+ All Categories
Home > Documents > Umgang mit Widerständen beim Change

Umgang mit Widerständen beim Change

Date post: 05-Dec-2014
Category:
Upload: wirtschaftspaedagogik-personalentwicklung-fau
View: 2,092 times
Download: 1 times
Share this document with a friend
Description:
Umgang mit Widerständen bei Change - Workshop zusammen mit Ute Wiesmayr (HAK Steyr) auf der 3. Qualitätsnetzwerkkonferenz von ARQA-VET (Austrian Reference Point for Quality Assurance in Vocational Education and Training) an der WKO (Wirtschaftskammer Österreich), Wien, 21.11.2011
23
Workshop: Umgang mit Widerständen Ute Wiesmayr & Karl Wilbers
Transcript
Page 1: Umgang mit Widerständen beim Change

Workshop: Umgang mit Widerständen

Ute Wiesmayr & Karl Wilbers

Page 2: Umgang mit Widerständen beim Change

Aufbau des Workshops

2

Input Wilbers: Wissenschaftliche

Perspektiven

Input Wiesmayr: Praxisperspektiven

Gruppenarbeit & Auswertung

Page 3: Umgang mit Widerständen beim Change

Workshop: Umgang mit Widerständen:

Input Wilbers Ute Wiesmayr & Karl Wilbers

Page 4: Umgang mit Widerständen beim Change

Der Problemlöser ist selbst das Problem

„Widerstand ist immer ein Signal. Es zeigt an, wo Energie blockiert ist. Mit anderen Worten: Widerstand zeigt an, wo Energien freigesetzt werden können. Widerstand ist also im Grunde nicht ein Störfaktor, sondern eine Chance … Das gefährlichste Hindernis liegt nicht im Widerstand der Betroffenen – sondern in der gestörten Wahrnehmung und in der Ungeduld der Planer und Entscheider“

Change Agents: „Mentales Modell“ (Senge) des Widerstandes überdenken!

Doppler & Lauterburg (2002, S. 333)

Page 5: Umgang mit Widerständen beim Change

Symptome für Widerstand

Verbal (Reden)

Nonverbal (Verhalten)

Aktiv (Angriff)

Widerspruch Gegenargumentationen Vorwürfe Drohungen Polemik Sturer Formalismus

Aufregung Unruhe Streit Intrigen Gerüchte Cliquenbildung

Passiv (Flucht)

Ausweichen Schweigen Bagatellisieren Blödeln Ins Lächerliche ziehen Unwichtiges debattieren

Lustlosigkeit Unaufmerksamkeit Müdigkeit Fernbleiben Innere Emigration Krankheit

Doppler & Lauterburg (2002, S. 326)

Page 6: Umgang mit Widerständen beim Change

Typische Fehler im Umgang mit Widerständen

• Nichtbeachtung von Widerständen • Widerstand wird als lästig und unnötig empfunden • Zu späte Reaktion auf Widerstände • Widerständler in die Ecke gestellt, abqualifiziert • Widerstände werden runtergespielt • Widerstände werden unterdrückt

Doppler & Lauterburg (2002); Philipp & Rolff (2004)

„Ein Vorhaben ohne Widerstand ist wie ein Fluss ohne Ufer“

(Philipp & Rolff, 2004, S. 84)

Page 7: Umgang mit Widerständen beim Change

Typische Probleme bei der Qualitätsentwicklung können grundlegende menschliche Bedürfnisse bedrohen

Kontrollverluste (Unbekannte Wege, unklare

Zukunft, …)

Neue soziale Eingebundenheiten

Selbstbestimmtheit / Autonomie

Kritik der bisherigen Praxis (Infragestellen von Kompetenz,

Methoden, …)

Wechsel von Wissen u. Werte (Neues Wissen, neue Sichtweisen,

…)

Menschliche Nähe

Erleben eigener Kompetenz

Erleben einer Kompetenzen

Typische Probleme Bedrohung grundlegender Bedürfnisse

Typische Probleme erweitert nach Zepeda (2008, S. 40 f.); Grundlegende Bedürfnisse nach Deci & Ryan (2000)

Page 8: Umgang mit Widerständen beim Change

Grundsätze im Umgang mit Widerständen

• Offene Information, offene Kommunikation • Den Widerstand ernst nehmen • Energien aufnehmen. Mit dem Opponenten in eine Dialog treten, um

Ursachen zu erkunden • Entwicklung einer Vertrauenskultur

Philipp & Rolff (2004, S. 85 ff.)

Page 9: Umgang mit Widerständen beim Change

Grundsätze für den Umgang mit Widerständen

• Grundsatz 1: Es gibt keine Veränderungen ohne Widerstand! (Nicht-Vorhandensein ist ein Signal mangelnder Aktivität oder mangelnden Widerstandes)

• Grundsatz 2: Widerstand enthält immer eine verschlüsselte Botschaft! (Geheime Botschaft hinter den Emotionen entschlüsseln)

• Grundsatz 3: Nichtbeachtung führt zu Blockaden! (Widerstand ist ein Signal, dass die Voraussetzungen noch nicht gegeben sind)

• Grundsatz 4: Mit dem Widerstand gehen, nicht gegen ihn! (Widerstand als Signal der Energieblockade deuten und in positive Richtung freisetzen)

Doppler & Lauterburg (2002, S. 311ff.)

Page 10: Umgang mit Widerständen beim Change

Stakeholdermanagement

Wilbers (2006)

Page 11: Umgang mit Widerständen beim Change

Informieren und involvieren als Teil des Stakeholdermanagements

• Informieren (> Kommunikationsplanung) – Wahl der Kommunikationskanäle/-medien – Wahl der Kommunikationstiefe/-häufigkeit – Wahl des Kommunikationszeitpunktes

• Involvieren (> Projektplanung) – Teilprojektbildung – Zusammensetzung von Projektgruppen – Zusammensetzung von Projektsteuergruppen – Zusammensetzung von Projektbeiräten

Wilbers (2006)

Page 12: Umgang mit Widerständen beim Change

Workshop: Umgang mit Widerständen:

Input Wiesmayr Ute Wiesmayr & Karl Wilbers

Page 13: Umgang mit Widerständen beim Change

HAK Steyr - Vision 2015

• Pädagogischer Tag im Frühling 2008: „Wohin wollen wir uns als Schule bis 2015 entwickeln?“

• Ergebnisse wurden geclustert, Projektentwurf erstellt. • Information des Kollegiums über den Projektentwurf

bei einer DV • Projektauftrag durch SGA • Diskussionsforum für interessierte KollegInnen im

Dezember 2008 über Projektziele/nicht-Ziele. • Kick-off im Jänner (ARGE-LeiterInnen), Abstimmung

über den Projektauftrag.

Page 14: Umgang mit Widerständen beim Change

HAK Steyr - Vision 2015

• Gliederung in 6 Teilprojekte mit TP-Verantwortlichen • Steuerungsgruppe (TP- Verantwortliche plus SQPMs)

mit mindestens monatlichen Sitzungen • Arbeit in den TPs im SS 2009 • Protokolle, Tätigkeitsberichte sowohl als hard copy als

auch online im MOODLE-Kurs für alle verfügbar • 150 Seiten Zwischenbericht bei Schlusskonferenz • Abstimmung über Kernpunkte wie Kurssystem +

Beschluss einer „wohlwollenden“ Unterstützung aller Ergebnisse aus den TP

Page 15: Umgang mit Widerständen beim Change

DENNOCH Widerstände gegen TP: „Live and Learn“

• Methodenfreiheit? • unflexibel • wie COOL • Unruhe im Klassenraum • für meinen Gegenstand nicht geeignet • zu viel Aufwand • ...

HAK Steyr - Vision 2015

Page 16: Umgang mit Widerständen beim Change

MASSNAHMEN • 2 Pilotklassen 2009/10, 4 Klassen 2010/11 • Feedback-Runden mit den TeilnehmerInnen • Peer Review • SCHILFs zu „Gehirngerechtem Lernen“, „Arbeitsaufträge

gestalten“, „Förderliche Leistungsbeurteilung“, „Eigenverantwortliches Lernen“, „Kompetenzorientiert Unterrichten“, …

• Materialsammlungen • Zusammenarbeit FachkollegInnen • Pädagogischer Stammtisch

HAK Steyr - Vision 2015

Page 17: Umgang mit Widerständen beim Change

MASSNAHMEN • Ergebnisse fließen in Adaptierung für 2011/12 ein – für andere Gegenstände öffnen – flexiblerer Organisationsrahmen – spezielle Arbeitsbereiche mit neuer Einrichtung – Teamsitzungen – Live and Learn Tag

• Persönliche Gespräche mit „Widerständlern“

HAK Steyr - Vision 2015

Page 18: Umgang mit Widerständen beim Change

Workshop: Umgang mit Widerständen:

Gruppenarbeitsphase Ute Wiesmayr & Karl Wilbers

Page 19: Umgang mit Widerständen beim Change

Arbeitsaufträge für die Gruppen

• Erarbeiten Strategien für den Umgang mit Widerständen, die funktioniert haben an Ihrer Schule

• Erarbeiten Sie Strategien für den Umgang mit Widerständen, die nicht funktioniert haben!

• Zum Beispiel – Möglichkeiten zum Informieren – Möglichkeiten zum Involvieren – ….

• Rahmendaten: – Zeitdauer: 30 Minuten – Dokumentation auf Moderationskarten – Bitte Gruppensprecher(in) bestimmen

Page 20: Umgang mit Widerständen beim Change

Ergebnisse des Workshops Ute Wiesmayr & Karl Wilbers

Page 21: Umgang mit Widerständen beim Change

Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 1 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Klar führen/managen – Klare Führung der Schulleitung (z.B. Beständigkeit, ‚Hartnäckigkeit‘, Konfliktfähigkeit,…) – Schulübergreifende Führung (z.B. Vorgaben, Ressourcen, Fokussierung und nicht 1000

Baustellen) • Strukturieren

– Projektstrukturen (Zusammensetzung Gruppen, Projektgruppen, Steuergruppen, …) – Entscheidungsstrukturen (bottom up, Partizipativ)

• Erfahrungen ermöglichen – Pilotklassen

• Lernen ermöglichen – Feedback(-Runden) – SCHILF – Materialsammlungen, Plattformen (z.B. dropbox) – Pädagogischer Stammtisch – Persönliche Gespräche

• Multiplikator(inn)en • Leistungsträger(innen)

Page 22: Umgang mit Widerständen beim Change

Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 2 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Kommunizieren – Nachhaltigkeit kommunizieren (und natürlich sichern!) – Mehrwerte/Nutzen kommunizieren (und natürlich schaffen!) – Notwendigkeiten betonen – Wertschätzung rüberbringen – QM nicht als Druckmittel/Kontrollinstrumente, sondern als Chance

• Mit der Zeit umgehen – Geduld haben, Zeit geben und eigene ‚Zeitverbräuche‘ beachten – Projektlängen sorgfältig austarieren

• Mit Irrationalitäten umgehen – Verhärtete persönliche Freund-Feindschaften in der Schule – Parteipolitische Irrationalitäten

Page 23: Umgang mit Widerständen beim Change

Partizipation und Umgang mit Widerständen: Möglichkeiten 2 (siehe HAK Steyr, Ergebnisse Workshop 4)

• Freiwilligkeit und Zwang verhandeln – Kontra: Beliebigkeit (> Hartnäckigkeit) – Pro: Sogwirkung positiver Ergebnissen

• Widerstände neu begreifen – Eigene Sichtweise auf Widerstände überlegen – Bedürfnisbedrohung durch Change verstehen – Unvermeidbarkeit und Chance erkennen


Recommended