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U LT R A IN DIVI D U ELLGekonnter Stilbruch: der original vergoldete venezianische Stuhl li. aus dem...

Date post: 21-Aug-2021
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6€ ARCHITECTURAL DIGEST. DIE SCHÖNSTEN HÄUSER DER WELT JUNI 2010 DEUTSCHLAND ÖSTERREICH 10 SFR SCHWEIZ RAFFINIERT RUSTIKAL WIE SICH EIN HOTEL AM TEGERNSEE GANZ NEU ERFINDET VINTAGE-BOOTE DIE RETROWELLE AUF DEM WASSER ULTRA INDIVIDUELL WUNDERKAMMER-WOHNUNG ODER UFO AUS BETON?
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Page 1: U LT R A IN DIVI D U ELLGekonnter Stilbruch: der original vergoldete venezianische Stuhl li. aus dem 18. Jahrhundert mit Rosshaarbezug. G.li. chinesischer Lacksekretär. Die kleinen

6€

ArchitecturAl Digest. Die schönsten häuser Der Welt

juni 2010

DeutschlanD Österreich

10 sfr schweiz

raffiniert rustikal

wie sich ein hotel

am tegernsee

ganz neu erfindetvintage-boote

die retrowelle

auf dem wasser

ultra individuell wunderkammer-wohnung oder ufo aus beton?

Page 2: U LT R A IN DIVI D U ELLGekonnter Stilbruch: der original vergoldete venezianische Stuhl li. aus dem 18. Jahrhundert mit Rosshaarbezug. G.li. chinesischer Lacksekretär. Die kleinen

TOUR DURCHSQUARTIER

TEPPICHHAUS SAMIMärchenhaft – dies Wort füllt sich hier mit neuer Bedeutung. Saroughs in kräftigen, warmen Tönen, pastellig schimmernde Täbrise oder insanften Honignuancen changierende Ghoms aus feinster Seide. Die Perserteppiche in dem alteingesessenen Geschäft am Maximiliansplatz sind nichtnur traumschön, sie erzählen mit ihren kunstvollen Dekors Geschichten. Von Blüten, Tieren oder Königssöhnen auf Brautsuche; mal still undleise, mal lebhaft, passend zu klassischen wie modernen Interiors. Einige sind reimportierte Vintagestücke aus Amerika, andere direkt von einem derwenigen zeitgenössischen Meister erworben. www.teppichhaus-sami.de

Zunächst Fürstenweg von der Residenz zum Schloss Nymphen-burg, dann zum Prachtboulevard ausgebaut, ist die Brienner StraßeLebensader eines Areals, das in seinen klassizistischen Palais

die feinsten Geschäfte für gehobene Wohn- und Lebenskultur beherbergt.Einer der gefragtesten deutschen Interiorspezialisten, Peter Buchberger (o.),hat sich mit uns auf einen Spaziergang durchs Viertel begeben und seineLieblingsobjekte ausgewählt. Antikes wie Modernes, das zwischen Münchenund New York nur wenige so souverän zu mixen verstehen wie er. Undauch wir waren einmal mehr von der Fülle nobler Schönheit verzaubert,die da zusammengetragen wurde – von Händlern, deren Wissen so immensist wie ihre Passion fürs Metier. Kein Wunder, dass die Kunden aus aller Welt herbeiströmen, denn hier werden selbst Autos zu Kunstwerken.

Zwischen Odeons- und Maximiliansplatz liegen Münchens Topadressen für Kunst, Einrichtung und Antiquitäten

COR + INTERLÜBKE BY BÖHMLERKlare Formen, hochwertige Verarbeitung, das sind die Attri-bute, die Betten und Schränke von Interlübke zu zeitlosenKlassikern machen. Gestalterischer Wurf, der Wohnge-schichte schrieb, und seit 1963 im Programm: der damals revolutionäre Endlosschrank, der heute in weiterentwickelterForm als „S 07“ zu haben ist. Ebenso genial schlicht und flexibel sind die beweglichen Sitz- und Liegelandschaften derSchwesterfirma Cor. Der großzügige Münchner Flagship-store am Wittelsbacherplatz zeigt mit einem breiten Quer-schnitt, wie jung und aufregend puristische Wohnkonzeptesein können, Umsetzungshilfe inklusive. www.cor-interluebke.de

Maßregal: Interlübkes „studimo“

o. fügt sich ins verwinkelte Séparée

so passgenau wie in den Salon. Li.moderne Swing-Legende: Cors „Sinus“

von 1976 mit federnden Stahlkufen.

Zwei Raritäten des Fin de Siècle:

Li. ein Sarough mit selten zarten

Tönen und Ornamenten, u. ein unge-

wöhnlich minimalistischer Chinese.

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ERIC MELETTAVor gut 30 Jahren zog der Münchner Kunst- und Antiquitätenhändler ins Arco-Palais,Brienner Straße, wo sich hinter einem eher unauffälligen Entrée eine 300 Quadratmetergroße Schatzkammer auftut: erlesene Möbel aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert, vornehmlich aus Frankreich, dazu Spiegel, Bronzen und ausgesuchte objets d’arts, die gernauch mal etwas unkonventioneller sein dürfen. Genau wie die Gestaltungsideen, denn Eric Meletta hegt ein zunehmendes Faible für subtiles Cross-over. Beispiel: orange Fifties-Vase auf Art-déco-Guéridon neben antiken Stücken. Aparte Noblesse, so frisch wie dieminzgrünen Wände. www.meletta-antiques.com

Gekonnter Stilbruch: der original vergoldete venezianische

Stuhl li. aus dem 18. Jahrhundert mit Rosshaarbezug.

G. li. chinesischer Lacksekretär. Die kleinen Bronzebüsten

sind Grand-Tour-Souvenirs und genau wie die

Marmorbüste aus Italien. Rar: der Spiegel mit Delphinen-

krönung. Unten englische Sphinx von 1833.IL

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RÖBBIGHüter einer versunkenen Epoche, haben Alfredo Reyes und Gerhard Röbbig über die Jahr-zehnte einen einzigartigen Fundus an frühen Meissener Porzellanen und französischen Möbeln des 18. Jahrhunderts zusammengetragen. Nicht hortend, sondern in stetem Austauschmit Sammlern, Liebhabern, Museen aus aller Welt. Sie vermitteln, helfen beim Aufbau vonKollektionen und erwerben sie zuweilen zurück. Triebfeder bei allem und so flammend wieam ersten Tag ist die Liebe zu den gehandelten Kostbarkeiten. Umhüllt vom fremdartigenZauber eines bis ins kleinste Detail stimmigen Chinoiseriedekors, tummeln sich in den Räumenan der Brienner Straße anmutige Rokokofiguren und Vögel, mit denen Meissens größter Modelleur Johann Joachim Kändler der 1710 gegründeten Manufaktur zu früher Blüte verhalf.Dazwischen raffiniert bemalte Geschirre und Vasen derselben Ära, als die von August demStarken ausgelöste maladie de porcelaine die Künstler zu unüberbotener Schaffenskraft beflügelte. Sublime Ergänzung: grazil geschwungene Kommoden und Tische mit fein ziselierten Goldbeschlägen und phantasiereichenOrnamenten, Bergeren sowie manch anderes Kleinod desLouis-quinze und -seize. www.roebbig.de

Ästhetische Verfeinerung prägt auch das von Gerhard Röbbig

entworfene Interieur o. und li. An der Wand o. Lackkommode von

Godefroy Dester, Paris, um 1774. Darüber Blumenstillleben aus

der Werkstatt des Simon Pietersz. Verelst, Niederlande, um 1700.

Im Porzellankabinett oben ein Schwarzlack-Bureauplat

mit vergoldeten Bronzebeschlägen, München,

um 1735. Re. eine seltene Demi-Lune-Kommode mit

goldenen Chinoiserien und Blattrankenwerk auf

seladongrünem Grund. Charles Topino, Paris, um 1775.

Die klassizistische Fassade re. lässt kaum die

verspielte Traumwelt dahinter vermuten.

Li. Kaffee-, Teekanne und Spülkumme eines

zwölfteiligen Services mit exotischem

Dekor von Johann G. Höroldt in Gold und

bunten Schmelzfarben, Meissen, 1724.

MERCEDES-BENZ GALLERYEin Maiabend, München, Odeonsplatz. Eine Traube von Passanten vor der raffiniert erhellten Mercedes-Benz Gallery. Innen scheint, jede Faser desathletischen Leibes gespannt, die Flügel schon ausgeklappt, der neue SLS AMG zum Abheben bereit. Seit 2009 inszenieren die Erfinder des Automobilshier aktuelle Modelle und Oldtimer wie Kunst und setzten dabei neue Standards in Sachen architektonischer wie medialer Gestaltung. Der 60 Jahrealte Showroom im Moy-Palais wurde bis auf die denkmalgeschützte Wendeltreppe entkernt, mit edlen Platanendielen und elegant fließenden Wändenversehen und ist nun mit Videoscreens, Riesenleinwänden und interaktiven Bereichen lebendiger Ort der Kommunikation. Für wechselnde Ausstel-lungen, Empfänge, Events. Für ausführliche Beratungsgespräche oder einfach zum Schmökern in der ausliegenden Lektüre im Loungebereich. DerClou: die beleuchteten Höhlungen in den Wänden, in denen das Licht, passend zum laufenden Film, die Farbe wechselt. www.muenchen.mercedes-benz.de

PETER BUCHBERGER„Creating Living Spaces“, so der Leitsatz von Interiordesigner Peter Buchberger, der Privatdomizile mit demselben Feingespür ausstattet wie Restaurants und Ladenräume. Zentrales Moment: das Licht. www.rkpb.net

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In der Frühjahrsauktion am 11. und 12. Juni:

o. Stillleben mit drei Äpfeln von Adolf

Erbslöh, Öl auf Leinwand, 1912. Li. kleiner

weiblicher Torso aus schwarz bemaltem

Stuckguss von Wilhelm Lehmbruck, 1911.

Stilvoll zur Schau gestellt: ein E-Klasse-Cabriolet.

KARL & FABERAm Anfang stand das Buch. Doch früh schonversteigern Georg Karl und Curt von Faber duFaur über ihr 1923 gegründetes „Kunst- undLiteratur-Antiquariat“ auch Druckgrafik, Zeich-nungen, Aquarelle, Gemälde. Ab den Siebzi -gern wechselt dann vor allem hochkarätige Kunstaus sechs Jahrhunderten, von Rembrandt bisAndy Warhol, den Besitzer. Schwerpunkt bildenbis heute Arbeiten auf Papier, zugleich holtman vermehrt Zeitgenössisches in den MünchnerLuitpoldblock. Frucht der engen Kontakte zu einem weltweiten Kreis aus Sammlern, Händlern,Experten – und Künstlern; ebenso wie die Sonderauktionen und galeristischen Aktivitäten.www.karlundfaber.de

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