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u-mail-2005-2

Date post: 02-Feb-2017
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2 30. Jahrgang März Inhalt Nr. 2 Telegramm Vier Studierende der Universität Regens- burg wurden in den 7. Jahrgang der Bayeri- schen Elite-Akademie aufgenommen Unter 260 Bewerbern wurden 28 Studie- rende ausgewählt, die neu in die Bayerische Elite-Akademie aufgenommen wurden. Vier davon studieren an der Universität Regens- burg: Martin Butz, Zahnmedizin; Christian Neu- girg, Physik; Richard Weber, Mathematik; und Bettina Zapf, Mathematik. KUNO weiterhin im Höhenflug Die Spendenaktion für den Bau einer Uni- versitätskinderklinik Ostbayern in Regensburg ist weiterhin auf Erfolgskurs. In weniger als einem Jahr sind bereits über 4 Millionen Euro zusammengekommen. rund um die Kugel Regensburg erfolgreich in der AIDS-Bekämpfung Die klinische Erprobung eines in Regensburg entwickelten AIDS-Impfstoffs hat begonnen Die klinische Erprobung des ersten kom- plett in Regensburg entwickelten Impf- stoffes gegen HIV/AIDS hat begonnen. Entwickelt wurde der Impfstoff unter der Federführung des Instituts für Medizini- sche Mikrobiologie der Universität Regens- burg in dem „Europäischen Forschungs- verbund Impfstoffentwicklung gegen HIV/AIDS“. Bereits 2003/2004 war eine andere Komponente des Impfstoffes mit den gleichen Komponenten von HIV auf der Basis einer Vakzine-Variante (NYVAC, sanofi-pasteur) entwickelt und im gleichen Verbund mit Erfolg klinisch geprüft worden. Bei fast fünf Millionen neu Infizierten und drei Millionen Toten pro Jahr als Folge von AIDS, ist diese Erkrankung eine der größten Bedrohungen unserer Zeit für die Menschheit und zugleich ein wesentlicher Faktor für den dramatischen Rückgang des Volkseinkom- mens von beispielsweise ca. 7 % in Sub- Sahara-Afrika mit all seinen schwerwiegenden Folgen. Entwicklung der Forschung Die Entwicklung eines wirksamen und sicheren Impfstoffes ist daher eine der größten Herausforderungen an die Biowissenschaften. Seit 1996 förderte die EU zunächst eine kleine Forschergruppe mit Partnern aus Regensburg, den Niederlanden und China (CHIVAC); seit 2000 hat sie die Förderung auf einen großen Verbund von 21 Arbeitsgruppen aus Europa und China ausgedehnt, mit dem Ziel, durch sich ergänzende Expertise diese Entwicklung zu beschleunigen. „Diese Öffnung ist der ein- zige Weg, rasch einen sinnvollen Vergleich unterschiedlicher Vakzine-Varianten zu ermöglichen und die besten auszuwählen. Diese früh gewählte Strategie unterscheidet EuroVac von vielen anderen Initiativen auf dem gleichen Gebiet“, sagt Prof. Dr. Hans Wolf . Aufbauend auf dem Verbreitungsmuster unterschiedlicher HIV-Varianten wurde die jüngste größere epidemiologische Ausbreitung in China ausgewählt, um klinisch relevante Virus-Isolate zu identifizieren und daraus Kan- didaten zu entwickeln. Hierbei wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Wolf und Prof. Dr. Ralf Wagner von der Universität Regens- burg einige neue Wege beschritten. Schaffung der Grundlagen Gemeinsam mit Prof. Dr. Yiming Shao vom Chinese Center for Disease Control and Pre- vention (CDC) erfolgte die gezielte Auswahl relevanter Viren als Ausgangsmaterial, die Berücksichtigung großer Teile der Bausteine dieser Viren bei der Zusammensetzung des Impfstoffes, um dem Immunsystem möglichst vielfältige Angriffsstellen zu bieten und ein „Entkommen“ aus der Immunantwort nach Möglichkeit zu unterbinden. Schließlich mus- sten auch gute Trägersysteme gefunden werden, die es erlauben, die wesentlichen Bau- steine des Erregers in großen Mengen im Labor - oder direkt im Körper von der als Bau- plan dienenden Erbinformation DNS - abzu- lesen und dem Immunsystem zu präsentieren. Dabei war absolute Sicherheit eine wesent- liche Voraussetzung. So musste beispielsweise dafür gesorgt werden, dass zwar wesentliche Teile der Virus-Proteine produziert wurden, sie durften aber keine schädigenden Eigen- schaften mehr haben, Zur Lösung dieser Aufgabe wurden in Regensburg synthetisch hergestellte Gene einschließlich der dazu notwendigen Techno- logie entwickelt. Diese „künstlichen“ Gene sind unter anderem so verändert, dass die daraus abgeleiteten Eiweißstoffe zwar noch vom Immunsystem gut erkannt werden, aber keinerlei virusspezifische Funktionen mehr erfüllen können. Gleichzeitig ist es gelungen, diesen genetischen Code so zu verändern, dass davon viel mehr Eiweiß produziert werden kann. Eine Europäische Perspektive In dem großen europäischen Netzwerk „Europäischer Forschungsverbund Impfstoff- entwicklung gegen HIV/AIDS“ wurden mit mehreren Gruppen diese neuen Gene in harm- lose Trägerviren oder in Träger-DNS einge- baut und daraus Impfstoff-Komponenten hergestellt. Der Vakzinekandidat NYVAC-C (sanofi-pasteur) wurde unter Verwendung eines harmlosen Vakzinia-Viruses (NYVAC) und der für den Impfstoff relevanten von HIV- C abgeleiteten Gensegmente hergestellt und bereits 2003-2004 von Prof. Jonathan Weber am Imperial College in London und von Prof. Giuseppe Pantaleo am CHUV in Lausanne auch an Menschen erprobt und ergab eine gute zellgebundene Immunantwort. Bei der DNA-HIV-C-Vakzine ist ein Gen- segment in eine Träger-DNS eingefügt, das exakt die gleichen Eiweiße des HIV repräsen- tiert, die in dem Impfstoff mit der harmlosen Pockenvirusvariante NYVAC enthalten sind. •• siehe Seite 2 2005 Regensburger Universitätszeitung Asien rückt näher 2 DFG-Forschergruppe Arithmetische Geometrie 3 Entwicklung eines natürlichen Glaskörperersatzes 3 Erstes Patent 4 zu Gast an der Universität Regensburg 5 Ausstellung Jugend-KZ 6 Studieninformationstag 2005 7 Nachlass Walter Höllerer 8 Mittelalterliche Mathematik 9 aus den Fakultäten 10 Uni-Personalia 12 neu berufen 15 neue Bücher 17 Uni-Termine 18 •• siehe Seite 6
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230. Jahrgang MärzInhalt Nr. 2

TelegrammVier Studierende der Universität Regens-burg wurden in den 7. Jahrgang der Bayeri-schen Elite-Akademie aufgenommen

Unter 260 Bewerbern wurden 28 Studie-rende ausgewählt, die neu in die BayerischeElite-Akademie aufgenommen wurden. Vierdavon studieren an der Universität Regens-burg:

Martin Butz, Zahnmedizin; Christian Neu-girg, Physik; Richard Weber, Mathematik; undBettina Zapf, Mathematik.

KUNO weiterhin im Höhenflug

Die Spendenaktion für den Bau einer Uni-versitätskinderklinik Ostbayern in Regensburgist weiterhin auf Erfolgskurs. In weniger alseinem Jahr sind bereits über 4 Millionen Eurozusammengekommen.

rund um die Kugel

Regensburg erfolgreich in der AIDS-Bekämpfung Die klinische Erprobung eines in Regensburg entwickelten AIDS-Impfstoffs hat begonnen

Die klinische Erprobung des ersten kom-plett in Regensburg entwickelten Impf-stoffes gegen HIV/AIDS hat begonnen.Entwickelt wurde der Impfstoff unter derFederführung des Instituts für Medizini-sche Mikrobiologie der Universität Regens-burg in dem „Europäischen Forschungs-verbund Impfstoffentwicklung gegenHIV/AIDS“. Bereits 2003/2004 war eineandere Komponente des Impfstoffes mitden gleichen Komponenten von HIV auf derBasis einer Vakzine-Variante (NYVAC,sanofi-pasteur) entwickelt und im gleichenVerbund mit Erfolg klinisch geprüftworden.

Bei fast fünf Millionen neu Infizierten unddrei Millionen Toten pro Jahr als Folge vonAIDS, ist diese Erkrankung eine der größtenBedrohungen unserer Zeit für die Menschheitund zugleich ein wesentlicher Faktor für dendramatischen Rückgang des Volkseinkom-mens von beispielsweise ca. 7 % in Sub-Sahara-Afrika mit all seinen schwerwiegendenFolgen.

Entwicklung der ForschungDie Entwicklung eines wirksamen und

sicheren Impfstoffes ist daher eine der größtenHerausforderungen an die Biowissenschaften.Seit 1996 förderte die EU zunächst eine kleineForschergruppe mit Partnern aus Regensburg,den Niederlanden und China (CHIVAC); seit2000 hat sie die Förderung auf einen großenVerbund von 21 Arbeitsgruppen aus Europaund China ausgedehnt, mit dem Ziel, durchsich ergänzende Expertise diese Entwicklungzu beschleunigen. „Diese Öffnung ist der ein-zige Weg, rasch einen sinnvollen Vergleichunterschiedlicher Vakzine-Varianten zuermöglichen und die besten auszuwählen.Diese früh gewählte Strategie unterscheidetEuroVac von vielen anderen Initiativen aufdem gleichen Gebiet“, sagt Prof. Dr. HansWolf .

Aufbauend auf dem Verbreitungsmusterunterschiedlicher HIV-Varianten wurde diejüngste größere epidemiologische Ausbreitungin China ausgewählt, um klinisch relevanteVirus-Isolate zu identifizieren und daraus Kan-didaten zu entwickeln. Hierbei wurden unterder Leitung von Prof. Dr. Hans Wolf und Prof.Dr. Ralf Wagner von der Universität Regens-burg einige neue Wege beschritten.

Schaffung der GrundlagenGemeinsam mit Prof. Dr. Yiming Shao vom

Chinese Center for Disease Control and Pre-vention (CDC) erfolgte die gezielte Auswahlrelevanter Viren als Ausgangsmaterial, dieBerücksichtigung großer Teile der Bausteinedieser Viren bei der Zusammensetzung desImpfstoffes, um dem Immunsystem möglichstvielfältige Angriffsstellen zu bieten und ein„Entkommen“ aus der Immunantwort nachMöglichkeit zu unterbinden. Schließlich mus-sten auch gute Trägersysteme gefundenwerden, die es erlauben, die wesentlichen Bau-steine des Erregers in großen Mengen imLabor - oder direkt im Körper von der als Bau-plan dienenden Erbinformation DNS - abzu-lesen und dem Immunsystem zu präsentieren.Dabei war absolute Sicherheit eine wesent-liche Voraussetzung. So musste beispielsweisedafür gesorgt werden, dass zwar wesentlicheTeile der Virus-Proteine produziert wurden, siedurften aber keine schädigenden Eigen-schaften mehr haben,

Zur Lösung dieser Aufgabe wurden inRegensburg synthetisch hergestellte Geneeinschließlich der dazu notwendigen Techno-logie entwickelt. Diese „künstlichen“ Genesind unter anderem so verändert, dass diedaraus abgeleiteten Eiweißstoffe zwar nochvom Immunsystem gut erkannt werden, aberkeinerlei virusspezifische Funktionen mehrerfüllen können. Gleichzeitig ist es gelungen,diesen genetischen Code so zu verändern, dassdavon viel mehr Eiweiß produziert werdenkann.

Eine Europäische PerspektiveIn dem großen europäischen Netzwerk

„Europäischer Forschungsverbund Impfstoff-entwicklung gegen HIV/AIDS“ wurden mitmehreren Gruppen diese neuen Gene in harm-lose Trägerviren oder in Träger-DNS einge-baut und daraus Impfstoff-Komponentenhergestellt. Der Vakzinekandidat NYVAC-C(sanofi-pasteur) wurde unter Verwendungeines harmlosen Vakzinia-Viruses (NYVAC)und der für den Impfstoff relevanten von HIV-C abgeleiteten Gensegmente hergestellt undbereits 2003-2004 von Prof. Jonathan Weberam Imperial College in London und von Prof.Giuseppe Pantaleo am CHUV in Lausanneauch an Menschen erprobt und ergab eine gutezellgebundene Immunantwort.

Bei der DNA-HIV-C-Vakzine ist ein Gen-segment in eine Träger-DNS eingefügt, dasexakt die gleichen Eiweiße des HIV repräsen-tiert, die in dem Impfstoff mit der harmlosenPockenvirusvariante NYVAC enthalten sind.

•• siehe Seite 2

2005R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Asien rückt näher 2DFG-Forschergruppe Arithmetische Geometrie 3Entwicklung eines natürlichen Glaskörperersatzes 3Erstes Patent 4zu Gast an der Universität Regensburg 5Ausstellung Jugend-KZ 6Studieninformationstag 2005 7Nachlass Walter Höllerer 8Mittelalterliche Mathematik 9aus den Fakultäten 10Uni-Personalia 12neu berufen 15neue Bücher 17Uni-Termine 18

•• siehe Seite 6

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Diese Impfstoffkomponente wird nun eben-falls in Lausanne und London an Menschenerprobt. Die obligaten Vorversuche an Affenhaben gezeigt, dass bei Verwendung eines ana-logen DNS-Impfstoffes, der von einem rekom-binanten Affen/Mensch-Immundefizienzvirus(SHIV89.6) auf der Basis von HIV-B abge-leitet wurde, schützende Mechanismen indu-ziert wurden. Ergebnisse mit Tieren sind zwarwichtig, erzielen jedoch nicht in allen Fällenein exakt gleiches Ergebnis wie im Menschen.Erst die Ergebnisse der klinischen Prüfung anMenschen werden die endgültige Antwortgeben.

Sollte dieses Ergebnis in Menschen repro-duziert werden können, wäre ein wichtigerSchritt für die Erprobung der Impfstoffe anPersonen mit großem Risikoverhalten für eineHIV-Infektion getan. Weitere Schritte werdendie Erprobung des Impfstoffes in China unddie Entwicklung weiterer Komponenten seinmit dem Ziel, einen lang anhaltenden Impf-schutz zu erzeugen.

Der „Europäische ForschungsverbundImpfstoffentwicklung gegen HIV/AIDS“, zudessen Gründern das Regensburger Teamgehört, hat bisher nicht nur herausragendeErgebnisse bei vergleichbaren Experimentenin Rhesusaffen erzielt, sondern hat esgeschafft, auch unabhängig Konzepte zu ent-wickeln sowie alle regulatorischen Hürden zunehmen, bis zur Prüfung an Menschen.

Im Verlauf der Arbeiten konnte auf derGrundlage der erarbeiteten neuen Technolo-gien auch eine Firmengründung erfolgen. Diedaraus entstandene Firma GENEART GmbHin Regensburg ist inzwischen einer der welt-weiten Marktführer für die Herstellung hoch-wertiger synthetischer Gene und wurde dafürauf Landes- und Bundesebene mehrfach aus-gezeichnet und von dem renommierten BlattFinancial Times im November 2004 unter dieTop 10 der neuen Biotech-Firmen eingestuft.

Kontakt:Prof. Dr. Hans WolfTel.: ++49 941 944 6400Mobile: ++49 171 2422075E-mail : [email protected] : chivac.net

Durch die Genehmigung eines Forschungs-projekts mit einem Budget von fast 450.000Euro (EU-Zuschuss: 300.000 Euro) könnenseit wenigen Wochen auch Hochschulen ausVietnam und China in das Netzwerk "Medi-zinische Chemie" einbezogen werden, um dieSchwerpunktbildung "Medizinische Che-mie" noch weiter voran zu treiben.

Eine intensivere Zusammenarbeit europäi-scher und asiatischer Forscher im Bereich derWirkstoffsynthese und Naturstoffisolierung istdas Ziel des neuen EU Netzwerkes Asia LinkMedicinal Chemistry. Die ersten Knoten im

Netz bilden auf asiatischer Seite das renom-mierte Shanghai Institute of Organic Chemistry,China und die Universitäten HoChiMin Cityund Hue, Vietnam. Als europäische Partner sinddie Universitäten Dublin, Ulm und Regensburg(Koordination), die Pharmaunternehmen Sche-ring und Aventis, sowie der Katholische Akade-mische Ausländer Dienst beteiligt.

Eine Hauptaktivität des Netzwerks ist derAustausch hochqualifizierter junger Wissen-schaftler zu Forschungs- und Trainingsaufent-halten zwischen den beteiligtenPartnerinstituten. Hierfür stehen Fördergelderder Europäischen Union bereit. Auch junge

Asien rückt näherAsia-Link Medizinische Chemie - Das neue Europäisch-Asiatische Netzwerk an der Uni Regensburg

Kooperationen

europäische Wissenschaftler, die an und mit denbeteiligten asiatischen Institutionen forschenmöchten, können eingebunden werden. Veran-staltet werden Sommerschulen für MedizinischeChemie jeweils im September in Shanghai(2005) und Vietnam (2006), die für alle interes-sierten europäischen jungen Wissenschaftleroffen sind.

Die Globalisierung hat einen weltweitenWettbewerb um die klugen Köpfe geschaffen.Angebot und Nachfrage diktieren auch hier denMarkt. Der Schwerpunkt Medizinische Chemiean der Universität Regensburg trägt ganzwesentlich zur Profilbildung Regensburgs imweltweiten Markt bei. Neben dem Vertiefungs-studium, einem Graduiertenkolleg, einem Inter-nationalen Qualitätsnetz und einemGastlehrstuhl arbeiten eine Vielzahl von For-schergruppen an der Fakultät "Chemie undPharmazie" in diesem fächerübergreifendenFeld.

Medizinische ChemieDie Medizinische Chemie befasst sich mit

der Entwicklung von neuen Wirk- und Arznei-stoffen, und umfasst dabei in erster Linie dieFachrichtungen Organische, Pharmazeutischeund Bioanalytische Chemie, Biochemie undBiologie, sowie die Medizin. In einem klassi-schen Chemiestudiengang wird zwar ein ausge-zeichneter Umgang mit chemischen Subtanzenvermittelt, in der Ausbildung kommt aber derenEinschätzung als potentielle Wirkstoffe unterpharmazeutischen Gesichtspunkten zu kurz.Umgekehrt kann im Studiengang Pharmazienicht in der nötigen Breite und Tiefe aufmoderne Methoden in der Organischen Syn-these eingegangen werden, wie sie für die Ent-wicklung der immer komplexer werdendenArzneistoffe benötigt werden.

International und InterdisziplinärDurch die Etablierung eines Internationalen

Qualitätsnetzwerks (IQN), eines Gastlehrstuhlsund eines Graduiertenkollegs wurde mit Hilfeder umfangreichen Unterstützung durch dieDeutsche Forschungsgemeinschaft und denDeutschen Akademischen Austauschdienst dieSchwerpunktsetzung der Fakultät "Chemie undPharmazie" an der Universität Regensburgerreicht, wobei mit dem neuen EU-Netzwerkeine noch größere Erweiterung möglich wird.

Brücken bauen - Asien und Europa werdenwichtiger

Forschungskontakte und Kooperationen beider Suche nach neuen Medikamenten und Werk-stoffen spielen eine immer wichtigere Rolle,wenn es darum geht, im internationalen For-schungswettbewerb zu bestehen. Neben einembreitgefächerten und berufsorientierten Ange-bot an der Universität ist es vor allem wichtig,die vorderste Front der Forschung zu kennen,um auf dem internationalen Forschungsparkettmitspielen zu können. Für die vom 25. bis 28.September 2005 in Shanghai stattfindende Som-merschule Medizinische Chemie werden 25Reisestipendien für Doktoranden bereitgestellt.

Christian HirtreiterInformation unter:www.medicinal-chemistry.de/asialink

Internationalität ist an der Universität Regensburg groß geschrieben. Erstmals fand ein Chinesisches Neu-jahrsfest (8.2.05) in der Chemie-Cafeteria statt. Im Bild die Deutschtrainerin Katja Löffler (4.v.re.)zusammen mit Prof. Dr. Burkhard König (5.v. re.) und Prof. Dr. Oliver Reiser (4. v. li.) mit den ASIA-Link-Sti-pendiaten und Gästen.

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festgestellt wird, die Hauptursache für Erblin-dung im erwerbsfähigen Alter dar.

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Wissenschaftlern am mathematischen Insti-tut in Regensburg ist es gelungen, eineäußerst prestigeträchtige DFG-Forscher-gruppe einzuwerben. Die Fördersummebeträgt fast eine Million Euro für drei Jahre.Die Gesamtlaufzeit beträgt maximal sechsJahre.

Initiiert wurde die Forschergruppe mit demThema "Algebraische Zykel und L-Funktionen"von Prof. Dr. Guido Kings (Sprecher), Prof. Dr.Uwe Jannsen, Prof. Dr. Klaus Künnemann undProf. Dr. Alexander Schmidt von der UniversitätRegensburg, sowie Prof. Dr. Annette Huber-Klawitter von der Universität Leipzig.

Das Thema der Forschergruppe ist ein Teil-gebiet der Arithmetischen Geometrie undbeschäftigt sich insbesondere mit der Bloch-Kato-Vermutung, die vom Clay MathematicsInstitute als eines der sieben wichtigsten Pro-bleme der Mathematik im 21. Jahrhundert iden-tifiziert wurde.

Ziel der DFG bei der Einrichtung von For-schergruppen ist es, die Zusammenarbeit beiinnovativen Forschungsvorhaben, die höchsteQualität und Originalität auf internationalemNiveau erkennen lassen, zu unterstützen. For-schergruppen werden nach einem äußerstanspruchsvollen, vergleichenden Begutach-tungsverfahren eingerichtet.

Die Initiatoren der Regensburger Forscher-gruppe, so die DFG, arbeiten bereits heute aufinternationalem Spitzenniveau. Untermauertwird die Ausnahmestellung der RegensburgerMathematiker zudem durch die Tatsache, dasses zur Zeit nur eine weitere DFG-Forscher-gruppe in der Reinen Mathematik gibt.

"Die Fördermittel der DFG ermöglichen unsRegensburg zu einem Zentrum der arithmeti-schen Geometrie in Europa zu machen", so derSprecher der Forschergruppe Prof. Dr. GuidoKings. Wichtig sei es, noch stärker als bisherjunge wissenschaftliche Talente zu einem For-schungsaufenthalt in Regensburg zu bewegen.

Ausnahmestellung der Regensburger Mathematik bekräftigt DFG richtet Forschergruppe in der Arithmetischen Geometrie ein

aus der Forschung

Für einen der kleineren mathematischen Fach-bereiche in Deutschland sei internationale Spit-zenforschung auch ein Ressourcenproblem. Mitdem vorhandenen Personal könne gerade maldas hohe Niveau der Ausbildung sichergestelltwerden, für Forschung sei da eigentlich keineZeit.

Mit der Einrichtung der DFG-Forscher-gruppe wird die Strategie der Schwerpunktbil-dung der Regensburger Mathematik inglänzender Weise bestätigt. Der Aufbau einesweiteren Schwerpunkts, Angewandte Analysis,steht kurz vor dem Abschluss. In diesem Bereichist es gerade gelungen für den renommiertenExperten, Prof. Dr. Joel Smoller, Department ofMathematics, University of Michigan, USA, einHumboldt-Forschungspreis einzuwerben.

Bereits im Frühjahr 2002 wurde auf Vor-schlag des Schwerpunkts "Arithmetische Geo-metrie" ein Humboldt-Forschungspreis an Prof.Dr. Jean-Marc Fontaine, Université de Paris XI(Paris Sud), Frankreich, verliehen.

Guido Kings/U-Mail

Ophthalmologie und Pharmazeutische Technologie arbeiten an der Entwicklung eines natürlichen GlaskörperersatzesBayerische Forschungsstiftung fördert interdisziplinäres Forschungsprojekt im Bereich Tissue Engineering

Die Behandlung komplexer Erkrankungendes Glaskörpers und der Netzhaut kann dieoperative Entfernung des Glaskörpers ausdem Auge und den Ersatz durch syntheti-sche Materialien erforderlich machen.Trotz intensiver Forschung in den vergan-genen drei Jahrzehnten steht bislang jedochkein langzeitverträglicher Glaskörperer-satz zur Verfügung. In einem interdiszi-plinären Forschungsprojekt zwischen derAugenheilkunde (Prof. Dr. Veit-PeterGabel, Dr. Karin Kobuch) und dem Lehr-stuhl für Pharmazeutische Technologie(Prof. Dr. Achim Göpferich, Dr. TorstenBlunk) der Universität Regensburg sollen inden nächsten drei Jahren unter Beteiligungvon Partnern aus der Industrie (Acri.TecGmbH, polyMaterials AG) innovative Kon-zepte zur Regeneration des Glaskörpersentwickelt werden. Das Projekt wird seitJanuar 2005 von der Bayerischen For-schungsstiftung gefördert.

Schwere Erkrankungen des Glaskörpersund der Netzhaut, die mit einer erheblichenBeeinträchtigung des Sehvermögens bis hinzur Erblindung verbunden sind, betreffen circa1,2% der Bevölkerung westlicher Industri-eländer. Hauptursache dieser Erkrankungensind komplizierte Netzhautablösungen, dieproliferative Vitreoretinopathie, perforierendeAugenverletzungen, in erster Linie aber diediabetische Retinopathie. So stellt die prolife-

rative diabetische Retinopathie, die 20 Jahrenach Diagnosestellung bei fast allen Typ-I-Diabetikern und 60 % der Typ-II-Diabetiker

Das Projektteam „Entwicklung eines natürlichen Glaskörperersatzes“ von links nach rechts: F. Brandl1, Dr.T. Blunk1, F. Sommer1, Dr. C. Framme2, B. Wild2, Dr. K. Kobuch2, Prof. Dr. A. Göpferich1, Prof. Dr. V.-P. Gabel2,Dr. J. Teßmar1 (1: Lehrstuhl Pharmazeutische Technologie; 2: Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde).

Foto: Fotoabteilung der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

•• siehe Seite 4

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Die Behandlung komplizierter Glaskörper-und Netzhauterkrankungen beinhaltet die ope-rative Entfernung des Glaskörper (Vitrek-tomie). Zur Stabilisierung der Netzhaut istanschließend häufig ein struktureller Ersatzerforderlich. Neben kurzfristigen Glaskörper-ersatzstoffen wie isotonischer Kochsalzlösungoder intraokulären Gasen stehen zum länger-fristigen Ersatz derzeit nur synthetische Stoffezur Verfügung, wie Silikonöle, Perfluoro- undHydrofluorocarbonflüssigkeiten. Diese syn-thetischen Substanzen werden bei ca. 60% derVitrektomien eingesetzt, in etwa 30% davonwird längerfristig Silikonöl angewendet. Allenderzeit einsetzbaren Glaskörperersatzstoffenist gemeinsam, dass sie gravierende therapeu-tische Probleme und Nebenwirkungen mit sichbringen. So kann zum Beispiel Silikonöl sichintraokulär in Tröpfchen aufspalten und zuSchädigungen an Hornhaut, Linse und Netz-haut und zu Erhöhung des Augendruckesführen. Die Folgen sind eine reduzierte Pro-gnose für die Sehfähigkeit des Patienten undoft wiederholte Reoperationen mit den damitverbundenen psychischen und sozialen Bela-stungen.

Neue Perspektiven Neue Perspektiven ergeben sich aufgrund

der in den letzten Jahren erreichten Fortschritteauf dem Gebiet der regenerativen Medizin.Prinzipien des sog. Tissue Engineering sinddie Kultivierung von körpereigenen Zellen aufgeeigneten Zellträgern in Kombination mitWachstumsfaktoren zur Konstruktion bzw.Wiederherstellung lebender Gewebe. Die erst-malige Entwicklung zellbasierter, biologischaktiver Implantate nach Vitrektomie sind daherZiele eines kürzlich von der Augenklinik derUniversität Regensburg und dem Lehrstuhl fürPharmazeutische Technologie initiierten Pro-jekts, das von der Bayerischen Forschungsstif-tung über einen Zeitraum von drei Jahrengefördert wird. Entscheidende Verbesserungender bisherigen Therapieansätze sollen dabeidurch den Einsatz von glaskörpereigenenZellen, den sog. Hyalocyten, erreicht werden.Diese Zellen sind in der Lage, Kollagen undHyaluronsäure, die strukturgebenden Bestand-teile des Glaskörpers, zu synthetisieren. Kom-biniert man Hyalocyten mit geeignetenBiomaterialien, so entsteht idealerweise einGlaskörperersatz, der durch die biosyntheti-sche Aktivität der Zellen langfristig organisiertund erhalten bleibt. Vorarbeiten in den betei-ligten Arbeitsgruppen zeigten bereits diegrundsätzliche Möglichkeit, derartige zel-luläre Implantate herzustellen.

Ferdinand Brandl, Karin Kobuch

In eigener SacheLiebe Leserinnen und Leser, Beiträge für die U-Mail sind sehr willkommen.DieRedaktion wäre Ihnen jedoch dankbar,wenn Sie sich vorab über die “Vorgaben für U-Mail-Beiträge” im Internet informieren würden:http://www.uni-regensburg.de/Universitaet/RUZ/Vorgaben.htm.

Das Deutsche Patent- und Markenamt inMünchen hat am 9. 2. 2005 mitgeteilt, dassdas von der Universität Regensburg zuBeginn des letzten Jahres eingereichtePatent “Vakuumpumpe und Verfahren zumBetrieb derselben” erteilt worden ist(DE102004005415). Etliche der seit demStart der Bayerischen Hochschulpatenti-nitiative des Staatsministeriums für Wis-senschaft, Forschung und Kunst inZusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft gemeldeten 96 Erfindungenbefinden sich in verschiedenen Stadien derPatentierung.

Das Rennen um das erste erteilte Patent hatnun die Erfindung von Prof. Dr. Werner Weg-scheider, Fakultät Physik, gemacht. SeineErfindung betrifft Ultrahochvakuumpumpen,die z.B. Anwendung für Höchstvakua in Dünn-schichttechnologien im Bereich Mikro- undOptoelektronik finden. Die sogenannte Kryo-

pumpe kann mit dem neuen Zusatz im lau-fenden Betrieb ausgeheizt werden. Die eigent-lichen Experimente aber auch die Produktionim Vakuum lassen sich daher deutlich früherbeginnen. Da heutzutage der Faktor Zeit eineimmer größere Rolle spielt, bedeutet dieseinen großen Fortschritt. Lizenzverhand-lungen mit einem namhaften Hersteller zurVerwertung dieser Erfindung, die gemeinsamvon der BayernPatent Zentrale und der Uni-versität Regensburg geführt werden, befindensich kurz vor ihrem Abschluss.

Stefan Kreitmeier

Kontakt:Erfinderberatung: Prof. Dr. Stefan Kreitmeier, Ref. IV/6 (FUTUR), Tel. 943 2322, Email: [email protected].

Erstes Patent der Universität Regensburg im Rah-men der Bayerischen Hochschulpatentinitiativeerteilt

aus der Forschung

Prof. Dr. Werner Wegscheider, Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät II - Physik, vor der Kryopumpemit dem von ihm erfundenen, patentierten Zusatz.

Foto: Harald Schnell

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Uni internationalU-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 5

Eine Delegation dänischer Fachhochschul-Rektoren besuchte unlängst die UniversitätRegensburg, um sich von Rektor AlfZimmer und Prof. Dr. Christine Süß-Geb-hard, der Vizepräsidentin der Fachhoch-schule Regensburg, über das deutscheHochschulsystem informieren zu lassen.

Dieser Besuch resultierte nicht nur daraus,dass die zuständige Sachbearbeiterin, die imUnterrichtsministerium mit der Internationali-sierung der dänischen Universitäten undHochschulen , insbesondere allen Aspektendes Bologna-Prozesses betraut ist, in Regens-burg studiert und sich von daher eine gewisseSympathie für Regensburg bewahrt hat, son-dern, weil „sich sowohl die Uni als auch dieFH Regensburg mit einer internationalen Aus-richtuntg brüsten /kann/, die einen Dialog mitbeiden Hochschulen sicherlich sehr fruchtbarmachen wird“, so die Begründung.

Des weiteren schreibt die Alumna: Diedänischen Fachhochschulstudiengänge unddie Struktur der FHs sind von einigenReformen gebeutelt und gerade dabei, wiederFuß zu fassen. Viele FHs wurden im Rahmender Strukturreform zu regionalen FH-Zentrenfusioniert, die sogenannten CVU (Centres for

Higher Education oder University Colleges).Die Situation der FHs ist nicht ganz einfach, daeine klare Linie gezogen wird zwischen denFHs (dürfen – noch – keine Studiengänge aufMasterniveau anbieten) und den Universitäten.

Modellfall Regensburg Dänische Fachhochschul-Rektoren zu Besuch an der Uni Regensburg

zu Gast an der UR

Deshalb suchen die Rektoren u. a. Inspirationfür eine bessere Kooperation zwischen FHsund Universitäten.

Rudolf F. Dietze

Im Senatssaal der Universität stellten Prof. Dr. Süß-Gebhard, die Vizepräsidentin der FachhochschuleRgbg. und Prof. Dr. Alf Zimmer, der Rektor der Universität Regensburg, das deutsche Hochschulsystem vorund beantworteten dann Fragen der dänischen FH-Rektoren. Foto: R. F. Dietze

Japanischer Generalkonsul besucht neue Japanisch-Lektorin

Gleich zum zweiten Mal in diesem Jahrbesuchte am 10. Februar 2005 der japani-sche Generalkonsul Shigeharu Maruyamadie Universität Regensburg. Bereits am 2.Februar hatte er die neue Japanisch-Lek-torin Keiko Sellner-Adachi begrüßt und dieGelegenheit genutzt, sich vom regen Inter-esse der Studenten an der japanischenSprache zu überzeugen. Gemeinsam mitdem Vizekonsul Hidenori Murakami ließ ersich bei einem Besuch im Kurs „Japanischmit dem Computer“ zeigen, wie sehr sichdas Erlernen der japanischen Sprache amPC unterstützen lässt.

Offensichtlich beeindruckt vom großenEngagement der Lektorin und dem regen Inter-esse der Studierenden lud der Generalkonsulam Semesterschluss zum Sushi-Essen ein. Shi-geharu Maruyama, der selbst ausgezeichnetDeutsch spricht, wollte vor allem erfahren, auswelchem Interesse die deutschen Studentensich mit Japanisch beschäftigen. Die Gründesind ganz verschieden: „Mich interessiert,warum die Japaner länger leben und gesünderalt werden“, erklärt Christian Königer, einMedizinstudent. Judith Freund promoviert inJura und hat über Karate den Weg zur japani-schen Kultur gefunden. Nicol Vogler, Studentder Mathematik, hat schon acht Sprachengelernt und wollte sich mit Japanisch einmal

an einer ganz schwierigen Sprache versuchen.Die Japanisch-Kurse am Zentrum für

Sprache und Kommunikation umfassen jetztauch Einführungen in die Kultur in deutscherSprache. Zusätzlich zu den regulären allge-meinen Sprachkursen sind seit dem Winterse-mester auch Japanisch für die Wirtschaft sowieFerien-Intensivkurse im Programm. Spezial-kurse wie „Japanisch mit dem Computer“ und„Japanisch mit Manga“ bieten einen leichteren

Einstieg in diese nicht ganz leichte, aber sehrinteressante asiatische Sprache.

Bettina Wiesmann

Kontakt:Mag. Keiko Sellner-AdachiLektorin für JapanischZentrum für Sprache und Kommunikation / SFATel. (0941) [email protected]

Der jap. Generalkonsul (2. v. li.) beim Sushi-Essen mit Studierenden und der Lektorin Keiko Sellner-Adachi(2. v. re.). Foto: Katarina Brankovic

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Schon 4 Mio. Euro für KUNOÜber vier MillionenEuro sind bisher für denBau der Uni-Kinderkli-nik Ostbayern gespen-det worden.

Uni Partner U-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 6

Entsprechend optimistisch geht Verwal-tungsdirektor Dr. Hans Brockard davon aus,dass noch in diesem Jahr der erste Spatenstichfür das Projekt erfolgen kann.

Der landläufigen Meinung, dass es genügenwürde, wenn man die Anschubfinanzierungzusammenbekäme, widersprach kürzlich Prof.Dr. Michael Nerlich, der Dekan der Medizini-schen Fakultät. Würde man nämlich auf Mitteldes Landes und des Bundes nach dem Hoch-schulbauförderungsgesetz warten, so könntenaufgrund der damit verbundenen Regulariengut zehn Jahre ins Land gehen, ehe eine Uni-Kinderklinik in Regensburg realisiert werdenkönnte.

So lange wollen die Oberpfälzer aber nichtmehr warten. Sie wollen und brauchen eineUni-Kinderklinik jetzt, und deshalb wird dieAktion fortgesetzt. Viele Firmen, so Prof. Ner-lich, hätten Sachspenden bzw. Bauleistungenzugesagt, so dass mit einem weiteren kräftigenSchub beim Spendenaufkommen zu rechnenist. Ist der Anfang erst einmal gemacht undsieht man das Gebäude täglich wachsen, sowerden auch die Spendengelder weiter fließen.Davon ist das KUNO-Team überzeugt. Dasbisherige Ergebnis gibt allen Grund zu sol-chem Optimismus. Rudolf F. Dietze

Auf Initiative der Studierendenvertretungwar Ende Februar im Katalogsaal der Zen-tralbibliothek die Wanderausstellung „Wirhatten noch gar nicht angefangen zu leben“zu sehen, die die Jugend-Konzentrations-lager Moringen und Uckermark zumThema hat.

Die Wanderausstellung, die in ganzDeutschland bereits über hundert Mal zu sehenwar, wurde von der Studierendenvertretunganlässlich des 60. Jahrestags der Befreiungvon der Nazi-Diktatur nach Regensburggeholt. Eingebettet in die „große Geschichte“wird das Erleben und Leiden der Mädchen und

Jungen in den Jugend KZ durch Fotos, Doku-mente und Texte nachgezeichnet.

Im August 1940 kam es zu den ersten Ein-weisungen männlicher Jugendlicher in das„polizeiliche Jugendschutzlager“ Moringenbei Göttingen, einem speziellen Jugendkon-zentrationslager. Dieses Lager existierte biszum April 1945. Ein entsprechendes Lager fürweibliche Jugendliche im Alter von 13 bis 25Jahren errichtete der nationalsozialistischePolizeistaat in unmittelbarer Nähe des Frauen-KZ Ravensbrück. Das Lager bestand vom Juni1942 bis 30. April 1945. Polizei und SS

Ausstellung zu den JugendkonzentrationslagernMoringen und Uckermark

Lebensraum Universität

benannten es nach dem weitläufigen Land-schaftsgebiet der „Uckermark“.

Thomas Witzgall/U-Mail

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Seinen Auftakt nahm der Pharmacup, dervon der Fachschaft Pharmazie der Univer-sität Regensburg organisiert wurde, amFreitagabend mit einem Sektempfang undBrezen zur Stärkung. Für die Gäste bestanddie Möglichkeit die Stadt auf eigene Faustzu erkunden oder in geselliger Runde denAbend ausklingen zu lassen.

Am Samstagmorgen wurden die in derTurnhalle einquartierten Spieler um 6.30 Uhraus dem Land der Träume gerissen. Nach demFrühstück und der offiziellen Ansprache desDekans der Fakultät Chemie/Pharmazie undgleichzeitigen Schirmherrn des Pharmacups,Prof. Dr. Achim Göpferich, hieß es um 9.00Uhr „lasset die Spiele beginnen“. 24 Teams ausBerlin, Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Halle,Heidelberg, Jena, Kiel, Leipzig, Regensburgund Tübingen spielten bis Mittag die Vorrundeaus. Danach starteten die 16 besten Teams insAchtelfinale, während die acht weniger hoff-nungsvollen Teams um die „Rote Laterne“spielten.

In einem atemberaubenden Finale konntesich das Team „Halli Galli“ aus Halle gegendie „Haihappen“ aus Jena durchsetzen, womitHalle den Hattrick schaffte. Auf Platz 3spielten sich die Leipziger mit der Mannschaft„Die Invaliden“. Bedauernswerterweise bliebdie Rote Laterne nach einem hartumkämpten„Endspiel“ gegen die „Affennierenzellen“ ausHeidelberg bei den Gastgebern in Regensburg,deren Team „Marsh Flugkörper“ leider keineneinzigen Sieg für sich verbuchen konnte.

Die Siegerehrung fand auf der ansch-ließenden Party statt, bei der nicht nur dieMannschaften gewürdigt, sondern auch allenMitwirkenden Dank und Lob ausgesprochenwurde. Mit dem Spruch „Wir wollen nach Kielans Meer“ machte die Mehrzahl der Teil-nehmer deutlich, wo der nächste Pharmacupim Sommersemester 2005 stattfinden soll. Kielnahm die Austragung des 44. Pharmacups an.

Michael Drechsler, André Seidel

Ostdeutsche Unis liegen vorn beim PharmacupAm Wochenende vom 14. bis 16. Januar 2005 fand an der Universität Regensburg der 43. Pharma-cup, das traditionelle Volleyballturnier für Pharmaziestudenten aus ganz Deutschland, statt.

Lebensraum Universität

Der Studieninformationstag der UniversitätRegensburg fand auch im vergangenen Win-tersemester 2004/05 wie gewohnt am letztenSamstag vor Beginn der vorlesungsfreien Zeitstatt. Diese Informationsveranstaltung, diesich an Schülerinnen und Schüler der Klassen11 bis 13 wendet, die ein Studium erwägen, istmittlerweile zu einem festen Bestandteil desInformationsangebots der Universitätgeworden und wird offensichtlich gerne undintensiv angenommen. Etwa 60 Studiendiszi-plinen und Einrichtungen der Universitätnutzten die Gelegenheit, sich den potenziellenStudienanfängern, aber auch deren Eltern undanderweitig Interessierten, zu präsentieren.Unterschiedlichste Angebote und originelleAktionen an den Informationsständen halfenmit, eventuell vorhandene Hemmschwellender Schülerinnen und Schüler abzubauen.Unter anderem wurde z.B. am Stand des Aka-demischen Auslandsamts von ausländischenStudierenden mitgebrachtes Gebäck ange-boten; vom Rechenzentrum wurden Quizak-tionen zur Internetsicherheit mitGewinnchance veranstaltet, und “echte”Legionäre vom Lehrstuhl für alte Geschichtevermittelten ein lebendiges Bild der römischenGeschichte. Die angebotenen Informations-vorträge fanden – wie immer – reges Interesse,wobei in diesem Jahr erstmals auch die Elite-studiengänge (Wirtschaftswissenschaften,Physik) vorgestellt wurden. Interessant ist in

diesem Zusammenhang, dass zumindest ineinem Fall Eltern mit ihrem Sohn bis aus Han-nover angereist kamen, um sich über einen Eli-testudiengang genauer zu informieren!

Der völlig reibungslose Ablauf des Studien-

Studieninformationstag 2005

Treffpunkt Regensburg

informationstag ist nicht zuletzt möglich durchdie beteiligten hausinternen Einrichtungen, dieroutiniert kooperieren und so Probleme garnicht erst entstehen lassen.

Josef Zweck

Mitarbeiter des Lehrstuhls für alte Geschichte führen die zu Römerzeiten übliche Bekleidung vonLegionären vor.

Impressum ISSN 0557–6377

U - M a i l – R e g e n s b u r g e r U n i v e r s i t ä t s z e i t u n g

Herausgeber: Prof. Dr. Alf Zimmer, Rektor der Universität RegensburgRedaktion: Dr. Rudolf F. Dietze, M.A., Pressereferent Beratung: Prof. Dr. Maria Thurmair, Christine Hegen

Zeichnung S. 1 “rund um die Kugel”: Vladimir KomirenkoGestaltungskonzeption: Irmgard Voigt DTP-Layout: Lang Service

Universitätsstraße 31, 93053 RegensburgTelefon: 0941/943-23 02/-23 04, Fax: 0941/943-49 29, E-mail: [email protected] Internet: URL: http://www.uni-regensburg.de

Erscheinungsweise: monatlich während der Vorlesungszeit. Einzelpreis monatlich 1,-- Euro; Jahresabonnement 5,- Euro. Auflage 6.000.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktionbehält sich Kürzungen vor.

Druck: Mittelbayerischer Verlag KG RegensburgAnzeigenverwaltung: Mittelbayerische Werbegesellschaft KG Regensburg,Joachim Köhler, Tel. 0941/207-388, Fax 207-122.

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe zum unveränderten Nachdruck freigegeben. Belegexemplar erbeten.

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Der Literaturwissenschaftler und AutorWalter Höllerer (1922-2003) hat das vonihm gegründete Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg bereits 1987 und 1991 mit zweiumfangreichen Schenkungen ausgestattet,die er dem Freistaat Bayern zugunsten desLiteraturarchivs übergab. Die erste Schen-kung enthält mit 35.000 Briefe die vonWalter Höllerer und Hans Bender geführteHerausgeberkorrespondenz der auch heutenoch erscheinenden Literaturzeitschrift„Akzente“.

Der jetzt von Renate Höllerer dem Litera-turarchiv übergebene Nachlass ergänzt dievorangegangenen Schenkungen inhaltlich undchronologisch bis in die jüngste Gegenwart. Erumfasst Korrespondenzen mit Autoren, z.B.mit Paul Celan, Günter Grass, mit IngeborgBachmann, Heinrich Böll, Elias Canetti, MaxFrisch, mit Hilde Domin, F.C. Delius, PeterRühmkorf, Christoph Meckel und vielenanderen namhaften Autoren. Dazu gehörenauch Briefe von Autoren aus der Oberpfalz,wie z.B. von Werner Fritsch, Harald Grill,Eckhard Henscheid und Bernhard Setzwein.

Typoskripte, Prosa, Hörspiele undGedichte von heute bekannten Autoren, dieHöllerers Rat suchten, füllen weitere Ordner,beispielsweise von Hans Magnus Enzens-berger, Nelly Sachs, sowie von ausländischenAutoren, darunter Allen Ginsberg, LawrenceFerlinghetti und Lars Gustafsson. Außerdementhält die Schenkung Vorarbeiten zu den vonHöllerer herausgegebenen Werken, zu seinenwissenschaftlichen Studien und Vorträgensowie zu seinem Roman „Die Elephantenuhr“und seinem Stück „Alle Vögel alle“. Lebens-zeugnisse, umfangreiche Konvolute mitDokumenten aus seiner Lehrtätigkeit an derTU Berlin, ein Pressearchiv sowie Bücher undZeitschriften mit Beiträgen Walter Höllerersrunden diese Sammlung ab.

Walter Höllerer gab zwei noch heuteerscheinende Literaturzeitschriften heraus,„Akzente“ und „Sprache im technischen Zeit-alter“. Er war Mitglied der Gruppe 47, war ab1959 Professor für Deutsche Literatur an der

TU Berlin und wurde mehrfach zu Gastpro-fessuren in die USA eingeladen. Er initiierte1963 das Literarische Colloquium Berlin,organisierte dort und an der TU Berlin unzäh-lige und wegweisende Autorentreffen undAutorenlesungen und gründete 1977 in seinerGeburtsstadt das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V., das über seinen Vorstandjeweils mit der Universität Regensburg ver-bunden ist. Höllerer war Autor wissenschaftli-cher Schriften und Herausgeber mehrererAnthologien und fand die Zeit, auch selbstGedichtbände vorzulegen und den umfangrei-chen Roman „Die Elephantenuhr“ zuschreiben. Für sein Werk und sein Engagementerhielt er zahlreiche Preise und Ehrungen.

Alle Schenkungen sind dazu geeignet, zumeinen die Persönlichkeit des Literaturwissen-schaftlers, Autors und Herausgebers WalterHöllerer zu erfassen, zum anderen eröffnen sieein Panaroma deutschsprachiger Literatur unddes Literaturbetriebs der vergangenen 50

Nachlass Walter Höllerer im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V.

Kooperationen

Jahre, das in seiner Breite und in seiner auchinternationalen Vernetzung außergewöhnlichist. Auch Walter Höllerers eigenes literarischesWerk ist nun dokumentiert. Diese neu hinzu-gekommenen Materialsammlungen werden imLiteraturarchiv ebenso wie die vorangegan-genen Schenkungen für die wissenschaftlicheArbeit katalogisiert und aufbereitet.

Barbara Baumann-Eisenack

Das Literaturarchiv präsentiert vom 13.März - 22. April 2005 in einer Sonderaus-stellung eine erste Auswahl aus dem Nach-lass Walter Höllerers.

Kontakt:Barbara Baumann-Eisenack Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V.Rosenberger Str. 992237 Sulzbach-Rosenbergwww.literaturarchiv.de

Der von Renate Höllerer dem Literaturarchiv übergebene Nachlass umfasst Korrespondenzen mit Autoren,Typoskripte, Prosa, Hörspiele, Gedichte und anderes.

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Der Mittelaltergesprächskreis des ForumMittelalter ist traditionell der Ort für inter-disziplinären mediävistischen Austauschund für die Präsentation neuer Forschungs-erkenntnisse. Dass sich im Rahmen der Mit-telalterforschung auch zu DisziplinenVerknüpfungen herstellen lassen, die nichtprimär mit dem Mittelalter in Verbindunggebracht werden, demonstrierte der Wirt-schaftsinformatiker Prof. Dr. Alfred Hollvon der Fachhochschule Nürnberg.

Alfred Holl berichtete insbesondere vonder Regensburger Version eines mittelalterli-chen Zahlenkampfspiels, der Rithmomachie.Dieses, so Holl, sei kein singuläres Dokumentin der Regensburger Wissenschaftsgeschichte,sondern stehe in einer Reihe mit anderenBezügen, die die mittelalterliche Stadt zurMathematik ihrer Zeit aufweise. Das in derTradition von Boethius‘ ‚De institutione arith-metica‘ stehende Zahlenkampfspiel ist um1030 erfunden worden. Aus dieser Zeit stammtder älteste Zahlenkampftext, der einem Würz-burger namens Asilo zugeschrieben wird.Dann findet man zunächst Bearbeitungen ausSüddeutschland; die Regensburger Fassungeines nicht genauer identifizierbaren Mönchsdes Klosters St. Emmeram um 1090 gehörtdabei zu den ältesten. Die erste deutschspra-chige Version stammt von Abraham Riese,dem Sohn des Adam, aus dem Jahre 1562. DieRithmomachie wurde über einen Zeitraum vongut 600 Jahren gespielt, bevor sie im 17. Jh.schnell in Vergessenheit geriet.

Die Rithmomachie ist ein Brettspiel. DieRegensburger Fassung nennt als Spielfeld-größe 8 mal 14 Felder; die Standardisierunggeht später in Richtung auf ein doppeltesSchachbrett mit 8 mal 16 Feldern. Die Zahlen-werte der Spielsteine errechnen sich unter Ver-wendung von speziellen, seit der Antikebekannten Proportionen, die auch für die Cha-rakterisierung von Tonverhältnissen in derMusik bedeutsam sind. Jeder der beidenSpieler hat 24 Spielsteine, die sich bei demeinen von den geraden Zahlen 2, 4, 6, 8ableiten, bei dem anderen von den ungeraden3, 5, 7, 9. Die Spielsteine werden in dreiGruppen zu je acht unterteilt, denen jeweilseine andere Proportion zugrunde liegt. JedeGruppe hat eine andere Farbe, so dass jederSpieler drei eigene Farben im Auge behaltenmuss. Schon 100 Jahre später wird diese bunteAufstellung als zu unübersichtlich aufge-geben: Die gerade Seite erhält die Farbe weiß,die ungerade schwarz; die drei Typen werdennur noch durch die Form unterschieden.

Die Zugweite der Spielsteine hängt davonab, zu welcher Gruppe sie gehören. Wie inanderen Brettspielen auch können eigeneSteine gegnerische schlagen; die Regeln dafürbasieren beim Regensburger Anonymus aufder Addition und Multiplikation, bei späterenErweiterungen auf allen vier Grundrech-

nungsarten. Um den Sieg zu erringen, mussman drei Spielsteine nebeneinander setzen,deren Werte bestimmten Mittelwertbedin-gungen genügen. Details der Spieldurch-führung bleiben in der wortkargenRegensburger Fassung unklar, so dass man zurErlernung zusätzlich einen Lehrmeisterbrauchte.

Die Rithmomachie verfügt über ein breitesZweckpotential, dessen Facetten in unter-schiedlichen kulturellen Kontexten deutlichwerden. Parallel zur jeweiligen Art, Mathe-matik zu betreiben, konnten verschiedene kul-turelle Kontexte dem Spiel eine jeweils eigeneFunktionalität zuordnen, ohne sein Prinzip zuverändern. Im Mitteleuropa des 11. und 12. Jh.waren Zahlen nicht primär Rechengrößen,zumal die Notation der römischen Zahlen einereffektiven und ökonomischen Rechenmethodeim heutigen Sinn entgegenstand. Daher dientedas Zahlenkampfspiel anfangs nur der Gewöh-nung an die Proportionenlehre des Boethiusund nicht der Einübung von Rechenfertigkeit.Dies zeigt sich u. a. daran, dass der Text desRegensburger Anonymus eine aus heutigerSicht unverhältnismäßig große Sammlung anBeispielen für Schlagkombinationen enthält,die man wohl auswendig lernte, weil man sienicht jedes Mal neu berechnen wollte undkonnte.

Die Interpretation seiner Funktionalität hatsich vermutlich schon im ausgehenden Mittel-alter in diese Richtung gewandelt, als die Pro-portionenlehre an Wichtigkeit verlor und dieschriftliche Rechenfertigkeit an Stellenwertgewann, wie sich an Spielbrettdarstellungenmit arabischen Zahlen zeigt. Damit wird dasSpiel von praktischen Notwendigkeiten gelöstund dient dem reinen Zeitvertreib.

Edith Feistner, Reinhard Saller

Mittelalterliche Mathematik in RegensburgForum Mittelalter präsentiert das Zahlenkampfspiel Rithmomachie

Uni in der Region

Spielsteinaufstellung der Rithmomachie, die inEuropa am weitesten verbreitet war und auch inRegensburg gespielt wurde

Foto aus: C. Buxerius, Nobilissimus etantiquissimus ludus Pythagoreus, qui Rythmo-machia nominatur, Paris 1556

Emilia Müller, Staatssekretärin für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, besuchte am 8. 3. 2005das Experimentallabor für Gentechnik der Universität Regensburg Foto: R. F. Dietze

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aus den Fakultäten

Ein gutes Jahr für AIESEC

Die studentische Organisation AIESEC,deren Hauptaugenmerk auf der Vermitt-lung von Auslandspraktika liegt, konnte diePraktikantenzahlen im vergangenen Jahrum 300% steigern.

Die Zielländer der 15 Praktikanten, die vonRegensburg aus in die ganze Welt geschicktwurden, waren neben relativ nahe gelegenenLändern wie der Türkei oder Polen, vor allemauch weiter entfernte Ziele wie Indien,Uganda, Marokko oder Australien.

Zudem konnte Regensburg insgesamtsieben Praktikanten aus der Schweiz, derTürkei, Polen, Belgien, Italien, Ungarn undIndien in Empfang nehmen. Diese wurden inFirmen wie Profos, Krones, der Maschinenfa-brik Reinhausen, dem Autohaus Dressler oderder IHK untergebracht.

Neben dem Praktikantenaustausch stellendie 38 aktiven Mitarbeiter (davon kamen allein22 neue seit dem Sommersemester 2004 dazu)auch interessante Projekte auf die Beine. Dabeihaben sie die Möglichkeit, ihre Potenziale zusteigern und sich die heutzutage so wichtigenSoft Skills anzueignen.

Im letzten Jahr organisierte Regensburgbeispielsweise das jährliche Strategic AutumnMeeting in Bielefeld. Hierbei trafen sich alleVorstände aus den 54 deutschen Lokalkomi-tees, um strategische Ziele für ihre restlicheAmtsperiode zu erarbeiten.

Außerdem fand im Juni 2004 in derMaschinenfabrik Reinhausen ein von AIESECorganisiertes Seminar zur Vorbereitung aufeinen längeren Auslandsaufenthalt statt.Dieses war größtenteils für Erasmus-Stu-denten ausgelegt.

Im diesem Jahr wird sich nun der neue Vor-stand um die Vorsitzende Jutta Klein darumbemühen, kontinuierlich schwarze Zahlen zuschreiben und die Praktikantenzahlen zu stei-gern. Die 21jährige BWL-Studentin JuttaKlein wirkt seit Mai 2004 in der Projektorga-nisation mit. Die Attraktivität und Vielfältig-keit der Angebote soll weiterhin imVordergrund stehen. Dazu werden sich imApril wieder einmal alle Vorstände in Bielefeldauf der so genannten Nationalen Kick-OffKonferenz treffen. Dabei geht es in Workshopsunter anderem um Rollenverständnis undMotivationsschulungen. Gabriele Sigg

Der neue Vorstand v. links nach rechts: AlexandraZirkel, Michael Wenzel, Jutta Klein, Agnes Six,Johanna Inzenhofer, Markus Engelmann

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aus den Fakultäten

Im vergangenen Jahr haben Studierendeder Alten Geschichte unter der Leitung vonProf. Christoph Schäfer (inzwischen an derUni Hamburg) und Dr. Heinrich Konen(Uni Regensburg) den Nachbau eines römi-schen Flusskriegsschiffs fertig gestellt, vomStapel gelassen und auf Naab und Donauauf seine Fahrtüchtigkeit hin erprobt – alleszur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.

Für manche der Studierenden war dieseGroßtat der angewandten Geschichte bzw. derexperimentellen Archäologie auch ein Mittelzum Zweck. Ihnen ging es nämlich darum, sichdurch die Beteiligung am Bau des Schiffeseine möglichst originalgetreue Römerausstat-tung zu finanzieren, mit der sie dann in einem30-tägigen Fußmarsch die Alpen überquerenwollten. Auch dieses Projekt konnte plan-mäßig durchgeführt und zum Erfolg geführtwerden.

Doch das war erst der Anfang. Heuer sollenmit dem Römerschiff, für das eben verbesserte

Riemen (oder „Ruder“) angefertigt werden,mehrere Testfahrten unternommen werden.Außerdem sind größere „Auftritte“ beidiversen Römer-Groß-Veranstaltungen imBundesgebiet vorgesehen. Die „Römer“müssen also weiter trainieren, um in Form zubleiben und müssen sich auf längere Aufent-halte fern der Heimat einstellen.

Damit noch nicht genug: Auch ihr Fuß-marsch über die Alpen fand große Beachtungund weckte Begehrlichkeiten. Der Tourismus-verband Tunesiens hat die Gruppe eingeladen,(wie einst Scipio Africanus gegen Hannibal)von Utica nach Zama zu marschieren. Nebenwissenschaftlichen Erkenntnissen über dierepublikanische Römische Legion, deren Akti-onsradien, Ausrüstung und Durchhaltever-mögen, die auf diese Weise gewonnen werdenkönnen, soll natürlich auch für Tunesiengeworben werden.

Rudolf F. Dietze

Parasit trägt Namen der Stadt RegensburgWissenschaftler der Universität Regensburg entdecken neuen Parasiten

Im Herbst 2003 stellten Prof. Dr. StephanSchneuwly und Dr. Susanne Fischer vomInstitut für Entwicklungsbiologie der Univer-sität Regensburg (Direktor Prof. Dr. S.Schneuwly) fest, dass die Fruchtfliegen, andenen sie ihre Forschungen durchführen, voneinem Parasiten befallen waren. Nachdem derErreger genauer untersucht worden war undfeststand, dass er zur Gruppe der Mikrospori-dien gehört, nahmen sie Kontakt zu PD Dr.Caspar Franzen, einem Wissenschaftler an derKlinik und Poliklinik für Innere Medizin I derUniversität Regensburg (Direktor Prof. Dr. J.Schölmerich) auf. PD Dr. Franzen forscht seitvielen Jahren an Mikrosporidien und gilt welt-weit als einer der Experten auf diesem Gebiet.

Eingehende weitere Untersuchungen derUltrastruktur sowie von Gensequenzen desParasiten ergaben, dass es sich bei dem Mikro-sporidium um eine bislang noch unbekannteArt handelt. Durch Vergleiche mit anderenMikrosporidien entdeckten die Wissen-schaftler, dass der Parasit nicht nur eine neueArt, sondern zudem ein Vertreter einer völligneuen Gattung darstellt und auch noch in eineneue Familie einzuordnen war. Das Team umPD Dr. Franzen gab diesem Mikrosporidiumden Namen Tubulinosema ratisbonensis.Somit trägt nun ein Parasit den Namen derStadt Regensburg. Die genaue wissenschaft-liche Beschreibung von Tubulinosema ratis-bonensis erscheint im März 2005 im „Journalof Eukaryotic Microbiology“, einer angese-henen, internationalen Fachzeitschrift:

Franzen, C., Fischer, S., Schroeder, J., Schöl-merich, J., Schneuwly, S.: Morphological andmolecular investigations of Tubulinosemaratisbonensis gen. nov, sp., nov. (Microspo-ridia: Tubulinosematidae fam. nov.), a para-site infecting a laboratory colony ofDrosophila melanogaster (Diptera: Drosophi-lidae). Journal of Eukaryotic Microbiology 52:2005.

Schäden in der Wirtschaft – möglicherweiseweltweit

Mikrosporidien sind weltweit vorkom-mende, einzellige Parasiten, die alle Klassenvon Tieren befallen und gelegentlich auchKrankheiten beim Menschen hervorrufen.Besonders unter Insekten und Fischen sinddiese Erreger weit verbreitet und verursachenernsthafte wirtschaftliche Probleme in Imke-reien, in der Seidenindustrie sowie in Fisch-zuchtbetrieben. Das typische Merkmal allerMikrosporidien sind ihre Sporen, die einenlangen, aufgewickelten Faden enthalten (sieheAbbildungen). Dieser Faden wird aus denSporen herausgeschleudert und kann sich so inneue Wirtszellen bohren. Durch den hohlenFaden wird dann das Zytoplasma zusammenmit dem Zellkern aus der Spore in die neueWirtszelle injiziert, um sie zu infizieren.

Möglicherweise kommt auch Tubulino-sema ratisbonensis weltweit vor. Den Regens-burger Forschern liegen Berichte auszahlreichen Laboren in Europa und den USA,in denen auch mit Fruchtfliegen geforscht

wird, vor, dass dort die Fruchtfliegen auch mitMikrosporidien befallen sind. Ob es sich beidiesen Erregern um Tubulinosema ratisbo-nensis handelt oder ob auch noch andere Artenvorkommen, untersuchen die Forscher zurzeit.

Caspar FranzenKontakt:PD Dr. Caspar FranzenKlinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universität Regensburg Tel.: 0941-944-7165e-mail: [email protected]

Transmissionselektronenmikroskopische ische Auf-nahme von Tubulinosema ratisbonensis. Quer-schnitt durch eine Spore mit aufgewickeltem Faden.

„Römer“ vor neuen Herausforderungen

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zum apl. Prof. ernannt

Die Bezeichnung „apl. Professor“ wurdeverliehen

Dr. Rainer Kleinertz, Musikwissenschaft.

Lehrbefugnis erteilt

Die Lehrbefugnis und damit das Recht zurFührung der Bezeichnung ”Privatdozent/in”wurde erteilt:

Dr. Petra Deger für das Fachgebiet Sozio-logie;

Dr. Heide Frielinghaus für das FachgebietKlassische Archäologie;

Dr. Judith Korb für das Fachgebiet Zoo-logie;

Dr. Udo Reischl für das Fachgebiet Mole-kulare Mikrobiologie;

Dr. Rainer Schreiber für das FachgebietPhysiologie;

Dr. Frank Schweda für das FachgebietPhysiologie.

Die Lehrbefugnis wurde erweitert für:PD Dr. Marc Jeschke vom Fachgebiet

Experimentelle Chirurgie auf das FachgebietChirurgie;

PD Dr. Martin Kammerl vom FachgebietExperimentelle Innere Medizin für das Fach-gebiet Innere Medizin.

Ehrungen, neue Aufgaben

Prof. Dr. Joachim Möller, Lehrstuhl fürVolkswirtschaftslehre (Regionalökonomie undEmpirische Makroökonomie), ist am 21. 2.2005 vom Stiftungsrat des Osteuropa-InstitutsMünchen zum neuen Direktor bestimmtworden. Er wird sein Amt als Nachfolger vonProf. Dr. Lutz Hoffmann im Oktober 2005antreten.

Bei der diesjährigen Verleihung des Wis-senschaftspreises der Bayerischen Landesbankist Prof. Dr. Andreas Schüler, Wirtschaftswis-senschaftliche Fakultät, für seine Habilitati-onsschrift „Vom Zahlungsüberschuss zumUnternehmenswert: Periodisierung, Ausschüt-tung und Besteuerung“ mit einem Förderpreisausgezeichnet worden. Prof. Schüler ist inzwi-schen Lehrstuhlinhaber an der Universität derBundeswehr München. Seine Habilitations-schrift wurde noch von der UniversitätRegensburg eingereicht.

Prof. (em.) Dr. Dr. h. c. Erwin Wedel, Sla-vische Philologie, ist als Vorsitzender desKuratoriums des Osteuropa-Instituts Münchenund Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich-ChristianSchroeder, Juristische Fakultät, als einerseiner beiden Stellvertreter für zwei weitereJahre wieder gewählt worden.

Prof. Dr. Otto Wolfbeis, Institut für Analy-tische Chemie, Chemo- und Biosensorik,wurde zu einem der Regensburger Vertrauens-dozenten der Bayerischen Elite-Akademieernannt.

40 Jahre im Dienst

Für 40 Dienstjahre wurde Prof. Dr. GisbertRinschede, Lehrstuhl für Didaktik der Geo-graphie, geehrt.

40 bzw. 25 Jahre im Dienst

Mit einem Empfang im Senatssaalehrten Rektor Prof. Dr. Alf Zimmer undKanzler Dr. Christian Blomeyer Wissen-schaftliche Mitarbeiter/innen und Mitar-beiter/innen der Verwaltung, die 40 bzw. 25Dienstjahre vollendet haben.

Für eine 40-jährige Dienstzeit wurdeRegierungsamtsrat Karl Hirsch, Universitäts-verwaltung, Referat IV/4, geehrt.

Für 25 Dienstjahre geehrt wurden:

Margit Böhm, Verwaltungsangestellte inder Katholisch-Theologischen Fakultät;

Rita Bendl, Angestellte in der Universitäts-bibliothek;

Amtsinspektor Andreas Friedrich, Univer-sitätsbibliothek;

Veronika Kalteis, Verwaltungsangestellteam Lehrstuhl für Schulpädagogik;

Eveline Lang, Medizinisch-Techn.-Ange-stellte am Institut für Medizinische Mikrobio-logie und Hygiene;

Bibliotheksobersekretärin Karin Lauten-schlager; Universitätsbibliothek;

Roswitha Lohner, Verwaltungsangestellteam Lehrstuhl für Deutsche Philologie(Mediävistik) bei Prof. Dr. Feistner;

Walter Ohla, Angestellter im Rechenzen-trum;

Gerhard Peters, Technischer Angestellteran der Technischen Zentrale;

Rainer Stemp, Technischer Angestellter ander Naturwissenschaftlichen Fakultät II –Physik;

Georgine Stühler, Technische Angestellte,Organische Chemie II;

Renate Zielke, Verwaltungsangestellte,Universitätsverwaltung, Referat IV/1;

Prof. Dr. Gisbert Rin-schede

Auf der Treppe vor dem Senatssaal stellten sich die Jubilare zusammen mit dem Rektor und dem Kanzler demFotografen. Foto: R. F. Dietze

wir trauern

Im Alter von 54 Jahren ist Georg Rodlerverstorben. Er gehörte seit 1979 der Univer-sität Regensburg an und war in der Druckereider Universität beschäftigt.

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Forschungsförderung

Forschungsförderung durch die DFG

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) hat PD Dr. Christa Büchler (Klinik undPoliklinik für Innere Medizin I) eine Sachbei-hilfe für ihr Projekt „Identifikation potentiellerInteraktionspartner der Adiponectin-Rezep-toren und Untersuchungen zur Adiponectin-induzierten Genexpression in Hepatozyten“gewährt.

Die DFG hat Prof. Dr. med. Rainer H.Straub für das Projekt “Bedeutung desZusammenspiels von Zytokinen und Mon-aminen auf diversen ZNS-Niveaus für Verlaufund Suszeptibilität einer Arthritis” eine Sach-beihilfe für drei Jahre genehmigt. Damitwerden eine Doktorandenstelle, sowie Gerät-schaften und Sachmittel finanziert.

Forschungsförderung durchandere Institutionen

Im Rahmen des Programms “Projektbezo-gener Personenaustausch zwischen der Slowa-kischen Republik und der BundesrepublikDeutschland” hat Prof. Dr. Günther Pernul,Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik I - Infor-mationssysteme, vom Deutschen Akademi-schen Austauschdienst (DAAD) Reisemittelfür die Jahre 2005/2006 erhalten. Diese solleneine Kooperation mit Wissenschaftlern der TUKošice im Bereich des Wissensmanagementund des Text Mining ermöglichen.

Für den Austausch zwischen Industrie undForschung mit der Wilden AG, Regensburg,hat Prof. Dr. Günther Pernul, Lehrstuhl fürWirtschaftsinformatik I - Informationssy-steme, ferner Drittmittel eingeworben. Inner-halb des gemeinsamen Projektes soll es zugegenseitigem Know-how-Transfer kommen.Insbesondere sollen innovative technischeLösungen zum Customer Relationship Mana-

Förderung durch die Freunde der UniversitätDie Freunde der Universität Regensburg e.V. haben Fördermittel bewilligt

auf Antrag von Prof. Dr. Peter Lory als Rei-sekostenzuschuss für seinen DoktorandenDipl.-Wirtsch.-Inf. Thomas Wölfl, der an derHICSS (Hawai International Conference onSystem Sciences) teilnehmen und dort einenBeitrag aus dem Bereich IT-Sicherheit ablie-fern wird. Die Aufnahme des Beitrages in denTagungsband wurde in einem sehr selektivenBegutachtungsprozess angenommen.

gement und Data Warehousing erprobt undrealisiert werden.

PD Dr. rer. nat. Günther Eißner, Mitar-beiter von Prof. Dr. Reinhard Andreesen, undDr. Christian Schulz von der Klinik für InnereMedizin II wurde durch die Wilhelm Sander-Stiftung eine Sachbeihilfe für ihr Projekt „Pul-monale Komplikation nach allogenerStammzelltransplantation“ zur Bezahlung vonPersonal und Sachmitteln für zwei Jahrebewilligt.

Zu Gast an der Universität Dr. Marat Rovinsky wird mit dem For-

schungsprojekt „Algebraic cycles and smoothrepresentations of automorphism groups offields“ vom 1. 3. 2005 bis 28. 2. 2006 imRahmen eines Forschungsstipendiums derAlexander von Humboldt-Stiftung am Lehr-stuhl von Prof. Dr. Uwe Jannsen (Mathematik)sein.

Förderung durch die RegensburgerUniversitätsstiftungFür die folgenden Tagungen, Seminare undKolloquien wurden von der Stiftung dieAufenthaltskosten sowie die Reisekostender Gastreferenten übernommen.

Die Universitätsstiftung Hans Vielberthvergab Fördermittel für folgende Veranstal-tungen:

Katholisch-Theologische FakultätGastvorlesung „Dabru Emet – Die messia-

nischen Perspektiven von Schalom Asch undHermann Cohen als Impulse für einen christ-lich– jüdischen Dialog nach Dabru Emet“,Prof. G. Bodendorfer aus Salzburg, auf Antragvon Prof. Dirscherl.

Juristische FakultätGastvorträge zu den Themen „Europäische

Union und Regionalstaaten“, Prof. A. L. Basa-guren, Bilbao; „Die Europäische Menschen-rechtskonvention und die EU-Verfassung“,Prof. A. Rodriquez, Málaga; „Vorrang des EU-Rechts in Frankreich“, G. Alberton, Pau; „DieAuswirkungen der Europäischen Verfassungauf die nationalen Verfassungen“, Dr. A. Albi,Kent; „Grundrechtsschutz im Rahmen derEuropäischen Verfassung“, Prof. T. Freixes,Madrid, auf Antrag von Prof. R. Arnold.

7. Symposium für Europäisches Familien-recht mit dem Thema „ From Status to Con-tract? Die Bedeutung des Vertrages imFamilienrecht“, auf Antrag von Prof. Hoferund Prof. Schwab.

Medizinische FakultätVortrag bei der 30. Sektionstagung „Intra-

kranieller Druck, Hirnödem und Hirndurch-•• siehe Seite 14

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•• Fortsetzung von Seite 13

blutung“ der Deutschen Gesellschaft für Neu-rochirurgie, Prof. Hartl, New York, auf Antragvon Prof. Brawanski.

Vorlesung „Visualization of graft vs hostand graft vs tumor reactions“ Prof. R. Negrin,Stanford Medical School, auf Antrag von Prof.Andreesen.

Vortrag im Rahmen der RegensburgerRheumatologen-Gespräche von Prof. LeslieCrofford, Ann Arbor, auf Antrag von Dr.Müller-Ladner.

Philosophische Fakultät IIIVorträge und Kolloquien „Perspektiven der

Zusammenarbeit des Instituts für Osteuropa-studien (SSW) in Warschau mit der UniRegensburg“, Herr Malicki, Warschau aufAntrag von Prof. Sebaldt.

Gastvorträge im Rahmen der EARLI-SIG-Tagung, Prof. Bailey, USA, auf Antrag von Dr.Harteis.

Gastvorträge „Der Wandel in Russland undder Westen“ und „Die ukrainische Nationen-bildung; die Ukraine als Gliedstaat der Sowjet-union; Dilemmata der ukrainischenUnabhängigkeit“, Prof. Motyl, USA, aufAntrag von Prof. Macków.

Vortrag „At the Fault Line of Democracy:Alexis de Tocqueville and the Three Races ofthe United States” Prof. Mulvey, England, aufAntrag von Prof. Herb.

Philosophische Fakultät IVGastvortrag im Rahmen des Hauptseminars

„Korpusbasierte lexikalische Semantik“ undArbeitsaufenthalt von Prof. E. Verešèagin, aufAntrag von Prof. Hansen.

Internationales Symposium „Modality inSlavonic Languages – New Perspectives“ mitProf. Plungjan, Moskau; Dr. Fortuin,Amsterdam; Prof. Ko�inova, Minsk; Fr.Schalley, Antwerpen, auf Antrag von Prof.Hansen.

Vorträge zum Thema „Historische Korpus-linguistik“, Dr. Willis und Ingo Mittendorf,M.A., auf Antrag von Prof. Hansen.

Herbsttagung “Das mittelalterlicheRegensburg im Zentrum Europas“ mit Prof.Shaw, Prof. Bok, Budweis; Prof. Schurr, Fri-bourg; Prof. Šrámek, Brno; Prof. Frank, Wien,auf Antrag von Prof. Feistner.

Vorlesung „Virginia Woolf and Sexuality“,Seminar „Regency Masculinities“ Dr. Moore,England, auf Antrag von Prof. Emig.

Gastvortrag im Rahmen der Forscher-gruppe „Sprache und Recht“ mit dem Thema:„Sprachenrecht im Elsass: ein deutsch-franzö-sisches Fallbeispiel (1870-2000)“, Prof.Frédéric Hartweg, Straßburg, auf Antrag vonProf. Greule und Prof. Arnold.

Blockveranstaltung im Rahmen des Slova-kicums: „Einführung in die Kultur der Slo-vakei“, Dr. Dolnik, Bratislava; Dr. Kilianová,Bratislava; Dr. Pekarovicová, Bratislava, aufAntrag von Prof. Koschmal.

Tagung „Deutsche Mundarten in Tsche-chien und in der Slowakei. Stabilität und Kon-takt von Varietäten“ Dr. Kloferová; Dr.Muzikant, Brno; Prof. Šrámek, Brno; Dr.Rothenhagen, Brno, auf Antrag von Prof.Nekula und Prof. Greule.

Naturwissenschaftliche Fakultät IVortrag „ A criterion of linearized stability

of stationary solutions for surface diffusionflow on a bounded domain”, Prof. Kohsaka,Japan, auf Antrag von Prof. Garcke.

Naturwissenschaftliche Fakultät IIVorträge im Oberseminar Analysis zum

Thema „Conserved integrals for the Teukolkyequation 1 und 2“, Prof. S. Anco, Kanada, aufAntrag von Prof. Finster.

Zwei Vorträge zu den Themen „LoschmidtEcho“ und „Quantum transport throughstrongly correlated systems“, Prof. R. Jalabert,Straßburg, auf Antrag von Prof. Richter.

Workshop u. Blockseminar “The QCD-Vacuum from the Lattice Perspective”, Prof. P.van Baal, Niederlande; Prof. M. Polikarpov,Russland; Prof. J. Negele, USA; Prof.

Shuryak, USA; Dr. M. Garcia Perez, aufAntrag von Prof. Schäfer, Prof. Braun, Prof.Wettig.

International Workshop on “Spin Pheno-mena in Reduced Dimensions”, auf Antragvon Prof. Weiss.

Naturwissenschaftliche Fakultät IIIVorlesungsreihe „Gene, Sprachen und ihre

Evolution“: „Vortrag „ The Etrucans – a popu-lation genetic study“, Prof. G. Barbujani, Ita-lien, auf Antrag von Prof. Hauska.

Vortrag im Rahmen des Zoologischen Kol-loquiums: „Life history strategies in ants“,Prof. Tsuji, Japan, auf Antrag von Prof.Heinze.

Vortrag Neurobiologisches Kolloquium„Learning and Memory During Motherhood:Role of Oxytocin“ und Seminar “Secrets ofLTP: Technical Considerations“, Prof. Kazu-hito Tomizawa, Japan, und „Neuronal CircuitsUnderlying Maternal Behaviour“, Prof. Smith,USA, auf Antrag von Prof. Neumann.

Naturwissenschaftliche Fakultät IVKolloquiumsvortrag “Chemical Approa-

ches to Achieving High Efficiency Electrolu-minescence in OLEDs” und Seminarvortrag“Photophysical Properties of Ir(btp)2 (acac)”,

•• siehe Seite 15

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Uni internU-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 15

•• Fortsetzung von Seite 14

Prof. Thomson und Prof. Stabler, USA, aufAntrag von Prof. Yersin.

Reisestipendien von 20 Nachwuchswissen-schaftlern zur Summer School “MedizinischeChemie” und der gemeinsamen wissenschaft-lichen Tagung der Pharmazeutischen Gesell-schaften Deutschlands Österreichs undTschechiens auf Antrag von Prof. Buschauer.

Die Universitätsstiftung ProArte vergab Fördermittel fürfolgende VeranstaltungenPhilosophische Fakultät IV

Lesung “Dichter und ihre Übersetzer”, PetrBorkovec, Prag, auf Antrag von Prof.Koschmal.

Zuschuss zur Ausstellung mit Begleitbro-schüre „wahrnehmen, zeichnen, erklären“ aufAntrag von Prof. Leber.

Theateraufführung der internationalenTheatergruppe Babylon „Der gute Mensch vonSezuan“ auf Antrag von Dr. Armin Wolff.

Prof. Dr. Wolfgang SeufertLehrstuhl für Genetik

Prof. Dr. Wolfgang Seufert ist als Nachfolgervon Prof. Dr. Rüdiger Schmitt auf den Lehr-stuhl für Genetik an der Naturwissenschaft-lichen Fakultät III - Biologie undVorklinische Medizin berufen worden.

Wolfgang Seufert wurde 1961 in Gerolzh-ofen, Unterfranken, geboren. Nach dem Besuchdes Gymnasiums studierte er Biochemie an derFreien Universität Berlin. Er promovierte amMax-Planck-Institut für molekulare Genetik inBerlin-Dahlem zum Thema Mechanismen derDNA-Replikation. Von 1988 bis 1993 unter-suchte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter desFriedrich-Miescher-Laboratoriums der Max-Planck-Gesellschaft in Tübingen Komponentenund Funktionen des Ubiquitin-Systems. 1993habilitierte er sich für das Fach Biochemie ander Universität Tübingen. In einem ansch-ließenden Forschungsaufenthalt am Cold SpringHarbor Laboratory (Cold Spring Harbor, NY,USA) befasste er sich mit Fragen zur Regulationder Zellteilung. Von dort ging er 1994 als Hei-senberg-Stipendiat der Deutschen Forschungs-gemeinschaft an den Lehrstuhl für Genetik derUniversität München, wo er eine selbständigeArbeitsgruppe aufbaute. Nach Abschluss einesHabilitationsverfahrens wurde ihm 1995 die

Lehrbefähigung für das Fach Genetik zuer-kannt. 1996 folgte er dem Ruf auf eine Profes-sur für Genetik an der Universität Stuttgart.

Die Schwerpunkte der wissenschaftlichenTätigkeit von Prof. Seufert liegen auf demGebiet der Zellteilung. Vorrangiges Ziel ist es,konservierte Mechanismen, die den Ablauf derZellteilung steuern, auf molekularer Ebene auf-zuklären. Als Untersuchungsmodell dient dabeidie Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae, diefür einen wirkungsvollen Einsatz genetischerTechniken besonders geeignet ist. In Arbeiten,die von der Deutschen Forschungsgemeinschaftund dem Land Baden-Württemberg gefördertwurden, gelang es, einen zentralen Regulatorder Zyklin-Degradation zu identifizieren undseine Wirkungsweise zu bestimmen. AktuelleProjekte befassen sich mit Ubiquitin-vermittel-

neu berufen

Prof. Dr. Wolfgang Seu-fert

ter Proteolyse, Sumo-Modifikation und Protein-phosphorilierung. In den Forschungs-arbeiten in Regensburg sollen verstärkt post-genomische Verfahren zum Einsatz kommen,um zu einem umfassenderen Verständnis derZellteilungskontrolle zu gelangen.

Das Lehrangebot hat zum Ziel, den Studen-ten durch fundierte Kenntnisse der klassischenund molekularen Genetik sowie der aktuellenGenomforschung das Rüstzeug für eine erfolg-reiche Tätigkeit in den modernen Lebenswis-senschaften mitzugeben.

U-Mail

Redaktionsschluss

April 2005

ist der

5. April

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Uni Personalia U-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 16

Universitätsbauamt unter neuer Leitung Am 1. März übernahm Baudirektor Gero Hoffmann die Leitung des Universitätsbauamts

Seit 1. März 2005 hat das Universitäts-bauamt einen neuen Leiter - BaudirektorGero Hoffmann. Am 4. März machte „derNeue“ seinen Antrittsbesuch bei Rektor AlfZimmer. Begleitet wurde er von Abtei-lungsdirektor Ludwig Staufer, dem Leiterder Bauabteilung der Regierung der Ober-pfalz, und Baudirektor Franz Ertl, der dasUni-Bauamt als Stellvertreter des bishe-rigen Chefs, des Ltd. Baudirektors ThomasWolf, geleitet hatte, seitdem dieser eine wei-tere Stufe auf der Karriereleiter genommenhatte und nach München abberufenworden war, um sich auf höhere Aufgabenvorzubereiten.

Ludwig Staufer „flankierte“ den neuenChef bei seinem Antrittsbesuch, um RektorZimmer über die Auswirkungen der Verwal-tungsreform 21 zu informieren, im Zuge dererdie Universitätsbauämter ihre Selbständigkeiteinbüßen, da sie mit den regionalen Bauämternzusammengeführt werden sollen.

So erklärt es sich, dass Baudirektor Hoff-mann zunächst als „kommissarischer“ Leiterdes Uni-Bauamtes fungiert, um dann Leiterdes Fachbereichs Universität bzw. Hoch-schulen in der neugeschaffenen größeren Ein-heit zu werden, wobei jedoch davonauszugehen ist, so Staufer, dass das bisherigeTeam des Uni-Bauamts im wesentlichenerhalten bleibt.

In wenigen Worten skizzierte BaudirektorHoffmann seinen beruflichen Werdegang.

1966 in Wissen in Rheinland-Pfalzgeboren, Abitur am Laurentius Gymnasium inNeuendettelsau, leistete Gero Hoffmannseinen Grundwehrdienst in Regensburg ab,studierte dann von 1986 bis 1992 an der TUMünchen und legte die Diplomprüfung beiProf. Gebhard ab. Zehn Monate seines Refe-rendariats verbrachte er am Land- und Univer-sitätsbauamt Augsburg, dann wechselte er indie Staats(bau)verwaltung. Erste Station wardas Bauamt der TU München. Daran schloss

sich ein Auslandsaufenthalt in London beimDepartment of the Environment, Transportand the Regions an. 1999 bis 2000 befasste ersich bei der Obersten Baubehörde mit derOrganisation der Staatsbauverwaltung. 2001bis 2003 war er beim Staatlichen HochbauamtBad Kissingen als Leiter der DienststelleSchweinfurt. Danach wechselte er in dieBayerische Staatskanzlei und kümmerte sichum die Umsetzung der Empfehlungen derBayerischen Deregulierungs- oder auch Henz-lerkommission.

Nach dieser Vorstellung kam man auf dieanstehenden Aufgaben zu sprechen, als dawären der Weiterbau des Klinikums, der wei-tere Ausbau der Fachhochschule, die Sanie-rung des Stammgeländes der Universität undeine Neugestaltung des Eingangsbereichs, so

dass man Gäste der Universität nicht durchTiefstraßen und dunkle Gänge lotsen muss,ehe man sie gebührend empfangen kann.Angesichts der Größenordnung der zu bewäl-tigenden Aufgabe und der angespannten Haus-haltslage darf mit raschen Erfolgen nichtgerechnet werden. Allerdings hat das Uni-Bauamt bereits einen Sanierungsplan erstellt,der Schritt für Schritt realisiert werden soll,ohne den laufenden Betrieb von Forschungund Lehre wesentlich zu beeinträchtigen. ZurNot, so Rektor Alf Zimmer, müsse auch mitintelligenten Zwischenlösungen gearbeitetwerden, um vorhandene oder sich abzeich-nende Probleme nicht ausufern zu lassen. DasBuch How Buildings Learn wollte RektorZimmer dem neuen Uni-Bauamtschef diesbe-züglich ans Herz legen.

Rudolf F. Dietze

Abteilungsdirektor Ludwig Staufer, Leiter der Bauabteilung der Regierung der Oberpfalz (Mitte), stellteRektor Zimmer den neuen Chef des Universitätsbauamts, Baudirektor Gero Hoffmann (r.), vor und danktezugleich Baudirektor Franz Ertl (l.), der das Unibauamt zuletzt kommissarisch geleitet hatte. Foto: R. F. Dietze

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Uni internU-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 17

neue Bücher

Sabine Demel, Frauen und kirchliches Amt. Vom Ende

eines Tabus in der katholischen Kirche,(Freiburg i. Bg.: Herder, 2004), 152 S.,

ISBN 3-451-28514-2, 12,90 Euro

Waren noch vor gar nicht so langer ZeitMädchen als Messdienerinnen verboten,gehören nun Ministrantinnen zum Normalbildim Gottesdienst; gab es in den 1960er Jahrenin den Hörsälen der Theologie kaum eine Stu-dentin, so gibt es heute sogar Theologiepro-fessorinnen; lag die Seelsorge früherausschließlich in Priester- und damit Männer-hand, sind inzwischen Frauen als Seelsorge-rinnen in der Praxis etabliert.

In der katholischen Kirche hat sich offen-sichtlich einiges zu Gunsten der Frau gewan-delt. Nur Diakoninnen und Priesterinnen sindnach wie vor ein Tabu. Warum ist das so? Wasgenau hat sich überhaupt gewandelt? Undwelche Perspektiven ergeben sich daraus fürdie Zukunft? Diesen Fragen wird in biblischer,kirchengeschichtlicher und theologisch-syste-matischer Reflexion nachgegangen. Einbesonderes Augenmerk gilt dabei der Diskus-sion um die Zulassung von Frauen zum Wei-hesakrament, wie sie im Spannungsfeld vonkirchlichem Lehramt und theologischer Wis-senschaft geführt wird. Auch das Ereignis der„Priesterinnenweihe“ vom 29. Juni 2002 unddie innerkirchlichen Folgewirkungen werdeneiner kritischen Würdigung unterzogen.

Gottfried Schmalz, Dorthe Arenholt-Bindslev, (Hrsg.),

Biokompatibilität zahnärztlicher Werk-stoffe

(München: Elsevier, 2004), 392 S., ISBN 3-437-05190-3, 158,- Euro.

Ein internationales Herausgeber- und Auto-renteam hat erstmals das in wissenschaftlichenVeröffentlichungen vorliegende Wissen zurBiokompatibilität zahnärztlicher Werkstoffegesammelt, bewertet, strukturiert und miteigenen Ergebnissen erweitert. Die zahnärztli-chen Werkstoffe werden umfassend vorge-stellt. Neben dem nötigen Grundlagenwissengibt es viele praktische Hinweise.

Raimond Selke,August Becker (1821 – 1887) – Der Darm-

städter Landschaftsmaler aus der Düssel-dorfer Schule: Biografie und Werkkatalog

(Koblenz: Görres Verlag, 2005), 320 S.,über 200 Abb., davon 48 in Farbe, ISBN 3-935690-39-8, 48,- Euro.

In insgesamt fünfjähriger Arbeit entstandein Werkkatalog zu dem aus Hessen stam-menden Landschaftsmaler August Becker,welcher mit seinem Oeuvre von rund 350Ölgemälden zu den interessantesten Wieder-entdeckungen innerhalb der europäischenLandschaftsmalerei der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts zählt. Erstmals wurde damit dassSchaffen von August Becker systematisch auf-gearbeitet. Auch die Beziehungen, welche

August Becker zu europäischen Adelshäusernunterhielt, z. B. zu den Familien von Victoria,Königin von England, Carl Anton, Fürst vonHohenzollern, Ludwig IV., Großherzog vonHessen-Darmstadt, und Marie, Fürstin zuWied, werden anhand der Kunstwerke und vonzum Teil erstmals veröffentlichten Autogra-phen ausgewertet.

Ulrich Rößler, Solid-State Theory: An Introduction(Heidelberg: Springer, 2004), xix, 345 p.,

110 illus., ISBN 3-540-22244-8, 79,95 Euro.

Solid-State Theory – An Introduction is atextbook for graduate students of physics andmaterial sciences. Whilst covering the tradi-tional topics of older textbooks, it also takes upnew developments in theoretical concepts andmaterials that are connected with such breakt-hroughs as the quantum-Hall effects, the high-Tc superconductors, and the low-dimensionalsystems realized in solids. Thus besides provi-ding the fundamental concepts to describe thephysics of the electrons and ions comprisingthe solid, including their interactions, the bookcasts a bridge to the experimental facts andgives the reader an excellent insight into cur-rent research fields. Acompilation of problemsmakes the book especially valuable to bothstudents and teachers.

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Uni Termine U-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 18

bitte vormerken

Ringvorlesung Friedrich Schiller im SS 2005-02-28

Zum 200. Todestag Friedrich Schillers ver-anstaltet das Institut für Germanistik der Uni-versität Regensburg zusammen mit demKulturreferat der Stadt Regensburg sowie demHistorischen Verein für Oberpfalz und Regens-burg eine interdisziplinäre Vortragsreihe, diezentrale literarische, ästhetische , philosophi-sche und wirkungsgeschichtliche Aspekte derWerke Schillers neu beleuchten und einembreiten Publikum näher bringen will.

Die Vorträge finden ab 21. April jeweilsdonnerstags um 20.00 Uhr im Großen Runtin-gersaal, Keplerstr. 1 statt. Der Eintritt ist frei!

Das Programm:

21. AprilBegrüßungenProf. Dr. Achim Geisenhanslüke: Kranich undAlbatros. Schillers Lyrik28. AprilProf. Dr. Ursula Regener: „Kühnheit desZwecks“ – „Seltsamkeit der Mittel“. SchillersGeisterseher

12. MaiProf. Dr. Helmut Koopmann: Mord und Tot-schlag, Schuld und Sühne – Was soll da nocheine ästhetische Erziehung?2. JuniPD Dr. Peter Philipp Riedl: Legitimität undCharisma in Zeiten des Krieges. Überlegungenzu Schillers Wallenstein-Trilogie16. JuniProf. Dr. Jürgen Daiber: „Im dunkeln Orakelder körperlichen Schöpfung […] verkündigt“.Die Anthropologie des jungen Schiller23. JuniProf. Dr. Hans Rott: „Alle anderen Dingemüssen; der Mensch ist das Wesen, welcheswill.“ Schillers Philosophie des Geistes30. JuniPD Dr. Rainer Kleinertz: Schiller und die Oper7. Juli

Prof. Dr. Jörg Traeger: Naiv und sentimen-talisch. Kunstgeschichtliche Betrachtungen zuSchillers Begriffspaar

Innovationsgeschichte: Per-spektive durch Retrospektive

Vom 30. März bis zum 2. April findet imGroßen Runtingersaal die diesjährige Arbeits-tagung der Gesellschaft für Sozial- und Wirt-schaftsgeschichte statt. Ausrichter dieserzweijährlichen Tagung, die sich heuer demThema „Innovationsgeschichte“ widmet, ist

der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte (Prof.Dr. Rainer Gömmel) der Wirtschaftswissen-schaftlichen Fakultät der Universität Regens-burg.

Das Phänomen „Innovation“ ist wegenseiner Bedeutung für das Wirtschafts-wachstum zwar hochaktuell und in allerMunde, aber es ist keineswegs neu und solldeshalb hier in seiner historischen Entwick-lung betrachtet werden. Dazu soll Prof. Göm-mels Eröffnungsvortrag „Innovationen in derRegion Regensburg“ (Prof. Dr. R. Gömmel)vom Mittelalter bis zur Gegenwart einanschauliches Beispiel liefern.

Die allgemeinen wirtschaftstheoretischenGrundlagen wird Prof. Dr. M. Dowling (Wirt-schaftswissenschaftliche Fakultät) aufzeigen,der den Bogen von der klassischen „schöpfe-rischen Zerstörung“ (Schumpeter) bis zur neu-esten Innovationstheorie spannt. Nach einerStandortbestimmung der Innovationsge-schichte untersuchen weitere zehn Referentenan ausgewählten Beispielen Innovationen, ins-besondere deren Ursachen, Zusammenhängemit anderen Variablen, z. B. dem technologi-schen Wissen, sowie ihre Auswirkung. DieThemen decken dabei den Zeitraum vom Mit-telalter bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhun-derts ab. Als Beispiel seien die berg- undhüttentechnischen Innovationen im 13. Jahr-hundert und die Bedeutung und Anwendung

•• siehe Seite 19

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Uni TermineU-Mai l 22//0055 Regensburger Univers i tätsze i tung 19

•• Fortsetzung von Seite 18

der Technologie während der Evolution derdeutschen Automobil-Industrie (1886-1939)genannt.

Mit dem Thema dieser Arbeitstagung wirddie Gesellschaft für Sozial- und Wirtschafts-geschichte als eine der bedeutendsten wissen-schaftlichen Gesellschaften ihrer Art in Europawiederum ihrem traditionellen Auftraggerecht, möglichst interdisziplinäre Themenaufzugreifen. Im vorliegenden Fall soll insbe-sondere der Blickwinkel der Wirtschaftswis-senschaft bei der Frage der Entstehung vonInnovationen erweitert werden, um durch ein-gehende Retrospektive eine bessere Perspek-tive zu ermöglichen.

Rainer Gömmel/U-Mail

Wahl des RektorsZur Wahl des Rektors wird der Erweiterte

Senat am Mittwoch, dem 13. Juli 2005 zusam-menkommen.

Kompetent sein für Europa Internationale Tagung europäisch orientierterProgrammstudiengänge

Am 6./7. April 2005 wird zum dritten Mal(nach Magdeburg 2003 und Aachen 2004) dieInternationale Tagung europäisch orien-tierter Programmstudiengänge stattfinden.Die Tagung wird dieses Mal vom Europaeum,dem Ost-West-Zentrum der UniversitätRegensburg, veranstaltet.

Unter dem Namen des Arbeitskreises„Europa studieren – europäisch studieren“(ESES), der Zusammenschluss aller Pro-grammverantwortlichen europäisch orien-tierter Studiengänge an in- und ausländischenHochschulen, soll es auch dieses Mal wiederdarum gehen, Synergieeffekte der einzelnenStudienprogramme zu nutzen sowie sichinhaltlich mit grundlegenden Fragen, Pro-blemen und Chancen der Studienangebote aus-einanderzusetzen.

In diesem Jahr wird insbesondere derBegriff „Europakompetenz“ im Zentrumstehen. Studierende europäisch orientierterStudiengänge werden zu Europaexpertinnenund -experten ausgebildet, um in unterschied-lichsten Bereichen den Anforderungen eineszusammenwachsenden Europa gerechtwerden zu können. In Vorträgen, Workshopsund Podiumsdiskussionen wird der Fragenachgegangen, welche Erwartungen Vertrete-rinnen und Vertreter aus den Bereichen Politik,Wirtschaft, Bildung und Kultur mit dem Aus-bildungsziel „Europakompetenz“ verknüpfen.Der Diskussion stellt sich u.a. der BayerischeStaatsminister für EuropaangelegenheitenEberhard Sinner.

Ziel dieser Tagung ist eine transparenteDefinition des so unterschiedlich gebrauchtenBegriffes „Europakompetenz“ verbunden mitdem Ziel, damit ein erkennbares Markenzei-chen für alle europäisch orientierten Studi-engänge herauszuarbeiten.

Die Tagung richtet sich an Verantwortlicheund Koordinatoren europäisch orientierter Stu-dienprogramme an Hochschulen im In- undAusland sowie an alle Interessierte. Tagungsprogramm und Anmeldeformular unterwww.europaeum.de Anmeldeschluss ist der 14. März 2005. Kontakt:Europaeum Lisa Unger-Fischer, M.A.Astrid Enderl, M.A.Tel.: 0941 / 943 – 3896, 0941 / 943 – 1510Fax: 0941 / 943 – 1764Mail: [email protected]

Ostbayerische Kulturtage inAmberg

Zusammen mir der Stadt Amberg wird dieUniversität in diesem Sommer wieder Ost-bayerische Kulturtage veranstalten. Siewerden auf Wunsch der Stadt Amberg unterdem überspannenden Thema „Kinder“ stehen.Das Programm wird derzeit erarbeitet.

Universitätstage 2005 in Straubing

Die Universitätstage 2005 werden imOktober in Straubing stattfinden. Es wird dasvierte Mal sein, dass die Universität die Gäu-bodenstadt besucht.

Konzerttermine:Universitätsorchestor

Audimax der Universität, 20 Uhr12.05.05 Frühlingskonzert07.07.05 Werke von Vaughan Williams und Elgar04.12.05 17 Uhr! Familienkonzert mit Moderation. P. Tschaikowsky: Der Nussknacker

Kammerorchester der Universität

28.04.05 Werke von Mozart und Beethoven02.06.05 Werke von Purcell, Holst und Warlock12.07./14.07.05 Angebot. 2 Konzerte - 1 Karte! Werke vonMozart

Die Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) und der Regensburg-Hochschulsport arbeiten seit Jahren engzusammen. Über 500 Studenten haben an einem Gewinnspiel der DAK teilgenommen. BezirksgeschäftsführerKarl-Heinz Meyer konnte anlässlich der Einweihung der Dreifachhalle am Sportzentrum den drei Hauptge-winnern die Preise überreichen. Ein Mountainbike gewann Claudia Zimmermann, den zweiten Preis einenHometrainer bekam Paul Weinzierl und einen Trekking-Wanderrucksack erhielt als dritte Siegerin AlexandraVölk. Bezirksgeschäftsführer Karl-Heinz Meyer und Fachberater Georg Heigl überreichten die Preise der DAK.

Foto: R. F. Dietze

Sieger des DAK-Hochschulwettbewerbs

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