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triskel - 01/2012

Date post: 28-Mar-2016
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triskel - the celtic-rock & punk ezine
36
CDs und Platten Interviews Konzert und Festivals Bandportraits Medien und Literatur und vieles mehr... Ausgabe 1 - Januar 2012 The 1st Keltic Festival auf Schloss Hohenlimburg mit Gewinnspiel Alben des Jahres 2011 Die Alben des Monats - Januar bis Dezember
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Page 1: triskel - 01/2012

CDs und PlattenInterviewsKonzert und Festivals

BandportraitsMedien und Literaturund vieles mehr...

Ausgabe 1 - Januar 2012

The 1st Keltic Festival auf

Schloss Hohenlimburg

mit Gewinnspiel

Alben des Jahres 2011Die Alben des Monats - Januar bis Dezember

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Editorialvon frakru

Willkommen zur ersten regulären Ausgabe von triskel - the celtic rock & punk ezine.

Inzwischen sollten die Kopfschmerzen des Guinness der Silvesternacht abgeklungen sein und wir hoffen, dass Ihr alle gut in das neue Jahr gekommen seid.

Nachdem wir im letzten Monat unsere „Testausgabe“ von triskel ins Netz gestellten hat-ten und wir durchgehend ein positives Feedback von Euch bekommen haben freuen wir uns, Euch ab diesem Monat regelmäßig eine neue Ausgabe von triskel präsentieren zu können.

Den Anfang macht diese Januarausgabe und - wie könnte es anders sein - fangen auch wir mit einem Jahresrück-blick an. Wir haben für euch nochmal alle Alben des Monats des letzten Jahres zusammen gesucht. Doch seht selbst in unserer Titelstory. Weiterhin findet Ihr in dieser Ausgabe natürlich alle Artikel des letzten Monats von www.celtic-rock.de sowie ein Gewinnspiel bei dem es 2 Karten für das 1. Keltic Festival auf Schloss Hohemlim-burg zu gewinnen gibt.

Wir freuen uns auf Eure zahlreichen Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge,  Lob, Kritiken oder sonstige Kommentare.

Ganz viel Spaß und spannende Unterhaltung beim schmökern wünscht

Eure celtic-rock Redaktion

Inhalt

Titelstory..................................................Alben des Jahres 2011 10

CDs und Platten..........................................................Album des Monats 3

...........Anna MacDonald ~ You held out your hand 6...........................The Barley Brothers ~ Greatest Hits 8.......................The Revival Tour ~ 2011 Collections 20

....................Hugh Morrison ~ Robert Burns Rocks 21.....................................................At First Light ~ Idir 22

.......................................................FFR ~ Art Y Show 28.................Pigeons on the Gate ~ Last Nights Craig 29

...................Across the border ~ Folkpunk Air-Raid 31................................................................Scocha ~ Live 32

Streams Of Whiskey.......................................................................Januar 2012 4

Gewinnspiele..............................Streams Of Whiskey - Januar 2012 4

...............1st Keltic Festival Schloss Hohenlimburg 26

Konzerte und Festivals..........................................Folk Punk Rock Festival ’12 7

...............1st Keltic Festival Schloss Hohenlimburg 26

Bandportraits......................................................................Cúl na Mara 9

Dies und das......................................Wexford Carol – Dizzy Spell 23

Konzertberichte................................Oysterband Bochum 09.12.2011 24

Tooraloo Radio.......#17: Maze Fitzbollick – In Search Of A Rose 30

.....................#18: Die Ceilis interviewen sich selber 30

Medien und Literatur...........................................Marc Slobin ~ Folk Music 33

Impressum .................................................................. 35

Inhalt

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Album des Monats - JanuarThe Elders ~ Wanderin‘ Life & Times (2011)

von Folkaholix

Die Hommage anlässlich des B a u s e i n e s Bootes, “Buil-ding a Boat”, eröffnet den S i l b e r l i n g “ Wa n d e r i n ‘ Life & Times”, der im Vorjahr vom sechsköp-figen Künstler-

kollektiv The Elders publik gemacht wurde. Sich fortan mit dem Titel „Album des Monats Januar 2012“ schmücken dürfend, zeugt die komplette Trackliste von ungehemmter, kreativer Spielfreude und musischer Versiertheit, die in den Gefilden des Folk eher selten in Verbindung anzutreffen sind.

So eröffnet die Fiddle mit Akkordumspielungen und –modulationen, die eher dem traditionellen Folk im-manent sind. Hinzu kommt, und das hört man erheb-lich seltener, der warme Sound einer Hammondorgel, der insbesondere in den melodiösen Solopassagen sein akustisches Stelldichein gibt. Nebst eines charak-teristischen Sologe-sangs, der immer wie-der um weitere Stim-men ergänzt wird, warten The Elders mit einer recht umfängli-chen, instrumentellen Bestückung auf. Mit Bodhràn, Whistles, Flöten, Bass, Banjo, Geige, Mandoline, Akkordion, Orgel , Keys, Piano, Gitarre, Schlagzeug und Per-cussion warten die s e chs Her r en be i gleichzeitigem technisch feinen Klingenschlag mit einem musikgeschäftlichen Fundus auf.

Der zweite Titel des Albums eröffnet mit E-Gitar-ren-Sounds, die dem anfänglich eher traditionellen

Duktus abträglich sind. Dafür beschließt er die stilis-tische Vielfalt der Multiinstrumentalisten. So man sich also durch unterschiedliche Gefilde treiben las-sen will, bietet dieser Silberling ein Angebot par ex-cellence – zumindest, was die westokzidentalen Ein-flüsse betrifft. An vierter Stelle wartet der namenge-bende Titel des Albums auf und besticht erneut durch traditionelle Einflüsse. So erklingt nebst Banjo in guter US-„Klimper“-Manier ein vielstimmiger Ohhhh-Refrain, der eine adäquat unpolitische Alter-native zum vielzitierten Go West darstellt – und ver-möge des Quasi-Lilting-Refrains womöglich vom optimistischen Fernweh zeugt.

The Elders“Please Come Home” wird nebst pathetischen Be-ckentremolos vor allem durch das Wechselspiel von Flöte und Gesang belebt. Dabei kann mit musischen Klischees gar nicht eifriger umgegangen werden, so dass der Titel durchaus Anspruch auf einen filmmu-sikalischen Einzug bei Werken wie bspw. “Der Patri-ot” oder “Braveheart” haben dürfte. Dies ist auch der einzige Titel, bei dem der sonst so angenehm unauf-dringliche und dennoch charakteristische Gesang des Frontmanns, seinen zuvor genannten Prädikaten ent-behrt. Es lebe also der Kitsch!

“Common Man” wird einem beinahe Come-dian-harmonistischen A-capella-Anspruch gerecht und bezirzt abermals mit seiner musikalischen Reife. Dabei kommen die technischen Raffines-sen niemals aufdring-lich oder vordrängle-risch einher, wie es nicht selten bei solisti-schen Einlagen oder technisch versierten

Egozentrikern der Fall ist, sondern vielmehr wie selbstverständlich – en pas-sent.

“Seven Years” überrascht wieder durch sein folkloris-tischen Auftreten, während der Folgetitel anfangs

CDs und Platten

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etwas an eine Pophymne erinnert. Im Folgenden wird wieder auf den wohlvertraut sehnsüchtelnden Klang des Dudelsacks gesetzt. Und so lässt sich das komplette Album betrachten: Ein Miteinander von Folklore und klassisch-professioneller Versiertheit, Überraschung und Klischee! Zu jedem Augenblick ein großartiger Hörgenuss. Wer seine Präferenzen also eher in den Gefilden der Monotonie verortet, sollte also die Hände von diesem Album lassen. Wer jedoch sich jedoch als Antipode musischer Borniert-heit versteht und gern viele Genre durchlebt und -hört, ist bei The Elders und ihrem letztjährigen Al-bum goldrichtig. Trotz der elf Titel, Abwechslung pur und das Prädikat “Viel zu kurz. Bitte schnellst-möglich mehr davon!”

Trackliste

1. Building a Boat2. Station Number 93. Forever Friend4. Waderin‘ Life & Times5. Please Come Home6. Appallachian Paddy7. Common Man8. Seven Years9. What a House We Could Build10. Orange Plank Road11. Whiskey on the Fire

Streams Of WhiskeyDie Januar Charts 2012 // mit Gewinnspiel

von daniels

Beinahe hätte das erste Favoritensterben eingesetzt. Irgendwer hat die Dropkick Murphs kurz vor Ende an den Haaren aus dem Sumpf gezogen. Es bleibt Ihnen also noch diese Chance auf die Hall Of Fame.

Die Fleißigen in den Communities rühren die Werbetrommel und so ha-ben es die Dangleberries von 0 auf 1 geschafft! Herzlichen Glückwunsch! So ist es bei den Hörercharts, da ist Bewegung drin und es gibt viele Über-raschungen. Zurücklehnen gibt es nicht. Unterstützt Eure Bands und sagt es weiter …

Hier die TOP 5 aus dem Dezember 2011:

1. The Dangleberries, Nae Sleep Tae Regent Street (Neuzugang) (26%)2. Firkin, Lord Of The Dance (Platz 2/2/1) (23%)3. Paddy and the rats, Wicked Suicide (Platz 1/8/3) (14%)4. Fiddlers Green, Victor And His Demons (Platz 1/5) (14%)5. Bleeding Hearts, Something I Can Never Be (Platz 11/10) (12%)

Weitere Plazierungen findet Ihr auf unserer » Chartarchivseite

Für Jordan Reyne tut es mir persönlich sehr leid (Platz 16), die habe ich gemocht. Aber Mund abputzen und wei-ter. Vielleicht schlägt ja jemand nochmal einen Song von Ihr vor.

Streams Of Whiskey

celtic-rock & punk fanzine 4

www.celtic-rock.de/2012/01/the-elders-wanderin-life-times-2011/

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Wie letzten Monat angekündigt, haben nun die ersten die Chance auf die Hall Of Fame. Songs die fünf Monate in den TOP 15 waren finden dort eine virtuelle Gedenktafel und wir werden daraus eine neue Sendung generie-ren. Aus den Platzierungen wird ein Index gebildet, der über die Plätze entscheidet.

Neuvorstellungen gibt es in diesem Monat von:

Scocha, Smokey Bastars, In Search Of A Rose, The Ceili Family, An Cat Dubh, Punch’n Judy, Frank Tovey, Sir Reg, Anna MacDonald, The Barley Brothers, Hugh Morrison, At First Light, FFR, Pigeons On The Gate, Across The Border

Gewinnspiel

Was wollt Ihr hören? Sendet uns Eure Wünsche (gerne auch mehrere Songs) per E-Mail an [email protected].

Unter alles Einsendungen oder Vorschlägen im Forum oder in den Kommentaren, die gleichzeitig auch fünf Stimmen in den Charts abgeben, verlosen wir

• 1 x 2 Gästelistenplätze Poyenberg Irish Folk 2012 • 1 x Sir Reg Fanpack (Sir Reg, A Sign Of The Times, Buttons),

Wenn Ihr den E-Mailweg wählt, gebt unbedingt Euren Anmeldenamen mit an.

Herzlicher Dank für die Preise gebührt:

Einsendeschluss ist der 25. Januar 2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Um an den Charts teilzunehmen müsst Ihr Euch einloggen oder erst einmal registrieren (rechte Spalte oben).

» Zu den Charts

www.celtic-rock.de/2012/01/die-januar-charts-mit-gewinnspiel/

Streams Of Whiskey

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CDs und PlattenAnna MacDonald ~ You held out your hand (2010)

von kuec

Anna, nicht Amy, aber auch Singer – Songwriterin aus Schottland. Die Musikerin aus Glasgow hat eine EP mit fünf Titeln vorgelegt, von denen vier selbst geschrieben sind. Für ein Debüt ist das Ganze sehr professionell gemacht. Sie selbst spielt Gitarre. Mit der vierköpfigen Begleitkombo entstanden sorgfältige akustische Arrangements, die von sparsam bis or-chestral reichen.

Anna studierte ein Jahr an einem Gälisch-Kollege und hat familiäre Wurzeln auf der Insel Skye. Das gälische Traditional, ein rhythmischer Arbeits-Song der Frauen aus der Tuchweberei, gefällt mir eigentlich am besten. Die eigene Ballade Anne Bonnie handelt von einer historisch verbürgten Piratin und bekommt daher einen Pluspunkt für originelle Themenauswahl. Die melodische Umsetzung ist trotz rockigen Fiddle – Riffs eher konventionell.

Bei You held out your Hand, bei Morning Dew und dem abschließenden Firebeach geht es Liedermacher – typisch ins Persönliche. DasTitelstückmit Strei-chern und gezupftem Banjo kann man zwischen den Fureys und Loreena McKennitt einordnen. Diese Songs sind sicher nicht schlechter als anderes, was

erfolgreich auf dem Markt ist, sprachlich und musi-kalisch heben sie sich aber auch nicht ab.

Annas große Stärke ist ihre Stimme, sie verfügt über einen klaren Sopran, der anscheinend durch Gesang-sunterricht geschult ist. Das lässt ihren Stil etwas un-folkig – künstlich wirken. Ich habe eine Weile ge-braucht, um herauszufinden, was mich an der Scheibe irritiert – es ist das akzentfreie Englisch der Schottin. Was das Liedmaterial angeht, scheint sie ihre Linie

noch nicht ganz gefunden zu haben. Ich hoffe, dass Anna MacDonald sich mehr auf die gälischen Wur-zeln und die traditionellen Songs zurückbesinnt. Live in einem kleinen Club ist sie sicher überzeugend, zu-mal sie auch Klavier oder Harfe spielt.

Trackliste

1. You held out your hand2. Ged is grianach an latha3. Morning Dew4. Annie Bonnie5. Firebeach

CDs und Platten

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www.celtic-rock.de/2011/12/anna-macdonald-you-held-out-your-hand-2010/

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Konzerte und FestivalsFolk Punk Rock Festival ‘12 – 4.2.2012 in Berlin

vvon daniels

Wir wollen, dass Ihr Spaß habt. Wir wollen dass Ihr flotte Folk und Punk und Rock Musik hört. Wir wol-len, dass Ihr tanzt!!!

Also haben wir am 4.Februar 2012 das „Folk Punk Rock Festival“ im SO 36 / Berlin organisiert.

Die freundliche Konzerthalle im Herzen von Kreuz-berg.

Günstige Getränkepreise und nette Leute garantiert.

Und dazu die absoluten Knallerbands:

THE REAL McKENZIES: Schottenröcke und Dudelsack trifft auf Rock’n‘Roll und Spaß in den Backen. Und den Whiskey natürlich dazu!!!

THE PORTERS: Irland im Ruhrgebiet, auf Kohle geboren in den Pubs zu Hause!!!

SIR REG: Schwedische Band mit irischem Sänger, zeigt dann mal Flogging Molly, wie ne Fidel klingen muss. Neu bei uns und grandios!

Und als lokale Größe, die Barrelman. „Nomen est Omen“, da bebt das Fass und die Band lässt sich mit Whiskey entlohnen.

Das wird Party, Party, Party!!!

Die Werbung geht in alle Welt raus, deswegen haben wir auch noch am 3. Februar einen Aufwärmabend im Wild at Heart gebucht, u.a. mit den tollen Puszta Folkpunks von den Bohemian Betyars, die wohnen da wo Gogol Bordello behaupten her zu kommen und Ihr Getränk heißt Bratsk Palinka!

Dazu kommen dann noch die Latino Rocker und Rumspezialisten von Sexto Sol. Man soll ja nicht durcheinander trinken heißt es immer?

Tourneedaten

Folk Punk Rock Festival ’12 Berlin mit The Real McKenzies, The Porters, Sir Reg, Barrelmen

Samstag, 04. Feb. 2012Berlin - SO36

KARTEN KAUFEN

www.celtic-rock.de/2011/12/folk-punk-rock-festival-12-4-2-12-berlin/

Konzerte und Festivals

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Muttis Booking empfiehlt: Scheiß drauf – diese Mischung machst !

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CDs und PlattenThe Barley Brothers ~ Greatest Hits (2011)

von Slon

Heute möchte ich euch die “Barley Brothers” vor-stellen. Die CD die sich heut in meinem Player dreht nennt sich “Greatest Hits” und enthält 2 Alben + 2 Bonustracks auf einem Silberling. Nach einigen Be-setzungswechseln besteht die Band nun aus 4 Mit-gliedern, welche gerade eifrig an einer neuen CD ar-beiten.

Das hier vorliegende Exemplar versteht sich als Rückblick auf die bisherige Bandgeschichte, währen-das neue Album einige alte, der neuen Besetzung angepassten, Songs enthält sowie mit neuem Material aufwartet. Musikalisch anzusiedeln sind die 4 irgend-wo zwischen “Paddy goes to Holyhead” und den “Young Dubliners”. Mir gefällt dieser Folk-Pop-Rock sehr gut.

Die Scheibe ist sehr kurzweilig und niemals eintönig oder gar langweilig. In unserem Player findet ihr die-ses Mal “Galway Races” und “Star of the County Down” welches auch meine persönlichen Lieblinge dieser Veröffentlichung sind. Ich mag diese alten, bekannten Songs in diesen guten “neuerfundenen” Versionen. Altbewährtes bekommt eine ganz persön-liche Note und begeistert jedes Mal neu. So auch bei diesen Jungs hier.

Viele bekannte Songs im persönlichen Gewand teilen sich den Platz auf diesem Tonträger mit sehr schö-nen eigenen persönlichen Songs. Ich hoffe das neue Album ist nicht wesentlich anders als diese Scheibe, da hier eigentlich alles passt. Und ich sage immer “Sachen die funktionieren, sollte man nicht ändern”.

In diesem Sinne,

Weiter so!

Trackliste

1. Rocky Road to Dublin2. Foggy dew3. Follow me up to Carlow4. Here I’m5. As I roved out6. Galway Races7. Hills of Connemara8. We have no Heads9. Don’t you10. Tarry Trousers11. Bonnie Ship The Diamond12. Mary Mack13. Wo die Disteln stehn14. Star of the County Down15. Go, Move, Shift16. Didn’t mean to17. Tarry Trousers (2008)18. Go, Move, Shift (2008)

CDs und Platten

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www.celtic-rock.de/2011/12/the-barley-brothers-greatest-hits-2011/

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BandportraitsCúl na Mara – keltische Musik mit vielen Facetten

vvon daniels

Einst lebten die Kelten in vielen Regionen Europas, wie auch in unserer H e i m a t S ü d-deutschland. Doch sie wurden an die Randgebiete Euro-pas zurückgedrängt: nach Irland, Wales, Schottland, in die Bretagne und nach Galizien – allesamt Meeresreg ionen. Darum haben wir auch unseren Na-men gewählt: Cúl na Mara – das be-deutet Winkel am Meer.

Die Geschichte Cúl na Maras beginnt im Juni 2011. Eckard Lehmann (trad. Folk mit Oaktree und Blue-Stone, Punk Folk mit The Ruffians im Raum New York) und Martin J. Waibel (Lumpen-pack, Virus, Bini Zuchini) hatten mit der Band Daio-ne einen Auftritt. Durch den Wegzug zweier Band-mitglieder konnte der Gig allerdings kurzfristig nicht wahrgenommen werden. So suchten sie nach Mög-lichkeiten, dem Veranstalter doch noch eine Band zu organisieren. Da es nicht möglich war Ersatz zu fin-den, reifte die Idee, befreundete Musiker für diesen einen Auftritt zu engagieren. Mit Ana Bienek (O’Bri-ens Clan, Blue-Stone), die einige Zeit in Irland als Musikerin unterwegs war, wurde eine hervorragende Sängerin gefunden. Die Vorliebe der Musiker für ei-nen sehr rhythmischen und rockig-speedigen Sound brachte sie zur Drummerin Sylvia Häufle (Mad Af-fair) sowie der Bassistin Sonja Bumiller (Virus). Da-mit war die Grundlage für einen modernen abwechs-lungsreichen irisch-keltischen Sound geschaffen.

Nachdem das viel-seitige Konzert in allen Bereichen ü-berzeugen konnte waren sich die Mu-siker schnell einig, dass es nicht bei dem einen Konzert bleiben sollte. Die Band war gegrün-det.

Cúl na Mara spielt eine ungewöhnliche Bandbreite kelti-scher Musik. Die Musik der Band lebt sowohl von einfühlsam inter-pretierten Tunes und Balladen über Rhythm and Reel

bis hin zum fetzig modernen ir ischen Speed-Rock-Song. Ein

besonderer Reiz ist dabei die Kombination von traditionellen Instrumen-ten wie der Uilleannpipe, Concertina und der Bou-zouki mit modernen Instrumenten wie E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug. Der Einsatz dieser verschiede-nen Instrumente gibt ein spannungsgeladenes und interessantes Klangbild.

Die Bandbesetzung 2011:

Ana Bienek: Gesang, Gitarre, ConcertinaSylvia Häufle: Drums, GesangSonja Bumiller: Bass, Gesang, AkkordeonEckard Lehmann: Uilleannpipe, diverse Flöten, Highlandpipe, GesangMartin J. Waibel: E-Gitarre, Bouzouki, Mandoline, Gitarre, Gesang

www.culnamara.com

Bandportraits

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www.celtic-rock.de/2011/12/cul-na-mara-keltische-musik-mit-vielen-facetten/

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Alben des Jahres 2011Die Alben des Monats - Januar bis Dezember

Januar - Coast ~ Coast (2009)von daniels

Schottische Wochen auf celtic-rock.de!

Eine Band aus Sout-hampton spielt Celtic Rock Musik? Jepp, zwei der Jungens (Paul Eastham und Chris Barnes) lebten einige Jahre auf der schottischen Insel-gruppe der äußeren

Hebriden. Das Lebensgefühl und die kulturellen Ur-sprünge haben sie inspiriert, ihre Musik an diesen Erfahrungen anzulehnen.

Coast hat alles, was man von einer Rockband mit einem derartigen Hintergrund erwartet. Es ist gleich-zeitig aber auch Musik, die jedem Liebhaber gepfleg-ter Rockmusik gefallen könnte.

Ganz bescheiden schreiben sie in ihrer Presseinfo, das die Musiker zum Besten gehören, was man heut-zutage findet. Sie sind meiner Meinung nach wirklich gut. Die Musik nimmt uns in unterschiedliche Stim-mungsbilder mit, die von der rauhen Küstenland-

schaft bis hin zu melancholischen Klängen voller Sehnsucht und Romantik.

Die Instrumentierung reicht von Keyboards und Drums über Bässe und Gitarren bis hin zu sorgsam eingesetzten Dudelsäcken. Letztere sind nicht charak-terisch für die Musik sondern unterstreichen beson-dere Momente des Albums.

Freundinnnen und Freunde gepflegter Gitarrenriffs werden bestens bedient. Mal härter, mal lang gezogen und emotional.

Die Stimme von Sänger Paul Eastham bringt immer wieder den typischen Klang und das Gefühl der Highlands ein ohne aber übertrieben auf dem Genre “celtic” herumzureiten.

Die Entscheidung ein Album aus dem Jahre 2009 für den Januar 2011 zu nominieren, liegt in der besonde-ren Qualität dieses Silberlings, die unserer Meinung nach einfach unterstützenswert ist. Die seit 2010 vom Runrig Drummer Iain Bayne gemanagte Band hat vor kurzem auch eine neue Single unter dem Titel “The Beat Of You” herausgebracht, die auf das im Früh-jahr erwartete zweite Album Lust macht.

www.celtic-rock.de/archives/9532

Februar - 3 Daft Monkeys ~ The Antiquated & The Arcane (2010)von daniels

Schon öfters wurde mir erzählt, was für eine tolle Band die 3 Daft Monkeys sind. Irgendwie habe ich das nie verfolgt, bis Ende Dezember 2010 die Nachricht kam, dass sie 2011 auf dem Folk im Schloss-

hof in Bonfeld spielen würden. Als dann die CD im Briefkasten lag, fiel mir als erstes das Album als sol-ches auf.

Selten bekommt man ein Album in die Hand, dass mit soviel Liebe zum Detail und Symbolik zur Musik erstellt wurde. Aus meiner Sicht verdient es die Be-schreibung Cover-Art.

Titelstory

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Die drei Personen Band aus Cornwall, England spielt nach eigener Aussage abwechslungsreichen Akustik-Folk mit verschiedenen Einflüssen aus aller Welt. So mischen sich moderne Einflüsse mit traditionellen Klängen. Keltischer, osteuropäischer, lateinamerika-nischer Folk treffen auf Reggae oder gar Punk-Rock.

Wie könnte man das besser bildlich beschreiben als auf einem historischen Kirmesplatz mit alten Karus-sells oder einer Drehorgel als Bühne? Der Name an sich beinhaltet ja schon genug Selbstironie: 3 alberne Affen. Die 3 Daft Monkeys sind: Tim Ashton, Athe-ne Robers und Jamie Waters

Die Musik allerdings ist alles andere als albern. Alle drei sind hervorragende Musikerinnen und Musiker und verstehen es, die folkigen Elemente ihrer Musik in den Gesamktkontext ihrer Lieder einzubinden. Mich überzeugen vor allem die Fiddle und Flöten, die nicht überzogen betont und eingesetzt werden. Kriti-ker sind der Meinung, dass das Schlagzeug den Cha-rakter der”Gaukler” etwas verändert. Mir persönlich gefällt es aber sehr gut.

Die Texte sind größtenteils nachdenkliche und sozi-alkritische Auseinandersetzungen mit sich selbst oder gesellschaftlichen Themen, wie zum Beispiel im Song “Time To Evolve”.

We’re such little creatures hiding from our own reflections and the monsters in our heads we still believe

Nicht gerne vertröste ich die Leserinnnen und Leser mit dem Hinweis darauf doch einmal selbst reinzu-hören und sich ein Bild zu machen..

Dieses Album ist es aber einfach wert eine Chance zu bekommen und das nicht nur für Folkliebhaber. Nachdem ich sie 2006 auf dem Castellans Folksom-mer bereits verpasst habe, werde ich mir die Chance 2011 beim FIS nicht entgehen lassen. Vielen dürften die 3 Daft Monkeys auch vom Levellers Support in Erinnerung sein.

Anspieltipps: The Antiquated and the Arcane, Doors Of Perception, Time To Evolve

www.celtic-rock.de/archives/9928

März - Whiskey Devils – A tribute to The Mahones (2010)von celtic-rock

Vor langer Zeit, als die Erde noch grün war, gründeten sich The Mahones an einer Bar im legen-dären Irish Pub in Kingston, Ontario. Umgeben von hun-derten Sorten Guin-ness und Jamesons I r i s h W h i s k e y

entstand Kanadas beliebteste Irish Punk Rock Band. Unzählige Konzerte und mehr als eine Handvoll Plat-ten später, sind The Mahones heute – 20 Jahre nach ihrer Gründung – eine der Institutionen schlechthin in der internationalen Irish Folk Punk und Celtic Rock Szene.

20 Jahre Bandgeschichte – wie feiert und zelebriert man so ein Jubiläum? Diese Frage durften sich auch die Mannen um Finny McConnell vor geraumer Zeit gestellt haben. Eine Vielzahl von Bands veröffent-

licht an so einem wichtigen Karrierepunkt gerne eine DVD oder lädt seine Fans und Freunde zu einem Jubiläumskonzert ein. The Mahones kamen auf die Idee, dass sie ihre Songs von anderen Bands spielen und auf einen Silberling pressen lassen. Eine interes-sante Idee, die für alle Beteiligten eine Win-Win-Situ-ation darstellt.

Die mitwirkenden Bands auf diesem Sampler lesen sich wie das Who’s who der internationelen Irish Folk Punk und Celtic Rock Szene. The Popes, The Peelers, Brutus’s Daughters, The Roughneck Riot, Bastards on parade und viele andere Bands sollten dem Fan auf jeden Fall ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Auch musikalisch traf man eine interessante Auswahl. Die Mahones-Hymne schlechthin “Drun-ken lazy bastards” – gespielt von The Popes – eröff-net diesen sehr interessanten Tribute Sampler. Es folgen weitere 18 allseits bekannte Lieder, darunter so kleine Perlen wie Rise again, Take no prisoners, Streets of New York, Across the U.S.A. oder Queen & Tequila. Im Allgemeinen werden die Songs sehr

Titelstory

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nah am Original gehalten, teilweise “erschreckend” ist der sehr ähnliche – beinahe gleiche – Gesang der einzelnen Interpreten. Dennoch bringt jede Band auch ihre eigene Note in die Interpretation der Lieder ein.

The Mahones lassen sich weder vereinnahmen noch ändern, dadurch sind sie für mich persönlich eine der authentischsten Bands der Szene. Auch nach 20 Jah-ren ziehen sie ihr Ding durch, bleiben ihrem Stil wei-testgehend treu und setzen noch heute die Idee um, die vor 20 Jahren der Grundstein für die Bandgrün-

dung war. Darum ist für mich der Whiskey devils – A tribute to The Mahones-Sampler kein Sampler wie jeder andere, ganz im Gegenteil – er zeigt wie leben-dig die Folk Punk Szene weltweit ist, bietet kleineren Bands eine musikalische Plattform und sorgt jetzt schon dafür, dass auch noch in 20 Jahren die Folk Punk Fahne auf unserem Globus hochgehalten wird. Davor ziehe ich meinen Hut und empfehle daher jedem sich dieses kleine Juwel zuzulegen.

www.celtic-rock.de/archives/9966

April - Silent Poem ~ Doktor Kosmos (2011)von celtic-rock

Etwas schwer tut man sich, wenn man Silent Poem in irgendeine Genre-Schublade ste-cken möchte. Sie selber bezeichnen ihre Musik gerne als Geig’n'Rock. Dies ist musikalisch aber nur die halbe Wahrheit. Vielmehr verbinden sie seit geraumer Zeit eine

Unmenge an unterschiedlichen Musikstilen und Techniken. Ihr musikalisches Repertoire reicht dabei von Ska, über Folkrock bis hin zu metalähnlichen Klängen.

Diese Vielseitigkeit konnten sie schon auf dem Vor-gängeralbum Sucht und Ordnung aus dem Jahre 2007 unter Beweis stellen, mit ihrem neusten Machwerk Dr. Kosmos, zeigen sie erneut, welche musikalisches Reife sie beim Songwriting an den Tag legen. Was das junge Quartett aus Dresden da wieder in unsere Oh-ren zaubert, ist moderne Rockmusik, wie sie im 21. Jahrhundert klingen sollte. Vollkommen losgelöst von irgendeinem Schubladendenken produzierten sie gemeinsam mit Rico Schwibs (Letzte Instanz) ein Album, welches nicht zu unrecht Album des Monats April geworden ist.

Doktor Kosmos besticht in erster Linie durch eine enorme musikalische Bandbreite und Erfindungs-reichtum. Dieses Album zeigt, dass Rockmusik nicht ideenlos, monoton und langweilig klingen muss. Si-lent Poem erschaffen Songs mit Wiedererkennungs-

wert, die die jeweiligen Texte in das entsprechende musikalische Gewand kleiden. Wie schon auf Sucht und Ordnung beweisen die vier Musiker einmal mehr ihren (vermeintlichen) Hang zur Perfektion und ext-raordinärer Themenwahl ohne dabei verbissen oder ernst zu wirken.

Die 12 Lieder auf dem Album decken ein breitgefä-chertes Gefühlsspektrum ab, denn jedes einzelne Stückchen hat dabei eine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Mal singt man über die Liebe, ein anderes Mal über eine kleine Gesellschaft hinter dem Kühl-schrank. Trotz eines gewissen Purismus in den Songstrukturen, überraschen viele Lieder und Arran-gements mit einer wohldosierten Komplexität. Die Texte wirken dabei jederzeit durchdacht und weisen eine sehr spezielle Poetik auf, die so nur selten in der Rockmusik zu finden ist. Beim Hören der Songs ent-stehen dabei ganz eigene visuelle Hirngespinste und Vorstellungen.

Innovativer und vielseitiger geht moderne Rockmusik in meinen Augen kaum. Musik und die Emotionen, die dabei bei jedem Einzelnen entstehen, sind natür-lich rein subjektive Faktoren. Dr. Kosmos ist daher sicherlich kein Album für jedermann, wer aber offen für Neues ist und wessen musikalischer Horizont nicht vor eigenen Haustür aufhört, der kann und wird mit dieser jungen Band und ihrer Musik seine Freude haben.

www.celtic-rock.de/archives/10063

Titelstory

celtic-rock & punk fanzine 12

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Mai - Paul McKenna Band ~ Stem the Tide (2011)von kuec

Gute Arbeit soll an-gemessen honoriert werden. Soweit das Motto des heutigen Tages, das wir natür-lich nur ideell umset-zen können. Aber es passt gut zur Paul McKenna Band. Das junge Quintett aus Glasgow ist mit viel

Engagement dabei, seinen Weg nach oben zu ma-chen. Die Band besteht seit fünf Jahren, tourt in Eu-ropa und den USA und hat jetzt ihr zweites Album herausgebracht, wieder bei Greentrax, „dem“ schotti-schen Folklabel. Als Produzent hat man mit Brian McNeill einen hervorragenden Mann gewonnen, der sich als Fiddler der Battlefield Band einen Namen machte, aber weitaus mehr Talente besitzt. Das Er-gebnis dieser Kooperation finde ich absolut überzeu-gend. Die PMcK-Band hat eine Menge mitzuteilen und macht keine stilistischen Kompromisse um des kommerziellen Erfolges willen. Auch wenn sie rein akustisch spielen, sind sie auf der Höhe der Zeit.

Dass sich die Band nach ihrem Frontmann benannt hat, versteht jeder, der Pauls unverwechselbare Stim-me einmal gehört hat: kräftig, dabei hoch und mit starkem natürlichen Tremolo. Die Instrumente sind ebenfalls stark besetzt; neben Pauls Gitarre gibt es Fiddle und Flöte, die sich gerne Duelle liefern, dazu rhythmische Power mit Bouzouki und Percussion. Nicht immer wird ein Bodhran eingesetzt, häufig das Cajon, was für einen treibenden Puls sorgt. Ohne große Mühe könnte man einige Arrangements sofort mit einer Rock-Besetzung spielen.

Live ist mir die Paul McKenna Band, gleich ob auf der Festivalbühne (Witten, Balve) oder im Biergarten (Herdecke), durch enorme Energie und rekordver-dächtige Tempi aufgefallen. Seit dem ersten Besuch in Deutschland vor zwei Jahren ist sie weiter zusam-mengewachsen und reifer geworden. Die neue CD zeigt, dass sie ihren Biss nicht verloren, aber ihr Spek-trum deutlich erweitert hat. Das Album ist sehr dicht, es gibt keine Ausfälle und auch eine Reihe schöner ruhiger Stücke.

Es wird einem nichts geschenkt, man muss sich alles hart erarbeiten – was die Lebensfreude aber nicht

ausschließt. So geht es den Helden aus den Liedern. Sie fahren als Seeleute nach Grönland und Neufund-land, versuchen eine Kolonie in Panama zu gründen (Dreams of Darien) oder kämpfen als Iren auf der Seite von Mexiko gegen die Amerikaner (John Riley). Das Material hat häufig historischen Bezug und ist teils selbst geschrieben.

Der Opener Again for Greenland ist eine mitreißen-de eigene Vertonung, die einerseits traditionelle Mus-ter gebraucht, andererseits Betonungsverschiebungen wie ein Popsong hat. Unter eine „grade“ Gesangslinie wird eine Begleitung im 6/8-Takt gelegt, was für viel Dynamik sorgt. So viel zur Cleverness der Arrange-ments. Der Song Silent Majority, von einem Freund der Band geschrieben, ging mir schon live ziemlich unter die Haut. Hier wird die schweigende Mehrheit angeklagt, die Staatsterror erst ermöglicht – erschre-ckend aktuell. Paul McKenna singt mit Verve und tritt mit einer klaren Position für eine gerechtere Poli-tik in die Fußstapfen seines großen Kollegen Dick Gaughan. Zu dieser Auffassung von der Aufgabe eines Sängers passt auch ein Ewan McColl – Song, The Terror Time, der die Härten des Winters für die Travellers schildert. Gänsehaut erzeugender a capella Gesang an Anfang und Ende. Paul hat aber auch den Mut zu einem sehr persönlichen Lied, in dem er eine Begegnung während der letzjährigen Tour aufgreift: Your Smiling Tears. Ein irisches und ein schottisches Traditional, The Lambs on the Green Hills und Bo-gend Hairst, stellen den Bezug zu den Grundlagen her. Das Booklet enthält zwar Hinweise zur Herkunft der Stücke und zur Instrumentierung, die Texte sucht man aber leider vergebens.

Es gibt drei reine Instrumentals, häufig tauchen aber in den Liedern noch zusätzliche Melodien auf. Die Band macht eher gesamt – keltische als ausgeprägt schottische Musik, wobei weitere Einflüsse aus Ost und West integriert werden. Selten ist es mir so schwer gefallen, die Titel für un-sere Radiosendung „What’s New“ auszuwählen. Da-bei ist die Relation „3 aus 13“ für die CD des Monats schon recht günstig. Die Lösung ist – der Hinweis auf die nächste Tour, wo sicher die meisten Songs und viele fetzige Tunes zu hören sein werden.

www.celtic-rock.de/archives/10823

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Juni - Paddy and the rats ~ Hymns For Bastards (2011) von celtic-rock

Bereits das Debütal-bum Rats on board lies Fans und Kritiker zu wahrlichen Begeis-terungsstürmen hin-reißen. Auch mit ih-rem neusten Mach-werk Hymns fo r bastards, welches kürzlich veröffent-l icht wurde, s ind

Paddy and the rats auf dem besten Weg neue Maßstäbe in Sachen Celtic Rock zu setzen. Auf den ersten Blick hat sich beim Anschauen der CD nicht viel verändert, auch diesmal setzt man beim Booklet-Design auf die bewährte Illustration der Band. Inhaltlich dagegen hat man ein Album geschaffen, welches an Kreativität und Ab-wechslungsreichtum dieses Jahr nur schwer zu top-pen sein wird.

Paddy and the rats haben mit Hymns for bastards schier Unglaubliches vollbracht. Sie haben ein Album produziert, das nach viel Mittelmaß und sich immer wiederholenden ähnlichen Alben anderer Bands, aus der Masse an Veröffentlichungen positiv hervorsticht. Alle Songs klingen wie Paddy and the rats und lassen sich ihnen beim Hören eindeutig zuordnen. Der Entwicklungssprung zum Vorgänger ist immens – Songstrukturen, Soundqualität und Einfallsreichtum, all das hat mehr als nur einen Schritt nach vorne ge-macht. Paddy and the rats, allen voran Sänger Paddy O’Reilly, haben ihren Songs einen außergewöhnlich neuen und facettenreichen Charakter verliehen.

Songs wie Working all the week, The three little thie-ves, Farewell to Jenny oder auch Wicked suicide sind bombastische temporeiche Nummern, die bis zum letzten Ton immer wieder Überraschungen mit sich bringen. Balladen wie Never walk alone oder Paddy’s ballad sind willkommene kleine Ruhephasen zwi-schen all den kleinen Highlights auf diesem Album. Alle Songs bleibe mit ihrem knackigen Sound und detailverliebten Songstrukturen im Gehörgang hän-gen, daher fällt es auch schwer jeden Song einzeln zu zerpflücken. Mal ist es die Melodie, mal der abwechs-lungsreiche Gesang, dann wieder der Einsatz der Bagpipes oder die Spielfreude der Musiker, die einen Song besonders machen.

Paddy and the rats bringen Energie und einen mehr als spürbaren Enthusiasmus in ihre Lieder ein. Hymns for bastard ist modern und lässt die Funken sprühen, genügend Funken die sofort auf den Hörer überspringen. Trotz mittlerweile gefühlten hundert Durchläufen der CD bleibt jeder einzelne Song span-nend. Hymns for bastards ist für mich das seit lan-gem frischeste und überzeugendste Album, das ich gehört habe. Atemberaubende Dynamik, viel Liebe zum Detail und die charismatische Stimme machen dieses Album zu Recht zum Album des Monats Juni. Von daher kann an dieser Stelle auch nur eine 100% ige Kaufempfehlung aussprechen.

www.celtic-rock.de/archives/10957

Juli - The Bloody Irish Boys ~ Auld St. Patrick (2011)von Slon

Das Leben ist so gut zu mir. Das zweite Mal in Folge habe ich h ier a l l e r fe ins ten Folkpunk zu rezen-sieren. Stromgitarren, Lärm in Verbindung mit einer rotzigen Stimme und Trinklie-

der, all das muss eine gute Band meiner Meinung nach haben und bieten. Und diese Jungs hier erfüllen diesen mir selbst gesetzen Maßstab vortrefflich. Die 5 Jungs aus Lancaster gehen ab, schwungvoll bieten sie hier 13 Songs an die vom ersten bis zum letzten zum Mitzappeln animieren.

Ich hatte schon bei dem ersten Album öfter das Ge-fühl dass Sänger Shayne hin und wieder sogar so gut

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näselt wie der große Mike Ness (Social Distortion) *Hehe*. Das ist aber nicht schlimm, im Gegenteil für mich ein Qualitätsmerkmal. Eine sehr schöne Scheibe die man sich gern auch öfter anhören kann ohne wirklich genug davon zu kriegen. Daher hat sich un-ser Team auch dazu entschlossen, euch diese Platte als Album des Monats zu präsentieren.

Ich habe die Jungs leider noch nicht live sehen dür-fen, was ich aber, so hoffe ich, noch nachholen kann.

Als Anspieltipps möchte ich euch Back where we belong, The Pirate Song und The Parting Glas ans Herz legen. Diese 3 Songs findet ihr dann auch in unserem Player. Hört euch das an, besorgt euch die Scheibe und feiert eine kleine aber geile Folkpunk-Party in eurem Wohnzimmer. Punkt! Dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen. Prost!

www.celtic-rock.de/archives/11537

August - The Krusty Moors ~ a stumble in the right direction (2011)von daniels

Lange habe ich auf das neue Album der Krusty Moors aus Karlsruhe gewartet. Nun liegt es endlich vor mir. Und das Bes-te daran? Es hat mich nicht enttäuscht.

Eine neutrale Beurtei-lung zu schreiben ist

immer dann besonders schwer, wenn man persönli-che und emotionale Elemente mit dem zu bespre-chenden Gegenstand verbindet. Bei den Krusty Moors erinnere ich mich gleich an mehrere schöne Momente, die ihre Live-Qualitäten vor Augen führen. Mein erstes selbst organisiertes Konzert 2007 war eines mit den Krusty Moors. Dann bin ich einmal zufällig auf einer Dienstreise in Karlsruhe gelandet und übernachtete zufällig 50m neben dem Stammsitz der Krustys: Scruffys Irish Pub. Dort wurde ich gleich mit einer für aus dem Stand improvisierten Session beglückt.

Wie mir Scruffy kürzlich erzählte, finden übrigens die öffentlichen Montags-Sessions/Proben der Band demnächst immer Mittwochs statt.

Anlässlich ihres zehnjährigen bestehens (in Grün-dungsbesetzung) haben die Krustys alles, was sie schon immer spielen, aber noch nie aufgenommen haben, auf einen Silberling gepackt.

Dazu geholt haben sie sich als Gastmusiker unter anderem ihren alten Freund Jamie Clarke. Er spielt in Ride On die Gitarren und singt den Song “bang on

the ear”. Weitere Gastmusiker sind Sean Treacy (The Sean Treacy Band), David Readman (Pink Cream 69), Kiwi Keith Andy Burke.

Musikalisch ist es eine kleine Perle. Die Krusty Moors machen Musik mit dem Herzen und spielen einen eigenen, sehr authentischen Stil. Es ist nicht der klassische Folkrock sondern eine sehr eigene Mi-schung aus dem teils melancholisch wirkenden Ge-sang von Paul, der diabolischen Fiddle von Danny, dem Bass von Chris und den Drums von Oli.

Neben vielen bekannten Covern, die die Konzerte der Krustys immer auch zu einem Gruppenevent werden lassen, befinden sich auch wieder eigene Stü-cke darauf. Mal ist es Lebensfreude, mal Fern-/Heimweh, mal mit besinnlichen Tönen.

Die Eigenkompositionen “face like death” und “por-chin” passen sich nahtlos in den Reigen großer Songs ein ohne aufzufallen.

Etwas aus dem musikalischen Rahmen fällt “King Of The Road”, hier wird aber der Bass nochmal effekt-voll in Szene gesetzt.

Insgesamt aus meiner Sicht eine absolute Empfeh-lung.

www.celtic-rock.de/archives/11898

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September - Fiddlers Green ~ Wall of Folk (2011)von Jessy

Mit „Walk of Folk“ liegt uns das aktuelle Schmuckstück von Fiddler’s Green vor und d ieses sorg t schon mit dem Art-work des Covers für eine adäquate An-kündigung des musi-kalischen Inhalts. Aus einer grünen Staub-

wolke ga loppieren dem Betrachter fünf energische Widder entgegen. Darunter erhebt sich in Ranken von Ornamenten beinahe majestätisch der Titel „Wall of Folk“. Doch dieses Album besticht nicht nur durch schnöde Op-tik, sondern auch durch berauschende Akustik. Der Nachfolger von „Sports Day at Killaloe“ kommt ähn-lich voluminös wie sein Vorgänger daher: Ganze 14 Songs findet der Fans schon auf der Standard Editi-on. Doch Fiddler’s Green trumpfen noch mit einer Deluxe Version auf. Diese bietet neben optischen Reizen in Form einer DVD, zusätzliche sieben Songs! Bei solch einer Menge laufen andere Bands Gefahr, dass es zu einer Übersättigung oder musikalischen Redundanzen kommt – Aber nicht bei den „Masters of Speedfolk“ aus Erlangen!

Schon der nach dem Album benannte Opener läutet mit wachsender Lautstärke und Tempo diese Folk-Party ein und zeigt mit rasanter Geige und feurigen Riffs, wo es mit dieser Reise hingehen wird. Ein wei-terer melodischer Stein der „Wall of Folk“ von Fidd-lers Green, purzelt uns gleich im Anschluss mit „P Stands for Paddy“ entgegen. Die Interpretation die-ses Original ist der Band tatsächlich bombastisch ge-lungen. Ein galoppierender Claim und der für Fidd-ler’s Green bekannte Zwischenteil mit Geige bilden zusammen mit der Mandoline und den starken Riffs

ein temporeiches Sahneschnittchen. Auch die weite-ren Adaptionen bekannter Traditionals wie „Dirty old town“ „Irish Rover“ oder „I’ll tell me ma“ ver-blassen nicht hinter dem Original, sondern erschei-nen in neuem Glanz – poliert mit einer Extraportion Speedfolk!

Doch mit über zwanzig Jahren auf dem musikali-schen Buckel, wissen die Jungs natürlich auch mit Songs aus eigener Feder zu überzeugen. Songs wie „Victor and his demons“ „ Country of Plenty“ oder „Milk the damn cash cow“ zeigen die altbekannte Stärke der Band, eingängige Rhythmen mit instru-menteller Rasanz zu versehen. Eine kleine musikali-sche Reminiszenz an „Sports day at Killaloe“ findet sich in Form des Songs „Fields of green/Nie zu spät“. Auch hier widmet man dem runden Leder sei-ne Aufmerksamkeit. Damit das Mitgröhlen noch bes-ser flutscht, holte man sich tatkräftige Unterstützung von Michael Rhein und Marco Zorzytzky von In Extremo. Gleich zweisprachig kann sich der Fiddlers Green und /oder Fußball Fan bei diesem sportlichen Stück die Seele aus dem Leib brüllen. Dass bei solch einer ekstatischen Feier auch ein paar ruhige Momen-te zur Entspannung eingesät sind, sorgt für eine be-sonnene Abwechslung. Zum Schunkeln lädt „ Greens and fellows“ ein, während „Lost to the moon“ mit hinreißender balladesker Schönheit strahlt.

In seiner Gesamtheit ist „Wall of Folk“ ein weiteres durchweg gelungenes Album in der langen Diskogra-phie von Fiddler’s Green. Ein schwindelerregend hoher Wiedererkennungswert paart sich mit dem musikalischen Mut und Willen, Neues zu schaffen. Bei der „Wall of Folk“ sitzt jeder musikalische Stein, da wo er hingehört. Dieser Wall des Irish Speedfolk rockt!

www.celtic-rock.de/archives/12333

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Oktober - Man Over Board ~ Port Towns (2011)von daniels

Diesen Sound könnte man wunderbar als Randgruppenmusik abtun und zu REM übergehen, aber nicht wenn man einen faib-le für keltische Klän-ge, gepaart mit ein bißchen Seemanns- und Piratenromantik, einem fetten Schluck

Punkrum dazu und schlechten Humor hat.

Manchmal fällt es so schwer das Album des Monats zu nominieren und dann liegt auf einmal eine tolle Scheibe im Briefkasten. Ich gebe zu, die kleine Lei-denschaft für maritime Themen hat von vorneherein einen Bonus bewirkt, aber nach dem ersten Hören war es für mich klar.

Man Over Board aus Oregon (USA)verbinden in fantastischer Weise maritimes Flair mit modernen Sounds. Auf diesem Album legen Sie dann noch ei-nen Schuß Punk obendrauf und lassen es richtig kra-chen.

Als ich die CD das erste Mal ins Autoradio einlege, erklingt von weither eine alte Glocke, man hört noch Quietschen der ungeölten Aufhängung, …

Langsam nähern wir uns einem verruchten Örtchen irgendwo, vielleicht vor der Küste Floridas, der Nebel im Morgengrauen erschwert uns die Sicht. Dann wird die Musik lauter und aus einer Spielunke dringen tiefe Männerstimmen an unser Ohr.

Dann sind wir mittendrin in der verruchten Hölle und Teil des Schauspiels, dass sich um uns herum ereignet. Irgendwann müssen wir auch einstimmen und mitsingen.

Wir? Ich sitze doch alleine in meinem Auto? Um mich herum nur der tägliche Wahnsinn im Kölner Stau. Keine Segel, keine Augenklappen, keine Säbel, Holzbeine und Hakenarme. Schade eigentlich. Gott sei Dank aber auch kein Karneval

Der Grad zwischen Kitsch, Fantasie und Tradition ist schmal. Man Over Board meistern Ihn aber auch mit ihrem zweiten Album. Die besondere Atmosphäre der Musik wird in erster Linie über Flöten, Geigen und Mandoline hergestellt, die mal als Melodie und manchmal dezent im Hintergrund eingesetzt werden. Die Stromgitarren sorgen dann zwischendurch für den nötigen Pepp.

Ein absolutes Highlight ist für mich das Instrumental “the ravens perch at gallows end”. Hier durchlebe ich ein musikalisches Stimmungsbild der ganz besonde-ren Art, dass mir die Dramatik und den Reiz der Pira-terie vor das innere Auge projeziert.

10 Songs die als ganzes überzeugen und den Män-nern die Sehnsucht nach dem weiten Meer lehren. Baut wieder Schiffe!

Kleines Manko ist das Artwork des Albums. Hier hätte gerne etwas mehr Stimmung für das Auge ge-macht werden können.

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November - Sean Wheeler Zander Schloss / Pascal Briggs & The Stokers ~ Split Re-cord (2011)von Roisin Dubh

Das Punk Rock Vete-ranen sich zum Folk bekennen ist schon lange nichts Neues mehr. Da bei diesen Ausflügen meist wun-derbare Musik heraus kommt, war ich sehr gespannt auf das Split Alum von Sean Whee-ler & Zander Schloss

und Pascal Briggs & The Stokers. Die ersten 6 Tracks sind von Sean Wheeler, der mir unter anderem von Throw Rag noch in bester Erinnerung ist und Zander Schloss, der mit den Die Hunns und Circle Jerks zu überzeu-gen weiß. Es geht los mit „Coming as I’m going“ einem romantischen Blue-grass Stück, gefolgt von „Phantom Switchman“ und „Walk thee invisible“. Hier kann man, trotz Country Klängen, deutlich hö-ren, dass Sean eine Vergangenheit bei Throw Rag hat. Geprägt werden die Titel des Duos vom leidenschaft-lichen Gitarrenspiel Zander Schloss‘ und der markan-ten Stimme von Sean Wheeler.

Der erste Teil dieses Split Album plätschert sehr an-genehm dahin. Das meine ich im positiven Sinne. Es gibt keine speziellen Highlights aber zum Entspan-nen zuhause auf der Couch gibt es kaum etwas Bes-seres. Die Titel 7 bis 12 stammen von Pascal Briggs & The Stokers und haben mich direkt umgehauen. Millionaire war schon einer meiner Lieblingstitel auf Pascals Solo Album, in dieser Version gefällt es mir aber noch viel besser. Während ich mich noch über die gelungene Version von Millionaire freue und ge-rade auf die Repeat-Taste drücken will folgt schon der nächste Hammer-Titel „Downpresser Man“. Ein ungeheuer druckvolles Stück. Man kann die Energie förmlichen spüren wie sie aus den Lautsprechern kommt. Mit „Days Like Honey“ kommt Pascals me-lancholische Ader voll zur Geltung und es wird kurz ruhiger bevor die energiegeladenen Titel „Brothers and Sisters“ und „If you wanna leave“ das Album abschließen. Ein wirklich gelungenes Album, das al-lerdings mit knapp 40 Minuten Spieldauer viel zu kurz ist.

www.celtic-rock.de/archives/13014

Dezember - Sir Reg ~ A sign of the times (2011)von Jessy

Sir Reg liefern nach ihrem selbstbetitelten Debutalbum mit „A sign of the times“ einen mindestens e-ben so exp lo s iven Nachfolger. Mit dem Iren Brendan Sheehy an den Leadvocals und den schwedischen

Kollegen an den Instumenten, fabriziert die Band eine geniale Mischung, bei der sich die besten Kom-ponenten des Celtic Rock und Punk verbinden.

Gleich zu Beginn donnert der Opener und Titelsong „A sign of the times“ mit einer derartigen Präsenz und Eingängigkeit aus den Boxen, dass man beinahe versucht ist zu denken, die Band verschießt gleich zu

Anfang ihr Pulver. Eine geniale Melodie, die perfekt getragen wird durch die Instrumente, zaubert Bilder von Sehnsucht und Hoffnung. Bei dieser Nummer haut einen die Energie der Hookline sprichwörtlich aus den Latschen. Sofort musste ich an Bands wie REM oder Travis denken, mit denen sich Sir Reg musikalisch problemlos messen könnten. Zum Glück hält das Album das was es mit dem ersten Song ver-spricht, denn auch die anderen Titel überzeugen selbst das verwöhnteste Ohr.

In ihren Songs besingen Sir Reg Themen wie Emi-gration, die kleinen und großen Kämpfe des Lebens, Verzweiflung und der Weg aus dieser heraus. Mit Mu-sik wie auf „A sign of the times“ ist das kein Prob-lem. Bis auf „Dublin City“ ist das komplette Album durch ein hohes Tempo charakterisiert, die Songs werden schnell und kraftvoll gespielt ohne dabei das

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Feingefühl missen zu lassen.  Songs wie „Dying to rebel“, „How the hell can you sleep?“ und „Living on the moon“ beweisen, dass diese Band nicht nur ihre Instrumente, sondern auch das Songwriting im Griff hat und das ist keine Selbstverständlichkeit. Bevor sich Sir Reg 2009 gründeten, war bereits eine lange Zeit als Cover-Band ins Land gegangen. Ihre persön-lichen Lieblingsbands wie The Pogues, Horslips, Flogging Molly, The Beatles, The Dubliners und Dropkick Murphy’s dienten als Songlieferanten und diese Einflüsse merkt man natürlich auch in der Mu-sik. Da verbinden sich Attribute wie liebevoll mit energisch, kämpferisch und melancholisch. Dass Sir Reg Songs großes Potential haben, haben sie spätes-

tens mit „A sign of the times“ unmissverständlich klar gemacht.

„This country’s for sale“ oder „I’ll leave for New York“ haben eindeutig Hitpotential und stehen als kunstvolles Ausrufezeichen für das Talent, dass diese Musiker in ihre Arbeit stecken. Die Saiten werden bis zum Glühen gespielt, Drums und Stimmbänder zum Beben gebracht und der Hörer bleibt mit einem Ge-fühl zurück, wie es nur gute Musik verleihen kann: Absolute Zufriedenheit! 

www.celtic-rock.de/archives/13723

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Die Alben des Jahres 2011

Januar - Coast ~ Coast (2009)

Februar - 3 Daft Monkeys ~ The Antiquated & The Arcane (2010)

März - Whiskey Devils – A tribute to The Mahones (2010)

April - Silent Poem ~ Doktor Kosmos (2011)

Mai - Paul McKenna Band ~ Stem the Tide (2011)

Juni - Paddy and the rats ~ Hymns For Bastards (2011)

Juli - The Bloody Irish Boys ~ Auld St. Patrick (2011

August - The Krusty Moors ~ a stumble in the right direction (2011)

September - Fiddlers Green ~ Wall of Folk (2011)

Oktober - Man Over Board ~ Port Towns (2011)

November - Sean Wheeler Zander Schloss / Pascal Briggs & The Stokers ~ Split Record (2011)

Dezember - Sir Reg ~ A sign of the times (2011)

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CDs und PlattenThe Revival Tour ~ 2011 Collections (2011)

vvon Folkaholix

Mit unaufgeregter Instrumentation kommt The Re-vival Tour daher, denn mit Gitarre, Bass und Mund-harmonika sind die vier Herren

doch eher den konventionellen Sparten unserer Mu-sik zuzuordnen. Woher rührt also der Charme der vier Herren, die weder mit erstaunlicher Instrumen-talkunst brillieren, noch großartige musische Neue-rungen offerieren? Es ist zum einen der vor Kraft strotzende Gesang, zum anderen aber auch die Ein-gängigkeit der Eigenkompositionen.

No Weather eröffnet den nur achttitligen Silberling, den eine Fotografie aus dem Fenster eines Flugzeugs ziert. Über die Wolkendecke ragen Berge, indes die Flügellänge des Transportmediums eher einen be-schaulichen Eindruck vermitteln. So mäandert die fotografische Impression zwischen unendlicher Ferne und Beschaulichkeit des Menschlichen. Ob dies In-tention des Covers war, bleibt unklar, fest steht je-doch, dass dieser Eindruck pässlich zum ersten Track des Albums passt.

Dan Andriano löst mit Hollow Sounds den Gesang seines Vorsängers Brian Fallon ab. Sang letztbenann-ter noch eher dem Rock-Punk-Klientel entsprechend, stimmt sein Titelnachfolger besinnlichere Töne an. Während Brians Stimmgewalt Fehlintonation unge-achtet ließ und sich der geneigte Rezipient in wohl-wollendem Zuhören vergaß, erstaunt Dan bei zarte-ren Klängen mit gleichem Stimmvolumen.

Prague (Revive Me) eröffnet mit Mundharmonika und verortetet den Gesamtstil zwischen US-Lieder-machertum und countryesken Zügen. Deutlicher wird das jedoch bei den Live-Mitschnitten, die – Gott sei Dank – bei Youtube zu finden sind. Schaut mal rein:

Leider kann das Album diesem Gesamtsound nicht gerecht werden, weil insbesondere die Fiddle fehlt, vor allem aber auf das gemeinsame Singen verzichtet. Bei den Liveperformances von The Revival Tour rücken immer wieder die Einzelstimmen in den Vor-dergrund. Dies mag bisweilen beschaulich sein und

entspricht, bis auf eine Ausnahme, auch der Intenti-on der CD. Zu konstatieren ist jedoch, dass der ge-meinsame Sound den des Studios um ein Vielfaches überbietet.

Einzig On The Bow wird dem Live-Klang gerecht. Gleich einem leidenschaftlichen Spiritual ertönen die Stimmen der vier Herren in trauter Vielstimmigkeit. Gibt Chuck Ragan zumeist die ersten Worte vor, bricht die Stimmgewalt aller über den Solisten herein und bestätigt durch den quasi-sakralen Wechselge-sang den Eindruck eines Spirituals. Keine zwei Minu-ten hält diese Leidenschaft an – viel zu wenig, um sich an das Miteinander der Charakterstimmen zu gewöhnen, das live so intensiv kultiviert wird.

Insgesamt also ein Silberling, der zwar beschaulich ist, und bei all jenen Anklang finden dürfte, die den Live-Sound der Band nicht kennen, doch insgesamt zu wenig überrascht und den Trumpf von The Revi-val Tour nicht ausspielt: Das gemeinsame Singen, das unfassbare Miteinander der Charakterstimmen, die nach solistischer Leistung beinahe unvereinbar schei-nen.

Trackliste

1. No Weather2. Hollow Sounds3. Prague (Revive Me)4. On The Bow5. Goodnight Irene6. Me and Denver7. Pray For Tucson8. Bedroll Lullaby

CDs und Platten

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Hugh Morrison ~ Robert Burns Rocks (2010)

vvon daniels

Es ist nicht mehr das frischeste Album, aber die Lie-der, die gesungen werden haben andere Zeiträume überdauert. Und es ist eines der besten und schöns-ten, die ich bislang gehört habe. Vorgetragen und arrangiert von einem Musiker, der in vielen Méties zu Hause ist: Hugh Morrison, Mitglied u.a. der Street Dogs und Murder The Stout.

Aber erst einmal von Anfang an. Robert Burns? Ok, den Namen hatte ich schon Mal gehört, schottischer Literat. Dabei habe ich mir erst mal nichts weiter ge-dacht und die CD ins Autoradio eingeschoben. Was mir dann in die Ohren floss, war ein musikalischer Hochgenuss, wie ich ihn lange nicht erlebt habe. Ich war neugierig auf mehr und schlug mal ein bißchen über diesen Herrn Burns nach.

Hugh Morrison hat sich einem schottischen nationa-len Idol angenommen und dessen Lieder verarbeitet. Das ist mutig. Mit sowas hat sich schon mancher übel auf den Popo gesetzt. In den Beschreibungen des Werks und Lebens des Herrn Burns lese ich dann Dinge, die in diesem Album auf die eine oder andere Weise eine Bedeutung ge-winnen und realisiert werden.

In seinem gesamten literarischen Werk folgt Burns der Natur, kennt keine ande-re Begeisterung, als die, die er aus der Tiefe seines Herzens und aus dem wirkli-chen Leben schöpfte.

 Die Musik wird so sauber und klar arrangiert. Jetzt verstehe ich war-um.

Sein unstetes Leben verbunden mit der Armut seiner Kindheit untergruben seine Gesundheit. Der wahrscheinlich zu häufi-ge Genuss von Alkohol hinderten ihn immer öfter an seinem literarischen Werk. Ein Kuraufenthalt in einem benachbarten Seebad nach einer schweren Krankheit brachte nicht mehr die gewünschte Genesung. Im Alter von 37 Jahren starb Robert Burns am 21. Juli 1796 …

Da haben wir wieder die rauhen Seiten des Lebens und die Verbindung zu dem von uns zu geschätzten Rock und Punk Genre.

Musikalisch gesehen ist es vor allem das Akkordeon was mir besonders gut gefällt. Sauber getastet und nicht gequetscht  (Tobias Escher gestatte mir diese Anspielung) spielt es in den meisten Songs eine Melodie-tragende Rolle. Dazu werden verschiedene andere Instrumente begleitend dazu genommen.

Das durchgängige Schlagzeug hält sich im Hintergrund, deutet aber immer wieder dezent an, dass es auch anders ginge. Selbst einige E-Gitarren Einschübe stören nicht, sondern geben dem Ganzen eine zeitgenössi-sche Note.

Das Album ist durchweg abso-lut entspannt. Es gibt einfach keinen Stress. Die manchmal rauhe/rauchige Stimme von Hugh Morrison wird häufig er-gänzt durch eine hohe und klare Stimme seiner Begleiterin.

Überrascht wurde ich auch mal wieder, wieviele Melodien auch in unserem Alltag Eingang ge-funden haben. Den einen oder

anderen Song werden viele aus anderen Zusammen-hängen wieder erkennen. Da gibt es für unsere Kuec und die Serie “The Story Behind The Song” noch viel zu tun.

Meinen Dank und Respekt hast Du sicher Hugh! Danke für diese Scheibe und schönen Momente! 15 Stück (Musik)Geschichte.

CDs und Platten

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Trackliste

1. Leezie Lindsay2. Rantin Rovin Robin        3. Ye Jacobites by Name        4. Ye Banks and Braes5. Hey Johnnie Lad6. Res Red Rose – Instrumental7. Scots Wha Hae8. Awa Whigs Awa9. Ae fond Kiss                        10. Burns Reels – Instrumental11. The Rigs o’  Barley12. The Lea Rig                             13. A Man’s a Man14. Farewell to the Highlands15. Auld Lang Syne

www.celtic-rock.de/2011/12/hugh-morrison-robert-burns-rocks-2010/

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At First Light ~ Idir (2010)

vvon kuec

At First Light – das ist ein Trio von Sp i t zen-fo r mat . Man sollte allerdings ausgeprägtes Interesse an akustischer tra-ditioneller Mu-sik aus Irland und speziell an

den Uilleann Pipes mitbringen, um dieses Album zu genießen. Der Gruppenname At First Light geht auf ein CD-Projekt von 2001 zurück, aus dem die Band entstand. Die jetzige Besetzung ist seit dem Album Tripswitch von 2006 zusammen. Man hat sich also nicht gehetzt, um ein neues Produkt herauszubrin-gen, sondern es in Ruhe reifen lassen. Entsprechend durchdacht und ausgewogen ist das Ergebnis.Idir bedeutet auf Gälisch ‚dazwi-schen’. Zwischen Tradition und Mo-derne, irischer und internationaler Kultur. Vielleicht auch zwischen den früheren Fronten, da das Album in Belfast aufgenommen wurde. John McSherry (Uillean Pipes, Whistles) Donal O’Connor (Fiddle, Keyboard) sowie Francis McIlduff (noch mal Pipes und Whistles, dazu Percussion) besitzen hochrangige instrumental-technische Fertigkeiten. Sie haben sich aber bewusst gegen das „immer schneller, immer lauter“ entschieden. Keine rasenden Jig- und Reel-Sets mit bemüht auffälligen Harmonien und Begleitrhythmen.

Die Tunes sind entspannt, Slides aus dem Südwesten, ein paar spanische Melodien, langsame Klageweisen. „ Das Einfache ist das Schwere“ könnte man sagen. Sie nehmen beispielsweise die Melodie eines gäli-schen Liedes und spielen sie als Slow Air (Máire an Chúil Ór Bhuí). Durch die Phrasierung, kleine Ak-zente, Ornamente und Variationen wird ein Kunst-werk daraus, aber eins, das zum Nachspielen ermu-tigt.

Anders als Lunasa, die John McSherry mitgegründet hat, beschränkt sich At First Light nicht auf das In-

strumentale. Mit Ciara McCrickard präsentiert man als Gast eine hervorragende junge Sängerin aus Uls-ter. Sie hat sich intensiv mit dem traditionellen Sean – Nos – Gesang beschäftigt und hebt sich dadurch deutlich von poppig beeinflussten Kolleginnen ab. Ihr Stil passt bestens zu den ausgewählten, sehr ernsthaften Songs. Das zweisprachige Quiet Land of Erin hat das Zeug zu einem zeitlosen Klassiker. Auch ihr Courting is a Pleasure gehört zu den Highlights der CD.

Bei den Arrangements nimmt das Piano eine wichti-ge Stellung ein. Dies knüpft an die Zeit vor dem Re-vival mit seinen Gitarren an und rehabilitiert die Rol-le des vormals mit Rhythmus-Gehämmer gequälten Instruments im Folk. Donal O’Connor setzt es genial ein. Auch seine Fiddle spielt er so, wie man es sollte – klar und druckvoll, mit Verzierungen und Swing. Lei-der kommt die Geige etwas zu kurz (wobei ich aller-dings parteiisch bin). Gleich vier Gäste sorgen dafür, dass Gitarre und Bouzouki gut vertreten sind: Ruben Bada, Paul McSherry, Michael McCague und Tony

Byrne lassen stellenweise Erinnerun-gen an Planxty aufkommen, halten sich aber stark zurück. Stets ist die Melodie im Vordergrund, was aber nicht heißt, dass Zupfinstrumente oder Flöten nicht wesentliche Bei-träge zur Atmosphäre eines Tracks leisten.

Mehrmals werden alte mit selbstge-schriebenen Stücken kombiniert. Die Tunes werden durch die Takt- und Besetzungswechsel nicht langweilig. Es sind einige Ohrwürmer dabei, die man sicherlich öfter in Sessions hö-

ren wird. Aus dem Rahmen fällt das Duett der beiden Piper, Roy’s Hands, die ein langsames Klagelied sehr intensiv mit parallelen Melodielinien zelebrieren. Si-cher nicht jedermanns Sache, aber stark.

Was Marketing und Fan-Pflege angeht, sind At First Light auf der Höhe der Zeit. Mit dem Album be-kommt man ein Passwort, das Zugriff auf ein delu-xe-Booklet, eine live – EP u.a.m. bietet. Ein vernünf-tiges Beiheft, dass man nicht erst ausdrucken muss, hätte ich dem sparsamen Einleger vorgezogen.

Wenn mich die Gerüchteküche nicht täuscht, haben wir die Chance, die Gruppe 2012 in Deutschland zu sehen. Eine solche Gelegenheit sollte man in jedem Fall nutzen, das zeigen die Live-Aufnahmen.

CDs und Platten

celtic-rock & punk fanzine 22

Trackliste

1. The Magnificent Six 2. Ar Thóir an Donn 3. Aird Uí Chuain

(The Quiet Land of Erin) 4. Máire an Chúil Ór Bhuí 5. Bethan’s Dance 6. Rolling in Rosemount 7. Courting is a Pleasure 8. El Garrotín 9. Roy’s Hands 10. The Pipers of Roguery

www.celtic-rock.de/2011/12/at-first-light-idir-2010/

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Dies und dasWexford Carol – Dizzy Spell (mit Gratisdownload)

vvon kuec

Zum 3. Advent gibt es eine freundliche Gabe von der Gruppe Dizzy Spell: ein sehr altes irisches Weih-nachtslied in neuem Gewand aus ihrem Weihnachts-Album. Dazu schreibt Jan Oelmann:

‘Für unser Programm „An Nollaig – irische Weih-nacht“ haben wir uns schon vor einiger Zeit auf die Suche nach Christmas Carols von der Grünen Insel gemacht. Ziemlich bald stießen wir im Internet auf eine Kirchenchoraufnahme der sogenannten Wex-ford Carol. Ein irischer Volkskundler namens Grat-tan Ford zeichnete das Lied im ausgehenden 19. Jahrhundert in Enniscorthy, County Wexford auf. Deshalb heißt das Stück auch manchmal „En-niscorthy Carol“. Es wird vermutet, dass Melodie und Text auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Wie viele Weihnachtslieder erzählt auch die Wexford Ca-rol die Weihnachtsgeschichte im Schnelldurchlauf.

Die schöne, eingängige Melodie mit der interessanten Abweichung ins Moll hat uns sofort gefallen, und so haben wir das Lied auch auf unserer Weihnachts-EP veröffentlicht. Damit waren wir – ohne es zu ahnen – in ziemlich prominenter Gesellschaft: Aufnahmen des bekannten Traditionals gibt es unter anderem von Loreena McKennitt (auf ihrer Platte „To drive the cold winter away“), von Moya Brennan, The Chief-tains, Eileen Ivers, den Celtic Women und sogar von der US-Bluegrass-Größe Alison Krauss.

Manchmal ist Unwissenheit auch ein Segen: Von den prominenten Versionen kannten wir zunächst nur die von Loreena McKennitt. Und so konnten wir – oh-ne völlig in Ehrfurcht zu erstarren – unsere ganz ei-gene Fassung für das Lied finden. Viel Spaß damit!’

Zu erreichen über die Homepage von Dizzy Spell oder direkt zum

Download: Wexford Carol – vom Dizzy Spell Album „An Nollaig – irische Weihnacht“ (UAM/Rockwerk 2010)

Wexford Carol

Good people all, this Christmas time,Consider well and bear in mindWhat our good God for us has doneIn sending his beloved sonWith Mary holy we should pray,To God with love this Christmas DayIn Bethlehem upon that morn,There was a blessed Messiah born

The night before that happy tideThe noble Virgin and her guideWere long time seeking up and downTo find a lodging in the townBut mark right well what came to passFrom every door repelled, alasAs was foretold, their refuge allWas but a humble ox’s stall

Near Bethlehem did shepherds keepTheir flocks of lambs and feeding sheepTo whom God’s angel did appearWhich put the shepherds in great fearArise and go, the angels saidTo Bethlehem, be not afraidFor there you’ll find, this happy mornA princely babe, sweet Jesus, born

With thankful heart and joyful mindThe shepherds went the babe to findAnd as God’s angel had foretoldThey did our Saviour Christ beholdWithin a manger he was laidAnd by his side a virgin maidAttending on the Lord of LifeWho came on earth to end all strife

There were three wise men from afarDirected by a glorious starAnd on they wandered night and dayUntil they came where Jesus layAnd when they came unto that placeWhere our beloved Messiah layThey humbly cast them at his feetWith gifts of gold and incense sweet.

(Text: Traditional Musik: Traditional/J.Oelmann)

Dies und das

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KonzertberichteOysterband Bochum 09.12.2011

vvon kuec

Es war ein besonderer Abend für die Band – der Ab-schluss von sechs Wochen auf Tour am Ende eines erfolgreichen Jahres. Das neue Album Ragged King-dom hat bereits einen Kritikerpreis gewonnen ( Ma-gazin fRoots), und die Band ist in gleich vier Sparten für die BBC Folk Awards nominiert, die im Februar vergeben werden. Die fünf Briten konnten entspannt und selbstsicher auftreten und im Bahnhof Langen-dreer den Kontakt mit ihren Fans genießen, die sie zu feiern wussten.

Auch für mich war der Abend ein denkwürdiger: mein letzter Besuch eines Oysterband – Konzerts war 25 Jahre her. 1986 habe ich sie einmal akustisch und einmal mit dem ersten Drummer gesehen, auf dem Weg von der akustischen Ceilidh – Kombo zur erfolgreichsten englischen Roots Rock Band. Chop-per am Cello war damals noch nicht dabei, er kam 1988, und der neue Drummer Dil Davies macht erst seit 2008 mit. Die drei verbliebenen Gründungsmit-glieder, teils grau, aber nicht schwach geworden, ha-ben die von mir geschätzten Qualitäten gut über die Zeit gebracht.

 Frontmann John Jones ist bestens bei Stimme. Bei Where the World Divides demonstriert er, dass er immer noch die höchsten Höhen schafft. Er setzt öfter die großen Gesten, die ausgebreiteten Arme, ein, als wolle er das Publikum umarmen. Seine Art zu singen und Songs zu interpretieren ist warm, aber nicht weich, seine Bemerkungen zur politischenen Lage haben Schärfe. Viel geredet wird nicht, aber ein Kommentar zur Euro-Krise wird kräftig beklatscht.Ian Telfer steht wie früher hinten links, spielt tvor-züglich, aber unaufdringlich und gibt den ruhigen Schotten. Chopper mit Musketier- Frisur und -Bart klemmt sein Cello auf die Schulter und verleiht den Songs Intensität. Gitarrist Alan Prosser hält sich rechts am Bühnenrand und lässt nur gelegentlich sei-ne Zupf-Künste durchscheinen. Dil Davies trommelt ziemlich robust, aber durchaus flexibel. Zusammen hat man genug Erfahrung und auch Energie, um so einen Abend zum Erfolg zu machen. Dazu gehört das Bad in der Menge und der Wechselgesang.

Leider ist der Sound alles andere als zufrieden stel-lend. Zunächst hört man fast nur Drums und Gesang (bis auf den Drummer singen auch alle), die Geige ist die meiste Zeit zu leise und merkwürdig mit Effekten versetzt, die Gitarre geht streckenweise unter. Dies tut der allgemeinen guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Dafür sorgt das Liedmaterial der  Alben vor Ragged Kingdom mit einer Serie eingängiger Mitsing – Nummern. The Flood, Bury Me Standing, Uncommercial Song, Rise Above... Aber auch Klassi-ker wie Oxford Girl sind dabei.

Ohne Pause geht es zwei Stunden durch, wobei sich das Publikum in der 2. Hälfte zu beachtlichen San-gesleistungen aufschwingt, so dass entsprechende Aufforderungen gar nicht mehr nötig sind. Absoluter Höhepunkt des offiziellen Teils ist für mich Pete See-gers Bells of Rhymney. Es handelt vom Niedergang des walisischen Bergbaus, von der Band als Metapher für den nach-Thatcherschen Industrie-Kahlschlag gebraucht. Die Botschaft ist: Wir wissen was los ist und dass die Zeiten schlecht sind – trotzdem singen wir, und trotzdem behalten wir unseren Stolz. Die Oysterband verbreitet keine Romantik und bietet keine heile Parallelwelt an. Von daher passt sie gut ins alternative Kulturzentrum im Ruhrrevier. Die Musik

Konzertberichte

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hat Kraft, vermittelt ein Gefühl von Gemeinsamkeit und Stärke.

Trotzdem ist meine Freude an dem schönen Auftritt nicht ungetrübt. Es ist zu voll, zu laut und zu warm. Über dem Mischpult ist an der Decke eine Dezibel-Anzeige montiert, die um die 100 dBa pendelt. Aber auch so sagt das subjektive Empfinden „bitte leiser“. Die Veranstalter geben sich einsilbig auf die Frage nach der Zahl verkaufter Karten, jedenfalls ist der Laden überfüllt. Was die Brandschutzinspektoren gesagt hätten, sei dahingestellt.

Für den Schluss hat sich die Band was Hübsches aus-gedacht: Bei einem Instrumentalstück verlässt einer nach dem andern die Bühne, bis der Fiddler als letz-ter durch den Seitenvorhang schreitet, wobei die Tö-ne buchstäblich verhallen. Statt stumpf „Zugabe“ zu rufen, kommt ein Gesang auf: „Don’t Be Afraid“ , der Refrain des als Zugabe folgenden Liedes. Auf deutsch „Fürchtet euch nicht“ , so dass unerwartet eine weihnachtliche Botschaft aus dem Bau mit dem schwarz-roten Anarcho-Stern dringt.

Obwohl der Saal eigentlich zu groß ist, riskieren die Fünf ein wirkliches ‚unplugged’ - Finale. Put out the Lights ist wunderschön und zeigt noch mal die sän-gerischen Qualitäten beider Seiten. Ganz zum Schluss gibt’s noch ein englisches Weihnachtslied, The Holly and the Ivy, wie es bei John Jones daheim oder im Pub um diese Jahreszeit erklingt.

So leise und intim hätte es für mich in kleinem Rah-men gern noch weiter gehen können. Es dürfte aber jeder Verständnis gehabt haben, dass die Band kurz nach Zehn Feierabend machen wollte. 'Stehende O-vationen' gingen nicht, da man ohnehin stand. Sym-pathie und auch Begeisterung waren allemal spürbar.  Schön wäre es, die Oysterband nächstes Jahr noch mal in einer  Umgebung mit anderen akustischen Qualitäten hören zu können. Und wenn dann noch June Tabor dabei wäre...

Konzertberichte

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Konzerte und FestivalsThe 1st Keltic Festival auf Schloss Hohenlimburg (mit Gewinnspiel)

vvon frakru

Open Air am Schloss Hohenlimburg – im Mai geht’s bei der „Schwarzen Hand“ grün zur Sache

Im Schloss Hohenlim-burg gruseln sich re-gelmäßig kleine und große Besucher vor der s a g e n u m w o b e n e n „Schwarzen Hand“. Der Legende nach war sie einem ungezogenen Jüngling abgefallen.

Richtiger ist wohl, dass sie eine Art Beweisstück in einem Mordprozess war. Statt sich zu gru-seln sollen sich die Freunde keltischer Musik im Mai am Schloss pudelwohl fühlen.

Die Location ist traumhaft. Wie geschaffen für ein solches Festival. Ein grandioser Blick schon beim Weg herauf zum Schloss.

Das Line-Up des zweitägigen Festivals ist ebenfalls wie geschaffen dafür, zwei großartige Festival-Aben-de zu erleben. Bands wie Craic oder Bardic sorgen

vor allem für die akustischen Akzente, die Paul McKenna Band aus Schottland besteht ebenfalls aus

virtuosen jungen Musi-kern, die in ganz Europa sehr erfolgreich ihren ganz eigenen Stil prägen und weiterentwickeln. Etwas mehr zur Sache geht es bei den Lokalma-tadoren, der Hagener Ceili Family und bei Cel-tica, wo auch mal die keltische Version des Queen-Klassikers „We will rock you“ präsen-tiert wird.

Nicht zu vergessen die lautstarken Sauerland Pi-

pes and Drums und die filigranen Tänzer der Irish Dance Factory.

Neben der Musik gibt es Verkaufsstände mit kelti-schem Schmuck und andere Arten von Souvenirs,kel-tische Flaggen, Kilts, Leckereien aus Irland und Schottland und Whisky-tasting. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt und es gibt Guinness vom Fass.

Gewinnspiel:

Zu gewinnen gibt es 2 mal, je 1ne Eintrittskarte für Freitag den 18. Mai 2012. Was müßt Ihr tun? Sendet uns eine E-Mail an [email protected] mit dem Betreff “Schloss Hohenlimburg” und nennt die Band aus Glasgow die an beiden Tagen spielt.

Einsendeschluss ist der 15.01.2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Freitag 18. Mai 2012

Einlass ab 16:00 Uhr17:30 – 18:00 Uhr Sauerland Pipes and Drums 18:00 – 19:30 Uhr Craic 19:45 – 20:15 Uhr Irish Dance Factory 20:30 – 22:00 Uhr Bardic22:15 – 23:40 Uhr The Paul McKenna Band The Paul McKenna Band

Konzerte und Festivals

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Samstag 19.Mai 2012

Einlass 16:00 Uhr17:30 – 18:00 Uhr Sauerland Pipes and Drums 18:10 – 19:45 Uhr The Paul McKenna Band 20:00 – 21:30 Uhr The Ceili Family 21:45 – 23:40 Uhr Celtica – Pipes Rock

SPECIAL GUEST: LINZI MURPHY- THE VOI-CE OF SCOTLAND

Tagesticket je 22,- EUR | 2-Tage-Festivalticket 38,- €

Linzi Murphy

Bardic – Tunes an Tales

BARDIC stehen für akusti-sche handgemachte Musik. Eddies rauchiger kraftvoller Gesang sowie das etwas dunkle Timbre in Sarah-Ja-nes Stimme, die den Songs einen einzigartig erdigen Charakter verleihen

The Ceili Family

IRISH ENTERTAIN-MENT FOLK’N’ROLL – ein unterhaltsames, grünes Ceili-Spektakel

Celtica – Pipes Rock! Der mitreißende Sound schottischer Dudelsäcke, virtu-os und le iden-schaftlich, gepaart mit feurigem Pub-Rock lässt kein Tanzbein r uhig und keine Kehle verschlossen: Clap

your hands, stomp your feet and sing along – YEAH!

Craic – a good time Craic spielt traditionellen Irish Folk. Frei von Effekten und am Liebs-t e n o h n e Strom. Genau das war das Ziel, das Mario und Torsten verfolgten, als

sie sich im Sommer 2006 zum Kennenlernen am Bahnhof in Hamm trafen.

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CDs und PlattenFFR ~ Art Y Show (2011)

vvon Folkaholix

Nur einer der elf Titel des wortmalerisch betitelten Albums ertönt in französischer Sprache, indes die anderen dem allgemeinen Anglisieren anheim fallen. Das 2011 erschienene Album Art Y Show, das gleichsam mit dem wortwitzabträglichen Verständ-nishammer nicht auf die Abbildung einer Artischo-cke verzichtet, wurde von der vierköpfigen Band FFR (Celtic Fiesta) aus Belfort vorgelegt. Die Band präsentiert sich unter dem Banner:

Etre sur scène c’est être en vie!!!

…, dass nämlich das auf der Bühne-Stehen vielmehr als nur eine Nebensächlichkeit, sondern unbedingtes Lebenselixier sei. Mit eher beschaulicher Instrumen-tation gehen die vier Franzosen ans musische Tag-werk, denn mit Schlagzeug, Bass, Gitarre und Geige bestechen die Dame und ihre drei Herren eher nicht durch Multiinstrumentation. Dennoch schöpfen sie die Möglichkeiten dieses Repertoires mit unbedingter Hingabe aus.

Der Opener des Albums, Let’s Underfold Your Eyes, eröffnet durch ein Geigen-Schlagzeug-Wechselspiel, bei dem die Geige den Offbeat zum grundschlagen-den Rhythmusgeber gibt. Im Folgenden umspielt die Geige den zum Teil etwas gewöhnungsbedürftigen Gesang facettenreich – von lieblich bis eindringlich. Die vokale Leistung wirkt teilweise überangestrengt, als sei den eigenen Worten und Darbietung eine Be-deutung beigemessen, die die optische Raffinesse des Albums ad absurdum führt.

You Gimme Love wird seiner thematischen Veror-tung gerecht und schlägt popeske Töne an, dem Ge-samtsound immer wieder sehr zuträglich sind. Die Frontstimme erklingt in trauter Zweisamkeit in erster

u n d z w e i t e r Stimme gleichzei-tig – und umspielt s i c h f o l g l i c h selbst. Eine zweite Klangwürze wäre dem Silberling sicherlich nicht schlecht bekommen. Gleichermaßen geht es im Folgenden weiter: Wonderful Day über-zeugt mit seiner eingehenden Melodik und feinen Ideen, insbesondere was den Violineneinsatz betrifft. Leider wird die Geigerin technisch diesen Ideen nicht immer gerecht, so dass bisweilen befremdliche Into-nationsschwächen zu hören sind. Im vierten Teil er-öffnen Bass und Schlagzeug in trautem Wechselspiel, indes insbesondere die Leistung des Erstgenannten hervorgehoben werden sollte.

Konsultiert man Youtube in puncto FFR (celtic fiesta) erklingt erfrischendes Französisch, bei dem der Gesangsduktus des Sängers / Frontmanns seine Aufdringlichkeit ablegt, seine Präsenz jedoch beibe-hält:

Die Vielzahl wunderbarer Ideen auf Art Y Show werden immer wieder von dem über(ge)wichtigen Gesang unterminiert, so dass man sich gelegentlich mehr Instrumentalteile wünscht. Schade drum, denn auch der letzte Titel, A Toi, überzeugt mit der mut-tersprachlicher Extravaganz. All jenen, die Lust auf tanzbare Daheimmusik haben, sei das Album wärms-tens empfohlen. Wen jedoch Unlustgefühle bei über-dominanter Stimme plagen, sollte vielleicht auf die-sen Silberling verzichten und Vorlieb mit den Videos nehmen.

Trackliste

1. Let’s Underfold Your Eyes2. You Gimme Love3. Wonderfull Day4. Deep Underground5. When Will We Be Married?6. Ease My Mind7. Lorient8. Oceans9. Mañana10. Stand As One11. A Toi (New & Live in the Studio)

CDs und Platten

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Pigeons on the Gate ~ Last Nights Craig (2011)

vvon jary

Ein Pub, irgendwo abgeschieden im County Galway. Kein angenehmes Wetter, es ist kalt und regnerisch. Das Licht des Kaminfeuers lässt die Fenster des Pubs warm in die Dunkelheit hinausleuchten. Drinnen versammeln sich Musiker aus der ganzen Welt, zufäl-lig zusammengewürfelt und legen einfach los, traditi-

onelle Themen und wilde Improvisationen über Ak-kordfolgen. Ausgelassene Stimmung. Kein Wunder, dass man hier die liebe zu irischer Musik entdeckt.

Pigeons On The Gate aus dem schweizer Hofstetten begannen mit eigenen Sessions. Erst nach und nach entwickelte sich eine richtige Band daraus. Und das merkt man der Musik an. Das ist schwerpunkmäßig instrumentell, typische, flotte Melodien, basierend vor allem auf den dominanten und einer zurückhal-tenden Bodhran. Und so findet nur in fast buchs-täblich jedem zweiten der zwölf Tracks Gesang Platz. Die Stücke sind allesamt traditionals, traditionell in-terpretiert. Echte Klassiker sind dabei wie I Tell Me Ma, Foggy Dew oder Spanish Lady.

Die CD ist vorn bis hinten wunderbar gelungen, sehr sauber, fast virtuos eingespielt und produziert, wirk-lich sehr nett arrangiert

Die perfekte Hintergrundmusik fürs Irish Pub. Und genau dies ist mein einziger Kritikpunkt: Hier wird kaum ein Risiko eingegagen, was zu einer sehr gleichmäßigen Platte führt, die aber auch nicht über-

raschen kann. Muss man das aber fordern? Nein, immerhin handelt es sich um ein Debut. Ein sehr gutes Debut. Und wenn man nur ein wenig in Erin-nerungen schwelgen will, an die irische Insel, ihre Bewohner, die Pubs, die grünen Hügel, eignet sich diese CD hervorragend.

Der Sound ist direkt und ehrlich, ohne Schnörkel und Effekte. Die Instrumente werden nicht elektronisch verstärkt. Es wird nichts überromantisiert und kein Dreck beigemischt. Das ist einfacher Session-Sound. Und so stelle ich der CD ein gutes Gesamturteil aus. Eine CD quasi von Einsteigern für Einsteiger. Und das ist übrigens absolut positiv gemeint.

Trackliste

1. Tripping Up The Stairs2. I’ll Tell Me Ma3. The Green Mountain4. Spanish Lady5. The Last Polka6. The Fair Maid7. Coach Road To Sligo8. England’s Motorway9. The Swallow’s Tail10. The Foggy Dew I11. The Foggy Dew II12. Arabian Nights

CDs und Platten

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Tooraloo Radio#17: Maze Fitzbollick – In Search Of A Rose 20th Anniversary

vvon Funkfuzzi

Lemgo in Ostwestfalen-Lippe: keine pulsierende Me-tropole der A-Kategorie. Vielleicht noch bekannt für einen Handballverein… Oder eben durch In Search Of A Rose. Die Band ging 1992 an den Start – feiert dementsprechend in Kürze 20-Jähriges – und hat sich in den letzten 20 Jahren zu einer echten Szenegröße in Deutschland entwickelt. Und zieht immer weitere Kreise: einige der rund 700 Konzerte der Bands führ-ten die Musiker auch über die Landesgrenzen hinaus.

In dieser Folge Tooraloo Radio: Maze Fitzbollick nimmt uns mit zu den Anfängen der Band, erzählt über schräge Auftritte und die anstehenden Feierlich-keiten. Außerdem gibt es eine erste exklusive Hör-probe der kommenden Live-CD!

Mehr Musik von In Search Of A Rose und das In-terview gibt es auch in unserer Radioshow Tooraloo Radio.

www.celtic-rock.de/2011/12/tooraloo-radio-17-maze-fitzbollick-in-search-of-a-rose-20th-anniversary/

#18: Die Ceilis interviewen sich selber zum Geburtstag

von Funkfuzzi

Mit 15 hat man normalerweise schwer Pickel und wär lieber 16. Anders ist das bei uns. Wir haben die Party zum 15. Bandgeburtstag in vollen Zügen genossen – und es nicht nur beim #15 Birthday Tooraloo in der Pelmke in Hagen krachen lassen. Ein unvergesslicher Abend mit den Kings and Boozers und den spontan eingesprungenen The O’Reillys and the Paddyhats.

Die ganze Show – mitsamt den Special Guests Dutch Irish Bastard, Lina Norina und Co – gibt es als DVD! Zu bekommen über die Bandhomepage.

Darauf sind auch Bonus Tracks – beispielsweise ein Backstage-Interview! Die Ceilis interviewen sich selbst! Jetzt hier auch zum Hören!

Achtung: durch die nicht zu sehenden Ceili-Shitfaces kann der eine oder andere ironische Wortbeitrag nicht als solcher erkennbar sein. Wir nehmen alles zurück und meinen das Gegenteil!

Cheers!

Das Interview und Musik der Ceili Family gibt es auch in unserem Radio in der Sendung Tooraloo Ra-dio.

www.celtic-rock.de/2011/12/tooraloo-radio-18-die-ceilis-interviewen-sich-selber-zum-geburtstag/

Tooraloo Radion

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CDs und PlattenAcross the border ~ Folkpunk Air-Raid (2011)

vvon Jessy

Across the border feierten in diesem sich dem Ende neigenden Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum und was bietet sich da mehr an als ein Best of zu veröf-fentlichen? Natürlich gab es auch das, doch die sym-pathische Band aus Remchingen begnügt sich nicht mit dem Blick in die Vergangenheit und so gibt es mit “Folkpunk Air-Raid” ein neues Werk. Mit 17 Stü-cken zelebrieren Across the border auf diesem Al-bum ihren unverwechselbaren Stil, der sich durch eingängige Melodien und trabende Rhythmen aus-zeichnet. Der Folk Punk Torpedo wird dabei ge-schickt durch sämtliche Stimmungslagen gelenkt. Mal wird es stürmisch wie bei “Out of control”, mal nachdenklich wie in “Fucked up world ” oder auch romantisch, wie es “Rosemary” zeigt. Wie schon so oft gelingt es der Band dabei einen geschmackvollen Weg zwischen politischem Mitteilungsbedürfnis und sorgloser Unterhalt einzuschlagen. Der Kritiker wird bei Folkpunk Air-Raid genauso glücklich wie der Zy-niker oder der Hedonist.

Ihre lange wenn auch nicht kontinuierliche Bühnen-erfahrung merkt man dem Songwriting und der In-strumentalisierung an und das Album ist hervorra-gend produziert, für mein laienhaftes Ohr gibt es da keinen Makel am Sound. Dabei vereinen sich in der musikalischen Ausrichtung Stilrichtungen wie Punk, Folk und Ska und dises Mixtur sorgt nicht nur für Spaß, wenn sie aus den heimischen Boxen strömt, sondern vor allem auch wenn sie die von der Bühne fegt. Als Erinnerung an diese Live-Energie, die die Auftritte ausmachen, haben es auch kleine Live-Se-quenzen mit den Namen “Across the border I-III” auf die CD geschafft. Dazwischen finden sich Songs, die einem das Stillsitzen wirklich schwer machen. So zum Beispiel “Silent and slow”, welches wirklich alles andere als ruhig und langsam ist. Immer wieder weht auch eine Idee von Seefahrertum und Fernweh durch das Arrangement der Stücke. “Sleepers awake” er-zählt, wie im Booklet eindeutig klargestellt wird nicht von den sogenannten “Schläfern”, sondern von der gewöhnlichen Schlaflosigkeit, die einen Musiker zum Glück auch mal zum Songwriting anstiftet.

M i t “Über s Meer” hat es auch ein deut-sches Stück von Rio Reiser auf die CD g e s c h a f f t . Passenderwei-se ist dieses Stück als letz-tes auf der Tracklist plat-ziert worden. Dami t w i rd der Hörer entspannt entlassen aus der bunten Klang-kulisse, die Across the border ihm mit Folkpunk Air-Raid bieten. Nach dem bunten, rasanten und äußerst gelungenen Mix, werden wir mit dieser maritimen Ballade dem Ende der Scheibe entgegengetragen. Obwohl man sich diese gerne direkt ein zweites Mal anhört.

Trackliste

1. Soldier John2. Away3. Fucked up World4. Out of control5. Across the Border I6. Rosemary7. Silent and slow8. Marry me or bury me9. Across the border II10. What if men11. The Anarchist12. Buckfast13. Irish Air-raid over Germany14. Across the border III15. Sleepers awake16. After the rain17. Übers Meer

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Scocha ~ Live (2008)

vvon Slon

Scottish Folk ‘n’ Roll nennen sich die wunderbaren Klänge, die ich heute aus den Boxen schallen höre. Eine Live-Veröffentlichung von Scocha aus England.

Auch dieses Album gefällt mir sehr gut. Die 5 Jungs spielen einen erfrischenden Mix aus Folk und Rock, eigener Tracks sowie traditionellem Liedgut. Eine sehr schöne Zusammenstellung, die nicht langweilig wird. Auf jeden Fall eine hervoragende Liveband, die ich mir nachdem ich diese Scheibe angehört habe, unbedingt auch mal live zu Gemüte führen muss.

Die Stimmung kocht von Anfang bis Ende, die Be-geisterung des Publikums reißt auch den Hörer zu Hause vor den Boxen mit.

Der Bandname ist ein Mix der Familiennamen der Bandgründer Iain SCOtt and David CHApman. Scocha sind vielerorts bekannt, ob zu Hause oder im Ausland, auf den großen Bühnen oder in kleinen Clubs. Die Jungs geben immer 100 % und das hört man in jeder Sekunde auf diesem Album. Eine abso-lut geile Liveband.

Anspieltipps sind auf jeden Fall “Ye Jacobites” und “Black Velvet Band” gefallen mir sehr gut ihr Versio-

nen der Songs. Diese beiden Songs findet ihr ab heu-te auch in unserem Player, also einschalten, mit-schunkeln und vor allem weitersagen. Daumen hoch und weiter so!

Trackliste

1. MacIntro2. MacPherson’s Rant3. Braes O’ Gala Hill4. Bottles at Dawn5. The Reivers6. The Rolling Hills O’ The Borders7. Stirling Brig8. Granny’s Muckle Soup Pan9. Rattling Bog10. Ye Jacobites11. Black Velvet BAnd12. Killiecrankie13. Caledonia14. The Anvil Crew15. Boat To America16. Kinly Stick17. Flower of Scottland

CDs und Platten

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Medien und LiteraturMarc Slobin ~ Folk Music – A Very Short Introduction (2011)

vvon kuec

Kompakt, kompetent und aktuell – selten, dass sich diese Eigenschaften in einem Sachbuch verbinden, zumal es ums Große Ganze geht: das Wesen der Volksmusik, global betrachtet. Das kleine Bändchen im Reclamheft-Format hebt sich in mehrfacher Hin-sicht von den bislang vorgestellten Büchern ab. Au-tor Mark Slobin ist ein amerikanischer Musikwissen-schaftler und nimmt sich die Freiheit, gleich mal ein paar Mythen zu zerstören.

Das Volkslied entzieht sich einer Definition (an der Generationen von Wissenschaftlern und Amateuren ohnehin scheitert sind). „Ich erkenne es, wenn ich es höre“, reiche als Grundlage ziemlich weit. Volksmu-sik ist nach Slobin „ kein Satz von Liedern und Me-lodien, sondern mehr eine ausgeübte Praxis“. (Über-setzung: küc) Genauso wenig lässt sich eine Chrono-logie aufstellen: Die betrachtete Musik entwickele sich spiralenförmig oder sprunghaft und keineswegs immer „vorwärts“. Kommunikation über die musika-lische Praxis ist nicht unbedingt leicht: vielen Spra-chen fehlt ein Wort für das, was wir selbstverständ-lich „Musik“ nennen. Auch das Konzept, ein Musik-stück nach persönlichem Gefallen zu bewerten, ist vielen Gesellschaften fremd. Es zählt die Angemes-senheit in der jeweiligen Situation.

Slobin hat vor Jahrzehnten in Afghanistan Lieder aufgezeichnet und Menschen dazu befragt. Er erfuhr, wie schwer es ist, uraltes von relativ neuem Material zu trennen. Für ihn kommt es darauf an, das zu be-trachten, was aktuell gespielt und gesungen wird. Sein Ansatz ist ein globaler, was bewusst macht, wie sehr die dominierende euro-amerikanische Betrachtungs-weise den Blick verengt hat. Nicht-weiße Kulturen und Einflüsse wurden lange ignoriert. Slobin stellt Lieder aus verschiedenen Ecken der Welt vor, schil-dert russische Hochzeitsrituale aus der Polarkreis-Re-gion oder beschreibt ländlich-urbanen Austausch am Beispiel Peru. Als Gemeinsamkeit macht er für die Ausübenden fest: das Vorhandensein von Zielen, Ressourcen und Strategien, d.h. den Wunsch sich auszudrücken, eine besondere Situation in der Ge-meinschaft angemessen zu gestalten und dazu auf musikalische Muster,Texte, Instrumente oder Ge-sangsstile zurückzugreifen.

Sich für Musik der unteren Schichten zu interessie-ren, kam in der westlichen Welt im 18. Jahrhundert auf. Die Intellektuellen erhofften sich in Zeiten des Umbruchs und des aufstrebenden Nationalismus ein Stück „unverfälschte“ Identität. Migration und gesell-schaftlicher Wandel haben der Existenz von „Volks“-Musik nichts anhaben können, wie Slobin mit Bei-spielen aus sämtlichen Erdteilen belegt. Er betrachtet recht vorurteilsfrei die aktuelle Praxis mit allen Wi-dersprüchen, auch den Einfluss von technischen Me-dien bis hin zu Youtube, von Institutionen, Kom-merzialisierung und der Festivalszene. Eine treibende Kraft sieht er in der persönlichen Kreativität der

Medien und Literatur

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Ausübenden, der Flexibilität,mit der neue Einflüsse aufgenommen werden, und der Anpassungsfähigkeit an neue Orte, Gruppen, Situationen.

Über keltische Musik schreibt Slobin, sie sei ein hochkarätiger Diamant mit vielen Facetten, in denen sich gleichzeitig die verschiedensten Personen und Gruppen bis hin zu transnationalen Internet-Com-munities wiederspiegeln könnten. Ein Formel zur Erklärung dessen, warum sich Menschen zu be-stimmten Zeiten für bestimmte Stile interessierten, könne er nicht liefern. Er weiß auch, dass die Völker sich unterschiedlich gern über ihre musikalische Pra-xis äußern, wobei die Iren zu unserem Glück zu den kommunikativsten zählen.

Obwohl verständlich geschrieben, ist Slobins Buch nicht unbedingt leicht zu lesen. Es ist stark kompri-miert, manche Abschnitte sollte man mehrfach durchgehen. Dennoch sei es den Interessierten warm empfohlen. Antworten im Sinne eines Lexikons sollte man nicht erwarten. Slobin steckt den Rahmen, zeigt auf, was die wichtigen Fragen, Kriterien und Ent-wicklungen sind. Entgegen dem Kulturpessimismus der Revivalisten sieht er für die folkmusikalische Pra-xis keine Gefahr: „Der Drang, handgemachte, heimi-sche Klänge beizubehalten, verschwindet niemals ganz.“ (Übers. küc)

Ich würde mir wünschen, dass sich für das feine, kleine Buch ein deutscher Verlag und eine fachkundi-ge Übersetzung findet.

Medien und Literatur

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Marc Slobin

Folk Music – A Very Short Introduction

Taschenbuch, 144 SeitenSprache: Englisch

Verlag: Oxford University Pressveröffentlicht:   Januar 2011ISBN          0195395026ISBN-13   9780195395020

www.celtic-rock.de/2011/12/marc-slobin-folk-music-a-very-short-introduction-2011/

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Diese PDF wurde am 06.01.2012 erstellt.

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Impressum

triskel - the celtic rock & punk ezine 35

Page 36: triskel - 01/2012

Die nächste Ausgabe von

triskel

the celtic-rock & punk ezine erscheint am

Samstag den 11.02.2012auf

www.celtic-rock.de


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