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uniintern 01/2012

Date post: 24-Mar-2016
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Magazin für die Mitarbeitenden der Universität Basel
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Social Media an der Uni Eine Tagung beleuchtet Chancen und Risiken von Facebook & Co. Botschafterin in Boston Olivia Goebl repräsentiert die Universität Basel an der US-Ostküste. Erasmus Staff Mobility Helene Marchand hat fünf spanische Hochschulen besucht. MAGAZIN FÜR DIE MITARBEITENDEN DER UNIVERSITÄT BASEL 01 / 2012 EU-Förderung: Weshalb Europa für die Universität Basel wichtig ist.
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Social Media an der UniEine Tagung beleuchtet Chancen und

Risiken von Facebook & Co.

Botschafterin in BostonOlivia Goebl repräsentiert die Universität

Basel an der US-Ostküste.

Erasmus Staff MobilityHelene Marchand hat fünf spanische

Hochschulen besucht.

Magazin für diE MitarBEitEndEn dEr UnivErSität BaSEl 01 / 2012

EU-förderung: Weshalb Europa für die Universität Basel wichtig ist.

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uniintern Magazin für die Mitarbeitenden der Universität BaselPetersplatz 1, Postfach, 4003 Basel. Tel. 061 267 24 95, Fax 061 267 30 13E-Mail: [email protected]/uniintern

März 2011

Herausgeber Kommunikation & Marketing (Leitung: Matthias Geering)Redaktion Reto Caluori (rc), [email protected] Continue AG, BaselText Sabina Brandt, Ed Constable, Michel Ecklin, Matthias Geering, Olivia Goebl, Philipp Langer, Achatz von Müller, Elina Paulin-Grothe, Thomas Schnyder (tsr), Rolf WederFotografie Christian Flierl, Matthias Geering, Peter SchnetzKorrektorat Birgit Althaler, BaselDruck Effingerhof AG, BruggAuflage 6200 Ex.Inserate Matteo Domeniconi, Schwabe AG, Anzeigenverkauf, Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz, Tel. 061 467 86 08, Fax 061 467 85 56,E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss und Erscheinungstermine der nächsten Ausgaben 2/2012: 19. März 2012 / 23. April 2012

Titelbild Der Tumorbiologe Prof. Gerhard Christofori kennt die EU-Forschungs-förderung aus verschiedenen Projekten, aber auch aus seiner Gutachtertätigkeit für den Europäischen Forschungsrat. (Foto: Christian Flierl)

Reto CaluoriUniversität BaselKommunikation & Marketing

E d i t o r i a l

Erfolgreich in Europa?Das aktuell siebte EU-Forschungsrahmenprogramm ist der weltweit grösste Fördertopf für Forschung und Inno-vation. Für die Jahre 2007 bis 2013 haben die EU und as-soziierte Staaten wie die Schweiz weit über 50 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Die Universität Basel ist zwar erfolgreich in zahlreiche internationale Forschungsaktivi-täten involviert. Doch im Vergleich zu Schweizer Universi-täten ähnlicher Grösse wie Genf oder Bern liegt ihre Betei-ligung am 7. europäischen Forschungsrahmenprogramm auf einem relativ tiefen Niveau.

Nun liesse sich einwenden, dass es für die einzelnen For-schenden und die Universität als Ganzes unerheblich sei, ob die eingeworbenen Drittmittel von der EU, vom Schwei-zerischen Nationalfonds oder von den US-amerikanischen National Institutes of Health stammen. Dem ist entgegen-zuhalten, dass die europäische Forschungsförderung trotz Euro-Krise in einer Entwicklung steht, durch die ihre Be-deutung zusehends wächst: Mit dem Nachfolgeprogramm «Horizon 2020» wird die EU für Forschung und Innova-tion nochmals deutlich mehr Geld zur Verfügung stellen.

Die EU-Forschungsförderung unterbreitet Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftlern vielfältige Angebote: Sie begünstigt die Mobilität von jungen Forschenden, unter-stützt exzellente Grundlagenforschung über den Europäi-schen Forschungsrat ERC und stiftet Kooperationen mit europäischen und aussereuropäischen Partnern. Darüber hinaus haben zahlreiche Hochschulen die europäische Forschungsförderung als Instrument erkannt, das sich her-vorragend in den Dienst ihrer Internationalisierung und Profilbildung stellen lässt. Das ist für eine Universität wie Basel, die in den nächsten Jahren ihre internationale Aus-richtung stärken will, von eminenter Bedeutung.

Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre,

Reto Caluori, [email protected]

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7Mobile Website

Die Universität Basel kommt aufs Smartphone.

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Inhalt

5Freie Fahrt

Eine Vereinbarung mit Mobility ermöglicht attraktives Carsharing.

22helene Marchand

Mit Erasmus Staff Mobility nach Spanien.

UnIVERSItÄt

4 E-Mail direkt Wie ist es, im Tal der Könige

ein unentdecktes Grab zu finden?

5 Carsharing Mobility unterbreitet den

Uni-Mitarbeitenden ein Spezialangebot

5 Die Zahl

6 Kolumne

7 Mobile Website Die Universität macht sich

für mobile Geräte fein.

7 Medienspiegel

8 Social Media Eine Veranstaltung fragt nach

Chancen und Risiken.

9 Botschafterin Olivia Goebl wirbt in Amerika

für die Universität Basel.

FOKUS

10 Winde des Wandels Weshalb Europa für

die Universität Basel wichtig ist.

13 Die trainerin Warum sich Mihaela Zavolan an

einem Ausbildungsnetzwerk beteiligt.

14 Die talentierte Wie die EU die Karriere von

Heidi Howard fördert.

16 Der Gutachter Was Gerhard Christofori motiviert,

ERC-Anträge zu prüfen.

18 Der Koordinator Was es für Christian Schönenberger

bedeutet, ein EU-Verbundprojekt zu leiten.

20 Der Risikoreiche Wie Sebastian Hiller einen

Grant des Europäischen Forschungsrats erhalten hat.

21 neue horizonte Was das nächste EU-Forschungs-

programm «Horizon 2020» bringt.

lEUtE

22 Porträt Helene Marchand hat mit Erasmus Staff

Mobility fünf spanische Universitäten besucht.

SERVICE

25 neuberufungen

26 Personalia

27 Dienstjubiläen

29 Ehrungen und Mitgliedschaften

30 toolbox Swiss Start-up Monitor

30 Cartoon Nicolas Mahler

32 Domino

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Universität

E - M a i l D i r E k t

von: [email protected]: Freitag, 20. Januar 2012 08:32An: [email protected]: Fund im Tal der Könige

Liebe Frau Paulin-Grothe

Sie haben im Tal der Könige ein unentdecktes

Grab gefunden. Was ist das für ein Gefühl?

Beste Grüsse,

Redaktion uniintern

von: [email protected]: Montag, 23. Januar 2012 16:50An: [email protected]: Re: Fund im Tal der Könige

Liebe «uniintern»-Leserinnen und -Leser

Das Ägyptologische Seminar hat im Tal der Köni-

ge seit drei Jahren ein Projekt, in dem undeko-

rierte, bereits bekannte Gräber der 18. Dynastie

dokumentiert werden.

Am 25. Januar 2011 hatten wir den Aussenbe-

reich eines der Gräber für Schutzmauern vor-

bereitet. Dabei haben wir die Umrisse eines

Schachtes entdeckt. Es war ein besonderer Tag,

nämlich der Beginn der Revolution in Ägypten,

und die Entdeckung musste aus Sicherheits-

gründen ruhen. Unser Team geduldete sich und

rätselte ein Jahr lang: Ist es ein Loch, eine Grün-

dungsgrube oder ein Grab? Für unsere ägypti-

schen Mitarbeiter war dieser Tag unvergesslich;

Revolution und vielleicht die Entdeckung eines

neuen Grabes.

Am 12. Januar 2012 durften wir endlich erfah-

ren, dass es sich dabei tatsächlich um ein unent-

decktes Grab handelte. Die ersten Gefühle wa-

ren ganz unterschiedlich: Glück und Erstaunen.

Dann kamen Respekt und Mitgefühl gegenüber

der Verstorbenen, war doch das Grab fast 3000

Jahre unentdeckt geblieben. Dann die Gedan-

ken, was würde uns und ihr bevorstehen? Die

Behörden, Medien usw. wurden ebenfalls Teil-

nehmer der Entdeckung. Gut war auch, dass

wir kein Gold entdeckt haben, sondern dass hin-

ter dem unversiegelten Eingang etwas lag, das

unser Wissen über die Bestattungen und Benut-

zung des Tals der Könige erweitern wird.

Viele Grüsse aus Luxor,

Elina Paulin-Grothe

Geographie feiert Jubiläum

Höhere Kongressbeiträge für junge Forschende

■  Mit dem Reisefonds für den akademischen Nachwuchs unterstützt die Universität Basel Doktorierende und Postdocs, die ihre Forschung an wis­senschaftlichen Veranstaltungen im Ausland präsentieren oder kürzere Forschungsreisen antreten. Die Höhe der einzelnen Zuschüsse hängt da­bei vom Jahreseinkommen ab. Das Rektorat hat nun die Berechnungsskala angepasst, was sich für Doktorierende und Postdocs positiv auswirkt: Neu werden bis zu einem Jahresbruttolohn von 50 000 Franken 80% (bisher 60%) der effektiven Reisekosten vergütet, ein Eigenbeitrag bleibt bestehen. Für die Berechnung des Beitrags aus dem Reisefonds werden alle Zu­schüsse aus weiteren Drittmitteln einbezogen; beim Jahreseinkommen kann ein Kinderabzug geltend gemacht werden.

nachwuchs.unibas.ch

science slam zum Zweiten

■  Bühne frei für Wissen! Nach dem gros­sen Erfolg im Vorjahr findet am 27. April 2012 auf der Kleinen Bühne des Theaters Basel zum zweiten Mal der Science Slam der Universität Basel statt. Junge und jung gebliebene Wissenschaftlerinnen und Wis­senschaftler präsentieren in zehn Minuten ihre Forschung auf spannende und unter­haltsame Weise – am Ende entscheidet das

■  1911 wurde an der Universität Basel auf private Initiative hin ein Lehrstuhl für Geographie einge­richtet, dies im Nachhall des «halb­runden» 450. Geburtstags der Uni­versität, der im Jahr zuvor begangen worden war. Inzwischen kann das

Fach auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken und feiert das am 30. März 2012 mit einem öffentlichen Symposium im Kollegienhaus. Un­ter dem Titel «Geographie im Wandel der Zeit» geben Fachleute einen Ein­blick in die aktuellen Fragen und Themen der Geographie.

duw.unibas.ch

Publikum, wer gewinnt. Wer seine Forschung gewitzt unter die Leute brin­gen möchte, ist eingeladen, sich bis Mitte März bei Mark Inglin zu melden (E­Mail: [email protected]).

scienceslam.unibas.ch

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Universität

Bis Mitte Januar hat das Foto & Print Center des Uni­versitätsspitals Basel 1582 Mitarbeiterausweise für

Uni­Angestellte ausgestellt. Damit haben rund 70% aller bezugsberechtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit wahrgenommen, sich ihren Fotoausweis an­fertigen zu lassen.

Seit Anfang Februar lassen sich damit in der Universitätsbi­bliothek und allen Bibliotheken des Informationsverbundes Deutschschweiz Bücher ausleihen. Die Karte gewährt einem auch Zugang zu den Veranstaltungen des Unisports, wofür

bisher ein separater Sportausweis nötig war. Zudem lässt sich mit dem Fotoausweis in den Cafes und Mensen der Uni­versität günstig essen, gilt doch dort seit Februar ein abge­stuftes Preissystem. Dabei profitieren Studierende von sub­ventionierten Mahlzeiten, während Mitarbeitende – nach Vorweisen des Ausweises – kostendeckende Preise, aber im­mer noch weniger als Externe bezahlen. Schliesslich ver­schafft einem der Mitarbeiterausweis eine kostenlose Kon­toführung bei der Basler Kantonalbank, Ermässigungen bei Mobility und Rabatte auf Apple­Produkte. Weitere Vergüns­tigungen sind in Planung.

Wer sich noch keinen Ausweis hat ausstellen lassen, nun aber einen möchte, wendet sich am besten an seine Personalas­sistentin oder seinen Personalassistenten. Sie werden umge­hend einen individuellen Bezugsschein ausstellen, auf dem sich alle Informationen zum Bezug der Karte finden.

D i E Z a h l

Mobility-spezialangebot für Mitarbeitende

■  Mitarbeitende und Studierende der Universität Basel kön­nen kostenlos das Angebot des Carsharing­Anbieters Mobi­lity testen und erhalten das Jahresabonnement zu einem er­mässigten Preis.

Das genossenschaftlich organisierte Carsharing­Unterneh­men Mobility stellt rund um die Uhr an 1300 Standorten in der ganzen Schweiz 2600 Fahrzeuge zur Verfügung. Der Fahr­zeugpool mit zehn Kategorien bietet ein passendes Gefährt für jedes Bedürfnis: Von zweiplätzigen Elektromobilen über sportliche Cabrios und geräumige Minivans bis zu grösseren Transportern deckt er ein weites Spektrum ab.

Aufgrund einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Basel und Mobility können Studierende und Mit­arbeitende diese Flotte zu Vorzugskonditionen nutzen: Das Testabo für vier Monate ist für sie kostenlos; für ein Jahresabo werden 70 Franken (statt 290 Franken) fällig. Bei der Berech­nung der Stunden­ und Kilometerkosten gelten die üblichen Tarife für Privatkunden. Mobility­Standorte in Nähe zum Kollegienhaus der Universität befinden sich beispielsweise an der Missionsstrasse, an der Spiegelgasse sowie an der Mittle­ren Strasse.

Das Spezialangebot gilt für alle Angehörigen der Universität Basel, die einen gültigen Studierendenausweis, einen Mitar­

beitendenausweis oder eine Legitimation als Dozent/­in vor­legen können sowie einen in der Schweiz gültigen Führeraus­weis besitzen. Wer ein ermässigtes Mobility­Abo lösen möchte, kann sich in einem der beiden Dings­Shops an der Kornhausgasse 2 und am Peter Merian­Weg 6 anmelden. Dort sind auch weitere Auskünfte erhältlich.

www.dings-shop.ch

Foto

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einfach mobil: Mobility Carsharing bietet ein passendes Fahrzeug für jedes Bedürfnis.

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Universität

Ein Gespenst geht um – nein, wohl nicht in Europa, und es ist auch

nicht der Marxismus. Der schon gar nicht. Das Gespenst geistert durch Schweizer Universitäten und heisst: «Die Universität sollte wie eine pri­vate Unternehmung geführt werden.» Das ist zugegeben ein ziemlich lang­weiliger Name für ein Gespenst, än­dert aber nichts an seiner Gespenster­haftigkeit.

Denn worum könnte es bei dem Mo­dell «Privatunternehmen» gehen? Um Privatkapital? Wohl lieber nicht. Denn die Universitäten sind öffentliche Ein­richtungen, in nahezu allen europäi­schen Staaten, nicht nur in der Schweiz, verfassungsrechtlich geschützt. Und selbst dort, wo es Pri­vatuniversitäten gibt, werden Sie von öffentlichen Stiftungen im Verein mit Staatsfinanzierung und Steuervergünstigun­gen unterhalten. So ist es das Risiko? Das könnte es sein. Aber ist es wohl doch nicht. Denn riskant ist alle Forschung – gleichgültig, ob staatlich gegängelt oder privat befreit. Und die Lehre eigentlich auch. Die Studierenden merken es lei­der nur später – wenn es zu spät ist. Aber davor schützt auch keine Privatunternehmung.

So bleibt das Produkt? Aber was ist das Produkt einer Uni­versität? Forschungsergebnisse und Output an Examina. Dazu ein paar Dienstleistungen, die sich privat anbieten las­

GespensterdebatteAchatz von Müller, [email protected]

sen, aber den Kohl nicht fett machen. Bei der Forschung steht die Universi­tät im Wettbewerb mit – nun ja – nun wirklich privater Forschung. Was ist der Unterschied? Schlicht und klar: die Gebrauchsform. Nicht nur die Dif­ferenz zwischen Anwendung und Grundlagenorientierung ist damit ge­meint. Sehr viel mehr noch ist es ge­rade die vollständige Nutzlosigkeit, die den Nutzen nicht privater univer­sitärer Forschung ausmacht. Sie ist Forschung an sich oder pointierter formuliert: das Kreativitätskapital der Gesellschaft. Sie muss Spiel sein. So wie die Lehre frei sein muss von spe­ziellen Interessen spezieller Gruppen.

Bleibt das problematischste Motiv: die Bürokratie. – Das nun könnte wirklich gemeint sein. Private Führung heisst «Bürokratieabbau». Wenn das gemeint ist, sollten wir das Gespenst lieb gewinnen wie Oscar Wildes «Gespenst von Canterville».

Aber bleiben wir lieber skeptisch. Wir ahnen, dass Bürokra­tieabbau in der Regel neue Bürokratien gebiert: Bürokratie­abbaubürokratien. Denn Max Weber hatte schon in «Wirt­schaft und Gesellschaft» messerscharf erkannt: Bürokratie ist ein soziales Problem, kein ökonomisches.

Prof. Dr. Achatz von Müller ist Ordinarius für Geschichte des Mittelalters.

«Wir ahnen, dass Bürokratie-

abbau in der regel

neue Bürokratien gebiert.»

k o l u M n E

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Fitnesscenter vor der eröffnung

fessionelles und engagiertes Team heisst die Trainierenden willkommen. Zur Eröffnung finden am Freitag und Samstag, 9. und 10. März, Tage der offenen Tür statt. Detaillierte Infor­mationen zum Eröffnungprogramm, zum Angebot und zu den Abo­Preisen finden sich auf der Website des Unisports.

www.unisport.ch

■  Der Unisport eröffnet am Freitag, 9. März, ein eigenes Fit­nesscenter. Das Trainingszentrum befindet sich gegenüber vom Pharmazentrum an der Klingelbergstrasse 61. Auf einer Fläche von 400m² können dort Mitarbeitende und Studie­rende ihre Kraft, Ausdauer und Fitness verbessern oder auf einem guten Stand halten. Das Fitnesscenter ist mit moder­nen Geräten der Firma LifeFitness ausgestattet, und ein pro­

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■  schweizer Forschung leidet Aufgrund des

starken Frankens entstehen den Unis seit Be-

ginn der Euro-Krise hohe Verluste. […] Auch

die Uni Basel sah die Durchführung der EU-For-

schungsvorhaben in Gefahr, in einzelnen Projek-

ten sei nicht mehr garantiert gewesen, dass die

vertraglich vereinbarten Ziele erreicht werden

können. Deshalb entschied die Uni, die betrof-

fenen Projekte finanziell zu stützen. Für das Jahr

2011 zahlte die Hochschule nach Angaben von

Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi rund

600 000 Franken – Geld, das sie nun vom Bund

zurückerhält. (8.1.2012)

■  Gleichbehandlung bleibt Der Regierungsrat

des Kantons Basel-Landschaft will die Studien-

gebühren für ausländische Studierende an der

Universität Basel nicht erhöhen. Im Februar 2010

hatte CVP-Landrat Christian Steiner mittels Pos-

tulat eine solche Erhöhung gefordert. (3.1.2012)

■  Freude für Frauen und Wissenschaft «Die

CVP-Frauen freuen sich, dass fünf Frauen am

Dies academicus der Universität Basel die Wür-

de eines Ehrendoktors verliehen wurde. Ein fort-

schrittlicher und auch längst überfälliger Schritt.»

Jenny Ch. Wüst, Präsidentin CVP-Frauen Basel-

Stadt (29.11.2011)

■  Orientierung der Geisteswissenschaften

«Die Geisteswissenschaften sind dafür prädes-

tiniert, ein Thema wieder zu besetzen, das sie

in der Vergangenheit vernachlässigt haben: Was

für eine Uni brauchen wir? Wie soll sie ausse-

hen? Diese Frage wird heute anderen Stake-

holders der Gesellschaft überlassen: der Wirt-

schaft, der Politik, der Presse, der Kultur.» Prof.

Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel

(25.11.2011)

au s D E n M E D i E n

Die Uni Basel kommt aufs Handy■  Voraussichtlich rechtzeitig zum Beginn des Frühjahrsemesters startet die Universität Basel ihr digitales Angebot für mobile Geräte: Auf Handys mit Internetzugang wird es dann möglich sein, die aktuellen Uni News zu empfangen oder auf das Vorlesungsverzeichnis zuzugreifen.

Die Vorarbeit hat das NIKT­Team des Universitätsrechenzentrums (URZ) geleistet. NIKT steht für «Neue Informations­ und Kommunikationstech­nologien». Zu Beginn des Projekts rund um die «Uni Basel App» stand eine entscheidende Frage: Soll man auf sogenannte «native Apps» setzen, die für jede Plattform (wie Apple, Android etc.) als Mini­Programm neu ge­schrieben werden müssen? Oder setzt man auf eine mobile, kleine Web­seite, die man in einer Version programmiert und deren Grösse sich den Endgeräten anpasst? Beim URZ hat man schon früh die zweite Variante favorisiert und dabei die Entwicklung des Marktes weise vorausgesehen.

Während sich die Datenspezialisten an der Klingelbergstrasse an die Pro­grammierung der Schnittstellen zu den Datenbanken machten, kümmer­ten sich die Gestalter der Firma New Identity um ein zur Universität Basel passendes Erscheinungsbild. Dieses sollte sich bewusst von der bunten App­Welt abheben und mit einer ruhigen, klassischen Darstellung über­zeugen. Entstanden ist ein Gestaltungskonzept, das sich am bestehenden Corporate Design orientiert, in seiner Umsetzung aber auf die Anforde­rungen der digitalen Kommunikation Rücksicht nimmt.

Als Basisangebot startet diese Applikation mit den Uni News, dem Vorle­sungsverzeichnis, den Veranstaltungen und mit einer Personensuche. In weiteren Schritten kommen später die Lagepläne der Uni­Liegenschaften und die Menüpläne der Mensen dazu. Geplant ist auch, das Angebot des Unisports als App zu entwickeln und auf dieser mobilen Webseite zu ver­linken. Zu finden ist das Web­Angebot unter m.unibas.ch.Matthias Geering

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Universität

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Universität

Mit einer veranstaltung lädt das Learntechnet der Uni-

versität Basel am 16. März 2012 zur kritischen Auseinan-

dersetzung mit social Media ein.

«Unglaublich!» – «Das kann einfach nicht wahr sein!» – «Das macht mich glücklich für den Rest meines

Lebens»: Die Reaktionen reichten von vorsichtiger Skepsis bis zu fassungsloser Begeisterung, als die Installation «Hole in Space» im Jahr 1980 Passanten in einem Schaufenster in New York eine Live­Videoübertragung von Passanten in Los Angeles vor Augen (und Ohren) stellte. Und umgekehrt sah und hörte man in Los Angeles live die Schaulustigen in New York. Spontan wurden Interaktionsmöglichkeiten auspro­biert, Botschaften übermittelt, Kontakte geknüpft, gemein­sam gesungen und zwischen Ost­ und Westküste Pantomi­men aufgeführt. Ein «Loch im Raum»?

Heute scheint der Tumult, den die Aktion von Kit Galloway und Sherrie Rabinowitz hervorrief, kaum mehr nachvollzieh­bar, gehören doch dank Skype & Co. Videokonferenzen mitt­lerweile fast zum Alltag. Und die rasante Entwicklung im Be­reich «Social Media» eröffnet immer neue Möglichkeiten. Auch vor dem universitären Alltag macht dies nicht halt. Die meisten Studierenden gehen mit Facebook, YouTube oder Twitter völlig selbstverständlich um. Viele Dozierende nutzen Blogs oder Wikis als Teil oder Ergänzung ihres Lehrangebots. Andere lehnen solche Anwendungen vehement ab oder wol­len abwarten, was sich dauerhaft durchsetzt.

Ausprobieren auf der «spielwiese»

Die Auseinandersetzung mit den neuen Chancen und Risiken steht nun im Mittelpunkt einer Veranstaltung am 16. März 2012. Welche Technologien eignen sich überhaupt für welche Aufgaben, und wie kann und muss man Gefahren vor allem im Bereich IT­ und Datensicherheit begegnen? Das Learn­

TechNet stellt auf einer «Spielwiese» gängige und weniger be­kannte Anwendungen vor, lädt zum Ausprobieren ein und bietet Informationen zu Datenschutz und Copyright.

Wissenschaftliche Perspektiven in vorträgen

Der wissenschaftliche Diskurs zu Social Media beschäftigt sich einerseits mit den politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von beispielsweise sozialen Netzwerken und Blogs – von den Demokratiebewegungen im arabischen Raum bis hin zu unseren sich wandelnden Konzepten von Öffentlichkeit und Privatheit. Andererseits steht auch der Prozess des Lernens im Mittelpunkt und die Frage, wie wir ihn künftig unterstützen wollen. Der Hamburger Medienso­ziologe Dr. Jan­Hinrik Schmidt und die Potsdamer Bildungs­wissenschaftlerin Prof. Petra Grell werden die Fragestellun­gen der jeweiligen Disziplinen darstellen und diskutieren.

social Media an der Universität Basel?

Eine Podiumsdiskussion holt die Überlegungen an die Univer­sität Basel: Welcher Umgang mit Social Media ist sinnvoll und wünschenswert? Welche Erfahrungen gibt es bisher? Welche Strategie sollte die Universität verfolgen? Vertreten sind unter anderem universitätsinterne User, das Universitätsrechenzen­trum, die Abteilung Kommunikation und Marketing sowie der Datenschutzbeauftragte des Kantons Basel­Stadt.

Sabina Brandt, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im LearnTechNet der Universität Basel, Bereich Bildungstechnologien.

Web 2.0 an der HocHscHule

social Media – risiko oder Chance?Text: Sabina Brandt, [email protected]

social Media: Live-Videoübertragung zwischen New York und Los Angeles 1980.

■ social Media an der Hochschule

Freitag, 16. März 2012, in Aula,

Foyer und Pressezimmer des Kollegienhauses.

«Spielwiese» und Installation «Hole in Space» 10 –18 Uhr,

Vorträge und Podiumsdiskussion 13 –17 Uhr.

ltn.unibas.ch/ltn/social-media.html

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Universität

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Unsere Frau in BostonText: Olivia Goebl, [email protected]

Die Wirtschaftsstudentin Olivia Goebl repräsentiert die

Universität Basel an amerikanischen Bildungsmessen.

Das ist teil ihres Praktikums, das sie zwischen Bachelor

und Master bei swissnex Boston absolviert. Für «uniin-

tern» berichtet sie von ihrem internship an der Ostküste.

Boston – das ist nicht die typische US­Stadt. Alte und his­torische Backsteinhäuser prägen das Stadtbild, Fahrrad­

spuren ziehen sich durch die ganze Stadt, statt Pick­Ups sind Mini Cooper und Cinquecento angesagt. Im Frühjahr 2011 erwarb ich am WWZ den Bachelor in Business and Econo­mics, und nun sammle ich bei Swissnex Boston meine ers­ten internationalen Erfahrungen. Swissnex Boston ist das Schweizer Wissenschaftskonsulat, das den transatlantischen akademischen Austausch zwischen der Schweiz und den USA in der Region Boston fördert. Ich absolviere dort ein sechsmonatiges Praktikum und helfe bei der Organisation von verschiedenen Networking­Veranstaltungen. Zu meinen Hauptaufgaben gehört auch die Repräsentation der Universi­tät Basel in Boston und Umgebung. Dabei komme ich an Bil­dungsmessen mit amerikanischen Studierenden in Kontakt, informiere sie über unsere Programme und versuche, sie da­für zu begeistern.

Unwissen über schweizer Universitäten

Während meiner Zeit in Boston habe ich bis jetzt zwei Stu­dentenmessen besucht. Im September flog ich nach San Fran­cisco an die Study Abroad Fair an der UC Berkeley, und im Oktober vertrat ich zusammen mit anderen Studierenden die Schweizer Universitäten an der National Education Fair in Montreal, Kanada. Die Messen erlauben mir, die Reaktionen nordamerikanischer Studierender auf die Universität Basel einzufangen, und vermitteln einen guten Einblick in ihre Be­dürfnisse und ihre Fragen, aber auch ihr Unwissen über die Schweizer Universitäten. Meist wird das Interesse durch As­soziationen mit der Schweiz geweckt. Studenten denken da­bei oft an Berge, Käse und an Schokolade, wissen aber auch, dass die Schweiz ein reiches Land ist und gute Ausbildungs­möglichkeiten bietet. Dementsprechend erwarten viele Stu­dierende, dass das Studieren teuer ist, und sind sich nicht be­wusst, wie günstig – im Vergleich zu amerikanischen Universitäten – das Besuchen einer Universität in der Schweiz ist. Leider weckt dies zum Teil die Vorstellung, dass solch

preiswerte Universitäten nicht die gleichen Leistungen anbie­ten können. Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich ein Infor­mationspapier speziell für amerikanische Studierende gestal­tet, das die am häufigsten gestellten Fragen zu Semesterkosten, Studienangebot und Sprachkursen beantwortet. Als Nächstes steht nun eine der grössten Studentenmessen der USA an – die MIT European Career Fair. Die Messe ist eine jährliche Rekrutierungsveranstaltung, die Firmenvertreter und euro­päische Universitäten mit talentierten amerikanischen Stu­dierenden zusammenführt. Erstmals wird die Universität Basel mit einem eigenen Stand vertreten sein.

Mit Unterstützung von Swissnex Boston organisiere ich auch einen «University of Basel Alumni Evening in Boston». Dazu habe ich ehemalige Studentinnen und Studenten der Univer­sität Basel in Boston und Umgebung ausfindig gemacht und kontaktiert. Einige Basler in Boston haben meine Idee, eine lokale Alumni­Gruppe zu gründen, sehr unterstützt und mich wissen lassen, dass sie sich auf den Event freuen. Ich bin zuversichtlich, dass es ein spannender Abend wird.

Olivia Goebl hat 2011 am WWZ einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften erworben und arbeitet seit August 2011 als Praktikantin bei Swissnex Boston.

Basler Botschafterin: Olivia Goebl (links) wirbt an der European Career Fair in Boston für die Universität Basel.

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Die Europäische Union finanziert das weltweit grösste Förderprogramm für Forschung und Entwicklung.

Das eröffnet den Forschenden die Aussicht auf Fördermittel und ist von strategischer

Bedeutung für die Internationalisierung und Wettbewerbsfähigkeit der Universität Basel.

EU-ForschUngsFördErUng

Winde des WandelsText: Edwin Constable, [email protected]; Fotos: Christian Flierl

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FokUs

Hochschule und durch die nationalen Förderorganisatio­nen. In den letzten 25 Jahren ist dieses Finanzierungsmodell durch die Forschungsförderung der Europäischen Kommis­sion ergänzt worden. Warum ist dies wichtig und was bedeu­tet das für die Universität Basel?

Das europäische Finanzierungsmodell

Das wichtigste Instrument der europäischen Forschungs­finanzierung bildet das siebte Rahmenprogramm für For­schung und technologische Entwicklung (7. FRP). Sein Ge­samtbudget für die Jahre 2007–2013 beträgt deutlich über 50 Mia. Euro, und sein Mandat umfasst sowohl die Finanzie­rung von Forschung und technologischen Projekten als auch die Entwicklung der europäischen Forschungs­ und Leis­tungsfähigkeit. Eine bedeutende Förderinitiative innerhalb des 7. FRP bildet der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC), eine Institution, welche 2007 von der Europäischen Kommission mit dem Zweck gegründet wurde, speziell die Grundlagenforschung zu fördern. Dazu erhält der ERC ein Jahresbudget von über einer Mia. Euro, womit er sowohl Nachwuchsforschende durch sogenannte «Starting Grants» als auch etablierte Spitzenforschende durch die «Advanced Grants» fördert. Ab 2012 führt der ERC zu­dem mit den «Synergy Grants» ein neues Förderschema ein, das sich an Gruppen von zwei bis vier herausragenden Wis­senschaftlerinnen und Wissenschaftlern richtet. Und bereits wird mit «Horizon 2020» ein neues EU­Rahmenprogramm für Forschung und Innovation vorbereitet, das für die Peri­ode 2014–2020 mit einem Budget von ca. 80 Mia. Euro aus­gestattet werden soll.

Die Bedeutung für Basel

Die Forscherinnen und Forscher an der Universität Basel ha­ben gut auf die Herausforderung der europäischen For­schungsfinanzierung reagiert. Sie haben darin ein Mittel er­kannt, das sowohl die Förderung durch den Schweizerischen Nationalfonds ergänzt als auch eine Möglichkeit bietet, sich in internationale Netzwerke zu integrieren, die sich mit grossen wissenschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Im Jahr 2011 beteiligten sich an der Universität Basel Forscherinnen und Forscher aus beinahe allen Fakultäten in 58 laufenden Projek­ten am 7. FRP. Darüber hinaus gibt es derzeit acht Wissen­schaftler, die mit einem ERC Advanced Grant, und drei, die mit einem Starting Grant an der Universität Basel forschen.

Weshalb brauchen wir die europäische Forschungsfinanzie­rung an der Universität Basel? Die einfachste Antwort lautet, dass sie eine wirksame Methode darstellt, um unsere For­schungskapazität zu erhöhen, unsere Forschung internatio­nal stärker zu profilieren und das Ansehen der Universität Ba­

«Der Wind der Veränderung weht durch diesen Konti­nent», so hatte der britische Premierminister Harold

Macmillan in einer Rede vor dem südafrikanischen Parla­ment 1960 das Konzept eines post­kolonialen Afrika einge­führt. Fünfzig Jahre später und auf einem anderen Kontinent wehen die Winde des Wandels erneut. Es gibt ein neues und leistungsstarkes Triebwerk für die Forschung in Europa, auf das wir uns einstellen und auf das wir uns einlassen sollten. Das traditionelle Modell der Forschungsfinanzierung in Eu­ropa bestand bisher in der direkten Unterstützung durch die

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FokUs

sel zu steigern. Es ist eine Tatsache, dass die Effektivität, mit der eine Hochschule europäische Fördermittel und insbeson­dere die renommierten ERC Grants einwirbt, zunehmend als Indikator verwendet wird. Wahrscheinlich ist, dass dies in Zu­kunft im Ringkampf um eine gute Ranking­Platzierung eine noch grössere Rolle spielen wird. Die Etablierung von inter­nationalen wissenschaftlich­industriellen Netzwerken er­möglicht sowohl den Auf­ und Ausbau von Kapazitäten als auch die Initiierung von Forschungsprojekten, welche nach Infrastruktur und Know­how verlangen, die in Basel nicht vorhanden sind.

Worin bestehen nun die Herausforderungen der europäi­schen Forschungsfinanzierung und was müssen wir noch besser machen? Es existiert an der Universität Basel eine Zu­rückhaltung, europäische Fördermittel zu beantragen, da das Einwerben solcher Mittel als zu kompliziert wahrgenommen wird und die Erfolgsquote von durchschnittlich 22% deut­lich tiefer liegt als beim Schweizerischen Nationalfonds. Die Antragsverfahren mögen tatsächlich etwas fremd und obs­kur erscheinen, doch das hervorragende Support­Team von EUresearch Basel und das Ressort Finanzen und Controlling stehen bereit, um Antragstellerinnen und Antragsteller durch den Prozess zu begleiten. Wir arbeiten daran, diesen Prozess weiter zu rationalisieren und so zu gestalten, dass die Forsche­rinnen und Forscher «nur» dafür zu schauen haben, dass der wissenschaftliche Teil ihres Proposals ausgezeichnet ist! Das Matching­Funds­Modell der Universität erkennt Projekte des 7. FRP als sehr wettbewerbsfähig an und bemüht sich, zusätzli­che Anreize für eine Antragstellung zu schaffen. Wir möchten dieses Modell weiter verfeinern, um Projekte des kommenden

Programms «Horizon 2020» für erfolgreiche Forschende der Universität Basel noch attraktiver zu machen.

Ein Bereich, in dem wir zu wenig vertreten sind, ist bei der Koordination von EU­Projekten. Es ist unstrittig, dass es sich dabei um eine erhebliche Investition an Zeit und Energie han­delt; eine Investition aber, die sowohl wissenschaftlich als auch beruflich sehr lohnend sein kann. Zusätzlich zu den be­stehenden attraktiven Matching­Funds­ und Overhead­Mo­dellen, die den Aufwand einer Koordination anerkennen und versuchen, eine Belohnung zu bieten, sehe ich eine Notwen­digkeit für zusätzliche Unterstützung. Dies kann in einer Be­freiung von anderen Aufgaben bestehen oder darin, für die Dauer des Projekts eine zusätzliche administrative und wis­senschaftliche Unterstützung bereitzustellen.

Wohin steuern wir?

Ich möchte alle unsere Forscherinnen und Forscher ermuti­gen, sich ernsthaft über die Möglichkeiten einer europäischen Forschungsfinanzierung Gedanken zu machen. Wer denkt, vielleicht ein Kandidat oder eine Kandidatin für einen der ERC­Grants zu sein, sollte sich mit EUresearch, mit mir oder mit den Empfängern eines ERC­Grants für informelle Ge­spräche und Informationen in Verbindung setzen. Regelmä­ssige halbtägige Schulungen für ERC­Anträge werden von EUresearch organisiert. Sobald mehr Informationen zum Programm «Horizon 2020» vorliegen, werden wir auch dazu Informations­ und Schulungstage organisieren.

Prof. Dr. Edwin Constable ist Vizerektor für Forschung und Nachwuchs­förderung der Universität Basel.

Links die Zahl der Projektbeteiligungen am 7. FRP und die Anzahl Koordinatoren von Verbundprojekten; rechts die Zahl der eingeworbenen ERC Starting Grants.

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MariE cUriE init ial tr aining nEt works

Trainingskarussell für junge Forschende

Prof. Dr. Mihaela Zavolan beteiligt sich an einem inter-

nationalen Forschungsprojekt, bei dem die Ausbildung

junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im

Zentrum steht. Die Europäische kommission fördert das

Netzwerk mit über vier Mio. Euro.

«Eigentlich bin ich keine Freundin grosser Netzwerke», sagt Mihaela Zavolan, Professorin für Bioinformatik

und Systembiologie am Biozentrum, doch letztlich habe die Aussicht obsiegt, in einem grossen Forschungsnetzwerk mit unterschiedlichen Leuten zusammenarbeiten und neue Kol­laborationen eingehen zu können. Das sei ihre Motivation gewesen, bei einem von der EU finanzierten «Marie Curie International Training Network» (ITN) mitzumachen, das sich inhaltlich mit Ribonukleinsäure­Molekülen und ihrer Wechselwirkung mit RNA­bindenden Proteinen befasst.

Die aus Rumänien stammende Mihaela Zavolan hat bereits Erfahrung mit europäischen Kooperationen. So war sie unter anderem in Projekten des 6. Forschungsrahmenprogramms mit dabei. Doch anders als bei vergangenen EU­Projekten wird beim ITN der Fokus auf das Training und die Mobilität angehender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ge­legt, die in ein Projekt aus der Grundlagenforschung integ­riert werden. Das macht dieses Netzwerk speziell, und sie sei gespannt, wie es sich entwickelt.

Zwar gibt die EU den beteiligten Partnern strikte Vorgaben und Richtlinien vor, beispielsweise was und wie viel während des vierjährigen Projekts trainiert werden muss. Aber dies solle niemanden abschrecken, sich an solchen Netzwerken zu beteiligen. Wichtig sei eine starke Führungsinstitution, wel­che die Sache initiiere und auf ein bestehendes Beziehungs­

Zusätzliche stelle: Durch die Teilnahme an einem europäischen «Initial Training Network» kann die Bioinformatikerin Prof. Mihaela Zavolan ihre Forschungsgruppe um einen zusätzlichen Doktoranden vergrössern.

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netz zurückgreifen kann. Dies sei beim ITN «RNPnet» der Fall, wo es dem Koordinator Prof. Frédéric Allain von der ETH Zürich gelungen ist, 15 europäische Institutionen, Or­ganisationen und Firmen zu einem gemeinsamen Projektent­wurf zu bewegen. Konkret beteiligen sich am Trainingsnetz­werk unter anderem der Medical Research Council in England, das European Molecular Biology Laboratory in Deutschland, das Centre National de la Recherche Scientifique in Frank­reich und die Firma Novartis. Und man könne davon ausge­hen, dass alle, die zusagt haben, auch aktiv am geplanten Aus­tausch von Forscherinnen und Forschern sowie an den gemeinsamen Konferenzen teilnehmen werden.

Das wäre auch zu hoffen, schliesslich war das Ausfüllen des Antrags kein Zuckerschlecken. Prof. Zavolan hatte indes mit ihrem Teil keine Mühe und konnte sich bei Fragen von EUre­search Basel prompt und kompetent beraten lassen. Bei ITN­Anträgen reicht ein perfekt ausformuliertes Forschungspro­jekt allein nicht aus, sagt sie. Wichtig sei vor allem, dass das Ausbildungskonzept den Vorgaben genüge. Im Weiteren solle man bedenken, dass an die Zusammenarbeit mit industriel­len Netzwerkpartnern andere Anforderungen gestellt wür­den, als dies mit universitären Partnern der Fall sei, betont die Bioinformatikerin. Der Einbezug pharmazeutischer Unter­nehmen ins ITN unterstreicht die Absicht, das in der RNA­Biologie vorhandene Potenzial therapeutisch umsetzen zu wollen. Zudem ermöglicht diese Partnerschaft den Doktorie­renden und Postdocs, Einblicke sowohl in die akademische als auch in die industrielle Arbeitswelt zu erhalten und nütz­liche Kontakte für ihre berufliche Laufbahn zu knüpfen.

Was das Training in Projektmanagement, Finanzierung, geis­tigem Eigentum, Wissenschaftskommunikation und Ethik betrifft, sei es für junge Forscherinnen und Forscher äusserst wichtig, sich bereits während ihrer Ausbildung damit ausein­anderzusetzen. «Wir waren während des Studiums kaum da­mit konfrontiert, obwohl uns heute als Gruppenleiter viele dieser Aspekte fast täglich beschäftigen», sagt Zavolan. Die Doktoranden und Postdocs aus ihrer Gruppe zeigen vermehrt Interesse daran, sich parallel zum Fachwissen auch auf diesen Gebieten auszubilden.

Im ITN «RNPnet» werden die unterschiedlichen Trainings­module in Workshops behandelt, die von den Netzwerkpart­nern organisiert werden, die auf dem jeweiligen Gebiet die grösste Erfahrung besitzen. Wer auf welchem Gebiet was ge­nau trainiert, müsse allerdings noch festgelegt werden. tsr

Finanziert durch ein EU-stipendium, untersucht die Bio-

ethikerin Dr. Heidi Howard die Austauschpraxis zwischen

Biobanken. Mit dem zweijährigen Fellowship möchte sie

sich als eigenständige Forscherin etablieren.

Kanada, Spanien, Belgien, Basel – Mobilität, wie sie von vielen Fördermassnahmen gefordert wird, hat die Bio­

ethikerin Dr. Heidi Howard reichlich vorzuweisen: Ein erstes EU­finanziertes «International Incoming Fellowship» führte die Kanadierin 2009 an die Katholieke Universiteit Leuven in Belgien, mit einem zweiten europäischen Stipendium, einem sogenannten «Intra­European Fellowship for Career Deve­lopment» (IEF), gelangte sie 2011 an die Universität Basel. Eigentlich habe sie sich für die Zusammenarbeit mit Prof. Bernice Elger entschieden, die damals noch in Genf war. Als Elger 2011 die Leitung des hiesigen Instituts für Bio­ und Medizinethik übernahm, folgte sie ihr nach. Nun ist sie froh, hier zu sein und freut sich auf eine produktive Zeit.

An der Universität Basel möchte die Forscherin nun während ihres zweijährigen EU­Fellowships weitere Kompetenzen er­werben, die sie für eine Professur qualifizieren. Im Zentrum steht ein eigenes Forschungsprojekt, in dem sie untersucht, was den an sich erwünschten Austausch von Proben und Da­ten zwischen europäischen Biobanken behindert. In Bioban­ken werden grosse Mengen an biologischem Material gespei­chert, beispielsweise Zellen, Gewebe, Blut und die DNA, und oft sind diese Proben mit Hintergrundinformationen wie der Krankengeschichte oder geografischen Angaben verknüpft. Für die medizinische und pharmazeutische Forschung bilden diese Speicher eine wichtige Ressource zur Aufklärung der Ursachen und Mechanismen von Krankheiten. Damit Bio­banken ihren vollen Nutzen entfalten zu können, sollten For­schende und andere Biobanken einfach auf die Proben und Daten zugreifen können. Doch dieser Austausch findet nicht in dem Mass statt, wie es der Fall sein könnte. «Wir untersu­chen nun, was diesen Austausch bremst. Sind es administra­tive Hürden aufseiten der Biobanken? Gibt es Gründe, wes­halb Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Proben nicht teilen möchten, etwa weil sie ihre Forschungsinteressen schützen möchten?»

intr a- EUropEan FEllowship

For carEEr dEvElopMEnt

Fahrstuhl zum Lehrstuhl

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EU-Förderung während der ganzen karriere: Für Dr. Heidi Howard ist das «Intra­European Fellowship for Career Development» eine Etappe auf dem Weg zur Professur.

Ein besonderes Projekt, wie sie findet: «Der Bioethik wird manchmal vorgeworfen, Probleme aufzuwerfen oder auszu­weiten. Das schöne an unserem Vorhaben ist, dass wir hof­fentlich Lösungen vorschlagen können, um die Kooperation zwischen Biobanken zu verbessern und damit die Forschung an den Daten zu fördern», so die Forscherin, die in Human­genetik promoviert hat.

Aufmerksam gemacht auf die Förderstipendien des Marie Curie­Programms wurde Heidi Howard von der Fachstelle für internationale Forschungsförderung an der K. U. Leuven, die sie auch bei der Einreichung des Gesuchs unterstützt hat. «Einen Marie Curie­Antrag auszufüllen, ist für alle Forschen­den eine gute Übung», erinnert sie sich: «Es zwingt einen dazu, im Detail darzulegen, weshalb das vorgeschlagene Pro­jekt eigenständig, innovativ und durchführbar ist.» Nach der Erfahrung mit dem ersten Antrag sei ihr dann das Ausfüllen des zweiten Gesuchs leicht von der Hand gegangen.

Dafür, dass ihre Eingabe erfolgreich war, womit nur rund 15% der eingereichten Anträge rechnen können, macht Howard verschiedene Faktoren geltend: Natürlich seien die bisherige

Laufbahn und die Publikationen zentral; auch müsse das Pro­jekt sehr klar präsentiert sein und der Antrag dürfe keine Un­gereimtheiten enthalten. Doch noch etwas komme dazu: «Diese Stipendien zielen darauf ab, die Mobilität in Europa zu erhöhen. Die Europäische Kommission möchte damit sicher­stellen, dass wir nicht das Rad neu erfinden, sondern dass wir unsere Expertise teilen und unser Wissen ausdehnen. Des­halb ist Mobilität wichtig. Aber ich habe das Gefühl, dass vo­rausgegangene Mobilität beim Antrag durchaus auch eine Rolle spielt. Dass ich als Postdoc in Spanien war, ist mir sicher zugutegekommen.»

Noch verbleiben 21 Monate bis zum Ablauf des Marie Curie­Fellowships. Das nächste Ziel ist klar: eine eigene Gruppe zu leiten. Da aber die Stellenangebote rar sind, in denen nach ei­ner Bioethik­Professorin gesucht wird, will Heidi Howard versuchen, erst das Geld einzuwerben und damit dann die Po­sition zu schaffen. So hat sie bereits das nächste EU­Stipen­dium ins Auge gefasst und möchte dieses Jahr beim Europä­ischen Forschungsrat ERC einen Starting Grant beantragen. Gut möglich also, dass dann in der wissenschaftlichen Lauf­bahn von Heidi Howard eine weitere Station dazukommt. rc

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EU-ForschUngsFördErUng

Vom Preis der FördergelderText: Reto Caluori, [email protected]

sich das lohnt. Christofori sieht das pragmatisch: «Manchmal bekommt man das Geld einfacher. Aber wenn man ein gros­ses Labor haben und viele Projekte bearbeiten will, muss man alle Möglichkeiten ausnützen.»

Hilfreiche EU-Funktionäre

Was sollte die Universität Basel tun, um ihre vergleichsweise tiefe Beteiligung an den europäischen Programmen zu stei­gern? Christofori verweist auf Forschungseinrichtungen, wel­che die Antragstellung und Projektabwicklung weitgehend professionalisiert haben: «Das Krebsforschungszentrum CNIO in Madrid hat zum Beispiel Leute angestellt, die zuvor in Brüssel Projekte betreut haben. Die kennen die Reglemente und die Tricks genau. Und wenn erst einmal ein Projekt ein­geworben ist, kann man diese Stellen budgetieren und damit das nächste Projekt akquirieren.» Auch wenn er dieser admi­nistrativen Schattenwirtschaft skeptisch gegenübersteht, zeigt sich Christofori vom Erfolg beeindruckt: «Das funktioniert hervorragend, die haben unglaublich viele Projekte.»

Professionelle Antragschreiber und Projektmanager könnten die Gruppenleiter in Personal­ und Finanzangelegenheiten entlasten und speziell junge Forschende beim Schreiben von Anträgen unterstützen. Allerdings eigne sich dafür nur je­mand, der aus der Forschung stammt. «Das müsste schon ein promovierter Wissenschaftler sein, der vielleicht noch einen MBA gemacht hat.» Eine teure Stelle also, aber eine lohnende Investition, wie er meint. Schliesslich sei es für den Ruf der Universität wichtig, dass sie im Vergleich zu anderen Schwei­zer Hochschulen bei den EU­Grants ordentlich dastehe.

Geld allein reicht nicht

Der Entwurf der «Strategie 2014» sieht eine weitere Mass­nahme vor, um die Forschenden zu mehr EU­Anträgen zu er­mutigen: Matching Funds. Die Universität belohnt damit das Einwerben von Drittmitteln, indem sie zusätzliche Beiträge einschiesst. Doch Geld allein reicht nicht, betont Christofori: «Wächst die Forschungsgruppe, muss man das zusätzliche Personal auch unterbringen können. Und wir haben hier null Platz.» Tatsächlich hat das Departement Biomedizin in den letzten zwei Jahren keine neuen SNF­Förderungsprofessuren annehmen können, weil dazu schlicht Büros, Labors und Tierställe fehlen. «Darunter waren sehr gute Leute, und die gehen dann halt nach Bern oder Lausanne.» Und das wiede­

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Z u r P e r s o n

■ Der Tumorbiologe Prof. Dr. Gerhard Christofori ist seit

2001 Professor für Biochemie am Departement Biomedizin

der Universität Basel. Aktuell ist er am EU-Verbundprojekt «An

integrated concept of tumour metastasis: implications for the-

rapy (TUMIC)» beteiligt, das der Entstehung und dem Verlauf

von Metastasen nachgeht. Christofori untersucht insbesonde-

re die Rolle von Krebsstammzellen bei Metastasen und forscht

darüber, wie Organe vorbereitet werden, damit die Zellen dort

wachsen können.

ob als Gutachter von Anträgen oder als Mitglied eines

Forschungskonsortiums: Prof. Gerhard Christofori ärgert

sich bisweilen über die EU-Bürokratie. Das hält ihn indes

nicht davon ab, sich an den europäischen Programmen

zu beteiligen.

Das grösste Stück vom europäischen Forschungskuchen ist für Kooperationsprojekte reserviert. Im aktuellen

Forschungsrahmenprogramm stehen dafür 32,4 Mia. Euro zur Verfügung. Einer von über 50 Forschenden, die sich an der Universität Basel an einem EU­Verbundprojekt beteili­gen, ist der Tumorbiologe Prof. Gerhard Christofori.

Ob Netzwerkprojekte etwas bringen, sei eine vieldiskutierte Frage, räumt der Grundlagenforscher ein. Doch die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: «Wir hatten gestern zum Beispiel ein Problem in der Bioinformatik. Da habe ich eine E­Mail an unseren Projektpartner in Paris geschrieben und erhielt zehn Minuten später die Antwort. Das erlebt man als einzelner For­scher nicht.» Die Beteiligung an einem Konsortium beschere einem zudem eine internationale Exponierung und erleich­tere das Nachwuchstraining der Doktoranden. «Das ist alles viel einfacher, wenn man die Leute kennt.»

Schwieriger ist allerdings der Weg dorthin. Ein Partner in ei­nem EU­Forschungsverbund erhält für gewöhnlich eine Post­doc­Stelle und Verbrauchsmittel. Vergleiche man das mit an­deren Möglichkeiten, Drittmittel einzuwerben – etwa beim Schweizerischen Nationalfonds oder bei den US­amerikani­schen National Institutes of Health –, sei der Aufwand sehr gross. So gross, dass sich einige Forscher die Frage stellen, ob

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zwei Tage lang jeder einzelne Antrag diskutiert wird. Projekte, welche diese Runde überstehen, erhalten zwei neue Referen­ten, die sich den vollständigen Antrag vornehmen und bis zu vier externe Gutachten anfordern. Zurück in Brüssel, stellt der Prüfungsausschuss schliesslich die Projekte zusammen, die er zur Förderung empfiehlt.

rum führt dazu, dass aus der Universität Basel weniger An­träge für ERC Starting Grants kommen, weil potenzielle Kan­didaten aus dem Mittelbau fehlen.

Gutachter von ERC-Anträgen

Die europäische Forschungsförderung kennt Christofori nicht nur aus verschiedenen Projekten, sondern auch aus der Perspektive des Gutachters. Seit 2008 sitzt er in einem der Gremien, das Anträge für ERC Advanced Grants prüft. Zu­sammen mit einem Dutzend weiterer Wissenschaftler evalu­ierte er Proposals aus den Bereichen «Diagnostic Tools, The­rapies and Public Health». Ein «bunter Haufen», wie er sagt, «aber extrem interessant».

Als ihn ein Kollege für die Mitarbeit in der Jury anfragte, sagte er umgehend zu. Seine Arbeit als Gutachter versteht der Grundlagenforscher auch als persönlichen Beitrag, den Ein­fluss von Wissenschaftlern in Brüssel zu stärken. Denn zu Be­ginn der Rahmenprogramme hätten sich viele über die Beur­teilungsverfahren geärgert. Das sei heute anders: «Einige dieser Panels sind ein Who­is­who, da sitzen gute Leute drin, die wirklich etwas von der Sache verstehen.» Ist die Eingabe­frist eines Calls abgelaufen, beginnt ein Peer­Review­Verfah­ren, bei dem Christofori in einer ersten Runde rund 20 Pro­jektskizzen prüft. Danach fliegt er nach Brüssel, wo im Panel

Pragmatischer Ansatz: Prof. Dr. Gerhard Christofori möchte als Gutachter zu fairen Review-Verfahren beitragen.

«Wenn man ein grosses Labor haben will, muss man alle Möglichkeiten ausnützen.»

Das sei ein sehr guter und fairer Review­Prozess, sagt Chri­stofori, den er auch gut in seiner Arbeitszeit unterbringen könne. Mehr Mühe bereiten ihm wiederum die administrati­ven Formalitäten, wie er am Beispiel der externen Gutachter ausführt: Diese müssen sich bei der EU registrieren, ihr Bank­konto beglaubigen lassen und eine Kopie ihres Reisepasses schicken, was für Amerikaner eigentlich verboten sei. «Viele sagen dann: Nein, das wird mir zu viel, und so verlieren wir viele potenzielle Gutachter.» Doch abschrecken lässt er sich dadurch nicht, im Gegenteil. Zwar könne man die Administ­ration nicht zum Verschwinden bringen, «aber man kann die Vergabe und das Niveau der Begutachtung mitgestalten und seine Meinung weitergeben.» Und das ist ihm wichtig.

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Koordination von vErbUndForschUng

«Es braucht Matching Funds»Interview: Reto Caluori, [email protected]

Was bedeutet es, ein EU-konsortium zu leiten? «uniin-

tern» hat bei Prof. Christian schönenberger nachgefragt,

der als einer von aktuell vier koordinatoren an der Uni-

versität Basel ein Verbundprojekt leitet.

Herr Schönenberger, wie kamen Sie dazu, ein EU-Konsortium zu koordinieren?

Ich war schon bei mehreren Verbundprojekten mit dabei, und irgendwann ist man auch mal an der Reihe mit der Koordination. Ich habe aber nicht gewartet, bis jemand ei­nen Koordinator gesucht hat. Denn wenn man schon die zusätzliche Arbeit auf sich nimmt, muss man auch den Nutzen haben.

Was bringt Ihnen die Koordination eines Verbundprojekts?Der Vorteil liegt darin, dass man von A bis Z ein Projekt konzipieren kann, welches man als einzelne Gruppe nie­mals realisieren könnte, weil im Konsortium bestimmte Kompetenzen vorhanden sind, die ich nicht habe. Zum Beispiel liefert uns ein Partner bestimmte Materialien, die wir nicht selber herstellen können. Umgekehrt erhalten sie dann von mir wichtige Messresultate. Die Kunst liegt da­rin, das Konsortium am Anfang richtig zusammenzustel­len. Ich habe ganz bewusst Leute ins Boot geholt, die ich gut kenne und mit denen ich bereits zusammenarbeite.

Wie verstehen Sie Ihre Rolle als Koordinator?Die Partner, mit denen ich zusammenarbeite, sind alles ge­standene Wissenschaftler, die einen Namen haben. Die wissen selber, wie sie forschen müssen. Meine Aufgabe ist, zu schauen, dass ein guter Austausch stattfindet.

Die Administration soll sehr aufwendig sein – stimmt das?Die Koordination bereitet uns im Moment nicht so viel Ar­beit. Hingegen hatten wir während der Vertragsverhand­lungen viel zu tun, als es galt, die Milestones und die Leis­tung von Arbeitsergebnissen festzulegen. Man kann das steuern, wenn man von Anfang an zurückhaltend ist und das Gesuch so strukturiert, dass man diese auch wirklich liefern kann.

Z u r P e r s o n

■ Prof. Dr. Christian schönenberger, Direktor des Swiss

Nanoscience Institutes an der Universität Basel, koordiniert

ein Verbundprojekt des EU-Forschungsrahmenprogramms.

Sein Projekt «Source of Electron Entanglement in Nano De-

vices» (SE2ND) wird von der Europäischen Union mit rund 2,5

Mio. Euro gefördert. Fast gleichzeitig wurde Schönenberger

2011 ein mit 2 Mio. Euro dotierter ERC Advanced Investigator

Grant zugesprochen. In beiden Projekten erforscht der Physi-

ker verschränkte Elektronenpaare – ein bisher experimentell

wenig untersuchtes Gebiet der Quantenmechanik. Die For-

schung soll wichtige Grundlagen für die Entwicklung von

Quantencomputern und neuen, sicheren Verschlüsselungs-

möglichkeiten liefern.

«Der Antrag muss viel besser sein als die andern.»

Erhalten Sie für die Projektkoordination ein Extrabudget?Für einen Koordinator ist üblich, dass er eine halbe Stelle für das Management einrichten kann. Ursprünglich hatten wir mit einem 35%­Pensum geplant, aber wegen des tiefen Euro­Kurses können wir nur eine 25%­Stelle bezahlen.

Und wie aufwendig war das Schreiben des Proposals?Der Antrag war extrem zeitaufwendig, aber das ist auch eine Einstellungssache. Ich wollte dieses Projekt machen und habe mir überlegt, wie ich das am besten angehe. Ich wusste von Anfang an: Wenn ich das schreibe, dann sitze ich einen Monat am Antrag und mache nichts anderes, aber das Material nutze ich gleich mehrfach. Ich habe das Proposal praktisch allein geschrieben und die Teile, die un­sere Arbeit in Basel betreffen, dann ausgebaut und für den ERC Grant eingereicht. Damit konnte ich zwei Anträge zur gleichen Zeit schreiben. Ich konnte nicht damit rechnen, dass gleich beide genehmigt werden, aber im Nachhinein war das natürlich super.

Haben Sie für den Antrag eine Anschubfinanzierung erhalten?Von der Universität habe ich keine Unterstützung in An­spruch genommen, das finde ich sowieso einen Unsinn. Man hat mir geraten, ich solle beim Forschungsfonds «Seed

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Money» beantragen, um den Antrag zu schreiben, aber ich wüsste nicht, wofür ich dieses Geld verwenden sollte.

Zum Beispiel für externe Berater, die das Budget oder die Zeit-pläne ausarbeiten?

Ich bin überzeugt, das würde am Schluss glänzend ausse­hen, farbig und mit schönen Organigrammen. Aber ich finde, der wissenschaftliche und der administrative Teil ei­nes Antrags sollten miteinander verhängt sein. Wenn man merkt, dass die beiden völlig losgelöst voneinander sind, würde ich das als Gutachter ganz schlecht finden.

Andere sollen damit sehr erfolgreich sein.Das ist der falsche Ansatz, und ich bin strikt dagegen. Wir sollten unsere Energie besser darin investieren, Brüssel zu überzeugen, beim administrativen Teil viel weniger zu ver­langen. Der administrative Teil meines Proposals war viel grösser als der wissenschaftliche. Es ist schon richtig, wenn Dinge wie «Impact for Society«, «European Dimension», «Women in Science» etc. auch drin sind, aber bitte im rich­tigen Mass, sonst entsteht ein Geschwulst um die Wissen­schaft herum, und das ist nicht gut. Deshalb bin ich auch gegen eine Anschubfinanzierung. Wenn aber das Projekt genehmigt wird, dann wäre ein Zuschuss gut, denn dann kann man das Geld zum Beispiel für die Koordination ein­

setzen. Das wäre auch ein guter Anreiz, um Anträge zu sch­reiben. Matching Funds sind absolut das, was man machen sollte. Möglichst auf Konten, die direkt dem Wissenschaft­ler zur Verfügung stehen und die übertragbar sind. For­scher brauchen Flexibilität.

Womit lässt sich die EU-Beteiligung sonst noch steigern?Wir haben in der Physik traditionell viel Drittmittel einge­worben, denn bei uns erhält ein Ordinarius ein Personal­budget, das für einen Postdoc und einen Doktoranden reicht. Vielleicht haben andere Institute eine grössere Ba­sisausstattung. Wenn man dafür sorgen möchte, dass mehr Grants eingeworben werden, besteht jedenfalls eine Mög­lichkeit darin, bei den Anstellungen weniger zu geben.

Was empfehlen Sie Kollegen, die einen EU-Antrag ausarbeiten möchten?

Es kostet viel Zeit, aber mit dem Schreiben der Forschungs­pläne dringt man auch viel tiefer in die Materie. Gleichzei­tig sind die Erfolgsraten sehr gering, deshalb muss der An­trag viel besser sein als die andern, sonst ist es verlorene Zeit. Mein Ratschlag wäre: Man sollte sich das gut überlegen und wenn man Zweifel hat, nicht machen. Wenn man aber sicher ist, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, dann einfach 100% Einsatz geben es und möglichst gut machen.

Zwei auf einen schlag: Der Physiker Prof. Christian Schönenberger leitet ein EU-Verbundprojekt und erhielt vom europäischen Forschungsrat ERC einen Advanced Investigator Grant zugesprochen.

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Der strukturbiologe Prof. Dr. sebastian Hiller hat 2011

einen starting Grant des Europäischen Forschungsrats

ERC erhalten. Der sNF-Förderungsprofessor erhält damit

fast zwei Mio. Euro für seine Forschung zur struktur und

Funktion von Membranproteinen.

«Mein Starting Grant hat eben erst begonnen, und ich habe darüber hinaus keine weitere Erfahrung

mit europäischen Förderprogrammen. Ich bin erst seit rund einem Jahr Gruppenleiter. Zum ersten Mal aufmerk­sam auf den ERC Starting Grant für junge Wissenschaftler wurde ich durch einen Stand an der Career Fair in Boston. Hier am Biozentrum wurde ich dann auch sehr ermu­tigt, mich für den Grant zu bewerben, insbesondere durch Erich Nigg, unseren Direktor. Ich habe gedacht, schaden kann es nicht, und habe die Bewerbung um den Starting Grant in Angriff genommen. Die Bewerbung war für mich auch ein Weg, um herauszufinden, wie meine Forschungs­ideen so ankommen. Und dann hat es auf Anhieb geklappt.

Den Forschungsplan habe ich an zwei langen Wochenenden geschrieben, der Aufwand hielt sich somit einigermassen im Rahmen. Ich hatte grundsätzlich schon im Kopf, was ich ma­chen will. Den wissenschaftlichen Teil habe ich gerne verfasst, das ist ein Text, den ich aus meinem Wissen heraus schreiben kann. Schwieriger war der Teil des Antrags mit dem Budget

Erc starting indEpEndEnt rEsEarchEr gr ant

«schaden kann es nicht»

Risikoreiche Forschung: Die Förderbeiträge des Europäischen Forschungsrats werden nach der Devise «High risk, high gain» vergeben – ideal für die ambitiösen Projekte des Strukturbiologen Prof. Dr. Sebastian Hiller.

und der Administration. Da fehlt mir die nötige Erfahrung und dieser Teil hat dann auch weniger Spass gemacht. Das EUresearch Office hat das Proposal durchgelesen und mir Feedback gegeben, vor allem zu formalen Dingen. Es gab auch einen Workshop, an dem ein Training für die Interviews statt­fand, das war sehr hilfreich. Ich bin auch sehr dankbar, wie mich das Biozentrum unterstützt und aufgenommen hat.

Für das ERC­Interview bin ich nach Brüssel geflogen. Jeder Kandidat bekommt eine halbe Stunde, um den Antrag zu prä­sentieren und Fragen zu beantworten. Man kommt in einen Raum, in dem das Komitee sitzt, 15 Professoren aus ganz Eu­ropa. Die Herausforderung besteht darin, in der knappen Zeit die Aufmerksamkeit des Komitees zu erreichen, die Relevanz des Projekts zu betonen und die wissenschaftliche Spannung vermitteln zu können, von der man angetrieben ist.

Ich möchte mit meiner Forschung riskante und spannende strukturbiologische Projekte bearbeiten, die, wenn sie funk­tionieren, besondere Leistungen darstellen, die dann auch entsprechend anerkannt werden. Ich finde, das muss man ein­fach machen, gerade als junger Forscher. Mit dem ERC Star­ting Grant steht meine Gruppe jetzt sehr gut da. Vor allem können wir einen Kernspinresonanz­Spektrometer kaufen, denn der Starting Grant ist einer der wenigen Fördermittel, die Geld für grössere Instrumente bereitstellen.»

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horizon 2020

Neue HorizontePhilipp Langer, [email protected]

Das aktuelle 7. Forschungsrahmenprogramm läuft Ende

2013 aus. Die Europäische kommission hat vor kurzem

ihren Entwurf für das Nachfolgeprogramm «Horizon

2020» präsentiert. Das staatssekretariat für Bildung und

Forschung, das die schweizer Assoziierung an die EU-

Programme betreut, skizziert im folgenden Beitrag das

neue Programm sowie die schritte bis zur Verabschie-

dung.

Die Forschungsrahmenprogramme sind das wichtigste Ins­trument der Europäischen Union für die Forschungsfinan­zierung. Das aktuelle 7. EU­Forschungsrahmenprogramm (FRP) läuft Ende 2013 aus. Die Ausarbeitung der nächsten, 8. Programmgeneration beschäftigt die Europäische Kom­mission seit 2010, und das Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF), welches in der Schweiz für die Assoziie­rung an die FRP zuständig ist, hat während der Vorarbeiten unter Einbezug der betroffenen Kreise mehrfach dazu Stel­lung bezogen. Erfreulicherweise finden sich einige Schweizer Empfehlungen praktisch unverändert im Vorschlag der Eu­ropäischen Kommission, welcher 2011 an den Europäischen Rat und das Europäische Parlament überwiesen wurde. De­ren Aufgabe ist es nun, den Vorschlag bis Ende 2013 gemäss den Wünschen der EU­Mitgliedstaaten anzupassen und zu verabschieden.

Bemerkenswerter Entwurf

Getauft wurde das neue EU­Forschungsrahmenprogramm für die Jahre 2014 bis 2020 auf den klingenden Namen «Horizon 2020». Kommt das Programm nach dem Verhandlungspro­zess in etwa so heraus, wie es die Kommission vorschlägt, so wird es sich effektiv um das «beste je existierende Forschungs­rahmenprogramm der EU» handeln, wie Jack Metthey, Direk­tor für das Rahmenprogramm bei der Generaldirektion For­schung der Europäischen Kommission, unlängst begeistert versichert hat. In der Tat ist der Entwurf bemerkenswert ko­härent und konsolidiert existierende Strukturen und Abläufe. So werden zwei weitere, bisher separate Programme der EU integriert, womit sich das nächste Programm aus dem eigent­lichen FRP, aus Elementen des zurzeit laufenden «Competi­tiveness and Innovation Framework Programme» (CIP) und aus dem Europäischen Institut für Innovation und Technolo­gie (EIT) zusammensetzen wird. Mit der Integration dieser Programme sollen auch Aspekte der Innovation vermehrt in­

tegriert werden. Allerdings decken die FRP die Innovation in der Wertschöpfungskette bereits jetzt ab.

Erfreulich ist auch, dass die meisten thematischen Bereiche des 7. FRP wieder auftauchen, wenn auch zuweilen in ande­rer «Verpackung», mit einer klareren Ausrichtung auf Ziele und zuweilen in interdisziplinären Ansätzen. So erscheinen namentlich die Geistes­ und Sozialwissenschaften nicht mehr als separates Thema, sondern sind integraler Bestandteil aller sogenannten «Societal Challenges»; diese bilden zusammen mit den Bereichen «Excellent Science» und «Industrial Lea­dership» die drei Teilprogramme von «Horizon 2020».

Mehr Mittel für die Grundlagenforschung

Das von der Kommission veranschlagte Budget beträgt zur­zeit 87 Mrd. €, dürfte aber von Rat und Parlament noch ge­kürzt werden (das SBF geht von einem endgültigen Budget von 70–75 Mrd. € aus). Thematisch wird den Gebieten Ener­gie, Nahrung/Landwirtschaft, Klima und Rohstoffe mehr Ge­wicht beigemessen. Dass der Europäische Forschungsrat ERC und damit die Grundlagenforschung eine massive Budgetauf­stockung erfährt, ist aus Schweizer Sicht erfreulich, zumal die Schweizer Beteiligung am ERC besonders erfolgreich ausfällt. Ebenso erfreulich ist, dass Forschende in allen Gebieten ver­mehrt «Bottom­up»­Projekte einbringen können und dass die Teilnahmeregeln konsequent harmonisiert und verein­facht werden.

Um eine nahtlose Assoziierung an das Nachfolgeprogramm zu garantieren, erarbeitet das SBF zurzeit eine Botschaft und einen Bundesbeschluss, welcher voraussichtlich Ende 2012 dem Bundesrat und 2013 dem Schweizer Parlament zur De­batte unterbreitet wird. Parallel dazu erfolgen die Vorverhand­lungen mit der Europäischen Kommission für eine weitere Assoziierung. Nachdem die FRP nach dem Schweizerischen Nationalfonds die zweitwichtigste Quelle der direkten öffent­lichen Forschungsförderung in der Schweiz darstellt und allein im Jahr 2010 über 600 neue Schweizer Beteiligungen starteten, ist eine erneute Assoziierung ohne Unterbruch für die Schwei­zer Forschung und Innovation von zentraler Bedeutung.

Dr. Philipp Langer ist stv. Bereichsleiter Multilaterale Forschungszusammen-arbeit am Staatssekretariat für Bildung und Forschung.

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auch gerne Studierende aus anderen Fakultäten in Spanien unterbringt. So durften schon Ethnologen, Geschichts- und Kunstgeschichtsstudierende, aber auch Geografen von den vertraglich festgelegten Plätzen profitieren. «Ich fand es im-mer schade, wenn das Angebot nicht genutzt wird», sagt sie.

Nur selber an einem Erasmus-Programm teilgenommen, das hatte Marchand nie – bis sie von Erasmus Staff Mobility hörte. Dieses Programm bietet dem Administrativpersonal die Möglichkeit, andere Universitäten kennenzulernen. «Für mich war sofort klar, dass ich mitmachen wollte», sagt Mar-chand. Und so stellte sie sich eine zehntägige Reise zusam-men. Sie kündete bei spanischen Kollegen ihr Kommen an, auch bei solchen, mit denen sie noch nichts zu tun gehabt hatte. Im vergangenen Juni besuchte sie in zehn Tagen Uni-versitäten in Madrid (dort gleich zwei), Valencia, Granada und Las Palmas. «Wenn schon, dann wollte ich möglichst viel sehen», sagt sie.

Leute

Helene Marchand hat mit erasmus Staff Mobility fünf

spanische universitäten besucht. Die guten Beziehun-

gen, die sie sich dort schuf, erleichtern ihr die Arbeit als

erasmus-Verantwortliche an ihrem Institut.

Mit dem Austauschprogramm Erasmus hat Helene Mar-chand fast täglich zu tun. Seit fast sieben Jahren ist

die 44-Jährige in der Administration des Instituts für Ibero-romanistik tätig und dort unter anderem für Mobilität zu-ständig. Eigentlich bildet dieses Ressort in den Institutssekre-tariaten eher eine Nebenaufgabe. Doch Marchand sieht darin eine willkommene Gelegenheit, um den Kontakt zu Spanien zu pflegen. Vor ihrem Spanischstudium hatte sie drei Jahre lang in Madrid gearbeitet. In Basel hat sie nun über die Jahre einige Beziehungen zu spanischen Hochschulen aufgebaut. Zwar gibt sie Hispanistinnen und Hispanisten den Vorrang, wenn es darum geht, einen Platz an einer Partneruniversi-tät zu vermitteln, aber es hat sich herumgesprochen, dass sie

Helene MarcHand

«Meine beste Spanienreise»Text: Michel Ecklin, [email protected]; Foto: Peter Schnetz

E R A S M U S S TA F F M O B I L I T Y

■ Seit 2011 ist die Universität Basel wieder an Erasmus, das Studierenden-Austauschprogramm der EU, angeschlossen, das seit 1987 existiert. Seither steht das Programm auch dem Verwaltungspersonal offen. «Das Programm richtet sich an alle Universitätsangehörigen im administrativen und tech-nischen Bereich, die sich weiterbilden und an einer Partner-universität gewisse Abläufe verstehen wollen», sagt Gérald Zimmermann, verantwortlich für Mobilität bei den Student Services der Universität Basel. Einzige formelle Bedingung ist ein Erasmus-Abkommen zwischen den Fakultäten oder Instituten in Basel und im Gastland. Zimmermann präzi-siert, dass eine Reise auch inhaltlich Sinn machen müsse. Bisher profitierten vor allem Mitarbeiter, die in ihren Insti-tuten für Erasmus zuständig sind, von einem Austausch.

Wen die Austauschmitarbeiter während der meist einwöchi-gen Reise sehen und welche Art von Austausch stattfindet,

Mobilität für Verwaltungsmitarbeitendebestimmen sie weitgehend selber. Allenfalls sollte man die Bedürfnisse des eigenen Institutes berücksichtigen, sagt Zimmermann. Über die Jahre hat seine Stelle meist gute Er-fahrungen mit Erasmus Staff Mobility gemacht. Es erleich-tere Mitarbeitern den Austausch und motiviere für die täg-liche Arbeit, wenn man mit Kollegen an Instituten im Ausland nicht nur per E-Mail kommuniziere, sondern sie persönlich sehe.

Für eine einwöchige Reise erhält man von der Mobilitäts-stelle der Basler Universität die Reisespesen zurückerstattet. Zusätzlich gibt es bis zu 200 Euro pro Tag, abhängig vom Zielland. Es müssen keine Ferien bezogen werden.

Weitere Informationen über Erasmus Staff Mobility erteilt Gérald Zimmermann vom Mobility Office, Tel. 061 267 30 28, E-Mail: [email protected]

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Oft wurde die Baslerin freudig empfangen, man zeigte ihr die jeweilige Fakultät. «In Granada behandelte man mich als VIP», sagt sie. An anderen Orten musste sie wie Studierende eine Nummer ziehen und anstehen. «An den grossen Massen-unis in Madrid wurde mir wieder bewusst, wie klein und ge-mütlich die Uni Basel noch ist», so einer ihrer Eindrücke.

Ihren spanischen Arbeitskollegen brachte sie nicht nur etwas Schweizer Schoggi mit, sondern Unterlagen über die Universi-tät Basel. Damit machte sie Werbung für ein Austauschsemes-ter in Basel. Denn spanische Universitäten kennen zwar Basel, die Studierenden bevorzugen aber Deutschland, um Deutsch zu studieren. Umgekehrt brachte sie selber ein handfestes Er-gebnis mit nach Hause: Obwohl nur zwei Plätze zur Verfügung standen, konnte sie dank der neuen Beziehungen problemlos drei Basler Studentinnen nach Valencia vermitteln.

Und vor allem konnte sie bereits bestehende Beziehungen zu Erasmus-Verantwortlichen pflegen und darüber hinaus neue schaffen. «In den Universitäten, die ich besuchte, bin ich jetzt in Basel die Kontaktperson für Erasmus», sagt sie. Dabei spiele

das Fach eine untergeordnete Rolle. Nicht erst seit ihrer Reise weiss sie, dass alles rund um Erasmus einfacher läuft, wenn man bereits persönliche Beziehungen zur anderen Universi-tät hat.

«Für mich war sofort klar, dass ich mitmachen wollte.»

Austauschprogramm für nichtwissenschaftliches Personal: Helene Marchand hat mit Erasmus Staff Mobility fünf spanische Hochschulen besucht.

«Mein Austauschprogramm war die beste Reise nach Spa-nien, die ich jemals gemacht habe», lautet Marchands Fazit – und das hat nicht nur damit zu tun, dass sie alte Freunde ge-troffen hat und auch mal am Strand war. «Der Teil meiner Arbeit, der mit Erasmus zu tun hat, ist leichter geworden.» Und sie ist jetzt noch motivierter, sich dafür einzusetzen, dass in Basel Erasmus einen grösseren Stellenwert erhält. Mitar-beitern, die an Erasmus Staff Mobility teilnehmen wollen, rät sie: «Bereiten Sie die Reise gut vor, dann haben Sie am meis-ten davon.»

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■  Im Zentrum meiner Forschung und Lehre steht die histo-rische Genese von Gegenwartsproblematiken, der ich in Form einer Kultur- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhun-derts nachgehe. Im Anschluss an meine Arbeit über die Trans-formation von Zeugungstheorien und die Herausbildung des «Pränatalen» werde ich mich in Basel mit der Geschichte le-bens- und humanwissenschaftlichen Wissens und seiner Be-deutung für Politik, Gesellschaft und Subjektivität befassen. Weiter beschäftige ich mich mit der Geschlechtergeschichte Europas. Dabei interessiert mich besonders, dass sich in die-ser Geschichte universalistische Diskurse über Differenz und Egalität immer mit spezifischen historischen Situationen ver-binden. Schliesslich arbeite ich zu historischen Zeiterfahrun-gen und Zeitkonzeptionen in der Geschichtsschreibung.

■  Psychische Erkrankungen sind komplex und entstehen durch das Zusammenwirken biologischer Prozesse, psycho-sozialer Faktoren und einer genetischen Empfänglichkeit. Im Zentrum meines Interesses steht ein Ausbau der neurobiolo-gischen Forschungsmöglichkeiten. Durch eine Unterstüt-zung der exzellenten Abteilung und dort bereits etablierter Methoden können weitere Projekte entstehen. Ein weiteres Ziel ist die Vernetzung der Klinik mit den Forschungsberei-chen Genetik, Bildgebung und Pharmakologie, um eine Iden-tifikation von Biomarkern und idealerweise neue, nebenwir-kungsarme Behandlungsformen zu ermöglichen. Am Herzen liegen mir auch innovative Versorgungskonzepte, die durch interdisziplinäre Forschung zwischen Klinik, Sozialwissen-schaft, Psychologie, Public Health und Pflegewissenschaft be-gleitet werden könnten.

Prof. Dr. Caroline ArniExtraordinaria für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhundertsper 1. August 2012

Prof. Dr. Undine LangOrdinaria für Erwachsenenpsychiatrieper 1. Januar 2012

N E U B E R U F U N G E N

■  Meine Forschung richtet sich wesentlich an den Schwer-punkten der Universität und der Fakultät aus. Sie beschäftigt sich mit den morphologischen und molekularen Aspekten der translationalen und klinischen Forschung der Hepatokar-zinogenese sowie der Leberregeneration. Weiter sind wir auch interessiert, neue prädiktive und prognostische Biomarker in soliden Tumoren zu finden und zu etablieren. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Erkenntnisse, welche auf molekularer Ebene (unter anderem durch Tiermodelle) und durch Grund-lagenforschung erworben wurden, auf patientenorientierte Studien zu übertragen. Unsere translationale Forschung kann somit als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter klinischer Forschung betrachtet werden.

■  Im Fokus meiner Forschung steht der Schutz von Innova-tionen. Die Life Sciences, wie Bio- und Nanotechnologie, schaffen hier eine Vielzahl neuer Herausforderungen: Kön-nen beispielsweise Stammzellen patentiert werden? Wie steht es mit Nanomaschinen? Zudem untersuche ich «eigentums-artige» Rechte an neuartigen unkörperlichen Gütern wie Da-ten oder genetischer Information. Die Haftung für neue Tech-nologien bildet einen zweiten Schwerpunkt: Nützliche, aber gefährliche Technologien werden häufig durch besondere Haftungsregelungen abgesichert. Allerdings ist dies bislang keine allgemeine Regel: Einer Gentechnikhaftung steht bei-spielsweise keine Nanotechnologiehaftung gegenüber. In Ba-sel will ich als dritten Bereich Rechte an biologischen Ressour-cen untersuchen.

Prof. Dr. Luigi TerraccianoExtraordinarius für Experimentelle Pathologieper 1. Januar 2012

Prof. Dr. Herbert ZechExtraordinarius für Privatrecht mit Schwerpunkt Life-Sciences-Rechtper 1. April 2012

ServiCe

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■  eintritte (ohne Assistierende)Raphael Bieri, Departement BiomedizinElodie Burcklen, Zoologisches InstitutSilvy Chakkalakal, Seminar für Kulturwissenschaft und

Europäische EthnologieDr. Michael Döring, Departement UmweltwissenschaftenDr. Marjan Farimani-Strub, Departement ZahnmedizinTheres Flury Arpagaus, UniversitätsbibliothekProf. Dr. Andreas Heuser, Fachbereich TheologieKatharina Holzer, Rektorat und VerwaltungEliane Müller, UniversitätssportAlexander Müller, Theologische FakultätBernhard Nievergelt, Programm für WissenschaftsforschungAngela Pirelli, Universitätskliniken für ZahnmedizinMerve Elisabeth Rugenstein, Theologische FakultätFrank Sager, Departement BiomedizinLeopold Schmidt, Departement BiomedizinSun-Mi Shin, Departement RechtswissenschaftenDr. Inga Siegfried, Deutsches SeminarStéphanie Staub-Leibundgut, AlumniBaselSarah Stettler, Rektorat und VerwaltungDr. Lionel Tintignac, BiozentrumSusanne Wipf, Rektorat und VerwaltungJoëlle Zweiacker, Departement Umweltwissenschaften

■  PensionierungenUrs Fürstenberger, BiozentrumMarco Obrist, UniversitätssportRoger Sauder, BiozentrumMarkus Wymann, Departement Biomedizin

Wa h l E N

Prof. Dr. Caroline Arni, Extraordinaria für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, per 1. August 2012

Prof. Dr. Undine Lang, Ordinaria für Erwachsenenpsychiatrie, per 1. Januar 2012

Prof. Dr. Luigi Terracciano, Extraordinarius für Experimentelle Pathologie, per 1. Januar 2012

Prof. Dr. Herbert Zech, Extraordinarius für Privatrecht mit Schwerpunkt Life-Sciences-Recht, per 1. April 2012

B E F Ö R D E R U N G E N

Prof. Dr. Stefan Antusch, zum Extraordinarius für Theoretische Physik

Prof. Dr. Christoph Dehio zum Ordinarius für Molekulare Mikrobiologie

Prof. Dr. Anne Spang zur Ordinaria für Biochemie

a s s i s t E N z p R o F E s s U R E N

Prof. Dr. Stephan Frank, Assistenzprofessor für Neuro- und Muskelpathologie (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Viola Heinzelmann, Assistenzprofessorin für Gynäkologie (mit Tenure Track)

Prof. Dr. Patrick Maletinsky, Georg H. Endress-Stiftungsprofessor für Experimentalphysik (mit Tenure Track)

t i t U l a R p R o F E s s U R E N

■  Medizinische FakultätProf. Dr. Ralph Mager für Psychiatrie und PsychotherapieProf. Dr. Reto Nüesch für Innere Medizin, speziell InfektiologieProf. Dr. Miklos Pless für Medizinische OnkologieProf. Dr. Walter Wiesner für Radiologie

V E N i a D o c E N D i

■  Medizinische FakultätPD Dr. Caroline Arber Bart für HämatologiePD Dr. Leo Bonati für NeurologiePD Dr. Christoph Bucher für HämatologiePD Dr. Thomas Daikeler für RheumatologiePD Dr. Luigia Elzi für InfektiologiePD Dr. Philipp Christian Jürgens für Mund-, Kiefer- und

GesichtschirurgiePD Dr. Nina Khanna für InfektiologiePD Dr. Wilhelm Ruppen für AnästhesiologiePD Dr. Mathias Zürcher für Anästhesiologie und Intensivmedizin

■  Philosophisch-Historische FakultätPD Dr. Christofer Jost für Medienwissenschaft mit dem

Schwerpunkt Populärkultur und MedienPD Dr. Oliver Lipps für Soziologie mit Schwerpunkt

empirische SozialforschungPD Dr. Axel Schmidt für Soziologie

■  Philosophisch-Naturwissenschaftliche FakultätPD Dr. Isabelle Cherchneff für PhysikPD Dr. Renate Ebersbach für Ur- und Frühgeschichte

t o D E s Fä l l E

Prof. em. Dr. Kurt Siegfried Ludwig-Calmbach, ehemaliger Ordinarius für Anatomie, verstarb in seinem 90. Lebensjahr.

Prof. em. Dr. Gilbert Thiel, ehemaliger Ordinarius für Nephrologie und Organtransplantation, verstarb in seinem 78. Lebensjahr.

p E R s o Na l i a

ServiCe

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D i E N s t j U B i l ä E N ( F E B R Ua R , M ä R z , a p R i l ) ■  15 JahreOlivier Binet, Leiter Qualitätsentwicklung, Rektorat und

VerwaltungMonika Furrer, Laborgehilfin, BiozentrumProf. Dr. Kaspar von Greyerz, Ordinarius, Historisches SeminarGaudenz Henzi, Leiter Sozialberatung, Rektorat und VerwaltungProf. Dr. Peter Huggenberger, Titularprofessor, Departement

Umweltwissenschaften / Beauftragter der Universität für Kantonsgeologie

Prof. Dr. Hans-Peter Mathys, Ordinarius, Theologische FakultätDr. Danièle Klapproth Muazzin, Lehrbeauftragte, Englisches

SeminarYves Schaub, Leiter Zentrale Dienste, UniversitätssportProf. Dr. George Sheldon, Extraordinarius, Wirtschafts-

wissenschaftliche FakultätDr. Urs Weber, Lehrbeauftragter, Botanisches InstitutElke Wenk, Direktionsassistentin, Dekanat der Medizinischen

FakultätProf. Dr. Nicola Zitzmann, Titularprofessorin, Universitätskliniken

für Zahnmedizin

■  20 JahreClaire-Lise Dovat, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,

UniversitätsbibliothekDr. Bernhard Jung, Wissenschaftlicher Mitarbeiter,

Departement ChemieGisela Schlichenmaier, Bibliothek, Universitätsbibliothek

■  25 JahreProf. Dr. Elsbeth Dangel-Pelloquin, Titularprofessorin

für Deutsche PhilologieSusi Goepfert, Dentalassistentin, Universitätskliniken

für ZahnmedizinMonika Henzen, Administration, Departement

Altertumswissenschaften

■  30 JahreCristina Baschong, Laborantin, BiozentrumProf. Dr. Heinrich Reichert, Ordinarius, Biozentrum

■  35 JahreBrigitte Kaiser, Geschäftsführerin, Universitätskliniken

für ZahnmedizinWolfgang Oppliger, Laborant, BiozentrumRaymond Strittmatter, Leiter Zentralmechanische Werkstatt,

Biozentrum

■  40 JahreViktor Mislin, Werkstattleiter / Abwart, Zoologisches Institut

■  10 JahreJan Harry Andersson, Wissenschaftlicher Mitarbeiter,

Departement BiomedizinAntonio Arcuri, Dozent, SprachenzentrumJohannes Borer, Administration, Juristische FakultätFabio Capraro, Lehrbeauftragter Institut für Sport und

SportwissenschaftenAntonio Catania, Polymechaniker, BiozentrumArlette Durrer-Nägelen, Administration, Bibliothek MaiengasseClaudia Erismann, Bibliothekarin, Geographisches InstitutSusanne Flister, Laborantin, BiozentrumDr. Gilbert Francz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter,

UniversitätsrechenzentrumRosmarie Gisin, Sekretärin / Studiengangssekretärin,

Geographisches InstitutAndreas Grossenbacher, Administration, Deutsches SeminarProf. Dr. Franziska Gygax, Lehrbeauftragte, Englisches SeminarLucie Holzer Amberg, Personalassistentin, Rektorat und

VerwaltungCaroline Huwiler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin,

UniversitätsbibliothekSusanne Kress, Bibliothek, Philosophisches SeminarRoberto Lazzari, Geschäftsführer, Philosophisch-Historische

FakultätBernd Luchner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter,

UniversitätsbibliothekDr. Christoph Luchsinger, Lehrbeauftragter, Mathematisches

Institut Nicole Mathys, Sekretärin des Rektors, Rektorat und VerwaltungMarkus Meier, Floormanager, BiozentrumFranziska Moret Pabst, Personalassistentin, Rektorat und

VerwaltungAnnette Nebenius-Handreck, Laborantin, Departement

für Biomedizin / BiozentrumZulma Isabel Nussbaum-Trinchero, Administration,

Theologische FakultätCarmen Pilgermayer, Bibliothek, UniversitätsbibliothekJohanna Rolink, Laborantin, Departement BiomedizinDietrich Samoray, Laborant, BiozentrumHeike Schmidt, Bibliothekarin, Geographisches InstitutChristiane Senn, Laboringenieurin, Universitätskliniken

für ZahnmedizinAlex Van Lierde, Administration, Englisches Seminar

ServiCe

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28 uniiintern 01/12

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m A L E R G E S c h ä f t

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ServiCe

E h R U N G E N U N D M i t G l i E D s c h a F t E N

■  Juristische FakultätProf. Dr. Mark Pieth, Ordinarius für Strafrecht, wurde vom

Weltfussballverband FIFA zum Vorsitzenden der Kommission für Governance ernannt.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Luzius Wildhaber, emeritierter Ordinarius für Öffentliches Recht, wurde von der Yale Law School Associa-tion mit dem Award of Merit ausgezeichnet.

■  Medizinische FakultätProf. Dr. Stephan Dirnhofer, Titularprofessor für Pathologische

Anatomie, wurde mit dem Wissenschaftspreis des Vereins zur Unterstützung von Betroffenen mit Gastrointestinalen Stromatumoren ausgezeichnet.

PD Dr. Thomas Gross, Studienleiter Polytrauma der Forschungs-gruppe Computer Aided Radiology & Computer Aided Surgery (Carcas) an der Universität Basel und Leitender Arzt Trau-matologie am Kantonsspital Aarau, wurde der Versorgungs-forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie zuerkannt.

Prof. Dr. Ludwig Kappos, Ordinarius für Neuroimmunologie und Chefarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Uni-versitätsspital Basel, wurde eingeladen, den Eröffnungsvortrag am Kongress 2011 des «European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis» (Ectrims) zu halten.

■  Philosophisch-Historische FakultätProf. Dr. Susanna Burghartz, Ordinaria für Allgemeine

Geschichte des 14.–16. Jahrhunderts, wurde vom Stiftungsrat des Schweizerischen Nationalfonds in den Nationalen For-schungsrat, Abteilung IV (Programme), und in den Fachaus-schuss «Karrieren» gewählt.

Prof. Dr. Laurent Goetschel, Extraordinarius für Politologie, wurde von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz zum Präsidenten der Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE) gewählt.

Prof. Dr. Walter Leimgruber, Ordinarius für Volkskunde / Euro-päische Ethnologie, wurde vom Bundesrat zum Präsidenten der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen gewählt.

■  Philosophisch-Naturwissenschaftliche FakultätProf. Dr. Yves-Alain Barde, Ordinarius für Neurobiologie am

Biozentrum der Universität Basel, wurde von der International Rett Syndrome Foundation (IRSF) ein Translational Research Award zuerkannt.

Prof. Dr. Susan M. Gasser, Ordinaria für Molekularbiologie und Direktorin des Friedrich Miescher-Instituts, wurde mit dem Prix International des Institut national de la santé et de la recherche médicale ausgezeichnet.

Heidelberger Förderpreis■  Dr. Rebecca Lämmle, Oberas-sistentin am Departement Alter-tumswissenschaften, wird für ihre Dissertation mit dem Heidelber-ger Förderpreis für klassisch-phi-lologische Theoriebildung 2011 ausgezeichnet.Lämmles Untersuchung gilt dem

heiteren Teil der attischen Festspieltage. Nach der Auffüh-rung von drei Tragödien folgte traditionell ein Nachspiel, das mit den Satyrn die lustig-lüsternen Begleiter des Wein- und Theatergottes Dionysos auf die Bühne brachte. Wie das Satyrspiel mit den Tragödien zusammenhängt, gehöre «seit jeher zu den umstrittensten Fragen der Dramenfor-schung», wie es in der Begründung der Jury heisst. Die Bas-ler Gräzistin deute das Satyrspiel als das «dionysische und komische Gedächtnis der Tragödie», das «die Rückfüh-rung dessen, was in der Tragödie an den Rand gedrängt ist», garantieren solle. Dafür erhielt Lämmle nun den För-derpreis zugesprochen.

Prof. Dr. Christoph Gerber, Mitglied der Geschäftsleitung des Swiss Nanoscience Institutes und Forschungsgruppenleiter am Department Physik, wurde von der Alliance for NanoHealth mit dem Scientific Excellence Award ausgezeichnet.

Prof. Dr. Bernd Giese, emeritierter Ordinarius für Organische Chemie, wurde von der Schweizerischen Chemischen Gesell-schaft der mit 20 000 Franken dotierte Paracelsus-Preis 2012 verliehen.

Prof. Dr. Thomas Szucs, Extraordinarius für Pharmazeutische Medizin, wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Intercell AG gewählt.

■  Wirtschaftswissenschaftliche FakultätProf. em. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Bernholz, emeritierter Professor

für Nationalökonomie, wurde von der Wirtschafts- und Verhal-tenswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau die Ehrendoktorwürde verliehen.

Prof. Dr. Yvan Lengwiler, Ordinarius für Nationalökonomie, wurde vom Bundesrat in den Verwaltungsrat der Eidgenössi-schen Finanzmarktaufsicht (Finma) gewählt.

■  WeiteresEucor, die europäische Konföderation der oberrheinischen Univer-

sitäten, wurde von der Europäischen Kulturstiftung Pro Europa mit dem «Prix Européen Culture et Science» ausgezeichnet.

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c a R t o o N M i t N i c o l a s M a h l E R

erläutert Prof. Dr. Pascal Gantenbein, Ordinarius für Finanzmanagement an der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät. Er befasst sich im Projekt vor allem mit der Finanzierung von Jungunternehmen sowie der Frage nach der Schaffung von Arbeits-

plätzen durch Start-ups. «Unser Vorhaben soll dadurch auch zur Gründung von neuen Unternehmen anregen, Investiti-onen in Regionen stärken, gezielte Fördermassnahmen er-möglichen und die globale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Land der Unternehmer aufzeigen.»

Aktuell verzeichnet die Website über 700 Start-ups auf einer Karte und liefert Kontaktdaten sowie Angaben zu Grün-dungsjahr, Industriezweig und allenfalls zur Hochschule, in deren Umfeld die Firma entstand. Im Fall der Universität Basel sind das heute 22 Firmen.

www.startupmonitor.ch

t o o l B ox

schweizer start-ups auf einen Klick

Die Entwicklung von neu gegründeten Un-ternehmen verfolgen – das ermöglicht der

«Swiss Start-up Monitor», der von den Universi-täten Basel und St. Gallen sowie der ETH Zürich aufgebaut wurde.

In der Schweiz entstehen jährlich Hunderte von neuen Fir-men, von denen nicht wenige aus dem Hochschulumfeld stammen. Bis heute war es jedoch schwierig, die Gründun-gen und ihren Geschäftsgang zu überblicken. Abhilfe schafft nun der «Swiss Start-up Monitor», eine Datenbank, welche die Schweizer Start-up-Landschaft abbildet, um die Ent-wicklung der Jungunternehmen effizient nach Regionen, In-dustrien und Universitäten verfolgen zu können.

«Ziel des Monitors ist es, eine unabhängige Datenbank für die Erfassung, Verwaltung und den sicheren Austausch von quantitativen Start-up-Performance-Daten zu betreiben»,

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d o m i n o

Was bedeutet der Beitritt nun also «in wirtschaftlicher Hinsicht»? Damit dürften die Auswirkungen auf den Wohlstand bzw. das Ein-kommen, auf einzelne Branchen und Arbeitskräfte sowie auf das Wohlbefinden der Bürger und Bürgerinnen gemeint sein. Beide As-pekte der Integration – die wirtschaftliche und die politische – sind hier relevant. Der verbesserte gegenseitige Marktzugang für Güter, Dienstleistungen, Kapital und Arbeit würde den Wohlstand erhö-hen, wobei es innerhalb der Schweiz auch Verlierer geben wird. Weiter entstehen Anpassungskosten (z.B. durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder die steigenden Zinsen aufgrund des Beitritts zur Währungsunion). Die Exportindustrie müsste nicht mehr mit einem überbewerteten Franken leben, wir Schweizer aber mit hö-heren Inflationserwartungen und einer tieferen Kaufkraft im Aus-land.

Ob die «wirtschaftliche Bilanz» insgesamt positiv oder negativ ist, hängt wesentlich von der weiteren Entwicklung der EU ab. Mo-mentan erscheint eine weitere Zentralisierung (Stichwort «Fis-kal- und Transferunion») wahrscheinlich, was einen EU-Beitritt unattraktiv macht. Schwer wiegt zudem die Einschränkung der di-rekt-demokratischen Rechte. In unserem Buch «Von Rosinen und anderen Spezialitäten. Die Schweiz und die EU» schätzen wir, dass dieser Verlust das Wohlbefinden der Bürger und Bürgerinnen um mehrere 100 Millionen Franken reduzieren würde.

Rolf Weder fragt:

Besteht an der Universität Basel auch eine Verbindung zur Erforschung des Universums?Antwort in der nächsten Ausgabe 02/2012.

Dr. Walter RüeggLehrbeauftragter für Medienwissenschaft

Prof. Dr. Rolf WederOrdinarius für Aussenwirtschaft und Europäische Integration

Walter Rüegg fragt:

Was würde eine EU-Mitgliedschaft der Schweiz in den nächsten Jahren in wirtschaftlicher Hinsicht bedeuten?Rolf Weder antwortet:

Mit einem EU-Beitritt würde die Schweiz sowohl wirtschaftlich wie auch politisch stärker in die EU integriert.

Die wirtschaftliche Integration impliziert eine volle Teilnahme am Binnenmarkt. Im Vergleich zu den heute geltenden bilateralen Ab-kommen wäre es für schweizerische Firmen einfacher, Produkte und Dienstleistungen in der EU anzubieten. Insbesondere für Dienstleistungen (z.B. für schweizerische Banken) wie auch für Ag-rarprodukte (z.B. für Fleischproduzenten) würde der gegenseitige Austausch intensiviert. Schweizer Firmen erhielten einen diskrimi-nierungsfreien Zugang zum EU-Markt, müssten aber auch mit mehr Wettbewerb im Inland rechnen.

Die politische Integration bedeutet, dass die Schweiz ihre Politik an die EU anpassen müsste. Die Mehrwertsteuer wäre zu erhöhen; der Aussenzoll gegenüber Nicht-EU-Mitgliedern müsste zum Teil an-gehoben werden; die Währung wäre durch den Euro zu ersetzen; Produktions- und Produktevorschriften wären anzupassen (z.B. in einigen Bereichen der Landwirtschaft); die direkt-demokratischen Mitwirkungsrechte des Volkes (Referendum, Initiative) müssten eingeschränkt werden.


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