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Universitätsjournal - TU Dresden · ner Stelle aus Troilus and Cressida, die oft als Beleg dafür...

Date post: 14-Aug-2019
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Universitätsjournal Die Zeitung der Technischen Universität Dresden 7. Jahrgang 1. Juni-Ausgabe – 4. Juni 1996 Nummer 10 „Gibt es denn keine anderen, zentraler gelegenen Räumlichkeiten für solch’ eine große Firmenkontaktmesse als die abgelegenen Sporthallen“, fragten die beiden Vertreter des Computergi- ganten Hewlett-Packard. Der Grund ihres Unmuts: Sie vermißten Informa- tik-Studenten, waren ebenso baff wie Vertreter anderer Informatik-Firmen, als sie erfuhren, daß deren Standort weit weg von den beiden Hallen an der Nötnitzer Straße ist. Vielleicht hätte man doch einen Shuttle einsetzen sol- len… Ostdeutschlands größte studenti- sche Firmenkontaktmesse, die Dres- den Kontakt (DK) ’96, entzweite die Gemüter. Zwischen 4000 (inoffizielle Angabe) und 5500 (offiziell) schwankte die Zahl der Besucher. An 65 Ständen informierten sich haupt- sächlich Studenten der Wirtschafts- wissenschaften über Einstiegsmög- lichkeiten, Praktika und Anforderun- gen der Firmen. Von ABB über ASTA Medica + AWD, BASF und Bayer bis zu Planeta, Price Waterhouse und Sie- mens reichte das Spektrum der Anbie- ter; schwerpunktmäßig waren Ban- ken, Chemiefirmen, Autohersteller und Computerunternehmen vertreten. Obschon die Stimmung an den Fir- menständen durchweg positiv war, gab es viele kritische Stimmen. Den Organisatoren – ein Team der Studen- teninitiativen bonding und AIESEC stellten die Firmenvertreter durchweg hervorragende Noten aus. Nur mit dem „Frageverhalten“ der hiesigen Studierenden war man ganz und gar nicht zufrieden. Vor allem jene Reprä- sentanten, die auf vergleichbaren Messen in Berlin oder westdeutschen Städten gewesen sind, stellten den TU-Studis insgesamt ein schlechtes Zeugnis aus. „Wir hatten sehr viele Anfragen nach Praktikumsplätzen von Leuten ohne klare Vorstellung“, be- klagte sich der Vertreter des USU Softwarehauses Unternehmensbera- tung aus Baden-Württemberg. Man hatte in Dresden mehr erwartet, zumal man mit TU-Abgängern bisher stets sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Ins gleiche Horn stieß Detlef Wölki von der Mercedes Benz Nutzfahrzeu- ge GmbH in Ludwigsfelde. Im Ver- gleich zu Firmenkontaktmessen in Stuttgart, Darmstadt und Aachen sei es in Dresden viel ruhiger zugegan- gen. Ihm und seinem Kollegen Alb- recht Eckl von der Mercedes-Benz AG in Stuttgart fiel auf: „Die Studenten im Westen sind besser vorbereitet, fragen gezielter, verkaufen sich besser.“ Beide empfahlen den Studenteninitia- tiven, sie sollten Bewerber- und Prä- sentations-Schulungen anbieten, um damit die Chancen hiesiger Abgänger zu steigern. Ein wenig enttäuscht zeig- ten sich auch die Vertreter von Hüls Silicone, Nortel Dasa und Simec über die Studenten. Tenor: „Zu allgemeine Fragen“, „vage bis überhaupt keine Jobvorstellungen“, „mangelhafte Selbstpräsentation“. Die Siemens- Leute hatten zehn „Jobs im Gepäck“. Keinen einzigen konnten sie besetzen! Interessenten mit Halbleiter-Kennt- nissen wenden sich an Rainer Schmidt-Rudloff unter Telefon 0351 / 8861320. Ralf Redemund Tausende Besucher und dennoch Kritik Dresden Kontakt ’96: Schlecht vorbereitete Studenten Trotz relativ schwacher Nachfrage seitens der Studenten herrschte an den 65 Stän- den der Dresden Kontakt '96 gute Stimmung. Die Firmenvertreter lobten vor allem die hervorragende Organisation durch bonding und AIESEC. Foto: UJ / Eckold AUS DEM INHALT Sprachforscher Leisi an der TUD: Was machte Hamlet im Schlafzimmer seiner Mutter? TU-Studenten im Grenzgebiet: Miteinander von Tschechen und Deutschen befördern Internationaler Tag am 15. Juni: Fremdländische Klänge und exotische Düfte genießen Was die Stunde schlägt: Über 40 Jahre schon hält Meister Lange die TU-Uhren am Ticken Seite 2 Seite 3 Seite 8 Seite 10 W ie ist gesichert, daß wir uns nicht nur Anamnesen anse- hen müssen, wie sieht es ar- beitsrechtlich mit dem Versicherungs- schutz aus, wie ist die Arbeitszeit, stehen uns Studientage zu? – Eine Fülle von Fragen, die das Studiendekanat Me- dizin zur Durchführung eines prakti- schen Jahres ihrer Studenten in sächsischen akademischen Lehrkran- kenhäusern zu beantworten hatte. Nach dem fünften Studienjahr schließt sich ein praktisches Jahr an, in dem die Medizinstudenten unmittelbar am Krankenbett tätig sind. Die in den Studienjahren zuvor erworbenen ärztli- chen Kenntnisse und Fähigkeiten sind hierbei zu vertiefen. Zu diesem Zweck soll der Student/Studentin entsprechend seines Ausbildungsstandes unter Anlei- tung, Aufsicht und Verantwortung eines ausbildenden Arztes ihm zugewiesene ärztliche Verrichtungen durchführen. Er darf aber nicht zu Tätigkeiten herange- zogen werden, die seine Ausbildung nicht fördern. Pflicht sind die Absolvie- rung von 16 Wochen im Fachgebiet Chirurgie, 16 Wochen im Fachgebiet In- nere Medizin und weitere 16 Wochen in einem klinischen Fachgebiet eigener Wahl. Die Medizinische Fakultät der Tech- nischen Universität Dresden benötigt et- wa 140 Praktikumsplätze pro Jahr, für die die Kapazität in den Kliniken der Universität jedoch nicht ausreicht. Aus diesem Grund werden geeignete Kran- kenhäuser ausgewählt, die als „Akade- misches Lehrkrankenhaus“ in Frage kommen könnten. Die Voraussetzungen für ein Lehrkrankenhaus sind in der Ap- probationsordnung genannt. Die Hoch- schule sucht unter Beachtung dieser Be- dingungen geeignete Einrichtungen aus. In den dafür vorgesehenen Abteilungen müssen z. B. eine ausrei- chende Zahl von Ärzten sowohl für die ärztliche Versorgung als auch für die Ausbildungsaufgaben zur Verfügung stehen. Es müssen regelmäßige klini- sche Besprechungen einschließlich arz- neitherapeutischer und klinisch-patho- logischer Konferenzen sowie die Versorgung durch einen Pathologen ge- währleistet sein. Die Durchführung der praktischen Ausbildung setze außerdem voraus, daß dem Krankenhaus den Aus- bildungsanforderungen entsprechende Einrichtungen zur Verfügung stehen, wie eine leistungsfähige Röntgenabtei- lung, eine fachwissenschaftliche Biblio- thek, eine Prosektur, ein leistungsfähi- ges Laboratorium und anderes. Die Technische Universität Dresden ist u. a. im Gespräch mit den Krankenhäusern Dresden-Friedrichstadt, Dresden-Neu- stadt, Bautzen, Aue und Coswig. Die Verträge dazu werden mit dem je- weiligen Träger dieser Einrichtungen abgeschlossen. Für die Krankenhäuser Dresden-Friedrichstadt und Dresden- Neustadt ist es beispielsweise die Stadt Dresden. Vor eineinhalb Jahren wurde begonnen, Verträge auszuarbeiten, in denen solche wichtigen Dinge, wie die Vergütung der Ausbildung geregelt sind. In Kürze wird eine endgültige Fassung vorliegen. Die Staatsministerien für Wissenschaft und Kunst sowie für Ge- sundheit, Familie und Soziales müssen diesen ausgehandelten Verträgen zu- stimmen. Vom Pressesprecher des SMWK, Hartmut Häckel, war zu erfah- ren, daß für die Lehrkrankenhäuser - auch für die privaten - dieselben Bestim- mungen wie für die Universitätsklinika gelten. Das heißt, ein Vertrag der Techni- schen Universität gilt für das gesamte Lehrkrankenhaus, nicht nur für die in der Lehre beschäftigten Mediziner. Die Zeit drängt. Am 14. Oktober wol- len mindestens 88 Studenten ihr prakti- sches Jahr beginnen. Deshalb muß man manchmal den zweiten Schritt vor dem ersten tun und bereits jetzt, auch wenn die Verträge noch nicht unter Dach und Fach sind, für jeden Studenten nach Möglichkeit dessen Wunschort und sein Wahlfach berücksichtigen und alle da- mit zusammenhängenden Fragen und Probleme ansprechen, d. h. auch, über solche Fragen nachzudenken, wo wer- den die Studenten wohnen können, wenn sie beispielsweise in Aue ihr prak- tisches Jahr ableisten. Zu DDR-Zeiten waren die Studenten in der Regel in dem Krankenhaus eingesetzt, in dem sie spä- ter auch ihren Arbeitsplatz hatten. An den bundesdeutschen Universitäten wird das praktische Jahr der Medizinstu- denten unterschiedlich gehandhabt. So sollen es andere Studiendekanate ihren Studenten selbst überlassen, sich ein für sie passendes Lehrkrankenhaus zu suchen. Das Studiendekanat in Dresden hat diese Mühe und den immensen organi- satiorischen Aufwand ihren Studenten abgenommen. Dieser Jahrgang sei an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden der erste, der nach den Ausbil- dungsrichtlinien der Bundesrepublik Deutschland sein praktisches Jahr absol- viert, deshalb wolle man Erfahrungen sammeln, war von dort zu erfahren. Die Krankenhäuser freuen sich auf die Stu- denten, auch wenn sie damit Mehrarbeit haben, also ran an die Praxis! Übrigens, „Akademisches Lehrkrankenhaus“ im Briefkopf führen zu dürfen, ist gut fürs Image. Ursula Berthold Akademische Lehrkrankenhäuser helfen Dresdner Medizinstudenten beim praktischem Jahr Ran an die Praxis - ist das Motto! Ein Einsatzort für das praktische Jahr ist das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Im restaurierten historischen Marco- lini-Palais befindet sich u. a. der Festsaal Foto: Hunger Chinesische Gäste an TU Der Prorektor für Universitätsplanung, Prof. Offermann begrüßte am 21. Mai eine hochrangige chinesische Delega- tion unter Leitung des Vorsitzenden der Staatlichen Erziehungskommission, Zhu Kaixnan. Die Gäste informierten sich über die Erneuerung unserer Universität seit 1990 und nahmen mit Interesse den Aufbau eines Ostasien-Zentrums zur Kenntnis, dem sie Unterstützung zu- sagten. -be
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UniversitätsjournalDie Zeitung der Technischen Universität Dresden

7. Jahrgang 1. Juni-Ausgabe – 4. Juni 1996 Nummer 10

„Gibt es denn keine anderen, zentralergelegenen Räumlichkeiten für solch’eine große Firmenkontaktmesse alsdie abgelegenen Sporthallen“, fragtendie beiden Vertreter des Computergi-ganten Hewlett-Packard. Der Grundihres Unmuts: Sie vermißten Informa-tik-Studenten, waren ebenso baff wieVertreter anderer Informatik-Firmen,als sie erfuhren, daß deren Standortweit weg von den beiden Hallen an derNötnitzer Straße ist. Vielleicht hätteman doch einen Shuttle einsetzen sol-len…

Ostdeutschlands größte studenti-sche Firmenkontaktmesse, die Dres-den Kontakt (DK) ’96, entzweite dieGemüter. Zwischen 4000 (inoffizielleAngabe) und 5500 (offiziell)schwankte die Zahl der Besucher. An65 Ständen informierten sich haupt-sächlich Studenten der Wirtschafts-wissenschaften über Einstiegsmög-lichkeiten, Praktika und Anforderun-gen der Firmen. Von ABB über ASTAMedica + AWD, BASF und Bayer biszu Planeta, Price Waterhouse und Sie-mens reichte das Spektrum der Anbie-ter; schwerpunktmäßig waren Ban-ken, Chemiefirmen, Autoherstellerund Computerunternehmen vertreten.

Obschon die Stimmung an den Fir-menständen durchweg positiv war,gab es viele kritische Stimmen. DenOrganisatoren – ein Team der Studen-teninitiativen bonding und AIESEC –stellten die Firmenvertreter durchweghervorragende Noten aus. Nur mitdem „Frageverhalten“ der hiesigenStudierenden war man ganz und garnicht zufrieden. Vor allem jene Reprä-sentanten, die auf vergleichbarenMessen in Berlin oder westdeutschenStädten gewesen sind, stellten denTU-Studis insgesamt ein schlechtesZeugnis aus. „Wir hatten sehr vieleAnfragen nach Praktikumsplätzen vonLeuten ohne klare Vorstellung“, be-klagte sich der Vertreter des USUSoftwarehauses Unternehmensbera-tung aus Baden-Württemberg. Manhatte in Dresden mehr erwartet, zumalman mit TU-Abgängern bisher stetssehr gute Erfahrungen gemacht hat.

Ins gleiche Horn stieß Detlef Wölkivon der Mercedes Benz Nutzfahrzeu-ge GmbH in Ludwigsfelde. Im Ver-gleich zu Firmenkontaktmessen inStuttgart, Darmstadt und Aachen seies in Dresden viel ruhiger zugegan-gen. Ihm und seinem Kollegen Alb-recht Eckl von der Mercedes-Benz AG

in Stuttgart fiel auf: „Die Studenten imWesten sind besser vorbereitet, fragengezielter, verkaufen sich besser.“Beide empfahlen den Studenteninitia-tiven, sie sollten Bewerber- und Prä-sentations-Schulungen anbieten, umdamit die Chancen hiesiger Abgängerzu steigern. Ein wenig enttäuscht zeig-ten sich auch die Vertreter von HülsSilicone, Nortel Dasa und Simec über

die Studenten. Tenor: „Zu allgemeineFragen“, „vage bis überhaupt keineJobvorstellungen“, „mangelhafteSelbstpräsentation“. Die Siemens-Leute hatten zehn „Jobs im Gepäck“.Keinen einzigen konnten sie besetzen!Interessenten mit Halbleiter-Kennt-nissen wenden sich an RainerSchmidt-Rudloff unter Telefon 0351 /8861320. Ralf Redemund

Tausende Besucherund dennoch Kritik

Dresden Kontakt ’96: Schlecht vorbereitete Studenten

Trotz relativ schwacher Nachfrage seitens der Studenten herrschte an den 65 Stän-den der Dresden Kontakt '96 gute Stimmung. Die Firmenvertreter lobten vor allemdie hervorragende Organisation durch bonding und AIESEC. Foto: UJ / Eckold

AUS DEM INHALT

Sprachforscher Leisi an der TUD: Was machte Hamlet imSchlafzimmer seiner Mutter?

TU-Studenten im Grenzgebiet:Miteinander von Tschechen undDeutschen befördern

Internationaler Tag am 15. Juni:Fremdländische Klänge undexotische Düfte genießen

Was die Stunde schlägt:Über 40 Jahre schon hält MeisterLange die TU-Uhren am Ticken

Seite 2

Seite 3

Seite 8

Seite 10

Wie ist gesichert, daß wir unsnicht nur Anamnesen anse-hen müssen, wie sieht es ar-

beitsrechtlich mit dem Versicherungs-schutz aus, wie ist die Arbeitszeit,stehen uns Studientage zu? – Eine Füllevon Fragen, die das Studiendekanat Me-dizin zur Durchführung eines prakti-schen Jahres ihrer Studenten insächsischen akademischen Lehrkran-kenhäusern zu beantworten hatte.

Nach dem fünften Studienjahrschließt sich ein praktisches Jahr an, indem die Medizinstudenten unmittelbaram Krankenbett tätig sind. Die in denStudienjahren zuvor erworbenen ärztli-chen Kenntnisse und Fähigkeiten sindhierbei zu vertiefen. Zu diesem Zwecksoll der Student/Studentin entsprechendseines Ausbildungsstandes unter Anlei-tung, Aufsicht und Verantwortung einesausbildenden Arztes ihm zugewieseneärztliche Verrichtungen durchführen. Erdarf aber nicht zu Tätigkeiten herange-zogen werden, die seine Ausbildungnicht fördern. Pflicht sind die Absolvie-rung von 16 Wochen im FachgebietChirurgie, 16 Wochen im Fachgebiet In-nere Medizin und weitere 16 Wochen ineinem klinischen Fachgebiet eigenerWahl.

Die Medizinische Fakultät der Tech-nischen Universität Dresden benötigt et-wa 140 Praktikumsplätze pro Jahr, fürdie die Kapazität in den Kliniken derUniversität jedoch nicht ausreicht. Ausdiesem Grund werden geeignete Kran-kenhäuser ausgewählt, die als „Akade-misches Lehrkrankenhaus“ in Fragekommen könnten. Die Voraussetzungenfür ein Lehrkrankenhaus sind in der Ap-probationsordnung genannt. Die Hoch-schule sucht unter Beachtung dieser Be-dingungen geeignete Einrichtungen aus.In den dafür vorgesehenen Abteilungen müssen z. B. eine ausrei-chende Zahl von Ärzten sowohl für dieärztliche Versorgung als auch für die

Ausbildungsaufgaben zur Verfügungstehen. Es müssen regelmäßige klini-sche Besprechungen einschließlich arz-neitherapeutischer und klinisch-patho-logischer Konferenzen sowie dieVersorgung durch einen Pathologen ge-währleistet sein. Die Durchführung derpraktischen Ausbildung setze außerdemvoraus, daß dem Krankenhaus den Aus-bildungsanforderungen entsprechendeEinrichtungen zur Verfügung stehen,wie eine leistungsfähige Röntgenabtei-lung, eine fachwissenschaftliche Biblio-thek, eine Prosektur, ein leistungsfähi-

ges Laboratorium und anderes. DieTechnische Universität Dresden ist u. a.im Gespräch mit den KrankenhäusernDresden-Friedrichstadt, Dresden-Neu-stadt, Bautzen, Aue und Coswig.

Die Verträge dazu werden mit dem je-weiligen Träger dieser Einrichtungenabgeschlossen. Für die KrankenhäuserDresden-Friedrichstadt und Dresden-Neustadt ist es beispielsweise die StadtDresden. Vor eineinhalb Jahren wurdebegonnen, Verträge auszuarbeiten, indenen solche wichtigen Dinge, wie dieVergütung der Ausbildung geregelt sind.

In Kürze wird eine endgültige Fassungvorliegen. Die Staatsministerien fürWissenschaft und Kunst sowie für Ge-sundheit, Familie und Soziales müssendiesen ausgehandelten Verträgen zu-stimmen. Vom Pressesprecher des SMWK, Hartmut Häckel, war zu erfah-ren, daß für die Lehrkrankenhäuser -auch für die privaten - dieselben Bestim-mungen wie für die Universitätsklinikagelten. Das heißt, ein Vertrag der Techni-schen Universität gilt für das gesamteLehrkrankenhaus, nicht nur für die inder Lehre beschäftigten Mediziner.

Die Zeit drängt. Am 14. Oktober wol-len mindestens 88 Studenten ihr prakti-sches Jahr beginnen. Deshalb muß manmanchmal den zweiten Schritt vor demersten tun und bereits jetzt, auch wenndie Verträge noch nicht unter Dach undFach sind, für jeden Studenten nachMöglichkeit dessen Wunschort und seinWahlfach berücksichtigen und alle da-mit zusammenhängenden Fragen undProbleme ansprechen, d. h. auch, übersolche Fragen nachzudenken, wo wer-den die Studenten wohnen können,wenn sie beispielsweise in Aue ihr prak-tisches Jahr ableisten. Zu DDR-Zeitenwaren die Studenten in der Regel in demKrankenhaus eingesetzt, in dem sie spä-ter auch ihren Arbeitsplatz hatten. Anden bundesdeutschen Universitätenwird das praktische Jahr der Medizinstu-denten unterschiedlich gehandhabt. Sosollen es andere Studiendekanate ihrenStudenten selbst überlassen, sich ein fürsie passendes Lehrkrankenhaus zu suchen.

Das Studiendekanat in Dresden hatdiese Mühe und den immensen organi-satiorischen Aufwand ihren Studentenabgenommen. Dieser Jahrgang sei ander Medizinischen Fakultät der TUDresden der erste, der nach den Ausbil-dungsrichtlinien der BundesrepublikDeutschland sein praktisches Jahr absol-viert, deshalb wolle man Erfahrungensammeln, war von dort zu erfahren. DieKrankenhäuser freuen sich auf die Stu-denten, auch wenn sie damit Mehrarbeithaben, also ran an die Praxis! Übrigens,„Akademisches Lehrkrankenhaus“ imBriefkopf führen zu dürfen, ist gut fürsImage. Ursula Berthold

Akademische Lehrkrankenhäuser helfen Dresdner Medizinstudenten beim praktischem Jahr

Ran an die Praxis - ist das Motto!

Ein Einsatzort für das praktische Jahr ist das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Im restaurierten historischen Marco-lini-Palais befindet sich u. a. der Festsaal Foto: Hunger

Chinesische Gäste an TUDer Prorektor für Universitätsplanung,Prof. Offermann begrüßte am 21. Maieine hochrangige chinesische Delega-tion unter Leitung des Vorsitzenden derStaatlichen Erziehungskommission,Zhu Kaixnan.

Die Gäste informierten sich über dieErneuerung unserer Universität seit1990 und nahmen mit Interesse denAufbau eines Ostasien-Zentrums zurKenntnis, dem sie Unterstützung zu-sagten. -be

Universitätsjournal 10/96 TU aktuell Seite 2

Daß sich in einer typischen modernenHamlet-Inszenierung Hamlet oft in ei-nem leicht inzestuösen Verhältnis mitseiner Mutter findet, beruht auf einemsprachlichen Mißverständnis. „Closet“bedeutet bei Shakespeare nämlichnicht „Schlafzimmer“, sondern „Kabi-nett“, „kleines Konferenzzimmer“.Über diese und andere Mißverständ-nisse berichtete Prof. Dr. Ernst Leisivon der Universität Zürich in seinemVortrag über „Semantik und Shakes-peareforschung“ am Institut für Angli-stik und Amerikanistik. Prof. Leisi, derauf Einladung von Prof. Sauer, Engli-sche Sprachwissenschaft, nach Dres-den gekommen war, ist einer der be-deutendsten deutschsprachigenAnglisten, der u.a. folgende mehrfachaufgelegte Standardwerke veröffent-licht hat: Der Wortinhalt. Seine Struk-tur im Deutschen und Englischen; Dasheutige Englisch; Praxis der engli-schen Semantik, und viele andere.

In seinem Vortrag beschrieb Prof.Leisi anhand verschiedener dunklerStellen bei Shakespeare, wie der Wan-del in der sprachlichen Bedeutung li-terarische Interpretationen beeinflus-sen kann. So wird die Aussage „for hewas great of heart“ nach dem Selbst-mord Othellos oft als zusammenfas-

sende Würdigung verstanden: „denn erwar großherzig“. Eine Untersuchungaller Verwendungen von „great“ beiShakespeare und seinen Zeitgenossenzeigt allerdings, daß „great“ im späten16. und frühen 17. Jahrhundert nochnicht „groß“, sondern nur „dick“ be-deutete. In physiologischen Vorstellun-gen der Zeit ging man davon aus, daßdas Herz sich bei Erregung ausdehne -eine adäquate Übersetzung der Stellemüßte also lauten „denn er war hocher-regt“. Statt einer abschließenden Wür-digung des Helden liegt also eine Er-klärung für seinen Selbstmord vor.

Die Untersuchung der historischenWortbedeutung geht nach Prof. Leisiimmer von einem „semantischen Un-behagen“ an einer Einzelstelle aus.Daran muß sich die Ermittlung derkontextuellen Bedeutung bei allen Vor-kommnissen eines Wortes anschließen.Mit der so gewonnenen Erkenntniskann man dann in einem hermeneuti-schen Zirkel wieder zur Interpretationdes Einzelbelegs zurückkehren.

Obwohl es situationelle Bedeu-tungsvarianten geben kann, geht Prof.Leisi grundsätzlich von einer globalenZentralbedeutung aus, deren Feststel-lung er „semantische Integration“nennt. Daß nicht nur alle Vorkommnis-

se eines Wortes bei einem Autor oder ineinem bestimmten Zeitraum auf-schlußreich sein können, sondern daßauch zeitgenössische Wissensvorstel-lungen in die Interpretation problema-tischer Stellen einbezogen werdenmüssen, verdeutlichte Prof. Leisi an ei-ner Stelle aus Troilus and Cressida, dieoft als Beleg dafür angeführt wird, daßShakespeare bereits ein kopernikani-sches Weltbild gehabt hätte: „the glo-rious planet sol amidst the other“ wirdirrtümlicherweise als Beleg für Shake-speares Wissen um den zentralen Platzder Sonne im Sonnensystem ge-nommen.

Tatsächlich gibt die Stelle zeitgenös-sisches Kosmoswissen wider: die Son-ne wird als Planet genau wie die übri-gen damals bekannten Planeten Mond,Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Sa-turn gesehen, und von diesen hat dieSonne eine mittlere Umlaufzeit um dieErde: der Mond braucht 28 Tage, umdie ptolemäische Erde zu umkreisen,Merkur 88 Tage, Venus 225 Tage, dieSonne ein Jahr, Mars 1,88 Jahre, Jupi-ter 12 Jahre und Saturn 29 Jahre. Damitsteht der „Planet Sonne“ genau „in derMitte“ („amidst“) zwischen all denübrigen bekannten Planeten.

Ingrid Piller

Standardfrage: Was macht Hamletim Schlafzimmer seiner Mutter?

Zu Gast an der TUD: Prof. Dr. Ernst Leisi über „Semantik und Shakespeareforschung“

Multimedia ist in aller Munde. Ob CD-ROM, Internet oder Interaktives Fern-sehen: Das Dickicht der technischenMöglichkeiten entspricht dem desDschungels, die Trampelpfade durchden Technikurwald sind unzählbar.Auch die Dresdner schlafen nicht. Wis-senschaftler und Unternehmer be-schäftigen sich intensiv mit den neuentechnischen Möglichkeiten. DerWorkshop „Multimedia in Dresden“,organisiert vom Lehrstuhl für Wirt-schaftsinformatik, inbesondere Infor-mationsmanagement, brachte einigedieser Multimediaexperten zusammen.

Die Tücken der Technik stellten sichgleich zu Beginn des Workshops ein:Der Versuch, eine Videokonferenz aufApple-Basis zu simulieren, schlug we-gen des noch unterentwickelten Uni-Netzes fehl. Kleiner Trost für das Audi-torium: Die Vorführung derWirtschaftsfakultäts-Homepage im In-ternet gelang. Per Monitor können sichdie Studenten jetzt zum Beispiel dieSprechzeiten des Professors und derAssistenten, wissenschaftliche Publi-kationen der Lehrstühle und e-mail-Adressen der Dozenten ins Wohnzim-mer holen.

Der Freistaat Sachsen hält gleichmehrere Angebote in Neuen Medienbereit. So sind der Landtag, die Staats-regierung sowie die Städte und Ge-meinden bei T-Online und im Internetvertreten. „Sachsen verzichtet zugun-sten von Multimedia auf großflächigeZeitungsanzeigen“, erklärte AndreasThieme von der WirtschaftsförderungSachsen. Demnächst soll eine CD-

ROM mit Sachsenvideos in zwölfSprachen auf den Markt kommen. Mitdiesem Standortpräsentationssystemwill die Wirtschaftsförderung Unter-nehmen nach Sachsen locken. „KurzeTexte sollen einen schnellen Überblickermöglichen“, beschreibt Thieme dieGestaltung der CD-ROM.

Der Landesfremdenverkehrsver-band setzt dagegen auf ein fast schonklassisches Medium: die Diskette. Zu-dem ist der LFV im Internet vertreten.Dort gibt es illustrierte Informationenzu sächsischen Ausflugszielen. Zudemist es möglich, direkt eine Übernach-tung in Sachsen zu buchen.

Mit einem Märchen begeisterteDietmar Geppert, Doktorand am Mar-ketinglehrstuhl, die Zuhörer: „Es wareinmal ein Gerät. Es nannte sich Fern-seher. Und es gab ein anderes Gerät -den Computer. Nach langer Zeit desAlleinseins heirateten die beiden. Balddarauf bekamen sie ein Kind. Das In-teraktive Fernsehen.“ Das neue Medi-um erbte vom Fernseher die Bedie-nungsfreundlichkeit, vom Computerdagegen die Vielfalt der Nutzungsmög-lichkeiten. „Aber die Frage ist: Will derVerbraucher dieses Kind?“. Die Ant-worten dazu können im UJ Nr. 6/96nachgelesen werden. Doch die Fragewird sich genauso für die anderen aufdem Kolloqium vorgestellten Medienstellen. Sophia-Caroline Kosel

Freistaat Sachsen:http://www.sachsen.de

LandesfremdenverkehrsverbundSachsen: http://www.imedia.de/lfv-sachsen.htm

Multimedia in Dresden:Forschung und Praxis

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Workshop

Der Dekan der Fakultät Verkehrswis-senschaften der TU Dresden, ProfessorSiegfried Rüger, wurde am 21. Mai vonder Dr.-Friedrich-Lehner-Stiftung mitder gleichnamigen Medaille geehrt.Damit wurde erstmalig einem Wissen-schaftler aus den neuen Bundesländerndiese Ehrung zuteil. Die Dr.-Friedrich-Lehner-Stiftung ist vom früheren Prä-sidenten des Verbandes öffentlicher

Verkehrsbetriebe ins Leben gerufenund nach ihm benannt worden. Sie för-dert Lehre, Forschung und Entwick-lung auf dem Gebiet des öffentlichenNahverkehrs. Die Stiftung verleiht ihregleichnamige Medaille alle zwei Jahrean Persönlichkeiten, die auf dem Ge-biet der Verkehrswissenschaft, -tech-nik oder -wirtschaft hervorragendeLeistungen erbrachten. PI

Businesspark2/150

Von der 24. Sitzung des Senats am 22.Mai:

Nach Begrüßung durch den die Sit-zung leitenden Prorektor für Univer-sitätsplanung stellt sich der kommissari-sche Direktor der Sächsischen Landes-und Universitätsbibliothek (SLUB),Prof. Günter Gattermann, den Mitglie-dern des Senats vor. In Ergänzung zurAprilsitzung betont Prof. Gattermannnoch einmal, daß auch in diesem Haus-haltsjahr die bewährte Formel für denVerteilungsschlüssel beibehalten wordensei. In der von ihm vorgelegten Übersichtzum Bibliotheksetat 1996 ist insbeson-dere der Erwerb von Zeitschriften undMonografien für die Fachbibliothekender Fakultäten ausgewiesen. Er sieht fürdie künftige Planung der Grundbestands-mittel ein Problem hinsichtlich der zumTeil erheblichen Überhänge bei der Aus-lastung von Mitteln aus Berufungszusa-gen. Da im Jahr 1996 noch ein getrennterHaushalt von Landes- und Universitäts-bibliothek bestünde, seien Synergieef-fekte naturgemäß erst einmal gering an-

zusetzen. Insgesamt seien verschiedeneKürzungen der Mittel für den Bücher-grundbestand zu beklagen. Hinsichtlichdes Sondersammlungsgebietes derSLUB hob Prof. Gattermann dasSchwerpunktfach Kunst, Kunstwissen-schaften und Kunstgeschichte nach 1945hervor.

In den Äußerungen des kommissari-schen Direktors der SLUB und in den er-gänzenden Worten des Kanzlers wurdedie Sorge über den Raumbedarf der Uni-versitätsbibliothek laut. Bis zum geplan-ten Neubau seien zur Aufrechterhaltungder Funktion dringend Interimslösungenzu schaffen. Momentan sei beispielswei-se noch die zentrale Unterbringung derBibliotheksleitung zu klären. Die Uni-versitätsleitung sicherte Prof. Gatter-mann ihre Unterstützung zu.

Der Senat beschließt die Satzungenzur Änderung der Diplomprüfungsord-nung und der Studienordnung für denStudiengang Forstwissenschaften.

Der Senat stimmt der Einrichtung desDiplomstudienganges Technomathema-

tik zu und beschließt die vorliegendenStudiendokumente. Bereits 1991 hatteder Senat dem Aufbau eines solchen in-terdisziplinären Studienganges zuge-stimmt, der damals allerdings vom Mini-sterium zurückgestellt worden ist.

Der Senat stimmt der Ordnung für dieZugangsprüfung zum Erwerb der Stu-dienberechtigung an der TUD in der vor-gelegten Fassung zu. Im Vorfeld der Er-arbeitung dieser Ordnung sind alleFakultäten einbezogen worden und ha-ben positiv zugestimmt. Dem Entwurfgingen ferner intensive Abstimmungenzwischen den für Studienangelegenhei-ten zuständigen Dezernaten der sächsi-schen Hochschulen voraus, die schließ-lich zu der Verabschiedung gemeinsamerGrundsätze durch die Landeshochschul-konferenz führten. Die fachlichen Anfor-derungen und das jeweilige Verfahrenwerden durch die Prüfungsordnungender Hochschulen geregelt.

Dr. Klaus MauersbergerÖffentlichkeitsbeauftragter

des Senats

Mitteilungen aus dem Senat

Dr.-Friedrich-Lehner-Medaille an Prof. Rüger

Lions-Club Dresden überreichte 25 000 Mark für Frauenkirche

Der Präsident des Lions-Club Dresden und Kanzler der TUD, Alfred Post, überreichte kürzlich 25000 Mark, die derClub für den Aufbau der Frauenkirche spendet, an Aufbau-„Trompeter“ Ludwig Güttler. Foto: UJ / Eckold

Universitätsjournal 10/96 Hintergrund Seite 3

Geschichte ist Vergangenheit, welcheunsere Gegenwart mitbestimmt. Daßsich historische Schuld und Mißver-ständnisse in den Beziehungen zu un-seren tschechischen Nachbarn zukünf-tig nicht fortsetzen, ist Anliegen einerkleinen Gruppe von TU-Studenten in-nerhalb der Evangelischen Studenten-gemeinde (ESG) Dresden. Ihren Bei-trag zu diesem Ziel sehen sie darin, sichund andere über unsere Nachbarn undunsere gemeinsame Geschichte zu in-formieren, und persönliche Kontakteüber Staatsgrenzen hinweg zu pflegen.Zusammen mit der Prager Gruppe derkatholischen Friedensorganisation PaxChristi und Academic YMCA Praha,einer christlichen Studentengruppe, or-ganisierten die Dresdner 1995 ein Se-minar über deutsch-tschechisches Zu-sammenleben einschließlich derschlimmen Periode 1938-48. Seitdemgibt es regelmäßige Kontakte, Besu-che, gemeinsame Wanderungen der be-freundeten Gruppen.

Als diesjähriger Höhepunkt wurdeAnfang Mai ein Wochendseminar un-ter dem Motto „Leben im Grenzgebiet“durchgeführt. Während eines Rund-ganges durch die SchwesterorteDeutschkatharinenberg und HoraSvaté Kateriny informierten sich 20junge Tschechen und Deutsche überden Alltag der Menschen, die einandersehen, aber durch eine Staatsgrenzevoneinander getrennt sind. Die Gästeerfuhren, daß auf deutscher Seite seitder Wende statt Großbetrieben nurnoch kleine Handwerker produzieren,Kindergarten und Schule vonSchließung bedroht sind. Auf tschechi-scher Seite scheinen diese Prozesselangsamer abzulaufen, die Bürgermei-ster hoffen auf die Entwicklung desTourismus (besonders Wintersport),bessere Verkehrsanbindungen und einneuartiges deutsch–tschechischesSchulprojekt. Erster Erfolg der grenz-überschreitenden Zusammenarbeit derGemeinderäte ist die Eröffnung einesFußgängergrenzüberganges, der dieKontaktaufnahme zu „denen da drü-ben“ ermöglicht: Zunächst auf Schul-,

und Vereinsebene, ganz vorsichtigauch bei Privatleuten. Alte Vorbehaltelassen sich nur mit Geduld abbauen.Ein kleiner Schritt auf diesem Wegewar der erste deutsch-tschechischeGottesdienst, den die Seminarteilneh-mer mit der kleinen lutherischen Erz-gebirgsgemeinde feierten.

Weitere Begegungen zwischenDeutschen und Tschechen stehen auf

dem Programm des ESG-Arbeitskrei-ses. Darüber hinaus beschäftigen sichdie Studenten bei ihren 14-tägigenTreffen, die für alle Interessierten offensind, mit Geschichte, Literatur und ak-tuellen Entwicklungen des Nachbar-landes. Als nächstes planen sie, Kon-takte zu in Dresden studierendenTschechen aufzubauen.

Burkhard Huth

„Leben im Grenzgebiet“TU-Studenten beim Wochenendseminar zur deutsch-tschechischen Verständigung

Suche nach der einstigen unterirdischen Verbindung zwischen Sachsen und Böh-men auf alten Bergwerkskarten – die Touristenattraktion der Zukunft?

Diskussion mit tschechischen Kommunalpolitikern: „Früheres Unrecht darf Lö-sung gegenwärtiger Probleme der Grenzregion nicht behindern“

In Hora Svaté Kateriny leben noch 500 Menschen – dreimal so viel waren es vordem Krieg

Baracken als Zeugen der Vergangenheit: Kurz vor Kriegsende für tschechischeZwangsarbeiter geplant, dienten sie vertriebenen Sudetendeutschen als proviso-risches Quartier. Fotos (4): Burkhard Huth

TU-Buchhandlung2/160

Zum 16. Medizinhistorischen Nachmit-tag des Institutes für Geschichte der Me-dizin Ende April kamen erfreulich vieleInteressenten. In seinem Vortrag „Mitguten und bösen Worten und den ver-schiedendsten Heilmitteln...“ Psychiatriein Theorie und Praxis im 16. Jahrhundertverstand es Dr. Michael Kutzer vom Me-dizinhistorischen Institut der JohannesGutenberg-Universität Mainz seine neueSichtweise auf diese Epoche so überzeu-gend zu begründen, daß durch seine Stu-dien ein Umdenken eingeleitet werdenwird. Dem Bericht zu seinen Thesen liegtdie Zusammenfassung von Dr. Kutzerzugrunde.

Im Gegensatz zur gängigen Darstel-lung der Psychiatriegeschichte wurdepsychische Störung auch in der frühenNeuzeit nicht ohne weiteres mit demWirken übernatürlicher Mächte in Ver-bindung gebracht, sondern es existierteeine medizinische Krankheitslehre, diezwischen den Phänomenen der Beses-senheit und natürlicher psychischerKrankheit genau unterschied. ReligiöseInterpretationen konkurrierten mit medi-zinischen Erklärungsversuchen. DieKonzeption der an den Universitäten ge-lehrten Medizin war, wie die gesamteMedizin dieser Zeit, weitgehend von derTradition der Antike bestimmt, dochwurden auch im 16. und frühen 17. Jahr-hundert neue Erfahrungen und Erkennt-nisse an psychisch Kranken in dieseKonzeption integriert. Hierzu gehörennicht nur die symptomatologische Aus-

arbeitung der diversen Krankheitsbilder,sondern auch erste Versuche, patholo-gisch-anatomische Befunde an psy-chisch Kranken in der Obduktion zuerheben. Die medizinische Krankheits-lehre des 16. Jahrhunderts versuchtenämlich durchaus – ausgehend von derVorstellung einer ganz engen Verflech-tung des Psychischen und Physischenüber die körperliche Komplexion – pa-thophysiologische Zusammenhänge her-zustellen zwischen körperlicher Verän-derung – speziell im Gehirn – undphysischer Krankheit.

Deren Entstehung und Ausbruch auf-grund psychischer und physischer Ursa-chen vermochte sie über Veränderungenin der Verteilung und Beschaffenheit derKörpersäfte in ihrer Wirkung auf das Ge-hirn und den in diesem lokalisierten„Seelenvermögen“ zu erklären. Die im19. Jahrhundert fixierte Formulierung„Geisteskrankheiten sind Gehirnkrank-heiten“ kann deshalb – freilich unterBerücksichtigung der von der heutigenMedizin grundlegend abweichendenKonzeption der Humoralpathologie –bereits für die Medizin der frühen Neu-zeit gelten. Diese Haltung bestimmtenicht nur die Prinzipien der ärztlichenTherapie, sondern wirkte auch im nicht-medizinischen Umfeld. Psychisch Kran-ke kamen sehr wohl, auch in den Hos-pitälern, Klöstern, Gefängnissen undanderen Verwahreinrichtungen in ärztli-che Behandlung und Begutachtung.„Psychiatrie“ stellte somit einen integra-

len Bestandteil der damaligen Medizindar, die ein umfangreiches Spektrum vonHeilmitteln und Behandlungsmethodenauch bei psychischer Krankheit anzu-wenden wußte. Mit den allgemein undweithin gebräuchlichen Mitteln der Kör-permedizin – wie z. B. Aderlaß, Schröp-fen, Abführkur – versuchte man auch beiden psychisch Kranken das somatische„Milieu“ zu korrigieren und damit heil-sam auf Gehirn und Geist zu wirken.Auch zahlreiche psychotrope Drogen, et-wa hochwirksames Opium aus Asien,kamen zur Anwendung. Darüber hinausstellte die Ausrichtung der gesamten Le-bensweise an der Gesundheit zuträgli-chen „rechten Maß“ ein wichtiges Thera-peutikum dar.

In zahlreich publizierten Kasuistikendes 16. und frühen 17. Jahrhunderts kannman die medizinischen Konzeptionenbis in die alltägliche Praxis hinein verfol-gen und die oft langwierige und differen-zierte ärztliche Behandlung psychischKranker nachvollziehen. Hier konnteMichaelKutzer mit Krankheitsberichtenaus den Beobachtungen des niederländi-schen „Hippokrates“ Dieter von Foreestseine Interpretationen nachhaltig veran-schaulichen. Die theoretische Analyseund die klinisch-praktischen Beispielebelegten, daß wir uns in einer Phase derRevision der Betrachtungsweise der Psy-chiatrie in der frühen Neuzeit befinden.

Prof. Dr. med. Albrecht ScholzDirektor des Instituts für

Geschichte der Medizin

„Mit guten und mit bösen Worten…“Medizinhistorischer Nachmittag: Psychiatrie in Theorie und Praxis im 16. Jahrhundert

Universitätsjournal 10/96 Aus der Medizinischen Fakultät Seite 4

Seit November vergangenen Jahresläuft an der TU ein Forschungsprojektzum Thema „Psychosoziale Ressourcenund kardiovaskuläres Risiko bei Frauenim mittleren Lebensalter“. Angesiedeltist es beim Public-Health-Forschungs-verbund Sachsen und gefördert wird esdurch das Bundesministerium für Bil-dung und Wissenschaft. Zwei Instituteder Technischen Universität sind an die-sem Projekt beteiligt: das Institut fürKlinische Chemie und Laboratoriums-medizin unter der Leitung von Profes-sor Werner Jaroß und vom Institut fürArbeits-, Organisations- und Sozialpsy-chologie die Professur für Arbeits- undOrganisationspsychologie unter Profes-sor Peter Richter. Die mit diesem Pro-jekt realisierte Zusammenarbeit vonMedizinern und Psychologen trägt denPublic-Health-Gedanken in besonde-rem Maße Rechnung. Von medizini-scher Seite erfolgt eine umfangreicheLaboruntersuchung, psychologischwerden die Probandinnen mit einemFragebogen und einem Interview unter-sucht.

Anliegen und Ziel des Projektes istes, für die Gesundheit von Frauen im

mittleren Lebensalter förderlicheAspekte und Aspekte, die ein Erkran-kungsrisiko erhöhen, zu identifizieren.

Epidemiologische Studien zeigen eindrastisch erhöhtes Erkrankungsrisikobei Frauen dieser Altersgruppe. Das be-trifft insbesonders Herz-Kreislauf- Er-krankungen, aber auch andere Erkrankungen wie Osteoporose oderpsychische Auffälligkeiten, z. B. Ner-vosität, Gereiztheit, depressive Ver-stimmtheit. Lange Zeit wurde die hor-monelle Umstellung, die sich immittleren Lebensalter von Frauen voll-zieht, als hauptsächliche Ursache dieseserhöhten Erkrankungsrisikos angese-hen. In jüngster Zeit häufen sich, beson-ders im englischsprachigen Raum, Un-tersuchungen, die die psychosozialenbzw. kulturellen Aspekte dieses Prozes-ses betrachten. Die Ergebnisse dieserStudien lassen auf eine Kumulation kör-perlicher, kultureller und psychosozia-ler Einflüsse auf die Gesundheit vonFrauen in dieser Lebensspanneschließen. Dem folgend wurde für die-ses Projekt ein Forschungsansatz ge-wählt, der Gesundheitsrisiken und Ge-sundheitsressourcen im Arbeits- und

Privatbereich der Betroffenen umfaßt.Dabei wird das Augenmerk nicht nurauf aktuelle Belastungen gerichtet, son-dern auch retrospektiv in der Biogra-phie der untersuchten und noch zu un-tersuchenden Frauen betrachtet. DieVoruntersuchungen an 80 Frauen sindbereits abgeschlossen.

Geplant ist, insgesamt etwa 400Frauen zu untersuchen. Um eine Zufallsstichprobe zu gewährleisten,wurde dafür vom Einwohnermeldeamtein Adressenpool zur Verfügung gestellt. Die Untersuchungen laufen be-reits. Bis März 1997 soll die erste Phaseder Datenerhebung abgeschlossen sein.Vorgesehen ist, die Frauen insgesamtdreimal zu untersuchen. Nur so könnendie Veränderungen im Lebenslauf derbetroffenen Frauen gültig beschriebenund Ansatzpunkte für wirksame Inter-ventionsmaßnahmen identifiziert wer-den. Als weitere wesentliche Grundlagedafür, ist die Zusammenarbeit von Me-dizinern und Psychologen hervorzuhe-ben, die es gestattet, psychische Sach-verhalte in Beziehung zu physischen zuuntersuchen und umgekehrt.

Dipl.-Psych. Kathleen Uhlig

Wenn Frauen in die „Jahre“ kommenIm Forschungsprojekt Public Health zwei Institute der TU Hand in Hand

Die Herz-Kreislauf-Risiken rechtzeitig erkennen - ist das Ziel dieser Studie, damit es nicht erst zu Herzoperationen kommt.Auf unserem Foto operiert Prof. Dr. Daniel (Bildmitte), PD OA Dr. Ludwig und Schwester Jaqueline.

Foto: Leon Schmidtke

Ein Pathologe hat alle Fachgebiete derMedizin mit seinen histologischenDiagnosen zu versorgen. Er muß dieKrankheiten der Haut genauso kennenwie die des Nervensystems, der Kno-chen, der Muskulatur und sämtlicherOrgane. Man kann ihn deshalb auch alseinen „Zehnkämpfer“ in der Medizinbezeichnen.

Die 80. Tagung der Deutschen Ge-sellschaft für Pathologie (DGP) fanderstmals nach der „Wende“ in einemneuen Bundesland statt.

Über 700 „Zehnkämpfer“ tagtenvom 27. Mai bis zum 1. Juni an derTechnischen Universität. Die lokaleOrganisation oblag Prof. Dr. MartinMüller, Direktor des Instituts für Pa-thologie der Medizinischen Fakultät,die wissenschaftliche Leitung wurdevon Prof. Dr. Hans-Konrad Hermelink,Pathologisches Institut der UniversitätWürzburg, wahrgenommen.

Das Immunsystem des Menschenschützt das Individuum vor exogenenNoxen, Bakterien und Viren und hilft,abnorme Zellwucherungen in der Ent-stehung zu erkennen und zu zerstören.Gegen körpereigene Strukturen bestehtüblicherweise Toleranz. Bei vielen,durch fehlgesteuerte Immunreaktionenausgelösten Krankheiten ist jedochdiese Selbsttolerenz aufgehoben, sodaß die normalerweise in der Abwehrschädlicher Erreger wirkenden Im-

munreaktionen sich gegen körpereige-ne Determinanten richten und diesezerstören. Solche Krankheiten werdenals Autoimmunerkrankungen bezeich-net.

Die 80. Tagung der Deutschen Ge-sellschaft hatte sich dieses in vielen Or-ganen und Organsystemen manifestie-rende Prinzip zum Rahmenthemagewählt und auf der diesjährigen Jah-restagung erstmalig in der Geschichteder Deutschen Gesellschaft für Patho-logie im Zusammenhang behandelt.

Ein Schwerpunkt lag auf den mole-kularen Grundlagen, der kausalenÄtiologie und der Möglichkeiten,durch neue diagnostische Verfahrenzur frühzeitigen Erkennung und viel-leicht Verhinderung schwerwiegenderFolgen beizutragen. Hochrangige For-scher des In- und Auslandes gaben einumfassendes und aktuelles Bild derFormen und Mechanismen autoimmu-ner Gewebszerstörungen.

Zwei Arbeitsgemeinschaften - dieArbeitsgemeinschaft für Gastroentero-logie und die ArbeitsgemeinschaftDermatopathologie der DGP haben ih-re diesjährige Sitzung im Rahmen desHauptthemas organisiert, so daß weite-re detaillierte Originalbeiträge zu denverschiedenen organotropen Autoim-munerkrankungen zu hören waren unddas Interesse der Anwesenden fanden.

U. B.

„Zehnkämpfer“ der Medizin tagten80. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie

Vor dem Auditorium: Prof. Hans Konrad Müller-Hermelink, Präsident der Ge-sellschaft für Pathologie. Foto: UJ / Eckold

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Universitätsjournal 10/96 TU-Umschau Seite 5

Der „Begutachtung von Berufskrank-heiten“ – Fall- und Problemdiskussion– widmet sich die Veranstaltung derDresdner Ärztlichen Fortbildung am12. Juni, 19.15 Uhr. Prof. Dr. med.Klaus Scheuch, Direktor des Institutesund der Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin des Universitätsklini-kums referiert zu dieser Thematik.Ein Rundtischgespräch zu „Problemen

der Diagnostik, Behandlung und Nach-sorge bei kritischer Beinischämie“ mitden Oberärzten Volkmar Hänig, DetlefOckert und Sebastian Schellong ausdem Dresdner Universitätsklinikumschließt sich an.

Die Fortbildungsabende finden imHörsaal der Kliniken für Chirurgie desUniversitätsklinikums statt und sindfür Ärzte im Praktikum geeignet. -be

Dresdner Ärztliche Fortbildung lädt ein

Berufskrankheiten im Blick

40 JahreHeinz SchäferFakultät Elektrotechnik

25 JahreDipl.-Ing. Hans-Joachim BeerFakultät MaschinenwesenHorst DahlSachgebiet Zentrale BeschaffungDr. Barbara HildebrandtFakultät Maschinenwesen

Karin JahnVerwaltungsdirektorat/Dezernat Per-sonalwesenGisela SeifertUniversitätsrechenzentrumDr.-Ing. Peter StaufenbielFakultät ArchitekturChristina ZscheppankSachgebiet Personalhaushalt und Ar-beitsplatzbewertungWir gratulieren herzlich!

Dienstjubiläen im Juni

Uns allen ist die leidenschaftlicheDiskussion der Autofahrer für Park-plätze im und um das Klinikum be-kannt. Auch wenn in der Stadt nichtsmehr geht, alle Parkplätze voll sind,wird doch des Deutschen liebstesKleinod weiter benutzt. Es wird sicheiniges ändern müssen, um in Dres-den pünktlich zum Ziel zu kommen.Der öffentliche Personennahverkehrwird teurer und im Berufsverkehr läßtdie Pünktlichkeit der Verkehrsmittelzu wünschen übrig, so daß auch dieMitarbeiterInnen unserer Einrich-tung lieber auf das Auto zurückgrei-fen, auch wenn das teurer wird durchden Sprit, die Versicherungen, Repa-raturen und die zu bezahlenden Park-plätze. Es muß etwas getan werden.

Auf der Pfotenhauer Straße verkeh-ren die Buslinie 75 und die Straßen-bahnlinie 26. Häufig sprachen Mitar-beiterInnen wie Patienten die Fahrerdieser Verkehrsmittel an, am hinterenAusgang unserer Einrichtung auf derPfotenhauer Straße anzuhalten, umBesucher des Klinikums aussteigen zulassen, doch konnte man diesemWunsch aus versicherungsrechtlichenGründen nicht nachkommen. Ichkönnte mir vorstellen, daß in Rich-tung Johannstadt wie in RichtungStadtmitte für beide Verkehrsmittel ei-ne neue Haltestelle geschaffen wer-den könnte, um Wege vom und zumUniklinikum zu verkürzen. Doch ganz

so einfach ist das nicht. Wieviel Mit-arbeiterInnen betrifft das? Dies mußrecherchiert werden, um den Dresd-ner Verkehrsbetrieben sagen zu kön-nen, daß sich eine neue Haltestellelohnen würde. Wie denken die Mitar-beiter darüber?

Straßenbahnfahren ist relativ teuergeworden. Vielleicht kann aber eineMonatsfahrkarte billiger werden, sodaß unsere MitarbeiterInnen Vorteiledavon haben. Ich denke an ein Job-Ticket, ähnlich wie bei Studenten.Dann läßt vielleicht der eine oder an-dere Autofahrer sein Fahrzeug zuHause. Auch hier könnte eine Frage-aktion dazu führen, festzustellen, wie-viele MitarbeiterInnen auf ihrem Ar-beitsweg vom und zumUniversitätsklinikum eine Monats-fahrkarte besitzen. Wie könnte das vorsich gehen? Die Befragung, evtl.durch den Personalrat, ermittelt etwa1 200 Nutzer einer Monatsfahrkarte.Die Leitung des Universitätsklini-kums erfaßt diese und schließt mit denVerkehrsbetrieben einen Vertrag, eineArt Sammelbestellung, welche denJob-Karteninhabern Rabatt ein-räumt. Job- wie Monatsfahrkartensind übertragbar auf andere Mitar-beiterInnen. Nutzentgelte für Park-flächen sollten auch den Jobkarten-Inhabern zugute kommen, die ihr Autolieber zu Hause lassen wollen. Wie istIhre Meinung dazu? Bernd Pallas

Leser-Diskussion

Und nichts geht mehr... Foto: Archiv UJ

Eine zusätzliche Haltestelleam Uniklinikum?

AH Zobjack2/158

Kolloquiums-Vorlesungen

Versicherung undMathematik

Im Sommersemester 1996 finden folgen-de Vorträge statt:

7. Juni, Prof. Manfred Helbig (Univer-sität Marburg), Thema: „Ertragsmessungin der Lebensversicherung“

14. Juni, Dr. Thomas Ridder (SGZBank Karlsruhe), Thema: „Quantils-schätzer als Instrument zur Risikomes-sung

21. Juni Prof. Dr. Axel Reich (Univer-sität Köln und Kölnische Rück), Thema:„Anwendung risikotheoretischer Verfah-ren in der Praxis“

28. Juni, Prof. DR. Thomas Hanschke(TU Clausthal und IBM), Thema: „Sto-chastische Modelle in der Produktions-planung“.

Zeit und Ort der Veranstaltungen:Freitags, 11.11 Uhr Willersbau A124.

Prof. Dr. Klaus D. Schmidt

Öko-MensaIn der Woche vom 4. bis 6. Juni findet inder Mensa Bergstraße der TU Dresdeneine Aktionswoche Ökologische Mensastatt.

Veranstalter sind die Mensa Bergs-traße, die Gäa e. V. , der Vereinigung öko-logischer Landbau und die StdentischeUmweltinitiative der TU. Neben einemtäglichen Essen mit Zutaten aus ökologi-schem Landbau wird ein vielfältiges Pro-gramm geboten. Sontowski

Preisverleihung am Europäischen Verkehrsinstitut

Freuen können sich Martin Rist (2.v.r.), Mike Maderer (1.v.r.) und Henry Seifert. Sie sind die Preisträger eines Ideen-wettbewerbs, den das Europäische Verkehrsinstitut an der TU Dresden (EVI) um die Entwicklung seines Logos undgrafischen Erscheinungsbildes ausgeschrieben hatte. Der Geschäftsführer des EVI, Professor Armin Godau (1.v.l.),gratulierte den Gewinnern und überreichte ihnen die Preise am 20. Mai 1996. Die Auszeichnung wurde in kleiner Run-de vorgenommen, zu der auch der Professor für Gestaltungslehre an der Fakultät für Architektur, Wolff-Ulrich Weder(2.v.l.), gehörte. Das EVI widmet sich neben seinen Aufgaben in der Forschung vor allem auch studentischen Aktivitä-ten. So läuft z.B. gegenwärtig ein interdisziplinäres Studentenprojekt zu einem Verkehrsrettungssystem. Bewerbungenvon Studenten werden übrigens durch Professor Godau unter Tel.: 0351 / 4 63 51 25 noch entgegengenommen. Derhier gewürdigte Logo-Wettbewerb geht zurück auf Gespräche zwischen dem Dekan der Architekturfakultät, ProfessorRoloff, und dem Direktor des EVI, Professor Hans Wiesmeth. Die Entwürfe der Studenten gaben Anregungen für dieGestaltung des endgültigen Logos, das Dresdner Graphikdesigner entwickelten. Text/Foto: UJ / Susann Mayer

Die Jahreshauptversammlung der Ar-beitsgemeinschaft industrieller For-schungvereinigungen „Otto von Gue-ricke“ e.V. (AiF) findet am 4. und 5. Juni 1996 im Flamberg-Hotel in Ra-debeul / Dresden statt. In einer Begleit-ausstellung im Foyer des Tagungsho-tels präsentieren sieben Lehrstühle undInstitute der TU Dresden ihre Expona-te. Sie zeigen praxisrelevante Ergeb-nisse und Innovationen, die durch diegemeinschaftliche Forschung entstan-den sind. Das Spektrum reicht u.a. vonder „Filtration von Mostklärtrüb beider Weinbereitung“ über „Prozeß-Si-

mulationen bei der Blechformung“ bishin zu neuen „Hydraulischen Antriebs-systemen“. Das Grußwort im Rahmeneiner öffentlichen Vortragsveranstal-tung am 5. Juni 1996 spricht ProfessorKurt Biedenkopf, Ministerpräsidentdes Freistaates Sachsen. Die Vorträgefinden im Flamberg Parkhotel Hoflöß-nitz in Radebeul, Nizzastraße 55 statt;der Beginn ist 17 Uhr.

Im Mittelpunkt der Diskussion stehtder „volkswirtschaftliche Nutzen derindustriellen Gemeinschaftsforschungfür die mittelständische Industrie“. DieAiF ist die Dachorganisation von indu-

striellen Forschungseinrichtungen. Sieverfolgt das Ziel, gemeinsame For-schung für mittelständische Industriezu befördern. Die Arbeit der AiF-Mit-glieder – bundesweit rund 50 000 vor-wiegend kleine und mittlere Unterneh-men – nutzt, indem vor allem imBereich Forschung und Entwicklungstrukturelle Nachteile ausgeglichenwerden. Für ihre Verdienste um dieFörderung von Maschinen-, Anlage-bau- und Informations-technik erhält die AiF den mit 30 000DM dotierten Preis des deutschen Ma-schinenbaus. Susann Mayer

Forschung für den MittelstandArbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) zieht Bilanz

Universitätsjournal 10/96 Vermischtes Seite 6

Prof. Dr. med. habil. Thomas Hoffmann

Seit 1. Mai 1995Professor und Lei-ter des BereichesParodontologieder Poliklinik fürZahnerhaltung ander Medizini-schen Fakultät derTechnischen Uni-versität Dresden.

1951 in Olbernhau geboren, erfolgtedas Studium der Zahnheilkunde in Hal-le und Dresden. 1976 bis 1995 Tätig-keit an der Poliklinik für Konservieren-de Zahnheilkunde der MedizinischenHochschule Erfurt.

1980 Fachzahnarzt und Promotionzum Dr. med. 1986 kommissarischerLeiter der Abteilung Parodontie der Po-liklinik für Koservierende Zahnheil-kunde, ab 1990 Oberarzt und Leiter derAbteilung. Die Habilitation erfolgte1991 mit dem Thema „Klinische, epi-demiologische, mikrobiologische,morphologische und regenerative Un-tersuchungen zur spontanen Periodon-titis marginalis des Hundes am Beispieldes Deutschen Pudels“. 1993 erfolgtedie Ernennung zum Privatdozenten.Gastprofessuren führten Thomas Hoff-

mann nach Moskau und Buffalo /USA. Schwerpunkte seiner wissen-schaftlichen Tätigkeit sind die Epide-miologie, Klinisch kontrollierte Studi-en zur Therapieeffektivität,Tierexperimentelle Untersuchungenzur Pathogenese der Parodontitis undzur Regeneration des Parodont.

Professor Hoffmann bietet Kurse zurKonservative/chirurgische Parodonti-tistherapie, GTR, und zur Mukogingi-valchirurgie an. U.B.

Prof. Dr. med. Heinz Reichmann

Berufen als Direk-tor der Klinik undPoliklinik fürNeurologie derMedizinischenFakultät.Geboren in Frie-drichshafen / Bo-densee im Jahre1953 studierte

Heinz Reichmann von 1973-79 Medi-zin an der Universität Freiburg. Im sel-ben Jahr erlangte er die Promotion.

1980-83 Ausbildungsstipendiat derDeutschen Forschungsgemeinschaftund der Fritz Thyssen-Stiftung am

Lehrstuhl für Biochemie der Univer-sität Konstanz.

Mehrere Forschungsaufenthalte inden Jahren 1981 bis 1983 am Univer-sity College London zur physiologi-schen Analyse dystropher Muskulaturund 1983-84 Auslandsstipendium derDeutschen Forschungsgemeinschaftam Neurologischen Institut der Co-lumbia University New York; 1984 bis87 Stationsdienst auf Stationen derNeurologischen Klinik Würzburg.

1988-90 Neurophysiologische Aus-bildung; 1987 Gebietsarzt für Neuro-logie; 1988 Habilitation für Neurolo-gie (Thema: MitochondrialeMyopathien); 1988 klinischer Ober-arzt.

1990 erfolgte dann die Berufungzum Universitätsprofessor für Neuro-logie.

Wissenschaftliche Schwerpunktesind biochemische Untersuchungendes Energiestoffwechsels und seinerStörungen im ZNS, Muskel, Fibrobla-sten und Blutzellen.

Professor Reichmann erhielt meh-rere Auszeichnungen und ist Mitgliedin nationalen und internationalenFachgesellschaften sowie Gutachterbei zahlreichen Fachzeitschriften so-wie nationalen und internationalenForschungsförderern. H. R.

Professoren an unserer Universität

Die Mitarbeiter der III. MedizinischenKlinik des Universitätsklinikums trau-ern um ihre Kollegin

Karla Seideldie nach schwerer Krankheit am 19. April verstorben ist.

Wir werden ihre engagierte Arbeitstets im Gedächtnis bewahren.

Am 4. Juni 1996, 15 Uhr, wird den Di-plomchemikern Heike Drummer undAxel Fikus vom Rektor der TUD, Ma-gnifizenz Professor Achim Mehlhorn,der diesjährige Professor-Schwabe-Preis im Hörsaal des Instituts für Physi-kalische Chemie und Elektrochemievergeben. Anschließend werden diePreisträger zu den von ihnen bearbeite-ten Themen referieren:

Die Preisträger erhielten die Aus-zeichnung für die hervorragenden Qua-litäten ihrer Forschungsarbeiten (Dipl.-Chem. Heike Drummer: „Anwendungmoderner Methoden der Raumspektro-skopie für die Charakterisierung vondünnen Fettstoffschichten“ und Dipl.-Chem. Axel Fikus: „ATR-Untersu-chungen an oxidischen Elektrodenma-

terialien mitttels ex situ und in situ FT-IR-Spektroskopie“).

Von 1961 an verlieh Professor KurtSchwabe selbst und seit 1972 die imgleichen Jahre in Leben gerufene Pro-fessor-Schwabe-Stiftung den Preis fürhervorragende Diplomarbeiten undDissertationen auf physikochemi-schem und elektrochemischem Ar-beitsgebiet. Prof. Schwabe, der Stifter,wirkte von 1949 bis 1969 als Direktordes Instituts für Elektrochemie undPhysikalische Chemie an der TH bzw.TU Dresden und erwarb sich weltweiteinen Namen vornehmlich auf dem Ge-biet der pH-Meßtechnik und des Kor-rosionsschutzes. Von 1961 bis 1965war er Rektor der TUD.

Heiner Hegewald

Ehrung für herausragende Diplomarbeiten

Spendenscheck

Zum Abschluß des XXVI. Wissen-schaftlichen Kongresses des Bundes-verbandes Deutscher Krankenhaus-apotheker e. V. (BDKA) in Dresdenwurde Dr. Walter Köckeritz, Vor-standsmitglied der Gesellschaft zurFörderung des Wiederaufbaus derFrauenkirche e. V., zum Festabend imSächsischen Staatsministerium der Fi-nanzen ein Spendenscheck in Höhevon 10 000 DM überreicht, informierteder BDKA-Vorsitzende des Landes-verbandes Sachsen und Leiter derKrankenhausapotheke im Univer-sitätsklinikum, OPhR Jobst Bergner.

Auf einer Gewerkschaftsversamm-lung am 20. Mai diesen Jahres in derMedizinischen Fakultät der Techni-schen Universität Dresden wurde einBrief von Oberschwester Herta Schu-mann (Klinik für Orthopädie) disku-tiert und zur Problematik der vorzeiti-

gen Heraufsetzung des gesetzlichenRentenalters für Frauen angenom-men.

Ebenfalls angenommen wurde einBrief an das Präsidium des Bundesta-ges und an die entsprechenden Gre-mien übermittelt. Pallas

Resolution der Gewerkschaftsgruppe ÖTVzum Heraufsetzen des Rentenalters für Frauen

Das nächste UJ erscheint am 18. Juni

Prof. Dr. med.Michael Scholz,Direktor der Kli-nik und Poliklinikfür Kinder- undJugendpsychiatrieund -psychothera-pie der Medizini-schen Fakultät ist

zum Vorsitzenden der Deutschen Ge-sellschaft für Kinder- und Jugendpsy-chiatrie und -psychotherapie gewähltworden.

Er hat damit auch die Leitung desXXV. Kongresses dieser wissenschaft-lichen Gesellschaft übernommen, derim Mai 1997 zum ersten Mal in Dres-den stattfinden wird.

Zum Vorsitzenden gewählt

Seit einigen Jahren führen die beidengroßen Kirchen bundesweit jährlich ei-ne „Woche für das Leben“ durch. Ethi-sche und praktische Probleme vonSchutz und Würde des menschlichenLebens stehen dabei im Mittelpunkt, je-weils mit anderem Themenschwer-punkt. In diesem Jahr lautete das Motto:„Leben bis zuletzt – Sterben als Teil desLebens“. Die „Woche für das Leben“ –

das waren vor allem öffentliche Diskus-sionen, Gesprächsabende in Kirchenge-meinden, Informationsveranstaltungender Hospizdienste und vieles mehr.

Doch was geschieht bei uns, wo wirtäglich mit dem Thema „menschenwür-dig leben und sterben“ konfrontiertsind? – Das haben sich die evangeli-schen und katholischen Seelsorger amUniversitätsklinikum gefragt. Sie luden

in der diesjährigen „Woche für das Le-ben“ (4. bis 10. Mai) die Ärzte, Kran-kenschwestern und -pfleger der Univer-sitätsklinik zu einem Gesprächsabendzum Thema „Beistand auf dem Wegzum Sterben – Hilfe zum Leben“ ein.Die Reaktion: es kamen etwa 30 Ärzteund Krankenschwestern des Klinikumsam 8. Mai zum Gespräch in die Medizi-nische Berufsfachschule. Dabei zeigtesich, manche hatten schon lange auf ei-ne Gelegenheit gewartet, über die ver-schiedenen Erfahrungen mit dem Ster-ben im Krankenhaus zu reden. Wanndarf oder soll sogar ein Arzt bei einemsterbenden Menschen von weiteren le-bensverlängernden Maßnahmen abse-hen? Finden Pflegekräfte genügend Zeitfür Sterbende, wenn sie im Stationsall-tag eingebunden sind? Wie gehen wirmit der „Wahrheit am Krankenbett“um? Wie können besonders jüngereMenschen, die im Krankenhaus arbei-ten, das Sterben auf ihrer Station bewäl-tigen? – Das waren nur einige derFragen, die in den intensiven Gruppen-gesprächen aufkamen. Natürlich wurdedabei vieles nur angerissen, deshalbkam nach der Veranstaltung der Gedan-ke, weiter im Gespräch zu bleiben. Viel-leicht wurde hier etwas angestoßen.

Peter BrinkerKrankenhausseelsorger

„Woche für das Leben“Krankenhausseelsorge lud zum Gespräch

Krankenhausseelsorger Peter Brinker im Gespräch mit einer Patientin in derKlinik für Strahlentherapie Foto: Petra Kaatz

Nur wenige TU-Angestellte folgten GewerkschaftsprotestSchätzungsweise 200 Angestellte derTU, darunter ein verhältnismäßiggroßer Anteil manuell Arbeitender,folgten am 22. Mai dem Aufruf der Ge-werkschaften und unterstrichen mit ei-ner Protestkundgebung auf dem Mün-chner Platz Forderungen nachbesserer Bildungspolitik und gegenEinkommensverschlechterung und So-zialabbau. Der Aufruf der Gewerk-schaften hatte viele Kollegen irritiert,da er keine Informationen über diemöglichen organisatorischen, rechtli-chen und finanziellen Aspekte einesWarnstreiks enthielt. So wußten längstnicht alle, daß im Streikfall nur Ge-werkschaftsmitglieder Streikgeld er-halten. Die ÖTV will eine Informationnachschieben. Foto: UJ / Eckold

Gewitzt: Steppke als UJ-Verkäufer

Man kann mit dem Universitätsjournal Geld machen! Nicht als TU – die stecktja Geld in das Blatt – aber als Zeitungsverkäufer. Mit einem für sein Alter ver-blüffend ausgeprägten geschäftlichen Spürsinn stellte sich Frank Gast (10Jahre) in den Eingangsbereich der Alten Mensa Mommsenstraße, schnapptesich einen Packen UJs – und verkaufte sie erfolgreich! Über seinen Reinge-winn konnte er noch nichts sagen. Trotzdem Gratulation! Foto: UJ / Eckold

Verleihung des Professor-Schwabe-Preises

Nachruf

Zum Thema „Verfassung und Moral“sprach der Sächsische JustizministerSteffen Heitmann zwei Tage vor demdeutschen ‘Verfassungstag’ auf Einla-dung der Institute für Politikwissen-schaft und für Evangelische Theologieder TUD. In einem klar strukturiertenVortrag legte der studierte Theologeund Jurist die Zusammenhänge zwi-schen Recht und Moral und die damitverbundenen Probleme dar. Gerade injüngster Zeit habe sich, so Heitmann, inden Diskussionen um die Urteile desBundesverfassungsgerichtes zum The-ma Kruzifix, Schwangerschaftsabbruchoder Ehrenschutz für Soldaten bestätigt,daß das Verhältnis von Recht und Moraldas „Kap Hoorn der Rechtsphiloso-phie“ und eine fundamentale Heraus-forderung der modernen Demokratiesei. Soll der Staat Hüter der Moral seinoder in jeder Frage weltanschaulicheNeutralität üben? Der Minister der Ju-stiz meint, ein Verfassungsstaat, der al-lein positives Recht setze, und – ohneRückgriff auf Werte und Moralsätze zunehmen – sich allen Vorstellungen desGuten enthalte, mache sich „zum Skla-ven des gesellschaftlichen Wandels“.

Eine große Bedeutung komme beider Bestimmung und Bewahrung derMoral den Kirchen zu, schließlich seidie christlich-abendländische Kulturdas Fundament unserer Gesellschaft.Am Thema Kirche entzündete sichdann auch die Diskussion – auf eineFrage aus dem Publikum, wie dennSteffen Heitmann, selbst ehemaligerPfarrer, das Kirchenasyl für abgelehnteAsylbewerber beurteile – im Hinblickauf seine ablehnende Haltung zumGrundrecht auf Asyl überhaupt. Heit-mann stellte dezidiert klar, daß er vonden Kirchen die Respektierung rechts-staatlicher Maßnahmen, wie es dieRückführung von Asylbewerbern ist,erwarte, selbst wenn sie moralisch an-derer Auffassung wären. Die Kirchekönne sich ja, wie andere gesellschaft-liche Gruppen auch, in den Prozeß derWillensbildung nach aller Kraft ein-bringen. „Wenn der Staat aber dannentschieden hat, muß sich die Kirchefügen“. Heitmann konnte den Wider-spruch zwischen seinem Anspruch andie Kirche als moralische Instanz undihrer Unterordnung nicht überzeugendlösen.

Nicht weniger bemerkenswertHeitmanns Thesen zum Thema Wohl-stand und Moral: Die „erschreckendeÖkonomisierung aller Lebensberei-che“ und der ständig steigende Wohl-stand zerstören die menschliche Ge-meinschaft und führen zu einemVerfall von Werten und Moral. Unterdiesen Umständen seien die wirt-schaftlichen Schwierigkeiten inDeutschland fast zu begrüßen, würdedoch mit einem Wohlstandsverlustein Aufschwung der Moral einherge-hen, welche sonst der Ökonomie im-mer nur hinterherhinke. Möglicher-weise würde so der derzeitigeWerteverfall, dessen Tendenzen seitBeginn der Bundesrepublik zu beob-achten seien, gestoppt und ein mora-lischer Impetus das Gemeinwesengesunden lassen.

Trotz oder gerade wegen der dis-kussionswürdigen Thesen Heitmannswar es ein gelungener Abend zu einem ebenso alten wie aktuellenProblem. Bleibt zu hoffen, daß Veranstaltungen dieser Art weiterhinvon seiten der Gastgeber wie der Gäste ermöglicht werden – trotz

des Umstandes, daß der letzte sächsi-sche Staatsminister, der auf Einla-dung des Instituts für Politikwissen-schaft an der Technischen UniversitätDresden sprach, einige Monate späternicht mehr im Amt war.

Sabine Friedel

Universitätsjournal 10/96 Meinung Seite 7

Nach einer bewegten Diskussion, dieauch in dieser Zeitung geführt wurde,hat das Konzil der TU am 24. April1996 - vorläufig abschließend - über ei-ne zu ändernde Senatszusammenset-zung beschlossen. Das Beharrungsver-mögen hat sich durchgesetzt: diebeantragte Änderung - in der geänder-ten Fassung des Antrags von Prof.Hartwig Freiesleben - wurdeabgelehnt(vgl. Universitätsjournal 8/96, S. 1).

Bedeutet nun die verlorene Abstim-mung eine Niederlage für die Senatsre-form? Man möchte fast meinen, dasThema sei fürs erste erledigt. Doch demmuß eindringlich wiedersprochen wer-den. Die Zahlen scheinen den Senatzwar in seiner bisherigen Zusammen-setzung zu bestätigen. Das Argument,der Senat habe bislang stets gute Arbeitgeleistet, tauchte auch in der Diskus-sion im Plenum auf. Dieser Schlußtäuscht aber darüber hinweg, daß nichtder Senat in seiner jetzigen Zusammen-setzung zur Debatte stand, sondern le-diglich eine bestimmte Änderung seinerZusammensetzung. Zur Abstimmungstanden auch nicht die Ansichten, diedie Kommission zu ihrem Vorschlagbewogen haben. Die Intentionen undArgumente der Reformer sind durchausauf fruchtbaren Boden gefallen undweisen sachliche und rechtliche Aspek-te auf, die nicht von der Hand zu weisensind. Offen bleibt daher, ob nicht ein an-derer Reformvorschlag mehrheitsfähigwäre, der den bislang geäußerten Be-denken Rechnung tragen könnte.

Einer neuen Initiative stünden meh-rere Optionen zur Verfügung. Ange-sichts des im Konzil zu Tage getretenenMeinungsbildes sollte nur eine Bedin-gung auf jeden Fall erfüllt werden: derSenat darf nicht größer werden. Diezum Ziel gesetzte Zuwahl frei zuwählender Professoren scheint aber we-gen des in § 112 Abs. 1 SHG (Sächsi-sches Hochschulgesetz) festgeschriebe-nen Dekane-Senates ohne Erweiterungdes Senates jedenfalls dann unmöglich,wenn man die „Manövriermasse“ derProrektoren, die gesetzlich nicht zwin-gend mit Stimmrecht auszustatten sind,als unzureichende Quantität ansieht.Sollen also - entsprechend der Vorstel-lung der Kommission - mindestens achtSenatoren ausschließlich aus und vonder Gruppe der Professoren bestimmt

werden, steht die Reform vor einem Di-lemma, das dem Hochschulgesetzgeberin Sachsen zu verdanken ist. Die verfas-sungsrechtlich garantierte Freiheit vonKunst, Wissenschaft, Forschung undLehre wird in Sachsen in diesem Punktentscheidend erst durch das SHG einge-schränkt, das den Gestaltungsspielraumfür eine Senatszusammensetzung be-schneidet. Die Ursachen für die juristi-schen Bauchschmerzen, die der Mini-ster in seinem Genehmigungsschreibenzur Grundordnung der TU Dresdenvom 4.5.1995 geäußert hat (ausführlichdazu: Prof. Hans-Ullrich Paeffgen inUniversitätsjournal 7/96, S. 7), sind da-her nicht in der Grundordnung zu su-chen, sondern beim Landesgesetzgeber.

Wenn nämlich die Entsendung derDekane als Vertreter der Fakultät in denSenat aus Rechtsgründen nicht die feh-lende Präsenz gewählter professoralerSenatoren kompensieren kann, dann istder Dekanesenat als solcher rechtswid-rig. Dann kann kein Dekan als Mitgliedder Gruppe der Professoren angesehenwerden. Folglich kann auch eine Zu-

wahl von Professoren die Rechtswid-rigkeit der Senatszusammensetzungnicht beseitigen, sondern nur lindern.Konsequent wäre dann allenfalls einSenat, dem die Dekane nicht oder nurohne Stimmrecht angehören, währenddie professoralen Senatoren aus derGruppe der Hoschschullehrer gewähltwürden. Denkbar wäre dabei sowohlein Modell mit 14 Professoren (je einSenator/ Fakultät), als auch ein verklei-nerter Senat, dem weniger Hochschul-lehrer angehören, z.B. acht Professoren(je zwei Senatoren/ Säule) oder jede an-dere als sinnvoll erachtete Anzahl Sena-toren, die ggf. ohne Anbindung an Fa-kultät oder Säule gewählt werdenkönnten. Freilich verstieße ein solcherSenat gegen § 112 Abs. 1 Satz 1 lit. bsächs. SHG, indem den Dekanen ihregesetzliche Mitgliedschaft streitig ge-macht würde. Eine dem widersprechen-de Änderung der Grundordnung würdemit an Sicherheit grenzender Wahr-scheinlichkeit vom Minister nicht ge-nehmigt werden. Wenn aber die rechtli-chen Argumente gegen den

Dekanesenat so durchschlagend sind,wie dies immer behauptet wird, danndürfte eine verwaltungsgerichtlicheKlage auf Erteilung der GenehmigungErfolg haben. Denn die Verweigerungder Genehmigung müßte sich auf dasSHG stützen, das seinerseits gegen Art.5 Abs. 3 Grundgesetz verstieße und da-mit selbst verfassungsrechtswidrig wä-re. Da das Grundgesetz Landesrecht de-rogiert, könnte - wenn auch auf demzeitraubenden Umweg über die Gerich-te - der Idee demokratisch legitimerterVertretung aller Gruppen an der Hoch-schule zum Durchbruch verholfen wer-den. Dieser, zugegeben mühselige, Wegist wohl derjenige, der alle Bedenkenausräumen könnte. Sollte eine Mehrheitvon Hochschullehrern gleichwohl nochglauben, eigentlich sei der Dekan derberufene Vertreter ihrer Interessen imSenat, weil er sachnah und kompetentmit den Problemen vertraut sei, stündees den Betroffenen frei, ihren Dekan alsSenator in den Senat zu wählen. Jedochkönnten sie nicht dazu gezwungen wer-den. Ohne die Hilfe der Gerichte bliebenichts anderes übrig, als die gesetzlichoktroyierten Dekane-Senatoren zu ak-zeptieren. Jedes Modell unter Einbezugder Dekane bliebe aber ein Hilfskon-trukt, da man die Dekane der Gruppeder Hochschullehrer zuzuschlagen hät-te, der sie der Sache nach am nächstenstehen. Verzichtete man aber auf einestreitige Durchsetzung seiner Interes-sen, müßte eine Zuwahl von Professo-ren unter Beibehaltung der Senatsgrößeerfolgen. Möglich ist dies nur dann,wenn an anderer Stelle eingespart wird.Zum Tragen kommt hier eine Idee, diebereits im Gesetzgebungsverfahrendem Dekane-Senat Pate gestanden hat-te, ohne jedoch den erwünschten Erfolgzu zeitigen. Da die Anzahl der Dekanenotwendig von der Anzahl der Fakultä-ten abhängt, liegt nichts näher, als dieAnzahl der Fakultäten zu verringern,um den – insoweit akzessorischen – Se-nat zu verkleinern. Die eingespartenDekane könnten mit frei zu wählendenHochschullehrern aufgefüllt werden.Die für einzelne Fachbereiche entste-hende Einbuße organschaftlicher Prä-senz könnte dadurch ausgeglichen wer-den, daß die frei zu wählendenHochschullehrer eben denjenigen Fa-kultäten entstammen, die infolge der

Zusammenschlüsse eine Vielzahl fakul-tätsgleicher Fachbereiche vertreten.Zuzugeben ist freilich, daß der einmalgewonnene Status einer Fakultät nurungern aufgegeben wird. Sähe nicht dasSHG eine maximale Anzahl von 14 Fa-kultäten je Universität vor, hätten an derTU Dresden möglicherweise weitereFakultäten ausgegliedert oder gegrün-det werden können. Der Gesetzgeberhatte sich seinerzeit jedoch vorgestellt,daß die Aussicht auf einen (wegen derzwangsweisen Mitgliedschaft der De-kane) unhandlich großen Senat auf dieHochschule abschreckend wirken soll-te. Augenscheinlich war die Ab-schreckung nicht groß genug, um dieHöchstzahl zulässiger Fakultäten nichtdennoch auszuschöpfen.

Die Diskussion um die Reform desSenates ist also keineswegs am Ende.Die Abstimmung am 24.April 1996markiert nur eine Zwischenstation aufeinem Weg, den gemeinsam fortzu-schreiten der Mühe lohnt. Auch wenndies im Vorfeld vereinzelt angeklungenwar: Solange eine demokratisch legiti-mierte Willensbildung an der Hoch-schule möglich ist, bedeutet die Nieder-lage in einer Abstimmung noch nichtdie Abwahl der Demokratie. Nach einerverlorenen Abstimmung beginnt stetsdie Suche nach neuen Mehrheiten.

Stefan Müller-Gerbes,Juristische Fakultät

Beharrungsvermögen hat sich durchgesetztNachdem der „Mittelbau“ im Vorfeld des Konzils nahezu schwieg, meldet sich nun Stefan Müller-Gerbes zu Wort

Stefan Müller-Gerbes: „Nach einer verlorenen Abstimmung beginnt stets die Su-che nach neuen Mehrheiten.“ Foto: UJ / Archiv

Verfassung und Moral – zweiReiche oder untrennbares Ganzes?

An TUD: Justizminister Steffen Heitmann (CDU) über Wohlstand und Werteverfall

Telemarkt1/108

An der Philosophischen Fakultät for-miert sich gerade – beinahe unbemerkt– eine neue Richtung der Politikwissen-schaft. Ganz in der Tradition der„Frankfurter Schule“ scheinen sich dieansässigen Professoren einig zu sein:Es reicht nicht, Gesellschaft zu be-schreiben – es gilt, sie zu ändern! Wodie Frankfurter noch auf kritischenDiskurs zählten, greifen die DresdnerAvantgardisten zu einer subtileren,aber ungleich wirkungsvolleren Strate-gie: Man lade die politischen Spitzen zueinem Vortrag an die Universität ein.Das war auch schon die ganze Arbeit,der Rest ergibt sich wie von selbst.

Erfolgsbeispiel: Ex-InnenministerEggert – im Januar 1995 an der TU,wenige Monate später im unfreiwilli-gen Ruhestand. Jüngster Coup derpraktischen Wissenschaftler: Ex-Bun-despräsidentschaftskandidat Heit-mann – im Mai 1996 an der TU, wenigeTage später vor Gericht. Obgleich derVersuch des zugehörigen Fachschafts-rates, die Methode auf weitere Amt-sträger anzuwenden (Immer-noch-Wissenschaftsminister Meyer im April1996 an der TU) scheiterte, haben dieWissenschaftler keine Nachwuchssor-gen. Die erzielten Erfolge sind Garantdafür, daß das Dresdner Beispiel Schu-le machen wird. Dresdener Schule.

Sabine Friedel

Angewandt

Universitätsjournal 10/96 Kultur / Nachrichten Seite 8

Dem Engagement der Sprachlehrervom Freien Fach Wirtschaftsenglischdes Fachsprachenzentrums der TUDresden ist es zu danken, daß es auchdieses Jahr im März wieder nach Lon-don ging. Zehn Tage verbrachten wir,45 Wiwi-Studenten, in der aufregendenMetropole.

Gleich nach unserer Ankunft inHeathrow stand ein Bus zur Stand-andGo Stadtrundfahrt bereit und schon be-fanden wir uns mitten im quirligenLondoner Leben. Todmüde und über-wältigt von den ersten Eindrücken wa-ren wir froh, abends von unseren Gast-familien ‘aufgesammelt’ zu werden.Jetzt waren wir so richtig in England,wo wir zusammen mit den Familien intypisch englischen Häusern wohnten.Dabei mag das Essen, obwohl sehr gutund immer mit gigantischem Nach-tisch, für einige recht ungewohnt ge-wesen sein. An den folgenden Tagenkonnten wir an einem interessantenProgramm teilnehmen: So besuchtenwir den Trade Union Congress, wel-cher als Dachgesellschaft aller Ge-werkschaften die Arbeitnehmer ver-tritt. Noch am gleichen Tag waren wirbei der Confederation of British Indu-stry angemeldet. Zusammenfassend er-hielten wir einen guten Überblick überdie Situation, Probleme und auchChancen der britischen Wirtschaft(auch in Bezug auf die EU).

Ganz anderer Art war der Vortrag beider British Bankers Association. Erfri-schend berichtete uns eine ehemaligeBankangestellte von ihrer Tätigkeitund über das Bankwesen generell. Da-bei konnte man auch Einzelheiten überdie Mentalität der Briten erfahren. Be-eindruckend war auch der Besuch beider Bank of England. Schon das Ge-bäude mit den in traditionellen Unifor-men gekleideten Türstehern vermittel-

te eine eigene Atmosphäre. Hier konn-ten wir nun alle Fragen zur Geldpolitikund Währungsunion loswerden.

Ich persönlich fand es überhauptsehr interessant, verschiedene Englän-der sprechen und deren Ansichten zuhören. Ganz entgegen der Befürchtungunserer Lehrer, die uns angehalten hat-ten, wenigstens interessiert zu wirkenund wenn nötig, auch schon bekannteSachen zu fragen (!), kamen richtigeDiskussionen zustande.

Einer der Höhepunkte unserer Reise,auch wegen der wohl sehr schwierigenOrganisation, war der Besuch bei derLIFFE Royal Exchange, der Börse fürFutures und Optionen. Kurzzeitig durf-ten wir hinter ‘Glas’ am verrücktenBörsenleben teilhaben. Eine Heraus-forderung an unsere Englischkenntnis-

se war das Verfolgen eines Gericht-sprozesses. Auch wenn uns teilweiseder Durchblick fehlte, so war schon al-lein die Kostümierung und das Verhal-ten der Richter und Anwälte ein Erleb-nis. Für einen Tag fuhren wir dann mitdem Bus nach Nottingham. Nach ver-späteter Abfahrt (unsere Lehrer kamentatsächlich zu spät) kamen wir dochnoch dort in Mittelengland an. Ein Be-such im Schloß, das obligatorische Fo-to mit ‘Robin Hood’, ein Stadtbummel– und schon suchten wir früher oderspäter ‘Asyl’ im angeblich ältesten PubEnglands. Wiederum mit Verspätung(warum wohl?) ging es dann zurücknach London.

Auch trotz der organisierten Veran-staltungen blieb uns noch reichlichZeit, die Weltstadt auf eigene Faust zu

erkunden. Viele von uns nutzen die Ge-legenheit, sich einige der berühmtenMusicals (i.e. Starlight Express, Phan-tom der Oper...) anzusehen. Neben denvielen Sehenswürdigkeiten läßt Lon-don mit seinen Galerien und Museenauch jedes Künstlerherz höher schla-gen. Geschafft von unseren ‘Streifzü-gen’ durch die Stadt weilten wir oft biszum Rausschmiß um 23.00 Uhr in ver-schiedenen Pubs. Für uns alle war dieseReise ein ganz besonderes Erlebnis.Deshalb möchten wir uns herzlich beiGerry Cullen, Doris Lehniger undKlaus Nitzsche, den Hauptorganisato-ren, bedanken. Unser besonderer Dankgilt auch Katrin Maurer, die sich für diefinanzielle Unterstützung einsetzte.

Michaela FleischerClaudia Domann

London – Mekka von Kunst, Kultur und GeldRückblick: Vor mehreren Wochen besuchten 45 Wiwi-Studenten die englische Hauptstadt / Persönlicher Reisebericht

The Houses of Parliament. Foto: Archiv UJ

Freundeskreis gegründet

BotanischerGarten der TU

im Aufwind Viele Dresdner zählen zu den regel-mäßigen Besuchern des BotanischenGartens an der Stübelallee. Sie und alleübrigen Interessierten sind zur Grün-dungsversammlung eines Förderver-eins für den Botanischen Garten einge-laden, die am Mitwoch, 5. Juni, ab 18Uhr im Hörsaal des Drude-Baus (Zelle-scher Weg 40) stattfinden wird. Bei-spielhaft gibt die etwa 9 000 Arten um-fassende Sammlung des BotanischenGartens der TU einen Einblick in dieVielfalt der Pflanzenwelt aus allenKontinenten der Erde. Das Angebot zu„botanischen Streifzügen“ wird vonStudenten und anderen Besuchern glei-chermaßen gerne genutzt. NebenFührungen für Schulklassen werdenam Wochenende öffentliche Führun-gen angeboten, die Gelegenheit geben,Wisssenswertes und Erstaunliches ausdem Leben der Pflanzen zu erfahren.Der „Freundeskreis des BotanischenGartens Dresden e.V.“ hat sich die Un-terstützung des Botanischen Gartenszum Ziel gesetzt. Darüber hinaus sol-len botanische Interessen der Vereins-mitglieder durch ein vielfältiges Veran-staltungsprogramm vertieft undgefördert werden. Vorgesehen sind ne-ben Veranstaltungen im BotanischenGarten selbst Besuche in anderenPflanzengärten und Exkursionen zubemerkenswerten Naturstandorten. ImWinterhalbjahr werden Dia-Vorträgedie Heimatregionen der Gewächshaus-Pflanzen vorstellen. Wer sich näherüber den Freundeskreis des Botani-schen Gartens informieren möchte, er-hält entsprechendes Material über dasSekretariat des Botanischen Gartens(Stübelallee 2, 01307 Dresden, Tel.0351/459 3185). Dr. Barbara Burr

Auch dieses Jahr bereiten sich die aus-ländischen Studierenden der TU Dres-den gemeinsam mit dem AkademischenAuslandsamt seit Anfang Mai wieder aufden Internationalen Tag vor.

Alle Studierenden, Lehrenden undMitarbeiter der TU Dresden sowie auchalle Dresdner sind eingeladen, am 15. Ju-ni 1996 mit uns zu feiern und sich in eineWelt fremdländischer Klänge und exoti-scher Düfte zu begeben, die Kultur einesInternationalen Ländermarktes mit Mu-sik, Konzert und Theater kennen zuler-nen und schmackhafte Speisen und Ge-tränke aus aller Herren Länder zuprobieren.

Die ausländischen Studenten/Innenmöchten Ihre unterschiedlichen Kultu-ren und ethnischen Besonderheiten aufbesondere Weise vorstellen und damitihren Beitrag leisten, für gegenseitigeToleranz und Verständigung zu werben.Traditionsgemäß soll auch der 3. Interna-tionale Tag ein Fest der Lebensfreudewerden, an dem die Akteure und die Be-sucher gleichermaßen teilhaben können.

Viele lustige Überraschungen undSpiele warten wieder auf unsere kleinenGäste, sie haben die Möglichkeit, zu ma-len, mit Holz zu basteln, mit Ton zu mo-dellieren und am großen Länderquiz mitvielen Preisen teilzunehmen. Am däni-schen Länderstand können sie die „Ol-senbande“ life erleben, bei den Studie-renden aus China ihren Namen aufchinesisch schreiben lassen und amUSA-Stand Indianerschmuck bastelnund sich schminken lassen.

Ein besonderer Höhepunkt wird unteranderem die Aufführung des spanischenTheaterstückes „Don Juan Tenorio“, dasum 12.00 Uhr von der spanischbegeister-ten Studentengruppe „Nuestra Compa-nia“ gespielt wird, sein. Mit Beginn desSommersemesters studieren an unserer

Universität 1097 Ausländer aus 118 Län-dern. Die größten Ländergruppen sindtraditionsgemäß Vietnam, Bulgarien undPolen. Der Trend der Vorjahre, daß im-mer mehr Teil- und Zusatzstudenten vorallem aus den westlichen Ländern zu unskommen, hält weiter an. Hier hat sich dieZahl der Studierenden im Vergleich zumSommersemester des Vorjahres fast ver-doppelt. Die größten westlichen Länder-gruppen sind dabei Frankreich, die USAund die Niederlande. Dieses Ergebnis istu.a. auch darauf zurückzuführen, daßsich die StudentenInnen, die für ein biszwei Semester an unsere Universitätkommen, wohl fühlen und gut betreutwerden. Hier leisten die Ausbildungsfa-kultäten und das Akademische Ausland-samt eine große Arbeit.

Um den ausländischen Studierendendie Integration an der Universität und amStudienort zu erleichtern, wurde diesesJahr im März, wie auch vor jedem Seme-ster, eine Einführungswoche für die aus-ländischen Studierenden durchgeführt,die mit einem umfangreichen Veranstal-tungsangebot dazu beitragen hat, ein Ge-

fühl des „Zuhause seins“ zu schaffen.Neben Exkursionen, Partys und Mu-seums besuchen, die durch das Ausland-samt organisiert werden, gibt es am „Tagder Fakultäten“ die Möglichkeit, Fragenzum Studium, zum Lehrveranstaltungs-angebot und zu den Prüfungsmodalitätengemeinsam mit den Auslandsbeauftrag-ten, den Studienfachberatern und denProfessoren zu klären.

Die „Neuen“ werden die gesamte Wo-che über durch deutsche und ausländi-sche StudentenInnen höherer Semesterbetreut, die auch für ganz konkrete per-sönliche Probleme der Anfangszeit Ratund Hilfe geben können. Dieses Konzeptder sofortigen Einbeziehung der auslän-dischen Studierenden wird über die Ein-führungswoche hinaus durch das Akade-mische Auslandsamt fortgesetzt. Dienächsten Höhepunkte sind in diesem Se-mester unsere Dreitages-Fahrt nachSchwerin und natürlich der 3. Internatio-nale Tag, an dem viele unserer ausländi-schen Teilstudierenden, die jetzt erst zuuns gekommen sind, schon aktiv einbe-zogen werden. Katharina Gabel

Fremdländische Klänge und exotische Düfte3. Internationaler Tag der TU Dresden am 15. Juni 1996 in der Neuen Mensa

Auch diesmal wieder: Attraktive Folklore sorgt für Begeisterung. Foto: Gabel

Zum Abschluß des Sommersemesters1996 führt das Uniorchester drei hochin-teressante Werke auf, die man nur sehrselten „live“ zu hören bekommt.

Anton Bruckner (1824-1896) war be-reits 41 Jahre alt, als er seine erste großeSinfonie schrieb. Doch schon zum Ab-schluß seiner späten (zweiten) Studien-zeit entstand 1862 / 1863 die Ouvertüreg-Moll. Obwohl es sich quasi um eineUnterrichtsübung handelte, ist das Stückmehr als eine Orchestrationsstudie. Wiedas gesamte Schaffen Bruckners läßt esin seiner Dramatik den Einfluß Wagnerserkennen, geht aber formal eigene Wege.

Im Mittelpunkt des Programms stehenfünf Lieder aus „Des Knaben Wunder-horn“ von Gustav Mahler (1860-1911).Sein kompositorisches Schaffen steht inder Tradition der Klassik und Romantik;es ist, nebenbei gesagt, auch nachhaltigvon Bruckner beeinflußt. Voller Ironieund Hintersinn, sind die „Wunderhorn-lieder“ musikalisch äußerst kunstvollund ausdrucksstark gestaltet. Auch „ge-sangsungewohnten“ Ohren versprechensie musikalischen Genuß, wie das Orche-ster hofft. Solistin ist die Frau des Diri-genten, Jane Hughey (Mezzosopran).Franz Berwald (1796-1868), Schwedens

erster und bisher bedeutendster Sinfoni-ker stieß in seinem Heimatland zu Leb-zeiten überwiegend auf Unverständnis.So wurde auch seine „Sinfonie singulie-re“ erst ein halbes Jahrhundert, nachdemsie entstanden war, uraufgeführt. Gleich-wohl stellt sie einen Höhepunkt imSchaffen Berwalds dar. In vorbildlicherWeise reizt das Werk die klanglichenMöglichkeiten eines Sinfonieorchestersaus. Teilweise nimmt Berwald Elementeaus der Musik Bruckners, der 30 Jahrespäter lebte, vorweg.

Dank der hervorragenden künstleri-schen Leitung von Dr. Hughey ist es demUniorchester gelungen, dieses recht an-spruchsvolle Programm einzustudieren.Gelegenheit zu besonders intensivemProben bot das verlängerte Probenwo-chenende in Bad Schandau, dessen Er-gebnis bereits in einem Konzert in demwunderschön gelegenen Städtchen zuhören war. Dieser Aufführung wird nocheine weitere im Rahmen einer Orchester-reise nach Delft in den Niederlanden fol-gen, bevor schließlich die Dresdner am18. Juni die seltene Gelegenheit habenwerden, drei außergewöhnliche (undaußergewöhnlich schöne) Kompositio-nen zu erleben. Johannes Schick

Seltene Konzert- GelegenheitUniorchester am 18. Juni (20 Uhr) im Hygiene-Museum

Sprachintensivkurse

An der Sprachschule der Akademie fürWeiterbildung und Wissenstransfer ander TUD e. V. (AWW) finden wiederSprachintensivkurse statt. Vom 3. bis 21.Juni 96 steht ein Aufbaukurs Deutsch fürAusländer und vom 3. bis 14. Juni 96Sprachintensivkurse in Englisch auf un-terschiedlichen Niveaustufen auf demProgramm. Meldungen bitte an dieSpraschschule der AWW, WürzburgerStraße 69, Tel.:0351/4636091, 6289. up

Thema Reichstagsbrand

Vor mehr als sechzig Jahren brannteder Reichstag und erneut beschäftigensich Justiz und Historiker mit diesemThema. Eigentlich war die Alleintäter-These längst zu den Akten gelegt. Obes neuen Tatsachen zu diesem Brandgibt und welche, erfahren Interessentenam 4. Juli 1996.

Diplom-Soziologe Hersch Fischlerspricht um 18.30 Uhr im Von-Gerber-Bau der TU Dresden, Raum 038. -mb

Universitätsjournal 10/96 TU und Öffentlichkeit Seite 9

Zu einer Präsentationsveranstaltunghatten am Freitag, dem 15. Mai 1996das Sächsische Staatsministerium fürKultus und die AOK eingeladen. Aufdem Leipziger Marktplatz sollten beiTeilnahme möglichst vieler LeipzigerSchüler aktuelle Inititativen an sächsi-schen Schulen öffentlichkeitswirksamgemacht werden. Dazu gehören dieAktionen „Leichter Schulranzen“,„Gesunde Schulmöbel“ und nicht zu-letzt das Forschungsprojekt „BewegteGrundschule“ der Sportpädagogen derTU Dresden. Dieses Vorhaben wird seitkurzem unterstützt durch die AOKDresden.

In einem Interview erklärte die Lei-terin des Forschungsprojektes, Prof.Christina Müller wie die Idee der „Be-wegten Grundschule“ entstand. Im Be-reich Sportpädagogik durchgeführteBefragungen sagen aus, daß für dieMehrzahl der befragten Grundschülerdas Sitzen in der Schule „langweiligund sehr schwer“ ist. Auch die Elternwünschen sich mehr Bewegungsange-bote und nicht zuletzt die LehrerInnenwaren der Meinung, daß die Bewegungeine zu geringe Rolle im gesamtenSchulleben spielt.

Kinder brauchen aber Bewegung,um sich in ihrer Gesamtpersönlichkeitharmonisch entwickeln zu können.Durch Bewegung nehmen Kinder ihreUmwelt differenzierter wahr und sam-meln vielfältige Erfahrungen. Bewe-gung unterstützt das Lernen (erhöhteKonzentrationsfähigkeit, Steigerungder geistigen Leistungsfähigkeit).Spielerisches Sichbewegen fördert po-sitive Lebensäußerungen und damitGesundheit und Wohlbefinden. Die Er-probung von Bewegungsabläufen, einerealistische Selbsteinschätzung unddas Erleben eigener Grenzen und eige-nen Könnens tragen wesentlich zu ei-ner positiven Selbsterfahrung bei. Dar-über hinaus entwickeln sich imgemeinsamen Tun mit anderen Kin-dern Kooperations- und Kommunikati-onsfähigkeit. Spielfähigkeit und Bewe-gungssicherheit sind als weiterezentrale Zielbereiche zu nennen.

Kinder haben aber zu wenig Bewe-gung, denn sie sind in Abhängigkeitvon ihren individuellen Bedingungenvon einer zunehmend bewegungs-feindlichen Umwelt umgeben.

Deshalb zielt das Forschungsprojektdarauf, eine auf die Ganzheit des Kin-

des gerichtete Bewegungserziehung ineinem interdisziplinär-integrativen An-satz zu realisieren.

Betont werden muß, daß auch inner-halb einer „Bewegten Grundschule“dem Schulsport eine fundamentale Be-deutung zukommt. Mehr Bewegung imSchulleben soll und darf kein Ersatzdafür sein. Über den Schulsport hinauswerden auf der inhaltlich-organisatori-schen Ebene folgende Bereiche bear-beitet: Bewegter Unterricht, BewegtePause, Bewegtes Schulleben.

Wie Bewegter Unterricht praktischaussehen kann, demonstrierten Grund-schüler der Versuchschule aus Cosse-baude unter Anleitung von Frau Volk-mer, einem Mitglied derForschungsgruppe. Ein kleiner Tanz,Entspannungsübungen und rhythmi-sche Malfolgen gehörten ebenso dazuwie „Laufende Buchstaben“.

In das pädagogische Konzept einer„Bewegten Grundschule“ ordnet sichdie von Frau Volkmer und weiterenSportpädagogen der TU Dresden ver-faßte Broschüre „Pausenspiele imKlassenzimmer“ ein, die im Rahmender Leipziger Veranstaltung denSchülern, Lehrern, Vertretern des säch-

sischen Kultusministeriums sowie derPresse erstmals öffentlich vorgestelltwurde. Diese Spielesammlung verstehtsich als Ergänzung zu den 1994 er-schienenen „Schulhofspielen“.

Mit diesen Materialien sollen denSchülern und Lehrern Anregungen füreine spielerische Pausenbeschäftigunggegeben werden, wobei die Spielbe-schreibungen so formuliert sind, daßsie sich direkt an den lesenden Schülerwenden.

Die Präsentationsveranstaltung aufdem Leipziger Marktplatz, in derenRahmenprogramm sich u.a. die Kin-derliedsänger „Ulf und Zwulf“, das„Spielmobil“ der sächsischen Sportju-gend und Studenten des Institutes fürGrundschulpädagogik der TechnischenUniversität Dresden einbrachten, so-wie die abschließende Pressekonferenztrugen sicher dazu bei, die Öffentlich-keit über die anlaufenden Aktivitätenzu informieren. Leider sorgte unter an-derem das schlechte Wetter dafür, daßdie Kinder als die eigentlichen Adres-saten nicht so zahlreich vertreten wa-ren, wie das für eine solche Veranstal-tung wünschenswert gewesen wäre.

Ralph Petzold

Schüler: „Sitzen in der Schule ist langweilig und schwer“Forschungsprojekt „Bewegte Grundschule“ präsentiert / TUD in Leipzig dabei

Sachsen fahr2/85

am blauen wunder2/165

Correct2/180

Alttolck Hof2/78

„Arbeitsstreß“ englisch

Am 5. Juni in der Zeit von 14 bis 16.30Uhr, im Bürogebäude „drehpunkt“,Raum A 307, Zellescher Weg 17,spricht Dr. John W. Hinton, von derUniversity of Glasgow, Päsident derBritish Society of Psychophysiologie,zum Thema: „WORK STRESS inTODAY’S INDUSTRY“.

Der Vortrag findet in englischerSprache im Rahmen Science and So-ciety lectures des British Council /DAAD Austauschprogrammes statt. pi

SV-Beiträge fürUrlaubs- und

Weihnachtsgeld?Wie Sie einem Beitrag im Univer-sitätsjournal 7/96, Seite 4 (Bernd Pal-las: Aufgemerkt, es geht um’s Geld)schon entnehmen konnten, besteht –realistisch betrachtet – keine Aussicht,abgeführte Sozialversicherungs-beiträge zurückerstattet zu bekom-men. Zu dieser Frage liegt inzwischenein Informationsblatt der ÖTV-Rechtsabteilung der KreisverwaltungDresden vor. Wir geben diese Informa-tion hiermit im Wortlaut wieder:

Das Bundesverfassungsgericht ent-schied am 11. 01. 1995, daß die Sozial-versicherungsbeitragspflicht für Ur-laubs- und Weihnachtsgeld(Einmalzahlungen) verfassungswidrigist. Als Begründung wurde angegeben,Paragraph 385 Absatz 1 a RVO, sei mitdem allgemeinen Gleichheitssatz un-vereinbar, da das einmalig gezahlte Ar-beitsentgelt bei der Berechnung kurz-fristiger Lohnersatzleistungen nichtherangezogen wird. Arbeitnehmer, diealso Sozialversicherungsbeiträge fürUrlaubs- und Weihnachtsgeld zahlen,werden nicht besser gestellt als die Ar-beitnehmer, die keine Beiträge für Ur-laubs- und Weihnachtsgeld zahlen. Esliegt ein Verstoß gegen den allgemei-nen Gleichheitssatz vor (Artikel 3, Ab-satz 1, Grundgesetz).

Was bedeutet dies nun für den be-troffenen Arbeitnehmer, oder abermuß ich schon jetzt irgendwelche An-sprüche geltend machen?

Das Bundesverfassungsgericht ent-schied am 11. Januar 1995, Aktenzei-chen: 1BvR 892/88, zwar, § 385 Absatz1 a RVO sei grundsätzlich verfassungs-widrig. Aus Gründen der Rechtssicher-heit sei es jedoch ausnahmsweise gebo-ten, die weitere Anwendung derbetreffenden Form bis zu einer gesetz-lichen Neuregelung, längstens bis zum31. Dezember 1996, zuzulassen.

Deshalb kann einem betroffenenArbeitnehmer zur Zeit noch kein fi-nanzieller Vorteil aus der Entschei-dung des Bundesverfassungsgerichteserwachsen. Eine Geltendmachunghätte allenfalls den Sinn den Gesetz-geber noch einmal auf den spätestensam 1. Januar 1997 gesetzwidrigen Zu-stand hinzuweisen!

Herausgeber: Gewerkschaft ÖTV,Kreisverwaltung Dresden, ChristianKlasberg und Erik Molkenthin,Friedrichstraße 59, 01067 Dresden,Tel.: 0351/494760.

Dr. NeumerkelVorsitzender

Personalrat informiert

AUDI-Förderpreis

Vom 24. bis 28. Juni 1996, jeweils ab 8 Uhr, findet das Entwurfsseminar desLehrstuhls Technisches Design statt(siehe uj 9/96). Der Förderpreis von150 000 $ geht an die beste Idee zumThema „Leben in Bewegung“. Interes-sierte Studenten und Absolventen allerFakultäten sind dazu herzlich in dieAugust-Bebel-Str. 20, Raum 201 ein-geladen. Ebenfalls dort findet diezweite Informationsveranstaltung am10. Juni 1996 um 13 Uhr statt. sum

Universitätsjournal 10/96 Aus dem Campus-Leben Seite 10

Ein flammendes Plädoyer für einenplanmäßigen Start der EuropäischenWährungsunion in rund tausend Tagenhielt der Präsident der Landeszentral-bank Sachsen-Thüringen, Prof. OlafSievert, vor rund hundert Zuhörern imOtto-Beisheim-Saal (OBS) der Fakul-tät Wirtschaftswissenschaften. Mitzum Teil harschen Worten wandte sichSievert gegen eine Verschiebung desStarts. „Eine Vertagung wäre der An-fang vom Ende, eine kleine Währungs-union der Beginn der großen. Bei ei-nem späteren währungspolitischenNeubeginn in Europa würden wir nie-mals wieder einen so guten Vertrag be-kommen, wie wir ihn haben“, gab Sie-vert zu bedenken.

Nach Ansicht des Landeszentral-bankchefs wird das Jahr 1996 „das Jahr

der Krisis, das Jahr der eigentlichenEntscheidung sein“. In diesem Jahrgelte es, die öffentlichen Haushalteaufzustellen und zu beschließen, diedann Anfang 1998 dem Reifetest fürden Beitritt eines Landes zurWährungsunion am 1. Januar 1999 un-terliegen. Der Schlüssel für eine Klar-stellung des Starttermins liege inFrankreich und in Deutschland.

Sievert sprach gegenüber dem Uni-versitäts-Journal von einer histori-schen Chance, die erst durch die Wie-dervereinigung möglich gemachtwurde. Nur dieses Ereignis und die dar-aus resultierende Furcht der Franzosenvor einem übermächtigen Deutschlandhabe zu den derzeit gültigen Verträgenführen können. Wer sich jetzt auf„schnelle“ oder „geringfügige“ Ände-

rungen einlasse, besiegele das „Aus“der Währungsunion.

Ein Hauptargument für die Ein-führung des Euro sei die Beseitigungder Wechselkursrisiken in Europa,meinte Sievert gegenüber DUJ. Desweiteren werden die Arbeitsmärkte zuechten Wettbewerbsmärkten. Das be-deute, daß die Lohnpolitik dann stärkermit Rücksicht auf die Folgen für die in-ternationale Wettbewerbsfähigkeit be-trieben werden müsse, weil Korrek-turmöglichkeiten zu Lasten desGeldwertes und über Wechselkursver-änderungen entfallen. Sievert: „Künf-tig wird sich ein Staat in einem Geldverschulden, daß er nicht mehr selbstherstellen kann; er kann dann auchnicht mehr die Notenpresse anwerfen,Inflation auslösen und sich auf diese

Weise praktisch real entschulden.“Man wolle den Partnerländern ebenkeinen leichten Zugang zu den niedri-gen Zinsen der Währungsunion ver-schaffen, betonte Sievert. „Die Kon-vergenzkriterien müssen eingehaltenwerden.“ In Deutschland sei es üblichgeworden, die großen Anstrengungen,die fast alle unternommen haben, inverächtlichmachender Weise geringzu-schätzen. „Die spektakulären Erfolgebei der Inflationsbekämpfung werdenwie für selbstverständlich genommen.“Wer ein großes Projekt verwirklichenwill, müsse sich etwas zutrauen. „OhneRisiken ist nicht Großes zu bewegen“,sagte Sievert, der hinzufügte: „Die D-Mark wird nicht untergehen, weil dieeuropäische Währung ja nach ihremMuster geschaffen wird! Im Euro wird

sie fortleben. Und binnen weniger Jah-re werden die Deutschen darüber stolzsein“, prophezeite Sievert.

Zu Beginn des engagierten Vortra-ges, der über Kontakte des Volkswirt-schafts-Lehrstuhls von Prof. AlexanderKarmann zustande gekommen war,hatte der Dekan der Fakultät Wirt-schaftswissenschaften, Prof. Ralf Witt,dem Gast für insgesamt 30 000 Markgedankt. Das Geld dient der Biblio-theks-Ergänzung mit antiquarischenFachzeitschriften. Da die Fakultät jaerst vor zweieinhalb Jahren eröffnetwurde, ist der Bedarf an Zeitschriftenvor 1993 enorm.

Spenden nimmt die Fakultät unter0351/463-3141 (Dekanatsrat AndréSchimmel) entgegen.

Ralf Redemund

Plädoyer für Euro: „Vertagen der Währungsunion ist Anfang vom Ende“Landeszentralbankchef Prof. Olaf Sievert sprach im Otto-Beisheim-Saal / 30 000 Mark für Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Gerhard Nähr, Geschäftsführer derTRAPOS AG aus Mittweida, ist sichsicher: Der InnoVan SAXI Kurier, einleichtgewichtiger Elektrowagen, ist einAuto der Zukunft. Dr. Wolfhart Kunzevom Sächsischen Staatsministeriumfür Wirtschaft und Arbeit sowie Prof.Peter Büchner, Dekan der FakultätElektrotechnik, staunten nicht schlechtüber den gerade mal 2,5 Meter langen,1,5 Meter breiten und 1,9 Meter hohenStraßenfloh, der auf Einladung der Tur-nerschaft Germania geräuscharm undabgasfrei vor dem Barkhausen-Bauüber den Campus „hüpfte“. 20.000Mark soll der SAXI Kurier kosten, plusBatteriepakete (Hagen Blei-Vlies).Nach einem Konzept der schweizeri-schen Horlacher AG wollen die Sach-sen das sichere Kunststoff-Leichtfahr-zeug (Gesamtgewicht: 1100Kilogramm, Zuladung: 430 Kilo-gramm) bis Ende 1998 serienreif ma-chen. Die Reichweite liegt derzeit beietwa 80 Kilometern; die Höchstge-schwindigkeit pro Stunde ebenso. Wei-tere Informationen gibt es bei der Tur-nerschaft Germania unter 0177 /244-8611 oder 403-0502. Redemund

Flotter Straßenfloh hüpfte über TU-CampusElektroauto: Turnerschaft Germania mit Vortrag und Vorführung der TRAPOS AG Mittweida über das „SAXI Kurier“

„Zukunft kommt aus Sachsen!“ betitelten die Veranstalter der Turnerschaft Germania den Vortrag über das Elektroauto InnoVan SAXI Kurier von Gerhard Nähr (TRAPOS AG Mittweida). Anschließend gab's Probefahrten. Foto: rare

TEG-Organisation bei Simec

Neues bei Chips?Vor etwa einem Jahr tönte es „Ready forEquipment“ durch die Dresdner Heide.Termingerecht waren die Experten derSiemens Microelectronics CenterGmbH& Co. OHG Dresden (Simec) inder Lage, die ersten Fertigungsanlagenins Modul 1zu installieren. Seither wurdeModul 2 in Betrieb genommen und seitdem 2. Mai sind die ersten 16M-Baustei-ne „made in Dresden“ auf dem Weg zuKunden. Das und mehr erfuhren einigeTU-Studenten, die über die Studentenor-ganisation TEG (The EntrepreneurialGroup) an einer Führung durch die 2,7Milliarden Mark teure Chipfabrik teil-nahmen. Offensichtlich stehe die Ent-scheidung für den Bau des Moduls 3 kurzbevor, ließ der „Simec-Flurfunk“ verlau-ten. Jedenfalls scharren Planungsstabund Bauausführende in den Startlöchernförmlich mit den Hufen. Dresden werdeauch bei der beabsichtigten Partnerschaftmit Motorola und der Technologie-Alli-anz mit IBM und Toshiba eine zentraleRolle spielen, hieß es. Die für die neuegemeinsame Fertigung vorgesehenenDRAM-Bausteine basieren auf den 64-Mbit- und 256-Mbit-Speichern, die inder oben genannten Vierer-Allianz ent-wickelt werden. rare

Wie spät es ist, erfährt jeder, der an derUni zu tun hat, von den zahlreichenUhren auf dem Campus. Inzwischenwerden sie alle elektronisch über einenImpuls von der zentralen Telefonuh-renanlage gesteuert. Bleibt mal einestehen, so sind das Nachwirkungen vonBauarbeiten. Meistens ist ein zerhack-tes Kabel der Übeltäter. Also eigentlichkein Bedarf für einen Uhrmacher ander Uni? Dem ist nicht ganz so, dennneben den vielen modernen elektroni-schen Uhren, die die Hörsäle und Bi-bliotheken zieren, hat die Uni noch vierechte Schmuckstücke zu bieten: DieUhr am Weberplatz, am MünchnerPlatz, am Mathehörsaal und die Turm-uhr im Forstinstitut in Tharandt-Gril-lenburg.

Der Mann, der sie alle unter seinenFittichen hat, heißt Frank Lange. Schonsein Vater, Felix Lange, hat 1955 denWartungsvertrag mit der TU geschlos-sen, es ist also schon fast Familientra-dition für die Langes, fällige Renovie-rungen und Rekonstruktionen an denDresdner Universitätsuhren durchzu-führen.Die Liebe zu seinem Handwerkist Frank Lange deutlich anzumerken,wenn man mit ihm über die Objekteseiner Begierde spricht. So erinnert ersich zum Beipiel noch deutlich an seineerste Turmbegehung auf dem Münch-ner Platz an der Seite seines Vaters.„Ich habe da noch die Sträflinge vom

Turm aus gesehen.“ Die Uhr auf demSchumann-Bau wurde 1908 erbaut,1969 wurde sie neu vergoldet. Trotz-dem müßte an ihr in nächster Zeit nochviel gemacht werden.

In mühevoller Kleinarbeit rekon-struiert hat Frank Lange hingegen dieUhr im Schloß Grillenburg. Bis 1994mußte diese noch jede Woche aufgezo-gen werden. Das klappte früher auchganz gut. „Aber“, so Frank Lange, „derneue Hausmeister hat dann immer dasPendel, das immerhin fast 60 kg wiegt,zurückgedrückt. So wurden die Zähnedes viel zu kleinen Uhrwerks überlastetund herausgebrochen. Die Zahnrädergriffen nicht mehr richtig und die Uhrging ungenau.“ Nach monatelangenArbeiten kann die Turmuhr jetzt überFunk gesteuert werden. Nur die origi-nalen Zeiger und das Ziffernblatt sindnoch auf dem Schloßturm. Das Uhr-werk und das Verteilerwerk können,natürlich auch rekonstruiert, im Gril-lenburger Schloß, in der Forst- undJagdkundlichen Lehrschau, bewundertwerden. Immerhin hatte die Turmuhr,deren Erbauer unbekannt ist, schonüber einhundert Jahre auf dem Buckel -schätzt Frank Lange. So genau kanndas aber niemand sagen, da weder Un-terlagen, noch an der Uhr selbst vomUhrenbauer „verewigte“ Jahreszahlenexistieren. Derartige Jahreszahlen wa-ren, zum Beispiel auf Kirchtürmen,

durchaus üblich. So aber ist die Kusto-die der Universität auf Frank LangesSchätzungen angewiesen; vom techni-schen Standard des Uhrwerkes herwürde er auf zirka 1890 tippen.

Wesentlich jünger, aber auch um ei-niges raffinierter in der Ausstattung, istdie sogenannte astronomische Kunst-uhr am Willers-Bau. Sie wurde schät-zungsweise 1955 erbaut. Doch auchdie Geschichte dieser Uhr ist ein Puzz-le, dessen wichtigste Teile – genaueKonstruktionsunterlagen – fehlen. Inmühevoller Kleinarbeit und auf denSpuren von in jüngerer Zeit erschienenZeitungsartikeln hat Dr. Karin Fischervon der Kustodie der TU erst kürzlichdie Details der Entstehung recher-chiert. „Der Entwurf für die Uhrstammt vom Architekten des Trefftz-Baus, Walther Henn, und gebaut wurdesie unter der Gesamtleitung des TU-Di-plom-Ingenieurs Röcke, dessen Vorna-men wir nicht mehr wissen.“ Dabei hatdie Leipziger Turmuhrenfabrik Bern-hard Zacharias die technischen und derDresdner Kunstschmied AlfredSchmidt die Kunstschmiedearbeitenausgeführt. Ein Gemeinschaftswerk al-so, und nicht, wie bisher öfter behaup-tet, im wesentlichen das Einzelwerk ei-nes Erbauers.

Der größte Nachteil der astronomi-schen Uhr ist allerdings die Höhe, inder sie hängt. Kaum jemand weiß, was

außer der aktuellen Tageszeit noch al-les an ihr abzulesen ist.

Da wären im mittleren ZiffernblattSonnenaufgang (rechts) und -unter-gang (links), allerdings der Winterzeitentsprechend, da diese astronomischen„Kleinigkeiten“ nicht umgestellt wer-den können. Auf dem rechten Ziffern-blatt kann man anhand des Sonnenum-

laufs und seinem Verhältnis zum römi-schen Tierkreis den Monat erkennen.Und links sind anhand von Symbolendie Wochentage und Mondphasen ab-zulesen.

Einmal im Jahr stellt Frank Langedie Uhr nach. Der günstigste Tag dafürwird anhand des astronomischen Ka-lenders errechnet. pgl.

Was die Stunde schlägtVorgestellt: Seit 1955 hält Frank Lange die Uhren der heutigen Universität amTicken

Einmal im Jahr stellt Frank Lange die Uhr nach. Der günstigste Tag dafür wirdanhand des astronomischen Kalenders errechnet. Foto: DNN / Flechtner

Universitätsjournal 10/96 Nachricht / Stellenausschreibung Seite 11

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Stellenausschreibungen

Die Körber-Stiftung hebt im Mai 1996den Deutschen Studienpreis aus derTaufe, einen Forschungswettbewerb fürStudierende aller Fakultäten und Hoch-schulen im In- und Ausland. Um diesenPreis unter den Studierenden bekannt zumachen, wird die Körber-Stiftung amDonnerstag, dem 13. Juni 1996, in derZeit von 9.45 bis 16 Uhr, vor der NeuenMensa auf der Bergstraße einen Infor-mationsstand einrichten. Bei schlech-tem Wetter kann man sich über die Teil-nahmebedingungen im Foyer derNeuen Mensa informieren. -pi

Deutscher Studienpreis der

Körber-Stiftung Hamburg,

Ausschreibung 1996/97

Im Wintersemester (Mitte Okt. 96 - Anf. Febr. 97) ist für ca. 8 Stunden pro Woche (1 Grundkurs, 1 Aufbaukurs) die Stelle eines/einer

Lehrbeauftragten für Japanischzu besetzen.

Voraussetzungen: Japanologe oder Muttersprachler oder Sprachmittler/Übersetzer; Päda-gogischer Abschluß bzw. 2jährige Lehrerfahrung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 22.06.1996 an: TU Dresden, Direktorin des Fachsprachenzentrums, Frau Prof. Dr. M. Lieber, 01062 Dresden;Auskünfte unter Tel.: (0351) 4731 327 o. 313, Fax.: (0351) 4731 338.

069/96In der Medizinischen Klinik II ist ab sofort die Stelle eines / einer

Physiotherapeuten/-in(BAT-O Vc)

befristet 07.04.1997 zu besetzen. (Vertretung Erziehungsurlaub)

Aufgaben: Selbständige physiotherapeutische Behandlung nach ärztlichen Anweisungen vonPatienten der Medizinischen Kliniken; ferner Patienten in der HNO-Klinik, Radiologie, Kieferchirurgie, Augenheilkunde, Hautkrankheiten sowie auch von ambulanten Patienten der Abteilung für Physiotherapie. Sachgerechter Umgang sowie Pflege von Geräten und Material; Teilnahme an Besprechungen und Weiterbildungsveranstaltungen der Abteilung.

Voraussetzungen: Abschluß als Physiotherapeut/-in mit guten schulischen Zeugnissen, gediegener Arbeitsauffassung und Leistungswillen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik II, Leiter der AbteilungPhysiotherapie, Herrn Doz. Dr. med. A. Lange, Telefon 458 3105, Fetscherstraße 74,01307 Dresden.

070/96In der Medizinischen Klinik II ist ab sofort die Stelle eines / einer

Physiotherapeuten/-in(BAT-O Vc)

befristet für 18 Monate zu besetzen. Teilzeitbeschäftigung mit 26 Stunden / Woche.

Aufgaben: Selbständige physiotherapeutische Behandlung nach ärztlichen Anweisungen von Patienten der Medizinischen Kliniken; ferner Patienten in der HNO-Klinik, Radiologie,Kieferchirurgie, Augenheilkunde, Hautkrankheiten sowie auch von ambulanten Patienten derAbteilung für Physiotherapie. Sachgerechter Umgang sowie Pflege von Geräten und Material; Teilnahme an Besprechungen und Weiterbildungsveranstaltungen der Abteilung.

Voraussetzungen: Abschluß als Physiotherapeut/-in mit guten schulischen Zeugnissen, gediegener Arbeitsauffassung und Leistungswillen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik II, Leiter der AbteilungPhysiotherapie, Herrn Doz. Dr. med. A. Lange, Telefon 458 3105, Fetscherstraße 74,01307 Dresden.

071/96In der Klinik und Poliklinik für Urologie ist ab sofort die Stelle eines / einer

Wissenschaftlichen Mitarbeiters(-in) / Doktorand(-in)(BAT-O IIa halbe - Drittmittelfinanzierung)

vorerst befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Aufgaben: Mitwirkung am Forschungsprojekt „Identifizierung von Tumorsuppressorgenenbeim Prostatakarzinom durch DD-PCR“; die Aufgaben umfassen dabei die Durchführung der DD-PCR, die Klonierung der relevanten Fragmente, die Sequenzierung und funktionelleAnalysen.

Voraussetzungen: Gesucht werden Bewerber(-innen) aus dem Bereich der Naturwissen-schaften mit Kenntnissen der Molekular- (PCR) und Zellbiologie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Urologie, DirektorHerrn Prof. Dr. med. M. Wirth, Telefon 458 2447, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

072/96In der Klinik und Poliklinik für Urologie ist ab sofort die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Assistenten/-in(BAT-O VIb - Drittmittelfinanzierung)

vorerst befristet für 2 Jahre zu besetzen.

Aufgaben: Mitwirkung am Forschungsprojekt „Identifizierung von Tumorsuppressorgenenbeim Prostatakarzinom durch DD-PCR“; die Aufgaben für die MTA umfassen dabei die Durchführung der DD-PCR, die Klonierung und Die Sequenzierung der relevanten Fragmente.

Voraussetzungen:Abschluß als MTAsowie dem Aufgabengebiet entsprechende Kenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Urologie, DirektorHerrn Prof. Dr. med. M. Wirth, Telefon 458 2447, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

073/96Im Pflegedienstdirektorat ist ab sofort die Stelle eines / einer

Pflegedienstleiters/-in für die Kinderklinik(BAT-O Kr X)

zu besetzen.

Zielsetzung: Wir erwarten eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegedienstleiter/-in bzw. die Bereitschaft zur Qualifikation, sowie Leitungserfahrung als Stationsleitung. Zur Wahrneh-mung dieser Aufgabe sollten Sie über hohe Einsatzbereitschaft, persönliche Stabilität, sicheres Auftreten und Durchsetzungsvermögen verfügen. Weiterhin erwarten wir Urteils-vermögen und Überzeugungskraft und das notwendige Einfühlungsvermögen, pädagogischeGeschick sowie die Fähigkeit, motivierend zu wirken. Sie sollten außerdem Organisations-talent aufweisen und Bereitschaft zur ständigen und umfassenden eigenen Fortbildung zeigen.

Voraussetzungen: Kinderkrankenpflegeexamen, staatliche Berufserlaubnis, Kommunika-tionsfähigkeit, Fähigkeit zur Vermittlung beruflichen Könnens.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Pflegedienstdirektorin, Frau Helaß, Telefon 458 3362 / 2383, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

074/96Im Institut für Klinische Genetik ist ab sofort die Stelle eines / einer

Medizinisch-technischen Assistenten/-in(BAT-O Vb - Drittmittelfinanzierung)

befristet für 2,5 Jahre zu besetzen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Förderer.

Aufgaben: Technische Assistenz für ein neues Forschungsverbundprojekt, möglichst mitKenntnissen und Erfahrung in wissenschaftlicher Laborarbeit, Transformation und Unter-haltung von Zellinien; Durchführung von Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungen; Bearbeitungvon DNA-Sonden; Arbeit am Fluoreszenzmikroskop mit digitaler Bildaufnahme. UmfassendeEinarbeitung in allen Bereichen wird gewährleistet.

Voraussetzungen:Abgeschlossene Ausbildung als MTA; Teamfähigkeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Klinische Genetik, Projektleiter Herr Dr. O. Bartsch, Te-lefon 458 2153, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

075/96Im Institut für Klinische Genetik ist ab sofort die Stelle einer

Studentischen Hilfskraft(Drittmittelfinanzierung)

befristet für 2,5 Jahre oder teilweise mit einer Arbeitszeit von 10 Stunden / Woche und maximal 30 Wochen / Jahr zu besetzen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Förderer.

Aufgaben: Laboraushilfe in einem Forschungsprojekt, Zusammenarbeit mit den anderen Mit-arbeitern des Projektes; Aufgabengebiet für Doktoranden der Medizin bestens geeignet, auchfür Diplomanden (Biologie). Freundliche Einarbeitung in allen Bereichen wird gewährleistet.

Voraussetzungen: Hochschulstudium der Medizin oder Biologie, Englischkenntnisse, Teamfähigkeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Klinische Genetik, Projektleiter Herr Dr. O. Bartsch, Te-lefon 458 2153, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

076/96Im Institut für Klinische Genetik ist ab sofort die Stelle eines / einer

Wissenschaftlichen Mitarbeiters/-in(BAT-O IIa - Drittmittelfinanzierung)

vorerst befristet für 2,5 Jahre zu besetzen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Förderer.

Aufgaben: Mitarbeiter in einem neuen Forschungsverbundprojekt zur Herstellung von DNA-Sonden für die medizinische Diagnostik; Arbeiten mit Mikromanipulator, PCR-Methode, Zellkulturen, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, Mikroskopieren; Zusammen-arbeit mit der technischen Assistenz, dem Projektleiter und den Verbundpartnern.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium in einer der Fachrichtungen Medizin, Biologie, evtl. Biochemie; eventuell abgeschlossene Promotion; gute Englisch-kenntnisse, Fähigkeit und Bereitschaft zum selbständigen Arbeiten, Teamfähigkeit. Umfang-reiche Einarbeitung in allen Bereichen wird gewährleistet.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter wer-den bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Institut für Klinische Genetik, Projektleiter Herr Dr. O. Bartsch, Te-lefon 458 2153, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

077/96In der Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten ist ab 01.09.1996 die Stelle einer

Angestellten im Schreibdienst / Stationssekretärin(BAT-O VII / VIII - Schreibtest)

zu besetzen.

Aufgaben: Schreibarbeiten für Kliniksekretariat, Oberarztbereiche, wissenschaftliche Arbeiten; Führen von Statistiken; Postabholung und -verteilung.

Voraussetzungen: Abschluß Facharbeiter für Schreibtechnik bzw. dem Berufsbild ent-sprechend; gute Schreibmaschinen- und Stenographiekenntnisse sowie Kenntnisse in der PC-Textverarbeitung. Engagement, Kooperationsbereitschaft und patientenfreundliches Verhalten werden erwartet.

Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 18.06.1996 an: UniversitätsklinikumCarl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten, kommissarischerDirektor Herr Prof. Dr. Richter, Telefon 458 2497, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.

An der Forschungsstelle für politisch-gesellschaftliche Erziehung und Arbeitslehre istzum 01. September 1996 die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT IIa)

auf 4 Jahre zur Mitarbeit am Forschungsprojekt „Ernährungserziehung in der Schule“ zu besetzen.

Einstellungsvoraussetzungen: (§ 53 PHG); abgeschlossenes Hochschulstudium; vertiefteKenntnisse in Ernährungswissenschaft und in einer Gesellschaftswissenschaft; evtl. Schul-erfahrung sowie Bereitschaft zur Mitarbeit in allgemeinen Institutsangelegenheiten. Ggf. besteht die Möglichkeit zur Promotion.

Die Pädagogische Hochschule strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in Forschung und Lehre an. Entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen werden um ihre Bewerbunggebeten.Bewerbungen sind bis zum 28. Juni 1996 zu richten an den Rektor der PädagogischenHochschule, Kirchplatz 2, 88250 Weingarten.

Zum frühestmöglichen Zeitpunkt sind folgende Professuren zu besetzen:

im neu gegründeten Fachbereich Gesundheits- und PflegewissenschaftenPflegewissenschaften/Pflegemanagement (C 3) Kenn-Nr.: Zw GP192

im neu gegründeten Fachbereich ArchitekturBaukonstruktion (C 3) Kenn-Nr.: Zw A197

im Fachbereich Maschinenbau und Kfz-TechnikVerkehrssystemtechnik (C 3) Kenn-Nr.: Zw MB 28

(frühestens zum 01.03.97) im Fachbereich Textil- und Ledertechnik ReichenbachTextiltechnik (C 2) Kenn-Nr.: Zw TLT 204

im Fachbereich Angewandte Kunst SchneebergKünstlerisch-gestalterischeGrundlagen (halbe Stelle) (C 3) Kenn-Nr.: Zw ak 86 I(im privatrechtlichen Dienstverhältnis mit 50 v.H. der wöchentl. Regellehrverpflichtunggemäß DAVOHS)

Künstlerisch-gestalterischeGrundlagen (halbe Stelle) (C 3) Kenn-Nr.: Zw ak 86 II(im privatrechtlichen Dienstverhältnis mit 50 v.H. der wöchentl. Regellehrverpflichtunggemäß DAVOHS)

Die Bewerber/innen müssen die Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 51 des SächsischenHochschulgesetzes vom 04.08.1993 erfüllen, insbesondere Promotion und in der Regel einefünfjährige Berufspraxis auf dem Berufungsgebiet, von der mindestens drei Jahre außerhalbdes Hochschulbereiches absolviert wurden.Die HTW Zwickau fordert qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben, um den Anteil von Frauen in Lehre und Forschung zu erhöhen. BewerbungenSchwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt.

Telefonische Auskünfte können im Dezernat Personalangelegenheiten unter Ruf-Nr. 0375/5361170 sowie über http://www.th-zwickau.de / eingeholt werden.Die detaillierte Beschreibung dieser Stellen kann in der Zentralen Universitätsverwaltung der Technischen Universität Dresden, Dezernat Zentrale Angelegenheiten, Sachgebiet Organisation, Rektorat Zi. 137 eingesehen werden.

Bewerbungen mit Lichtbild, tabellarischem Lebenslauf, Darstellung der wissenschaftlichenEntwicklung, Veröffentlichungen, Liste der Lehrveranstaltungen und die beglaubigten Kopien von Diplom- und Promotionszeugnissen und ggf. der Habilitationsurkunde sind unter Angabe der Kenn-Nr. bis zum 15.06.1996 zu richten an die HTW Zwickau (FH), Rektorat, Dr.-Friedrichs-Ring 2a, 08056 Zwickau.

Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau(FH)

Pädagogische Hochschule Weingarten

Medizinische Fakultät

Fachsprachenzentrum

Technische Universität Dresden

Universitätsjournal 10/96 Kultur/Sport Seite 12

Treffpunkt Klub, Kino und kleines Theater

ImpressumHerausgeber des „Universitätsjournals“: DerRektor der Technischen Universität Dresden.Redaktion: Mommsenstraße 13, 01062 Dresden,Tel. 03 51/4 63 51 91 und 03 51/4 63 28 82. Fax: 03 51/4 63 71 65. V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Redaktion in der Medizinischen Fakultät, Fet-scherstraße 74, Tel./Fax: 0351/4 58 34 68.Anzeigenverwaltung: Sächsische Presseagentur Dr. Siegfried Seibt, Bertold-Brecht-Allee 24,01309 Dresden, Telefon / Fax: 03 51/31 99 26 70.Die in den Beiträgen vertretenen Auffassungenstimmen nicht unbedingt mit denen der Redak-tion überein. Für den Inhalt der Artikel sind dieUnterzeichner voll verantwortlich. Unsere Auto-ren stellen dem DUJ ihre Beiträge honorarfreizur Verfügung. Die Redaktion bittet alle Korres-pondenten, nach Möglichkeit ihre Beiträge aufDiskette im WordPerfect-Format einzureichen.Nachdruck ist nur mit Quellen- und Verfasseran-gabe gestattet.Redaktionsschluß: 24. Mai 1996Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen:IMAGIC, Publigraphische Systeme, DresdenDruck: Lausitzer Druck- und VerlagshausGmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

Club BärenzwingerMittwoch, 5. Juni, 20 Uhr:Wasserball - Badekappe mitbringen!Mittwoch, 12. Juni, 21 Uhr:cb-Film: „Karbid und Sauerampfer“,R.: Beyer, DDR ‘65 Donnerstag, 13. Juni, 21 Uhr:„Down under“ Colin Hay (UK) – Ex-Sänger men at workFreitag, 14. Juni, 22 Uhr:Die Jaker (DD) – Folk & Blues & DJBert

Club Neue MensaMontag, 10. Juni, 22 Uhr:Im Konzert: Peacock Palace (D)Montag, 17. Juni, 22 Uhr:David Evans (USA)

CDDonnerstag, 6. Juni, 21 Uhr:Kabarettverband Sachsen e. V. präsen-

tiert: „Neu-DEUTschLICHES“ vomKabarett Jugendstyl (Löbau)

ESGDienstag, 11. Juni, 20 Uhr:Vortrag: „Franz von Assisi“, Referent Pater Lothar Kuczera, Dres-den

Kino im KastenDonnerstag, 5. Juni, 20 Uhr:„Die Dreigroschenoper“, R.: GeorgWilhelm Papst, Deutschland/USA'31

Englischer VideoclubDonnerstag, 6. Juni, 20.15 Uhr:„Four Weddings and a Funeral“, R.:Hugh Grant, USA '94Donnerstag, 13. Juni, 20.15 Uhr:All that Jazz, USA

die bühne – das kleine theaterder tu

Feitag, 14. Juni, 21 Uhr,Sonntag, 16. Juni, 20 Uhr:„Die Geschichte von den Pandabärenerzählt von einem Saxophonspieler mitFreundin in Frankfurt“, Matéi VïsiecSonnabend, 15. Juni, 19.30 Uhr:die bühne Zschoner Mühle„Arzt wider Willen“, Moliere

Dienstag – Studententheatertag im TJG undKleinen Haus, Vorverkauf und Abendkasse– Entritt 7 DM !

Theater Junge GenerationDienstag, 11. Juni, 19 Uhr:Theater auf der Treppe, „Kindertrans-port“Dienstag, 18. Juni, 19 Uhr:Theater der Welt: „Das Hospital“,Theatergruppe Xi Ju Che Jian (China)

Kleines HausDienstag, 4. Juni, 19.30 Uhr:„Brennende Finsternis“, Bujero Vallejo4. Dresdner TheaterseminarDienstag, 11. Juni, 18 Uhr:Einführungsveranstaltung mit Chef-dramaturgin Heike Müller-Merten inder Theaterkneipe 19.30 Uhr: „Bocksgesang“, FranzWerfel

Mittwoch, 12. Juni, 20 Uhr:TUD, von-Gerber-Bau, R. 013, Berg-straße 53Diskussion mit Beteilgten der Produk-tion, Leitung: Prof. Klaus Schumacher,Lehrstuhl für Neuere Geschichte der-TUD

ScheuneMittwoch, 12. Juni, 21 Uhr:„Les Reines Prochaines“ (CH)Weibliches Gesangsquintett mit jederMenge InstrumentenDonnerstag, 13. Juni, 20 Uhr:Veranstaltungsort: Bahnhof Mitte„HXA“ (Rußland) „Ensemble NeueKunst“, multimediales Musiktheatereigener ArtFreitag, 15. Juni, 21 Uhr:B.O.R.N. (D)Musiker verschiedener Bands aus demehemaligen Ost-Berlin

Jazzclub „Tonne“Freitag, 7. Juni, 21 Uhr:Matalex –- Jazz Grunge (D). Man mi-sche etwas Jazz mit Heavy-Gitarrenund nicht immer interessanten Rhyth-men – fertig ist eine Modemusik unse-rer Zeit.Dienstag, 11. Juni, 21 Uhr:Jean Pacalais - Akkordeon Solo (F)Sonnabend, 15. Juni, 21 Uhr:The Ultimativ Jazz - Hop-Diskothek.

Es soll Leben in die Landschaft derAmateurfotografen in Dresden und be-sonders auf dem Geländer der Techni-schen Universität Dresden kommen.Das beschloß im Frühjahr 1994 derkaufmännische Direktor des Institutesfür Festkörper- und Werkstofforschung(IFW), Piet Joehnk. Seit mehr als 20Jahren ist er begeisterter Fotograf undbeteiligte sich an nationalen und inter-nationalen Wettbewerben, wo seineBilder wachsende Beachtung fanden.

Es ist eine noch kleine Grupppe vonzehn Autodidakten der Fotographie,die sich unter Joehnks Leitung zusam-mengefunden hat, um sich überSchwarz-Weiß-Fotografie und Color-Bilder auszutauschen. Die monatlichenClubabende geben den MitgliedernGelegenheit, ihre Kenntnisse weiterzu-entwickeln. Um sich Maßstäbe zu set-zen, bewerten sie die in der Gruppe ab-gegebenen Fotos mit einem internfestgelegten Punktesystem. Jeweilszum Jahresende sind die besten Bilderin einer Ausstellung zu sehen.

Das Spektrum reicht von Colorfotosbis zu hin selbst entwickelten Schwarz-Weiß-Fotos. Um sich die Technik derSchwarz-Weiß-Fotografie, besondersder Laborentwicklung, noch vertiefteranzueigenen, ist die Fotogruppe mo-mentan dabei, im IFW ein eigenes La-bor einzurichten. Bereits die ersteWettbewerbsteilnahme am Sächsi-

schen Fototag 1994 brachte der Gruppedes IFW Erfolge. Im Jahr 1995 wurdesie zur Ausstellung anläßlich des40jährigen Jubiläums des FotoclubsTroisdorf/Köln eingeladen. Die Gele-genheit, in der Partnerstadt von Hei-denau ihre Werke vorzustellen, ist derInitiative von Piet Joehnk zu verdanken, der im dortigen Fotoclubselbst längere Zeit Mitglied war.

Nun sind die Troisdorfer nach Dres-den eingeladen, sich im Vergleich mitihren Dresdner Fotofreunden zu prä-sentieren. In „Brückenschlag Fotogra-fie“ werden Arbeiten der Fotogruppedes IFW und des Fotoclubs DynamitNobel Troisdorf ab dem 31. Mai 1996zu sehen sein. Die etwa 100 Bilder zei-gen die Themenvielfalt beider Fo-toclubs. Während bei den TroisdorfernPorträts und Bilder der Bewegung imVordergrund stehen, zeigt der DresdnerFotoclub vor allem Architekturaufnah-men, Fotos mit Landschaftsstimmungund Farb- und Formenspiele. Die aus-gestellten Arbeiten in der Größe 30 x45 sind größtenteils Farbfotos.

Die Gemeinschaftsausstellung kannbis zum 31. Juli 1996 im TU-Gelände,4. Obergeschoß des IFW, Helmholtz-straße 20, 01069 Dresden, besucht wer-den. Zu erreichen ist der Ausstellungs-ort mit den Buslinien 72, 76 oder mitder Straßenbahnlinie 3.

Susann Mayer

„BrückenschlagFotografie“ im IFW

Gemeinsame Fotoausstellung wird eröffnet

Piet Joehnk „Allee im Morgenlicht“

USZ-Sport ’95

Seit voriger Woche liegt die Broschüre„Jahresrückblick 1995“ des Univer-sitätssportzentrums vor. Sie läßt Sport-Angebote, Höhepunkte und Ergebnissedes vergangenen Jahres Revue passie-ren und gibt dem interessierten Leserstatistisches Material an die Hand. Werwissen will, wer wann wo an der Uni-versität Sport getrieben hat, sollte hiernachschlagen. Für Sport-Historiker be-sonders wertvoll: Vielfältige Ergebnis-Listen und Erlebnisberichte. -mb

Eine Ausstellung mit 36 Holzschnit-ten von Heinrich Groß aus Niederwal-gern/ Hessen hat am 21. Mai 1996Professor Dr. med. Thomas Hermann,Direktor der Klinik und Poliklinik fürStrahlentherapie, eröffnet. Die Motivefür seine mittelformatigen Blätterfand der Zimmermeister, Maler undGraphiker vorwiegend in seiner hessi-schen Heimat.

Gezeigt werden Landschaften, Tie-re und Figuren, aber auch mythologi-sche und burleske Gestalten wie

„Karyatide“, „Rothaarige Eulin“ und„Eulerich mit roter Haube“.

Die intensive Formensprache desKünstlers, der seit vierzig Jahren inHolz schneidet und offenbar selbstdruckt, ist teilweise dem Expressio-nismus entlehnt, scheut aber auchnicht schlichte Kompositionen unddekorative Elemente. Die Grafikensind noch bis Ende Juni in den War-teräumen der Klinik in der Schubert-straße zu sehen und zu erwerben.

Marion Fiedler

Grafikausstellung in Klinik-Warteräumen

Prof. Thomas Hermann mit seinen Mitarbeiterinnen bei der Ausstellungseröffnung

„Bocksgesang“

Vortragsreihe

„Neue Tendenzen imAvantgarde-Theater“

Den Auftakt dazu bildet am 4. Juni1996 der Vortrag von Kathrin Tiede-mann („Theater der Zeit“). Sie sprichtüber „Gruppenexperimente heute inDeutschland“. Am 11. Juni 1996 gehtes um „Artauds Theater der Grausam-keit und seine Rezeption heute“(Dr.Klaus Hammer, TUD). Die Vorträgefinden jeweils um 18.30 uhr im CaféBüchel der Jugendbibliothek , Haupt-straße 7, statt. sum

Die „Bäre“, immer noch Kult-Klub Nr.1.

Im Neuffer-Bau

Anastasia Zvereva mitder „Waldsteinsonate“Impromptu: So liebenswert, wie diegleichnamigen Stücke von Franz Schu-bert war auch die Improvisation einesKlavierabends im Neuffer-Bau. Die Fakultät Bauingenieurwesen war Gast-geber für Anastasia Zvereva. Die Aspi-rantin des Petersburger Konservatori-ums absolviert zur Zeit ein Studium ander Musikhochschule Dresden beiProf. Amadeus Webersinke. Dabei er-arbeitete sie neben den Schubert-Wer-ken auch Beethovens Sonate C-Dur op.53, die „Wald steinsonate“.

Das Sitzungszimmer im Neufferbau,Standort eines gut gestimmten Förster-flügels, war eben gerade groß genug,um die Besucher zu fassen. Die Anre-gung zu diesem Abend kam von Prof.Klaus-Günther Steinert, dem ehemali-gen Leiter des Institutes für planetareGeodäsie, der mit der Familie der jun-gen Pianistin befreundet ist. Daß dieFakultät Bauingenieurwesen Gastge-ber sein würde, versteht sich von selbst,da hier bekanntlich die Hausmusik ge-pflegt wird.

50. Hausmusik im Beyerbau

Schon bald steht da ein Höhepunkt bevor– die 50. Hausmusik im Beyerbau am 11. Juni, 20 Uhr mit dem

collegium canticum.

Ehemalige Kruzianer haben sich zudiesem Vokalistenensemble zusammen-gefunden und werden im Foyer des Bey-erbaus mit ihrem Programm sicher musi-kalischen Feinschmeckern gerecht. a. j.


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