Date post: | 21-Jan-2017 |
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10 TIPPS FÜR ÜBERZEUGENDE VORTRÄGE
IMPRESSUM & COPYRIGHT
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Verantwortlich
Prof. Dr. Martin-Niels Däfler Landingstraße 18 63739 Aschaffenburg 0173 3000123
DAEFLER.DE
Mein Name ist Martin-Niels Däfler. Ich unterrichte als hauptamtlicher Professor im Fachbereich Kommu-nikation an der FOM Hochschule in Frankfurt/Main.
Ich wünsche Ihnen viele Einsichten und Erkenntnisse!
Ihr Martin-Niels Däfler
„Das menschliche Gehirn ist eine großartige
Sache. Es funktioniert vom Augenblick der
Geburt an bis zu dem Moment, wo du auf-
stehst, um eine Rede zu halten.“
Mark Twain
Bild: Wikimedia Commons
Mark Twain hatte recht: Zahlreiche Menschen haben mehr Angst davor,
vor einer Gruppe zu sprechen als zum Zahnarzt zu gehen.
https://www.flickr.com/photos/herry/424274849
Doch im Berufsleben sind Reden, Grußworte und Vorträge kaum zu vermeiden. Je höher man auf der
Karriereleiter steht, desto öfters muss man vor Gruppen reden. Mit den folgenden 10 Tipps werden Sie künftig entspannter solchen Herausforderungen begegnen.
https://www.flickr.com/photos/127779946@N02/15307292497
Legen Sie Wert auf Ihr Äußeres!
Bild: Wikimedia Commons
Es ist eines der größten Missverständnisse in der Kommunikation, das Innere – also den Inhalt – wichtiger zu erachten als das Äußere. Denn: Wir urteilen in aller Regel zunächst immer danach, wie uns das Gegen-über „gefällt“. Das war schon vor Zehntausenden Jahren so, als homo sapiens noch nicht sesshaft war – da musste in Sekunden entschieden werden, ob eine Situation gefährlich ist oder nicht. Daher stammt unsere Neigung, zuerst rein nach dem Äußeren zu urteilen.
01
Heute gilt umso mehr: Wir leben in einer 30-Sekunden-Gesellschaft. Die tägliche Informationsflut zwingt uns zu einer immer schnelleren Wahrnehmung. Wir entscheiden in kürzester Zeit, wie wir einen neuen Gesprächspartner, eine Situation oder ein Angebot einschätzen.
Also: Bei einem Vortrag zählt nicht nur der Inhalt, sondern auch das Erscheinungsbild des Vortragenden. Wer gepflegt und dem Anlass entsprechend gekleidet ist, wird einen positiven ersten Eindruck machen – das beste Fundament für einen erfolgreichen Vortrag. Achten Sie deshalb auf …
Kleidung Frisur
Schmuck Schminke
Accessoires Schuhe
…
Bilder: Benjamin Thorn/pixelio.de
Achten Sie auf Ihre Körpersprache!
Blickver-
halten (Blick-
kontakt) Körper-haltung,
Bewegung (Gestik)
Gesichts-ausdruck (Mimik)
Klang der
Stimme
Laut-stärke
02
Kommunikation bedeutet weit mehr als den Austausch von Worten. Ungefähr zwei Drittel aller Informationen werden nicht über die Sprache vermittelt, sondern über andere „Kanäle“. Dazu zählen Blickverhalten (Blickkontakt), Gesichtsausdruck (Mimik), Körperhaltung und Körperbewegung (Gestik) und Berührung (Taktilität). Auch der Klang unserer Stimme und die Lautstärke haben sehr viel Einfluss darauf, ob und was andere verstehen.
Hinzu kommt, dass Menschen dazu neigen, Spannungszustände ihrer Gesprächspartner selbst anzunehmen („interne Simulation“):
Je entspannter Sie sind (wirken), desto entspannter sind Ihre Zuhörer!
Damit ist klar: Körpersprache ist mindestens so wichtig wie die verbale Sprache. Sie hilft der Verständigung, denn die nonverbalen Signale geben dem Gesprächspartner Hinweise darauf, was das Gesagte tatsächlich bedeutet. Dabei ist die Körpersprache oft ehrlicher als das gesprochene Wort, weil wir sie nur teilweise beeinflussen können. Deshalb kommt es häufig zu Differenzen zwischen Gesprochenem und Gezeigtem. Das Ziel sollte sein, die Körpersprache bewusst zu verwenden, sie jedoch nicht gekünstelt einzusetzen oder gar mit ihrer Hilfe die Zuhörer zu manipulieren. Am wich-tigsten ist stets, authentisch zu bleiben.
Positive Körpersprache
Ausgangsstellung:
Hände auf Bauch- nabelhöhe locker ineinander legen
Handinnen-flächen nach oben
Gesten vom Körper nach
außen („sich öffnen“)
asymmetrische Gestik, das heißt beide Arme oder
Hände tun nicht das Gleiche
Negative Körpersprache
Arme verschränken
Hände hinter den Rücken legen
Arme/Hände hängen lassen
Hände in die Taschen stecken
Gesten oberhalb der Schultern
Gesten unterhalb des Bauchnabels
(„rhetorische Null-Linie“)
Gesten von außen zum Körper hin
Achten Sie auf Ihre Sprechtechnik!
Bild: günther gumhold/pixelio.de
Die Stimme hat einen hohen
Einfluss darauf, wie die
Zuhörer die Inhalte aufnehmen.
Um mit Ihrer Stimme zu
überzeugen, sollten Sie sich an
die folgenden Empfehlungen
halten.
03
Trinken Sie viel, um
Kehlkopf und
Stimmbänder
„geschmeidig“ zu
machen.
Bild: Marko Greitschus/pixelio.de
Bild: Susanne Beeck/pixelio.de Bild: Marco Petig/pixelio.de
Lutschen Sie vor einer
Rede ein Bonbon Zur Lockerung der Sprachmuskulatur können Sie
(leise) vor Beginn eines
Vortrags mehrfach das Wort
A-P-O-T-H-E-K-E aussprechen.
Räuspern Sie sich
nicht, denn darunter
leiden die Stimm-
bänder. Besser ist es
zu husten oder zu
gähnen.
Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
− Sprechen Sie laut, vor allem die ersten und letzten Sätze Ihres Vortrags.
− Versuchen Sie stets, am Ende eines Satzes Ihre Stimme zu senken.
− Einatmen heißt Spannung aufnehmen und Ausatmen heißt Spannung abgeben. Atmen Sie deshalb bewusst und kräftig aus.
− Sprechen Sie tendenziell etwas langsamer als normal. Variieren Sie gelegentlich Ihre Sprechgeschwindigkeit, werden Sie also durchaus auch mal für eine kurze Zeit etwas schneller.
− Vermeiden Sie „Denkfüller“ („äh“, „hm“, „ahm“, „ja“, „also“). − Vermeiden Sie „Frageanhängsel“ („oder?“, „nicht wahr?“, „okay?“).
Sprechregeln
Und noch eine ganz wichtige
Regel: Machen Sie genügend
Sprechpausen, mindestens
zwei Sekunden lang.
Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
Versuchen Sie, möglichst frei zu reden!
Bild: Elisa Al Rashid/pixelio.de
04
Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
Suchen Sie häufigen Blickkontakt,
denn wenn man angeblickt wird,
fühlt man sich beachtet. Aber
schauen Sie Ihrem Publikum nicht
direkt in die Augen, sondern auf die
Nasenwurzel oder Stirn (sonst fühlt
sich der Betrachtete bedroht).
Verwenden Sie eine einfache und anschauliche Sprache!
Bild: Rainer Sturm /pixelio.de
05
„Es ist die Schlichtheit, die den Ungebildeten
mehr Erfolg bei öffentlichen Reden haben lässt als den
Gebildeten.“
Aristoteles
Bild: Wikimedia Commons
Über 2.300 Jahre nach Aristoteles hat dieses Zitat nichts
an seinem Wahrheitsgehalt und an seiner Bedeutung
eingebüßt. Statt Ihr Publikum mit komplizierten Begriffen,
Spezialistenvokabular und gedrechselten
Satzkonstruktionen zu verwirren, sollten Sie einen
natürlichen Sprachstil pflegen. Nicht beeindrucken,
sondern verstanden werden, ist die Devise!
Das bedeutet: Formulieren Sie in
der Gegenwart, verwenden Sie
kurze Hauptsätze (maximal acht
Wörter), streichen Sie Fach- und
Fremdwörter, tilgen Sie so
genannte „Weichmacher“ (wie
„eigentlich“, „meistens“, „im Allgemeinen“), führen Sie kon- krete Beispiele an, erzählen Sie Geschichten, berichten Sie von
eigenen Erfahrungen und
benutzen Sie viele Bilder/
Metapher.
Bild: Alexandra H./pixelio.de
Wiederholen Sie wichtige Argumente!
Bild: Maren Beßler/pixelio.de
06
Informationen werden – insbesondere in der
mündlichen Kommunikation – nur dann wirklich
verinnerlicht, wenn sie permanent wiederholt
werden. Man spricht auch von der „Suggestivkraft
der Redundanz“.
Wer seine Botschaft mit ähnlichen Formulierungen
mit jeweils neuen Beispielen wiederholt, der erzielt
bei seinem Publikum die beste Wirkung. Scheuen
Sie auch nicht davor zurück, bewusst zu sagen,
dass Sie sich wiederholen, zum Beispiel mit einer
der folgenden Formulierungen …
Bild: Benjamin Klack /pixelio.de
„Ich darf zusammenfassen …“
„Gern wiederhole ich …“
„Wie ich bereits sagte …“
„Ich möchte Ihnen meine ersten beiden
Punkte in Erinnerung rufen …“
„Vorhin hatte ich erwähnt …“
KommenSiedemPublikumnaheundbewegenSiesich!
Bild: Rainer Sturm /pixelio.de
07
Die Zuhörer wollen sehen, wer zu Ihnen spricht.
Schalten Sie deshalb nicht das Licht aus. Halten Sie
Ihren Vortrag im Hellen.
Der Hintergrund dieser Empfehlung: Je heller der Raum ist, desto langsamer ermüden die Zuhörer.
Bild: Rainer Sturm /pixelio.de
Bild: Paul-Georg Meister/pixelio.de
Verschanzen Sie sich nicht hinter einem Rednerpult. Denn: Unterbewusst erinnert ein Pult an Schulzeiten oder an Kirchenbesuche: Wer vorne steht und spricht, ist der „Lehrmeister“, wir sind die „Schüler“.
Bewegen Sie
sich im Raum,
aber nicht
hektisch, wie ein
Tiger im
Zookäfig …
Bild: RJ-Foto/pixelio.de
Bild: Heinrich Lange/pixelio.de
Kehren Sie dem
Publikum nie
den Rücken zu.
Unterhalten Sie die Zuhörer!
Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
Eines der wichtigsten
Erfolgsgeheimnisse
hervorragender Redner
lautet: Unterhaltung
stärkt die
Vorstellungskraft.
Begeistern Sie also
Ihre Zuhörer mit einem
kurzweiligen Vortrag.
08
„Die Menschen wollen lieber unterhalten als
unterrichtet werden.“
Theodor Fontane
Bild: Wikimedia Commons
Bild: Kerstin Nimmerrichter/pixelio.de
12 Möglichkeiten, Zuhörer zu unterhalten 1. Nachrichten, tagesaktuelle Ereignisse
2. historische Ereignisse
3. Anekdoten
4. gute/anspruchsvolle (!) Witze
5. eigene Erlebnisse, Erkenntnisse, Vorlieben, Charakterschwächen
6. Storys über Prominente
7. Sternbild, Horoskop (auch chinesisches Horoskop)
8. Zahlenmystik/-symbolik
9. Fabeln, Märchen, Sagen, Legenden, Mythen
10. Weltrekorde (auch aus dem Tierreich), Guinessbucheinträge
11. Kuriositäten, ungewöhnliche Statistiken, populäre Irrtümer
12. Szenen/Zitate aus bekannten Büchern, Kinofilmen
Bringen Sie eine Diskussion in Gang!
Bild: uschi dreiucker/pixelio.de
Oft ist bei Reden oder Vorträgen noch
Zeit für eine Diskussion vorgesehen.
Manche Referenten eröffnen diese dann
mit der Aufforderung „Haben Sie noch
Fragen?“ und wundern sich, wenn
niemand die Hand hebt. Auf der nächsten
Folie finden Sie daher acht Anregungen,
um eine Diskussion zu beginnen.
09
8 Anregungen, um eine Diskussion zu beginnen
1. Stellen Sie zuerst eine geschlossene und dann offene Fragen!
2. Stellen Sie notfalls die erste Frage selbst!
3. Sprechen Sie ein aktuelles Thema an!
4. Lassen Sie die erste Frage durch einen Vertrauten stellen!
5. Erfinden Sie einen Redebeitrag!
6. Werden Sie emotional!
7. Stellen Sie eine Quizfrage!
8. Sprechen Sie einen Ihnen bekannten Teilnehmer an!
Wehren Sie Angriffe der Zuhörer geschickt ab!
Bild: Benjamin Thorn/pixelio.de
Häufig wird man als Redner in einer Diskussions- oder Fragerunde mit Vorwürfen konfrontiert. Wenn Ihnen partout keine sinnvolle Antwort auf den Vorwurf eines Zuhörers einfällt, dann nutzen Sie eine der folgenden Techniken, um Angriffe zu erwidern …
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• Einen Schritt zurücktreten
• „Gegner“ mit Namen
ansprechen
• Alternativfrage stellen
• Gegenfrage stellen
• Vorwurf in übertrieben-
witziger Weise zustimmen
• Vorwurf in sachlicher
Weise zustimmenhttps://www.flickr.com/photos/fotopavolfreso/8564333108
Ein Hinweis zum Schluss: Überzeugend vorzutragen – dies kann man eigentlich nicht aus Büchern oder Tutorials lernen, sondern nur, indem man es selbst macht und übt. Es ist wie beim Radfahren: Man muss ein paar Mal hinfallen, bis man es beherrscht.
Die zehn genannten Tipps werden Ihnen allerdings helfen, sich nicht allzu weh zu tun. In diesem Sinne: Nutzen Sie jede Gelegenheit, die sich Ihnen bietet, um vorzutragen!
Bild: bhp/pixelio.de
DAEFLER.DExing.to/MNDaefler
Viel Erfolg bei der Anwendung
der Tipps!