des Sensors kann temperaturabhängig sein, für
druckempfindliche Farben wurde ein Wert von 0,36 % des Messwertes pro
Kelvin angegeben [Tekscan 1998]. Die Sensoren sind wechselnden
Temperaturen ausgesetzt, insbesondere der Kontakt mit dem menschlichen
Körper führt zu einer Erwärmung. Während sich eine unterschiedliche
Umgebungstemperatur leicht durch Messung erfassen lässt ist keine
einfache Erfassung der Temperatur des einzelnen Sensors möglich. Daher
kann während oder nach einer Messung am Menschen nicht entschieden
werden, ob eine Veränderung des gemessenen Druckes im Laufe der Zeit
tatsächlich eine Veränderung des realen Druckes repräsentiert oder ein
Temperatureffekt ist.
- Durch Alterungsprozesse im weitesten Sinne kann sich das Verhalten des
Sensors, insbesondere das Verhältnis Response/Kraft, mit der Zeit in
unvorhersehbarer Weise ändern.
- Hysterese. Wird ein Sensor Zyklen von steigender und fallender
Krafteinwirkung ausgesetzt kann sich der Messwert für die gleiche Kraft
während steigender Last von dem bei fallender Last unterscheiden. Dieser
Effekt ist wichtig für die Messung von zeitlichen Kraftänderungen. Kapazitive
Sensoren zeigen die geringsten Hysteresen von weniger als 5 % des
Messberechsendwertes, resistive weisen teilweise Werte von bis zu 15 % auf
[Parry 2000]. Kapazitive Sensoren sind daher eher für dynamische
Messungen geeignet [Boileau 1999].
8 Tekscan Inc., South Boston, USA. Eine Beschreibung des Systemes findet sich, abgesehen von Herstellerangaben, in [Podoloff 1993].
13
- Drift. Der Widerstand des Sensors kann bei gegebener Last mit der Zeit
abnehmen, als Ursache kommen etwa viskosplastisches Verhalten sowie
Umorganisation innerhalb des Sensormaterials in Frage. Für
druckempfindliche Farben wurde ein Wert von 3 % / (Logarithmus der Zeit)
angegeben [Tekscan 1998].
- Bislang wurde vorausgesetzt, das ein linearer Zusammenhang zwischen
Kraft und Sensorresponse vorliegt, in der Praxis ist dieses jedoch nur
eingeschränkt der Fall; Für resistive Sensoren wurde eine Abweichung von
der Linearität von ± 5 % angegeben [Tekscan 1998]. Abgesehen davon, dass
der Sensor nur in dem vom Hersteller vorgeschriebenen (quasilinearen)
Bereich verwendet werden sollte können Korrekturfunktionen angewendet
werden, solange der Zusammenhang zwischen Kraft und Response konstant
und für den einzelnen Sensor bekannt ist.
- Auch wenn die räumliche Auflösung besonders der Foliensysteme hoch ist
gilt dies nicht unbedingt für die Auflösung im Kraft- und Zeitbereich. Dies
bewirkt, dass bislang keine Messung komfortrelevanter (schwacher)
Vibrationen möglich ist. Dieses ist nicht nur ein Problem des Sensors als
auch der Auswerteelektronik, insbesondere der Geschwindigkeit und
Quantisierung des A/D- Wandlers. So verwendet das ClinSeat- System der
Firma Tekscan 8 Bit A/D- Wandler, die beim kleinstmöglichen einstellbaren
Dynamikbereich von 0 bis 200 mm Hg (= 26,7 kPa) eine rechnerische
Auflösung von ca. 0,1 kPa besitzen [Tekscan 2001]. Die Firma novel gibt für
ihr pliance- Meßsystem eine maximale Scanrate von 10.000 Sensoren pro
Sekunde an [novel 2001]. Eine Messmatte mit 1.000 Sensoren kann daher mit
10 Hz gescannt werden, wobei angemerkt sei, dass an dieses System
maximal 8.000 Sensoren angeschlossen werden können.
Vor allem die mangelnde Langzeitstabilität machen eine regelmäßige Kalibration
des Meßsystems unumgänglich. Hierzu existieren Vorrichtungen, die auf die
Messmatte einen definierten und gleichmäßigen Druck ausüben [Cornwall 1995].
Die Matte wird flach auf den Boden eines Kastens gelegt, auf sie kommt eine
Gummiblase und darüber wird der Kasten mit einem Deckel verschlossen. Die
Gummiblase wird aufgepumpt und der Druck mittels eines Manometers
bestimmt, er entspricht dem Druck auf jeden einzelnen Sensor. Durch Messung
der Sensorresponse bei mehreren Druckwerten kann eine Kalibrationskurve
bestimmt werden die von der Messsoftware berücksichtigt wird.
14
Das Meßsystem GP SoftMess
Für die vorliegende Untersuchung wurde das Meßsystem GP SoftMess der
Firma GeBioM (Münster) verwendet. Da kein weiteres Meßsystem zu Verfügung
stand konnte keine Abwägung der Eigenschaften in Hinbezug auf die Eignung
für die geplante Messung vorgenommen werden.
Es handelt sich um ein resistives System aus Einzelsensoren, die auf ein
Stoffvlies aufgeklebt sind. Zum Schutz dient eine mit einem Kissenbezug
vergleichbare Textilhülle. Es sind 480 Sensoren in 24 Zeilen (Abstand: 24 mm)
und 20 Spalten (Abstand: 28 mm) angeordnet, so dass sich eine Gesamtgröße
des Messbereiches von etwa 56 * 56 cm² ergibt. Die Sensoren selbst sind rund
und besitzen einen Durchmesser von ca. 20 mm bei einer Dicke von weniger als
einem Millimeter und sind beidseitig durch eine Kunststofffolie abgeschlossen.
Die Verdrahtung erfolgt durch zwei an jeden Sensor angelötete Litzen.
Das System wird mittels einer eigenen ISA-Steckkarte an den Computer
angeschlossen. Die mitgelieferte Software erlaubt die Aufzeichnung der Mess-
daten sowie deren graphische Darstellung und einen Export im ASCII- Format.
Das System wurde kalibriert geliefert und während der Dauer der Untersuchung
nicht neu kalibriert. Der Hersteller gibt eine Reproduzierbarkeit der Messwerte
von 5 % an, der Druckbereich wird in Schritten von 1 mbar aufgelöst. Die
maximale Samplingrate mit dem gegebenem Computersystem beträgt 30 Hz.
Verwendete Sitze
Für die Untersuchung wurden drei Sitze verwendet, von denen a priori
angenommen wurde, dass sie eine unterschiedliche Sitzdruckverteilung und
einen unterschiedlichen subjektiven Sitzkomfort aufweisen:
1. Holzstuhl
Bei dem verwendeten Holzstuhl handelt es sich um einen handelsüblichen und
gebräuchlichen Stuhl ohne Polsterung. Er besitzt eine 21 cm breite leicht nach
hinten geneigte Lehne, die 16 cm über der Sitzfläche beginnt. Sowohl die Lehne
als auch die 42 * 42 cm² große Sitzfläche sind leicht konkav. Die Sitzfläche liegt
45 cm über dem Boden. Der Stuhl besitzt keine Armlehnen.
15
2. Fahrzeugsitz 1 (Sitz 1)
Ein unbenutzter Vollschaum-
Schalensitz ohne Unterfederung
wie er in einem verbreiteten PKW
eingesetzt wird. Die
Abmessungen des Sitzes sind der
Abbildung 1 zu entnehmen. Der
Sitz war über die zugehörigen
Sitzschienen in einer Höhe von 31
cm (vordere Sitzkante) bzw. 25 cm
(hintere Sitzkante) auf einer
Holzplatte der Abmessung 130 *
100 cm² befestigt und stand frei
im Raum.
Abb.1: Schematische Darstellung des Sitzes 1. Zahlen kennzeichnen Längenangaben in cm.
3. Fahrzeugsitz 2 (Sitz 2)
Dieser Fahrzeugsitz ist mit dem Sitz 1 fast identisch, besitzt jedoch und eine
geringfügig andere Abpolsterung und eine höhere Härte des
Polyurethanschaumes. Der Sitz war gleichfalls auf einer Holzplatte befestigt,
während der Messung wurde die Kopfstütze entfernt, da diese bei anderen
Messungen auf dem Sitz störte.
Durchführung der Messung
Zur Messung der Sitzdruckverteilung wurde die Messmatte auf den zu
untersuchenden Sitz gelegt und zwar so, dass die Messfläche an der
Vorderkante des Sitzes endete. Die Matte wurde so orientiert, dass die 20
Sensoren umfassenden Zeilen parallel zur Vorderkante des Sitzes verliefen und
wurde mit einigen Klebestreifen an der Rückenlehne fixiert. Auf eine stärkere
Befestigung wurde mit Rücksicht auf eine mögliche Beschädigung der
Messmatte verzichtet.
Die Versuchsperson (VP) wurde aufgefordert Platz zunehmen und eine
angenehme und aufrechte Körperhaltung einzunehmen; Es stand ihr frei sich
anzulehnen. Die Füße sollten auf den Boden aufgesetzt werden. Bei Sitz 1 wurde
zusätzlich eine Messung ausgeführt, bei der die Versuchsperson ihre Füße nicht
aufsetzen sondern längs ausstrecken sollte, so dass ihre Hacken auf dem Boden
auflagen.
Nach etwa 30 Sekunden wurde die Messung mittels der Software des Herstellers
gestartet, wobei jede Messung aus durchschnittlich 50 Einzelaufnahmen der
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Druckverteilung (Frames) im Abstand von 2 Sekunden bestand. Diese
Vorgehensweise berücksichtigt, dass die Versuchsperson trotz bester
Bemühungen nicht vollkommen still sitzen wird und es daher zu Schwankungen
in den gemessenen Werten kommen kann. Die Messung wurde mindestens
einmal wiederholt, wobei die Versuchsperson aufgefordert wurde aufzustehen
und sich erneut hinzusetzten, so dass im Nachhinein festgestellt werden kann,
ob die Sitzdruckverteilung einer Person auf einem Sitz weitgehend konstant ist.
Sofern die VP mehr Zeit für Messungen aufbringen konnte wurden statt zwei bis
zu sieben Wiederholungen ausgeführt, dies war insbesondere bei der
Untersuchung des Sitzes 2 der Fall.
Die Daten wurden bis zum Ende der Messkampagne gespeichert und
anschließend ins ASCII- Format exportiert, da die weitere Verarbeitung mit dem
Programm Matlab R12 (Mathworks) erfolgen sollte.
Vorbereitung der Daten
Entfernung von Messartefakten
Die gemessenen Druckverteilungen enthielten teilweise „Artefakte“ in Form von
Sensoren, die einen Druckwert größer Null angaben obwohl sie nicht durch die
Versuchsperson belastet wurden.
Dies resultierte aus Knicken in der Messmatte im Bereich des Sitzrandes, durch
den Kontakt mit Sitzelementen wie dem Gurthalter oder durch die verwendeten
Klebestreifen. Da die aktive Fläche der Messmatte größer als die Sitzfläche war
kam es zusätzlich vor, dass bei einigen Versuchspersonen ein Teil der
Kontaktfläche mit der Rückenlehne erfasst wurde.
Um eine bessere Vergleichbarkeit der Messungen zu erreichen sollten diese
Flächen nicht berücksichtigt werden.
Die Entfernung dieser ungewünschten Sensorbereiche erfolgt mittels des
Programms Matlab über folgendes Verfahren: In jedem einzelnen Frame wurde
überprüft, ob Zeilen oder Spalten existieren deren Sensoren alle einen
Druckwert von kleiner 2 mbar anzeigten. War dies der Fall wurden alle weiter
zum nächsten Rand der Messfläche hin liegenden Zeilen bzw. Spalten mit Nullen
gefüllt. Dieses Verfahren beruht auf der Annahme, dass die Druckverteilung
unter dem Gesäß sowie den Unterschenkeln eine geschlossene Fläche ohne
solche unbelasteten Zeilen / Spalten darstellt. Die resultierenden
Druckverteilungen wurden danach zusätzlich durch subjektive Betrachtung auf
verbleibende Artefakte überprüft und diese durch Nullsetzen der betroffenen
Sensoren in den ASCII- Dateien entfernt.
17
Berücksichtigung der Sensordrift
Um eine mögliche Drift der Sensoren, die sich als störend in dieser
Untersuchung erweisen könnte, zu berücksichtigen wurden die Messwerte der
einzelnen Sensoren für jede einzelne Messung in Abhängigkeit von der Zeit
dargestellt. Durch Betrachtung kann leicht ersehen werden, ob ein Trend
(zeitliche Veränderung des Mittelwertes, in der Statistik als Instationarität
bezeichnet) vorliegt. Sofern ein (weitgehend) linearer Trend vorlag wurde für
jeden einzelnen Sensor und jede Messung eine lineare Regression zwischen
dem Messwert und der Zeit seit Beginn der Messung ausgeführt, um einen
mittleren Anstieg oder Abfall des Messwertes durch die Steigung der
Regressionsgerade zu quantifizieren. Dieses geschah mittels der eingebauten
Routine (regress) des Programms Matlab (Methode der kleinsten Quadrate, least
square fit). Die trendbefreiten Sensorwerte wurden durch die Gleichung:
tatptp jiji ⋅−= )()( ,', (2)
mit
p’i,,j(t) = trendbefreiter Wert des Sensors in der i-ten Zeile und j-ten Spalte zum
Zeitpunkt t
pi,j(t) = gemessener (unkorrigierter) Wert des Sensors in der i-ten Zeile und j-ten
Spalte zum Zeitpunkt t
a = Sensordrift in mbar/Sekunde
berechnet.
Der Messwert zum Zeitpunkt t = 0 blieb unverändert, da im Falle eines linearen
Trends nicht festgestellt werden kann, ob es zu einer späteren Stabilisierung der
Messwerte kommen würde.
Diese Vorgehensweise geht von der Annahme aus, dass eine mittlere zeitliche
Änderung des Druckes ein Ergebnis der Sensordrift (thermisch oder als Resultat
der einwirkenden Kraft) – eines unerwünschten Phänomens - darstellt und keine
Änderung des realen Druckes stattgefunden hat.
Zusätzlich wurde der Pearson´sche Korrelationskoeffizient zwischen dem Maß
der Sensordrift und dem Mittelwert des betreffenden Sensors errechnet um
einen Zusammenhang zwischen der Größe der Kraft auf den Sensor und der
hierzu beobachteten Drift zu überprüfen.
Kriterien für die Bewertung der Reproduzierbarkeit
Für jede Versuchsperson wurde auf jedem Sitz mehr als eine Messung
ausgeführt. Die weitergehende Auswertung wird erleichtert, falls diese
Messungen zusammengefasst werden können.
Um festzustellen, ob sich die hierbei aufgenommenen Sitzdruckverteilungen
mehr als nur geringfügig unterscheiden wurden keine Kennzahlen herangezogen
18
sondern die graphische Darstellung der Druckverteilungen durch Betrachten
verglichen. Diese Vorgehensweise ist sinnvoll, da auch die Bewertung des
statischen Sitzkomforts im Regelfall durch Inaugenscheinnahme der
Sitzdruckverteilung erfolgt.
Bei der Betrachtung wurde in Besonderen auf Unterschiede in der Struktur der
Verteilung geachtet, hierunter sind die geometrische Form und Fläche des
Druckbildes, die Lokalisation der Druckmaxima sowie Merkmale wie
unterschiedliche Berührung der Seitenwulste sowie wechselnde Berührung der
Sitzfläche durch die Oberschenkel zu verstehen. Um Änderungen in der Position
der Versuchsperson auf dem Sitz besser erkennen zu können wurde zusätzlich
der Schwerpunkt der Sitzdruckverteilung mittels des Programms Matlab
errechnet und in die graphischen Darstellungen eingetragen.
Verwendete Kenngrößen
Daten der Versuchspersonen
An der Untersuchung nahmen insgesamt 32 Versuchspersonen teil. Die
Probanten wurden nach der Versuchsdurchführung nach ihrer Köpergröße
befragt sowie ihr Körpergewicht mit einer Personenwaage bestimmt. Diese
Daten wurden erhoben, da ein Zusammenhang mit dem statischen Sitzkomfort
und den psychophysikalischen Daten vermutet wurde. Aus den Daten wurde
der Quetelet- Index (body mass index) nach der Gleichung
2[m] Größe[kg] Masse
=BMI (3)
als Maß für die Fettleibigkeit bestimmt [Garrow 1985].
Summenparameter zur Beschreibung des statischen Sitzkomforts
Zur Beurteilung des statischen Sitzkomforts wurden sieben Parameter
verwendet, die in der Literatur für diesen Zweck in Erwägung gezogen wurden.
Es handelt sich hierbei um:
Den mittleren und maximalen Druck auf der Kontaktfläche Mensch / Sitz. Für die
Berechnung des Mittelwertes wurden nur Sensoren verwendet, die einen Druck
von mehr als 0,1 kPa angaben, da das Meßsystem eine Auflösung von 1 mbar
aufweist und eine entsprechende Ungenauigkeit der Werte angenommen wurde,
also ein Messwert von 1 mbar an einem unbelasteten Sensor auftreten könnte.
19
kPa 0,1| ,, >= jijiMittel ppmeanp (4)
)max( , jiMax pp = (5)
mit
pMittel = Mittlerer Druck
pMax = Maximaler Druck
pi,j = Druckwert des Sensors in der i-ten Zeile und j-ten Spalte
mean = Arithmetisches Mittel
max = Maximum.
1. Den mittleren und maximalen Betrag des Druckgradienten (∇p). Das
zweidimensionale Gradientenfeld wurde mittels der eingebauten Routine
(gradient) des Programms Matlab (Mathworks) bestimmt. Für die
Berechnung des Mittelwertes des Gradientenbetrages über alle Sensoren
wurden nur Sensoren verwendet, an denen der Betrag des Druckgradienten
mindestens 0,03 kPa/cm betrug, da sich dieser Gradient bereits ergibt, wenn
ein Unterschied im Messwert zwischen zwei benachbarten Sensoren von 1
mbar besteht, der dem Auflösungsvermögen des Meßsystems entspricht
und daher als möglicher Messfehler zu berücksichtigen ist.
x
jijijijijix r
pppppgrad
2)()(
)( ,1,,,1,
−+ −+−= (6)
y
jijijijijiy r
pppppgrad
2)()(
)( 1,,,1,,
−+ −+−= (7)
2,
2,, )()(|)(| jiyjixji pgradpgradpgrad += (8)
mit
gradx(pi,j) = Geschätzter Druckgradient in x- Richtung (Spaltenrichtung)
grady(pi,j) = Geschätzter Druckgradient in y- Richtung (Zeilenrichtung)
|grad(pi,j)| = Betrag des Druckgradienten
rx , ry = Abstände der Sensormittelpunkte in x- bzw. y- Richtung.
2. Den Variationskoeffizient CV = Standardabweichung des Druckes auf der
Kontaktfläche / Mittleren Druck. In die Berechnung der Standardabweichung
flossen nur Sensoren ein, die einen Druck von mehr als 0,1 kPa angaben.
kPa 0,1|kPa 0,1|
,,
,,
>
>=
jiji
jiji
ppmeanpps
CV (9)
mit
CV = Variationskoeffizient
s = empirische Standardabweichung
20
mean = arithmetisches Mittel.
3. Die Komfortkennzahl nach [Daimler- Benz 1998]. Zur Vereinfachung der
automatisierten Berechnung wurde für die gesamte Fläche eine konstanter
Schwellenwert für den Druck von p0 = 40 mbar bzw. p0 = 60 mbar
angenommen.
∑ ≥−
=−ji
dppjipfloorKomfDB
,0ji, pp allefür
)/)0,((2 (10)
mit
DB-Komf = Komfortkennzahl nach [Daimler- Benz 1998]
p0 = Schwellenwert von 40 mbar bzw. 60 mbar
pd = Unterschiedsschwellenwert von 20 mbar
floor = „nächstkleine ganze Zahl“ Funktion.
Die Parameter wurden aus jeder einzelnen Aufnahme der Sitzdruckverteilung
(frame) errechnet und dann über die gesamten frames der Messung – im Mittel
50 frames - gemittelt. Hierdurch wurden Schwankungen der Messwerte durch
geringe Bewegungen der Versuchsperson ausgeglichen. Sofern die Kriterien für
die Bewertung der Reproduzierbarkeit erfüllt waren, wurden die Mittelwerte der
Wiederholungsmessungen, zwischen denen die Person aufstand und sich erneut
setzt, ebenfalls gemittelt, so dass für jede Versuchsperson auf den drei Sitzen
(Sitz 1 in zwei Sitzhaltungen) ein Kennwert existiert.
Weitere Summenparameter
Die Berechnung der beiden Parameter „Größe der Kontaktfläche“ sowie
„Scheinbare Masse auf der Kontaktfläche“, von denen ebenfalls ein
Zusammenhang mit den psychophysikalischen Daten vermutet wurde, wurde
ebenso wie die Berechnung der sieben komfortrelevanten Parameter ausgeführt.
Es wurden nur Sensoren verwendet, die einen Druck von mehr als 0,1 kPa
angaben.
∑ >=ji
SensorKontakt AA,
ji, kPa 0,1 p allefür (11)
mit
AKontakt = Größe der Kontaktfläche
ASensor = Gedachte Fläche des Einzelsensors bei lückenloser Bedeckung der
Messfläche mit Sensoren, entspricht (57.6 * 56) cm² / 480.
21
gpAm MittelKontakt ⋅=' (12)
mit
m’ = Scheinbare Masse auf der Sitzfläche
g = Fallbeschleunigung.
Häufigkeitshistogramme
Für jede Messung wurden die Druckverteilungen entlang der Zeitachse
arithmetisch gemittelt. Die sich ergebenden Druckwertemengen aus jeweils 480
Einzelwerten wurden in äquidistante Druckklassen eingeteilt, da angenommen
wurde, dass die Häufigkeit der einzelnen Druckwerteklassen einen Einfluss auf
die Wahrnehmung von Ganzkörpervibrationen durch die Versuchsperson besitzt.
Folgende Einteilungen wurden vorgenommen:
Holzstuhl
1. 7 Klassen im Wertebereich von 0,2 bis 24,5 kPa
2. 7 Klassen im Wertebereich von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die
jeweilige Messung (versuchspersonenabhängig)
Sitz 1
3. 8 Klassen im Wertebereich von 0,2 bis 14,0 kPa
4. 13 Klassen im Wertebereich von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die
jeweilige Messung (versuchspersonenabhängig)
Sitz 2
5. 8 Klassen im Wertebereich von 0,2 bis 20,0 kPa
6. 10 Klassen im Wertebereich von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die
jeweilige Messung (versuchspersonenabhängig)
Die gewählte Anzahl von Klassen entspricht der maximalen Zahl, bei der die
Klassen für alle Versuchspersonen lückenlos besetzt sind.
Zusätzlich wurde für alle Messungen eine gröbere Einteilung in 5 äquidistante
Klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die jeweilige Messung
vorgenommen.
Als Maßzahl wurde der Anteil der jeweiligen Klasse an der gesamten
Kontaktfläche AKontakt verwendet.
22
Statistische Auswertung
Korrelationsanalysen
Um auf Zusammenhänge zwischen den aus der Sitzdruckverteilung errechneten
Parametern und den Daten der Versuchspersonen (Masse,
Perzeptionsschwelle…) zu prüfen wurde der Pearson´sche Korrelationskoeffizient
verwendet und ein Test (zweiseitig) der Nullhypothese „Die Merkmale sind
voneinander unabhängig“ mit den Irrtumswahrscheinlichkeiten α = 0,05 und α =
0,01 durchgeführt. Hierzu wurde SPSS 10 (SPSS Inc.) verwendet.
Abweichend wurde für den Signifikanztest der Korrelation zwischen dem Maß
der Sensordrift und dem mittleren Druck von den Sensor das Programm Excel
10 (Microsoft) verwendet. Hierzu wurde die Testgröße
212r
Nrt−−
⋅= (13)
mit
r = Pearson´scher Korrelationskoeffizient und
N = Anzahl der Fälle
errechnet [Sachs 1997]; Diese Größe ist t- verteilt mit (N-2) Freiheitsgeraden. Die
Nullhypothese „Die Merkmale sind voneinander unabhängig“ ist dann
abzulehnen, wenn der Betrag der Testgröße t größer als das (1-α/2)- Quantil der
zugehörigen t- Verteilung ist (zweiseitiger Test).
Vergleich der verwendeten Sitze
Es wurde eine statistische Analyse durchgeführt um zu überprüfen, ob
1. Die Versuchspersonenkollektive für die einzelnen Sitze in Masse und
Körpergröße vergleichbar waren.
2. Systematische Unterschiede in den Parametern der Sitzduckverteilung und
den Perzeptions- sowie Unterschiedsschwelle zwischen den Sitzen
bestanden.
Hierzu wurde der Mann-Whitney-U-Test verwendet, ein nichtparametrischer Test
auf Gleichheit der Erwartungswerte. Von der Anwendung des bekannteren t-
Testes musste abgesehen werden, da mittels des Levene- Tests festgestellt
wurde, dass bei einigen Parametern die Annahme der Homogenität der
Varianzen nicht erfüllt war. Des weiteren erschien die Annahme einer
Normalverteilung der Daten aufgrund der geringen Fallzahl bei Sitz 1 zu
unsicher. Die genannten statistischen Analysen wurden mit SPSS 10 (SPSS Inc.)
ausgeführt, hierbei auf eine Signifikanz von α = 0,05 (zweiseitig) getestet.
23
Ergebnisse
Die Darstellung der Ergebnisse beginnt mit Informationen zur Sensordrift als
Eigenschaft des Meßsystems und Fragen zur Reproduzierbarkeit der Messung
der Druckverteilung. Anschließend werden die Sitzdruckverteilungen (Rohdaten)
in graphischer Form dargestellt. Über die Informationen zu den
Versuchspersonen, insbesondere ihren Perzeptions- und Unterschiedsschwellen
und den aus der Sitzdruckverteilung berechneten Parametern führt der Weg zum
Hauptteil der Untersuchung, der statistischen Auswertung.
Die Sensordrift
Die Untersuchung der Messdaten auf mittlere zeitliche Änderungen (Trends) der
angezeigten Druckwerte durch Betrachtung des zeitlichen Verlaufes der Daten
der Einzelsensoren führte zu dem Ergebnis, dass in einem Großteil der
Messungen eine zeitliche Zunahme der Messwerte zu beobachten war.
Ein Beispiel zeigt Abbildung 2: Besonders bei den höheren Druckwerten ist eine
zeitliche Zunahme des Druckes zu erkennen. In der gleichen Abbildung ist das
Ergebnis der Entfernung des Trends durch Anwendung der Gleichung 3 zu
sehen, die zu einem Druckverlauf mit konstantem Mittelwert des Druckes
(Stationarität) führt.
Die Art des in den Messungen beobachteten Trends kann als linear angesehen
werden, die Quantifizierung des Trends durch die Steigung der
Regressionsgerade ist daher gerechtfertigt. In einigen Fällen kam es zu einer
leichten Abnahme des Druckanstieges gegen Ende der Messung.
In den Tabellen 1 bis 4 sind sowohl der mittlere Anstieg des Druckes während
der einzelnen Messungen (maximal 4 Messungen pro VP und Sitz aufgeführt) als
auch die Pearson´schen Korrelationskoeffizienten zwischen der Größe des
Trends am einzelnen Sensor und dem Mittelwert des Druckes auf demselben
Sensor dargestellt.
Die mittlere zeitliche Änderung des Messwertes über alle belasteten Sensoren (p
> 0,1 kPa) während einer Messung beträgt -1,43 bis 0.91 kPa/min, wobei
negative Werte nur sehr selten auftreten. Es ist nicht zu erkennen, dass eine
systematische Änderung der Größe des Trends – etwa eine kontinuierliche
Abnahme - in zeitlich aufeinanderfolgenden Messungen besteht.
In fast allen Fällen ist die Änderung pro Zeiteinheit positiv mit dem mittleren
Druck des jeweiligen Sensors korreliert. Eine negative Korrelation tritt in acht der
Messungen auf dem Fahrzeugsitz 2 auf, hierbei ist der mittlere Anstieg des
Druckes in sieben Fällen negativ.
24
Abb. 2: Druckverlauf an zufällig ausgewählten Sensoren während der Messung der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 2 mit der Versuchsperson 13. Links die gemessenen Daten mit einer zeitlichen Zunahme des Druckes, rechts das Ergebnis der Entfernung dieses Trends durch Anwendung der Gleichung 3.
Tab. 1: Mittlere zeitliche Veränderung der angezeigten Druckmesswerte während der Messung der Sitzdruckverteilung sowie Pearson´sche Korrelationskoeffizienten zwischen der Größe des Trends und dem Mittelwert des Druckes des einzelnen Sensors. Messung auf dem Holzstuhl. Signifikante Korrelationen sind durch * (α = 0,05) bzw. ** (α = 0,01) gekennzeichnet. In fast allen Fällen ist die Größe des Trend positiv mit dem Mittelwert des Druckes auf den Sensor korreliert.
Mittlere Veränderung
[kPa/min] Korrelationskoeffizient
Messung: 1 2 3 1 2 3 VP- Nr.
O1 0,38 0,44 0,78** 0,83** O2 0,38 0,44 0,62** 0,57** O3 0,29 0,38 0,54** 0,35** O4 0,56 0,35 0,77** 0,57** O5 0,57 0,41 0,61** 0,36** O6 0,42 0,17 0,76** 0,24* O7 0,85 0,26 0,85** 0,84** O8 0,16 0,35 0,22* 0,02 O9 0,03 0,38 0,02 0,76**
O10 0,09 0,27 0,25* 0,52** O11 0,55 0,91 0,27* 0,34** O12 0,15 0,57 0,55** 0,71** O13 0,11 0,19 0,28 0,46** 0,40** 0,42**
25
Tab. 2: Mittlere zeitliche Veränderung der angezeigten sowie Pearson´sche Korrelationskoeffizienten zwischen der Größe des Trends und dem Mittelwert des Druckes des einzelnen Sensors. Messung auf dem Sitz 1 (Füße aufgesetzt). In fast allen Fällen ist die Größe des Trend positiv mit dem Mittelwert des Druckes auf den Sensor korreliert.
Mittlere Veränderung
[kPa/min] Korrelationskoeffizient
Messung: 1 2 3 1 2 3 VP- Nr.
O2 0,14 0,30 0,61** 0,79** O8 0,07 0,31 0,33** 0,54** O9 0,08 0,01 0,15 0,06 -0,27* -0,02
O10 0,15 0,24 0,56** 0,74** O14 0,30 0,33 0,65** 0,53**
Tab. 3: Mittlere zeitliche Veränderung der angezeigten sowie Pearson´sche Korrelationskoeffizienten zwischen der Größe des Trends und dem Mittelwert des Druckes des einzelnen Sensors. Messung auf dem Sitz 1 (Beine ausgestreckt). In allen Fällen ist die Größe des Trend positiv mit dem Mittelwert des Druckes auf den Sensor korreliert.
Mittlere Veränderung
[kPa/min] Korrelationskoeffizient
Messung: 1 2 3 1 2 3 VP- Nr.
O2 0,14 0,20 0,37** 0,53** O8 0,29 0,14 0,31** 0,13* O9 0,06 0,04 0,08 0,27** 0,13* 0,17*
O10 0,30 0,18 0,55** 0,36** O14 0,17 0,33 0,33** 0,70**
Tab. 4: Mittlere zeitliche Veränderung der angezeigten sowie Pearson´sche Korrelationskoeffizienten zwischen der Größe des Trends und dem Mittelwert des Druckes des einzelnen Sensors. Messung auf dem Sitz 2. In fast allen Fällen ist die Größe des Trend positiv mit dem Mittelwert des Druckes auf den Sensor korreliert.
Mittlere Veränderung [kPa/min] Korrelationskoeffizient Messung: 1 2 3 4 1 2 3 4
VP- Nr. 1 0,41 0,15 0,12 0,27 -0,12 0,58** 0,34** 0,66**2 0,24 0,23 0,56** 0,36** 3 0,14 0,13 0,15 -0,53 0,34** 0,45** 0,07 -0,42**4 0,44 0,07 0,38 0,45 0,53** 0,28** 0,67** 0,78**5 0,13 0,00 0,26 0,26 0,56** -0,01 0,61** 0,70**6 0,04 0,07 0,05 0,08 0,19* 0,16* 0,25** 0,29**7 0,51 -0,12 0,79** -0,31** 8 0,34 0,15 0,02 0,12 0,63** 0,32** 0,03 0,36**9 0,33 0,41 0,43** 0,70**
10 0,24 0,24 -1,43 0,11 0,52** 0,49** -0,23** 0,65**11 -0,30 0,28 0,91 0,01 -0,45** 0,16* 0,89** 0,01 12 0,23 0,08 0,17 0,16 0,70** 0,59** 0,64** 0,60**13 0,05 0,35 -0,04 0,39** 0,68** -0,33** 14 -0,18 0,11 0,14 0,16 -0,57** 0,59** 0,53** 0,55**15 0,27 0,10 0,09 0,39 0,69** 0,51** 0,69** 0,45**16 0,19 0,05 0,12 0,05 0,59** 0,41** -0,46** 0,01 17 0,23 0,12 0,05 -0,12 0,74** 0,81** 0,47** -0,47**18 0,02 0,45 0,17** 0,72**
26
Die Reproduzierbarkeit der Sitzdruckverteilungsmessung
Durch die Betrachtung der Sitzdruckverteilungen konnte festgestellt werden,
dass in allen Fällen die Druckverteilungen aus den Wiederholungsmessungen,
zwischen denen die Versuchsperson aufstand und sich wieder setzte, für alle
Versuchspersonen nach den festgelegten Kriterien sehr ähnlich sind und keiner
getrennten Behandlung bedürfen.
Abbildung 3 mag dies verdeutlichen. Deutlich zu erkennen ist die große
Ähnlichkeit der beiden Messungen, obgleich die Versuchsperson zwischen den
Messungen aufgestanden ist und sich wieder gesetzt hat. Sowohl die Form der
Kontaktfläche als auch die Lage der Druckmaxima und des Schwerpunktes sind
fast identisch.
Abb. 3: Zwei Sitzdruckverteilungen der Versuchsperson 14 auf dem Fahrzeugsitz 2. Zahlenangaben kennzeichnen Abmessungen in mm. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für beide Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
Darstellung der Sitzdruckverteilungen
In den Abbildungen 4 bis 6 seinen exemplarisch einige Sitzdruckverteilungen auf
den drei verwendeten Sitzen darstellt, um dem Leser eine Vorstellung über das
Aussehen einer Sitzdruckverteilung auf unterschiedlichen Sitzen und für
unterschiedliche Versuchspersonen zu vermitteln. Eine vollständige Übersicht ist
dem Anhang 1 zu entnehmen.
Die Druckverteilung auf dem Holzstuhl ist geprägt von einer im Vergleich zu den
anderen Sitzen merklich kleineren Kontaktfläche. Deutlich sind die Druckmaxima
unter den Sitzbeinhöckern zu erkennen (teilweise existieren Nebenmaxima unter
dem Steißbeinbereich), von denen aus der Druck nach außen hin rasch
abnimmt.
27
In Gegensatz dazu ist sowohl auf Sitz 1 (Füße aufgesetzt) als auch auf Sitz 2 die
Kontaktfläche groß. Es finden sich deutliche Druckmaxima unter den
Sitzbeinhöckern, von hier aus nimmt der Druck zum Rand hin langsam ab. Bei
den Versuchspersonen O8 und 3 ist der Kontakt mit den Seitenwülsten des
Schalensitzes zu erkennen, bei VP 14 nicht. Ein solcher Kontakt trat insgesamt
häufiger beim Sitz 1 als bei dem Sitz 2 auf.
Die mit ausgestreckten Beinen auf Sitz 1 sitzenden Versuchspersonen haben die
größte Kontaktfläche mit dem Sitz. Hier sind die Druckmaxima nicht mehr auf
die Sitzbeinhöcker beschränkt, auch unter den Oberschenkeln finden sich
ähnlich hohe Druckwerte.
Des weiteren ist beachtenswert, dass im Sitzen mit auf dem Boden aufgesetzten
Füßen so gut wie nie ein Kontakt der Unterschenkel mit der Sitzfläche besteht,
nur bei zwei Versuchspersonen auf dem Holzstuhl war ein leichter Kontakt
gegeben.
Abb. 4: Sitzdruckverteilungen der Versuchspersonen O2 und O7 auf einem Holzstuhl. Zahlenangaben kennzeichnen Abmessungen in mm. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für beide Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
28
Abb. 5: Sitzdruckverteilungen der Versuchsperson O8 auf dem Fahrzeugsitz 1. Links wurden die Füße auf den Boden aufgesetzt, rechts die Beine ausgestreckt.
Abb. 6: Sitzdruckverteilungen der Versuchspersonen 3 und 14 auf dem Fahrzeugsitz 2.
Verwendete Kenngrößen
Daten der Versuchspersonen
An der Messung der Sitzdruckverteilung auf dem Holzstuhl nahmen 13
Versuchspersonen teil, 5 Personen auf dem Fahrzeugsitz 1 und 18 auf dem
Fahrzeugsitz 2.
In den Abbildungen 7 bis 9 sind die Masse, die Körpergröße sowie der Quetelet-
Index (BMI) der Versuchspersonen dargestellt. Von diesen Größen wird
angenommen, dass sie einen Einfluss auf die Sitzdruckverteilung und die
Wahrnehmung von Vibrationen besitzen.
29
Die Masse der Versuchspersonen, deren Sitzdruckverteilung auf dem Holzstuhl
gemessen wurde, variierte zwischen 57 kg und 103 kg, die Körpergröße
zwischen 169 cm und 190 cm und der Quetelet- Index zwischen 18,5 kg/m² und
28,5 kg/m².
Für dem Fahrzeugsitz 1 betragen die Spannweiten für die Körpermasse 57 kg bis
95 kg, für die Größe 169 cm bis 187 cm und für den Quetelet- Index 18,5 kg/m²
bis 27,2 kg/m².
Für dem Fahrzeugsitz 2 betragen die Spannweiten für die Körpermasse 47 kg bis
93 kg, für die Größe 164 cm bis 192 cm und für den Quetelet- Index 17,5 kg/m²
und 29,4 kg/m².
In den Abbildungen 10 bis 15 sind die Perzeptionsschwellen für
Ganzkörpervibrationen bei den Frequenzen 16 Hz und 31,5 Hz unter Anregung
des Sitzes in vertikaler Richtung dargestellt.
Diese Perzeptionsschwellen liegen für 11 Personen, gemessen auf dem Holzstuhl
und für 16 Personen, gemessen auf dem Fahrzeugsitz 2, vor [Bellmann 2001].
Für die Gesamtbeschleunigung nach ISO 26319 liegen sie auf dem Holzstuhl im
Bereich von 86,9 dB bis 90,9 dB (16 Hz) bzw. 86,3 dB bis 90,7 dB (31,5 Hz). Es
bestehen somit interindividuelle Unterschiede in der Perzeptionsschwelle von
bis zu 4 dB (16 Hz) bzw. 4,4 dB (31,5 Hz).
Auf dem Fahrzeugsitz 2 liegen die Perzeptionsschwellen für die Gesamt-
beschleunigung nach ISO 2631 im Bereich von 81,4 dB bis 87,5 dB (16 Hz) bzw.
78,0 dB bis 90,3 dB (31,5 Hz). Die Spannweite der Werte ist auf diesem Sitz mit
6,1 dB (16 Hz) bzw. 12,3 dB (31,5 Hz) größer als auf dem Holzstuhl.
In der Abbildung 16 sind die Unterschiedsschwellen (just noticeable differences
in Level, JNDL) für die 16 Versuchspersonen auf dem Fahrzeugsitz 2 angegeben.
Die Unterschiedsschwellen für Ganzkörpervibrationen bei 31,5 Hz liegen im
Bereich von 0,9 dB bis 2,6 dB [Bellmann 2001], der Wert von 4,8 dB für
Versuchsperson 14 ist ungewöhnlich hoch und daher als unzutreffend
anzusehen, er wird nicht weiter verwendet.
Alle hier graphisch dargestellten Daten können dem Anhang 2 in Tabellenform
entnommen werden.
9 Definition siehe Anhang 9
30
Körpermasse der Versuchspersonen
40
50
60
70
80
90
100
110
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Mas
se [
kg]
Abb. 7: Körpermasse der Versuchspersonen, deren Sitzdruckverteilung auf den angegebenen Sitzen gemessen wurde. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson. Die Versuchspersonen für die Messung auf dem Fahrzeugsitz 1 in zwei Sitzhaltungen (Sitz 1/I = Füße aufgesetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt) sind identisch, ihre wiederholte Darstellung dient nur der besseren Vergleichbarkeit mit nachfolgenden Darstellungen. Von zwei Personen (symbolisiert durch kleine schwarze Säulen) war die Körpermasse unbekannt.
Körpergröße der Versuchspersonen
150
160
170
180
190
200
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Grö
ße
[cm
]
Abb. 8: Körpergröße der Versuchspersonen, deren Sitzdruckverteilung auf den angegebenen Sitzen gemessen wurde. Jede Säule entspricht einer Versuchs-person.
31
Quetelet - Index der Versuchspersonen
15
18
21
24
27
30
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Ind
ex [
kg/c
m²]
Abb. 9: Quetelet- Index (body mass index) der Versuchspersonen, deren Sitz-druckverteilung auf den angegebenen Sitzen gemessen wurde. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
Perzeptionsschwelle bei 16 Hz (Siki Z - Richtung)
75
78
81
84
87
90
93
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 10: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 16 Hz. Angegeben ist der Beschleunigungspegel, der an der Wahrnehmungs-schwelle auf der Sitzfläche in vertikaler Richtung auftrat10 (gemessen mit einem Sitzkissen- Beschleunigungsaufnehmer). Jede Säule entspricht einer Versuchsperson. Kleine schwarze Säulen kennzeichnen Versuchspersonen, deren Perzeptionsschwelle unbekannt war. Die Reihenfolge der Anordnung der Versuchspersonen entspricht den vorhergehenden Diagrammen.
10 120 dB Beschleunigungspegel entsprechen einer Beschleunigung von 1 m/s².
32
Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz (Siki Z - Richtung)
65
70
75
80
85
90
95
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 11: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 31,5 Hz. Angegeben ist der Beschleunigungspegel, der an der Wahrnehmungs-schwelle auf der Sitzfläche in vertikaler Richtung auftrat. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
Perzeptionsschwelle bei 16 Hz (Siki Gesamt)
78
81
84
87
90
93
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 12: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 16 Hz. Angegeben ist der Gesamtbeschleunigungspegel als vektorielle Summe der Beschleunigungspegel in drei orthogonale Raumrichtungen, der an der Wahrnehmungsschwelle auf der Sitzfläche auftrat. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
33
Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz (Siki Gesamt)
70
73
76
79
82
85
88
91
94
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 13: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 31,5 Hz. Angegeben ist der Gesamtbeschleunigungspegel als vektorielle Summe der Beschleunigungspegel in drei orthogonale Raumrichtungen, der an der Wahrnehmungsschwelle auf der Sitzfläche auftrat. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
Perzeptionsschwelle bei 16 Hz (Siki + Boden)
80
83
86
89
92
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 14: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 16 Hz. Angegeben ist der Gesamtbeschleunigungspegel nach ISO 2631 (siehe Anhang 9), der an der Wahrnehmungsschwelle auftrat. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
34
Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz (Siki + Boden)
76
79
82
85
88
91
94
Holzstuhl Sitz 2
Bes
chl.p
egel
[d
B]
Abb. 15: Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 31,5 Hz. Angegeben ist der Gesamtbeschleunigungspegel nach ISO 2631 (siehe Anhang 9), der an der Wahrnehmungsschwelle auftrat. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
JNDL bei 31,5 Hz
0
1
2
3
4
5
Sitz 2
Peg
eld
iffe
ren
z [d
B]
Abb. 16: Unterschiedsschwellen für Ganzkörpervibrationen der Versuchs-personen auf dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2 bei einer Frequenz von 31,5 Hz. Jede Säule entspricht einer Versuchsperson.
35
Summenparameter zur Beschreibung des statischen Sitzkomforts
Die Bestimmung der Parameter, die in der Literatur als Maß für den statischen
Sitzkomfort (Teilaspekt Sitzdruckverteilung) in Betracht gezogen wurden, lieferte
folgende Ergebnisse, die in den Abbildungen 17 bis 23 dargestellt sind;
Zusätzliche tabellarische Übersichten sind dem Anhang 3 zu entnehmen. Eine
Zusammenstellung der Mittelwerte pro Sitz über alle Versuchspersonen enthält
die Tabelle 5.
Die komfortrelevanten Parameter variieren zwischen den einzelnen Sitzen, wobei
höhere Werte geringeren statischen Sitzkomfort repräsentieren. Besonders
niedrige Werte werden für den Sitz 1 (Beine ausgestreckt) erreicht, gefolgt von
Sitz 1 (Füße aufgesetzt) und Sitz 2. Auf dem Holzstuhl werden meist die
höchsten Werte erreicht, für die Parameter „Mittlerer Druck“ sowie die DB-
Komfortkennzahlen hat dieser Sitz ähnliche Werte wie der Sitz 2. Die
Standardabweichung pro Mittelwert ist für die zwei DB- Komfortkennzahlen
deutlich größer als für die anderen Parameter.
Mittlerer Druck auf der Sitzkontaktfläche
0
1
2
3
4
5
6
7
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Dru
ck [
kPa]
Abb. 17: Mittelwert des Druckes an der Kontaktfläche Mensch / Sitz nach Gleichung 4. Angabe als Mittelwert über Wiederholungsmessungen und Standardabweichung. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson. (Sitz 1/I = Füße aufgesetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt).
36
Maximaler Druck auf der Sitzkontaktfläche
0
5
10
15
20
25
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Dru
ck [
kPa]
Abb. 18: Maximalwert des Druckes an der Kontaktfläche Mensch / Sitz nach Gleichung 5. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
Mittlerer Druckgradient auf der Sitzkontaktfläche
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Dru
ckg
rad
ien
t [k
Pa/
cm]
Abb. 19: Mittelwert des Betrages des Druckgradienten der Druckverteilung an der Kontaktfläche Mensch / Sitz nach Gleichung 8. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
Maximaler Druckgradient auf der Sitzkontaktfläche
0
1
2
3
4
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Dru
ckg
rad
ien
t [k
Pa/
cm]
Abb. 20: Maximalwert des Betrages des Druckgradienten der Druckverteilung an der Kontaktfläche Mensch / Sitz nach Gleichung 8. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
37
CV des Druckes auf der Sitzkontaktfläche
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Var
iati
on
sko
effi
zien
t
Abb. 21: Variationskoeffizient der Druckverteilung an der Kontaktfläche Mensch / Sitz nach Gleichung 9. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
Komfortkennzahl DB (p0 = 40 mbar)
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Ken
nza
hl
Abb. 22: Komfortkennzahl nach einem Patent von Daimler- Benz unter Annahme eines über die Sitzfläche konstanten Schwellenwertes für den Druck von 40 mbar, berechnet nach Gleichung 10. Höhere Werte bedeuten geringeren Sitzkomfort. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
Komfortkennzahl DB (p0 = 60 mbar)
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Ken
nza
hl
Abb. 23: Komfortkennzahl nach einem Patent von Daimler- Benz unter Annahme eines über die Sitzfläche konstanten Schwellenwertes für den Druck von 60 mbar berechnet nach Gleichung 10. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
38
Tab. 5: Mittelwerte der komfortrelevanten Parameter über alle Versuchspersonen für drei unterschiedliche Sitze (Sitz 1 in zwei Sitzhaltungen). ∇p = Betrag des Druckgradienten. Sitz 1/I = Füße aufsetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt. Mittelwerte ± Standardabweichung.
Sitz Mittlerer
Druck [kPa]
Max. Druck [kPa]
Mittlerer ∇p
[kPa/cm]
Max. ∇p
[kPa/cm] CV
DB Komfort
(p0 = 40mbar)
DB Komfort
(p0 = 60mbar)
Holz-stuhl
4,5 ± 0,6
17,2 ± 2,6
0,92 ± 0,13
2,98 ± 0,43
0,97 ± 0,07
472 ± 283
230 ± 142
Sitz 1/I 3,4 ± 0,3
11,0 ± 1,6
0,55 ± 0,06
1,50 ± 0,20
0,75 ± 0,12
160 ± 72
59 ± 25
Sitz 1/II3,1 ± 0,8
7,8 ± 1,7
0,44 ± 0,05
1,25 ± 0,22
0,66 ± 0,09
109 ± 53
25 ± 25
Sitz 2 4,5 ± 0,6
14,7 ± 2,0
0,65 ± 0,08
1,96 ± 0,29
0,81 ± 0,05
507 ± 236
240 ± 120
Weitere Summenparameter
Die neben den komfortrelevanten Parametern aus der Sitzdruckverteilung
berechneten Größen, von denen vermutet wurde, sie besäßen einen Einfluss auf
die Wahrnehmung von Ganzkörpervibrationen, sind in den Abbildungen 24 bis
26 zu sehen. Zusätzliche tabellarische Darstellungen sind dem Anhang 4 zu
entnehmen. Eine Zusammenstellung der Mittelwerte pro Sitz über alle
Versuchspersonen enthält die Tabelle 6.
Die Kontaktfläche ist auf dem Holzstuhl wesentlich geringer als auf allen anderen
Sitzen. Auf dem Sitz 1 (Füße aufgesetzt) sowie dem Sitz 2 ist sie etwa gleich
groß. Am größten ist sie auf Sitz 2, falls die Versuchsperson die Beine beim
Sitzen ausstreckte.
Hinsichtlich der scheinbaren Masse auf der Sitzfläche ist eine kontinuierliche
Zunahme vom Holzstuhl über Sitz 1/I und Sitz 1/II zum Sitz 2 zu erkennen. Der
Anteil der errechneten Masse an der tatsächlichen Masse der Versuchspersonen
zeigt den gleichen Verlauf, er ist mit 78 % auf dem Sitz 2 fast doppelt so groß
wie auf dem Holzstuhl mit 41 %.
39
Belastete Sitzfläche (p > 0,1 kPa)
0
300
600
900
1200
1500
1800
2100
2400
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Fläc
he
[cm
²]
Abb. 24: Größe der Kontaktfläche zwischen dem Sitzenden und dem Sitz nach Gleichung 11. Nur der Bereich des Gesäßes und der Unterschenkel wurde erfasst. Angabe als Mittelwert über Wiederholungsmessungen und Standardabweichung. Jede Säule steht für eine Versuchsperson. (Sitz 1/I = Füße aufgesetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt).
Scheinbare Masse auf der Sitzfläche
0
20
40
60
80
100
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
Mas
se [
kg]
Abb. 25: Scheinbare Masse auf der Sitzfläche als Produkt des mittleren Druckes und der Kontaktfläche nach Gleichung 12. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
Anteil scheinbarer Masse an Körpermasse
20
40
60
80
100
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
An
teil
[%]
Abb. 26: Verhältnis der scheinbaren Masse auf der Sitzfläche zum Körpergewicht der Versuchsperson. Jede Säule steht für eine Versuchsperson.
40
Tab. 6: Mittelwerte der Kontaktfläche, der scheinbaren Masse auf der Sitzfläche sowie des Anteiles an der Körpermasse über alle Versuchspersonen für drei unterschiedliche Sitze (Sitz 1 in zwei Sitzpositionen). ∇p = Betrag des Druckgradienten. Sitz 1/I = Füße aufsetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt. Mittelwerte ± Standardabweichung.
Sitz Kontaktfläche
[cm²] Masse auf Sitzfläche
[kg] Anteil an Körpermasse
[%] Holz-stuhl
664 ± 151
30,2 ± 8,4
41 ± 6
Sitz 1/I 1242 ± 476
45,8 ± 23,4
62 ± 17
Sitz 1/II 1726 ± 292
51,0 ± 12,5
69 ± 14
Sitz 2 1294 ± 191
59,1 ± 9,5
78 ± 8
Häufigkeitshistogramme
Die Ergebnisse der Einteilung in Druckbereichsklassen, die erfolgte, da ein
Zusammenhang zwischen dem Anteil der Druckwerteklassen an der
Kontaktfläche Mensch/Sitz und der Wahrnehmung von Vibrationen vermutet
wurde, seien an einigen Beispielen demonstriert, die in den Abbildungen 27 bis
29 gegeben sind; Es handelt sich um die zu den bereits abgebildeten
Sitzdruckverteilungen passenden Histogramme. Histogramme für alle
Versuchspersonen mit einer Einteilung in 7 (Holzstuhl), 13 (Sitz 1) bzw. 10 (Sitz 2)
Klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der jeweiligen Messung
(personenabhängig) sind dem Anhang 5 zu entnehmen.
Bei allen Messungen, bei denen die Füße auf den Boden aufgesetzt wurden, ist
eine mehr oder minder deutliche Dominanz des unteren Druckbereiches zu
erkennen mit einer kontinuierlichen Abnahme zu höheren Druckwerten hin.
Diese Abnahme ist auf dem Sitz 1 weniger stark ausgeprägt als auf den anderen
Sitzen. Im Gegensatz dazu ist auf Sitz 1 (Beine ausgestreckt) eine recht
gleichmäßige Verteilung der Klassen zu ersehen.
In den Abbildungen 10 bis 12 sind vergleichend die Anteile der
unterschiedlichen Duckwerteklassen an der Gesamtfläche für die einzelnen
Versuchspersonen (innerhalb der Sitze sortiert nach steigendem Körpergewicht)
dargestellt. In Anhang 6 sind diese Daten für die Einteilung in 5 Klassen in
Tabellenform niedergelegt.
Abbildung 30 bestätigt die zuvor getätigten Aussagen einer mit zunehmendem
Druck immer geringer werdenden Klassenhäufigkeit, wobei wieder bei dem Sitz
1/I und besonders dem Sitz 1/II eine gleichmäßigere Verteilung der Klassen zu
diagnostizieren ist. Abbildung 31 spiegelt die Situation auf dem Holzstuhl wider,
in der die Klasse der geringsten Druckwerte den weitaus größten Anteil an der
gesamten Kontaktfläche einnimmt. Abbildung 32 zeigt die Verteilung der 10
Druckwerteklassen als Anteil der Kontaktfläche auf dem Fahrzeugsitz 2. Es
41
bestätigt sich die zuvor geäußerte Feststellung einer kontinuierlichen Abnahme
der Häufigkeit mit dem Druck.
Die Ergebnisse der Einteilung in absolute, also nicht an die Versuchsperson
angepasste Klassen sind in Anhang 7 dargestellt und sollen an dieser Stelle
nicht weiter behandelt werden.
Abb. 27: Häufigkeitshistogramme für die Versuchspersonen O2 und O7 auf dem Holzstuhl. Säulen kennzeichnen den Anteil der Klasse an der Gesamtfläche, die durchgezogene Linie markiert die kumulative Häufigkeit.
Abb. 28: Häufigkeitshistogramme für die Versuchsperson O8 auf dem Sitz 1, links wurden die Füße auf den Boden aufgesetzt, rechts die Beine ausgestreckt.
Abb. 29: Häufigkeitshistogramme für die Versuchspersonen 3 und 14 auf dem Fahrzeugsitz 2.
42
Anteil 5 rel. Druckklassen an der belasteten Fläche
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Holzstuhl Sitz 1/I Sitz 1/II Sitz 2
An
teil
an b
elas
tete
r Fl
äch
e
Abb. 30: Anteil der 5 Druckwerteklassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die jeweilige Messung (personenabhängig) an der Gesamtfläche für die einzelnen Versuchspersonen. Sitz 1/I = Füße aufsetzt, Sitz 1/II = Beine ausgestreckt. Innerhalb der Säulen von unten nach oben zunehmender Druck.
Anteil 7 rel. Druckklassen an der belasteten Fläche
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Holzstuhl
An
teil
an b
elas
tete
r Fl
äch
e
Abb. 31: Anteil der 7 Druckwerteklassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die jeweilige Messung (personenabhängig) an der Kontaktfläche für die einzelnen Versuchspersonen bei der Messung auf dem Holzstuhl.
43
Anteil 10 rel. Druckklassen an der belasteten Fläche
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
Sitz 2
An
teil
an b
elas
tete
r Fl
äch
e
Abb. 32: Anteil der 10 Druckwerteklassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck für die jeweilige Messung (personenabhängig) an der Gesamtfläche für die einzelnen Versuchspersonen bei der Messung auf dem Fahrzeugsitz 2.
Statistische Auswertung
Korrelationsanalysen
Die Ergebnisse der Korrelationsanalysen, die ausgeführt wurden um zu prüfen,
ob ein Zusammenhang zwischen den Daten der Versuchspersonen, den psycho-
physikalischen Daten und den Parametern der Sitzdruckverteilung besteht,
gliedern sich in folgende Unterpunkte:
1. Korrelation der Versuchspersonendaten (Masse, Größe, BMI, Perzeptions-
und Unterschiedsschwelle) gegen die komfortrelevanten Parameter und die
weiteren Summenparameter „Scheinbare Masse auf Sitzfläche“ sowie
‚Kontaktfläche“ (→ Tabellen 7 bis 10).
2. Korrelation der Perzeptions- und Unterschiedsschwelle gegen Masse, Größe
und body mass index der Versuchspersonen (→ Tabellen 11 und 12).
3. Korrelation der Perzeptions- und Unterschiedsschwelle gegen die Anteile
der relativen (personenabhängigen) Druckwerteklassen („Histogramme“) an
der Kontaktfläche (→ Tabellen 13 bis 17).
4. Korrelation der Perzeptions- und Unterschiedsschwelle gegen die Anteile
der absoluten (personenunabhängigen) Druckwerteklassen an der
Kontaktfläche (→ Tabelle 18 und 19).
Die Korrelationsanalysen zeigen eine Reihe von statistischen Zusammenhängen
auf:
- Die Masse der Versuchspersonen und häufig auch ihr Quetelet- Index sind
mit der Größe der Kontaktfläche als auch der scheinbaren Masse auf dem
Sitz korreliert (→ Tabellen 7 bis 10).
44
- Die Masse der Versuchspersonen und ihr Quetelet- Index sind auf dem
Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 1 (Beine ausgestreckt) mit dem mittleren
Druck korreliert, auf letzteren Sitz auch mit dem mittleren Druckgradienten
und den DB- Komfortkennzahlen (→ Tabellen 7 und 9).
Auf dem Holzstuhl ist nur der Quetelet- Index mit den DB-
Komfortkennzahlen korreliert (→ Tabelle 7).
- Die Masse der Versuchspersonen und ihr Quetelet- Index sind auf dem
Holzstuhl und dem Sitz 1 (Füße aufgesetzt) negativ mit dem
Variationskoeffizienten korreliert, auf dem Sitz 1 gilt dies ebenfalls für die
Größe der Versuchsperson (→ Tabellen 7 und 8).
- Der Variationskoeffizient ist auf dem Holzstuhl negativ mit der
Perzeptionsschwelle bei 16 Hz korreliert (→ Tabelle 7).
- Bei einer Einteilung des Druckwertebereiches in 5 Klassen von 0,2 kPa bis
zum Maximalwert der jeweiligen Messung (versuchspersonenabhängig) ist
auf dem Holzstuhl der Anteil der Klasse mit den geringsten Drücken an der
Kontaktfläche negativ mit der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz korreliert
(Tabelle 14), auf dem Fahrzeugsitz 2 dieselbe Klasse negativ mit der
Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz, allerdings nur für die
Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631 (Tabelle 15).
Bei einer Einteilung in 7 solcher Klassen existiert auf dem Holzstuhl eine
negative Korrelation der 1. Klasse mit der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz, für
die 5. Klasse eine positive Korrelation mit derselben Perzeptionsschwelle
(Tabelle 16).
Für den Fahrzeugsitz 2 ergibt sich eine Korrelation der zweiten Klasse von 10
Klassen mit der Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz, diesmal unabhängig davon,
welcher der Beschleunigungspegel als Maß für die Perzeptionsschwelle
verwendet wurde (Tabelle 17).
In Anhang 8 sind die Flächen, deren Anteil an der Gesamtfläche mit einer
Perzeptionsschwelle korreliert ist, in Abbildungen der Druckverteilung
hervorgehoben. Wichtig ist hierbei anzumerken, dass für den Holzstuhl die 5.
von 7 Klassen, die positiv mit der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz korreliert ist,
teilweise nur ein oder zwei Sensoren umfasste.
- Der Anteil der Flächen, die einen Druck von 17,5- 20 kPa aufweisen, an der
Kontaktfläche ist für den Fahrzeugsitz 2 negativ mit der Perzeptionsschwelle
bei 31,5 Hz korreliert, allerdings nur, falls der Gesamtbeschleunigungspegel
auf der Sitzfläche als Maß für die Perzeptionsschwelle gewählt wurde
(Tabelle 18).
Insbesondere bleibt festzuhalten, dass weder die Masse der Versuchspersonen,
ihre Körpergröße oder ihr Quetelet- Index noch die meisten der
45
Komfortkenngrößen mit einer Wahrnehmungs- oder Unterschiedsschwelle
korreliert sind (Ausnahme: Der Variationskoeffizient ist auf dem Holzstuhl mit
der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz korreliert.). Dies gilt auch für die Größe der
Kontaktfläche und die scheinbare Masse auf der Sitzfläche.
Tab. 7: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten der Versuchspersonendaten gegen die Parameter der Sitzdruckverteilung für den Holzstuhl. ∇p = Betrag des Druckgradienten. CV = Variationskoeffizient. Perzeptionsschwelle aus-gedrückt als Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631 in dB. Signifikante Korrelationen sind durch * (α = 0,05) bzw. ** (α = 0,01) gekennzeichnet.
Größe Masse BMI Perz.schwelle
bei 16 Hz Perz.schwelle
bei 31,5 Hz Mittlerer Druck 0,52 0.68* 0.63* 0,49 -0,27
Max. Druck 0,00 0,14 0,22 0,11 -0,14 Mittlerer ∇p 0,00 0,00 0,00 0,25 -0,30
Max. ∇p -0,01 -0,08 -0,08 0,03 -0,04 CV -0,64* -0,76** -0,63* -0,65* 0,14
DB Komf. (p0=40mbar) 0,24 0,51 0.59* 0,18 -0,04 DB Komf. (p0=60mbar) 0,24 0,51 0.59* 0,17 -0,04
Kontaktfläche 0.61* 0.75** 0.69* 0,05 0,43 Scheinbare Masse 0.75** 0.96** 0.89** 0,29 0,20
Tab. 8: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten der Versuchspersonendaten gegen die Parameter der Sitzdruckverteilung für den Fahrzeugsitz 1 (Füße aufgesetzt).
Größe Masse BMI Mittlerer Druck -0,05 0,22 0,30
Max. Druck -0,78 -0,77 -0,67 Mittlerer ∇p -0,46 -0,36 -0,30
Max. ∇p -0,15 -0,07 -0,06 CV -0,73 -0,97** -0,93*
DB Komf. (p0=40mbar) 0,65 0,75 0,66 DB Komf. (p0=60mbar) 0,53 0,61 0,53
Kontaktfläche 0,81 0.93* 0,84 Scheinbare Masse 0,78 0.90* 0,81
Tab. 9: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten der Versuchspersonendaten gegen die Parameter der Sitzdruckverteilung für den Fahrzeugsitz 1 (Beine ausgestreckt).
Größe Masse BMI Mittlerer Druck 0,66 0.96** 0.95*
Max. Druck 0,79 0,79 0,65 Mittlerer ∇p 0,45 0.89* 0.96*
Max. ∇p 0,60 0,77 0,77 CV 0,45 0,16 -0,03
DB Komf. (p0=40mbar) 0,55 0.92* 0.96**DB Komf. (p0=60mbar) 0,74 0.95* 0.90*
Kontaktfläche -0,19 -0,29 -0,23 Scheinbare Masse 0,14 0,43 0,55
46
Tab. 10 Teil 1: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten der Versuchspersonen-daten gegen die Parameter der Sitzdruckverteilung für den Fahrzeugsitz 2.
Größe Masse BMI JNDL bei 31,5 Hz Mittlerer Druck 0,32 0,37 0,27 -0,22
Max. Druck 0,00 -0,01 -0,04 0,23 Mittlerer ∇p 0,01 -0,15 -0,22 0,16
Max. ∇p -0,21 -0,20 -0,15 0,36 CV -0,48 -0,42 -0,22 0,32
DB Komf. (p0=40mbar) 0,23 0,34 0,30 -0,15 DB Komf. (p0=60mbar) 0,23 0,33 0,29 -0,15
Kontaktfläche 0,17 0.64** 0.76** -0,15 Scheinbare Masse 0,38 0.80** 0.82** -0,29
Tab. 11 Teil 2: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten der Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen an den angegebenen Messpositionen gegen die Parameter der Sitzdruckverteilung für den Fahrzeugsitz 2.
Sitzfläche (z) Sitzfläche (Ges.) Gesamtbeschl. ISO 2631 16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz
Mittlerer Druck -0,15 0,06 -0,05 0,10 -0,06 0,22 Max. Druck -0,30 -0,15 -0,23 -0,20 -0,24 -0,13
Mittlerer ∇p -0,16 -0,04 -0,01 0,02 0,04 0,14 Max. ∇p -0,26 -0,26 -0,10 -0,32 -0,08 -0,27
CV -0,28 -0,18 -0,26 -0,27 -0,27 -0,44 DB Komf.
(p0=40mbar) -0,22 -0,17 -0,14 -0,19 -0,18 -0,13
DB Komf. (p0=60mbar) -0,21 -0,17 -0,13 -0,19 -0,18 -0,13
Kontaktfläche 0,06 0,00 -0,11 -0,02 -0,20 -0,16 Scheinbare
Masse -0,06 0,04 -0,12 0,05 -0,21 0,04
Tab. 12: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten vom Masse, Größe und BMI (body mass index) der Versuchspersonen gegen ihre Perzeptionsschwelle (Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631) bei 16 Hz und 31,5 Hz auf dem Holzstuhl.
Größe Masse BMI Perz.schwelle bei 16 Hz 0,48 0,25 0,05
Perz.schwelle bei 31,5 Hz 0,60 0,19 -0,11
Tab. 13: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten vom Masse, Größe und BMI (body mass index) der Versuchspersonen gegen ihre Perzeptions- und Unterschiedsschwelle (JNDL) auf dem Fahrzeugsitz 2.
Größe Masse BMI JNDL bei 31,5 Hz -0,35 -0,42 -0,38
16 Hz 0,15 -0,06 -0,17 Perz.schwelle, Sitzfläche z- Beschleunigung 31,5 Hz 0,01 0,07 0,06
16 Hz 0,16 -0,11 -0,25 Perz.schwelle, Sitzfläche Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz -0,01 0,07 0,08
16 Hz 0,12 -0,17 -0,31 Perz.schwelle, Gesamt-beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz 0,13 0,18 0,12
47
Tab. 14: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 5 Druckwerte-klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der jeweiligen Messung an der Kontaktfläche gegen die Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen bei 16 Hz und 31,5 Hz (Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631) auf dem Holzstuhl. Klasse 1 ist die Klasse mit den niedrigsten Druckwerten.
Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5Perz.schwelle bei 16 Hz -0.71* 0,28 0,14 0,58 0,02
Perz.schwelle bei 31,5 Hz 0,01 0,13 -0,06 0,28 -0,42
Tab. 15: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 5 Druckwerte-klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der jeweiligen Messung an der Kontaktfläche gegen die Unterschieds- sowie Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen bei 16 Hz und 31,5 Hz auf dem Fahrzeugsitz 2.
Kl. 1 Kl. 2 Kl. 3 Kl. 4 Kl. 5 JNDL bei 31,5 Hz -0,04 0,29 0,12 -0,11 -0,27
16 Hz -0,30 -0,05 0,02 0,20 0,24 Perz.schwelle, Sitzfläche z- Beschleunigung 31,5 Hz -0,29 0,15 0,02 0,15 0,02
16 Hz -0,28 -0,10 -0,09 0,25 0,34 Perz.schwelle, Sitzfläche Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz -0,40 0,14 0,03 0,24 0,09
16 Hz -0,31 -0,03 -0,12 0,22 0,36 Perz.schwelle, Gesamt-beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz -0,52* 0,08 0,18 0,27 0,13
Tab. 16: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 7 Druckwerte-klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der jeweiligen Messung an der Kontaktfläche gegen die Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen bei 16 Hz und 31,5 Hz (Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631) auf dem Holzstuhl. Klasse 1 ist die Klasse mit den niedrigsten Druckwerten.
Kl. 1 Kl. 2 Kl. 3 Kl. 4 Kl. 5 Kl. 6 Kl. 7 Perz.schwelle bei 16 Hz -0,64* -0,21 0,29 -0,11 0,81** 0,34 -0,05
Perz.schwelle bei 31,5 Hz 0,08 0,21 -0,25 0,06 -0,01 -0,02 -0,41
Tab. 17: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 10 Druckwerte-klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der jeweiligen Messung an der Kontaktfläche gegen die Unterschieds- sowie Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen bei 16 Hz und 31,5 Hz auf dem Fahrzeugsitz 2.
Kl. 1 Kl. 2 Kl. 3 Kl. 4 Kl. 5 JNDL bei 31,5 Hz 0,04 -0,16 0,27 0,22 -0,13
16 Hz -0,44 0,17 -0,14 0,06 0,22 Perz.schwelle, Sitzfläche z- Beschleunigung 31,5 Hz -0,01 -0,53* 0,11 0,12 -0,23
16 Hz -0,40 0,13 -0,16 0,00 0,15 Perz.schwelle, Sitzfläche Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz -0,09 -0,61* 0,02 0,19 -0,19
16 Hz -0,39 0,05 -0,12 0,09 0,15 Perz.schwelle, Gesamt-beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz -0,16 -0,73** -0,02 0,19 -0,01
Kl. 6 Kl. 7 Kl. 8 Kl. 9 Kl. 10JNDL bei 31,5 Hz 0,04 0,26 -0,07 -0,19 -0,22
16 Hz -0,13 0,28 0,12 0,15 0,22 Perz.schwelle, Sitzfläche z- Beschleunigung 31,5 Hz 0,11 0,07 0,20 0,23 -0,04
16 Hz -0,19 0,16 0,21 0,21 0,33 Perz.schwelle, Sitzfläche Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz 0,03 0,18 0,28 0,30 0,05
16 Hz -0,22 0,10 0,19 0,21 0,38 Perz.schwelle, Gesamt-beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz 0,20 0,19 0,30 0,24 0,15
48
Tab. 18: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 8 Druckwerte-klassen im Bereich 0,2 kPa bis 20,0 kPa an der Kontaktfläche gegen die Unterschieds- und Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen auf dem Fahrzeugsitz 2.
Druckbereich in kPa 0,2-2,5 2,5-5 5-7,5 7,5-10
JNDL bei 31,5 Hz -0,06 0,25 -0,09 0,10 16 Hz -0,04 0,11 0,21 0,29 Perz.schwelle, Sitzfläche z-
Beschleunigung 31,5 Hz -0,10 -0,06 -0,01 0,03 16 Hz -0,08 0,07 0,11 0,24 Perz.schwelle, Sitzfläche
Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz -0,21 -0,04 0,08 0,09 16 Hz -0,11 0,13 0,16 0,20 Perz.schwelle, Gesamt-
beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz -0,48 0,01 0,20 0,22 10-12,5 12,5-15 15-17,5 17,5-20
JNDL bei 31,5 Hz -0,01 -0,08 -0,16 0,04 16 Hz -0,22 -0,21 -0,20 -0,01 Perz.schwelle, Sitzfläche z-
Beschleunigung 31,5 Hz 0,22 -0,05 -0,11 -0,41 16 Hz -0,14 -0,09 -0,07 -0,02 Perz.schwelle, Sitzfläche
Gesamtbeschleunigung 31,5 Hz 0,21 -0,02 -0,09 -0,51* 16 Hz -0,17 -0,10 -0,05 -0,08 Perz.schwelle, Gesamt-
beschleunigung nach ISO 2631 31,5 Hz 0,21 0,04 -0,04 -0,47 Tab. 19: Pearson´sche Korrelationskoeffizienten des Anteils von 7 Druckwerte-klassen im Bereich 0,2 kPa bis 24,5 kPa an der Kontaktfläche gegen die Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen bei 16 Hz und 31,5 Hz (Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631) auf dem Holzstuhl.
Druckbereich in kPa
0,2-3.5
3,5- 7
7- 10,5
10,5-14
14-17,5
17,5-21
21-24,5
Perz.schwelle bei 16 Hz -0,51 -0,03 0,28 0,19 0,49 0,27 -0,47 Perz.schwelle bei 31,5 Hz 0,34 -0,09 0,17 -0,35 -0,21 -0,10 0,06
Vergleich der verwendeten Sitze
Es wurde eine statistische Analyse (Mann-Whitney-U Test) durchgeführt um zu
überprüfen, ob
1. Die Versuchspersonenkollektive für die einzelnen Sitze in Masse und
Körpergröße vergleichbar waren.
2. Systematische Unterschiede in den Parametern der Sitzduckverteilung und
den Perzeptions- sowie Unterschiedsschwelle zwischen den Sitzen
bestanden.
In Tabelle 20 sind die Ergebnisse des Mann-Whitney-U Tests (zweiseitig) für die
Masse, Größe und den Quetelet- Index der Versuchspersonen dargestellt. Man
erkennt, dass für alle diese Maße die Erwartungswerte für die Versuchs-
personenkollektive auf den drei Sitzen als gleich anzusehen sind.
In Tabelle 21 sind die Resultate des Tests für die sieben komfortrelevanten
Parameter der Sitzdruckverteilung aufgelistet. Für die meisten Parameter
existiert ein Unterschied im Erwartungswert für die unterschiedlichen Sitze /
Sitzhaltungen. Für die Größen „Mittlerer Druck“ und „DB Komfortkennzahl mit
p0 = 40 mbar“ ist kein Unterschied zwischen dem Holzstuhl und Sitz 2 sowie den
49
beiden Sitzhaltungen auf Sitz 1 zu erkennen. Auch für den maximalen Betrag des
Druckgradienten ist kein Unterschied im Erwartungswert zwischen den
Sitzhaltungen zu erkennen. Kein signifikanter Unterschied besteht zwischen dem
Holzstuhl und dem Sitz 2 in Bezug auf die DB Komfortkennzahl mit p0 = 60 mbar.
Letztendlich ergibt sich kein signifikanter Unterschied für den
Variationskoeffizienten zwischen dem Sitz 1 (Füße aufgesetzt) und Sitz 2.
Tabelle 22 gibt die Ergebnisse des Mann-Whitney-U Tests für die Parameter
„Kontaktfläche“ und „Scheinbare Masse auf der Sitzfläche“ wieder. Außer in
einem Fall sind diese Größen für die drei Sitze (Sitz 1 in zwei Sitzhaltungen)
verschieden.
In Tabelle 23 wurden die Anteile der 5 Druckbereichsklassen von 0,2 kPa bis zum
Maximaldruck der Messung (personenabhängig) an der Kontaktfläche
miteinander verglichen. Für die Klassen 1, 3 und 5 besteht ein signifikanter
Unterschied zwischen dem Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz 2, für die beiden
anderen Klassen nicht.
Tabelle 24 stellt die Ergebnisse des Tests angewandt auf die
Perzeptionsschwellen dar. Die Perzeptionsschwellen auf dem Holzstuhl und dem
Fahrzeugsitz 2 sind unabhängig von der Messposition signifikant voneinander
verschieden.
Tab. 20: Signifikanz des Mann-Whitney-U Tests für die Masse, Größe und den Quetelet- Index (BMI) der Versuchspersonen auf den drei Sitzen. Bei einer Signifikanz kleiner 0,05 ist die Annahme der Gleichheit der Erwartungswerte zu verwerfen.
Masse Größe BMI Holzstuhl zu Sitz 1 1,00 0,42 0,92 Holzstuhl zu Sitz 2 1,00 0,42 0,92
Sitz 1 zu Sitz 2 0,40 0,62 0,34
Tab. 21: Signifikanz des Mann-Whitney-U Tests für die sieben komfortrelevanten Parameter der Sitzdruckverteilung auf den drei Sitzen. Der Stern (*) markiert Größen mit ungleichem Erwartungswert (α = 0,05). ∇p = Betrag des Druckgradienten. CV = Variationskoeffizient. Sitz 1/I: Füße aufgesetzt, Sitz 1/II: Beine ausgestreckt.
Mittl. Druck
Max. Druck
Mittl. ∇p
Max. ∇p
CV DB Komf.
p0=40mbar DB Komf.
p0=60mbarHolzstuhl
zu Sitz 1/I 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00*
Holzstuhl zu
Sitz 1/II
0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00*
Holzstuhl zu
Sitz 2
0,64 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,56 0,80
Sitz 1/I zu Sitz 1/II
0,10 0,00* 0,00* 0,11 0,00* 0,32 0,02*
Sitz 1/I zu Sitz
2 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,27 0,00* 0,00*
Sitz 1/II zu
Sitz 2
0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00*
50
Tab. 22: Signifikanz des Mann-Whitney-U Tests für die Kontaktfläche und die scheinbare Masse auf der Sitzfläche für die drei Sitze. Der Stern (*) markiert Größen mit ungleichem Erwartungswert (α = 0,05). Sitz 1/I: Füße aufgesetzt, Sitz 1/II: Beine ausgestreckt.
Kontaktfläche Scheinbare Masse Holzstuhl zu Sitz 1/I 0,00* 0,03* Holzstuhl zu Sitz 1/II 0,00* 0,00* Holzstuhl zu Sitz 2 0,00* 0,00*
Sitz 1/I zu Sitz 1/II 0,00* 0,00* Sitz 1/I zu Sitz 2 0,00* 0,00* Sitz 1/II zu Sitz 2 0,00* 0,55
Tab. 23: Signifikanz des Mann-Whitney-U Tests, angewandet auf die Anteile von 5 Druckbereichsklassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck der Messung (personenabhängig) an der Kontaktfläche . Der Stern (*) markiert Größen mit ungleichem Erwartungswert (α = 0,05).
Holzstuhl zu Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5 Sitz 2 0,00* 0,19 0,00* 0,00* 0,47
Tab. 24: Signifikanz des Mann-Whitney-U Tests, angewandet auf die Perzeptionsschwellen bei 16 Hz und 31,5 Hz. Der Stern (*) markiert Größen mit ungleichem Erwartungswert (α = 0,05).
Sitzfläche (z) Sitzfläche (Ges.) Gesamtbeschl. ISO 2631Holzstuhl zu 16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz
Sitz 2 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00* 0,00*
51
Diskussion
Die Interpretation dieses recht umfangreichen Datenmaterials erfordert es
zunächst, sein Augenmerk auf die Daten zu richten, die einem Rückschlüsse auf
die Zuverlässigkeit der Datenerfassung, insbesondere die Eignung des
Meßsystems und des Messverfahrens, erlauben.
Im gegebenen Fall fällt zunächst auf, dass die Sensordaten einen Trend – eine
zeitabhängige Änderung des Mittelwertes – aufweisen. Zur Erklärung kommt
einerseits eine Veränderung des real auftretenden Druckes in Frage, wie sie
durch eine Verdichtung des Sitzmaterials (Polyurethanschaum) bedingt sein
könnte, andererseits eine Sensordrift als nachteilige Eigenschaft der
eingesetzten Drucksensoren handelt. Die Erklärung einer Verdichtung des
Sitzmaterials muss jedoch abgelehnt werden, da der Trend in vergleichbarem,
wenn nicht größerem Maße auch auf dem unnachgiebigen Holzstuhl auftrat. In
Frage kommen daher eine Abnahme des Sensorwiderstandes durch Erwärmung
und/oder durch den einwirkenden Druck, beide Phänomene sind für
druckempfindliche Farben bekannt [Tekscan 1998]. Die Tatsache, dass die Größe
des Trends positiv mit dem mittleren Druck auf dem Sensor korreliert ist lässt
vermuten, dass es sich um Drift durch Druckbelastung handelt. Der
Alternativbegründung, dass höherbelastete Sensoren besseren Kontakt zum
menschlichen Körper haben und sich daher stärker erwärmen kann nicht
entsprochen werden, da einerseits die Sensoren durch die Kleidung der
Versuchsperson und die äußere Hülle der Messmatte aus einem Cordstoff gut
isoliert sind und weiterhin keine systematische Abnahme des Trends innerhalb
zeitlich nacheinanderliegender Messungen zu beobachten war.
Da ein linearer Anstieg der Messwerte zu beobachten war kann nicht gesagt
werden, wann eine Stabilisierung des Messwertes eintreten wird. Die in
manchen Fällen festzustellende Abnahme des Anstiegs zum Ende der Messung
hin lässt aber vermuten, dass eine wenig längere Messzeit zur Stabilisierung der
Werte geführt hätte (Für druckempfindliche Farben ist ein logarithmischer
Zusammenhang zwischen der Drift und der Zeit bekannt [Tekscan 1998]). Daher
ist zu empfehlen, bei zukünftigen Messungen die Versuchsperson eine Zeit von
ca. fünf Minuten vor der Messung auf dem Sitz verbringen zu lassen. Insgesamt
wird der durch die ungenaue Korrektur der Drift verursachte Fehler als gering
eingestuft.
Wesentlich kritischer ist die Frage nach der Richtigkeit der absoluten Druckwerte.
Eine grobe Abschätzung bietet die Größe „Verhältnis der scheinbaren Masse auf
der Kontaktfläche zur Körpermasse der Versuchsperson“ in der Tabelle 6, dieser
Wert betrug bei Messungen von [Palfy 2001] auf einem weichen Sitz 80 – 90 %.
52
Vor allem auf dem Holzstuhl ist dieser Wert deutlich unterschritten. Die
Richtigkeit der Berechnung wurde Vorsorglicherweise mittels der vom Hersteller
mitgelieferten Software überprüft, die ebenfalls die scheinbare Masse auf der
Messfläche berechnen kann. Während sich der etwas geringere Wert auf den
Fahrzeugsitzen durchaus durch Unterschiede in der Geometrie der Sitze (etwa
eine unterschiedliche Höhe der Sitzfläche über dem Boden und eine
unterschiedliche Neigung dieser) gegenüber dem von [Palfy 2001] verwendeten
erklären lässt ist dies für den Holzstuhl nicht möglich. Es ist nicht einsichtig,
wohin die Versuchsperson mehr als die Hälfte ihrer Masse verlagert haben soll,
zumal die fast senkrechte Lehne keinen Halt bietet, es muss das Meßsystem als
Ursache angenommen werden.
Es kommt insbesondere eine Überschreitung des zulässigen (linearen)
Druckbereiches in Frage (der leider vom Hersteller nicht angegeben wurde) oder
ein konstruktionsbedingtes Problem der Messung auf harten Unterlagen.
Beispielsweise könnten die Lötpunkte an den Sensoren, die naturgemäß dicker
als der Sensor selbst sind, einen Teil der einwirkenden Kraft aufgenommen
haben. Diese Probleme sind als schwerwiegender als die Sensordrift
einzustufen, daher sollte im nachfolgenden stets bedacht werden, dass
hinsichtlich der Sitzdruckverteilung auf dem Holzstuhl mit systematisch zu
niedrigen Werten, insbesondere im Bereich der hohen Drücke, zu rechnen ist.
Als nächstes seinen die Parameter des statischen Sitzkomforts betrachtet, um
einen Vergleich dieser Werte mit den subjektiven Einschätzungen des
Sitzkomforts durch die von [Daimler- Benz 1998] gegebenen qualitativen
Merkmale einer optimalen Sitzdruckverteilung durchzuführen.
Für die meisten Kennwerte besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den
drei Sitzen (Sitz 1 in zwei Sitzhaltungen), wobei eine Zunahme der
komfortrelevanten Parameter, also eine Verschlechterung des Sitzkomforts, in
der Reihenfolge Sitz 1, Sitz 2 und Holzstuhl zu verzeichnen ist. Für die Parameter
„Mittlerer Druck“ sowie die Daimler- Benz Komfortkennzahlen kann davon
ausgegangen werden, dass diese unter Berücksichtigung der zuvor für die
Messung der Druckverteilung auf harten Unterlagen genannten Probleme höher
ausgefallen wären und daher der Holzstuhl stets der unbequemste Sitz wäre.
Die gefundene Komfortreihenfolge kann als zutreffend angesehen werden, da
ein Holzstuhl sicherlich von den meisten Menschen als wesentlich
unkomfortabler als ein Fahrzeugsitz empfunden wird. Auch die bessere
Bewertung des Sitzes 1 wird zutreffend sein, da dieser weicher als Sitz 2 war,
aber nicht so weich, dass schwere Personen ihn „durchsaßen“.
Nicht verständlich ist hingegeben die Beurteilung des Sitzes 1 in der Sitzhaltung
„Beine ausgestreckt“ als besonders bequem. Die Sitzdruckverteilung in dieser
Sitzhaltung widerspricht eklatant den Vorstellungen über eine optimale
53
Sitzdruckverteilung [Daimler- Benz 1998], da hier ein hoher Druck unter den
Oberschenkel auftritt. Diese Fehlbewertung macht ein Problem mit den
verwendeten Kenngrößen deutlich: Sie unterscheiden nicht oder nur in
ungenügendem Maße nach einzelnen Bereichen der Druckverteilung (Die
Daimler- Benz Komfortkennzahlen verwenden für die Unterschenkel den
gleichen Schwellenwert von 40 mbar wie für das Gesäß mit Ausnahme der
Sitzbeinhöcker).
Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung ist, dass der Sitzkomfort gemessen
an den sieben gewählten Parametern nicht systematisch von der Masse, Größe
oder dem Quetelet- Index der Versuchspersonen abhängt. Zwar existiert auf
dem Holzstuhl eine negative Korrelation dieser Größen mit dem
Variationskoeffizient, aber andererseits eine positive mit dem mittleren Druck.
Daher ist zu schlussfolgern, dass ein hoher oder niedriger Sitzkomfort in erster
Linie eine Eigenschaft des Sitzes ist, die für eine große Bandbreite an
Versuchspersonen konstant ist.
Der wichtigste Teil dieser Untersuchung ist die Bewertung des
Zusammenhanges zwischen Parametern der Sitzdruckverteilung und den
Perzeptions- sowie Unterschiedsschwellen.
Nur für einen komfortrelevanten Parameter, dem Variationskoeffizienten,
existiert eine Korrelation mit der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz, und zwar
ausschließlich auf dem Holzstuhl. Es kann somit angenommen werden, dass
kein Zusammenhang zwischen dem statischen Sitzkomfort (Teilaspekt
Sitzdruckverteilung) und der Wahrnehmung von Vibrationen besteht.
Auch sind die gegebenen Wahrnehmungs- und Unterschiedsschwellen nicht von
Alter, Größe und Quetelet- Index der Versuchpersonen abhängig, es sind daher
Eigenschaften der Menschen an sich.
Auf der andere Seite ist ein Zusammenhang der Perzeptionsschwellen bei 16 Hz
(Holzstuhl) bzw. 31,5 Hz (Sitz 2) mit dem Anteil einer bestimmten
Druckbereichsklasse an der gesamten Kontaktfläche gegeben. Für beide Sitze ist
eine negative Korrelation der ersten Klasse (niedrigste Drücke) von fünf Klassen
im Bereich 0,2 kPa bis zum personenabhängigen Maximaldruck der Messung mit
einer Perzeptionsschwelle vorhanden.
Dieses ist durchaus plausibel, sofern man davon ausgeht, dass die
Wahrnehmung der angebotenen schwachen niederfrequenten Vibrationen
vorwiegend über Sensoren in der Haut stattfindet. Die mit wenig Druck
belasteten Hautbereiche besitzen eine deutlich geringere Härte als die durch
hohen Druck stark verdichteten. Folglich bewirken eingebrachte Vibrationen hier
große Schwingungsamplituden, während die verdichteten Bereiche sich mehr
wie ein starrer Körper verhalten und die Vibrationen – etwa in das Skelett -
54
weiterleiten. Eine gleichhohe Vibration wird somit in den wenig belasteten
Bereichen eine höhere Empfindung auslösen als in den stärker belasteten.
Als weitere / ergänzende Erklärung bietet sich die Annahme an, die
Mechanorezeptoren könnten angesichts eines auf sie wirkenden hohen
statischen Druckes die im Vergleich hierzu sehr geringen Druckänderungen
durch die angebotenen Vibrationen nicht mehr detektieren, da sie bereits
vollständig erregt sind. Wäre im Gegensatz dazu die Weiterleitung von
Vibrationen über das Skelett ein ausschlaggebender Faktor in der Perzeption
schwacher Vibrationen wäre eine negative Korrelation des Anteils der hohen
Druckwerteklassen an der Gesamtfläche zu erwarten, die jedoch in keinem Fall
auftritt (Die positive Korrelation der 5. Klasse von 7 auf dem Holzstuhl mit der
Perzeptionsschwelle bei 16 Hz kann als statistisches Artefakt angesehen werden,
da die zugehörige absolute Fläche teilweise nur einen oder zwei Sensoren
umfasste).
Die Tatsache, dass auf dem Fahrzeugsitz 2 eine bessere Korrelation mit der
Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz erzielt wird, falls man statt der gesamten ersten
(untersten) Klasse von 5 Druckwerteklassen nur deren obere Hälfte verwendet
präzisiert das Bild: Offensichtlich ist auf weichen Sitzen ein gewisser
Mindestanpressdruck erforderlich, da sonst aufgrund der Polsterung ein zu
geringer Energiebetrag in das Gewebe eingeleitet wird.
Die bisher gemachten Überlegungen bleiben jedoch einige Antworten schuldig:
Auf der einen Seite sind hiermit die signifikante höheren Perzeptionsschwellen
auf dem Holzstuhl nicht zu erklären, da auf diesem Stuhl der Anteil der soeben
charakterisierten Flächen mit niedrigem Druck signifikant höher ist als auf dem
Sitz 2. Es muss daher vermutet werden, dass hinsichtlich der
Vibrationswahrnehmung auch ein qualitativer Unterschied zwischen einem
starren und einem weichen Sitz besteht.
In Frage kommen hier insbesondere die unterschiedlichen Einleitungs-
richtungen; Beide Sitze wurden in vertikaler (z-) Richtung angeregt, jedoch treten
auf dem nachgiebigen Fahrzeugsitz auch nennenswerte Vibrationspegel in hori-
zontaler (x-, y-) Richtung auf, die auf dem Holzstuhl nicht vorhanden sind. Diese
Vibrationskomponenten könnten auf dem weichen Sitz über die Rückenlehne in
den Körper eingeleitet werden und zur Wahrnehmung beitragen.
Auf der anderen Seite wurde für die Perzeptionsschwellen stets nur ein Wert für
die Sitzfläche angegeben, obwohl man sich nicht sicher sein kann, dass überall
auf der Fläche die gleichen Vibrationspegel auftreten. Auf dem weichen Sitz,
dessen Sitzpolster eine beträchtliche Höhe besitzt, sind andere
Verteilungsmuster als die Gleichverteilung denkbar. Es kann aus dieser
Untersuchung nicht zweifelsfrei geschlussfolgert werden, ob die Flächen
geringen Anpressdruckes sensibler sind oder einfach stärker erregt werden,
55
allerdings spricht die Tatsache, dass der Befund höherer Sensibilität auch auf
dem Holzstuhl mit seiner inhärent gleichmäßigen Vibrationsverteilung gefunden
wurde, eher für diese These.
Abschließend bleibt anzumerken, dass die Verwendung von Druckwerteklassen
fester, also personenunabhängiger Breite nur in einem Fall zu einer Korrelation
mit der Perzeptionsschwelle führte. Die persönlichen Eigenschaften der
Versuchspersonen dürfen also nicht vollkommen außer acht gelassen werden,
möglicherweise handelt es sich hierbei sogar um eine Anpassung der
Rezeptorenempfindlichkeit oder –dichte an anatomische Merkmale.
Fassen wir die wesentlichen Aussagen zusammen:
1. Das verwendete Meßsystem GeBioM SoftMess weist eine druckabhängige
Sensordrift auf, daher sollte für zukünftige Untersuchungen die Messzeit zu
einer Stabilisierung der Messwerte auf circa fünf Minuten vergrößert
werden.
2. Das Meßsystem ermittelt auf harten Oberflächen systematisch zu niedrige
Druckwerte und sollte hier nicht oder nur mit einer (dünnen) weichen
Unterlage eingesetzt werden.
3. Die verwendeten komfortrelevanten Parameter sind im Regelfall geeignet die
Komfortunterschiede zwischen den drei verschiedenen Sitzen zu
beschreiben. Leider unterscheiden sie nicht oder nur ungenügend noch
einzelnen Körperpartien und geben in dieser Untersuchung
Komfortänderungen durch Änderung der Sitzhaltung fehlerhaft wieder.
4. Perzeptions- und Unterschiedsschwellen sind nicht abhängig von den
gewählten komfortrelevanten Parameter sowie der Größe der Kontaktfläche
oder der scheinbaren Masse auf der Sitzfläche. Auch sind die unabhängig
von Größe, Masse und Quetelet- Index der Versuchspersonen.
5. Die Perzeptionsschwelle bei 16 Hz (Holzstuhl) und 31,5 Hz (Sitz 2) sind
abhängig vom Anteil der Flächen, die nur mit einem geringen statischen
Druck beaufschlagt sind, an der gesamten Kontaktfläche. Dies ist auf die
höhere Sensibilität dieser Flächen gegenüber Vibrationen zurückzuführen.
6. Die signifikanten Unterschiede in den Perzeptionsschwellen auf dem
Holzstuhl und dem Fahrzeugsitz lassen sich nur durch einen qualitativen
Unterschied in der Vibrationswahrnehmung bzw. –weiterleitung auf den
beiden Sitztypen erklären.
56
Ausblick
Die in der Diskussion aufkommenden Fragen und Probleme machen es bereits
deutlich: Es besteht weiterer Forschungsbedarf.
Zunächst betrifft dies die Seite der Meßsysteme, hier wäre ein umfassender
Vergleichstest der angebotenen Produkte wünschenswert, im Besonderen auf
ihre Eignung für die Messung auf harten Unterlagen. Eine solche Untersuchung
konnte in der vorliegenden Diplomarbeit leider nicht ausgeführt werden, da das
Meßsystem nur für eine kurze Zeit zur Verfügung stand.
Des weiteren sind Forschungen hinsichtlich zuverlässiger Komfortparameter der
Sitzdruckverteilung notwendig, da die in dieser Untersuchung gewählten
Parameter zwar eine grobe Orientierung vermitteln aber dennoch zu unsensitiv
auf Einflüsse wie die Körperhaltung reagieren.
Mit zuverlässigen Meßsystemen und zuverlässigen Komfortparametern ist eine
Ausdehnung dieser Untersuchung sinnvoll, da die verwendete Zahl an
Versuchspersonen und Sitzen kein ausreichendes Maß an statistischer
Sicherheit bietet. Insbesondere wäre es sinnvoll, ein konstantes
Versuchspersonenkollektiv auf mehreren Sitz zu „vermessen“, da erst in diesem
Fall eine vollständige Trennung der Einflussfaktoren „Versuchsperson“ und
„Sitz“ in Hinbezug auf die psychophysikalischen als auch komfortrelevanten
Parameter möglich ist.
Letztendlich ist eine Messung der Vibrationsverteilung auf Sitzen erforderlich, da
sonst nicht sicher entschieden werden kann, ob es sich bei der Korrelation
zwischen der Perzeptionsschwelle und dem Anteil geringbelasteter Flächen an
der Kontaktfläche um eine höhere Sensitivität oder eine höhere Anregung
handelt. Versuche, dynamische Messungen der Sitzdruckverteilung auszuführen
wurden bereits getätigt [Boileau 1999], jedoch wurden hier im Vergleich zu dem
Perzeptionsschwellen hohe Vibrationspegel von 120 dB und mehr im
Frequenzbereich 1 Hz bis 10 Hz verwendet. Hierbei spielen wiederum technische
Aspekte eine Rolle, denn zur Zeit ist kein Druckverteilungsmeßsystem verfügbar,
das in der Lage wäre derart geringe Vibrationspegel zu erfassen. Auch
Alternativlösungen wie Messmatten mit Beschleunigungsaufnehmern sind
bislang nicht absehbar.
57
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59
Anhang
Anhang 1: Graphische Darstellungen der Sitzdruckverteilung
Abb. 33- 45: Darstellungen der Sitzdruckverteilung auf dem Holzstuhl für die Versuchspersonen O1 bis O13. Zahlenangaben kennzeichnen Abmessungen in mm. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für alle Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
60
61
Abb. 46- 50: Darstellungen der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 1 für die Versuchspersonen O2, O8, O9, O10 und O14 in der Sitzhaltung „Füße aufgesetzt“. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für alle Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
62
Abb. 51- 55: Darstellungen der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 1 für die Versuchspersonen O2, O8, O9, O10 und O14 in der Sitzhaltung „Beine ausgestreckt“. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für alle Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
63
Abb. 56- 73: Darstellungen der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 2 für die Versuchspersonen 1 bis 18. Die auftretenden Druckwerte sind auf einer Farbskala von weiß nach schwarz kodiert, es wurde für alle Messungen die volle Farbskala ausgenutzt. Das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung.
64
65
66
67
Anhang 2: Daten der Versuchspersonen
In den nachfolgenden Tabellen sind die Daten der Versuchspersonen,
namentliche ihre Körpergröße und –masse, ihr Quetelet- Index sowie ihre
Perzeptions- und Unterschiedsschwellen angegeben. Ebenfalls ist vermerkt, auf
welchem Sitz ihre Sitzdruckverteilung gemessen wurde.
Tab. 25: Daten der Versuchspersonen sowie Angabe der Sitze, auf denen ihre Sitzdruckverteilung gemessen wurde. BMI = body mass index.
Versuchs-personen-Nr.
Größe [cm] Masse [kg] BMI [kg/m²]Holz-stuhl
Sitz 1 Sitz 2
O1 190 103 28,5 x O2 169 57 20,0 x x O3 172 59 19,9 x O4 180 76 23,5 x O5 190 81 22,4 x O6 180 79 24,4 x O7 181 79 24,1 x O8 178 83 26,2 x x O9 179 73 22,8 x x
O10 180 60 18,5 x x O11 185 71 20,7 x O12 180 72 22,2 x O13 - - - x O14 187 95 27,2 x
1 180 74 22,8 x 2 185 73 21,3 x 3 178 93 29,4 x 4 186 84 24,3 x 5 180 83 25,6 x 6 172 67 22,6 x 7 180 75 23,1 x 8 172 63 21,3 x 9 178 81 25,6 x
10 170 68 23,5 x 11 185 85 24,8 x 12 180 73 22,5 x 13 192 82 22,2 x 14 164 47 17,5 x 15 180 83 25,6 x 16 187 82 23,4 x 17 170 73 25,3 x 18 - - - x
68
Tab. 26: Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen auf dem starren Holzstuhl bei Anregung in z- Richtung für zwei Frequenzen.
VP- Nr.Beschleunigung auf der Sitz-oberfläche (z-Richtung) [dB]
Gesamtbeschleunigung nach ISO 263111 [dB]
f = 16 Hz f = 31,5 Hz f = 16 Hz f = 31,5 Hz O3 86,4 85,7 87,1 86,3 O3 87,1 86,5 87,7 87,1 O4 89,3 88,3 89,9 89,0 O5 88,1 90,1 88,7 90,7 O6 90,3 85,7 90,9 86,3 O7 87,3 86,5 87,9 87,1 O8 86,3 88,3 86,9 88,9 O9 88,6 89,2 89,2 89,8
O10 88,3 89,9 88,9 90,6 O11 89,2 88,1 89,8 88,7 O12 87,6 89,3 88,2 90,0
Tab. 27: Perzeptionsschwellen der Versuchspersonen auf dem Fahrzeugsitz 2 bei Anregung in z- Richtung für zwei Frequenzen.
VP- Nr.Beschl. auf der Sitz-oberfläche (z) [dB]
Beschl. auf der Sitz-oberfläche (Ges.) [dB]
Gesamtbeschl. nach ISO 2631 [dB]
16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz 16 Hz 31,5 Hz 1 81,9 71,5 85,2 76,0 87,5 83,8 2 81,3 73,4 83,9 77,2 86,3 86,1 3 77,3 78,0 79,0 82,4 81,4 90,3 4 83,6 74,3 85,1 79,1 87,0 84,2 5 81,0 74,5 83,7 77,7 85,7 85,8 6 78,7 75,4 80,7 77,4 82,7 83,5 8 84,6 73,0 85,9 79,0 87,4 84,8 9 80,3 80,1 82,4 85,7 84,4 89,1
10 81,8 74,0 83,4 75,8 84,8 78,0 11 79,5 70,0 82,3 71,3 84,0 79,1 12 78,0 74,1 79,8 75,7 81,9 82,2 13 81,8 74,2 83,1 77,0 84,8 82,0 14 78,3 78,5 81,1 82,1 84,0 87,0 15 80,6 78,1 82,0 82,4 83,9 85,7 16 78,5 82,2 80,9 84,8 82,6 90,1 17 80,0 70,1 81,6 73,1 83,3 78,3
11 Definition siehe Anhang 9
69
Tab. 28: Unterschiedsschwellen der Versuchspersonen auf dem Fahrzeugsitz 2 bei Anregung in z- Richtung für eine Frequenz. *Wert vermutlich unzutreffend.
VP- Nr. JNDL bei 31,5 Hz [dB] 1 1,8 2 0,9 3 1,5 4 2,3 5 1,8 6 1,8 8 1,3 9 2,3
10 1,5 11 2,1 12 1,1 13 1,8 14 4,8* 15 2,6 16 1,1 17 1,0
70
Anhang 3: Komfortrelevante Parameter der Sitzdruckverteilung
In den nachfolgenden Tabellen sind die Werte der Parameter dargestellt, die in
der Literatur für die Bewertung des statischen Sitzkomforts aus der
Sitzdruckverteilung in Betracht gezogen wurden.
Tab. 29: Komfortrelevante Parameter, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Holzstuhl. ∇p = Betrag des Druckgradienten. CV = Variationskoeffizient (Standardabweichung/Mittelwert).
VP- Nr.
Mittlerer Druck [kPa]
Max. Druck [kPa]
Mittlerer ∇p
[kPa/cm]
Max. ∇p
[kPa/cm] CV
DB Komfort
(p0 = 40mbar)
DB Komfort
(p0 = 60mbar)
O1 5,2 15,5 0,87 2,70 0,78 444 214 O2 4,8 15,4 0,94 2,57 0,99 331 159 O3 3,9 16,6 0,94 2,97 1,01 221 105 O4 4,6 19,5 0,99 3,46 0,98 515 252 O5 5,2 17,4 1,04 3,21 0,94 608 298 O6 4,7 18,1 0,91 3,03 0,93 530 258 O7 5,0 17,9 0,98 2,95 0,98 522 256 O8 4,4 16,3 0,87 2,87 1,03 487 239 O9 3,9 18,2 0,78 2,81 0,95 616 302 O10 3,7 14,5 0,80 2,66 1,04 197 92 O11 4,3 17,0 1,02 3,23 0,94 343 166 O12 4,5 16,2 0,91 2,59 1,00 388 187 O13 4,3 19,5 0,91 3,38 1,04 791 390
Tab. 30: Komfortrelevante Parameter, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz1 (Füße aufgesetzt). ∇p = Betrag des Druckgradienten
VP- Nr.
Mittlerer Druck [kPa]
Max. Druck [kPa]
Mittlerer ∇p
[kPa/cm]
Max. ∇p
[kPa/cm] CV
DB Komfort
(p0 = 40mbar)
DB Komfort
(p0 = 60mbar)
O2 3,6 14,4 0,66 1,92 0,84 174 75 O8 3,3 10,9 0,53 1,30 0,71 114 40 O9 3,5 11,0 0,54 1,60 0,78 147 57 O10 3,4 10,8 0,52 1,34 0,86 120 46 O14 3,2 8,3 0,47 1,45 0,57 178 52
Tab. 31: Komfortrelevante Parameter, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz1 (Beine ausgestreckt). ∇p = Betrag des Druckgradienten
VP- Nr.
Mittlerer Druck [kPa]
Max. Druck [kPa]
Mittlerer ∇p
[kPa/cm]
Max. ∇p
[kPa/cm] CV
DB Komfort
(p0 = 40mbar)
DB Komfort
(p0 = 60mbar)
O2 2,4 6,6 0,40 0,89 0,67 54 5 O8 3,0 7,2 0,45 1,24 0,54 111 17 O9 3,1 7,2 0,45 1,41 0,63 134 25 O10 2,4 6,8 0,37 1,03 0,69 65 4 O14 3,3 10,9 0,49 1,32 0,78 122 46
71
Tab. 32: Komfortrelevante Parameter, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz 2. ∇p = Betrag des Druckgradienten
VP- Nr.
Mittlerer Druck [kPa]
Max. Druck [kPa]
Mittlerer ∇p
[kPa/cm]
Max. ∇p
[kPa/cm] CV
DB Komfort
(p0 = 40mbar)
DB Komfort
(p0 = 60mbar)
1 5,2 15,1 0,78 2,42 0,82 669 325 2 4,9 13,4 0,71 1,83 0,76 616 297 3 4,4 13,4 0,61 1,81 0,76 398 183 4 4,4 14,2 0,61 1,81 0,74 452 209 5 4,8 14,8 0,65 1,81 0,80 577 274 6 4,0 14,2 0,60 1,89 0,83 323 147 7 3,9 13,1 0,56 1,58 0,81 249 107 8 4,4 15,8 0,67 1,92 0,79 430 202 9 4,6 13,5 0,63 1,87 0,81 395 185 10 3,6 11,0 0,52 1,85 0,82 219 96 11 4,6 17,0 0,65 2,53 0,85 638 305 12 5,1 16,4 0,78 2,27 0,80 803 391 13 4,4 14,5 0,63 1,78 0,83 356 166 14 4,2 16,9 0,73 2,26 0,89 529 250 15 3,7 12,1 0,55 1,59 0,84 255 111 16 5,1 15,1 0,67 1,82 0,81 632 306 17 5,1 16,9 0,69 1,93 0,93 958 471 18 3,7 10,8 0,50 1,66 0,73 204 78
72
Anhang 4: Kontaktfläche und scheinbare Masse auf der Sitzfläche
In den nachfolgenden zwei Abbildungen sind die Größe der Kontaktfläche sowie
die scheinbare Masse auf der Sitzfläche als Säulendiagramme dargestellt. Jede
Säule entspricht einer Versuchsperson. Angabe als Mittelwert und
Standardabweichung über die Wiederholungsmessungen der Versuchsperson.
Tab. 33: Kontaktfläche sowie scheinbare Masse auf dem Sitz, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Holzstuhl. Zusätzlich ist der Anteil dieser errechneten Masse an der Masse der Versuchsperson angegeben.
VP- Nr. Kontaktfläche
[cm²] Masse auf Sitzfläche
[kg] Anteil an Körpermasse
[%] O1 899 49,3 48 O2 445 18,2 32 O3 454 17,7 30 O4 621 32,8 43 O5 710 32,4 40 O6 602 32,2 41 O7 777 36,3 46 O8 693 32,5 39 O9 822 29,0 40 O10 495 20,2 34 O11 597 28,9 41 O12 877 33,3 46 O13 634 30,2 -
Tab. 34: Kontaktfläche sowie scheinbare Masse auf dem Sitz, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz 1 (Füße aufgesetzt). Zusätzlich ist der Anteil dieser errechneten Masse an der Masse der Versuchsperson angegeben.
VP- Nr. Kontaktfläche
[cm²] Masse auf Sitzfläche
[kg] Anteil an Körpermasse
[%] O2 831 29,1 51 O8 1369 44,7 54 O9 989 38,2 52 O10 1004 30,6 51 O14 2017 86,2 91
Tab. 35: Kontaktfläche sowie scheinbare Masse auf dem Sitz, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz 1 (Beine ausgestreckt). Zusätzlich ist der Anteil dieser errechneten Masse an der Masse der Versuchsperson angegeben.
VP- Nr. Kontaktfläche
[cm²] Masse auf Sitzfläche
[kg] Anteil an Körpermasse
[%] O2 1529 39,2 69 O8 1955 70,6 85 O9 1978 55,7 76 O10 1853 44,0 73 O14 1313 45,6 48
73
Tab. 36: Kontaktfläche sowie scheinbare Masse auf dem Sitz, berechnet aus den Sitzdruckverteilungen auf dem Sitz 2. Zusätzlich ist der Anteil dieser errechneten Masse an der Masse der Versuchsperson angegeben.
VP- Nr. Kontaktfläche
[cm²] Masse auf Sitzfläche
[kg] Anteil an Körpermasse
[%] 1 1084 59,1 80 2 1043 41,6 57 3 1497 69,0 74 4 1509 65,4 78 5 1412 69,2 83 6 1236 48,4 72 7 1213 52,1 69 8 1117 51,6 82 9 1189 65,9 81 10 1436 51,7 76 11 1310 66,1 78 12 1161 57,5 79 13 1291 60,2 73 14 962 39,7 84 15 1629 64,8 78 16 1218 66,7 81 17 1404 69,7 95 18 1584 64,5 -
74
Anhang 5: Histogramme der Sitzdruckverteilung (relative Klassen)
In den nachfolgenden Abbildungen sind die Verteilungen der Druckklassen als
Anteile der Flächen, die mit dem jeweiligen Druck belastet wurden, an der
gesamten Kontaktfläche (p > 0,1 kPa) dargestellt. Die Einteilung erfolgte in
sieben Klassen von 0,2 kPa bis zum personenabhängigen Maximaldruck der
Messung. Säulen kennzeichnen die relative Klassenhäufigkeit, die
durchgezogene Linie Markiert die kumulative Häufigkeit. Die Histogramme
beziehen sich auf die gleichen Sitzdruckverteilungen, wie sie in Anhang 1
abgebildet sind.
Abb. 74- 86: Histogramme der Sitzdruckverteilung auf dem Holzstuhl für die Versuchspersonen O1 bis O13.
75
76
Abb. 87- 91: Histogramme der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 1 für die Versuchspersonen O2, O8, O9, O10 und O15 in der Sitzhaltung „Füße aufgesetzt“.
Abb. 92- 96: Histogramme der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 1 für die Versuchspersonen O2, O8, O9, O10 und O15 in der Sitzhaltung „Beine ausgestreckt“.
77
Abb. 97- 114: Histogramme der Sitzdruckverteilung auf dem Fahrzeugsitz 2 für die Versuchspersonen 1 bis 18.
78
79
80
Anhang 6: Anteil relativer Druckwerteklassen an der Kontaktfläche
In den nachfolgenden Tabellen sind die Anteile der Flächen, die mit dem
jeweiligen Druck belastet wurden, an der gesamten Kontaktfläche (p > 0,1 kPa)
dargestellt. Die Einteilung erfolgte in fünf Klassen von 0,2 kPa bis zum
personenabhängigen Maximaldruck der Messung. Die Anteile in Prozent sind
über die Wiederholungsmessungen der Versuchsperson gemittelt. Die Klasse 1
ist die Klasse der niedrigsten Drücke.
Tab. 37: Anteil von 5 Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen O1 bis O13 bei der Messung auf dem Holzstuhl. VP- Nummer Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5
O1 42 20 16 16 5 O2 57 17 14 5 8 O3 61 25 10 2 2 O4 52 24 12 8 5 O5 50 20 16 11 4 O6 49 20 13 10 8 O7 52 14 14 9 11 O8 60 21 9 6 3 O9 55 17 15 11 3
O10 59 22 9 5 6 O11 49 26 11 9 5 O12 55 18 12 8 6 O13 62 22 8 7 1
Mittelwert 54 20 12 8 5
Tab. 38: Anteil von 5 Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen 2, O8, O9, O10 und O14 bei der Messung auf dem Fahrzeugsitz 1, Sitzhaltung „Füße aufgesetzt“. VP- Nummer Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5
O2 44 30 16 9 3 O8 34 29 20 13 4 O9 40 24 21 12 4
O10 45 24 18 7 6 O14 22 18 26 23 12
Mittelwert 37 25 20 12 6
Tab. 39: Anteil von 5 Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen 2, O8, O9, O10 und O14 bei der Messung auf dem Fahrzeugsitz 1, Sitzhaltung „Beine ausgestreckt“. VP- Nummer Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5
O2 32 19 23 19 7 O8 18 17 20 23 23 O9 27 25 21 18 8
O10 32 29 19 13 7 O14 40 25 16 13 7
Mittelwert 30 23 20 17 10
81
Tab. 40: Anteil von 5 Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen 1 bis 18 bei der Messung auf dem Fahrzeugsitz 2. VP- Nummer Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 Klasse 5
1 42 18 14 15 11 2 37 20 14 16 12 3 39 24 21 12 4 4 38 24 21 13 5 5 42 21 16 15 7 6 45 27 19 6 3 7 44 27 19 8 2 8 40 25 19 11 4 9 41 19 13 17 10
10 43 23 12 13 9 11 48 22 18 11 2 12 41 21 20 11 6 13 43 24 18 10 5 14 48 31 12 6 2 15 44 22 16 13 4 16 42 17 17 17 7 17 53 16 11 15 5 18 36 22 21 16 6
Mittelwert 43 22 17 12 6
82
Anhang 7: Anteil absoluter Druckwerteklassen an der Kontaktfläche
In den nachfolgenden Tabellen sind die Anteile der Flächen, die mit dem
jeweiligen Druck belastet wurden, an der gesamten Kontaktfläche (p > 0,1 kPa)
dargestellt. Die Einteilung erfolgte in Klassen von 0,2 kPa bis zum Maximaldruck
auf dem betreffenden Sitz (personenunabhängig). Die Anteile in Prozent sind
über die Wiederholungsmessungen der Versuchsperson gemittelt.
Tab. 41: Anteil von sieben Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen O1 bis O13 bei der Messung auf dem Holzstuhl. VP- Nummer Druckbereich in kPa
0,2-3.5 3,5- 7 7- 10,5 10,5-14 14-17,5 17,5-21 21-24,5O1 44 22 18 14 2 0 0 O2 57 21 11 9 2 0 0 O3 55 28 10 3 2 2 0 O4 50 21 11 10 4 3 0 O5 53 19 17 9 3 0 0 O6 49 19 13 10 7 1 0 O7 55 17 12 13 3 0 0 O8 55 21 11 7 5 1 0 O9 61 23 12 4 0 0 0
O10 60 21 9 4 5 1 0 O11 49 25 12 8 4 1 0 O12 61 19 11 8 1 0 0 O13 56 21 10 6 5 2 1
Mittelwert 54 21 12 8 3 1 0
Tab. 42: Anteil von acht Druckbereichsklassen an der Kontaktfläche für die Versuchspersonen 1 bis 18 bei der Messung auf dem Fahrzeugsitz 2.
VP- Nr. Druckbereich in kPa 0,2- 2,5 2,5 -5 5 -7,5 7,5 -10 10-12,5 12,5-15 15-17,5 17,5-201 37 18 14 11 9 8 2 0 2 42 22 20 15 2 0 0 0 3 36 23 20 14 5 2 0 0 4 37 23 21 15 3 1 0 0 5 38 21 15 13 9 3 1 0 6 42 25 20 9 3 2 0 0 7 40 24 17 11 5 2 0 1 8 36 23 20 14 5 2 1 0 9 38 17 12 12 13 7 2 0
10 50 21 15 12 2 0 0 0 11 39 21 12 14 8 4 1 1 12 37 19 17 14 6 4 1 0 13 39 20 17 13 6 2 1 1 14 43 24 17 7 5 2 1 0 15 44 22 15 13 4 1 0 0 16 38 16 13 13 14 5 2 0 17 45 16 12 8 11 6 2 0 18 39 22 25 12 3 0 0 0
Mittelwert 40 21 17 12 6 3 1 0
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Anhang 8: Markierte Sitzdruckverteilungen
In den folgenden Abbildungen der Sitzdruckverteilung, die denen in Anhang 1
entsprechen, sind die Flächen farblich markiert, deren Anteil an der gesamten
Kontaktfläche mit einer Perzeptionsschwelle korrelierte.
Abb. 115- 127: Sitzdruckverteilungen der Versuchspersonen O1 bis O13 auf dem Holzstuhl. Zahlenangaben kennzeichnen Abmessungen in mm, das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung. Der Anteil der dunkelgrau markierten Flächen an der Kontaktfläche korreliert negativ mit der Perzeptionsschwelle bei 16 Hz, der Anteil der mittelgrau markierten Flächen positiv mit ebendieser.
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Abb. 128- 145: Sitzdruckverteilungen der Versuchspersonen 1 bis 18 auf dem Fahrzeugsitz 2. Zahlenangaben kennzeichnen Abmessungen in mm, das Diamantsymbol markiert den Schwerpunkt der Druckverteilung. Der Anteil der dunkelgrau markierten Flächen an der Kontaktfläche korreliert negativ mit der Perzeptionsschwelle bei 31,5 Hz.
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Anhang 9: Gesamtbeschleunigung nach ISO 2631
Die bei der Ermittlung von Perzeptionsschwellen für Ganzkörpervibrationen
gemessenen Beschleunigungen in drei Raumrichtungen und an mehreren
Messpositionen können mittels der Gleichung:
222222wzzwyywxxv akakaka ++= (14)
mit
av = Gesamtbeschleunigung
awx , awy , awz = gewichtete Beschleunigungen in den Raumrichtungen x, y, z
kx , ky , kz = Raumwichtungsfaktoren für x, y, z
zu einer Gesamtbeschleunigung kombiniert werden. Bei Messung an mehreren
Messpunkten sind entsprechend mehrere Beschleunigungstripel zu addieren.
Auf die Anwendung einer Frequenzgewichtung kann bei einer sinusförmigen
Anregung verzichtet werden. Für eine sitzende Person betragen die
Raumwichtungsfaktoren bei Komfort- und Wahrnehmungsuntersuchungen:
Sitzfläche:
kx , ky , kz = 1
Rückenlehne:
kx = 0,8
ky = 0,5
kz = 0,4
Füße:
kx = 0,25
ky = 0,25
kz = 0,4.
In der gegebenen Untersuchung wurden nur die Beschleunigungen bestimmt,
die über die Sitzfläche und die Füße eingeleitet wurden.
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Hiermit versichere ich, dass ich diese Arbeit selbständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.