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Umgang mit Tau und Drahtwerk

Date post: 29-Jun-2015
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Umgang mit Tau- und Drahtwerk Knoten - Spleißen - Belegen ================================================= Schulschiff RHEIN
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Page 1: Umgang mit Tau und Drahtwerk

Umgang mit Tau- und Drahtwerk

Knoten - Spleißen - Belegen

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Schulschiff RHEIN

Page 2: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Inhalte

Grundsätzliches 1

Kleine Materialkunde 1 - 7

Behandlung und Pflege von Tauwerk 7

Besetzen (Takling) 8

Knoten und Steke 9 - 12

Spleißen (Tauwerk) 13 - 14

Hahnepoot (spanischer Takling) 15

Spleißen (Squareline) 16 - 18

Drahttauwerk (Grundsätzliches) 19

Spleißen (Draht) 20 - 23

Festmachen (Meeren) 24 - 27

- 3 -

Page 3: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 3 - Tau- und Drahtwerk kommt in der Binnenschifffahrt zu unterschiedlicher Anwendung:

als „stehendes Gut“ : z.B. Spanten und Stagen von Masten oder Verspannun-gen von Schwenkbäumen, Davids u.ä.

als „laufendes Gut“ : geschoren durch Taljen oder Blöcke (z.B. Flaggenleinen)

als „loses Gut“ : zum Meeren (Festmachen) oder als Gebrauchstauwerk für Bändsel und Leinen (z.B. Wurfleine)

Die Arbeit und der Umgang sind Bestandteil des Berufsbildes Binnenschifferin / Binnen-schiffer und Gegenstand der Abschlussprüfung. Zwar spielt der Umgang mit Tau- und Drahtwerk in der Binnenschifffahrt nicht mehr die große Bedeutung wie zur Zeit der Schleppschifffahrt. Trotzdem gehört der Umgang mit Tau- und Drahtwerk z.B. beim Mee-ren noch zur täglichen Arbeit; damit hat auch das Spleißen nach wie vor eine große Bedeutung. Das Erstellen von Gebrauchsknoten ist auf einige wenige beschränkt. Die sichere Arbeit und der Umgang mit Tau- und Drahtwerk gehört mit zu den vornehms-ten Aufgaben des Schiffsjungen / Schiffsmädchens.

Kleine Materialkunde Bei Tauwerk unterscheidet man grundsätzlich zwischen Natur- und Kunstfasertauwerk. Beim Aufdröseln einer Schnur aus Naturfasermaterial wird es kaum jemand aufgefallen sein, dass er ein Miniaturseil in Hän-den hält. Bei näherer Betrachtung hät-te er feststellen können, was die Sei-lerei gemacht hat, um eine ununter-brochene Schnur zu erhalten. Dazu werden zunächst einmal die Fasern zu Kabelgarnen zusammengedreht, und zwar rechtsherum. Die Kabelgar-ne werden dann linksherum, also in entgegengesetzter Richtung, zu Kar-deelen geschlagen.

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Linksgeschlagenes Tauwerk wird wie rechtsgeschlagenes hergestellt, die Drehrichtung ist sinngemäß entgegengesetzt. Um bei Tauwerk aus der Anordnung der Kardeelen zwischen Rechts- und Linksschlag zu unterscheiden, sind auch die bildlich zu verstehenden Bezeichnungen „ Z- Schlag“ ( rechts ) und „ S- Schlag“ ( links ) gebräuchlich.

Würde man die Kardeele (wie eine An-zahl zusammengedrehter Garne heißt) in derselben Richtung wie die Kabel-garne, also rechtsherum, schlagen, würden sie beim geringsten Zug zerrei-ßen. Man hat aber gelernt, dass ein fes-tes, haltbares Tauwerk durch die Rei-bung seiner einzelnen Teile dann ent-steht, wenn die Kardeele in entgegen-gesetzter Richtung zusammengedreht werden. Um zwei Enden von diesem Tauwerk zu verbinden, braucht man ei-nen Knoten, einen Stek oder Spleiß. Dasselbe Prinzip wendet man bei dem heute überwiegend gebrauchten Kunst-fasertauwerk an; die Kunstfasern wer-den gewöhnlich zunächst als endlose Fäden aus Nylon, Terylene, Polypropylen oder Po-lyäthylen durch Düsen gepresst und dann auf die gewünschte Länge geschnitten. Die ursprünglich von Naturvölkern gebrauchten Tierfasern, Lederriemen oder geflochte-nen Därme wurden schnell von den Pflanzenfasern auf Grund ihrer Festigkeit und Si-cherheit verdrängt. Hanf, Flachs, Kokosfasern und Baumwolle waren einst in alltäglichem Gebrauch. Hanf: Es ist eine einjährige Pflanze, die vor allem in Südeuropa, Kleinasien und

Nordafrika wächst. Die fasern gewinnt man aus den Stengeln, die bis zu 3 m lang werden können. Hanf war früher das am häufigsten benutzte Mate-rial. Es wurde in der Regel geteert geliefert, weil es gegenüber Feuchtig-keit nicht widerstandsfähig ist.

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- 5 - Manila: Auch Manilahanf oder Abaca genannt, wird aus den Fasern der Blatt-

scheide einer Bananenart, die auf den Philippinen beheimatet ist, herge-stellt. Die harten, glatten und hellbraunen Fasern können 3 m lang wer-den. Das Tauwerk läuft im nassen Zustand ein und dehnt sich beim Trocknen wieder. Manila ist verhältnismäßig kräftig und geschmeidig.

Sisal: Der Sisalhanf wird aus den fleischigen Blättern verschiedener Aloe- und

Agavenarten gewonnen. Die Fasern sind viel heller und glatter als Manila. Sisaltauwerk hat eine geringere Bruch- und Verschleißfestigkeit als Mani-la, ist aber preiswerter.

Kokos: Kokostauwerk wird aus den bastähnlichen Fasern der Kosnussschale ge-

wonnen. Kokostauwerk hat eine geringe Bruch- und Verschleißfestigkeit und wir durch starkes Austrocknen zerstört. Andererseits ist es aber leicht und elastisch sowie beständig gegen Nässe.

Baumwolle: Die 20-55 mm langen Samenhaare der Baumwolle werden zu Garnen ge-

sponnen. Tauwerk aus Baumwolle ist wenig reißfest und findet in der ge-werblichen Schifffahrt kaum noch Verwendung.

Jute: Dies ist eine Bastfaser einer bengalischen Buschart. Aus Jute stellt man

vorwiegend Sackleinen her. Darüber hinaus wird sie auch als Seele in Stahltauen gebraucht. Jute hat eine geringe Bruchlast.

Die Kunstfaser hat fast vollständig die Naturprodukte verdrängt, weil sie relativ stärker, billiger und leichter zu handhaben ist. Etwa ab 1940 gab es Lieferschwierigkeiten bei der Naturfaser, so dass die Kunstfaser um so schnelleren Eingang fand, zumal ihre Überlegenheit bald evident wurde. Ganz grob gesagt leiten sich die Kunstfasern von zwei Ursprungsstoffen ab: Nylon von Kohle und die verschiedenen Polyester-, Polyäthylen- und Polypropylenverbindungen vom Erd-öl. Nylon hat mehr Reck (Dehnfähigkeit) als die Kunstfasern aus Erdölprodukten. Gebrauchstauwerk wird heute in gleichbleibender Qualität aus Polyesterverbindungen hergestellt, in Großbritannien unter dem Warenzeichen Terylene, in anderen Ländern un-ter den Warenzeichen Trevira, Tergal, Dacron u. a. In gewissen Kunststoffen haben die Moleküle (die kleinsten Einheiten, in denen ein Stoff frei vorkommen kann) besondere Fähigkeiten, sich zu langen Ketten zusammenzuhaken. Dieser Prozess, bei dem Kettenmoleküle gebildet werden, wird Polymerisation genannt. Daher beginnen die Bezeichnungen der Grundmaterialien in der Regel mit Poly... Bei der Herstellung wird das Rohmaterial geschmolzen und durch verschieden große Düsen gepresst. Es erstarrt sofort in unterschiedlichen Fadentypen die in nachfolgenden Arbeitsvorgängen erwärmt und gedehnt werden bevor man sie zusammen dreht. Monofilament bedeutet eine einzelne Faser. Diese Bezeichnung wird bei Fasern ange-

wendet deren Dicke mehr als 0,1 mm beträgt. Tauwerk aus Monofila-ment ist in der Regel verhältnismäßig steif und hat eine glatte Oberflä-che.

Multifilament bedeutet viele Fasern. Der Ausdruck wird für Fasern mit einem Durch-

messer unter 0,1 mm gebraucht. Tauwerk aus feinen Multifilamenten fühlt sich geschmeidig, fast seidig, an.

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- 6 - Polyamid: Das erste synthetische Fasermaterial, 1930 von einem Amerikaner ent-

deckt und wird seit 1937 hergestellt. Es gibt verschiedene Polyamid-Typen mit Namen wie z.B. Perlon, Nylon, Grilon und Enkalon.

Nylon findet man meistens als feines, seidenartiges Multifilament und ist in dieser Form sehr elastisch. Es besitzt die zweieinhalbfache Reißfes-tigkeit von Manila. Nylon wird von starken Säuren bestimmten Bleichmit-teln und von starker Sonnenstrahlung angegriffen. (Schmelzpunkt 215°)

Polyester: Das Rohmaterial wird aus Rohöl gewonnen. Die bekanntesten Handels-

namen sind Terylen, Dacron, Trevira und Tetoron. Dieses Material kommt nur als Multifilament vor und besitzt viele guten

Eigenschaften, ist aber teurer. Polyester ist etwas leichter als Manila, a-ber doppelt so reißfest. Es ist weniger elastisch als Nylon und wird gera-de wegen dieser Eigenschaft verwendet.

Polyester wird von bestimmten Laugen, aber nicht von anderen Chemi-kalien angegriffen. Es ist gegen Sonneneinstrahlung beständiger als die übrigen Kunststoffe. (Schmelzpunkt 260°)

Polyäthylen: Das Rohmaterial wird aus dem Gas Äthylen gewonnen und ist unter den

Firmennamen Nymplex, Courlene und Marlex im Handel. Polyäthylen wird nur als Monofilament hergestellt, wirkt glatt und ziemlich

steif und ist so leicht, dass es auf dem Wasser schwimmt. Seine Festig-keit beträgt nur das ca. 1,4-fache von Manila. Polyäthylen widerstandsfä-hig gegen alle Chemikalien. (Schmelzpunkt 130°)

Polypropylen: Es ist das jüngste in der Reihe der synthetischen Materialien und wird

aus dem Gas Propylen hergestellt. Am bekanntesten sind die Handels-namen P.P .- Tauwerk (Monofilament), Toplon (Multifilament) bekannt.

Die Bruchfestigkeit von Polypropylen ist 1,7 bis 2 mal so hoch wie von Manila, es schwimmt auf dem Wasser, ist ziemlich verschleißfest, weich und angenehm in der Handhabung.

Säuren und Basen greifen Polypropylen nicht an, jedoch muss man mit Bleich- und Lösungsmitteln vorsichtig sein. Polypropylen verwittert durch Sonneneinstrahlung, daher werden ihm besondere Farbstoffe (UV-Absorber) zum Schutz gegen die Ultravioletten Strahlen zugesetzt.

Die Entwicklung von geflochtenem Tauwerk- eine geflochtene Seele in einer geflochte-nen Hülle wurde erst durch die Kunstfasern möglich. Es ist mehr als zweimal fester als

entsprechendes Manila-tauwerk. Manilatauwerk verliert dazu noch 30% seiner Festigkeit, wenn es nass wird. Syntheti-sches Tauwerk verändert

sich dagegen nicht; es bleibt kinkenfrei, ist flexibel, weich in der Hand, greift gut an der Winsch und lässt sich leicht spleißen.

Geflochtenes Polyestertauwerk ist außergewöhnlich fest, zeigt kaum Reck und ist gut für Schoten und Fallen. Verglichen mit Manilatauwerk entsprechenden Durchmessers ist ge-flochtenes Polyestertauwerk mehr als anderthalbmal stärker, geflochtenes Nylontauwerk mehr als zweieinhalbmal. Aus Polyester und Nylon gibt es außer geflochtenem Tauwerk dreikardeeliges Tauwerk und zwar im Trossenschlag, das normalerweise rechtsgeschlagen ist.

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- 7 - Tauwerk aus Kunstfasern ist sehr unterschiedlich, abhängig vom Rohmaterial, der Art der Faser und der Verarbeitung. Als Hauptregel gibt es jedoch gewisse gemeinsame Ei-genschaften. Vorteile : Leichter als Tauwerk aus Naturfaser, höhere Bruchfestigkeit und größere

Geschmeidigkeit. Es wird nicht von Fäulnisbakterien oder Wasser angegrif-fen und kann deshalb in feuchtem Zustand gelagert werden. Es nimmt nur sehr wenig oder gar kein Wasser auf und wird nicht steif oder unhandlich bei Vereisung. Die meisten Produkte sind elastischer als Naturfasern und können daher ruckartigen Belastungen besser widerstehen.

Nachteile : Geringere Widerstandsfähigkeit gegen Reibung über scharfe Kanten. Durch oberflächliches Schmelzen bei Reibung können auch innere Schäden ent-stehen.

Das Unfallrisiko ist wegen der höheren Elastizität größer als bei Naturtau-werk, vor allem bei Bruch.

Einige Typen von Kunstfasern werden relativ schnell durch Sonnenlicht zer-stört, wenn sie nicht durch besondere Art gegen ultraviolette Strahlung ge-schützt sind.

Die Behandlung und Pflege des Tauwerks Tauwerk, besonders Naturtauwerk. unterliegt großem Verschleiß. Durch sachgemäße Behandlung kann dieser Verschleiß erheblich verringert werden. Das Tauwerk ist, soweit dies irgend möglich ist, vor Nässe zu schützen, da es sonst vor-zeitig verrottet. Jedes lose Ende und jeder Tam-pen eines belegten Endes) sauber aufzuschießen. Rechts geschlagenes Tauwerk ist rechts herum aufzuschießen. Links geschlagenes Tauwerk ist links herum aufzuschießen und zu scheren. Wird trockenes Tauwerk nass, so quellen seine Kabelgarne auf. Da sowohl die Kabelgarne als auch die Kardeele spiralisch verlaufen, ergibt die Verdickung des Endes eine Verkürzung. Diese Verkürzung ist sehr erheblich (bis zu 10 %). T a m p e n sind durch aufgesetzte T a k l i n g e gegen Aufdröseln zu sichern (Beset-zen). Die Kardeele eines aufgedröselten Tampens verlieren ihren Törn und werden weich, so dass sie sich nicht mehr zusammenfügen lassen. Aufgedröseltes Tauwerk ist nicht mehr zu retten. Eine erste Sicherung eines aufgedröselten Endes kann ein Knoten oder eine Sicherung mit Klebeband sein. Für eine dauerhafte Sicherung muss aber ein richtiger B e s a t z angebracht werden. Durch Taklinge ( Besatz ) wird das Aufdrehen der Kardeelen an den Tampen verhindert. Die Breite des Taklings wird allgemein mit dem Querschnitt des zu besetzenden Tros-senumfangs gewählt.

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Einfacher Takling:

Er wird zum Sichern von Vorratstauwerk und als vorübergehende Hilfsmaßnahme beim Spleißen von Tauwerk benötigt. Zunächst wird eine Bucht aus Takelgarn ( Besetzgarn ) über den Tampen des Tauendes gelegt. (a) Darauf wird das Takelgarn Törn für Törn bis zur gewünschten Länge aufge-bracht. Das Ende des Takelgarns wird anschließend von unten durch die Bucht gesteckt. (b) Das andere Ende des Takelgarns wird nun so weit durchgeholt, dass die Bucht bis etwa zur Mitte in das Innere des Taklings hineingezogen wird. Bei einem weiteren Durchholen besteht die Gefahr, dass sich der Takling löst. Nach dem Festziehen wird das überstehende Takelgarn scharf am Takling abgeschnitten.

Aufwendiger, aber auch haltbarer ist ein sogenannter „aufgenähter“ Takling.

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Die gebräuchlichsten Knoten und Steke in der Binnenschifffahrt

Das sichere Beherrschen von Knoten und Steken ist eine der vornehmsten Fertigkeiten des Binnenschiffers. Immer noch werden bestimmte Knoten/Steke täglich gebraucht und angewendet. Es ist oft von entscheidender Wichtigkeit, ob ein Knoten gut hält und auch wieder schnell gelöst werden kann. Nicht zuletzt ist der Umgang und das praxisgerechte Anwenden der ver-schiedenen Tauwerksarten zu den unterschiedlichsten Verrichtungen von großer Wich-tigkeit.

Es gibt ausgezeichnete Fachbücher mit umfangreichen Abhandlungen über die Behand-lung von und die Arbeit mit Tauwerk, über die unterschiedlichsten Knoten und Steke.

Die meisten Knoten werden durch eine Kombination von Buchten, Augen und Rundtörns gebildet.

Aus der riesigen Anzahl von Gebrauchs- und Zierknoten sind heute in der Binnenschiff-fahrt nur noch einige von Bedeutung. Viele Spezialknoten sind auch Abwandlungen von bestimmten Grundknoten und Steken.

Bevor wir mit der eigentlichen Arbeit (Knoten und Spleißen) beginnen, einige Begriffsklä-rungen und Hinweise auf benötigtes Werkzeug für Tauwerksarbeiten:

Tampen Tauwerk, Leinen, Garn (kurze Stücke oder auch Endstück eines Tauwerks).

Part Wir unterscheiden zwischen fester (stehender Part) und laufender Part (Arbeitsende).

Törns Man sagt: „Lege zwei Törns" auf eine Trosse oder mache „fünf Törns" (zur Vervielfälti-gung eines Knotens). Oder auch Umdrehung (Rundtörn).

Trosse Aufgeschossenes Tau- oder Drahtwerk, z.B. auf einer Spule.

Bucht Ein im Bogen gelegtes Ende, dessen Parten sich nicht überkreuzen.

Auge Etwa kreisförmig gelegtes Tauwerk mit sich überkreuzenden Parten (damit fängt jeder Knoten an).

Kardeele Man unterscheidet zwei-, drei- oder vierkardeeligen Tampen. Ein Kardeel ist eine Verbin-dung zusammengedrehter Taufasern, die wiederum entgegengesetzt zueinander zu-sammengedreht sind.

Takeling Es ist eine Umwicklung, bestehend aus einem dünnen Tampen (Besetzgarn), um das Ende eines jeweiligen dickeren Tampens, damit ein Ausfransen oder auch ein sich Auflö-sen des dickeren Tampens ausgeschlossen wird.

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Page 10: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Als Handwerkszeug benötigt man ein Takelmesser (Taschenmesser mit arretierbarer Klinge und evtl. einem Spleißdorn und einen Marlspieker (Fitt oder Prieker).

Knoten und Steke Bei der Lehrabschlussprüfung wird die Beherrschung nachfolgend aufgeführter Knoten und Steke erwartet:

Achtknoten Kreuzknoten (Platter Knoten)

Mastwurf Stopperknoten (Webeleinenstek)

Einfacher Schotstek Einfacher Palstek (Flaggenknoten)

Kettenknoten (Verkürzungsstek) Achtknoten

Dient zur Sicherung an einem losen Ende vor dem Durchrauschen. Kann auch als schneller Behelfstakling verwandt werden.

Kreuzknoten (Platter Knoten)

Besteht aus zwei Überhandknoten und dient zum Verbinden gleich starker Tam-pen, hält aber nicht bei Tampen verschie-dener Stärke. Stark belastete oder nass gewordene Kreuzknoten lassen sich nur schwer lösen.

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Mastwurf (Webeleinenstek)

Er wird vor allem zum Festmachen von Tampen an Rundhölzern, an Pollern von kleineren Fahrzeugen usw. verwendet Zur Sicherung können ein oder zwei halbe Schläge davor gesetzt werden.

Stopperstek

Eine Abwandlung des Mastwurfes. Dient zur Befestigung einer Leine an einem Rohr (Reeling) oder Draht.

Vorsicht: Ist nur in Zugrichtung zu belasten.

Einfacher Schotstek (Flaggenknoten)

Dient zur Verbindung von Tampen unglei-cher Art und Stärke sowie zum Festmachen an vorhandenen Augen. Er hält jedoch nur, solange auf beiden Enden Zug steht.

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Page 12: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 12 - Einfacher Palstek

Sehr brauchbarer und vielseitig verwendbarer Knoten. Er hält das Auge in der geschlage-nen Größe und zieht sich nicht zu.

Kette (Verkürzungsknoten)

Dient zur Verkürzung einer Leine, z.B. an der Schlagpütz.

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Page 13: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Spleißen von Tauwerk. Wir unterscheiden zwischen Augspleiß, Rückspleiß, Zusammenspleiß (Kurzspleiß).

Der Augspleiß Verwendet wird dieser Spleiß immer dort, wo im Tauwerk ein Auge benötigt wird. Das Tauwerk wieder ca. 6 Törns aufgedreht und der Tampen sowie die Kardeelen wie beim Kurzspleiß besetzt. Das Auge wird nun in der gewünschten Größe gebildet und zur weiteren Bearbeitung hochkant gestellt. Die obenliegende Kardeele 1 ( a ) wird gegen den Schlag unter eine feste Kardeele des Tauendes gesteckt. Jetzt wird der Spleiß in der Längsachse etwas gedreht und die Kardeele 2 ( b ) unter der zugehörigen festen Kardeele durchgesteckt. Es folgt nach weiterer Drehung die Kardeele 3 ( c ). Aus jeder Keepe des Tauwerks muss nun symmetrisch eine Kardeele herauskommen. Nach dem vorsichtigen durchholen ( festziehen ) der drei Kardeelen kann der Be-helfstakling entfernt und mit dem weiteren Verspleißen fortgefahren werden. Ein dreima-liges durchstecken der Tampen genügt auch hier. Der fertige Spleiß wird zum Erreichen einer höheren Festigkeit allseitig beklopft und die aus dem Material herausstehenden Kardeelen wie beim Kurzspleiß abgeschnitten.

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Page 14: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 14 - Der Kurzspleiß Die zu verspleißenden Tampen werden etwa 6 Törns aufgedreht und gegen weiteres Aufdrehen durch Behelfstaklinge gesichert.

Die jetzt freiliegenden Kardeele müssen ihre Drehung behalten. Die Kardeele beider Tauenden werden nun ineinander gesteckt, so dass je ein Kardeel des einen Taues zwi-schen zwei des anderen Taues zu liegen kommt.

Jetzt beginnt der eigentliche Spleißvorgang, wobei die Kardeele 1 gegen den Schlag mit jeder der gegenüberliegenden Kardeelen durch Über - und Unterfahren ( Überhandkno-ten ) verbunden wird.

Die Kardeele 2 und 3 folgen sinngemäß. Ein dreimaliges durchstecken der Kardeele ist ausreichend.

Die Behelfstaklinge können nun entfernt werden.

Der fertige Kurzspleiß wird durch allseitiges beklopfen gefestigt und die aus dem Material herausstehenden Kardeele, werden in geringem Abstand vom Tau abgeschnitten.

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Page 15: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 15 - Zusammenhängend mit dem Spleißen kann man auch das Herstellen der Hahnepoot (Spanischer Takling) nach Unten oder Oben, mit oder ohne Rückspleiß nennen. Eine Hahnepoot kann man auch zur Sicherung eines Tampenendes (Besatz) nutzen.

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Page 16: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Spleißen von Squareline

(Quadratgeflechte z. B. Festmacher aus Polyamid, Geolon, Polyester) Diese Art Tauwerk findet in der Binnenschifffahrt immer häufiger Anwendung als Festma-chertaue. Konstruktion Zwei Paare rechtsgedrehter und zwei Paare linksgedrehter Litzen werden regelmäßig so verflochten, dass sich ihre Bahnen immer in der Seilmitte treffen. Dadurch entsteht ein Quadratgeflecht, so genannt, weil das Seil im Querschnitt nicht rund, sondern quadra-tisch ist. Man spricht auch von einem 8-er Quadrat. Quadratgeflechte haben sich in der Berufsschifffahrt als Festmacher bewährt, da sie drehungsneutral sind und nicht kinken. Sie eignen sich gut auf Winschen, haben eine konstruktionsbedingt hohe Dehnung - und die Spleißtechnik lässt sich sehr gut erlernen.

Augspleiß Quadratgeflechte werden aus 4 Litzenpaaren geflochten. Die Litzen sind entweder im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Man nennt das auch Z- und S-Schlag. Die Skizze verdeutlicht, wie man die Schlagrichtung einfach erkennen kann. Die Spleißtechnik besteht darin, Z-Litzen nur unter Z-Litzen zu verspleißen, S-Litzen nur un-ter S-Litzen. Wir haben auch das Gegenteil getestet: Z-Litzen unter S-Litzen - und umgekehrt. Die Reißergebnisse sind gleich, die erste Methode entspricht mehr der „Seillogik": Beim ge-drehten Seil wird auch nur eine gleichgedrehte Litze unter einer gleichgedrehten ver-spleißt. Spleißwerkzeuge: Marlspieker und Tape

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Page 17: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 17 - Abmessung des „Spleißverlustes" und des Spleißauges

Das Seilende wird zurück-gespleißt. Diese Länge geht verlo-ren. Sie ist also bei der Endlänge des Seils zu berücksichtigen. Ent-ferne das Tape vom Seilende - oder schneide ggf. die abge-schmolzene Stelle am Seilende ab. Verklebe jedes Litzenende mit einer Lage Tape und verklebe dann mit einer dünnen Lage die jeweiligen Litzenpaare.

Das Seil auf einer Länge von 9 Schlägen aufflechten, bei der 10. Lage eine Lage Tape um das Geflecht kleben, um das Seil am Aufdrehen zu hindern. Lege jetzt die Größe des Auges fest. Die ersten vier Durchstiche

Wir legen uns die Spleißstelle so hin, dass zwei Litzenpaare „oben" liegen, 2 unterhalb des Seils. Die oberen Litzenpaare sind Z- beziehungsweise S- gedreht. Beginne mit dem

Z-Litzenpaar. Es wird - wie es die Zeichnung verdeutlicht -unter einem Z-Litzenpaar hindurchgespleißt. Vorteil-haft formt dabei der Marlspieker (wie auch in allen anderen Schritten) die Öffnung unter den Litzen. Nehme nunmehr das S-Litzenpaar und spleiße es unter dem benachbarten S-Litzenpaar hindurch

Die Spleißstelle wird um 180° gedreht. Verfahre nunmehr in gleicher Weise wie bei den ersten beiden Durchstichen. Ziehe alle Durchstiche gleichmäßig fest - aber nicht so stark, dass sich der Augenbereich aufbauscht.

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Page 18: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 18 - Die folgenden fünf Durchstiche

Dieser Schritt beschreibt, was mit einem -bereits durchgesteckten - Z-Litzenpaar pas-siert, um den Spleiß abzuschließen. Mit den verbliebenen 3 Paaren wird später genauso verfahren, also erübrigt sich die Beschreibung. Entferne das Tape vom Ende des Litzen-

paares. Die beiden Litzen liegen nunmehr gegeneinander. Neben dem festen Litzen-paar des Seiles, das im ersten Schritt „un-terspleißt" wurde, liegt ein weiteres festes Z-Litzenpaar. Dieses wird nun „einzeln" unterspleißt: Eine Litze des geöffneten Lit-zenpaares wird unter einer festen Litze verspleißt, die andere Litze geht über die-se „unterspleißte" Litze hinweg und geht unter der zweiten festen Litze hindurch. Der gleiche Vorgang wird weitere 4 mal wiederholt.

Nunmehr verfährt man mit dem benach-barten S-Litzenpaar in analoger Weise, dann mit den beiden verbliebenen Litzen-paaren. Am Ende muss der Spleiß so aus-sehen, wie es die Skizze zeigt.

Spleißabschluss

Die noch herausstehenden Litzen-Enden werden - nachdem die Litzen gleichmäßig strammgezogen wurden - glatt abgeschweißt oder die Enden der Paare mit einem Tape abgebunden und dann verschweißt. Die am besten aussehende Methode ist es, die Lit-zen-Enden knapp abzuschweißen und dann einen guten vernähten Takling auf diese Stelle zu setzen.

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Page 19: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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DRAHTTAUWERK Genauso wie geschlagenes Fasertauwerk ist Drahttauwerk durch Zusammendrehen von kleinen Dimensionen, die wiederum zu größeren zusammengedreht werden, aufgebaut. Die kleinsten Einheiten, in diesem Falle Stahldraht, sind mit dem Kabelgarn des Faser-tauwerks zu vergleichen. Es gibt so viele verschiedene Methoden in der Kombination von Stahldraht, dass wir uns auf die Beschreibung des Drahttauwerks beschränken müssen, welches am häufigsten auf See verwendet wird.

Es ist meistens „rechts-kreuz geschlagen". Dies bedeutet, dass eine Stahltrosse rechts- oder Z-geschlagen ist aus einer Anzahl Kardeele um ein Herz herum. Das einzelne Kar-deel ist links- oder S-geschlagen um eine „Seele" herum. Auf Schiffen wird normalerwei-se Drahttauwerk benutzt, das aus 6 Kardeelen geschlagen ist. Die Garnzahl in einem Kardeel ist üblicherweise durch 6 teilbar; dazu kommt die Seele des Kardeels, die aus Stahldraht oder Hanf bestehen kann.

Für stehendes Gut wird am häufigsten galvanisierter Draht verwendet, Die Kardeele, aus 7 Drähten zusammengedreht, bei größeren Dimensionen aus 19 Drähten - werden um eine Seele aus Hanf herumgedreht. Stehendes Gut kann auch aus Draht hergestellt sein, der mit einem Kunststoffmaterial überzogen ist, oder aus rostfreiem Stahl mit massiven Kardeelen, die um eine Seele aus dem gleichen Material geschlagen sind Bei Drahttauwerk gibt es eine Konstruktionsbezeichnung:

z.B. 6 x 19 = 144 x 0,20 + 1S das bedeutet: 6 Kardeelen mit 19 Einzeldrähten, insgesamt 114 Einzeldrähten. Der Durchmesser des Einzeldrahtes ist 0,20 plus 1 Seele. Herkulestau (Taifunwire)

Es besteht aus 4 oder 6 Stahlkardeelen, die um eine Hanfseele herum liegen. Die Kar-deele sind ganz mit Hanfgarn umhüllt, so dass der Stahl nicht zu sehen ist.

Herkulestau ist wegen des schwierigen Trocknens stark dem Rosten und der Abnutzung ausgesetzt, und in nassem Zustand ziemlich empfindlich gegen Kinken. Die Bedeutung der Hanfseele

Im Drahttauwerk dient die Hanfseele nicht nur zum Ausfüllen der Lücke und zum federn-den Spiel der Kardeele. Sie ist mit einem schützenden Fett getränkt, das teils den Hanf imprägniert, teils die inneren Oberflächen der Stahldrähte schützt. Das Spleißen von Drahttauwerk hat in der Binnenschifffahrt noch eine große Bedeutung. Dies findet auch in der Lehrabschlussprüfung ihren Niederschlag. Dort wird von dem angehenden Binnenschiffer erwartet, dass er einen Augspleiß aus ei-nem 10 mm starken Draht herstellt.

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Page 20: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Augspleiß in Drahttauwerk Zuerst werden die einzelnen Kardeele des Drahtes mit einem Behelfsbesatz (Klebeband) vor dem aufspringen gesichert. Dan wird in etwa 15 – 20 cm Entfernung vom Ende des Drahtes ein fester Takling aus Besetzdraht aufgebracht. Dieser Takling soll durch einmaliges durchstecken durch den Draht gegen verrutschen gesichert sein. Der Takling hat für das gute Gelingen des Splei-ßes eine große Bedeutung. Nun können wir den Draht aufdrehen und haben 6 Kardeele und in der Mitte eine Hanf-seele vor uns. Diese wird mit einem scharfen Messer kurz über dem Besatz wegge-schnitten. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Kardeele nicht zu weit auseinander geknickt wer-den. Der natürliche Drall des Drahtes soll in den Kardeelen noch erkennbar sein. Sie schmiegen sich bei dem folgenden Spleißvorgang dann besser ein.

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Page 21: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 21 - Nun legen wir den Draht vor uns auf das rechte Knie. das zu bildende Auge nach rechts. Drei Kardeele nach unten und drei nach oben. Hierbei achten wir darauf, dass die Kar-deele dem natürlichen Drall des Drahtes folgen. Im Gegensatz zum Spleißen mit Tauwerk, wird bei Draht parallel mit dem Drall gespleißt. Um uns die Arbeit zu erleichtern, können wir das Ende des Auges gegen zu starkes auf-springen kurz knicken. Zum Spleißen benötigen wir einen Spleißnagel. Vorsicht bei der Arbeit. Den Spleißnagel immer so einstecken, dass er bei einem eventuellen abrutschen über das Knie wegglei-tet. Nun wird der Spleißnagel unter drei Kardeele, die Seele bleibt unten, in den Draht einge-stochen. Darauf achten, dass der Spleißnagel nicht zu weit eingeführt wird, damit der Draht nicht unnötig aufgebrochen wird. Den Spleißnagel jetzt drehen und die drei oberen Kardeele anheben. Das erste Kardeel mit dem Schlag unter 3 Kardeele ziehen. Nun den Spleißnagel etwas zurücknehmen, wieder unter 2 Kardeele stecken, aufdrehen. Das zweite Kardeel durch-ziehen. Jetzt den Spleißnagel wieder etwas zurücknehmen, sodass er nur noch ein Kar-deel anhebt und das dritte Kardeel durchziehen.

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Page 22: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 22 - Nun wird der Draht um eine halbe Runde gedreht. Dann schiebt man den Spleißnagel unter das nächste Kardeel, hebt es an und zieht die vierte Litze durch. Jetzt den Spleiß-nagel wieder herausziehen. Das 5. Kardeel anheben und die fünfte Litze durchziehen. Jetzt das gleiche noch einmal mit Kardeel und Litze Nr. 6. Der Anfang ist gemacht.

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Page 23: Umgang mit Tau und Drahtwerk

- 23 - Jetzt werden alle sechs Kardeele kräftig zum Besatz hin festgezogen. Darauf achten, dass die Kardeele nicht geknickt werden. Der erste Gang ist fertig. Beim 2. Durchgang ist darauf zu achten, dass das Kardeel welches beim 1. Gang als ers-tes genommen wurde, wieder als erstes Kardeel genommen wird. Nun gilt der gleiche Vorgang wie beim Tauspleißen - über einen / unter einen -, aber mit dem Drall des Drahtes. Dieser Vorgang wird nun noch viermal wiederholt. Nach jedem Spleißgang sind die ein-zelnen Kardeele gut durchzuholen (festziehen). Zur Hilfe kann der Spleiß mit einem Hammer auf einer Holzunterlage vom Auge weg beklopft (gebügelt) werden. Nach jedem Klopfen muss immer wieder gut durchgeholt werden. Zum Schluss werden die noch überstehenden Enden der Kardeele an dem Draht festge-bunden bis der Draht mehrfach benutzt (gereckt) wurde. Erst danach werden die Kardee-le mit einer Zange abgekniffen.

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Page 24: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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Festmachen (Meeren) Alle in der Binnenschifffahrt verwandten Drähte und Taue sind in der Regel RECHTS geschlagen, gedreht oder geflochten. Um eine lange Haltbarkeit zu erlangen, müssen sie daher auch beim Festmachen immer -RECHTS herum- belegt werden. Außerdem wird damit die Kinkenbildung verhindert.

Wenn man einen Einzelpoller mit Draht oder Tau belegen will, muss die Stärke des Drahtes oder Taues dem Umfang des Pollers angemessen sein.

Die Rundschläge müssen ordentlich übereinander liegen und sich nicht gegenseitig beklemmen.

Bei der Benutzung von Drähten muss der Poller leicht gefettet sein, um ein fachmännisches Handling zu garantieren.

Für eine gute Haltbarkeit reichen 4-5 Rundschläge, 1 Klemm-schlag (Kopfschlag) und darüber ein lose gelegter Rundschlag aus

Sind zwei Poller vorhanden, sind Achterschläge angebracht. Sie schonen Draht- und Tauwerk.

Wird ein Draht auf Strom an einem Ring festgemacht, muss grundsätzlich ein Fretter (Schäkel, Kuhmaul) benutzt werden.

Haken finden nur in stehenden Gewässern Anwendung.

Ein Schiff auf Strom wird mindestens mit einem Vorausdraht, ei-nem Laufdraht und einem achteren Beidraht gemeert

In Seehäfen mit Tideeinfluß muss darauf geachtet werden, dass die Meerdrähte oder –Taue besonders lang ausgelegt sind.

Bei der Arbeit am Poller müssen grundsätzlich Fausthandschuhe getra-gen werden. Besonders ist darauf zu achten, dass man immer außerhalb der an Deck liegenden Buch-ten steht.

Auf die Füße achten, wenn mit Drahttauwerk gearbeitet wird

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Page 25: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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BELEGEN auf Einzelpoller ______________________________________

Wichtiger Grundsatz: ⇒ Immer Rechtsherum ⇐

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1. Rundschlag:

Das abstehende Gut (Draht- oder Tauwerk) darf sich auf dem Poller nicht beklemmen. Wenn der Poller 2 Gruppen von Pol-lerpinnen hat, sollte der 1 Rund-schlag unter den unteren Pinnen lie-gen.

Folgende Rundschläge:

Die Rundtörns müssen auf dem Poller ordentlich übereinander liegen.

Klemmschlag:

Der Klemmschlag bildet den Ab-schluss. Damit er sich nicht von selbst löst, legt man obenauf noch einmal einen losen Rundschlag.

Page 26: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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BELEGEN auf Doppel- und Kreuzpollern ___________________________________________________________

________________________________________________________ Mit Tauwerk bieten sich für das Belegen von Einzel- und Kreuzpollern

oft noch die nachfolgenden Variationen an.

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Page 27: Umgang mit Tau und Drahtwerk

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BELEGEN auf Klampen ___________________________________________________________

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© Schulschiff RHEIN _____________________________________

Peter Haas


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