+ All Categories
Home > Documents > TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie:...

TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie:...

Date post: 22-Sep-2019
Category:
Upload: others
View: 1 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
33
27.11.2012 1 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012 RED WINE Neue oenologische Verfahren Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012 Inhalt 1) Vorlesung am 29.11.2012: Einleitung « neue oenologische Verfahren » Exkurs Grundlagen 1 (seperate Unterlagen) Verbesserung der Mostqualität durch Kryo/Supraextraktion Biotechnologische Verfahren: Einsatz von Enzymen Exkurs Grundlagen 2 (seperate Unterlagen) Konzentrierung von Most und Wein Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012 Inhalt 2) Vorlesung am 30.11.2012 Weiterer Einsatz von Membranverfahren und der SCC – Schwerpunkt Alkoholreduzierung Einsatz von Velcorin Einsatz von Eichenholzpräparaten Verfahren zur Weinsteinstabilisierung Mikrooxygenierung von Rotweinen/O 2 in der Weinbereitung Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012 Warum neue oenologische Verfahren? Globalisierung der Weinwelt Konkurrenz aus Ländern der « Neuen Weinwelt » aber auch aus Osteuropa Verbraucher unterstützt die Globalisierung durch sein Kaufverhalten (suche nach dem Exotischen)
Transcript
Page 1: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

1

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

RED

WINE

Neue oenologische Verfahren

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Inhalt

1) Vorlesung am 29.11.2012:

Einleitung « neue oenologische Verfahren »

Exkurs Grundlagen 1 (seperate Unterlagen)

Verbesserung der Mostqualität durch Kryo/Supraextraktion

Biotechnologische Verfahren: Einsatz von Enzymen

Exkurs Grundlagen 2 (seperate Unterlagen)

Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Inhalt

2) Vorlesung am 30.11.2012

Weiterer Einsatz von Membranverfahren und der SCC –Schwerpunkt Alkoholreduzierung

Einsatz von Velcorin

Einsatz von Eichenholzpräparaten

Verfahren zur Weinsteinstabilisierung

Mikrooxygenierung von Rotweinen/O2 in der Weinbereitung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Warum neue oenologische Verfahren?

Globalisierung der Weinwelt

Konkurrenz aus Ländern der « Neuen Weinwelt » aber auch aus Osteuropa

Verbraucher unterstützt die Globalisierung durch sein Kaufverhalten (suche nach dem Exotischen)

Page 2: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

2

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Der Winzer/Oenologe macht den Wein seiner Zeit für den Geschmack seiner

Zeitgenossen mit dem Wissen und den technologischen Möglichkeiten

seiner Epoche!

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Wein ist niemals nur eine Flüssigkeit von nicht genau bekannter chemischer Zusammensetzung

Er transportiert Emotionen und Vorstellungen

Besitzt erst dann eine Berechtigung, wenn er sich zwischen den Vorstellungen des Produzenten und des Konsumenten wiederfindet

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Anwendungsgebiete der Verfahren

3 Bereiche

1) Verfahren zur Verbesserung der Mostqualität

� Flotation

� Konzentrationsverfahren

2) Verfahren zur Verbesserung der Weinqualität

� Weinsteinstabilisierung (Ionenaustauscher/Elektrodialyse)

� Reduzierung der fl. Säure (Umkehrosmose)

3) Steuerung der Fermentationsprozesse

� Einsatz von Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Ziele neuer oenologischer Verfahren?

Gesundheitliche und hygienische Anforderungen

Verbesserung der Weinstabilisierung

Schutz gegen unerwünschte Mikroorganismen

Erweiterte Schönungsmöglichkeiten

Konzentrierung von Most und Wein

Chemische Säuerung / Aromatisierung von Wein

Zerlegung des Weins in verschiedene FraktionenEntalkoholisierung, Aromaabtrennung, Entfernung flüchtiger Säure

Page 3: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

3

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Woher kommt der Liberalisierungsdruck?

GATT, WTO: Reduktion der Handelsbarrieren durch Harmonisierung von zugelassenen Methoden und gegenseitige Anerkennung von weingesetzlichen Regeln

EU: Diskussion der neuen Weinmarktordnung

Bilaterale Abkommen zwischen der EU und USA, Australien, Chile (Südamerika) und Südafrika

Schwächung der OIV durch bilaterale Abkommen und Austritte von USA und England

Etablierte Verfahren der Lebensmitteltechnologie (Milch) halten vermehrt Einzug in der Weinbereitung.

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Beurteilungskritierien

Gibt es toxikologische Bedenken?

Sind sie durch Wein- und Weinherstellungsdefinitionen abgedeckt?

Wie ist ihr Einfluss auf die Weinqualität?

Wie aufwendig sind sie?

Wie hoch ist der finanzielle Aufwand?

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Zulassungsprozess

Einreichung eines Vorschlags im Internationalen Weinamt für Rebe und Wein (OIV)

Beurteilung und Verbesserung in den oenologischen Unterkommissionen Technologie und Mikrobiologie sowie Stellungnahme der 45 Mitgliedsstaaten

Beschlussfassung in der OIV-Generalversammlung

Änderungsverordnung der EU-Weingesetzgebung

Umsetzung in nationales Weingesetz

Anpassung an regionale Gegebenheit in der rheinland-pfälzischen Länderverordnungen

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Verbesserung gesundheitlicher und hygienischer Anforderungen

Ersatz tierischer Eiweißpräparate (z.B. Gelatine, Kasein) durch pflanzliche Eiweiße

Verringerung vonbiogenen Aminen (Bakterien)Ochratoxin A (Schimmelpilze auf Trauben)SO2-Bedarf

Page 4: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

4

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Allergenkennzeichnung zum 03.07.2012 Eiweiß- und milchfreie SchönungsmittelDrei Wege

Alles wie bisher und alles auf das Etikett- SO2 steht bereits drauf - nicht erlaubt wenn nicht geschönt- Eintragung ins Kellerbuch

Alles wie bisher und auf die Natur, Technik und Grenzen hoffen- max. 0,25 mg /L Eiweiß (gilt nur in Deutschland)- nach scharfer Filtration in der Regel nicht mehr nachweisbar- nach 6 Monaten in der Regel nicht mehr nachweisbar- keine Einschränkung der Palette an Schönungsmitteln- es bleibt Unsicherheit, besonders bei Fassweinverkauf- Analyse zur Sicherheit ?

Ausschließliche Verwendung allergenfreier Schönungsmittel- keine Deklaration außer SO2

- keine Unsicherheit

Folgen: Bsp.: Allergenkennzeichnung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Etikettierung

Das Wort „Enthält“ vorangestellt, gefolgt von

„Sulfite“ oder „Schwefeldioxid“

„Ei“, „Eiprotein“, „Eiprodukt“, „Lysozym aus Ei“ oder „Albumin aus Ei“

„Milch“, „Milcherzeugnis“, „Kasein aus Milch“ oder „Milchprotein“

Sind mehrere dieser Stoffe enthalten, ist das Wort „Enthält“ voranzustellen, gefolgt von der jeweiligen Bezeichnung der betreffenden Zutaten (Beispiel: „Enthält Sulfite, Ei, Milch“).

Für den Verkauf in Deutschland ist die deutsche Sprache vorgeschrieben

Folgen: Bsp.: Allergenkennzeichnung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Zusätzlich in Form von Piktogrammen

Zusätzlich zur Kennzeichnung möglich, reicht alleine aber nicht aus

Etikettierung

Folgen: Bsp.: Allergenkennzeichnung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Schönungen, Weinsteinstabilisierung, mikrobiologische Stabilisierung

Einsatz von Aktivkohle in Erzeugnissen aus roten Trauben

Elektrodialyse

Calciumtartrat

Ionenaustauscher

Mannoproteine der Hefe

Lysozym

DMDC: Pyrokohlensäure-Dimethylester, Velcorin

CMC: Carboxymethylcellulose

Page 5: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

5

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Qualität ist ein relativer Begriff

Aromen

Mundgefühl

Alkohol

Farbe, Tannine

Säure

Qua

lität

, Typ

izitä

t

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Kryokonzentration

Supraextraktion

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

Neue Verfahren im Prozess der Weinbereitung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Physikalische Verfahren der Konzentrierung bzw. Zerstörung der Beerenzellwände – Gefrierkonzentrierung

1. Kryokonzentration/Supraextraktion

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

1.1 Kryokonzentration

Ziel: Mostkonzentrierung

Süssweinproduktion -Sauternes

In Dtl. nicht zulässig! –Eiswein!

Gängigste Methode: Industriekühlkammern

Page 6: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

6

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Gewünschtes Mostgewicht wird durch Prozesstemperatur eingestellt:

°Oe = 21 + 17 x ∆ T *

Bsp.: für 100 °Oe : Prozesstemperatur bei – 4,7 °C

* Würdig/Woller (1989): Handbuch der Lebensmitteltechnologie

1.1 Kryokonzentration

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Enzyme sind zunächst blockiert

Unreife Trauben bleiben gefroren

Anstieg an Gesamtphenolen, Catechin und Proanthocyanidine konnte beobachtet werden –Verstärkte Nutzung von Antioxidanten (SO2) wird empfohlen, um Bräunungsreaktionen im Wein zu vermeiden

Simonato et al.; AJEV. 2005

1.1 Kryokonzentration

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Gesamtsäure

Zucker

Äpfelsäure

Weinsäure

Phenole

Handbook of Enology. Volume 1

1.1 Kryokonzentration

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Aufkonzentrierung/Einfrieren

1.1 Kryokonzentration / Eiswein

Page 7: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

7

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

1.1 Kryokonzentration / Eiswein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Pressfraktion 1 (ca. 25 % vol.)

Pressfraktion 2 (ca. 24 % vol.)

1.1 Kryokonzentration / Eiswein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

P1: 5LP2: 4,2L

P1 P2

1.1 Kryokonzentration / Eiswein

Ausbeute (P1+P2) ca. 30%

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

1.1 Kryokonzentration / Eiswein

Page 8: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

8

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Essig und Wurmschaden

Sauerfäule beim Müller ThurgauTierische Schädlinge

Botrytis

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Entwicklung unter günstigen Bedingungen : Lrel; >90% und 18°C <Temp< 25°CTrockenes, warmes Wetter am Tag ist Vorraussetzung für Edelfäule

Für Edelfäule mind. Mostgewicht bei > 70°Oe

Entwicklung von Botrytis:

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Mengenverlust (20-30%) durch Verdunstung (Konzentration) und Verbrauch von Inhaltsstoffen

Säure wird stärker abgebaut als Zucker

Glc:Frct verschiebt sich hin zugunsten der Frct

Abbau stickstoffhaltiger Substanzen

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Page 9: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

9

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Absonderung des Enzyms Laccase

Veränderung des Sortenbukett (Abbau von Terpenen)

Verstärkte Bildung von Ketosäuren und Acetaldehyd

Bildung von Botryticinen

Sekundärprodukte durch Bortytis

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Durch Sekundärinfektionen und negativen Fäulnisverlauf wird die Mostqualität sehr negativ beeinflusst

Verschiedene Formen wie Roh-,Sauer-, oder Schwundfäule durch nasskaltes Wetter

Sekundärinfektionen

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Entwicklung von Essigsäurebakterien

Entwicklung anderer schädlicher Pilze:

Trichotecium Mycotoxine (Ochratoxin)

Penicillium

Aspergillus

Sekundärinfektionen

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Verschiedene Pilze bilden Produkte wie:

Typ Octenol : pilzig

Typ Geosmin: erdig, pilzig, Rote Beete

Typ Ethyl-Phenol iodisch

Ethyl- Guaiacol schweißig

Sekundärinfektionen

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Page 10: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

10

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Mengenverluste

Konzentration (Zucker)

Aromaveränderung durch enzymatische Oxydation und Bildung neuer Substanzen

Zerstörung von Farbstoffen durch Laccase

Zunahme Glycerin/Gluconsäure/Flüchtige

Gärstörung durch Abbau von Nass, Verbrauch von Vitaminen, Bildung gärhemmender Substanzen

Folgen der Edelfäule

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Klär- Filtrationsprobleme : Bildung von Glucan sowie Schleimsäure aus dem Pektin

Erhöhter SO2-Bedarf

Gefahr von Sekundärinfektionen

Sensorische Veränderung kann negativ sein :

Farbfehler, pilzig, muffige Gerüche, Flüchtige Säure und Ethylacetat

Folgen der Edelfäule

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Botrytis KryoMengenverlust ++ ++Zuckerkonzentration ++ ++Aromenveränderung ++ +Erhöhter SO2 Bedarf ++ 0

Filtrationsprobleme ++ 0Risiko ++ +Energiekosten 0 ++

1.1.1 Kryokonzentration / Botrytis

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

1.2 Supraextraktion

Kühlen der Trauben auf -4 °C

Erwärmen auf 10 °C, dann pressen

Zerstörung der Zellwände und Aufschluss der Beerenhaut

Verbesserte Saftausbeute

Erhöhte Extraktion von Phenolen, Zuckern, Aromen

Absinken der GS und Anstieg pH-Wert

Wine science: principles and applications, Jackson, Ausgabe 3-2008, S.336

Page 11: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

11

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

1.2 Supraextraktion

Anwendungsbereich: trockene Weissweine

Speziell Sauvignon blanc und « ähnliche » Rebsorten

?? - Aromenvorstufen !!

Blumig

Zitrone

Ananas

Maracuja

Grapefruit

Buchsbaum

Paprika

Spargel

OH

SH

3MH3-Mercaptohexanol

Grapefruit, MaracujaGeruchsschwellenwert: 60 ng/l

SH

O

4MMP4-Mercapto-4-methylpentan-2-onBuchsbaum, Cassis; KatzenurinGeruchsschwellenwert: 0,8 ng/l

O

OSH

3MHA3-Mercaptohexylacetat

Maracuja, PassionsfruchtGeruchsschwellenwert: 4 ng/lN

N O

N

N O

IPMP3-Isopropyl-2-methoxypyrazin

erdig, grüne BohneGeruchsschwellenwert: 2 ng/l

IBMP3-Isobutyl-2-methoxypyrazin

Spargel, PaprikaGeruchsschwellenwert: 2 ng/l

diverseEster, Alkohole, Terpene

Sauvignon Blanc AromaDie GESAMTHEIT macht das

Blumig

Zitrone

Ananas

Maracuja

Grapefruit

Buchsbaum

Paprika

Spargel

OH

SH

3MH3-Mercaptohexanol

Grapefruit, MaracujaGeruchsschwellenwert: 60 ng/l

SH

O

4MMP4-Mercapto-4-methylpentan-2-onBuchsbaum, Cassis; KatzenurinGeruchsschwellenwert: 0,8 ng/l

O

OSH

3MHA3-Mercaptohexylacetat

Maracuja, PassionsfruchtGeruchsschwellenwert: 4 ng/lN

N O

N

N O

IPMP3-Isopropyl-2-methoxypyrazin

erdig, grüne BohneGeruchsschwellenwert: 2 ng/l

IBMP3-Isobutyl-2-methoxypyrazin

Spargel, PaprikaGeruchsschwellenwert: 2 ng/l

diverseEster, Alkohole, Terpene

Sauvignon Blanc AromaDie GESAMTHEIT macht das

Dr. Schmarr 2007

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Thiole im Sauvignon Blanc

• Thiole liegen im Most nicht frei vor

• Thiole sind an die Aminosäure Cystein

gebunden

• Freisetzung durch Cystein-S-Lyasen

• Thiole sind z.T sehr geruchsaktiv

• Aromaeindruck abhängig von der

Konzentration

S-Cysteinkonjugaten in Sauvignon Blanc Trauben

Verteilung der S-Cysteinkonjugaten [ng Thioläq./g]

4MMP 4MMPOH 3MH Saft 1.65 1.02 5.72

Beerenhaut 1.93 1.34 41.31

S-Cysteinkonjugate

Peyrot des Gachons, et al., Am. J. Enol. Vitic. 53 (2002) 144 - 146

Unterschiedliche Verteilung nur für 3MH

Saft/Haut ~ 20/1

S-Cysteinkonjugaten in Sauvignon Blanc Trauben

Verteilung der S-Cysteinkonjugaten [ng Thioläq./g]

4MMP 4MMPOH 3MH Saft 1.65 1.02 5.72

Beerenhaut 1.93 1.34 41.31

S-Cysteinkonjugate

Peyrot des Gachons, et al., Am. J. Enol. Vitic. 53 (2002) 144 - 146

Unterschiedliche Verteilung nur für 3MH

Saft/Haut ~ 20/1

Page 12: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

12

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

S-Cysteinkonjugate

S-Cysteinkonjugate im Saft bei 18 °°°°C in Abhängigkeit der Standzeit

Peyrot des Gachons, et al., Am. J. Enol. Vitic. 53 (2002) 144 - 146

Maischestandzeit beeinflusst primär die Ausbeute an 3MH-Präkursor !

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Neu: Spontangärung aus der Packung

Colombard, 2009

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

flüchtige Säure (g/L H2SO4)

TD = Hefe Torulaspora delbrueckii Level 2 : TD und Saccharomyces cerevisiae

Versuch INRA

Neu: Spontangärung aus der Packung

(1 g/L Säure als H2SO4 = 1,53 g/L Säure als Weinsäure)

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Enzymeinsatz

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

Neue Verfahren im Prozess der Weinbereitung

Page 13: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

13

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2 Enzyme

Verwendung der Enzyme durch die OIV harmonisiert

Erlaubte Enzyme sind in einer Postitivliste aufgeführt

Pektinase, ß-Glucanase, Urease, Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Wichtige Enzymgruppen in der Weinbereitung

2 Enzyme

Zugelassene Enzymgruppen aus Pilzkulturen (Aspergillus)

Pektolytische Enzyme: Mit mehr oder weniger Nebenaktivitätß-Glucanasen: spaltet Botrytisglucan/HefeautolyseLysozym: Einsatz zur mikrobiellen Stabilisierung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Anwendung von Enzymen Weinenzyme:

- Temperaturen: 10 °°°°C bis 50 °°°°C

Granulatierte Enzyme:

Auflösen in Wasser ���� Zugabe zum Most/Maische/Wein

1. z.B. 20 g Enzymgranulat in 1 ltr. Wasser unter leicht en Rühren auflösen

Zugabe NIE zusammen mit Bentonit

- Haltbarkeit: 3 Jahre

- Geöffnete Dose: gut verschließen und vor Feuchtigke it und Hitze aufbewahren, kann wenn nicht verklumpt – nächste Saison verwendet werden!

Flüssige Enzyme:

Direkt gebrauchsfertig ���� direkte Zugabe zum Most/Maische/Wein

Zugabe NIE zusammen mit Bentonit

Haltbarkeit: 1,5 bis 2 Jahre

1. Geöffnete Flasche: gut verschließen und im Kühlschr ank aufbewahren für die nächste Saison, kontrollieren ob kein Schimmelbefal l erkennbar ist

2 Enzyme

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Welche Enzyme gibt es ….Most –SedimentationMost- FlotationMaischestandzeitMaischeerhitzungJungwein

Faule TraubenJungwein

Hefelagerung

Zur schnelleren Sedimentation und Klärung von Trauben-Most und Flotation

Mehr frei ablaufender Most, mehr Farbe im Rotweinmehr Aromen bei Weißweinmaischen

Bei faulen Trauben – filtrationshemmende Stoffeß-Glucane müssen abgebaut/zerstört werden um einVerblocken bei der Weinfiltration zu verhindern

Bei Jungweinen – HefelagerungMannoproteine - BatonnageWeine werden weicher, runder, harmonischer

2 Enzyme

Page 14: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

14

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2. MUSTS2.1.4 USE OF ENZYMES FOR THE CLARIFICATION (OENO 11 /04)Definition :The addition to must of enzymatic preparations with in particular,polygalacturonase, pectin lyase, pectinmethylesterase, and/or b-glucanases activities that catalyse the degradation of pecticpolysaccharides and/or fungal b-glucans.Objective:To facilitate the clarification of musts.Prescription:The enzymes used must comply with the prescriptions of theInternational Oenological Codex.Recommendation of OIV :Accepted.

2 Enzyme

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2 Enzyme

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2 Enzyme

Bildung flüchtiger Phenole aus nichtflüchtigen Vorläufern

COO

COOH

COOH

OH

R

HO Coutarsäure (R=H)Caftarsäure (R=OH)Fertarsäure (R=OCH3)

COOH

R

HO

-Weinsäure

CH2

R

HO

-CO2

CH3

R

HO

H2

1. Hydrolyse

2. Decarboxylierung

3. Reduktion

Phenolcarbonsäure-Ester (Depside)

freie Phenolcarbonsäure n

Cumarsäure (R=H)Kaffeesäure (R=OH)Ferulasäure (R=OCH3)

flüchtige PhenoleAromastoffeauch Off-Flavour

Vinylphenol (R=H)Vinylcatechol (R=OH)Vinylguajacol (R=OCH3)

flüchtige PhenoleAromastoffeauch Off-Flavour

Ethylphenol (R=H)Ethylcatechol (R=OH)Ethylguajacol (R=OCH3)

Quelle : H.Dietrich

Page 15: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

15

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Mostvorklärung

2 Enzyme

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

KlärungsenzymeVereinfachte Darstellung der Pektinkette

COOCH3

I

-- O --

COOHI

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O ----

PE PE PE PE PE

COOHI

-- O --

COOHI

-- O --

COOHI

-- O --

COOHI

-- O --

COOHI

-- O --

COOHI

-- O ----

Exo-PG Endo-PG

COOCH3

I

-- O --

COOHI

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O --

COOCH3

I

-- O ----

PL

2.1 Pektinase

nach Dr. Ilona Schneider

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Wirkungsweise eines Extraktionsenzyms

Traubenbeere in der Durchsicht(mikroskopische Aufnahme)

Traubenbeere nach enzymatischer Behandlung

Aufbrechen der Zellen� Frei ablaufender Saft

Aufbrechen der Zellen�Polysaccharide

�Aroma- und Farbstoffetraubeneigene Tannine

Kein zerstören der Beerenhaut� Keine Vermusung

2.1 Pektinase

nach Dr. Ilona Schneider

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Klärung von TraubenmostNatürliche Sedimentation und Klärungsenzyme

Kontrolle0 h

Kontrolle2 h

Kontrolle4 h

gran.Enzym 1

2 h

gran.Enzym 1

4 hKontrolle

0 hKontrolle

0 h

FlüssigesEnzym 2

2 h

Flüssiges Enzym 2

4 h

2.1 Pektinase

nach Dr. Ilona Schneider

Page 16: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

16

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Klärung von TraubenmostNatürliche Sedimentation und Klärungsenzyme

Pektintest

Kontrolle4 h

Pektintest

GranuliertesEnzym 1

4 h

Pektintest

Flüssiges Enzym 2

4 h

☺� �

2.1 Pektinase

nach Dr. Ilona Schneider

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Vergleich Zellulase vrs. Pektinase (2,5g/hl)

Kontrolle 100% Pektinase

100% Zellulase

Mischung Pektinase (70%) /Zellulase (30%)

> 1000 NTU

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Kontrolle 100% Pektinase

100% Zellulase

Mischung Pektinase/Zellulase

Nach 3 Stunden

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Kontrolle 100% Pektinase

100% Zellulase

Mischung Pektinase/Zellulase

Nach 15 Stunden

143 NTU

Pektintest pos.

26 NTU

Pektintest neg.

34 NTU

Pektintest leichte Schlieren

96 NTU

Pektintest pos.

Page 17: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

17

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Flotationseffekt -Diskontinuierliche Flotation

Enzymierung

Gelatinegabe

Mostvorklärung

2.1 Pektinase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Trub

Luft

Flotation

Enzymierung

Gelatinegabe

Mostvorklärung

2.1 Pektinase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Trub

Mostvorklärung

2.1 Pektinase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0 NTU

40 NTU

80 NTU

120 NTU

160 NTU

0 Std. 4 Std. 8 Std.

Kontrolle Enzym

Gärung

Trübungsgrad bei der Mostvorklärung in Abhängigkeit von Zeit und Klärmittel bei 20 °°°°C

2.1 Pektinase

Page 18: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

18

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0

200

300

400

A

B

C

G-G

[µm

ol/k

g]

Einfluss der Traubenverarbeitung auf die Extraktion glycosidisch gebundener Aromastoffvorläufer (G-G) in einem Riesl ing

Extraktion von traubeneigenen Aromastoffvorläufern

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2.1 Pektinasen - Enzyme zur Farbextraktion

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Traubenannahme Gärung BSA Lagerung/Reifung

2.1 Pektinasen - Enzyme zur Farbextraktion

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Anthocyanfreisetzung durch Enzymeinsatz

2.1 Pektinasen - Enzyme zur Farbextraktion

Page 19: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

19

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0%

50%

100%

150%

Catechin[144,2mg/l]

Epicatechin[73,1mg/l]

Dp-3-gl[3,1mg/l]

Cy-3-gl[0,5mg/l]Pt-3-gl[5,7mg/l]

Po-3-gl[8,9mg/l]

Mv-3-gl[86,9mg/l]

Maischegärung Maischegärung + 2 g/hl Lallzym EX-V

2002 Spätburgunder Phenolprofil

2.1 Pektinasen - Enzyme zur Farbextraktion

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0%

50%

100%

150%rote Farbe

Kirsche

Erdbeere

Pflaume

grüne Bohne

Lakritz

würzig

rauchig

fruchtig

Körper

adstringent

bitter

Maischegärung Maischegärung + 2 g/hl Lallzym EX-V

2002 Spätburgunder sens. Profil

2.1 Pektinasen - Enzyme zur Farbextraktion

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Pektinasen - Zusammenfassung

• Enzympräparate müssen frei von Depsidase- und Zimmtsäurendecarboxylase sein (Vermeidung der Bildung flüchtiger Phenole)

• Pektinasen helfen bei der Vorklärung und Erhöhung der Saftausbeute

• Extraktion von Aromastoffvorstufen

• Bessere Anthocyanextraktion ist möglich

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Aromenfreisetzung

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Page 20: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

20

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Verteilung der Glycosyl-Glucose in Traubenorganen in einem 1997er

Gewürztraminer (n=3)

0

500

1000

1500

2000

2500

G-G

[µm

ol/k

g]

G-G [µmol/Kg] 1041

Beeren-schale

schattig

2053

Beeren-schale

besonnt

267

Frucht-fleisch

Aromastoffe in der Beere

90% der Terpene liegen

an Zucker gebunden in

der Beerenhaut vor

Kleine Beeren:

Mehr Aromastoffe

Maischestandzeit

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Säure, Enzym

Gebundene Aromastoffe im

Wein

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Muskat Rebsorten

> 6 mg/l Monoterpene

Nicht Muskat, aber aromatische Rebsorte

1-4 mg/l Monoterpene

Rebsorten, deren Aroma nicht von Monterpenen geprägt ist.< 1 mg/l Monoterpene

Muscat Alexandria Gewürztraminer Chardonnay

Muskat Frontignac Morio-Muskat Grauburgunder

Moscato Canelli Riesling Gutedel

Moscat Hambourg Müller-Thurgau Bacchus

Muscat Ottonel Silvaner

Scheurebe

Kerner

Huxelrebe

Siegerrebe

Rebsorten –Aromenfreisetzung....

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Temperatureinfluss auf die Glucosidase-Aktivität

24%

44%

100%

75%

0

20

40

60

80

100

120

10 °C 15 °C 20 °C 25 °C

Enzymwirkung in %

Dr.Binder DLR Rheinpfalz

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Page 21: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

21

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Glucosidaseaktivität in Abhängigkeit vom Glucosegehalt

80%

32%

14%

0

20

40

60

80

100

120

0 10 50 100

Enzymwirkung in %

Glucose g/lDr.Binder DLR Rheinpfalz

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Schlussfolgerungen zum Aromaenzym - Einsatz

• für neutrale Weine ist der Zusatz wenig erfolgversprechend

• in die abklingende Gärung (Gärungswärme) dosieren, wenn die Glucose schon abgebaut ist

• um eine frühzeitige Alterung oder „Auseinanderfallen“ des Buketts zu vermeiden, sollte nach einer Einwirkzeit von 2 -4 Wochen eine Bentonitschönung (15 -20 g/hl) zur Inaktivierung der Enzyme durchgeführt werden

Temperatur: bei 18 °C (2-4 Wochen)bei 16 °C (4-6 Wochen)

Dosage: 3-5 g/hl

2.2 Enzyme – Nebenaktivität Glucosidase

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Filtrationsverbesserung

(Mannoprotein – Extraktion)

ß- Glucanase/ Filtrationsenzym

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

O

OH

Oß-GlcOH

O

O

OH

O

OH

OH

O

OH

O

OH

OH

O

OH

O

OH

O

O

OH

O

OH

OH

O

OH

O

OH

OH

O

OH

ß-Glc

OH

O

O

OH

OH

OH

OH

O

OH

OH

OH

OH

O

OH

OH

OH

OH

Methanol-gefälltes

ß-1,3-1,6-Glucan

ß-1,3-1,6-Glucan von Botrytis cinerea (ATCC 90769)

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Page 22: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

22

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

� Zielsetzung:

Die enzymatische Klärung von Mosten sowie der enzymatische Abbau von filtrations-hemmenden Stoffen für eine effizientere (und) wirtschaftlichere Filtrationsleistung.

Einfluss von oenologischen Enzymenauf die Filtrierbarkeit von Weinen…

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Pektinase mit ß-Glucanase Aktivität

Botrytisfaule Trauben

0,45 µm PVDF Membran mitGlucan belegt

0,45 µm PVDF Membran

nach Dr. Ilona Schneider

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Filtrationsenzym bei botrytisfaulen Trauben

-- O -- -- O -- -- O -- -- O -- -- O ----

--

COOHI

-- O --

SIHAZYM Fine

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Filtration von botrytisfaulen Lesegut ohne Filtrationsenzym

-- O -- -- O -- -- O -- -- O --

-- O ----

SIHAZYM Fine2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Page 23: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

23

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Filtration von botrytisfaulen Lesegut mit Filtrationsenzym

SIHAZYM Fine

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Enzymeinsatz steigert unabhängig von der Traubenqualität die Filtrationsleistung, die Verblockungsneigung sinkt vor allem in der Vorfiltrationsstufe und durch niedrigere Differenzdrücke ist eine schonendere Filtration möglich

100 % gesunde Trauben:Depektinisierung mit pektolytischen Enzymen ist sinnvoll um die Filtrationsleistung zu erhöhen

100 % faule Trauben:Depektinisierung und Glucan-Abbau: bestes Ergebnis

Filtration und Enzymatik

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

*zur Klär- und Filtrationsverbesserung von Most und Wein aus Botrytis cinereabefallenem Lesegut

*zur Freilegung von Mannoprotein aus der Zellwand absterbender Saccharomyces cerevisiae-Hefezellenim Zuge der Feinhefelagerung von Wein und Sekt

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

MannoproteinPolypeptideblauOligosaccharidegelb

ß-1,6-Glucanrot

Chitintürkis

ß-1,3-Glucangrün

Plasmaproteineblau

Plasmamembranegrau

Struktur der Zellwand von Saccharomyces cerevisiaeNach: Peter N. Lipkeand Rafael Ovalle:Cell Wall Arc hitecture in Yeast: New Structure and New Challenge sJournal of Bacteriology, August 1998, p. 3735- 3740, Vol. 180, No. 15

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Page 24: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

24

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Manuelles Aufrühren der Hefe (bâtonnage)

Freisetzung von Mannoproteinen und Peptiden

Weicheres Mundgefühl (cremig/süßlich)

Weinsteinstabilität

Eiweißstabilität

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Abbau von ß-Glucanen:

- Herkunft: Botrytis cinerea auf den Trauben �Filtrationsverbesserung

- Herkunft: Hefeglucane von der Hefezellwand �„Mouthfeel“

Zeitpunkt der Anwendung:

- Abklingende Gärung � Ausnutzung der Gärungswärme

- Jungwein mit Hefedepot/Bâtonnage

Temperatur: Wirksam > 16 °C

Dosage: 3 – 5 g/hl

2.3 ß- Glucanase/ Fitrationsenzym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Steuerung des BSA

Hemmung von MSB

2.4 Lysozym

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

- die rote Karte für Bakterien !

2.4 Enzyme - Lysozym

Page 25: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

25

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Mittlere Jahrestemperatur: 9 °°°°CBlüte: 15 °°°°C

Beerenreife: 19 °°°°CSonnenschein: 1200 h

Vegetationsdauer: 150 - 250 Tage

Klimagrenzen des heutigen Weinbaus

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Bildquelle: IPCC - Die Abschätzung des zukünftigen Klimas erfolgt durch Computermodelle. Dieses Klimamodell zeigt, wie die Temperatur ohne vermehrte Treibhausgase verlaufen wäre (blau). Pink die Ergebnisse, bei denen natürliche und menschliche Antriebe gleichermaßen berücksichtigt sind. Sie kommen dem gemessenen Verlauf (schwarz) nahe.

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

15. Aug.25. Aug.4. Sep.

14. Sep.24. Sep.

4. Okt.14. Okt.24. Okt.

1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2007

Erreichen der Reife von 65 ° Oechsle bei Riesling

2.4 Enzyme - Lysozym

Page 26: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

26

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Sukzession während der alkoholischen Gärung

10

102

103

104

105

106

107

108

KB

E /

ml

ErnteTransport

Alk.Gärung

Biol. Säureabbau ReifungLagerung

Hefe

Brettanomyces/Dekkera

Oenococcus

PediococcusLactobacillus

AcetobacterGluconobacter

Klimaeinfluß auf die Mikrobiota bei steigendem pH

Dr. Krieger Lallemand

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

107777

105555

104444

103333

102222

106666

10KBE/ml

ERNTEERNTEERNTEERNTETRANSPORTTRANSPORTTRANSPORTTRANSPORT

ALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEGÄRUNGGÄRUNGGÄRUNGGÄRUNG

BIOLOGISCHERBIOLOGISCHERBIOLOGISCHERBIOLOGISCHERSÄUREABBAUSÄUREABBAUSÄUREABBAUSÄUREABBAU

REIFUNG/REIFUNG/REIFUNG/REIFUNG/LAGERUNGLAGERUNGLAGERUNGLAGERUNG

108888

3 - 24 Tage

HefeHefeHefeHefe

LactobacillusLactobacillusLactobacillusLactobacillusPediococcusPediococcusPediococcusPediococcus

OenococcusOenococcusOenococcusOenococcus

GluconobacterGluconobacterGluconobacterGluconobacter

AcetobacterAcetobacterAcetobacterAcetobacter

WACHSTUM DER BAKTERIEN UNTER EINFACHEN BEDINGUNGEN

Dr. Krieger Lallemand

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

HefeHefeHefeHefe OenococcusOenococcusOenococcusOenococcus

LactobacillusLactobacillusLactobacillusLactobacillusPediococcusPediococcusPediococcusPediococcus

GluconobacterGluconobacterGluconobacterGluconobacter

AcetobacterAcetobacterAcetobacterAcetobacter

107777

105555

104444

103333

102222

106666

10KBE/ml

ERNTEERNTEERNTEERNTETRANSPORTTRANSPORTTRANSPORTTRANSPORT

ALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEALKOHOLISCHEGÄRUNGGÄRUNGGÄRUNGGÄRUNG

BIOLOGISCHER BIOLOGISCHER BIOLOGISCHER BIOLOGISCHER SÄUREABBAUSÄUREABBAUSÄUREABBAUSÄUREABBAU

REIFUNGREIFUNGREIFUNGREIFUNGLAGERUNGLAGERUNGLAGERUNGLAGERUNG

108888

3 - 24 Wochen

WACHSTUM DER BAKTERIEN UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN

Dr. Krieger Lallemand

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

107

105

104

103

102

106

10

Lebendkeim

zahl

(KBE/m

l)

ERNTETRANSPORT

ALKOHOLISCHEGÄRUNG BSA REIFUNG

LAGERUNG

108

Hefen

LactobacillusPediococcus

GluconobacterAcetobacter

Oenococcus selektioniert

Oenococcus spontan

Beimpfungmit BSA-Kulturen

SO2

Lyso

SO2

LysoIDEAL: LENKUNG DER ALKOHOLISCHEN GÄRUNG & DES BSA

Dr. Krieger Lallemand

2.4 Enzyme - Lysozym

Page 27: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

27

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Lysozym (Hühnereiweiß) ist eine Muramidase, die die ß-1,4-Bindung zwischen der N-Acetylmuraminsäure und den 2-Acetamido-2-desoxyglucoseresten in Mucopoly-sacchariden oder Mucopeptiden spaltet, die die Zellwand Gram-positiver Bakterien bilden.

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

Weinsre Äpfelsre Milchsre. Essigsre Zitronens.

Kontrolle

200 mg/l Lysozym zuMost

g/l

Einfluß der Lysozymbehandlung auf das Säurespektrum eines 2001er Gewürztraminer - Zusatz vor der Gärung

2.4 Enzyme - Lysozym

Dr.G.Binder DLR Rheinpfalz

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Weißburgunder 2009

Σ biogene Amine

putphe

trptyr

his

eth

ß-ala

-4

-2

0

2

4

6

8

-8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10F1 (36,89 %)

F2

(23,

62 %

)

spontaner BSA / Bentonit_Most

Spontaner BSA / Bentonit während Gärung

BSA Starterkulturen

Lysozym

Lysozym

Page 28: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

28

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Spätburgunder 2009

eth agm

tyrphe

putΣBAs

worst

norm

best

2,3

0,0

3,2

0,00,0

5,5

1,7

0,3

5,4

0,0 0,4

7,76,6

0,3

6,9

0,6 1,2

15,5

0,0

2,0

4,0

6,0

8,0

10,0

12,0

14,0

16,0

Bio

gene

Am

ine

[mg/

L]

Starterkulturen/Lysozym und SO2 auf die Maische

Starterkulturen

Spontan und späte SO2 Zugabe

2.4 Enzyme - Lysozym

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

• Lysozym ist kein Ersatz für eine saubere, einwandfreie Kellerwirtschaft

• Lysozym unterbindet (meist) wirksam die Milchsäurebakterienaktivität

• Lysozym ist sensorisch neutral

• eine Schwefeleinsparung wird durch Lysozym nicht erreicht

• ein Einsatz in Rotweinen ist mit Farbverlusten verbunden

• die Wirkung gegen MS-Bakterien ist auf 3-6 Wochen begrenzt

• keine Wirkung gegen Bakterien der Gattung Acetobacter

Lysozym Schlussfolgerung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Ausblick

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Ausblick

AIF Nr. 15833 N – Patrick Sebastian

Page 29: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

29

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

AIF Nr. 15833 N – Patrick Sebastian

Ausblick

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Ausblick

Neue Enzymcocktails in Entwicklung

Bereits positive Resultate mit einem lytischen Enzymcocktail aus Streptomyces sp. B578 *

Diese Exoenzyme lysieren fast alle weinrelevanten Milchsäurebakterien sowie Gram – Acetobacter

* Blättel et.al.; 2009. Appl. Microbiol Biotechnol 83: 839-848

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Membranverfahren

Traubenannahme und prefermentäre Maßnahmen Gärung Reifung/Füllung

Neue Verfahren im Prozess der Weinbereitung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

3. Membranprozesse in der Oenologie

Oder....: Wenn es die Natur nicht schafft oder sonst etwas schief läuft

Physikalische Trennverfahren

Page 30: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

30

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

HochdruckMolekülgröße

Elektrisches Feld+ Elektrische

Ladung

Trennmem

branD

esitllationC

hromato-

graphie

Vakuum

Hydrophile Lösungs-mittel

Wasser, Alkohol flüchtige Säure

Kalium, Calcium Wein-, Äpfelsäure

Flüchtige Komponenten Ethanol, Aromastoffe

Nicht flüchtige Inhaltsstoffe Tannine, Pigmente

TemperaturFlüchtigkeit

Hydrophobe Lösungsmittel

Vakuum

- Elektrische Ladung

3. Membranprozesse in der Oenologie

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Most Konzentrierung

Entfernung von Zucker

Teilweise Entalkoholisierung

Entfernung von flüchtiger Säure

Entfernung von Fehlaromen

Weinsteinstabilisierung

pH-Wert Absenkung

Umkehrosmose

Ultrafiltration + NanofiltrationUltrafiltration + Evaporation

Umkehrosmose 1 + Umkehrosmose 2Umkehrosmose + DestillationUmkehrosmose + Perstraktionsmembran

Umkehrosmose + AnionenaustauscherUmkehrosmose 1 + Umkehrosmose 2Umkehrosmose + Adsorption

Nanofiltration + Mikrofiltration

Nanofiltration + AdsorbentienNanofiltration + PVPP

Elektrodialyse

Elektrodialyse

3. Membranprozesse in der Oenologie

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Verdampfung bei

atmosphärischem Druck, Vakuum

Umkehrosmose

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Hochdruck –Retentat (Most)

Niederdruck –Permeat (Wasser)

Aus-gangs-most

Hochdruck-Pumpe Umkehrosmose-Membran

Konzentrierter Most

Wasser

Mostkonzentrierung mit Umkehrosmose

www.memstart.com

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Page 31: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

31

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Umgekehrte Osmose –Verdichtung

MineralsalzeAminosäurenVitamineProteinZucker

Lösungsmittel(Wasser,Permeat)

LÖSUNG(Konzentrat)

DRUCK

Membrane

Wasser

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Membranmodul - Wickelmembran

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Umkehrosmose bei Rotwein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0%

50%

100%

150%

200%Gallussäure (58,9 mg/L)

Catechin (133,6 mg/L)

Epicatechin (78,1 mg/L)

Monomere Anthocyane(201,5 mg/L)

Polymere Anthocyane(7,0 mg/L)

Polymere Phenole (175,7 mg/L)

Copigmente [Boulton](7,3 mg/L)

Saccharose Maischegärung Saftentzug Maischegärung

Konzentrierung Maischegärung

Einfluss der Mostkonzentrierung auf das Phenolspektrumvon Cabernet Sauvignon (Maischegärung)

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Page 32: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

32

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0%

50%

100%

150%

200%

Erdbeere

Kirsche

Cassis

grüne Paprika

RosmarinAdstringenz

Bitter

Körper

Farbintensität

Saccharose Maischegärung Saftentzug Maischegärung

Konzentrierung Maischegärung

Einfluss der Mostkonzentrierung auf die Sensorik von Cabernet Sauvignon (Maischegärung)

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Vakuumdestillation - Umkehrosmose

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Mostkonzentrierung

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Vakuumdestillation

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Umkehrosmoseanlage

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Page 33: TUM 1 2012 - Allgemeine Lebensmitteltechnologie: Homealt.wzw.tum.de/fileadmin/Dokumente/Herr2012/TUM_1_2012.pdf · 4 Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München

27.11.2012

33

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

Veränderungen der Mittelwerte der Säurekonzentrationen in ‘98er Portugieser Weißherbst- und Silvanermosten durch die Anwendung von UO

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Ausg.-Most Konz Most10%

Konz Most 20%

Konz Most 30%

Titrierbare SäureWeinsäure Äpfelsäure

g/l

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0

2

4

6

8Kirsche

Cassis x 2

Erdbeere x 2

grüne Paprika x 2

Rosmarin x 2

würzig x 2

rauchig x 2

Säure

adstringent

bitter

Körper

Farbintensität

ME Saccharose ME UO

Aromaprofil: Maischeerhitzung (2001er Dornfelder, Pfalz)

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0

2

4

6

8Kirsche

Cassis x 2

Erdbeere x 2

grüne Paprika x 2

Rosmarin x 2

würzig x 2

rauchig x 2

Säure

adstringent

bitter

Körper

Farbintensität

unbeh. Saftentzug UO getrocknet

Aromaprofil: 2001 Spätburgunder, Maischegärung

3.1 Konzentrierung von Most und Wein

Technologie des Weines - Neue oenologische Verfahren; TU München Dr. Pascal Herr 29. November 2012

0

2

4

6Kirsche

Cassis

Erdbeere

grüne Paprika

Rosmarin

würzig

rauchig

Säure

adstringent

bitter

Körper

Farbintensität

unbeh. Weinkonz

Aromaprofil: 2001er Spätburgunder, Weinkonzentrierung

3.1 Konzentrierung von Most und Wein


Recommended