Date post: | 16-Sep-2016 |
Category: |
Documents |
Upload: | oliver-schmitt |
View: | 215 times |
Download: | 0 times |
Buchbesprechungen
U. Welsch: Sobotta - Ristologie. Farbatlas der Zytologie, Ristologie und Mikroskopischen Anatomie des Menschen. Urban & Schwarzenberg, Mtinchen-Wien-Baltimore, 5. neubearbeitete Aufl., 528 Abb., 15 Tab., 1997. DM 68,00,-. ISBN 3-541-07375-6
Vor kurzem ist die 5. Auflage des seit 1975 von Hammersen betreuten Atlas der Zytologie, Histologie und mikroskopischen Anatomie, der 1902 von Sobotta begrtindet wurde, in der Bearbeitung von Ulrich Welsch (Mtinchen) erschienen.
Das Erscheinen der 4. Auflage liegt bereits 4 Jahre zurtick. In der vorliegenden Neuauflage wurden 19 neue elektronenmikroskopische Abbildungen eingearbeitet. AuBerdem finden sich zahlreiche neue lichtmikroskopische Abbildungen, die z. T. auf der Grundlage von Plastikschnitten hergestellt wurden.
Neu hinzugekommen sind 20 schematische Abbildungen funktionell bedeutender Strukturen unterschiedlicher zytologischer und histologischer Organisationsebenen. Die Grundgliederung Zytologie, Histologie und mikroskopische Anatomie sowie die Kapitelfolge ist beibehalten worden. Die instruktiven halbschematischen Ubersichtsabbildungen sind ebenfalls wiederzufinden.
Wie von den vorherigen Auflagen gewohnt, zeichnet sich auch dieser Atlas durch die hervorragende Qualitat seiner Abbildungen aus. Kennzeichnend ist hier die geringe Hintergrundfarbung und saubere Ausleuchtung der Praparate, sowie farbliche Brillanz und Authentizitat, welche bekanntlich grundlegend fUr jede photographische Dokumentation lichtmikroskopischer Praparate ist. Sind tiberhaupt noch Verbesserungen in einer weiteren Auflage moglich? Zu denken ware eventuell an die Einarbeitung der Nomina histologica und vielleicht angloamerikanischer Fachtermini. Schwer verstandliche Details, die teilweise widersprtichlich in den Lehrbtichem definiert oder bezeichnet werden, konnten eindeutig markiert werden wie z. B.: Chondrozytenkem, -zytoplasma, Knorpelhof, interterritoriale Substanz oder die GefiiBwandstrukturen Intima, Endothelzelle, Membrana elastica intema und Media, sowie mehrer Beispiele von Spermatogonien, Spermatozyten I und II, Spermatiden, Sertoli-Zellen und Leydig-Zellen im Paraffinschnitt und Semidtinnschnitt.
Sicherlich gibt es Altemativen zu diesem Atlas. Nach wie vor kann der Atlas den Studenten der Zahn-, Human- und Veterinarmedizin als Hilfe zum Verstehen und Lemen empfohlen werden. Auch dient er als notwendige Erganzung bestimmter Lehrbticher, in denen ein unangemessenes Abbildungsmaterial prasentiert wird. Interessant dtirfte gerade die neue Auflage auch ftir Studenten der Biowissenschaften und medizinischer Randgebiete sein, die sich nicht so tief in die Histologie einarbeiten mochten und eher an den tibersichtlichen Schemata orientieren wollen.
Oliver Schmitt, Ltibeck
A. Stevens, J. Lowe. Pathologie, Ullstein Mosby, Berlin-Wiesbaden 1997. Deutsche Ausgabe herausgegeben von Wolfgang Schneider. DM 98,00. ISBN 3-86126-105-7
Das Vorwort des von Schneider (Pathologisches Institut, BerlinBuch) tibersetzten Lehrbuches "Pathology" von Alan Stevens und James Lowe, beide lehren an der University of Nottingham Medical School, wurde mit der sich aufdringenden Frage nach der Notwendigkeit eines weiteren Lehrbuches der Pathologie eroffnet, zumal aus Deutschland stammende Lehrbticher Beztige zum pathologischen Fragenarsenal des IMPP eher herstellen als ein angloamerikanisches Fachbuch.
Beim genaueren Hinschauen fallt der sorgfaltige Aufbau des Lehrbuches auf. Nahezu aIle Pathomechanismen sind mit leicht verstandlichen und didaktisch ausgefeilten Schemata verdeutlicht. Die Autoren haben selbst bei komplexeren pathologischen Prozessen wie Metastasierung, Wirkungen von Onkogenen, Wachstumsfaktoren, Glomerulonephritiden oder Entztindungsmechanismen und Leukozytenadhasion tibersichtliche und leicht erfaBbare Schemata entwickelt.
Unabkommlich sind histopathologische Photographien, die in diesem Buch hiiufig anzutreffen und von hoher Qualitat auf geeignetem Hochglanzpapier wiedergegeben sind. Die makroskopischen Abbildungen sind ebenfalls in sehr guter Qualitat gedruckt worden. Weitere Abbildungen, beispielsweise sonographische Bilder, konventionelle Radiographien und EM Bilder sind nur sporadisch anzutreffen.
Eine weitere Lemhilfe stellen die graphisch sauber aufgearbeiteten Zusammenfassungen in Tabellenform dar. Zusammenfassungen, thematische Uberblicke und Wiederholungshilfen sind in farblich hervorgehobenen Kasten in die Kapitel integriert. Das Lehrbuch ist, wie auch andere Lehrbticher der Pathologie, in einem allgemeinpathologischen Abschnitt (KapiteI1-7), der jedoch nicht besonders hevorgehoben ist, und einen speziellen Teil (KapiteI8-23), gegliedert. Nach dem letzten Kapitel findet der Leser ein Glossar mit den haufiger benutzten Fachwortem. Das Stichwortverzeichnis bildet den SchluB des Buches und ist erfreulicherweise recht ausftihrlich ausgefallen.
Das vorliegende Lehrbuch deckt die allgemeine und spezielle mikroskopische und makroskopische Pathologie abo Die einheitliche Darstellungsweise und das tiberzeugende graphische Konzept der didaktisch gekonnt aufgebauten Schemata stellen eine solide Grundlage fUr die Erarbeitung pathologischen Basiswissens dar. Dieses Lehrbuch kann allen Studenten der Humanund Zahnmedizin sowie der Biowissenschaften empfohlen werde. Ferne dtirfte es auch fUr Anatomen interessant sein, die ihr Wissen tiber aktuelle atiologische und pathogenetische Konzepte auffrischen wollen.
Oliver Schmitt, Ltibeck
516