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[Überschrift folgt]

Date post: 04-Jan-2017
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D.A.F. INTERN 172 D.A.F. Intern Test intraoperativ gearbeitet werden. Auch die Deltaband-Strukturen sollten mitbedacht werden (Ruptur, eingeschlagene Bandanteile, zusätzliche chondrale Läsionen, Tibialis-posterior-Verletzung). Eine Single-shot-Antibiose sollte durchgeführt werden. Postoperativ wird nach Versorgung mit Stellschraube regelmäßig eine CT-Kontrolle emp- fohlen. Aus dem Vortrag wurde deutlich, wie dif- ferenziert die Problemstellungen im Zusammen- hang mit diesen Verletzungen zu betrachten sind. Zwei Beiträge beschäftigten sich mit den Osteochondralen Läsionen des Talus. Zunächst gab Dr. Zech aus Rummelsberg einen Überblick über die traumatische und nichttraumatische Ätiologie dieser Läsionen und deren Klassikationen auf Röntgen-, CT-, MRT- und Arthroskopie-Basis. Er stellte dann den Algorithmus seiner Klinik mit Beispielen und z.T. Behandlungs-Ergebnissen im Überblick vor: Reine MRT-Befunde ohne Beschwerden werden nicht behandelt. Große frisch-abgescherte Fragmente werden rexiert. Die retrograde Anbohrung und Auffüllung mit Spongiosa erfolgt bei intaktem Knorpel und ausschließlich navigiert mit intraoperativem CT. Das klassische Débridement mit Mikrofraktu- rierung kommt bei kleinen Läsionen in Betracht. Zweizeitige Verfahren mit Knorpel-Züchtung und die OATS-Plastik werden wegen Problemen in der Technik (z.B. Entnahme-Morbidität) und Erstattung nicht mehr durchgeführt. Als moderne Lösung wird die Anwendung der Chondrogide-Membran nach Débridement und ggf. Spongiosaplastik über eine Arthrotomie vorgestellt, in Rummelsberg ergänzt durch die Imprägnierung mit Stammzell-reichem Material, welches aus einer Becken-Punktion gewonnen wird („autologe matrixinduzierte Chondrogenese“). Hiermit bestehen günstige An- fangserfahrungen, eine Innenknöchel-Osteotomie ist nur selten erforderlich. Dr. Osel (Bad Saarow) berichtete über insge- samt neun Fälle osteochondraler Defekte, die er mit Knorpel-Knochen-Transplantaten aus dem proximalen Tibio-Fibular-Gelenk behandelte. Dieser Entnahmeort ist in der Literatur kaum repräsentiert. Zwei Knorpel-Knochenzylinder (aus Fibula und Tibia) werden mit der Hohlfräse unter Darstellung und Schonung des N. peroneus durch das Fibula-Köpfchen entnommen. Knorpel-Dicke und Beschaffenheit ähneln denen des Talus. Einige Behandlungsverläufe wurden demonstriert, teils mit histologischen Befunden. Bedeutsam ist besonders der Winkel, in dem die Zylinder in Relation zur Knorpeläche entnommen werden. In der Diskussion wurde auf technische Fragen der — nach Einschätzung der Mehrzahl der Teil- nehmer eher selten indizierten — Innenknöchel- Osteotomie eingegangen (Verwendung dünner Sägeblätter, Aufbrechen der Subchondralen Schicht mit Meißeln, Vermeidung von Stufenbildung durch geeignete Schrauben-Position). Zum Schicksal der Chondrogide-Membran nach Aufkleben mit Fibrin- kleber liegen noch keine einschlägigen Ergebnisse am Menschen vor, die klinischen Ergebnisse schei- nen aber durchaus günstig. Die Sitzung erbrachte insgesamt einen guten Überblick über die aktuellen Behandlungs-Strate- gien und zeigte exemplarisch ein positives Zusam- menießen von primär traumatologisch-geprägten und orthopädischen Inhalten. Im nächsten Jahr wird das Thema des Expertengespräches „Synosto- sen und Coalitiones“ heißen und es wird zur ak- tiven Teilnahme, ggf. auch mit eigenen Beiträgen oder Kasuistiken herzlich eingeladen. J. Hamel, München http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.06.003 Jahrestagung Deutsch-Ukrainischer Freundeskreis Die Jahreshauptversammlung des Deutsch-Ukrai- nischen Freundeskreises der Orthopäden und Trau- matologen fand im Rahmen der 61. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Un- fallchirurgen e.V. in Baden-Baden statt. Als Ehrengast nahm Prof. Dr. Alexander Loskutov, Universität Dnepopetrovsk in seiner Funktion als Präsident des ukrainischen Freundeskreises teil. Prof. Loskutov wurde als korrespondierendes Mit- glied der D.A.F. ernannt. Die Sitzung in Baden-Baden darf als wegweisend für die weitere Entwicklung der Partnerschaft der orthopädischen-traumatologischen Gesellschaften zwischen der Ukraine und Deutschland angesehen werden: Die D.A.F. wird Pate bei der angestreb- ten Gründung einer nationalen ukrainischen
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RN172 D.A.F. Intern

Test intraoperativ gearbeitet werden. Auch die Deltaband-Strukturen sollten mitbedacht werden (Ruptur, eingeschlagene Bandanteile, zusätzliche chondrale Läsionen, Tibialis-posterior-Verletzung). Eine Single-shot-Antibiose sollte durchgeführt werden. Postoperativ wird nach Versorgung mit Stellschraube regelmäßig eine CT-Kontrolle emp-fohlen. Aus dem Vortrag wurde deutlich, wie dif-ferenziert die Problemstellungen im Zusammen-hang mit diesen Verletzungen zu betrachten sind.

Zwei Beiträge beschäftigten sich mit den Osteochondralen Läsionen des Talus. Zunächst gab Dr. Zech aus Rummelsberg einen Überblick über die traumatische und nichttraumatische Ätiologie dieser Läsionen und deren Klassifi kationen auf Röntgen-, CT-, MRT- und Arthroskopie-Basis. Er stellte dann den Algorithmus seiner Klinik mit Beispielen und z.T. Behandlungs-Ergebnissen im Überblick vor: Reine MRT-Befunde ohne Beschwerden werden nicht behandelt. Große frisch-abgescherte Fragmente werden refi xiert. Die retrograde Anbohrung und Auffüllung mit Spongiosa erfolgt bei intaktem Knorpel und ausschließlich navigiert mit intraoperativem CT. Das klassische Débridement mit Mikrofraktu-rierung kommt bei kleinen Läsionen in Betracht. Zweizeitige Verfahren mit Knorpel-Züchtung und die OATS-Plastik werden wegen Problemen in der Technik (z.B. Entnahme-Morbidität) und Erstattung nicht mehr durchgeführt. Als moderne Lösung wird die Anwendung der Chondrogide-Membran nach Débridement und ggf. Spongiosaplastik über eine Arthrotomie vorgestellt, in Rummelsberg ergänzt durch die Imprägnierung mit Stammzell-reichem Material, welches aus einer Becken-Punktion gewonnen wird („autologe matrixinduzierte Chondrogenese“). Hiermit bestehen günstige An-fangserfahrungen, eine Innenknöchel-Osteotomie ist nur selten erforderlich.

Dr. Osel (Bad Saarow) berichtete über insge-samt neun Fälle osteochondraler Defekte, die er mit Knorpel-Knochen-Transplantaten aus dem proximalen Tibio-Fibular-Gelenk behandelte. Dieser Entnahmeort ist in der Literatur kaum repräsentiert. Zwei Knorpel-Knochenzylinder (aus Fibula und Tibia) werden mit der Hohlfräse unter Darstellung und Schonung des N. peroneus durch das Fibula-Köpfchen entnommen. Knorpel-Dicke und Beschaffenheit ähneln denen des Talus. Einige Behandlungsverläufe wurden demonstriert, teils mit histologischen Befunden. Bedeutsam ist besonders der Winkel, in dem die Zylinder in Relation zur Knorpelfl äche entnommen werden.

In der Diskussion wurde auf technische Fragen der — nach Einschätzung der Mehrzahl der Teil-nehmer eher selten indizierten — Innenknöchel-Osteotomie eingegangen (Verwendung dünner Sägeblätter, Aufbrechen der Subchondralen Schicht mit Meißeln, Vermeidung von Stufenbildung durch geeignete Schrauben-Position). Zum Schicksal der Chondrogide-Membran nach Aufkleben mit Fibrin-kleber liegen noch keine einschlägigen Ergebnisse am Menschen vor, die klinischen Ergebnisse schei-nen aber durchaus günstig.

Die Sitzung erbrachte insgesamt einen guten Überblick über die aktuellen Behandlungs-Strate-gien und zeigte exemplarisch ein positives Zusam-menfl ießen von primär traumatologisch-geprägten und orthopädischen Inhalten. Im nächsten Jahr wird das Thema des Expertengespräches „Synosto-sen und Coalitiones“ heißen und es wird zur ak-tiven Teilnahme, ggf. auch mit eigenen Beiträgen oder Kasuistiken herzlich eingeladen.

J. Hamel, München

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.06.003

Jahrestagung Deutsch-Ukrainischer Freundeskreis

Die Jahreshauptversammlung des Deutsch-Ukrai-nischen Freundeskreises der Orthopäden und Trau-matologen fand im Rahmen der 61. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Un-fallchirurgen e.V. in Baden-Baden statt.

Als Ehrengast nahm Prof. Dr. Alexander Loskutov, Universität Dnepopetrovsk in seiner Funktion als Präsident des ukrainischen Freundeskreises teil.

Prof. Loskutov wurde als korrespondierendes Mit-glied der D.A.F. ernannt.

Die Sitzung in Baden-Baden darf als wegweisend für die weitere Entwicklung der Partnerschaft der orthopädischen-traumatologischen Gesellschaften zwischen der Ukraine und Deutschland angesehen werden: Die D.A.F. wird Pate bei der angestreb-ten Gründung einer nationalen ukrainischen

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Gesell schaft für Fußchirurgie sein. Aufgrund des großen Erfolgs der vier bisherigen Fuß-Instruktions-kurse, die unter der Schirmherrschaft der D.A.F. stattfanden, wird die D.A.F. auch weiterhin ihr Engageme nt fortsetzen. Nächster Termin ist die Teilnahme beim nationalen Orthopädenkongress in Kharkow am 3. bis 5. Oktober 2013. Dabei wird von den deutschen Mitgliedern eine Sitzung mit dem Schwerpunkt Fuß gestaltet. Auch für 2014 steht mit dem an das D.A.F.-Curriculum angepassten Kurs Sehnenchirurgie in Dnepopetrovsk ein interessan-ter OP-Kurs mit Präparaten auf dem Programm.

Weiterhin wurde auf der Jahreshauptver-sammlung auch Rückblick auf die erfolgreiche Jah-restagung der D.A.F. in Stuttgart gehalten, bei der die Ukraine als Gastland eine herausragende Rolle gespielt hat. Prof. Loskutov sprach für die vielsei-tige Unterstützung und Hilfe seinen Dank aus.

Zum neuen Präsident des Freundeskreises wurde Dr. Dr. h.c. Michael Gabel, Leiter der Sektion Fuß und Sprunggelenk im Diakonie-Klinikum Stuttgart, gewählt. Die Mitglieder des Deutsch-Ukrainischen Freundeskreises dankten dem alten Vorstand in Person der aus den Ämter scheidenden Präsidenten Prof. Dr. h.c. mult. Jürgen Heisel und Schatzmeister Dr. Thomas Drabiniok, beide Bad Urrach, die nach langen, erfolgreichen Jahren die Verantwortung weitergeben wollten.

Die herausragende Bedeutung der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie für die Zukunft zeigt sich daran, dass im Vorstand des Deutsch-Ukraini-schen Freundeskreis drei D.A.F.-Fellows vertreten sind: Präsident Dr. med. Dr. h.c. Michael Gabel, Vizepräsident Dr. med. Manfred Thomas, Augsburg,und Schriftführer Dr. med. Jürgen Götz, Bad Abbach. Die Position des Schatzmeisters wird von Dr. med Bernhard Greiner, Vogtareut, die des General sekretärs von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Grifka, Bad Abbach, übernommen.

J. GötzBad Abbach

v.l.n.r. Dr. Dr. h.c. Gabel, Präsident des deutsch-ukrainischen Freundeskreises, Prof. Dr. Loskutov, Präsident des ukrainisch-deutschen Freundeskreises

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.05.004

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2013.06.009

EFAS

Auf der neu erstellten EFAS-Homepage wird es einen Mitgliederbereich geben. Hierbei wird es einerseits ein Ausbildungsportal geben (EFAS Education Portal) mit Inhalten aus den Kursen, klinischen Fällen und Videos sowie den Online-Zugriff auf das Journal (Foot and Ankle Surgery). Dafür sollen Nachname und Vornahme aller EFAS-Mitglieder, dass heißt auch aller D.A.F.-Mitglieder hinterlegt werden. Jedes Mitglied erhält dann di-rekt von der EFAS Informationen zum Login.

Auch auf der D.A.F.-Homepage ist ein Mitglieder-bereich geplant. Wir werden uns darum bemühen,

dass hierfür dasselbe Passwort verwendet werden kann und dass ein Wechsel aus den geschützten Bereichen zwischen EFAS- und D.A.F.-Homepage ohne erneute Eingabe eines Passwortes möglich ist.

Wir werden über den Fortschritt dieser Erweiterungen bei D.A.F.-Intern und auf der Homepage berichten.

M. RichterZweiter Vizepräsident D.A.F.

Beauftragter des D.A.F.-Vorstandes für Internet


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