Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Österreich
Wirtschaftliche Analyse der Wassernutzung für den Produktions- und Dienstleistungssektor
Endbericht Dezember 2003
Autoren
Aloisia Schön Christian Plas
Willibald Kaltenbrunner Barbara Bartl
Sandra Lamm
Andreas Windsperger
Gerhard Hintermeier Brigitte Windsperger
Maria Fischer
Inhalt 1. EXECUTIVE SUMMARY..............................................................................................................9
2. ZUSAMMENFASSUNG.............................................................................................................11
3. EINFÜHRUNG............................................................................................................................13
3.1. HINTERGRUND ......................................................................................................................13 3.2. ZWECK DER ÖKONOMISCHEN ANALYSE .................................................................................13 3.3. ABLAUF DER ÖKONOMISCHEN ANALYSE.................................................................................14 3.4. GEGENSTAND DER ÖKONOMISCHEN ANALYSE FÜR DEN SEKTOR PRODUKTION UND
DIENSTLEISTUNG...................................................................................................................15 3.5. AUFBAU DES VORLIEGENDEN BERICHTS ................................................................................15
4. WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DER WASSERNUTZUNG.............................................17
4.1. GEGENSTAND UND ZWECK ....................................................................................................17 4.2. METHODIK DER DURCHFÜHRUNG..........................................................................................18 4.3. PLANUNGSRAUM DONAU UNTERHALB JOCHENSTEIN..............................................................24 4.4. PLANUNGSRAUM DRAU .........................................................................................................29 4.5. PLANUNGSRAUM ELBE ..........................................................................................................34 4.6. PLANUNGSRAUM DONAU BIS JOCHENSTEIN ...........................................................................39 4.7. PLANUNGSRAUM MARCH/THAYA ...........................................................................................44 4.8. PLANUNGSRAUM MUR ...........................................................................................................49 4.9. PLANUNGSRAUM RAAB/RABNITZ/LEITHA ...............................................................................54 4.10. PLANUNGSRAUM RHEIN ........................................................................................................59 4.11. ZUSAMMENFASSUNG.............................................................................................................64 4.12. FLUSSGEBIETSEINHEITEN RHEIN UND DONAU........................................................................66 4.13. ÖSTERREICH GESAMT ...........................................................................................................73
5. INSTITUTIONELLER RAHMEN................................................................................................86
5.1. GEGENSTAND UND ZWECK ....................................................................................................86 5.2. RECHTLICHE GRUNDLAGEN...................................................................................................86 5.3. AUFWENDUNGEN FÜR DEN GEWÄSSERSCHUTZ .....................................................................90 5.4. AUSWIRKUNGEN....................................................................................................................95 5.5. GEBÜHREN- UND PREISSYSTEM............................................................................................96
6. TRENDS UND SZENARIEN 2015...........................................................................................112
6.1. GEGENSTAND UND ZWECK ..................................................................................................112 6.2. METHODIK ..........................................................................................................................113 6.3. ABGRENZUNG DER SZENARIEN............................................................................................114 6.4. GRUNDLAGEN FÜR ALLE SZENARIEN....................................................................................116 6.5. SZENARIEN ZUR SACHGÜTERERZEUGUNG...........................................................................117 6.6. BUSINESS-AS-USUAL-SZENARIO: SACHGÜTERERZEUGUNG .................................................120 6.7. PESSIMISTISCHES SZENARIO: SACHGÜTERERZEUGUNG ......................................................125 6.8. OPTIMISTISCHES SZENARIO: SACHGÜTERERZEUGUNG........................................................128 6.9. SCHLUSSFOLGERUNGEN.....................................................................................................129 6.10. UNSICHERHEIT BEI DEN SZENARIEN: SACHGÜTERERZEUGUNG ............................................129 6.11. SZENARIEN ZUM TOURISMUS...............................................................................................130 6.12. BUSINESS-AS-USUAL-SZENARIO: TOURISMUS......................................................................134 6.13. PESSIMISTISCHES SZENARIO: TOURISMUS ..........................................................................137 6.14. OPTIMISTISCHES SZENARIO FÜR DEN TOURISMUS ...............................................................139 6.15. SCHLUSSFOLGERUNGEN.....................................................................................................142 6.16. UNSICHERHEITEN BEI SZENARIEN FÜR DEN TOURISMUS ......................................................142
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7. ANHANG ..................................................................................................................................143
7.1. ANMERKUNGEN ZUR ERMITTLUNG DES WASSEREINSATZES ................................................143 7.2. ZUORDNUNG DER ABWASSEREMISSIONSVERORDNUNGEN ZU BRANCHEN............................146 7.3. NUTZUNGSCHARAKTERISTIK ÖSTERREICH...........................................................................149 7.4. ERMITTLUNG DER MUSTERBETRIEBE ...................................................................................152 7.5. ERHEBUNG DER ENTGELTSTRUKTUREN...............................................................................153
8. ABKÜRZUNGEN......................................................................................................................155
9. BIBLIOGRAFIE........................................................................................................................157
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Abbildungen
Abbildung 1: Darstellung der Methodik .......................................................................................18
Abbildung 2: Die Grenzen der politischen Bezirke .....................................................................19
Abbildung 3: Die betrachteten Planungsräume..........................................................................19
Abbildung 4: Methodik zur Ermittlung des Wassereinsatzes .....................................................21
Abbildung 5: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Wassernutzungscharakteristik.....26
Abbildung 6: Planungsraum Drau: Wassernutzungscharakteristik .........................................31
Abbildung 7: Planungsraum Elbe: Wassernutzungscharakteristik ..........................................36
Abbildung 8: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Wassernutzungscharakteristik ...............41
Abbildung 9: Planungsraum March/Thaya: Wassernutzungscharakteristik:..............................46
Abbildung 10: Planungsraum Mur: Wassernutzungscharakteristik ...........................................51
Abbildung 11: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Wassernutzungscharakteristik ...................56
Abbildung 12: Planungsraum Rhein: Wassernutzungscharakteristik .........................................61
Abbildung 13: Wassereinsatz der Kraftwerke in den Planungsräumen .....................................64
Abbildung 14: Anteil der drei größten Branchen nach dem Wasserbrauch.................................65
Abbildung 15: Donau gesamt: Wassernutzungscharakteristik ..................................................70
Abbildung 16: Wertschöpfung im Produzierenden Bereich ..........................................................74
Abbildung 17: Bruttowertschöpfung im Dienstleistungssektor......................................................74
Abbildung 18: Umsatzerlöse 2001 im Produzierenden Bereich ...................................................76
Abbildung 19: Umsatzerlöse 2001 im Dienstleistungssektor........................................................77
Abbildung 20: Beschäftigte im Produzierenden Bereich...............................................................78
Abbildung 21: Wertschöpfung im Dienstleistungssektor...............................................................79
Abbildung 22: Unternehmensgröße im Produzierenden Bereich .................................................80
Abbildung 23: Aufwendungen der Industrie ..................................................................................91
Abbildung 24: Gliederung der Investitionen ..................................................................................92
Abbildung 25: Aufwendungen der Chemiebranche ......................................................................92
Abbildung 26: Aufwendungen der Nahrungs- u. Genussmittelindustrie.......................................93
Abbildung 27: Aufwendungen der Papierindustrie ........................................................................93
Abbildung 28: Aufwendungen der Gießerei- u. Metallindustrie ....................................................94
Abbildung 29: Wasserverbrauchsentgelt Hauptstädte ..................................................................99
Abbildung 30: Wasserverbrauchsentgelt Städte & Gemeinden .................................................100
Abbildung 31: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte ..................................................................104
Abbildung 32: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte ..................................................................104
Abbildung 33: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte ..................................................................105
Abbildung 34: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte ..................................................................105
Abbildung 35: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden ................................................106
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Abbildung 36: Kanalbenutzungsentgelt Städte & Gemeinden....................................................107
Abbildung 37: Kanalbenutzungsentgelt Städte & Gemeinden: kleiner Musterbetrieb ...............108
Abbildung 38: Kanalbenutzungsentgelt Städte & Gemeinden: mittlerer Musterbetrieb.............109
Abbildung 39: Kanalbenutzungsentgelt Städte & Gemeinden: großer Musterbetrieb ...............110
Abbildung 40: Szenario-Technik..................................................................................................113
Abbildung 41: Szenario-Technik..................................................................................................114
Abbildung 42: Einflussfaktoren auf die Wassernutzung..............................................................115
Abbildung 43: Wassereinsatz der Sachgütererzeugung 2000....................................................117
Abbildung 44: Produktionswert der Sachgütererzeugung 2000 .................................................118
Abbildung 45: Entwicklung Wasserverbrauch Industrie..............................................................118
Abbildung 46: Produktionswert nach Branchen 2000 - 2015......................................................120
Abbildung 47: Spezifischer Wasserverbrauch 1980 - 1994........................................................121
Abbildung 48: Trend spezifischer Wasserverbrauch 1980 - 2015..............................................122
Abbildung 49: Trends im spezifischen Wasserverbrauch: Papiererzeugung.............................123
Abbildung 50: Trends im spezifischen Wasserverbrauch: Nahrungs- und Genussmittel ..........123
Abbildung 51: Trends im spezifischen Wasserverbrauch: Chemie ............................................123
Abbildung 52: Trends im spezifischen Wasserverbrauch: Metallerzeugung..............................124
Abbildung 53: Business-as-usual-Szenario ................................................................................125
Abbildung 54: Pessimistisches Szenario: Produktionswert ........................................................126
Abbildung 55: Pessimistisches Szenario: Wasserverbrauch......................................................127
Abbildung 56: Verteilung Wassereinsatz 2000 ...........................................................................127
Abbildung 57: Verteilung Wassereinsatz 2015 ...........................................................................128
Abbildung 58: Optimistisches Szenario: Wasserverbrauch........................................................129
Abbildung 59: Nächtigungsentwicklung.......................................................................................132
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Tabellen Tabelle 1: Zuordnung der Flüsse....................................................................................................... 20
Tabelle 2: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten ............................................................................................ 24
Tabelle 3: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz ................................................................................................................... 25
Tabelle 4: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter.......................................................................................................................... 28
Tabelle 5: Planungsraum Drau: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten ............................. 29
Tabelle 6: Planungsraum Drau: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz........................ 30
Tabelle 7: Planungsraum Drau: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ............................... 33
Tabelle 8: Planungsraum Elbe: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten .............................. 34
Tabelle 9: Planungsraum Elbe: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz ...................... 35
Tabelle 10: Planungsraum Elbe: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter .............................. 38
Tabelle 11: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten.......................................................................................... 39
Tabelle 12: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz................................................................................................................. 40
Tabelle 13: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ....................................................................................................................... 43
Tabelle 14: Planungsraum March/Thaya: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten .............. 44
Tabelle 15: Planungsraum March/Thaya: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz ...... 45
Tabelle 16: Planungsraum March/Thaya: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ................ 48 Tabelle 17: Planungsraum Mur: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten ............................. 49
Tabelle 18: Planungsraum Mur: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz ..................... 50
Tabelle 19: Planungsraum Mur: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter................................. 53
Tabelle 20: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Wassereinsatz, Wirtschafts - und Sozialdaten ................................................................................................................... 54
Tabelle 21: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz................................................................................................................. 55
Tabelle 22: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ..... 58
Tabelle 23: Planungsraum Rhein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten ......................... 59
Tabelle 24: Planungsraum Rhein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz .................. 60
Tabelle 25: Planungsraum Rhein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ............................ 63
Tabelle 26: Bruttowertschöpfung nach Flusseinzugsgebieten ......................................................... 66
Tabelle 27: Bruttowertschöpfung nach Flusseinzugsgebieten ......................................................... 67
Tabelle 28: Beschäftigte nach Flusseinzugsgebieten....................................................................... 67
Tabelle 29: Donau gesamt: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten .................................... 68 Tabelle 30: Planungsraum Donau gesamt: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz ...... 69
Tabelle 31: Donau gesamt: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter ...................................... 72
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Tabelle 32: Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen ................................................................ 73 Tabelle 33: Umsatzerlöse.................................................................................................................. 75
Tabelle 34: Umsatzerlöse im Produzierenden Bereich..................................................................... 75
Tabelle 35: Umsatzerlöse im Dienstleistungssektor ......................................................................... 76
Tabelle 36: Unselbstständig Beschäftigte ......................................................................................... 77
Tabelle 37: Unselbstständig Beschäftigte im Produzierenden Bereich............................................ 78
Tabelle 38: Zusammenschau der wirtschaftlichen Parameter und des Wassereinsatzes............... 81
Tabelle 39: Finanzierung der Investitionen ....................................................................................... 94 Tabelle 40: Gebührensysteme für den Frischwasserbezug ............................................................. 98
Tabelle 41: Prognose Produktionswert ........................................................................................... 119
Tabelle 42: Prognosen und realisiertes BIP im Vergleich............................................................... 130
Tabelle 43: Struktur der Nächtigungen nach Unterkunftskategorien.............................................. 132
Tabelle 44: Ausgangssituation 2000 ............................................................................................... 133
Tabelle 45: BAU-Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“ .................. 135
Tabelle 46: BAU-Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“ .......................... 135
Tabelle 47: BAU-Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ ...................................................... 136 Tabelle 48: BAU-Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“ .............................................. 136
Tabelle 49: Pessimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“ ............................................................................................................. 137
Tabelle 50: Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“ ....... 138
Tabelle 51: Pessimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“............................ 138
Tabelle 52: Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ .................................... 139
Tabelle 53: Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“............................................................................................................. 140
Tabelle 54: Optimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“ ......... 140
Tabelle 55: Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“ .............................. 141
Tabelle 56: Optimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ ...................................... 141
Tabelle 57: Faktoren nach NACE-Klassen (Teil 1) ......................................................................... 144
Tabelle 58: Faktoren nach NACE-Klassen (Teil 2) ......................................................................... 145
Tabelle 59: Zuordnung von AEV und NACE-Abteilungen .............................................................. 148
Tabelle 60: Nutzungscharakteristik Österreich: Input und Verwendung ....................................... 150
Tabelle 61: Nutzungscharakteristik Österreich: Abwassereinleitung............................................. 151
Tabelle 62: Musterbetriebe Abwassereinleitung ............................................................................. 153
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1. EXECUTIVE SUMMARY
The economic analysis of water uses by the business sector describes the water abstraction, use and waste water discharge of the various business activities. These are represented from both water management and socio-economic perspectives.
The overall view of water uses by trade and industry is dominated by a small number of business activities. The largest volume is attributable to the thermal power station segment, where it is required for cooling processes. Other significant water-consuming industries include production and processing of metal, the production of chemicals and chemical products, the production and processing of paper and pulp as well as the production of food and beverages.
The economic analysis also characterises the water uses on the level of river basin districts defined in accordance with hydrological criteria. The Austrian federal area is allocated to the Rhine and Danube international river basins. The river catchment area of the Danube is subdivided into seven planning areas, while the area of the Rhine represents one planning area.
As a result of the specific economic structures, there are also differences in water use between the planning areas.
Some eighty percent of the thermal power station activities are concentrated in the “Danube below Jochenstein” planning area, with the “Danube above Jochenstein” and Mur trailing far behind at 8 percent each.
A significant proportion of water use (excluding the thermal power stations) is attributable to the three water-intensive segments metal production, chemical and paper production in the planning areas “Danube below Jochenstein”, Drau, Mur, Raab/Rabnitz/Leitha and Rhein. The share of the overall water utilisation ranges between 70 and 90 percent in each case.
Metal production is the largest water consumer in five planning areas (Mur, “Danube below Jochenstein”, Drau, “Danube above Jochenstein”, Rhine). In the Elbe planning area the largest water consumer is the food industry, which also plays an important role in the March/Thaya area, while the largest amount of water utilisation in the March/Thaya region is attributable to the chemical industry. The manufacture of pulp, paper and paper products is the largest water consumer in the Raab/Rabnitz/Leitha area.
In respect of economic importance, measured by the share of sales revenues in the planning area, the water-intensive industries are usually less prominent. The manufacture of machinery and electrical equipment in the Elbe region and food production in the March/Thaya area have significant regional economic importance. Overall, the analysis shows that the largest water consumers are not the leaders when economic parameters are applied.
The scenarios for the manufacturing industry and tourism were drawn up for the development of water use until 2015. The water consumption by industry and producing trades of 1.6 million cubic metres for the year 2000 was established as an initial position. Considered nationally, the main water uses in the manufacturing industry are attributable to metal production and the manufacture of chemicals and chemical products, followed at a considerable distance by the production and processing of paper as well as the production of food and beverages.
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The business-as-usual scenario incorporates forecasts on economic development and trends in applied technology and thus specific water consumption. The business-as-usual scenario indicates a reduction of annual water consumption of 500 million cubic metres or around 30 percent over the next 15 years.
The pessimistic scenario assumes that no further improvements will be implemented in the efficiency of water utilisation. This assumption reflects the view that saving potentials have been largely exhausted. The forecast economic growth without additional application of water-saving technologies would lead to an increase in annual water consumption between 2000 and 2015 of some 400 million cubic metres or around 27 percent.
The optimistic scenario from a water management aspect calls for measures involving interactive effects, such as in the energy segment.
In the accommodation industry the most important influential factors regarding water consumption are the trend in overnight stays as well as the change in the breakdown of accommodation categories.
In the business-as-usual scenario it is assumed that the specific water consumptions considered as “good” to date can be maintained. Depending on the assumption relating to the trend in overnight stay figures and the change in the structure of accommodation facilities, a continuance at the present level or an increase of up to 30 percent in water consumption by 2015 can be expected.
The pessimistic scenario assumes that the continuous demand by guests for improved quality will scarcely leave room for water saving measures, but on the contrary will demand higher water utilisation. Under these assumptions annual water consumption could increase by between 40 and 90 percent until 2015.
The optimistic scenario assumes that instruments such as the “Environmental certification of tourist facilities” and environmental management systems will create incentives to intensify efforts to implement water-saving measures. Similar to the energy segment, water contracting is also being successfully applied in some facilities. The thus-related cut in specific water consumptions would lead to a reduction of 23 percent in the annual water consumption for 2015 compared with 2002.
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2. ZUSAMMENFASSUNG
Die ökonomische Analyse der Wassernutzung durch den Sektor Wirtschaft beschreibt die Wasserentnahme, Verwendung und Abwasserentsorgung der unterschiedlichen Wirtschafts -aktivitäten. Diese werden aus wasserwirtschaftlicher und aus sozioökonomischer Perspektive dargestellt.
Insgesamt betrachtet wird der Wassereinsatz in Industrie und Gewerbe von einer kleinen Zahl von Wirtschaftsaktivitäten dominiert. Die größten Mengen entfallen auf den Bereich der kalorischen Kraftwerke, wo Kühlwasser erforderlich ist. Im Weiteren zählen die Erzeugung und Bearbeitung von Metall, die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen, die Herstellung und Verarbeitung von Papier und Zellstoff sowie die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu den wesentlichen Wassernutzern.
Die ökonomische Analyse charakterisiert die Wassernutzungen auch auf Ebene der nach hydrologischen Kriterien festgelegten Flussgebietseinheiten. Das österreichische Bundes-gebiet wird den internationalen Flussgebietseinheiten Rhein und Donau zugeordnet. Das Flusseinzugsgebiet der Donau wird weiter in sieben Planungsräume unterteilt, während das Gebiet des Rheins gleichzeitig einem Planungsraum entspricht.
Zwischen den Planungsräumen gibt es aufgrund der spezifischen wirtschaftlichen Strukturen auch Unterschiede in der Wassernutzung.
Rund achtzig Prozent der kalorischen Kraftwerksaktivitäten sind im Planungsraum „Donau unterhalb Jochenstein“ konzentriert. Die Planungsräume „Donau bis Jochenstein“ und Mur liegen mit jeweils 8 Prozent deutlich dahinter.
Bei separater Betrachtung der kalorischen Kraftwerke dominieren die Metallerzeugung, die Chemie- und die Papierproduktion in den Planungsräumen „Donau unterhalb Jochenstein“, Drau, Mur, Raab/Rabnitz/Leitha und Rhein mit jeweils über 70 Prozent des Wasser-verbrauchs.
Die Metallerzeugung und –bearbeitung ist der größte Wasserverbraucher in fünf Planungs-räumen (Mur, Donau unterhalb Jochenstein, Drau, Donau bis Jochenstein, Rhein). Im Planungsraum Elbe ist der größte Wasserverbraucher die Lebensmittelindustrie, die auch im Raum March/Thaya einen wesentlichen Anteil ausmacht. Der größte Wassernutzer im Raum March/Thaya ist jedoch die Chemieindustrie. Die Papierproduktion ist im Raum Raab/Rabnitz/Leitha der größte Wasserverbraucher.
In Bezug auf die wirtschaftliche Bedeutung, gemessen am Anteil der Umsatzerlöse im Planungsraum, sind die wasserintensiven Bereiche zumeist weniger stark. Wesentliche Anteile erreichen die Herstellung von Maschinen und Geräten im Planungsraum Elbe sowie die Lebensmittelindustrie im Planungsraum March/Thaya. Insgesamt geht aber aus der Analyse hervor, dass die größten Wasserverbraucher bei den ökonomischen Parametern geringere Anteile aufweisen.
Für die langfristige Vorausschau der Entwicklung der Wassernutzung bis 2015 wurden Szenarien für die Sachgütererzeugung und den Tourismus ausgearbeitet. Als Ausgangs-situation wurde für das Jahr 2000 ein Wasserverbrauch von Industrie und produzierendem Gewerbe von rund 1,6 Milliarden Kubikmeter ermittelt. Österreichweit betrachtet sind die Hauptwassernutzer der Sachgütererzeugung die Metallerzeugung und die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen. Mit deutlichem Abstand folgen die Erzeugung
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und Verarbeitung von Papier sowie die Erzeugung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken.
Das Business-as-ususal-Szenario vereinigt Prognosen über die Wirtschaftsentwicklung und Trends in der angewendeten Technik und somit dem spezifischen Wasserverbrauch. Im Business-as-usual-Szenario findet in den nächsten 15 Jahren eine Reduktion des Jahreswasserverbrauches um 500 Millionen Kubikmeter beziehungsweise rund 30 Prozent statt.
Im pessimistischen Szenario wird angenommen, dass keine weiteren Verbesserungen in der Effizienz des Wassereinsatzes getätigt werden. Diese Annahme entspricht der Einschätzung, die Einsparpotenziale seien weitgehend ausgereizt. Das prognostizierte Wirtschaftswachstum ohne zusätzliche Anwendung Wasser sparender Technologien führt zu einem Anstieg des Jahreswasserverbrauches von 2000 bis 2015 um rund 400 Millionen Kubikmeter bzw. rund 27 Prozent.
Das aus wasserwirtschaftlicher Sicht optimistische Szenario erfordert Maßnahmen, welche mit Wechselwirkungen beispielsweise im Energiebereich verbunden sind.
Im Bereich der Beherbergung sind die wichtigsten Einflussfaktoren hinsichtlich des Wasserverbrauchs die Entwicklung der Nächtigungen sowie die Veränderung der Anteile der Unterkunftskategorien.
Im Business-as-usual-Szenario wird angenommen, dass die bisher als „gut“ geltenden spezifischen Wasserverbräuche beibehalten werden können. Je nach Annahmen über die Entwicklungen der Nächtigungszahlen und Änderung der Struktur der Unterkünfte ist bis 2015 mit einem Beibehalten auf gleichem Niveau beziehungsweise einem Anstieg des Wasserverbrauchs von bis zu 35 Prozent zu rechnen.
Im pessimistischen Szenario wird unterstellt, dass die steigenden Qualitätsanforderungen der Gäste kaum Wassersparmaßnahmen zulassen, sondern im Gegenteil einen höheren Wassereinsatz erfordern. Unter diesen Annahmen kann bis 2015 der Jahreswasserverbrauch zwischen 40 und 90 Prozent ansteigen.
Im optimistischen Szenario wird angenommen, dass Instrumente wie das „Umweltzeichen für Tourismusbetriebe“ und Umweltmanagementsysteme Anreize setzen, um verstärkt Wasser sparende Maßnahmen umzusetzen. Auch das Wasser-Contracting, ähnlich wie im Energiebereich, wird bei einigen Betrieben erfolgreich eingesetzt. Die damit verbundene Senkung des spezifischen Wasserverbrauchs führt zu einer Reduktion des Jahreswasserverbrauchs 2015 im Vergleich zu 2002 von bis zu 23 Prozent.
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3. EINFÜHRUNG
3.1. Hintergrund Die Wasserrahmenrichtlinie schafft einen Ordnungsrahmen für den Schutz der Binnen-oberflächengewässer, des Grundwassers, der Übergangsgewässer und der Küsten-gewässer. Durch eine systematische und koordinierte gemeinsame Umsetzung in den EU-Mitgliedsstaaten sollen Umweltziele für Gewässer bis zum Jahr 2015 erreicht werden. Ein wesentliches Element dabei ist die Koordination der Anstrengungen entlang der europäischen Flussgebietseinheiten über nationale Grenzen hinaus.
Die Wasserrahmenrichtlinie fordert die Integration ökonomischer Elemente in die Wasserpolitik und Wasserwirtschaft, um dadurch umweltpolitische Zielsetzungen mit den kostengünstigsten Mitteln zu erreichen.
Die Einbindung wirtschaftlicher Aspekte erfolgt auf drei Ebenen:
Zunächst werden durch die Wasserrahmenrichtlinie wirtschaftliche Grundsätze in der Wasserpolitik verankert wie zum Beispiel das Verursacherprinzip.
Zur Vorbereitung der Umsetzung, das heißt zur Schaffung der notwendigen Entscheidungs-grundlagen, sind Methoden und Verfahren aus den Wirtschaftswissenschaften anzuwenden.
Auf der Ebene der politischen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie wird der Einsatz ökonomischer Instrumente forciert, wie zum Beispiel die Einhebung kostendeckender Gebühren für Wasserdienstleistungen.
Zur politischen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sind integrierte Managementpläne für Flussgebietseinheiten (Donau – Österreich, Rhein – Österreich und Elbe – Österreich) zu erarbeiten, welche die Erreichung des „guten Wasserzustands“ bis zum Jahr 2015 sicherstellen. Voraussetzung dafür ist die Erarbeitung einer umfassenden Informationsbasis.
Im Sinne des integrierten Ansatzes sind sozioökonomische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam zu berücksichtigen. Als Informationsgrundlage fordert die Wasserrahmenrichtlinie daher sowohl naturwissenschaftliche Untersuchungen als auch eine ökonomische Analyse. (WRRL Art. 5 und Anhang III)
3.2. Zweck der ökonomischen Analyse Die Ergebnisse der ökonomischen Analyse werden für zweierlei Zwecke verwendet:
Zum einen stellen sie einen Bestandteil im Bericht an die Europäische Kommission dar, mit dem die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie auf europäischer Ebene koordiniert wird. Dazu werden die Ergebnisse auf Ebene der österreichischen Anteile an den Flussgebietseinheiten (Rhein – Österreich, Donau – Österreich, Elbe – Österreich) zusammengefasst, um die Abstimmung mit den Nachbarländern zu ermöglichen.
Zum anderen richtet sich die ökonomische Analyse an die Entscheidungsträger in Österreich: Die ökonomische Analyse soll eine Informationsgrundlage für die weitere systematische Erarbeitung von Managementplänen und zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen der Verwaltung auf Ebene von Bund und Ländern herstellen.
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Darüber hinaus soll mit Hilfe der Ergebnisse der ökonomischen Analyse jene Maßnahmenkombination ausgewählt werden, die mit dem geringsten Mitteleinsatz die Erreichung der vorgegebenen Umweltziele ermöglicht. (Maßnahmenprogramm)
3.3. Ablauf der ökonomischen Analyse Die ökonomische Analyse ist in drei Schritten durchzuführen, für deren Abschluss jeweils Fristen festgelegt sind:
• Schritt 1: Charakterisierung der Flussgebietseinheiten in naturwissenschaftlicher und sozioökonomischer Hinsicht
• Schritt 2: Identifizierung der wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen, insbesondere jener Wasserkörper, welche die Umweltziele nicht erreichen
• Schritt 3: Identifizierung von Maßnahmen und Beurteilung der ökonomischen Auswirkungen
Der vorliegende Teil der ökonomischen Analyse im Rahmen von Schritt 1 „Charakterisierung der Flussgebietseinheit in sozioökonomischer Hinsicht“, welcher bis 2004 vorzulegen ist, gliedert sich in folgende Aufgabengebiete:
• Bewertung der ökonomischen Bedeutung der Wassernutzungen
• Trends und Szenarien bis 2015
• Beschreibung des institutionellen Rahmens und der Gebührensysteme
Für die Durchführung der ökonomischen Analyse wurde durch die EU-Expertenarbeitsgruppe „Water Framework Directive – Economics“ (kurz: WATECO) ein rechtlich unverbindliches Leitdokument entwickelt. Das Leitdokument umfasst Erläuterungen und eine Operationalisierung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie für die Erstellung der ökonomischen Analyse nach WRRL Art. 5 und Anhang III. Die begleitende Toolbox stellt Informationen zu Methoden und Werkzeugen für die Durchführung der ökonomischen Analyse zur Verfügung.
In Österreich wurde ein Expertenarbeitskreis auf Ebene von Bund und Ländern eingerichtet, der sich mit dem Schwerpunkt Recht, Administration und Ökonomie beschäftigt (Arbeitskreis A). Aufgabe dieses Arbeitskreises war die Ausarbeitung eines Konzepts, welches auf dem WATECO-Leitdokument beruht und den österreichischen Anforderungen Rechnung trägt.
Für die ökonomische Analyse in Österreich wurde eine sektorale Unterteilung gewählt:
• Sektor Produktion und Dienstleistung
• Kommunaler Sektor
• Sektor Land- und Forstwirtschaft
Für die genannten Sektoren wurde die ökonomische Analyse jeweils getrennt, jedoch in koordinierter Form durchgeführt.
Anschließend sind die Ergebnisse der ökonomischen Analyse mit jenen aus den naturwissenschaftlichen und administrativen Aktivitäten zu verknüpfen, um integrierte Managementpläne erstellen zu können.
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3.4. Gegenstand der ökonomischen Analyse für den Sektor Produktion und Dienstleistung
Gegenstand der ökonomischen Analyse für den Sektor Produktion und Dienstleistung sind Wirtschaftsaktivitäten von Industrie und Gewerbe.
Sektor LandwirtschaftA Land- und ForstwirtschaftB Fischerei und Fischzucht
Produzierender BereichC Bergbau und Gewinnung von Steinen und ErdenD SachgütererzeugungE Energie- und WasserversorgungF Bauwesen
Dienstleistungssektor G-KG Handel; Reparatur v. Kfz u. GebrauchsgüternH Beherbergungs- und GaststättenwesenI Verkehr und NachrichtenübermittlungJ Kredit- und VersicherungswesenK Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistungen
Öffentliche Verwaltung u. sonstige DienstleistungenL Öffentliche Verwaltung und Landesverteidigung
M-P Sonstige Dienstleistungen
Wirtschaftsbereiche und Wirtschaftsabschnitte (A-P) nach OENACE 1995
Der Produzierende Bereich umfasst entsprechend der europäischen Systematik der Wirtschaftstätigkeiten die Abschnitte Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Sachgütererzeugung, Energie- und Wasserversorgung sowie das Bauwesen.
Der Dienstleistungsbereich besteht aus den Abschnitten Handel und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern, Beherbergungs- und Gaststättenwesen, Verkehr und Nachrichten-übermittlung, Kredit- und Versicherungswesen, Realitätenwesen und Unternehmens-dienstleistungen.
Schwerpunkte werden innerhalb der Abschnitte und Wirtschaftstätigkeiten entsprechend ihrer Relevanz aus sozioökonomischer beziehungsweise wasserwirtschaftlicher Hinsicht gesetzt.
3.5. Aufbau des vorliegenden Berichts Der vorliegende Bericht zur ökonomischen Analyse der Wassernutzung im Sektor Produktion und Dienstleistung gibt einen Überblick über die momentane Situation der Wassernutzung, die aktuellen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die langfristige weitere Entwicklung der Wassernutzung.
Im Abschnitt „Wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ erfolgt eine Analyse der Wassernutzung hinsichtlich Herkunft, Verwendung und Entsorgung sowie der jeweiligen Wasserqualität und Abwassercharakteristik. Bei den wirtschaftlichen Kennzahlen stehen der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt, Umsatz und Mitarbeiterzahl im Vordergrund. Die wirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Darstellung erfolgt auf Ebene der acht Planungsräume sowie der beiden Flussgebietseinheiten Donau und Rhein.
Ergänzt wird dieser Abschnitt durch einen kurzen, zusammenfassenden Überblick in die Strukturen der österreichischen Wirtschaft, insbesondere die Branchenzusammensetzung und die Größenstrukturen der Unternehmen. Die Wirtschaftstätigkeiten werden hinsichtlich ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung auf Ebene des Bundesgebiets sowie auf Ebene der Flussgebietseinheiten Donau und Rhein dargestellt.
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Im Abschnitt „Institutioneller Rahmen“ werden die rechtlichen Vorgaben für die industrielle und gewerbliche Wassernutzung zusammenfassend dargestellt. Ergänzt wird die Darstellung der Rahmenbedingungen durch einen Überblick über die derzeitigen „Gebühren- und Preissysteme“ im Bereich der Netzentnahme und der Indirekteinleitung über die öffentliche Kanalisation.
Auf der Grundlage von wirtschaftlichen Prognosen und Trends werden im Abschnitt „Trends und Szenarien 2015“ Szenarien vorgestellt, wie sich die Wassernutzung durch Industrie und Gewerbe bis zum Jahr 2015 unter verschiedenen Rahmenbedingungen entwickeln kann.
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4. WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DER WASSERNUTZUNG
4.1. Gegenstand und Zweck Zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ist im ersten Schritt der ökonomischen Analyse für 2004 die Charakterisierung der Flussgebietseinheiten in naturwissenschaftlicher und sozioökonomischer Hinsicht erforderlich. Die Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung der Wassernutzung ist dabei ein zentrales Element in Ergänzung zu den naturwissenschaftlichen und technischen Darstellungen, wie zum Beispiel den Analysen zu Belastungen und Auswirkungen (Pressures and Impact).
Ziel dieses Abschnitts ist die Charakterisierung der acht Planungsräume und der österreichischen Anteile an den internationalen Flussgebietseinheiten Donau und Rhein. Dazu sind wirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Daten entsprechend den Planungs-räumen und Flussgebietseinheiten örtlich zuzuordnen. Für diese Gebiete werden die wesentlichen Wassernutzer im Bereich Industrie und Gewerbe auf Ebene von Wirtschaftstätigkeiten identifiziert und in ihrer Bedeutung in wasserwirtschaftlicher und sozioökonomischer Hinsicht dargestellt.
Die betrachtete Wassernutzung umfasst die Wasserentnahme, die Verwendung sowie die Wassereinleitung. Zur Charakterisierung der Wassernutzung werden Menge und Herkunft des Wassers, die Verwendung sowie die Art der Abwasserentsorgung und die Abwasser-charakteristik quantifiziert und beschrieben. Die Darstellung der Wassernutzung ist nach Wirtschaftsaktivitäten aufgegliedert. Schließlich erfolgt auch eine qualitative Darstellung der Anforderungen an die Qualität des eingesetzten Wassers.
Die Darstellung der wirtschaftlichen Bedeutung der Wassernutzung umfasst daher die örtliche Zuordnung der Wassernutzung (Entnahme und Einleitung) im Wirtschaftssektor zu Flussgebietseinheiten sowie die Darstellung der ökonomischen Bedeutung der Wirtschafts -aktivitäten, die mit der Wassernutzung verbunden sind.
Die flussgebietsbezogene Darstellung der ökonomischen Bedeutung der Wassernutzung bildet eine Informationsgrundlage für die Durchführung der weiteren Schritte und die Erarbeitung von Bewirtschaftungsplänen bis 2009.
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4.2. Methodik der Durchführung Ausgangspunkt der Erhebung waren Daten der Statistik Austria,1, 2 die eine Identifikation der sozioökonomisch relevanten Tätigkeitsbereiche erlaubte. Angaben über den Wassereinsatz von Produktionsbereichen liegen aber nur bis 1995 und hier nach der Fachverbands-gliederung beziehungsweise der Betriebssystematik 1968 vor, die allein keine Regionalisierung erlauben.
Aufgrund des Fehlens von geeigneten statistischen Daten war es notwendig, einen anwendungsorientierten Ansatz zu entwickeln, der auf vorhandenen Angaben über wirtschaftliche Aktivitäten (Umsatz, Mitarbeiter, NACE-Zugehörigkeiten) in regionalisierter Form (auf Ebene der Postleitzahlen) aufbaut. Mit Hilfe einer Wirtschaftsdatenbank3 wurden in den ausgewählten NACE-Abteilungen die Wirtschaftstätigkeiten mit den Angaben von Umsatz und Mitarbeiterzahl über die Postleitzahlen (PLZ) den einzelnen Flussgebieten (Planungsräumen) zugeordnet.
Die Ermittlung des Wassereinsatzes der Wirtschaftstätigkeiten sowie der Charakteristik von Verwendung und Abgabe erfolgte über spezifische Faktoren, die aus Umweltberichten und Studien ermittelt wurden. Die Ergebnisse beruhen damit auf Berechnungen und nicht auf einer Erhebung.
Flussgebiete(Planungsräume)
Zuordnungs-liste
Firmen PLZUmsatz,
Mitarbeiter
Statistische Quellen
-Zuordnungsliste
Wassernutzungs-charakteristik in den
Planungsräumen
Wasser-nutzungs-
Charakteristik
NACE -spezif .Faktoren
NACE -spezif.Faktoren
Umweltberichte
FirmendatenStudienNACE
Wirtschaftsdaten
Wassereinsatz
Flussgebiete(Planungsräume)
Zuordnungs-liste
Firmen PLZUmsatz,
Mitarbeiter
Statistische Quellen
-Zuordnungsliste
Zuordnungsliste
Wassernutzungs-charakteristik in den
Planungsräumen
Wasser-nutzungs-
Charakteristik
NACE -spezif .Faktoren
NACE -spezif.Faktoren
NACE -spezif .Faktoren
NACE -spezif.Faktoren
Umweltberichte
FirmendatenStudienNACE
Wirtschaftsdaten
Wassereinsatz
Abbildung 1: Darstellung der Methodik
1 Statistik Austria (2002): Produktionsstatistik 2001 2 Statistik Austria (1996): Rohstoffstatistik 1995 3 Kreditschutzverband (2001): KSV Marketing Datenbank 2001
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4.2.1. Regionalisierung nach Planungsräumen Für die nach NACE-Abteilungen zusammengefassten Wirtschaftstätigkeiten erfolgte eine Zuordnung zu den Hauptflüssen und den Planungsräumen über die Postleitzahlen. Basis hierfür war eine vom BMLFUW erhaltene Zuordnungsliste mit den Flüssen in den Gemeinden. Diese Liste war für die gegenständliche Aufgabenstellung aber zu detailliert, es wurde meist mit einer Zuordnung auf Bezirksebene das Auslangen gefunden, die über die Verbindung von Gewässerkarte und Bezirkskarte möglich war. Ausgehend von diesen Bezirkszuordnungen zu Hauptflüssen wurden nachfolgend die Postleitzahlen zugeordnet. Bei mehreren Hauptflüssen in Bezirken wurde eine detaillierte Betrachtung auf Ebene von Postleitzahlen vorgenommen.
Abbildung 2: Die Grenzen der politischen Bezirke
Abbildung 3: Die betrachteten Planungsräume lt. WRG
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Abweichend von der grafischen Darstellung im Wasserrechtsgesetz bilden die Flusseinzugsgebiete von Raab/Rabnitz und Leitha gemäß den Erläuterungen zum Wasser-rechtsgesetz einen gemeinsamen Planungsraum.
Damit konnte eine Zuordnungsliste der Postleitzahlen über die Bezirke zu den Hauptflüssen erstellt werden. Die Hauptflüsse wurden nachfolgend zu den Planungsräumen zusammengefasst.
Planungsräume Hauptflüsse Nebenflüsse, Flussabschnitte
Donau Aschach, Donau, Innbach, Kamp, Krems, Liesing, Wien, Wulka
Enns Enns Oberlauf
Mühlkreis Feldaist, Große Mühl, Gusen, Naarn, Rodl, Waldaist
Steyr Steyr Traun Traun Tullnerfeld Göllersbach, Tulln, Perschling, Schmida Voralpen Donau (NÖ West), Enns Unterlauf, Erlauf,
Fladnitz, Melk, Pielach, Traisen, Ybbs
Donau unterhalb Jochenstein
Wr. Becken Fischa, Piesting, Schwechat, Triesting Marchfeld March, Rußbach, Weidenbach, Zaya March/Thaya Thaya Pulkau, Thaya Lafnitz Lafnitz Leitha Leitha
Raab/Rabnitz/Leitha
Raab Pinka, Raab Großache Großache Inn Inn, Ziller Lech Lech Saalach Saalach
Donau bis Jochenstein
Salzach Salzach Rhein Rhein Bregenzer Ache, Ill, Rhein Drau Drau Drau, Gail, Gurk, Lavant Mur Mur Mur, Mürz Elbe Elbe Lainsitz
Tabelle 1: Zuordnung der Flüsse
4.2.2. Ermittlung der Wassernutzung Da der Wasserverbrauch seit 1995 von Statistik Austria nicht mehr erhoben werden und auch keine äquivalenten Daten für den Wirtschaftsbereich vorliegen, musste ein Ansatz gewählt werden, der auf errechneten spezifischen Faktoren für Wassereinsatz und Verwendungscharakteristik aufbaut.
Für die Ermittlung der Faktoren für den Wassereinsatz und die Verwendungscharakteristik (Herkunft, Wasserverwendung und Art der Abwasserabgabe) wurden Daten aus verfügbaren Studien und Umwelterklärungen zusammengestellt. Es konnten hierfür 230 relevante Umwelterklärungen ausgewertet werden, aus denen spezifische Faktoren des Wasser-einsatz bezogen auf den Umsatz und die Anzahl der Mitarbeiter im Wesentlichen auf NACE-Abteilungsebene erstellt wurden.
Bei den in einer ersten Auswertung der Daten erhaltenen Ergebnissen zeigten sich beim Vergleich mit Daten aus „NAMEA Wasser“ und den Wassermengen nach ÖSTAT 1994 Abweichungen, die auf die Notwendigkeit einer weitergehenden Detaillierung der Tätigkeitsbereiche hindeuteten. Nachdem kein erhoffter Zusammenhang zwischen dem spezifischen Wassereinsatz und der Betriebsgröße gefunden werden konnte, musste die weitere Detaillierung über die Art der Tätigkeit erfolgen. Dazu wurde die Aufgliederung in ähnlich strukturierte Wirtschaftsbereiche verfeinert. So wurde z. B. zwischen Betrieben der Metall verarbeitenden und der Metall erzeugenden Industrie sowie der chemischen Produktion in mehreren Unterteilungen unterschieden. Damit sollte erreicht werden, dass
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möglichst wenige Verzerrungen bei der Umlegung von Mi ttelwerten auf Regionen mit wenigen Betrieben auftreten.
Als für das Gesamtergebnis wesentlich erwiesen sich auch die Großbetriebe , die als Punktquellen mit ihren tatsächlichen oder bei Fehlen von Angaben mit fallspezifisch abgeschätzten Werten direkt in das Modell eingegeben wurden.
Anschließend wurden die Faktoren noch mit Vergleichswerten aus vorliegenden Studien,4,5 die allerdings nur für den Wassereinsatz vorliegen, verglichen und gegebenenfalls adaptiert. Eine abschließende Plausibilitätskontrolle mit den Angaben in NAMEA und ÖSTAT 94 zeigte letztlich zufriedenstellende Übereinstimmung.
Abbildung 4: Methodik zur Ermittlung des Wassereinsatzes
Abweichend von der dargestellten Methodik musste in den Bereichen Beherbergungs- und Gaststättenwesen, kalorische Kraftwerke sowie bei den Bergbahnen und den Betrieben der Abfall- und Abwasserbeseitigung vorgegangen werden:
Für das Beherbergungs- und Gaststättenwesen konnte aus verfügbaren Informationen6,7 der Wasserverbrauch pro Nächtigung ermittelt werden. Mit diesem wurde mit der Zahl der Betten im Tourismusbereich und der durchschnittlichen Auslastung der Wasserverbrauch errechnet. Daraus konnten mit Angaben über Umsatz und Mitarbeiterzahl analoge spezifische Faktoren für den Wasserverbrauch abgeleitet werden, mit denen die Errechnung des Wassereinsatzes auf Postleitzahlebene in äquivalenter Form möglich war.
Bei den kalorischen Kraftwerken wurden die Standorte einzeln betrachtet. Aus verfügbaren Angaben in Umweltberichten wurden leistungsbezogene Faktoren, getrennt für Fernheiz-kraftwerke, KWK ohne nasse Entschwefelung, KWK mit nasser Entschwefelung und
4 FV der Chemischen Industrie (2002): Leistungskennzahlen Responsible Care 5 Evaluierung der Effektivität von Cleaner Production Programmen (BMLFUW, 2000) 6 Umwelterklärung des Hotels „Hotel zur Post“, Rohrdorf 7 http.//www.forumvirtuale.it/tem/material/wasser.htm: „Fachtagung – Massentourismus: Schritte zur Nachhaltigen
Entwicklung“ (Dezember 2003)
Studien und Umwelterklärungen Spezifische Faktoren
für NACE-Abteilungenbezogen auf Umsatz und Mitarbeiter
Spezifische Faktoren
für detaillierte Wirtschaftsaktivitätenbezogen auf Umsatz und Mitarbeiter
Detailliertere Aufgliederung nach Wirtschaftsaktivitäten,
Berücksichtigung der Haupt- und Nebentätigkeiten des Betriebs
Individuelle Berücksichtigung von Großbetrieben
Plausibilitätsprüfung mit NAMEA und ÖSTAT 1994
Berechneter Wassereinsatz über Faktoren mit individueller Berücksichtigung von Großbetrieben
Wassereinsatz nach Planungsräumen
Studien und Umwelterklärungen Spezifische Faktoren
für NACE-Abteilungenbezogen auf Umsatz und Mitarbeiter
Spezifische Faktoren
für detaillierte Wirtschaftsaktivitätenbezogen auf Umsatz und Mitarbeiter
Detailliertere Aufgliederung nach Wirtschaftsaktivitäten,
Berücksichtigung der Haupt- und Nebentätigkeiten des Betriebs
Individuelle Berücksichtigung von Großbetrieben
Plausibilitätsprüfung mit NAMEA und ÖSTAT 1994
Berechneter Wassereinsatz über Faktoren mit individueller Berücksichtigung von Großbetrieben
Wassereinsatz nach Planungsräumen
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Kraftwerke mit mittlerer Leistung ermittelt. Mit diesen Faktoren wurde dann der Wasser-einsatz der einzelnen Standorte nach Kraftwerkstyp und installierter Kapazität errechnet. Die aktuelle Auslastung konnte hierbei nicht berücksichtigt werden, wodurch die so erhaltenen Werte damit als Maximalwerte für den Kraftwerksbereich zu sehen sind. Da keine Angaben über die tatsächliche Auslastung der Anlagen seit 1994 mehr vorliegen, konnten keine dem tatsächlichen Kraftwerksbetrieb besser entsprechenden Werte ermittelt werden.
Eine modifizierte Methodik musste auch für die Bergbahnen (in der NACE-Abteilung Landverkehr enthalten) angewendet werden, bei denen die Beschneiungsanlagen für Schipisten betrachtet wurden. Informationen über den Wassereinsatz pro Fläche beschneiter Piste lagen von der Universität Innsbruck8 vor. Mit diesem Wert konnte mit verfügbaren Angaben über die beschneiten Pistenflächen der Wassereinsatz zumindest auf Bezirks-ebene erhalten werden, der danach dieser NACE-Abteilung den Postleitzahlen zugeordnet wurde.
Die Betriebe der Abfall- und Abwasserbeseitigung wurden nach der Art der Abfall-behandlung9 getrennt ausgewertet.
Die ermittelte Liste der Faktoren nach Wirtschaftsaktivitäten befindet sich im Anhang.
4.2.3. Ermittlung der Abwasserbelastung Für die Abschätzung der Abwasserbelastung wurden die Abwasseremissionsverordnungen den Tätigkeitsbereichen zugeordnet. Mit den darin geregelten Emissionsgrenzwerten und den Abwassermengen wurden Frachten für die 8 Planungsräume errechnet. Dabei wurden die Parameter Pb, Cd, gesamt Cr, Cu, Ni, Hg, Zn, Ammonium, gesamt N, gesamt P, TOC, CSB, BSB5, AOX, Summe KW und Phenolindex betrachtet.
Direkt und ohne Abwasseraufbereitungsanlage eingeleitete Kühlwässer wurden als chemisch unbelastet betrachtet. Bei den chemisch belasteten Abwässern wurde zwischen Direkteinleitung und Indirekteinleitung unterschieden.
Für die direkt in Oberflächengewässer eingeleiteten Abwässer wurden die Emissionsfrachten mit den aus den Abwasseremissionsverordnungen erhaltenen Grenzwerten errechnet.
Bei Indirekteinleitung in einen Kanal wurde die Reinigung in einer kommunalen Kläranlage vor der Einleitung in Oberflächengewässer angenommen und sinngemäß mit den Grenzwerten der AEV für kommunales Abwasser für die eingeleitete Abwassermenge gerechnet. Die Frachten entsprechen damit den Maximalwerten, die eine der betrieblichen Abwassermenge aliquote Wassermenge Kläranlagenablauf bei konsensgemäßem Betrieb in den Vorfluter beinhalten kann. Wegen des Fehlens ausreichender Angaben über die vom Betrieb in eine eigene Kläranlage oder den Kanal abgegebenen Frachten kann mit keinen Abbaufunktionen für die einzelnen Substanzen gerechnet werden bzw. ist kein Rückschluss auf die Reinigungsleistung der Kläranlagen möglich.
Da für die Berechnung der Frachten die Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe verwendet wurden, beruht die Errechnung der Abwasserfrachten auf der Annahme der Ausschöpfung des Konsenses (Emissionsgrenzwerte). Durch die in der Praxis meist deutliche Unter-schreitung der Grenzwerte sind die errechneten Frachten als Maximalrahmen zu sehen. Die angegeben Frachten entsprechen somit einer Worst-Case-Annahme.
4.2.4. Ergebnisse nach Planungsräumen Mit den ermittelten Faktoren für den Wassereinsatz nach Umsatz und Mitarbeiterzahl konnten über die Daten zu Umsatz und Mitarbeiterzahl der einzelnen Tätigkeiten deren 8 C. Newesely; „Auswirkungen der künstlichen Beschneiung von Schipisten auf die Umwelt; Laufener
Seminarbeiträge 6/99 9 Behandlungs- und Verwertungsanlagen in Österreich – Materialien zum Bundesabfallwirtschaftsplan, BM für
Umwelt, 1995
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Wassermengen in den Planungsräumen ermittelt werden. Aus den Wassermengen nach beiden Hochrechnungsmethoden (Umsatz und Mitarbeiter) wurde der Mittelwert gebildet. Die so erhaltenen Wassermengen waren die Basis für die Errechnung der Nutzungs-charakteristik, Wasserherkunft und Abwasserabgabe, die über prozentuelle Aufteilungs-faktoren, ebenfalls abgeleitet aus den Betriebsangaben, erfolgte.
Die nachfolgenden Tabellen geben die erhaltene Situation für die Planungsräume an. Abbildungen zeigen die wesentlichsten Tätigkeiten nach dem Wassereinsatz, dem Umsatz und der Mitarbeiterzahl. Darüber hinaus ist auch die errechnete Wassernutzungs-charakteristik über die Art der Wasserbereitstellung, die Anteile der einzelnen Nutzungstypen und die Arten der Wasserabgabe in Abbildungen dargestellt.
Die Relation des Wassereinsatzes zu wirtschaftlichen und sozialen Parametern ist aus den nachfolgenden Tabellen ersichtlich. Die Abwasserbeschaffenheit ist in den Tabellen der Abwasserfrachten angegeben. Die Abschätzung der Anforderungen an die Wasserqualität erfolgt in qualitativer Hinsicht für die wesentlichsten Nutzungsbereiche in den Planungs-räumen.
4.2.5. Einschränkung Bei allen Aussagen muss darauf hingewiesen werden, dass die erhaltenen Ergebnisse aus Aktivitäten auf Ebene der Postleitzahlen mit Koeffizienten, abgeleitet aus einem kleinen Sample und ohne direkten Regionalbezug, errechnet wurden. Die Ergebnisse können damit bei kleinen Regionen und bei einer geringen Zahl von Betrieben deutlich von den tatsächlichen Verhältnissen abweichen. Sie stimmen mit der Realität aber umso besser überein, je größer der Betrachtungsbereich ist, da dann die Anwendung eines Durchschnitts umso mehr gerechtfertigt ist.
Weiters muss darauf hingewiesen werden, dass die Errechnung der Abwasseremissionen mit Grenzwerten der AEV erfolgte. Die erhaltenen Werte stellen damit nur den maximalen Rahmen dar, der ausgeschöpft werden kann. In vielen Bereichen liegt aber eine deutliche Unterschreitung der Grenzwerte vor, sodass die tatsächlichen Werte deutlich tiefer liegen.
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4.3. Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
errechneter Wassereinsatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 1 12 56.284 214 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 463 3.159 7.919.305 8615 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 5.987 28.701 24.982.794 55017 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 1.085 6.338 296.906 9918 H.v.Bekleidung 447 4.069 70.489 8619 Ledererzeugung und -verarbeitung 96 1.050 132.369 3520 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 1.821 13.077 3.716.444 36821 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 2.063 9.837 42.496.266 6122 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 2.172 14.482 335.342 53423 Kokerei, Mineralölverarbeitung 5.563 4.164 11.294.052 524 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 4.431 17.676 430.799.895 15525 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 2.190 14.828 795.183 19326 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 2.155 14.544 4.577.546 26827 Metallerzeugung und -bearbeitung 3.045 18.617 585.160.275 7528 H.v.Metallerzeugnissen 2.601 22.677 359.239 7342931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 8.151 52.019 3.299.111 620
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 4.467 12.249 3.408.071 5133 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 907 7.544 32.545 2323435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 4.709 15.701 1.462.299 77
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 2.050 20.372 225.238 71037 Rückgewinnung (Recycling) 299 279 135.921 1540 Energieversorgung k.A. k.A. 864.750.364 2445 Bauwesen 12.914 126.429 2.748.294 4.69650 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 9.711 29.129 1.465.463 1.48251 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 56.412 130.971 4.972.836 4.87252 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 19.942 115.948 1.896.933 4.30155 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 2.984 39.422 12.196.229 1.886
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 60 676 1.159.433 17
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 318 2.126 2.477.962 70
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 151 2.236 476.533 42
Summe 157.195 728.332 2.013.699.622 22.346
Donau unterhalb Jochenstein
NACE Klasse
Tabelle 2: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Der Wassereinsatz des Donauraums unterhalb von Jochenstein ist von den kalorischen Kraftwerken mit einem Anteil von rund 43% geprägt.
Im Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein wird Wasser zu rund einem Drittel von Metallerzeugung und -bearbeitung und zu mehr als einem Fünftel in der Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen eingesetzt. Die Branchen wie Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe, die Erzeugung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen folgen mit deutlichem Abstand.
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Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%Summe 100,00% 100,00% 22.346 2.013.699.622 100,00%
40 Energieversorgung (kalor.Kraftwerke) k.A. k.A. 24 864.750.364 42,94%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 1,94% 2,56% 75 585.160.275 29,06%24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 2,82% 2,43% 155 430.799.895 21,39%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1,31% 1,35% 61 42.496.266 2,11%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 3,81% 3,94% 550 24.982.794 1,24%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 1,90% 5,41% 1.886 12.196.229 0,61%Rest 88,22% 84,31% 19.595 53.313.798 2,65%
Donau unterhalb Jochenstein
NACE Klasse
Tabelle 3: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Betrachtet man die Anteile bei Umsatz und Mitarbeitern, liegen die höchsten Werte im Handel und bei den restlichen Bereichen mit niedrigem Wassereinsatz vor. Dies zeigt die große volkswirtschaftliche Bedeutung dieser wenig wasserintensiven Bereiche.
Bei der Herkunft des eingesetzten Wassers im Produktions- und Dienstleistungsbereich (ohne Kraftwerke) überwiegt die Entnahme aus Oberflächengewässern, gefolgt von Brunnenversorgung mit 18 % und Wasserversorgung aus dem öffentlichen Netz mit 5 %. Dabei wird Oberflächenwasser vorwiegend für Kühlzwecke eingesetzt, dieses macht 77 % aus. Die für den Prozess erforderlichen Wassermengen werden überwiegend aus eigenen Brunnen entnommen, Sanitärwasser stammt fast ausschließlich aus dem öffentlichen Netz.
Bei der Wasserabgabe überwiegt durch die hohen Kühlwassermengen die Direkteinleitung, durch miteinbezogene Prozesswässer liegt großteils Direkteinleitung mit eigener vorheriger Abwasserreinigung vor. Bedeutung hat auch die Einleitung in das Kanalsystem, teilweise nach eigener Vorbehandlung der Abwässer.
a) Wasserherkunft
Brunnen18%
Oberfläche77%
Netzentnahme5%
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b) Wasserverwendung
Prozess18%
Sanitär3%Kühlung ->
Prozess1%
Kühlung78%
c) Wasserabgabe
Direkt mit ARA58%
Direkt ohne ARA29%
Produkt1%
Emission1%
Indirekt mit ARA2%
Indirekt9%
Abbildung 5: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein (ohne Kraftwerke): Wassernutzungscharakteristik
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung à Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt
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Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Bei den Abwasserbelastungen stehen nach den Grenzwerten der AEV in erster Linie die Metallerzeugung und -bearbeitung, aber auch der Chemiebereich und die Papiererzeugung und -verarbeitung im Vordergrund. Die Beherbergung sowie der Lebensmittelbereich sind weitere wesentliche Emittenten der organischen Belastung. Bei der Stickstoffbelastung fällt zusätzlich die Tierkörperverwertung auf.
Qualitätsprobleme beim verwendeten Wasser sind bei den großen Wassernutzern kaum zu erwarten. Aus dieser Sicht erscheint vor allem der Lebensmittelbereich interessant, bei dem ein großer Anteil Brunnenversorgung vorliegt. Durch die Einbindung oder den direkten Kontakt mit dem Produkt sind hier qualitative und hygienische Aspekte von Bedeutung. Im gesamten Beherbergungsbereich liegt überwiegend Leitungsversorgung vor, bei der ausreichende Qualität gesichert ist.
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Tabelle 4: Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter (Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 29
4.4. Planungsraum Drau
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 28 59 194.293 414 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 73 584 415.618 2215 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 317 1.800 1.022.282 7017 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 20 116 5.172 1118 H.v.Bekleidung 14 174 3.394 1119 Ledererzeugung und -verarbeitung 116 1.340 21.891 720 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 423 2.987 871.752 7221 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 168 782 3.609.539 722 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 71 739 11.766 4023 Kokerei, Mineralölverarbeitung 0 0 0 024 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 111 620 16.815.279 1725 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 131 1.127 59.999 1626 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 590 2.734 868.359 4927 Metallerzeugung und -bearbeitung 201 789 35.180.408 1128 H.v.Metallerzeugnissen 222 2.194 32.937 922931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserz.,-verteil 826 7.097 346.340 83
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 90 615 136.508 433 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 33 403 1.607 153435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 187 1.223 86.034 11
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 117 1.465 14.312 8037 Rückgewinnung (Recycling) 10 76 6.439 540 Energieversorgung k.A. k.A. 12.659.102 445 Bauwesen 1.724 17.940 373.162 86050 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 995 3.284 143.031 25251 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 2.841 10.314 261.351 33152 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 1.118 7.996 129.563 83455 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 329 6.632 1.611.619 463
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 36 478 812.548 13
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 23 162 239.838 12
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 10 256 38.221 8
Summe 10.824 73.986 75.972.364 3.404
NACE Klasse
Drau
Tabelle 5: Planungsraum Drau: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Der Wassereinsatz im Planungsraum Drau ist durch die Metallerzeugung und -bearbeitung mit einem Anteil von 46 %, den Chemiebereich mit 22 % und die kalorischen Kraftwerken mit rund 17-prozentigem Anteil geprägt. Die Papierherstellung und -verarbeitung, die Beherbergung sowie die Nahrungs-, Genussmittel- und Getränkeerzeugung folgen mit deutlichem Abstand.
Endbericht Seite 30
Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 3.404 75.972.364 100,00%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 1,86% 1,07% 11 35.180.408 46,31%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 1,03% 0,84% 17 16.815.279 22,13%40 Energieversorgung k.A. k.A. 4 12.659.102 16,66%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1,55% 1,06% 7 3.609.539 4,75%55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 3,04% 8,96% 463 1.611.619 2,12%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 2,93% 2,43% 70 1.022.282 1,35%Rest 89,60% 85,64% 2.832 5.074.136 6,68%
Drau
NACE Klasse
Tabelle 6: Planungsraum Drau: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Von der wirtschaftlichen Bedeutung tritt vor allem der Bereich der Beherbergung hervor.
Bei den Mitarbeiterzahlen liegt der Beherbergungsbereich an erster Stelle. Aus sozioökonomischer Sicht sind auch die Holzverarbeitung sowie die Herstellung von Glas und Waren aus Steinen und Erden von Bedeutung, wenngleich diese hinsichtlich des Wassereinsatzes geringere Relevanz aufweisen. Die verbleibenden Branchen sind zwar von überwiegender sozioökonomischer Bedeutung, haben aber beim Wassereinsatz mit einem Anteil von insgesamt weniger als 7 % eher geringe Bedeutung.
a) Wasserherkunft
Brunnen11%
Netzentnahme7%
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b) Wasserverwendung
Prozess13%
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c) Wasserabgabe
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Versickerung2%
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Indirekt mit ARA2%
Emission0,6%
Abbildung 6: Planungsraum Drau: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/ Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v.a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer
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Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Die Wasserversorgung wird entsprechend dem Anteil für Kühlzwecke zu 82 % aus Oberflächengewässern bezogen, der Rest wird aus Eigenversorgung mit Brunnen und durch Netzentnahme gedeckt. Brunnenwasser wird von der Grundstoffindustrie vor allem als Prozesswasser verwendet, wobei aber auch Netzentnahme als Prozesswasser zur Anwendung kommt. Maßgeblichster Netznutzer ist aber der Beherbergungsbereich, der auch den Großteil des Sanitärabwassers verursacht.
Bei der Abwasserabgabe überwiegt mit 83 % Direkteinleitung mit zum Großteil vorhergehender eigener Abwasserreinigung. Hier scheint, nach der aus den Faktoren erhalten Charakteristik, der Großteil der Kühlwässer nach Vermischung mit Prozesswasser und nach eigener Reinigung direkt in Vorfluter zu gehen. Die Einleitung in das öffentliche Kanalsystem ist hauptsächlich durch den Sanitärbereich verursacht. Der 2-prozentige Anteil der Versickerung ist auf die Beschneiungsanlagen der Bergbahnen zurückzuführen.
Bei den Abwasserbelastungen steht nach den Grenzwerten der AEV bei der organischen Belastung die Metallerzeugung mit großem Abstand, gefolgt vom Chemiebereich, der Papierproduktion sowie der Beherbergung und den Bergbahnen im Vordergrund. Die Holzverarbeitung ist ein weiterer wesentlicher Emittent bei der organischen Belastung. Bei der Stickstoffbelastung kommt neben der Herstellung von Metallen, dem Bereich Chemie und dem Tourismus auch der Tierkörperverwertung Bedeutung zu.
Durch die überwiegende Ausrichtung auf Prozesswasser scheinen für die produzierende Industrie kaum qualitative Aspekte des benötigten Wassers wesentlich zu sein. Die Lebensmittelindustrie fällt von den Verbrauchsmengen weniger auf, sie ist allerdings meist auf qualitativ hochwertiges Wasser angewiesen, das, wie auch in der Hotellerie, zum Großteil aus dem öffentlichen Netz gedeckt wird.
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Tabelle 7: Planungsraum Drau: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 34
4.5. Planungsraum Elbe
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 0 0 0 014 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 0 0 682 015 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 48 199 1.597.772 817 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 80 675 20.694 518 H.v.Bekleidung 4 70 4.579 219 Ledererzeugung und -verarbeitung 1 20 201 120 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 149 826 17.459 1021 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 0 0 0 022 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 5 59 599 223 Kokerei, Mineralölverarbeitung 0 0 0 024 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 3 33 835.667 125 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 2 15 1.505 126 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 10 129 60.339 827 Metallerzeugung und -bearbeitung 2 40 20.757 128 H.v.Metallerzeugnissen 12 77 1.294 62931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 160 1.378 67.448 6
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 0 0 0 033 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 2 20 79 23435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 0 0 0 0
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 9 157 1.435 1037 Rückgewinnung (Recycling) 0 0 403 040 Energieversorgung k.A. k.A. 0 045 Bauwesen 147 1.708 40.806 4650 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 16 94 4.799 1551 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 110 570 10.377 2052 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 79 575 8.424 4155 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 9 184 42.056 10
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 0 0 0 0
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 2 8 268 1
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 0 2 170 1
Summe 850 6.839 2.737.812 197
Elbe
NACE Klasse
Tabelle 8: Planungsraum Elbe: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Endbericht Seite 35
Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 197 2.737.812 100,00%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 5,70% 2,91% 8 1.597.772 58,36%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 0,35% 0,48% 1 835.667 30,52%2931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugung 18,81% 20,15% 6 67.448 2,46%
26H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 1,18% 1,89% 8 60.339 2,20%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 1,06% 2,69% 10 42.056 1,54%45 Bauwesen 17,28% 24,97% 46 40.806 1,49%
Rest 55,62% 46,91% 118 93.724 3,42%
Elbe
NACE Klasse
Tabelle 9: Planungsraum Elbe: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Im Planungsraum Elbe liegen keine kalorischen Kraftwerke vor. Im Produktions- und Dienstleistungsbereich ergeben sich als maßgebliche Wasserverbraucher die Bereiche der Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung mit 58 % und Chemie mit einem 31-prozentigen Anteil. Danach kommen mit deutlich geringeren Anteilen die Maschinen- und Geräteherstellung, die Herstellung und Bearbeitung von Glas, Steinen Erden sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen und das Bauwesen.
Dementsprechend ist die Wassernutzung überwiegend durch Netzentnahme (65 %) und weiters durch Oberflächenwasser (zu 31 %) und zu 4 % aus eigenen Brunnen gedeckt.
Die restlichen Wirtschaftsbereiche machen zwar nur 3 % des Wassereinsatzes aus, weisen aber den überwiegenden Anteil bei den sozioökonomischen Parametern auf. Der Maschinenbau und das Bauwesen haben auch beim Umsatz mit jeweils knapp unter 20 % und bei den Mitarbeiterzahlen mit 20 bzw. 25 % eine wesentliche Bedeutung.
a) Wasserherkunft
Brunnen4%
Oberfläche31%
Netzentnahme65%
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b) Wasserverwendung
Prozess51%
Sanitär17%
Kühlung32%
c) Wasserabgabe
Direkt mit ARA1%
Direkt ohne ARA31%
Produkt14%
Indirekt34%
Indirekt mit ARA9%
Emission11%
Entsorgung0,01%
Abbildung 7: Planungsraum Elbe: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/ Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen
Endbericht Seite 37
Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Bei der Herkunft des Wassers dominiert wegen der vergleichsweise kleinen und mittleren Betriebsstrukturen die Netzentnahme, vor allem durch den Maschinenbau und die Bauindustrie erreicht die Entnahme aus Oberflächengewässern einen Anteil von 31 %. Eigene Brunnen liegen bei Maschinenbau und Lebensmittelherstellung vor, sie machen aber insgesamt einen Anteil von nur 4 % aus.
Bei der Verwendungscharakteristik wird etwa ein Drittel des Wassers für Kühlung verwendet, was etwa dem Anteil der Oberflächenwassernutzung entspricht. Die Hälfte der Wassermenge wird als Prozesswasser benötigt, ein Anteil von 17 % entfällt auf Sanitärwasser.
Rund 43 % der gesamten Abwassermenge wird in Form von Indirekteinleitung in den Kanal abgegeben, wobei rund ein Viertel davon eine betriebliche Vorreinigung aufweist. Bei einem Drittel der Abwassermenge liegt Direkteinleitung vor, was etwa dem Kühlwasseranteil entspricht. Ein wesentlicher Anteil von 14 % geht ins Produkt, bedingt durch den Lebensmittel- und den Transportbetonbereich.
Bei der Abwasserbelastung dominieren nach den AEV-Grenzwerten die Lebensmittelherstellung und das Beherbergungs- und Gaststättenwesen. Die weiteren Bereiche wie das Bauwesen sowie die Glasherstellung liegen in der Bedeutung dahinter.
Qualitative Aspekte beim benötigten Wasser sind hier vor allem in Teilbereichen der Lebensmittelindustrie wesentlich, wo für Prozesse Brunnenwasser eingesetzt wird. Bei der Versorgung über das öffentliche Netz liegt kontrollierte Qualität vor.
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Tabelle 10: Planungsraum Elbe: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 39
4.6. Planungsraum Donau bis Jochenstein
Umsatz (Mio.€)
MitarbeiterMittelwert
Wassereisatz m3Anzahl
Betriebe
13 Erzbergbau 182 252 998.423 214 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 132 1.316 1.098.548 4115 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 1.343 6.372 4.441.387 21417 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 192 1.674 64.169 3918 H.v.Bekleidung 135 1.850 31.158 3819 Ledererzeugung und -verarbeitung 122 821 181.069 1420 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 799 4.660 1.415.453 14421 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 129 766 2.723.830 922 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 408 3.257 66.900 13523 Kokerei, Mineralölverarbeitung 5 70 5.111 124 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 976 4.176 55.671.218 4025 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 417 2.944 2.209.845 3826 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 908 8.074 3.123.204 9627 Metallerzeugung und -bearbeitung 1.239 4.549 66.057.175 3328 H.v.Metallerzeugnissen 665 6.283 99.158 2372931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 1.578 10.458 574.708 195
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 613 2.710 689.141 1933 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 169 1.474 6.765 473435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 943 5.423 383.861 54
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 612 6.307 83.920 29837 Rückgewinnung (Recycling) 532 336 201.692 1340 Energieversorgung k.A. k.A. 85.144.267 645 Bauwesen 3.656 33.829 753.585 1.70850 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 5.461 12.549 674.831 48351 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 8.379 27.232 856.777 1.18552 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 7.306 50.053 626.207 1.85255 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 1.190 20.140 6.226.113 1.344
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 377 4.854 7.362.124 60
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 88 658 131.456 40
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 27 375 95.560 14
Summe 38.583 223.462 241.997.656 8.399
NACE Klasse
Donau bis Jochenstein
Tabelle 11: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Im Planungsraum Donau bis Jochenstein stellen die kalorischen Kraftwerke mit einem Anteil von etwa einem Drittel den größten Wassernutzer dar.
Beim Wassereinsatz sind weiters der Metall- und Chemiebereich von wesentlicher Bedeutung. Mit großem Abstand folgen die Bergbahnen, die Beherbergung sowie die Nahrungs- und Getränkeindustrie. Rund 7 % entfallen auf die restlichen Bereiche. Letztere weisen allerdings den größten Anteil von jeweils über 80 % bei Mitarbeitern und Umsatz auf. Das Beherbergungs- und Gaststättenwesen hingegen spielt mit einem Anteil von 9 % auch bei den Mitarbeiterzahlen eine bedeutende Rolle. Hingegen liegen der Metall- und der Chemiebereich mit jeweils rund zwei- bis dreiprozentigem Anteil bei den sozioökonomischen Indikatoren deutlich zurück.
Endbericht Seite 40
Anteil am Umsatz
%
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 8.399 241.997.656 100,00%40 Energieversorgung (kalor. Kraftwerke) k.A. k.A. 6 85.144.267 35,18%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 3,21% 2,04% 33 66.057.175 27,30%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 2,53% 1,87% 40 55.671.218 23,00%
60
Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 0,98% 2,17% 60 7.362.124 3,04%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 3,08% 9,01% 1.344 6.226.113 2,57%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 3,48% 2,85% 214 4.441.387 1,84%Rest 86,72% 82,06% 6.702 17.095.372 7,06%
Donau bis Jochenstein
NACE Klasse
Tabelle 12: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
a) Wasserherkunft
Brunnen9%Netzentnahme
11%
Oberfläche80%
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b) Wasserverwendung
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Abbildung 8: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet
Endbericht Seite 42
Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Bei der Herkunft des Wassers werden 80 % aus Oberflächengewässern entnommen, der Rest wird durch Netzentnahme und Brunnen gedeckt. Die Oberflächenwasserentnahme wird durch den Einsatz als Kühlwasser und durch Beschneiungsanlagen dominiert. Ein Großteil der prozessbedingten Wassermengen im Metall- und Chemiebereich sowie der Papierproduktion wird durch Brunnen gedeckt. Wasser für den Sanitärbereich, überwiegend in Hotellerie und Gastronomie, wird dem öffentlichen Netz entnommen.
Die Abgabe von rund drei Viertel der Abwässer erfolgt als Direkteinleitung, rund die Hälfte davon mit eigener Vorreinigung. Die 16-prozentige Einleitung in das Kanalsystem ist auf den hohen Sanitäranteil im Beherbergungswesen zurückzuführen. Ein Teil der Indirekteinleiter weist eigene Vorreinigung auf, was auf eingeleitete Prozesswässer zurückzuführen sein dürfte. Der nicht unwesentliche Anteil von 5 % der Versickerung ist durch den Wassereinsatz für Beschneiungsanlagen begründet.
Die Abwasserbelastung stammt bei den organischen Parametern überwiegend aus der Metallerzeugung, mit großem Abstand gefolgt von den touristischen Aktivitäten und dem Chemiebereich, aber auch der Papierproduktion. Speziell bei der Metallerzeugung ist das in den Faktoren enthaltene hohe Verhältnis von CSB zu BSB (geringe biologische Abbaubarkeit) zu berücksichtigen. Bei der Stickstoffbelastung sind neben der Metall-erzeugung der Chemiebereich sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen prägend.
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Tabelle 13: Planungsraum Donau bis Jochenstein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 44
4.7. Planungsraum March/Thaya
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 0 0 0 014 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 12 112 125.981 815 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 244 1.236 3.688.443 3717 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 13 199 6.253 618 H.v.Bekleidung 28 221 4.623 519 Ledererzeugung und -verarbeitung 0 0 728 020 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 26 260 51.464 2121 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1 5 151 122 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 24 272 4.910 1323 Kokerei, Mineralölverarbeitung 0 0 472 024 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 178 267 6.477.262 225 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 12 118 5.256 726 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 86 607 158.862 1727 Metallerzeugung und -bearbeitung 18 77 113.703 328 H.v.Metallerzeugnissen 112 1.014 14.143 302931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 67 904 33.919 17
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 0 0 0 033 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 26 269 972 53435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 28 335 19.503 3
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 29 450 3.703 3537 Rückgewinnung (Recycling) 0 4 296 140 Energieversorgung k.A. k.A. 0 045 Bauwesen 297 3.914 64.917 22950 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 153 735 31.229 7751 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 571 2.348 55.109 13052 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 351 2.576 39.460 17555 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 22 601 127.869 60
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 0 0 0 0
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 5 79 1.036 3
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 1 20 2.763 1
Summe 2.304 16.623 11.033.030 886
NACE Klasse
March/Thaya
Tabelle 14: Planungsraum March/Thaya: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Im Planungsraum March/Thaya sind keine kalorischen Kraftwerke erfasst, der Wassereinsatz im Wirtschaftsbereich ist vom Chemie- und Lebensmittelbereich geprägt, mit großem Abstand gefolgt von Glas und Keramik, Tourismus, dem Abbau von Steinen und Erden sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung. Die verbleibenden restlichen Bereiche weisen einen Anteil von 3 % des Wassereinsatzes auf, während diese Bereiche wieder klare Dominanz bei den sozioökonomischen Parametern zeigen.
Von den wasserintensiveren Branchen weisen die chemischen Betriebe beim Umsatz einen Anteil von rund 8 %, bei den Mitarbeitern aber nur geringen Anteil auf, der Lebensmittelbereich liegt bei einem Anteil von 11 % des Umsatzes und bei über 7 % der Beschäftigten.
Endbericht Seite 45
Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 886 11.033.030 100,00%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 7,72% 1,61% 2 6.477.262 58,71%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 10,59% 7,44% 37 3.688.443 33,43%
26H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 3,73% 3,65% 17 158.862 1,44%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 0,95% 3,62% 60 127.869 1,16%
14G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 0,52% 0,67% 8 125.981 1,14%
27 Metallerzeugung und -bearbeitung 0,78% 0,46% 3 113.703 1,03%Rest 75,70% 82,55% 759 340.911 3,09%
March/Thaya
NACE Klasse
Tabelle 15: Planungsraum March/Thaya: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
a) Wasserherkunft
Brunnen5%
Niederschlag0,06%
Oberfläche57%
Netzentnahme38%
Endbericht Seite 46
b) Wasserverwendung
Prozess34%
Sanitär10%
Kühlung -> Prozess0,2%
Kühlung56%
c) Wasserabgabe
Direkt ohne ARA54%
Versickerung0,5%
Direkt mit ARA5%
Indirekt20%
Indirekt mit ARA7%
Emission5%
Entsorgung0,02%
Produkt8%
Abbildung 9: Planungsraum March/Thaya: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt
Endbericht Seite 47
Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Mehr als die Hälfte der vor allem für die Kühlung in der Chemie und im Lebensmittelbereich eingesetzten Wassermenge wird Oberflächengewässern entnommen. Für eine etwa gleiche Menge liegt auch Direkteinleitung vor. Die zu einem Drittel für den Prozess erforderliche Wassermenge wird zu 5 % aus Brunnenwasser, der Rest aus dem öffentlichen Netz entnommen. Dabei verbleiben vor allem bei der Lebensmittelherstellung 8 % im Produkt. Der restliche Anteil sowie die Abwassermengen aus dem Sanitärbereich gelangen hauptsächlich in das öffentliche Kanalsystem, zu 7 % mit eigener Vorbehandlung.
Bei der Abwasserbelastung sind vor allem der Lebensmittel- und Chemiebereich die größten Emittenten, aber auch das Beherbergungs- und Gaststättenwesen und die mineralische Rohstoffgewinnung (Gewinnung von Steinen, Erden und sonstiger Bergbau) haben Bedeutung.
Qualitative Aspekte scheinen vor allem in der Lebensmittelherstellung relevant, die bedeutende Wassermengen über Brunnen beziehen dürfte. In den anderen Bereichen scheinen qualitative Aspekte durch die Ausrichtung auf Netzversorgung aber unbedeutend.
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Tabelle 16: Planungsraum March/Thaya: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 49
4.8. Planungsraum Mur
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 0 7 18.007 114 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 184 1.488 1.079.724 2915 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 699 4.362 2.089.301 15417 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 158 975 44.163 1118 H.v.Bekleidung 21 348 5.176 1419 Ledererzeugung und -verarbeitung 51 249 50.316 720 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 622 4.269 1.172.128 15321 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1.371 4.191 44.118.619 1422 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 281 1.946 45.498 7623 Kokerei, Mineralölverarbeitung 2 8 2.168 124 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 272 1.409 22.714.528 2125 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 231 1.966 83.402 4226 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 827 5.843 1.736.282 8227 Metallerzeugung und -bearbeitung 804 4.667 121.100.863 1728 H.v.Metallerzeugnissen 1.566 10.923 182.544 2012931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 1.510 9.553 499.023 125
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 743 5.323 839.694 1833 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 186 1.612 7.641 553435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 2.332 8.714 785.252 29
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 205 2.517 24.526 17637 Rückgewinnung (Recycling) 39 197 21.222 740 Energieversorgung k.A. k.A. 80.012.163 1045 Bauwesen 2.287 23.543 497.316 1.10850 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 1.354 5.912 226.379 38951 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 2.522 8.730 299.757 53852 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 2.493 17.146 260.179 1.00655 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 302 5.298 1.595.222 466
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 17 211 354.101 11
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 171 1.590 1.518.046 27
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 23 358 66.697 4
Summe 21.273 133.355 281.449.937 4.792
NACE Klasse
Mur
Tabelle 17: Planungsraum Mur: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Im Planungsraum Mur stellt die Metallerzeugung und -bearbeitung mit einem Anteil von 43 %, gefolgt von den kalorischen Kraftwerken mit 28 % und der Papierindustrie mit 16 % den größten Wassernutzer dar. Auch die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen spielt mit einem Anteil von 8 % eine bedeutende Rolle im Wassereinsatz. Wesentlich geringere Anteile entfallen auf die Lebensmittelerzeugung sowie den Bereich der Glaserzeugung und der Herstellung von Waren aus Steinen und Erden.
Endbericht Seite 50
Anteil am Umsatz
%
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 4.792 281.449.937 100,00%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 3,78% 3,50% 17 121.100.863 43,03%40 Energieversorgung (Kalor. Kraftwerke) k.A. k.A. 10 80.012.163 28,43%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 6,44% 3,14% 14 44.118.619 15,68%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 1,28% 1,06% 21 22.714.528 8,07%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 3,29% 3,27% 154 2.089.301 0,74%
26H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 3,89% 4,38% 82 1.736.282 0,62%Rest 81,32% 84,65% 4.494 9.678.180 3,44%
Mur
NACE Klasse
Tabelle 18: Planungsraum Mur: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Die restlichen Bereiche mit einem eher geringen Wassereinsatz von insgesamt etwas über 3 % haben den größten Anteil von jeweils über 80 % bei Umsatz und Mitarbeitern. Wesentlich von den wasserintensiven Bereichen ist bei den sozioökonomischen Anteilen die Papiererzeugung mit rund 6% des Umsatzes und 3 % der Beschäftigten.
a) Wasserherkunft
Brunnen22%
Netzentnahme4%
Oberfläche74%
Niederschlag0,02%
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b) Wasserverwendung
Prozess25%
Sanitär2%
Kühlung72%
Kühlung -> Prozess1,2%
c) Wasserabgabe
Direkt ohne ARA13%
Versickerung0,4%
Produkt0,36%
Entsorgung0,01%
Emission1,3%
Indirekt mit ARA1,4%
Indirekt8,9%
Direkt mit ARA76%
Abbildung 10: Planungsraum Mur: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt
Endbericht Seite 52
Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Die für die Kühlung erforderlichen Wassermengen von 72% werden aus Oberflächen-gewässern entnommen, ebenso ein wesentlicher Teil der in der Papierindustrie benötigten Wassermengen. Der Rest der benötigten Prozesswassermengen, insgesamt rund ein Fünftel, wird durch Brunnenwasser abgedeckt. Das für den Sanitärbereich erforderliche Wasser wird dem Netz entnommen.
Entsprechend der industriellen Wassernutzung liegen bei der Abgabe großteils eigene Reinigungsanlagen mit anschließender Direkteinleitung vor. Die Indirekteinleitung macht insgesamt nur rund 10 % aus.
Bei der Abwasserbelastung zeigt sich bei den organischen Stoffen die Dominanz der Metallbranche als größtem Wasserverbraucher, deutlich dahinter liegt die Papierherstellung. Mit geringerer Bedeutung folgen der Chemiebereich, die Tierkörperverwertung sowie der Beherbergungsbereich.
Qualitätsaspekte scheinen zumindest bei den großen Wassernutzern von geringer Bedeutung zu sein, hier dürften die Mengenaspekte im Vordergrund stehen.
Endbericht Seite 53
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Tabelle 19: Planungsraum Mur: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 54
4.9. Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha
Umsatz (Mio.€)
Mitarbeiter errechneter Wassereinsatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 1 5 72.894 114 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 53 577 411.862 2115 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 397 2.339 1.387.637 10917 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 165 1.820 64.437 1118 H.v.Bekleidung 40 489 6.537 1319 Ledererzeugung und -verarbeitung 328 2.279 1.490.602 520 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 221 2.316 226.428 10721 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 309 1.458 7.406.991 1022 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 98 544 14.131 3323 Kokerei, Mineralölverarbeitung 6 9 1.255 124 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 33 190 5.271.343 725 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 124 940 49.838 2026 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 156 1.452 462.089 6827 Metallerzeugung und -bearbeitung 251 1.329 4.595.046 1028 H.v.Metallerzeugnissen 292 2.682 37.297 922931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 677 3.804 240.490 50
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 50 466 73.059 233 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 153 349 2.137 163435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 92 799 55.469 13
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 183 2.552 20.834 12637 Rückgewinnung (Recycling) 3 21 3.864 440 Energieversorgung k.A. k.A. 5.997 145 Bauwesen 1.197 15.422 271.619 79050 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 671 3.423 126.581 26151 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 2.043 6.157 200.356 26952 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 689 5.464 93.535 54855 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 196 3.622 879.337 289
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 3 30 73.292 2
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 47 447 217.259 14
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 6 175 26.248 4
Summe 8.484 61.160 23.788.463 2.897
Raab/Rabnitz/Leitha
NACE Klasse
Tabelle 20: Planungsraum Raab/ Rabnitz/Leitha: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Die Wassernutzung des Planungsraums Raab/Rabnitz/Leitha wird zu 31 % von der Papierindustrie, vom Chemiebereich mit 22 % und dem Metallbereich mit 19 % geprägt.
Endbericht Seite 55
Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 2.897 23.788.463 100,00%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 3,64% 2,38% 10 7.406.991 31,14%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 0,39% 0,31% 7 5.271.343 22,16%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 2,96% 2,17% 10 4.595.046 19,32%19 Ledererzeugung und -verarbeitung 3,87% 3,73% 5 1.490.602 6,27%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 4,68% 3,82% 109 1.387.637 5,83%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 2,31% 5,92% 289 879.337 3,70%Rest 82,15% 81,66% 2.467 2.757.508 11,59%
Raab/Rabnitz/Leitha
NACE Klasse
Tabelle 21: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Bei den sozioökonomischen Anteilen weisen die Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung sowie die Beherbergung die höchsten Werte der wasserintensiven Branchen auf. Die restlichen Branchen zeigen die überwiegenden Anteile bei Umsatz und Mitarbeitern (über 80 %), beim Wassereinsatz beträgt deren Anteil weniger als 12 %.
a) Wasserherkunft
Brunnen30%
Netzentnahme14%
Oberfläche56%
Niederschlag0,1%
Endbericht Seite 56
b) Wasserverwendung
Prozess46%
Sanitär8%
Kühlung -> Prozess13%
Kühlung33%
c) Wasserabgabe
Versickerung1%
Direkt ohne ARA34%
Produkt2%
Emission2%
Indirekt mit ARA8%
Indirekt13%
Direkt mit ARA40%
Abbildung 11: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha: Wassernutzungscharakteristik
(ohne Kraftwerke): a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/ Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt
Endbericht Seite 57
Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Der Anteil an entnommenem Oberflächenwasser beträgt 56 % und wird vor allem als Kühlwasser (33 %) eingesetzt, der Rest als Prozesswasser. Der Großteil der für den Prozess benötigten Wassermenge wird aus eigenen Brunnen (30 % Anteil) entnommen. Der Sanitär-bereich wird vor allem durch Netzentnahme, zu einem kleinen Teil durch Brunnen abgedeckt.
Die Direkteinleitung ohne Abwasserreinigungsanlage macht 34 % aus, dies entspricht etwa dem Anteil der Kühlwässer. 40 % der Abwässer werden nach eigener Vorbehandlung in Oberflächengewässer und zu 8 % nach der Reinigung in das öffentliche Kanalnetz abgeleitet. Darin ist der wesentliche Anteil der aus Prozessen stammenden Abwässer enthalten. Die Indirekteinleitung macht 13 % aus, sie liegt damit über dem Anteil der Sanitärwässer, was auf die Einbeziehung von Prozesswasser hinweist. Bedingt durch die Getränkeproduktion verbleiben rund 2 % im Produkt.
Bei der Abwasserbelastung zeigt sich bei den organischen Stoffen wieder die Dominanz des größten Wasserverbrauchers, der Metallerzeugung, gefolgt von der Papiererzeugung. Mit deutlichem Abstand sind bereits die Ledererzeugung und die Gastronomie zu finden. Die Lebensmittelerzeugung verursacht hier nur geringere Belastungen.
Qualitative Aspekte scheinen nur in der Lebensmittelherstellung relevant, die bedeutende Wassermengen über Brunnen beziehen dürfte.
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Tabelle 22: Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha:
Abwasserfrachten ausgewählter Parameter (Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 59
4.10. Planungsraum Rhein
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 3 33 282.314 214 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 28 190 168.641 715 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 854 3.669 2.094.656 8917 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 825 7.897 293.583 12118 H.v.Bekleidung 354 2.697 63.294 2219 Ledererzeugung und -verarbeitung 22 185 80.337 520 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 622 2.898 1.171.366 7321 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 163 1.241 2.844.716 1022 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 183 1.513 28.962 5223 Kokerei, Mineralölverarbeitung 1 4 427 124 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 119 688 9.518.631 1525 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 143 995 56.606 2226 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 167 910 377.241 3527 Metallerzeugung und -bearbeitung 223 1.013 20.852.431 1328 H.v.Metallerzeugnissen 761 6.212 91.726 952931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 877 5.415 336.331 75
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 16 187 27.376 533 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 124 916 4.045 233435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 40 296 18.182 13
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 179 1.641 19.950 8837 Rückgewinnung (Recycling) 15 62 15.445 340 Energieversorgung k.A. k.A. 0 045 Bauwesen 1.119 11.662 236.072 61950 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 499 1.859 77.055 16351 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 2.791 8.615 275.998 40452 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 830 6.236 93.556 56155 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 348 6.269 1.616.778 407
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 105 1.406 2.194.384 21
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 54 366 11.978 7
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 12 30 46.942 6
Summe 11.477 75.105 42.899.026 2.957
NACE Klasse
Rhein
Tabelle 23: Planungsraum Rhein: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Endbericht Seite 60
Anteil am Umsatz %
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 2.957 42.899.026 100,00%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 1,94% 1,35% 13 20.852.431 48,61%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 1,04% 0,92% 15 9.518.631 22,19%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1,42% 1,65% 10 2.844.716 6,63%
60
Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 0,91% 1,87% 21 2.194.384 5,12%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 7,44% 4,89% 89 2.094.656 4,88%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 3,03% 8,35% 407 1.616.778 3,77%Rest 84,21% 80,98% 2.402 3.777.429 8,81%
Rhein
NACE Klasse
Tabelle 24: Planungsraum Rhein: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Im Planungsraum Rhein liegen keine kalorischen Kraftwerke vor. Im Produktions- und Dienstleistungsbereich zeigt sich beim Wassereinsatz eine vom Metall- und Chemiebereich (gemeinsam über 70 %) geprägte Region. Die Papierindustrie, die Beschneiungsanlagen der Bergbahnen (in der Branche Landverkehr), die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen sind die weiteren wesentlichen Wasserverbraucher.
Bei Umsatz und Mitarbeitern dominieren hingegen der Groß- und Einzelhandel sowie die kaum wasserrelevanten Produktionsbranchen. Sie machen bei den sozioökonomischen Parametern jeweils über 80% aus, stellen aber insgesamt weniger als 9 % der Wassernutzung dar.
a) Wasserherkunft
Brunnen14%
Netzentnahme10%
Oberfläche76%
Niederschlag0,1%
Endbericht Seite 61
b) Wasserverwendung
Prozess22%
Sanitär7%
Kühlung71%
Kühlung -> Prozess0,5%
c) Wasserabgabe
Versickerung5%
Direkt ohne ARA24%
Produkt1,7%
Emission0,8%
Indirekt mit ARA3%
Indirekt14%
Direkt mit ARA51%
Abbildung 12: Planungsraum Rhein: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen/ Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer
Endbericht Seite 62
Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Das eingesetzte Wasser stammt zu 76 % aus Oberflächengewässern und wird zu 71 % als Kühlwasser, zum Großteil in der Metallbranche und im Chemiebereich, eingesetzt, der Rest der Oberflächenentnahme entfällt auf die Bergbahnen und Sägewerke. Maßgebliche Nutzer von Brunnenwasser sind die Papierindustrie und die Getränkeherstellung, bei der Netzentnahme steht das Beherbergungs- und Gaststättenwesen im Vordergrund.
Aufgrund des hohen Anteils der eigenen Vorreinigung für eine nachfolgende Direkteinleitung, der deutlich über dem Prozesswasseranteil liegt, ist eine Verwendung von Kühlwässern in Prozessen über den angegebenen Anteil hinaus anzunehmen. Dies erscheint bei den dominanten Verbrauchern im Metall- und Chemiebereich durchaus möglich. Das bei der Beschneiung verwendete Prozesswasser versickert, die Abwässer aus dem Sanitärbereich, die vor allem aus dem Beherbergungs- und Gaststättenwesen stammen, werden ins öffentliche Kanalnetz entsorgt.
Bei der Abwasserbelastung sind die höchsten Werte bei den organischen Parametern und auch bei der Stickstoffbelastung in der Metallerzeugung zu finden. Danach folgen der Tourismusbereich und die Bergbahnen.
Qualitative Aspekte könnten in der Lebensmittelherstellung relevant sein, da die vorliegenden Bereiche bedeutende Wassermengen über Brunnen beziehen dürften.
Endbericht Seite 63
Tabelle 25: Planungsraum Rhein: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
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Endbericht Seite 64
4.11. Zusammenfassung
4.11.1. Vergleich der Planungsräume
Am Beginn der Zusammenfassung wird die Bedeutung des Wassereinsatzes der Kraftwerke in den einzelnen Planungsräumen dargestellt.
Der Wassereinsatz der kalorischen Kraftwerke macht insgesamt knapp 40 % aus. Wasser wird dabei vorwiegend als Kühlwasser verwendet. Auch wenn durch die beschriebene Methodik in diesem Bereich Unsicherheiten bestehen, würden diese aber nicht die ermittelten Größenordnungen verändern. Über 80 % der Kraftwerksaktivitäten liegen im Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein vor. Donau bis Jochenstein und Mur mit jeweils rund 8 % liegen etwa gleich hoch, die Bedeutung im Planungsraum Drau ist mit 1,2 % relativ gering.
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8,2%
Donau unterhalb
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Abbildung 13: Wassereinsatz der Kraftwerke in den Planungsräumen
(Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Nachfolgend werden die Verhältnisse bei Wassereinsatz, Umsatz und Mitarbeitern bei den jeweils drei wichtigsten Branchen (nach NACE-Abteilungen) in den einzelnen Planungs-räumen verglichen. Dabei ist zu beachten, dass die Planungsräume sehr unterschiedliche Größen und Wirtschaftsstrukturen (Anzahl und Größe der Betriebe) aufweisen.
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H v Nahrungs-, Genussmitteln u. Getränken (15) H u V v Papier, Pappe (21)H v Chemikalien u Chemischen Erzeugnissen (24) H u B von Glas, Waren aus Steinen u Erden (26)Metallerzeugung u -bearbeitung (27) Maschinenbau (29) u Geräteherstellung (31)Landverkehr (nur Seilbahnen)
Abbildung 14: Anteil der größten Branchen nach dem Wasserverbrauch je Planungsraum und deren Anteil bei Mitarbeitern und Umsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Betrachtet man den Wassereinsatz in Produktion und Dienstleistung ohne die kalorischen Kraftwerke, so zeigt sich eine Dominanz von jeweils zwei bis drei Branchen in sämtlichen Planungsräumen.
Nach der zu Grunde liegenden Hochrechnung ist die Metallerzeugung und -bearbeitung der größte Wasserverbraucher in fünf Planungsräumen (Donau unterhalb Jochenstein, Drau, Donau bis Jochenstein, Mur, Rhein). Im Planungsraum Elbe wird der Wassereinsatz durch die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken, im Raum March/Thaya vom Chemiebereich geprägt. Im Planungsraum Raab/Rabnitz/Leitha ist die Papierproduktion und -verarbeitung der größte Wasserverbraucher. Regionale Bedeutung für den Wasser-verbrauch hat die Beschneiung durch Seilbahnbetriebe in den Planungsräumen Rhein und Donau oberhalb Jochenstein.
Bei den sozioökonomischen Parametern zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Wirtschaftliche Bedeutung gemessen als Anteil am Umsatz für einen Planungsraum liegt nur bei wenigen der wasserintensiven Branchen vor.
Den jeweils größten Anteil am Umsatz erreicht die Herstellung von Maschinen und Geräten (Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung) im Gebiet Elbe, die Lebensmittel- und Getränkeerzeugung im Planungsraum March/Thaya beziehungsweise die Papierproduktion im Gebiet Mur. Allerdings beträgt der Anteil jeweils unter 10 % am Gesamtumsatz des jeweiligen Planungsraums, einzige Ausnahme ist die Maschinen- und Geräteerzeugung (Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung) im Planungsraum Elbe, die einen Anteil von 20 % stellt.
Endbericht Seite 66
Ähnlich ist die Situation im Bereich der Beschäftigung. Die höchsten Anteile zeigen sich im Gebiet March/Thaya im Bereich der Lebensmittel- und Getränkeerzeugung sowie im Planungsraum Elbe im Bereich der Maschinen- und Geräteerzeugung (Geräte der Elektrizitätserzeugung und –verteilung). Insgesamt zeigt sich, dass die größten Wasser-nutzer kaum wesentliche Anteile bei den sozioökonomischen Parametern aufweisen.
4.12. Flussgebietseinheiten Rhein und Donau
4.12.1. Datengrundlage
Für die Darstellung der Wassernutzung wurden die Daten der Planungsräume zur Flussgebietseinheit Donau zusammengefasst. Die Beschreibung des Planungsraums Rhein ist für die Flussgebietseinheit Rhein identisch.
Volkswirtschaftliche Daten auf Ebene der Flusseinzugsgebiete Rhein und Donau im strengen Sinn sind derzeit nicht verfügbar. Näherungsweise kann jedoch das Flussgebiet Rhein durch Daten des Bundeslands Vorarlberg beschrieben werden, das Flussgebiet Donau durch Daten der übrigen Bundesländer.
Als Datengrundlage auf Ebene der Bundesländer stehen die Auswertungen der Leistungs- und Strukturerhebung sowie die Ergebnisse der Regionalprodukte der Statistik Austria zur Verfügung. Damit ist es auf dieser Ebene möglich, die wirtschaftliche Bedeutung anhand der volkswirtschaftlichen Kennzahl Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt bzw. Bruttowertschöpfung darzustellen.
4.12.2. Volkswirtschaftliche Kennzahlen der Flussgebietseinheiten
Bruttowertschöpfung 2000 zu Herstellungspreisen in Mio. Euro(nominell, laufende Preise) Rhein DonauBergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 16 693Sachgütererzeugung 2.502 37.863Energie- und Wasserversorgung 238 4.157Bauwesen 684 14.464Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern 926 23.979Beherbergungs- und Gaststättenwesen 502 7.432Verkehr und Nachrichtenübermittlung 485 13.007Kredit- und Versicherungswesen 517 12.698Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistung 1.223 30.200Bruttowertschöpfung Produktion & Dienstleistung 7.093 144.493Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000, Revisionsstand 2002
Tabelle 26: Bruttowertschöpfung nach Flusseinzugsgebieten
Endbericht Seite 67
Bruttowertschöpfung 2000 zu Herstellungspreisen - relative AnteileRhein Donau Österreich
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 0,18% 0,37% 0,36%Sachgütererzeugung 28,89% 20,34% 20,72%Energie- und Wasserversorgung 2,75% 2,23% 2,26%Bauwesen 7,90% 7,77% 7,77%Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern 10,69% 12,88% 12,78%Beherbergungs- und Gaststättenwesen 5,80% 3,99% 4,07%Verkehr und Nachrichtenübermittlung 5,60% 6,99% 6,87%Kredit- und Versicherungswesen 5,97% 6,80% 6,78%Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistung 14,12% 16,18% 16,13%Bruttowertschöpfung Produktion & Dienstleistung 81,90% 77,56% 77,74%Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000, Revisionsstand 2002 Tabelle 27: Bruttowertschöpfung nach Flusseinzugsgebieten
Mit einem Anteil von knapp 29 % an der gesamten Bruttowertschöpfung spielt die Sachgütererzeugung im Flusseinzugsgebiet Rhein eine vergleichsweise größere Rolle als im Flusseinzugsgebiet Donau mit rund 20 % sowie im Vergleich zu Österreich gesamt mit rund 21 %.
Ebenso nimmt das Beherbergungs- und Gaststättenwesen mit 5,8 % der Bruttowertschöpfung im Flussgebiet Rhein einen größeren Anteil ein als im Flusseinzugsgebiet Donau (4 %) oder im gesamten österreichischen Bundesgebiet (4 %). Der sonstige Dienstleistungssektor ist im Flusseinzugsgebiet Rhein schwächer ausgeprägt als im Flusseinzugsgebiet Donau beziehungsweise im gesamten Bundesgebiet.
Auch bei den Beschäftigtenzahlen nimmt der Bereich der Sachgüterproduktion im Flusseinzugsgebiet Rhein mit knapp 29 % eine wesentlich bedeutendere Rolle ein als vergleichsweise im Flusseinzugsgebiet Donau (19 %) oder im österreichischen Bundesgebiet (19%). Ebenso ist der Bereich Tourismus im Flusseinzugsgebiet Rhein mit über 6 % ein wichtigerer Arbeitgeber als im Flusseinzugsgebiet Donau oder im gesamten Bundesgebiet (jeweils rund 5 %).
Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen - relative AnteileJahresdurchschnitt 2002 Rhein Donau ÖsterreichBergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 0,11% 0,44% 0,42%Sachgütererzeugung 28,58% 18,57% 19,00%Energie- und Wasserversorgung 1,26% 0,86% 0,88%Bauwesen 7,98% 7,61% 7,63%Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern 14,25% 15,78% 15,72%Beherbergungs- und Gaststättenwesen 6,02% 4,80% 4,85%Verkehr und Nachrichtenübermittlung 6,04% 7,03% 6,98%Kredit- und Versicherungswesen 3,45% 3,50% 3,50%Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistung 5,16% 8,94% 8,78%Beschäftigung Produktion & Dienstleistung 72,85% 67,53% 67,76%Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000, Revisionsstand 2002 Tabelle 28: Beschäftigte nach Flusseinzugsgebieten
Endbericht Seite 68
4.12.3. Donau gesamt
Umsatz (Mio.€) Mitarbeiter
Mittelwert Wassereisatz m3
Anzahl Betriebe
13 Erzbergbau 212 335 1.339.901 8414 G.v. Steinen und Erden, sonstiger Bergbau 917 7.236 11.051.038 20715 H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 8.987 44.810 37.611.844 1.13417 H.v.Textilien u.Textilwaren (ohne Bekl.) 1.633 11.122 481.100 17718 H.v.Bekleidung 685 7.151 121.377 16719 Ledererzeugung und -verarbeitung 713 5.739 1.876.976 6820 Be- u. Verarb.v.Holz (ohne H.v.Möbeln) 3.912 27.569 7.453.668 86521 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 4.041 17.039 100.355.396 10222 Verlagswesen, Druckerei,Vervielfältigung 3.054 21.240 478.548 83123 Kokerei, Mineralölverarbeitung 5.576 4.251 11.303.058 824 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 6.001 24.338 537.749.525 24225 H.v.Gummi- und Kunststoffwaren 3.105 21.923 3.203.524 31626 H.u.Bearb.v.Glas, H.v.W.a.Steinen u.Erden 4.722 33.254 10.926.342 58027 Metallerzeugung und -bearbeitung 5.558 30.028 812.207.469 14928 H.v.Metallerzeugnissen 5.458 45.773 725.318 1.3862931
MaschinenbauH.v.Geräten d.Elektrizitätserzeugg.,-verteilung 12.809 83.835 4.993.591 1.090
32 Rundfunk-, Fernseh- u.Nachrichtentechnik 5.963 21.363 5.146.473 9433 Medizin-, Mess-u.Regelungstechnik, Optik 1.474 11.651 51.667 3703435
H.v.Kraftwagen und KraftwagenteilenSonstiger Fahrzeugbau 8.291 32.195 2.792.419 187
36 H.v.sonstigen Erzeugnissen 3.196 33.663 372.532 1.42537 Rückgewinnung (Recycling) 883 913 369.434 4540 Energieversorgung k.A. k.A. 1.042.571.894 4545 Bauwesen 22.075 221.077 4.708.893 9.39150 Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz, Tankstellen 18.345 55.032 2.667.515 2.94451 Handelsvermittlung u.GH (o.Handel m.Kfz) 72.768 185.752 6.646.186 7.32552 EH (o.Kfz, o.Tankst.), Rep.v.Gebrauchsg. 31.899 199.183 3.045.878 8.71655 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 5.023 75.715 22.636.390 4.508
60Landverkehr, Transp.in Rohrfernleitungen (nur Seilbahnen) 493 6.249 9.761.498 103
90 Abwasser-u.Abfallbeseit.u.sonst.Entsorg. 652 5.062 4.585.598 166
93Erbringung v.sonstigen Dienstleistungen (nur Wäschereien) 218 3.420 706.021 73
Summe 238.663 1.236.918 2.647.941.072 42.798
NACE Klasse
Donau gesamt
Tabelle 29: Donau gesamt: Wassereinsatz, Wirtschafts- und Sozialdaten (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Fasst man die gesamten Zuflüsse der Donau zusammen, so zeigt sich die Dominanz der kalorischen Kraftwerke im Wassereinsatz.
Die Metallerzeugung und -bearbeitung, gefolgt von der Chemischen Industrie, tritt als größter Wassernutzer der Sachgütererzeugung auf. Die Papierindustrie sowie die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken folgen mit einigem Abstand. Auch das Beherbergungs- und Gaststättenwesen zählt im Flussgebiet der Donau zu den bedeutendsten Wassernutzern.
Endbericht Seite 69
Anteil am Umsatz
%
Anteil Mitarbeiter
%
Anzahl Betriebe
errechneter Wassereinsatz
m3
Anteil Wassereinsatz
%
Summe 100,00% 100,00% 42.798 2.647.941.072 100,00%40 Energieversorgung 45 1.042.571.894 39,37%27 Metallerzeugung und -bearbeitung 2,33% 2,43% 149 812.207.469 30,67%
24 H.v.Chemikalien u.chem. Erzeugnissen 2,51% 1,97% 242 537.749.525 20,31%21 H.u.Verarbeitung v.Papier und Pappe 1,69% 1,38% 102 100.355.396 3,79%
15H.v.Nahrungs- u.Genussmitteln u.Getränken 3,77% 3,62% 1.134 37.611.844 1,42%
55 Beherbergungs- u.Gaststättenwesen 2,10% 6,12% 4.508 22.636.390 0,85%Rest 87,59% 84,48% 36.618 94.808.554 3,58%
NACE Klasse
Flussgebietseinheit Donau
Tabelle 30: Planungsraum Donau gesamt: Die größten Branchen nach ihrem Wassereinsatz (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Die größte sozioökonomische Bedeutung der Bereiche mit Wasserrelevanz weisen die Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung sowie insbesondere das Beherbergungs- und Gaststättenwesen auf.
a) Wasserherkunft
Brunnen17%
Oberfläche77%
Netzentnahme6%
Niederschlag0,03%
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b) Wasserverwendung
Prozess19%
Kühlung77%
Sanitär3%
Kühlung -> Prozess
1%
c) Wasserabgabe
Direkt ohne ARA28%
Versickerung0,9%
Direkt mit ARA58%
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Indirekt mit ARA2%
Emission0,8%
Produkt0,7%
Abbildung 15: Donau gesamt: Wassernutzungscharakteristik (ohne Kraftwerke):
a) Wasserherkunft, b) Wasserverwendung und c) Wasserabgabe (Quelle: IÖ, eigene Berechnungen)
Sanitär Verwendung als Sanitärwasser Prozess Verwendung in Prozessen Kühlung Verwendung zur Kühlung Kühlung/ Prozess Verwendung zur Kühlung und anschließend in Prozessen
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Direkt ohne ARA direkte Einleitung in Oberflächengewässer (v. a. Kühlwässer) Direkt mit ARA Einleitung von gereinigtem Abwasser in Oberflächengewässer Indirekt Abwasser wird über Kanal entsorgt Indirekt mit ARA Abwasser wird nach Reinigung in den Kanal eingeleitet Produkt Wasser geht ins Produkt Entsorgung Abwasser wird an einen Entsorger übergeben Emission Wasser wird atmosphärisch emittiert Versickerung Versickerung von Abwasser
Nach seiner Herkunft stammt das genutzte Wasser zu 77 % aus Oberflächengewässern, was dem Anteil des Kühlwassers entspricht. 17 % der Wassermenge stammen aus eigenen Brunnen, die zum größten Teil in Prozessen verwendet wird. Die restlichen 2% des Prozesswassers dürften dem öffentlichen Netz entnommen werden. Der Rest der insgesamt 6 % Netzentnahme wird durch den Sanitärbereich verursacht.
Entsprechend der Nutzung als Kühl- und Prozesswasser erfolgt die Abwasserabgabe zu 86 % als Direkteinleitung. Da der Anteil der eigenen Vorreinigung mit zwei Dritteln deutlich über dem Prozesswasseranteil liegt, ist eine Verwendung von Kühlwässern in Prozessen und deren nachfolgende Reinigung für eine Direkteinleitung anzunehmen. Diese Charakteristik stammt überwiegend aus dem Planungsraum Donau unterhalb Jochenstein. Insgesamt 9 % gelangen über Indirekteinleitung in den Kanal, weitere 2 % mit vorheriger Abwasserreinigung. Der Rest gelangt zu etwa gleichen Teilen in das Produkt, wird emittiert oder versickert. Die Versickerung ist großteils auf die Beschneiungsanlagen zurückzuführen.
Bei den Abwasserbelastungen steht die Metallerzeugung an vorderster Stelle, sie dominiert sowohl bei den Schwermetallbelastungen als auch den organischen Parametern, gefolgt vom Chemiebereich. Weiters sind die Papiererzeugung und -verarbeitung und die Beherbergungsbetriebe bei den Belastungen wesentlich, gefolgt von der Lebensmittel- und Getränkeherstellung. Bei der Stickstoffbelastung fällt auch die mögliche Bedeutung der Tierkörperverwertung auf.
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Tabelle 31: Donau gesamt: Abwasserfrachten ausgewählter Parameter
(Quelle: IÖ, eigene Auswertung nach AEV)
Endbericht Seite 73
4.13. Österreich gesamt
4.13.1. Volkswirtschaftliche Bedeutung des Produktions- und des Dienstleistungsbereichs
Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung
Das Bruttoinlandsprodukt misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug von Vorleistungen und ergibt sich aus der Summe der Bruttowertschöpfung der einzelnen Wirtschaftsbereiche bereinigt um Gütersteuern und Gütersubventionen. Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen beschreibt den Beitrag eines Wirtschafts -bereichs oder einer Branche zum Bruttoinlandsprodukt.
Der Produzierende Bereich erwirtschaftete im Jahr 2001 einen Beitrag zum Brutto-inlandsprodukt von 31,5 %. Rund 66 % entfallen auf den Dienstleistungssektor einschließlich der öffentlichen Verwaltung, weitere 2,5 % auf den Sektor Landwirtschaft.10
Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen (Basis 1995)
2000 Mrd. EURO
2000Anteil %
2001Mrd. EURO
2001Anteil %
Land- und Forstwirtschaft 4,65 2,48% 4,62 2,45%Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 0,62 0,33% 0,69 0,36%Sachgütererzeugung 39,46 21,06% 39,92 21,16%Energie- und Wasserversorgung 5,32 2,84% 5,41 2,87%Bauwesen 14,04 7,49% 13,36 7,08%Summe Produzierender Bereich 59,44 31,72% 59,38 31,47%Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern 24,47 13,06% 24,41 12,93%Beherbergungs- und Gaststättenwesen 7,00 3,74% 7,42 3,93%Verkehr und Nachrichtenübermittlung 14,11 7,53% 13,98 7,41%Andere Dienstleistungen einschließlich öffentl. Verwaltung 77,72 41,47% 78,47 41,58%Summe Dienstleistungssektor 123,30 65,80% 124,27 65,86%Bruttowertschöpfung gesamt 187,39 100,00% 188,69 100,00%Quelle: Statistik Austria, VGR 2001
Tabelle 32: Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen
Innerhalb des Produzierenden Bereichs entfällt der größte Anteil der Bruttowertschöpfung auf die Sachgütererzeugung, wobei die Branchen Maschinenbau, Nahrungs-, Genussmittel und Getränke, Metallerzeugnisse, Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (kurz: Chemie) sowie die Erzeugung und Bearbeitung von Metallen dominieren. Die Aufteilung der Bruttowertschöpfung des Produzierenden Bereichs nach Abschnitten und Abteilungen ist in nachfolgender Grafik dargestellt.
10 Statistik Austria: VGR 2001
Endbericht Seite 74
Bruttowertschöpfung im Produzierenden Bereich 2001
Maschinenbau7%
Nahrungs- u. Genussmittel,
Getränke7%
Chemie4%
Metallerzeugung und -bearbeitung
4%Metall-
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Bauwesen7%
Sonstige Branchen 65%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 16: Wertschöpfung im Produzierenden Bereich
Der Dienstleistungssektor umfasst entsprechend der europäischen Systematik der Wirtschaftstätigkeiten (NACE) die Abschnitte Handel, Beherbergungs- und Gaststätten-wesen, Verkehr- und Nachrichtenübermittlung, Kredit- und Versicherungswesen, Realitäten-wesen und die öffentliche Verwaltung.
Innerhalb des Dienstleistungssektors erwirtschaften das Realitätenwesen, die Handelsvermittlung einschließlich Großhandel sowie das Kreditwesen den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Neben dem Handel (Handelsvermittlung und Großhandel sowie Einzelhandel und Reparatur) zählen auch das Beherbergungs- und Gaststättenwesen und der Landverkehr nicht nur zu den wirtschaftlich stärksten, sondern auch zu den wasserwirtschaftlich relevanten Bereichen im Dienstleistungssektor. Die Wirtschaftsabschnitte Realitätenwesen, Kreditwesen sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen hingegen sind auf Grund einer haushaltsähnlichen Wassernutzung nur sozioökonomisch relevant.
Bruttowertschöpfung im Dienstleistungssektor 2001
Handelsvermittlung und Großhandel
10%Kreditwesen
9%
Beherbergungs- und Gaststättenwesen
6%
Realitäten-wesen11%
Landverkehr5%
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Dienstleistungen8%
Sonstige Dienstleistungen
44%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 17: Bruttowertschöpfung im Dienstleistungssektor
Endbericht Seite 75
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse beinhalten die für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit in Rechnung gestellten Beträge ohne Umsatzsteuer.
Umsatzerlöse 2000 2000 2001 2001Mrd. Euro Anteile C-K Mrd. Euro Anteile C-K
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 1,08 0,26% 1,25 0,29%Sachgütererzeugung 108,89 26,55% 112,05 26,20%Energie- und Wasserversorgung 10,39 2,53% 11,30 2,64%Bauwesen 23,98 5,85% 23,98 5,61%Summe Produzierender Bereich 144,33 35,20% 148,58 34,74%Handel; Reparatur v. Kfz u. Gebrauchsgütern 142,16 34,67% 150,11 35,10%Beherbergungs- und Gaststättenwesen 9,89 2,41% 10,51 2,46%Verkehr und Nachrichtenübermittlung 31,21 7,61% 33,17 7,76%Kredit- und Versicherungswesen 52,27 12,75% 52,44 12,26%Realitätenwesen, Unternehmensdienstleistungen 30,19 7,36% 32,84 7,68%Summe Dienstleistungssektor G-K 265,72 64,80% 279,07 65,26%Gesamt C-K 410,06 100,00% 427,65 100,00%Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000 und 2001 Tabelle 33: Umsatzerlöse
Im Jahr 2000 wurde im Produzierenden Bereich ein Gesamtumsatz von rund 144 Milliarden Euro erzielt, davon entfielen rund 109 Milliarden auf die Sachgütererzeugung. Im Jahr 2001 betrugen die Umsatzerlöse im Produzierenden Bereich rund 149 Milliarden Euro, davon 112 Milliarden aus der Sachgütererzeugung.11
Umsatzerlöse im Produzierenden Bereich 2000 2001 Mrd. € Mrd. € Produzierender Bereich gesamt 144,33 148,58 Bauwesen 24,00 24,00 Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 12,20 12,29 Maschinenbau 11,40 12,09 Energie- und Wasserversorgung 10,30 11,30 Kraftwagen und Kraftwagenteile 7,80 8,20 Herstellung von Metallerzeugnissen 7,70 8,20 Metallerzeugung und –bearbeitung 7,00 7,90 Chemikalien und chemische Erzeugnisse 7,80 7,40 Sonstige 56,13 57,20 Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000 und 2001
Tabelle 34: Umsatzerlöse im Produzierenden Bereich
Den größten Anteil am Umsatz des Produzierenden Bereichs hat der Abschnitt Sachgütererzeugung. Aus der Sachgütererzeugung sind die umsatzstärksten Branchen „Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken“, „Maschinenbau", „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“, „Metallerzeugung und Metall-bearbeitung“, „Herstellung von Metallerzeugnissen“ sowie die „Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (kurz: Chemie)“.12 Die Anteile dieser Wirtschaftsabschnitte und -abteilungen am Gesamtumsatz des Produzierenden Bereichs sind in nachfolgender Grafik dargestellt:
11 Statistik Austria (2003): Leistungs - und Strukturerhebung 2001 12 Statistik Austria (2002): Leistungs - und Strukturerhebung 2000
Endbericht Seite 76
Umsatzerlöse 2001im Produzierenden Bereich
Bauwesen16%
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Kraftwagen 5%
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Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 18: Umsatzerlöse 2001 im Produzierenden Bereich
Im Dienstleistungssektor wurden in den Jahren 2000 und 2001 Umsatzerlöse von rund 266 und 279 Milliarden Euro erzielt. Der größte Anteil entfällt auf die Wirtschaftsabteilung der Handelsvermittlung, gefolgt von Einzelhandel und Kreditwesen. Hinsichtlich der Branchenumsätze liegt das Beherbergungs- und Gaststättenwesen im Mittelfeld des Dienst-leistungssektors.
Umsatzerlöse im Dienstleistungsse ktor 2000 2001 Mrd. € Mrd. € Dienstleistung gesamt 265,72 279,07 Handelsvermittlung und Großhandel 84,48 88,71 Einzelhandel und Reparatur 36,56 37,33 Kreditwesen 37,56 36,72 Kfz Handel, Reparatur 21,12 24,07 Unternehmensbezogene Dienstleistungen 16,58 18,10 Beherbergungs- und Gaststättenwesen 9,89 10,51 Landverkehr 9,05 9,89 Sonstige 50,48 53,73 Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000 und 2001
Tabelle 35: Umsatzerlöse im Dienstleistungssektor
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Umsatzerlöse 2001im Dienstleistungssektor
Einzelhandel13%
Kfz Handel, Reparatur
9%
Sonstige19%
Unternehmens-bezogene
Dienstleistungen6%
Handelsvermittlung32%
Kreditwesen13%
Beherbergung Gaststätten
4%
Landverkehr4%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 19: Umsatzerlöse 2001 im Dienstleistungssektor
Beschäftigte
Grundlage der Darstellung der Beschäftigungssituation ist die Leistungs- und Strukturerhebung der Statistik Austria. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten bezieht sich auf die zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres gemeldeten Angestellten, Arbeiter, Lehrlinge und Heimarbeiter mit aufrechtem Arbeitsverhältnis, nicht aber auf Personen im Zivildienst, Präsenzdienst oder in Karenz.
Unselbstständig Beschäftigte 2000 2001Bergbau 5.482 5.333Sachgütererzeugung 608.956 607.939Energie- und Wasserversorgung 34.332 33.714Bauwesen 229.021 220.566Produzierender Bereich 872.309 867.552Handel und Reparatur 496.997 503.546Beherbergungs- und Gaststättenwesen 168.220 166.984Verkehr und Nachrichtenübermittlung 236.509 235.729Kredit- und Versicherungswesen 112.046 113.270Realitätenwesen und sonst. DL 234.047 249.325Dienstleistungssektor 1.247.819 1.268.854Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000 und 2001
Tabelle 36: Unselbstständig Beschäftigte
Rund vierzig Prozent der unselbstständig Beschäftigten aus Produktion und Dienstleistung (ohne öffentliche Verwaltung) sind im Produzierenden Bereich tätig, während sechzig Prozent im Dienstleistungssektor (Abschnitte G-K) beschäftigt sind.
Im Produzierenden Bereich waren im Jahr 2001 insgesamt 867.552 Personen unselbstständig beschäftigt. Im Jahr 2000 betrug diese Zahl 872.309. Der weitaus größte Teil davon ist in der Sachgütererzeugung tätig, ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist das Bauwesen, wobei zu beachten ist, dass gerade in dieser Branche die Erfassung von Beschäftigten zum 31. Dezember die saisonalen Schwankungen nicht berücksichtigt.
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Unselbstständig Beschäftigte im Produzierenden Bereich 2000 2001Bauwesen 229.021 220.566Nahrungs- und Genussmittel, Getränke 74.993 73.662Maschinenbau 74.308 76.387Metallerzeugnisse 62.583 64.674Holz 34.829 33.471Glas, Steine und Erden 34.113 33.945Metallerzeugung & -bearbeitung 32.724 32.014Chemikalien & Chem. Erzeugnisse (Chemie) 26.994 25.486Papiererzeugung & -verarbeitung 17.547 17.437Sonstige 285.197 287.909Summe Produzierender Bereich 872.309 867.552Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2000 und 2001
Tabelle 37: Unselbstständig Beschäftigte im Produzierenden Bereich
Unselbstständig Beschäftigte im Produzierenden Bereich 2001
Bauwesen25%
Sonstige39%
Metall-erzeugung & -bearbeitung
4%
Glas, Steine Erden
4%
Metall-erzeugnisse
7%
Maschinen-bau9%
Nahrungs- & Genussmittel,
Getränke8%
Holz4%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 20: Beschäftigte im Produzierenden Bereich
In der Sachgütererzeugung weisen die umsatzstärksten Branchen „Maschinenbau", „Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken" auch die höchsten Zahlen an unselbstständig Beschäftigten auf. Als beschäftigungsstark erweisen sich auch die Branchen der Holzverarbeitung und der Herstellung und Bearbeitung von Glas und Waren aus Steinen und Erden.
Der Dienstleistungssektor (ohne öffentliche Verwaltung) beschäftigt über 1,2 Millionen Berufstätige in Österreich. Im Dienstleistungssektor sind die beschäftigungsstärksten Wirtschaftsabschnitte der Einzelhandel einschließlich Reparaturgewerbe, die Erbringung unternehmensbezogener Dienstleistungen, die Handelsvermittlung einschließlich Groß-handel sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen.
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Unselbstständig Beschäftigte im Dienstleistungssektor 2001
Landverkehr5%
sonstige Branchen50%
Einzelhandel u. Reparatur
14%
Unternehmens-bezogene
Dienstleistungen10%
Handels-vermittlung u. Großhandel
9%
Beherbergungs- u.Gaststättenwesen
8%
Kfz-Handel, Reparatur v.Kfz,
Tankstellen4%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 21: Wertschöpfung im Dienstleistungssektor
Unternehmensgröße
Die durchschnittliche Unternehmensgröße ermittelt sich aus der Anzahl der unselbstständig Beschäftigten und der Anzahl der Unternehmen in einer Branche.
Im Durchschnitt von Produktions- und Dienstleistungsbereich sind pro Unternehmen 11 Personen beschäftigt. In der Sachgütererzeugung liegt die durchschnittliche Unternehmensgröße bei 24 MitarbeiterInnen. Im Bauwesen waren im Jahr 2000 im Durchschnitt 11, im Bergbau 18 und in der Energie- und Wasserversorgung rund 46 Personen beschäftigt.
Die durchschnittliche Unternehmensgröße der produzierenden Branchen weist eine sehr große Bandbreite auf. Die Wirtschaftsabteilung mit der niedrigsten durch-schnittlichen Unternehmensgröße ist das Recycling mit durchschnittlich 9 Be-schäftigten. Die Wirtschaftsabteilung mit den größten Strukturen hingegen ist die Metallerzeugung und -bearbeitung mit durchschnittlich 211 Beschäftigten. Insgesamt betrachtet gibt es nur vier Wirtschaftsabteilungen des Produzierenden Bereiches, die im Durchschnitt mehr als 100 Beschäftigte haben.
In Österreich zählen rund 70 Prozent aller Unternehmen des Produzierenden Bereichs zu den Kleinstbetrieben mit 1 bis 9 Beschäftigten. Ein Viertel der Unternehmen zählt zu den Kleinbetrieben, dazu gehören alle Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten. Nur 5 Prozent sind Mittelunternehmen mit 50 bis 250 Beschäftigten. Großunternehmen machen in Österreich nur 1,2 Prozent aus, davon beschäftigen nur 69 Unternehmen jeweils mehr als 1000 Personen.
Die Abbildung „Unternehmensgröße“ stellt die durchschnittliche Anzahl an unselbst-ständig Beschäftigten pro Unternehmen13 im Produzierenden Bereich für das Jahr 2000 dar.
13 Unternehmen als organisatorische Einheit im Sinne der Definition der Statistik Austria
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Durschnittliche Beschäftigungszahl (unselbstständig Beschäftigte pro Unternehmen)
11,4
18,2
24,3
9,0
10,4
10,5
11,5
11,5
16,6
17,1
19,5
20,7
25,9
28,9
29,2
39,6
52,4
70,8
72,8
73,0
102,0
150,2
159,6
211,1
45,9
0 50 100 150 200 250
Energie- und Wasserversorgung gesamt
Bauwesen gesamt
Bergbau u Gewinnung v Steinen u Erden gesamt
Sachgütererzeugung gesamt
Rückgewinnung (Recycling)
H v Bekleidung
H v sonstigen Erzeugnissen
Medizin-, Mess- u Regelungstechnik; Optik
Be- u Verarbeitung v Holz (ohne Möbel)
Verlagswesen, Druckerei, Vervielfältigung
H v Nahrungs- u Genussmitteln u Getränken
H v Metallerzeugnissen
H v Büromaschinen u Datenverarbeitungsgeräten
H v Textilien u Textilwaren (ohne Bekleidung)
Ledererzeugung und -verarbeitung
H u Bearbeitung v Glas, H v W a Steinen u Erden
Maschinenbau
H v Gummi- und Kunststoffwaren
H v Geräten d Elektrizitätserzeugung u -verteilung
Sonstiger Fahrzeugbau
H v Chemikalien u chemischen Erzeugnissen
H u Verarbeitung v Papier und Pappe
H v Kraftwagen und Kraftwagenteilen
Rundfunk-, Fernseh- u Nachrichtentechnik
Metallerzeugung und -bearbeitung
Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2001
Abbildung 22: Unternehmensgröße im Produzierenden Bereich
Die Metallerzeugung und -bearbeitung hat den größten Anteil an Großunternehmen mit 21,8 %, gefolgt von Kokerei und Mineralölverarbeitung mit einem Anteil an Großunternehmen von 16,7 %. Weiters folgen der Kohlebergbau und die Torfgewinnung mit 14,3 % Großunternehmen. Bei den meisten Wirtschaftsabteilungen liegt der Anteil der Großunternehmen unter 10 %.
Im Vergleich zum Produzierenden Bereich ist die klein- und mittelbetriebliche Struktur im Dienstleistungssektor noch deutlicher ausgeprägt.
Im Beherbergungs- und Gaststättenwesen liegt die durchschnittliche Beschäftigungszahl bei 6 Personen, ebenso bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Der Handel erreicht ein durchschnittliches Niveau von 9 Beschäftigten.
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4.13.2. Zusammenschau der wirtschaftlichen und wasserwirtschaftlichen Parameter
Basisjahr 2001Anzahl der
UnternehmenUnselbstständig
Beschäftigte
Beitrag zum BIPin %
Umsatz Mrd. €
Produktions-wert
Mrd. €
ermittelter Wasserverbrauch
Mio. m³/a (Basis 2000)
C Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 304 5.333 0,36 1,25 1,18 16,50D Sachgütererzeugung 25.591 607.939 21,16 112,05 103,20 1.590,00
H.v. Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken 4.260 73.662 2,33 12,29 10,85 41,30H.v. Chemikalien und chem. Erzeugnissen 440 25.486 1,41 7,40 6,28 548,10H. v. Gummi und Kunststoff 576 29.468 1,02 4,62 4,16 3,26Papiererzeugung und - verarbeitung 143 17.437 0,97 5,65 4,89 103,20Metallerzeugung und -bearbeitung 151 32.014 1,32 7,90 7,77 833,08H.v. Metallerzeugnissen 3.257 64.674 1,81 8,20 7,78 0,82Maschinenbau 1.964 76.387 2,35 12,09 11,49 5,38H.v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 227 30.360 1,12 8,20 8,65 2,81Bearbeitung und Verarbeitung von Holz 3.039 33.471 1,03 5,22 4,9 8,64H.v. Glas, Waren aus Steinen und Erden 1.276 33.945 1,24 5,20 4,79 11,36
E Energie- und Wasserversorgung 734 33.714 2,87 11,30 11,26 n.v.F Bauwesen 19.359 220.566 7,08 23,98 23,26 7,05
Produzierender Bereich (C-F) 45.988 867.552 31,47 148,58 138,90G Handel und Reparatur 64.185 503.546 12,93 150,11 44,69 31,72H Beherbergungs- und Gaststättenwesen 38.680 166.984 3,93 10,51 10,35 40,47I Verkehr 12.688 235.729 7,41 33,17 19,74 n.v.J Kredit- und Versicherungswesen 5.085 113.270 7,00 52,43 23,18 n.v.K Realitätenwesen, untern. Dienstleistungen 47.357 249.325 8,19 32,84 25,5 n.v.
Dienstleistungsbereich (G-K) 167.995 1.268.854 39,46 279,06 123,46GESAMT (C-K) 213.983 2.136.406 100,00 427,64 262,36
Produktionswert zu Herstellungspreisen zu laufenden Preisen
Wertschöpfung zu Faktorkosten und laufenden Preisen
Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturerhebung 2001, eigene Berechnungen zum Wassereinsatz Tabelle 38: Zusammenschau der wirtschaftlichen Parameter und des Wassereinsatzes
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4.13.3. Zusammenschau nach Branchen
Im folgenden Abschnitt werden die sozioökonomisch und wasserwirtschaftlich besonders relevanten Branchen näher beschrieben. Als Indikatoren werden der Beitrag zum BIP 2001 beziehungsweise die Bruttowertschöpfung und der Bruttoproduktionswert auf Basis der Daten zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2001 (Statistik Austria) herangezogen. Weiters werden die Anzahl der Betriebe entsprechend der Konjunkturstatistik und die Zahl der Mitarbeiter dargestellt. Die Daten zur Wassernutzung beruhen auf den in den vorigen Abschnitten dargestellten eigenen Berechnungen.
Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen
Die Produktpalette der chemischen Industrie umfasst Kunststoffe und Kunststoffwaren, Pharmazeutika, chemische Grundstoffe, Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Industriegase, Lacke und Druckfarben, Waschmittel ebenso wie Kosmetik. Die chemische Industrie ist hin-sichtlich der Produkte sehr vielfältig, ebenso in der wirtschaftlichen und wasserwirtschaft-lichen Charakteristik.
Die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen in Österreich zählt zu den sozioökonomisch und wasserwirtschaftlich besonders relevanten Branchen im Produzierenden Bereich. Bei einem Bruttoproduktionswert von 6,28 Milliarden Euro erzielte die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen einen Beitrag zum BIP von 1,41 Prozent im Jahr 2001.
Hinsichtlich der Anzahl der unselbstständig Beschäftigten liegt die chemische Industrie mit über 25.000 Beschäftigten und einem Anteil von knapp 3 % im Mittelfeld des Produzierenden Bereichs. Mit 440 Unternehmen und durchschnittlich 73 Beschäftigten pro Unternehmen weist die Chemiebranche relativ große Unternehmensstrukturen auf.
Die chemische Industrie zählt zu den wasserintensiven Wirtschaftszweigen. Der Großteil des Wassers wird für Kühlungszwecke verwendet, wohingegen Prozesswasser einen relativ kleinen Anteil in Anspruch nimmt. Nur sehr geringe Mengen des verwendeten Wassers gehen in Produkte ein. Der größte Teil des verwendeten Wassers stammt aus Ober-flächengewässern, rund ein Drittel wird aus Brunnen bezogen. Wasser aus dem öffentlichen Netz findet vorwiegend im Bereich der Sanitärwässer Verwendung und macht nur einen geringen Teil aus.
Aufgrund der Verwendung für Kühlzwecke ist der mengenmäßig überwiegende Teil des Abwassers nur thermisch belastet. Prozesswasser wird zumeist in betrieblichen Kläranlagen gereinigt und in Vorfluter geleitet. Über die gesamte Branche betrachtet ergeben sich relevante Belastungen sowohl im Bereich der Schwermetalle als auch der organischen Belastungen.
Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie Getränken
Zur Wirtschaftsabteilung Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zählen die Zuckerproduktion, die Getränke- und Bierherstellung, die Verarbeitung von Obst und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Getreide sowie die Herstellung von Milchprodukten, Fetten, Ölen.
Die Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln sowie Getränken gehört mit einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 2,33 % zu den drei stärksten Branchen im Produzierenden Bereich. Der Bruttoproduktionswert betrug im Jahr 2001 10,85 Milliarden Euro.
Mit einem Anteil von 8,5 % der unselbstständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs ist die Nahrungsmittel- und Getränkeerzeugung der zweitgrößte Arbeitgeber des Bereichs. Allerdings sind die Beschäftigtenzahlen tendenziell rückläufig. Mit über 4.200 Unternehmen und durchschnittlich 17 Beschäftigten ist die Branche besonders durch mittlere und kleine Unternehmensstrukturen charakterisiert.
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Auch die Nahrungs- und Genussmittelindustrie zählt zu den bedeutenden Wasser-verbrauchern. Charakteristisch für diesen Wirtschaftszweig sind die hohen Anforderungen in Bezug auf Wasserqualität und Hygienestandards aufgrund der Einbindung oder des direkten Kontakts der Produkte mit Wasser.
Durch die sehr unterschiedlichen Produkte in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sind die Versorgungsart und auch der Verwendungszweck des Wassers sehr differenziert zu betrachten. In der Getränkeindustrie wird der größte Teil des verbrauchten Wassers für die Produktion verwendet. Im Gegensatz dazu verwendet die Fleisch verarbeitende Industrie den Großteil des Wassers als Prozesswasser. In der Zuckerindustrie wird der mengenmäßig größte Teil für Kühlzwecke verwendet.
Die Wasserversorgung in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie erfolgt überwiegend mit Brunnenwasser, sowie zum Teil aus Netzentnahme. Die Abgabe des Abwassers erfolgt zumeist in das öffentliche Kanalnetz. Das Kühlwasser wird in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie großteils einem Vorfluter zugeführt.
Metallerzeugung und -bearbeitung
Die Metallerzeugung und -bearbeitung umfasst die Produktion von Roheisen, Rohstahl sowie die Herstellung von Walzerzeugnissen. Mit einem Beitrag zum BIP von 1,32 % und 7,77 Milliarden Euro Bruttoproduktionswert zählt die Metallerzeugung und -bearbeitung zu den führenden Branchen des Produktionssektors.
Die Metallerzeugung und -bearbeitung beschäftigt 32.000 Personen, das sind 3,7 % des Produzierenden Bereichs. Mit insgesamt 151 Unternehmen und durchschnittlich 211 MitarbeiterInnen ist die Branche durch besonders große Strukturen gekennzeichnet.
Die Metallerzeugung und -bearbeitung benötigt in ihrer gesamten Herstellung von der Rohmaterialmanipulation, Roheisen- und Stahlherstellung bis zu Stahlguss und Fertigungsprozessen große Mengen an Wasser, vor allem für Kühlung, Reinigung und Dampferzeugung. Der Großteil des Wassers wird aus Oberflächengewässern bezogen. Die Metallerzeugung und -bearbeitung ist nach den kalorischen Kraftwerken der größte industrielle Nutzer von Wasser. Charakteristisch ist eine Abwasserbelastung im Bereich der Schwermetalle, die Reinigung der Abwässer erfolgt überwiegend in betriebseigenen Kläranlagen.
Maschinenbau
Im Bereich des Maschinenbaus liegen die Schwerpunkte in der Herstellung von Nischenprodukten wie Maschinen für die Kunststoff- und Holzverarbeitung aber auch auf dem Gebiet der Solaranlagen und umwelttechnischen Anlagen.
Mit einem Beitrag von 2,35 % zum BIP und einem Bruttoproduktionswert von 11,5 Milliarden Euro liegt der Maschinenbau an erster Stelle im Produzierenden Bereich.
Mit über 76.000 Beschäftigten und einem Anteil von über 9 % ist die Branche der größte Arbeitgeber im Produktionsbereich. Durchschnittlich rund 40 Beschäftigte sind in den knapp 2.000 Unternehmen tätig.
Der Wassereinsatz spielt im Maschinenbau eine untergeordnete Rolle. Wasser wird vor-wiegend als Prozesswasser sowie zur Kühlung eingesetzt.
Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen
Neben der Produktion von Pkw, Lkw und Bussen liegen die Schwerpunkte bei der Entwicklung und Fertigung von Motoren und Getrieben.
Mit einem Bruttoproduktionswert von 8,65 Milliarden Euro zählt die Branche zu den drei stärksten im Produktionssektor. Die Bruttowertschöpfung und der Beitrag zum BIP liegen mit 1,12 % im mittleren Bereich des Sektors.
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Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sind in Österreich rund 30.000 Personen oder 3,5 % der unselbstständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs tätig.
Die 227 Unternehmen der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen beschäftigen im Durchschnitt 150 MitarbeiterInnen, die Branche weist überdurchschnittlich große Unternehmensstrukturen auf.
Der Wassereinsatz spielt im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und -teilen mengen-mäßig eine geringe Rolle. Die Wasserherkunft ist auf Brunnen-, Oberflächenwässer sowie Netzentnahme aufgeteilt. Die Verwendung erfolgt als Prozess- sowie Kühlwasser. Hinsichtlich der Abwasserabgabe wird ein großer Teil in betriebseigenen Kläranlagen gereinigt und direkt in den Vorfluter eingeleitet.
Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe
Zur Wirtschaftsabteilung Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe gehören die Erzeugung von Zellstoff, Papier und Pappe ebenso wie deren weitere Verarbeitung. Die Produktpalette reicht von Schreibwaren, Packstoffen bis zu hygienischen Papierwaren.
Mit einem Beitrag zum BIP von 0,97 Prozent und einem Bruttoproduktionswert von 4,89 Milliarden Euro liegt die Branche „Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe“ im Mittelfeld des Produzierenden Bereichs.
Im Jahr 2001 waren in der Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe 17.400 MitarbeiterInnen in den 143 Unternehmen beschäftigt, was einem Anteil von 2 % am Produzierenden Bereich entspricht. Im Durchschnitt sind pro Unternehmen 102 Personen unselbstständig beschäftigt, in der Herstellung und Verarbeitung von Papier und Pappe dominieren große Unternehmen.
Zur Herstellung von Papier und Zellstoff werden große Mengen Wasser verwendet, vom Holzplatz bis zur Rolle ist Wasser ein wesentlicher Bestandteil im Produktionsprozess. Wesentliche Einsatzbereiche von Wasser in der Papier- und Zellstoffindustrie sind die Kühlung sowie die Prozesse der Papier- und Zellstofferzeugung selbst. Der Großteil des eingesetzten Wassers wird aus Oberflächengewässern bezogen, auch der Bezug aus Brunnen spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Die Verwendung von Wasser aus dem öffentlichen Netz ist sehr gering.
Der Großteil des Abwassers wird über eine betriebliche Kläranlage in den Vorfluter geleitet. Nach dem Ausstieg aus Chlorbleiche-Verfahren sind vorwiegend organische Belastungen charakteristisch für Abwässer aus der Papier- und Zellstoffherstellung.
Bauwesen
Die Tätigkeiten des Bauwesens umfassen neben dem Hoch- und Tiefbau, den Domänen des Bauhauptgewerbes, auch die Bereiche des Ausbau- und Bauhilfsgewerbes und der Bauinstallation.
Der Beitrag des Bauwesens zum BIP betrug im Jahr 2001 7 %. Der Bruttoproduktionswert machte 23,26 Milliarden Euro aus. Das Bauwesen ist durch eine starke wirtschaftliche Vernetzung gekennzeichnet. Rund die Hälfte des Bauproduktionswertes entfällt auf Vorleistungen anderer Branchen.14
Im Bauwesen waren 2001 über 19.000 Unternehmen mit durchschnittlich 11 unselbstständig Beschäftigten tätig. Das sind rund 22 % der unselbstständig Beschäftigten des Produzierenden Bereichs, dieser Wirtschaftsabschnitt ist sehr arbeitskraftintensiv.
In Bezug auf den Wassereinsatz spielt das Bauwesen eine untergeordnete Rolle. Der Wasserbezug erfolgt zum weitaus überwiegenden Teil aus dem öffentlichen Netz, Verwendung teilt sich im Wesentlichen auf Produkt und Sanitärbereich, die Entsorgung
14 Fachverband der Bauindustrie Österreichs
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erfolgt entsprechend vorwiegend über den Kanal, im Prozessbereich spielen auch Versickerung und Verdunstung eine Rolle.
Beherbergungs- und Gaststättenwesen
Mit einem direkten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von über 6 % spielt das Beherbergungs- und Gaststättenwesen in der österreichischen Wirtschaft eine zentrale Rolle. Unter Berücksichtigung von indirekten und nicht-touristischen Wertschöpfungs-wirkungen ergibt sich ein Beitrag zum BIP in Höhe von knapp 18 %.15 Der Bruttoproduktionswert liegt bei 10,35 Milliarden Euro.
Im Jahr 2001 waren über 167.000 Personen unselbstständig in dieser Branche beschäftigt, wenngleich hier auch saisonale Schwankungen zu berücksichtigen sind. Mit einer durch-schnittlichen Betriebsgröße von in rund 38.700 Unternehmen ist das Beherbergungs- und Gaststättenwesen durch kleine Strukturen gekennzeichnet.
Die Wasserentnahme erfolgt überwiegend aus dem öffentlichen Netz, ebenso werden Abwässer vorwiegend in die öffentliche Kanalisation eingeleitet. Die Wassernutzung umfasst neben dem Einsatz in der Gastronomie und Reinigung sowie der haushaltsähnlichen Verwendung durch die Gäste auch den Einsatz in Schwimmbädern und Wellness-Einrichtungen. Die mengenmäßige Bedeutung des Wassereinsatzes liegt im Mittelfeld.
Neben dem Wassereinsatz spielen für den Bereich des Beherbergungs- und Gast-stättenwesens die Gewässer selbst eine wesentliche Rolle. Eine intakte Umwelt bildet laut der aktuellen Gästebefragung eine Grundvoraussetzung für touristische Aktivitäten in Österreich. In Planungs- und Strategiepapieren zur Tourismusentwicklung erhält die touristische Nutzung der österreichischen Gewässer zunehmende Bedeutung.16
Verkehr
Hinsichtlich des Wassereinsatzes sind im Bereich Verkehr insbesondere die Seilbahnen von Bedeutung, die relativ bedeutsame Mengen für die Beschneiung von Schipisten einsetzen. Zur Seilbahnbranche gehören 255 Seilbahnunternehmen, welche rund 3100 Anlagen betreiben. Derzeit werden 23.000 Hektar Fläche als Pisten genützt, was einem Anteil von 0,28 % der Fläche Österreichs entspricht.
Aufgrund der Witterungsverhältnisse waren im Winter 2002/2003 beträchtliche Auf-wendungen für die Beschneiung der Schipisten erforderlich. Das verwendete Wasser stammt fast ausschließlich aus Oberflächengewässern und versickert über die Pisten.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Seilbahnen ist vor allem im Zusammenhang mit der Bedeutung des gesamten Tourismusbereichs in Österreich sowie im jeweils regionalen Kontext zu sehen.
15 Statistik Austria (2002): Tourismus in Zahlen − Österreich 2001/2002 16 z. B. Österreich Werbung (2002): Die Zukunft des Sommertourismus,
z. B. Land Kärnten, EPPD für die EU-Strukturfondsförderung 2000 −2006
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5. INSTITUTIONELLER RAHMEN
5.1. Gegenstand und Zweck Durch die Wasserrahmenrichtlinie soll der gute ökologische Zustand beziehungsweise das gute ökologische Potenzial von Gewässern bis zum Jahr 2015 erreicht oder beibehalten werden. Zur Erreichung dieser Ziele werden Instrumente und Maßnahmen eingesetzt, welche auf dem bereits bestehenden rechtlichen und institutionellen Rahmen zum Gewässerschutz beruhen oder diesen gegebenenfalls ergänzen.17
Im nachfolgenden Abschnitt werden die Regelungen skizziert, mit welchen in Österreich derzeit Gewässerschutzziele unter Anwendung von Verursacher- und Vorsorgeprinzip umgesetzt werden.
5.2. Rechtliche Grundlagen Im Wasserrechtsgesetz sind die Grundsätze sowie die grundlegenden Zielsetzungen und Instrumente der Wasserwirtschaft in Österreich festgelegt. Auf dem Wasserrechtsgesetz basieren weitergehende Verordnungen zur Festlegung von Qualitätszielen von Oberflächen-gewässern und Grundwasser sowie von Instrumenten zu deren Erreichung.
Ziel des österreichischen Wasserrechts ist der Schutz von Gewässern im Sinne eines Ökosystems, welches Wasser, Gewässer und Umland umfasst. Dabei wird eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer angestrebt.
Die Bestimmungen des Wasserrechtsgesetzes dienen dem Schutz der Anliegen von Einzelnen, Gemeinden, Interessensgruppen und der Allgemeinheit. Zum Ausgleich der unterschiedlichen Interessenslagen betreffend private und öffentliche Gewässer schafft das Wasserrechtsgesetz die Möglichkeit zu unterschiedlichen öffentlich-rechtlichen Be-schränkungen, wie zum Beispiel die Bewilligungserfordernis für bestimmte Wasser-nutzungen.18
Als öffentliche Interessen gelten unter anderem die Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Gewässer und der Möglichkeiten zum Gemeingebrauch sowie die Vermeidung einer Gefährdung der Wasserversorgung.
Der Stand der Technik ist als Standard für Anlagen im Wasserrechtsgesetz (§ 12a) verankert. Der Stand der Technik im Sinne des Wasserrechtsgesetzes ist der auf den einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Entwicklungsstand fortschritt-licher technologischer Verfahren, Einrichtungen, Bau- und Betriebsweisen, deren Funktions-tüchtigkeit erprobt und erwiesen ist.
Der Stand der Technik ist bei allen dem Wasserrechtsgesetz unterliegenden Wasser-nutzungen, Maßnahmen und Anlagen einzuhalten. Die Behörde kann nach Maßgabe des kombinierten Ansatzes (§ 30j) Ausnahmen vom Stand der Technik zulassen, soweit der Schutz der Gewässer dies erfordert oder gestattet.
17 Richtlinie 2000/60/EC (Wasserrahmenrichtlinie) Art. 11 18 BMLFUW (2002): Gewässerschutzbericht 2002, Wien, S. 161 ff.
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Entnahme von Wasser
Einer Bewilligung der Wasserrechtsbehörde bedarf jede über den Gemeingebrauch hinaus-gehende Benutzung der öffentlichen Gewässer sowie die Errichtung oder Änderung der zur Benutzung dieser Gewässer dienenden Anlagen. Die Entnahme aus privaten Gewässern erfordert eine Bewilligung, wenn dadurch fremde Rechte bzw. andere private oder öffentliche Gewässer beeinträchtigt werden. Ebenso ist für die Entnahme aus Grundwasser eine Bewilligung notwendig, wenn die Entnahme mit Hilfe von Anlagen erfolgt oder das Verhältnis zur Fläche des Grundstückes überschreitet.
Bei der Bewilligung werden bereits bestehende Rechte zur Wassernutzung und öffentliche Interessen berücksichtigt. Im Rahmen der öffentlichen Interessen sind zum Beispiel die Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit, die Wasserversorgung oder der Gemein-gebrauch zu beachten. Die Wasserentnahme hat entsprechend dem Stand der Technik zu erfolgen, wobei der Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten ist. Die Bewilligung zur Entnahme von Wasser erfolgt mittels Bescheid und wird befristet erteilt, der maximale Zeitraum beträgt 90 Jahre. Bei Anlagenänderungen hat eine Abänderung der Bewilligung zu erfolgen.
Einleitung von Abwasser
Die Einleitung von Abwasser in Fließgewässer oder die Kanalisation ist durch Vorschriften betreffend Bewilligungs- und Mitteilungspflichten, Emissionsgrenzwerte und Überwachungs-pflichten geregelt.
Die rechtlichen Grundlagen zur Verankerung von Emissionsgrenzwerten für die Abwasser-einleitung finden sich im Wasserrechtsgesetz (WRG). Die Konkretisierung der Emissions-grenzwerte erfolgt durch die Allgemeine Abwasseremissionsverordnung (AAEV) sowie die branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen (AEV).
Die Allgemeine Abwasseremissionsverordnung gibt Grundsätze über die Behandlung von Abwässern und Abwasserinhaltsstoffen, den Stand der Rückhalte- und Reinigungstechnik sowie die Bewertung und Kontrolle von Emissionen vor. Die Allgemeine Abwasseremissions-verordnung gilt für Abwässer aus allen Herkunftsbereichen, für die keine spezifische Ab-wasseremissionsverordnung vorliegt. Nicht gültig ist sie hingegen für Wasser aus dem Bergbau und Niederschlagswasser mit lediglich atmosphärischen Verunreinigungen.
Die AEV legen Obergrenzen und Verfahren fest, die bei den angeführten Aktivitäten umzusetzen sind. Ebenso sind Vorgaben zur Eigen- und Fremdüberwachung angeführt. In der Anlage A finden sich Emissionsgrenzwerte für die Einleitung in Fließgewässer und die Einleitung in die öffentliche Kanalisation. Die Anlage B zu den Abwasseremissions-verordnungen umfasst Methodenvorschriften bezüglich Stichproben und Analyseverfahren.
Die branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen definieren den Stand der Technik bezüglich der Abwassereinleitung für abwasserrelevante Herkunftsbereiche. Entsprechend der Weiterentwicklung des Stands der Technik werden die spezifischen AEV einer Anpassung unterzogen. Die jeweils geltenden Verordnungen bilden die Grundlage für die Bewilligung der Abwassereinleitung durch die Behörde. Aus der Anpassung der Abwasseremissionsverordnungen resultiert aber auch eine Anpassungspflicht für bestehende Anlagen an den Stand der Technik. Für die Umsetzung der Abwasseremissions-verordnungen für bereits rechtmäßig bestehende Abwassereinleitungen gelten jeweils Fristen zwischen fünf und sieben Jahren.
Die spezifischen Abwasseremissionsverordnungen beziehen sich auf branchentypische Herkunftsbereiche, wobei für einzelne Branchen und auch für Betriebe mehrere Verordnungen zutreffen können. Ebenso können Abwasseremissionsverordnungen für mehrere Branchen Gültigkeit haben, beispielsweise die AEV Oberflächenbehandlung. Eine im Rahmen dieser Studie erstellte Zuordnung der derzeit gültigen AEV zu Branchen nach NACE-Abteilungen findet sich im Anhang.
Endbericht Seite 88
Eine Bewilligungspflicht für die Abwassereinleitung gilt für Direkteinleiter und für jene Indirekteinleiter, bei denen Abwasser aus bestimmten Herkunftsbereichen oder in Mengen jenseits der definierten Mengenschwellen anfällt. Für andere Indirekteinleiter gilt eine Mitteilungspflicht an das Kanalisationsunternehmen, die Bewilligungspflicht entfällt. Die speziellen Anforderungen für Indirekteinleiter sind in der Indirekteinleiterverordnung (IEV) geregelt.
Die Erteilung einer Bewilligung für Direkteinleiter erfolgt auf Basis eines kombinierten Ansatzes, der emissions- und immissionsseitige Faktoren berücksichtigt. Der kombinierte Ansatz kommt darin zum Ausdruck, dass nach Maßgabe der immissionsseitigen Situation vom Stand der Technik abweichende Auflagen vorgeschrieben werden können.
Auf der Grundlage von Wasserrechtsgesetz, Indirekteinleiterverordnung, der Allgemeinen und den branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen regeln Bescheide die zulässige Einleitung von Abwasser für industrielle und gewerbliche Anlagen. Die Behörde entscheidet jeweils im Einzelfall, welche Parameter bei der Überprüfung der Abwasser-beschaffenheit relevant sind.
Anlagengenehmigung
Die Gewerbeordnung (GewO § 356b (1)) regelt, dass die wasserrechtliche Bewilligung unter bestimmten Voraussetzungen im Rahmen der Betriebsanlagengenehmigung durch die Gewerbebehörde erfolgt und eine eigene wasserrechtliche Bewilligung entfällt. Die wasserrechtlichen Bestimmungen gelten jedoch gleichermaßen im Sinne von „mitangewendeten Verwaltungsvorschriften“. Das sind insbesondere die Einhaltung des Stands der Technik, die Emissions- und Immissionsbegrenzungen aus dem Wasserrecht sowie Überwachungsvorschriften.
Weiters ist im Gewerberecht in Umsetzung der europäischen IPPC-Richtlinie19 für große Industrieanlagen (IPPC-Anlagen lt. Anhang 3 GewO) ein Genehmigungsverfahren vor-gesehen, das Emissionen in Wasser, Luft und Boden in integrierter Weise berücksichtigt. Als technischer Standard von Anlagen wird die „Beste verfügbare Technik“ vorgeschrieben. Ebenso ist die lokale Umweltsituation zu berücksichtigen. Als Mindestanforderung gilt die Erfüllung aller gemeinschaftlichen Emissionsgrenzen und Qualitätsziele.
Auch im Rahmen von Verfahren mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung auf Basis des Gesetzes über die Prüfung der Umweltverträglichkeit und die Bürgerbeteiligung (UVP-Gesetz) werden die wasserrechtlichen Bestimmungen mit einbezogen.
Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beschreibt und bewertet unter Beteiligung der Öffentlichkeit und auf fachlicher Grundlage die unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen, die ein Vorhaben auf Menschen, Umwelt sowie auf Sach- und Kulturgüter hat oder haben kann, wobei Wechselwirkungen mehrerer Auswirkungen mit einzubeziehen sind. Die Landesregierungen entscheiden über alle für die Ausführung des Vorhabens erforderlichen Genehmigungen, darunter auch die wasserrechtliche Genehmigung.
Der Anhang 1 zum UVP-Gesetz 2000 listet Projekttypen auf, die einer Umweltverträglich-keitsprüfung zu unterziehen sind. Ein solches Verfahren ist für die Errichtung von Anlagen bestimmter Branchen bzw. Tätigkeiten bei Überschreiten einer gewissen Produktions-kapazität oder bei Errichtung in einem Schutzgebiet vorgeschrieben.
Weitere wasserrelevante rechtliche Bestimmungen
Neben dem Wasserrecht tragen auch andere Rechtsbereiche zum Gewässerschutz bei.
In diesem Zusammenhang zu erwähnen ist beispielsweise das Chemikalienrecht. Ziel des Chemikaliengesetzes und der dazugehörigen Verordnungen ist insbesondere die Vermeidung von Umweltgefährdungen durch Verbote und Beschränkungen von gefährlichen
19 Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (91/61/EG)
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Stoffen. Verbote betreffen beispielsweise ökotoxikologisch bedenkliche Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln oder Unterwasser-Anstrichmittel (Antifoulings).
Chemikalien, die erstmals nach Inkrafttreten des Chemikaliengesetzes auf den Markt kommen, dürfen erst nach einem Anmeldeverfahren angeboten werden, um Umweltrisiken vorsorglich auszuschalten.
Ebenso von wasserwirtschaftlicher Relevanz sind die Bestimmungen zu Wasch- und Reinigungsmitteln. Die Regelungen betreffen insbesondere mögliche Registrierungspflichten, Verbote und Beschränkungen von Inhaltsstoffen sowie Anforderungen an die Abbaubarkeit der enthaltenen Stoffe.
In ähnlicher Weise besteht auch ein Zusammenhang zwischen Regelungen für Düngemittel- und Pflanzenschutzmittel und Gewässerschutz.
Auch im Abfallrecht sind Regelungen enthalten, welche Vorschriften im Zusammenhang mit der Lagerung, Verwertung und Deponierung von Abfällen und möglichen Auswirkungen auf Gewässer enthalten.
Gebühren
Das Finanz-Verfassungsgesetz regelt die Abgabenerhebungskompetenz zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. Das Finanzausgleichsgesetz (FAG) bestimmt unter anderem die Zuordnung der Abgabenerträge zu Bund, Ländern und Gemeinden. Ausschließliche Gemeindeabgaben sind Gebühren für die Benutzung von Gemeindeeinrichtungen und -anlagen (FAG 2001 Art.1 §15) Dazu zählen auch die Abgaben für den Anschluss an kommunale Wasserversorgungs-, Kanalisations- und Abwasserreinigungsanlagen und die Gebühren für deren Benutzung.
Das Finanzausgleichsgesetz legt die Möglichkeiten zur Festsetzung der Gebührenhöhe fest:
Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen und -anlagen, die für Zwecke der öffentlichen Verwaltung betrieben werden, mit Ausnahme von Weg- und Brückenmauten, bis zu einem Ausmaß, bei dem der mutmaßliche Jahresertrag der Gebühren das doppelte Jahreserfordernis für die Erhaltung und den Betrieb der Einrichtung oder Anlage sowie für die Verzinsung und Tilgung der Errichtungskosten unter Berücksichtigung einer der Art der Einrichtung oder Anlage entsprechenden Lebensdauer nicht übersteigt. (FAG 2001 § 16)
In den jeweiligen Landesgesetzen wird ein Rahmen für die organisatorische und finanzielle Gestaltung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch die Gemeinden vorgegeben. Geregelt werden Art und Maß der Gebühren für die Bereitstellung von Wasser durch Wasserversorgungseinrichtungen sowie für die Abwasserentsorgung. Die Verpflichtung zur Kostendeckung ist nicht in allen Landesgesetzen explizit vorgegeben. Auch die ansatzfähigen Kosten sind in den jeweiligen Landesgesetzen in unterschiedlicher Weise geregelt.20
Die Gemeinden legen die konkrete Ausgestaltung der Berechnungsgrundlage sowie die Tarifhöhe im Rahmen der jeweiligen landesrechtlichen Regelungen fest.
Förderung betrieblicher Abwassermaßnahmen
Das Bundesgesetz über die Förderung von Maßnahmen in den Bereichen der Wasserwirtschaft, der Umwelt, der Altlastensanierung, zum Schutz der Umwelt im Ausland und über das österreichische JI/CDM-Programm für den Klimaschutz (Umweltförderungs-gesetz – UFG) bildet die rechtliche Grundlage für Umweltförderungen des Bundes in Österreich.
Die Förderungsrichtlinien 1996 in der Fassung 2002 für betriebliche Abwassermaßnahmen präzisieren die Vorgaben des UFG für konkrete Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung
20 Sapper A. und Schadt G. (1993): Möglichkeiten und Grenzen der Ökologisierung der Abwasser- und
Abfallgebühren, AK Informationen zur Umweltpolitik, S. 26
Endbericht Seite 90
und Verbesserung der Beschaffenheit von Produktionsabwässern und wurden sowohl nach dem Gemeinschaftsrahmen für staatliche Umweltschutzmaßnahmen als auch nach dem Gemeinschaftsrahmen für staatliche Beihilfen im Agrarsektor notifiziert.
Gegenstand der Förderung sind Maßnahmen zur Verbesserung der Beschaffenheit, Vermeidung oder Verringerung von Abwässern aus Produktionsprozessen. Dazu zählen die Schließung von Kreisläufen, Einrichtungen zum Abwasserrecycling ebenso wie die Errichtung einer innerbetrieblichen Kläranlage oder Anlagen zur Behandlung oder Verwertung von Klärschlamm.
Die Förderung ist eine reine Investitionskostenförderung, Betriebskosten sind nicht förder-fähig. Maßnahmen im Rahmen von Kapazitätserweiterungen bzw. Neuanlagen sind nicht förderfähig, außer die Maßnahme ist Teil eines genehmigten Regionalförderungsprogramms. Für Klein- und Mittelbetriebe wird eine Fördersatzerhöhung um 5 % gewährt.
Eine Voraussetzung für den Erhalt einer Förderung ist die vorgezogene Umsetzung der Anforderungen aus den branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen (Vorzieh-effekt). Die Umsetzungsfristen sind zumeist mit 5 Jahren beschränkt. Zwei Jahre vor Frist-ablauf wird der Fördersatz um 5 % gesenkt
Darüber hinaus sind Maßnahmen förderfähig, mit denen die in den branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich unterschritten werden. Nicht förderbar ist hingegen die reine Umsetzung von bereits geltendem öster-reichischem oder EU-Umweltrecht.
Weiters werden schwerpunktmäßige Förderungsaktionen, mit dem Ziel einer Umstellung auf abwasserfreie Produktion, durchgeführt (beispielsweise Gartenbaubetriebe oder Beton-herstellung).
Umweltmanagementsysteme
Als Standards für zertifizierte Umweltmanagementsysteme gelten die europaweit gültige EMAS-Verordnung und die weltweit anwendbare Norm ISO 14001:1996. Die europäische EMAS-Verordnung21 wird in Österreich durch das Bundesgesetz über begleitende Regelungen zur EMAS-V II (Umweltmanagementgesetz – UMG) umgesetzt.
Die Norm ISO 14001:1996 und die EMAS-Verordnung legen grundlegende Anforderungen für die Einführung eines Umweltmanagementsystems fest.
Umweltmanagement ist ein umweltpolitisches Instrument, das Anreize zu freiwilligen Maßnahmen von Unternehmen schafft, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Ein Umweltmanagementsystem dient generell der Vermeidung von Umwelt-auswirkungen, darunter auch Zielen des Gewässerschutzes, jedoch nach Maßgabe der Prioritäten des Unternehmens.
5.3. Aufwendungen für den Gewässerschutz Vor dem Hintergrund der zuvor beschriebenen rechtlichen Grundlagen und Instrumente erfolgten seitens Industrie und Gewerbe Maßnahmen zur Umsetzung und Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen. Anhand der Daten für die Industrie sollen die Aufwendungen dargestellt werden, für das Gewerbe stehen keine vergleichbaren Daten zur Verfügung.
Die verfügbaren Daten zu den Aufwendungen der Industrie beruhen auf Erhebungen der Wirtschaftskammer Österreich. Die letzte derartige Erhebung fand 1998 statt, die Zeitreihen umfassen daher bis zum Jahr 1997 erhobene Daten, ab 1998 hingegen eine Vorausschau 21 Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2001 über die
freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) Amtsblatt Nr. L 114 vom 24/04/2001
Endbericht Seite 91
zum Erhebungszeitpunkt. Die Aufwendungen für den Gewässerschutz umfassen Investitionen22 und laufende Kosten.23
Ab dem Jahr 2001 werden Aufwendungen für den Umweltschutz gegliedert nach Branchen (OENACE-Abteilungen) und Umweltbereichen nach dem Europäischen System umweltbezogener Wirtschaftsdaten (SERIEE) von Statistik Austria erfasst. Die Daten für 2001 sind zum Zeitpunkt der Studienerstellung jedoch noch nicht freigegeben.
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1970-1977 1978-1981 1982-1985 1986-1988 1989-1991 1992-1994 1995-1997 1998-2000
Aufwendungen der Industrie für den GewässerschutzJahresdurchschnitte
Aufwendungen gesamtInvestitionen
Mill.€
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz 1995-2000
Ab 1995 geänderte Datengrundlage
Abbildung 23: Aufwendungen der Industrie im Jahresdurchschnitt Werte ab 1998 sind Schätzungen der Betriebe
In der langfristigen Betrachtung zeigt sich, dass der Anteil der laufenden Kosten im Verhältnis zu den Investitionen anwächst. Inzwischen machen laufende Kosten den größten Teil der Aufwendungen für Gewässerschutz aus.
In den Jahren 1990 bis 1994 erreichten die Investitionen für den Gewässerschutz einen Höchststand, der den Zusammenhang zur WRG-Novelle 1990 und den Abwasser-emissionsverordnungen erkennen lässt. Mit dem Erhebungsjahr 1995 wurde die Methodik der Datenerhebung der Wirtschaftskammer Österreich an das Europäische System umweltbezogener Wirtschaftsdaten (SERIEE) angepasst. Insbesondere Infrastruktur-investitionen sind ab diesem Jahr nicht mehr in den umweltbezogenen Investitionen enthalten, Investitionszuschüsse wurden durchgängig abgezogen. Darüber hinaus liegen für die Jahre 1998, 1999 und 2000 nur Schätzungen vor, die nach Erfahrungen früherer Erhebungen tendenziell eine Unterschätzung der Aufwendungen wiedergeben. Die Abnahme in den Aufwendungen der Industrie für den Gewässerschutz ist daher auch unter diesen Aspekten zu sehen.
22 Die Investitionen beziehen sich auf Anlagen, die zur Gänze oder anteilig dem Gewässerschutz dienen, sowie
aktivierungspflichtige Aufwendungen für Grundstücke und Gebäude ebenso wie Umstellungen auf umwelt-freundlichere Produktionsverfahren und entsprechende Anteile an wasserschonenden Produktionsanlagen.
23 Unter den laufenden Kosten sind Arbeitnehmerentgelte, Entgelte an Unternehmen, Gebühren und sonstige Kosten zusammengefasst, die unmittelbar dem Gewässerschutz zugeordnet werden können.
Endbericht Seite 92
In den Investitionen sind sowohl nachsorgende Anlagen, insbesondere betriebliche Abwasserreinigungsanlagen, als auch Veränderungen von Produktionsanlagen und Verfahren entsprechend ihrem auf Gewässerschutz bezogenen Anteil enthalten. Für die Jahre 1995 bis 2000 gliedern sich diese wie folgt:
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60,00
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100,00
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1995 1996 1997 1998 1999 2000
Gliederung der Investitionen
Prozess-integriert
End of pipe
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich,Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz 1995-2000
Mill. €
Abbildung 24: Gliederung der Investitionen
Werte ab 1998 sind Schätzungen der Betriebe
Im Vergleich wesentlicher wasserrelevanter Branchen zeigen sich die nach der Novellierung des Wasserrechtsgesetzes erhöhten Aufwendungen im Bereich der Chemischen Industrie und der Metallindustrie. Im Bereich der Papierindustrie, aber auch in der Lebens-mittelindustrie sind hohe Aufwendungen für den Gewässerschutz bereits früher begonnen worden.
020406080
100120140160180200
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
Aufwendungen der Chemischen Industrie (FV 05) für Gewässerschutz
Aufwendungen gesamtInvestitionen
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz
Ab 1995 geänderte Datengrundlage
Mio. €
Abbildung 25: Aufwendungen der Chemischen Industrie
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1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
Aufwendungen der Nahrungs- u. Genussmittelindustrie (FV 11)
für Gewässerschutz
Aufwendungen gesamtInvestitionen
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz
Ab 1995 geänderte Datengrundlage
Mio. €
Abbildung 26: Aufwendungen der Nahrungs- u. Genussmittelindustrie
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1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
Aufwendungen der Papierindustrie (FV 06) für Gewässerschutz
Aufwendungen gesamtInvestitionen
Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz
Ab 1995 geänderte Datengrundlage
Mio. €
Abbildung 27: Aufwendungen der Papierindustrie
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0,00
2,00
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6,00
8,00
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1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
Aufwendungen der Gießerei- und Metallindustrie (FV 14 u. 15) für Gewässerschutz
Aufwendungen gesamtInvestitionen
Quellen: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz
Ab 1995 geänderte Datengrundlage
Mio. €
Abbildung 28: Aufwendungen der Gießerei- u. Metallindustrie
Finanzierung der Investitionen
Der wesentliche Teil der Umweltschutzinvestitionen im Bereich Gewässerreinhaltung wurde durch die Unternehmen getragen, während Investitionszuschüsse einen geringen Anteil ausmachen. Investitionszuschüsse beinhalten nicht nur die Förderungen für betriebliche Abwassermaßnahmen, sondern auch Mittel aus anderen Förderquellen. Bezogen auf die Gesamtinvestitionen liegt der durchschnittliche Anteil der Investitionszuschüsse für die Jahre 1995 bis 2000 knapp unter 2 Prozent.
1995 1996 1997 1998* 1999* 2000* SummeInvestitionen Mio.€ 67,41 94,45 124,92 63,57 64,51 42,13 456,99Investitionszuschüsse Mio.€ 0,61 3,28 2,03 1,60 0,86 0,40 8,79Summe netto Mio.€ 66,80 91,17 122,89 61,97 63,65 41,73 448,20
Anteil Investitionszuschuss % 0,91% 3,47% 1,63% 2,51% 1,33% 0,95% 1,92%Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Aufwendungen der Industrie für den Umweltschutz 1995 - 2000*Plandaten
Tabelle 39: Finanzierung der Investitionen
Im Rahmen der Förderung betrieblicher Abwasserreinigungsmaßnahmen (BAM) wurden 2001 insgesamt 48 Maßnahmen mit einem umweltrelevanten Investitionsvolumen von 16,6 Millionen Euro gefördert. Dabei lag der durchschnittliche Fördersatz bei 18,6 %.24
Zwischen 1993 und 2001 wurde 366 Projekten eine Förderung betrieblicher Abwasser-maßnahmen zuerkannt. Das anerkannte umweltrelevante Investitionsvolumen betrug rund 320 Millionen Euro, der durchschnittliche Fördersatz über den gesamten Zeitraum lag bei 19,1 %.25
24 BMLFUW, Kommunalkredit: Umweltförderungen des Bundes 2001 25 BMLFUW, Kommunalkredit: Umweltförderungen des Bundes 2001
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5.4. Auswirkungen Volkswirtschaftliche Effekte
Eine Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung untersuchte die volkswirtschaftlichen Effekte der industriellen Abwasserinvestitionen anhand der Daten für das Jahr 1998.26 Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive zeigen sich positive Wirkungen in den Sektoren Maschinenbau und elektrotechnische Einrichtungen sowie zu einem geringeren Teil im Bauwesen. Die Studie quantifiziert die Wirkungen für 1998 mit einer Erhöhung der Wertschöpfung (BIP) um 0,013 % und 700 zusätzlichen Beschäftigten, der größte Teil davon entfällt auf den Maschinenbau im Vergleich zur Nichtdurchführung der industriellen Abwasserinvestitionen.
Effekte in ausgewählten Branchen
In Folge der Novellierung des Wasserrechts und dem Inkrafttreten der Allgemeinen Emissionsverordnung sowie der Verordnung über die Begrenzung von Abwasseremissionen aus der Erzeugung von gebleichtem Zellstoff wurden Maßnahmen zur Erreichung des Stands der Technik im Bereich der Vermeidungs-, Rückhalte- und Reinigungstechniken umgesetzt.
Wesentliche Maßnahmen waren der Ausstieg aus Verfahren mit Chlorbleiche, Verbesserungen der biologischen Abwasserreinigungsstufen und Kreislaufschließung.
In der Folge konnten in der Papier- und Zellstofferzeugung folgende Verbesserungen erreicht werden:
1990 1995 2000 2001 2002
Papier und Pappe 17 16 13 14 13 Zellstoff 65 44 36 33 34
Abwassermenge m³/t Produkt
Mittelwert 30 22 20 20 19
Feststoffe 7.740 4.438 3.397 2.303 2.824 CSB 63.648 40.021 31.454 30.316 30.383 BSB5 11.772 6.834 3.239 2.524 1.714
Abwasserfrachten in t/Jahr
AOX 1872 62 86 86 70 Quelle: Austropapier 2003
Im Bereich der chemischen Industrie sind deutliche Verbesserungen durch Teilnehmer am Responsible-Care-Programm dokumentiert. Allein in den letzten vier Jahren konnte im Bereich der Phosphor- und Stickstoff-Belastung der Abwässer (gemessen als Phosphor und Stickstoff gesamt) jeweils eine Reduktion von über 60 Prozent gegenüber dem Bezugsjahr 1999 erreicht werden. Der Wassereinsatz hat sich im selben Zeitraum um knapp 7 % verringert.27
Immissionsseitige Wirkungen
Die vergleichende Darstellung der Gewässergüte des österreichischen Gewässernetzes zeigt seit den siebziger Jahren wesentliche Verbesserungen, welche insbesondere auf Maßnahmen seitens der Industriebetriebe sowie die Errichtung kommunaler Kläranlagen zurückzuführen sind.28
Wesentliche Verbesserungen auf Seiten der industriellen Direkteinleiter wurden im Bereich der Zellstoffindustrie sowie der Lebensmittelindustrie, insbesondere bei Zuckerfabriken, 26 Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (2003): Gesamtwirtschaftliche Effekte der
Siedlungswasserwirtschaft, Wien, S. 118 ff. 27 Wirtschaftskammer Österreich, Chemische Industrie (2003): Responsible Care Bericht 2002 28 Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (1999): Gewässerschutzbericht 1999, Wien, S. 41
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erreicht. Strukturbereinigungen der Standorte, abwasserseitige Investitionen und Kreislauf-schließung haben die Gewässerbelastung deutlich reduziert.
In den alpinen Regionen führte eine verstärkte touristische Nutzung in den achtziger Jahren zunächst zu einer Verschlechterung von Gewässern mit bisher ausgezeichneter Gewässer-güte. Durch entsprechende Abwasserreinigungsmaßnahmen konnte dieser Trend erfolgreich gestoppt werden, sodass der Anteil der Gewässerstrecken mit Güteklassen I und I – II wieder angestiegen ist.
Schwierigkeiten bei der Erreichung immissionsseitiger Gewässergüteziele (nach der bisherigen saprobiologischen Bewertung wird zumindest Güteklasse II angestrebt) sind trotz hoher Reinigungsstandards punktuell im Bereich von Abwasser einleitenden Betrieben an Vorflutern mit geringer Wasserführung zu verzeichnen.
Daneben kann die saisonal starke Beanspruchung durch Tourismus bei gleichzeitig niedriger Wasserführung von Gewässern im Winter zu erhöhten Gewässerbelastungen führen.
5.5. Gebühren- und Preissystem
5.5.1. Gegenstand und Zweck Artikel 9 der WRRL fordert die Mitgliedsstaaten auf, bei den Wasserdienstleistungen den Grundsatz der Kostendeckung einschließlich der umwelt- und ressourcenbezogenen Kosten zu berücksichtigen. Im Zentrum steht eine Wassergebührenpolitik als Grundlage der effizienten Wassernutzung. Die Sektoren Wirtschaft, Haushalte und Landwirtschaft sollen jeweils einen angemessenen Beitrag zur Deckung der Kosten der Wasserdienstleistungen erbringen.
Als Wasserdienstleistungen gelten alle Dienstleistungen, welche die Entnahme, Aufstauung, Speicherung, Behandlung und Verteilung von Oberflächen- oder Grundwasser bzw. Anlagen für die Sammlung und Behandlung von Abwasser zur Verfügung stellen (Art. 2 (38)). Die österreichische Interpretation des Begriffs der Wasserdienstleistung bezieht sich aus-schließlich auf Leistungen an Dritte gegen eine Gegenleistung (Gebühr, Preis). Als Folge davon sind Eigenleistungen in der Wasserver- beziehungsweise -entsorgung nicht vom Begriff der Wasserdienstleistung der Wasserrahmenrichtlinie erfasst.
Die Analyse der gegenwärtigen Kostendeckung29 erfordert zum einen die Ermittlung der Kosten der Wasserdienstleistungen einschließlich der Umwelt- und Ressourcenkosten, zum anderen die Erhebung der Gebühren und Preise und darauf aufbauend die Berechnung der Kostendeckung der Wasserdienstleistungen.
Die Anbieter von Wasserdienstleistungen werden im Rahmen der ökonomischen Analyse zum kommunalen Sektor analysiert.30 Im Rahmen des folgenden Abschnitts wird die Gebührengestaltung für die Inanspruchnahme von Wasserdienstleistungen durch Industrie und Gewerbe dargestellt.
5.5.2. Grundlagen Unter Gebühren wird ein öffentlich-rechtliches Entgelt für eine individuell zurechenbare Leistung einer abgabeberechtigten Gebietskörperschaft verstanden. Entsprechend dem Äquivalenzprinzip hat die Höhe der Gebühr dem Wert der erhaltenen Leistung zu entsprechen. Seit dem Finanzausgleichsgesetz 1993 ist die Einhebung von Gebühren bis zum Zweifachen der Kosten der Benützung von Gemeindeeinrichtungen und Gemeinde-
29 BMLFUW, Arbeitskreis Ökonomie (2002): Wasserrahmenrichtlinie − Ökonomische Analyse, Konzept, Wien 30 Erstellt im Auftrag des BMLFUW durch die Österreichische Kommunalkredit AG
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anlagen möglich. Daraus ergibt sich ein gewisser Spielraum für eine lenkungswirksame Gestaltung von Gebühren.
Mit Hilfe von Gebühren sollen finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um Wasserdienst-leistungen zu sichern und Maßnahmen für den Gewässerschutz zu finanzieren (Finanzierungsfunktion). Gleichzeitig bewirken Gebühren, dass die Ressource Wasser nur in jenem Maße genutzt wird, wie ein wirtschaftlicher Nutzen den Kosten gegenübersteht. Damit werden Optimierungsprozesse in Gang gesetzt und eine effiziente Nutzung angestrebt. Auf diese Weise können Gebühren eine Anreiz- und Lenkungsfunktion erfüllen. Darüber hinaus signalisieren Gebühren den Wassernutzern den Wert der Ressource Wasser und erfüllen damit eine Informationsfunktion.31
Von den Gebühren zu unterscheiden sind Entgelte, die aufgrund einer privatrechtlichen Leistungsbeziehung zwischen Wasserdienstleistern und Wassernutzern zu bezahlen sind (Preise).
5.5.3. Gebühren und Preise für den Frischwasserbezug Die Gebühren für den Frischwasserbezug setzen sich aus den Komponenten Grundgebühr beziehungsweise Bereitstellungsgebühr, Wasserzählermiete und Wasserverbrauchsgebühr zusammen.
Die Bereitstellungsgebühr bezieht sich auf die Dimensionierung der bereitgestellten Wasserleitung. Die Höhe der Bereitstellungsgebühr errechnet sich somit entweder über den verwendeten Rohrdurchmesser (DN) oder die jeweils mögliche Bezugsmenge je Stunde (m³/h).
Die Höhe der Wasserzählermiete wird an der möglichen maximalen Belastung in m³/h bemessen.
Beim Frischwasserbezug beziehen sich die Verbrauchsentgelte jeweils auf die verbrauchte Menge in m³ als Berechnungsmaßstab.
Hinsichtlich der Tarifgestaltung kommen drei Modelle zur Anwendung, die für Gewerbe- und Industriebetriebe relevant sind:
• Linearer Tarif (Einheitstarif) pro Kubikmeter unabhängig von der Abnahmemenge
• Degressiv gestaffelter Tarif pro Kubikmeter in Abhängigkeit von der Abnahmemenge
• Individuelle Vereinbarung
Bei linearen Tarifen wird unabhängig von der Abnahmemenge ein einheitlicher Satz pro Kubikmeter Frischwasser verrechnet. Zusätzlich erforderliche Anlagen und damit verbundene Betriebskosten können einen linearen Tarif für alle Abnehmer begründen. Ebenso kann sich der lineare Tarif durch die begrenzte Verfügbarkeit bzw. die notwendige Aufbereitung von Frischwasser ergeben.
Bei degressiven Tarifen wird bei einer höheren Inanspruchnahme der Einrichtung ein geringerer Tarif verrechnet. Eine degressive Staffelung wird zumeist mit der Weitergabe des Kostenverlaufs begründet. Bei ausreichender Infrastruktur und Wasserverfügbarkeit können anlagenbezogene Kosten breiter verteilt werden, auch der Verwaltungsaufwand fällt geringer aus.
31 Arbeitskreis A: Konzept, S. 39 ff
Endbericht Seite 98
Bei individuellen Vereinbarungen ist die Abnahmemenge ein wesentlicher Faktor für die Bestimmung der Tarifhöhe. Darüber hinaus ist im Einzelfall die Berücksichtigung weiterer Kriterien möglich.
5.5.4. Aktuelle Entgelt- und Tarifstrukturen
Die folgende Darstellung der aktuellen Entgelt- und Tarifstrukturen für die Wasserentnahme aus dem Netz bezieht sich auf die von den Wasserversorgern allgemein publizierten Entgelte und Tarife. Individuelle Vereinbarungen mit Großabnehmern sind in der Darstellung nicht berücksichtigt.
In der Wassergebührenstatistik 2002 der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW, Datenbasis 1999) sind 148 Wasserversorgungsunternehmen erfasst. Zu 105 Unternehmen liegen Daten über ihre Entgelt- und Tarifgestaltung vor.
Aus dieser Gesamtheit bieten 72 Unternehmen Einheitstarife für den Frischwasserbezug an, während 33 Unternehmen gestaffelte Tarife in Abhängigkeit der Abnahmemenge verrechnen.
Ein Überblick über die Verteilung der Wasserversorgungsunternehmen mit gestaffelten bzw. einheitlichen Tarifen findet sich in nachfolgender Tabelle:
Gestaltung der Tarife für Wasserverbrauchsentgelte
Anzahl der Wasserversorger mit
gestaffeltem Tarif
einheitlichem Tarif
ohne Angaben
Erfasste Wasserversorger
Burgenland 1 1 1 3
Kärnten 2 8 2 12
Niederösterreich 12 12 12 36
Oberösterreich 7 12 8 27
Salzburg 0 1 4 5
Steiermark 7 25 9 41
Tirol 1 6 2 9
Vorarlberg 3 6 5 14
Wien 0 1 0 1
Summen 33 72 43 148
Tabelle 40: Gebührensysteme für den Frischwasserbezug
Ausgehend von der ÖVGW-Statistik 2002 wurden auf Basis der jährlichen Gesamt-abgabemenge und der Abgabemenge an Gewerbe und Industrie 40 Wasserversorgungs-unternehmen ausgewählt, um das Spektrum der Entgelt- und Tarifgestaltung zu illustrieren.
Die überwiegende Zahl der Wasserversorger differenziert nicht zwischen Tarifen für Haushalte und Betriebe. Unterschiede ergeben sich aus dem Bereitstellungsentgelt und der Wasserzählermiete sowie gegebenenfalls durch gestaffelte Tarife bei höheren Abnahme-mengen.
Bereitstellungsentgelt und Wasserzählermiete werden nach Dimensionierung der Wasserleitungen und der Zähler bemessen, sind aber nicht vom tatsächlichen Wasser-verbrauch abhängig. Im Verhältnis zu den verbrauchsabhängigen, also variablen Entgeltbestandteilen fallen die anlagenabhängigen, also fixen Entgeltbestandteile nur bei sehr wasserextensiven Betrieben ins Gewicht. Bei üblichen Wasserentnahmemengen aus dem Netz von über 1.500 m³ pro Jahr machen fixe Entgeltbestandteile zumeist unter einem Prozent des Jahresentgelts aus.
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Zur Darstellung der Bandbreite von Entgelten für die Wasserentnahme wurden Musterbetriebe32 definiert, die in Bezug auf die Entnahme aus dem Netz einen wasserextensiven (rund 1.500 m³), mittleren (rund 15.000 m³) oder wasserintensiven Betrieb (rund 130.000 m³) repräsentieren.
Gebühren und Preise in Österreich
Insgesamt zeigt sich, dass das Niveau der Gebühren und Preise für den Wasserbezug in den untersuchten Städten und Gemeinden im österreichweiten Vergleich sehr unterschied-lich ist. Aus den untersuchten Wasserversorgern kann ein Ost-West-Gefälle der Entgelte nicht entnommen werden.
Generell liegen die Gebühren und Preise für den Wasserbezug in den Hauptstädten höher als in den anderen Städten und Gemeinden.
Unter den untersuchten Städten und Gemeinden zeigt sich besonders in Niederösterreich eine sehr große Bandbreite. Städte und Gemeinden mit den niedrigsten Gebühren und Preisen in diesem Vergleich finden sich in Kärnten und in Vorarlberg.
Landeshauptstädte im Vergleich
Im Vergleich der Landeshauptstädte ergibt sich eine große Bandbreite der Entgelthöhe. Die höchsten Entgelte betragen im Vergleich zum niedrigsten Vergleichswert mehr als das Dreifache.
Deutlich abgesetzt zeigt sich die Entgeltsituation in Bregenz, wo unabhängig von der Wasserentnahmemenge die niedrigsten Entgelte anfallen.
Im oberen Bereich liegen die Entgelte in den Landeshauptstädten Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt, wobei nur geringe Unterschiede bestehen. St. Pölten, Linz und Eisenstadt liegen im Mittelfeld.
Wasserverbrauchsentgelt in den Hauptstädten Euro/m³
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
Sal
zbur
g
Inns
bruc
k
Kla
genf
urt
Wie
n
Gra
z
St.
Pöl
ten
Linz
Eis
enst
adt
Bre
genz
€/m
³
geringer Verbrauch mittlerer Verbrauch hoher Verbrauch
Quelle: Angaben der Versorger
Abbildung 29: Wasserverbrauchsentgelt Hauptstädte
Klagenfurt und Eisenstadt verrechnen gestaffelte Tarife bei den Wasserverbrauchsgebühren. Dadurch ergibt sich eine verhältnismäßig günstigere Situation für stärkere Wasserver-
32 auf Basis der Ergebnisse zur „Ökonomischen Bedeutung der Wassernutzung“
Endbericht Seite100
braucher im Vergleich zu wasserextensiven Betrieben. In den übrigen Landeshauptstädten werden einheitliche Tarife je verbrauchter Wassermenge eingehoben.
Städte und Gemeinden im Vergleich
Auch im Vergleich von Städten und Gemeinden gibt es eine große Bandbreite hinsichtlich Wasserverbrauchsgebühren. In den befragten Städten und Gemeinden über 5.000 Einwohnern liegen die variablen Wasserverbrauchsgebühren und -preise zwischen 0,43 und 1,44 Euro pro Kubikmeter.
Unter den untersuchten Wasserversorgern bieten vier degressiv gestaffelte Wasser-verbrauchsentgelte an. Besonders deutlich ist die Tarifdegression beim Wasserversorger aus Niederösterreich (NÖ 3) ausgeprägt: Für wasserintensive Betriebe bieten sich dort Konditionen, die im niedrigsten Bereich liegen, während für wasserextensive Betriebe die Gebühren im Vergleich der befragten Städte und Gemeinden zu den höchsten zählen.
In den befragten Städten und Gemeinden zeigt sich ein Anstieg der Wasserverbrauchs-entgelte von Westen nach Osten, die Tarife in Niederösterreich sind sehr breit gestreut.
Wasserverbrauchsentgelt pro m³ Städte & Gemeinden
0,00
0,20
0,40
0,60
0,80
1,00
1,20
1,40
Vbg
1
Vbg
3
Vbg
4
Vbg
5
Tiro
l 1
Tiro
l 2
Tiro
l 3
Tiro
l 6
Sal
zbur
g 4
Sal
zbur
g 5
Sal
zbur
g 6
OÖ
1
OÖ
5
Kär
nten
1
Kär
nten
3
Kär
nten
4
Kär
nten
5
Stm
k 1
Stm
k 2
Stm
k 3
NÖ
1
NÖ
2
NÖ
3
NÖ
4
NÖ
6
Bgl
4
Bgl
5
€/m
³
wasserextensiver Betrieb mittlerer Verbrauch wasserintensiver Betrieb
Quelle: Angaben der Wasserversorger Abbildung 30: Wasserverbrauchsentgelt Städte & Gemeinden Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet.
Einflussfaktoren z ur Entgelt- und Tarifgestaltung
Die tarifbestimmenden Rahmenbedingungen für Wasserversorger in Österreich sind stark heterogen. Die topografische Situation, die Struktur der versorgten Haushalte und Betriebe variieren zwischen den Versorgern. Auch die Qualität des Rohwassers und der damit verbundene Aufwand zur Aufbereitung sind bei den Versorgern unterschiedlich.
Weitere entscheidende Einflussfaktoren für die Tarifgestaltung sind
• der Grad der Aufgabenerfüllung (eigene Durchführung oder Fremdvergabe von Aufgaben im Zusammenhang mit der Wasserversorgung)
• der technische Stand der Anlage
• Alter und Länge des Rohrnetzes
• der Aufwand zur Sicherung von Qualität und Verfügbarkeit von Wasser als Ressource (Brunnenschutzgebiete, Entschädigungszahlungen für Landwirte, Zukauf von Flächen, spezielle Forstbewirtschaftung, ...)
Endbericht Seite101
Details dazu finden sich bei aktuellen Projekten zum Benchmarking in der Siedlungswasser-wirtschaft.33
Darüber hinaus kann die Gestaltung von Gebühren von kommunalpolitischen Zielen der Betriebsansiedlung beeinflusst werden. Nach Ansicht von Experten verliert dieser Einflussfaktor jedoch in den letzten Jahren an Bedeutung.
Relevanz für betriebliche Entscheidungen
Neben Wasser aus dem Netz stehen in Österreich für betriebliche Nutzung Grundwasser und Oberflächengewässer zur Verfügung. Aus betrieblicher Sicht stellen die genannten Bezugsmöglichkeiten für viele Verwendungszwecke Substitute dar. Ausnahmen sind Verwendungen, die besonders hohe hygienische Anforderungen aufweisen wie beispiels-weise in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo eine stärkere Abhängigkeit von Wasser aus dem Netz besteht.
Die Möglichkeiten der Wasserversorgung spielen bei betrieblichen Entscheidungen, insbesondere bei der Standortwahl, eine wichtige Rolle bei größeren Wasserverbrauchern. Primäre Faktoren für Standortentscheidungen sind die Verfügbarkeit von Grundwasser auf dem Betriebsgrundstück beziehungsweise von Oberflächengewässern und die Möglichkeit, einen Konsens für eine ausreichende Wassermenge auch unter Berücksichtigung künftiger Kapazitätsausweitungen zu erhalten. Auch die Möglichkeit zum Wasserbezug über Wasserversorger kann mengenmäßig begrenzt sein und damit bestimmte Standortoptionen ausschließen.
Unter Berücksichtigung der Wasserverfügbarkeit erfolgt aus betrieblicher Sicht eine Kostenabwägung zwischen den alternativen Bezugsmöglichkeiten.
Darüber hinaus besteht insbesondere für Betriebe mit hohem Wasserverbrauch die Möglichkeit zu individuellen Vereinbarungen mit dem Wasserversorgungsunternehmen. Neben niedrigeren Tarifen für Wasserabnahmemengen eröffnen sich dabei mehrere Möglichkeiten zur Leistungs- und Entgeltvereinbarung. Beispiele dafür sind die Errichtung von Wasserleitungen durch den Betrieb, die Einspeisung von Wasser aus dem betriebs-eigenen Brunnen in die öffentliche Wasserversorgung oder Kooperationen betreffend die Überwachung und Nutzung von betrieblichen Brunnen.
5.5.5. Gebühren und Preise für die Abwassereinleitung Abwassergebühren und -beiträge werden für die Ableitung von Abwässern mittels öffentlicher Kanalisation und die Abwasserreinigung durch Kläranlagen eingehoben.
Im Zusammenhang mit der Abwassereinleitung wird einmalig eine Kanalanschlussgebühr eingehoben. Die Kanalanschlussgebühr ist ein Beitrag zu den Kosten der Errichtung der Anlage. Die Höchstgrenzen und Berechnungsgrundlagen sind in den Landesgesetzen geregelt. Als Bemessungsmaßstäbe werden beispielsweise die anteilige Inanspruchnahme des Kanalnetzes auf dem Grundstück oder die Größe der Liegenschaft und die Geschoßzahl herangezogen.
Das Kanalbenützungsentgelt wird für die laufende Inanspruchnahme von Kanalisation und Abwasserreinigung verrechnet. Im Unterschied zur Wasserentnahme ist die Auswahl des Bemessungsmaßstabes vielfältiger. Die Möglichkeiten zur Auswahl des Bemessungs-maßstabs für das Kanalbenützungsentgelt sind in den jeweiligen Landesgesetzen geregelt. Die konkrete Ausgestaltung des laufenden Kanalbenützungsentgelts obliegt den Gemeinden.
Bei der Gestaltung der Abwassergebühren kommen in Österreich unterschiedliche Gebührenmodelle zur Anwendung, die auch in Kombination angewendet werden:
33 Zum Beispiel: IWGA, Quantum, IWAG, ÖWAV (2001): Benchmarking in der Siedlungswasserwirtschaft
Endbericht Seite102
• Verrechnung über die Fläche oder davon abgeleitete Maßstäbe
• Verrechnung über die Abwassermenge
• Verrechnung über Schmutzfracht
Bei Indirekteinleitern trägt zunächst die öffentliche Hand durch Bereitstellung der Infrastruktur und Erbringung der Reinigungsleistung die Kosten zur Vermeidung von Gewässer-verschmutzungen. Durch die Einhebung von Abwassergebühren erfolgt die Überwälzung der Kosten auf Betriebe, die Verursacher der Abwasserbelastung sind.
Bei der Verrechnung von Abwassergebühren über die genützte Fläche erfolgt eine Aufteilung der Gesamtkosten zur Wasserreinigung nach einem nutzungsunabhängigen Verteilungs-schlüssel. Die Kosten sind unabhängig von Abwassermenge und Schmutzfracht. Unternehmen haben keine Möglichkeit, durch Abwassermaßnahmen die Abwasser-reinigungskosten zu variieren. Damit entfällt der Anreiz, solche Maßnahmen durchzuführen.
Bei der Verrechnung über die Abwassermenge erfolgt eine mengenmäßig entsprechende Zuordnung von Kosten zu Einleitern, jedoch die Belastung des Abwassers bleibt unberücksichtigt. Durch den Mengenbezug besteht für Einleiter ein Anreiz, Maßnahmen zur Reduktion der Abwassermenge durchzuführen und damit Einsparungseffekte zu erzielen.
Die zusätzliche Berücksichtigung einer auf die Schmutzfracht bezogenen Komponente ergibt eine individuelle und ursachenbezogene Zuordnung von Kosten. Die Verrechnung einer schmutzfrachtbezogenen Komponente gibt Anreiz zur Durchführung von Abwasser-maßnahmen, insbesondere zur Reduktion der Abwasserbelastung.
Aktuelle Gebühren und Preise in Österreich
Die Darstellung der Gebühren im Statistischen Jahrbuch österreichischer Städte34 umfasst ausschließlich Daten für Haushalte. Die folgende Darstellung der aktuellen Entgelt- und Tarifstrukturen für die Abwasserreinigung von Betrieben beruht auf den von Abwasserentsorgern oder Gemeinden allgemein publizierten Entgelten und Tarifen. Individuelle Vereinbarungen mit Großlieferanten oder Mitgliedsbetrieben eines Abwasser-verbandes sind in der Darstellung nicht berücksichtigt.
Bei Industrieeinleitern im Abwasserverband wird das Entgelt entsprechend der eingeleiteten Abwassermenge und der Abwasserfracht bemessen. Zwischen den Kläranlagenbetreibern und den Industrieeinleitern werden Verträge über die Einleitung geschlossen, die aktuellen Tarife werden im Allgemeinen nicht offen gelegt.
Anschlussentgelt
Der Anschlussbeitrag im Burgenland errechnet sich aus dem Einheitssatz, der Nutzfläche und einem Bewertungsfaktor. Der Bewertungsfaktor hängt von der Art der Nutzung ab.
In Salzburg errechnet sich das Kanalanschlussentgelt nach der Bewertungs-punkteverordnung 1978 (LGBl. Nr. 2/1978), wobei 60 g BSB pro Tag, 150 Liter Abwasser pro Tag beziehungsweise 50 m² Gewerbefläche jeweils einen Punkt ergeben. Das Anschluss-entgelt errechnet sich aus der Punktezahl und dem jeweiligen Tarif.
In den anderen Bundesländern wird eine flächenbezogene Bemessungsgrundlage für das Anschlussentgelt herangezogen. Dies kann der umbaute Raum (Tirol), die Summe der Geschoßflächen (Oberösterreich) oder ein ähnlicher Maßstab sein.
Kanalbenützungsentgelt
Im Burgenland erfolgt die Verrechnung des jährlichen Kanalbenützungsentgelts über einen Prozentsatz aus dem Anschlussbeitrag sowie gegebenenfalls mit einem Sockelbetrag.
34 Statistik Austria (2002): Statistisches Jahrbuch Österreichischer Städte
Endbericht Seite103
In Niederösterreich werden Regen- und Schmutzwasser getrennt durch Tarife erfasst. Die Bemessungsgrundlage ergibt sich dabei über einen Flächenmaßstab. Das niederösterreichische Kanalgesetz sieht vor, dass bei Überschreiten von 100 Einwohner-gleichwerten zusätzlich zur flächenbezogenen Berechnung ein schmutzfrachtbezogenes Kanalbenützungsentgelt eingehoben wird.
Ebenso kann ein getrennter Tarif für vorgeklärtes und ungeklärtes Abwasser vorgeschrieben werden. Nach dem Salzburger Benützungsgebührengesetz (LGBl. Nr. 31/1963) sind Gebühren mindernde und erhöhende Faktoren je nach Verschmutzungsgrad zu berück-sichtigen.
In den anderen Bundesländern werden Kanalbenützungsentgelte zumeist mit einem Mengenmaßstab (pro m³) verrechnet, wobei zumeist der Verbrauch an Frischwasser herangezogen wird. Bei Wasserbezug aus betriebseigenen Brunnen wird analog zum Frischwasserverbrauch ein Maßstab über Wasserverbrauch ermittelt. Alternativ werden flächenbezogene Maßstäbe angewendet, vereinzelt auch kombinierte Verrechnungsmodelle.
Zur Illustration der Bandbreite von Entgelten für die Abwasserreinigung wurden Musterbetriebe35 definiert. Eine nähere Beschreibung der Vorgehensweise findet sich im Anhang. Durch Variation der Berechnungsgrundlagen können unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden.
Landeshauptstädte im Vergleich
In den Landeshauptstädten kommen entsprechend den jeweiligen landesrechtlichen Regelungen sehr unterschiedliche Berechnungsmaßstäbe für Gebühren und Preise zur Anwendung. In Wien, Innsbruck und Bregenz wird ein Frischwassermaßstab angewendet, in Linz beziehen sich die Abwasserpreise auf die Abwassermenge. Auch in Graz kommt ein mengenbezogener Maßstab zur Verrechnung. In St. Pölten, Klagenfurt und Eisenstadt kommt ein über die Fläche abgeleiteter Maßstab zur Anwendung.
Abgesehen von länderspezifischen Unterschieden gibt es Faktoren, die vorwiegend in den großen Städten in die Berechnung der Entgelte einfließen. Zum Beispiel wird in einzelnen Städten zusätzlich ein Entgelt pro WC-Anlage verrechnet. Auch die Verrechnung eines eigenen Entgelts für die Zustimmung und Überprüfung für Indirekteinleiter nach der IEV erfolgt in einzelnen der großen Städte.
Die nachfolgende Grafik stellt anhand der Musterbetriebe das Kanalbenutzungsentgelt bezogen auf die Abwassermenge dar.
35 Auf Basis der Studienergebnisse zur „Ökonomischen Bedeutung der Wassernutzung“
Endbericht Seite104
Kanalbenutzungsentgelt der Musterbetriebe bezogen auf m³ Abwasser
0,000,501,001,502,002,503,003,504,004,505,00
Linz
Klagen
furt
Innsb
ruck
Wien
Eisen
stadt
Brege
nz
St. Pölte
nGraz
Salzb
urg
€/m
³
kleiner Betrieb mittlerer Betrieb großer Betrieb
Quelle: Angaben der Abwasserentsorger, eigene Berechnungen
Abbildung 31: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte
Klar ersichtlich sind die einheitlichen Tarife in Innsbruck, Wien und Salzburg. In Linz, Innsbruck, Eisenstadt und in St. Pölten sehen die Entgelt-Bestimmungen schmutzfrachtbezogene Komponenten für große Abwassereinleiter vor. Diese wurden hier jedoch nicht berücksichtigt.
Die unterschiedlichen Flächen der Betriebe führen zum Teil zu sehr deutlichen Unterschieden. Bei flächenbezogenen Modellen kommen beim kleinen und beim mittleren Betrieb weitaus höhere Abwassergebühren pro Kubikmeter zur Verrechnung als beim abwasserintensiven Betrieb mit geringer Produktionsfläche.
Die folgenden Grafiken illustrieren das jährliche Kanalbenützungsentgelt für drei Muster-betriebe in den österreichischen Landeshauptstädten.
Kanalbenutzungsentgelt des kleinen Musterbetriebs in €/a
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
Linz
Klagen
furt
Innsbr
uck Wien
Eisenst
adt
Bregen
z
St. Pölte
nGraz
Salzbu
rg
Eur
o/Ja
hr
Abbildung 32: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte
Endbericht Seite105
Kanalbenutzungsentgelt des mittleren Musterbetriebs in €/a
0
20.000
40.000
60.000
80.000
100.000
Linz
Klage
nfurt
Innsbr
uck Wien
Eisen
stadt
Bregen
z
St. Pölt
enGraz
Salzb
urg
Eu
ro/J
ahr
Abbildung 33: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte
Kanalbenutzungsentgelt des großen Musterbetriebs in €/a
0
60.000
120.000
180.000
240.000
300.000
Linz
Klage
nfurt
Innsbr
uck Wien
Eisen
stadt
Brege
nz
St. Pö
lten Graz
Salzbu
rg
Eur
o/Ja
hr
Abbildung 34: Kanalbenutzungsentgelt Hauptstädte
Städte und Gemeinden im Vergleich
In den meisten der befragten Städte und Gemeinden erfolgt keine Unterscheidung in den Tarifen für Haushalte und Industrie- oder Gewerbebetriebe. Für Großlieferanten wird jedoch in einigen Gemeinden ein Rabatt gewährt, der in den befragten Gemeinden bis zu 35 % unter dem allgemeinen Tarif liegen kann.
In einzelnen Städten und Gemeinden gibt es Zuschläge für Abwasser aus bestimmten Herkunftsbranchen, wie zum Beispiel Fleischereibetrieben oder Tankstellen mit Wasch-anlagen. In anderen Gemeinden wird generell ein höherer Tarif für Industrie- und Gewerbe-betriebe angewendet.
In den befragten Städten und Gemeinden liegt der mengenbezogene Abwassertarif für Indirekteinleiter zwischen 0,45 € und 2,43 €. Durch Rabatte für Großlieferanten können sich dabei auch günstigere Tarife ergeben. Bei den flächenbezogenen Maßstäben ergibt eine Umrechnung auf Kubikmeter Abwasser anhand der Daten der Musterbetriebe ein Spektrum
Endbericht Seite106
zwischen 0,15 und 4,9 €/m³. Je nach Art des Flächenmaßstabs, beispielsweise Geschoßfläche, verbaute Fläche oder ein Index daraus, und den betrieblichen Gegebenheiten kann dieser Tarif für Betriebe günstiger oder auch deutlich höher als ein mengenbezogener Maßstab sein.
Bei den Musterbetrieben ist der große Betrieb durch sehr hohe Abwassermengen, aber geringe Betriebsflächen gekennzeichnet, während der mittlere und der kleine Musterbetrieb große Betriebsflächen haben und jeweils mittlere beziehungsweise geringe Abwasser-mengen anfallen.
In den nachfolgenden Grafiken wurde das Kanalbenutzungsentgelt für Musterbetriebe auf die jeweilige Abwassermenge bezogen, um die Ergebnisse aus betrieblicher Perspektive vergleichen zu können.
Bei den Gemeinden und Städten zwischen 5.000 und 10.000 Einwohnern zeigt sich ein relativ homogenes Bild. Abweichungen nach oben und unten sind jeweils durch eine Tarifgestaltung nach Flächenmaßstab verursacht.
Kanalbenutzungsentgelt für Musterbetriebe bezogen auf m³Gemeinden & Städte zwischen 5.000 und 10.000 EW
0,001,002,003,004,005,006,00
Stmk.1
(Men
ge)
Tirol 2
(Men
ge)
Tirol 4
(Men
ge)
Tirol 5
(Men
ge)
Bgld. 1
(Fläc
he)
Bgld.
2 (Men
ge)
Bgld. 3
(Fläc
he)
Kärnt
en 3
(Men
ge)
NÖ 6 (Flä
che)
OÖ 2 (Men
ge)
Sbg. 1
(Men
ge)
Sbg. 2
(Men
ge)
€/m
³
kleiner Betrieb mittlerer Betrieb großer Betrieb
Quelle: Angaben der Abwasserentsorger, eigene Berechnungen
Abbildung 35: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet. Die Bezeichnung in Klammer kennzeichnet den Berechnungsmaßstab.
Deutlicher wird dieses Bild bei den Gemeinden und Städten über 10.000 Einwohnern, wo die Tarifermittlung über den Flächenmaßstab zu deutlich günstigeren Tarifen für den Betrieb mit hoher Abwassermenge führt.
Endbericht Seite107
Kanalbenutzungsentgelt für Musterbetriebe bezogen auf m³ Gemeinden & Städte über 10.000 EW
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
4,50
5,00
Stmk. 2
(Fläche
)
Stmk. 3
(WC)
Tirol 1
(Fläc
he+M
enge
)
Tirol 3
(Men
ge)
Vbg.
1 (Men
ge)
Vgb.
2 (Men
ge)
Kärnt
en 1
(Men
ge)
Kärnt
en 2
(Fläc
he)
NÖ 1 (Flä
che)
NÖ 2 (Flä
che)
NÖ 3 (Flä
che)
NÖ 4 (Fl
äche
)
NÖ 5 min.(
Menge
)
NÖ 5 max
. (Men
ge)
OÖ 1 (Flä
che +
WC)
OÖ 3 (Men
ge)
OÖ 4 (Men
ge)
Sbg.
3 (Men
ge)
€/m
³
kleiner Betrieb mittlerer Betrieb großer Betrieb
Quelle: Angaben der Abwasserentsorger, eigene Berechnungen
Abbildung 36: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet. Die Bezeichnung in Klammer kennzeichnet den Berechnungsmaßstab.
In den weiteren Grafiken werden die Kanalbenutzungsentgelte pro Jahr für die drei Musterbetriebe gegenübergestellt. In den Grafiken erfolgt keine Unterscheidung nach Gemeindegröße. Gemeinden mit einer schmutzfrachtbezogenen Tarifkomponente sind schraffiert eingezeichnet.
Für die jeweils betrachteten Musterbetriebe ergeben sich deutliche Unterschiede in den jährlichen Kanalbenutzungsentgelten.
Endbericht Seite108
Kanalbenutzungsentgelt des kleinen Musterbetriebs Euro pro Jahr
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
Stmk. 1
Stmk. 2
Stmk. 3
Tirol
1Tir
ol 2Tir
ol 3
Tirol
4Tir
ol 5
Vorar
lberg
1
Vorarlb
erg 2
Burge
nland
1
Burge
nland
2
Burgen
land 3
Kärnte
n 1
Kärnte
n 2
Kärnte
n 3 NÖ 1NÖ 2
NÖ 3NÖ 4
NÖ 5 min.
NÖ 5 max. NÖ 6
OÖ 1OÖ 2
OÖ 3OÖ 4
Salzb
urg 1
Salzb
urg 2
Salzb
urg 3
Abbildung 37: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden: kleiner Musterbetrieb Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet .
Endbericht Seite109
Kanalbenutzungsentgelt des mittleren Musterbetriebs €/a
0
10.000
20.000
30.000
40.000
50.000
60.000
70.000
80.000
90.000Stm
k. 1Stm
k. 2Stm
k. 3Tir
ol 1Tir
ol 2Tir
ol 3Tir
ol 4Tir
ol 5Vo
rarlbe
rg 1
Vorar
lberg
2Bu
rgenla
nd 1
Burge
nland
2Bu
rgenla
nd 3
Kärnt
en 1
Kärnt
en 2
Kärnt
en 3 NÖ 1
NÖ 2NÖ 3NÖ 4
NÖ 5 min.
NÖ 5
max.
NÖ 6OÖ 1OÖ 2OÖ 3OÖ 4
Salzb
urg 1
Salzb
urg 2
Salzb
urg 3
Quelle: Angaben der Abwasserentsorger, eigene Berechnungen
Abbildung 38: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden: mittlerer Musterbetrieb Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet.
Endbericht Seite110
Kanalbenutzungsentgelt des großen Musterbetriebs Euro pro Jahr
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
400.000
450.000
Stmk. 1
Stmk. 2
Stmk. 3 Tiro
l 1Tiro
l 2Tir
ol 3Tir
ol 4Tir
ol 5
Vorar
lberg
1
Vorar
lberg
2
Burge
nland
1
Burge
nland
2
Burge
nland
3
Kärnte
n 1
Kärnte
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Kärnte
n 3 NÖ 1NÖ 2
NÖ 3NÖ 4
NÖ 5 min.
NÖ 5 m
ax. NÖ 6OÖ 1
OÖ 2OÖ 3
OÖ 4
Salzb
urg 1
Salzb
urg 2
Salzb
urg 3
Quelle: Angaben der Abwasserentsorger, eigene Berechnungen
Abbildung 39: Kanalbenutzungsentgelt Städte und Gemeinden: großer Musterbetrieb Die Namen der Gemeinden wurden anonymisiert und durch Nummern den Bundesländern zugeordnet.
Endbericht Seite111
Einflussfaktoren zur Entgelt- und Tarifgestaltung
Bei den Abwassergebühren und -preisen gibt es keinen allgemeinen regionalen Verlauf hinsichtlich der Entgelthöhe. Die Unterschiede sind punktuell zwischen Gemeinden und Abwasserverbänden.
Unterschiede in den Gebühren zwischen Gemeinden – auch innerhalb eines Abwasserverbands – können durch die Lage der angeschlossenen Nutzer, die topografischen Gegebenheiten für die Kanalführung oder das Alter der Anlagen zurückzuführen sein. Insbesondere die Errichtungszeit des Kanalsystems und die damit verbundenen Abschreibungszeiträume spielen eine wesentliche Rolle. Weitere Einflussfaktoren ergeben sich durch die Knappheit von geeigneten Flächen, Grundstücksablösen und den architektonischen Aufwand (zum Beispiel in Tourismus-gemeinden) für die Errichtung der Kläranlage.
Im Allgemeinen werden Abwassergebühren nicht zu umweltpolitischen Lenkungszwecken verwendet. Im Großteil der Gemeinden wird in der Tarifordnung nicht zwischen betrieblichen Einleitern und Haushalten unterschieden. In einigen Gemeinden wird betrieblichen Einleitern gegenüber dem Standardtarif ein mengenbezogener Rabatt gewährt. Ebenso gibt es Gemeinden, wo betrieblichen Einleitern ein höherer Tarif vorgeschrieben wird. Auch weitere Differenzierungen aufgrund der Branchenzuordnung der Einleiter werden getroffen.
Die Gestaltung der Gebühren durch Gemeinden steht zum Teil im Spannungsfeld zu Interessen der Betriebsansiedelung und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen. Im Einzelfall können insbesondere große Betriebe günstigere Tarife in Verhandlungen erzielen. Ebenso werden die Möglichkeiten zur Tarifgestaltung durch die politische Umsetzbarkeit eingeschränkt, insbesondere die Verrechnung von schmutzfrachtbezogenen Entgeltbestandteilen.
Relevanz für betriebliche Entscheidungen
Zur rechtskonformen Abwasserreinigung stehen Betrieben mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
• Direkteinleitung über eine betriebliche Kläranlage
• Indirekteinleitung über eine öffentliche Kläranlage
• Indirekteinleitung durch Anschluss an einen Abwasserverband.
Einer Indirekteinleitung kann eine betriebliche Vorreinigung der Abwässer vorgeschaltet sein. Für Kühlwasser und Prozess- oder Sanitärabwasser können auch unterschiedliche Ent-sorgungswege zur Verwendung kommen.
Die Auswahl des Entsorgungsweges für Abwasser ist abhängig von den räumlichen Gegebenheiten am Standort, der Lage in Bezug auf einen Vorfluter sowie von der Qualität und Menge der Abwässer und den damit verbundenen Reinigungskosten.
Auch die Förderpolitik spielt in diesem Zusammenhang eine gewisse Rolle. In der Ver-gangenheit war dadurch vor allem die Teilnahme an einer Verbandskläranlage für bestimmte Betriebe die günstigste Lösung.
Endbericht Seite112
6. TRENDS & SZENARIEN 2015
6.1. Gegenstand und Zweck Nach Artikel 5 und Annex III der Wasserrahmenrichtlinie haben die Mitgliedsstaaten die ökonomische Analyse der Wassernutzung für Flussgebietseinheiten unter Einbeziehung langfristiger Prognosen bezüglich Wasserangebot und -nachfrage durchzuführen.
Im Rahmen des dreistufigen Ansatzes in der ökonomischen Analyse sind im ersten Schritt Szenarien zu konstruieren, welche mögliche Entwicklungen der Wassernutzung bis zum Jahr 2015 darstellen. Das Business-as-usual-Szenario soll die Situation der Wassernutzung für 2015 beschreiben, wie sie sich ohne die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie entwickeln würde.
Während Annex III der Wasserrahmenrichtlinie die Prognose von Investitionen im Zusammenhang mit Wasserdienstleistungen in den Vordergrund stellt, wird in den Begleitdokumenten zum Leitdokument36 die Notwendigkeit der Berücksichtigung weiterer Einflussbereiche hervorgehoben, beispielsweise Entwicklungen der Technologie, der Bevölkerung und der politischen Rahmenbedingungen. Daraus sind die wichtigsten treibenden sozioökonomischen Faktoren, welche Wassernachfrage und -angebot beein-flussen, auszuwählen und zu analysieren.
Im zweiten Schritt werden diese Ergebnisse mit den naturwissenschaftlichen Analysen verknüpft und Auswirkungen auf den Wasserzustand abgeleitet. Darauf aufbauend werden die erwarteten Auswirkungen den Zielen des guten Gewässerzustands gegenübergestellt und eventuelle Abweichungen identifiziert (Abweichungsanalyse/Gap-Analysis).
Der dritte Schritt beinhaltet die Ausarbeitung von Maßnahmen, sofern auf Basis der vorangegangenen Analysen Abweichungen vom guten Gewässerzustand im Jahr 2015 zu erwarten sind. In diesem Zusammenhang tragen die Szenarien zur Wirkungsabschätzung und zur Evaluierung der kosteneffizienten Maßnahmenpakete bei.
Ziel der Analyse von Trends und Szenarien bis 2015 als Bestandteil der Studie „ökonomische Analyse 2004“ ist die Schaffung einer Informationsgrundlage für langfristige Entwicklungen. Die Anwendung der Szenario-Technik, wie im Leitdokument vorgesehen, ermöglicht die Darstellung von Wirkungszusammenhängen zwischen einer Vielzahl von Einflussfaktoren.
Im Gegensatz zu Verfahren mittels quantitativer Modelle liefern Szenarien keine exakten Zukunftsprognosen, sondern eine Beschreibung von möglichen und wahrscheinlichen Zukunftssituationen unter Einbeziehung von quantitativen und qualitativen Daten.
Der Nutzen von Szenarien liegt in der strukturierten Aufbereitung von Problembereichen und der ganzheitlichen Betrachtung von Wirkungszusammenhängen. Szenarien bieten eine Grundlage zur Ausarbeitung von Lösungsansätzen und Handlungsoptionen.
Als Ergebnis soll eine verbale Beschreibung der Situation der Wassernutzung durch Industrie und Gewerbe im Jahr 2015 vorliegen. Darüber hinaus soll hiermit ein erstmaliger
36 WATECO (2002): Economics and the Environment. The Implementation Challenge of the Water Framework
Directive. Accompanying Documents to the Guidance, Bruxelles, Annex IV.I.41
Endbericht Seite113
methodischer Rahmen für die Anwendung der Szenario-Technik im Zusammenhang mit wasserwirtschaftlicher Planung geschaffen werden.
Auf Basis dieser Grundlage erfolgt für spätere Planungshorizonte eine Verfeinerung und Adaptierung von Methodik und Datengrundlage, um den Einsatz von Szenarien in der Planung und Risikoanalyse zu verbessern.
6.2. Methodik Die Szenario-Methode ist eine Planungstechnik, die mehrere, sich deutlich unterscheidende, aber in sich konsistente Zukunftsbilder entwickelt und hieraus Konsequenzen für einen Entscheidungsträger ableitet.
Gegenwart
Szenario A
Szenario B
Konsequenzen
Konsequenzen
Wege in die Zukunft
Wege in die Zukunft
Zeit
Abbildung 40: Szenario-Technik
Für die in der Gegenwart beschriebenen Einflussfaktoren werden unterschiedliche Wege in die Zukunft projiziert (Trendprojektion). Durch Variation von Annahmen werden unter-schiedliche Szenarien gebildet, um mögliche Auswirkungen von Maßnahmen und Ent-scheidungen darzustellen.
Je langfristiger der Zeithorizont gewählt wird, desto breiter wird das Spektrum möglicher Zukunftssituationen. Zwischen den letztlich ausgewählten Szenarien sollte ein möglichst großer Unterschied bestehen, um die Bandbreite der möglichen Entwicklungen sichtbar zu machen.
Endbericht Seite114
Einflussfaktor
Zeit
Einflussfaktor
Szenario A
Szenario B
möglicheZukunfts-situationen
Abbildung 41: Szenario-Technik
Die so generierten Extremszenarien werden entsprechend dem Leitdokument optimistisches und pessimistisches Szenario genannt.
Neben den beiden Extremszenarien wird ein Trendszenario beschrieben (Extrapolation vergangener Entwicklungen). Die Begleitdokumente zum Leitdokument weisen aber darauf hin, dass die Szenarien nicht zu stark auf extrapolierten vergangenen Entwicklungen basieren sollen, sondern insbesondere Annahmen über künftige Veränderungen beinhalten sollen.37
6.3. Abgrenzung der Szenarien Ausgangspunkt für die Darstellung der Szenarien ist die Wassernutzung und die dahinter liegenden wirtschaftlichen Parameter, wie im Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ dargestellt. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit und Datenqualität mussten für die Erstellung der Szenarien Einschränkungen getroffen werden.
6.3.1. Arten der Wassernutzung
Wie im Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ umfasst die Wasser-nutzung sowohl die Entnahme wie auch die Einleitung von Wasser durch Gewerbe und Industrie.
Allerdings zeigte sich bereits im Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“, dass gerade für die Abwassereinleitung sehr wenige Anhaltspunkte zur Abschätzung der aktuellen Situation vorliegen. Die Beschreibung der aktuellen Situation beruht auf einer Hochrechnung von Grenzwerten aus den Abwasseremissionsverordnungen, wobei davon auszugehen ist, dass die tatsächliche Abwasserbelastung deutlich niedriger ist. Die vorliegende Datenlage zur Ausgangssituation und historischen Entwicklungen erscheint als Grundlage für langfristige Szenarien nicht empfehlenswert.
Für die Wasserentnahme zeigte sich im Vergleich zu historischen Daten, dass die Abschätzung der aktuellen Wasserentnahme anhand von branchentypischen Faktoren in 37 WATECO (2002): Economics and the Environment. The Implementation Challenge of the Water Framework
Directive. Accompanying Documents to the Guidance, Bruxelles, Annex IV.I.42
Endbericht Seite115
Kombination mit Einzeldaten großer Wassernutzer realistische Resultate erzeugt, die auch als Grundlage für die Szenarienentwicklung verwendet werden können.
Aus diesen Gründen beschränken sich die Szenarien auf eine Abschätzung der Entwicklung der Wasserentnahme bis zum Jahr 2015.
6.3.2. Einflussfaktoren Wenngleich die Szenario-Methode die Einbeziehung vielfältiger Einflussfaktoren ermöglicht, ist eine Berücksichtigung sämtlicher Einflussfaktoren in der Praxis nicht möglich und eine Auswahl der wesentlichen Faktoren erforderlich.
Die Szenarien basieren ausschließlich auf sozioökonomischen Einflussfaktoren, die sich unmittelbar auf den Gewässerzustand auswirken. Einflussbereiche mit indirektem Zusammenhang oder einem hohen Maß an Unsicherheit werden nicht einbezogen. Nicht zu berücksichtigen sind Einflussfaktoren im Zusammenhang mit Klimawandel oder Hochwasser sowie gesellschaftliche Entwicklungen und Werthaltungen.
Wassernutzung durch Industrieund Gewerbe 2015
Wirtschafts-entwicklung
rechtlicheRahmenbedingungen
angewendeteTechnik
Gesellschaft
andere Nutzer
Wasserverfügbarkeit,Wasserqualität
Abbildung 42: Einflussfaktoren auf die Wassernutzung
Für die konkreten Szenarien wurden die Einflussfaktoren „wirtschaftliche Entwicklung“ und „angewendete Technik“ ausgewählt, da ihr Einfluss stark und direkt mit dem quantitativen Wassereinsatz in Gewerbe und Industrie verknüpft ist.
6.3.3. Sektoren und Branchen
Im Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ wird die Wassernutzung für sämtliche Branchen der Sachgütererzeugung und die wasserrelevanten Branchen des Dienstleistungssektors dargestellt.
Bei der gewählten Methodik zur Szenarienerstellung anhand von Wirtschaftsentwicklung und angewendeter Technik sind zu diesen Einflussfaktoren Prognosen beziehungsweise Trends erforderlich.
Für den Bereich der Sachgütererzeugung liegen langfristige Prognosen durch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung38 vor, Details dazu sind im Kapitel „Datengrundlage wirtschaftliche Entwicklung“ nachfolgend näher erläutert. Diese Prognose ist nach Modellsektoren gegliedert, sodass grundsätzlich eine Anwendung der branchentypischen Wassereinsatz -Faktoren analog zum Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ möglich ist.
38 Kratena, K. und S. Schleicher (2001): Energieszenarien bis 2020, WIFO im Auftrag von BMWA und BMLFUW,
S. 49 ff
Endbericht Seite116
Für den Bereich der Dienstleistungen gibt es keine vergleichbare Prognose, die den Zeithorizont 2015 abdeckt und in Branchen gegliedert ist. Aus der Sicht der Wassernutzung ist vor allem der Bereich Tourismus relevant, wie der Abschnitt „wirtschaftliche Bedeutung der Wassernutzung“ insbesondere für Planungsräume mit starkem Wintertourismus zeigt. Für die Tourismusbranche liegen langfristige Prognosen der World Tourism Organisation und des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung39 vor.
Aus Gründen der Verfügbarkeit von langfristigen Prognosen und der wasserwirtschaftlichen Relevanz der Branchen wurden die Szenarien für die Sachgütererzeugung und die Tourismusbranche erstellt.
6.4. Grundlagen für alle Szenarien
6.4.1. Datengrundlage wirtschaftliche Entwicklung
Als Datengrundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Sachgütererzeugung wurde die langfristige Wirtschaftsprognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung40 herangezogen. Wenngleich die Modellrechnung bereits aus dem Jahr 2000 stammt, bildet diese Prognose die beste verfügbare Datengrundlage für den Zeithorizont 2015 und die notwendige Aufgliederung nach Wirtschaftszweigen. Aufgrund des langen Prognose-horizonts und den damit verbundenen Unsicherheiten spielen Veränderungen, die zwischen 2000 und 2003 bereits stattgefunden haben, eine geringere Rolle. Einschränkungen können sich jedoch vor allem für Zwischenergebnisse für das Jahr 2005 ergeben, wo nun aufgrund des Wirtschaftseinbruchs der letzten Jahre ein geringeres durchschnittliches Wachstum über den Zeitraum 2000 bis 2005 zu erwarten ist. Eine Aktualisierung der Modellrechnung und Publikation der Ergebnisse erfolgt durch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung ausschließlich anlassbezogen. Zur Zeit der Erstellung der vorliegenden Studie liegt noch keine aktuellere Publikation vor.
Die WIFO-Prognose gibt Wachstumsraten für den Bruttoproduktionswert (real) für zwölf der wichtigsten Branchengruppen der Sachgütererzeugung an. Die angeführten Branchen-gruppen fassen zum Teil mehrere Branchen der zweistelligen OENACE-Gliederung (Abteilungen) zusammen. In manchen Branchengruppen des WIFO sind wasserintensive und wasserextensive Branchen zusammengefasst, Verschiebungen zwischen Branchen innerhalb einer Branchengruppe sind aus der publizierten Prognose nicht ersichtlich. Aus diesem Grund wurden die prognostizierten Bruttoproduktionswerte mittels einer Trendprojektion auf Ebene von OENACE-Abteilungen und Rücksprache mit Experten weiter aufgegliedert.
Für die Tourismusbranche liegen langfristige Prognosen der World Tourism Organisation und des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung vor. Die prognostizierten Werte beschreiben Touristenankünfte, Aufenthaltsdauer und insbesondere Tourismusexporte bzw. Einnahmen aus dem Reiseverkehr. Die Annahmen für die prognostizierte Entwicklung sind ausführlich beschrieben.41 Für den Wasserverbrauch ist die Aufteilung der Nächtigungszahlen nach Unterkunftskategorien ein bestimmender Faktor. Dazu sind keine publizierten Prognosen verfügbar, sodass diese Daten über Trendprojektionen ermittelt werden mussten.
39 Smeral, E. (2003): Die Zukunft des internationalen Tourismus. Entwicklungsperspektiven für das 21.
Jahrhundert, Wien 40 Kratena, K. und S. Schleicher (2001): Energieszenarien bis 2020, WIFO im Auftrag von BMWA und
BMLFUW, S. 49 ff 41 Smeral, E. (2003): Die Zukunft des internationalen Tourismus. Entwicklungsperspektiven für das 21.
Jahrhundert, Wien
Endbericht Seite117
6.4.2. Datengrundlage angewendete Technik Der Stand der angewendeten Technik in der Wasserverwendung drückt sich vor allem im spezifischen Wasserverbrauch aus. Die Entwicklung des Wasserverbrauchs bezogen auf den Produktionswert (m³/€) kann auf Basis der Industrie- und Gewerbestatistik bis zum Jahr 1994 nachvollzogen werden. Der in den nachfolgenden Jahren in der Gütereinsatzstatistik erfasste Wasserverbrauch bildet weder alle Branchen noch den gesamten Wasserverbrauch ab, sodass diese Daten für die Verwendung im Szenario nicht geeignet sind. Trends für die Entwicklung des spezifischen Wasserverbrauchs beruhen daher auf den Daten für die Jahre 1980 bis 1994. Der Wasserverbrauch für das Jahr 2000 wurde rechnerisch ermittelt. Unschärfen ergeben sich aus der geänderten Wirtschaftssystematik (Fachverbände bzw. Betriebssystematik 1968 versus OENACE 1995) sowie aufgrund von Divergenzen aus berechneten und erhobenen Werten.
6.4.3. Methodik zur Ermittlung der Szenarien
Für die wasserrelevantesten Branchen der Sachgütererzeugung wurden mit Hilfe der spezifischen Wasserverbräuche (m³/Euro Produktionswert) und der prognostizierten Produktionswerte (WIFO-Prognose, eigene Trendberechnungen) für die Jahre 2005, 2010 und 2015 erwartete Wasserverbrauchsmengen ermittelt.
Im Bereich Tourismus wurden die Wasserverbrauchsmengen für das Jahr 2015 auf der Basis von Prognosen zu Touristenankünften, Aufenthaltsdauer sowie Annahmen zum spezifischen Wasserverbrauch pro Nächtigung ermittelt.
6.5. Szenarien zur Sachgütererzeugung
6.5.1. Ausgangssituation im Jahr 2000 Für das Referenzjahr wurde ein Wasserverbrauch von Industrie und produzierendem Gewerbe von rund 1,6 Milliarden Kubikmeter ermittelt. Die Hauptwassernutzer österreichweit betrachtet sind die Metallerzeugung und die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen. Mit deutlichem Abstand folgen die Erzeugung und Verarbeitung von Papier sowie die Erzeugung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken.
Verteilung des Wassereinsatzes 2000
Papier, Druck7%
Sonstige3% Nahrungs- u.
Genussmittel Getränke
3%
Metallerzeugung und -bearbeitung
52%
Chemie und Mineralöl-
verarbeitung35%
Quelle: eigene Berechnungen
Abbildung 43: Wassereinsatz der Sachgütererzeugung 2000
Endbericht Seite118
Verteilung des Produktionswerts 2000
Sonstige38%
Maschinenbau15%Nahrungs- u.
Genussmittel, Getränke
12%
Papier, Druck10%
Fahrzeugbau8%
Chemie, Mineralöl-
verarbeitung10%
Metallerzeugung und -bearbeitung
7%
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 44: Produktionswert der Sachgütererzeugung 2000
Die Entwicklung des Wassereinsatzes in der Sachgütererzeugung in absoluten Größen ist von wiederholten Auf- und Abwärtsbewegungen gekennzeichnet. Hingegen ist im spezifischen Wasserverbrauch in den letzten beiden Jahrzehnten ein deutlicher Abwärts-trend über die gesamte Sachgüterproduktion sowie für wasserrelevante Branchen festzustellen. Treiber für diese Entwicklung sind weniger die Kosten der Wasserentnahme, sondern vielmehr Kosten und Auflagen betreffend die Abwasserreinigung, Energiekosten sowie Kosten zur Wasseraufbereitung.
Entwicklung im Wasserverbrauch (absolut)
800
900
1.000
1.100
1.200
1.300
1.400
1.500
1.600
1.700
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
Mio
. m³
Quelle: Statistik Austria, Wert 2000: eigene Berechnung IÖ
Abbildung 45: Entwicklung des Wasserverbrauchs Für die Jahre 1995-2000 liegen keine erhobenen Daten vor,
der Wert für 2000 beruht auf Berechnungen des Instituts für Industrielle Ökologie.
Endbericht Seite119
Annahmen für alle Szenarien zur Sachgütererzeugung
In sämtlichen Szenarien werden folgende Annahmen zur Wirtschaftsentwicklung zu Grunde gelegt:
Die Wirtschaftsentwicklung kommt zum einen im quantitativen Wirtschaftswachstum und zum anderen in Strukturveränderungen zum Ausdruck.
Die Annahmen für die Wirtschaftsentwicklung basieren auf einer langfristigen Wirtschafts-prognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung vom April 2001.42
Produktionswert PW 2000 PW 2015 Anteil 2015durchschnittl. Wachstum
pro Jahr in %Stein-, Glaswaren 5,66 6,01 4,8% 0,40%Chemie 10,13 13,83 11,1% 2,10%Metall 7,18 8,46 6,8% 1,10%Metallerzeugnisse 7,54 8,16 6,6% 0,53%Maschinenbau 14,97 13,51 10,9% -0,68%Nahrung, Genussmittel 12,72 12,66 10,2% -0,03%Textil, Bekleidung, Leder 4,58 2,16 1,7% -4,88%Papier, Pappe, Druck 10,04 17,15 13,8% 3,63%Gummi 4,15 3,98 3,2% -0,27%Fahrzeugbau 7,80 11,13 8,9% 2,40%Sonstige Sachgüter 17,12 27,34 22,0% 3,17%Summe Sachgütererzeugung 101,90 124,41 100,0% 1,34%Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen; Quellen:Produktionswert 2000: Statistik Austria, VGR 2001Entwicklung Produktionswert: WIFO
Tabelle 41: Prognose Produktionswert
Insgesamt wird dabei ein Wirtschaftswachstum zwischen 2003 und 2015 von rund 2 % pro Jahr für das Bruttoinlandsprodukt (real ohne Steuern) zu Grunde gelegt. Der Produktionswert (real) der Sachgütererzeugung wird im Prognosezeitraum um durchschnittlich 1,34 Prozent pro Jahr wachsen. Darüber hinaus signalisieren die Veränderungsraten des Outputs wichtiger Branchen, ausgedrückt durch den Produktionswert, einen Strukturwandel in der österreichischen Sachgütererzeugung.
42 Publiziert in:
Kratena, K. und S. Schleicher (2001): Energieszenarien bis 2020, WIFO im Auftrag von BMWA und BMLFUW, S. 49 ff
Endbericht Seite120
0 5 10 15 20 25 30
Mrd. €
Stein-, Glaswaren
Chemie
Metall
Metallerzeugnisse
Maschinenbau
Nahrung, Genussmittel
Textil, Bekleidung, Leder
Papier, Pappe, Druck
Gummi
Fahrzeugbau
Sonstige Sachgüter
Entwicklung Produktionswert
PW 2015
PW 2000
Quellen: Statistik Austria, WIFO, eigene Berechnungen
Abbildung 46: Produktionswert nach Branchen 2000-2015
Relativ hohe Zuwachsraten werden in der Prognose in den Branchen Büromaschinen, Papier und Pappe, elektrotechnische Einrichtungen und Fahrzeugbau erwartet. Starke Rückgänge werden für die Branchen Maschinenbau sowie insbesondere für Textilien, Bekleidung und Schuhe vorausgesagt, das Wachstum im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel wird sich im Prognosezeitraum verlangsamen. Ein kontinuierliches mäßiges Wachstum wird für die Erzeugung von Eisen- und Nichteisen-Metallen und die Chemiebranche erwartet.
6.6. Business-as-usual-Szenario − Sachgütererzeugung Das Business-as-usual-Szenario beruht auf einer Fortschreibung bisheriger Entwicklungen und zeigt somit eine mögliche Entwicklung des Wassereinsatzes ohne Berücksichtigung von Ereignissen, welche sprunghafte Veränderungen zur Folge haben könnten.
6.6.1. Annahmen für das Business-as-usual-Szenario Für das Business-as-usual-Szenario spielen die Wirtschaftsentwicklung und die an-gewendete Technik die größte Rolle in der Bestimmung der Wassernutzung durch Industrie und Gewerbe.
Der spezifische Wasserverbrauch beschreibt das Verhältnis von Output, ausgedrückt durch den Produktionswert, und dem Wasserverbrauch und spiegelt die Effizienz des Wassereinsatzes beziehungsweise die Wasserintensität der Produktion wider.
Endbericht Seite121
Entwicklung im spezifischen Wasserverbrauch
0,00
50,00
100,00
150,00
200,00
250,00
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
Lit
er/€
Pro
du
ktio
nsw
ert
Metallerzeugung und -verarbeitung
Chemie
Papiererzeugung und -verarbeitung
Nahrungsmittel undGetränke
sonst. Sachgüter
Sachgütererzeugunggesamt
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 47: Spezifischer Wasserverbrauch 1980 -1994
Der spezifische Wasserverbrauch der Industrie bzw. der Sachgütererzeugung ist seit 1980 stetig gesunken, insbesondere in einigen wasserintensiven Branchen.
In der Zeit zwischen 1980 und 1994 fanden die größten Reduktionen in den Branchen Papier- und Metallerzeugung statt. Insgesamt hat sich der spezifische Wasserverbrauch der Industrie von 1980 bis 1994 halbiert. Im gesamten Zeitraum von 1980 bis 2000 hat sich der spezifische Wasserverbrauch auf ein Drittel reduziert. In den letzten zehn Jahren hat insbesondere die Papiererzeugung weiter große Reduktionen erzielt, aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelerzeugung fand ein wesentlicher Rückgang im Wasserver-brauch statt.
In der nachfolgenden Grafik werden mögliche Trendentwicklungen dargestellt. Unter Berücksichtigung des im Vergleich zur bisherigen Entwicklung relativ niedrigen spezifischen Wasserverbrauchs für das Jahr 2000 ergibt sich insgesamt ein günstigerer Trendverlauf. Ohne Berücksichtigung des Werts für das Jahr 2000, der auf Berechnungen und nicht auf gemeldeten Daten beruht, verläuft die Trendlinie flacher und signalisiert etwas geringere Fortschritte im Wassereinsatz der Sachgütererzeugung.
Endbericht Seite122
Trend im spezifischen Wasserverbrauch Sachgütererzeugung
0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
30,00
35,00
40,00
45,00
50,00
1980
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
1996
1998
2000
m³ W
asse
r/ 1
000
€ P
W€
errechneter Wert 2000
2015
2010
2005
Trendprojektion 2015
----Trendprojektion exp. unter Berücksichtigung des errechneten Werts für 2000
----Trendprojektion exp. ohne Berücksichtigung des errechneten Werts für 2000
Abbildung 48: Trend spezifischer Wasserverbrauch 1980 − 2015
Die Motivation für Einsparungen im Wasserbereich ist weiterhin getrieben durch Kosten der Abwasserentsorgung, Auflagen bezüglich Abwasseremissionen und Begrenzung der Wasserentnahme sowie Energiekosten, beispielsweise im Bereich der Dampfverwendung.
Ein wesentlicher Aspekt im Verlauf des spezifischen Wasserverbrauchs in der Sachgütererzeugung ist die wirtschaftliche Entwicklung von wasserextensiven Branchen, die bei geringem Anstieg des Gesamtwassereinsatzes zunehmend zum Produktionswert der Sachgütererzeugung beitragen.
Der weiterhin fallende Verlauf im spezifischen Wasserverbrauch entspricht aber auch den Trends in einigen wasserintensiven Branchen, wie zum Beispiel der Papiererzeugung und -verarbeitung sowie der Erzeugung von Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken. Auch im Bereich der Chemieproduktion sowie der Metallerzeugung und Metallverarbeitung lassen bisherige Entwicklungen und Umweltprogramme maßgeblicher Unternehmen auf weitere Reduktionsmaßnahmen schließen, insbesondere im Bereich der Kreislaufschließung und Kaskadennutzung.
Klar zu erkennen ist dabei jedoch, dass aufgrund der bereits realisierten Einsparungs-maßnahmen die weitere Entwicklung mit geringeren Potenzialen gekennzeichnet ist.
Die nachfolgenden Grafiken illustrieren anhand von Trendprojektionen mögliche weitere Entwicklungen im spezifischen Wasserverbrauch bezogen auf den Produktionswert. Als Datengrundlage wurden die Industrie- und Gewerbestatistik nach der Betriebssystematik 1968 herangezogen. Dabei ist zu beachten, dass aufgrund wechselnder Zuordnung von Betrieben die Kontinuität der Datenbasis in einzelnen Branchen nicht durchgängig gegeben ist.
Endbericht Seite123
Papiererzeugung und -verarbeitung
0,00
50,00
100,00
150,00
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
m³
Was
ser/
1000
€ P
W
2015
histor. Werte Trendprojektion exp. Trendprojektion log.
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
Abbildung 49: Trends im spezifischen Wasserverbrauch der Papiererzeugung und -verarbeitung (Basis: Betriebssystematik 1968)
Nahrungs- und Genussmittel
0,001,002,003,004,005,006,007,008,009,00
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
m³
Was
ser/
1000
€ P
W
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen20
15
histor. Werte Trendprojektion exp. Trendprojektion log.
Abbildung 50: Trends im spezifischen Wasserverbrauch in der Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln (Basis: Betriebssystematik 1968)
Erzeugung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen
0,0010,0020,0030,0040,0050,0060,0070,0080,0090,00
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
m³ W
asse
r/10
00€
PW
2015
Quelle:Statistik Austria, eigene Berechnungen
histor. Werte Trendprojektion exp. Trendprojektion log.
Abbildung 51: Trends im spezifischen Wasserverbrauch der Erzeugung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (Basis: Betriebssystematik 1968)
Bezogen auf den Produktionswert zeigt sich in der Chemieproduktion eine Stabilisierung des spezifischen Wassereinsatzes. Für die letzten Jahre ist für die am Responsible-Care-
Endbericht Seite124
Programm teilnehmenden Unternehmen der Chemiebranche ebenso wie für die gesamte Branche ein Rückgang des absoluten Wasserverbrauchs dokumentiert.
Metallerzeugung
0
50
100
150
200
25019
80
1982
1984
1986
1988
1990
1992
1994
2000
m³W
asse
r/10
00 €
PW
2015
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen
histor. Werte Trendprojektion log. Trendprojektion exp.
Abbildung 52: Trends im spezifischen Wasserverbrauch in der Metallerzeugung (Basis: Betriebssystematik 1968)
Im Bereich der Metallerzeugung zeigen sich deutliche Einsparungen zu Beginn der achtziger Jahre, während der weitere Verlauf deutlichen Schwankungen unterliegt. Für die weitere Entwicklung der Branche werden eine deutliche Expansion und die Errichtung neuer Anlagen erwartet, wodurch weitere Verbesserungen in der Effizienz des Wassereinsatzes erzielt werden können. Auch Umweltprogramme der maßgeblichen Unternehmen lassen auf weitere Einsparmaßnahmen wie Kreislaufschließung, Verhinderung von Versickerung und Reduktion des Kühlwasserverbrauchs schließen.
6.6.2. Ergebnis für die Sachgütererzeugung In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich der spezifische Wasserverbrauch der Sachgütererzeugung bereits auf ein Drittel gegenüber dem Wert von 1980 reduziert. Im Business-as-usual-Szenario findet in den nächsten 15 Jahren eine weitere Reduktion um rund 30 % gegenüber dem errechneten Wert des Jahres 2000 statt.
Die Prognosen zur Entwicklung des Produktionswertes der Sachgütererzeugung gehen für den Zeitraum bis 2015 von einem zunächst starken, später etwas verlangsamten Wachstum aus.
Variante: Trend 1980 – 1994
In dieser Variante werden für den spezifischen Wasserverbrauch die Trends auf Basis der Werte von 1980 - 1994 ohne Berücksichtigung des errechneten Werts für 2000 zu Grunde gelegt. Es wird angenommen, dass 2000 durch einen besonders niedrigen spezifischen Wasserverbrauch gekennzeichnet ist und somit unterhalb des langfristigen Trendverlaufs liegt. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass je niedriger das bereits erreichte Niveau des spezifischen Wasserverbrauchs ist, die weiteren Reduktionen umso geringer ausfallen.
Aufgrund des relativ starken Wachstums des Produktionswerts der Sachgütererzeugung und des kontinuierlichen Wachstums in wasserintensiven Branchen wie der Metallerzeugung und der Herstellung chemischer Erzeugnisse kommt es trotz Wassereinsparungen, Kreislauf-schließung und Verbesserungen im Wassereinsatz zu einem höheren Wasserverbrauch der Sachgütererzeugung.
Erst nach 2010 kann der Fortschritt in der angewendeten Technik die Wirkungen des Output-Wachstums kompensieren, sodass ein Rückgang im absoluten Wasserverbrauch stattfindet.
Endbericht Seite125
Variante: Trend 1980 – 2000
In dieser Variante wird für den spezifischen Wasserverbrauch der Trend von 1980 einschließlich des errechneten Werts für 2000 herangezogen. Dieser Trend ist optimistischer bezüglich künftiger Reduktionen im Wasserverbrauch.
Je niedriger das erreichte Niveau des spezifischen Wasserverbrauchs ist, desto geringer fallen die weiteren Reduktionen aus. Obwohl die Veränderung im Wassereinsatz in den ersten Jahren am stärksten ist, wird dieser Effekt durch das Wirtschaftswachstum gedämpft. In den Folgejahren, bei geringerem Wirtschaftswachstum, wirken sich die Einsparungs-maßnahmen der Sachgüterproduktion deutlicher aus.
In der langfristigen Betrachtung bis 2015 ergeben jedoch beide Varianten ein sehr ähnliches Bild des Wassereinsatzes und eine deutliche Reduktion gegenüber dem aktuellen Wert.
Business-as-usual-Szenario: Wassereinsatz in der Sachgütererzeugung
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
1980 1985 1990 1994 2000 2005 2010 2015
Mio
. m
³
Basis Trend 1980-2000 Basis Trend 1980-1994
Abbildung 53: Business-as-usual-Szenario
6.7. Pessimistisches Szenario – Sachgütererzeugung
6.7.1. Annahmen für das pessimistische Szenario
Im pessimistischen Szenario spielt die Wirtschaftsentwicklung die größte Rolle. Wie auch beim Business-as-usual-Szenario basieren die Annahmen für die Wirtschaftsentwicklung auf
Endbericht Seite126
einer langfristigen Wirtschaftsprognose des Österreichischen Instituts für Wirtschafts-forschung vom April 2001.43
Bezüglich der angewendeten Technik wird angenommen, dass keine weiteren Verbesserungen in der Effizienz des Wassereinsatzes getätigt werden. Diese Annahme entspricht der Einschätzung, die Einsparpotenziale seien weitestgehend ausgereizt, nachdem der starke Druck seitens Gesetzgeber, Behörden und Gesellschaft in den neunziger Jahren bereits zu deutlichen Verbesserungen, Verlagerungen und auch zur Schließung ineffizienter Anlagen geführt haben.44
6.7.2. Ergebnis des pessimistischen Szenarios – Sachgütererzeugung Das prognostizierte Wirtschaftswachstum ohne zusätzliche Anwendung Wasser sparender Technologien führt zu einem Anstieg des Jahreswasserverbrauchs in der Sachgüter-erzeugung von 2000 bis 2015 um rund 400 Millionen Kubikmeter bzw. rund 27 %. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von 1,6 %.
Deutlich wirken sich das Wirtschaftswachstum allgemein sowie die Strukturverschiebung innerhalb des Bereichs der Sachgütererzeugung zugunsten von Branchen mit relativ hohem spezifischem Wasserverbrauch aus. Der Wasserverbrauch wächst dadurch etwas stärker als der Produktionswert der Sachgütererzeugung.
Produktionswert Sachgütererzeugung
0,00
20,00
40,00
60,00
80,00
100,00
120,00
140,00
2000 2005 2010 2015
Mrd
. Eur
o
Abbildung 54: Pessimistisches Szenario: Produktionswert
43 Publiziert in:
Kratena, K. und S. Schleicher (2001): Energieszenarien bis 2020, WIFO im Auftrag von BMWA und BMLFUW, S. 49 ff
44 Vgl.: Schippek, Mascha et al. (1998): Situation der Wasserversorgung von Industriebetrieben in Österreich, Studie im Auftrag der Bundessektion Industrie der Wirtschaftskammer Österreich, Wien, S. 8
Endbericht Seite127
Pessimistisches Szenario im Vergleich: Wassereinsatz in der Sachgütererzeugung
0
200
400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
2.200
1980 1985 1990 1994 2000 2005 2010 2015
Mio
. m³
pessimist. Szenario BAU Basis Trend 1980-2000
BAU Basis Trend 1980-1994
Abbildung 55: Pessimistisches Szenario: Wasserverbrauch
In der Periode von 2010 bis 2015 verlangsamt sich das Wachstum der Sachgüterproduktion in der Prognose und somit auch der Anstieg im Wasserverbrauch. Insgesamt hält jedoch das Anwachsen des Wasserverbrauchs bis 2015 an.
Der Anstieg ist hier auf das Wachstum wasserintensiver Branchen, insbesondere in den Bereichen Papier und Chemie zurückzuführen. Auch der Wassereinsatz in der Metall-erzeugung und -bearbeitung steigt, jedoch unterproportional zum Wachstum des Wasser-einsatzes in der gesamten Sachgütererzeugung.
Verteilung des Wassereinsatzes 2000
Papier, Druck7%
Sonstige3% Nahrungs- u.
Genussmittel Getränke
3%
Metallerzeugung und -bearbeitung
52%
Chemie und Mineralöl-
verarbeitung35%
Quelle: eigene Berechnungen
Abbildung 56: Verteilung Wassereinsatz 2000
Endbericht Seite128
Verteilung des Wassereinsatzes 2015
Metallerzeugung und -bearbeitung
48%
Nahrung u. Getränke
2%
Sonstige3%
Papier, Druck9%
Chemie und Mineralöl-
verarbeitung38%
Quelle: eigene Berechnungen
Abbildung 57: Verteilung Wassereinsatz 2015
6.8. Optimistisches Szenario
6.8.1. Annahmen für das optimistische Szenario – Sachgütererzeugung Das optimistische Szenario geht von der bestmöglichen Variante des Business-as-usual-Szenarios aus (Basis Trend 1980–2000) und bezieht einerseits die Auslagerung wasser-intensiver Produktionsschritte in andere Länder und andererseits theoretisch mögliche, aber in der Sinnhaftigkeit ihrer Umsetzung fragwürdige Wassersparmaßnahmen, mit ein.
Die Kondensation des Wasserdampfs aus der Zellstoff- und Papiertrocknung und Weiterverwendung des Kondensats zum Beispiel würde bei hohem technischem Aufwand den Wasserverbrauch dieser Branche nur mehr maximal um weitere 4 % reduzieren.
Andere Maßnahmen für weitere Einsparungen im Wassereinsatz, wie zum Beispiel die Umstellung von Wasser- auf Luftkühlung sind häufig verbunden mit einem Mehraufwand im Energieeinsatz, wodurch eine Verschiebung der Umweltauswirkungen erfolgt und gegebenenfalls Konflikte mit Klimaschutzzielen entstehen können. Daher sind weitere weit-reichende Einsparungen im Wassereinsatz, insbesondere im Bereich der Kühlung, hinsichtlich ihrer ökologischen Gesamtwirkung zu beurteilen. Für eine quantifizierte Ab-schätzung der Trade-offs solcher Maßnahmen sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich.
6.8.2. Ergebnis des optimistischen Szenarios – Sachgütererzeugung Wassersparmaßnahmen wie die Wasserdampfkondensation bei der Zellstoff- und Papiertrocknung, der Ersatz der Wasserkühlung durch Luftkühlung, die Auslagerung wasserintensiver Produktionsschritte und auch die Substitution wasserintensiver Produkte würden zusammen den Wasserverbrauch der gesamten Sachgütererzeugung laut Expertenschätzung um maximal weitere 10 % reduzieren.
Endbericht Seite129
Optimistisches Szenario im Vergleich:Wassereinsatz in der Sachgütererzeugung
0
200400
600
800
1.000
1.200
1.400
1.600
1.800
2.000
2.200
1980 1985 1990 1994 2000 2005 2010 2015
Mio
. m³
pessimist. Szenario BAU Basis Trend 1980-2000
BAU Basis Trend 1980-1994 optimist. Szenario Basis Trend 1980-2000
Abbildung 58: Optimistisches Szenario: Wasserverbrauch
6.9. Schlussfolgerungen Der Vergleich des absoluten Wasserverbrauchs im Business-as-usual-Szenario und im pessimistischen Szenario zeigt, dass sich die rechtlichen, wirtschaftlichen und gesell-schaftlichen Rahmenbedingungen kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um den durch das Wirtschaftswachstum zu erwartenden Anstieg des Wasserverbrauchs der Sachgüter-erzeugung in Österreich bis 2015 zu kompensieren.
Das optimistische Szenario zeigt, dass den Möglichkeiten zu weiteren Einsparungs-maßnahmen im Bereich des Wassereinsatzes nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Grenzen gesetzt sind, da weitere Maßnahmen zur Reduktion zu Umweltbelastungen in anderen Medien führen können. Darüber hinaus wird der Wasser-einsatz nicht nur durch Effizienzsteigerung, sondern auch durch Auslagerung wasser-intensiver Produktionsschritte erreicht, was eine Verlagerung der Gewässerbelastung in andere Länder beziehungsweise Flusseinzugsgebiete zur Folge hat.
6.10. Unsicherheit bei den Szenarien Sachgütererzeugung Sämtliche Szenarien beruhen auf der langfristigen Wirtschaftsprognose des WIFO vom April 2001. Insgesamt dürfte die wirtschaftliche Entwicklung im Zeitraum 2000 bis 2005 von den prognostizierten Werten abweichen, da die schlechtere Entwicklung der Jahre 2001 bis 2003 noch nicht berücksichtigt werden konnte. Nach den derzeit vorliegenden mittelfristigen Prognosen ist jedoch nach einem Aufschwung 2004 und 2005 eine Rückkehr zu einem stabilen Wachstumspfad im Bereich von durchschnittlich 2,0 bis 2,1 % des realen BIP zu erwarten.
Ein Vergleich der Prognosen ist nachfolgend dargestellt:
Endbericht Seite130
Langfristige Prognose
2000 – 2020
WIFO45
Mittelfristige Prognose
2003 – 2007
IHS 46
Mittelfristige Prognose 2001
– 2006
WIFO47
Realisierte Veränderung
Statistik Austria
BIP real Jährliche Veränderung in %
2001 2,6 2,6 0,7 2002 2,3 2,3 0,6 2003 2,0 2,0 2004 2,1 2,1 2005 2,1 2,1 2006 2,1 2,1 2007 2,0
Durchschnittliches Wachstum
2003 – 2007:
2,1% 2,0
Tabelle 42: Prognosen und realisiertes BIP im Vergleich
Aktualisierte Prognosen können eine Abflachung des Wachstumsverlaufs des Produktions-werts für die Sachgütererzeugung und damit auch eine flachere Kurve des Wasser-verbrauchs in allen Szenarien ergeben.
Innerhalb der Sachgüterproduktion sind insbesondere die Branchen (NACE-Abteilungen) Chemie und Metallerzeugung sensibel hinsichtlich der getroffenen Annahmen für die Szenarien. Aufgrund relativ hoher spezifischer Wasserverbräuche in den Branchen Chemie und Metallerzeugung wirken sich bereits geringfügige Variationen im prognostizierten Produktionswert deutlich aus. Darüber hinaus spielt auch die Zusammensetzung innerhalb dieser Branchen eine wesentliche Rolle, da die einzelnen Tätigkeitsfelder (zum Beispiel im Sinne von NACE-Klassen oder Unterklassen) oft deutlich unterschiedliche spezifische Wasserverbräuche aufweisen.
Bei den spezifischen Wasserverbräuchen auf Ebene der Branchen ist darauf hinzuweisen, dass die Datengrundlage der Industrie- und Gewerbestatistik auf Ebene der Betriebs-systematik ebenso wie auf Ebene der Fachverbände durch unterschiedliche Zuordnung von Betrieben im Laufe der dargestellten Jahre zu Verzerrungen der Ergebnisse führen kann. Ausgliederung in eigene Gesellschaften und Veränderung der Haupttätigkeiten in den Berichtseinheiten beeinträchtigen die Vergleichbarkeit der Daten im Zeitablauf.
6.11. Szenarien zum Tourismus
6.11.1. Datengrundlagen
Die wichtigsten Einflussfaktoren hinsichtlich des Wasserverbrauchs im Bereich Beher-bergung sind die Entwicklung der Nächtigungen sowie die Veränderung der Anteile der Unterkunftskategorien.
Ein wesentliches Kriterium für den Wasserverbrauch pro Nächtigung ist das Angebot des Beherbergungsbetriebs, insbesondere im Bereich von Wellness-Einrichtungen wie zum Beispiel Hallen- oder Freibad, Sauna oder Dampfbad. Ebenso spielt das Vorhandensein
45 Publiziert in:
Kratena, K. und S. Schleicher (2001): Energieszenarien bis 2020, WIFO im Auftrag von BMWA und BMLFUW, S. 49 ff
46 IHS (2003): Mittelfristige Prognose der Österreichischen Wirtschaft 2003-2007 47 Baumgartner, Josef et al. (2002): Konjunkturaufschwung bei anhaltenden Strukturproblemen. Mittelfristige
Prognose der Österreichischen Wirtschaft bis 2006, in: WIFO Monatsberichte 8/2002, S. 525 ff
Endbericht Seite131
eines eigenen Restaurants eine Rolle. Allerdings sind durchgängige Daten zum Wasser-verbrauch und zu den relevanten Ausstattungsmerkmalen nicht verfügbar, sodass eine Annäherung über Unterkunftskategorien erfolgt.
Die verfügbaren Daten legen nahe, dass eigene Restaurants und Wellness-Einrichtungen im gehobenen Unterkunftssegment am häufigsten angeboten werden. Darüber hinaus zeigt sich, dass das Spektrum des Wasserverbrauchs auch bei mittleren Kategorien, niedrigen Kategorien sowie nicht kategorisierten Betrieben in entsprechende Klassen eingeordnet werden kann.
Laut Umfrageergebnissen liegen gute bis mittlere spezifische Wasserverbräuche je nach Kategorie zwischen 200 und 350 Liter pro Nächtigung. Bei gehobener Ausstattung kann der spezifische Wasserverbrauch auch im Bereich von 560 Litern liegen, bei niedrigen Ausstattungsmerkmalen kann der Wasserverbrauch auf bis zu 80 Liter pro Nächtigung sinken, wobei zu berücksichtigen ist, welche Wasser verbrauchenden Aktivitäten in der Unterkunft beziehungsweise außerhalb getätigt werden.
Um das Spektrum der möglichen Entwicklungen hinsichtlich zukünftiger Nächtigungszahlen abzudecken, wurden langfristige Prognosen der World Tourism Organisation (WTO) und Berechnungen des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) herangezogen. Die Erwartungen der WTO, welche auf Basis von Experteninterviews ermittelt wurden, sind für Österreich etwas gedämpfter als die modellgestützten Prognosen des WIFO. Auf dieser Grundlage wurden zwei alternative Annahmen bezüglich der Nächtigungsentwicklung in Österreich getroffen.
Hinsichtlich der Aufteilung in Unterkunftskategorien liegen keine publizierten Prognosen vor. Auf Basis der bisherigen Entwicklung wurden daher Trends fortgeschrieben, um mögliche Entwicklungen darstellen zu können. Alternativ dazu wurde eine Entwicklung unter dem Titel „Qualitätsoffensive“ angenommen, welche eine starke Verschiebung zugunsten hochqualitativer Unterkünfte beschreibt.
6.11.2. Bisherige Entw icklung Nach Zuwächsen und anschließend deutlichen Abnahmen der Nächtigungszahlen Mitte der achtziger und Mitte der neunziger Jahre sind die jährlichen Nächtigungszahlen in Österreich wieder im Steigen begriffen.
Die Nächtigungszahlen resultieren aus den Touristenankünften sowie der jeweiligen Aufenthaltsdauer. Die Aufenthaltsdauer der Gäste in Österreich ist in den vergangenen Jahren um durchschnittlich 1,5 % pro Jahr gesunken.
Endbericht Seite132
Entwicklung der Nächtigungen in Österreich
0
20.000.000
40.000.000
60.000.000
80.000.000
100.000.000
120.000.000
140.000.000
1973
1975
1977
1979
1981
1983
1985
1987
1989
1991
1993
1995
1997
1999
2001
Quelle: Statistik Austria
Abbildung 59: Nächtigungsentwicklung
In den vergangenen dreißig Jahren hat es eine massive Veränderung in der Struktur der Nächtigungen hinsichtlich der Unterkunftskategorien gegeben. Der Anteil der Vier- bis Fünfstern-Unterkünfte ist deutlich angewachsen. Die Anzahl der Nächtigungen in Drei-Stern-Unterkünften und anderen Betrieben hat sich nach massiven Rückgängen zwar stabilisiert, diese Ausstattungskategorien verlieren aber weiterhin relative Anteile im Verhältnis zu den Vier- und Fünf-Stern-Betrieben, denn deren absolute Nächtigungszahlen sind – unabhängig von der Entwicklung der Gesamtübernachtungen – stetig im Wachsen.
4–5 Sterne 3 Sterne Sonstige
Anteil 1977 8,68 % 12,99 % 78,33 %
Anteil 1980 13,01 % 17,90 % 69,09 %
Anteil 1985 16,22 % 20,68 % 63,10 %
Anteil 1990 18,96 % 22,33 % 58,71 %
Anteil 1995 22,19 % 22,44 % 55,37 %
Anteil 2000 27,74 % 23,31 % 48,96 %
Anteil 2002 28,79 % 23,25 % 47,96 %
Quelle: Statistik Austria, eigene Berechnungen Tabelle 43: Struktur der Nächtigungen nach Unterkunftskategorien
Endbericht Seite133
Ausgangssituation 2000
mittlerer Wasserverbrauch m³/Nächtigung
Nächtigungen Wasserverbrauch m³/Jahr
4-5 Sterne 0,35 31.533.579 11.036.752
3 Sterne 0,30 26.494.930 7.948.479
sonstige 0,20 55.657.981 11.131.596
GESAMT 113.686.490 30.116.827
Tabelle 44: Ausgangssituation 2000
6.11.3. Annahmen für alle Szenarien Im Bereich der Tourismusentwicklung zeigen sich zwei wesentliche Trendlinien in den Bereichen der Qualitätsansprüche und der Urlaubsdauer: In den kommenden Jahrzehnten wird mit einer höheren Mobilität von Reisenden, spontanerem Freizeitverhalten und wachsenden Qualitätsansprüchen gerechnet.
Für die Entwicklung der Qualitätsansprüche werden folgende Begründungen gesehen:
Verbesserungen im Bereich von Telekommunikation und Internet erhöhen die Transparenz von Reiseangeboten. In Verbindung mit einer höheren Reiseerfahrung der Gäste werden An-gebote daher vergleichbarer und unterliegen einem verstärkten und breiteren Konkurrenz-druck, sodass die Komponente der Servicequalität weiter an Bedeutung gewinnt.
Gleichzeitig steigt der Anteil der älteren Personen in der Bevölkerung. In Österreich wird für 2020 ein Anteil von 42 % der über 50-Jährigen erwartet. Dieser Gruppe wird im Tourismus hohes Wachstumspotenzial zugeschrieben, da wachsende Mobilität und bessere Gesundheit die sinkende Reisebereitschaft mit steigendem Alter mehr als kompensieren. Urlaub wird in diesem Gästesegment als Belohnung für ein arbeitsreiches Leben wahrgenommen, was mit einem hohen Qualitätsanspruch einhergeht.
Ein weiterer Trend geht in Richtung Gesundheitstourismus. Derzeit bilden Gesundheit und Pflege bei rund 10 % der Österreichurlauber das vorwiegende Urlaubsmotiv. Der Anteil wird jedoch als stark wachsend erwartet. Zentren dieser Entwicklung sind neue und aufstrebende Thermendestinationen in der Steiermark und im Burgenland.
Auf der Angebotsseite wird die Entwicklung in Richtung des qualitätsorientierten Tourismus unterstützt. Auch EU-Strukturfonds-Programme unterstützen eine Qualitätsoffensive, beispielsweise in Kärnten.
Auf der anderen Seite wird erwartet, dass der Trend zu Kurzurlauben und damit ein Rück-gang der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer weiter anhält. Dieser Trend wird durch die Entwicklungen am Arbeitsmarkt unterstützt, wo zum einen die längere Abwesenheit vom Arbeitsplatz immer schwieriger wird, zum anderen wachsender Druck häufigere Urlaube notwendig macht. Die Veränderungen im Bereich des beruflichen Alltags werden zu einer höheren Bedeutung von Urlaub bei gleichzeitig geringerer Verfügbarkeit von Freizeit führen.
Insgesamt wird mit einer Sättigungstendenz und geringeren Wachstumsraten gerechnet. Dabei werden eine starke Zunahme bei Kurzurlauben, wachsende Aktivität und Mobilität sowie wachsendes Qualitätsbewusstsein der Gäste erwartet.48
Im Rahmen der Szenarien werden jeweils vier Varianten dargestellt, um unterschiedlichen möglichen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
48 Smeral, E. (2003): Die Zukunft des internationalen Tourismus. Entwicklungsperspektiven für das 21.
Jahrhundert, Wien
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Zwei Varianten ergeben sich aus unterschiedlichen Annahmen zur Entwicklung der Nächtigungszahlen.
Eine dieser Varianten (in den Tabellen als „WTO-Prognose“ bezeichnet) basiert auf einer Prognose der World Tourism Organisation (WTO). Die langfristige Prognose der World Tourism Organisation beruht auf einer Expertenbefragung. Dabei ergibt sich für Österreich ein Anstieg der Tourismusankünfte, welcher mit durchschnittlich 1,5 % pro Jahr deutlich unter dem für Europa erwarteten Wachstum liegt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten um durchschnittlich 1,5 % abgenommen. Diese Variante ergibt eine geringfügige Abnahme der jährlichen Nächtigungen im Jahr 2015 im Vergleich zu 2000.
Die alternative Annahme (in den Tabellen mit „Wachstum“ bezeichnet) geht von einer stärkeren Zunahme der Ankünfte aus, was dem Trend der letzten Jahre sowie den Erwartungen der WTO für Europa gesamt entspricht. Wenn ebenfalls ein durchschnittlicher jährlicher Rückgang von 1,5 % bei der Aufenthaltsdauer zu Grunde gelegt wird, ergibt sich ein Wachstum der Nächtigungen.
Weitere zwei Varianten resultieren aus unterschiedlichen möglichen Entwicklungen hinsichtlich der Verschiebung der Anteile von hochqualitativen Unterkünften und solchen mit niedrigerem Standard.
Eine dieser Varianten (in den Tabellen mit „Strukturentwicklung wie 1990− 2003“ bezeichnet) schreibt die Entwicklung der Jahre 1990 bis 2003 fort, wobei der Anteil des Vier- bis Fünf-Sterne-Segments auf Kosten des Drei-Stern-Segments wächst, während auch im Bereich der niedriger oder nicht klassifizierten Unterkünfte geringfügige Zuwächse zu verzeichnen sind. Eine solche Entwicklung könnte durch steigende Nachfrage für Ferienwohnungen, Urlaub am Bauernhof oder Camping begründet sein.
Alternativ dazu kann erwartet werden, dass Qualitätsinititativen von Förderinstitutionen auf regionaler, nationaler wie auch europäischer Ebene die Entwicklung zugunsten von Unterkünften mit hohen Ausstattungsstandards beschleunigen und somit den Anteil von Vier- bis Fünf-Stern-Betrieben, aber auch von Drei-Stern-Häusern deutlich erhöhen. Im Bereich der niedriger klassifizierten Unterkünfte wird es zum Ausscheiden zahlreicher Anbieter kommen, da sie der Marktnachfrage nicht mehr entsprechen. (Diese Variante ist in den Tabellen mit „Qualitätsoffensive“ gekennzeichnet.)
6.12. Business-as-usual-Szenario: Tourismus
6.12.1. Annahmen zum Business-as-usual-Szenario
Im Business-as-usual-Szenario wird angenommen, dass im Jahr 2015 die derzeit als „mittel“ bis „gut“ geltenden spezifischen Wasserverbräuche aufgrund entsprechender Einsparungs-maßnahmen und Effizienzsteigerungen in der Wassernutzung trotz der Qualitätsverbesser-ungen des Angebots weiterhin als guter Standard gelten. Diese liegen je nach Kategorie zwischen 200 und 350 Litern pro Nächtigung.
Endbericht Seite135
6.12.2. Ergebnis Business-As-Usual-Szenario
Variante „WTO Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
mittlerer Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,35 36.587.913 12.805.770
3 Sterne 0,30 20.004.192 6.001.258
sonstige 0,20 56.451.029 11.290.206
GESAMT 113.043.134 30.097.234
Veränderung zu 2000 − 0,57 % − 0,07 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
− 0,04 % 0,00 %
Tabelle 45: BAU-Szenario „WTO -Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“
Im Szenario auf Basis der WTO-Prognose überlagert die rückläufige Aufenthaltsdauer die Wirkungen von zunehmenden Ankünften, sodass insgesamt eine geringere Anzahl von Nächtigungen erwartet wird. Dabei bleibt der jährliche Wasserverbrauch jedoch nahezu unverändert, da aufgrund der Strukturentwicklung zugunsten hochqualitativer Unterkünfte der Wasserverbrauch pro Übernachtung höher ist.
Variante „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
mittlerer Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,35 45.593.757 15.957.815
3 Sterne 0,30 24.928.076 7.478.423
sonstige 0,20 70.346.032 14.069.206
GESAMT 140.867.865 37.505.444
Veränderung zu 2000 23,91 % 24,53 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % 1,47 %
Tabelle 46: BAU-Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“
Im Wachstums-Szenario ist der Zuwachs der Ankünfte mit rund 3 % pro Jahr deutlicher ausgeprägt, sodass dieser Effekt die rückläufige Aufenthaltsdauer klar überwiegt. Daraus resultiert eine höhere Anzahl an Nächtigungen für das Jahr 2015.
Aufgrund der Strukturverschiebung zugunsten von Unterkünften der gehobenen Ausstattungskategorien ist die Veränderung im Wasserverbrauch etwas stärker als das Nächtigungswachstum.
Endbericht Seite136
Variante „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
mittlerer Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,35 56.347.146 19.721.501
3Sterne 0,30 42.260.360 12.678.108
sonstige 0,20 42.260.360 8.452.072
GESAMT 140.867.866 40.851.681
Veränderung zu 2000 23,91 % 35,64 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % 2,05 %
Tabelle 47: BAU-Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
Dem Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ liegt die Annahme zugrunde, dass es bis 2015 eine Verschiebung der Anteile zugunsten von hochwertigen Unterkünften geben wird und dass die Zunahme bei den Ankünften auch eine Zunahme bei den Nächtigungen bewirkt.
In diesem Szenario steigen die Nächtigungen mit durchschnittlich 1,44 % pro Jahr an. Die deutliche Verschiebung zugunsten der Nächtigungen in Drei- bis Fünf-Stern-Unterkünften und der Rückgang bei Nächtigungen in anderen Kategorien führen zu einem überproportionalen Anstieg im Wasserverbrauch.
Variante „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“
mittlerer Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,35 45.217.254 15.826.039
3 Sterne 0,30 33.912.941 10.173.882
sonstige 0,20 33.912.941 6.782.588
GESAMT 113.043.136 32.782.509
Veränderung zu 2000 -0,57 % 8,85 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
-0,04 % 0,57 %
Tabelle 48: BAU-Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“
In der Szenario-Variante „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“ wird die Annahme über die annähernd stagnierenden Nächtigungszahlen aus der WTO-Prognose mit der Annahme verknüpft, dass Qualitätsinitiativen auf Angebots- und Nachfrageseite zu einem verstärkten Anteil der Drei- bis Fünf-Stern-Unterkünfte im Jahr 2015 führen werden.
Als Ergebnis daraus ergibt sich, dass trotz der leicht gesunkenen Nächtigungszahlen der Wasserverbrauch im Vergleich zum Jahr 2000 deutlich höher liegt. Dies ist darin begründet, dass Unterkünfte mit hohen Ausstattungsmerkmalen, vor allem im Wellness-, aber auch im Restaurantbereich, einen höheren spezifischen Wasserverbrauch aufweisen.
Endbericht Seite137
6.13. Pessimistisches Szenario: Tourismus
6.13.1. Annahmen zum pessimistischen Szenario: Tourismus
Dem pessimistischen Szenario unterliegen in gleicher Weise die Annahmen zur Entwicklung der Touristenankünfte, der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer sowie der strukturellen Entwicklung nach Unterkunftskategorien.
Abweichend vom Business-as-ususal-Szenario wird jedoch unterstellt, dass die Qualitäts-anforderungen der Gäste kaum Wassersparmaßnahmen zulassen. Aufgrund des Trends zum Wellness-Urlaub werden Sauna und Dampfbad zu allgemein verbreiteten Ausstattungs-merkmalen. Auch hoteleigene Hallen- oder Freibäder gehören zum Standard. Diese Entwicklung wird dadurch unterstützt, dass Gäste ein äußerst vielfältiges und vom Wetter unabhängiges Angebot vor Ort wünschen. Der hohe Anteil von Gästen über 50 Jahren und komfortorientierten Urlaubern macht es erforderlich, dass diese Angebote in der Anlage selbst zur Verfügung gestellt werden, da Wege in kommunale Einrichtungen als nicht komfortabel angesehen werden.
Darüber hinaus verursacht die geringe Aufenthaltsdauer ein gestiegenes Aufkommen an Wäsche, was insbesondere bei den niedrigeren Unterkunftskategorien zum Tragen kommt. Insgesamt ergibt sich für sämtliche Unterkunftskategorien ein spezifischer Wasserverbrauch für 2015, der im Bereich der heutigen Obergrenzen liegt. Je nach Kategorie liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Nächtigung zwischen 250 und 560 Litern.
6.13.2. Ergebnisse zum pessimistischen Szenario: Tourismus
Pessimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
hoher Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,56 36.587.914 20.489.232
3 Sterne 0,37 20.004.192 7.401.551
sonstige 0,25 56.451.030 14.112.757
GESAMT 113.043.136 42.003.540
Veränderung zu 2000 − 0,57 % 39,47 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
− 0,04 % 2,24 %
Tabelle 49: Pessimistisches Szenario „WTO -Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990-2003“
Das pessimistische Szenario auf Basis der WTO-Prognose für Österreich basiert auf der Annahme, dass spezifische Wasserverbräuche aufgrund der Qualitätsansprüche und des Angebots an hoteleigenen Anlagen steigen.
In der Folge nehmen zwar die Nächtigungen gegenüber dem Jahr 2000 geringfügig ab, der Wasserverbrauch steigt jedoch deutlich an, insgesamt um rund 40 %.
Endbericht Seite138
Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
hoher Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,56 45.593.757 25.532.504
3 Sterne 0,37 24.928.076 9.223.388
sonstige 0,25 70.346.032 17.586.508
GESAMT 140.867.865 52.342.400
Veränderung zu 2000 23,91 % 73,80 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % 3,75 %
Tabelle 50: Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
Das pessimistische Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie in den Jahren 1990 bis 2003“ ist durch ein Anwachsen der Nächtigungen und eine Verschiebung zugunsten höherer Ausstattungskategorien gekennzeichnet.
Die Auswirkungen der quantitativen und der strukturellen Veränderungen werden zusätzlich dadurch verstärkt, dass die höheren Qualitätsanforderungen und zusätzlichen Anlagen der Tourismusbetriebe einen höheren spezifischen Wasserverbrauch bedingen.
In der Folge kommt es in diesem Szenario bis 2015 zu einem Anstieg des Wasserverbrauchs um rund 74 % gegenüber dem Bezugsjahr 2000.
Pessimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“
hoher Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,56 45.217.254 25.321.662
3 Sterne 0,37 33.912.941 12.547.788
sonstige 0,25 33.912.941 8.478.235
GESAMT 113.043.136 46.347.685
Veränderung zu 2000 − 0,57 % 53,89 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
− 0,04 % 2,92 %
Tabelle 51: Pessimistisches Szenario „WTO -Prognose mit Qualitätsoffensive“
Das Szenario basiert auf der WTO Prognose bezüglich der Ankünfte und Aufenthaltsdauer sowie auf der Annahme, dass aufgrund von Fördermaßnahmen und Verschiebungen auf der Angebots- und Nachfrageseite künftig die strukturelle Veränderung zugunsten höherer Ausstattungskategorien schneller stattfindet als bisher.
Trotz der im Vergleich zu 2000 geringfügig niedrigeren Nächtigungszahlen 2015 ist der Wasserverbrauch um über 50 % angestiegen, da die spezifischen Wasserverbräuche wegen der wachsenden Qualitäts- und Ausstattungsanforderungen stark gestiegen sind.
Endbericht Seite139
Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
hoher Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,56 56.347.146 31.554.402
3 Sterne 0,37 42.260.360 15.636.333
sonstige 0,25 42.260.360 10.565.090
GESAMT 140.867.865 57.755.825
Veränderung zu 2000 23,91 % 91,77 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % 4,44 %
Tabelle 52: Pessimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
Das Szenario basiert auf der Annahme, dass das Wachstum der Ankünfte die sinkende Aufenthaltsdauer mehr als kompensiert. Darüber hinaus führen Fördermaßnahmen und Verschiebungen auf der Angebots- und Nachfrageseite dazu, dass künftig die Umstellung auf Unterkünfte mit höheren Ausstattungskategorien schneller stattfindet als bisher.
Zusätzlich zu den höheren Nächtigungszahlen steigt aufgrund der Qualitäts- und Ausstattungsmerkmale der österreichischen Tourismusbetriebe auch der spezifische Wasserverbrauch pro Nächtigung. In der Folge kommt es beinahe zu einer Verdoppelung des Wasserverbrauchs im Jahr 2015.
6.14. Optimistisches Szenario: Tourismus
6.14.1. Annahmen zum optimistischen Szenario für den Tourismus
Dem optimistischen Szenario unterliegen in gleicher Weise die Annahmen zur Entwicklung der Touristenankünfte, der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer sowie der strukturellen Entwicklung nach Unterkunftskategorien.
Abweichend vom Business-as-ususal-Szenario wird jedoch unterstellt, dass Instrumente wie das „Umweltzeichen für Tourismusbetriebe“ und Umweltmanagementsysteme wie EMAS und ISO 14001 Anreize setzen, um verstärkt Wasser sparende Maßnahmen umzusetzen. Auch das Wasser-Contracting, ähnlich wie im Energiebereich, wird bei einigen Betrieben erfolgreich eingesetzt.
Aufgrund des Trends zu Wellness-Urlauben wird in Fremdenverkehrsorten die notwendige Infrastruktur so ausgebaut, dass sie allen Gästen des Ortes oder einer Hotel-Kooperation zur Verfügung steht. Entsprechende Transport-Einrichtungen, Fussgeherverbindungen und Planung der umliegenden Hotelanlagen stellen sicher, dass auch komfortorientierte Urlauber die Angebote gerne in Anspruch nehmen.
Der Trend zu Wellness schlägt sich nicht nur in vermehrter Nachfrage nach Bade-möglichkeiten und wasserbezogener Entspannung nieder, sondern auch nach alternativen Angeboten zum gesunden und erholsamen Leben.
Darüber hinaus haben Urlauber durch Kampagnen an ihrem Wohnort ein verbessertes Bewusstsein im Umgang mit der Ressource Wasser, welches ihr Verhalten auch am Urlaubsort prägt.
Insgesamt ergibt sich dadurch für sämtliche Unterkunftskategorien ein spezifischer Wasserverbrauch für 2015, der im Bereich der heutigen Untergrenzen liegt. Je nach Kategorie liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Nächtigung bei 180, 250 beziehungsweise 300 Litern.
Endbericht Seite140
6.14.2. Ergebnisse zum optimistischen Szenario für den Tourismus
Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
niedriger Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,24 36.587.914 8.781.099
3 Sterne 0,21 20.004.192 4.200.880
sonstige 0,18 56.451.030 10.161.185
GESAMT 113.043.136 23.143.164
Veränderung zu 2000 − 0,57 % − 23,16 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
− 0,04 % − 1,74 %
Tabelle 53: Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
Die Variante „WTO-Prognose mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“ beruht auf der Prognose für ein moderates Wachstum der Ankünfte, einem weiteren Rückgang der Aufenthaltsdauer und damit auch der Nächtigungen bis 2015. Die weitere Entwicklung bezüglich der Anteile der Ausstattungskategorien verläuft wie in den vergangenen zehn Jahren, das heißt, die kontinuierliche Verschiebung zugunsten Unterkünften höherer Kategorie hält an.
Aufgrund der umfassenden Wassersparmaßnahmen, alternativen Angeboten und des verbesserten Bewusstseins von Anbietern und Gästen ist der spezifische Wasserverbrauch in allen Unterkunftskategorien deutlich niedriger als heute.
In der Folge wird im Jahr 2015 im Bereich Beherbergung rund ein Viertel weniger Wasser verbraucht als im Jahr 2000.
Optimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
niedriger Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,24 45.593.757 10.942.502
3 Sterne 0,21 24.928.076 5.234.896
sonstige 0,18 70.346.032 12.662.286
GESAMT 140.867.865 28.839.684
Veränderung zu 2000 23,91 % −− 4,24 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % − 0,29 %
Tabelle 54: Optimistisches Szenario „Wachstum mit Strukturentwicklung wie 1990−2003“
In dieser Variante steigen die Nächtigungen bis zum Jahr 2015 weiter an, ebenso werden höherwertig ausgestattete Unterkünfte stärker nachgefragt als bisher.
Aufgrund der umfassenden Wassersparmaßnahmen, alternativen Angeboten und des verbesserten Bewusstseins von Anbietern und Gästen ist der spezifische Wasserverbrauch in allen Unterkunftskategorien deutlich niedriger als heute.
Die Einsparungen im Wasserverbrauch reichen jedoch aus, um die höheren Nächtigungs-zahlen und Qualitätsansprüche der Gäste mehr als zu kompensieren.
Endbericht Seite141
Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“
niedriger Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,24 45.217.254 10.852.141
3 Sterne 0,21 33.912.941 7.121.718
sonstige 0,18 33.912.941 6.104.329
GESAMT 113.043.136 24.078.188
Veränderung zu 2000 − 0,57 % − 20,05 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
− 0,04 % − 1,48 %
Tabelle 55: Optimistisches Szenario „WTO-Prognose mit Qualitätsoffensive“
Die Szenariovariante basiert auf der WTO-Prognose bezüglich der Ankünfte und Aufenthalts-dauer sowie auf der Annahme, dass aufgrund von Fördermaßnahmen und Verschiebungen auf der Angebots- und Nachfrageseite künftig die strukturelle Veränderung zugunsten höherer Ausstattungskategorien schneller stattfindet als bisher. Allerdings werden nicht nur hoteleigene Schwimmbäder, Saunalandschaften und wasserorientierte WellnessEin-richtungen errichtet, sondern auch andere qualitätsorientierte Freizeit- und Erholungsein-richtungen angeboten.
Im Wasserverbrauch finden gleichzeitig massive Reduktionen statt, die auf Veränderungen im Angebot, Ausnutzung anlagentechnischer Möglichkeiten und verstärktes Bewusstsein zurückzuführen sind.
Trotz des gesteigerten Ausstattungsniveaus des touristischen Angebots kann in dieser Variante der Wasserverbrauch im Bereich Beherbergung um rund 20 % verringert werden.
Optimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
niedriger Wasserverbrauch
m³/Nächtigung
Nächtigungen 2015
Wasserverbrauch m³/Jahr
2015
4-5 Sterne 0,24 56.347.146 13.523.315
3 Sterne 0,21 42.260.360 8.874.676
sonstige 0,18 42.260.360 7.606.865
GESAMT 140.867.866 30.004.856
Veränderung zu 2000 23,91 % − 0,37 %
durchschnittl. Veränderung/Jahr
1,44 % − 0,02 %
Tabelle 56: Optimistisches Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“
Die Variante geht von einem kontinuierlich starken Wachstum bei Touristenankünften und in weiterer Folge auch einem weiteren Anstieg der Nächtigungszahlen aus. Daneben wird das Ausstattungsniveau der Beherbergungsbetriebe durch Förderungen und Kampagnen deutlich angehoben.
Bis 2015 findet jedoch auch eine massive Reduktion im spezifischen Wasserverbrauch statt, welche durch anlagentechnische, angebotsseitige und bewusstseinsbildende Maßnahmen erreicht wird.
Die Vielzahl an Maßnahmen und Initiativen ist gerade ausreichend, um trotz der sonstigen Entwicklungen ein weiteres Ansteigen des Wasserverbrauchs im Tourismus zu verhindern.
Endbericht Seite142
6.15. Schlussfolgerung Das Szenario, welches zum höchsten Wasserverbrauch führt, ist die Variante „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ bei hohem Wasserverbrauch. In diesem Szenario kommt es beinahe zu einer Verdoppelung des Wasserverbrauchs im Beherbergungsbereich, was auch im Abwasserbereich wesentliche Veränderungen nach sich ziehen würde.
Das Szenario ist gekennzeichnet durch ein kontinuierliches Anwachsen der jährlichen Nächtigungen. Dabei findet eine Verschiebung in Richtung höherer Ausstattungskategorien statt, welche aufgrund von Ausstattungsmerkmalen wie Schwimmbädern und Wellness- Einrichtungen einen höheren spezifischen Wasserverbrauch aufweisen. Eine weitere Verstärkung des Wellness-Trends erhöht den durchschnittlichen Wasserverbrauch der gehobenen Ausstattungskategorien weiter, da zusätzliche Angebote und vermehrt exklusive hoteleigene Anlagen errichtet werden.
Auf der optimistischen Seite zeigt der Vergleich der Szenario-Varianten, dass eine deutliche Reduktion im spezifischen Wasserverbrauch erforderlich ist, um die aus Sicht der Tourismusentwicklung positiven Entwicklungen mit höheren Nächtigungszahlen und verbesserten Ausstattungsmerkmalen zu kompensieren.
In den oben beschriebenen Varianten wird dies im optimistischen Szenario „Wachstum mit Qualitätsoffensive“ mit einem Wasserverbrauch zwischen 180 und 240 Litern pro Nächtigung erreicht.
6.16. Unsicherheiten bei Szenarien für den Tourismus Wesentliche Einflussfaktoren auf die touristische Nachfrageentwicklung sind die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, die Entwicklung von Wechselkursen und Kaufkraftparitäten sowie die Entwicklung des verfügbaren Einkommens.
Neben diesen Einflussfaktoren können unerwartete Ereignisse eine wesentliche Rolle spielen, beispielsweise Unwetter und deren Folgen, die allgemeine Wetterlage in einer bestimmten Saison oder Ereignisse, welche die Sicherheit bei der Anreise oder am Aufenthaltsort betreffen. Die Auswirkungen solcher Einflüsse sind vor allem kurz- bis mittelfristig spürbar, können aber auch langfristig zu einer Verschiebung von Angebots- und Nachfragestrukturen führen. Derartige Effekte werden in den angeführten Szenarien nicht berücksichtigt.
Die Szenarien wurden auf österreichischer Ebene und auf Basis von Jahresdaten erstellt. Einschränkungen ergeben sich aus dem Umstand der jahreszeitlichen Verteilung der Touristenankünfte und der unterschiedlichen Trends für Sommer- und Wintertourismus. Weitere Vorbehalte resultieren aus der unterschiedlichen regionalen Verteilung im Tourismus. Unter Beachtung dieser Einschränkungen bieten die Szenarien jedoch Ansatz-punkte für fokussierte weitere Untersuchungen.
Endbericht Seite143
7. ANHANG
7.1. Ermittlung des Wassereinsatzes Die wesentlichen Schritte zur Ermittlung des Wassereinsatzes in Industrie und Gewerbe wurden bereits im Haupttext beschrieben. Darüber hinaus wurde eine Aufgliederung nach Haupt- und Nebentätigkeiten bei der Ermittlung des Wassereinsatzes berücksichtigt.
Da Betriebe entsprechend ihrer Tätigkeiten (z. B. Erzeugung und Vertrieb) auch in mehreren NACE-Klassen gemeldet sein können, wurden die Wasserverbräuche über die Faktoren der betroffenen NACE-Klassen und über die nachfolgende Aufteilung von Umsatz bzw. Mitarbeitern errechnet:
NACE-Zugehörigkeit: nur primär: 100 % primär + sekundär 70 % + 30 % primär + sekundär + tertiär 60 % + 30 % + 10 %
Dementsprechend kann ein Betrieb in bis zu drei verschiedenen NACE-Klassen aufscheinen und damit mehrmals gezählt werden. Die Summe der NACE-Meldungen wird in der Folge als „Summe Betriebe gesamt“ ausgewiesen. Die „Summe Betriebe primär“ bezeichnet im Folgenden die Anzahl der Betriebe die ihre überwiegende Tätigkeit in der betreffenden NACE-Klasse ausüben (primäre NACE-Klasse), oder nur einer NACE-Klasse angehören. Die Mitarbeiter wurden immer der primären NACE-Klasse zugerechnet und werden in der folgenden Tabelle als „Mitarbeiter primär“ bezeichnet.
Endbericht Seite144
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Tabelle 58: Faktoren nach NACE-Klassen (Teil 2)
Endbericht Seite146
7.2. Zuordnung der Abwasseremissionsverordnungen zu Branchen
Zuordnung der branchenspezifischen Abwasseremissionsverordnungen zu Branchen nach OENACE-Abteilungen.
NACE Branche AEV
13 Bergbau AAEV
14 Gew. von Steine, Erden AAEV
14 Salzbergbau AEV_Salzherstellung
15 Fleisch und Fleischerzeugnisse AEV_Fleischwirtschaft
15 Fleisch und Fleischerzeugnisse AEV_Hautleim
15 Fleisch und Fleischerzeugnisse AEV_Öle und Fette
15 Fisch und sonstige Verarbeitung AEV_Fischproduktionsanlagen
15 Obst- u. Gemüseverarbeitung AEV_Kartoffelverarbeitung
15 Obst- u. Gemüseverarbeitung AEV_Obst- und Gemüseveredelung, Tiefkühlkost- und Speiseeiserzeugung
15 Obst- u. Gemüseverarbeitung AEV_Öle und Fette
15 Obst- u. Gemüseverarbeitung AEV_Sauergemüse
15 Milchverarbeitung AEV_Milchwirtschaft
151 Lebensmittel auf Kohlehydratbasis
AEV_Zucker- und Stärkeerzeugung
15 Bier und Getränke AEV_aus Brauereien und Mälzereien
15 Bier und Getränke AEV_Alkohol und alk. Getränke
15 Mineralwasser, Getränke AEV_Erfrischungsgetränke und Getränkeabfüllung
17 Textilien AEV_Textilveredelungs- und Behandlungsbetriebe
18 Bekleidung AEV_Textilveredelungs- und Behandlungsbetriebe
19 Leder und Lederwaren AEV_Gerberei
20 Sägewerke AAEV
20 Holzverarbeitung AEV_Holzfaserplatten
21 Papierverarbeitung AEV_Papier und Pappe
21 Zellstoff- und Papierproduktion AEV_Gebleichter Zellstoff
21 Zellstoff- und Papierproduktion AEV_Papier und Pappe
22 Verlags- und Druckerzeugnisse AEV_Druck Photo
23 Mineralölverarbeitung AEV_Petrochemie
23 Mineralölverarbeitung AEV_aus Kühlsystemen und Dampferzeugern
Endbericht Seite147
23 Mineralölverarbeitung AEV_Schmier- und Gießereimittel
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Kunstharze
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Pflanzenschutzmittel
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Anorganische Düngemittel
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Technische Gase
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Chlor-Alkali-Elektrolyse
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Anorganische Pigmente
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Chemiefasern
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Kleb- und Anstrichstoffe
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Kunststoffe
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Organische Chemikalien
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Textil-, Leder- und Papierhilfsmittel
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Soda
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Pharmazeutika
24 Chemische Erzeugnisse AEV_Seifen, Wasch-, Putz- und Pflegemittel
25 Gummi- und Kunststoffwaren AEV_Kleb- und Anstrichstoffe
25 Gummi- und Kunststoffwaren AEV_Kunststoffe
26 Glas und Keramik AEV_Glasindustrie
26 Frischbeton (Transportbeton) AEV_Industrieminerale
27 Erzeugung und Bearbeitung von Metallen
AEV_Edelmetalle und Quecksilber
27 Erzeugung und Bearbeitung von Metallen
AEV_Eisen-Metallindustrie
27 Erzeugung und Bearbeitung von Metallen
AEV_aus Kühlsystemen und Dampferzeugern
27 Erzeugung und Bearbeitung von Metallen
AEV_Nichteisenmetallindustrie
28 Stahl- und Leichtmetallkonstruktionen
AEV_Oberflächenbehandlung
29/31 Maschinen- und Geräteherstellung
AEV_Oberflächenbehandlung
32 Rundfunk -, Fernseh- und Nachrichtentechnik
AEV_Halbleiterbauelemente
32 Rundfunk -, Fernseh- und Nachrichtentechnik
AEV_Oberflächenbehandlung
32 Rundfunk -, Fernseh- und Nachrichtentechnik
AAEV
33 Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumente
AEV_Halbleiterbauelemente
33 Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumente
AEV_Oberflächenbehandlung
33 Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumente
AAEV
34/35 Fahrzeugbau AEV_Oberflächenbehandlung
34/35 Fahrzeugbau AAEV
Endbericht Seite148
36 Möbel, Schmuck, Musikinstrumente
AAEV
36 Möbel, Schmuck, Musikinstrumente
AEV_Edelmetalle und Quecksilber
36 Möbel, Schmuck, Musikinstrumente
AEV_Oberflächenbehandlung
37 Recycling (Sekundärrohstoffe) AEV_Abfallbehandlung
40 Kraftwerke AEV_Verbrennungsgas
40 Kraftwerke AEV_aus Kühlsystemen und Dampferzeugern
45 Bauwesen AAEV
50 KFZ-Einzelhandel AEV_aus Tankstellen und Fahrzeugreparatur- und -waschbetrieben
51 Handelsmittler und Großhandel AAEV
52 Einzelhandel AAEV
55 Beherbergungs- und Gaststättenwesen
AEV_für kommunales Abwasser
60 Bergbahnen AAEV
90 Abfallbeseitigung AEV_Abfalldeponien
90 Abfallbeseitigung AEV_Abfallbehandlung
90 Abwasserbeseitigung AEV_für kommunales Abwasser
90 Abwasserbeseitigung AAEV
90 Tierkörperverwertung AEV_Tierkörperverwertung
93 Wäschereien AEV_aus Wasch- und Chemischreinigungsprozessen von Textilien
Tabelle 59: Zuordnung von AEV und NACE-Abteilungen
Endbericht Seite149
7.3. Nutzungscharakteristik Österreich
Auf den folgende Seiten wird für Österreich gesamt die Wassernutzungscharakteristik für Wirtschaftstätigkeiten dargestellt. Innerhalb der NACE-Abteilungen wurde eine weitere Detaillierung vorgenommen, sofern wesentliche Unterschiede in der Wassernutzung dies erfordern. Beispiele dafür sind NACE-Abteilungen, welche sowohl die Erzeugung von Gütern als auch deren Verarbeitung zusammenfassen.
Endbericht Seite150
Nutzungscharakteristik Österreich: Input und Verwendung
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Tabelle 60: Nutzungscharakteristik Österreich, Input und Verwendung
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Nutzungscharakteristik Österreich: Abwassereinleitung
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Quelle: Eigene Berechnungen IÖ
Tabelle 61: Nutzungscharakteristik Österreich, Abwassereinleitung
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7.4. Ermittlung der Musterbetriebe
7.4.1. Wasserbezug
Ausgangspunkt für die Ermittlung der Musterbetriebe war die Analyse „Ökonomische Bedeutung der Wassernutzung“, wo für Branchen typische Wasserverbrauchsmengen errechnet wurden. Für die Gebührenberechnung sind die Bezugsmengen aus dem öffentlichen Netz relevant, nicht hingegen der Wasserbezug aus Grundwasser oder Oberflächengewässern. Daher bezieht sich auch die Kategorisierung von Musterbetrieben (wasserextensiv, mittlerer Verbrauch, wasserintensiv) ausschließlich auf die Entnahme-menge aus dem öffentlichen Netz und nicht auf den gesamten Wassereinsatz.
Aus der Analyse ergeben sich drei Kategorien von Wasserbeziehern:
0 – 10.000 m³/a wasserextensiver Betrieb
10.000 – 100.000 m³/a mittlerer Wasserverbrauch
> 100.000 m³/a wasserintensiver Betrieb
Ein durchschnittlicher wasserextensiver Betrieb bezieht rund 1.500 m³/Jahr aus dem Netz. In dieser Kategorie finden sich vielfältige Branchen, beispielsweise durchschnittliche Wasserverbraucher aus dem Handel.
Ein durchschnittlicher Betrieb mit mittlerem Wasserbezug aus dem Netz bezieht rund 15.000 m³/Jahr. Ein solcher fiktiver Betrieb entspricht zum Beispiel einem durchschnittlichen Wasserverbraucher der Glasindustrie, der Transportbetonherstellung oder der Obst- und Gemüseverarbeitung.
Der fiktive wasserintensive Betrieb mit 128.000 m³/Jahr entspricht einem durchschnittlichen Betrieb der Milch- oder Fleischverarbeitung.
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7.4.2. Abwassereinleitung
Für die Berechnung des Entgelts eines Indirekteinleiters wurden folgende Annahmen verwendet:
Bei der Auswahl der Musterbetriebe wurde bewusst darauf geachtet, dass auch die Flächen variieren, um Unterschiede in den Berechnungsmaßstäben sichtbar zu machen.
Kleiner Betrieb Großer Betrieb Abwasserintensiver Betrieb
Branche Produzierendes Gewerbe
Industrie Fleischverarbeitung
Gebäudefläche 2.450 m² 40.338 m² 17.382 m²
Geschoßfläche 4.900 m² 43.220 m² 17.382 m²
Grundstücksfläche 3.800 m² 74.500 m² 31.100 m²
Abwassermenge 1.960 m³/Jahr 19.669 m³/Jahr 111.986 m³/Jahr
Anzahl WC-Anlagen 18 104 41 Tabelle 62: Musterbetriebe Abwassereinleitung
7.5. Erhebung der Entgeltstrukturen
7.5.1. Auswahl der Städte und Gemeinden Für die Erhebung der 2003 aktuell geltenden Tarife bei Gebühren und Preisen für die Wasserentnahme aus dem Netz wurde zunächst die Betriebsstatistik der ÖVGW herangezogen und nach der Abgabemenge der Wasserversorger an Industrie und Gewerbe ausgewertet. Ausgewählt wurden Gemeinden und Städte mit der höchsten Wasserabgabe an Industrie und Gewerbe. Da jedoch die Angaben auf freiwilliger Meldung beruhen, sind die Abgabemengen nicht vollständig und manche Angaben fehlerhaft. Aus diesem Grund wurde die Auswahl der Städte und Gemeinden um jene ergänzt, wo aufgrund der Größe und Bedeutung als Wirtschaftsstandort eine bedeutsame Wasserabgabe an Industrie und Gewerbe anzunehmen ist. Nicht berücksichtigt werden konnten Städte oder Gemeinden, wo im vorgegebenen Zeitrahmen keine Auskunft zu den aktuellen Entgelten erhältlich war. Vollständig berücksichtigt wurden hingegen die Landeshauptstädte.
Für die Erhebung der geltenden Tarife und Berechnungsmaßstäbe im Bereich der Abwassereinleitung wurden ebenfalls Abwasserentsorger mit einem bedeutsamen Anteil von industriellen und gewerblichen Indirekteinleitern sowie Wirtschaftsstandorte in den Bundesländern ausgewählt. Wie bei der Wasserentnahme konnten Städte oder Gemeinden, wo im vorgegebenen Zeitrahmen keine Auskunft zu den aktuellen Entgelten erhältlich war, nicht berücksichtigt werden. Vollständig berücksichtigt wurden jedoch die Landeshaupt-städte.
Das dargestellte Sample bildet daher nur einen relativ kleinen Teil der Städte und Gemeinden in Österreich ab. Primäres Augenmerk wurde jedoch auf die Illustration des Tarif-Spektrums gelegt. Laut ÖVGW und ÖWAV kann das gewählte Sample die Grundzüge der Entgeltstruktur für Industrie- und Gewerbebetriebe in ihrer Bandbreite darstellen.
Die Aufgliederung der Städte und Gemeinden erfolgte anhand des Statistischen Jahrbuchs österreichischer Städte der Statistik Austria in Städte über 10.000 Einwohner und kleinere Städte und Gemeinden.
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7.5.2. Gegenstand der Erhebung Da bezüglich der Entgeltstrukturen und Tarifhöhe für Haushalte zwar statistische Daten vorliegen (z. B. Statistisches Jahrbuch Österreichischer Städte, ÖVGW Gebührenstatistik), jedoch nicht für Betriebe, wurden folgende Fragestellungen telefonisch erhoben:
Wasserbezug aus dem Netz
• Aktuelle Tarife 2003 für Wasserbezug
• Unterscheiden sich die Tarife zwischen Haushalten und Betrieben?
• Gibt es gestaffelte Tarife (abnehmender Tarif bei höherer Abnahmemenge)? Wie sind diese gestaffelt?
• Gibt es besondere Konditionen für Großabnehmer? In welcher Größenordnung?
Abwassereinleitung in die öffentliche Kanalisation & Kläranlage
• Welche Berechnungsmaßstäbe werden für Industrie- und Gewerbebetriebe angewendet (detaillierte Aufschlüsselung)?
• Gibt es eine von der Schmutzfracht abhängige Entgeltkomponente?
• Gibt es ein Entgelt für die Zustimmung/Überwachung von Indirekteinleitungen nach der IEV?
• Aktuelle Tarife 2003
• Gibt es besondere Konditionen für Großlieferanten? In welcher Größenordnung? Was spielt dabei eine Rolle?
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8. ABKÜRZUNGEN
NACE Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne
Statistische Klassifikation aller Wirtschaftstätigkeiten, die für alle Mitgliedstaaten der EU verbindlich anzuwenden ist
OENACE Österreichische Variante der NACE-Klassifikation
BSB5 Biochemischer Sauerstoffbedarf in fünf Tagen, berechnet als 02
CSB Chemischer Sauerstoffbedarf, berechnet als 02
NH4-N Ammonium–Stickstoff, berechnet als N
N ges Stickstoff gesamt
P ges Phosphor gesamt
PAK polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe
CKW chlorierte Kohlenwasserstoffe
WRG Wasserrechtsgesetz
AEV Abwasseremissionsverordnung
AAEV Allgemeine Abwasseremissionsverordnung
IEV Indirekteinleiterverordnung
EPER-V Verordnung über die Meldung von Schadstoffemissionsfrachten für die Erstellung eines Europäischen Schadstoffemissionsregisters (EPER: European Pollutant Emission Register)
IPPC-Richtlinie Richtlinie 96/61/EG des Rates über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IPPC: Integrated Pollution Prevention and Control)
WGEV Wassergüteerhebungsverordnung
EMREG-OW Emissionsregister für Oberflächengewässer
WISA Wasserwirtschaftlich es Informations-System
PRTR weltweites Emissionsregister für Industrieanlagen
SERIEE Europäisches System umweltbezogener Wirtschaftsdaten
BMLFUW Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
ÖVGW Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach
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ÖWAV Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
IÖ Institut für Industrielle Ökologie, St. Pölten
Endbericht Seite157
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