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Umschau

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Umschau Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 3, No. 3 (Feb., 1902), pp. 110- 112 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170619 . Accessed: 14/05/2014 09:04 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.174 on Wed, 14 May 2014 09:04:24 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Umschau

UmschauSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 3, No. 3 (Feb., 1902), pp. 110-112Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170619 .

Accessed: 14/05/2014 09:04

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toPädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly.

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110 Piidagogische Monatsefte.

zu unterbreiten, ein Antrag, der mit ei- nem Amendement des Dr. C. F. Kayser, mit allen Stimmen angenommen wurde. Wird man an massgebender Stelle den Schall des Kommenden vernehmen oder wird man weiterhin versuchen, sich dem Werdenden entgegenzustemmen ?9

A. K. Philadelphia.

Das nerve Schulzwanggesctz ist zum grdssten Leidwesen der Schulschwiinzer in Thiitigkeit getreten. Die Zahl der Spezialpolizisten betrgt finfzehn, soil jedoch in niichster Zeit auf dreissig er- hiht werden, vorausgesetzt, dass die Stadtviter die dazu erforderliche Sum- me bewilligen. Es ist die Pflicht der Spezialpolizisten, simtliche Kinder im Alter von 8 his 16 Jahren, die ohne trif- tige Grilnde die Schulen verlassen und Arbeit in Fabriken und anderswo ange- nommen, sowie solche Kinder, die die Schule schwiinzen, ausfindig zu machen und sie der Unterrichtsbehirde zur An- zeige zu bringen. Auch sind die Spezl- alpolizisten angehalten, die Eltern der Kinder, die die Schule htiufig versitumen, schwlinzen oder nie besucht haben, auf- zusuchen und sie mit dem Schulzwang- gesetz bekannt zu machen.

In Fallen, wo die Spezialpolizisten im Zweifel sind, ob die Kinder infolge kir- perlicher Gebrechen oder durch Geistes- schwiiche am Schulbesuch verhindert sind, ist es die Pflicht der Hiiter des Schulzwanggesetzes, ein arztliches Zeug- nis zu verlangen. Die Fabriken sind ebenfalls von diesen Spezialpolizisten zu besuchen und die Entlassung samtlicher

Kinder unter 13 Jahren, sowie Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren, die nicht im stande sind, Englisch fliessend zu le- sen und gut zu schreiben, durchzusetzen.

Die Hiiter des Schulzwanggesetzes sind vom Departement der bffentlichen Sicherheit als Spezialpolizisten vereidigt worden und haben das Recht, jede Per- son, die dem Gesetz zuwider handelt, zu verhaften, doch werden sie bei der Aus- ibung ihrer Pflicht von ihrer Machtbe- fugnis nur in den allerdringendsten Fil- len Gebrauch machen, da sonst die Be- wohnerschaft sehr leicht gegen das Schulzwanggesetz eingenommen werden konnte.

Die Zahl der verhaftungen im vorigen Jahre belief sich auf 21, und in jedem Falle wurden die Verhafteten zu Geld- strafen verurteilt. Natirlich konnten in einigen Fallen die Verurteilten zur Zahlung der Strafe nicht angehalten und auch nicht eingesperrt werden, da das frilhere Gesetz keine derartige Bestim- mung enthielt. Unter dem neuen, ver- schiirften Gesetz wird jedoch kein ber- treter unbestraft davon kommen.

Eltern, Fabrikbesitzer und andere Personen, die dem Schulgesetz zuwider handeln, kbnnen in Ermangelung der Geldsummen ftir jedes Vergehen mit zwei Tagen Gefaingnis bestraft werden. Eine strikte Durchfiihrung des Schul- zwanggesetzes ist indessen nur miiglich, wenn die Zahl der Spezialpolizisten ganz wesentlich vergr~ssert wird. Man be- fiirwortet auch fiir chronische Schul- schwinzer und unvernesserliche Kinder die Errichtung besonderer Schulen.

B.

IV. Umschau.

Amerika. Milwaukee. Bildnis Peter Engel- amnas von Karl Marr. Unter den

Auspizien der Engelmann-Alumnen fand am 24. Januar, als dem Geburtstage Pe- ter Engelmanns, des Grinders der Deutsch-Englischen Akademie, in den Riiumen dieser Anstalt eine Festlichkeit statt, welche frithere Schliler und Freunde der Schule vereinigte. Es galt den Geburtstag Peter Engelmanns zu feiern, der vor nunmehr 51 Jahren durch die Griindung der Deutsch-Englischen Akademie das Volkserziehungswesen Milwaukees zuniichst, dann aber auch das des ganzen Staates in rationelle Bahnen gelenkt hatte. Wie bedeutend er als Lehrer gewesen sein muss, davon

zeugt die Liebe und Verehrung, welche seine friiheren Schiller heute noch flir den liingst Dahingeschiedenen im Herzen tragen. Unter denselben linden wir man- che Namen, die gegenwiirtig zu den ein- flussreichsten und geachtetsten Milwau- kees gehtren; jedoch der bedeutendste und genialste seiner Schiiler ist der be- riihmte Kinstler Professor Karl Marr in Miinchen. In Milwaukee geboren, absol- vierte er als Schiler Engelmanns die Deutsch-Englische Akademie und erhielt in derselben seinen ersten Zeichenunter- richt, heute hat er seinen Weltruhm durch seine Kunstwerke - wir erinnern nur an sein Gemilde ,,die Flagellanten", welches in der Chicagoer Weltausstel- lung allgemeine Bewunderung hervor-

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Umschau.

rief - begriindet. In seiner Grdsse ver- gass er seine ,,alma mater" und seinen Lehrer nicht. Als die Anstalt im Mai vorigen Jahres ihr 50jiihriges Jubilium feierte, versprach auch er, seine An- hiinglichkeit an den Tag zu legen, und er hitte dies nicht in piettitvollerer Wei- se thun kinnen, als dadurch, dass er der Schule ein Bild seines Lehrers, von seiner Hand gemalt, iibersandte. Am oben genannten Tage wurde das Bild enthiillt und der Schule fibergeben. Das- selbe ist ein Kunstwerk allerersten Ran- ges, in welches der Kiinstler sein bestes Konnen eingesetzt hat. Es stellt Peter Engelmann dozierend in der ihm eigen- tiimlichen Haltung, so wie sie sich denm Kiinstler in seiner Kindheit eingepriigt hatte, dar, wiihrend zwei anmutige Kin- dergestalten zu beiden Seiten des Por- trilts, das von einem Lorbeerkranz um- geben ist, den Worten des Lehrers zu lauschen scheinen. Die Portraitihnlich- keit ist nach den Aussagen aller, die Engelmann gekannt haben, eine erstaun- liche; als Kunstwerk aber wird das stimmungsvolle Gemlilde dauernd den wertvollsten Schmuck des Anstaltgebiiu- des bilden. Karl Marr hat sich selbst, seinen Lehrer und die Schule durch sein Werk geehrt!

F. L. Soldan, Superintendent des 6f- fentlichen Schulwepens zu St. Louis, iiusserte sich kiirzlich zu gunsten einer jetzt als altmodisch angesehenen Schul- disziplin. Die Launen der Eltern sollen keinen Einfluss im Schulzimmer haben. Eine gute Tracht Schlige ist of das beste Mittel fiir Widerspenstigkeit. Es giebt Zeiten, in welchen Moralpredigten ihren Zweck verfehlen und aie Rute miichtiger ist als die Zunge. Schtiler sollten nie aus der Schule gewiesen wer- den. Auch das stsrrigste Kind hat ein Recht auf Erziehung, und der Lehrer hat kein Recht, einer Arbeit, welche ihm ob- liegt, auszuweichen.

Chicago. Ein vielfacher Millionlr in Frankreich, Robert Lebaudy hat Prlsi- dent Harper die Summe von $1,000,000 zur Griindung einer franziisischen Ab- teilung der Gewerbeschule an der Uni- versitiit zu Chicago zur Verfiigung ge- stellt. Dadurch soil in jedem Jahre 200 franzisischen Studenten die Gelegenheit geboten werden, nach Absolvierung ihrer Studien in Frankreich dieselben hier zu vervollstiindigen.

Cincinnati. Der deutsche Unterricht in den offentlichen Schulen von Ohio ist bekanntlich durch ein Staatsgesetz ge- schiitzt, welches bestimmt, dass die deut- sche Sprache gelehrt werden muss, wenn es verlangt wird von fiinfundsiebzig Steuerzahlern, welche vierzig Schiller

vertreten, die sowohl Deutsch wie Eng- lisch zu lernen wiinschen. Dr. R. G. Boone, der Superintendent der 6ffentli- chen Schulen von Cincinnati, betont nun in seinem soeben veriffentlichten Jah- resbericht, dass dort der deutsche Un- terricht mit ausserordentlich erfreuli- chem Erfolge gehandhabt wird. Er wurde bereits im Jahre 1840 in Cincin- nati eingefiihrt. Damals umfasste das deutsche Departement fiinf Lehrer und zweihundert Schiiler. Heute zihlt es hundertundneunundneunzig Lehrer, und Deutsch wird in allen Klassen der Ele- mentar- und Mittelschulen, sowie in den oberen Klassen der Hochschulen gelehrt. Superintendent hebt besonders hervor, dass die Erfahrung beweise, wie weise es sei, mit dem deutschlen Unterricht be- reits beim Eintritt des Kindes in die Schule zu beginnen und wie wichtig, dass diesem Unterrichtszweige von An- fang an die Zeit reichlich zugemessen werde. Dr. Boone war von jeher ein warmer Freund des deutschen Unter- richtes, und auch jetzt tritt er wieder vom allgemeinen Niitzlichkeitsstand- punkt aufs energischste ein fiir den Wert, ja fiir die absolute Unentbehrlich- keit des zweisprachigen Unterrichtes.

New York. Reform des Lehrplanes. Ein gemeinsames Komitee der beiden Vereinigungen, "the Male Principals' Association" und "the New York City Teachers' Association", war damit be- auftragt worden, Empfehlungen beziig- lich eines neu aufzustellenden Lehrpla- nes fiur die Schulen New Yorks zu ma- chen. Nach eingehenden Rundfragen hat das Komitee nunmehr einen Bericht unterbreitet, in welchem es zunichst die Beibehaltung des bestehenden Lehrpla- nes als Ganzes beffirwortet, den Stof jedoch in einzelnen Flichern: Handar- beit, Naturwissenschaften, Geschichte, Geographie und Rechnen beschnitten wissen will. BeziUglich des Unterrichts in den fremden Sprachen, Deutsch und Franzosisch, lautet der Bericht, den wir dem ,,School Journal" entnehmen, fol- gendermassen: "Your committee has dis- covered a very strong sentiment, among the teaching body, against the compul- sory teaching of foreign languages in the elementary schools. One principal writes that eighty-seven per cent. of his register is made up of foreigners com- prising twenty-five nationalities. Under such conditions all the usual theoretic arguments in favor of foreign languages - the validity of which we admit - lose their force. To these children Eng- lish is itself a foreign language; and to require them to master German or French along with English leads to a

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Piidagogzsche Monatshefte.

confusion of tongues and consumes time that had better be devoted to English. In neighborhoods where the study of a foreign language is an aid to the study of English, or where the parents of children desire such study, it should be pursued. The time devoted to the sub- ject should be divided into not less than three recitation periods a week."

Professor Nicholas Murray Butler, welcher nach der Antsniederlegung Seth Low's die Geschaifte des Prilsiden- ten der Columbia-Universitlit zu New York geftihrt hatte, ist nunmehr durch einstimmigen Beschluss der Curatoren zum Prilsidenten dieses Institutes er- nannt worden. Seine Verbindung mit der Universitiit zuerst als Schiler dann als Lehrer besteht seit dem Jahre 1878, mit Ausnahme einiger Studienjahre in Paris und Berlin; seit 1890 hatte er den Lehrstuhl fir Philosophie und Pidago- gik inne.

Neben dieser seiner Lehrthiitigkeit entwickelte er eine rege Thitigkeit auf dem Gebiete der Erziehung als Profes- sor an dem New Yorker Institut zur Ausbildung von Lehrern, als Pr:isident des Staatsschulrates von New Jersey und als Spezialvertreter desselben Staa- tes auf der Weltausstellung zu Paris. Durch seine zahlreichen litterarischen Arbeiten, besonders als Redakteur der ,,Educational Review" und der ,,Great Educator" Serie hat er viel zur Verbrei- tung vernfinftiger piidagogiscner Ideen beigetragen und ist dadurch dem gesam- ten Schulwesen unseres Landes dienstbar gewesen. Dass er Gelehrter nicht nur,

sondern auch Schulmann von Bedeutung ist, verspricht der Columbia-Universitit unter seiner Fiihrung eine gliinzende Zu- kunft.

Ein gemeinsames Alphabet fiir alle Sprachcn. Kiirzlich wurde in dem Kon- gress zu Washington vom Kongressmit- gliede Francis W. Cushman ein Gesetz- entwurf eingereicht, durch welchen der Priisident angewiesen werden soll, eine internationale Konferenz von hervorra- genden Gelehrten fiir den 1. Jan. 1903 einzuberufen, um ein fiir alle Sprachen giltiges Druckalphabet zu beraten. Ge- genwirtig seien von einander so ver- schiedene Alphabete im (xebrauch, dass es unmiglich ist, das Alphabet der einen Sprache in der andern zu verwerten, da jede Sprache fiir die ihr eigentiimlichen Laute besondere Zeichen hat. Der An- tragsteller erwartet von der Aufstellung eines gemeinsamen Alphabets die Vortei- le, dass 1. ein solches Alphabet im in- ternationalen Verkehr gebraucht werden kinnte und den Handel mit dem Aus- lande f~rdern wiirde. Es wiirde 2. die Erlernung der fremden Sprachen, an- drerseits 3. auch die Erlernung der eng- lischen Sprache fiir die Fremdgebornen unseres Landes erleichtern, sowie auch dazu im Auslande ermutigen; es wiirde 4. eine gleichmiissige Aussprache der ge- ographischen Namen herbeifihren und 5. zu einer mehr phonologischen Orthogra- phie im Englischen beitragen, was 6. wiederum dazu fiihren kinnte, eine all- gemeine Orthographiereform zu erstre- ben, so dass die gleiche Orthographie fiir alle Sprachen in Gebrauch treten kinnte.

Eingesandte Biicher.

Das jiingste Deutschland. Zwei Jahr- zehnte miterlebter Litteraturgeschichte. Dargestellt von Adalbert von Hanstein, Dr. phil. Privatdozent an der Kgl. Tech- nischen Hochschule zu Hannover. Zwei- ter unverlinderter Abdruck. Leipzig, R. Voigtliinders Verlag, 1901. Preis geh. M. 6.50, geb. 8 M.

Minna von Barnhelm (Lessing). With Introduction and Notes by Sylvester Primer, Ph. D., Professor of Teutonic Languages in the University of Texas. Boston, D. C. Heath & Co., 1902. Price 75 cts.

Zriny (Ktirner). With Introduction and Notes by Franklin J. Holtzwarth,

Ph. D. Boston, D. C. Heath & Co., 1902. Price 35 cts.

Niels mit der offenen Hand (Heyse). Edited with Notes, Vocabulary and Pa- raphrases for Translation into German by Edward S. Joynes, Professor of Modern Languages in South Carolina College. Boston, D. C. Heath & Co., 1902. Price 30 cts.

Herbarium and Plant Description, with Directions for Collecting, Pressing, and Mounting Specimens, by W. H. D. Meier, Superintendent Griggsville Pub- lic Schools, Griggsville, Ill. Boston, Ginn & Co. Price 70 cts.

Die eingegangenen Biicherbesprechungen mussten wegen Raummangels fir das

MArzheft zurtickgelegt werden. D. R.

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