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Tumor und Zysten in der Lunge – Läuse, Flöhe oder beides?; Tumor and pulmonary cysts – Lice,...

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Radiologe 2012 · 52:560–563 DOI 10.1007/s00117-012-2319-y Online publiziert: 24. Mai 2012 © Springer-Verlag 2012 M. Simon 1, 3  · R. Hörster 2  · K. Dalhoff 2  · T. Eckey 3  · P. Hunold 1 1  Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck 2  Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck 3  Institut für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck Tumor und Zysten   in der Lunge –   Läuse, Flöhe oder beides? Quiz Anamnese Die Vorstellung der 60-jährigen Patientin erfolgt mit seit Wochen bestehendem, un- produktivem Husten, thorakalen Schmer- zen, subfebrilen Temperaturen und einer Gewichtsabnahme von 10 kg in den letz- ten 4 Monaten. Seit der Kindheit ist ein Diabetes mellitus Typ 1 bekannt, welcher mittels Insulinpumpentherapie gut einge- stellt ist. Die Patientin ist Nichtraucherin. Andere Vorerkrankungen sind nicht be- kannt. Klinischer Befund Die Patientin ist in einem deutlich re- duzierten Allgemein- und guten Er- nährungszustand. Im Auskultationsbe- fund ist beidseits ein vesikuläres Atemge- räusch ohne Nebengeräusche feststellbar. Die Herztöne sind rein, es bestehen keine Geräusche. Der weitere klinische Unter- suchungsbefund ist unauffällig, insbeson- dere die Implantationsstelle der Insulin- pumpe ist reizlos und ohne Anhalt für In- fektion. Fokal-neurologische Defizite be- stehen nicht. Laborchemisch zeigen sich bei Auf- nahme mäßig erhöhte Infektparameter (C-reaktives Protein [CRP], Leukozyten) sowie eine leichte Hyperkalzämie. Diagnostik Die anschließende bildgebende Diagnos- tik umfasst: F Röntgen Thorax in 2 Ebenen im Ste- hen (. Abb. 1), F Computertomographie des Thorax mit Kontrastmittel (. Abb. 2, 3, 4), F Computertomographie des Schädels mit Kontrastmittel (KM). Die Röntgenaufnahmen des Thorax (. Abb. 1) zeigt eine diffuse retikulä- re Zeichnungsvermehrung mit verein- zelten zystischen Läsionen. Des Weite- ren fleckig verteilte Verdichtungen, ba- sal betont. Links hilär bis suprahilär Dar- stellung einer 6,0×5,8×6,7 cm messenden Raumforderung, vom Mediastinum nicht klar abzugrenzen. Die Trachea wird nur gering nach rechts verschoben, das obe- re Mediastinum ist schlank, das Herz von unauffälliger Form. Zur weiteren Diagnostik der Raum- forderung folgte eine Computertomo- graphie mit i.v.-KM (128-Zeilen-Multide- tektor(MD)-CT, Siemens Somatom Defi- nition AS+, Siemens Medical, Erlangen, Germany). Die Computertomographie bestätigt den Befund eines vom linken Hilus aus- gehenden Tumors, der sich in den lin- ken Oberlappen ausdehnt (. Abb. 2a, b), außerdem angrenzende Minderbelüftung und Infiltrate. Das Mediastinum wird breitbasig infiltriert, die Pleura ist nicht mehr darstellbar. Die Hilusgefäße wer- den vom Tumor ummantelt, eine vaskulä- re Kompression oder Infiltration ist nicht darstellbar. Ebenso ergibt sich kein Nach- weis einer Bronchuskompression oder -infiltration. Es finden sich plumpe me- Quiz Abb. 19 Röntgen  Thorax im Stehen 560 | Der Radiologe 6 · 2012
Transcript

Radiologe 2012 · 52:560–563DOI 10.1007/s00117-012-2319-yOnline publiziert: 24. Mai 2012© Springer-Verlag 2012

M. Simon1, 3 · R. Hörster2 · K. Dalhoff2 · T. Eckey3 · P. Hunold1

1 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck2 Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck3 Institut für Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck

Tumor und Zysten  in der Lunge –  Läuse, Flöhe oder beides?

Quiz

Anamnese

Die Vorstellung der 60-jährigen Patientin erfolgt mit seit Wochen bestehendem, un-produktivem Husten, thorakalen Schmer-zen, subfebrilen Temperaturen und einer Gewichtsabnahme von 10 kg in den letz-ten 4 Monaten. Seit der Kindheit ist ein Diabetes mellitus Typ 1 bekannt, welcher mittels Insulinpumpentherapie gut einge-stellt ist. Die Patientin ist Nichtraucherin. Andere Vorerkrankungen sind nicht be-kannt.

Klinischer Befund

Die Patientin ist in einem deutlich re-duzierten Allgemein- und guten Er-nährungszustand. Im Auskultationsbe-

fund ist beidseits ein vesikuläres Atemge-räusch ohne Nebengeräusche feststellbar. Die Herztöne sind rein, es bestehen keine Geräusche. Der weitere klinische Unter-suchungsbefund ist unauffällig, insbeson-dere die Implantationsstelle der Insulin-pumpe ist reizlos und ohne Anhalt für In-fektion. Fokal-neurologische Defizite be-stehen nicht.

Laborchemisch zeigen sich bei Auf-nahme mäßig erhöhte Infektparameter (C-reaktives Protein [CRP], Leukozyten) sowie eine leichte Hyperkalzämie.

Diagnostik

Die anschließende bildgebende Diagnos-tik umfasst:

FRöntgen Thorax in 2 Ebenen im Ste-hen (.Abb. 1),

FComputertomographie des Thorax mit Kontrastmittel (.Abb. 2, 3, 4),

FComputertomographie des Schädels mit Kontrastmittel (KM).

Die Röntgenaufnahmen des Thorax (.Abb. 1) zeigt eine diffuse retikulä-re Zeichnungsvermehrung mit verein-zelten zystischen Läsionen. Des Weite-ren fleckig verteilte Verdichtungen, ba-sal betont. Links hilär bis suprahilär Dar-stellung einer 6,0×5,8×6,7 cm messenden Raumforderung, vom Mediastinum nicht klar abzugrenzen. Die Trachea wird nur gering nach rechts verschoben, das obe-re Mediastinum ist schlank, das Herz von unauffälliger Form.

Zur weiteren Diagnostik der Raum-forderung folgte eine Computertomo-graphie mit i.v.-KM (128-Zeilen-Multide-tektor(MD)-CT, Siemens Somatom Defi-nition AS+, Siemens Medical, Erlangen, Germany).

Die Computertomographie bestätigt den Befund eines vom linken Hilus aus-gehenden Tumors, der sich in den lin-ken Oberlappen ausdehnt (.Abb. 2a, b), außerdem angrenzende Minderbelüftung und Infiltrate. Das Mediastinum wird breitbasig infiltriert, die Pleura ist nicht mehr darstellbar. Die Hilusgefäße wer-den vom Tumor ummantelt, eine vaskulä-re Kompression oder Infiltration ist nicht darstellbar. Ebenso ergibt sich kein Nach-weis einer Bronchuskompression oder

-infiltration. Es finden sich plumpe me-

Quiz

Abb. 1 9 Röntgen Thorax im Stehen

560 |  Der Radiologe 6 · 2012

diastinale Lymphknoten bis 16 mm. Im Lungenparenchym (.Abb. 3a–c) kom-men multiple dünnwandige, zystische Lä-sionen mit gut darstellbarer, aber nur ver-einzelt nodulärer Wandstruktur zur Dar-stellung. Vereinzelt finden sich Herde mit zentral solidem Anteil. Solide Rundher-

de ohne zentrale Einschmelzung sind nur vereinzelt abgebildet. Es besteht ein ge-ringer basoapikaler Gradient mit Bevor-zugung des Ober- und Mittelgeschosses. Bronchialwandverdickungen oder ausge-dehnte narbige Verziehungen sind nicht feststellbar.

Das Weichteilfenster zeigt darüber hinaus einen glatt berandeten Herd der Mamma links im unteren äußeren Qua-dranten von 13×26 mm, der in retrospek-tiver Zusammenschau mit den mammo-graphischen Vorbefunden als Fibroade-nom gewertet wird (.Abb. 2c).

D Wie lautet ihre Diagnose?

Abb. 2 8 CT Thorax mit Kontrastmittel i.v., Weichteilfenster

Abb. 3 8 CT Thorax mit Kontrastmittel i.v., Lungenfenster

Abb. 4 9 CT Thorax mit Kontrastmittel i.v.; miter-fasster Oberbauch, Weich-teil- und Knochenfenster

561Der Radiologe 6 · 2012  | 

Der mit dargestellte Oberbauch zeigt in der früharteriellen Phase mehrere verteil-te Leberläsionen mit hypodensem Rand-saum und zentral zart hyperdensem An-teil, hier exemplarisch im Segment VI (.Abb. 4a) im Sinne hepatischer Me-tastasen. Das Knochenfenster zeigt os-teolytische, teils destruierende Läsio-nen der Brustwirbelsäule (.Abb. 4b) und der Skapula im Sinne osteolytischer Knochenmetastasen. Auch die ergänzen-de, KM-gestützte Computertomographie des Schädels zeigt bihemisphärisch ver-teilte, KM anreichernde Filiae, keine Ein-schmelzung.

Weiteres klinisches Procedere und Verlaufskontrollen

Die transbronchiale Biopsie des linkssei-tigen Tumors weist in der histologischen Untersuchung ein gering differenziertes Adenokarzinom der Lunge nach. Eine er-neute Lungenbiopsie zur Differenzierung der zystischen Veränderungen wurde bei der Patientin bei weiterer Verschlechte-rung des Allgemeinzustands nicht durch-geführt. Bei initial septischem Krank-heitsverlauf mit stark erhöhten Infekt-parametern wurde eine parenterale anti-biotische Therapie mit breitem Spektrum initiiert. Da die implantierte Insulinpum-pe eine mögliche Infektquelle darstell-te und differenzialdiagnostisch septische Lungenherde bei möglicher Staphylokok-kensepsis in Betracht zu ziehen waren, er-folgte die Explantation der Insulinpumpe. Unter der antibiotischen Therapie kam es zu einer Besserung der Infektsymptoma-tik, eine Staphylokokkenseptikämie bestä-tigte sich nicht.

Eine engmaschige computertomogra-phische Verlaufskontrolle nach antibioti-scher Therapie 6 Wochen nach initialer Bildgebung zeigte zwar einen geringen Regress der paratumorösen Infiltrate, die zystischen Lungenbefunde stellten sich al-lerdings unverändert dar, sodass am ehes-

ten nicht von einer infektiösen Genese auszugehen war.

Aufgrund des insgesamt reduzierten Allgemeinzustands wurde von einer Poly-chemotherapie abgesehen. Es erfolgte eine antineoplastische Therapie mit dem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) Erlotinib bei positivem Epithelial-growth-factor-receptor(EGFR)-Mutationsstatus.

Die computertomographische Ver-laufskontrolle 3 Monate nach Therapie-beginn zeigt einen regredienten Primärtu-mor und einen deutlichen Rückgang der zystischen Lungenläsionen (.Abb. 5a, b). Insbesondere sind die Wandverdickungen der Zysten regredient. Eine weitere Be-handlung wurde von der Patientin jedoch abgelehnt, sie verstarb 6 Monate nach der initialen Diagnostik.

Bewertung und differenzial-diagnostische Aspekte multipler zystischer Lungenveränderungen

Bei fehlender Biopsie und histologischer Sicherung ist der Lungenbefund unter Be-rücksichtigung des Verlaufsbildes und der Besserung der Patientin als diffuse zysti-sche Metastasierung der Lunge bei Ade-nokarzinom zu werten.

Bei der differenzialdiagnostischen Ab-wägung zystischer Lungenbefunde (engl.

„cystic airspaces“ [1, 2]) muss zwischen Be-funden mit und ohne Wandverdickung unterschieden werden. Emphysembul-lae bilden die diagnostische Entität ohne Wandverdickung. Zu den Befunden mit Wandverdickung gehören:FLangerhans-Zell-Histiozytose (LHC,

früher Histiozytosis X),FLymphangioleiomyomatose (LAM),Flymphoide interstitielle Pneumonie

(LIP),FHonigwabenlunge bei idiopathischer

Lungenfibrose („honeycomb lung“),FBronchiektasien,Fseptische Lungenherde, v. a. bei Sta-

phylokokkensepsis,Fpulmonale Aspergillose, Mykobak-

teriosen (z. B. Morbus-avium-Kom-plex),

Fnekrotisierende Vaskulitis wie granu-lomatöse Polyangiitis (GPA), früher Wegener-Granulomatose,

Fzystische Metastasen.

» Diagnose: Zystische Lungenläsionen bei metastasiertem Adenokarzinom im linken Oberlappen, im Verlauf als zystische Lungenmetastasen zu werten

Zusammenfassung · Abstract

Radiologe 2012 · 52:560–563DOI 10.1007/s00117-012-2319-y© Springer-Verlag 2012

M. Simon · R. Hörster · K. Dalhoff · T. Eckey  P. Hunold

Tumor und Zysten in der Lunge – Läuse, Flöhe oder beides?

ZusammenfassungIn diesem Artikel wird über eine 60-jähri-ge Patientin mit insulinpflichtigem Diabe-tes berichtet, die sich mit Husten, thoraka-len Schmerzen und subfebrilen Temperatu-ren vorstellt. Im Auskultationsbefund ist beid-seits ein vesikuläres Atemgeräusch feststell-bar, laborchemisch gering erhöhte Infekt-parameter. Die initiale Diagnostik umfasst Röntgenthorax- und ergänzende kontrast-mittelgestützte CT-Aufnahmen. Die Diagnos-tik ergibt ein pulmonales Adenokarzinom, ossär und hepatisch metastasiert. Außer-dem werden bipulmonal disseminierte, zys-tische Läsionen gefunden. Diese sind – unter Berücksichtigung des differenzialdiagnosti-schen Spektrums und der Klinik – als zysti-sche Metastasen und nicht als primäre Lun-generkrankung zu werten.

SchlüsselwörterZystische Lungenläsionen · Zystische Metastasen · Langerhans-Zell-Histiozytose (LHC) · Lymphangioleiomyomatose (LAM) · Septische Lungenherde

Tumor and pulmonary cysts – Lice, fleas or both?

AbstractThe article reports on a 60-year-old female patient with insulin-dependent diabetes who presented with coughing, chest pains and low-grade fever. Auscultation revealed a vesicular breathing noise bilaterally and the laboratory results showed slightly increased infection parameters. The initial diagnostic work-up included chest x-ray and contrast-enhanced computed tomography (CT). The diagnostics resulted in a pulmonary adeno-carcinoma with osseous and hepatic metas-tases. Furthermore, widespread bilateral pul-monary cystic lesions were observed. Regard-ing the wide spectrum of differential diagno-ses and the clinical pattern, the findings have to be regarded as cystic metastases and not as primary cystic lung disease.

KeywordsPulmonary cysts · Cystic metastasis · Langerhans cell histiocytosis · Lymphangioleiomyomatosis · Septic lung lesions

562 |  Der Radiologe 6 · 2012

Normalerweise haben Bronchiektasien einen klaren Bezug zum Bronchialsys-tem, dies war im hier geschilderten Fall nicht gegeben. Auch liegt ein charakteris-tisches Honigwabenmuster („honeycom-bing“) nicht vor, wie es bei einer intersti-tiellen Fibrose/“usual interstitial pneumo-nia“ (UIP) zu finden ist. Typisch für das Vorliegen einer UIP sind der apikobasa-le Gradient, Traktionsbronchiektasien und subpleurale retikuläre Strukturalte-rationen [3]. Die lymphoide interstitiel-le Pneumonie (LIP) betrifft Frauen in der 5. Lebensdekade und zeigt neben Milch-glasverdichtungen perivaskuläre, dünn-wandige Zysten. Ebenso können verdick-te Septen und zentrilobuläre Knoten vor-liegen [3]. Die Lymphangioleiomyoma-tose (LAM [1, 4]) hat keinen Bezug zu einem vorhergehenden Nikotinabusus. Die Patienten sind meist jünger, die Zys-ten dünnwandig und gleichmäßig verteilt. Die LAM kann mit einer tuberösen Skle-rose vergesellschaftet sein.

Die pulmonale Langerhans-Zell-His-tiozytose (LHC [1, 5]) ist im Erwachse-nenalter zu 0% mit einer Raucheranam-nese verbunden und zeigt die für raucher-assoziierte Erkrankungen typische Bevor-zugung der Oberlappen. Die zystischen Veränderungen der LHC sind meist rund mit unterschiedlicher Wanddicke, kön-nen aber auch bizarre Formen anneh-men; meist finden sich daneben auch no-duläre Infiltrate. Der hier vorliegende Be-fund der ersten CT ist bildmorphologisch gut mit einer LHC vereinbar, auch wenn die fehlende Raucheranamnese dem ent-gegensteht. Gegen eine infektiöse/septi-

sche Genese der Herde sprachen der zeit-liche Verlauf, das Fehlen eines mikrobiel-len Nachweises sowie die Persistenz der zystischen Veränderungen nach antibio-tischer Therapie. Für eine pulmonale Vas-kulitis ergab sich bioptisch kein Anhalt. Der kurzfristige Verlauf mit deutlicher Besserung des Primärtumors und der zystischen Läsionen unter antineoplasti-scher Therapie legt den Befund einer zys-tischen Metastasierung – bei auch fehlen-der Histologie – nahe. Hierfür spricht wei-terhin, dass bei positivem EGFR-Mutati-onsstatus eine disseminierte pulmonale Tumoraussaat nicht ungewöhnlich ist, an-dererseits mit einer hohen Remissionsra-te unter Therapie mit einem TKI gerech-net werden kann. In der Literatur [6] wer-den vergleichbare Bilder beschrieben, zys-tische Lungenmetastasen finden sich bei Plattenepithel-, Adenokarzinomen und Sarkomen. Die Wand ist zumeist verdickt und irregulär, es finden sich jedoch auch dünnwandige zystische Metastasen.

Fazit für die Praxis

FZystische Lungenbefunde erfordern eine konsequente Differenzialdiag-nostik.

FInsbesondere bei initial fehlender Si-cherungsmöglichkeit durch die Histo-logie sind interdisziplinärer Kontext und Verlauf entscheidend.

FEntscheidende Aspekte der Differen-zialdiagnostik zystischer Verände-rungen sind Morphologie, Verteilung und Raucheranamnese

Korrespondenzadresse

Dr. med. univ. M. SimonKlinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,Ratzeburger Allee 160, 23538 Lü[email protected]

Interessenkonflikt.  Keine Angabe.

Literatur

  1.  Webb WR (1999) High-resolution CT of the lung, 4th edn. Lippincott Williams & Wilkins, pp 368–386

  2.  Dähnert W (2003) Radiology review manual, 5th edn. Lippincott Williams & Wilkins, pp 428

  3.  Müller-Mang C, Stiebellehner L, Schmid K et al (2007) Idiopatische interstitielle Pneumonien. Von der Klassifikation zur Diagnostik. Radiologe 47:384–392

  4.  Abbott GF, Rosado-de-Christenson ML, Frazier AA et al (2005) From the archives of the AFIP. Lym-phangioleiomyomatosis: radiologic-pathologic correlation. Radiographics 25:803–828

  5.  Abbott GF, Rosado-de-Christenson ML, Franks TJ et al (2004) From the archives of the AFIP. Pulmo-nary Langerhans cell histiocytosis. Radiographics 24:821–841

  6.  Seo JB, Im J-G, Goo JM et al (2001) Atypical pulmo-nary metastases: spectrum of radiologic findings. RadioGraphics 21:403–417

Abb. 5 9 CT Thorax. Ver-laufskontrollen nach 3 Mo-naten mit regredientem Primärtumor und regre-dienten zystischen Lungen-läsionen

563Der Radiologe 6 · 2012  | 


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